Es gibt keinen Gott der menschliche Schicksale leitet/bewertet/belohnt/verdammt


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Info am 20. November 2005 13:08:28:

Es gibt keinen Gott der menschliche Schicksale leitet, bewertet, belohnt oder verdammt


"Ich glaube an Spinozas Gott"
Einsteins "kosmische Religiosität"

Eine "eigentümliche Religiosität" sah Einstein bei sich und bei anderen Wissenschaftlern, die von der Kirche oft nicht und von Nicht-Wissenschaftlern nie wirklich verstanden wird. Die Quelle für Einsteins Gottesbegriff ist Spinoza, der zu seiner Zeit als Ketzer, ihm jedoch als "religiöses Genie" galt.

Berühmt geworden ist Einsteins Antwort auf die Frage eines New Yorker Rabbiners, ob er an Gott glaube: "Ich glaube an Spinozas Gott, der sich in der gesetzlichen Harmonie des Seienden offenbart, nicht an einen Gott, der sich mit Schicksalen und Handlungen der Menschen abgibt."

Heute erscheint Spinozas Ethik hochtheologisch, doch zu ihrer Zeit wurde sie als atheistisch abgelehnt, weil sie aus dem jenseitigen und persönlichen Gott eine abstrakte, absolute Substanz machte, die allem Seienden (Natur und Geist) innewohnt und zugleich alles umfasst. Diese pantheistische Konzeption hat Einstein sehr angezogen, für den "die Idee eines Wesens, welches in den Gang des Weltgeschehens eingreift, ganz unmöglich" war. Die "Furcht-Religion" kam für ihn so wenig in Frage wie die "moralische Religion" mit einem "Gott, der belohnt und bestraft". Dagegen setzte

Einstein die "kosmische Religiosität", die "keine Dogmen und keinen Gott kennt, der nach dem Bild des Menschen gedacht wäre."

Es kann deshalb auch keine Kirche für sie geben, und den bestehenden Kirchen werden die "religiösen Genies", zu denen Einstein "Männer wie Demokrit, Franziskus von Assisi und Spinoza" (und vielleicht auch ein bisschen sich selbst) zählte, oft als Atheisten, manchmal auch als Heilige erscheinen. Das ist verständlich, doch die einzig wahre und mögliche Form für den Wissenschaftler ist eben die kosmische Religiosität, "die stärkste und edelste Triebfeder wissenschaftlicher Forschung." Es folgt der für Einstein ungewöhnlich pathetische Ausruf: "Welch ein tiefer Glaube an die Vernunft des Weltenbaues und welche Sehnsucht nach dem Begreifen, wenn auch nur eines geringen Abglanzes der in dieser Welt geoffenbarten Vernunft musste in Kepler und Newton lebendig sein, dass sie den Mechanismus der Himmelsmechanik in der einsamen Arbeit vieler Jahre entwirren konnten!"


"Ich glaube an Spinozas Gott"
Baruch de Spinoza (1632 - 1677)


Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man gezwungen ist, ununterbrochen dazuzulernen.
George Bernard Shaw, Autor

Intelligenz ist jene Eigenschaft des Geistes, dank derer wir schließlich begreifen, daß alles unbegreiflich ist.
Emile Picard (1856-1941), frz. Mathematiker

In diesem Sinne:

Entweder man begreift Religion/Glaube oder man begreift nichts.

W. I. LENIN
[Opium für das Volk]

Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die Ohnmacht des Ausgebeuteten im Kampf gegen die Ausbeuter läßt ebenso unvermeidlich den Glauben an ein besseres Leben im Jenseits aufkommen, wie die Ohnmacht des Wilden im Kampf gegen die Naturgewalten den Götter-, Teufel-, Wunderglauben usw. aufkommen ließ. Wer sein Leben lang schafft und darbt, den lehrt die Religion Demut und Geduld im irdischen Leben und vertröstet ihn auf den himmlischen Lohn. Wer aber von fremder Hände Arbeit lebt, den lehrt die Religion Wohltätigkeit hienieden; sie bietet ihm eine wohlfeile Rechtfertigung für sein Ausbeuterdasein und verkauft zu billigen Preisen Eintrittskarten zur himmlischen Seligkeit. Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen.


Die Religion ist eine Art geistigen Fusels

... und die Lehren von Jehovas Zeugen sind von der Art geistigen Fusels, dessen Alkohol blind macht.



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