Geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2001 12:51:21:
Als Antwort auf: Re: Was ist los in Sambia? geschrieben von
Drahbeck am 30. November 2001 23:55:58:
Zu dem gegenwärtigen "Schauspiel" Sambia betreffend, mit einem
Präsidentschaftskandidaten, der den Zeugen Jehovas nahesteht oder ihnen angehört,
vielleicht noch ein kleiner Rückblick. Vor dem jetzigen "Noch-Präsidenten"
Chiluba, hatte sein Vorgänger auch schon so seine Erfahrungen mit der WTG gemacht. Dazu
sei nochmal zitiert, was die CV in zwei Ausgaben seinerzeit darüber berichtete (Nr. 35
und 21):
CV35
Im Januar 1968 wurden vom Präsidenten des afrikanischen Staates Sambia, Dr. Kenneth D.
Kaunda, 36 Zeugen Jehovas, Wachtturm-Missionare, darunter acht Engländer, zwei Amerikaner
und ein Kanadier, des Landes verwiesen. Sie würden den sozial-politischen Interessen des
Landes schaden.
(Es ist) im Union-Verlag Berlin, DDR, von Dr. Kaunda und dem Amerikaner James Baldwin eine
Broschüre erschienen mit dem Titel "Menschenwürde und Gerechtigkeit" 1969....
Es handelt sich um eine harte Anklage gegen die soziale Gleichgültigkeit und Passivität
vor allem der Christen in Europa und Nordamerika, die in vollem Maße auch die
WTG-Organisation trifft. Das Bitten der Farbigen um Rechte würde bald durch
"Schwarze Gewalt" abgelöst.
Wer die Ausweisung der Zeugen Jehovas aus Sambia verstehen will, muß diese Broschüre
gelesen haben.
CV21
Wenden wir uns nun der Weltkirchenkonferenz in Uppsala zu. Ein Hauptvertreter der
schwarzen Völker Afrikas war hier Dr. K. D. Kaunda, Präsident des südafrikanischen
Staates Sambia, der im Januar 1968 insgesamt 36 Zeugen Jehovas, Wachtturm-Missionare,
darunter acht Engländer, zwei Amerikaner und einen Kanadier des Landes verwiesen hat,
weil die WTG-Tätigkeit dem öffentlichen Interesse in Sambia schadet.
Dr. Kaunda sagte in Uppsala über die sozialen Probleme seines Landes und in Afrika:
"Ich verurteile die neue Form des Imperialismus durch das Monopolkapital, die z. T.
die Quelle maßlosen Leidens und Ungerechtigkeit in einigen Gebieten einschließlich
Südafrikas ist. Wir können es uns nicht leisten, ausländisches Kapital zuzulassen, das
nur ein Maximum an Profit sucht." Die humanistisch und moralisch bestimmte
Weltanschauung seines Landes, so betonte Dr. Kaunda, lehne eine soziale und
wirtschaftliche Situation ab, in der wenige im Ausland ansässige Gesellschaften enorme
Einkommen aus den Rohstoffen und der Arbeit in seinem Lande haben, und große Summen des
so sehr benötigten Kapitals in andere Länder transferieren für ihr persönliches
Wohlergehen ohne Rücksicht auf das offensichtliche Unrecht, das sie damit den übrigen
Bewohnern seines Landes zufügen. "Die Entwicklungsländer wünschen Frieden und
Zusammenarbeit. Aber sie wünschen auch Gerechtigkeit und Entwicklung für ihre
Bevölkerung."
In Sambia, wie in ganz Südafrika, seien diese Ziele nicht zu erreichen ohne drastische
Veränderungen des Wirtschaftssystems und der politischen Machtstrukturen, sagte Dr.
Kaunda. ...Vergleichen wir nun die Botschaften der WTG-Bezirksversammlungen 1968 "an
alle Nationen" und die Botschaften der gleichzeitigen Weltkirchenkonferenz in Uppsala
an die Öffentlichkeit, so muß man feststellen, daß die von der WTG gewiesenen Auswege
Absurditäten, Unglaubwürdigkeiten und Illusionen sind, die niemand ernst nehmen kann,
der sich wirklich um die sozialen Nöte der Menschen kümmert.
Chiluba hat nachdem er an die Macht gelangte, Kaunda dann faktisch zur
persona non grata erklärt. Er hat sozusagen das "Ruder herumgerissen". Töne
wie die von Kaunda passen Leute in Washington und Brooklyn bekanntermaßen nichts ins
Konzept. Tendierte Kaunda fast in Richtung "Klassenkampf" so das
"Rezept" von Chiluba "Opiumverabreichung" zur "Linderung"
der Schmerzen. Die Schmerzen sind geblieben, trotz Opium Made in Jehovas Zeugen. Man darf
wirklich gespannt sein, wie sich dieses Schauspiel weiter entwickelt.
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