Was ist die Ursache für diese Überschrift?
Die Ursache hört auf die URL:
studgenpol.blogspot.de/2014/08/heinrich-himmler-schutzte-die-zeugen.html
Liest man dort doch die reißerische Überschrift:
„Sonntag, 17. August 2014
Heinrich Himmler schützte die Zeugen Jehovas - WEIL sie Hitlers Untergang
vorausgesagt haben?
Warum war Heinrich Himmler ab 1943 von den Zeugen Jehovas begeistert?"
Die da offerierten Ausführungen „passen vorne und hinten nicht". Die
Verfasser offeriert ein Zerrbild.
Es ist richtig, Himmlers Zeugen Jehovas-Politik änderte sich Anfang der
1940er Jahre. Das hat schon Friedrich Zipfel in seinem seriösen Buch
„Kirchenkampf in Deutschland" dokumentiert. Die Hauptmotivation des Himmler
dabei war indes, die Zeugen „nach einem Endsieg" als Werkzeug für die
Pazifizierung des „russischen Restvolkes" zu benutzen.
Jener Herr, der hier zu kritisieren ist, erwähnt weder das seriöse Buch von
Zipfel (das er allen Eindruck nach nie gelesen hat), noch erwähnt er den
Umstand, dass Himmlers Kardinaldokument, indem er seine „neue" Zeugen
Jehovas-Politik entwickelte, in einer Abschrift (in extra großer
Schreibmaschinenschrift, damit Hitler den Himmler'schen Text auch ja lesen
könne dem Hitler auch zugestellt wurde. Deshalb das Element extra große
Schreibmaschinenschrift) damit es Hitler auch selber liest.
Von einem Dissenz zwischen Hitler und Himmler kann bezüglich der Zeugen
Jehovas in keiner Weise die Rede sein. Hitler „interessierte" sich in den
1940er Jahren keinesfalls für das Zeugen Jehovas-Thema. Das überließ er
allein seinen Satrapen. In diesem Fall eben federführend dem Himmler. Dessen
Ausführungen basierte auf der Grundthese, wie die Zeugen Jehovas-Politik
„nach einem Endsieg" aussehen solle.
Zum Zeitpunkt der Abfassung des Himmler'schen Textes lag der famose
„Endsieg" schon in weiter Ferne, und diese Ferne sollte noch größer werden.
Einem „Stimmungswechsel" bei Himmler blieb also weitgehend auf dessen
mentalen Stimmung beschränkt. Das Himmler seinem famosen Leibarzt Felix
Kersten, der aus eigener Erkenntnis den Zeugen Jehovas ebenfalls
wohlgesonnen war, diesbezüglich nicht in die Quere kam, berechtigt noch
lange nicht zu einer Überschätzung, wie sie hier zu beobachten ist.
Dem Autor ist vorzuhalten, das er die seriöse Literatur von und über Felix Kersten,
keineswegs ausreichend zur Kenntnis genommen hat.
Etwa das 1952 erschienene Buch von Kersten selbst: „Totenkopf und Treue :
Heinrich Himmler ohne Uniform" (Letztere ist zwar schwer auftreibbar. Ich
selbst habe es jedenfalls via Fernleihe mal aus der Universiätsbibliothek
Jena eingesehen). Über den „Karlsruher virtuellen Katalog" lassen sich
weitere Standorte nachweisen. Was es allerdings nicht gibt, jenes Buch als
Internetttext, und auch im Antquariatsbuchhandel kaum auftreibbar,
respektive nur zu sehr teuren Preisen. Insoweit ist es für verwöhnte Leute,
die nur das zur Kenntnis nehmen, was sie denn im Internet ergattern können,
schwer erreichbar.
Nicht hinnehmbar ist seine Aussage
„Auf ähnlicher Linie wie die zitierte Behauptung
von Edith Starr-Miller scheint die Aussage einer 1936 mit Imprimatur der
katholischen Kirche erschienenen Schrift "Zeugen Jehovas - Pioniere für ein
jüdisches Weltreich" zu sein, verfasst von einem Wiener Antisemiten (Garbe,
S. 276): Briefe amerikanischer Freimaurer würden die Lenkung der
Bibelforscher durch "das Judentum" beweisen."
Damit damit wird nur eine Verschwörungstheoretische Orientierung
offenbart.
Namentlich mit dem Thema Jonak habe ich mich selbst schon umfassend
auseinandersetzt.
Siehe beispielsweise
Jonak, so dass ich glaube, und habe das in weiteren Ausführungen
meines Webseiten-Account auch belegt, dass die zitierte These mit
Entschiedenheit zurück zu weisen ist.
Was die mit genannte Edith Starr-Miller (alias Lady Quensborough) anbelangt,
hat deren Pamphlet keinerlei wissenschaftliche Relevanz. Deren Buch (als
Lexikon aufgezogen) ist zwar im Internet als Volltext erreichbar, von
Neonazis dort eingestellt. Wegen diesen anrüchigen Hintergrund lehne ich es
aber ab, eine diesbezügliche URL zu benennen.
Stören tut mich auch die Anmerkungsnummer 4 des fraglichen Textes
Dort liest man:
„Gebhard, Manfred: Geschichte der Zeugen
Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte. Books on Demand, Berlin
1999 (Google Bücher); siehe auch:
http://www.manfred-gebhard.de/ZurIndexseite.htm [18.8.2012]; siehe auch
das Kapitel "Späte Himmlerpläne" (freies pdf) [18.8.2012]"
Damit wird die eigene Verschwörungstheoretische Orientierung, auch mir
selbst überbürdet., meine eigenen Ausführungen, haben eine durchaus andere Tendenz.
Siehe auch
Theorie
der Verschwörung
Man ist als Autor nicht davor gefeit, unabsichtlich aber auch vorsätzlich
mißverstanden zu werden, was wohl ein solcher Fall ist
Der fragliche Verfasser hört offenbar auf den Namen Ingo B ...
Exkurs:
Aus der mir durchaus ein Begriff darstellenden Zeitschrift MIZ sei noch
nachfolgendes nicht uncharakteristisches zitiert:
„Falsche Freunde
Rechte in der säkularen Szene sind selten, aber ein deutliches Zeichen für
eine falsche Außenwirkung ...
Denn Schnittmengen und Anknüpfungspunkte zwischen „Rechten" und „Säkularen"
bestehen tatsächlich, und es wäre falsch, die Augen davor zu verschließen.
... Dabei wird die Möglichkeit einer emanzipatorischen Islamkritik sowohl in
der säkularen Szene als auch in der Linken seit Jahren ausführlich
diskutiert, und es gibt eigentlich keinen Grund, hinter den bereits
erreichten Erkenntnisstand zurückzufallen, vor allem dann, wenn keine neuen
Argumente gebracht werden. Dazu besteht der Text zu einem guten Teil einfach
aus einer wilden Achterbahnfahrt durch die rechte Anti-Islam-Szene, bei der
die Verbindungen zu den Säkularen, wie Schedel richtig bemerkt, meist nicht
benannt werden
Von der Evolution zum „Volk"
Eine solche Abgrenzung ist nicht die Sache von Ingo B ..., auf den Adah
Gleich auch kurz in ihrem Artikel eingeht. B... ist Gründungsmitglied der
Initiative Humanismus und Mitverfasser des „Manifests" der Gruppe. Gleich
wirft B... – und hier zeigt sich wieder die Oberflächlichkeit ihrer Kritik
– lediglich vor, dass er die Strafbarkeit der Holocaustleugnung ablehnt und
bemerkt dabei gar nicht die wirklich bedenklichen Aspekte seiner Ideologie.
Auf B... „Weltnetzseite" [sic!] Gesellschaftlicher Aufbruch - jetzt ist
folgende Selbstdarstellung zu lesen:
„Dieser Blog vertritt einen völkischen Humanismus, weil er mit den
Erkenntnissen der Evolutionären Anthropologie und Humangenetik weiß, dass
die Humanevolution bisher immer in Völkern stattgefunden hat und – ganz
offensichtlich – auch künftig stattfinden wird. Und für diese Erkenntnis
muss es einen Namen geben. Völkischer Humanismus scheint uns der geeignete
dafür zu sein.
Die öffentliche Debatte rund um das Buch von Thilo Sarrazin 'Deutschland
schafft sich ab' bewegte sich sowohl in ihrem rationalen wie in ihrem
emotionalen Kern rund um diese sowohl natur- wie kulturwissenschaftliche
Erkenntnis.
Es muss einfach verstanden werden, dass konsequent vertretener Evolutionärer
Humanismus (EH) per se politisch unkorrekt ist, unter anderem deshalb, weil
die Natur, Evolution und Humanevolution selbst sich nicht an politische
Korrektheit gehalten haben und weil politische Korrektheit direkt in 'Controlled
Demolition' ganzer fortschrittlicher Gesellschaften führt. Unter anderem
weil EH deshalb zwangsläufig nicht nur Religions-, sondern auch
Ideologiekritik mit einschließt und einschließen muß. Und unter anderem weil
EH deshalb spätestens seit K.-H. Deschner und Colin Goldner, Robert Trivers,
Richard Dawkins, Noam Chomsky, Kevin MacDonald, James Watson und vielen
anderen auch immer Hintergrundpolitik- und Lobbymächte-Kritik mit
einschließen muss.
Die Humanevolution fand 200.000 Jahre lang in Stämmen und Völkern statt. Es
besteht viel Anlass dafür zu vermuten, dass die Weltall-Entstehung und die
Evolution zielgerichtet erfolgt sind, was auch Richard Dawkins für möglich
hält. Wenige andere Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaft werden heute
von allen globalisierenden Priestern und Ideologen mehr gefürchtet, als
diese, denn mit ihnen ist ihnen ihre 'Sinngebungs'-Funktion vollständig
entzogen.
[...]
Multikulturelle Gesellschaften sind jene Gesellschaften, die weltweit am
schlechtesten funktionieren (Robert Putnam) und die außerdem der
Humanevolution nicht ausreichend Material geben, denn Humanevolution findet
auf mehreren Ebenen statt, nicht nur auf der individuellen, sondern auch auf
Gruppenebene, wie die Humangenetik allerseits derzeit besser erkennt.
Dies ist deshalb ein Blog wider das von Lobbymächten aufrecht erhaltene
'Wissensgefälle' zwischen Eliten und Volk. Ein Blog wider die zahlreichen
gesellschaftlichen Selbstmordprogramme der intellektuellen Eliten."6
(Rechtschreibfehler korrigiert)
Es bleibt jedem selbst überlassen, wo genau zwischen den Eckpunkten
„völkische Ideologie", „Verschwörungstheorie" und „geistige Verwirrung"
B... einzuordnen ist. Dass seine Positionen indiskutabel sind und rein gar
nichts mit Aufklärung und emanzipatorischer Religionskritik zu tun haben,
sollte aber schon nach Lektüre dieser wenigen Zeilen klar sein – zahllose
weitere Belege dafür lassen sich auf seinem Blog finden. ... Um allen
Missverständnissen vorzubeugen: Ich werfe Junker, Paul und Kutschera
keinesfalls vor, rechtes Gedankengut zu vertreten, sie sind weit von den
Ansichten Geisers und B... entfernt. Dennoch wirkt ihr Biologismus, der
das Bild der Stiftung (Giordano Bruno Stiftung) nach Außen prägt, attraktiv
auf „falsche Freunde" ...
Ob Ingo B... Mitglied im Förderkreis der gbs ist, ist mir nicht bekannt.
Zweifellos betreibt aber auch er eine Anbiederung an die Stiftung.
www.miz-online.de/node/379
Gegendarstellung zu vorstehendem miz-Zitat
http://studgenpol.blogspot.de/2013/06/sakularer-humanismus-kleinkarriert-und.html
Meine Anmerkung dazu. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit diesem Disput, ist nicht mein Metier. Für mich hat in erster Linie das ZJ-Thema Relevanz
Gleichwohl habe ich schon früher, auch meine Meinung zum Thema Ludendorff formuliert
Eine zwar auch Religionskritische
Strömung. Indes wird man sie kaum sachgérecht beschreiben, reduziert man
selbige nur auf den Faktor "Religionskritik".
Nachtrag:
Einem anderen Text zufolge
Studgenpol.blogspot.de/2011/02/satanisten-in-der-ss.html
hat jener Herr, Kersten's „Totenkopf und Treue" zumindest im formalen Sinne
mal zitiert.
Formalitäten beinhalten noch lange keine akzeptblen substanziellen
Stellungnahmen.