Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege – Tür 19 – Fakten Fakten Fakten


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von anonym am 19. Dezember 2005 01:21:10:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Opa setzte sich nun auf den Fußboden, lehnte sich gegen die alte Truhe und begann in einem etwas ernsteren Ton mit uns zu reden:
„Ich habe euch Jungen schon oft erzählt, daß die Zeiten, als ich so alt war wie ihr, anders waren und daß wir heute in den ,letzten Tagen' leben, aber ihr scheint mich nicht zu verstehen.
Ihr seid in eine Welt der Flugzeuge hineingeboren worden, in eine Welt, in der es feste Straßen und Autos gibt.
Die Farmen sind heute mit Maschinen ausgerüstet, die Lebensmittel sind fein säuberlich abgepackt.
Es gibt fertig zubereitetes Fleisch zu kaufen, und das Brot ist gebacken.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der es all das nicht gab."
Opa lächelte und schwieg einen Augenblick, aber wir konnten ihn fast denken hören.
So baten wir ihn, von den Menschen zu erzählen, die er gekannt hatte, und davon, warum er so sicher war, daß wir in den „letzten Tagen" leben.
Gerd sagte:
„Erzähle es uns so, wie es sich verhält, Opa."
Und Großpapa lachte über das ganze Gesicht.
„Ich tu es schon", sagte er, während er sich bequemer an die Truhe anlehnte…


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Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
Kap. 6 S. 94-97 Das Geheimnis des großen Baumes gelüftet

SIEBEN ZEITEN, DIE AUCH UNS BERÜHREN

Nebukadnezar, der durch den großen Baum dargestellt wurde, versinnbildlichte Weltherrschaft. Erinnern wir uns jedoch daran, daß der Baum für eine weit größere Herrschaft und Souveränität steht als die des Königs von Babylon. Er versinnbildlicht die universelle Souveränität Jehovas, des „Königs der Himmel“, und zwar besonders in bezug auf die Erde. Vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier wurde Gottes Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde durch das Königreich vertreten, das seinen Sitz in dieser Stadt hatte, in der David und seine Nachfolger auf dem „Thron Jehovas“ saßen (1. Chronika 29:23). Gott selbst ließ 607 v. u. Z. diese Souveränität insofern „umhauen“ und in Bänder legen, als er Jerusalem von Nebukadnezar zerstören ließ. Seine Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde, ausgeübt von Königen aus dem Hause Davids, war sieben Zeiten lang gewissermaßen eingeschränkt. Wie lange dauerten diese sieben Zeiten? Wann begannen sie, und was kennzeichnete ihr Ende?

Während Nebukadnezars Zeit des Wahnsinns „[wuchs] sogar sein Haar so lang . . . wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen“ (Daniel 4:33). Das hat länger gedauert als sieben Tage oder sieben Wochen. In mehreren Übersetzungen heißt es „sieben Zeiten“, und alternative Wiedergaben sind „bestimmte (festgesetzte) Zeiten“ oder „Zeitperioden“ (Daniel 4:16, 23, 25, 32). Eine altgriechische Lesart (Septuaginta) lautet „sieben Jahre“. Für Josephus, den jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, waren die „sieben Zeiten“ „sieben Jahre“ (Jüdische Altertümer, 10. Buch, Kapitel 10, Absatz 6). Auch bestimmte Hebraisten halten diese „Zeiten“ für „Jahre“. „Sieben Jahre“ lautet die Wiedergabe in der revidierten Elberfelder Bibel und in der Guten Nachricht Bibel; Hermann Menge wählte in seiner Übersetzung (Ausgabe 1949) die Form „sieben Zeiten (= Jahre)“.

Bei den „sieben Zeiten“ Nebukadnezars handelte es sich offensichtlich um sieben Jahre. In der Prophetie hat ein Jahr im Durchschnitt 360 Tage oder 12 Monate von je 30 Tagen. (Vergleiche Offenbarung 12:6, 14.) Die „sieben Zeiten“ oder sieben Jahre des Königs beliefen sich also auf 7 mal 360 Tage, das heißt 2 520 Tage. Wie steht es aber mit der größeren Erfüllung seines Traumes? Die prophetischen „sieben Zeiten“ dauerten viel länger als 2 520 Tage. Das lassen die Worte Jesu erkennen: „Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (Lukas 21:24). Dieses „Zertreten“ begann 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört wurde und es in Juda kein Vorbildkönigreich Gottes mehr gab. Wann sollte das Zertreten enden? „Zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“, wenn durch das sinnbildliche Jerusalem, das Königreich Gottes, wieder Gottes Souveränität in bezug auf die Erde zum Ausdruck käme (Apostelgeschichte 3:21).

Wenn wir von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. 2 520 buchstäbliche Tage weiterzählen, kommen wir nur bis zum Jahre 600 v. u. Z., einem Jahr, das keine biblische Bedeutung hat. Selbst im Jahre 537 v. u. Z., als die befreiten Juden wieder in Juda waren, gab es auf der Erde keinen Ausdruck der Souveränität oder Oberherrschaft Jehovas, denn Serubbabel, der Erbe des Thrones Davids, wurde nicht als König, sondern nur als Statthalter der persischen Provinz Juda eingesetzt.

Da die „sieben Zeiten“ prophetisch zu verstehen sind, müssen wir auf die 2 520 Tage die biblische Regel „Ein Tag für ein Jahr“ anwenden. Diese Regel wird in einer Prophezeiung über die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier aufgestellt (Hesekiel 4:6, 7; vergleiche 4. Mose 14:34). Die „sieben Zeiten“, in denen die Erde von heidnischen Mächten regiert wurde, ohne daß sich Gottes Königreich einmischte, dauerten somit 2 520 Jahre. Sie begannen mit der Verwüstung Judas und Jerusalems im siebten Mondmonat (am 15. Tischri) des Jahres 607 v. u. Z. (2. Könige 25:8, 9, 25, 26). Von da an bis zum Jahr 1 v. u. Z. waren es 606 Jahre. Die verbleibenden 1 914 Jahre erstreckten sich bis ins Jahr 1914 u. Z. Somit endeten die „sieben Zeiten“ oder 2 520 Jahre am 15. Tischri oder 4./5. Oktober 1914 u. Z.

In jenem Jahr liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen“ ab, und Gott gab die Herrschaft dem „niedrigsten der Menschen“ — Jesus Christus —, der in den Augen seiner Feinde so verachtenswert gewesen war, daß sie ihn an den Pfahl hatten schlagen lassen (Daniel 4:17). Um den messianischen König auf den Thron zu erheben, löste Jehova die sinnbildlichen Eisen- und Kupferbänder, die um den „Wurzelstock“ seiner eigenen Souveränität lagen. Auf diese Weise ließ Gott, der Höchste, aus dem „Wurzelstock“ einen königlichen „Sproß“ herauswachsen als Ausdruck seiner Souveränität in bezug auf die Erde — das himmlische Königreich in den Händen Jesu, des größten Erben Davids (Jesaja 11:1, 2; Hiob 14:7-9; Hesekiel 21:27). Wie dankbar sind wir doch Jehova dafür, daß er den Ereignissen eine segensreiche Wende gab und das Geheimnis des großen Baumes lüftete!


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***1.***
In Daniel 4 Prophezeit Daniel einem heidnischen König dass er krank wird und durch den Willen Gottes wieder gesund wird.
Diese „sieben Zeiten“ erfüllten sich gemäß der Bibel an Nebukadnezar.
Damit er - Damit wir erkennen das Gott derjenige ist der seinen Willen verwirklicht.
Eine zweite Erfüllung kann man aus diesen Versen nicht entnehmen.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir aber sie wäre auch auf unseren König anzuwenden.
Aber nehmen wir einfach mal an es wäre so.

***2.***
Daniel spricht von 7 Zeiten.
Selbst die NWÜ begeht nicht den Fehler und sagt 7 Jahre.
Es waren 7 Zeiten.
3.Mose 26:18 verwendet die Aussage „sieben mal soviel Züchtigen“.
Damit ist aber nicht gemeint dass man abgezählte 7fache Strafe bekam.
Eine Zeit ist ein unbestimmter Zeitabschnitt.
7 Zeiten sind ein vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
70 Zeiten sind ein langer vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir die 7 Zeiten wären tatsächliche Jahre.
Aber bitte nehmen wir an es wären 7 buchstäbliche Jahre.

***3.***
Nebukadnezar bezieht sich kurz bevor er Krank wird auf seine Leistungen und Bauwerke.
Daraus erkennen wir dass ihn seine Krankheit am Ende seiner Regentschaft befallen haben muss.
Aus einem technischen Grund ist die Babylonische Geschichte sehr genau nachzuvollziehen.
Die Babylonier verwendeten haltbare Steintontafeln.
Daher weiß man das Nebukadnezar nicht 7 Jahre Krank gewesen sein kann.
Aber bitte nehmen wir also aus welchen Grund auch immer an, dass er 7 Jahre krank war.

***4.***
Wenn er 7 Jahre krank war.
Waren dies 7 Babylonische Jahre?
7 Jahre nach dem Jüdischen Kalender?
Beinhalteten die 7 Jahre Schalttage?
Wie dem auch sei: wenn es buchstäbliche Jahre waren dann sind die genauen tatsächlichen Tage seiner Krankheit Prophetisch aussagekräftig und es gibt überhaupt keine Veranlassung 360 Tage für ein Jahr zu veranschlagen.
Aber bitte nehmen wir also 360 Tage für ein Jahr.

***5.***
7 x 360 Tage ergeben 2520 Tage.
Es gibt auch hier überhaupt keinen Grund dies nun wiederum auf Jahre umzulegen.
(Die Argumentation aus dem Danielbuch S. 96 Abschnitt 27 ist eine bodenlose Frechheit).
Aber bitte warum auch immer nehmen wir also an es handelt sich um 2520 Jahre.

***6.***
Daniel Prophezeit etwas am Ende der Regentschaft Nebukadnezars.
Wir datieren den beginn diese 2520 Jahre aber fast an den Anfang der Regentschaft Nebukadnezars.
Mit welcher Veranlassung Prophezeit Daniel mitten in der bereits laufenden Erfüllung – sozusagen rückwirkend.
Aber nehmen wir halt an es war so.

***7.***
Wann also begannen diese 2520 Jahre?
Aus welchem Grund auch immer gehen wir davon aus, dass diese mit der Zerstörung Jerusalems im 18/19 Jahr der Regentschaft Nebukadnezars begannen.
Obwohl es spätestens seit 1981 (Siehe Dein Königreich komme S. 186 Anhang) keine ehrliche biblische Grundlage mehr für das Jahr 607 gibt, legen wir dies auf das Jahr 607.
Aber bitte nehmen wir halt an, die 2520 Jahre begannen 607 v.u.Z.

***8.***
Aber kann man wirklich, allen ernstes, sagen das Jesus selbst - den Beginn seiner Regentschaft – 1914 - danach berechnet hat (Die Nationen sollen erkennen dass ich Jehova bin S.234 Absatz 51 letzter Satz)?


DANIEL KAPITEL 11

Im Wachtturm, 1. Januar 1959, Seite 16 wird ein neues Buch angepriesen: DEIN WILLE GESCHEHE AUF ERDEN.
Es erkläre in allen Einzelheiten die Prophezeiungen aus Daniel 11 über den ‘König des Nordens’ und den ‘König des Südens’, und welche Rolle beide heute im Kampf um die Weltherrschaft spielten.
Es enthalte die feste Zusicherung, dass Gottes Wille noch in unserer Generation geschehen werde.

Im Jahre 1958 war dieses Buch auf dem letzten Stand der Ereignisse, die in der ‘bestimmten Zeit des Endes’ stattfinden sollten.
Inwiefern war es auf dem letzten Stand?
Weil es eine entscheidende Änderung bezüglich des ‘Königs des Nordens’ enthielt.
Wenn man nämlich auf das Jahr 1943 zurückblickt, sieht man, dass in dem damals erschienenen Buch ‘Die Wahrheit wird euch frei machen’ Änderungen nötig wurden.
Wer war im Jahre 1943 der ‘König des Nordens’?
Man schaue sich die Rolle Roms an, das damals vom Vatikan unterstützt wurde.
Der Vatikan, so das Buch, habe sich im Jahre 1929 als Staat manifestiert, den Vatikanstaat.
Er habe mit den totalitären Diktaturen Konkordate abgeschlossen und die Botschafter aller Länder, darunter Japan, empfangen, die nach nationalsozialistischem Muster totalitäre Staaten wurden.
Der Vatikan habe die totalitäre Aggression nicht verurteilt.
1939 sei Krieg ausgebrochen, in den mehr als 30 Mitglieder des Völkerbundes verwickelt waren, darunter der von Rom kontrollierte ‘König des Nordens’ und der anglo-amerikanische ‘König des Südens’.
Im Jahre 1960 enthielt der Wachtturm eine Reihe von Besprechungen von Abschnitten aus dem Buch dein Wille geschehe auf Erden. Nacheinander wurde vorgestellt, welche Identitäten dieser ‘König’ im Laufe der Geschichte durchlaufen hatte.
Es schien, als wollte man niemand auslassen, der diesen Titel getragen haben könnte (ausgenommen das 1943 erwähnte Papsttum).
Während mehr als zwei Jahrtausenden habe der ‘König des Nordens’ Änderungen erfahren, von der Seleukidendynastie über die heidnischen Herrscher Roms, die römisch-katholischen und die griechischorthodoxen Kaiser, die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die österreichischen und die deutschen Kaiser, die Herrscher des Nazireiches bis zu den Herrschern des kommunistischen Weltreiches.

Doch wir wollen die Geschichte hinter uns lassen und uns besonders auf die ‘Könige’ konzentrieren, die in der ‘Zeit des Endes’ herrschen, bzw. zu der Zeit, als die letzten Tage angeblich anfingen.
Wachtturm 1. Juli 1984, Seite 27, ‘Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere Zeit’:
Im Frühjahr 33 u. Z. äußerte Christus eine erstaunliche Prophezeiung über die ‘Zeit des Endes’.
Er zitierte aus Daniel 11:31 und ließ dadurch erkennen, dass es im 20. Jahrhundert zu dramatischen Entwicklungen in Verbindung mit dem ‘König des Nordens’ und dem ‘König des Südens’ kommen sollte (Matthäus 24:15).
Es war vorhergesagt worden, dass der ‘König des Nordens’ ‘zur bestimmten Zeit’ wider den Süden ‘kommen’ würde (Daniel 11:29, 30). Wann war das?
Nun, im Jahre 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Heiden endeten und das Königreich Gottes im Himmel aufgerichtet wurde.
In jenem Jahr kämpfte ein deutscher ‘König des Nordens’ gegen den ‘König des Südens’, die angloamerikanische Weltmacht.
Deutschland und seine Verbündeten wurden im Ersten und auch im Zweiten Weltkrieg besiegt. er ‘König des Nordens’ nahm dann eine neue Identität an.
Die ‘neue Identität’ war leicht angenommen - wann immer die Charaktere für den jeweiligen Job zu alt wurden, mussten neue gefunden werden; es waren dann diejenigen, die jeweils in die Fußstapfen ihrer Vorgänger getreten waren.
So war man im Wachtturm im Sommer 1960 der Meinung, in den Fußstapfen des ‘Königs des Südens’ befände sich die anglo-amerikanische Doppelweltmacht, während die Rolle des ‘Königs des Nordens’ nach dem Fall der Achsenmächte und des Nationalsozialismus von der kommunistischen Sowjetunion übernommen worden sei.
Noch besser: Dadurch, dass man nicht den genauen Wortlaut von Daniel 11 zitierte, konnte man bei allen allgemeinen Aussagen doch den Anschein von ‘Genauigkeit’ erwecken.

Wachtturm, 15. August 1969, Seite 305 ‘Das Zermalmen der heutigen Nationen durch Gottes Königreich’:
Die geschichtlichen Ereignisse, durch die sich diese zuverlässige biblische Prophezeiung erfüllt hat, lassen erkennen, dass die totalitären Staatsmächte, vor allem der Weltkommunismus, als der letzte ‘König des Nordens’ anzusehen sind und die demokratischen Staatsmächte, vor allem der anglo-amerikanische Zusammenschluss, als der letzte ‘König des Südens’. - Dan. 11:1-35.

Diese Könige wurden durch Hauptwortführer vertreten, deren jeweilige Identität nie enthüllt wurde.
Es war daher schon erstaunlich, dass diese Personen von dem Wachtturm ausfindig gemacht wurden.
Der Hauptwortführer des König des Südens (besser bekannt als angloamerikanische Doppelweltmacht) wurde auf einer Reise nach Japan angetroffen und zitiert.

Wachtturm, 1. Juli 1984, Seite 11, ‘Voller Zuversicht in einem Zeitalter der Gewalt’:

Bei einem Besuch in Japan erklärte der Hauptwortführer des ‘Königs des Südens’:
‘Der einzige Wert der Atomwaffen besteht darin, dass sie sicherstellen, dass sie niemals zum Einsatz kommen’.
Warum hat man sie dann überhaupt?
Weil Satan, der Gott dieser Welt, die Nationen in ein Dilemma gebracht hat, aus dem sie sich nicht befreien können.
Als Erwiderung auf den Stoß, des ‘Königs des Südens’ kündigte der Hauptwortführer des ‘Königs des Nordens’ an, man werde ‘in den Ozeangebieten’ Mittelstreckenraketen stationieren, deren Zielbereich das Festland der USA sei.
Durch all das erfüllt sich Jesu Prophezeiung, dass es auf der Erde ‘Angst und Bangen unter den Nationen [geben wird], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen’ (Daniel
11:40; Lukas 21:25; Offenbarung 12:9, 12).

Es hieß, die Könige des Nordens bzw. des Südens seien Symbole für mächtige Nationen und ihre Territorien lägen nördlich bzw. südlich vom jeweils anderen.
Eine einfache Argumentation, an der nichts herumzumanipulieren ist. Doch es ist interessant, wie man die Erde ‘drehen und wenden’ kann, damit das Ganze wieder passt.

Wachtturm, 15. Oktober 1986, Seite 3,
‘Der Kampf um die Weltherrschaft - Wer wird ihn gewinnen’:

‘Norden’ und ‘Süden’ standen symbolisch für mächtige Nationen, die bestimmte prophetische Rollen spielten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Rollen der beiden ‘Könige’ zwar von verschiedenen Nationen übernommen, doch diese entsprachen immer der Beschreibung der Prophezeiung. So waren sie stets an ihrer Rivalität zu erkennen, und die von ihnen kontrollierten Gebiete lagen zumeist in etwa nördlich und südlich voneinander.

Die entsprechenden Rollen werden heute zwar mit ‘Ost’ und ‘West’ bezeichnet, aber auch das geschieht lediglich symbolhaft, da sich beide Gebiete geographisch nicht so eindeutig abgrenzen lassen.
Die in der Bibel verwendeten Himmelsrichtungen ‘Norden’ und ‘Süden’ hatten ebenfalls einen passenden Symbolcharakter, obwohl das zuvor Gesagte auch auf diese Gebiete zutraf.
Warum all diese Änderungen?
Nun, die Weltgeschichte steht nicht still, und die prophetischen Wachtturm-Auslegungen lassen sich erst finden, nachdem die Ereignisse eingetreten sind.
Wenn also hier und da eine Weltmacht in sich zusammenfällt, muss die Identität der beiden ‘Könige’ neu geschaffen werden.

Wachtturm , 1. Juli 1987, Seiten 12, 13,
‘Kein Frieden für die Bösen’:

Wir Christen werden jedoch durch die bemerkenswerte Genauigkeit dieser Prophezeiung in unserem Glauben an diejenigen Teile gestärkt, die sich im „Schlussteil der Tage“ noch erfüllen müssen.
Wir lesen mit großem Interesse weiter, da wir jetzt von Ereignissen erfahren, die in der nahen Zukunft stattfinden werden. Inzwischen haben Machtverschiebungen auf der Weltbühne zu weiteren Entwicklungen geführt, was die Identität der beiden Könige betrifft. Seit dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen und der faschistischen Mächte am Ende des Zweiten Weltkrieges beobachten wir die Rivalität zwischen zwei Supermächten — einer, dargestellt als der König des Nordens, die einen überwiegend sozialistischen Nationenblock beherrscht, und die andere, dargestellt als der König des Südens, die einen großen Teil des kapitalistischen Blocks beherrscht.

‘Unterscheidungsvermögen’ bedeutete, dass man im Jahre 1984 100%ig sicher war, wer der König des Nordens war, wer sein Gott war und welches Gebiet ihm damals gehörte.
Man konnte sogar den Gebrauch ‘konventioneller Waffen’ gegen den ‘König des Südens’ vorhersagen.

Wachtturm, 1. Juli 1984, Seiten 27, 28,
‘Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere Zeit’:

Wendet man ‘Unterscheidungsvermögen’ an, so besteht (heute, auf dem Höhepunkt der Erfüllung dieser Prophezeiung) kein Zweifel an der Identität des ‘Königs des Nordens’, der mit dem ‘König des Südens’ einen abschließenden Machtkampf führt, bei dem alles eingesetzt wird ... So irreligiös der ‘König des Nordens’ auch zu sein scheint, hat er doch einen Gott. In der Prophezeiung heißt es:
„Aber dem Gott der Festungen wird er in seiner Stellung Herrlichkeit geben“ (Daniel 11:38).
Huldigt dieser ‘König’ dem ‘Gott der Festungen’, indem er den neuzeitlichen, wissenschaftlichen Militarismus als Retter der Menschen seines Nationenblocks verherrlicht?
Ja, tatsächlich! Gemäß der Publikation The Military Balance 1981-1982 (Das militärische Gleichgewicht 1981/82) beziffert das internationale Institut für strategische Studien die bewaffneten Streitkräfte der führenden Nation im Bereich des ‘Nordkönigs’ auf mehr als 4 000 000, verglichen mit über 2 049 000 der führenden Nation des ‘Südens’.
Der ‘König des Südens’ ‘bedrängt’ nun seinen Rivalen politisch, ja sogar militärisch (Daniel 11:40).

Es sei ein Wettrüsten im Gange, das die Menschheit mit dem nuklearen Holocaust bedrohe.
Weil der ‘König des Nordens’ vom ‘König des Südens’ ‘bedrängt’ werde, stürme er gegen ihn mit Kriegswagen, Reitern und vielen Schiffen an. Ja, es gäbe für beide ‘Könige’ zuletzt sogar die Möglichkeit, konventionelle Waffen gegeneinander einzusetzen.
Der ‘König des Nordens’ würde auch die Kontrolle über die ‘begehrenswerten Dinge’ der Welt erlangen (Daniel 11:40-43).
Bis 1981 übte der ‘König des Nordens’ die Macht über etwa 1,5 Milliarden Menschen in 16 Ländern aus, und nur die Zeit werde zeigen, wieweit dieser ‘König’ seine Macht noch ausdehne.

Im Wachtturm vom 1. Mai 1976 hatte man auf den Seiten 286, 287 geschrieben, dass Jehova Gott ‘den ständigen Kampf zwischen diesen beiden Königen vorhersah’.
Doch was geschieht, wenn die Könige ihren ständigen Kampf einmal ‘vergessen’?
Die Lösung: ein Wachtturm-Kommentar, um das Problem zu kaschieren, sollte eigentlich alles wieder ins Lot bringen!
Daniel, Kapitel 11, Vers 40 lautet nach der Neuen-Welt-Übersetzung: ‘Und in der Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm auf einen Zusammenstoß einlassen, und gegen ihn wird der König des Nordens [...] anstürmen ... ‘.
Lässt dieses Anstürmen nach, verlangsamt es sich?
Gemäß der Bibel nicht, aber wir wollen weiter lesen und sehen, wie man eine Bibelstelle ignorieren kann, wenn ihre Darsteller sich nicht an das Drehbuch halten.
Wachtturm, 1991, 1. September 1991, Seite 6,
‘Was die Bibel zu Frieden und Sicherheit sagt’:

Daniel sagte voraus, dass die bittere Rivalität zwischen den beiden Blöcken — die in den vergangenen 45 Jahren tatsächlich festzustellen war — gleichsam auf „Zusammenstöße“ hinauslaufen würde wie bei zwei Ringern, die darauf bedacht sind, sich einen Vorteil zu verschaffen. In jüngster Zeit scheinen die Zusammenstöße abzunehmen. So erklärte der sowjetische Außenminister im Mai vergangenen Jahres, daß der kalte Krieg vorüber sei.
Ob dieses scheinbar gute Einvernehmen zwischen den beiden Supermächten vorübergehend oder dauerhaft ist, wird die Zeit zeigen. Eines ist jedoch nicht zu leugnen: Die von Jesus erwähnte Zeitspanne nähert sich ihrem Ende.

Was nun tun, wenn Ereignisse wie der Zusammenbruch der 74 Jahre alten UdSSR im August 1991 sich auf die Auslegung von Daniel, Kapitel 11 auswirken und sie gleichfalls zum Zusammenbruch bringen.
Wir wollen einmal sehen, wie die ‘Söhne der Räuber’ ‘mitgerissen werden in dem Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen’ (Daniel 11:14, Neue-Welt-Übersetzung).

Hier die Einleitung zu letzten Teil des Romans.

Wachtturm, 1. November 1993, Seite 13, Absatz 3,
‘Ein König entweiht das Heiligtum Jehovas’:

Der Engel, der Daniel diese Dinge offenbarte, sagte: „Was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden“ (Daniel 12:4). Ja, die Prophezeiung hat mit der Zeit des Endes zu tun — einem Zeitabschnitt, der 1914 begann. Während dieser gekennzeichneten Zeit würden viele in der Heiligen Schrift „umherstreifen“, und mit der Hilfe des heiligen Geistes würde die wahre Erkenntnis, einschließlich des Verständnisses der biblischen Prophezeiungen, überströmen (Sprüche 4:18). Je weiter diese Zeit fortschreitet, desto mehr Einzelheiten aus den Prophezeiungen Daniels werden erhellt.

Wie ist also die Prophezeiung über den König des Nordens und den König des Südens im Jahre 1993, 35 Jahre nach der Veröffentlichung des Buchs ‘Dein Wille geschehe auf Erden’, zu verstehen?
Was soll man nun daraus schließen?
Sind die Einzelheiten der Prophezeiung Daniels klarer geworden, ist die ‘wahre Erkenntnis’ überströmend geworden?

Wir wollen uns einmal die Absätze 6, 7 und 8 anschauen, wie dort ein sehr bedeutsamer Vers aus Daniel, Kapitel 11 erklärt wird.

Wachtturm, 1. November 1993, Seite 14:

Die Rolle des Königs des Nordens hatte im Jahre 1914 Deutschland inne, dessen Regent Kaiser Wilhelm war. (‘Kaiser’ ist von dem römischen Titel ‘Cäsar’ abgeleitet.) Der Ausbruch der Feindseligkeiten in Europa war lediglich eine von vielen Konfrontationen zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens. Die Rolle des letzteren, des Königs des Südens, nahm damals Großbritannien ein, das rasch Ägypten besetzte, das Herrschaftsgebiet des ursprünglichen Königs des Südens. Im Laufe des Kriegs stellten sich die Vereinigten Staaten, eine der ehemaligen Kolonien Großbritanniens, an seine Seite. Die anglo-amerikanische Weltmacht, das mächtigste Weltreich der Geschichte, war nun König des Südens. Aus früheren Auseinandersetzungen zwischen den beiden Königen war das Römische Reich als König des Nordens stets siegreich hervorgegangen. Diesmal ‘war es nicht gleich wie zuerst’. Warum nicht? Weil der König des Nordens den Krieg verlor. Ein Grund war, daß ‘die Schiffe von Kittim’ gegen den König des Nordens kamen (Daniel 11:30). Was waren das für Schiffe? ... Im Ersten Weltkrieg erwiesen sich die Schiffe von Kittim als die Schiffe Großbritanniens, das vor der Westküste des europäischen Festlands liegt. Später wurde die britische Marine durch Schiffe von dem westlich gelegenen nordamerikanischen Kontinent verstärkt.
Unter diesem Angriff mußte der König des Nordens ‘verzagen’ und 1918 seine Niederlage eingestehen. Doch er war noch nicht am Ende. ‘Er wird tatsächlich zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung schenken, die den heiligen Bund verlassen’ (Daniel 11:30). So prophezeite es der Engel, und so geschah es.
Wie schenkte der ‘König des Nordens’ in der Gestalt Kaiser Wilhelms ‘denen Beachtung [...], die den heiligen Bund verlassen’(Daniel 11:30)? Das wird nicht erklärt, weil sich Kaiser Wilhelm sehr schnell in Absatz 9 in Adolf Hitler verwandelt (Seite 14):
Nach dem Kriegsende 1918 zwangen die siegreichen Alliierten Deutschland einen demütigenden Friedensvertrag auf, der offensichtlich darauf abzielte, das deutsche Volk für lange Zeit fast ein Hungerdasein führen zu lassen. Die große Not, unter der Deutschland einige Jahre litt, ebnete allerdings den Weg für den Aufstieg Adolf Hitlers. Er kam
1933 an die Macht und begann sofort einen heftigen Angriff gegen ‘den heiligen Bund’, vertreten durch die gesalbten Brüder Jesu Christi. In dieser Hinsicht handelte er wirksam gegen die loyalen Christen, von denen er viele grausam verfolgte.

Gerade erst war festgestellt worden, dass der ‘heilige Bund’ durch die ‘gesalbten Brüder Jesu Christi’ dargestellt wird, und in Vers 30 wird uns gesagt, dass einige den heiligen Bund verlassen werden (Hebräisch: 'azab, lösen, verlassen oder im bildlichen Sinne abfallen).
Wie schenkt Hitler dann den gesalbten Brüdern (nur die aus der Wachtturm-Organisation), die den heiligen Bund verlassen, ‘Beachtung’(Daniel 11:30)?
Überhaupt nicht!
Plötzlich sind die, die den Bund verlassen, nicht mehr die gesalbten Brüder Jesu Christi, sondern ganz offensichtlich die Führer der Christenheit!
Man kann nur vermuten, dass der Wachtturm-Schreiber den entscheidenden Punkt, wer wirklich den Bund verlässt, umgehen will –

Absatz 10, Seite 14:
Hitler verzeichnete wirtschaftliche und diplomatische Erfolge und handelte auch auf diesem Gebiet wirkungsvoll.
Im Verlauf weniger Jahre machte er Deutschland zu einem Staat, mit dem man rechnen mußte, und bei diesem Bemühen halfen ihm diejenigen, „die den heiligen Bund verlassen“.
Wer war damit gemeint?
Offensichtlich die Führer der Christenheit, die behaupteten, in einem Bundesverhältnis mit Gott zu stehen, aber schon lange aufgehört hatten, Jünger Jesu Christi zu sein.
Hitler gelang es, sich den Beistand derjenigen zu sichern, ‘die den heiligen Bund verlassen’.
Der Papst schloss mit ihm ein Konkordat, und sowohl die katholische Kirche als auch die protestantischen Kirchen unterstützten Hitler während seiner 12jährigen Schreckensherrschaft.

Absatz 11 (Seite 15) enthält eine weitere eklatante Doppeldeutigkeit. Das ‘Heiligtum’ oder der geistige Tempel aus Jesu gesalbten Brüdern wird entweiht und das ‘beständige Merkmal’, als das ‘Schlachtopfer der Lobpreisung’ (der Predigtdienst) bezeichnet, wurde entfernt.
Doch der letzte Satz des folgenden Absatzes zeigt eindeutig, dass es doch wieder nicht entfernt wurde:
So erfolgreich war Hitler, dass er einen Krieg anzettelte, wie der Engel korrekt vorausgesagt hatte:
‘Und da werden Streitarme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen’ (Daniel 11:31a).
Im alten Israel war das Heiligtum ein Teil des Tempels in Jerusalem. Doch als die Juden Jesus verwarfen, verwarf Jehova sie und ihren Tempel (Matthäus 23:37 bis 24:2).
Seit dem ersten Jahrhundert ist der Tempel Jehovas daher ein geistiger Tempel mit dem Allerheiligsten im Himmel und mit einem geistigen Vorhof auf der Erde, in dem die gesalbten Brüder Jesu, des Hohenpriesters, dienen.
Seit den 30er Jahren bringt die große Volksmenge gemeinsam mit dem gesalbten Überrest Anbetung dar; deshalb wird von ihnen gesagt, dass sie ‘in Gottes Tempel’ dienen (Offenbarung 7:9, 15; 11:1, 2; Hebräer 9:11, 12, 24).
Der irdische Vorhof des Tempels wurde durch die erbarmungslose Verfolgung des gesalbten Überrests und seiner Gefährten in den vom König des Nordens beherrschten Ländern entweiht.
Die Verfolgung war so schwer, dass das beständige Opfer — das öffentliche Schlachtopfer der Lobpreisung des Namens Jehovas — entfernt wurde (Hebräer 13:15).
Wie die Geschichte jedoch zeigt, predigten die treuen gesalbten Christen gemeinsam mit den ‘anderen Schafen’ im Untergrund weiter (Johannes 10:16).

Wie wir uns erinnern, hatte Deutschland 1914 die Rolle des ‘Königs des Nordens’ übernommen (siehe Absatz 6).
Aber nun gab es ein kleines Problem: Deutschland hatte den 2. Weltkrieg verloren!
Wie sollte man das erklären?
Ganz einfach:
Man teile den König des Nordens in zwei Teile und mache eine Hälfte zu einem Alliierten des ehemaligen großen Gegners.
Absatz 14, Seite 16:
Deutschland war in beiden Weltkriegen der Hauptgegner des Königs des Südens gewesen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in einem Teil Deutschlands eine Neuorientierung, so dass dieser Teil zu einem Verbündeten des Königs des Südens wurde.
Der andere Teil Deutschlands schloss sich dagegen einem anderen mächtigen Reich an.
Der kommunistische Block, zu dem nun auch ein Teil Deutschlands gehörte, stellte sich mit aller Kraft gegen die anglo-amerikanische Allianz, und die Rivalität zwischen den beiden Königen entwickelte sich zum kalten Krieg. (Siehe ‘Dein Wille geschehe auf Erden’, Seite 264 bis
284.)
Gehen wir weiter zu Absatz 15 (Seite 16):
Die Führer der Christenheit werden Passenderweise als die einzigen Bösewichter abgestempelt.
An dieser Stelle der Bibel (Daniel 11:32a) werden die Bösen ‘zum Abfall verleitet’.
Hier sollte man genauer nachdenken: gemäß dem Wachtturm spielte die Christenheit angeblich schon jahrhundertelang die Rolle des großen Abtrünnigen.
Kann jemand, der schon abgefallen ist, zum Abfall verleitet werden?
Der Engel sagte weiter:
‘Diejenigen, die in böser Weise gegen den Bund handeln, wird er mit glatten Worten zum Abfall verleiten’ (Daniel 11:32a).
Wer handelt in boshafter Weise gegen den Bund?
Auch in diesem Fall kann es sich nur um die Führer der Christenheit handeln, die sich zwar als Christen bezeichnen, aber durch ihre Handlungen den Namen des Christentums in den Schmutz ziehen.
Was ist mit den wahren Christen:

Könnten sie zum Abfall verleitet werden und durch wen?
Absatz 19 (Seite 17) versucht eine plausible Erklärung:

Nicht alle, die sich in dieser Zeit dafür interessierten, Gott zu dienen, hatten lautere Beweggründe.
Der Engel äußerte die Warnung:
‘Viele werden sich ihnen gewiss mit Glätte anschließen.
Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden, um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um sie zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit’ (Daniel 11:34b, 35).
Manche zeigten Interesse für die Wahrheit, aber sie waren nicht bereit, sich Gott wirklich hinzugeben und ihm zu dienen.
Andere, die die gute Botschaft scheinbar annahmen, waren in Wirklichkeit Agenten im Auftrag des Staates.
Aus einem Land wurde berichtet:
‘Einige dieser skrupellosen Individuen waren geschworene Kommunisten, die sich in die Organisation des Herrn eingeschlichen und großen Eifer an den Tag gelegt hatten, so dass ihnen verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren.’
Interessant, dass solchen Infiltratoren sogar ‘verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren’.
Aber dies ist nur eine weitere Doppeldeutigkeit, da den Wachtturm-Lesern mitgeteilt wird:

Alle ernannten älteren Männer erfüllen die Voraussetzungen, die in der Bibel für das Amt eines Aufsehers oder älteren Manns umrissen werden ... Ja, die Ältesten werden vom heiligen Geist ernannt, der von Jehova Gott kommt (Johannes 14:26).
Ihre Ernennung erfolgt theokratisch. (Wachtturm, 15. Januar 1994, Seite 17, Absatz 7.)

Nun zum Endsieg von Michael, dem großen Fürsten gegen die zunehmende Macht des ‘Königs des Nordens’.
Der nachfolgende Artikel in derselben Ausgabe (Wachtturm, 1. November 1993, Seiten 18-23, ‘Der Endsieg Michaels, des großen Fürsten’) hat einige nicht schlüssige Dinge über die Kampagne des Königs des Nordens zu sagen.
Auszüge aus den Absätzen 7 und 8, Seite 20:

Obwohl der König des Nordens — vom Standpunkt seines Rivalen aus gesehen — stets drohend gegenwärtig war, konnte er keine Weltherrschaft erlangen. ‘Diese sind es, die aus seiner Hand entrinnen werden: Edom und Moab und der Hauptteil der Söhne Ammons’ (Daniel 11:41b). In alter Zeit lagen Edom, Moab und Ammon in etwa zwischen Ägypten und Syrien. Sie stehen möglicherweise für heutige Nationen und Organisationen, auf die es der König des Nordens abgesehen hatte, die er seinem Einflußbereich jedoch nicht einverleiben konnte.
Der Engel fuhr fort: ‘Er wird fortwährend seine Hand gegen die Länder ausstrecken; und was das Land Ägypten betrifft, es wird sich nicht als eine Entronnene erweisen. Und er wird tatsächlich über die verborgenen Schätze des Goldes und des Silbers und über all die begehrenswerten Dinge Ägyptens herrschen. Und die Libyer und die Äthiopier werden seinen Schritten folgen’ (Daniel 11:42, 43). Selbst ‘Ägypten’, der König des Südens, konnte sich den Folgen der Expansionspolitik des Königs des Nordens nicht entziehen. Er erlitt beispielsweise eine empfindliche Niederlage in Vietnam. Und was ist mit den ‘Libyern und den Äthiopiern’? Diese Nachbarländer des alten Ägypten könnten durchaus Nationen darstellen, die geographisch gesehen Grenznachbarn des neuzeitlichen ‘Ägypten’ sind und zeitweise dem König des Nordens nachgefolgt oder ‘seinen Schritten gefolgt’ sind.

Was ist nun mit der Schlusskampagne des Königs des Nordens, und wer ist es jetzt und wird es später sein?
Sehen wir uns den umfassenden Mangel an wahrer Erkenntnis des Brooklyner Schreibkomitees an.

Absätze 10-12, Seite 21:
Wird die Rivalität zwischen den beiden Königen endlos andauern? Nein. Der Engel sagte zu Daniel: ‘Es wird Berichte geben, die ihn [den König des Nordens] in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her, und er wird gewiß mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und der Vernichtung zu weihen. Und er wird seine Palastzelte zwischen dem großen Meer und dem heiligen Berg der ‚Zierde‘ aufpflanzen; und er wird völlig zu seinem Ende kommen müssen, und es wird für ihn keinen Helfer geben’ (Daniel 11:44, 45).
Da diese Ereignisse noch in der Zukunft liegen, können wir nicht im einzelnen sagen, wie sich diese Prophezeiung erfüllen wird. Unlängst hat sich in bezug auf die politische Situation der beiden Könige einiges geändert. Die erbitterte Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und den osteuropäischen Staaten hat sich gelegt. Außerdem wurde die Sowjetunion 1991 aufgelöst; sie existiert nicht mehr. (Siehe die Wachtturm-Ausgabe vom 1. März 1992, Seite 4, 5.) Wer ist also heute der König des Nordens? Kann er mit einem der Staaten gleichgesetzt werden, die früher zur Sowjetunion gehörten? Oder ändert sich seine Identität völlig, wie schon einige Male zuvor? Das können wir nicht sagen. Wer wird König des Nordens sein, wenn Daniel 11:44, 45 in Erfüllung geht? Wird die Rivalität zwischen den beiden Königen wieder aufflammen? Und was ist mit den ungeheuren Atomwaffenarsenalen, die in einigen Ländern immer noch vorhanden sind? Die Zeit wird zeigen, wie die Antworten auf diese Fragen lauten.

Eins allerdings weiß man dort! (Absatz 13, Seite 21):
Eines wissen wir allerdings. Der König des Nordens wird bald einen offensiven Feldzug führen, ausgelöst durch ‘Berichte . . ., die ihn in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her’. Dieser Feldzug wird seinem ‘Ende’ unmittelbar vorausgehen. Die Betrachtung weiterer biblischer Prophezeiungen vermittelt uns mehr Aufschluß über diese ‘Berichte’.

Welche Erkenntnis hat man über die Berichte, die den König des Nordens in Verwirrung stürzen (wer immer er ist)?
Dazu Auszüge aus den Absätzen 17 und 19 (Seite 22) zusammen mit einer klärenden Fußnote:
Der Bericht ‘vom Sonnenaufgang her’ könnte sich auf diesen Akt Jehovas beziehen, wenn er auf eine von ihm gewählte Weise den menschlichen Führern ins Herz gibt, die große religiöse Hure zu vertilgen (Daniel 11:44) ... Bei dem Bericht ‘vom Norden her’ könnte es sich durchaus um Satans Propaganda handeln, durch die der König des Nordens und alle übrigen Könige aufgestachelt werden, Jehovas Volk anzugreifen.

Und dazu die Fußnote:
Andererseits könnte es sich auch erweisen, daß der Bericht ‘vom Norden her’ von Jehova ausgeht.


Jedoch sind wenigstens die Jahreszahlen der Babylonischen Geschichte genauestens Dokumentiert.

Zuerst einmal liegt das daran das die Babylonische Geschichte als Weltreich nur 70 Jahre umfasst.

Vor allem aber aufgrund der Tatsache das die Babylonier ihre Dokumente in Steintafeln verfassten.
Diese waren wesendlich haltbarer als zum Beispiel der Papyrus der Ägypter.

Aussagekräftiger deswegen weil die Babylonischen Könige sehr abergläubisch und von ihren Göttern abhängig waren.
Wenn eine Gottheit einen Babylonischen König durch eine Niederlage in einer Schlacht gestraft hatte, durfte der babylonische König sich nicht erlauben die Geschichte zu beschönigen weil er fürchten musste von seiner Gottheit um so schlimmer gestraft zu werden.

Assyrische Könige dagegen sahen sich selber als Gottheit.
Hier lag es in der Natur der Sache dass sie die Geschichte umschreiben mussten um vor ihren Untergebenen das Scheinbild der unbesiegbaren Göttlichkeit aufrecht zu erhalten.
Dies machten sie zum Beispiel so das sie eine Niederlage zu einem später folgenden Sieg umdatierten damit der Eindruck entstand es wäre nur eine Schlacht aber nicht der Krieg verloren worden.
Hier trifft die Aussage der Wachtturmgesellschaft zu, dass Geschichte umgeschrieben werden kann.
In Verbindung mit Babylon trifft dies aus oben genannten Gründen nicht zu.

Aber die Geschichtsschreibung wie zum Beispiel Inschriften an Gebäuden meinte ich dabei nicht.

Ich spreche von ganz Alltäglichen Dokumenten.
Alltägliche Dokumente die mit einen Datum versehen wurden.
Von den verschiedensten Personen, an den unterschiedlichsten Orten, zu zwecken die nichts mit der Geschichtsschreibung oder der Huldigung eines Königs oder Gottes zu tun hatten.

Die in dem Buch „Dein Königreich komme“ angesprochenen tausenden Keilschrift Dokumente.

Dies waren zumeist Handels- und Verwaltungsurkunden.

Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat man Hunderttausende von Keilschrifttafeln in Mesopotamien ausgegraben.
Zur überwiegenden Mehrzahl stammen sie aus Handel und Verwaltung; sie enthalten Texte wie Verträge, offizielle Schreiben der Tempelarchive und Beurkundungen aller Art.
Wie heutige Geschäftsbriefe sind sie zum Großteil mit Datum versehen, enthalten also das Regierungsjahr des amtierenden Königs, den Monat und den Tag des Monats.
Ein Text aus dem Archiv des Tempels Eanna in Erech, in dem das erste Regierungsjahr Ewil-Merodachs angegeben wird und der von dem für die Zeremonien benötigten Salz handelt, sei hier als Beispiel genannt:

Eineinhalb Talente Salz,
das vorgeschriebene Opfer für den Monat Sivan
für den Gott Usur-amatsu,
brachte Ina-sillis.
Sechster Tag des Monats Sivan,
erstes Jahr von
Amel-Marduk, König von Babylon.

Zehntausende derartig datierter Keilschrifttexte aus der neubabylonischen Zeit sind ausgegraben worden.
Laut Raymond P. Dougherty wurden allein in den 1920er Jahren über 500 datierte Tafeln aus der Zeit Nabonids publiziert.

Es gibt also aus jedem Jahr der gesamten neubabylonischen Epoche viele Hundert solcher mit Datum versehenen Tafeln!
Wegen der überreichen Fülle datierter Texte können Forscher heute nicht nur die Zahl der Regierungsjahre für jeden König ermitteln, sondern auch, in welcher Zeit des Jahres jeder Wechsel eintrat, bisweilen fast auf den Tag genau!

Dies haben R. A. Parker und W. H. Dubberstein in ihrem Werk
Babylonian Chronology gezeigt.

So ist im letzten Text aus der Herrschaftszeit Nabonids das Datum VII/17/17 angegeben (13. Oktober 539, Julianischer Kalender), obwohl in der Chronik des Nabonid gesagt wird, Babylon sei am VII/16/17 gefallen, also einen Tag eher.
Die letzte Tafel aus der Zeit Nabonids stammt aus Uruk, was Parker und Dubberstein zu folgendem Kommentar veranlasst:

"Die letzte Tafel aus Uruk aus Nabonids Zeit trägt interessanterweise das Datum des Tages nach der Eroberung Babylons durch Kyros.
Die Nachricht von dem Sturz war noch nicht bis in die über 200 Kilometer südlich gelegene Stadt gedrungen."

In einer weiteren aufschlussreichen Handelsurkunde, publiziert von R. H. Sack, werden das 43. Jahr Nebukadnezars und das Antrittsjahr seines Sohnes Ewil-Merodach erwähnt.

Das Sklavenmädchen Lit-ka-idi wurde dem Nabu-ahhe-iddina "im Monat Ajaru, 43. Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babylon" übereignet.
Ein paar Monate später, "im Monat Kislimu, im Antrittsjahr von (Amel-)Marduk", wurde der volle Preis für das Mädchen entrichtet.
Später wurde ein weiteres Keilschrift Dokument gefunden das wiederum belegt das das Sklavenmädchen Lit-ka-idi von Nabu-ahhe-iddina weiterverkauft wurde.

Damit wird durch diesen Text die Länge der Regierungszeit Nebukadnezars festgelegt und gezeigt, dass sein Nachfolger Ewil-Merodach hieß.

Aus anderen Handelsurkunden geht hervor, dass die Herrschaft Nebudkadnezars am Ende des Monats Ululu in seinem 43. Jahr endete, womit sein Tod auf die ersten Tage des Monats Oktober 562 v.u.Z. fällt.

Der späteste Text aus Ewil-Merodachs Herrschaftszeit ist datiert V/17/2 (7. August 560) und der früheste Text aus Neriglissars Herrschaft trägt das Datum V/21/Antrittsjahr (11. August 560). Damit lässt sich der Todestag Ewil-Merodachs für die Zeit zwischen dem 7. und 11. August 560 v.u.Z. festlegen.

Wenn die neubabylonische Epoche um 20 Jahre verlängert werden soll, … damit die Zerstörung Jerusalems auf das Jahr 607 v.u.Z. fällt, … wo sind dann die vielen Tausende von Texten aus Handel und Verwaltung, die das Datum dieser fehlenden Jahre tragen?

Warum haben wir zwar viele hundert Tafeln aus jedem der ersten 17 Regierungsjahre Nabonids, aber nicht eine einzige aus seinen späteren Jahren, wenn er mehr als 17 Jahre herrschte, wie von der Wachtturmgesellschaft behauptet?

Zwanzig Jahre sind etwa ein Fünftel der ganzen neubabylonischen Epoche.
Man hätte unter den Zehntausenden von datierten Tafeln viele Tausende aus diesen fehlenden 20 Jahren finden müssen.

Nehmen wir aber einmal an, es habe einige fehlende Jahre wirklich gegeben und die vielen Tausend Tafeln aus dieser Zeit sind durch einen unglaublichen Zufall nicht gefunden worden.

Warum sollten es dann gerade 20 Jahre sein, die fehlen?

Weshalb können es nicht 17, 13 oder 7 Jahre sein, oder vielleicht einzelne Jahre, die verstreut liegen über die ganze neubabylonische Zeit?

Warum fehlen Tausende von Tafeln gerade nur aus denselben 20 Jahren, die auch sonst in keiner Quelle auftauchen, und nicht aus einer anderen 20-Jahr-Periode?

Hin und wieder werden neue Berge von Tafeln ausgegraben, übersetzt und manchmal publiziert, doch nie kommen die fehlenden 20 Jahre vor.

Das Haus Egibi.

Zahlreiche Handelsurkunden stammen aus den Archiven von "Bankhäusern" in Babylonien.
Das "Bankhaus" namens "Die Söhne des Murasu" hatte seinen Sitz in Nippur und erreichte seine Blütezeit unter Artaxerxes I. und Darius II.

Zwei der bekanntesten Bankhäuser aus der neubabylonischen Zeit gehörten den Familien Nur-Sin und Egibi.
Das Haus Egibi, mit Sitz in Babylon, erscheint schon auf Urkunden zu Anfang des 8. Jahrhunderts v.u.Z.
Von der Zeit Nebukadnezars bis zu Darius I. hatte es eine starke Position, so dass es den Finanzmarkt jener Zeit beherrschte.
Bruno Meissner sagt über dieses Bankhaus:
"Aus dem [Bankhaus] der Firma Egibi Söhne in Babel besitzen wir noch eine solche Fülle von Dokumenten, dass wir an ihrer Hand fast alle geschäftlichen Transaktionen sowie die persönlichen Erlebnisse der Chefs von den Zeiten Nebukadnezars bis in die Darius' I verfolgen können".
Die Entdeckung des Archivs von datierten Urkunden dieser Firma, das mehr als 100 Jahre umfasst, war sehr hilfreich für die Erstellung der Chronologie dieser Zeit.

Die Handelsurkunden des Hauses Egibi wurden von Arabern in der Regenzeit des Jahres 1875-76 in einem Erdhügel nahe Hillah entdeckt, einem Ort etwa sechs Kilometer südöstlich der Ruinen von Babylon.
Man fand etwa 3000-4000 Tafeln in mehreren Tongefässen, die wie normale Wasserkrüge aussahen und mit einer Tonplatte verschlossen und mit Erdpech versiegelt waren.
Die Entdecker brachten die Tafeln nach Bagdad und verkauften sie einem Händler.
In demselben Jahr besuchte George Smith Bagdad und kaufte etwa 2500 dieser bedeutenden Urkunden für das Britische Museum auf.

Während der folgenden Monate wurden die Tafeln von W. St. Chad Boscawen untersucht, und sein Bericht erschien in den Transactions offne Society of Biblical Archaeology 6 (1878) S. 1-78.

Die nun folgenden Angaben sind diesem Bericht entnommen.

Boscawen stellt fest, dass die Tafeln "die verschiedensten Geldgeschäfte eines babylonischen Bank- und Handelshauses, das unter Egibi und Söhne firmierte, erfassen".

Auf den Tafeln sei "jedes nur denkbare Handelsgeschäft enthalten, angefangen beim Kredit über ein paar Schekel Silber, bis zum Verkauf oder der Zusage einer Hypothek für ganze Ländereien im Wert von Tausenden von mana Silber".

Er merkte nach kurzer Sichtung, dass es sich lohnte, die Namen der Firmeninhaber des Hauses Egibi nachzuverfolgen, und nach genauer Analyse beschrieb er folgende Firmenchronik:

Vom 3. Jahr Nebukadnezars an hatte jemand mit dem Namen Sula die Leitung über die Firma Egibi inne, und zwar 20 Jahre lang, bis zum 23. Jahr Nebukadnezars.
Dann starb er, und sein Sohn Nabu-ahi-idina wurde sein Nachfolger.
Dieser hatte die Geschäftsleitung 38 Jahre lang inne, also vom 23. Jahr Nebukadnezars bis zum 12. Jahr Nabonids.
Dann trat sein Sohn Itti-Marduk-Balatu an seine Stelle.
Itti-Marduk-Balatu seinerseits leitete die Firma bis ins erste Jahr des Darius Hystaspis (521 v.u.Z.), mithin 23 Jahre:

Zusammenfassend erhalten wir vom 3. Jahr Nebukadnezars II. bis zum
ersten Jahr des Darius Hystaspis eine Zeit von 81 Jahren:

Sula als Firmenchef.……..20 Jahre
Nabu-ahi-idina……………38 Jahre
Itti-Marduk-Balatu……….23 Jahre
Summe:…………………..81 Jahre

Damit ergeben sich 83 Jahre vom ersten Jahr Nebukadnezars II. bis zum ersten Jahr Darius' Hystaspis.

Zählt man vom ersten Jahr des Darius Hystaspis (521 v.u.Z.; siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 287) 83 Jahre rückwärts, so kommt man auf 604 v.u.Z. als erstes Regierungsjahr Nebukadnezars.

Bereits das Archiv des Hauses Egibi wäre ausreichend, um die Zeitdauer des neubabylonischen Reiches festzulegen.
Anhand dieser vollständigen Sammlung datierter Handelsurkunden des Archivs von einem der "Rothschilds" Babylons "sollte es keine Mühe machen, die Chronologie dieses wichtigen Abschnitts der Geschichte des Altertums ein für allemal festzulegen".

Die in diesen Urkunden enthaltenen Beweise lassen keinen Raum für eine Lücke von 20 Jahren in der neubabylonischen Geschichte ab Nebukadnezar.

Da das Archiv datierte Tafeln bis zum 43. Jahr Nebukadnezars, dem zweiten Jahr Ewil-Merodachs, dem 4. Jahr Neriglissars und dem 17. Jahr Nabonids enthält, bestätigt es das Jahr des Sturzes von Jerusalem um 587 v.u.Z voll und ganz.

Seit dem letzten Jahrhundert hat man noch weitere Sammlungen von Keilschrifttafeln aus dem Haus Egibi entdeckt.
Und dabei sind die Tafeln der Egibis nur ein Bruchteil der vielen Tausende von Urkunden aus Handel und Verwaltung der neubabylonischen Zeit, die entdeckt wurden.

Man kann die Bedeutung der Texte aus Handel und Verwaltung für die Chronologie der neubabylonischen Zeit gar nicht überschätzen.


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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der neunzehnte Tag.



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