Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 8. 1937)


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 29. August 2007 05:12:47:

Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ( geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 05:13:44:

Eher dem Bereich Kuriositäten zuzuordnen, weis die Ausgabe des "Goldenen Zeitalters" vom 1. 8. 1937 folgendes zu berichten.

Man liest da auch folgende Sachbeschreibung. Schon ein dazugehöriger Bildtext äußert:

„Knöpfe sind ihnen sündhafter Luxus. —
http://www.manfred-gebhard.de/GZ.1837.jpg

Sektenprediger in ihrer überbetont einfachen Kleidung, die keine Knöpfe aufweist, da diese von den Anhängern als unnötiger Prunk abgelehnt werden. An ihre Stelle treten Hakenverschlüsse. Ebenfalls protestierten diese Prediger bei der Bundesregierung in Washington gegen Bereitstellung einer Spende zum Neubau Schulen in ihrem Bezirk. Sie mußten ihre Kinder mit Autobussen zu den neuen Schulen fahren lassen, was mit den strengen Grundsätzen ihrer Sekte unvereinbar wäre, die ihnen jegliche Benutzung von Kraftfahrzeugen als sündhaft untersage."

Und den eigentlichen Artikel gab die GZ-Redaktion den Titel:
„Ausgeburten der Religion"
Und in diesem Artikel liest man dann auch:

„ ...Da lasen wir vor kurzem die Berichte über die Krönungsfeier des englischen Königs und konnten im Rundfunk die ganze feierliche Zeremonie hören. Welche Pracht und welcher Pomp wurde da dem Volke, unter dem so viele sind, die kaum das Nötigste haben, zur Schau gestellt! Welche Gotteslästerung wurde da getrieben! Man entfaltete denselben Pomp und dieselbe Pracht, wie die römische "Kirche" bei allen ihren Veranstaltungen, trotzdem sich die englische "Kirche" stolz eine "protestantische", eine "evangelische" nennt. Und warum diese Prachtentfaltung? Um Gott zu dienen? 0 nein, um dem Volke zu imponieren. Das arme Volk, das nur zu gut den Mangel kennt, steht in ehrfürchtiger Bewunderung vor dem verschwenderischen Luxus; denn wenn man auch die große Masse nicht damit überzeugen kann, so kann man sie doch damit einschüchtern.

Aber nicht alle! Es hat zu allen Zeiten Leute gegeben, die sich von all dem Formenwesen, von aller Üppigkeit und Pracht der "Weltkirche" abgestoßen fühlten, und darum dem Unglauben verfielen, oder sie landeten mit ihrem Verlangen nach Wahrheit in einer der vielen Sekten, die alle ihren Ursprung im Wahrheitssuchen haben und die der Teufel wieder einfing, als sie ihm entwischen wollten. ...

Unser Bild zeigt zwei Anhänger einer amerikanischen Sekte, deren Hauptprinzip größte Einfachheit ist. Diese Menschen verwenden allen Fleiß darauf, alles zu vermeiden, was man irgendwie als überflüssigen Luxus bezeichnen könnte. Sie halten es für einen einem Christen nicht geziemenden Luxus, ein Kraftfahrzeug zu benützen; denn Jesus Christus ist auch nicht im Auto gefahren. Er ritt höchstens auf einer Eselin. Aus diesem Grunde sandten sie zwei Abgeordnete nach Washington, um bei der Bundesregierung gegen Bereitstellung einer Spende zum Neubau von Schulen in ihrem Bezirk zu protestieren. Ihre Kinder würden bei dem Besuch dieser Schulen zur Benutzung des Autobusses gezwungen sein und somit eine "Sünde" begehen müssen.

Nicht einmal Knöpfe dürfen die Anhänger dieser Sekte an ihren Röcken tragen. Sie schließen ihre Kleider mit einem einfachen Hakenverschluß. Jesus hatte auch keine Knöpfe. Man kann sich gut denken, wie einmal diese Sekte entstanden ist, ohne ihre Geschichte zu kennen. Da haben aufrichtige Menschen den unerhörten Luxus gesehen, der von der katholischen Kirche getrieben wird, und krank davon, wandten sie sich von diesem System ab und fielen in eine neue Schlinge des Teufels, in das Extrem. ..."

Versteht man die Tonlage dieses Berichtes richtig, bringt er doch eigentlich auch zum Ausdruck:
„Uns könnte so etwas sicher nicht passieren"

Wirklich, wäre da zurückzufragen? Was ist denn zum Beispiel mit der zeitgenössischen aktiven Impfgegnerschaft der Zeugen Jehovas, weil da ja auch „Gott ins Handwerk gepfuscht" werde.

Dies ist dann eben ein anderes Beispiel auf der medizinischen Ebene. Die ihm zugrunde liegende Geisteshaltung indes, erweist sich in beiden Fällen, als ziemlich ähnlich!

ZurIndexseite