Königreichsdienst


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 04. September 2007 07:38:13:

51 Jahre ist sie nun alt, die Zeitschrift „Königreichsdienst", oder wie sie heute genannt wird, „Unser Königreichsdienst". Vielleicht wäre es besser gewesen, ihrer schon beim 50jährigem Jubiläum zu gedenken. Es klappt indes nicht immer so, wie es denn optimal wäre. Vielleicht lässt der einjährige Verzug sich ja auch noch im laufe der Zeit allmählich aufholen. Das Überspringen von Ausgaben selbiger, die nicht sonderlich kommentierenswert sind, mag dies mit befördern.
Also, eine permanent monatliche Kommentierung ist keineswegs beabsichtigt. Es wird fallweise zu entscheiden sein.

Bis einschließlich August 1956 nannte sich, wie „Schimpanse" bei Infolink zu formulieren beliebt, das „Kabarettkult Peitsch- und Leistungsblättchen" der WTG, schlicht und einfach „Informator". Davor auch „Instruktor" und "Bulletin"

Eingangs genannte Wortwahl bei Infolink zu entdecken, wird allerdings zunehmend schwieriger, sofern man die dortige Option „Neueste Beiträge" nutzt. In den dortigen Müll- Schrottpostings namens „Wortkette" die alles sinnvolle ersticken, überhaupt noch was brauchbares herauszufiltern, gleicht zunehmend dem Bergbau.

Gewaltige Abraumhalden müssen erst beiseite geschaufelt werden, um an Substanzielles heranzukommen. Eine Zumutung, die nicht jeder auf Dauer mitmacht.

Die dortigen Schreiber dieser „Wortkette" (die es schon auf stolze mehr als 170 Seiten Schrottfüllung bringt) scheinen offenbar das unwiderstehliche Bedürfnis zu haben, ihre unbefriedigenden Kindheits-Erfahrungen auf diese Art zu kompensieren. Manche werden halt nie erwachsen! „Passend" auch der Titel der zweiten dortigen Schrottserie „Kettenspiel für Doofe" welche es ebenfalls schon auf über 130 Seiten Schrottfüllung bringt. Wer halt nichts Sinnvolles zu tun hat, der kann sich selbstredend so die Zeit vertreiben. Die Kleinkindergärten (sprich Vorschulkinder) können wohl auch neidisch werden aufs „Assoziationskettenspiel" mit 539 Seiten Schrott.

Wenn denn meinetwegen solcherlei Angebote in einem separaten Chat oder ähnliches getätigt würden, hätte das ja noch einen begrenzten Sinn. Der Spieltrieb soll ja auch zur menschlichen Natur gehören. Und das keineswegs negativ gemeint. Aber ein Forum/Webseite derart herunterkommen zu lassen, das doch wohl mal mit seriösem Anspruch angetreten, kann eigentlich nur einen freuen: die WTG.

Nun also, ab September 1956 bekam der vormalige „Informator" einen neuen Titel verpasst, als „Königreichs-Dienst". Inhaltlich indes dürfte sich wohl nicht sonderlich viel verändert haben.
„Angebot für September
Die Bücher „Gott bleibt wahrhaftig, „Die Wahrheit wird euch frei machen" und „Die neue Welt" als Sonderangebot in allen Gebieten (Beitrag 4,-- DM). Ist das Buch „Die neue Welt" vergriffen, werden Zweiersätze zu 3,-- DM angeboten"
liest man auf Seite 1.
Meines Wissens wurde zwar „Gott bleibt wahrhaftig" im Versammlungsbuchstudium durchgenommen. Die andern beiden genannten Bücher in Deutschland indes nie.
Nicht ohne Grund fristeten sie ein „Mauerblümchendsein" Zwar 1945 Tonnenweise auch Deutschland verschifft und als Verkaufsgut geeignet, wurde die inhaltliche Aussage mit ihnen weitgehend vermieden. Namentlich „Die neue Welt", war auch in WTG-Terminologie schon vom ersten Tage an in Deutschland (nach 1945) total veraltet. Faselt es doch noch davon, das erhoffte Ende des Weltkrieges, der zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Buches noch im Gange war, werde mit „Religion als Bindemittel" vonstatten gehen. Dies wiederum wäre Anlass für „Harmagedon" ...

Auch die Nord- Südkönig-Auslegung in ihm, „glänzt" durch totales Überolltsein von der Wirklichkeit, die nicht im Entferntesten mit den dort dargelegten Thesen übereinstimmte.

Aber das hat ja bekanntlich die WTG-Religion noch nie tangiert. Denn im trautem Schulterschluss etwa mit einem Konrad Adenauer, gilt ja auch für sie: „Was interessiert uns unser Gewäsch von gestern ...."

In der Rubrik „Eure Dienstverammlungen" liest man unter anderem:

„Eine ausgewählte Gruppe bespricht Stoff aus dem englischen „Jahrbuch".
Hier schon mal eine kleine Unterbrechung. Das letzte deutsche „Jahrbuch" war das für das Jahr 1951. Inzwischen war aber die Verbotswellle des Ostblocks angerollt. Und darunter bildete Ostdeutschland in der Tat die größte Gruppe. Durch weitgehenden Wegfall dieser Beziehergruppe, befand Mister Money Maker (genannt auch N. H. Knorr), nun rechne sich das Jahrbuch als eigene deutsche Ausgabe, wirtschaftlich nicht mehr so recht.

So wie man ja auch heute das früher üppigere Schrifttum zunehmend „einfrieren" lässt. Das Spendenaufkommen dürfte wohl weniger „eingefroren" sein (auch dank EC-Kassen auf den Kongressveranstaltungen). Aber eiskalte Kapitalisten pflegen schon eine knallharte Kosten-Nutzen-Rechnungen anzustellen.

Der Zug einen regulären Kostenbetrag für das WTG-Schrifttum nennen zu dürfen, ist ja einstweilen in diesem Lande „abgefahren". Man ist also genötigt die Druckkosten aus dem Spendenaufkommen abzuzweigen. Da vergeht wohl den WTG-Managern allmählich die Lust, wie weiland schon Mister Money Maker in Sachen deutschsprachiges Jahrbuch.

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„Eine ausgewählte Gruppe bespricht Stoff aus dem englischen „Jahrbuch" über das Thema „Widerstand besiegen." Das „Jahrbuch" 1956 zeigt, daß trotz behördlicher Eingriffe und Verfolgung unsere Brüder in der Dominikanischen Republik eine Zunahme von 30% erzielten."
„Unsere Brüder in Kolumbien eine solche von 28% und jene in Griechenland eine solche von 12%.
In fünf weiteren Ländern, wo das Werk ganz verboten ist, wurde eine Zunahme von 12% erreicht im Vergleich zu einer solchen von 8,5% in allen anderen Ländern."

Bei solchen Meldungen, man sieht es förmlich, bekommen die erschlafften Augenausdrücke der Money Makers in Brooklyn, wieder einen seltsam strahlenden Ausdruck!
Das erklärt dann ja so einiges. Sei es in Malawi, im Ostblock oder anderswo!


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