"Im Internet erhältlich, bzw. direkt in Selters beziehbar."
Im gleichem Atemzug nennt sie dann noch der WTG gehörende Internet-Seiten.
Dazu ist festzustellen.
Obwohl im Zeitraum nach 1970 erschienen, ist genannte Broschüre nicht mit auf
der CD-ROM des WTG-Schrifttums enthalten.
Es gibt zwar im "Königreichsdienst" die Angabe, alle Versammlungsbibliotheken
hätten wohl ein Exemplar davon erhalten. Das wiederum ist durchaus nicht mit
freiem Zugang für All und Jeden identisch.
Auf den WTG-eigenen Internetseiten, ist genannte Broschüre derzeit für die
Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Zu einem früheren Zeitpunkt meiner
Erinnerung nach, daraus gewisse Auszüge.
Laut Webarchiv etwa der Jahre 2002/2003
Auszüge aus der 96-seitigen Broschüre Kindeswohl und Elternverantwortung Wenn ein Elternteil Zeuge Jehovas ist, die auch in dem Verfahren auf Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts verwandt wurde.
Also ausdrücklich, nur Auszüge.
Und dann fragt sich bei denen:
"Wer zieht was 'aus'".
Auch andere einstmals vorhandene Texte sind auf dieser Webseite nicht mehr
zugänglich.
So zum Beispiel aus der "Frühzeit"
31.03.2000 Zeugen Jehovas und Körperschaftsstatus von Prof. Dr. Christoph Link, Erlangen (Abdruck mit freundlicher Genehmigung aus der Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht, 43. Band, 1. Heft, März 1998
und anderes mehr.
Selbstredend steht es jedem Webseitenbetreiber zu, sein Angebot zu verändern.
Zur Fairnes würde dann gehören, wenn man Verweise macht, sich zu überzeugen,
sind die noch vorhanden? Beziehungsweise zu welchem Zeitpunkt waren sie es?
Dann sei da mal zur weiteren Verdeutlichung dieses Kritikpunktes, ein Text von
der kids e.V.-Webseite zitiert:
"28. Februar 2002
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir bestätigen den Erhalt Ihres an den Vorstand der Wachtturm Bibel- und
Traktat-Gesellschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland, e. V., gerichtetes
Telefaxschreiben vom 26. 02. 2002, das an uns zur Bearbeitung
weitergeleitet wurde, mit dem Sie um Übersendung von drei Exemplaren der
oben genannten Broschüre gebeten haben.
Bei der Broschüre" Kindeswohl und Elternverantwortung - Wenn ein
Elternteil Zeuge Jehovas ist handelt es sich um eine familienrechtliche
Fachveröffentlichung, die wir Fachkräften und auf dem Gebiet des
Familienrechts tätigen Einrichtungen, die sich in fachlicher und
sachlicher Weise für die Förderung des Kindeswohls einsetzen, gern zur
Verfügung stellen. Diese Voraussetzungen können wir bei Ihrem Verein
bedauerlicherweise nicht erkennen.
Sicherlich haben Sie daher Verständnis dafür, dass wir Ihrer Anfrage nicht
entsprechen können. Auf unserer Homepage im Internet unter
www.JehovasZeugen.de können Sie sich jedoch einen Überblick über die
Broschüre verschaffen, da wir Auszüge zu für die Öffentlichkeit besonders
interessanten Themen dort bereit halten. Vorsorglich weisen wir Sie darauf
hin, dass auch unsere Online-Publikationen den üblichen
Copyright-Beschränkungen unterliegen.
Hochachtungsvoll
Uwe W. Herrmann
WTG"
www.kids-lev.com/presse/presse/081.html
Ergo, die WTG "siebt" durchaus, wem sie denn diese Broschüre zugänglich macht
und wem nicht.
Jene Broschüre hat zwar nicht den Charakter des "geheimen" WTG-Buches "Gebt
acht ..."- Buches auf welches der "kleine Zeuge" auch keinen offiziellen
Zugriff hat. Aber sie kommt - etwas abgestuft - gleich danach.
Im Gegensatz zur Behauptung von Frau P..., ist genannte Broschüre (derzeit) im
Internet nicht mehr zugänglich.
Im wissenschaftlichen Bibliothekswesen lassen sich zudem nur vier Exemplare
(im Deutschsprachigem Raum) ermitteln.
In der Bibliothek des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe (von der schon
mal unterstellt werden kann. Für die Öffentlichkeit nur ein eingeschränkter -
wenn überhaupt - Zugang).
In der Hessischen Landesbibliothek Wíesbaden (auf Grund ihres
Pflichtexemplarrechtes).
In der Deutschen Nationalbibliothek mit den Häusern in Leipzig und Frankfurt/M
(ebenfalls auf Grund des Pflichtexemplarrechtes; wobei bei letzteren noch
hinzuzufügen ist. Das sind Präsenzbibliotheken. Einsichtnahme fallweise nur in
den dortigen Lesesälen an Ort und Stelle).
Wer nimmt schon - ohne Not - diesen Aufwand in Kauf?
Fakt ist jedenfalls weiter. Der "kleine Zeuge" kennt diese Broschüre in der
Regel bis zum heutigen Tage, nicht aus eigener Anschauung, es sei denn, er ist
mit einem Sorgerechtsverfahren oder ähnlichem tangiert.
Man vergleiche auch:
Parsimony.1031
Parsimony.1077
Parsimony.1926
Parsimony.2255
Zum Thema Kindeswohl-Broschüre
Frau P..., welche ja nun genannte Broschüre nach eigenem Bekunden auch
einsehen konnte, ordnet selbige der Rubrik zu: WTG-Veröffentlichungen
"Material für Außenstehende". Der Adressatenkreis ist zwar stimmig. Nur was
denn genannte Außenstehende erleben können, interessieren sie sich tatsächlich
für diese Schrift, wurde hier ja schon mal angedeutet. Darüber indes erfährt
man bei Frau P... indes nichts.
Selbstredend ist nicht sie für jene WTG-Politik verantwortlich. Darüber
besteht ja überhaupt kein Zweifel.
Gleichwohl ist das dann auch ein Veranschaulichungsbeispiel dafür, dass man
wohl bei der von der Autorin als Thema erkorenen Sachlage, durchaus zu
unterschiedlichen Ergebnissen gelangen kann.
Dann wäre auch auf ihre Ausführungen zu dem Buch von Kurt-Helmuth Eimuth mit
dem Titel "Die Sektenkinder" hinzuweisen.
Da sagt sie sicherlich nichts neues.
Sie wiederholt nur (in Referierungsform) altbekannte Voten von WTG-Apologeten.
Etwa der Art. Das Buch "sei ja nicht wissenschaftlich".
Oder Eimuth bemüht "uralte" Aussagen, die ja nicht mehr aktuell seien, und
ähnliches in der Güte.
Namentlich meint man im Falle Eimuth sich auch darauf "einschießen" zu können,
dass ältere WTG-Aussagen Rute und Zucht im buchstäblichem Sinne zur Anwendung
zu bringen, in neueren WTG-Publikationen, besonders seit der Zeit, wo sie nach
den KdöR-Status gierte, nicht mehr wörtlich wiederholt werden.
Ein Meilenstein auf dem diesbezüglichen "Wegerklärungsweg" der WTG ist
sicherlich auch die genannte Broschüre "Kindeswohl und Elternverantwortung".
Gleichwohl gibt es immer wieder mal Berichte der Art:
Die Botschaft hört man wohl - Indes es fehlt der Glaube!
Kindererziehung ist unfraglich eine Kunst. Auch andernorts (außerhalb der
Zeugen Jehovas), kann da "einiges aus dem Ruder laufen", was nicht zu
bestreiten ist.
Indes im Falle der Zeugen sehe ich besonders noch den Aspekt, der vielfachen
Überlastung, auch aufgrund des WTG-Forderungskataloges. Etwa möglichst viel
Predigtdienst zu absolvieren und ähnliches.
Sind gutbürgerliche Rahmenbedingungen gegeben, mag das nicht unbedingt, in
Konfikt-Dimensionen ausarten.
Auch bei den Zeugen indes, wird man solche vorfinden (in Hartz IV-Zeiten
vielleicht sogar zunehmend), welche eben nicht von sich berichten können, mit
Gutbürgerlichen Rahmenbedingungen gesegnet zu sein. Und eben dann auch
genannte Folgewirkungen.
Der Überlastungsfaktor, den ich im Falle der Zeugen als das eigentliche Übel
ausmache - eben mit Folgewirkungen - findet meiner Meinung nach, in den
Reflektionen von Frau P... keinen relevanten Widerhall.
Ich unterstelle Frau P... keine Vorsätzlichkeit. Gleichwohl kann mich ihre
Sicht der Dinge, keineswegs zufriedenstellen.
Nochmals auf Eimuth zurückkommmend:
Letzterer zitiert auch (S. 10)
"So heißt es etwa im Wachtturm vom 1.11. 1975 auf Seite 736: "Wieviele Jahre sollten Kinder christlicher Eltern ratsamerweise eine öffentliche Schule besuchen? ... Es wäre wohl kaum vernünftig, wenn ein Jugendlicher von sich aus eine längere Ausbildung anstreben würde, als es das Gesetz oder seine Eltern von ihm verlangen."
Das wäre dann ja in der Lesart von Frau P... auch so eine "uralte" Aussage.
Und weil "uralt" will sie das dann eben nicht gelten lassen.
Nicht ganz so "uralt" ist dann wohl ein Auftritt des WTG-Funktionärs Lösch,
der ja auch per Video dokumentiert ist.
Einen Hinweis darauf etwa in den Ausführungen von Frau P... zu suchen, kann
man sich ersparen. Man wird ihn dort nicht vorfinden.
Siehe auch
http://www.youtube.com/watch?v=4PKbk_QmIfY
Auch bei diesem Aspekt unterstelle ich der WTG hochgradigen Egoismus.
Auf diesen Kernpunkt reduzieren sich alle Vorhalte.
Sie werden meiner Meinung, in den P...'schen Ausarbeitungen nicht ausreichend
deutlich herausgearbeitet.
Ein aus meiner Sicht kritisch gewerteter Apologet, den die WTG da auf Eimuth
ansetzen konnte ist auch der Herr Richard Singelenberg aus Holland, mit seinem
auch durch die WTG vertriebenen "Eimuth-Zerriss".
Selbiger "glänzt" dann schon mal einleitenden mit der apodiktischen These:
"Die populäre Literatur zum Thema "Religiöse Bewegungen" (oder abschätzig "Sekten" oder "Kulte") ist voll von negativen Klischeevorstellungen und Stigmatisierungen".
Ernst zu nehmenden Verifizierungen dazu indes, außer einer geschraubten
Schreibweise, die mehr bagatellisiert, denn sachgerecht berichtet, findet man
wohl bei Singelenberg und nachplappernden Papagei's weniger.
Noch ein weiteres Zitat aus dem Text Singelenberg contra Eimuth:
"Als nächstes behandelt der Autor das Thema Züchtigung. In seiner sehr suggestiven einleitenden Aussage zitiert er aus einer RTL-Fernsehsendung (ich überlasse es dem einzelnen Leser, den journalistischen Ethos dieses bestimmten Kanals zu beurteilen), wonach eine Mutter, die Zeugin Jehovas ist, ihr Kind grob mißhandelt haben soll. Dieser bedauerliche Fall ist das Leitmotiv für die Schlußfolgerung des Autors, daß die Theologie der Bewegung die Anhänger zu körperlicher Bestrafung ihrer Kinder anhalte. Seine Ansicht über diesen Fall, in dem er einen unmittelbaren kausalen Zusammenhang zwischen der religiösen Überzeugung der Frau und ihrer bösen Handlungsweise annimmt, ist ein anschauliches Beispiel für die im ganzen vorherrschende Naivität des Autors. Alternative Erklärungen, daß beispielsweise die (geschiedene) Mutter aus bloßer Frustration, ungeachtet ihrer Glaubensansichten reagierte, werden ignoriert. Er unterläßt es auch, zu erwähnen, daß in diesem Fall die Mitgläubigen der Mutter ihr Verhalten scharf mißbilligen würden, wenn die grobe Mißhandlung bekannt werden würde."
Oder, von Frau P... zitiert, aus einer WTG-Presseerklärung der "Wegerklärungssatz" (S. 302):
"Die in der Heiligen Schrift erwähnten Begriffe "Zucht" und "Rute", die von Andersgläubigen gelegentlich mit Kindesmisshandlung in Verbindung gebracht werden, stehen in der Bibel und in den Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas als Synonym für liebevolle Erziehung (...). Das hebräische Wort für "Rute" bezeichnet einen Stab, den früher ein Hirte gebrauchte, um seine Schafe zu führen - nicht zu misshandeln. Deswegen wird in den christlichen Publikationen und Gottesdiensten von Jehovas Zeugen nachdrücklich darauf hingewiesen, dass Erziehung ("Zucht") durch liebevolle Anleitung und Belehrung, nicht durch Schläge zum Ausdruck gebracht wird."
Dann sei als Beispiel aus der jüngeren Zeit, kommentierend, dazu nur auf
das Buch
"Ich war Kind C" verwiesen.
Siehe dazu:
Mysnip.46206
Neben ihrem eigentlichen Hauptthema kommt Frau P... dann auch noch auf
"Nebenaspekte" zu sprechen. Etwa, die geschichtliche Entwicklung der Zeugen
Jehovas.
Und da zitiert sie dann auch schon mal Autoren, welche der WTG gegenüber
kritisch eingestellt sind. Besondere "Bauchschmerzen" indes, würde mir da die
Auch-Zitierung des Robin de Ruiter mit seinem 2006er Buch bereiten.
Zwar ist auch Frau P... von letzterem keineswegs sonderlich angetan, bemängelt
insbesondere auch, das etliche seiner Thesen sich als nicht belegt erweisen.
Gleichwohl ordnet sie doch den de Ruiter zwar zu den WTG-Kritikern mit ein
(was sicherlich richtig ist), billigt ihm aber in gewisser Weise - mit
Einschränkungen - zu "honorig" zu sein.
Das indes bei de Ruiter ein besonders übles Verschwörungstheoretiker-Exemplar
vorliegt, davon erfährt man - jedenfalls bei Frau P... - nicht den Bruchteil
einer Silbe. Das mag ja zugegebenermaßen nicht ihr Hauptthema gewesen sein.
Indes kann (zumindest ich), mir dazu doch nicht den Kommentarsatz ersparen;
"Setzen - Schularbeiten nicht gemacht!"
Man vergleiche beispielsweise:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,44392,44392#msg-44392
Oder, umfänglich reitet de Ruiter auf einer seiner Lieblingsthesen, in diesem
Buch herum. Den angeblichen unterschwelligen Dämonenbildern. Da weiß er
beispielsweise auf Seite 148 mitzuteilen:
"Man weiß, daß Satanisten sich untereinander mittels Handzeichen verständigen".
Wer dieser "man weiß" ist beschreibt er aber nicht weiter.
Solcherlei Thesen haben eine Frau P. offenbar nicht sonderlich gestört.
Oder wenn er auf Seite 42 verkündet:
"Auch der französische Erzbischof Leon Meurin bekräfttigt in seinem Buch 'Die Freimaurerei ... Synagoge Satans' das Faktum der unter Freimaurern üblichen Teufelsanbetung ..."
Auch diese These hat eine Frau P. offenbar nicht gestört.
Für meine Person kann ich dazu nur sagen. Mich allerdings stört sie sehr wohl.
Und noch einiges mehr bei de Ruiter.
Und ich gehe noch weiter; ich unterstelle Leuten, die wie beim Fall de Ruiter
nachgewiesen, in ihrer "Bewertungskunst" versagt haben, dass die in gleicher
Weise Versager sind, etwa bei der Bewertung des WTG-Apologeten Besier und
ähnliche "Kaliber".
Stellvertretend veranschaulicht an dem Reizthema "Rute und Zucht", dessen
"Wegerklärung" die WTG-Apologeten sich heutzutage ja besonders angelegen sein
lassen.
So meint WTG-Apologet Besier, unter Hinweis auf die Z J-Loseblattsammlung
"'Schutz der Familie" die auch Leitlinien für das Familienleben enthält
ausführen zu sollen:
"Von Prügelstrafen ist hier nicht die Rede"
Dazu wurde dann schon mal kommentierend festgestellt:
Eventuell aber andernorts?
Das interne Mitteilungsblatt der ZJ, UNSER KÖNIGREICHSDIENST vom Januar 2010
Seite 2:
"15 Min Fragekasten. Besprechung mit den Zuhörern. Lies und besprich die angegebenen Bibeltexte."
Eine Textpassage aus dem Fragekasten:
"(Sprüche 22:6, 15). Familien mit kleinen Kindern sollten normalerweise nicht in einem Nebenraum sitzen, denn die Kinder könnten denken, sie dürften dort lärmen. Müssen Elten ihre Kinder versorgen oder zurechtweisen, ist es in der Regel am besten, wenn sie den Hauptsaal verlassen und anschließend dorthin zurückkehren."
Besprochen wurde u.a. der Bibeltext aus Sprüche 22:6, 15.
Was lesen ZJ im Vers 15?
"Torheit ist an das Herz eines Knaben geküpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird."
Oder auch: Sprüche 23: 13, 14
Was lehrt die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas in ihrem
"Bibellexikon"?
WTG-Buch 1992 EINSICHTEN ÜBER DIE HEILIGE SCHRIFT (Band II) S. 1012
"Elterliche Gewalt. Die "Rute" versinnbildet auch die elterliche Gewalt. Im Buch der Sprüche gibt es viele Hinweise auf diese Gewalt, und die Rute symbolisiert alle Formen der Zucht, auch das buchstäbliche Züchtigungsmittel [Hervorhebung nicht im Original]. Die Eltern sind Gott gegenüber verpflichtet, die Rute zu gebrauchen, indem sie das Kind in Zucht nehmen. Eltern, die das nicht tun, sind nicht nur verantwortlich dafür, wenn ihr Kind eine Beute des Verderbens und des Todes wird, sondern sie bringen auch Schande über sich und ziehen sich Gottes Mißbilligung zu ... "Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird." "Enthalte doch dem, der noch ein Knabe ist, die Zucht nicht vor. Falls du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du sollst ihn mit der Rute schlagen ... " (Spr. 22:15; 23:13, 14)"
Zu den charakteristischen Sätzen der Autorin gehört dann wohl auch der:
"Anfänge der Zeugen Jehovas finden sich (in
der der Autorin von der WTG zur Verfügung gestellten Literatur) dabei nur
wenig (in der Literatur der WTG-Apologeten). In Darstellungen über die
Anfänge der ZJ unter Russell wird in recht knapper und lediglich auf Daten
bezogene Weise formuliert. Hingegen wird gerade die Anfangssituation unter
Russell umso blühender in Werken der Antikultliteratur umschrieben. Dort
werden auch zahlreiche Fakten angesprochen, die in der (von der WTG)
erhaltenen "neutralen" Literatur nicht diskutiert werden. Aus diesem Grund
muss hierzu im folgenden z. T. auch auf Aussteigerliteratur und
Antikultliteratur zurückgegriffen werden..." (S. 67)
Und in einer Fußnote zu eben dieser Aussage räumt auch die Autorin ein:
"Die WTG zeigt mit der Auswahl der Veröffentlichungen, welche die kritischen Aspekt thematisieren, dass kein selbstkritischer Umgang mit der eigenen Geschichte, sondern die WTG solche Aspekte betont, welche sich positiv aufs Image auswirken."
Als Beispiel nennt sie dann:
"So vermisse ich beispielsweise eine Stellungnahme zur Pyramidentheorie von Russell oder zum Umgang mit 1914."
Bezüglich der Pyramidentheorie rekapituliert sie:
"Bei Besier/Scheuch gibt es jedoch keine
Hinweise auf die Russellsche Pyramidenlehre, hingegen wird dieser Aspekt
von Autoren der Antikultszene immer wieder aufgegriffen. ... Auch Gebhard
widmet der Pyramidentheorie Aufmerksamkeit ... Er zeigt anhand zahlreicher
Originalpassagen wie Russell die Pyramidentheorie zur Unterstützung seiner
Berechnungen einbrachte. Vor allem macht er jedoch auch deutlich, wie die
die WTG im weiteren Geschichtsverlauf mit der Pyramidentheorie umgegangen
ist....
Gerade Süsskind zeigt an verschiedenen Originalpassagen, welchen
Stellenwert Russell der Cheopspyramide und deren Massen bei der Datierung
der Endzeit einräumt. ...
Er zeigt zum Beispiel an Berechnungen der Cheopspyramide, dass Zahlen und
Daten einfach ausgetauscht wurden. Daneben bringt er weitere Textbelege
aus Vergleichen der Originalausgabe mit der Auflage unter Rutherford.
Daraus zieht er den Schluss "nicht Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit sind die
Leitprinzipien der WTG, sondern es geht ihr um Rechtbehalten um jeden
Preis." (S. 73, 74)
Wenn es nun um die relevanten Wertungen im fraglichen Buche geht, dann wird
man sicherlich ihrer Aussage auf Seite 273 zustimmen können:
"Jedoch sollte der Jugendliche nicht zu große
Freude an Bildung haben, denn es steht in eindeutiger Konkurrenz zur
Mitgliedschaft bei den ZJ, sich eine "höhere Bildung" anzueignen.
Zusammenfassend könnte man sagen, die WTG befürwortet Bildung nur solange
und in den Inhalten, wie diese den Interessen der eigenen Gemeinschaft
dienen, bzw. nicht mit den Interessen der Gemeinschaft konkurrieren."
(S. 272)
Auch Frau Pohl kommt nicht umhin, zumindest verbal, zu konstatieren:
These 2: "Die WTG betreibt in Deutschland
gezielte Desinformation nach außen." (S. 198, 343)
Ob sie denn diese Selbsterkenntnis auch genügend in ihre Betrachtung mit
einfließen lies, kann man wohl mit gemischten Gefühlen sehen.
Zustimmen würde ich allerdings ihrer Aussage auf S. 361f.
Diese zusammengefassten Ausführungen machen
die Hauptkritikpunkte an der Erziehungskonzeption der WTG deutlich:
Die Erziehungskonzeptionen der WTG orientieren sich nicht in erster Linie
am Wohl des Kindes, sondern stehen im Dienst der Glaubensübernahme
(Glaubensübernahme bedeutet primär die Einordnung in die
Wachtturmhierarchie).
Wesentliche Erkenntnisse der Erziehungswissenschaft und Psychologie zu
Erziehungsstil, Autorität, Gottesbild etc. werden nicht berücksichtigt.
Die WTG instrumentalisiert die Familie, indem sie ihre Gruppenstruktur auf
diese überträgt.
Die WTG erzieht nicht zu Gesellschaftsfähigkeit, sondern fördert ein
Abhängigkeitsverhältnis zu ihrer Gruppierung.
Die WTG fördert durch exklusivistische Denkstrukturen Intoleranz.
Die WTG fördert gesellschaftliche Isolation des Kindes durch ihren
Monopolanspruch und möchte dem Kind die Erschließung anderer sozialer und
geistiger Systeme vorenthalten.
Im Blick auf die Veröffentlichungen können wir zusammenfassend festhalten,
dass es einen direkten Zusammenhang zu Auslassungen in Außendarstellungen
und Konfliktpotential bei den ausgelassenen Inhalten gibt. Die WTG lässt
in Außendarstellungen bestimmte kritische Themen aus und betreibt durch
widersprüchliche Darstellungen gezielte Desinformation.
Auch dieses Zitat sei noch hinzugefügt (S. 420)
"www.sektenausstieg.de Falls man Aussteigerberichte zu lesen wünscht, ist diese Seite empfehlenswert. Objektivität und Neutralität sind aufgrund der persönlichen Betroffenheit der Aussteiger nicht vorhanden. Dennoch ist ein weites Spektrum interessanter und authentischer Einzelschicksale vertreten."
Und diese wie es so schön heißt "Einzelschicksale" werden dann im Rahmen
einer vorgeblichen "Objektivität" zugleich als "bedeutungslos" klassifiziert.
Man kennt ja diese Art Argumentation schon aus dem KdöR-Prozess.
Das für die WTG unbequeme wären alles "Einzelfälle".
Ob sich die Ausarbeitung von Frau P... wirklich von dieser Linie "absetzt" ist
doch sehr die Frage. Auch sie stellt sich offenbar auf den Standpunkt. Ein
Eintritt in ihrer Ausarbeitung, etwa auf im Internet oder anderswo
geschilderte "Einzelfälle" sei nicht vonnöten.
Sie werden also bewusst und vorsätzlich ignoriert. Auch Frau P... hat diese
"Schallmauer" nicht durchbrochen, eher im Gegenteil mit zementiert.
Herr Slupina von der WTG (Ansprechpartner der Frau P...) der ihr einiges an
Literatur (nicht nur solche direkt von der WTG), sondern auch andere, etwa das
Buch von Roser und weiteres, zur Verfügung stellte, kann sich freuen. Seine
"Investition" zeitigte ihre Früchte.
Über die P...'sche Kritik etwa in Sachen Pyramidenlehre, geht der doch ohnehin
eiskalt zur Tagesordnung über.
Ob sie denn in gleichem Umfange auch Kontakt zur Kritikerszene gesucht hat,
außer ein paar mageren Fragebogen, erscheint mir eher zweifelhaft. Das
Ergebnis ist entsprechend.
Immerhin gibt es ja einiges an Konfiktpotential. Stellvertretend sei nur ihr
eigener Bericht auf S. 426 genannt:
"Von mehreren Lehren erfuhr ich, dass die Kinder während der Geburtstagsfeierlichkeiten vor der Klassenzimmertüre stehen müssen. Dies halte ich für keine gute Lösung. Üblicherweise stellt der Aufenthalt vor der Türe eine Bestrafung für Kinder dar. Wenn das Kind während Geburtstagsfeiern vor der Türe stehen muss, ist anzunehmen, dass es sich mit dieser Lösung unwohl fühlt. Es ist dringend anzuraten, nach Alternativen zu suchen. ..."
Mein Kommentar zu letzterem Aspekt wäre der. Das Geburtstagsthema mag die
Lehrerschaft, die da mit ihr im besonderen konfrontiert ist, besonders
umtreiben.
Gleichwohl würde ich jenes Thema auf hintere Plätze einsortieren.
Unverzeihlich indes ist es, das Frau P... in ihrem Ignorantentum etwa auch den
Fall Vjekoslav Marinic völlig unberücksichtigt, völlig unkommentiert lies. Den
hat es für sie offenbar überhaupt nie gegeben, obwohl er auch die Dimension
erreichte, im Fernsehen reflektiert gewesen zu sein.
http://www.youtube.com/watch?v=jq6wjAkkefs
Ich muss da mein Urteil wiederholen:
"Wesentliche Schulaufgaben - nicht gemacht"! Wenn der Buchtitel von "Externen"
und "Internen" Beobachtungen redet, dann ist, versteht man unter "intern" die
WTG-Literatur und ihre thematische Bewertung, dieser Anspruch erfüllt. Ich
anerkenne auch, dass die Autorin durchaus mit herausgearbeitet hat, dass die
für die Öffentlichkeit bestimmte WTG-Literatur, in der Regel ein geschöntes
Bild vermittelt.
Zum Bereich "Extern" indes würde ich auch die Kritikerszene rechnen. An welche
Webseiten beispielsweise da zu denken ist, weis die Verfasserin ja selbst. Sie
nennt ja in ihrem Literaturverzeichnis einige davon; und auch Bücher..
Indes eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Aussagen dieser Seiten gibt es
nicht.
Die werden grundsätzlich und vorsätzlich ignoriert. Natürlich sind diese
Kritikerseiten parteiisch. Das ist im Gegenzug gewertet dann auch die
geschönte WTG-Literatur.
Jedenfalls hat die Verfasserin meiner Meinung nach, ihren im Titel mit
genannten Anspruch, auch "externes" zu bewerten, nicht erfüllt.
Wessen "Geschäfte" unterstützt faktisch auch Frau P. ?
Veranschaulicht an einem anderen Beispiel aus dem Bereich der Neuapostolischen
Kirche.
Eine Luise Kraft schrieb mal dazu ein Buch mit dem Titel "Unter Aposteln und
Propheten".
Daraus mal ein paar charakteristische Sätze:
"Peter und ich waren frei geworden. Nun schwor
man uns Rache und Verfolgung. Unsere Existenz sollte untergraben werden.
Und doch hatten wir schon zuviel Not gelitten durch unsere Schwärmerei ...
Traurig war das Verhältnis zwischen uns und unsren Kindern. Diese Ärmsten
- wie trugen sie Leid um ihre Eltern, besonders um die 'abgefallene'
Mutter, die sie vom Herrn 'Papa' nur noch als eine vom Herrn verworfene,
eine verlorene schildern hörten! Ihre liebe, gute Mutter jetzt ein Teufel?
...
Meine Töchter hatten sich beide mit Zustimmung des 'Apostels' verlobt. Wir
Eltern standen bei dieser wichtigen Lebensfrage im Hintergrund. Nur 'Papa'
war maßgebend. ...
Die Leute zeigten, daß sie nicht nur für geistliche Speisen empfänglich
waren, sondern auch irdische zu vertilgen wussten. Es galt ja, die erste
Hochzeit in der neuen Gemeinde feiern. ... Und wie lustig der 'Papa' war!
... Heute war ja eine Siegesfeier. Welch hochfahrenden Gedanken mögen sein
Herz bewegt haben! Jetzt, Lisa, bist du niedergezwungen, jetzt habe ich
euch erst recht gedemütigt, dich und deinen Peter; mein sind nun die
Kinder, ihrem geistigen Vater, der sie gezeuget hat! ..."
Damit sind die unterschiedlichen Seiten der Barrikaden beschrieben. Und es
dürfte wohl auch deutlich sein, auf welcher Seite da auch Frau P. steht.
Unterstellt ihr beruflicher Job beinhaltet - möglicherweise - auch
Religionsunterricht an Schulen zu erteilen.
Dann ist offenbar auch ihr Credo.
Eine Krähe hackt der anderen die Augen nicht aus. Auch nicht der Krähe
WTG-Religion.
Luise Kraft, Unter Apostel und Propheten
Zum Thema Menschenrechte wäre anzumerken, als dessen Nicht-Verteidiger in
Gesamtwertung des Buches, hat sich auch (auch heißt es gibt noch weitere für
die das gleichfalls zutrifft), sich auch Frau P.... erwiesen, siehe als eine
Replik zu diesem Thema auch: