Kultur der Lüge – Von versklavten Nonnen und Göttern des Bösen


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 08. Juni 2007 23:34:

Eines Tages kam der Herr vom Himmel herab, um zu sehen was die Menschen so trieben.

Und er fand einen eigenartigen Wachtturm, den sich die Menschen errichtet hatten.
Er sagte:
„Sie sind ein geeintes Volk mit einer geeinten Sprache.
Was sie gerade tun, ist erst der Anfang, denn durch ihren vereinten Willen wird ihnen von jetzt an jedes Vorhaben gelingen!“

Die Menschen schrieen während dessen:
„Auf!
Jetzt bauen wir uns eine Stadt mit einem Wachtturm,
dessen Spitze bis zum Himmel hoch reicht!“
„Dadurch werden wir überall berühmt.
Wir werden eine vereinte Bruderschaft,
weil der Wachtturm unser Mittelpunkt ist und uns zusammenhält!“

Auf! lasst uns einen Wachtturm bauen bis zum Himmel hoch!

(frei nach 1.Mose 11 Vers 4 und 5 aus Hoffnung für Alle)

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Ich habe die Wahrheit gefunden!

Erwachet 8.11.1972

Auf 10 (!!!) Seiten wird der Lebensbericht einer Belgierin ausgebreitet

Seite 26

Da freut sich jemand wie Graf Koks wenn er auf eine Ölquelle stößt.

Und der Wachtturm pflichtet ihm verzückt bei.

Wenn es aber die Wahrheit war, wieso schreibt jemand dann „30 Jahre Sklave des Wachtturms“?

Was passiert da zwischen der Entdeckereuphorie und der Ernüchterung nach 30 Jahren?

Nun schauen wir uns doch einmal die Wahrheiten an, über die sich unser Proband aus dem Wachtturm vom 1972 über 10 Seiten so gefreut hat.

Wachtturm 1.11.1971

Seite 658

Eine Möglichkeit festzustellen wen Jehova heute gebraucht ist, wer in unserem Jahrhundert stets richtig orientiert war.

Gibt es eine Organisation, die sich auf dieser Welt lächerlicher gemacht hat, was ihre Prophezeiungen anging als die Wachtturm Zeugen?

Der Abschnitt verwies auf den darauf nachfolgenden Studienartikel.

Unter der Überschrift „Gottes prophetische Wahrheiten“…

… druckten wir einen der verlogensten Artikel ab die mir je untergekommen sind.
Und weiß Gott! Bei der Wachtturm Gesellschaft will das etwas heißen.

Abschnitt 2 geht noch einmal auf die Zwangstatsache ein, das der, der den Anspruch erhebt Gottes Volk zu sein, über die Zukunft korrekt unterrichtet sein muss.

Ja – nichts anderes möchten wir tun.
Untersuchen wir im Jahr 2007 die Tatsachen über die „prophetischen Wahrheiten“ der Wachtturm Gesellschaft.

Im Abschnitt drei wirft man einem Autor vor, dass er in den technischen Errungenschaften Segnungen sah und für die Zeit des jungen Jahrhunderts positive Perspektiven sah.

Die Wachtturm Gesellschaft begriff jedoch selber die technischen Errungenschaften als Vorboten des Königreiches Gottes…und erwartete für dieses Jahrhundert nicht nur positive Perspektiven sondern gleich das Reich Gottes!

Parsimony.19437

Sie wähnte sich bereits in der großen Drangsal und erwartete für die Zeit vor 1914 Harmageddon und für die Zeit nach 1914 dann das Königreich Gottes.

Seid 1872 begann das neue Millennium. Das Anfangsjahr des siebten Jahrtausends.

Die Segnungen glaubte man schon auf der Erde mit hurra! Begrüßen zu dürfen

Auch wenn`s Spaß macht - Ich muss hier aufhören und auf den obigen Link verweisen.

Denn im Abschnitt vier des Wachtturms vom 1.11.1971 heißt es weiter:

Große furchtbare Dinge.

• Erstens sind diese erwarteten großen furchtbaren Dinge nicht eingetroffen.
So schlimm die Weltkriege auch gewesen sein mögen – sie waren nicht Harmageddon.

• Zweitens erwartete man die große Drangsal für die Zeit VOR 1914, und für die Zeit unmittelbar nach 1914 erwartete man Frieden und das Reich Gottes.

Parsimony.19981

• Drittens sind die Regierungen nicht alle gestürzt. Mag man 1971 noch in der Erwartung des nahen Endes (…1975…) gewesen sein, kann man heute mit Fug und Recht sagen das dies lächerliche Prophezeiungen waren.
Die Gesellschaft ist nun mal nicht Untergegangen.

Dito Abschnitt 5

Eine unverschämte Lüge.

Herrscht denn seid 1914 das Königreich Gottes vollends, so wie es die Wachtturm Gesellschaft Orakelt hat?

Das Ende der Zeiten der Nationen war 1877 auch noch das ENDE und nicht wie heute der ANFANG von einem imaginären, unsichtbaren, erfundenen, exklusiven Wachtturm-möchtegern-berechtigungs-was-weiß-ich-was-Ende.

Und selbst wenn man 1971 noch des Keisers neuen Kleider häkelte:
Wie will man jetzt, im Jahre 2007 erklären, das die Zeiten der Nationen 1914 virtuell abgelaufen sein sollen und es heute, fast 100 Jahre später den Nationen so gut geht wie noch nie?
Die Zeiten der Nationen endeten nicht 1914 sondern erlebten eine Blütezeit.

Weiter im Abschnitt 5

Ja – und – hatten wir nun Harmageddon oder nicht?
Tobte der Weltkrieg über der ganzen zivilisierten Welt?
Gab es nicht sogar Teile Europas, ganze Kontinente oder Amerika deren Land verschont wurden.
Insbesondere bei dem ersten Weltkrieg aber auch im zweiten Weltkrieg.

Und sprach der Wachtturm nicht ausdrücklich davon dass er nicht moderne Kriegsmaschinerie meinte?

Die Wachtturm Gesellschaft tut im Nachhinein so, als hätte sie den Weltkrieg vorausgesagt.
1971 mag das deswegen noch nicht so aufgefallen sein weil in der Quersumme das Leid – die „Drangsal“ – der Weltkriege noch schwer wog.
Vor allem, da man sich für jeden Augenblick noch größere Drangsal ausrechnete (…1975 – ich wiederhole mich…).
Wer Konservenbüchsen unter seiner Treppe für Harmageddon hortete der mag sich bereits als Kriegsgewinner des Schlusskampfes begriffen haben.

Heute muss man jedoch resümieren das trotz den traumatischen Erlebnisen der Weltkriege, insgesamt von einem der friedlichsten und wohlhabendsten Generationen gesprochen werden kann.
Wenn man ab dem Jahr 1914 rechnet, und den gleichen (immer größer werdenden) Zeitraum für die vorangegangenen Generationen zu Grunde legt.

Und wenn die Wachtturm Gesellschaft noch so sehr um 1914 ihrem goldenen Kalb herumtanzt.
Parsimony.19843

Weiter mit dem Wachtturm vom 1.11.1971 Abschnitt 6

Jehovas Zeugen hatten den Ausbruch eines regional beschränkten Krieges nicht erwartet.
Sie erwarteten Jesus.
Sie erwarteten das Königreich Gottes.
Sie erwarteten das Ende der Welt.
Den Tag der Rache.
Den großen Tag Jehovas.
Die große Drangsaal.
Die Befreiung.
Wie man es auch immer nennt:

Sie erwarteten nicht einen von Menschen geführten Krieg der in einen von Menschen geführten Frieden resultierte.

Also bitte, wir blicken heute nach 1914 – und?

Das hier als „ANDERE“ bezeichnete Sonntagsblatt der New Yorker Zeitung „The World“ war eine bezahlte Anzeige vom 30. August 1914 auf Seite 4:

Dabei wiesen nicht etwa „ANDERE“ auf unsere 25 Jahre propagierte Prophezeiung hin sondern Russel selber.

Aber schauen wir uns doch sogar diese „weltliche“ Aussage näher an.
Was Prophezeiten die Zeugen Jehovas?

Das ENDE aller Königreiche im Jahre 1914!

Hat sich dies erfüllt?

Lassen wir doch den Lügner diese Frage selbst beantworten:

Jahrbuch 1975 (!)

Seite 70:

Einige [?!] Bibelforscher waren fest überzeugt, 1914 in den Himmel zu kommen.

Die Absicht hinter dieser Lüge lässt sich Beweisen.

Erwachet vom 8.1.1974

Bei der Abbildung von Seite 17 schnitt man den Teil der Falschprophetie weg:

Die Widerholungstat findet man auch im Wachtturm vom 15.9.1974

Seite 547

Kultur der Lüge unserer heidnischen Religions-Vagabunden:
Parsimony.19871

So wie man auch in dem Wachtturm vom 1.11.1971 kein Wort über die Tatsache verlor das sich nichts – aber auch rein gar nichts dessen erfüllte, was man für 1914 prophezeite.

Dies ist unsere Kultur der Lüge:

Weiter im Absatz 7

Wer behauptet dass es leicht war Ereignisse vorauszusagen?
Die Politiker sagten das Gegenteil der Wachtturm Gesellschaft?
Die Politiker kümmerten sich einen feuchten Kehricht um das, war eine kleine Gruppe von wildgewordenen Endzeitpropheten von sich gaben.
Und wenn Politiker tatsächlich sagten das 1914 nicht der Zeitpunkt ist das Gottes Königreich auf Erden aufgerichtet wird, das 1914 niemand in den Himmel entrückt wird, das Harmageddon 1914 nicht ausbricht – wenn, dann wären dies die Worte weiser Männer gewesen.

Und außerdem wurden Jehovas Zeugen eingesperrt weil sie parteiisch für Deutschland aufforderten zu den Waffen zu greifen.
Als Amerika in den Krieg eintrat, rief man offensiv dazu auf, nicht für Anglo-Amerika in den Krieg zu ziehen.
Parsimony.20106

Jesus selber hätte diese Scharlatane dafür höchst Persönlich eingesperrt und den Schlüssel zu Wein verwandelt.

Seite 661 Absatz 10

Hier gibt die Wachtturm Gesellschaft zu das sie nicht nur für ihren Zuständigkeitsbereich Orakelt- das Königreich Gottes - sondern auch in den laufenden Alltag hinein.

Haben sich ihre Prophezeiungen bezüglich der Weltverhältnisse erfüllt?
Hat sich ihr sehnsüchtiger Wunsch einer zerrüttenden Welt erfüllt?
Oder erleben wir nicht vielmehr seid 1914 eine Zeit erstaunlicher geringer seismischer Aktivitäten, einer in der Geschichte der Menschheit beispielslosen Zeit ohne Hunger und dem weltweit beispiellos erfolgreichen und vereinten Kampf gegen Krankheiten und Seuchen?
Dem ganzen Unken der Endzeitpropheten zum Trotz?

Seid 1914 gab es noch nie so wenig Kriege in der Geschichte der Menschheit:
Parsimony.19803
Seid 1914 gab es noch nie so wenig Erdbeben in der Geschichte der Menschheit:
Parsimony.19758
Seid 1914 gab es noch nie so wenig Hungersnöte in der Geschichte der Menschheit:
Parsimony.19654
Seid 1914 gab es noch nie so wenig Seuchen in der Geschichte der Menschheit:
Parsimony.19880
Seid 1914 gab es noch nie so wenig Verbrechen in der Geschichte der Menschheit:
Parsimony.19758

Bemerkenswerte Aussage eines Sehers der nach jeder unerfüllten Prophezeiung sagt er sei kein Seher…

Zum Beispiel die Entwicklung der Börse:

Na Klar!
Sie erwarten vor 1975 den großen Knall.
Nicht vergessen! Wir schreiben das Jahr 1971 und können in die Zukunft sehen.

Jaaaa -
und deswegen ist es unser guter Rat jetzt nicht mehr in wertlose Versicherungen oder langfristige Anlagen zu investieren.

Absatz 14 und das Versagen der Wissenschaft und Hunger:

Anscheinend Balsam für die Seele der Endzeitpropheten.
Nur das Prof. Dr. Dr. Schusselich dies ohne jede Kenntnisnahme der Fakten äußert.
Selbst für 1971 aber insbesondere aus heutiger Sicht.

In Absatz 15 weissagt die Wachtturm Gesellschaft Seuchen und den Tod über die Menschheit.

Gruselich nicht?
Nur das selbst die Wachtturm Gesellschaft heute weltweit die gestiegene Lebenserwartung anerkennen muss.

Immer wieder schön wenn der Lügner über die eigenen kurzen Beine stolpert:

Erwachet 22.7.2005

Seite 29



Ah-Ja!
Diese bedrückende gestiegene Lebenserwartung.

Die dümmsten Hunde beißen sich selbst in den Schwanz.

So also heißt es im Absatz 15:

Na und über ihre Konkurrenz referierte die Wachtturm Gesellschaft schon immer treffsicher:
Absatz 20:

Wie viel wert das Wort „bald“ eines notorischen Lügners hat, kann man an diesem Artikel schön veranschaulichen.

Wachtturm 1.11.1971 Seite 664

 

„Heute zeigen die Tatsachen deutlich,
daß das, was Jehovas Zeugen gesagt haben,
die Wahrheit war.
Sie waren tatsächlich die ganze Zeit
von Gottes heiligem Geist geleitet worden!“
Parsimony.16640

Wenn schlussendlich keine Steigerung der Lüge mehr zur Verfügung steht bleibt nur noch das letzte Mittel.

Das was dem Fass doch glatt den Boden ausschägt.

Blasphemie.

Keine dieser zitierten „Weisheiten“ stellte sich als richtig heraus.

Es waren aber nicht menschliche Irrtümer sondern Gottes Lügen!

Wachtturm 1.5.1971

Seite 261

„Der Wachtturm hat anhand der Bibel auch schon wiederholt darauf hingewiesen, daß die seit 1914 immer kritischer werdende Weltlage ein unumstößlicher Beweis dafür ist, daß unsere Generation die Generation ist, die sehen wird, wie Gottes Wille auf Erden geschieht, ja daß wir jetzt der Aufforderung Christi Jesu folgen können: „Hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht. . . . wenn ihr diese Dinge geschehen seht, dann erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist. Wahrlich ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen.“ — Luk. 21:28-32.“

Innerhalb dieser Generation.
Und nicht nur das,
„Befreiung ist greifbar nahe!“.

Kommen wir deswegen zurück zu unserer Aussage „30 Jahre Sklave des Wachtturms“.

In dem Buch Kinder

heißt es auf Seite 365

Wir dürfen unserer Bürde nichts hinzufügen und müssen frei sein für die Aufgaben in der Theokratie.
Harmageddon ist so nahe das wir mit dem Heiraten warten und unseren Kinderwunsch auf die neue Ordnung verschieben.

Diese Aussage wurde 1941 abgedruckt.
Wer ihr vertraute konnte sich spätestens 30 Jahre später von der Unkorrektheit selber Überzeugen.
Wer dem vertraute musste es am eigenen Leib verspüren das er in einer Kultur der Lüge lebte.

Wachtturm 1.7.1972

Seite 389

Daraus geht hervor dass man sich als falscher Prophet erwies.
Aber die Steigerung dessen ist das man danach auf einmal nie behauptet haben will ein Prophet gewesen zu sein.

Wachtturm 15. 6. 1980

Seite 17-18 Abs. 6 und 7

 

„Wenn Der Wachtturm hier „jemand“ sagte, so meinte er damit alle enttäuschten Zeugen Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von Informationen beteiligt waren, die dazu beitrugen, daß in bezug auf dieses Datum Hoffnungen geweckt wurden.“

Na Toll!
1976 stellte man also fest dass man mit 1975 falsche Hoffnungen weckte.
Reife Leistung.

Aber jetzt zu den Neuigkeiten:
Die Herausgeber des Wachtturms sind also dieser „jemand“.
Die Herausgeber des Wachtturms sind also selber Opfer ihrer enttäuschten Erwartungen.

Klar – was sonst.

Nur das sie die Schnitzel die ihnen ihre Schäfchen für ihre Weisheiten bezahlten, in der Zwischenzeit alle schon gegessen hatten.

Nur wie entschuldigt dieser Wachtturmartikel aber die falschen Prophezeiungen die sie verbreiteten und weiter verbreiten
(Befreiung greifbar nahe…).

Gut sie waren selber Opfer – ich frage mich zwar warum – aber OK, sei es drum.
Nur wie entschuldigt dieser Wachtturmartikel aber, das sie heute so unverfroren sind und auch noch behaupten, ihre Prophezeiungen hätten sich erfüllt?
Und sich natürlich nach wie vor, für ihre Weisheiten, Mittags Grillplatte mit Kroketten von ihren Schäfchen bezahlen lassen.

Statt also aus den Fehlern zu lernen, will der Wachtturmartikel dass man noch eingehender in dem Endzeitextremismus versinkt.

Dies ist jedoch kein, auf die Wachtturm Gesellschaft beschränktes Phänomen:

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Der Soziologe Leon Festinger veröffentlichte 1956 einen Artikel über ein Experiment.
Er konnte sich mit seinen Mitarbeitern einer kleinen Endzeitsekte anschließen, und das Verhalten der Mitglieder vor der Prophezeiung und nach dem Fehlschlag studieren.

Seine Arbeit liefert interessante Erkenntnisse.

Im folgenden werden die Ereignisse und die Untersuchung, die ausführlich in [Festinger & Schlachter, 1989] beschrieben ist, wiedergegeben.


PROPHEZEIUNG VON PLANETEN CLARION AN DIE STADT: FLIEHT VOR DER FLUT. SIE WIRD AM 21. DEZEMBER ÜBER UNS HEREINBRECHEN. NACHRICHT VOM WELTRAUM AN BÜRGER/IN

Unter dieser Überschrift erfuhren die Leser der Zeitung 'Lake City Herald' im September von der Hausfrau, Marian Keech, die seit neun Monaten Nachrichten von Außerirdischen bekam. Bis zum September hatte sich um Frau Keech bereits eine Gruppe von Anhängern geschart, unter ihnen auch der Mediziner Dr. Armstrong, aus einer College-Stadt in einem nahegelegenen Staat, und seine Ehefrau. Unter den Studenten warb er weitere Anhänger, so daß es zwei Gruppen in zwei Städten gab. Als der 21 Dezember näherkam, kündigten einige der Anhänger ihre Jobs, andere verschenkten ihre ganze Habe. Fast alle aus der Gruppe verkündigten ihren Glauben in der Öffentlichkeit. Dr. Armstrong verlor im Dezember seine Stelle im Krankenhaus und erregte damit weites Aufsehen. Die Gruppe hatte aber kein Interesse ihre Botschaft zu verbreiten und lehnte Gespräche mit der Presse und Medien ab. In der Woche vor dem großen Tag klingelte im Haus von Frau Keech ununterbrochen das Telefon, Besucher kamen beständig um Aufklärung zu erfahren oder sich sogar der Gruppe anzuschließen. Reporter wurden kalt abgewiesen, während man Besucher freundlich umsorgte, aber nur sporadisch versuchte ihnen die Überzeugungen zu erklären.
Frau Keech erhielt am abend die Nachricht, daß um Mitternacht ein Besucher käme, der die Gruppe zu einer fliegenden Untertasse begleiten würde. Mit dieser würde sie vor der Flut in Sicherheit gebracht werden. Die Gruppe traf dann alle Vorbereitungen für den großen Zeitpunkt, verteilte Passwörter und entfernten alle metallenen Gegenstände von sich, da dies in dem UFO zu Gefährdungen führen könnte. Die Zahnfüllungen allerdings blieben verschont. In den letzten zehn Minuten versammelte sich die Gruppe im Wohnzimmer. Sie saßen rum und hatten nichts zu tun. Sie schauten auf die Uhren, die auch noch unterschiedliche Zeit anzeigten. Frau Keech betonte nochmal ihre Überzeugung kurz vor Mitternacht. Die Zeit ging vorbei. Erstaunlicherweise gab es erstmal keine Reaktion in der Gruppe. Alle schwiegen. nach und nach wurde die Atmosphäre unbequemer, so daß Dr. Armstrong und Frau Keech ihre Überzeugung nochmal wiederholten. Die Vorhersagen und Nachrichten wurden nochmal überprüft.
Um 4.00 Uhr morgens brach Frau Keech in Heulen aus.
Die Gruppe verlor ihre Gelassenheit.
Um 4.30 Uhr sprachen die meisten in der Gruppe offen über den Fehlschlag.
Um 4.45 Uhr bat Frau Keech um die Aufmerksamkeit der Gruppe, um ihnen eine neue Nachricht mitzuteilen.

Sie erklärte dann mit vielen Sätzen, daß Gott unter diesen Menschen gewirkt hat, und durch zwei der Menschen gesprochen habe. Die Kraft und das Licht das den Raum erfüllt, wird die ganze Erde erfüllen. Dadurch daß Gott durch zwei in dem Raum gesprochen hat, bekundete er was er uns zu tun gedenkt. Ihre Erklärungen wurden enthusiastisch aufgenommen. Die angemessene und elegante Erklärung löste das Unbehagen auf. Die Gruppe hatte durch ihren Glauben die Welt vor der Flut gerettet.

Aufgrund einer weiteren Nachricht, die Frau Keech erhielt, sollte die Erklärung für die Rettung bekannt gemacht werden. Man suchte danach den Kontakt zu Reportern, und versuchte mit großer Hingabe, weiter Besucher als Anhänger zu gewinnen. Die zweite Gruppe von Anhängern, die Studenten um Dr. Armstrong, waren zumeist in den Weihnachtsferien. Isoliert von den anderen, zeigten sie ein ganz anderes Verhalten. Sie verwarfen ihre Überzeugung. In der zweiten Gruppe gab es keine Versuche, die Nachricht weiterzuverbreiten oder neue Anhänger zu gewinnen. Festinger und seine Mitarbeiter zeigten mit ihrer Studie, daß der Fehlschlag einer Vorhersage oft den gegenteiligen Effekt hat, was man als Beobachter normalerweise erwarten würde. Die Sekte löst sich nicht etwa auf, sondern sucht verstärkt neue Anhänger zu gewinnen. Einige Mitglieder scheinen einen noch festeren Glauben an ihre Überzeugungen gewonnen zu haben.

Festinger bemerkt dazu [Festinger & Schlachter, 1989]:

Jemanden mit Überzeugungen kann man schwer ändern.
Wenn man ihm sagt, man sei anderer Meinung, wird er sich von einem abwenden.
Wenn man ihm Fakten oder Zahlen nennt, wird er die Quelle anzweifeln.
Wenn man an seine Logik appelliert, wird er den entscheidenden Punkt nicht sehen.
Wir haben alle schon erlebt, wie fruchtlos es ist, jemanden eine starke Überzeugung auszureden, besonders wenn der Überzeugte einiges in seinen Glauben investiert hat.
Wir sind mit den einfallsreichen Abwehrmechanismen vertraut, mit denen Menschen ihre Überzeugungen schützen und sie durch die verheerendsten Angriffe retten.
Angenommen jemand glaubt etwas von ganzem Herzen und er habe weiter aufgrund seiner Überzeugung unwiderrufliche Schritte unternommen.
Man lege ihm Beweise, eindeutige und unleugbare Beweise vor, daß seine Überzeugung falsch ist.
Was wird passieren?
Die Person wird oft daraus nicht nur unerschütterlich, sondern noch mehr überzeugt von der Wahrheit seines Glaubens hervorgehen.
Tatsächlich wird er vielleicht noch leidenschaftlicher als vorher Leute von seinen Ansichten zu überzeugen und sie zu bekehren suchen.
Wie kann auf klare Beweise so eine Antwort kommen?
Fünf Bedingungen bilden den Rahmen in dem solches Verhalten auftreten kann:

1. Der Glaube wurzelt in tiefer Überzeugtheit, dem entsprechend wird auch gehandelt
2. Die Person muß sich dem Glauben verpflichet haben. Sie muß etwas unternommen haben aufgrund ihres Glaubens, daß man nicht so einfach rückgängig machen kann.
3. Der Glaube muß spezifisch genug sein, so daß Ereignisse in der realen Welt den Glauben widerlegen können.
4. Der nichtwiderlegbare Beweis muß auftreten und von dem Gläubigen auch erkannt werden.
5. Der Gläubige muß soziale Unterstützung haben. Er muß Mitglied einer Gruppe sein, die sich gegenseitig in ihrem Glauben unterstützen können, so daß die Überzeugung erhalten bleiben kann und sogar neue Anhänger zu gewinnen versucht werden.

Unter den genannten Bedingungen würde man erwarten, dass fehlgeschlagenen Vorhersagen in eine stärkere Aktivität münden, neue Mitglieder zu gewinnen.

 Alltag für einen Zeugen des Wachtturms.

Wachtturm 1.11.1954

Seite 656

Die Bibel nur ein Buch der Wachtturm Gesellschaft!

Wenn man also die Wachtturm Gesellschaft beim Wort nimmt und den Wahrheitsgehalt der geäußerten Prophezeiungen als Gradmesser für die Legitimation als Volk Gottes verwendet, dann sind die Zeugen des Wachtturms diejenigen, die eine beispiellose Menge an Disqualifikationen im Laufe ihrer Geschichte angesammelt haben.

Naturkatastrophen von Hurrican dem Gott des Bösen:



ZurIndexseite