"Blaue Briefe" (Teil I)


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 19. August 2007 15:02:14:

In seiner vorletzten Ausgabe pflegte der "Spiegel" "200 Jahre Preußen" zu thematisieren.
Preußen - in gewisser Hinsicht ein Synonym auch für Kadavergehorsam. Gehorsam unter Ausschaltung des Gehirns, was man ja auch auf einer wohl einem Zeugen Jehovas zuzuordnenden Webseite, in einem Vortrag des Herrn Eberhard Fabian(in der Substanz) vernehmen kann.

Herr Fabian hat selbstredend schon Routine. Anlässlich jener Ältestentagung in Sachen Königreichssaalbau, wo denn sein "Kollege" der Herr Westphal in "bewunderswerter Offenheit" aus dem "Nähkästchen" plauderte. Unter anderem mit dem markigen Satz. Wenn Fernsehsendungen nicht die Bedingungen erfüllen, die man selbst zu stellen gedenkt, dann ist deren "platzen" vorprogrammiert.

Und just Herrn Fabian war es vorbehalten, auch dort die Moderation der verschiedenen Beiträge zu leiten.

Kommen wir auf den "preußischen Kadavergehorsam" zurück. Da muss natürlich alles "seine Ordnung" haben. Sprich: bürokratisch geregelt sein.

Und wenn wundert es eigentlich? "Blaue Briefe" sind ja auch so ein Erzeugnis bürokratischer Ordnung, dass auch die WTG über solches Instrumentarium verfügt.

Da weis man offenbar schon in der Poststelle der WTG, wem man den den Brief ungeöffnet zur weiteren Veranlassung überreichen darf. Denn all und jeder darf auch dort sich nicht mit solcher Thematik befassen. Das sind schon ausgesuchte Leute.

Das erinnert mich irgendwie (als persönliche Reminiszenz) an die "Giftschrankabteilung" der Deutschen Staatsbibliothek (zu Ostzeiten). Da durften auch nur ausgesuchte Leute Dienst tun. Bleibend in Erinnerung geblieben ist mir dabei bei dem unter vielen Schwierigkeiten erkämpften "Privileg" auch vorher per Liste eingereichte faschistische Literatur und ähnliches einsehen zu können. Wie da im zugehörigem Vorzimmer jenes Lesesaales auch ein Kurier aufzutauchen pflegte. Der Inhalt seiner Aktentasche. Für die Bibliothek bestimmte West-Zeitungen und Zeitschriften. Es war zwar nicht für meine Augen bestimmt. Aber mitbekommen habe ich das Prozdere durchaus. Jene Aktentasche war fest an der Hand des Kuriers befestigt. Die Schlüssel zum ablösen selbiger hatte nur das Personal jener "Abteilung für spezielle Forschungsliteratur"! Das aber nur so nebenbei.

Was mag wohl solch ein an Selters adressierter "Blauer Brief" enthalten haben?
Nun zum Beispiel solch ein Exemplar (in ausgefüllter Form) preußischen Bürokratismus.
Und damit die Absender selbigen sich noch Jahrzehnte später an ihre "Heldentat" erinnern können, hat man just auch für sie ein "Erinnerungsformular" parat.

Ach ja, da höre ich schon förmlich den Einwand:
Das Formular "S-77-X" werde heute nicht mehr verwandt.
Eben nur noch das Formular "S-79b-X"

Ob das nun wirklich ein echter "Fortschritt" ist, scheint mir doch so ausgemacht nicht zu sein. Wie auch immer. Zusammenfassend kann man wohl sagen:

In "Preußen" muss halt eben alles "seine Ordnung" haben.


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