Geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2006 15:09:20: Als Antwort auf: Re: Kennt Ihr auch diesen
Kinderbuchautor ?
geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2006 14:52:48:
Und dabei muss dann wohl noch mit in Betracht gezogen werden, dass dies für Kästner
offenbar schon die zweite Bücherverbrennung war.
Über die erste berichtet ein Wikipedia-Text
Erich Kästner war - unerkannt - Zeuge der Verbrennung seiner eigenen Bücher und
hörte seinen Namen im zweiten Feuerspruch.
Und im Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin, auf dem großen Platz neben der
Staatsoper, von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster feierlichem Pomp verbrannt.
Vierundzwanzig deutsche Schriftsteller, die symbolisch für immer ausgetilgt werden
sollten, rief er triumphierend bei Namen. Ich war der einzige der Vierundzwanzig, der
persönlich erschienen war, um dieser theatralischen Frechheit beizuwohnen. Ich stand vor
der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah
unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des
kleinen abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt. Der Kopf einer
zerschlagenen Büste Magnus Hirschfelds stak auf einer langen Stange, die, hoch über der
stummen Menschenmenge, hin und her schwankte. Es war widerlich. Plötzlich rief eine
schrille Frauenstimme: Dort steht ja Kästner!" Eine junge Kabarettistin, die
sich mit einem Kollegen durch die Menge zwängte hatte mich stehen sehen und ihrer
Verblüffung übertrieben laut Ausdruck verliehen. Mir wurde unbehaglich zumute. Doch es
geschah nichts. (Obwohl in diesen Tagen gerade sehr viel zu geschehen pflegte.) Die
Bücher flogen weiter ins Feuer. Die Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners ertönten
weiterhin. Und die Gesichter der braunen Studentengarde blickten, die Sturmriemen unterm
Kinn, unverändert geradeaus, hinüber zu dem Flammenstoß und zu dem psalmodierenden,
gestikulierenden Teufelchen. In dem folgenden Jahrdutzend sah ich Bücher von mir nur die
wenigen Male, die ich im Ausland war. In Kopenhagen, in Zürich, in London. Es ist ein
merkwürdiges Gefühl, ein verbotener Schriftsteller zu sein und seine Bücher nie mehr in
den Regalen und Schaufenstern der Buchläden zu sehen. In keiner Stadt des Vaterlands.
Nicht einmal in der Heimatstadt. Nicht einmal zu Weihnachten, wenn die Deutschen durch die
verschneiten Straßen eilen, um Geschenke zu besorgen."
(Erich Kästner: Kennst du das Land, in dem die Kanonen blühen?" - Auszug aus
dem Vorwort Bei Durchsicht meiner Bücher")
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Da kann ich es mir dann doch nicht ganz verkneifen anzumerken.
Auch die Wikipedia hat einen neuzeitlichen "Bücherverbrenner"
News-Server
http://www.buecherverbrennung.de/Augenzeugenberichte/augenzeugenberichte.html
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