Die sieben Nachbarn – achte Antwort – Punkt sieben: „Einheit um jeden Preis?“

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 25. April 2006 23:37:45:

Als Antwort auf: Sieben Nachbarn–siebte Antwort–Punkt sechs:„Befehlsgewalt als Entschuldigung?“ geschrieben von + am 24. April 2006 19:12:05:

Kennt jemand Fälle aus unserer Literatur in der jemand
Aufgrund aufrichtiger Zweifel die Wahrheit verlassen hat?
Wem gesteht man zu, dass er vorher und nachher einen vorbildlichen Wandel führt?
Werden nicht ALLE Ausgeschlossenen pauschal in den Topf der Sünder gesteckt?

Nie wird erwähnt, dass ehrliche,
auf Glauben basierende Gewissensgründe die Ursache für den Weggang sein könnten.

Damit solche Gründe möglichst unter den verbleibenden Brüdern nicht bekannt
oder sogar Gesprächsthemen werden,
ist es diesen unter deutlichem Missbrauch von 2. Joh. 10-11 verboten,
mit Ehemaligen zu reden;
bei Missachtung dieser Anordnung kann Gemeinschaftsentzug die Folge sein.

Eine Herrschaft durch Furcht!

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Damit herrscht nicht die auf Liebe und auf Christi Gesinnung beruhende Einheit
von gläubigen Christen, die sich daraus ergibt, dem „Guten Hirten“, Jesus, zu folgen.

„So macht meine Freude dadurch voll,
daß ihr gleichen Sinnes seid
und die gleiche Liebe habt
und mit vereinter Seele auf das e i n e bedacht seid,
indem ihr nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht tut,
sondern in Demut die anderen höher achtet als euch selbst,
indem ihr nicht nur die eigenen Dinge in eurem Interesse im Auge behaltet,
sondern auch persönlich Interesse zeigt für die der anderen.
Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war,“
Philipper 2:2-5

„Möge nun der Gott, der Ausharren und Trost verleiht,
euch gewähren, untereinander die gleiche Gesinnung zu haben,
die Christus Jesus hatte,“
Römer 15:5

„Schließlich, Brüder,
fahrt fort, euch zu freuen, wieder zurecht gebracht zu werden,
getröstet zu werden, übereinstimmend zu denken,
friedsam zu leben; und der Gott der Liebe
und des Friedens wird mit euch sein.“
2. Korinther 13:11

Die Frage ist, wie viel ist uns unsere Einheit wert?

• Punkt sieben: „Einheit um jeden Preis?“


Die Einheit der Gesinnung jedoch gipfelt in der Liebe untereinander,
die auf der Liebe Gottes und Christi beruht.

Selbstverständlich gab und gibt es auch eine Einheit der Lehre unter gläubigen Christen,
die in der Person Jesu Christ ihr Zentrum findet.

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„Denn wenn du dieses ‘Wort in deinem eigenen Mund’,
daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündigst
und in deinem Herzen Glauben übst,
daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.“
Römer10:9

Aber Paulus, wie auch die anderen christlichen Bibelschreiber, anerkannte,
dass Christen in Nebenfragen durchaus unterschiedlicher Meinung sein konnten.

Die Ursachen mochten in der verschiedenen christlichen Reife, im unterschiedlichen Erkenntnisstand oder in anderen Gründen liegen.

„Der eine hat den Glauben, alles essen zu können,
der Schwache aber ißt vegetarische Kost.
Der Essende blicke nicht auf den Nichtessenden herab,
und der Nichtessende richte den nicht, der ißt,
denn Gott hat diesen willkommen geheißen.
Wer bist du, daß du den Hausknecht eines anderen richtest?
Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn.
In der Tat, er wird zum Stehen veranlaßt werden,
denn Jehova kann veranlassen, daß er steht.
E i n e r urteilt, e i n Tag sei über einem anderen;
ein anderer urteilt, e i n Tag sei wie alle anderen;
jeder [Mensch] sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt.
Wer den Tag beobachtet, beobachtet ihn für Jehova.
Auch wer ißt, ißt für Jehova, denn er sagt Gott Dank;
und wer nicht ißt, ißt nicht für Jehova und sagt Gott dennoch Dank.“
Römer 14:2-6

„...Tatsächlich ist alles, was nicht aus Glauben ist, Sünde.“
Römer 14:23

„Dessen ungeachtet haben nicht alle diese Erkenntnis;
sondern einige, die bis jetzt an den Götzen gewöhnt sind,
essen Speise als etwas einem Götzen Geopfertes,
und ihr Gewissen, das schwach ist, wird befleckt.
Aber Speise wird uns bei Gott nicht empfehlen;
wenn wir nicht essen, haben wir keinen Nachteil,
und wenn wir essen, ist dies für uns kein Verdienst.
Doch wacht beständig darüber,
daß diese eure Befugnis nicht irgendwie
eine Ursache zum Straucheln für die werde, die schwach sind.“
1. Korinther 8:7-9

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Es konnten auch einfach verschiedene Auffassungen bestimmter Dinge sein.
Paulus überließ diese Gott und dachte nicht daran,
mit Druck und Zwang eine Einheit der Lehre um jeden Preis herbeizuführen,
die Freiheit in Christus zu unterdrücken
und unter Umständen Menschen dadurch zum Heucheln zu zwingen.

„Laßt uns denn,
so viele von uns reif sind, diese Gesinnung haben;
und wenn ihr in irgendeiner Hinsicht anders gesinnt seid,
wird Gott euch die obenerwähnte [Gesinnung] offenbaren.“
Philipper 3:15


Aber Paulus ist kein Dogmatiker,
schon gar kein Groß-Inquisitor der Gemeinde,
der argwöhnisch darüber wacht,
dass nur die Linie genau eingehalten wird und niemand anderer Anschauung ist...

Nur ist dies der WTG noch nicht genug;
ihr vordringliches Ziel ist die Einheit durch absolute Unterwerfung unter ihre Leitung
und durch die Annahme ihrer Lehren und Entscheidungen,
die oft bis in die familiärsten und persönlichsten Bereiche gehen.

Ihre Auffassung von Einheit wurde in einer Ansprache auf den Bezirkskongressen 1996 „Boten des göttlichen Friedens“ deutlich, in der gesagt wurde:
„Wenn die Leitende Körperschaft sagt: nach links!
dann gehen wir alle nach links, wenn sie sagt: nach rechts!
dann gehen wir alle nach rechts.“

Das ist die Idealverstellung der WTG von Einheit!

Ein letztes Beispiel:

Angenommen du wirst Ausgeschlossen wegen einer Sache die du nicht begangen hast.
Aufgenommen wirst du dann nur wieder, wenn du die Sache bereust die du nie getan hast…

Die biblische Wahrheit hat es nie nötig,
mit der Peitsche oder gar mit dem Schwert verteidigt zu werden.
Paulus traut es dem Vater zu, dass er diejenigen,
die manches anders beurteilen als er, noch zur Klarheit führen kann.

Ob wir nicht auch weniger von unseren Überzeugungskünsten
und denen unserer Führer in der Gemeinde erwarten sollten,
aber umso mehr von Gott?!

http://br-online.de/bildung/databrd/pet1.htm/daumen4.jpg

Gemeinschaftsentzug ist Unrecht…

…weil das eingreifen in das Leben eines Bruders widernatürlich ist
…weil unsere Geheimen und willkürlichen Gerichtstribunale ohne Beispiel in der Biblischen Geschichte sind. Nicht einmal die heidnischen Nationen der Bibel, erlaubten sich solch eine diktatorische Gerichtsbarkeit.
…weil es keine Entschuldigung dafür gibt, das wir unseren Bruder erschlagen.
…weil Gesetzeswerken von Jesus verurteilt wurden – Gerechtigkeit kommt nicht durch unseren Gesetzes-werke-wust.
…weil Jesus von uns Vollkommenheit fordert – viel mehr als das Gesetz Mose – aber noch mehr Barmherzigkeit. Liebe lässt sich nicht durch Strafe einfordern.
…weil wir für eine Sache instrumentalisiert werden, ohne die Wahl zu haben.
…weil Jesus keine Interessen bezüglich irgendeiner menschlichen Organisation vertrat.
Vielfalt nicht Einheit.

Mit der Peitsche hält man Sektenmitglieder - aber keinen Zeugen für Jehova.

www.br-online.de/cgi-bin/ravi?f=pet1v2.rmd&v=bildung/v/


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