Re: Engleitner feiert

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 16. Juli 2007 06:08:12:

Als Antwort auf: Re: Engleitner feiert geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2007 10:28:21:

Einen verhältnismäßig umfangreichen Artikel zum Thema Engleitner, brachte jetzt eine Zeitung. Ich würde mal meinen, Man merkt der Verfasserin an. Sie hat sich wirklich mit der Thematik beschäftigt. Einen solches Votum würde ich allerdings etlichen anderen Journalisten die sich gelegentlich mit Zeugen Jehovas-spezifischen Themen befassten, und nicht selten in „Haus und Hofberichterstattung" primitivster Art versandeten. Etwa in Form der Mitteilung „Kreisaufseher XY aus Z. besucht die Zeugen Jehovas-Versammlung in Sowieso". Und Herr Schalies, der auch solch einen Bericht mal ablieferte, teilt mit „er freue sich auf solch einen Besuch ...".
Zitat. "Die zurzeit 160 Zeugen Jehovas in Büdingen freuen sich auf diesen Besuch."

Das bleibt ihm natürlich unbenommen. Damit hat er allerdings noch nicht die Frage beantwortet. Inwiefern denn solcher Art von Mitteilung eine größere Öffentlichkeit, außerhalb der Zeugen Jehovas, interessieren sollte.

Zurück zum Artikel über Engleitner. Darin auch die Aussagen:

„ Fast 70 Jahre her ist es, dass er in Buchenwald inhaftiert wurde, weil er Zeuge Jehovas war. Aus dem gleichen Grund erfuhr er im Nachkriegs-Österreich weder Aufmerksamkeit noch Anerkennung.
...
Dann das Kriegsende. Leopold Engleitner war frei. War er jetzt ein Held? Bedauerte man ihn für das, was er erlitten hatte? Im Gegenteil. Neue Demütigungen folgten. Er wollte nicht mehr in die Landwirtschaft zurück. Doch auf dem Arbeitsamt verweigerte man ihm eine andere Arbeitsstelle: Er hatte ja unterschrieben, sein ganzes Leben in der Landwirtschaft zu verbringen. Was von den Nazis erzwungen worden war, sollte weiter gültig bleiben. Dagegen wehrte er sich: Engleitner wandte sich an die Alliierten. Die besorgten ihm eine Stelle als Nachtwächter.
Über das erlittene Unrecht wollte keiner mit ihm reden. Er war unbequem.
...

81 000 Kilometer haben die beiden (Engleitner und Rammerstorfer) in den letzten acht Jahren gemeinsam zurückgelegt – das reicht fast für zwei Erdumrundungen.
Und jetzt innerhalb einer Woche zwei große Ehrungen für Leopold Engleitner: das Große Verdienstzeichen Österreichs und das deutsche Verdienstkreuz.
Einen Trottel haben sie ihn genannt, seine Mitmenschen, die auf ihn herabblickten, das berichtet Leopold Engleitner. Als Trottel stehen jetzt die anderen da. Er ist rehabilitiert. Sein Leben, seine Geschichte sprechen für sich. Die anderen, die ihn diffamiert haben, müssten sich rehabilitieren. Aber das können sie nicht.


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