Re: "Psychologische Beratung für Betroffene und Angehörige"


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 03. Mai 2007 19:31:20:

Als Antwort auf: Re: "Psychologische Beratung für Betroffene und Angehörige" geschrieben von X am 03. Mai 2007 18:09:19:

Als ich heute vorhandene Indexe und im "Verzeichnis biblischer Wörter" der NWÜ nachsah, fand ich nichts unter dem Thema "theokratische Kriegslist". Sollte jemand dieses Schlagwort der WTG mit Quellenangabe und Zitat belegen können, wäre das sehr hilfreich.

Das Thema sogenannt "theokratischer Kriegslist" sucht die heutige WTG möglichst zu begatellisieren, herunterzuspielen. Der üble WTG-Apologet B. etwa, versuchte der Öffentlichkeit weiszumachen, im Ursprungstext sei ja nur vom "wechseln einer Bluse", also von einem harmlosen Vorgang die Rede.
Dem ist zu widersprechen.
Siehe auch:

Schlafende Hunde

mit dem Ausgangsartikel (wenn auch die Scans nicht gerade "optimal" sind, wobei dem Umstand Rechnung zu tragen ist. Scans aus gebundenen Zeitschriften-Jahrgängen erweisen sich eben als schwieriger, als wenn man selbige lose zur Verfügung hat.

Schon seit Rutherford's Tagen gab es dazu die These der "Beraubung der Ägypter".
Wer etwa das Buch von Josy Doyon mal gelesen hat ("Hirten ohne Erbarmen") findet darin auch einen Passus, wie Frau Doyon in Kontakt mit einer Zeugin kam, welche die Nazizeit miterlebt, die sich "diebisch darüber freute" eine fälliges Nachporto, für einen unterfrankierten Brief auf der Post nicht bezahlt zu haben, indem es ihr gelang den Schalterbeamten abzulenken. Eine Banalität mag man meinen.

Doyon über diesen Bericht verwundert, brachte dann auch diese Verwunderung zum Ausdruck. Und als Antwort bekam sie dann präsentiert, ob sie denn nicht wüsste, dass Jehovas Zeugen die "Beraubung der Ägypter" lehren und praktizieren. Das ist dann die Wurzel, die sich dann weiter zur sogenannt "theokratischen Kriegslist" ausweitete. Von der WTG in eigenen Haupt-Studienartikeln in den fünfziger Jahren "kunstvoll" zelebriert.

Als Hintergrund dazu noch. Rutherford lies dazu im "Wachtturm" Jahrgang 1934 schreiben (S. 91f.) meiner Erinnerung dann auch noch im Buch "Jehova" analog:
Jehova hatte Mose zuvor gesagt: „Wenn ihr auszieht, sollt ihr nicht leer ausziehen, sondern daß die Israeliten, sobald Gottes rechter Zeit zu ihrer Befreiung gekommen sein würde, von den Ägyptern borgen sollten. „Und ihr sollt die Ägypter berauben" (2. Mosel 3:21,21). Unmittelbar nach der neunten Plage sprach Jehova zu Mose und sagte: „Rede doch zu den Ohren des Volkes, das sie ein jeder von seinen Nachbarn und ein jeder von ihrer Nachbarin silberne Geräte und goldene Geräte fordern. Und Jehova gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter. Auch war der Mann Mose sehr groß im Lande Ägypten, in den Augen der Knechte des Pharaos und in den Augen des Volkes (2. Mose 11:2,3). Jene Artikel wurden nicht von den Ägyptern geborgt, um sich lediglich damit zu schmücken, sondern um von den Israeliten im Dienste des Herrn verwendet zu werden.

Das bedeutet anscheinend, dass Jehovas Zeugen jetzt berechtigt und befugt sind, um die Benutzung irgendwelcher und aller Mittel, die die Machthaber der Welt jetzt kontrollieren, nachzusuchen und sie zur Förderung des Zeugniswerkes des Königreiches zu gebrauchen. Das bedeutet das sie des Feindes eigene Mittel oder Werkzeuge gegen ihn verwenden sollen, wie die Radiosender, die Einrichtungen der Gerichte, Petitionen und Proteste an die gesetzgebenden Körperschaften, welches Recht durch die Staatsverfassung ihres eigenen Landes verbürgt wird, ferner alle anderen Mittel, wodurch das Volk auf die Botschaft von Jehovas Königreich aufmerksam gemacht werden kann. Damit bitten sie nicht etwa Satans Organisation um Erlaubnis für ihrer Tätigkeit, sondern überbringen der Satansorganisation die Ankündigung und verlangen, dass diese weltliche Organisation aufhören soll, sich der Ausführung der Vorsätze Gottes in den Weg zu stellen.

Das Borgen von den Ägyptern stellt wohl auch da, wie Jehovas Zeugen Geldbeiträge für die Literatur entgegennehmen und das darauf zur Herstellung und darauf zur Veröffentlichung weiterer Literatur benutzen. So wendet das Volk des Herrn einige Dinge der Gesellschaft des Teufels dem Werke und Dienste des Herrn zu. Das ist übrigens ein endgültiger Beweis dafür, das Jehovas Zeugen sich nicht mit einer Geschäftsunternehmung abgeben, wie Straßenhandel, Hausieren und Bücherverkauf, ungeachtet, was auch immer die weltlichen Gerichte darüber entscheiden oder urteilen mögen, und ganz gewiss ungeachtet, was immer die Geistlichkeit und ihre Anhang sagen mögen.


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