Re: In eigener Sache


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

 

Geschrieben von Drahbeck am 07. November 2004 18:39:48:

Als Antwort auf: Re: Wkipedia geschrieben von Drahbeck am 01. November 2004 08:00:35:

Im Zeugen Jehovas bezüglichen Artikel der „Wikipedia" gibt es in vorgenannter Angelegenheit auch einen Linkverweis auf eine entsprechende Webseite des Herrn Hirch.
In Kommentierung dessen habe ich jetzt meine schon längere Zeit bestehende Datei
Gebhard
ergänzt um die Vorgänge aus dem Jahre 2004.
Mit dem Hinweis es handele sich um eine Gegendarstellung zu den Hirch-Ausführungen, hatte ich einen Link auf meine vorbenannte Datei in der Wikipedia mit eingefügt. Bekanntlich sind Textbearbeitungen dort jedermann (in der Regel) möglich.
Schon nach ganz kurzer Zeit wurde dieser Link dort wieder gelöscht. Nun ist es unstreitig, dass die Betreiber der „Wikipedia" Hausherrenrecht haben. Demzufolge lasse ich diese Sache dort meinerseits auf sich bewenden.
Nicht bewenden hingegen lasse ich diese Kommentierung zu den Vorgängen des Jahres 2004, die ja in genannter Datei meiner Webseite jetzt eingefügt wurden und bleiben. Einen „Maulkorb" lasse ich mir nicht verpassen, auch wenn die „Wikipedia" die Löschkeule schwingt.
Nachstehend die Ergänzung bezüglich des Jahres 2004.

Kritiker der WTG haben es nicht leicht. Das lässt sich an vielerlei Beispielen belegen. Eines tritt dabei immer wieder signifikant zum Vorschein. Die von der WTG gesteuerte Kritik verlagert sich zunehmend auf persönliche Aspekte. Das Bibelwort „Wer von euch ohne Sünde ist - der werfe den ersten Stein" wird bewusst desavouiert. Beispiel Twisselmann. Seine (mehr theologisch orientierte) Auseinandersetzung mit der WTG wurde von letzterer nie im Detail beantwortet. Aber auch in seinem Fall konnte man registrieren. Er wurde persönlich angegriffen. Etwa bezüglich seiner tatsächlichen oder vermuteten Eheverhältnisse in seiner Biographie.
Siehe dazu:
Hans-Jürgen Twisselmann

Beispiel Günther Pape. Letzterer schon seit den frühen 1950er Jahren in der alten BRD lebend ist der WTG auch durch seinen Erlebnisbericht „Ich war Zeuge Jehovas" ein besonderer Dorn im Auge. Wie immer man zu Pape als „Theoretiker" auch stehen mag. Wie immer man seine Konversion zur katholischen Kirche auch bewertet (die wohl höchstens 0,001 Prozent der aus ZJ-Milieu stammenden akzeptieren dürften). Läßt man diese Aspekte nicht im Vordergrund stehen; lässt dafür seinen Bericht in „Ich war ZJ" unvoreingenommen auf sich wirken, kommt man nicht umhin zu bestätigen: Sachlich geschrieben; durchaus wesentliches erfassend. Und weil Pape nun die Logistik der katholischen Kirche hinter sich hat, die ihm eine Auflage seines Buches von 25 Auflagen bescherte (etwas wovon andere nur träumen können), erzielte er durchaus eine gewisse Breitenwirkung. Grund genug für die WTG sich zu ärgern.

Im Falle Günther Pape kam noch ein zusätzliches hinzu. Auch sein leiblicher Sohn trat in die Fußtapfen seines Vaters als „WTG-Aufklärer". Weitaus ärgerlicher aber ist für die WTG der Umstand, dass Pape noch einen leiblichen, in der DDR lebenden Bruder hat. Dieser Dieter Pape, in Sachen Zeugen Jehovas die DDR-Gefängnismauern auch von innen kennen lernend, entwickelte sich nun nachfolgend auch als WTG-Kritiker. Kann man Pape-West bescheinigen, ihm nutzte die Logistik der katholischen Kirche wesentlich; so wird man beim Falle Pape-Ost auch registrieren zu haben. Auch er konnte sich auf eine relevante Logistik stützen. Der Aktenbestand macht es heute offenkundig, um was für eine Logistik es sich da handelte: Den Staatssicherheitsdienst der DDR.
Siehe dazu:
Andre Gursky

ForumsarchivA73
Parsimony.9757

Es ist offensichtlich, dass die Versuchung für die WTG nicht gering war, diese drei Fälle Pape miteinander zu vermengen. Durch ihr Sprachrohr B... lässt sie den auch prompt die griffige Vokabel vom „Pape-Clan" auf den Ententeich setzen. B... hat sich als WTG-Sprachrohr unter anderem auch schon als unqualifizierter Angreifer des US-Amerikaners Jerry R. Bergman geortet, welcher der WTG gleichfalls ein Dorn im Auge ist; und dessen Studie über seelische Probleme von Zeugen Jehovas, in ihren wesentlichen Aussagen, sogar in deutscher Übersetzung zugänglich wurde.

Man kann es nachvollziehen. Für die WTG-Apparatschicks war die Versuchung nicht gering, nun auch den Pape-West das Odium Stasi anzuhängen. Das ist natürlich die bekannte Totschlagvokabel in diesem Lande. Über die IM des Bundesnachrichtendienstes oder der Verfassungsschutzes und ähnlich „erfreulicher" Institutionen redet man lieber nicht. Braucht man auch nicht. Deren Akten haben ja auch nicht jenen weltgeschichtlichen Crash erfahren, der den Stasisakten widerfuhr. Aus eigenen Erleben meine ich Indizien dafür zu haben (aus dem Erleben des Jahres 1985 und nachfolgend bis 1989) dass da von westlichen Geheimdiensten „Gesandte" auf mich zugekommen sind; eine Zielstellung im „Hinterkopf" habend. Den in der Öffentlichkeit stillen Gebhard, vielleicht dazu bewegen zu können, als DDR-Dissident in Erscheinung zu treten. Herr Waldemar Hirch, bedauert ja noch heute lautstark, dass Gebhard nie sein Wissen in Sachen Zeugen Jehovas zu DDR-Zeiten preisgegeben hat. Hirch ist da wohl nicht der „erste" der solche Bemühungen tätigte.

Es ist wie gesagt nur eine Indizienvermutung; die mich aber durchaus in der Vermutung bestätigt. Sollten eines Tages die Akten westlicher Geheimdienste genauso auf der Straße liegen, wie das mit den Akten der Stasi der Fall war, wird sich auch eines zeigen.

Auch diese Dienste haben ihre IM. Egal ob es sich um hoch- oder niederrangige Leute aus dem Kirchen- und Religionsgemeinschaftsmilieu handelt, um Professoren, Journalisten, Beamte und anderes mehr.
Durch ihr Sprachrohr Uraniabuch (S. 262) warf die Stasi der WTG dem damaligen hochrangigen WTG-Funktionär Willy Pohl einmal vor, in seiner Westberliner Zeit aktive Beziehungen unter anderem zum britischen Geheimdienst in Westberlin unterhalten zu haben (bis heute von der WTG nicht dementiert). Dem einschlägigem Buch von Ewald Kaven kann man entnehmen; dies galt offenbar schon für Pohls Amtsvorgänger, als die Westberliner WTG-Zentrale sich noch in der Brunnenstr. befand. Da wird bestätigt, was zuvor schon die DDR-CV sagte. Hochrangige WTG-Funktionäre drohen, vom Osten Gesandte, sofort den westlichen Behörden zu übergeben. Das dazu einschlägige Kontakte vonnöten sind, ist offenkundig. Genauso wie einschlägige Kontakte nötig waren, um WTG-Funktionäre auf dem Territorium der DDR mit gefälschten DDR-Ausweisen auszurüsten, was selbst Dirksen in seinem Buch widerwillig zugibt.

Ob Pharisäer Hirch nach einem Aktencrahs westlicher Geheimdienste immer noch mit weißer Weste dasteht? Ich erlaube mir ein Fragezeichen dazu hinzuzufügen. Allerdings, auch das muss auch gesagt werden. In absehbarer Zeit wird es diesen Aktencrash nicht geben.

Um wieder auf Pape-West zurückzukommen. Was angesichts vorbeschriebener Ausgangslage zu befürchten war, trat ein. Die WTG setzte auch auf Pape-West die bekannte Stasi-Totschlagkeule an. Allerdings ihr Pech: Pape wehrte sich. Das alles ist schon früher referiert worden. Nochmals dazu eine entsprechende Zusammenfassung:

"Da B... schon genannt wurde, bietet es sich an zugleich auch auf den Fall des Günther Pape mit zu sprechen kommen, der sich gleichfalls unqualifizierter Angriffe von Seiten B... mit der Wachtturmgesellschaft im Hintergrund, "erfreuen" darf. Also um es vorweg zu sagen. Pape selbst räumt ein, dass man ihm in diversen Leserbriefen mitgeteilt habe, man könne seine Position verstehen, bis auf eine Ausnahme. Und diese Ausnahme wäre, dass er sich der katholischen Kirche angeschlossen habe. Damit hat Pape selbst den Punkt referiert, den auch ich ihm gegenüber als Manko bewerte.
Andererseits wird man auch sehen müssen, dass er sich damit eine Plattform geschaffen hat, ohne die es fraglich wäre, ob sein Erstlingswerk "Ich war Zeuge Jehovas" bis heute 25 Auflagen erlebte. Als Zeitzeuge vermag er durchaus einige zwar nicht grundlegend neue, aber doch auf den Punkt gebrachte Erkenntnisse zu formulieren. So erlebte er beispielsweise die ersten Jahre nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands mit der sich schon damals anbahnenden Konfrontation.

So etwa wenn er notiert:
"Ein leiser Zweifel regte sich bei mir anlässlich einer späteren Vorladung. Major Cleskow legte mir einen im Westen gedruckten 'Wachtturm' vor. Darin war folgender Eindruck zu lesen: 'Veröffentlicht unter der Zulassung License Nr. US-W-1052. 24. Januar 1946 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung.' Die Wachtturm-Führung hatte sich die Veröffentlichung dieses 'Wachtturms' durch die amerikanische Militärbehörde genehmigen lassen, wohingegen ich mich aber weigerte, der sowjetischen Kommandantur (auf Geheiß der Magdeburger WTG-Führung) zu gehorchen."

Es soll jetzt hier nicht darüber lamentiert werden, ob denn eine gütliche Einigung mit der Sowjetischen Militäradministration möglich gewesen wäre. Einiges spricht dagegen. Aber immerhin zeigt auch dieses Beispiel, dass die Zeugen Jehovas sich sehr wohl als politische Waffe verstanden und in Szene setzten.

Im Jahre 1994 lernte derselbe Pape noch einmal die harte Hand der Wachtturmgesellschaft kennen. Anlässlich eines beabsichtigten Referates auf einer Veranstaltung der Konrad Adenauer-Stiftung, wurde im Vorfeld von den Rechtsanwälten der WTG auf besagte CDUnahe Stiftung massiver Druck ausgeübt mit der Zielstellung, diesen für die WTG unbequemen Zeitzeugen dort nicht sprechen zu lassen. Dieses Ansinnen verpuffte hatte aber noch die Nachwirkung, dass Pape nunmehr selbst gegen die WTG juristisch aktiv wurde.
Insbesondere die Unterstellung (in Sippenhaftmanier mit seinem in der DDR lebenden Bruder), der West-Pape könnte auch für die DDR-Stasi aktiv gewesen sein, brachten letzteren doch noch "auf die Palme". Er war davor schon allerlei Anwürfe gewöhnt - das war aber auch ihm zuviel. Also klagte er gegen die WTG. Und über das Ergebnis seiner Klage berichtet er:
"Im Gerichtsurteil heißt es: '… für Recht erkannt: Die Beklagten werden verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000,- DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet.' Dieses Urteil wird in dem Artikel von B... nicht mit einer Silbe erwähnt."

Jener Vorgang hatte noch eine andere "Nebenwirkung". Das WTG-Sprachrohr B... hatte den Pape in der Sache und im Ton "übel angemacht". Im Rahmen der Meinungsfreiheit sind solche Stellungnahmen justiziabel nur schwer wenn überhaupt fassbar. Aber dennoch fühlte sich Pape unredlich behandelt. Also was tat er? Er setzte sich an seine Schreibmaschine (respektive Computer sofern er einen haben sollte) und begann noch einmal ein Manuskript zum Thema Zeugen Jehovas abzufassen.
Wer sein seinerzeitiges 1971 erschienenes Buch "Die Wahrheit über Jehovas Zeugen" kennt, der wird ihm bescheinigen können, dass es inhaltlich substanzvoller geworden ist, als wie jene Ausführung von 1971 [32].
Letztlich hat sich die WTG mit ihrer Attacke gegen Pape damit nur einen Bärendienst erwiesen."

Neben Twisselmann, Pape, Infolink und noch einigen anderen, „erfreut" sich auch Gebhard des besonderen Hasses der WTG. Nun gibt es auch unter WTG-Kritikern, Differenzierungen, zum Teil beträchtlicher Art. A ist nicht wie B und C nicht wie A usw. Das „Patentrezept" der WTG ihren Kritikern gegenüber besteht in persönlichen Verunglimpfungen. Das persönliche muss aus WTG-Sicht die Auseinandersetzung in der Sache ersetzen, die man weitgehend vermeidet. Es würde wahrlich wundern, würde nicht auch Gebhard auf der persönlichen Ebene angegriffen werden. Man braucht sich aber diesbezüglich nicht zu wundern.

So meint Herr Hirch etwa Gebhard dahingehend desavouieren können, indem er eine Charakteristik des Stasifunktionär Herbrich, entnommen der Stasiakte über Gebhard, für der Weisheit letzter Schluss hält. Mit diesen Anwürfen habe ich mich schon im Detail auseinandergesetzt.
Siehe dazu auch: Waldemar H.

In Antwort darauf wurde dann in meinem Forum und auf der Webseite in Faksimile auch jene Stasieinschätzung zugänglich gemacht, welche zugibt dass Gebhard weitere Zusammenarbeit mit der Stasi ablehnte. Das passte nicht in das Hirch-Konzept, weshalb er es denn vorzog, dass unter den Tisch fallen zu lassen. Nun gab es eine „interessante" Nachwirkung bei dieser Auseinandersetzung noch. WTG-Funktionär Wrobel, seines Zeichens Inhaber mehrerer auf seinen Namen bei Denic eingetragener Webseiten, bietet auch eine Art bibliographischen Text an. Da wird alle neuere Literatur aufgelistet, welche der WTG irgendwie bedeutungsvoll erscheint. Parteiisch aufgelistet. Beispiel. Der WTG-Bibliographie-Kollege Carlo Vegelahn, erwähnt von Gebhard auch noch dessen Aufsatz in der Zeitschrift „Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung" und sein Buch „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte". Nicht so die Herren Hirch und Wrobel. Für die ist Gebhard nur in Form des Zerrbildes Uraniabuch existent.
In Folge vorgenannten Disputes mit Hirch, war nun ein Novum zu registrieren. Erstmals erwähnt Wrobel in seiner Bibliographie (neu eingefügt) auch zwei Kritiker-Webseiten. Die von Infolink und die des Gebhard. Was die Ausführungen Wrobel über Gebhard betrifft, so habe ich dazu bereits Stellung genommen.

Siehe dazu Notizen zu W.

Auch hier gibt es noch eine bemerkenswerte Veränderung zu registrieren. Wrobel ergänzte noch einiger Zeit noch, auf seiner Webseite, seinen Gebhard bezüglichen Text durch einen Link-Hinweis auf jenes vorgenannte Faksimilie-Dokument (entnommen meinem Forum bei Parsimony). Zwar kann man den darauf enthaltenen Text (ohne Vergrößerung) kaum richtig lesen, wenn man ihn über die Wrobel-Webseite anklickt; was auch aus Wrobel'scher Sicht nicht sonderlich erforderlich sei. Wrobel geht es dabei auch um etwas anderes. „Messerscharf" registriert es das Datum dieses Stasidokumentes. Und siehe da; es entpuppt sich als einige Tage nach dem DDR-Mauerfall datiert.

Die Sachlage ist offensichtlich, wenn man sie nüchtern betrachtet die. Die Stasi existierte nach dem DDR-Mauerfall noch weiter. Sie lebte noch weiter als „Amt für nationale Sicherheit", solange denn die DDR noch nicht offiziell der Bundesrepublik Deutschland beigetreten war. Zwar wurde das hauptamtliche Personal der Stasi in dieser Zeit bedeutend reduziert. Offenbar gehörte der für die Zeugen Jehovas zuständige Stasifunktionär Herbrich aber zu jenen, der erst ziemlich spät (am Toresschluss) seinen bezahlten Posten dort verlor. Herbrich hatte somit Zeit und Gelegenheit, seine Akten zu ordnen. Ganz zu Anfang hofften diese Kreise ja noch, die DDR würde „irgendwie" weiterleben.
Weiter ist festzustellen. Schon in früheren Jahren war es bei der Stasi so. Es gab zwei relevante Kategorien von Akten dort. Solche, welche als nicht mehr „operativ bedeutsam" in das Zentralarchiv der Stasi eingestellt wurden; und die dort nur noch aus besonderen Anlässen hervorgeholt wurden. Und einen Aktenbestand, der dem zuständigen Stasifunktionär, der diese Akten führte, weiterhin, sozusagen als „Handbibliothek" zur Verfügung stand; auf den er jederzeit ohne besondere Umstände zugreifen konnte.

Also erst nach dem Mauerfall führte somit Herbrich auch die Gebhard-Akte dem Zentralarchiv zu. Es ist offenkundig, die Akte wurde mutmaßlich reduziert; auf das, was aus der Sicht der Herbrichs vielleicht auch noch in der Zukunft (Fortbestand der DDR vorausgesetzt), bedeutsam sein könnte. Indiz für diese Reduzierung ist für mich auch der Umstand, dass ich die mir abgetrotzte Erklärung, die Rolle in Sachen Uraniabuch zu spielen, dort nicht vorfinden konnte. Aber dafür solche vermeintlich desavouierende Details, wie zum Beispiel einen Verkehrsunfall (mit Gerichtsfolge), den ich in der Tat mal gehabt hatte und ähnliches. Aber zum sicherlich interessanten Thema Uraniabuch findet man in dieser Akte so gut wie nichts. Warum dieser Umstand? Kassierte doch Herbrich selbst mal einen Orden in der Sache, nebst mutmaßlich daran hängender finanzieller Gratifikation. Das erschien somit Herbrich als nicht weiter aufbewahrenswert.

Die Demagogie von Wrobel besteht nun darin, den Umstand einer offenbar unvollständigen Akte nutzend, um Zwielicht zu erzeugen. Weshalb hatte Herbrich noch im Jahre 1989 diese Akte in seinem Handaktenbestand. Warum archivierte er sie nicht schon viel früher? Eine interessante Frage. Auch Herr Hirch weiss, aufgrund der von ihm im Berliner Bundesarchiv (nicht zu verwechseln mit dem Stasiarchiv) eingesehenen Gebhard bezüglichen Akten aus dem Staatsekretariat für Kirchenfragen der DDR (auch ich habe diese Akten im Bundesarchiv eingesehen. Habe zudem auch noch Durchschriftbelege meiner dortigen Korrespondenz). Also Hirch/Wrobel wissen auch, dass da auf dem Schriftwege ein schon als Krieg zu bezeichnender (einseitiger) Schriftwechsel mit dem Staatsekretariat für Kirchenfragen in Sachen Zeugen Jehovas stattfand. Der dortige Ansprechpartner, Hauptabteilungsleiter Heinrich nebst seiner „Hofschranze", war nachweisbar (nach dem Ende der DDR nachweisbar) zugleich in Personalunion Offizier im besonderen Einsatz der Staatssicherheit. Es ist offenkundig (und dafür habe ich übergenug Indizien), dass meine scharfen Briefe an das Staatsekretariat für Kirchenfragen, postwendend wohl auch auf den Schreibtischen der Herbrich und Co landeten. Hier wiederum die „interessante" Feststellung, dass bei der Herbrich'schen Aktensäuberung, auch dieser ganze Komplex, als aus Stasisicht für die „Zukunft", nicht sonderlich relevant aussortiert wurde.

Der Krieg mit dem Staatsekretariat für Kirchenfragen, währte nachweisbar bis zum Ende des Jahres 1989. Somit ist es durchaus nachvollziehbar, dass für Herbrich vorher keine besondere Notwendigkeit zur Archivierung der Gebhard-Akte bestand.

Bekannt ist aber auch - etliche andere Beispiele belegen das auch. Die hohen WTG-Funktionäre geben gewisse Sprachregelungen in Sachen ihrer Kritiker vor. Und man kann gewiss sein, prompt findet man diese Sprachregelungen auch beim „Fußvolk" der Zeugen wiedergespiegelt. So offenbar auch in diesem Falle.
Einer aus den Zeugenkreisen, der da bei Infolink beispielsweise Gebhard diesbezüglich angriff, ein gewisser „FG" oder (FG Schlueter) auf die Angabe einer erreichbaren eMail verzichtet besagter aber. Das er aber nicht ganz „unbedarft" ist wurde mir schon früher mal deutlich, als er die Lage des Zeugen Jehovas dominierten Buchhandels charakterisierte. Da gab es ja ohnehin nur drei Charakterisierungsbeispiele. Eines (Blockhaus) beschreibt er als Bankrotteur, einen weiteren in München ansässigen, charakterisiert er als zu alt für irgendwelche Innovationen. Und den dritten (einzig Überlebenden aus diesem Trio) (Mindt, Bielefeld), charakterisiert er als einen, der für Geld selbst seine Großmutter verkaufen würde.

So „qualifiziert" beurteilt besagter „FG" nun auch Gebhard. Nachstehend der entsprechende Thread bei Infolink.

Von German am Dienstag, den 2. November, 2004 - 21:54:
Ist diese vom 8. September 2004 datierte Schrift von Waldemar Hirch bereits bekannt?

http://www.neuegeschichte.de/querulant-gebhard.htm

Vielleicht möchte Drahbeck ja Stellung nehmen.

Von Drahbeck am Mittwoch, den 3. November, 2004 - 05:14:
Bereits am 4. 9.
Und nochmals am 11. 9. habe ich in Sachen Hirch Stellung genommen
http://f25.parsimony.net/forum63052/messages/9995.htm

http://f25.parsimony.net/forum63052/messages/10132.htm

Zusammengefasst auch noch mal in
http://www.manfred-gebhard.de/Hirch.htm

Ich erwarte nicht, diesbezüglich zu einem Konsens mit den Herren H./W. und Anhang zu kommen. Das wird sicherlich nicht der Fall sein. Wer austeilt muss auch einstecken können. Das auch ich eine biographische Vergangenheit habe, ist klar. Zu der habe ich auch ausreichend Stellung genommen.

Im übrigen ändert dieses H...-Votum nicht im geringsten etwas an dem Umstand, dass die WTG weiterhin in Gebhard einen ihrer Kritiker zu registrieren hat.

Von Detlef Z. am Mittwoch, den 3. November, 2004 - 11:22:
Es spricht für Gebhard, sprich Manfred Drahbeck, dass er derart angegriffen wird.

Zu beachten ist, dass nicht etwa Aussagen oder Darstellungen oder andere sachbezogene Aussagen bemängelt werden.

Es spricht für Manfred Drahbeck, dass sein von ihm zusammengetragenes Material sehr belastend für Jehovas Zeugen und ihre religiösen Führer ist. An seiner Materialsammlung kommen Jehovas Zeugen und die ihnen freundlich gesonnenen Personen offenbar nicht vorbei.

Es spricht für Drahbeck, dass er der WTG unangenehm ist, so unangenehm, dass er in der Person angegriffen wird.

Ein Querulant, so so so. Andernorts werden 'Querdenker' gesucht. Doch offenbar ist Drahbeck kein Querulant, sondern nur etwas starr- oder eigensinnig? Aber das ist nicht unbedingt ein Manko, eine derartige Unbeirrbarkeit kann nützlich und in Sachen Jehovas Zeugen auch sehr notwendig sein. Natürlich hätte die Stasi lieber ein Weichei gehabt. Nur eben das ist Manfred Gebhard nicht gewesen, hat mehr Rückgrat gezeigt als mancher JZ-Funktionär. Hier denke ich z.B. an
Väterchen Frost

Für mich sind die Ausführungen des Waldemar Hirch unterstes Niveau. Daran ändert auch nichts, dass die Angriffe auf die Persönlichkeit Drahbecks in ein pseudowissenschaftliches Kleid gehüllt werden. Zwar sicherlich nützlich um einen Zeugen Jehovas davon abzuhalten, sich mit den Ausführungen Drahbecks zu beschäftigen, aber das ändert nichts, dass das zusammengetragene Material und die Kenntnisse über Jehovas Zeugen womöglich bei Drahbeck umfangreicher als bei Hirch sind.

Wer heute Joschka Fischer rein als 'Studentenrevoluzzer' abtut, der disqualifiziert sich selbst, genauso wie sich Waldemar Hirch mit seinem 'Querulanten-Pamphlet' disqualifiziert.

Mehr und deutlicher hätte sich Waldemar Hirch für mich nicht disqualifizieren können. Irgendwie hat er sich mit dem obigen Beitrag ein Armutszeugnis ausgestellt. Aber andererseits entspricht es für mich dem bei Jehovas Zeugen sichtbaren Niveau. Für mich unterste Schublade. Oder genau das Niveau das Jehovas Zeugen für ihre Anhänger benötigen? Hat Hirch sich nur für etwas hergegeben? Sich verkauft? Oder wen will Waldemar H. mit derlei pseudowissenschaftlicher Polemik und Personen-Diffamierung beeindrucken? Personen-Diffamierung für mich deswegen, weil die Betrachtung das Werk Manfred Gebhards in keinster Weise würdigt oder behandelt.

Als sachlich kann die Ausarbeitung von Waldemar H... keinesfalls bezeichnet werden. Wissenschaftlich erscheint sie mir eher eine der miserabelsten Arbeiten zu sein. Die Leistungen des Manfred Gebhard werden darin nicht erwähnt. Wenn sich Hirch auch mit den von Manfred Gebhard veröffentlichten und von ihm selbst tatsächlich verfassten Arbeiten beschäftigen würde, so wie er andere Veröffentlichungen anscheinend studierte, dann könnte man der Arbeit des Waldemar Hirch womöglich eine andere Bezeichnung als "ein Pamphlet' geben.

Von FG am Mittwoch, den 3. November, 2004 - 15:13:
Fakt ist: Manfred Gebhard hatte sich mit dem DDR-System recht gut arrangiert, nachzulesen u.a. bei Y..., H... und natürlich auch - ursprünglich - in den entsprechenden Akten des MfS. Wer Gebhard kennenlernt - ich hatte das persönliche Vergnügen bereits - und gewisse Grundkenntnisse in Charakterkunde hat, findet in ihm ein hoch interessantes Studienobjekt.

Von Drahbeck am Mittwoch, den 3. November, 2004 - 15:56:
"Manfred Gebhard hatte sich mit dem DDR-System recht gut arrangiert"
Ach ja, dann wissen Sie offenbar mehr als ich.
Zu dem "arrangieren" gehört dann wohl auch, beispielsweise der provokative Diebstahl von Autonummerschildern auf dem Berliner Bebelplatz (im Dreieck Humboldt-Universität und Staatsbibliothek), der noch dazu mit Überwachungskameras ausgerüstet war. Das war erst der Anfang. Es gab noch weit gefährlichere provokative Manipulationen an meinem damaligen PKW "Trabant".

Von den auch auf mich angesetzten IM im Bereich meiner Arbeitskollegen erst gar nicht zu reden. Die wurden nicht aus "Menschfreundlichkeit" angesetzt, sondern mit der klaren Zielstellung "Zersetzung". Alles nachlesbar in entsprechenden Stasi-Schulungsmaterialien. Und auch das sei gesagt, nicht "nur" in meinem Fall zutreffend. Auch Zeugen aber auch andere Gruppen (namentlich politisch orientierte) können ein Klagelied davon singen.

Dann schreiben Sie:
"ich hatte das persönliche Vergnügen bereits". So? Da wissen sie wieder mehr als ich. Wann, wo und mit wem soll das gewesen sein?
CV-Gera war meinerseits 1972 Schluss. Danach habe ich sehr zurückgezogen gelebt.

Aber wahrscheinlich geht es Ihnen nur um eines. Um billige Polemik. Da können Sie ja sicherlich dem Herrn Hirch die Hand reichen

Von J. am Mittwoch, den 3. November, 2004 - 18:15
Hirch hin, Drahbeck her, hier bleibt nicht anderes übrig, als keine Partei zu ergreifen. Niemand von uns war Augen- geschweige denn Ohrenzeuge der damaligen Geschehnisse.

Fakt ist, dass wir alle Opfer der Wachtturm-Gesellschaft sind und vielleicht Dinge getan oder auch unterlassen haben, mit denen wir als "normale" Menschen nie im Leben konfrontiert gewesen wären.

In Grenzsituationen bedeutet Zeuge Jehovas zu sein wesentlich mehr als Versammlungsbesuch und Predigtdienst schieben.

Es werden oft Entscheidungen gegen den gesunden Menschenverstand getroffen in der Hoffnung, Jehova wird es schon richten oder belohnen.

"Drahbeck aktuell" ist der Wachtturm-Gesellschaft jedenfalls ein gewaltiges Dorn im Auge - und das sicher aus triftigem Grund.

Wer seine Website liest, für den sind zumindest die rührseligen Geschichten der demütigen und vor Nächstenliebe triefenden Nachkriegszeugen ein zweckbestimmtes Märchen.
Viele Grüße von J.

Von Hajo am Mittwoch, den 3. November, 2004 - 18:46:
J.
"Fakt ist, dass wir alle Opfer der Wachtturm-Gesellschaft...."
Viele schon, aber manche waren auch Opfer oder Helfershelfer des MfS.
Was mich nur verwundert ist der Beitrag von FG .
FG ist mir bekannt durch ein gewisses Insiderwissen. Woher er es hat, kann er nur selbst sagen.

Das Faktum, dass WTG gesteuerte Kreise die Auseinandersetzung in der Sache vermeiden, dafür aber aufs Persönliche abstellen, ist sicherlich nicht neu. Diese „Technik" kennt man schon seit Hubbard's Tagen, als dessen gelehriger Schüler sich auch die WTG erweist.
Hubbard verlautbarte sich seinen Kritikern gegenüber, unter anderem wie folgt:

„1. Finde heraus, wer uns angreift.
2. Beginne sofort den Angreifer auf VERBRECHEN oder Schlimmeres zu untersuchen, arbeite dabei mit eigenen Spezialisten und nicht mit Leuten von draußen!
3. Fahr die Retourkutsche, indem du sagst, wir begrüßen, dass der Angreifer untersucht wird.
4. Füttere die Presse mit tatsächlichen Beweisen gegen die Angreifer, also mit ihren dunklen, blutigen, sexuellen und verbrecherischen Machenschaften. Unterwerfe dich niemals einer Untersuchung über uns. Mach es den Angreifern schwer ... Benutze ihr Blut, ihren Sex und ihre Verbrechen, um Schlagzeilen zu machen, nicht aber uns.
Er (Anm. Der Feind) darf seines Eigentums beraubt werden, er darf auf jede Weise durch einen Scientologen geschädigt werden, ohne Strafverfahren durch Scientologen. Man darf ihm Streiche spielen, ihn belügen, betrügen oder vernichten.
Unterdrückerische Handlungen sind klar und eindeutig diejenigen versteckten oder offenen Handlungen, die wissentlich darauf berechnet sind, den Einfluß oder die Tätigkeiten von Scientologen zu verkleinern, einzuschränken oder zu zerstören, oder darauf, Fallgewinne oder fortgesetzte Erfolge und Aktivitäten in Scientology seitens eines Scientologen zu verhindern. Da Personen oder Gruppen, die so etwas machen, nur aus Eigeninteresse heraus zum Schaden aller anderen handeln, können ihnen nicht die Rechte gewährt werden, die rationalen Wesen normalerweise gewährt sind."
Nachzulesen in „Zeit Punkte" (Nr. 4/1997) (Beilage zur Zeitschrift „Die Zeit"

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