Re: 8. 7. 1955 (Vor fünfzig Jahren)


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 08. Juli 2005 09:06:35:

Als Antwort auf: Re: 1. 7. 1955 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. Juli 2005 06:14:08:

Dem Thema des katholischen Fronleichnamsfest widmet sich „Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8. 7. 1955.
Über die geschichtlichen Wurzeln selbigen meint „Erwachet!" ausführen zu können:
„Wenn jemand von den Zuschauern fragt, um was es sich hier handle, so wird ihm wohl jeder sagen, daß dies die jährlich stattfindende Fronleichnamsprozession ist. Aber möge niemand weiter über Bedeutung und Ursprung dieses Festes fragen. Warum nicht? Weil möglicherweise außer dem Priester und einigen wenigen Kennern der Kirchengeschichte niemand eine Antwort auf solche Fragen geben könnte. Ja, die große Menge der Prozessionsteilnehmer weiß nicht einmal, was der Name dieses Fronleichnamsfestes bedeutet.

Was ist eigentlich der geschichtliche Hintergrund dieses katholischen Festes? In der Bibel findet man bezüglich eines solchen Festes nichts, wiewohl man auf katholischer Seite geneigt ist, die Prozession mit dem Einzug Jesu in Jerusalem zur Passahzeit zu vergleichen. Da dieses Fest erst seit dem 14. Jahrhundert n. Chr. Von der Katholischen Kirche gefeiert wird, wird niemand verwundert sein, nichts darüber in der Bibel zu finden. Die geschichtlichen Hintergründe sind ziemlich verschwommen.

Doch wo Urkunden fehlen, da findet der Geschichtsforscher Quellen in Sagen und Legenden, die sich von Mund zu Mund und durch Jahrhunderte hindurch fortpflanzten. Um das Jahr 1230 n. Chr. Lebte in Lüttich eine Nonne, namens Juliana. Diese soll in den ersten Jahren ihres Ordenslebens eine seltsame Erscheinung gehabt haben. Oft sei ihr der Mond in vollem Glanze erschienen, der in seiner Rundung jedoch einen dunklen Fleck aufwies. Niemand konnte das Gesicht erklären. So habe es Christus der Nonne selbst geoffenbart. Der Mond bedeute die gegenwärtige Katholische Kirche, der Fleck aber das Fehlen eines Festes, das die 'Gläubigen' feiern sollten, nämlich das Fronleichnamsfest.

Juliana erzählte die Vision zuerst einem Kanonikus in Lüttich, namens Johannes de Lausenna. Hernach dem Jakob Pantaleon, einem Archidiakon in Lüttich. Die Sache kam vor Robert, den Bischof von Lüttich, der im Jahre 1246 n. Chr. Die Abhaltung dieses Festes in seinem ganzen Bistum anordnete. Als nun der erwähnte Jakob Pantaleon unter dem Namen Urban IV. Den päpstlichen Thron bestiegen hatte, suchte er das Fest in der ganzen Katholischen Kirche einzuführen, doch sein Tod hinderte ihn an der Ausführung seines Vorhabens. Erst später, anläßlich einer allgemeinen Kirchenversammlung im Jahre 1311 n. Chr., die in Vienne (Frankreich) unter dem Vorsitz des Papstes Klemens V. Stattfand, verordnete man, daß die Feierlichkeit in der ganzen Katholischen Kirche begangen werde.


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