Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege – Tür 6 – Ein Lemming ohne Meer


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von anonym am 06. Dezember 2005 00:49:09:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Oft erzählte er uns, wie sich seit dem Jahre 1914 die Weltverhältnisse geändert haben.
„Das seht ihr an dem, was in den Zeitungen steht, und daran, wie die Menschen eingestellt sind", sagte er.
„Die Menschen sind eigenliebig geworden, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer; Kinder sind den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal.
Es gibt nur noch wenig natürliche Zuneigung in der Welt.
Die Menschen sind für keinerlei Übereinkunft zugänglich, viele sind Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten.
Wir leben heute unter Betrügern, halsstarrigen Menschen, die vor Stolz aufgeblasen sind, unter solchen, die die Vergnügungen mehr lieben als Gott.
Und so sollte es gemäß der Bibel in den ,letzten Tagen' sein", sagte Großpapa mit Genugtuung. — 2. Tim. 3:1-5.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…


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Die Nachricht warf mich aus dem Gleis
Mir zittern noch vor Schreck die Knie
Soeben las ich schwarz auf weiß
Das Ende kommt nie

Hat das nicht schlimme Konsequenzen?
Die Zukunft hatte bislang Grenzen
Doch wenn man wieder Planen kann
Was fängt man mit der Zukunft an?

Wir fühlten uns ganz schön bedroht
Und das weiß Gott nicht ohne Grund
Und nun schreibt plötzlich ein Idiot
Die Ganze Welt ist kerngesund

Heißt das es gibt jetzt doch ein morgen,
damit verbunden neue Sorgen?
Irrt jetzt der Mensch ziellos umher,
so wie ein Lemming ohne Meer?

Die Welt ist auf den Kopf gestellt
Durch diesen schrecklichen Bericht
Denn wenn das Ende doch nie kommt
Bringt uns das aus dem Gleichgewicht

Jetzt wird mir wieder Angst und Bang
Wo führt das hin?
Wo geht’s jetzt lang?
Wo bleibt die Lust am Untergang?

Die Nachricht warf mich aus dem Gleis
Mir zittern noch vor Schreck die Knie
Soeben las ich schwarz auf weiß
Das Ende kommt nie


WT 1998 15. 6. S. 3

Ist der Planet Erde dem Untergang geweiht?

Der Publizist und Philosoph John Leslie nennt in seinem 1996 veröffentlichten Buch The End of the World—The Science and Ethics of Human Extinction drei Möglichkeiten, wie menschliches Leben auf der Erde ausgelöscht werden könnte. Zunächst stellt er die Frage: „Könnte ein mit Kernwaffen geführter totaler Krieg das Ende des Menschengeschlechts bedeuten?“ Dann fügt er hinzu: „Eher vorstellbar wäre eine Ausrottung durch die Folgen der Verstrahlung: Krebs, ein Überhandnehmen von Infektionskrankheiten infolge der Schwächung des Immunsystems oder zahlreiche Geburtsschäden. Denkbar wäre auch das Aussterben der für die Erhaltung der Umwelt lebenswichtigen Mikroorganismen.“ Als drittes erwähnt Leslie die Möglichkeit, die Erde könne von einem Kometen oder Asteroiden getroffen werden: „Schätzungsweise zweitausend aller Kometen und Asteroiden, deren Umlaufbahn sie eines Tages auf Kollisionskurs mit der Erde bringen könnte, haben einen Durchmesser zwischen einem und zehn Kilometern. Darüber hinaus gibt es eine weit geringere Zahl noch größerer (man kann nur mutmaßen, wie viele) und eine weit größere Zahl kleinerer Objekte.“

WT 1998 15. 6. S. 4

Ist der Planet Erde dem Untergang geweiht?

„Der Planet wird durch die Kraft von zehntausend Erdbeben erschüttert. Die verdrängte Luft fegt als Druckwelle über die Erdoberfläche, walzt nieder, was sich über dem Boden erhebt, und läßt alles auf ihrem Weg zu Staub zerfallen. Das ebene Gelände um die Aufschlagstelle herum türmt sich zu einem mehrere Kilometer hohen Ring aus flüssigen Bergen auf und legt in einem Krater von hundertfünfzig Kilometern Durchmesser die Eingeweide der Erde bloß. . . . Eine gewaltige Säule aus staubigem Schutt erhebt sich in die Atmosphäre und verdunkelt die Sonne über dem gesamten Planeten. Nunmehr erscheint anstelle ihres Lichts das düstere Flackern von einer Milliarde Meteore, die den Boden unter sich mit ihrer sengenden Hitze verbrennen, während das emporgeschleuderte Material aus dem Weltraum in die Atmosphäre zurückfällt.“ Laut Professor Davies gründet sich diese fiktive Beschreibung auf die Voraussage, der Swift-Tuttle-Komet werde auf die Erde aufschlagen. Auch wenn ein solches Ereignis nach seiner Aussage in naher Zukunft nicht unbedingt wahrscheinlich sei, fügt er warnend hinzu: „Früher oder später wird der Swift-Tuttle-Komet oder ein ähnlicher Himmelskörper mit der Erde zusammenstoßen“ — so jedenfalls seine Meinung. Er schlußfolgert dies aus Schätzungen, denen zufolge sich 10 000 Objekte mit einem Durchmesser von einem halben Kilometer oder mehr auf Umlaufbahnen bewegen, welche die der Erde schneiden.

WT 1995 15. 10. S. 6-7

Furcht — heute allgegenwärtig, doch nicht für immer

Noch mehr Verderben für die Erde und ihre Bewohner
Professor Barry Commoner äußerte die Warnung: „Ich glaube, daß die Erde, wenn man der Verschmutzung nicht Einhalt gebietet, schließlich für den Menschen unbewohnbar sein wird.“ Wie er weiter ausführte, ist das Problem nicht Unkenntnis, sondern blanke Habsucht. Könnten wir uns vorstellen, daß unser gerechter und liebevoller Gott diese Situation unbegrenzt duldet und uns einer immer stärker werdenden Angst vor Umweltverschmutzung überläßt? Die Zerstörung der Erde schreit nach einer Abrechnung mit den Zerstörern, damit Gott anschließend den Planeten wiederherstellen kann. Davon sprach Jesus unter anderem zu seinen Aposteln in seiner Erklärung über das „Ende der Welt“.
Bevor wir betrachten, wie Gott Abrechnung halten wird, wollen wir uns weiter mit dem Treiben des Menschen beschäftigen. Schon eine kurze Übersicht über das, was er auf der Erde angerichtet hat, stimmt traurig: saurer Regen und habgierige Abholzungspraktiken, durch die ganze Wälder zerstört werden; unsachgemäße Entsorgung von radioaktiven Abfällen, giftigen Substanzen und Abwässern; Zerstörung der schützenden Ozonschicht und unbekümmerter Einsatz von Herbiziden und Pestiziden.
Aus kommerziellen Interessen wird die Erde auch auf andere Weise verschmutzt. Täglich werden tonnenweise Abfallprodukte in die Flüsse und Meere, in die Luft und in den Boden abgegeben. Wissenschaftler verschmutzen den Himmel mit Weltraummüll, da sie, salopp gesagt, nicht ans Aufräumen denken. Die Erde wird zunehmend von einer „Mülldeponie“ umkreist. Hätte Gott die natürlichen Abläufe nicht so gestaltet, daß die Erde sich selbst erneuern kann, würde unsere irdische Heimat schon kein Leben mehr zulassen, und der Mensch wäre wahrscheinlich schon längst in seinem eigenen Müll erstickt.
Der Mensch vergiftet sich sogar selbst. Nehmen wir zum Beispiel den Tabakgenuß und den Drogenmißbrauch. In den Vereinigten Staaten gilt der Genuß dieser Suchtmittel als das „größte nationale Gesundheitsproblem“. Es kostet das Land jährlich 238 Milliarden Dollar, von denen 34 Milliarden für „unnötige [das heißt vermeidbare] medizinische Versorgung“ ausgegeben werden. Wie hoch würden wir wohl in unserem Land die durch Tabak verursachten Kosten und den Tribut an Menschenleben beziffern?
Freizügige, alternative Lebensstile, auf die viele ein Recht zu haben meinen, ziehen eine erschreckende Ernte tödlicher sexuell übertragbarer Krankheiten nach sich und bringen vielen einen frühzeitigen Tod. Wie die Todesanzeigen in den Zeitungen größerer Städte gegenwärtig erkennen lassen, sterben immer mehr Personen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Warum? Oft liegt das an selbstzerstörerischen Gewohnheiten, die ihnen schließlich zum Verhängnis werden. Auch der tragische Anstieg an sexuell übertragbaren oder anderen Krankheiten stimmt mit der Prophezeiung Jesu überein, denn er sagte, es würde „an einem Ort nach dem anderen Seuchen“ geben.

WT 1993 1. 3. S. 6

Wirst du Gottes Warnung beachten?

Bemerkenswert ist zum Beispiel ein Bericht im Nachrichtenmagazin Der Spiegel vom 10. Februar 1992 über die Zerstörung der Ozonschicht in der Atmosphäre. Karen Lohr, Ozonspezialistin bei Greenpeace, wurde darin mit der Aussage zitiert, der Ozonschwund könnte „den letzten Akt bedeuten für das Leben auf diesem Planeten“. (Siehe weitere Beweise für die Umweltzerstörung auf der Erde in dem Kasten auf dieser Seite.)

[Kasten auf Seite 6]

Umweltprobleme — ein Zeichen der Zeit
• Die schützende Ozonschicht in dichtbesiedelten Breiten der nördlichen Hemisphäre verdünnt sich doppelt so schnell, wie es Wissenschaftler noch vor wenigen Jahren erwarteten.
• Jeden Tag sind mindestens 140 Tier- und Pflanzenarten zum Aussterben verurteilt.
• Der Gehalt des Hitze einfangenden Kohlendioxids in der Atmosphäre ist heute um 26 Prozent höher als vor Beginn des Industriezeitalters und steigt weiter an.
• Die Erdoberfläche war 1990 wärmer als je seit Beginn der Messungen Mitte des 19. Jahrhunderts; sechs der sieben wärmsten gemessenen Jahre folgten nach 1980.
• Wälder schwinden um etwa 17 Mio. Hektar im Jahr — eine Fläche, die der Hälfte Finnlands entspricht.
• Die Weltbevölkerung wächst jährlich um 92 Millionen Menschen, was ungefähr der Bevölkerung in Mexiko entspricht; von dieser Gesamtzahl leben 88 Millionen in Entwicklungsländern.
• 1,2 Milliarden Menschen fehlt es an sicherem Trinkwasser.
Angaben aus dem Buch „Zur Lage der Welt — 1992“, Seite 7, 8, 12, herausgegeben vom Worldwatch Institute, W. W. Norton & Company, New York, London.

WT 1991 1. 4. S. 6-7

Ist es später, als du denkst?

Wenden wir uns Offenbarung 11:18 zu. Dort wird gesagt, daß zu Beginn der Herrschaft des Königreiches Christi, wenn die Nationen zornig werden und die Zeit für das Gericht kommt, Jehova die „verderben [wird], die die Erde verderben“. Wird die Erde heute nicht durch die Umweltverschmutzung verdorben? Zugegeben, die Menschen haben schon immer die Ressourcen der Erde ausgebeutet, um sich selbst zu bereichern. Aber niemals zuvor sind sie in der Lage gewesen, auf unserem Planeten eine so große Zerstörung anzurichten, daß er unbewohnbar wird. Aufgrund der Fortschritte in Wissenschaft und Technik seit 1914 sind die Menschen nun dazu in der Lage, und da sie gierig nach Reichtum streben, verderben sie tatsächlich die Erde, indem sie die Umwelt verschmutzen und die lebenserhaltenden Systeme schädigen.
Eine habsüchtige, materialistische Gesellschaft tut dies heute in alarmierendem Maße. Und das sind einige der furchtbaren Folgen: saurer Regen, globale Erwärmung, Löcher in der Ozonschicht, eine Müll-Lawine, Giftmülldeponien, Verseuchung durch gefährliche Herbizide und Pestizide, Atommüll, Ölpest, Einleitung von ungeklärtem Abwasser in die Gewässer, Bedrohung von Tier- und Pflanzenarten, tote Seen, vergiftetes Grundwasser, zerstörte Wälder, verseuchte Böden, Erosion und Smog, der Bäume und Getreide sowie die menschliche Gesundheit schädigt.
Professor Barry Commoner sagt: „Ich glaube, daß die Erde, wenn man der Verschmutzung nicht Einhalt gebietet, schließlich für den Menschen unbewohnbar werden wird. . . . Das Problem ist nicht Unkenntnis der Zusammenhänge, sondern Habsucht.“ In dem Buch State of the World 1987 heißt es auf Seite 5: „Das Ausmaß menschlichen Tuns beginnt die Bewohnbarkeit der Erde an sich zu gefährden.“ Eine Fernsehserie, die 1990 in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt wurde, war betitelt: „Wettrennen zur Rettung des Planeten“.
Der Mensch wird der Verschmutzung der Erde nie ein Ende machen; aber Gott wird es, wenn er diejenigen vernichtet, die die Erde verderben. Gott und sein himmlischer Feldmarschall, Jesus Christus, werden das tun, indem sie im Schlußkrieg von Harmagedon das Strafurteil an den materialistischen Nationen vollstrecken (Offenbarung 16:14, 16; 19:11-21).

WT 1991 15. 7. S. 3

Auf der Suche nach einer neuen Weltordnung

Auch Umweltprobleme stehen der von vielen für möglich gehaltenen neuen Weltordnung entgegen. In dem Buch State of the World 1991 (ein Bericht des Worldwatch-Instituts) schrieb Lester R. Brown: „Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie die neue Weltordnung aussehen wird. Doch wenn wir für die nächste Generation eine verheißungsvolle Zukunft schaffen wollen, dann werden die künftigen Weltereignisse jahrzehntelang von den enormen Anstrengungen überschattet sein, die erforderlich sind, um die Zerstörung der Umwelt des Planeten rückgängig zu machen.“ In dem Bericht wurde darauf hingewiesen, daß die Luftverschmutzung „in Hunderten von Städten ein gesundheitsschädliches Maß erreicht hat und in vielen Ländern bereits die Ernten beeinträchtigt“. Des weiteren wurde gesagt: „Je größer die Zahl der Menschen wird, die den Planeten bevölkern, desto kleiner wird die Zahl der Pflanzen- und Tierarten. Die Zerstörung und Vergiftung des Lebensraums ist für die Verringerung der biologischen Vielfalt der Erde verantwortlich. Steigende Temperaturen und die Schädigung der Ozonschicht könnten die Verluste noch vergrößern.“

WT 1981 1. 5. S. 18-19

Die göttliche Warnung erschallen lassen

Es gibt jedoch heute verantwortungsbewußte Personen, die ihre Prognosen zwar keineswegs auf die Bibel stützen, praktisch aber ebenfalls das „Ende der Welt“ voraussagen. Sie warnen und machen auf die Wahrscheinlichkeit einer derartigen Entwicklung aufmerksam. Das geschieht seit der Explosion der beiden Atombomben am Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945. Heute verfügen die als „Atommächte“ bekannten Staaten über so viele Atombomben, daß sie alles Leben auf der Erde mehrmals auslöschen könnten, wenn das möglich wäre. Man spricht sogar von der Neutronenbombe, die alle Menschen tötet, während sie Sachwerte schont. Aber welchem Zweck sollen die dann noch bestehenden Gebäude dienen, wenn es keine Menschen gibt, die sie bewohnen? Sie wären nichts anderes als eine Art „Geisterstadt“ oder eine „Geisterwelt“. Und wer findet an diesem Gedanken schon großes Gefallen? Dennoch besteht die Gefahr einer solchen Vernichtung tatsächlich. Von den Vereinten Nationen, deren 153 Mitgliedstaaten alle Atommächte einschließen, erwartet man, daß sie eine derartige Massenvernichtung verhindern. Doch diese Organisation ist eine nichtige Hoffnung.

WT 1985 1. 2. S. 9

Wer kann das „Zeichen“ richtig deuten?

„Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Javier-Perez de Cuellar, hat beobachtet, daß die Welt in der Entwicklung der internationalen Beziehungen in eine höchst kritische Phase geraten ist und daß das Streben nach einer gerechten, friedlichen und beständigen internationalen Ordnung geschwächt zu sein scheint. . . . ‚Die . . . Schwächung des gegenseitigen Vertrauens unter den Nationen bildet einen fruchtbaren Boden für Spannungen und Konflikte‘, sagte der UN-Generalsekretär“ (Indian Express, 22. Okt. 1983).
„Viele von uns sagen seit Jahren, daß in einem Atomkrieg viele Millionen unschuldige Menschen umkommen würden und große Teile der Welt unbewohnbar würden . . . Eine Gruppe angesehener Wissenschaftler ist zu einer noch trostloseren Schlußfolgerung gelangt — daß durch einen Atomkrieg oder selbst durch einen einzigen allgemeinen atomaren Schlagabtausch der Supermächte eine weltweite klimatische Katastrophe ausgelöst werden könnte, die ihrerseits Milliarden statt nur Millionen Menschen das Leben kosten und das menschliche Leben auf der Erde auslöschen könnte. Die zweijährige Studie wurde für die Konferenz über weltweite biologische Langzeitwirkungen eines Atomkriegs durchgeführt. Mehr als 100 Wissenschaftler unterstützten die Schlußfolgerungen. . . . Carl Sagan . . . schilderte die Folgen eines Atomkriegs mit den drastischen Worten: ‚Die Auslöschung der menschlichen Art wäre eine reale Möglichkeit‘ “ (The Express, Easton [Pennsylvanien, USA], 3. Nov. 1983).

WT 1983 15. 10. S. 5

Furcht — Ein Zeichen des Endes?

Die Furcht vor einem Atomkrieg hat die ganze Welt erfaßt. In einer kürzlich in der Sowjetunion erschienenen Broschüre heißt es: „Die Sowjetunion geht davon aus, daß ein Atomkrieg eine globale Katastrophe wäre und mit größter Wahrscheinlichkeit das Ende der Zivilisation bedeuten würde. Möglicherweise würde er zur Vernichtung der gesamten Menschheit führen.“ Heute stehen sich die beiden größten ideologischen Blöcke in einem unsicheren Gleichgewicht gegenüber, das auf einer Strategie der „gesicherten gegenseitigen Zerstörung“ (Mutual Assured Destruction, kurz MAD genannt) beruht. Kein Wunder, daß die Menschheit in ‘Furcht und Erwartung der Dinge lebt, die über die Erde kommen’, genauso wie Jesus es prophezeite!

WT 1982 15. 4. S. 3-4

Prophezeit die Bibel das Ende der Erde?

Astronomen führen mindestens vier Bedrohungen für den Fortbestand des Lebens auf der Erde an. In der französischen wissenschaftlichen Zeitschrift Science et Vie wird unter der Überschrift „Die vier kosmischen Katastrophen, die die Erde bedrohen“ folgendes aufgeführt: ein Supernovaausbruch, eine gewaltige Sonneneruption, der Einschlag eines riesigen Meteoriten und das Eintauchen des gesamten Sonnensystems in eine Wolke kosmischen Staubs, der so viel Sonnenwärme absorbiert, daß die Erde gefrieren würde.
Gleichzeitig warnen Ökologen immer eindringlicher vor den Gefahren der Umweltverschmutzung durch den Einsatz und den Mißbrauch künstlicher Substanzen, die eine Bedrohung für die Gesundheit und sogar das Leben der Menschen und der Tiere darstellen. Durch die Umweltverschmutzung wird nicht nur die Luft, die wir einatmen, vergiftet, sondern auch der Boden und die Nahrung, die er hervorbringt, sowie die Meere und die Fische, die uns als Nahrung dienen. Außerdem entstehen durch unweises und selbstsüchtiges Abforsten verheerende Überschwemmungen und neue Wüsten.
Einzeln würden diese Gefahren zweifellos nicht ausreichen, um das Leben auf der Erde auszulöschen. Doch vereint bilden sie eine ungeheure Bedrohung. In einem Interview mit der Pariser Wochenzeitschrift L’Express erklärte Maurice Strong, früherer Generalsekretär der Weltumweltkonferenz, kürzlich: „Wenn der Mensch gegenüber der Natur weiterhin eine solch arrogante Haltung einnimmt wie bisher, wird er — ich sage es sehr ungern — schließlich verschwinden.“
Doch die unmittelbarste Gefahr für das Leben auf der Erde geht von der sehr realen Möglichkeit eines totalen Atomkrieges aus. Man malt sich ein Ereignis aus, das man „Schluß-Holocaust oder Apokalypse“ nennt und fälschlicherweise auch „Harmagedon“. Die hochgerüsteten Nationen der Welt haben Atomwaffen mit einer Sprengkraft angehäuft, die mehreren Tonnen TNT pro Erdbewohner entspricht. Kein Wunder, daß in Verbindung mit der atomaren Bedrohung vom Ende der Welt gesprochen wird!

WT 1977 15. 4. S. 236

Eine Zeit weltweiter Bedrängnis — Wann? Wann? Wann?

Gottes Zeit, der Bosheit auf der Erde ein Ende zu machen, muß jetzt nahe sein, denn würde er, der Schöpfer, den immer schlimmer werdenden Verhältnissen nicht Einhalt gebieten, so würden Egoisten entweder durch ihre Umweltverschmutzung oder durch einen Atomkrieg den Untergang der ganzen Menschheit herbeiführen. Ökologen behaupten, die zunehmende Verschmutzung des Bodens, der Luft und vor allem der Meere sei eine unverkennbare Gefahr für das Leben des Menschengeschlechts. Das gegenwärtige böse System der Dinge ist den Worten Jesu Christi gemäß ein gegen sich selbst entzweites Haus. Es kann daher nicht mehr allzulange bestehen. Einer anderen biblischen Veranschaulichung entsprechend, haben die Nationen ‘Wind gesät und werden Sturm ernten’, das heißt Vernichtung (Matth. 12:25, 26; Hos. 8:7, Menge).
20 Vor allem aber die Erfüllung biblischer Prophezeiungen gibt uns die Gewißheit, daß wir am Abschluß des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge leben. Auf die Frage seiner Apostel, wann das ‘Ende der Welt’ oder das Ende dieses Systems der Dinge käme, sagte Jesus Christus weitverbreitete Kriege, Hungersnöte, Erdbeben und Seuchen als Zeichen für die Nähe dieses Endes voraus. Das alles hat unsere Generation in einem noch nie dagewesenen Ausmaß erlebt, besonders seit 1914 (Matth. 24, 25; Mark. 13; Luk. 21).

Erwachet 1976 22. 9. S. 6-7

Läßt sich die Welt ändern?

Auch die beiden Professoren Dennis C. Pirages und Paul R. Ehrlich sehen eine Weltkatastrophe voraus. Abschließend schreiben sie in ihrem Buch Ark II (Die zweite Arche): „Was in den Vereinigten Staaten sowie in der übrigen Welt geschieht, ist ein Symptom dafür, daß ein gewaltiger Zusammenbruch der industriellen Ordnung bevorsteht. Wir alle sind jetzt in eine gigantische Tragödie verwickelt. Jeder Mensch, jede Familie und jedes Volk kämpft, um den Vorsprung beizubehalten, während das ganze System kurz vor dem Zusammenbruch steht.“

Erwachet 1973 22. 1. S. 9-10

Warum ausgerechnet jetzt solche Bemühungen um Frieden?

Weltfrieden oder Welt-Selbstmord?
Noch nie zuvor haben die Menschen die Mittel gehabt, die ganze Erde buchstäblich zugrunde zu richten. Bedenke folgendes:
Die Vereinigten Staaten haben einundvierzig atomgetriebene Raketen-Unterseeboote. An Bord eines jeden befindet sich mehr Sprengkraft, als alle Bomben hatten, die im Zweiten Weltkrieg von beiden Seiten verwendet wurden — einschließlich der zwei über Japan abgeworfenen Atombomben! Rußland entwickelt zweiundvierzig solcher Unterseeboote. Frankreich begann im Juli, sein atomgetriebenes Raketen-Unterseeboot zu testen.
Die Russen haben 300 große SS-9-Wasserstoffbomben mit einer Kapazität von je fünfundzwanzig Megatonnen. Das entspricht je fünfundzwanzig Millionen Tonnen TNT. Schon allein eine dieser Bomben würde aus irgendeiner großen Stadt der Erde ein schreckliches Schlachtfeld machen.
Gerade jetzt, in dieser Minute, haben die Vereinigten Staaten außer ihren Unterseeboot-Raketen 1 000 landgestützte Minuteman-Raketen, die mit Sprengköpfen von ein oder zwei Megatonnen ausgerüstet und auf die Sowjetunion und China gerichtet sind. Die Sowjetunion hat etwa 1 300 ebenso starke Raketen, die auf die Vereinigten Staaten gerichtet sind, abgesehen von ihren SS-9-Wasserstoffbomben.
Ein Knopfdruck der feindlichen Nationen würde bewirken, daß schätzungsweise dreihundert Millionen Menschen in weniger als einer Stunde umkämen.
Doch die Supermächte haben immer mehr Sprengköpfe aufgestapelt. Der Physiker Ralph E. Lapp wies zum Beispiel vor einiger Zeit darauf hin, daß die Vereinigten Staaten „genügend Atomsprengstoffe“ haben, „um alle Bewohner der Sowjetunion mindestens fünfundzwanzigmal zu töten“.
China macht jetzt schnelle Fortschritte auf dem Weg zur Stellung einer Atomwaffen-Supermacht.
Ja noch mehr: Ein Bericht des Internationalen Friedensforschungsinstituts in Schweden zeigt, daß etwa ein Drittel aller Länder „Ende der neunzehnhundertsiebziger Jahre bedeutende Programme auf nuklearem Gebiet“ haben werden. Es heißt darin, dies könne zu „einer völlig neuen Situation der militärischen und strategischen Verhältnisse“ führen.
Mit gutem Grund warnte Präsident Nixon: „In einem Nuklearkrieg würde es keine Sieger, sondern nur Verlierer geben.“ „Wenn wir in einen Konflikt hineingezogen werden, ist die Möglichkeit des Selbstmordes beider Seiten sehr groß.“
Wenn in der Vergangenheit Krieg auszubrechen drohte, mußten Landesherrscher die Aussichten erwägen, daß sie die Macht verlieren würden, daß ihnen ein Teil der Bevölkerung verlorenginge, daß sie eine gewisse industrielle Stärke einbüßen würden und daß große Teile der bedeutenden Städte zerstört wurden.
Aber sie brauchten nie damit zu rechnen, sozusagen das ganze Land zu verlieren und zu sehen, daß ihr Land für Lebewesen unbewohnbar- würde.

Zitat „Wahrheitsbuch“ Gedruckte Ausgabe
Die Wahrheit die zum Ewigen Leben führt
S. 9 Absatz 9:

Auch Dean Acheson, ehemals amerikanischer Außenminister, erklärte, wie im Jahre 1960 gemeldet wurde, wir würden in einer "Zeit beispielloser Unsicherheit und beispielloser Gewalttat" leben. Er sagte warnend: "Ich bin über das, was vor sich geht, ausreichend unterrichtet, um mit Sicherheit sagen zu können, daß diese Welt heute in fünfzehn Jahren zu gefährlich sein wird, um darin zu leben."
U.S. News & World Report, 13. Juni 1960, S. 116, 119.

Die Revidierte Ausgabe auf der CD Rom lautet:

Auch Dean Acheson, ehemals amerikanischer Außenminister, erklärte, wie im Jahre 1960 gemeldet wurde, wir würden in einer „Zeit beispielloser Unsicherheit und beispielloser Gewalttat“ leben. Gestützt auf das, was er über die damaligen Vorgänge in der Welt wußte, kam er zu dem Schluß, daß es in dieser Welt bald „zu gefährlich sein wird, um darin zu leben“.
U.S. News & World Report, 13. Juni 1960, S. 116, 119.


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Die Lust am Untergang

Hopi-Indianer
Danach erscheint ein heller "gelber Stern" sieben Jahre vor der Zerstörung der Welt am Himmel. Einige Apokalypse-Fans wollen besagten Stern in dem Kometen "Hale- Bopp" erblickt haben, der im Frühjahr 1997 einige Wochen lang mit bloßem Auge zu sehen war und viele Menschen faszinierte. Würde diese Interpretation stimmen, käme der Weltuntergang im Jahr 2004. Allerdings beobachten die Astronomen jedes Jahr rund zwei Dutzend Kometen. Ein berühmter Vetter von "Hale-Bopp" ist etwa der "Halleysche Komet", der sich regelmäßig alle 76 Jahre unserem blauen Planeten nähert. Zuletzt besuchte uns der "Halleysche Komet" 1986. wäre er der Unheilskünder aus der Hopi-Mythologie, wäre die Welt schon 1993 untergehen.

Planetenkette
Einige Astrologen haben für das Jahr 2000 eine so genannte "Große Planetenkonstellation" ausgerechnet. Das bedeutet, dass die neun Planeten unseres Sonnensystems wie an einer Perlenkette aufgereiht in einer Linie stehen. Dies könne angeblich schwere Beben und verheerende Flutwellen auf der Erde auslösen. Kein Grund zur Sorge, meint dagegen der Physikprofessor und Leiter der Berliner Archenhold-Sternwarte, Dieter B. Herrmann. Per Computer-Simulation hat er die vermeintliche "Killer-Konstellation" analysiert. Sein Fazit: "Die Kräfte, die dabei zusätzlich auf die Erde einwirken, entsprechen dem Gewicht einer Stubenfliege, die auf einem fahrenden 15- Tonnen-LKW landet." Übrigens hatten wir die gleiche Anordnung der Himmelskörper schon einmal im Jahr 1982. Auch damals passierte nichts - außer vielleicht, dass Deutschland das Finale der Fußball- WM in Spanien verlor.

Nostradamus
Der Star einer breiten Kaffeesatz-Front, die munter im Drüben fischt und als jüngstes Gerücht das jüngste Gericht halluziniert, bleibt indes unangefochten der berühmte Seher Nostradamus. Wann immer es eine Katastrophe, einen Krieg oder ein Attentat zu kommentieren gibt, greift vor allem die Boulevard-Presse gerne auf diesen billigen Autor zurück. Denn der Großmeister aller Fern-Seher ist bereits seit 500 Jahren tot. Und Tote verlangen in der Regel kein Honorar.
Den eigentlichen Weltuntergang datierte Nostradamus zwar erst auf das Jahr 3797. Doch soll 1999 immerhin der "große König des Terrors" erscheinen und einen furchtbaren Krieg auslösen.
Woher konnte Nostradamus das vor einem halben Jahrtausend schon wissen? Zumal der französische Seher noch viele andere verblüffende Vorhersagen gemacht hat. So zum Beispiel die Gründung des Staates Israel: "Zurückgekehrt, finden sie die befestigten Orte ohne Verteidigung. Sie besetzen den Ort, der bis dahin unbewohnbar war. Wiesen, Häuser, Felder, Städte nehmen sie nach Belieben. Hunger, Seuche, Krieg, lange Mühe für wenig Land" (Vers 19 der III. Centurie).
Und dass sogar die Erfindung der Neutronenbombe, die bekanntlich Menschen tötet, aber Gebäude und Geräte unversehrt lässt, wird mit folgendem Vers des Nostradamus bewiesen:
"Zurückgekehrt, finden sie die befestigten Orte ohne Verteidigung. Sie besetzen den Ort, der bis dahin unbewohnbar war. Wiesen, Häuser, Felder, Städte nehmen sie nach Belieben. Hunger, Seuche, Krieg, lange Mühe für wenig Land." (Vers 19 der III. Centurie).
Auch die Liebschaft des ehemaligen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy mit der Schauspielerin Marylin Monroe blieb Nostradamus nicht verborgen: "Plötzlich wird man sich mächtig erschrecken, von den Obersten werden die Ursachen der Affäre vertuscht. Und die feurige Dame wird letztendlich nicht mehr zu sehen sein. Nach und nach werden die Großen verärgerter" (Vers 65 der V. Centurie).
Auch vor dem Aids-Virus verschloss Nostradamus seine titanische Pupille nicht. Beleg: "Plötzlich wird man sich mächtig erschrecken, von den Obersten werden die Ursachen der Affäre vertuscht. und die feurige Dame wird letztendlich nicht mehr zu sehen sein. Nach und nach werden die Großen verärgerter." (Vers 65 der V. Centurie).
Ein und derselbe Vers - zwei völlig unterschiedliche Deutungen. Der Nostradamus-Experte Ray Nolan zum Beispiel sieht in der "Feurigen Dame" eindeutig Marilyn Monroe. Und zwar wegen ihres bekannten Films "Manche mögen's heiß". Für den deutschen Astrologen und Nostradamus-Interpreten Kurt Allgeier dagegen hört sich dieser Vers so an, "als wurde das plötzliche Auftauchen der Krankheit Aids geschildert: Niemand weiß, woher das Virus kam. Zuerst versuchte man sie (ihren Ursprung?) zu verschweigen. Dann setzte die große Angst ein. Schließlich werden auch die verantwortlichen tief besorgt sein." Kein Wunder also, dass nach dem Willen seiner publizistischen Ausbeuter der Renaissance- Pestarzt und Astrologe aus Saint Remy in der Provence immer recht hat. Wenigstens im nachhinein.
Überall dort aber, wo die Nostradamus- Fans Zukünftiges aus seinen skurrilen Vierzeilern herauslesen wollen, wird's unfreiwillig komisch. So heißt es zum Beispiel im 40. Vers der VI. Centurie: "Um den großen Durst zu löschen, wird der Große aus Mainz seinen Ämtern enthoben. Die von Köln werden sich so laut beklagen, dass der große Hintern in den Rhein gestürzt wird." Sagt man von Bundeskanzler Helmut Kohl nicht, daß er Probleme gerne aussitzt? Genau: Dieses Verslein im Stil einer Büttenrede sagt eindeutig seinen Sturz vorher - meinen jedenfalls einige Nostradamus-Deuter.

Die Sache mit der runden Zahl
Kuriosum am Rande: Ausgerechnet die angebliche Massenhysterie im "Schreckensjahr" 999 und zur ersten Jahrtausendwende christlicher Zeitrechnung, die heute oft als Beleg für die Wahrscheinlichkeit ähnlicher kalendergebundener Ängste gilt, ist von Historikern mittlerweile als Mythos, als "romantisierende Erfindung aus dem 16. Jahrhundert" entlarvt worden.
Außerdem: Hätten sich beispielsweise die Araber in unserem Kulturbereich durchgesetzt, würden wir erst im Jahr 1417 leben. Und wäre das Römische Reich nicht untergegangen, schriebe man bereits das Jahr 27495.

Allezeit ist Endzeit
Endzeitstimmung ist auch kein Privileg von so genannten "Wendejahren". Anscheinend hatten die Menschen zu allen Zeiten das Gefühl, ein Strafgericht Gottes stehe unmittelbar bevor. Zu vielen Jahren der vergangenen zwei Jahrtausende findet sich eine Weltuntergangs-Prognose. So bauten 1524 die Menschen überall in Europa Boote und Archen, weil einige Hellseher eine neue Sintflut angekündigt hatten.
1533 errechnete ein Student aus Lochau das "genaue" Datum des Weltuntergangs - angeblich anhand der biblischen Johannes- Offenbarung. Als seine Voraussage nicht eintraf, wurde das unglückliche Mathematik-Genie von seinen Nachbarn mit Steinen beworfen. Außerdem verlor er seinen Job als Kirchendiener.

1761 bestimmte ein Soldat namens William Bell das Ende der Welt für den 5. April. Und tatsächlich schlug das Schicksal unbarmherzig zu: Am 6. April wurde Bell ins Irrenhaus gesteckt.

Woher kommt die Lust am Untergang?

Die Geschichte der Weissagungen ist die Geschichte einer großen, nie getilgten Angst. Besonders im Zeitalter von Aids und Ebola-Virus, von Öko-Krise und drohendem Klima-Kollaps, von Kernspaltung und Gen-Manipulation scheint sich die kommende Jahrtausendzäsur zu einem Happening der Schwarzseher auszuwachsen. Auch die Unübersichtlichkeit und zunehmende Unkontrollierbarkeit aller Verhältnisse trägt mit dazu bei. Sehr oft auch spiegeln die Weissagungen und Visionen von Sehern und selbsternannten Propheten vor allem deren eigene Befürchtungen und Ängste wider. So etwa bei dem "Mühlhiasl", der um 1800 als Klostermüller in Niederbayern lebte und mit richtigem Namen vermutlich Matthias Lang hieß. Der "Mühlhiasl" sagte den "großen Krieg" für die Zeit vorher, "wenn die Weiberleut daherkommen wie die Gänse und Spuren hinterlassen wie die Geißen", und wenn "der Glaube so klein wird, dass man ihn unter den Hut hineinbringt". Anscheinend hatte der Klostermüller schlicht Angst vor modischen Veränderungen und rief zur Rückkehr zum einfachen und frommen Leben auf.
Auch der Brunnenbauer Alois Irlmaier aus der bayerischen Grenzstadt Freilassing erregte um 1950 mit seinen endzeitlich geprägten Beschreibungen eines dritten Weltkrieges viel Aufsehen. Er schrieb zum Beispiel: "Das Meer bekommt große Löcher, und wenn das Wasser zurückkommt, reißt es die Inseln vor der Küste weg." Oder: "Nach der Katastrophe wird es wärmer, und bei uns werden die Südfrüchte wachsen." Doch diese Visionen sind offenkundig stark von der Diskussion um die Atomwaffen in den vierziger und fünfziger Jahren beeinflusst. Ähnlich wie dem "Mühlhiasl" schwante auch Alois Irlmaier ein Verblassen der christlichen Religion und des Glaubens. Seine Vorhersage "Sie werden wieder zu Christus und der Gottesmutter zurückkehren, und das wird ihre Leiden abkürzen" forderte seine Zeitgenossen zur Umkehr auf.
So genannten Volkssehern wie Alois Irlmaier oder dem "Mühlhiasl" würde man sicherlich Unrecht tun, wenn man sie als "Spinner" abtäte. Beide hielten in ihren Visionen einen Teil der Lebensgefühle ihrer Zeit fest. Das, was in ihnen gärte und sie bewegte, konnten sie aber nur als einigermaßen wirre Droh-Botschaften zum Ausdruck bringen.

Aussichten
In einem Punkt sind sich indes volkstümliche Waldpropheten, Star-Fernseher wie Nostradamus und moderne Wissenschaftler völlig einig:

Unsere Erde wird untergehen.
Die Frage ist nur, wann.

Falls nichts Unvorhersehbares passiert, wie zum Beispiel ein gigantischer Kometeneinschlag, wird wohl keiner von uns das Ende der Welt erleben. Physiker gehen davon aus, dass die Aktivität der Sonne in etwa 1,2 Milliarden Jahren um dreißig Prozent steigen wird. Das bedeutet: Alles Wasser auf der Erde verdunstet, das Klima kippt.

Wäre ein „Gefühltes Ende“ ein Beweis für eine Jahreszahl wäre die Liste der „falsch gefühlten Ende“ lang.

Joachim von Floris Veröffentlichte 1195 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 1-1260

Arnold von Villanova Veröffentlichte 1300 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für ca. 74-1364

Walter Brüte Veröffentlichte 1393 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 134-1394

Martin Luther Veröffentlichte 1530 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 38-1328

A. Osiander Veröffentlichte 1545 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 412-1672

J. Funck Veröffentlichte 1558 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 261-1521

G. Nigrinus Veröffentlichte 1570 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 441-1701

Aretius Veröffentlichte 1573 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 312-1572

John Napier Veröffentlichte 1593 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 316-1576

D. Pareus Veröffentlichte 1618 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

J. Tilinghast Veröffentlichte 1655 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 396-1656

J. Artopaeus Veröffentlichte 1665 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 260-1520

Cocceius Veröffentlichte 1669 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 292-1552

T. Beverley Veröffentlichte 1684 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 437-1697

P. Jurieu Veröffentlichte 1687 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 454-1714

R. Fleming jun. Veröffentlichte 1701 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1848

William Whiston Veröffentlichte 1706 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

Daubuz Veröffentlichte 1720 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 476-1736

J. Ph. Petri Veröffentlichte 1768 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 587-1847

Lowman Veröffentlichte 1770 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 756-2016

John Gill Veröffentlichte 1776 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

Hans Wood Veröffentlichte 1787 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 620-1880

J. Bicheno Veröffentlichte 1793 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 529-1789

Fräser Veröffentlichte 1795 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 756-1998

George Bell Veröffentlichte 1796 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 537-1797

Edward King Veröffentlichte 1798 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 538-1798

Galloway Veröffentlichte 1802 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1849

W. Haies Veröffentlichte 1803 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 620-1880

W. Cunninghame Veröffentlichte 1813 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 533-1792

G. S. Faber Veröffentlichte 1814 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

J. H. Frere Veröffentlichte 1815 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 533-1792

Lewis Way Veröffentlichte 1818 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 531-1791

W. C. Davis Veröffentlichte 1818 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 588-1848

J. Bayford Veröffentlichte 1820 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 529-1789

JohnFry Veröffentlichte 1822 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 537-1797

John Aquila Brown Veröffentlichte 1823 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 622-1844

John Aquila Brown: The Even-Tide Veröffentlichte 1823 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 604-1917

Wm. Cunninghame Veröffentlichte 1827 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 728-1792

H. Drummond: Veröffentlichte 1827 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 722-1798

G.S.Faber Sacred Calendar of Proph. Veröffentlichte 1828 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 657-1864

Alfred Addis: Heaven Opened Veröffentlichte 1829 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 680-1840

Will. Digby Veröffentlichte 1831 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 723-1793

W.A.Holmes: Thc Time of thc End Veröffentlichte 1833 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 685-1835

M. Habershon: A Dissertation ... Veröffentlichte 1834 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 677-1843

John Fry: Unfulfüled Prophecies ... Veröffentlichte 1835 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 677-1843

Will.W.Pym: A Word of Warning ... Veröffentlichte 1835 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 673-1847

William Miller First Report of the General Conference Veröffentlichte 1842 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 677-1843

Th. R. Birks: First Elements of Sacred Prophecy Veröffentlichte 1843 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1843

Wm.Cunninghame: The Fulfilling Veröffentlichte 1847 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1847

J. H. Frere:Great Continental Revol. 1848 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 603-1847

E. Bickersteth: A Scripture Help Veröffentlichte 1850 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 727-1793 und 602-1918 und 677-1843

E.B.Elliott: Horae Apocalypticae, Veröffentlichte 1851 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 727-1793

(ohne Angabe): The Watch Tower Veröffentlichte 1856 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 727-1793

R.C.Shimeall: Our BiWe Chrondogj Veröffentlichte 1859 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 652-1868

J.S.Phillips: The Rainbow (1. März) Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 652-1867

"J.M.N.": " Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 658-1862 und 647-1873

W. Farran " Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 654-1866

Joseph Baylee:Times of the Gentiles Veröffentlichte 1871 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 623-1896

"P.H.G.":QuartJourn.of Proph. Veröffentlichte 1871 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 652-1868 und 649-1871

Edward White: Our Hope Veröffentlichte 1874 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 626-1894

N.H.BARBOUR: HERALD OF THE MORNING Veröffentlichte 1875 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1914

C.T.RUSSELL: BIBLE EXAMINER Veröffentlichte 1876 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1914

E.H.Tuckett: The Rainbow Veröffentlichte 1877 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 651/650-1869/1870

U M.P.Baxter: Forty Corning Wonders Veröffentlichte 1880 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 620-1900

H.G.Guinness:Light for the Last Days Veröffentlichte 1886 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1915 und 604-1917 und 598-1923 und 587-1934

W.E.Blackstone: The Weekly Evangel Veröffentlichte 1916 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1915 und 595-1926 und 587-1934

Von Martin Luther bis Russel - Hinter jeder dieser Namen steht eine Geschichte – eine „Gefühlt Endzeit“

Wie auch immer - eine „Gefühlte Endzeit“ ist kein Beweis für die Jahreszahl 1914.

Rutherford selber sagte das Bibelforscher dazu neigen zu jedem imposanten Ereignis drei Prophezeiungen in der Bibel zu finden.

Wachtturm 15.März 1925 Seite 88 Absatz 51:
Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, dass, wenn sie einen zukünftigen Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen wie möglich auf dieses Datum konzentrieren.

Die Endzeit hat begonnen
Warum viele Amerikaner die Bibel als verschlüsselten Fahrplan der Weltgeschichte lesen

Von Jürgen Moltmann

Ein regulärer Flug mit dem Jumbojet über den Atlantik ist auf dem Weg nach London. Die Maschine ist voll besetzt. Da kommt plötzlich die Stewardess zu dem Kapitän ins Cockpit. Mit weichen Knien und zitternder Stimme meldet sie: Dutzende der Passagiere sind verschwunden. Ihre Schuhe, Socken, Hosen und Kleider sind zurückgeblieben. Er sieht nach, findet in der ersten Klasse alles in Ordnung, in der zweiten Klasse aber schreit eine Frau nach ihrem verschwundenen Mann. Keiner weiß, was los ist. Er ruft Heathrow Airport an, kann dort aber nicht landen: Zahllose Flugzeuge sind abgestürzt, weil die Piloten plötzlich verschwunden sind, auch in der Flugleitung ist keiner mehr.
Der Pilot fliegt nach Chicago zurück. Dort herrscht dasselbe Chaos, aber Räumdienste machen ihm eine Landebahn frei. Die Katastrophe ist perfekt: abgestürzte Flugzeuge, zusammengestoßene Autos, entgleiste Züge, Tausende von Toten. Nur CNN funktioniert noch, und man sieht Bilder aus Kreißsälen, in denen Babys plötzlich aus dem Bauch schwangerer Frauen verschwinden, einem Bräutigam vor dem Altar die Braut abhanden kommt und auf den Philippinen ganze Schulklassen sich in nichts auflösen. Als der Kapitän endlich nach Hause kommt, ist auch seine Frau verschwunden.
Was ist passiert? Für ihn selbst war die Sache mit Gott immer nur irgendwie okay, aber seine Frau ging regelmäßig in Bibelstunden und gehörte zu einer Gruppe wiedergeborener Christen. Das bringt ihn auf die Spur. Sein Pastor erklärt es ihm: Die Endzeit hat begonnen. Wie die Bibel prophezeit, werden die wahren Gläubigen in die Wolken zu Christus „entrückt“, während über die zurückbleibenden Ungläubigen die Schrecken des Weltuntergangs kommen. Die Endzeit beginnt mit the great rapture der Gläubigen und führt die Ungläubigen sieben Jahre lang in the great tribulation mit Seuchen, Erdbeben, Tornados, Überschwemmungen und dem Terror des Antichristen im „Zeichen des Tieres“. Zuletzt aber kommt Christus wieder, tötet den Antichristen und errichtet sein tausendjähriges Reich, in dem die Gläubigen mit ihm herrschen werden, während die Ungläubigen vernichtet sind.
Wem die Stunde schlägt
Natürlich sind das Fiktionen, aber die Leser sind reale Menschen. Seit 1995 erscheint in Amerika in Romanform die (auch verfilmte) Serie Left Behind der beiden Sonntagsschullehrer Tim LaHaye und Jerry Jenkins, die mit dieser Story anfängt. Auflage mehr als 40 Millionen. Für Band zehn The Remnants gab es in diesem Jahr 2,5 Millionen Vorbestellungen. Nur die Hälfte der Leser mögen evangelikale Christen sein. Nach den Anschlägen vom 11. September stieg der Absatz um 60 Prozent. Auch säkulare Menschen fragten: Kommt das Weltende?, und viele lieben den doom and gloom in der Welt des Krimis und der Science-Fiction: „Beam me up, Scotty!“ Zweifellos die angenehmste Art, mit dem Bösen umzugehen.
1970 gab es schon einmal eine solche fiktive Apokalypse in Hal Lindsays Buch The Late Great Planet Earth mit ähnlicher Millionenauflage. Damals ging es um Harmaggedon, den Endkampf zwischen Gott und den Teufeln, Christus und Antichrist, den Guten hier und dem Reich des Bösen dort in jenem Tal bei Jerusalem. Dort sollten zuerst die Rote Armee der antichristlichen Sowjetunion, dann die Volksarmee des gottlosen China mit Atom- beziehungsweise Wasserstoffbomben vernichtet werden. Lindsay diente Ronald Reagan als Nahost- und Israelberater und überzeugte den Präsidenten von einem unvermeidlichen „Armageddon in unserer Generation“. Zum Glück kam Michail Gorbatschow mit seiner Friedenspolitik dazwischen. Es scheint, als ob das apokalyptische Szenario immer dann attraktiv wird, wenn säkulare Menschen die Welt nicht mehr verstehen wie nach dem Terror des 11. September. Nach Time/CNN fürchteten 59 Prozent aller Amerikaner, dass die apokalyptischen Weissagungen der Bibel wahr werden, und 25 Prozent glaubten sogar, die Bibel habe den terroristischen Angriff auf New York vorausgesagt.
Woher stammt die typisch amerikanische Lust auf den Weltuntergang? Theologisch gründet sie seit 1860 im so genannten dispensationalism des englischen Evangelisten John Nelson Darby und wurde durch die Scofield Reference Bible von 1909 populär. Hier wird die Bibel nicht als Glaubenszeugnis gelesen, sondern als verschlüsselter göttlicher Fahrplan für die Weltgeschichte. Die Zahl – zum Beispiel 666 – wird zum Schlüssel der Weltgeschichte. Man nennt diese Lesart der Bibel zwar „Biblizismus“, es handelt sich jedoch um eine Errungenschaft der frühen Aufklärungszeit. Wie Newton durch Erkenntnis der Naturgesetze die Natur entzauberte, so wollten die frühen „prophetischen Bibelausleger“ die Geheimnisse der Geschichte durch Erkenntnis ihres geplanten Ablaufs durchschauen. Der Grundgedanke ist einfach: Wie Gott in sieben Tagen die Welt geschaffen hat, wird auch – dispensations genannt – ihre Geschichte in sieben Zeitaltern ablaufen. Mit dem Erscheinen Christi sind wir in das christliche sechste Zeitalter eingetreten, und heute steht uns das siebte und letzte Weltzeitalter bevor. Biblische Prophetie soll geschichtliche Weissagung sein. Die Weissagung für die Endzeit steht in der Apokalypse. Folglich ist die Johannes-Offenbarung das wichtigste Buch der Bibel. Auch von Sir Isaak Newton gibt es Auslegungen der Apokalypse, schließlich war seine Weltmaschine eine Weltenuhr, an deren Zustand man erkennen sollte, was die Stunde geschlagen hat. Die apokalyptische Aussicht auf die bevorstehenden Schrecken der Endzeit gewann im Zeitalter der allgemeinen Fortschrittseuphorie Bedeutung für die fundamentalistische Reaktion auf den Modernismus und Liberalismus der protestantischen Welt. Sie stammt aber aus der gleichen Wurzel der Aufklärungszeit, die Glauben in Wissen überführen wollte.
Fromme Entrückung
Kritisch wird bemerkt, dass dieses Endzeitszenario nicht von Christus stammt, denn „Zeit und Stunde weiß niemand, auch nicht der Sohn“ (Markus 13, 32). Die „Entrückung“ der Glaubenden, von der Paulus in 1. Thess. 4, 17 spricht, ist auch kein Eskapismus zum Hohn auf die Hinterbliebenen, sondern ein Bild, in dem die Bewohner einer Stadt ihrem ankommenden König entgegengehen, um ihn in ihre Stadt zu geleiten. Von Schrecken der Zurückgelassenen steht da nichts.
In sektiererischen Zirkeln hat es solche Vorstellungen immer gegeben, im heutigen Amerika aber sind sie eine Massenerscheinung. Mehr und mehr Amerikaner lesen und sprechen über das Weltende, während Europäer das ziemlich kalt lässt. Warum? Ein Land, das seine Bestimmung von Anfang an in göttlicher Vorsehung begründet, hat eine natürliche Schwäche für Prophetien. Ein Volk, das eine „neue Welt“ gegenüber einer „alten Welt“ in Europa bauen wollte, ist geneigt, in dualistischen Kampfkategorien zu denken: hier die Guten – dort die Bösen und „wer nicht für uns ist, ist wider uns“. Im 19. Jahrhundert mobilisierte der Fortschrittsglaube den Aufstieg Amerikas, aber es entstanden auch drei apokalyptische Bewegungen der „letzten Tage“: Zeugen Jehovas, Mormonen und Adventisten. Heute schwanken viele zwischen einem messianischen Sendungsbewusstsein für das American empire und den dargestellten Weltuntergangsängsten. Es sind zwei Seiten derselben Medaille, die man auch Egomanie nennt. Christlicher Glaube ist demgegenüber demütige, aber anhaltende Leidenschaft für das Leben.

Jürgen Moltmannn, emeritierter Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.
http://zeus.zeit.de/text/archiv/2002/51/Weltuntergang

Trotz allem leben wir in der Zeit des Endes.

(1. Petrus 4:7) Das Ende aller Dinge aber hat sich genaht. Seid daher gesunden Sinnes, und seid wachsam im Hinblick auf Gebete.

(Jakobus 5:7,8) Übt daher Geduld, Brüder, bis zur Gegenwart des Herrn. Seht! Der Landwirt wartet die köstliche Frucht der Erde ab und übt Geduld ihretwegen, bis er den Frühregen und den Spätregen erhält. Übt auch ihr Geduld; befestigt euer Herz, denn die Gegenwart des Herrn hat sich genaht.

(Römer 13:11,12) [Tut] dies auch, weil ihr die besondere Zeit erkennt, dass die Stunde für euch schon da ist, aus dem Schlaf zu erwachen, denn jetzt ist unsere Rettung näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt; der Tag hat sich genaht. Lasst uns daher die Werke, die zur Finsternis gehören, ablegen, und lasst uns die Waffen des Lichts anlegen.

(Hebräer 9:26) Sonst hätte er von Grundlegung der Welt an oftmals leiden müssen. Nun aber hat er sich beim Abschluss der Systeme der Dinge ein für allemal offenbar gemacht zur Beseitigung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.

(Mathäus 3:1,2) In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und predigte in der Wildnis von Judäa, indem er sprach: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“

(Mathäus 4: 17) Von dieser Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“

(Mathäus 10:7) Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ‚Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘

(Markus 14,15) Nachdem nun Johannes in Haft genommen worden war, ging Jesus nach Galiläa, predigte die gute Botschaft Gottes und sprach: „Die bestimmte Zeit ist erfüllt, und das Königreich Gottes hat sich genaht. Bereut und glaubt an die gute Botschaft.“

(Lukas 10:9) und heilt darin die Kranken und sagt ferner zu ihnen: ‚Das Königreich Gottes hat sich euch genaht.‘

(Lukas 10:11) Trotzdem behaltet dies im Sinn, dass sich das Königreich Gottes genaht hat.‘

(Offenbarung 1:3) Glücklich der, der laut liest, und diejenigen, die die Worte dieser Prophezeiung hören und die darin geschriebenen Dinge halten; denn die bestimmte Zeit ist nahe.

Jeder der sagt das Ende aller Dinge hat sich genaht, hat Recht.
Schon seid 2000 Jahren.
Jedoch im Sinne von „möglicherweise noch 2000 Jahre“.

Sollte ich den morgigen Tag nicht erleben, dauert das Ende für mich keine 24 Stunden mehr.
Und höchstens 70 wen in Kraft 80 Jahre.

Das bedeutet im Unkehrschluss:
Das, egal welche Jahreszahl man seid Jesu Taufe, im Zusammenhang mit der Zeit des Endes bringt, damit immer Recht hat.
Er bestätigt zwar eigentlich nur das, was schon seit Johannes dem Täufer gilt, aber vom Grundsatz liegt man damit natürlich nicht verkehrt.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der sechste Tag.



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