Speise zur rechten Zeit – 1874 - schon wieder ein Bräutigam

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 29. Oktober 2006 00:42:55:

„Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen
in Jehovas Wort der Wahrheit, die Bibel, geschwächt werden und unser
Glaube kann absterben.“
Wachtturm vom 1.3.2002 Seite 11

 

Der Wachtturm vom März 1919 erklärt den Spagat, wie man im Jahre 1919 noch immer das Ende des Erntewerks für 1914 propagieren kann.
Seite 35
 

Wie wir bereits näher betrachtet haben, gingen 1844 die Verständigen Jungfrauen dem Bräutigam entgegen.


 

Hier der Beitrag dazu:

Parsimony.19501

Diese 1844 erwachten Jungfrauen schliefen jedoch wieder ein.

1874 ereignete sich die Wiederkunft Christ
 

Hier die Beiträge dazu:

Parsimony.19595

Parsimony.19437

Dieses kennzeichnete einerseits den Startschuss zu dem 40jährigen Erntewerk…
 

Hier der Beitrag dazu:

Parsimony.19620
und andererseits sozusagen den zweiten Weckruf „Der Bräutigam ist da!“.

1874: Zweiter Ruf: „Siehe, der Bräutigam“

Zuerst für den, den dies näher interessiert ungekürzt die 5 Seiten aus den Schriftstudien Band 3 unter der Überschrift „Tage des Wartens“ das Unterthema „das Gleichnis von den zehn Jungfrauen“:
Seite 78 – 82

 

 

 

 

Im Oktober ertönte also der zweite Ruf: Der Bräutigam! der Bräutigam!

 

Auch hier geht es mir nicht um die Sache an sich und doch sei mir eine Anmerkung am Rand erlaubt:

Die Neue Welt Übersetzung sagt in Matthäus 25:6 der Bräutigam ist da.
 

die Elberfelder Übersetzung…
 

und die Herder Übersetzung formuliert den Ruf „Siehe! Der Bräutigam“
 

Die Luther Übersetzung dagegen…
 

…die Kettler Übersetzung…
 

…die Leader van Eß Übersetzung…
 

…die gute Nachricht…
 

und die Einheitsübersetzung sagen dass der Bräutigam kommt:

„6 Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!“

Aber zurück zu der vortrefflichen Speise aus dem Jahre 1919.

Mit Sicherheit hätte Gott der Wachtturm Gesellschaft keine Auslegung gegeben, die sich später nur durch Umschreiben und/oder Ignorieren der wahren Geschichte der Gesellschaft erfüllen konnte.
Und doch muss die Wachtturm Gesellschaft genau dies tun, um bei sich selbst und ihren Millionen von Anhängern die Überzeugung wach zu halten, dass die Wachtturm-Verbundenen bis zum Jahre 1919 so treu und verständig in ihrer Lehre waren, dass sie die wichtigste Ernennung erhielten, die eine Organisation auf Erden überhaupt nur erhalten kann für die übrige Menschheit Gottes alleiniger „Mitteilungskanal“ zu sein.

Ein Zeuge Jehovas registriert nicht, was es bedeutet, wenn die Wachtturm-Gesellschaft heute eine Prüfung durch Jesus Christus, ob sie „Speise zur rechten Zeit“ austeilt, bestehen würde:

Sie wäre in derselben Untersuchung im Jahre 1919 durchgefallen, weil so vieles, was sie damals lehrte, nicht dem entspricht, was sie heute lehrt.

Wäre Jesus beispielsweise im Jahre 1914 wiedergekehrt, so würde sie diesen Teil der Untersuchung heute bestehen, denn genau dies lehrt sie ja heute.

Doch damals hatte sie gelehrt, er sei 1874 wiedergekehrt;
und damit hätte sie im Jahre 1919 in der Prüfung versagt.
Insbesondere deswegen weil sie sich bereits 40 Jahre in den Armen eines anderen rekelte.

Die Wachtturm-Gesellschaft hat bei der Beurteilung anderer Religionen immer strenge Maßstäbe aufgestellt.
Jesus hätte, so Matthäus 7:2, die Lehren der Gesellschaft von 1876 bis 1919 nach denselben Maßstäben beurteilt – oder?

Ertönte 1874 der zweite Ruf: „Siehe, der Bräutigam“: Ja oder Nein
1. Rechte Lehren: Nein
2. Rechte Zeit, sie zu lehren: Nein
3. Lehren, die Gott in seinem Wort offenbart: Nein
4. Aufgrund menschlicher Weisheit abgelehnt: Nein

Dasselbe gilt für die übrigen der bereits genannten Lehren.

In jeder Einzelnen hätte sie versagt.
Selbst wenn die Wachtturm Gesellschaft heute alles richtig verstehen würde – was nicht der Fall ist - wäre es zu spät.

Nach eigener Prämisse konnte man nur dann die Prüfung bestehen, wenn sie anberaumt ist, nicht Jahre oder Jahrzehnte danach.

Und nach ihrer eigenen Auslegung des Textes aus Matthäus 24:45-47 war die Prüfung Jesu im Frühjahr 1919 vorbei.

Das kostenlose Bibelstudienprogramm der Wachtturm-Gesellschaft ist so aufgebaut, dass die Lernenden zu der Überzeugung kommen, dies sei Gottes Organisation, ehe sie auch nur zu der Textstelle aus Matthäus 24:45-47 gelangen.

Die 191-seitige „Bibelstudienhilfe“ (Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt) erwähnt Matthäus 24:45-47 sogar erst auf Seite 161.

Aber an diesem Punkt angelangt, braucht der Lernende keinen Beweis mehr dafür, dass die Gesellschaft Gottes Organisation ist, und daher liefert das Erkenntnis-Buch auch keinen.

Es stellt einfach die Behauptung auf, bis 1919 sei „Speise zur rechten Zeit“ ausgeteilt worden, und daher bediene sich Gott heute „des ,treuen Sklaven‘ und seiner heutigen leitenden Körperschaft, um sein organisiertes Volk anzuleiten“.

Lernende haben keinen Grund, diese Behauptung in Frage zu stellen, weil hier nur etwas gesagt wird, was sie zu diesem Zeitpunkt bereits glauben.

Nur: Das, was sie bereits glauben, kann so nicht passiert sein.

Ich denke mit mir sind alle einig wenn ich sage das es bis zum Jahr 1980 einige gab, die selbst zu dem Schluss gekommen waren, die Lehre der Gesellschaft über die Generation von 1914 habe keine Basis in der Bibel - fünfzehn Jahre bevor die leitende Körperschaft in der Lage war, das selbst einzugestehen.

Am 1. September 1980 schickte deshalb die Wachtturm Gesellschaft einen Brief an alle reisenden Aufseher und wies sie darin an, wie mit Zeugen umzugehen sei, die es ablehnten, alles zu glauben, was die leitende Körperschaft damals lehrte, einschließlich der Zweifel an der Generationslehre von 1914.

Das erste, was in dem Brief auffällt: Vor diesem Brief hätte ein Zeuge Jehovas seine abweichende Ansicht noch aussprechen oder verbreiten müssen, um ausgeschlossen zu werden.

Doch nun, je näher ein unausweichliches Offensichtlichwerden der Falschlehre rückte (und dieses war dann spätestens 1995 der Fall), hieß es...


 

 

Neu war, dass ein „Abgefallener“ jetzt seine Irrlehren nicht mehr bei anderen zu verbreiten brauchte, um ausgeschlossen zu werden.

Auch mit Blick auf die Lehre über das Jahr 1914 argumentiert die leitende Körperschaft wie folgt...
„Wendet sich ein getaufter [Zeuge] von den Lehren Jehovas, so wie sie vom treuen und verständigen Sklaven dargelegt werden, ab...“

Höchst bemerkenswert ist hier, dass nicht davon die Rede ist, sich von den „Lehren Jehovas“, wie sie in der Bibel stehen, abzuwenden, sondern von den Lehren, „wie sie vom treuen und verständigen Sklaven dargelegt werden“.

Und damit sind die Männer der Wachtturm Gesellschaft gemeint, denn sie sind es, die die Lehren „darlegen“.

Und ihre Lehre über die Generation von 1914 gehörte nicht zu den „Lehren Jehovas“ (wie die leitende Körperschaft fünfzehn Jahre nach ihrem Schreiben aus dem Jahre 1980 entdeckte).
Daher hatten alle, die sich von dieser Lehre abgewandt hatten, nur eine der Irrlehren der leitenden Körperschaft aufgegeben.

Der Brief fährt fort...
„Wenn [ein Zeuge] aber ... immer noch an seine falschen Lehren glaubt und die Auffassung, die ihm durch die Sklavenklasse zugekommen ist, zurückweist, dann sollten die entsprechenden rechtlichen Schritte eingeleitet werden [d.h. Gemeinschaftsentzug].“

Hier gilt das Interesse wiederum Zeugen, die sich nicht etwa von dem abwenden, was ihnen durch die Bibel zugekommen ist, sondern von dem, was ihnen die „Sklavenklasse“ vorgesetzt hat.

Jeder Zeuge, der die Irrlehre über die Generation von 1914 abgelehnt hat, ehe die leitende Körperschaft sie im Jahre 1995 aufgab, war wegen Abtrünnigkeit auszuschließen, obwohl sich die leitende Körperschaft nicht nur der Verbreitung einer Irrlehre schuldig gemacht, sondern in anmaßender Weise auch noch den Namen Jehovas darauf gesetzt hatte.

Es war wieder einmal nur eine weitere Wachtturm-Lehre, von der fälschlich behauptet wurde, es sei eine „Lehre Jehovas“.

Jetzt weiß man, dass die Lehre über die Generation von 1914 eine Irrlehre war.

Aber wie hätte ehrlicherweise der obige Brief diesbezüglich aussehen müssen?

„Wendet sich ein Zeuge von der Irrlehre der leitenden Körperschaft über die Generation von 1914 ab und weist ihre Irrlehre weiterhin zurück, dann muss ihm die Gemeinschaft entzogen werden.“

Viele Jahre lang wurde auf der Impressumseite jeder Ausgabe der Zeitschrift Erwachet! gesagt, es sei „der Schöpfer, der [diese Lehre] verheißen hat“, doch im November 1995 wurde es geändert.

Der Wechsel bezüglich der 1914er Generationslüge wurde schon oft mit großem „Hallo“ beachtet.
In Wirklichkeit änderte man aber noch etwas:

Vor November 1995 hieß es in Erwachet!:
Erwachet 22.10.1995
 
 
„…das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu Lebzeiten der Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat...“

Die Änderung ab 8 November 1995 lautet:
 
„…das Vertrauen in die Verheißung des Schöpfers, eine neue Welt herbeizuführen, die binnen kurzem ...“

Vor November 1995 galt es Vertrauen zum Schöpfer zu haben - war es Gott der offensichtlich gelogen hat.

Seid November 1995 ist nur noch von der Verheißung die Rede, der es zu vertrauen gilt.
Offensichtlich ist man sich selber des eigenen „binnen kurzen“ nicht mehr so sicher.

Wie im Fall der Lehre über die Wiederkunft Jesu im Jahre 1874 musste auch das geglaubt werden, solange die Gesellschaft es lehrte, auch wenn diese Lehre nie eine Grundlage in der Bibel hatte.

Das Bibelstudienprogramm führt Lernende systematisch aus den falschen Gründen zum Glauben, die Gesellschaft sei Gottes Organisation.

Die Lehre der Gesellschaft über die Generation von 1914 war angeblich „die Verheißung Gottes“… bis sie 1995 aufgegeben wurde.

Den Zeugen sagt man, sie sollten diese Lehre nicht für „falsch“ halten; es sei nur eine „verbesserungswürdige Erwartung“ gewesen.

Mit welcher Berechtigung kann man dann, wenn ein Zeuge Jehovas zu egal welchem Zeitpunkt, der egal welche Wachtturm-Lehre zurückweist, wegen „Abtrünnigkeit“ ausschließen?

Selbst wenn die leitende Körperschaft irgendeine Lehre aufgibt, und dies dann „neues Licht von Gott“ wäre, berechtigt dies die Wachtturm Gesellschaft nie, ihre Dunkelheit, in der sie sich demnach auch heute noch befindet, Dogmatisch zu verteidigen.

Warum ist es in Ordnung, dass die Männer in der Organisation Gottes Namen auf ihre falschen Lehren setzen, indem sie sie als „Lehren Jehovas“ bezeichnen, die meisten einfachen Zeugen diese Lehren aber nicht zurückweisen dürfen?

Die Antwort?

„Weil die Wachtturm-Gesellschaft die Organisation Gottes ist.“

Nein - nicht deshalb, weil die Erklärungen und Auslegungen der Wachtturm Gesellschaft eindeutig in der Bibel stehen oder man sie wirklich verstehen könnte sondern, weil sie akzeptieren müssen, die Wachtturm Gesellschaft sei Gottes Organisation und sie sich deswegen vor Gottes Wort stellen darf.

Wie hieß es in den Schriftstudien Band 3 Seite 80
 

www.freeminds.org/video/vlc6ISDN.html


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