Re: Da macht man was mit!


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Andre am 23. März 2007 14:19:44:

Als Antwort auf: Re: Da macht man was mit! geschrieben von Lea am 23. März 2007 11:21:56:

Hallo Lea,

Bibelkenner empfehlen folgende Bibeln:
- Revidierte Elberfelder Bibel (ELB)
- Lutherbibel 1912/98
- Schlachter Bibel 1951
- Überarbeitet Elberfelder Bibel (üELB)

Ich bevorzuge die Schlachter, eine wirklich genaue und trotzdem gut lesbare Bibelübersetzung. Die Gute Nachricht eignet sich sehr gut zum lesen, aber weniger zum Studieren.

von Stefan Wittmann:
1) Was sagt die Bibel (und damit Gott) zu der Art, wie wir ihre Worte in den
Übersetzungen wiedergeben sollen?
Erstens: Füge kein Wort hinzu und lasse keines weg!
„Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts
davon wegnehmen...“ (5.Mo.4,2; ELB; siehe auch 5.Mo.13,1)
„Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn
jemand zu diesen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem
Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand wegnimmt von den Worten des Buches
dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen sein Teil vom Buch des Lebens und
von der heiligen Stadt und von dem, was in diesem Buch geschrieben steht.“
(Offb.22,18+19; üLU)
„Alle Rede Gottes ist geläutert. Ein Schild ist er denen, die bei ihm [ihre] Zuflucht
suchen. Füge zu seinen Worten nichts hinzu, damit er dich nicht überführt und du
als Lügner dastehst!“ (Spr.30,5+6; ELB)
Zweitens: Ersetze nicht Gottes Worte durch eigene Interpretationen!
„Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die meine Worte
stehlen, einer dem andern; siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die
ihre eigenen Zungen nehmen, um einen Gottesspruch zu sprechen“ (Jer.23,30+31;
SCH)
Zwei Beispiele: Jesus und Paulus nahmen die wortwörtliche Inspiration der
Bibel sehr ernst:
Jesus begründete seine Lehre dadurch, daß ein Wort in einem Bibelvers nicht in der
Vergangenheit („war“), sondern in der Gegenwart („bin“) geschrieben steht:
„Habt ihr nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von
Gott, der da spricht: `Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott
Jakobs?´ Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen.“
(Mt.22,31+32; üLU)
Paulus begründet seine Lehre dadurch, daß ein Wort in einem Bibelvers im
Singular und nicht im Plural steht:
„Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner
Nachkommenschaft. Er spricht nicht: `und seinen Nachkommen´ wie bei vielen,
sondern wie bei einem: `und deinem Nachkommen´, [und] der ist Christus.“
(Gal.3,16; ELB)
Die Notwendigkeit einer "Formal Gleichen Übersetzung":
„Die Brüder aber schickten alsbald bei Nacht Paulus und Silas weg nach Beröa.
Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese aber waren edler
als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf und
forschten täglich in den Schriften, ob sich’s so verhielte.“ (Apg.17,10+11; üLU)
Wie sollen wir die empfangene Lehre und gehörte Predigten prüfen, wenn wir in
unserer Bibelübersetzung nur die theologischen Interpretationen der Übersetzer
finden, wie das bei den Übersetzungen nach der „Kommunikativen
Gleichwertigkeit“ der Fall ist? Wir können dann nur überprüfen, ob die Auslegung
des Predigers mit der Theologie des Übersetzers übereinstimmt. Aber nicht, ob sie
mit Gottes Wort übereinstimmt. Deshalb ist eine „Formal Gleichwertige
Übersetzung“ unerläßlich.
2) Dabei wurden Mk.16,9-20 und Joh.7,53-8,11 noch nicht einmal mitgezählt, die
im „kritischen Text“ als unecht markiert sind.
3) Die „Standard formal-gleiche Übersetzung“:
Zwar werden bei diesem Übersetzungstyp (der dem Grundsatz der „Formalen Gleichheit“ folgt) die der Verständlichkeit hinzugefügten Worte nicht
gekennzeichnet (wie z.B. bei der ELB geschehen), und gelegentlich werden kleine
Ungenauigkeiten in Kauf genommen (z.B. wird ein Substantiv im Deutschen durch
ein Verb wiedergegeben). Doch es finden sich so gut wie keine interpretativen
Zusätze oder Übersetzungen, wie das für „sinngemäße Übersetzungen“ typisch ist
und sich auch bei „philologischen Übersetzungen“ vermehrt findet
(schätzungsweise in 10-20% der Verse). Deshalb zähle ich auch – im Gegensatz zu
vielen anderen Autoren – die „philologischen Übersetzung“ zur „Kommunikativen
Gleichwertigkeit“.
-> Beispiele für eine „Standard formal-gleiche Übersetzung“:
- Lutherbibel 1912, neu überarbeitet 1998
- Schlachterbibel 1951
-> Beispiele für „philologische Übersetzungen“:
- Menge-Bibel
- Lutherbibel
- Einheitsübersetzung
4) Die „Schlachterbibel Version 2000“ (SCH2000) kann ich nicht
uneingeschränkt weiterempfehlen. Zwar folgt sie nun vollständig dem „Textus Receptus“, aber ihre Übersetzung ist längst nicht mehr so genau wie bei der
„Schlachter Bibel 1951“ (SCH51). Die SCH2000 gehört insgesamt zu den
„philologischen Übersetzungen“.
Desweiteren haben den Übersetzer seine theologischen Ansichten anscheinend dazu
verleitet, regelmäßig einige bestimmte Stellen ungenau und/oder falsch zu
übersetzen, die in der SCH51 noch korrekt übersetzt waren!
Die SCH2000 mag teilweise gute Dienste leisten als ZWEITbibel, wenn sie neben
der „Lutherbibel 1912, neu überarbeitet“ als eine zweite Übersetzung nach dem
„Textus Receptus“ gelesen wird. Den alleinigen Gebrauch der SCH2000 kann ich
jedoch nicht empfehlen.
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Es ist ganz klar, wieso die NWÜ der Zeugen Jehovas so gefährlich ist.

Viele Grüße
Andre


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