Re: Eritrea


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 07. Oktober 2004 06:55:11:

Als Antwort auf: Eritrea geschrieben von Drahbeck am 06. Oktober 2004 19:37:30:

Laut 92er Jahrbuch der ZJ sei in Eritrea die äthiopische Kirche der treibende Keil, bei den dortigen Schwierigkeiten der Zeugen Jehovas. Da kann man dann wohl nur den Vergleich ziehen; mit Ländern wie Georgien, wo die orthodoxe Kirche ähnlich unrühmlich in Erscheinung getreten ist
Da entwickelt sich sozusagen das Prinzip der „kommunizierenden Röhren". Einerseits wirtschaftliche Unterentwicklung, wenn nicht noch schlimmeres. Andererseits die Flucht der Bevölkerung in die Religion, um mittels dieses Opiates die widrigen Umstände halbwegs „ertragen" zu können.
Nun, die Zeugen mit ihrem aktiven Proselytismus. Sie stören damit faktisch das relative Gleichgewicht, dass sich in solchen Gegenden herausgebildet haben mag.

Wenn in Europa mir eine Tageszeitung, ob ihrer konzeptionellen Ausrichtung nicht passt (das nur mal als Beispiel), dann kann ich wechseln zu einer anderen (oder generell verzichten). Jede dieser Blätter muss damit leben, dass sie den Markt nicht alleine beherrscht. In der Folge, auch ihre Konsumenten wechseln können. Das ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit. Was aber ist, um beim Vergleich zu bleiben, wenn die wirtschaftliche Lage so ist, dass gerade mal eine Zeitung, eventuell mit Mühe und Not existieren kann.
Und dann kommt plötzlich aus dem Ausland gesteuert, doch noch neue Konkurrenz, die der alten, sich kaum am Markt haltenden könnenden, die Leser abspenstig macht. Soll man nun erwarten: Die nimmt das mit der gleichen Gelassenheit als Naturzustand hin, wie etwa hierzulande?

Was macht denn ein Konzern wie Microsoft beispielsweise, um einen anderen Vergleich zu ziehen. Der hat doch auch, alles daran gesetzt, das Browser-System von Netscape, durch eigene Konkurrenz das Wasser abzugraben. Er ist also auf seine Art und Weise keineswegs ein „zahnloser Tiger". Soll man nun erwarten, dass im Falle Eritrea die dort am „Markt befindlichen Sinnanbieter", tatenlos zusehen, wie ihnen durch neue Konkurrenz versucht wird den Boden unter den Füßen wegzuziehen? Das ist doch die eigentliche Frage.

„Und heute gehört uns Deutschland - und morgen die ganze Welt" brüllten gewisse Horden einmal. Der Spruch gilt wohl weiter. Aktualisiert heisst er jetzt wohl. „Und heute gehört uns Brooklyn (respektive Patterson) und morgen die ganze Welt."
Das tragische daran ist wohl, dass sich daraus ergebende Konflikte, zu allererst und in ihrer vollen Schärfe, in den unterentwickelten Ländern, wie eben auch in Eritrea, offenbar werden.


ZurIndexseite