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Geschrieben von Drahbeck am 14. Oktober 2006 13:24:28: Als Antwort auf: Re: Speise zur Rechten Zeit Jetzt! geschrieben von Gerd am 14. Oktober 2006 11:36:31: Sorry. Bezüglich der (WTG geleiteten) Bibelforscher ist mir eine solche Aktion derzeit nicht bekannt. Wenn doch, dann allenfalls individuell. Aber wohl nicht im Sinne einer generellen allerorts auszuführenden "Anweisung von oben". Strategie der WTG war und ist ja das hinhalten. Dem "Hund die Wurst vor die Nase
halten" und wenn er dann zuschnappen will, sie wegzuziehen. In diesen
Zweideutigkeiten hat man ja schon einige Perfektion entwickelt. Man denke an F. W. Franz
seinen berüchtigten Satz: Beleg sind auch die WT-Ausführungen "Wenn angenommen wird, die Ernte sei im Frühling 1918 zu ihrem Abschluss gekommen, so ergibt sich daraus die Frage: Was ist denn die gegenwärtige Aufgabe der Kirche? Wir wissen, dass die Ernte im Jahre 1878 ihren Anfang nahm, während vierzig Jahren im Gange war und im Frühling 1918 beendet wurde. Hinweisend auf den Abschluss der natürlichen Erntezeit, welche Jesus zur Verbildlichung der geistigen Ernte anzuwenden pflegte, erinnern wir daran, dass der regelrechten Ernte die Nachlesearbeit folgte, während welcher noch vereinzelte Weizenähren eingesammelt wurden. Das macht uns auf den Gedanken aufmerksam, dass nach dem Abschluss der regelrechten Ernteperiode da und dort etliche in die Scheune gesammelt werden, die die Stelle solcher einnehmen, die ausscheiden und das dieses seit dem Frühling 1918 im Gang befindliche Werk durch die Nachlese-Ernte dargestellt und richtigerweise auch so bezeichnet wird." Eine weitere nebulöse Erklärung zu diesem Thema druckte der "Wachtturm" einige Monate später noch mal ab (1920 S. 138): "Die Zeiten der Nationen gingen im Jahre 1914 zu Ende und viele erwarteten, dass zu jener Zeit die Herauswahl verherrlicht werden würde. Jetzt können wir sehen, dass 1914 ein in der Schrift klar bezeichnetes Datum ist, obgleich es die vollständige Verherrlichung aller Glieder des Leibes Christi nicht markierte. Die Ernteperiode von vierzig Jahren endete im Jahre 1918; aber seitdem ist ein Nachlesewerk vor sich gegangen und es gibt jetzt noch mehr für die Herauswahl zu tun. Nachdem diese wichtigen Daten vorübergegangen sind, haben viele gefragt: Warum sind die Glieder des Leibes Christi noch diesseits des Vorhanges? Die Antwort scheint folgende zu sein: Damit sie der Welt ein Zeugnis geben möchten, dass das Königreich der Himmel herbeigekommen ist, und um noch die notwendigen Erfahrungen zu machen, um sie vervollkommnen und sie für den Gebrauch in jenem Königreiche passend zu machen."
Symptomatisch auch jene Zeichnung aus der Schweizer Ausgabe des "Goldenen Zeitalters", die das symptomatisch ausdrückt
Hierbei ist es relativ interessant zu registrieren, dass die Magdeburger Ausgabe des GZ, die ansonsten vieles von der Berner Ausgabe des GZ (zeitversetzt) nachdruckte, inklusive Bilder, Karikaturen, jene Zeichnung nicht mit übernahm. Namentlich in der Schweiz, "rollten" nach 1925 wieder einige Köpfe jener, welche diese Erwartungen zu wörtlich genommen. Das kennt man ja auch vom Fall Konrad Franke mit seiner 1968er Rede in Hamburg, wo er
die 1975 These bewusst zusätzlich "anfeuerte". Sinn der ganzen Anheizung mittels solcher Endzeitthesen, ist ja auch nur, das Maximum
aus den so Gläubigen herauszupressen. Materiell und seelisch. Insbesondere den adventistischen Vorläufergruppen - um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen - werden solche Aktionen in angelegten "Himmelfahrtskleidern" nachgesagt. Insbesondere der (verstorbene) kirchliche Autor Friedrich-Wilhelm Haack hat in einigen seiner (nicht wenigen) Publikationen, diese These ventiliert Als ein Beleg in der Richtung sei auch noch hingewiesen auf: "Die religiöse Überspanntheit erreichte am zehnten und elften August ihren Höhepunkt. Manche Leute machten sich Himmelfahrtskleider. Die Arbeit ward überall eingestellt. An den Verstocktesten, welche dem überall herrschenden panischen Schrecken die Spitze zu bieten suchten, offenbarten sich die Symptome durch ungewöhnlich reichliches Trinken, sowie durch eine freche Gottlosigkeit, hinter welcher sie ihre Angst zu verbergen bemüht waren. Mit gottlosem Spott zogen sie, auf Wursthörnern blasend, wie in Posaunen stoßende Engel umher. Sie äfften bei ihren Zechgelagen alles nach, was in den religiösen Versammlungen vorfiel, und lernten Herrn Hankins Argument auswendig." |