Speise zur rechten Zeit – 1873 - Ja, aber!

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 21. Oktober 2006 23:46:12:

„Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen
in Jehovas Wort der Wahrheit, die Bibel, geschwächt werden und unser
Glaube kann absterben.“
Wachtturm vom 1.3.2002 Seite 11

 

Ohne hier noch einmal auf eine „alte“ aktuelle Lehrmeinung bezüglich 6000 Jahre Menschheitsgeschichte eingehen zu können, sei auf zwei Artikel bezüglich 1975 verwiesen:
Das Märchen von 1975

Das Märchen von 1975, Teil II

Der Grund warum man sagte das Jesus ausgerechnet 1874 wiederkam lag in dem gleichen Irrtum dem wir dann, fast 100 Jahre später, noch einmal erlagen.

Wir gingen davon aus, dass nach 6000 Jahre Menschheitsgeschichte das 1000 jährige Reich Gottes folgen müsse.

1873 - das Anfangsjahr des siebten Jahrtausends - unser altes 1975!

Diese Aussage schmückte Wachtturm für Wachtturm die Titelblätter.

 
 

Seid dem wähnten wir uns bereits mitten in dem neuen Millenniums.

 

Das Beröerhandbuch bezieht sich hier auf den zweiten Band der Schriftstudien.

Auszugsweise Seite 40
 

Seite 50
 

und Seite 51
 

In den Schriftstudien Band 3 finden wir in der Grafik von Seite 119 die Aussage in den untersten Satz:
 

„6000 Jahre von Beginn der Schöpfung endeten im Jahre 1873 n Chr.“

Ab dann begann das Millennium Königreich.

In einer Schmuckgrafik aus dem Jahre 1906 sah dies dann so aus:
 
Hier eine Detailvergrößerung.
 

Der letzte Wachtturm, der auf seiner Titelseite auf das wechseln des Millenniums im Jahre 1873 hinwies war der Wachtturm vom 15.12.1930
 

Die Familie Franz hat dies dann später kurzerhand um 100 Jahre verschoben und das Ende von 6000 Jahren Menschheitsgeschichte in die Zukunft verlegt.

So hieß es dann später: das Ende von 6000 Jahre Menschheitsgeschichte hat sich genaht…

Natürlich ist man im Nachhinein immer klüger.

Auf der anderen Seite ist deswegen die grundsätzliche Frage erlaubt, welchen Wert haben dann heutige Aussagen des treuen und Verständigen Sklaven.

Und – und darum geht es hier – ist es vernünftig zu Behaupten, das dieser Sklave von Jesus damals, als Treu und Verständig ausgewählt worden ist?

Die Wachtturm Gesellschaft weiß so gut wie jeder andere, dass die Bibel „zum Richtigstellen der Dinge“ benutzt werden sollte.

„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in [der] Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“
(2. Timotheus 3:16-17)

Doch das Verkündiger-Buch zeigt, dass die Wachtturm-Gesellschaft unfähig oder nicht bereit ist, ihren Anspruch, Gottes Organisation zu sein, von der Bibel richtig stellen zu lassen.
Die wichtigste Bibelstelle, die die Wachtturm Gesellschaft selektiv verwendet, soll allein dazu dienen, sich und ihre Anhänger in ihrer illusionären Vorstellung gefangen zu halten – sie sei vom heiligen Geist Gottes geleitet.

• Sprüche 4:18
„Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist.“

Während Matthäus 24:45-47 die wichtigste Schriftstelle in der Wachtturm-Auslegung, bezüglich ihrer selbst erhobenen Legitimation als Grundlage für den Anspruch der Gesellschaft, sie sei Gottes Organisation, stellt Sprüche 4:18 vielleicht die zweitwichtigste Bibelstelle für uns dar, weil dieser so oft als Basis verwendet wird, um fast alles wegzuerklären, was den Gedanken nahe legt, die Wachtturm Gesellschaft sei nicht Gottes Organisation.

Im Verkündiger- Buch finden wir unter der Überschrift
„Wie Jehova sein Volk leitet“
 

die Wachtturm-Gesellschafts-Spezial-Auslegung von Sprüche 4:18...
 

„Für jemand, der längere Zeit in einem dunklen Raum war, ist es gewiß am besten, wenn er dem Licht allmählich ausgesetzt wird. In ähnlicher Weise hat Jehova seine Diener dem Licht der Wahrheit ausgesetzt; er hat sie fortschreitend erleuchtet.

Ich möchte jetzt nicht auf den Kontext von Sprüche 4 eingehen.

Im Zusammenhang mit der ganzen Reihe „Speisen zur rechten Zeit“ will ich lediglich, das, was die Gesellschaft behauptet, mit den eigenen Aussagen vergleichen.

So wie die Wachtturm-Gesellschaft Sprüche 4:18 auslegt, sieht es aus, als gäbe sie Gott die Schuld dafür, wenn sie die Bibel falsch versteht.

Hierzu ein Beispiel:

Wessen Schuld war es, dass die Wachtturm Gesellschaft das Ende von 6000 Jahren Menschheitsgeschichte falsch festlegte und deren Bedeutung falsch verstand?

Entweder hätte Gott im Jahre 1876 Russell den richtigen Zeitpunkt offenbart, dann hätten weder er, noch Rutherford und Knorr Jahrzehnte lang den falschen Zeitpunkt verkündet oder die falschen Erwartungen geschürt oder er hätte ihnen absichtlich den falschen Zeitpunkt geflüstert.

Da wohl beides niemand ernsthaft in Erwägung ziehen kann:
Wessen Schuld war es also, dass wir den Zeitpunkt falsch verstanden?

Die Wachtturm Gesellschaft legt Sprüche 4:18 als eine Art „Dimmerschalter“ aus.
Nach und nach wird die Erkenntnis heller.

Passt dies jedoch mit der Geschichte der Wachtturm Gesellschaft zusammen?

Nehmen wir das Beispiel der Statue Daniels:

Anfangs legten wir dies als Aufmarsch der Weltmächte aus:

Schöpfungsdrama Seite 99, 100 und 137

 

 
 
• Demnach war damals das Licht AN

Wurde daraufhin der Pfad des Gerechten heller und heller?
Gerd stellte die Aussage der Wachtturm Gesellschaft hier ein:
„Es ist eine Auslegung dämonischen Ursprungs…“

Parsimony.19457

Fortan galt die Statue Daniels als Darstellung für Satans Organisation
 
• Demnach wurde damals das Licht AUSGESCHALTET

• Mindestens 14 Jahre dauerte es, bis das Licht wieder ANGESCHALTET wurde.
Danielbuch
 
Seite 56 und 128

 
 

Die Aussage von Sprüche 4 Vers 18 lässt sich nicht mit einem hin und her Schwanken vereinbaren.

Woraus resultiert dann dieses von einer Welle zur anderen dahin getrieben werden?

Der Grund lässt sich in dem Mangel an Glauben finden.
Die Wachtturm Gesellschaft glaubt selber nicht an Gottes Führung und vertraut ihren eigenen Mitgliedern nicht.

Nutze die Belehrung der Theokratischen Predigdienstschule.
 

Auf Seite 27 heißt es unter der Überschrift „Studieren lohnt sich“
 

 
„…Studieren schließt ein, Gelesenes zu analysieren, es mit dem zu vergleichen, was man bereits kennt, und auf Begründungen für die jeweiligen Aussagen zu achten…“
…so weit so begeisternd.

Doch Halt!
Es gibt einen Unterschied zwischen „Jehovas Volk“ und „anderen“ Studierenden – Menschen ohne Wachtturmergebenheit!

 


Was Unterscheidet sie?
 
…schädliche Gedanken bei dem was Jehova offenbart.

 
…sie glauben was geschrieben steht.

Wenn dies ein Zeuge Jehova tatsächlich beherzigt, wird er von der Hörigkeit des geschriebenen Wortes der Wachtturm Gesellschaft bald hierhin und bald dorthin getrieben.
Unfähig auf das was Jehova offenbart zu reagieren.
Unfähig das geschriebene Menschenwort auf angemessene Weise infrage zu stellen.

Dies gilt dann ganz besonders für den Schreiber eines Wachtturm Artikels.

Hierzu ein Paradebeispiel für Wachtturmergebenheit:

Geo Malagio – Autor einer italienischen Zeitschrift namens Il Piccolo
 

veröffentlichte am 8.Oktober 1978 einen Artikel in dem er (inkl. Quellenangabe) aus dem Erwachet vom 8. Juni 1977 zitierte.

Zuerst also der Erwachet vom 8 Juni 1977
 

Unter der Überschrift auf Seite 10
 

Heißt es auf Seite 11

 
 

 
 
 

Es würde jetzt zu weit führen und vom eigentlichen Thema abweichen wenn ich näher auf das Thema Erdbeben eingehen würde.
Ein Jammer aber es würde zu sehr ablenken – deswegen hier einer der Beiträge zu unseren getürkten Erdbeben Statistiken:

Parsimony.17196

Diese Aussage der angeblich „zuverlässigen Quellen wurde von Jahr zu Jahr angehoben und „dramatisiert“.
Sie vermisst jegliche Grundlage und wurde später vom Wachtturm selber widerrufen.

Nun aber weiter mit unserem armen Italienischen Journalisten, der einer getürkten Statistik einer amerikanischen Endzeitfundamentalisten-Religionsorganisation aufgesessen ist.

Was macht der Wachtturm daraus?

Hier:

Wachtturm 1.10.1979
 
Seite 11 Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
 

und hier:

Wachtturm 15.August 1983
 
Seite 6

 
 und hier:

Der Weg zu wahrem Glück
 
Seite 148

 

und hier:

Erwachet 8.1.1981
 
Seite 21
 

und hier:

Erwachet 8.4.1981
 
Seite 11
 

und hier:

Dein Königreich komme
 
Seite 113
 

und hier:

Erwachet 8.10.1982
 
Seite 13
 

und hier:

Wachtturm 15.7.1982
 
Seite 9
 

und hier:

Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben
 
Seite 151
 

Hat man etwa vergessen darauf hinzuweisen das Geo Malagio den Erwachet zitierte?
Oder hatte man versehendlich vergessen darauf hinzuweisen das „Geo Malagio“ kein Fachmann in Sachen Erdbeben ist?
Wozu auch – war er doch der einzige aber „weltliche“ Beweis für die Richtigkeit der Aussagen des treuen und verständigen Sklaven.
Einzig nachdenklich macht es das dieser „Beweis“ verwendet wurde um die Aussage eines berühmten Seismografen Keiiti Aki zu „widerlegen“ der sagte das weder Stärke, Häufigkeit noch die Opferzahl seid 1914 signifikant zugenommen hätte.

Carl Olof Jonsson veröffentlichte zum ersten Mal 1984 diese Geschichte um einen gutgläubigen italienischen Journalisten der einer Falschmeldung einer amerikanischen Endzeitsekte aufsaß.

Zum letzten Mal erlaubte sich die Wachtturm Gesellschaft diesen systematischen Betrug noch einmal 1985 in dem Buch

Das Leben – wie ist es entstanden
 
auf Seite 225 abzudrucken
 

Der Vollständigkeithalber hier der Widerruf vom Wachtturm 1.12.1993
 Seite 6
 

Also noch einmal langsam zum Mitschreiben:
Es gibt keinen (!) Geologen der behauptet Erdbeben wären häufiger geworden.
Erdbeben blieben im Lauf der Zeitalter unverändert (!).
Naturgewalten sind nicht (!) heftiger geworden.

Dies führt uns zurück zu unserer Aussage aus dem neuen Theokratischenpredigdienstschulbuch:

Studieren? Ja – aber!
 
…sie glauben was geschrieben steht.
Und selbstredend meint die Wachtturm Gesellschaft damit ihre eigene Literatur.

Im Wachtturm vom 1. Dezember 2002

stehen zwei Artikel, in denen die Zeugen Jehovas aufgefordert werden:
„Am persönlichen Studium des Wortes Gottes Freude finden.“
 

Es werden zwar viele praktische Ratschläge dafür gegeben, aber auch Regeln aufgestellt, die beschränken, was jemand aus dem persönlichen Studium der Bibel lernen darf...

Seite 17 finden wir den finalen Legitimationsanspruch
 

„Was zeigt uns das? Dass unser privates Bibellesen nicht
genügt. Durch seinen Geist gebraucht Jehova die Klasse des
treuen und verständigen Sklaven, um uns zu helfen, sein Wort
zur rechten Zeit zu verstehen. Matthäus 24:45-47.“

Wenn Menschen ein Studium mit der Wachtturm-Gesellschaft beginnen, wird ihnen gesagt, sie benötigten nicht mehr als die Bibel, um „völlig tauglich [...], vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ zu sein.
Doch später, wenn sie „Gefangene“ sind, sagt man uns, die Bibel vollbringe dies nur dann, wenn sie „Hilfe“ durch die „Organisation des treuen und verständigen Sklaven“ erhielten.

Doch die Führung der Wachtturm-Gesellschaft „hilft“ nicht einfach, „sein Wort zu verstehen“, sie fordert von jedem, es auf dieselbe Weise misszuverstehen wie sie selbst.

Ein Schäfchen, das nicht in der Lage oder willens ist, die Bibel so zu verstehen, wie ihm nachgeholfen wird, lebt fortan unter der Gefahr wegen Abtrünnigkeit ausgeschlossen zu werden.
Die ungeschriebene Wirklichkeit eines Bibelstudiums in dieser unvollkommenen menschlichen Religionsorganisation sieht etwa so aus...

„Du solltest Gottes Wort, die Bibel, studieren aber gehe sicher, dass du darin nicht etwas auf andere Weise verstehst, als wir es von dir fordern, selbst wenn du Recht hast und wir nicht. Andernfalls ...“

Es ist dann für einen Zeugen Jehovas nicht nur viel einfacher, das ganze ernsthafte Studium der Bibel seinen Religionsführern zu überlassen, es ist auch viel ratsamer.

Jehovas Zeugen dürfen nichts in der Bibel anders verstehen, als ihnen zu verstehen „geholfen“ wird.

Hat sich die Wachtturm Gesellschaft diesen Anspruch zu irgendeinem Zeitpunkt verdient?

Endete nun 1873 6000 Jahre des Bestehens des Menschen auf Erden und bedeutete dies den Beginn des tausendjährigen Königreichs - Ja oder Nein
1. Rechte Lehren: Nein
2. Rechte Zeit, sie zu lehren: Nein
3. Lehren, die Gott in seinem Wort offenbart: Nein
4. Aufgrund menschlicher Weisheit abgelehnt: Nein

Deswegen ist sehr wohl die grundsätzliche Frage erlaubt, welchen Wert haben heutige Aussagen des treuen und Verständigen Sklaven.
Besonders dann wenn ihr eigenes Wort dem schwachen Wort Gottes nachhelfen muss.

Wenn man durch betrügerische „Beweise“ selber am Dimmerschalter des Wahrheitslichtes dreht.
Wenn man anstatt Fehler einzugestehen Gott für Falschlehren verantwortlich macht.
Und denen, die sich nicht von den hin und herschwenken der Wachtturm Gesellschaft einvernehmen lassen wollen kurzerhand die Gottergebenheit abgesprochen wird.

 
 

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