Re: Da war doch was mit dem Wachtturm den er hochhält...


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 29. März 2006 23:06:16:

Als Antwort auf: Re: Firma Krispen geschrieben von Drahbeck am 29. März 2006 05:10:31:

Zuerst eine Frage:

Wenn Du heute einen Zeugen Jehovas Fragst ob die Erdbeben seid 1914 sprunghaft zugenommen haben – wird er dies zuerst bejahen!
Oder?

Aber eins nach dem Anderen.

http://www.manfred-gebhard.de/Nobel3.jpg

Heute Morgen sah ich das Foto und dachte mir:

Mein Gott! Der arme Stern Reporter!

Wenn ich mir das Foto ansehe frage ich mich unwillkürlich ob ich mich getraut hätte einen der beiden anzusprechen um den ärmsten die Zeitschriften abzunehmen?

Und im Nachhinein kann man es ja sagen:
Wir wussten doch immer schon dass ein Bart ein sicheres Zeichen für Abtrünnigkeit ist…;-)

Doch beim zweiten Blick klingelte bei mir etwas.
Was hält der Stern Reporter da „werbewirksam“ hoch?

Den Wachtturm vom 15.August 1983.
Erdbeben - Ein Zeichen des Endes?

Da war doch etwas…

Beinahe drei Stunden habe ich jetzt gesucht und tatsächlich!

Wegen diesem Wachtturm gab es 10 Jahre später einen Widerruf!

Wie war meine Eingangsfrage?

Wenn Du heute einen Zeugen Jehovas Fragst ob die Erdbeben seid 1914 sprunghaft zugenommen haben – wird er dies zuerst bejahen!

Diese Falschaussage beruht aber auf den eigenen gefälschten Statistiken und einem verklausulierten Widerruf!

Im Wachtturm vom 1.Dezember 1993 gab man in bester Wachtturm-Gesellschaft Manier zu, das die Zahlen, die man bisher verwendet hatte Falsch waren.

Natürlich findet man nicht eine klare Aussage im Sinne von
„Tut uns leid die Zahlen waren Falsch, Brüder behauptet so etwas nicht mehr“.

Aber der Wachtturm, den unser Stern Reporter hochhielt, enthielt getürkte Statistiken.

Im Wachtturm 1983 legte man nicht existierende Statistiken vor, die die Behauptungen aufstellten, Erdbeben hätten in ihrer Intensität und Stärke seit 1914 zugenommen.

Zuerst also der Wachtturm von 1983:

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Wachtturm 1983 15. 8. S. 6
Erdbeben — Ein Zeichen des Endes?
Einige Seismologen glauben, daß wir derzeit in einer aktiven Erdbebenphase leben. So spricht Professor Keiiti Aki von der Fachabteilung für Erd- und Planetenwissenschaft des Instituts für Technologie in Massachusetts von „der offensichtlich ansteigenden Heftigkeit und Häufigkeit schwerer Erdbeben während der letzten 100 Jahre“…

In der italienischen Zeitschrift Il Piccolo vom 8. Oktober 1978 schrieb Geo Malagoli:
„Unsere Generation lebt in einer gefährlichen Periode hoher seismischer Aktivität, wie die Statistik zeigt. Tatsächlich sind aus zuverlässigen Quellen für einen Zeitraum von 1 059 Jahren (von 856 bis 1914) nur 24 große Erdbeben mit 1 973 000 Todesopfern bekannt. Bei den Katastrophen in jüngerer Zeit sind jedoch in nur 63 Jahren 1 600 000 Menschen umgekommen, und zwar zufolge von 43 Erdbeben, die sich von 1915 bis 1978 ereigneten. Diese dramatische Zunahme bestätigt eine weitere anerkannte Tatsache — daß unsere Generation in vieler Hinsicht schlecht daran ist.“

Jesus sagte vorher, daß „der Abschluß des Systems der Dinge“ von „Erdbeben an einem Ort nach dem anderen“ oder — nach Lukas’ Worten — von ‘großen Erdbeben’ gekennzeichnet wäre (Matthäus 24:3, 7; Lukas 21:11). Hat die Generation, die 1914 erlebt hat und von der heute noch viele am Leben sind, diese Ereignisse beobachten können? Die Tatsachen antworten mit Ja. (Siehe 2. Tabelle.) Und die noch auftretenden Erdbeben können nicht nur von den letzten Gliedern jener Generation bezeugt werden, sondern von allen Menschen, die heute auf Erden leben (Matthäus 24:34). Man ist sich heute der weltweiten Erdbebenaktivität und deren Auswirkungen auch mehr bewußt als in irgendeinem vergangenen Jahrhundert.

ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE

Man kann hierbei nicht oft genug betonen dass in den Ansichten der Brüder diese Aussagen – unter anderem von Prof. Dr. Dr. Schusselig - nach wie vor fest verankert sind.

Nun jedoch der verklausulierte Widerruf aus dem Jahre 1993.

Hierbei sei auf den ganzen Artikel von Seite 1 bis 13 verwiesen.
Vor allem deswegen weil darin wunderbar zu sehen ist wie die Verschleierungstaktik der Wachtturm-Gesellschaft einem förmlich Ohrfeigt.

Hier sei aber nur der entscheidende Widerruf zitiert.

ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT/ZITAT

Wachtturm 1993 1. 12. S. 6
Naturkatastrophen — Ist Gott verantwortlich?

Beachten wir diesbezüglich, was in dem Buch Natural Disasters—Acts of God or Acts of Man? gesagt wird: „Es gibt keinen Hinweis darauf, daß sich die mit Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürmen in Verbindung stehenden klimatologischen Mechanismen verändern würden.
Und es gibt

keinen

Geologen, der behaupten würde, die mit Erdbeben, Vulkanen und Tsunamis
(durch Seebeben ausgelöste Flutwellen)
in Verbindung stehenden Bewegungen der Erdkruste würden heftiger.“
Das Buch Earthshock bemerkt:
„Das Felsgestein auf allen Kontinenten enthält Spuren
unzähliger größerer und kleinerer geologischer Ereignisse,
von denen jedes einzelne, würde es

heute

vorkommen, eine Katastrophe für die Menschheit wäre —
und es steht vom wissenschaftlichen Standpunkt aus fest,
daß solche Ereignisse in Zukunft immer wieder stattfinden werden.“
Mit anderen Worten, die Erde
und die ihr innewohnende Dynamik
sind im Lauf der Zeitalter weitgehend

unverändert

geblieben.
Ob daher Statistiken eine Zunahme
gewisser geologischer oder anderer Aktivität andeuten oder nicht,
sind doch die Naturgewalten der Erde in jüngerer Zeit

nicht

unkontrollierbar heftig geworden.

ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE/ZITATENDE

Deutlich genug?

Wie also, dreht man sich um 180° ohne dass es dem an-der-Nase-herum-geführten auffällt?

1. Man Behauptet den gleichen Unsinn vielleicht sogar noch heftiger, nur in einem neuen Zusammenhang (hier Naturgewalten).
2. Man war zwar selber derjenige der vorher gelogen hat – behauptet aber jetzt der Anwalt der Wahrheit zu sein
3. Man hat zwar Dinge behauptet die nicht den Tatsachen entsprachen – behauptet aber jetzt das man es ganz anders gemeint hatte.

Erdbeben scheinen recht zufällig aufzutreten, so dass es große statistische Häufigkeitsschwankungen geben kann.

Zum Beispiel gab es in den zwei Jahrzehnten VOR 1914,
von 1894 bis 1913, insgesamt 57 Beben der Stärke 8 und mehr,
während die 73 Jahre NACH 1914,
von 1914 bis 1986 105 solcher Beben hatten.

Das bedeutet im Durchschnitt zweimal so viele Beben in den 20 Jahren VOR 1914 wie in all den Jahren seither.

Wenn man alle Beben der Stärke 7 und mehr für diese Jahre prüft, weicht ein Jahrzehnt nicht statistisch signifikant vom anderen ab.
(Quelle: Database from the National Earthquake Information Service, Denver, Colorado. Diese CD-ROM-Datenbank enthält etwa 438,000 Beben von 2100 v.Chr. bis 1988 aufgelistet.)

Ein Diagramm der Anzahl an Erdbeben in einem bestimmten Jahr, gegen die Zeit aufgetragen, erinnert stark an ein Diagramm für Aktienkurse.
Wenn die untersuchte Zeit kurz genug ist, können wie in einem solchen Diagramm Trends sichtbar werden.
1986 schrieb ein Seismologe:
Es gibt Anzeichen dafür, daß die weltweite seismische Aktivität -
wenn man die Stärke von 7 und mehr berücksichtigt –
seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bis jetzt

ständig abgenommen hat.

Wenn man also schon Erdbeben vor und nach 1914 vergleicht, dann sind die Erdbeben seid 1914 eher seltener geworden!

Bevor du dir also mal den Spaß erlaubst zu fragen, was deine Brüder so glauben solltest du dir den Wachtturm vom 1.12.1993 Seite 6 notieren.
DU wirst nämlich schon als Lügner angeklagt.

Ansonsten gilt auch hier:
Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast...

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