Meinung


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 19. Juni 2006 07:07:00:

An die Konzeption einer solchen Veranstaltung, wo der Hauptredner Englisch spricht und auf zeitsynchrone deutsche Übersetzung angewiesen ist, sollte man sicherlich keine zu hohe Erwartungen stellen. Immerhin kann man wohl sagen für eine Doppel-DVD die mit Versand nur 9,50 Euro kostet, kann man (vergleicht man anderweitiges Preisniveau) sicherlich nicht übermässig viel falsch machen. Die Rede ist von der DVD-Aufzeichnung anläßlich der Vorstellung des zweiten Franz-Buches (die DVD und das Buch, sind gegebenenfalls beim Bruderdienst erhältlich).
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Herbert Raab und Raymond Franz

Schraubt man die allenfalls fälligen Erwartungen auf ein niedrigeres Niveau zurück, findet man letztes bestätigt; und ist so gesehen, auch nicht enttäuscht. Die durch die Übersetzungsnotwendigkeit zu erwartende Langatmigkeit tritt wohl ein. Man wusste diesen Umstand aber wohl schon im voraus.

"Ausstieg e.V." und der "Bruderdienst" und die sogenannten Großkirchen haben sich da wohl gegenseitig gesucht und gefunden. Die Kirchen stellen die Logistik (Veranstaltungsräume), und Herr Twisselmann, der mit einem Votum auch zu Wort kommt, bestätigt artig diese Symbiose gemeinsamer "Geschäftsgrundlage".

Dann noch die obligate Präsenz der Kirchenvertreter. Gleich (nebst Twisselmann) noch drei andere: Hemminger (Baden-Württembergische evang. Kirche). Jan Badewien (dito für Baden der den Löwenanteil der Moderation bestritt) und noch einer von der katholischen Kirche, welcher dann eine anschließende Podiumsdiskussion moderierte. Hier wieder (man hörte es verschiedentlich zwischen den Zeilen) Ausstieg e.V. ( mit der Frau Studienrätin Meschede und dem Herrn Dr. Raag) ist "der" Ansprechpartner, wenn es denn für die Großkirchen darum geht, vermeintlicherweise, noch einen Fuß in der Tür der Zeugen-Angelegenheit zu haben. Nebenbei bemerkt. Herr Badewien schreibt sich nicht "Baldewien" wie die DVD irrtümlich sagt.

Zum Fall Badewien muss man etwa (vielleicht) noch hinzufügen, dass er sich in einer seinerzeitigen Fernsehsendung (BTV) als Widerpart der Herren B. und K., relativ wacker geschlagen hat. Auch ist bekannt, dass er etwa als Referent in Sachen Anthroposophie/Waldorfpädagogik in Erscheinung tritt und anderes mehr. Ich stelle also seine Kompetenz nicht grundsätzlich in Frage. Und was den angedeuteten katholischen Diskussionsleiter bei der Podiumsdiskussion anbelangt, so würde ich den eher in die „Ecke liberal" stellen und nicht etwa in die Ecke der katholischen Sekte der Ewiggestrigen die da als „Pro fide catholica" firmieren.

Dennoch, ich habe grundsätzliche „Bauchschmerzen", wenn bei einer ZJ-bezüglichen Veranstaltung ein solch massives kirchliches Spektrum vertreten ist.
Um es kurz zu machen. Diejenigen, die da das „Heil" darin sehen, Zeugen gegebenenfalls in kirchliche Gefilde zu lotsen. Diejenigen sind für mich persönlich völlig undiskutabel.

Ich hindere niemand daran, so er denn will, bei den Kirchen sein „Heil" zu suchen. Aber solch massive kirchliche Präsenz geht mir (auch auf aufgrund eigener Lebenserfahrung) massiv gegen den Strich. Insofern ist die Politik der Ragg/Meschede mit Sicherheit nicht die meinige.

Wenn man eine "Gewichtung" der Akteure vornimmt, muss wohl zuerst der Raymond Franz genannt werden (war zu erwarten). Dann (vielleicht) der mit vertretene Karlheinz Geis (als vormaliger "höherrangiger") deutscher (nunmehr) Ex-Zeuge. Und vielleicht der Übersetzer des Franz-Buches, Herr Raab noch. Im Publikum auch Frau Birlenberg, die sich auf ein Stichwort von Herrn Twisselmann zu Wort meldet.

Vielleicht (das ist eine subjektive Meinung), war die Podiumsdiskussion noch der interessantere Teil der Veranstaltung.
Positiv rechne ich sowohl Franz als auch Geis an, dass sie sich einer Überbewertung des Wirkens eines Bill Bowen versagten. Genau das wollten doch einige aus dem Publikum aus ihnen "herauskitzeln", kamen aber damit nicht zum Ziel. Positiv rechne ich es beiden auch an, dass sie der Freimaurerthese ebenfalls eine Absage erteilten. Man reibt sich zwar (zumindest ich) verwundert die Augen, dass dies mit "Thema" wurde. Indes der Trost wurde bereits genannt. Die Fragesteller bekamen von Franz und Geis eben nicht die erhoffte Bestätigung.
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Karlheinz Geis
Das dieses "Bildzeitungsniveau" eben nicht durchschlagen konnte, ist der einzigst interessante Trost einer Veranstaltung, die wenn die an sie gestellten Erwartungen nicht zu hoch waren, genau dem gerecht wurde!
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