Speise zur rechten Zeit – 1914 – und die schwerhörige Konkurrenz


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 28. November 2006 00:07:54:


„Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen in Jehovas Wort der Wahrheit, die Bibel, geschwächt werden und unser Glaube kann absterben.“
Wachtturm vom 1.3.2002 Seite 11

 

Ich kannte einen Pionier, der es partu nicht mochte, wenn ich andere Religionen als „die Konkurrenz“ bezeichnete.

Russell - zu dessen Jugendzeit es Schick war Kirchen zu Kritisieren, wie heute, das Computerspielen - übernahm Luthers damals allgemein geläufige Deutung für den Begriff „Babylon die Große“.

Anfangs sah man sich nicht als Religionsorganisation.
Bibelforscher wurde man durch das Forschen in der Bibel.
Sehr bald jedoch verkam dies zu einem reinen Lippenbekenntnis.

In der Broschüre „Kann man mit den Toten reden“ steht noch wie es sein sollte, aber schon nicht mehr war.
Seite 127:
 

Russell verwendete Offenbarung 18:2, zu einer Untergangsprophezeiung der verhassten Konkurrenz.

„Und er rief aus mit starker Stimme, indem er sprach: „Sie ist gefallen! Babylon die Große ist gefallen, und sie ist eine Wohnstätte von Däm?nen und ein Versteck jeder unreinen Ausdünstung und ein Versteck jedes unreinen und gehaßten Vogels geworden!“
(Offenbarung 18:2)

Im Beröer Handbuch wird dies von Russel terminlich fixiert
 

1914: Völlige Vernichtung von „Babylon der Großen“ sowie aller anderen Religionen

In der Grafischen Darstellung des Beröer Handbuches lässt sich dies schön Nachverfolgen.
 

Hier im Detail
 

Die Broschüre der Stein ins Rollen beschränkt sich gänzlich auf die Christenheit
 

Seite 29
 

Da sei doch hier an dieser Stelle die Frage erlaubt, ob Harmagedon nur in Christlichen Ländern stattfindet.

Beröer Handbuch zu Daniel 7:26
 

Schriftstudien Band 4 Seite 497 beschränkt sich nicht nur auf die Christenheit
 

Trotzdem bleibt die Frage: wenn alle kirchlichen Einrichtungen beseitigt werden, warum blüht der Wachtturm Gesellschaft keine Vernichtung?

Schon vor der Jahrhundertwende bezeichnete man sich selbst zwar gerne als Kirche.

Die Erfindung des Begriffes: „Weltreich der falschen Religion“ lag jedoch noch in der Zukunft.
Man erinnerte sich selber noch zu genau an die Gründe warum es Verwerflich war eine Religionsorganisation zu sein.
Man war sie zwar schon – wollte es aber noch nicht wahrhaben.

60 Jahre später verdrängte der Schwur auf die Organisation sogar das öffentliche Hingabegelöbnis auf den Sohn Gottes.
Aber so weit war man noch nicht.

Wie versuchte die Wachtturm Gesellschaft ihren Kirchenmitgliedern damals zu verkaufen das ausgerechnet sie, den Joker gezogen hat und ihr nicht Vernichtung blüht?

Schriftstudien Band 4 Seite 53
 

Vernichtet werden also die Kirchen, die die verwerfliche abergläubische Verehrung einer leitenden Körperschaft oder auch Geistlichkeit fordern.

„…und gerade gegenwärtig erweckt dieses Wiederaufleben die kühnsten Hoffnungen seiner Anhänger…“

Dabei war es schon so greifbar nahe das die Konkurrenz Pleite geht.

Der Wachtturm vom Februar 1906
 

Sagt auf Seite 22
 

und unmissverständlich auf Seite 28
 

Dumm nur das die Konkurrenz einfach nicht auf uns hören will.


Sind unsere Konkurrenten 1914/15 vom Erdboden verschwunden?
Ja oder Nein
1. Rechte Lehren: Nein
2. Rechte Zeit, sie zu lehren: Nein
3. Lehren, die Gott in seinem Wort offenbart: Nein
4. Aufgrund menschlicher Weisheit abgelehnt: Nein

Ich stehe auf dem Standpunkt das Babylon die Große sämtliche menschliche Religionsorganisationen darstellt – ausnahmslos.

Aber irgendwie fragt man sich schon, warum sollte ausgerechnet Luthers Evangelische Kirche oder irgendeine andere „Stecknadelkopfgroße“ Splittergruppe nicht zu der christlichen Nominalkirche gehören?

Die Wachtturm Gesellschaft liefert hierfür Beweise.

Gott legte mit dem siebten Band der Schriftstudien, in gebundener Form, die Botschaft der Wahrheit, in die Hände der Kirche.

Wachtturm Mai 1918 Seite 45
 

Was war die Aussage dieser „Botschaft der Wahrheit“?

Jesus hätte seine Besichtigung nicht abgeschlossen, ohne sich die „Botschaft der Wahrheit“ der Wachtturm Gesellschaft – der damals aktuellsten „Speise zur rechten Zeit“ genauer anzusehen.

Das Verkündiger-Buch bezieht sich zwar mehrere Male darauf, zitiert aber kaum, wenn überhaupt, daraus.

Der Grund dafür ist:
So gut wie nichts darin wird von der Wachtturm-Gesellschaft heute noch gelehrt.

Auf den Seiten 306/307 finden wir den Beweis dass die Wachtturm Gesellschaft die von Gott vorhergesagte Organisation ist.

Gerade dies ist der Beweis das sich Wahrheit immer durchsetzen wird:

 
 

Eine ganzseitige Berechnung zum Beweis dafür, dass die von der Offenbarung 14:20 erwähnten „1200 (!!!?) Stadien“ die Entfernung zwischen dem Ort sind, wo das Buch geschrieben wurde (Scranton, Pa), und dem Ort, wo es gedruckt wurde (Wachtturmzentrale in Brooklyn, NY).

Hier bin ich bereits auf diese deftige Speise für robuste Mägen bereits eingegangen:

Parsimony.19881

Worum geht es hier?
Dies wurde als Beweis herangezogen das die Wachtturm Gesellschaft nicht nur Gottes Organisation ist, sondern das sich an ihr biblische Prophezeiungen erfüllen.

Wir sind uns doch alle darüber einig, das dies kompletter Unsinn ist – oder?
Selbst der drögeste Mitläufer wird doch hierin beipflichten, dass das nicht von Gott stammt.

Dass diese Omen aus dunklen Quellen stammen müssen, sehen wir schon allein darin, dass die Bibel von 1600 Stadien spricht.

Wenn es aber nicht von Gott stammt, von wem stammt es dann?

Wem haben wir diese „Botschaft der Wahrheit“ zu verdanken?

Der Wachtturm vom April 1918 beantwortet uns diese Frage auf Seite 39
 

Nach eigenen Aussagen, waren es die Dämonen des Totenreiches, die der Wachtturm Gesellschaft die notwendigen Zeichen und Prophezeiungen verschafften.

Stimmen aus der Unterwelt verschafften einer menschlichen Religionsorganisation die notwendige Legitimation.

Einer Legitimation, die bis heute überlebt hat.
1. Die Religionsorganisation „Wachtturm Gesellschaft“ wird bestimmt nicht sterben
(entgegen Gottes Verheißung über Groß Babylon).
2. Die Wachtturm Gesellschaft erfüllt Wahrsagereien gewisser kombinierter Zeichen
3. Ihre Lehren erhalten sie von der Geisterwelt
(natürlich seit neusten von den Guten)

Das Buch „Schriftstudien Band 7“ ist prall gefüllt mit Hunderten von Geisterweltlehren die, im Vergleich zu gerade aktuellen Lehren der Wachtturm Gesellschaft mehr als Peinlich sind.

Jesus hätte dies gewusst, als das Buch 1917 veröffentlicht wurde.

Und Heute?
Wie begründen wir heute unsere Behauptung, nicht wie jeder andere zu Groß Babylon zu gehören?

Wir ziehen den Joker genannt „Gottes Organisation“.

Wer ist „Gottes Organisation“?

Die Wachtturm Gesellschaft verwendet für sich verschiedene Begriffe:

DIE GESELLSCHAFT
DIE ORGANISATION
JEHOVAS ORGANISATION
JEHOVAS SICHTBARE ORGANISATION
GOTTES THEOKRATISCHE ORGANISATION
JEHOVAS IRDISCHE ORGANISATION
GOTTES MITTEILUNGSKANAL
GOTTES VOM GEIST GELEITETE ORGANISATION
ORGANISATION DES TREUEN & VERSTÄNDIGEN SKLAVEN
CHRISTENVERSAMMLUNG DER ZEUGEN JEHOVAS

Wie bei jeder Organisation gibt es eine Person oder eine kleine Personengruppe, die die letzten Entscheidungen trifft, die sich auf alle mit dieser Organisation Verbundenen auswirken.

Es ist keine gesichtslose „Organisation“, die diese Entscheidungen trifft.

Es sind vielmehr Menschen, die entscheiden.

Seit dem Jahr 1976 sind diese Menschen in der Wachtturm-Organisation das etwa eine Dutzend älterer Männer der „leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas“.

Im Wachtturm vom 15. März 1998…

wird auf Seite 21 erklärt...
 

„Gegenwärtig setzt sich die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas aus zehn [Männern] zusammen ... Sie bieten [allen anderen] Jehovas Zeugen religiöse Anleitung ... Jehovas Zeugen [beachten] gern die Hinweise der reifen Brüder der leitenden Körperschaft, was biblische Anleitung sowie Richtlinien in Glaubensdingen betrifft.“

Selbstredend, dass Personen, die nicht „gern die Hinweise der reifen Brüder der leitenden Körperschaft, was biblische Anleitung sowie Richtlinien in Glaubensdingen betrifft“, beachten, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden.

Im Buch Jehovas Zeugen Verkündiger des Königreiches Gottes heißt es auf den Seiten 109 und 110...

„Ab 1. Januar 1976 war die gesamte Tätigkeit der Watch Tower Society ... der Aufsicht ... der leitenden Körperschaft unterstellt ... Jehovas Zeugen erhielten vor 1976 gute geistige Speise. Wenn man aber in Betracht zieht, was seither unter der Regie der leitenden Körperschaft ... geschehen ist, stellt man fest, daß die Wasser der Wahrheit in immer größerer Menge und Vielfalt geflossen sind.“

VOR diesem Zeitpunkt wurde jedoch diese Leitung allein demjenigen zuerkannt, der der Präsident war.

Im Wachtturm vom 15. Mai 1995

wird auf der Seite 22 zugegeben, wie es vor dem Jahre 1976 war...
 

„...um geschäftliche Angelegenheiten [der Wachtturm-Gesellschaft und um Lehrfragen] kümmerte sich größtenteils ihr Präsident.“

In Bezug auf den Präsidenten der Wachtturm-Gesellschaft Charles Taze Russell sagt das Verkündiger-Buch auf Seite 63...
 

„Sein Leben lang waren Russell und ‚die Gesellschaft‘ ein und dasselbe gewesen. Im Mittelpunkt des Werkes stand seine dynamische Entschlossenheit...“

Dasselbe traf auf Rutherford und Knorr zu.
Aber die Zeugen Jehovas neigen nicht dazu, an einen dieser Männer zu denken.
Sie denken nur an „Gottes Organisation“.

Doch noch einmal:

Es ist keine abstrakte „Organisation“, die darüber entscheidet, was alle anderen zu glauben haben.

Vor 1976 war es der Präsident, der diese Entscheidungen traf.

Seit 1976 trifft sie eine kleine leitende Körperschaft, bestehend aus Männern.

In Wirklichkeit bezeichnen die verschiedenen Begriffe für „Gottes Organisation“ also diese Männer, die sich hinter den Begriffen verbergen.

Um das zu zeigen, ist das folgende Beispiel hilfreich.

Die Zeugen Jehovas werden oftmals daran erinnert, dass sie nicht nur Gott, sondern auch „seiner Organisation“ gegenüber loyal sein müssen.

So wird im Wachtturm vom 1. Oktober 2001…

…auf Seite 20 die Frage gestellt: „Was bedeutet es, LOYAL zu sein?“
 

Die Antwort auf Seite 22:
 

„Darüber hinaus schließt Loyalität gegenüber Gott auch Loyalität gegenüber seiner Organisation ein.“

Ein Zeuge Jehovas möchte aufrichtig loyal gegenüber Gott sein.

Doch immer wieder sagt man ihnen, sie könnten nicht loyal gegenüber Gott sein, wenn sie gegenüber der Organisation illoyal seien.

Heute können sie gegenüber „Gottes Organisation“ nur dadurch Loyalität zeigen, dass sie den Männern der leitenden Körperschaft gegenüber loyal sind.

Um ihnen gegenüber loyal zu sein, müssen sie alles akzeptieren, was diese heute als geistige Speise anbieten.

Vor 1976 erforderte ,Loyalität gegenüber Gott und/oder seiner Organisation‘, alles anzunehmen, was der Mann anbot, der Präsident war.

Insbesondere solange Rutherford Präsident war.

Jehovas Zeugen hegen die Illusion, sie könnten Gott gegenüber loyal sein, indem sie loyal zu seiner Organisation stehen.

In Wirklichkeit aber sind sie immer nur den Männern gegenüber loyal, die die Führung der Wachtturm-Religion bilden.
Den Männern, die sich seit jeher hinter den verschiedenen Begriffen verbergen, die man für „Gottes Organisation“ benutzt.

Dabei war dieses Vorgehen nur aus Machtintrigen entstanden.

Rutherford war der erste, der die Vorstellung von „Gottes Organisation“ aufbrachte.
Bis dahin hatte man bei dem „treuen und verständigen Sklaven“ an Russell gedacht.
Schließlich wurde dieser Sklave zu einer „Klasse“ oder „Organisation“, nachdem Rutherford entschied, dass Russell nicht jener Sklave war.

Für die Schäfchen ist es bequemer Menschen nachzufolgen, für die Organisation ist es leichter zu kontrollieren – und vor allem - lukrativer…

Ein Grund, warum Jehovas Zeugen glauben, dass andere Religionsgemeinschaften nicht Gottes Unterstützung haben, liegt darin, dass die Männer, die diese Gruppen anführen, rückhaltlose Unterwerfung unter ihre Anweisungen forderten.

Sie haben keine Schwierigkeiten damit, dies zu erkennen.

Sie möchten aber unter allen Umständen nicht sehen, dass sie genau dasselbe tun, wenn sie sich „Gottes Organisation“ rückhaltlos unterwerfen.

Sie denken, sie unterwerfen sich rückhaltlos Gott, wenn sie sich rückhaltlos seiner irdischen Organisation unterwerfen.

Trotz der Ehre und Achtung, die die Wachtturm-Führung schon immer der Bibel als dem Wort Gottes entgegengebracht hat, hat sie nie zugelassen, dass eben diese Bibel ihr erkennen hilft, die Wachtturm- Gesellschaft könne vielleicht gar nicht Gottes Organisation sein.

Wenn es sich um eine andere Religion mit solch einer Vorgeschichte an fehlgeschlagenen Lehren und Prophezeiungen handelte, wären die Zeugen die ersten, die sagten, Gott und Jesus Christus hätten nichts mit ihr zu schaffen.

Aber da es ihre Religion ist, und weil sie insbesondere glauben, es sei Gottes Religion, ist ihre Einstellung:

Wachtturm 1.7.1957

Seite 412
 

„Wir lassen uns nicht durch irgendein Geschehnis aus der
Fassung bringen.“

Die Illusion der Zeugen Jehovas besteht darin, dass sie Gott gegenüber loyal seien, wenn sie loyal zu „seiner Organisation“ stehen.

In Wirklichkeit sind sie nur einer von Menschen erfundenen Illusion gegenüber loyal gewesen.

Die Absicht der Zeugen Jehovas ist, sich Gott unterzuordnen, aber am Ende unterordnen und finanzieren sie doch nur Menschen, die hinter den Begriffen für „Gottes Organisation“ stecken.

Und genau hierin besteht der große unterschied zwischen UNS und der ANDEREN.
Wir sind von Gott geleitet und die anderen dürfen auf gar keinen Fall unsere Konkurrenten um die Gunst Gottes sein.

Sonst gäbe es keinen Sieger.

Wachtturm September 1918 Seite 71
 

„Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle Noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.“
(Psalm 146:3)


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