Re: Rolf Hochhuth

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 27. Februar 2005 18:47:35:

Als Antwort auf: Rolf Hochhuth geschrieben von Info am 27. Februar 2005 14:23:53:

Ob Hochhuth in der Sache derzeit eine "gute Figur" abgegeben hat, mag man mehr bezweifeln, denn glauben. Wenn er im Nachhinein als "Entschuldigung" sagt, er kannte die "Junge Freiheit" und ihre Tendenz nicht, dann spricht das eher für einen Traumtänzer, denn für einen Realisten.

Hochhuth hatte sich mit seinem Stellvertreter-Drama damals in der Tat einen Namen gemacht. Das verzeihen ihm noch heute gewisse Leute - beispielsweise Altkanzler H. Kohl - noch immer nicht. Von einigen Apologeten der katholischen Kirche, die sich beim "wegerklären" mit den Zeugen-Apologeten eigentlich die Hand reichen könnten, was ihre "Technologie" betrifft (nicht die Inhalte), erst gar nicht zu reden

Hochhuth ist nicht bei seinem "Stellvertreter" stehen geblieben. Wer vor einiger Zeit den Knatsch verfolgt hat, bezüglich der Berliner Theaterlandschaft, die aus fiskalischen Gründen nach wie vor von Subventionskürzungen bedroht ist. Und wie da Hochhuth mit einem "Angebot zur Rettung" kam, dass ein "vergiftetes Angebot war"; dergestalt das sein angebotenes Engagement darauf hinaus lief sich zum Überpapst krönen zu lassen. Besagtes Theater sollte, wenn es nach Hochhuth ginge, nur noch seine Stücke aufführen und sonst nichts. Dafür versprach er sich dann etwas finanziell engagieren zu wollen.
Zum Glück wurde daraus nichts.

Auch dabei gilt es zu sagen. Unterm Strich hat dabei Hochhuth auch keine gute Figur abgegeben.

Goldhagen etwa meinte dass es vor Hochhuth kaum offene Kritik am praktischen Verhalten des Schweigepapstes gegeben hat. Dem ist, soweit es den Aspekt Publikumswirksamkeit betrifft, zuzustimmen. Und dieses Verdienst bleibt Hochhuth auch ungeschmälert erhalten. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass man ihn auf anderen Feldern kritisch sehen kann.

In der "Erwachet!-Ausgabe vom 8. Juli 1964 ist die WTG in zwei Artikeln, zeitgenössisch relativ umfänglich darauf eingegangen. Der eine überschrieben:
"'der Stellvertreter' redet ins Gewissen und erregt Ärgernis" S. 9 - 19. Ein Artikel der den Umfang sonstiger "Erwachet!"-Artikel deutlich übersteigt. Und der zweite Artikel in der gleichen Ausgabe (S. 19 - 21):
"Das Konkordat zwischen Hitler-Deutschland und dem Vatikan".

Inzwischen ist Hochhuth nicht mehr die "einzigste" Stimme, die sich kritisch zu dem "Schweigepapst" geäußert hat. Ich habe auch keinen wesentlichen Dissenz zu den vorgenannten "Erwachet!"-Ausführungen. Nur stelle ich mal schlicht fest. Auch in ihrer neuesten WTG CD-ROM ist wieder alles vor 1970 ausgespart (technische Gründe dafür sind im Zeitalter der DVD nicht stimmig. Es sind bewusst ideologische Gründe, weshalb die WTG bei ihrem CD-ROM-Angebot alles vor 1970 ausspart. Nun bin ich der Meinung, meine Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Wenn die WTG der Meinung ist, mit ihren Ausführungen in Sachen Hochhuth etwas die "Zeiten Überdauerndes" geschrieben zu haben. Nun niemand hindert sie daran, dass dann auf eine i h r e r Webseiten einzuscannen und der Nachwelt zu offerieren. Einen kritischen Kommentar meinerseits zu ihren damaligen Hochuth-Ausführungen braucht sie kaum zu fürchten.
Und weshalb es dazu keinen kritischen Kommentar gibt, habe ich glaube ich schon durch die Auswahl der nachfolgenden zeitgenösischen WTG-Karikatur deutlich gemacht, die übrigens auch James Penton in seinem neueren Buch für Abbildungswürdig hält.

Meinerseits jedoch - angesichts vorgenannter Fehlleistungen des Herrn Hochhuth werden ich diesen Einscann-Aufwand nicht betreiben.

Nichts ist so alt wie der Ruhm von gestern!
Das gilt auch für Herrn Hochhuth
www.wiesbadener-kurier.de/feuilleton/objekt.php3?artikel_id=1803083
www.lr-online.de/nachrichten/kulturwelt/regional/art1073,833611.html?fCMS=817d178dd4258f4a72f989b10c782d1a<br>

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