Annotationen zu den Zeugen Jehovas
6. und 7. Buch Mose
Es wurde gefragt, was es wohl mit
dem 6. und 7. Buch Mose auf sich habe, über das in Zeugen Jehovaskreisen einige Gerüchte
kursieren.
Einen knappen diesbezüglichen
Überblick kann man in dem 1962 erschienenen Buch des Gerichtsmediziners Otto Prokop
(Hrsg.) unter dem Titel Medizinischer Okkultismus" gewinnen. Eine zweite
Auflage davon erfolgte 1977.
Prokop war davor, auch etliche Jahre
Leiter eines Gerichtsmedizinischen Institutes in Bonn, bevor er in dieser Eigenschaft auf
einen analogen Direktorenposten nach Ostberlin gelockt wurde. Sein Freund Horst Knaut hat
übrigens auch ein Buch über die Zeugen Jehovas veröffentlicht, was mittlerweile auch
schon wieder etliche Jahre zurückliegt.
Prokop wendet sich vehement gegen
verschiedene Formen, von aus seiner Sicht medizinischer Quacksalberei, wie z. B.
Homöopathie und ähnliches. Bekanntlich ist diese Quacksalberei, in bestimmten Kreisen
von Jehovas Zeugen auch besonders vertreten (Heilpraktiker usw.). Damit ist nicht gesagt,
das alle" Zeugen Jehovas diesbezüglich anfällig wären. Es sind ja auch nicht
alle Zeugen Jehovas ständige Leser des Regenbogenblattes Heim und Welt". Aber
einige sind es eben doch - in beiden genannten Bezügen.
Bei Prokop kann man bezüglich des 6.
und 7. Buches lesen, dass deren Herausgeber die ungeheuerlichsten und schaurigsten
Heilmittel und Heilverfahren anpreist (z. B.: Man hole von drei Friedhöfen menschliche
Knochen, verbrenne sie zu Asche und gebe sie Kranken mit Branntwein ein; oder ein Mittel
gegen Trunksucht: man reiße mit den Händen eine lebendige Kröte in zwei Teile und gebe
sie
usw."
Prokop berichtet auch darüber, dass
es wegen dieses Elaborates und seiner Neuverlegung schon gerichtliche Prozesse gegeben
hat. Die Geschäftemacher mit solchen Dreckserzeugnissen, belieben sich als
Volkskundler" und ähnliches darzustellen. Aber das kennt man ja auch in
anderer Beziehung zur Genüge. Die undifferenzierten Lobhudler der WTG pflegen sich ja
auch als Verteidiger der Religionsfreiheit" zu verkaufen.
Zum vermeintlichen Ursprung jenes 6.
und 7. Buches Moses kann man bei Prokop noch lesen:
Das vorliegende Buch hat genau
das Format und den Einband der billigsten Lutherbibel, Verlag Britische und Ausländische
Bibelgesellschaft. Die Aufschrift in etwas verschnörkelter Fraktur: 'Das sechste und
siebente Buch Moses'. Der Untertitel: 'Das ist Moses nach einer alten Handschrift. Mit
alten Holzschnitten.' Copyright 1950 by Planet-Verlag, Braunschweig.
Das Vorwort gibt 1522 als
Erscheinungsjahr und Erfurt als Ort an."
Diese Charakteristik reicht mir
vollkommen aus um zu dem Ergebnis zu gelangen, dass ich es für mich als nutzlose
Zeitverschwendung bewerten würde, mich um dieses Buch näher zu bemühen.
Wenn auch Jehovas Zeugen es ablehnen,
so ist es in dem Kontext zu sehen, dass sie Okkultismus in allen seinen Erscheinungen,
gleichfalls ablehnen. Verständlich - man will keine Konkurrenz zu der eigenen
Gedankenwelt dulden.
Irrational ist in gewissem Umfang
beides: Sowohl das genannte Okkultismusbeispiel, als auch die Zeugenthese vom angeblich
unmittelbar bevorstehenden göttlichen Eingreifen".
Die Menschheit erleidet nur das
Schicksal, dass sie sich selbst bereitet. Wer diesbezüglich vielerlei Einzelnes beklagt,
dem muss man fragen, was seine Weltanschauung, zur Veränderung oder gar Verbesserung der
gewiss nicht geringen Unzulänglichkeiten beiträgt!