Re: Biedermanns Schlummer


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 24. April 2007 22:31:37:

Als Antwort auf: Biedermanns Schlummer geschrieben von Voltaire am 22. April 2007 09:12:48:

Ein zusammenfassender Kommentar zu diesem Thread.

"Die Väter aßen saure Trauben und den Söhnen wurden die Zähne stumpf", weis schon ein Spruch in der Bibel zu berichten.

Wogegen ich Protest einlege, ist gegen die selbstherrliche These, die Religion (in diesem Fall der Islam) sei das "eigentliche" Übel. Das eigentliche Übel lässt sich auch in dem Satz zusammen fassen:
"Das Sein bestimmt das Bewusstsein".
Dazu als Veranschaulichung eine neuere Pressemeldung.


Die Zahl der von Sozialleistungen abhängigen Kinder ist nach einem Bericht der «Thüringer Allgemeinen» innerhalb eines Jahres um über zehn Prozent gestiegen. Das Blatt beruft sich auf eine Studie des Bremer Institutes für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ).

Danach lebten 2006 im Jahresdurchschnitt 1,887 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Deutschland von Sozialgeld in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft. Das seien über 173 000 mehr als 2005 gewesen. Den vorläufigen Höchststand habe die Zahl der bedürftigen Kinder im Dezember 2006 mit über 1,9 Millionen Betroffenen erreicht.

«Die Zahlen zeigen eindeutig, dass die ärmeren Familien mit Kindern vom wirtschaftlichen Aufschwung faktisch nicht profitieren», kommentierte BIAJ-Forscher Paul Schröder die Untersuchungsergebnisse. Im Westen nahm die Zahl der von Sozialgeld abhängigen Kinder demnach 2006 mit elf Prozent stärker zu, als im Schnitt der neuen Bundesländer (sieben Prozent). Den größten Armutszuwachs habe es in den wirtschaftlich starken Südländern Baden-Württemberg (plus 13 Prozent) und Bayern (plus zwölf Prozent) gegeben.

«Trotz guter Konjunktur wächst die Kinderarmut in Deutschland. Familien mit Kindern tragen offensichtlich ein höheres Risiko für Armut», kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV), Ulrich Schneider, die Zahlen ..."

Welche Bevölkerungsschichten, sind denn von der vorstehend skizzierten Entwicklung in überproportionalem Maße tangiert? Es pfeifen die "Spatzen von den Dächern". Besonders jene mit Migrationshintergrund.

Wie war das eigentlich in der Nazizeit. Da hatten auch Thesen wie die vom "Ritualmord" Hochkonjunktur. Ein besonders übler Schreiberling dieser "Güte" konnte noch 1941 sein diesbezügliches Elaborat auf den Markt werfen. In dem Vorwort zu diesem Buch, biederte er sich (aus heutiger Sicht) in nahezu unerträglicher Weise den damaligen Nazigrössen, insbesondere dem "Reichsminister für die besetzten Ostgebiete", Alfred Rosenberg an.

Seine Schleimscheisserei änderte aber nichts an dem Umstand, dass selbst der wohl auch den Nazis zuzurechnende Hans Jonak v. Freyenwald (bekanntlich Verfasser eines Zeugen Jehovas spezifischen Buches in der Nazizeit), noch 1944 einen Totalzerriss über dieses angeblich "wissenschaftliche" Buch über angebliche "jüdische Ritualmorde" veröffentlichte. Und darüber staune selbst ich. Die "Nationalsozialistischen Monatshefte" druckten noch 1944 diesen Zerriß ab.

Dieser Staat (nicht nur dieser) hat die Verhätschelung der Herren Direktoren der Deutschen Bank (als ein Beispiel) und das in den Staub drücken der auf der "anderen Seite" auf seine Fahnen geschrieben. Die praktischen Folgen wurden schon in der zitierten Meldung beschrieben. Wer darüber schweigend zur Tagesordnung übergeht, sich dann aber in pharisäerhafter Form über vermeintliche Steinzeitreligionen echauffiert, der steht auf der Seite der Herren Direktoren der Deutschen Bank und ihrer Verhätschelung. Sein Gejammere über die Folgen seiner von ihm mit gutgeheißenen Politik ist durchweg unglaubwürdig.

Was der Mensch sät, wird er auch ernten.
In den zwanziger Jahren waren es die Kommunisten als Bürgerschreck, die da auch buchstäbliche Bürgerkriege in Szene setzten. Das hat sich in der Tat dergestalt gewandelt, dass säkulare Kräfte dabei heute ziemlich bedeutungslos sind. Die "Verdammten dieser Erde" haben zunehmend die Maske der Religion angelegt. Wer darüber heult und nicht die sozialen Wurzeln dessen sehen will, dem ist in der Tat nicht zu helfen!


ZurIndexseite