Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege – Tür 14 – Ein Sarg ist teurer


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von anonym am 14. Dezember 2005 01:11:11:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Gerd fragte Großvater wie es sich mit dem Verbrechen und der Moral im Volke verhalten habe.
„War das im Großen und Ganzen so wie heute, Opa?" fragte er.
„Nein, nein — meine Güte nein!" sagte Großpapa.
Er erzählte von einem Freund, der in Marengo, Illinois, aufgewachsen war und der bis zu seinem zehnten Lebensjahr nicht wusste, wie ein Polizist aussieht.
Man dachte nicht einmal daran, sein Haus abzuschließen.
An der Innenseite der Tür war lediglich ein Riegel angebracht, der umgelegt wurde, um zu verhindern, dass die Tür bei Wind aufging und gegen die Wand schlug.
Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, dass sie jemals ein Schloss mit einem Schlüssel hatten.
„Eine Zeitlang wohnten Großmutter und ich in einer Großstadtwohnung.
Unsere Tür blieb oft die ganze Nacht über offen.
Gewöhnlich kam ich erst nach Mitternacht von meiner Beschäftigung am Theater zurück, und die Tür war unverschlossen, und die Familie lag in tiefem Schlaf.
In den meisten Teilen der Erde würde man das heute nicht mehr wagen."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…


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Wer auf einem Wachtturm steht, kann in die Ferne blicken und anderen sagen, was er sieht. So hilft auch die Zeitschrift „Der Wachtturm“, die von Jehovas Zeugen herausgegeben wird, ihren Lesern, zu erkennen, was die Zukunft bringt.
(Einleitender Satz zum Zweck des Wachtturms in den späten 1970er und den 1980er Jahren)

PROTOKOLL DES NEW YORK KING'S COUNTY COURT, 1940, Band. II, Seite 795:
Fred W. Franz im Zeugenstand:

Frage: Wer wurde schließlich der Herausgeber der Zeitschrift, der eigentliche Herausgeber der Zeitschrift „Wachtturm“?

Franz: Am 15. Oktober 1931, soweit ich mich erinnere, hört man im Wachtturm auf, die Namen eines Herausgeberkomitees auf Seite 2 zu nennen.

Frage: Sie wurden gefragt, wer der Herausgeber wurde.

Franz: Und es hieß —

Gericht: Wer wurde der Herausgeber?
Frage: Wer wurde der Herausgeber, als man die Namen nicht mehr veröffentlichte?

Franz: Jehova Gott.

Olin R. Moyle gegen F.W.Franz, et al. Aussage im Verleumdungsprozeß, 10. Mai bis 27. Mai 1943, New York Supreme Court, Berufungsgericht:
Fred W. Franz im Zeugenstand, Abschnitte 2596 und 2597:

Frage: Auf jeden Fall ist nun Jehova Gott der Herausgeber der Zeitung, ist das richtig?

Franz: Er ist heute der Herausgeber der Zeitung.

Frage: Wie lange ist er schon Herausgeber der Zeitung?

Franz: Seit ihrem Anbeginn hat er sie geleitet.

Frage: Auch schon vor 1931?
Franz: Ja.

Der Wachtturm 1. Oktober 1973, Seite 593:

Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird.

Jahrbuch 1974 Seite 90

DER „MILLIONEN“-FELDZUG
Die Veröffentlichung der Broschüre Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben wurde für den Monat Februar 1921 in Aussicht gestellt, und der Beginn eines Vortragsfeldzuges, der sich über mehrere Jahre erstrecken sollte, wurde offiziell auf den 15. Januar festgesetzt. Die besten Redner wurden beauftragt, die Vorträge zu halten, und wo keine Redner zur Verfügung standen, konnten die Versammlungen an die Gesellschaft schreiben, die dann entsprechende Vorkehrungen traf.
Dadurch wurde die Tür zu einem machtvollen Zeugnis aufgetan, wie es sich die meisten unserer Brüder ein Jahr zuvor nicht hätten träumen lassen. In dem Jahresbericht der Gesellschaft hieß es: „Niemals ist in Deutschland ein solches Interesse an den Tag gelegt worden wie zu dieser Zeit. Große Volksmengen kommen herbei, und obwohl die Opposition zunimmt, breitet sich die Wahrheit aus“
Das traf auch auf Konstanz zu. Schwester Berta Maurer, die Jehova nun schon seit über fünfzig Jahren dient, erinnert sich heute noch, wie der öffentliche Vortrag „Die Welt ist am Ende — Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben!“ auf riesigen Plakaten angekündigt und dann in dem größten Saal der Stadt gehalten wurde. Es war übrigens der gleiche Saal, in dem Johannes Huß zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden war. Es wurden weitere Vorträge gehalten, und am 15. Mai 1921 wurden 15 Personen getauft. Damit nahm die Versammlung Konstanz ihren Anfang.
In Dresden war der Vortrag eine regelrechte Sensation. Die Versammlung mietete drei große Säle, aber bereits zwei Stunden vor Beginn des Vortrages mußten Straßenbahnen stillgelegt werden, weil die großen Menschenmassen den Verkehr zum Stillstand gebracht hatten. Die überfüllten Säle konnten niemand mehr aufnehmen. Die Redner hatten große Mühe, sich ihren Weg durch die Menschenmengen zu bahnen, um die Säle zu erreichen. Erst nachdem der Menge das Versprechen gegeben worden war, daß der Vortrag für die Wartenden noch einmal gehalten werden würde, gab sie den Weg frei.
Elisabeth Pfeiffer aus Wiesbaden fand auf der Straße einen Einladungszettel, auf dem der „Millionen“-Vortrag angekündigt wurde. Sie sagte sich: „So ein Unsinn! Ich will aber trotzdem hingehen, denn die Leute, die so etwas glauben, möchte ich einmal kennenlernen.“ Sie ging also hin und war erstaunt, eine große Menge Menschen auf der Straße zu sehen, die vergebens versuchte, in der bereits überfüllten Aula der Höheren Töchterschule, in der der Vortrag gehalten werden sollte, Einlaß zu finden. Zu dieser Zeit waren noch die Franzosen als Besatzungsmacht im Land, und diese versahen freundlicherweise den Ordnungsdienst. Als sie sahen, daß der Saal gefüllt war und Hunderte weitere Personen auf der Straße standen, sprachen sie mit Bruder Bauer, dem Redner, und sagten dann den wartenden Menschen, er sei bereit, auch zu ihnen zu sprechen, nachdem er seinen Vortrag beendet habe. So warteten 300 bis 400 Personen geduldig, darunter auch Frau Pfeiffer. Was sie an jenem Abend hörte, beeindruckte sie so sehr, daß sie von da an alle Zusammenkünfte besuchte und bald eine eifrige Schwester wurde.
Ein andermal hatten Bruder Wandres und Bruder Bauer Vorbereitungen für den Vortrag getroffen, aber im Gegensatz zu den Erfahrungen, die sie mit überfüllten Sälen gemacht hatten, kam an jenem Abend zunächst überhaupt niemand. Als die Zeit für den Vortrag näher rückte, gingen sie beide auf die Straße hinaus, um zu sehen, ob jemand zu erwarten wäre. Sie fanden einige, die daran interessiert waren, den Vortrag zu hören, die aber aus einem den Brüdern unerklärlichen Grund zögerten, das Gebäude zu betreten. Als sie gefragt wurden, warum sie zögerten, erklärten sie, es sei ja der 1. April und sie seien nicht sicher, ob sich nicht einige Spaßvögel lediglich einen Aprilscherz erlauben wollten. Trotzdem stellten sich im Laufe der nächsten halben Stunde 30 bis 40 Leute ein, um dem Vortrag zuzuhören.
Bruder Erich Eickelberg aus Remscheid verbreitete die Millionen-Broschüre gerade in Solingen, als er folgende interessante Erfahrung machte: Er stellte sich einem Mann, den er antraf, mit den Worten vor: „Ich komme, um Ihnen die gute Botschaft zu bringen, daß Millionen jetzt Lebender nicht mehr sterben, sondern in ein goldenes Zeitalter hinüberleben werden, so daß sie unter den Vorkehrungen Jehovas für immer in Frieden und Glück leben können. Diese Broschüre ist dafür ein Beweis und kostet nur zehn Pfennig.“ Der Herr lehnte das Angebot ab, doch sein kleiner Junge, der neben ihm stand, sagte:

„Papi kauf sie doch, ein Sarg ist doch viel teurer!“

1999 wurde einem Kreisaufseher von einer Schwester aus einer Stadt am Chiemsee die letzte Konserve eines Nudelgerichts zu Mittag gemacht, die die Schwester, für die große Drangsaal, - die sie 1975 erwartete - in großer Menge unter ihrer Kellertreppe versteckt und gehortet hatte.

Janice Godlove berichtet über ihren Bruder und ihre Schwägerin, die beide Zeugen Jehovas waren:

Mit dem Herannahen des Jahres 1975 stiegen die Anzeichen der Spannung. Uns fielen merkwürdige Versatzstücke des familiären Klimas auf. Als sich die Zugvögel im Herbst sammelten, kam eine fast schon morbide Faszination auf. Sie gaben uns all ihre Konservendosen, weil sie sie ‘nicht mehr brauchten’. Hinter die Waschmaschine war ein Versteck in die Holzwand geschnitten, und den Knaben (die damals 3 und 5 Jahre alt waren) wurde gesagt, wenn sie Schreie hörten, sollten sie in die Küche laufen und sich verstecken. Bill war von dem Fehlschlag von 1975 so enttäuscht, daß er einen Selbstmordversuch unternahm. Aber das Faltblatt, das wir an seinem Krankenhausbett hinterließen, blieb ungelesen, und die Familie blieb weiterhin in der Organisation.

Erwachet!, 22. Oktober 1984, Seite 5

Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines historischen Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am Leben sind. Wenn Jesus den Begriff „Generation“ in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute
70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen“.

Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
Kap. 17 Seite 304
Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes identifizieren

Die englische Ausgabe vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) enthielt den historischen Artikel „Die Geburt der Nation“, der Gottes Volk half, all das völlig zu verstehen, was von 1914 bis 1919 geschehen war. Nach 1925 verrichteten die Heiligen ihren Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen. Statt dessen hatte die Heiligung des Namens Jehovas absoluten Vorrang. Welch ein wichtiger Aspekt der Wahrheit dies ist, wurde durch den Artikel „Wer wird Jehova ehren?“ im englischen Wacht-Turm vom 1. Januar 1926 (deutsch: 1. Februar 1926) wie nie zuvor herausgestellt. Auf dem Kongreß im Mai 1926 wurde das Buch Befreiung freigegeben. (Siehe Seite 302.) Es war das erste einer Serie neuer Bücher, die die mittlerweile überholten Schriftstudien ablösen sollten. Die Heiligen schauten nicht mehr in die Vergangenheit. Sie blickten vertrauensvoll in die Zukunft und sahen das vor ihnen liegende Werk. Wie vorausgesagt, befanden sich die Heiligen am Ende der 1 335 Tage in einem Glückszustand.

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Von welcher Organisation spricht das Danielbuch, als es sagt, das seid 1925 der Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen verrichtet wurde?

Der im Danielbuch Angesprochene Wachtturmartikel vom 1.Februar 1926 behandelt den Jahrestext für 1926 „Wer wird Jehova ehren?“
Der Jahrestext galt denen, die Zweifel an der Organisation hegten, weil ihr 1925 nicht noch einmal so ein Zufallstreffer wie 1914 gelungen war.

Deswegen kam es zu diesem Jahrestext und eben diesem Artikel.
In dem gesamten Artikel wird ausgeführt das Zion (von dem man Buchstäblich in Jerusalem die Aufrichtung des Königreiches auf Erden erwartete) die Wachtturm Gesellschaft ist.

Zum Beispiel Seite 38 Absatz 30:
Ein Haus wurde in Jerusalem gebaut, und der Herr, Gott errichtete seinen Namen dort. Das Volk Israel und Jerusalems vergaß seinen Bund und vergaß Gott, und er nahm seinen Nahmen hinweg. (1. Könige 9:3,7-9) Dann begann Gott der Herr, eine neue Stadt zu bauen, die wahre heilige Organisation, und als einen kostbaren Eckstein und Hauptfundament legte er seinen geliebten und treuen Sohn. Die Organisation Israels war ein Vorbild der wahren und besseren, die folgen sollte.

Die Entschuldigung warum 1925 nicht das erwartete passierte, war hier (wenn auch nicht mehr so direkt wie 1914) die gleiche, warum 1914 Jerusalem nicht zur Welthauptstadt wurde.
Die Juden waren schon wieder untreu.
Das sich 1914 oder 1925 nicht die vorausgesagten Ereignisse einstellten lag nicht an dem eigenen Irrtum sondern an der Tatsache das Israel schon wieder Gottes Bund verließ.

Schriftstudien, Band 6: „Die Neue Schöpfung“, Ausgabe 1926, Seite 331 und 332
„Es ist jedoch ein allgemeiner Fehler zu versuchen, das, was von dem einzelnen gilt, auf eine Versammlung anzuwenden; mit anderen Worten, zu versuchen, daß alle von den gleichen Voraussetzungen zu den gleichen Schlüssen gelangen, daß das Wort des Herrn vom einen wie vom anderen genau gleich verstanden wird...
Niemand sollte alle dazu zwingen wollen, in allen Einzelheiten genau gleich zu sehen, wie er selbst oder wie die Mehrheit sieht.
„Im Wesentlichen einig, im Unwesentlichen verträglich“, sei die Lösung.“


Die Korrektheit einer Chronologie lässt sich ausgezeichnet beweisen, wenn sie mit denen zeitgenössischer anderer Länder übereinstimmt, vorausgesetzt, diese anderen Chronologien wurden unabhängig ermittelt und weisen Synchronismen auf, also genau datierte Verknüpfungspunkte untereinander.

Für die neubabylonische Zeit liegen wenigstens vier solcher Synchronismen zwischen Ägypten und den Königreichen von Juda und Babylon vor.

2. Könige 23:29 (Pharao Necho von Ägypten und König Josia von Juda)
In seinen Tagen kam Pharao N?cho, der König von Ägypten, zu dem König von Assyrien an den Strom Euphrat herauf, und König Jos?a ging ihm dann entgegen; er aber brachte ihn bei Meg?ddo zu Tode, sobald er ihn sah.

Jeremia 46:2 (hier werden Necho, Nebukadnezar und Jehojakim erwähnt)
Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao N?chos, des Königs von Ägypten, der sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den Nebukadr?zar, der König von Babylon, im vierten Jahr J?jakims, des Sohnes Jos?as, des Königs von Juda, besiegte:

und Jeremia 44:30 (Pharao Hophra, Zedekia und Nebukadnezar zusammen aufgeführt)
Dies ist, was Jehova gesprochen hat: „Siehe, ich gebe Pharao H?phra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach der Seele trachten, so wie ich Zedek?a, den König von Juda, in die Hand Nebukadr?zars gegeben habe, des Königs von Babylon, seines Feindes und dessen, der ihm nach der Seele trachtete.“

Die vierte erscheint auf einem Keilschrifttext (B. M. 33041), in dem von einem Feldzug gegen Amasis, den König von Ägypten, im 37. Regierungsjahr Nebukadnezars die Rede ist.

Während der neubabylonischen Zeit herrschten in Ägypten die Könige der 26. Dynastie.
Die Zeit dieser Dynastie wird auch als die Saitenzeit bezeichnet.
Sollen die oben genannten vier Synchronismen von irgendwelchem Wert für die vorliegende Betrachtung sein, so muss man als erstes zeigen, dass die Chronologie der 26. Dynastie Ägyptens unabhängig von der zeitgenössischen neubabylonischen Chronologie feststeht.

Friedrich Karl Kienitz schreibt hierzu:
Die Chronologie der Könige der 26. Dynastie von Psammetich I. an ist vollkommen gesichert durch eine Reihe von Totenstelen und Stelen von heiligen Apisstieren, die das Geburtsdatum "Tag x, Monat y, Jahr z des Königs A", das Todesdatum "Tag x, Monat y, Jahr z des Königs B" und dazu die Lebensdauer des Betreffenden (Stiers oder Menschen) in Jahren, Monaten und Tagen verzeichnen.

Wenn es also auf einer Totenstele heißt, ein heiliger Stier oder ein Mensch wurde im 10. Jahr des Königs A geboren und starb mit 25 Jahren im 20. Jahr des Königs B, dann wissen wir damit, daß König A 15 Jahre lang herrschte.

Von zeitgenössischen Bestätigungen solcher Art spricht Kienitz hier.

Es folgt eine Zusammenstellung seines Materials.

1. Grabstele des 3. Apis der 26. Dynastie. :
Geburtstag: Jahr 53 Psammetichs I, 6. Monat, 19. Tag
Einführungstag: Jahr 54 Psammetichs I, 3. Monat, 12. Tag
Todestag: Jahr 16 Nechos II, 2. Monat, 6. Tag
Begräbnistag: Jahr 16 Nechos II., 4. Monat, 16. Tag
Lebensdauer: 16 Jahre, 7 Monate, 17 Tage.
Ergebnis: Regierungszeit Psammetichs I. = 54 Jahre.

2. Grabstele des 4. Apis der 26. Dynastie
Geburtstag: Jahr 16 Nechos II., 2. Monat, 7. Tag
Einführungstag: Jahr l Psammetichs II,11. Monat, 9. Tag
Todestag: Jahr 12 Apries', 8. Monat, 12. Tag
Begräbnistag: Jahr 12 Apries', 10. Monat, 21. Tag
Lebensdauer: 17 Jahre, 6 Monate, 5 Tage.
Ergebnis: Da das Todesdatum Psammetichs II., Jahr 7, 1. Monat, 23. Tag anderweitig bezeugt ist, beträgt die Regierungszeit Nechos II. 15 Jahre, die Psammetichs II. 6 Jahre.

3. Zwei Grabstelen eines Priesters Psammetich.
Geburtstag: Jahr l Nechos II., 11. Monat, 1. Tag
Todestag: Jahr 27 Amasis, 8. Monat, 28. Tag
Lebensdauer: 65 Jahre, 10 Monate, 2 Tage.
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die Regierungszeit des Apries 19 Jahre.

4. Grabstele eines anderen Psammetich.
Geburtstag: Jahr 3 Nechos II., 10. Monat,1 .od.2. Tag
Todestag: Jahr 35 Amasis', 2. Monat, 6. Tag
Lebensdauer: 71 Jahre, 4 Monate, 6 Tage
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die Regierungszeit des Apries 19 Jahre.

5. Grabstele eines Besmaut.
Geburtsjahr: Jahr 18 Psammetichs I.
Todesjahr: Jahr 23 Amasis'
Lebensdauer: 99 Jahre.
Ergebnis: Die Gesamtsumme der Regierungszeiten von Psammetich I. bis einschließlich Apries von 94 Jahren wird nochmals bestätigt.

Folglich ist durch diese zeitgenössischen Totenstelen die Länge der Regierungszeit der ersten vier Könige der 26. Dynastie Ägyptens festgelegt:

Psammetich I. 54 Jahre
Necho II. 15 Jahre
Psammetich II. 6 Jahre
Apries (= Hophra) 19 Jahre

Leider liegt für die beiden letzten Könige der 26. Dynastie, Amasis und Psammetich III., kein Material dieser Art vor, doch sowohl Herodot (ca. 484-425 v.u.Z.) wie auch Manetho (ägyptischer Priester des 3. Jahrhunderts v.u.Z.) geben 44 Jahre für Amasis und sechs Monate für Psammetich III. an.
Neuere Entdeckungen haben diese Regierungszeiten bestätigt. Im Papyrus Rylands XI, auch "Petition des Petisis" genannt, das aus der Zeit Darius' I. (521-486 v.u.Z.) stammt, wird das Jahr 44 des Amasis erwähnt, und zwar dem Zusammenhang nach deutlich als sein letztes.

Ein Prophet des Amun aus Teuzoi, mit Namen Psammetkmenempe, der im Nildelta wohnte, sandte jedes Jahr einen Beauftragten, der sein Gehalt holen sollte.
Dies tat er bis zum 44. Jahr des Amasis. In der "Demotischen Chronik", einem Bericht über eine Sammlung ägyptischer Gesetze unter Darius I., erscheinen zwei Bezugnahmen auf das 44. Jahr des Amasis als gewissen Abschlusspunkt.
Dieselbe Zahl steht auch in einer Inschrift im Wadi Hammamat.
Eine Zeitlang dachten führende Forscher, Amasis sei in seinem 44. Jahr gestorben, und gaben daher seine Regierungszeit mit nur 43 vollen Jahren an, weil in Ägypten das Antrittsjahr eines Königs als sein erstes Regierungsjahr zählte.
Doch 1957 wies R. A. Parker schlüssig nach, dass Amasis 44 volle Jahre herrschte.

Für Psammetich III. kommt als spätestes Regierungsjahr das Jahr 2 vor.
Man hat drei Texte (Papyri) aus dem 3., 4. und 5. Monat seines 2. Jahres gefunden.
Dies ist kein Widersprach zu der Aussage, er habe nur sechs Monate regiert.
Nach dem ägyptischen System zählte das Jahr, in dem ein König an die Macht kam, als sein erstes Regierungsjahr.
Psammetich III. wurde im Mai/Juni 525 v.u.Z. von dem persischen König Kambyses entthront, als dieser Ägypten eroberte.
Dieses Datum ist bestens gesichert und wird von allen Autoritäten anerkannt.
Wenn Psammetich III. sechs Monate regierte, so begann seine Herrschaft kurz vor Ende des Jahres 526 v.u.Z., wahrscheinlich ein paar Tage oder Wochen vorher.
Damals liefen der bürgerliche ägyptische Kalender und der Julianische Kalender ungefähr parallel, und darum bestieg Psammetich III. den Thron auch gegen Ende des bürgerlichen ägyptischen Jahres.
Zwar regierte er nur einen Bruchteil dieses Jahres, doch dieser kleine Anteil von wenigen Tagen oder Wochen rechnete als sein erstes Regierungsjahr, wie in Ägypten üblich.
Sein zweites Regierungsjahr begann deshalb wenige Tage oder Wochen nach seiner Thronbesteigung.
Wenn seine Herrschaft sechs Monate dauerte, wie Herodot und Manetho sagen, liegen Urkunden, die ein Datum bis zum 5. Monat seines 2. Jahres tragen, ganz auf dieser Linie.

Hat Amasis, der Vorgänger von Psammetich III., 44 Jahre geherrscht, so muss seine Regierungszeit 570 v.u.Z. begonnen haben (526 + 44 = 570).
Das hat R. A. Parker 1957, wie schon erwähnt, auch bewiesen.
In jenem Jahr untersuchte Parker im Louvre in Paris einen Text, Papyrus No. 7848, der ein Datum aus dem 12. Jahr des Amasis trägt.
Zu jener Zeit benutzten die Ägypter zwei Kalender mit unterschiedlicher Jahreslänge.
Manche Ereignisse wurden deshalb nach beiden Kalendersystemen datiert.
Ein Ereignis auf dem Papyrus, den Parker untersuchte, war wie folgt datiert:

"Im Jahr 12, II smw 13 (= 13. Tag im Monat 10), was der 15. Mondtag von I smw (= Monat 9) ist".

Das erste Datum bezog sich auf den bürgerlichen Kalender Ägyptens, das zweite auf den Mondkalender.
Das bürgerliche Jahr hatte 365 Tage und lag damit um etwa einen Vierteltag unter dem wahren Sonnenjahr, das 365,2422 Tage lang ist.
Da das Mondjahr 11 Tage kürzer war als das Sonnenjahr, musste man jedes zweite oder dritte Jahr einen Schaltmonat einfügen.
Das hatte zur Folge, dass ein Tag selten bei beiden Kalendersystemen auf dasselbe Datum fiel.
So etwas kam nur alle 25 Jahre vor.
Auf Grund dieses Umstands konnte Parker nachweisen, dass das 12. Jahr des Amasis nicht 558, sondern 559 v.u.Z. war.
Sein erstes Regierungsjahr musste daher 570 gewesen sein (559 + 11) und nicht 569, wie man vorher dachte.

Amasis und Psammetich III. regierten daher insgesamt 45 Jahre lang, von 570 bis 525 v.u.Z.
Die Daten, die Herodot und Manetho sowie die zeitgenössischen Quellen für Amasis und Psammetich III. angeben, wurden dadurch in beachtlicher Weise bestätigt.
Parkers Schlussfolgerungen von 1957 sind mittlerweile unter den Forschern allgemein anerkannt.
Wenn das erste Jahr des Amasis 570 v.u.Z. war statt 569, wie die meisten es bis 1957 angenommen hatten, dann verschob sich auch der Beginn der 26. Dynastie von 663 auf 664 v.u.Z.

Das war das erste Jahr Psammetichs I.
Da er 54 Jahre regierte, starb er 610 v.u.Z. Im Jahr 1966 lenkte Erik Hornung die Aufmerksamkeit auf den Demotischen Papyrus Berlin 13588, geschrieben im ersten vorchristlichen Jahrhundert, der über ein Ereignis aus der 26. Dynastie berichtet.

Ein Priester namens Amasis berichtet dem König, er hätte gehört, dass "der Himmel die Sonnenscheibe verschlungen hat", worauf er sich dorthin begeben habe, wo König Psammetich gerade einbalsamiert wurde.
Offenbar trat diese Sonnenfinsternis kurz nach König Psammetichs Tod ein.
Welcher Psammetich war es aber?
Gemäß der gerade beschriebenen Chronologie starb König Psammetich I. im Jahr 610 und Psammetich II. 589 v.u.Z.
Im Jahr 589 v.u.Z. gab es keine Sonnenfinsternis, wohl aber am 30. September des Jahres 610 v.u.Z. (Julianischer Kalender), womit dieses Datum für den Tod Psammetichs I. weitere Bestätigung erfährt und sich die oben vorgestellte Chronologie der 26. Dynastie in Ägypten als richtig erweist.

Die Diskussion bis hierher ergibt klar, dass die Chronologie der 26. Dynastie Ägyptens völlig gesichert ist und auf eigenen Beinen steht.
Die folgende Tabelle fasst das Ergebnis zusammen:

Psammetich I. 54 Regierungsjahre 664-610 Jahre v.u.Z.
Necho II. 15 Regierungsjahre 610-595 Jahre v.u.Z.
Psammetich II. 6 Regierungsjahre 595-589 Jahre v.u.Z.
Apries (= Hophra) 19 Regierungsjahre 589-570 Jahre v.u.Z.
Amasis 44 Regierungsjahre 570-526 Jahre v.u.Z.
Psammetich III. l Regierungsjahre 526-525 Jahre v.u.Z.
Kambyses erobert Ägypten Mai/Juni 525

Passt diese Chronologie mit der bereits behandelten für die neubabylonische Zeit zusammen, oder mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft, so wie sie beispielsweise im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel und Einsichten beschrieben wird?

Die schon erwähnten vier Synchronismen zur ägyptischen Chronologie schaffen Klarheit:

(1) 2. Könige 23:29: In seinen (König Josias) Tagen kam Pharao
Necho, der König von Ägypten, gegen den König von Assyrien an den
Strom Euphrat herauf, und König Josia ging ihm dann entgegen; er
aber brachte ihn bei Megiddo zu Tode, sobald er ihn sah.
Hier wird deutlich gesagt, dass König Josia von Juda während der
Herrschaft des Pharao Necho von Ägypten bei Megiddo starb.

Gemäß der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft starb Josia um 629 v.u.Z. (siehe
Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 840).

Nechos Herrschaft begann aber erst 19 Jahre danach, im Jahr 610 v.u.Z.
Josia starb also nicht im oder um das Jahr 629 v.u.Z., sondern 20 Jahre
später, im Jahr 609.

(2) Jeremia 46:2: Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao Nechos, des Königs von Ägypten, der sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den Nebukadrezar, der König von Babylon, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, besiegte.

Diese Schlacht im 4. Jahr Jojakims wird von der Wachtturm-Gesellschaft auf das Jahr 625 v.u.Z. gelegt (siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 269, Fußnote u), was sich wiederum nicht mit der zeitgenössischen Chronologie Ägyptens in Einklang bringen lässt.
Falls aber die Schlacht bei Karkemisch 20 Jahre später stattfand, im Antrittsjahr Nebukadnezars, also im Juni 605 v.u.Z., gemäß den Beweisketten, die alle aufgezeigt wurden, so wäre das genau in Einklang mit der Regierungszeit Nechos (610-595 v.u.Z.).

(3) Jeremia 44:30: Dies ist, was Jehova gesprochen hat: "Siehe, ich gebe Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach der Seele trachten, so wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadnezars gegeben habe, des Königs von Babylon, seines Feindes, und dessen, der ihm nach der Seele trachtete."

Wie der Kontext zeigt (von Vers l an), wurden diese Worte nicht lange nach der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels gesprochen, nachdem die Überbleibsel der jüdischen- Bevölkerung im Anschluss an die Ermordung Gedaljas nach Ägypten geflohen waren.
Ägypten wurde zu jener Zeit von Pharao Hophra oder Apries, wie Herodot ihn nennt, beherrscht.
Wenn Apries Herrscher über Ägypten war, als die Juden dorthin flohen, kurze Zeit nach der Zerstörung Jerusalems, dann kann diese Zerstörung nicht im Jahr 607 v.u.Z. stattgefunden haben, denn Apries begann erst 589 v.u.Z. zu herrschen (siehe Obenstehende Tabelle).

Nimmt man hingegen für die Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 v.u.Z. an, so passt das gut zu der für ihn historisch belegten Regierungszeit: 589-570 v.u.Z.

(4) B. M. 33041: Wie schon erwähnt, bezieht sich dieser Text auf einen Feldzug gegen König Amasis ([Ama]-a-su) im 37. Jahr Nebukadnezars.
Nach der Übersetzung von A. L. Oppenheim heißt es in diesem kargen Textfragment unter anderem: "... (im) 37. Jahr mar(schierte) Nebukadnezar, König von Bab(ylon), (gegen) Ägypten [Misir], um zu kämpfen. (Ama)sis [Text:(...)-a?-su] von Ägypten (rief seine A)rm(ee) ...(...)ku aus der Stadt Putu-Iaman ... entfernte Gegend die (auf Inseln gelegen) mitten im Meer ...".

Der Text weist starke Beschädigungen auf, zeigt aber klar, dass der Feldzug im 37. Jahr Nebukadnezars stattfand.
Der Name des Pharao ist nur teilweise lesbar, doch die erhalten gebliebenen Zeichen passen anscheinend einzig auf Amasis und keinen anderen König der 26. Dynastie.
Die Wachtturm-Gesellschaft legt das 37. Jahr Nebukadnezars auf das Jahr 588/587 v.u.Z. (Hilfe zum Verständnis der Bibel, Seite 44 zusammen mit Berichtigung auf Seite 1618), doch zu dieser Zeit herrschte Apries (siehe Tabelle).
Handelte es sich andererseits bei Nebukadnezars 37. Jahr um das Jahr 568/567 v.u.Z., wie es das astronomische Tagebuch VAT 4956 nachweist und all die anderen bereits aufgezeigten Beweislinien, so stimmt das hervorragend mit der Regierungszeit des Amasis überein (570-526 v.u.Z.).

Folglich stimmt nicht ein einziger der vier Synchronismen zu der unabhängig gesicherten Chronologie Ägyptens mit der Chronologie mit unserer aktuellen Lehrmeinung überein.

Deren Rechnung weicht durchgängig um etwa 20 Jahre von der anderen ab.

Interessanterweise sind aber alle vier Synchronismen völlig mit den Daten in Übereinstimmung, die man mit Hilfe der besprochenen anderen Beweislinien erhält.

Mit den Zeitgleichheiten zur ägyptischen Chronologie haben wir also eine klare Beweislinie, die auf 587 v.u.Z. als das gesicherte Jahr der Zerstörung Jerusalems verweist.

Anhand der unabhängig gesicherten Chronologie der zeitgenössischen ägyptischen Könige lässt sich die neubabylonische Chronologie ganz besonders gut prüfen, da beide durch vier Synchronismen miteinander verbunden sind, drei davon aus der Bibel.

Diese Zeitgleichheiten sind von größter Bedeutung, denn die Gültigkeit der zeitgenössischen Chronologie Ägyptens ist unabhängig von den Chronologien der anderen Völker jener Zeit nachgewiesen worden.

Ein Vergleich mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft dagegen weist durchgehend eine Differenz von etwa 20 Jahren auf.

Alle vier Zeitgleichheiten mit der ägyptischen Chronologie widerlegen das Jahr 607 v.u.Z. als Datum der Zerstörung Jerusalems und bekräftigen einmal mehr das Jahr 587/586 v.u.Z. als das korrekte Datum.

Die Beweiskraft dieses gesamten Materials ist überwältigend und schlüssig.

Nehmen wir einmal an, die Daten des Berossos über die Regierungszeiten der neubabylonischen Könige enthielten einen Fehler von 20 Jahren, wie die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft das fordert.

Ist es aber wirklich wahrscheinlich, dass Schreiber, die zu Zeiten des neubabylonischen Reichs tätig waren, die Länge der Regierungszeiten von Königen, unter deren Herrschaft sie lebten, nicht wussten, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass diese Regierungsjahre die Funktion von Kalenderjahren hatten, nach denen man Ereignisse datierte?

Hätten sie einen so abwegigen Fehler tatsächlich begangen, wie konnten dann die zeitgenössischen Schreiber Ägyptens denselben Fehler machen und dieselben 20 Jahre verschwinden lassen, wenn sie Totenstelen und andere Urkunden beschrieben?

Seltsamerweise müssen auch die babylonischen Astronomen denselben "Fehler" gemacht haben, als sie das Datum auf den Text VAT 4956 setzten, wobei sie nicht nur das Regierungsjahr änderten, sondern auch noch den Namen des regierenden Königs - es sei denn, die Änderungen wären später von Schreibern der Seleukidenzeit absichtlich vorgenommen worden, wie es die Wachtturm-Gesellschaft behauptet.

Noch unglaublicher erscheint aber der Gedanke, die Schreiber und Astronomen könnten jede Bezugnahme auf 20 Jahre der neubabylonischen Epoche aus den Texten vor dieser Zeit entfernt haben, was im Fall des ältesten Tagebuchs, B. M. 32312, deutlich wird, demgemäß das 16. Jahr Schamasch-schuma-ukins das Jahr 652/651 v.u.Z. war und nicht 672/671 v.u.Z., wie es nach der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft nötig wäre.

Der aufsehenerregendste "Zufall" aber ist dieser:

Zehntausende datierter Urkunden aus Handel und Verwaltung der neubabylonischen Zeit sind ausgegraben worden, die jedes Jahr dieser Epoche belegen, nur die 20 Jahre nicht, die die Wachtturm-Gesellschaft
so gern gesehen hätte; aus diesen Jahren wurde keine einzige Tontafel gefunden.

Und wieder ist es äußerst seltsam (gemäß dieser Logik), dass es sich bei diesen 20 Jahren genau um dieselben Jahre handelt, die durch eine Serie von weiteren "Fehlern" der Abschreiber in Babylon und Ägypten sowie der späteren Kopisten und Historiker verloren gingen.

Entweder hat über mehrere Jahrhunderte hinweg eine internationale Übereinkunft bestanden, diese 20 Jahre aus der Geschichte auszulöschen - oder diese Jahre hat es nie gegeben!

Bestand tatsächlich je eine derartige "Verschwörung", dann war sie so erfolgreich, dass es unter all den Zehntausenden von Tontafeln, die in Babylon ausgegraben wurden, nicht eine gibt, nicht einmal eine einzige Zeile in ihnen, die darauf hingewiesen hätte, dass es diese 20 Jahre gab.

Wir können daher als gesichert annehmen, dass die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft eindeutig falsch ist.

In einem Artikel über Chronologie, der im Watch Tower vom 15. Juli 1922 erschien, unter dem Titel "Der feste Strang der Chronologie", wird die Stärke einer Chronologie auf Seite 217 ausgezeichnet beschrieben:

Wenn ein Datum durch mehrere Beweislinien gestützt wird, dann steht es als gesichert fest.

Das wissenschaftliche Gesetz der Wahrscheinlichkeiten verleiht den einzelnen Strängen der Chronologie durch ihren Zusammenhalt eine viel größere Festigkeit, als dies mehrere Beweislinien für sich allein insgesamt je tun könnten.

Auf diese Gesetzmäßigkeit verlässt man sich in wichtigen Fragen uneingeschränkt.

Gibt es nämlich für einen Sachverhalt nur einen einzigen Indizienbeweis, so könnte es sich auch um einen Zufall handeln; liegen zwei Beweise vor, so kann man ihn fast sicher als wahr annehmen; und gibt es mehr als zwei Beweise, so ist es gewöhnlich unmöglich, dass es sich um einen Zufall handelt oder dass der Sachverhalt nicht der Wahrheit entspricht.

Liegen zusätzlich noch andere Beweise vor, so wird aus der Wahrscheinlichkeit feststehende Gewissheit.


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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der vierzehnte Tag.


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