Wieviele Divisionen hat ...

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 26. März 2005 08:37:55:

Es greift meines Erachtens zu kurz, wenn man die Berliner KdöR-Entscheidung nur isoliert betrachtet. Da die Zeugen Jehovas keine Molotowcocktails zu basteln belieben, laufen sie in den Augen vieler Politiker eher unter "ferner liefen". Um solche, die eine zugebilligte Narrenfreiheit eben für sich ausnutzen. Was die Frage Molotowcocktails anbelangt, sieht das wohl in islamistischen Kreisen etwas anders auf. Und da pflegen dann selbst schlafmützige Politiker, ansonsten nicht selten mit lukrativen Nebenjobs beschäftigt, sodass sie sich schon aus dem Grunde nicht um "alles" kümmern können. Da pflegen selbst solche relativen "Schlafmützen" (in Anführungsstrichen) mal aufzuwachen. Noch den Sand aus ihren verschlafenen Augen wischend, dämmert es ihnen. Ganz so wie bisher, kann das wohl in Sachen Islamisten nicht weiter laufen.

Und da es auch unter den Politikern solche gibt, die für Kirchen eigentlich nur bestenfalls (zu Weihnachten mal) als Stimulanzverbesserer Verwendung haben. Es ansonsten aber doch eher mit dem Spruch halten, den "lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen"; gelangen sie dabei bei ihren Überlegungen, was sie denn nun in Sachen Islamisten tun könnten, auch zu Denkmodellen, die den Kirchen, beispielsweise deren Herrn Huber, den Angstschweis auf die Stirn treiben. Derart schweißgebadet ist sich her Huber auch nicht zu Schade, von einer Tageszeitung mit der Schlagzeile zitieren zu lassen, wenn man ihm nicht willfährig, gäbe es "eine Konfrontation, wie wir sie noch nie gehabt haben".

Das alles wäre ja für die Politiker-Schlafmützen nicht sonderlich tragisch, konnten sie aus dem "vollen" schöpfen. Dann würden eben weiterhin wie bisher die gewünschten Wohltaten verteilt. Lediglich das es eben - Umstände bedingt, inzwischen ein paar mehr auf Wohltaten Anspruch erhebende gibt. Nur leider deucht den Politiker-Schlafmützen auch eines. Und da sind auch sie wieder hellwach. Wenn sie denn in die Staatskasse schauen, erschließt sich ihnen ein Blick gähnender Leere. Ist ja auch verständlich. Einem Herrn Ackermann von der Deutschen Bank werden sie natürlich nicht zu nahe treten. "Neiddiskussionen" könne und solle es nicht geben. Das lässt sich in Sicht der vorgenannten "Schlafmützen", die nun wieder hellwach sind, nur so lösen, dass ihre Gehälter den des Herrn Ackermann angepasst werden, aber nicht umgekehrt. Womit auch der Fall Ackermann, Schremp und noch ein paar mehr von der Güte, ausgestanden wäre.

Noch immer plagt angesichts dieser Politik, unsere hellwachen Schlafmützen, aber das Problem der gähnenden Leere in der Staatskasse. Und da haben sich einige von ihnen zumindest, auch zu der "revolutionären" Erkenntnis durchgerungen. Die Befriedigung der vermehrten "Anspruchsberechtigten" lässt sich wohl nur über den Weg einer gewissen "Umverteilung" bewerkstelligen. Welch schreckliches Wort in den Ohren der Anhänger der reinen Wallstreet-Lehre. Aber es geht wohl nicht anders. Natürlich möchte man gerne in dem Sinne umverteilen. Anpassung an das Ackermann'sche Gehalt. Aber die rauen Wirklichkeiten stehen dem entgegen. Also muss doch tatsachlich eine Umverteilung, zumindest angedacht werden (Realität ist sie noch lange nicht), die auch einem Herrn Huber weh tun würde.
Wie der darauf zu reagieren gedenkt wurde schon gesagt.

Ach ja, wie fragte einst Stalin: Wieviele Divisionen hat der Papst?
Vielleicht kann man diese Frage noch dahingehend ergänzen. Wieviele Divisionen haben Herr Huber und auch die Zeugen Jehovas?
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/433979.html


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