Re: Jehovas Zeugen sind ein Gimpelfang


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 05. April 2005 17:43:51:

Als Antwort auf: Jehovas Zeugen sind ein Gimpelfang geschrieben von B am 05. April 2005 14:42:20:

"Die Aussagen von Aussteigern reichten nicht aus ..."
Letztendlich zeigt sich in diesem Detailsatz, wo "der Hund begraben ist". Es ist eine Machtfrage. Wie kann man schon i der Bibel lesen: "Die Väter aßen saure Trauben - und die Söhne bekamen stumpfe Zähne".

Die "Väter" in diesem Fall, die westlichen Siegermächte, die unmittelbar nach 1945 schon die Religion massiv protegierten. Wer seinen Sinn mit religiösen Pantasmen füllt, der stellt keine politische unbequemen Fragen. Das wusste schon Bismarck und praktizierte es auch.
Die Zeugen mit ihrer Politikabstinenz, sind für gewisse Kreise, durchaus willkommenes Verdummungsmittel.
Man kann nicht an dem Umstand vorbeigehen, dass in der KdöR-Frage Zweiklassenrecht herrscht. Aus der Sicht einer verweltlichten Zeugenführung, die nur ein Ziel kennt, ihren "Laden am laufen zu halten" und die dafür selbst mit dem Teufel mit "langen Gabeln" speisen würde. Aus deren Sicht und Interessenlage ist das Aufbrechen der KdöR-Frage durchaus folgerichtig.
Und Folgerichtig ist auch, dass die Berliner Richter in dem Sinne entschieden. Dieweil sie eine Grundsatzfrage (davor schon Karlsruhe) prinzipiell nicht angehen. Dieweil sie im Konzert einträchtig mit der Politik, es zulassen, dass aus Deutschland ein "Mullahstaat" wird. Hat die Akzeptanz der Religion in breiten Bevölkerungskreisen, etwa im Vergleich zu 1950, und besonders nach dem "Schub" Beitritt der Ostländer zur BRD, durchaus beachtlich abgenommen. So haben im Gegensatz dazu die Finanzströme an die Ideologie-und Illusions-
Verkäufer mit dem Firmenschild "Religion" und in ihrem Windschatten aufbauend, die C-Parteien und mit ihnen in der Religionsfrage Gleichgeschaltetes, keineswegs "abgenommen", wie es von der Sache her geboten wäre.
Das kulminiert nun umso mehr. Heute Zeugen. Morgen Scientology, übermorgen Islamische Vereine von der "Güte" "Milli Görus". Sie alle werden ihren Fuß nicht aus der einmal geschlagenen Bresche mehr herausnehmen. Sie alle werden diesen Nachtwächterstaat in finanzieller Hinsicht weiter erpressen. Es sei denn, es gibt für sie ein ernsthaftes Paroli. Danach sieht es aber nach den Kommentar der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", und dem Kommentar des Kirchenpolitischen Blockflötensprechers einer Partei namens FDP, derzeit nicht aus.

Ich bin ja wirklich gespannt, wie die andere kirchenpolitische Machtfrage im Lande Berlin, die derzeit auf der Tagesordnung steht, ausgehen wird. Blockflöten-Bundestagspräsident Thiese (Blöckflöte bezogen nur auf die Religionsfrage) hat sich diesbezüglich schon klar positioniert. Die Kirchenzeitungen vermeldeten schon, dass Thierse mit als erster seinen Namen auf eine von den Kirchen veranstalteten Protestliste gesetzt hat.

Es dreht sich banal, um den beabsichtigt einzuführenden "Werteunterricht" an den Berliner Schulen (um so die Islamisten zurückzudrängen). Dieses Unterrichtsfach würden die Kirchen ja noch hinnehmen, wenn es ein "Wahlfach" wäre. Abwählbar durch Religionsunterricht, Made Eigenbau. Das aber wollen Schulpolitiker, auch aus der SPD so nicht hinnehmen. Sie bestehen auf den Pflichtfachcharakter. Wenn sie darauf nicht bestehen, ist das ganze sonst "für die Katz". Können christliche Schüler diesen LER-ähnlichen Unterricht abwählen, so ergibt sich als Folgerung (siehe ZJ-KdöR-Streit). Wer A sagt, muss auch B sagen. Diese Abwahlmöglichkeit werden auch die Islamisten usw. für sich durchboxen.

Deshalb sagen auch Berliner SPD-Politiker, als "Lippenbekenntnis", abgesehen von dem schon genannten Herrn Thierse, es darf solch eine Abwahlmöglichkeit nicht geben. Dieser Streit und sein derzeit noch völlig offener Ausgang, besitzt dieselbe "Qualität", wie der ZJ-KdöR-Streit. Ein Sieg, oder eine Niederlage in der Schulfrage, wird meines Erachtens auch Ausstrahlwirkungen in der KdöR-Frage haben, die derzeit zwar gerichtlich durchgeboxt; aber noch nicht in die Alltagspraxis umgesetzt ist. Es sollen schon Pferde gekotzt haben; "direkt vor der Apotheke".


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