Speise zur Rechten Zeit - 1799

 

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 14. Oktober 2006 16:04:57:

„Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen
in Jehovas Wort der Wahrheit, die Bibel, geschwächt werden und unser
Glaube kann absterben.“
Wachtturm vom 1.3.2002 Seite 11

 

In diesen und den folgenden Beiträgen werden Jahreszahlen genannt die man eins zu eins wahllos miteinander austauschen könnte.

Vorab möchte ich mich für die Wachtturm Gesellschaft entschuldigen.
Wer nachfolgend eine Art „Sortenreinheit“ erwartet – also zu einem prophezeiten Ereignis tatsächlich nur eine Jahreszahl oder zu einer Jahreszahl nur ein und dasselbe Ereignis der wird vermutlich genauso wie ich verwirrt jeden Durchblick verlieren.

Ich habe den vergeblichen Versuch unternommen die Inspirationen der Dämonen zu sortieren.
Der Wachtturm Gesellschaft ging es so wie mir – man kommt durcheinander.

1799: Der Beginn der „letzten Tage“ oder der „Zeit des Endes“

Napoleon übernahm in der Französischen Revolution die Regierungsmacht.
 

"Pius VI., 1775-99, vorher Giovanni Angelo Braschi, geb. 27. Dez. 1717 in Cesena, gest. 29. Aug. 1799 in Valence, wurde 1745 Auditor bei der päpstlichen Kanzlei, 1755 Sekretär Benedikts XIV., 1766 Schatzmeister der päpstlichen Kammer, 1773 Kardinal und 15. Febr. 1775 zum Papst gewählt.

Der Verschleuderung der Pfründen machte er ein Ende, behielt aber den einträglichen Ämterhandel bei und begünstigte das Lottospiel.
Er baute einen Hafen für Ancona, schaffte die Binnenzölle in seinem Staat ab und begann 1778 die Austrocknung der Pontinischen Sümpfe.

http://www.payer.de/religionskritik/panizza0518.gif
Papst Pius VI. begegnet Kaiser Joseph II. vor Wien, 1782

Große Schwierigkeiten bereitete ihm die Haltung der weltlichen Mächte.
Neapel erkannte die Lehnsherrlichkeit des päpstlichen Stuhles nicht mehr an;
Leopold II. von Toskana und Kaiser Joseph II., den Pius in Wien 1782 persönlich um Schonung der Rechte der Kirche anging, ließen sich durch ihn in der Ausführung ihrer Reformen nicht hindern, und nur der Egoismus mehrerer deutscher Bischöfe hinderte die Durchführung der Emser Punktation. 

Schwere Leiden brachen infolge der französischen Revolution über Pius herein, der vergeblich den gegen die katholische Geistlichkeit gefassten Beschlüssen entgegentrat, 1791 Avignon und, nachdem er durch die Zahlung von 36 Mill., die Abtretung von Ferrara, Bologna und Ravenna und die Herausgabe wertvoller Kunstwerke und Handschriften von Bonaparte den Frieden von Tolentino (19. Febr. 1797) erkauft hatte, doch schließlich seine weltliche Unabhängigkeit verlor. 

Da Pius, nachdem der Kirchenstaat von den Franzosen besetzt und 15. Febr. 1798 zur Republik erklärt worden, sich beharrlich weigerte, auf die Souveränität zu verzichten, wurde er unter militärischer Bedeckung erst nach Siena, später nach verschiedenen andern Plätzen und zuletzt nach Valence gebracht. 

In dem Jahr 1798 wurde im Zuge der Französischen Revolution dem Papst in Rom ein Ultimatum gestellt…
http://biblelight.net/1798-a.jpg

und nach fruchtlosem verstreichen des Ultimatums wurde der Papst Pius VI am frühen morgen des 15 Februar 1798 von einem Französischen General festgenommen und verstarb in dem darauf folgenden Jahr im Exil.

http://biblelight.net/1798-c.jpg

Die Entmachtung des Vatikan entsprach jedoch zu keinen Zeitpunkt den Prophetischen Erwartungen der Wachtturm Gesellschaft.

Napoleon kürte sich zwar selber zum Kaiser.
Als Legitimation war jedoch die Anwesenheit und der Segen des Papstes nach wie vor von Nöten.

Nachfolgend ein Sammelbild eines Suppenpulvers:
http://www.payer.de/religionskritik/panizza0512.gif

Mit einem unverholenen Besitzerstolz propagierte die Wachtturm Gesellschaft den Beginn der „letzten Tage“ datiert auf das Jahr 1799.
Analog wie es heute mit dem gleichen peinlichen Besitzerstolz den Beginn der „letzten Tage“ exklusiv auf das Jahr 1914 datiert.

In dem Beröer Handbuch wurden diese Einzigartigen Wahrheiten Grafisch zusammengefasst
 

Im Detail finden wir hier ein Päpstliches Millenium.
Beginnend 799 – endend 1799.
 

Zur Zeit der Auswahl des treuen und Verständigen Sklaven – laut Wachtturm Gesellschaft 1919 – war das Buch „Dein Königreich Komme“ das relevante Fachbuch zum Thema: „Der Beginn der „letzten Tage“ oder der „Zeit des Endes“.

Die mir vorliegende Ausgabe enthält folgende Datumsangabe am Ende des Vorworts:
 

Jedes Kapitel in diesem einen - dem wichtigsten Buch der Wachtturm Gesellschaft im Jahre 1919, zu diesem Thema - steckt voller Aussagen, die die Wachtturm Gesellschaft heute für falsch hält.

Kapitel 2 („Studie 2“) will auf 36 Seiten beweisen, dass die „Zeit des Endes“ („die letzten Tage“) 1799 begannen und 1914, also 115 Jahre später, endeten.

 

Die „Studie 9“ des dritte Band der Schriftstudien, betitelt „Dein Gott herrscht!“, enthält ungezähte Aussagen auf ihren acht Seiten, die unrichtig
und daher „falsche Speise zur falschen Zeit“ waren.

Widmen wir uns doch einmal einem Lustigen Suchspiel:
„Wer findet mehr Fehler“

Ich bringe es nur auf 30 Fehler.
Das ist die Folge davon das ich schon seid 14 Tagen nichts anderes versuche als Aussagen über Jahreszahlen zu sortieren.
Wer bietet mehr fehler?

Seite 293-300

 

 

 
 

1. seid 1873 im siebten Jahrtausend
2. die Zeiten der Nationen mit dem Jahr 1914 ausläuft
3. Advent Jesu im Jahre 1874 fällig

 

4. 1878 beginn königreich Aufrichtung
5. 1878 Auferstehung der Toten in Christo
6. 1878 Jesus unsichtbar gegenwärtig
7. 1878 Gegenwart der heiligen Sendboten
8. 3 ½ Jahre nach seinem zweiten Advent 1874
9. das kommen des vorhergesagten Elia ist vollendete Tatsache
10. die 2300 Tage weisen auf 1846 hin
11. Reinigung Irrtümer und Prinzipien des Papsttums…
12. Reinigung zu dem Zeitpunkt vollbracht
13. 1260 Tage = Verfolgungsmacht des Papstes
14. 1799 Anfang der Zeit des Endes
15. 1290 tage kennzeichnen den Anfang eines Verständnisses der Prophezeiungen
16. 1829 eben dieser Anfang

 

17. 1844 Höhepunkt dieser Befreiungsbewegung der „Advent-Bewegung“
18. Jungfrauen / 30 Jahre
19. Erfüllung des vorhergesagten Verzögerns
20. 45 Jahre erschallt der Mitternachtsruf
21. 1335 Tage deuten auf die Wiederkunft hin
22. 1874 das GENAUE Datum der Wiederkunft
23. kosten der klaren Entfaltungen
24. 1874 beginn des großen Erntewerks
25. voranschreiten des Erntewerks – leise aber rasch…
26. Bemerken des Sammeln und binden des Weizens
27. 1878 König nimmt Gewalt an sich
28. Rückkehr zu dem fleischlichen Israel
29. Juden verlieren Blindheit und Ablehnung gegen Christentum

 

30. Rückkehr und Fruchtbarkeit Palästinas

 

Nach dem, was die Wachtturm Gesellschaft heute lehrt, war das meiste, wenn nicht alles, in diesem 366-seitigen Buch „Schriftstudien Band 3“, „falsche Speise zur falschen Zeit“.
Andere Bücher – andere Lehren – andere Auslegungen – mit anderen Worten: andere Speise hatte dieser Sklave 1919 nicht anzubieten.

Doch zurück zu 1799.
Die Wachtturm Gesellschaft veröffentlichte mehrere Spezielle Broschüren über die Wiederkunft unseres Herrn.
Zum Beispiel diese aus dem Jahr 1912:

 
 

 
 

 
 

Das Spielchen ließe sich jetzt endlos fortführen.
Belassen wir es hier bei 1799

 
 


 

Mal Angenommen jemand würde bei dem gegenwärtig sich verantwortlich zeichnenden Redaktor des Wachtturms
 
anrufen und die Frage stellen:
„Was ereignete sich 1799?“

Mal Angenommen Ramon würde „der Gaul durch gehen“ und er würde das ganze Lehrpaket um 1799 auspacken.
Man würde ihn als abstrusen verrückten Sektierer bezeichnen!
Wer aber würde ihm auf die Schulter klopfen und ihm sagen er wäre ein treuer und verständiger Bethelmitarbeiter?

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dass Ramon Antworten würde:
„das 1799 der Beginn der „letzten Tage“ oder der „Zeit des Endes“ war?

Natürlich würde Bruder Templeton dies nicht Antworten.

Er will schließlich als treuer und verständiger Sklave gelten.
Er währe froh darüber wenn Jesus ihn nicht wegen der Falschauslegungen im Zusammenhang mit 1799 zur Rechenschaft ziehen würde.

Sein Vorgänger hätte aber Ramon 1919 der Gemeinschaft entzogen wenn er diese Wahrheit nicht vertreten hätte.
So wie Ramon heute jeden einem Ältestentribunal ausliefert, der nicht seine eigene - gerade aktuelle Auslegungsblühte glaubt.

Wie sein Vorgänger begreift sich Bruder Templeton auch heute als stolzer Besitzer einer weltweit exklusiven „Wahrheit“.

Es kommt aber noch viel, viel schlimmer.

Die Wachtturm Gesellschaft schlägt dem Fass glatt den Boden aus.

Im Wachtturm vom 1.9.1989

auf Seite 12:

 
 


„Von katholischer Seite wurde behauptet, die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi sei im Jahre 1799 zu Ende gegangen, als französische Truppen Rom einnahmen, den Papst als Herrscher absetzten und gefangen nach Frankreich brachten, wo er dann starb. Nach Ansicht der katholischen Geistlichkeit seien Satan und seine Dämonen damals aus der „bodenlosen Grube“ oder dem „Abgrund“ freigelassen worden, um ihr Täuschungswerk für „kurze Zeit“ wiederaufzunehmen (Offenbarung 20:1-3 nach der katholischen Douay-Übersetzung). Wenn das stimmte, würde die „kurze Zeit“ bereits 190 Jahre andauern, ohne daß sich ein Ende abzeichnet.
Gemäß der Bibel liegt die tatsächliche Millenniumsherrschaft Jesu Christi noch in der Zukunft…“

Gibt es irgendwo noch ein vergleichbareres Beispiel an unverfrorener, unverschämter Kaltschnäuzigkeit?

Eine Impertinenz die seines gleichen sucht.

Wie nur kann die Wachtturm Gesellschaft dann noch heute behaupten dass sie 1919 ein treuer und Verständiger Sklave war?

Entsprach die Aussage das 1799 der Beginn der „letzten Tage“ oder der „Zeit des Endes“ war, den Wachtturm-Maßstäben - Ja oder Nein?

1. Rechte Lehren: Nein
2. Rechte Zeit, sie zu lehren: Nein
3. Lehren, die Gott in seinem Wort offenbart: Nein
4. Aufgrund menschlicher Weisheit abgelehnt: Nein

Irgendwann nach 1919 wurde die Lehre um 1799 geändert.
Heute heißt es, die „letzten Tage“ begannen im Jahre 1914 und enden irgendwann mal „in naher Zukunft“.

Damit war jeder Satz, mit dem die Wachtturm Gesellschaft untermauern wollte, was sie glaubte, falsche geistige Speise zur falschen Zeit.

Wachtturm 1. Juni 2001

Wer will heute behaupten das dies Lehren waren, die Gott in seinem Wort offenbart, oder das man zur Zeit der Prüfung und Sichtung Jesu, auf menschliche Weisheiten oder Überlieferungen gestützte Lehren, ablehnt hatte?


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