Re: Der Fall Marianne Hertel


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 13. Mai 2005 07:31:02:

Als Antwort auf: „Liebevolle Vorkehrung" geschrieben von Drahbeck am 11. Mai 2005 23:59:53:

Der Fall Marianne Hertel
In der CV 186 (Januar 1985) aus Dresden-Leuben gelesen (auszugsweise):
Söhnchen Thomas war als Junge in der Elbe ertrunken. Mutti Marianne wurde später zuckerkrank. Dazu kam ein schweres Nierenleiden. Was da an Leid und Kummer in der Ehe zu ertragen war, kann man sich von außen nur schwer vorstellen. Die „temperamentvolle" Zeugen-Ilse hatte es sich als „beste Freundin" vorgenommen, die Marianne lt. WT-Missionsauftrag ebenfalls unter den Wachtturm zu holen. Sie würde in der vom WT gepredigten „neuen Welt", die „bald kommen" würde, ihr Söhnchen wiedersehen und andere Glücksverheißungen mehr. Natürlich war sie in einer von verständlichen Gefühlen überwältigten leidgeprüften, kummervollen und trostbedürftigen Situation. So hatte unsere Zeugen-Ilse ihre „beste Freundin" schließlich auch so weit, daß sie sich ohne Wissen ihres Mannes gar dem WT-Blutkultdogma verschrieb, buchstäblich auf Leben und Tod. Ein Blutmythos unseligster Art, wonach man selbst in Todesgefahr die Blutspende (Transfusion) ablehnen muß.

So unterschrieb Marianne folgenden von der WT-Organisation vorgegebenen Text, dem Personalausweis beizufügen:
„Ich halte mich streng an die Gebote der Bibel und damit auch an die Forderung, sich von Blut zu enthalten (Apostelgeschichte 15:28,29). Auf Grund dieses Gebotes muß ich in jedem Fall eine Bluttransfusion ablehnen. Auch in einem Notfall oder wenn diese Ablehnung Ihrer Meinung nach den Tod für mich zur Folge hätte. Ich anerkenne und schätze Ihre Bemühungen, mir zu helfen sehr, bitte aber gleichzeitig um Verständnis, daß ich mein christliches Gewissen rein erhalten möchte. Bitte geben Sie mir unter keinen Umständen Blut. Sollten sich daraus Folgen ergeben, spreche ich jeden von Verantwortung frei. Infucol oder andere Blutexpanderstoffe können angewendet werden.
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis."
Marianne Hertel
geb. 4.11.1925
Dresden. 4.10.1979

Durch die schweren Krankheiten schien es mit unserer Marianne bald zu Ende zu gehen. Mit dem Verlust des Liebsten droht die Bitternis des Alleinbleibens um so mehr, wenn man älter geworden ist und einer auf den anderen innig angewiesen war.
Würde sie Heinz, ihren Mann, verlassen müssen, der der WTG und den ZJ gegenüber sehr skeptisch geblieben war?
Natürlich gab es eine Hilfsmöglichkeit bei solchen gefährlichen Nierenleiden. Blutaustausch oder Transfusion. Wie gesagt, wußte Heinz jedoch nicht, daß seine Marianne durch die Zeugen-Ilse mit dem WT dahin gebracht worden war, jene WT-Blutkulterklärung vom 4.10.79 zu unterschreiben. Aus ihr WT-gemäß beigebrachter Furcht vor einem angeblichen Verlust ewigen Lebens, göttlicher Gunst und der Möglichkeit, ihr Kind wiederzusehen und auch, um nicht vernichtet zu werden. Das lag in ihrem Personalausweis, damit ihr die Ärzte im Krankenhaus kein Blut zu einer notwendig werdenden Lebensrettung geben können, so daß sie in den Tod geht.

So nahm dieses Schicksal seinen WT-gemäßen Lauf und Marianne starb, ließ ihren Mann hilfs- und fassungslos zurück. Wie „wunderbar" hatte doch die Zeugen-Ilse da „geholfen". Nicht zu reden von der verantwortungslosen Anleitung durch eine „beste Freundin", etwas vor dem Ehemann geheimzuhalten, was tödliche Folgen für die Ehe haben kann. …

Voll WT-Geist schrieb unsere Zeugen-Ilse dem Hinterbliebenen danach am 12.8.80 in einem „Zeugnisbrief" resolut:
„Dir, lieber Heinz, rate ich aufrichtig, werfe Dein Vertrauen (wenn es auch noch so klein ist) nicht weg, welches eine große Belohnung hat! Hebr. 10:35. Der Marianne zuliebe, du willst sie doch mal wiederbekommen, gesund und neugestaltet, sowie auch Thomas.
Glaubst Du, Gott lügt?"


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