Wunder sind des Glaubens liebstes Kind (Faust)


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 16. Juni 2007 19:39:13:

Wachtturm 15.Juli 2007

Seite 10

Was’n Glück das wir das noch nie gemacht haben…

Oder das wir bei diversen Schlechtesgräbern nicht den Vorwurf erheben sie wären Nichtsnutze.
Hat beispielsweise Jesaja sich zu einem Nichtsnutz gemacht, als er dem Volk Israel vorwarf das sie Nichtswürdiges redeten, das sie auf Bündnisse mit den Nationen vertrauten wie heute einige sogar Jahrzehntelang um Bündnisse mit den Nationen als Körperschaft klagten?
Das sie Pläne der Zeitalter haben, doch diese zu Ungemach und Schädlichem führen?

„Da ist keiner, der in Gerechtigkeit ausruft,
und überhaupt keiner ist zu Gericht gegangen in Treue.
Man hat auf Unwirkliches vertraut und Nichtswürdiges geredet.
Man hat Ungemach empfangen und Schädliches geboren“
(Jesaja 59:4).

Die Israeliten haben Jesaja beschimpft weil er es war, der ihre Unwirklichkeiten und nichtswürdigen Reden nicht vertuschte.

 

Wenn scheinbar Gerechtes handeln dem Worte Gottes zuwiderläuft ist es die Pflicht eines Christen auf dieses Schlechte hinzuweisen. Wie bei Jesaja, der auch der einzige war der mit den selbstgerechten religiösen Führern unentwegt ins Gericht ging. Ganz besonders auf dem Gebiet der Anbetung „und anderen Gebieten“…

…und damit wir nicht vergessen was als Gut zu gelten hat noch ein „Leserbrief“ eines sieben (!) Jährigen aus dem Erwachet vom August 2007

Seite 30



Im Wachtturm 15.Juli 2007 heißt es in dem Schlussabschnitt

Und das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und lesen heute:

„Doch nachdem er sich von ihnen verabschiedet hatte, ging er weg auf einen Berg, um zu beten.
Es war nun Abend geworden, das Boot befand sich mitten auf dem Meer, er aber war allein auf dem Land.
Und als er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind, kam er um die vierte Nachtwache, auf dem Meer schreitend, auf sie zu; doch wollte er an ihnen vorübergehen.
Als sie ihn auf dem Meer schreiten sahen, dachten sie:
„Es ist eine Erscheinung!“,
und sie schrien laut.
Denn sie alle sahen ihn und wurden beunruhigt.
Sogleich aber redete er mit ihnen, und er sprach zu ihnen:
„Faßt Mut, ich bin’s; fürchtet euch nicht.“
(Markus 6:46-50)

Dies gehört ohne Zweifel zu den bekanntesten Wundern.

Matthäus, Markus und Johannes berichten über Jesu Spaziergang auf dem Wasser.

Startpunkt war ein einsamer Ort, es könnte bei Tiberias gewesen sein (Johannes 6:1).
Johannes 6:23 könnte das auch bestätigen.

Die Wachtturm Gesellschaft vermutet das die Speisung in Bethsaida stattfand.
Dies ist aber unwahrscheinlich.
In Markus 6:45 schickt Jesus die Jünger vom Ort der Speisung mit dem Bot weg NACH Bethsaida (Markus 6:45).

Ziel der Reise war:

Matthäus 14:22-33 Landungsstelle in Genezareth
Markus 6:45-52 Ziel Bethsaida und der Landungsstelle in Genezareth
Johannes 6:16-21 Ziel Kap?rnaum sie Ruderten jedoch nur etwa 5-6 Kilometer

Damit haben wir also vier relevante Orte.

Das Wunder des Wandelns auf dem Wasser, hat aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so stattgefunden, wie uns unsere Bibeltexte glauben machen wollen!
Immerhin lagen zwischen den Ereignissen und der Niederschrift zwischen 10 bis 70 Jahre.
Ganz zu schweigen von den Übersetzungen.

Im Photodrama der Schöpfung sah das Wunder wie folgt aus:

Was hier im Photodrama so leicht aussieht ist in Wirklichkeit gar nicht so leicht zu bewerkstelligen.
Selbst wenn man es schafft auf der Wasseroberfläche zu stehen, kann man sich darauf noch lange nicht abstoßen um sich vorwärts zu bewegen.

Wasser hat bekanntlich keine Balken – aber davon gleich.

Bei den Evangelisten Matthäus, Markus und Johannes lesen wir, dass Jesus seine Jünger im Boot losfahren ließ.
Später kam er dann nach, indem er »auf dem See ging«.
Ein Wunder?
Hob Jesus die Schwerkraft auf?
Oder warum versank er sonst nicht in den Fluten?

Die Antwort ist einfach.

Rekonstruieren wir den Sachverhalt.
Jesu Jünger benutzten ein Boot, um von Tiberias nach Kapernaum zu gelangen.

Tiberias mit dem Blick zum See

»Am Abend aber gingen seine Jünger hinab an den See, stiegen in ein Boot und fuhren über den See nach Kapernaum«
Ruderten aber nur wenige Kilometer und gingen wegen dem schlechten Wetter schon bei Genezareth wieder an Land

…die Jünger kamen also gar nicht dazu »über den See« zu fahren.
Sie folgten dem Ufer und kamen auch nicht erwähnenswert weit.

Ihre Landungsstelle war in Genezareth.

Sie schafften es nicht bis Kapernaum sonst hätte der Bibelschreiber nicht gesagt dass sie im Gebiet Genezaret ausstiegen.

Kapernaum heute - in dem Zypressenwäldchen befinden sich die Ruinen der Synagoge.

Die Ruinen der Synagoge von Kapernaum.

Aber wie gesagt bis nach Kapernaum kamen sie nicht.

Ihre Bootsfahrt führte sie am Ufer entlang.

Wandelte dann Jesus vom Ufer aus über das Wasser zum Boot?

Das heutige allgemein gültige Bibel“wissen“ ist ein Zusammenspiel mehrerer Umstände.

Durch einen simplen Übersetzungsfehler wurde als erstes aus einem normalen Spaziergang ein Staunen erregendes Wunder.
Matthäus, Markus und Johannes verfassten ihre Texte nicht in griechischer Sprache, sondern in Aramäisch.
Das war die Sprache Jesu und seiner Jünger.
Jesu redete und predigte auf Aramäisch.
Die aramäische Version des »Neuen Testaments« ist bis in unsere Zeiten erhalten geblieben.

Gewiss, nach dem griechischen Text schritt Jesus auf dem Wasser.
Wie aber heißt es im Aramäischen?

»AI yama«.
Yama bedeutet See.

Und al?

Beim Psalmisten lesen wir auf Aramäisch:

„An den Strömen Babylons — dort saßen wir.
Auch weinten wir, wenn wir Zions gedachten.“
(Psalm 137:1)

»AI nahrawatha d-Babel ...«
Die Übersetzung ist eindeutig:
»An den Wassern von Babylon saßen wir ...«

Auf den Wassern von Babylon wäre vollkommen unsinnig.
AI yama bedeutet also nicht auf dem See, sondern am See.

Gleich zu Beginn des »Alten Testaments« heißt es bei Mose:

„. . .und Gottes wirksame Kraft bewegte sich hin und her über der Oberfläche der Wasser.“
(1. Mose 1:2)

»Der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.«
Im Aramäischen wird das Wort »apey« benützt, im Hebräischen »paney«.
Der Geist Gottes schwebte demnach »auf dem Gesicht des Wassers«.

Hätten die Evangelisten ausdrücken wollen, dass Jesus auf dem Wasser ging, dann hätten sie »apey« und nicht »al« verwendet!

Kehrt man von der griechischen Übersetzung zum aramäischen Original zurück, so erkennt man: das Wunder von Jesu Wandeln auf dem See ist leicht zu erklären!

Die unglaubwürdige Story ist also zuerst einem banalen Übersetzungsfehler zu verdanken!
Jesu schritt nicht über die Wasseroberfläche dahin, sondern am Ufer entlang!
Jetzt erscheint das Geschehen in ganz anderem Licht!

Während die Jünger am Ufer entlang im Boot fahren, folgt später Jesus zu Fuß gehend am Ufer nach.

Im Wachtturm vom Juli 1907

Heißt es dazu auf Seite 119

Die nächtliche Bootsfahrt erwies sich bald als anstrengender als zunächst gedacht.
Die Jünger mussten nämlich gegen Wind und Wellen rudern.

Es machte Sinn das sie bei einbrechender Dunkelheit zur besseren Orientierung in Rufweite vom Ufer Ruderten.
Erstrecht aus Sicherheitsgründen.
Bei dem aufkommenden schlechten Wetter war es selbstverständlich das man in Ufernähe Ruderte.

Jesus hatte es am Ufer einfacher.
Er kam schneller voran, wollte sie schließlich überholen:

„Und als er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind, kam er um die vierte Nachtwache, auf dem Meer schreitend, auf sie zu; doch wollte er an ihnen vorübergehen.“
(Markus 6:48)

Kommen wir aber noch zu einem technischen Problem bei dem Wunder des Wasserwandelns.

Warum laufen Wasserläufer auf dem Wasser?

Die Oberflächenspannung des Wassers und Wasser abstoßende Haaren auf ihren langen Beinen sorgen dafür, dass die Insekten im Stillstand nicht untergehen.

Wie sie allerdings über die Wasseroberfläche laufen, war Experten bislang ein Rätsel.

Einige nahmen an, dass sie kleine Oberflächenwellen erzeugen, um sich vorwärts zu bewegen.
Diese Annahme erklärt aber nicht, wieso auch junge Tiere auf dem Wasser laufen können, denn sie können ihre Beine noch gar nicht schnell genug bewegen, um Wellen zu erzeugen.

Wasserläufer (Gerris remigis) erzeugen unter der Wasseroberfläche mit ihren Beinen kleine rückwärtige Strudel, um sich auf dem Wasser zu bewegen.

Das mittlere der drei Beinpaare fungiere dabei wie die Ruder eines Bootes.

Die Bewegungsenergie dieser Strudel treibe die Tiere vorwärts, berichten David Hu und seine Mitarbeiter vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge.

Das Laufen auf dem Wasser ähnele damit der Fortbewegung von Vögeln, Insekten oder Fischen, denn auch diese erzeugen Strudel, um vorwärts zu kommen,

schreibt Michael Dickinson vom California Institute of Technology in Pasadena in einem Kommentar.

Nachfolgend ein paar Bewegungsstudien die das Phänomen aber auch die Problematik eines Wasserlaufes verdeutlichen.

Nicht nur das Überwinden der Schwerkraft sondern auch der fehlende Reibungswiderstand, stellt bei einem Spaziergang auf dem Wasser für einen Zweibeiner ein ernstzunehmendes Problem dar.

Schrittbewegungen eines Zweibeiners sind auf Wasser demnach vollkommen wirkungslos.

 

Hier haben wir es mit Wesen zu tun, die sechs oder gar acht Beine besitzen um ihr Gewicht auf dem Wasser zu verteilen und diese zur Erzeugung eines Antriebes und der Steuerung nutzen können.

Selbst wenn Jesus sich also durch ein Wunder auf dem Wasser fortbewegte – wieso in aller Welt „schritt“ er dann auf dem Wasser?
„…auf dem Meer schreiten sahen…“
(Matthäus 14:26)

Warum fürchteten sich die Jünger, als sie Jesus sahen?

Matthäus und Markus geben an, Jesu Gefolgsleute hätten ihn für ein Gespenst gehalten.

Zu Jesu Zeiten galt man nicht als abergläubisch, wenn man Angst vor Geistern hatte.
Im Gegenteil!
Wer die Existenz von Spukgestalten leugnete, galt als leichtsinnig.
Es war eine weit verbreitete Überzeugung, dass sich Gespenster gern zeigten, besonders in der Nähe von Friedhöfen oder an einsamen Gewässern.

Jene Gegenden versuchte man bei Nacht zu meiden.
Als die Jünger in der Dunkelheit der Nacht vom Boot aus am Ufer eine Gestalt sahen, lag für sie die Vermutung nahe, dass sich ihnen da ein unheimliches Wesen aus der Schattenwelt jenseits des Todes zeigte.
Jesus gab sich ihnen darauf zu erkennen:

„Er aber sprach zu ihnen: „Ich bin’s; fürchtet euch nicht!“
Daher waren sie willens, ihn ins Boot zu nehmen,
und sogleich war das Boot an dem Land, dem sie zusteuerten.“
(Johannes 6:20-21)

Bleibt noch die Begebenheit die Matthäus als einziger auf das Wunder aufdoppelte indem er auch Petrus auf dem Wasser laufen ließ.
Die Texte entstanden nicht aus einem Guss.
Sie wurden nach und nach verfasst.

Den Autoren ging es nicht um historisch belegbare Biographie.
Sie fassten ihren Glauben an das Wundersame in Worte.
Sie ersannen Geschichten, die für sie »wahr« waren, weil sie ihren Glauben greifbar machten.
Je länger die Zeit Jesu zurücklag, desto fantasievoller wurden die poetischen Ausschmückungen.
Die jüngeren Autoren setzten fort, was die älteren vorexerziert hatten.
Sie erfanden fromme Legenden zur Untermauerung des Glaubens.

Im Lauf der Zeit erschienen manchen Gläubigen die Geschehnisse um Jesu Wunder nicht wundersam genug.
Und so half man halt nach.


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