Re: Da ist einer nicht auf dem laufenden

 

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 11. September 2004 11:03:20:

Als Antwort auf: Re: Da ist einer nicht auf dem laufenden geschrieben von Drahbeck am 08. September 2004 19:57:08:

Unter dem Datum vom 8. September hat der Herr Hirch jetzt seinen Gebhard-bezüglichen Text etwas erweitert. Die Erweiterung ist insbesondere in seiner Fußnote Nr. 2 zu sehen. Die erste Variante dieses Textes war nur mit September 2004 gezeichnet.
War in deren erster Fassung in dieser Fußnote 2 nur der Kurzhinweis auf www.manfred-gebhard.de enthalten, so ergänzt H. nun noch:

„unter http://gebhard.webspace4free.biz/ (Stand Sept. 2004) macht Manfred Gebhard seine negative Sicht ebenfalls bekannt und verbreitet auch als Internet-"Drahbeck" im angemieteten Parsimony-Forum "Rund um das Thema Zeugen Jehovas" mit Hilfe von Unterstützern seine subjektiven Wahrnehmungen und Meinungsäußerungen … (Vergleichbare lautstarke und schrille, "zersetzende" Aktivitäten aus der Subkultur der "Apostaten", die … die Wahrnehmung der Zeugen Jehovas in der Öffentlichkeit negativ beeinflussen, gibt es außerhalb Deutschlands kaum.)"

H. möchte das alles in den DDR-Kontext eingeordnet wissen. Da gehe ich mit ihm in der Tat nicht konform. Meine Biographie ist DDR-geprägt. Das wurde noch nie bestritten. Hätte das Schicksal es aber so gefügt, dass ich nie in der DDR gelebt hätte. Weiter diesen Faden spinnend. Hätte ich unter westlichen Verhältnissen ähnlich ZJ-geprägte Entwicklungen durchgemacht und diesbezügliche Erfahrungen gesammelt. Auch dann hätte die WTG einen Gegner heute vor sich. Nicht unbedingt auch mit dem Biographieelement Uraniabuch, dass ist ohne Zweifel DDR-spezifisch. Aber doch einen Gegner und Kritiker. Aber selbstredend ist das ein Sandkastenspiel.

Jedenfalls registriere ich bei H. erneut seine Unfähigkeit zu reflektieren, dass seine hochgeliebte WTG eben zu vielerlei Kritik herausfordern kann.

In geschraubten Worten folgt dann bei H. ein einschlägiges B.-Zitat:
„Professor Gerhard B. bemerkt: "Es dürfte schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein aufzuklären, was sich an der Kritik von 'Apostaten' wirklich substantiieren und damit operationalisieren läßt. Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass die Darstellungen das subjektive Empfinden der Betroffenen angemessen wiedergeben. Das Problem besteht vor allem darin, dass es entscheidend darauf ankommt, von welchem religiösen Standpunkt aus die Berichte wahrgenommen werden. …
Quelle: Gerhard B. / Renate-Marie Besier: Zeugen Jehovas / Wachtturm-Gesellschaft: Eine "vormoderne" religiöse Gemeinschaft in der "modernen" Gesellschaft? Gutachterliche Stellungnahme, in: Gerhard B. / Erwin K. Scheuch (Hgg.), Die neuen Inquisitoren. Religionsfreiheit und Glaubensneid, Teil II. Zürich-Osnabrück 1999, Seite 117 f."

Ja, dass der Standpunkt von H., B., WTG wohl ein anderer ist als der meinige, dürfte offenkundig liegen. Insofern ist das eine Binsenweisheit aber kein wirkliches eingehen auf die vorgetragene Argumentationsbasis.

Ein Schwerpunkt bei H. auch das herumreiten auf mein seinerzeitiges Potsdamer Referat aus dem Jahre 1969 (dem ersten und letzten Referat das je von meiner Person vor einem kirchlichen Auditorium gehalten wurde). H. teilt nichts neues mit, dass dies beim genanten Publikum nicht sonderlich gut angekommen ist. Das weiß auch ich. Das stört mich in keiner Weise, dieweil es nicht in meiner Absicht lag, jenen kirchlichen Herrschaften nach dem Munde zu reden. Dann noch die Unterstellung von H.; in jenem Referat seien schon Elemente des Uraniabuches vorhanden gewesen, wie sie nur aus den damals geheimen Stasiarchiven entnehmbar gewesen seien.

Auch da interpretiert H. falsch. Sofern jenes Referat solche Elemente mit enthielt, entstammten sie allesamt – ohne Ausnahme – der Lektüre der zeitgenössischen „Christlichen Verantwortung" und lassen sich allesamt auch dort nachweisen. Eine Einsichtnahme in jene Stasiarchive war mir übrigens erst nach Ende der DDR möglich. Auch das ist in meinem Buch „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" detailliert dargelegt. Etwa auf S. 606 Anmerkungsnummer 15.

Zum Thema Potsdamer Referat 1969 noch dies. Laut Nachweis in der Übersichtsdatei meiner Webseite, in der nachgewiesen wird, in welchem Monat, welche Beiträge auf der Webseite neu eingestellt wurden. Laut diesem Nachweis, wurde das in Frage stehende Potsdamer Referat von 1969 bereits im April 2004 meinerseits Online gestellt.
Offenbar hat es Herr H., tatsächlich oder vorgeblich, bis heute nicht zur Kenntnis genommen.

Auch damit offenbart er einmal mehr seine unsaubere Argumentation. 

1969er Referat

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