Re: 1. 9. 1957 (Vor fünfzig Jahren)


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 01. September 2007 03:52:

Als Antwort auf: Re: 22. 8. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. August 2007 05:28:31:

Herr Franz (gemeint ist Fred Franz, damaliger Vizepräsident der WTG) hatte da offenbar ein Problem, worüber die „Wachtturm" in einer Artikelserie (Ausgabe vom 1. 9. 1957) unter der Überschrift „Rund um die Welt. Mit dem Vizepräsidenten" berichtet.

In Kooperation mit seinem Chef den Herrn Knorr, beliebten beide Herren so ihre weltweiten Inspektionstouren zu unternehmen. Da nun, traten gewisse Probleme technischer Art auf. Man kann es schon nachvollziehen (im Falle Knorr/Franz kamen da ja in erster Linie Fluglinien in Betracht), gibt es da etwa Verspätungen oder ähnliches, kann ein gesamter kunstvoll aufgebauter Fahrplan, inklusive seiner Anschlussverbindungen, gehörig ins Trudeln geraten. Dieses Mißgeschick ereilte nun laut genannten WT auch diese beiden Herrschaften.

Dann ist wohl in solcher Situation das Improvisieren angesagt. Das überlegen, wie kann der eingetretene Zeitverzug und ähnliches, am optimalsten wieder ausgeglichen werden (sofern denn noch möglich).

Die Situation war nun so, dass beide Herrschaften in Istanbul (Türkei) beratschlagten, wie sie denn eine bereits eingetretene beträchtliche Verzögerung ihres weiteren Flugplanes, wieder etwas aufholen könnten. Nächstes Ziel ihrer Begierde sollte Karatschi (Pakistan) sein. Und siehe da, es schien sich tatsächlich die Möglichkeit zu eröffnen, etwas von dem Zeitverzug wieder aufzuholen. Rückblickend erwies sich die gewählte Option aber nicht als optimal. Dazu notiert der WT:

„In dieser kritischen Lage war es ihnen schließlich gelungen, einige Stunden früher aus Istanbul abzufliegen, als jenes Flugzeug abflog, mit dem zu fliegen sie geplant hatten. Aber das Flugzeug war einige Tage vorher aus der Gelbfieberzone Südafrikas hergekommen. Als es mit seinen Passagieren in Karatschi eintraf, prüften die Gesundheitsbehörden die offiziellen Papiere des Flugzeuges nach und stellten fest, daß das Flugzeug auf dem internationalen Flugplatz von New York und auf dem Flugplatz in England nicht vorschriftsmäßig gegen Gelbfieber desinfiziert worden war. Alle Passagiere, die in Karatschi eintrafen, waren somit der Seuche des Gelbfiebers ausgesetzt gewesen. Die Passagiere, welche gültige, vorschriftsmäßige Gelbfieber-Impfzeugnisse besaßen, konnten schließlich, nachdem sie fast zwei Stunden lang bis zum Mittag gewartet hatten, die Zollstelle passieren und in die Stadt, in die Freiheit gelangen. Der Präsident der Gesellschaft, befand sich unter diesen."

15 Personen indes (unter ihnen Franz), drohte nun eine neuntägige Quarantäne auf dem Flugplatzgelände. Warum Franz nicht auch über gültige Impfzeugnisse Gelbfieber betreffend verfügte, lässt der WT im dunkeln.

Man wird dieses „Dunkelheit" wohl auch dahingehend deuten können. Franz gehörte ja schon zum „Urgestein" der WTG. Er hatte also die aktive Impfgegnerschaft
der Bibelforscher/Zeugen Jehovas, noch höchstpersönlich mitgemacht. Auch ihm war durchaus bewusst, dass da zur Herstellung solcher Impfseren, auch „kräftig mit Blut „herumgepantscht" wird. WTG-Indoktriniert, kann man sich durchaus in seine Gefühlslage hineinversetzen. In seinen Widerwillen gegen alles was mit Blut und Impfen usw. zu tun hat. Das aber sollte sich nun in diesem konkreten Fall rächen.

Als zeitgenössisch „strammer Leser" auch des „The Golden Age" wird Herr Franz wohl da noch die markigen Worte verinnerlicht haben, die auch den deutschen Lesern selbigen nicht vorenthalten wurden, in dem dieser Artikel, unter ausdrücklicher Quellenangabe, entnommen dem „Golden Age", auch ihnen präsentiert wurde. Da konnten also Leser beiderseits des „großen Teiches" (die deutschsprachigen in der „Goldenen Zeitalter"-Ausgabe vom 1. 12. 1926) das Votum eines italenischen Professors lesen. Selbiges war so „brandneu", denn es war bereits im Jahre 1898 erstellt. Macht nichts sagten sich wohl die GZ-Redakteure. Es ist auch noch im Jahre 1926 „gut genug" um als einleitende Sätze zu dienen für einen Artikel, der da vorgeblich über „die furchtbare Macht medizinischen Aberglaubens" referieren will. Da „passte" es wohl gut ins Konzept, dass jener Professor im Jahre 1898 meinte:
„Der Impfzwang ist eine Ungeheuerlichkeit, eine Mißgeburt von Irrtum und Unwissenheit; und als solche sollte er überhaupt keinen Platz in der Hygiene und der Arzneikunst haben ..."

Derart belehrt, konnte wohl auch Herr Franz sich wohl nicht mehr so recht umstellen. Womit dann auch ein Fingerzeig gegeben wäre, zu der Frage: Ist er nun geistig verkalkt oder nicht. Seine „auch" Glanzleistung des 1975-Datums scheint dann ja wohl auch erstere Variante zu bestätigen.

Offenbar hat sein Kollege Knorr diese Skrupel nicht mehr in dem Maße. Leute die viel international hin- und herreisen, müssen sich halt auch um gültige Impfzeugnisse kümmern, wenn sie denn nicht eines Tages mal „auflaufen" wollen. Knorr hatte also keine Skrupel, sich aus „Blutgepansche" hergestellte Impfstoffe in dokumentarisch-beglaubigter Form zu bedienen. Vielleicht reiste Franz noch nicht so oft? Wer weis. Oder vielleicht machten sich bei ihm schon „Verkalkungserscheinungen" bemerkbar, so dass er sich der Tragweite dieser Nachlässigkeit nicht so recht bewusst war, und offenbar erst durch Schaden klug werden musste. Wer weis.

Franz hatte aber insofern noch Glück im Unglück, als sein Kompagnon Knorr diesem Schicksal entronnnen war. Selbiger setzte offenbar nun „Himmel und Hölle" in Bewegung, um Franz aus seinem unfreiwilligen neuntägigen Gefängnis zu befreien, was denn auch gelang. Über das Schicksal der übrigen 14, die es so erwischt hatte, hüllt sich der „Wachtturm" in Schweigen. Die durften (mussten) wohl alle ihre unfreiwillige „Gefängnisstrafe" absitzen.

Tja die hatten eben nicht den Rückhalt den eben Knorr/Franz haben, inklusive Verbindungsmann

Koerber
in Washington, als direktem Draht zur amerikanischen Regierung.

Und wenn Washington einen „Wunsch" äußert, das weis man ja aus jüngerer Zeit auch aus dem Fall der CIA-Gefängnissen in Polen, dann ist offenbar vieles möglich!


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