Speise zur rechten Zeit–1844–Energiekrisen, alte Jungfern und falsche Hochzeiten

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 17. Oktober 2006 23:57:47:

„Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen
in Jehovas Wort der Wahrheit, die Bibel, geschwächt werden und unser
Glaube kann absterben.“
Wachtturm vom 1.3.2002 Seite 11

 

Alle die, die sich gerne darauf zurückziehen das das, was die Wachtturm Gesellschaft früher gesagt hat, alte Kammellen sind, müssen damit rechnen das ihnen unsere heutigen - im Moment Aktuellen Lehrmeinungen - bald die gleichen Zahnschmerzen bereiten werden.

Eng mit der Aussage Jesu über den treuen und verständigen Sklaven (Matthäus 24:45) ist das Gleichnis von den 10 Jungfrauen verwoben (Matthäus 25:1-12).

Wenn die Wachtturm Gesellschaft heute mit ihrer Behauptung Recht hat, das Jesus 1914 wiedergekehrt ist und uns 1919 aus unserem Schlaf weckte, bedeutet das, das wir dann bereits seid 70 Jahren auf einer falschen Hochzeit feierten.

1844: Die Verständigen Jungfrauen gingen dem Bräutigam entgegen

Schriftstudien Band 3 Seite 78 und 79

 

Demnach wurden 1844 „Jungfrauen“ von wem auch immer geweckt.
Dieser fremde Bräutigam kam 1874 und die Wachtturm Gesellschaft verlustierte sich mit diesem Fremden, Jahrzehntelang.

Schriftstudien Band 2 Seite 240
 

Hierzu auch wieder die Grafische Darstellung aus dem Beröer Handbuch

 
 

Ich bekomme diese ganze Deutelei rund um die alten Jungfern nicht auf die Reihe.

War die alte Auslegung noch einigermaßen nachvollziehbar:

Da erschallt also der Ruf 1844 „Der Bräutigam ist da! Der Bräutigam ist da!“ und die Jungrauen wachen auf, putzen ihre Lampen und ziehen los den Bräutigam willkommen zu heißen.
Nach 30 Jahren 1874 kommt er dann auch tatsächlich, feiert mit seinen Jungfern und besteigt nach seiner Hochzeitsnacht 1878 seinen Thron.
Dann braucht er noch knapp 30 Jahre bis er seine Nebenbuhler beseitigt.
So weit so nachvollziehbar.

Heute ist der Ablauf etwa folgendermaßen – korrigiert mich wenn ich mich irre:

1914 kommt der Bräutigam zu seinem Hochzeitsfest.
Vier Jahre lang schlürft er alleine seinen kalten Kaffee bis er 1919 endlich jemanden findet, den er mit dem Ruf ins schlafende Ohr weckt: „Der Bräutigam ist Da! Der Bräutigam ist Da!“.
Jetzt ist zwar das ganze Bankett schon verrottet und König ist er auch schon, aber da sind ja noch die Nebenbuhler.
Leider geht es denen heute nach 92 Jahren besser als je zuvor.

Richtig durcheinander komme ich aber wenn ich den tatsächlichen Geschichtsverlauf mit unserer heutigen Version versuche in Einklang zu bringen.

25 Jahre dauerte es bis sich die alten Jungfern den Sand aus den Augen rieben und 1943 „erkannten“ das ihr Bräutigam bereits seid 1914 wiedergekommen ist.
Bis dahin verbrachten sie ihre Zeit mit irgendeinem anderen Bräutigam.

Mindestens in der Zeit von 1878 bis 1914 war es nicht Jesus dem sie in den Armen lagen, denn Jesus kam erst 1914.

Aber eins nach dem Anderen.
Zum klareren Verständnis zuerst das Gleichnis von dem hier die Rede ist:

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Matthäus 25:1-13

Dann wird das Königreich der Himmel
zehn Jungfrauen gleich werden,
die ihre Lampen nahmen und auszogen,
dem Bräutigam entgegen.
Fünf von ihnen waren töricht,
und fünf waren verständig.
Denn die törichten nahmen wohl ihre Lampen,
nahmen aber kein Öl mit sich,
die verständigen dagegen nahmen
samt ihren Lampen Öl in ihren Behältern mit.

Während der Bräutigam noch ausblieb,
nickten sie alle ein und begannen zu schlafen.

Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei:

'Der Bräutigam ist da!
Geht hinaus, ihm entgegen!'

Da erhoben sich alle jene Jungfrauen
und brachten ihre Lampen in Ordnung.
Die törichten sagten zu den verständigen:
'Gebt uns etwas von eurem Öl,
denn unsere Lampen sind daran,
zu erlöschen.'
Da antworteten die verständigen und sprachen:
'Vielleicht mag es nicht ganz für uns und euch genügen.
Geht statt dessen hin zu denen,
die es verkaufen, und kauft für euch selbst.'
Während sie hingingen, um zu kaufen,
traf der Bräutigam ein, und die Jungfrauen,
die bereit waren, gingen mit ihm hinein zum Hochzeitsfest;
und die Tür wurde verschlossen.
Danach kamen auch die übrigen Jungfrauen und sprachen:
'Herr, Herr, öffne uns!'
Er gab zur Antwort:
'Ich sage euch die Wahrheit: Ich kenne euch nicht.'

Wacht daher beharrlich,
denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

 

Die Kernaussage des Gleichnisses ist:
Wacht daher beharrlich, denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde.

Den Rahmen bildet eine prächtige jüdische Hochzeit, bei welcher der Bräutigam zum Vaterhaus der Braut geht, um sie von dort in das Haus des Bräutigams (oder das seines Vaters) zu geleiten.
Zu einem solchen Festzug gehören wahrscheinlich Musikanten und Sänger, und die Zeit seiner Ankunft ist nicht genau bekannt.
In dem Gleichnis warteten zehn Jungfrauen bis in die Nacht hinein auf die Ankunft des Bräutigams.
Fünf hatten törichterweise nicht genug Öl für ihre Lampen mitgebracht und mussten sich aufmachen, um mehr zu kaufen.
Die fünf anderen hatten klugerweise genug Reserveöl in Gefäßen mitgebracht, so dass sie beim Warten ihre Lampen falls nötig auffüllen konnten.
Nur diese fünf waren zugegen und bereit, als der Bräutigam eintraf. Folglich wurde nur ihnen zum Fest Einlass gewährt.
Als die fünf törichten Jungfrauen zurückkehrten, war es für sie zu spät, eingelassen zu werden.

Seid etwa 120 Jahren betätigt sich die Wachtturm Gesellschaft als törichte Jungfrauen, die wieder und wieder behaupten der Bräutigam wäre da und verbrennen ihr ganzes Öl.

Wachtturm 15.4 1990

Seite 8
 

Das lange Ausbleiben des Bräutigams zeigt an, daß Christi Gegenwart als herrschender König in ferner Zukunft liegen soll. Er kommt schließlich im Jahre 1914 zu seinem Thron. In der langen Nacht, die dem vorausgeht, schlafen alle Jungfrauen ein. Doch deswegen werden sie nicht verurteilt.

In diesem Wachtturm wird also suggeriert wir hätten VOR der Wiederkunft Christi geschlafen.
VOR 1914.

Gleichzeitig feierten wir aber schon seid 1874 mit wem auch immer auf irgendeinem Hochzeitsfest.
Schläfrigkeit könnte man Russel eigentlich nicht vorwerfen – im Gegenteil.

Verwendeten wir unser Öl in unseren Lampen, um Jesus 1914 willkommen zu heißen?

Nun wenn es nach der Wachtturm Gesellschaft ging hatten wir bereits jemanden zum Bankett geführt.

Mal angenommen die Wachtturm Gesellschaft feierte bereits in dem richtigen Festsaal dann war das Hochzeitsbankett als Jesus kam bereits von der Wachtturm Gesellschaft geplündert.
Schließlich verlustierten sich diese Jungfrauen bereits seid 70 Jahren mit ihrem eigenen Bräutigam.

Nach der Logik der Wachtturm Gesellschaft schlief sie nicht um Mitternacht sondern Vergnügte sich mit was weiß ich wem.
Die Jungfrauen aus Jesu Gleichnis verhielten sich jedenfalls anders.

• Zum einen wussten sie Tag und Stunde nicht

Die Wachtturm Gesellschaft wusste Tag und Stunde.

• Die Jungfrauen aus dem Gleichnis schliefen bei Jesu Ankunft

Die Wachtturm Gesellschaft lustwandelte bereits seid 70 Jahren auf Krönungsfesten des Himmlischen Adels.
Jesus war es zumindest nicht dem sie in den Armen lagen.

• Deutlich spricht Matthäus von einem erwachen der Jungfrauen

Die Wachtturm Gesellschaft verfeuerte ihr Öl lichterloh auf ihren Festen für Jehova.

Nachdem Christus in sein himmlisches Königreich gekommen war, erwachten die verständigen Jungfrauen - die Klasse wahrer gesalbter Christen

Im Wachtturm vom 15.10.1974…

auf Seite 622 wird ein Überraschender Zusatz zu dem Bibeltext hinzugedichtet.
Der lange Weg…
 
…und auf Seite 623 ist davon die rede das es bei Jesu kommen ein großes Hallo! gab.
 

Es heißt dort das es törichte Jungfrauen gab die verspätet einlass begehrten.

Ist die Wachtturm Gesellschaft seit dem Willkommens-Hallo des Bräutigams in der Lage ihren Schäfchen die Wahrheit über diese Feier zu sagen?

Im Wachtturm vom 15.11.1974 versucht man dies hinter einer Art Energiekrise zu verschleiern

... Die "törichten" Jungfrauen begehrten später auch noch Einlaß, aber vergeblich (Matth. 25:1-12).
 

Erst 1943 kam die Wachtturm Gesellschaft darauf das sie offensichtlich auf der falschen, Hochzeit getanzt hatte.
Später erst erkanten sie das die Wiederkunft Jesu bereits 1914 erfolgte und begehrten einlass.

Seite 699
 

...Aufgrund dieses Verständnisses glaubte man, daß die als "keusche Jungfrau" bezeichnete Klasse im Jahre 1874 begann, dem himmlischen Bräutigam entgegenzugehen (2. Kor. 11:2).

Hier erkennen wir die direkten Folgen, das diese Jungfrauen etwas zu verbergen haben.
Die Aussage im Wachtturm ist falsch.
Wie wir eingangs sahen, glaubte man damals, dass das Entgegengehen 1844 begann und nicht wie im Wachtturm behauptet 1874.

Deswegen noch einmal hier die eindeutige Aussage der Schriftstudien Band 3 Seite 78 und 79

 

Damals hatte man ja auch noch nichts zu verbergen.

Weiter mit Seite 699
 

... Wie die schlafenden Jungfrauen durch den mitternächtlichen Ruf, daß der Bräutigam da sei, aufgeweckt wurden, so wurden auch im Jahre 1919 u. Z. alle, die behaupteten, auf den himmlischen Bräutigam zu warten, plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, daß er im Königreich gegenwärtig sei.

Man beachte hier eines ganz besonders:
In diesem Wachtturm wird suggeriert, wir hätten NACH der Wiederkunft Christi geschlafen.
NACH 1914.
Nämlich um 1919 „unserer Zeitrechnung“.

Die ganze Aussage ist aber vollkommener Unsinn.
Zum einen feierte die Wachtturm Gesellschaft bereits seid 70 Jahren beschwipst Hochzeit.
Zum anderen glaubte man natürlich nicht PLÖTZLICH das das Königreich gegenwärtig sei, das glaubte man schon seid 40 Jahren.
Und zum dritten änderte man seine Auslegung erst um 1943 auf 1914.
Von einem Wecken im Jahre 1919 kann keine Rede sein.

Richtig bemerkenswert wird es dann auf Seite 700
 

Ihr eindeutiger Standpunkt trat am 7. September 1919 auf dem Kongreß in Cedar Point klar zutage, als J. F. Rutherford den öffentlichen Vortrag über das Thema "Die Hoffnung für die bedrängte Menschheit" hielt. Er wies darin mutig darauf hin, daß Gott den Völkerbund, den die Geistlichkeit als einen politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden unterstütze, nicht gutheiße. Die Glieder der Klasse der "verständigen Jungfrauen" waren überzeugt, daß im Jahre 1914, nachdem die Zeiten der Nationen abgelaufen waren, im Himmel das Königreich des Sohnes Gottes aufgerichtet worden war, und sie weigerten sich, einen Ersatz dafür anzuerkennen oder zu verehren. Sie konnten es sich nicht leisten, etwas von ihrem geistigen "Öl" abzugeben und Gottes messianischem Königreich nicht mehr voll und ganz treu zu sein.

Ups!
Ist da dem Wachtturm Schreiber ein kleiner Fehler unterlaufen?

1919 glaubten zumindest diese Jungfrauen, dass 1799 die Zeiten der Nationen abgelaufen waren.

Abgesehen davon.
Was soll der Unsinn mit 1914 und dem Königreich im Himmel.

Das Königreich war seit 1878 Aufgerichtet und man wähnte sich bereits im Koenigreich auf Erden! – schließlich gab es schon die Nähmaschiene und die Eisenbahn und den Staubsauger…
Wozu brauchte man auch den Völkerbund?
Die Auferstehung war bereits exklusiv für 1925 gebucht.

Täuscht mich der Eindruck oder war das Öl das wir besaßen irgendwie Ranzig?

Natürlich kann einem Wachtturm Artikelschreiber so eine versehendliche Ungenauigkeit unterlaufen.

Vor allem dann wenn man dieses wenigstens im Kleingedruckten (hier extra Vergrößert) „richtig stellt“…
 

Im Jahre 1943 gab die Wachtturm-Gesellschaft das Buch "Die Wahrheit wird euch frei machen" heraus. In diesem Buch wurden für die Richterzeit nicht mehr hundert Jahre zuviel gerechnet, und es wurde gezeigt, daß der Mensch erst in den 1970er Jahren 6 000 Jahre gelebt haben würde. Es gab für den Beginn der Zeit der Gegenwart Christi auch nicht mehr das Jahr 1874 an, sondern das Jahr 1914 u. Z

Hört! Hört!

Wie bitte soll man das auf die Reihe bekommen?

Da war also der Bräutigam der 1914 lärmend und festlich gekleidet zu seiner Hochzeit kam.
Seine Brautjungfern schliefen vorher oder nachher, kein Wunder! Feierten sie ja bereits seid 70 Jahren in den Armen irgendeines Adeligen Geistwesens – Jesus war es zumindest nicht.

War nach den eigenen Wachtturm-Maßstäben die Lehre um 1844 und die alten Jungfern verständig und vor allem TREU? Ja oder Nein
1. Rechte Lehren: Nein – ganz sicher nicht
2. Rechte Zeit, sie zu lehren: Nein
3. Lehren, die Gott in seinem Wort offenbart: Nein
4. Aufgrund menschlicher Weisheit abgelehnt. Nein

Wir waren zwar 1919 nicht schläfrig, denn wir wähnten uns zu diesem Zeitpunkt bereits im Königreich auf Erden aber zumindest 1943 erkannten wir dann endlich dass wir auf der falschen Hochzeit tanzten.

Egal wie, wenn es nach unserer heutigen Auslegung geht, schlürfte der arme wieder zurück gekommene König anfangs erst einmal alleine seinen Punsch und wir behaupten heute rückwirkend das wir ihn, seid nunmehr 90 Jahren willkommen heißen.

Denn heute darf – hoffen wir zumindest nach unserer Auslegung - die Tür für uns zum Hochzeitsbankett noch nicht zu sein…

 

Wenn einer darüber trefflich zu berichten weiß dann die treuen und verständigen Jungfrauen mit ihren Öl feinster Güte…


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