Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 07. Juli 2009 07:07
Ein Kriegspfaffe titelte die „Sonntags-Zeitung" in ihrer Ausgabe vom 7. 7. 1929.

Nun, wenn schon dieser Name genannt wird, kommt man zumindest an diesem Ort, nicht darum herum, noch etwas mehr zu diesem katholischen Prälaten Franz Meffert auszuführen.
Er mag sich zu Zeiten des ersten Weltkrieges nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Das trifft dann wohl aber nicht nur für ihn, sondern auch für andere seiner „Zunft" gleichermaßen zu.

Der Kontext in dem er hier auch interessant ist, besteht darin, dass er im Jahre 1925 auch ein Buch veröffentlichte mit dem Titel:
"Bibelforscher" und Bibelforschung über das Weltende
Fünf Vorträge über die sog. Ernsten Bibelforscher"

Einleitend kommt er schon mal auf die gleichen thematischen Schriften des Antisemiten August Fetz zu sprechen. Wenn also seitens der Bibelforscher/Zeugen Jehovas der Vorwurf erhoben wird, einige kirchliche Vertreter hätten sich als „in die Schützengräben hineinpredigende" erwiesen; dann muss man der Fairnes halber einräumen:
Nicht „nur" Kirchenvertreter. Auch Schuldirektoren hatten diesbezüglich eine nicht zu unterschätzende „Aktie". Einer der sich das Odium berechtigt anheften darf, auch solch ein „in die Schützengräben hineinpredigender" gewesen zu sein, ist mit Sicherheit auch der Antisemit August Fetz (im bürgerlichen Beruf ein Schuldirektor gewesen).

Jenen Anti-Bibelforscher-Schriften des August Fetz, bescheinigt nun Meffert seinerseits:

„Dass derartiges da und dort eine Anziehungskraft ausübt, hängt zusammen mit jener zerrütteten Geistesverfassung, in welche der Krieg das deutsche Volk auf weiten Strecken versetzt hatte. In dieser Geistesverfassung haben wir die Leute laufen sehen zu den Buden der Spiritisten und Okkultisten, um sich unter Vorspiegelung des Verkehrs mit den Geistern aus dem Jenseits das Geld aus der Tasche holen zu lassen, andere liefen zu hysterischen Weibern, um sich dort die Zukunft und die Vergangenheit weissagen zu lassen, wieder andere verfielen dem astrologischen Aberglauben und ließen sich das Horoskop der Zukunft stellen, noch andere sind in ihrem Fieberzustand zum Kommunismus gegangen und sehen im Sowjetstern den Morgenstern einer neuen glücklichen Weltepoche, des goldenen Zeitalters, auch andere sehen bereits die apokalyptischen Reiter in der Luft und hören die Posaunen des Weltgerichts blasen und das Weltgebäude in allen Fugen krachen.

An das Ende dieser Reihe stellen sich die Ernsten Bibelforscher, die ganz sicher wissen wollen, dass in kürzester Zeit, spätestens im Jahre 1925, das 1000jährige Reich seinen glanzvollen Einzug in die Menschheit halten werde."

Zu seinen geschichtlichen Repliken gehört dann die Aussage:
„Im 18. Jahrhundert blühte in den Kreisen des deutschen Pietismus der Chiliasmus. d. h. der Glaube an das baldige Kommen des 1000jährigen Reiches. Sein Hauptverkündiger in diesen Kreisen war der evangelische Theologe Bengel, welcher im Jahre 1741 eine Erklärung der Geheimen Offenbarung herausgab, die vielfach aufgelegt wurde, sogar noch im 19. Jahrhundert (1837).

Jeder Kenner der deutschen Auswanderung nach Amerika weiß, dass gerade aus diesen Kreisen das große Heer der Auswanderer starken Zuwachs erhielt, - die Leutchen wollten drüben im Urwald ungestört ihren Ansichten huldigen. - Damals also ist der 1000jährige Reichsglaube über das Meer nach Amerika gezogen, es ist also so etwas alte Ware, was jetzt von drüben herübergebracht wird mit einer neuen Etikette versehen!"

Dann zitiert er aus dem WTG-Schrifftum auch jene Passage, die auch gerne andere WTG-Kritiker bemühen, worin es heisst:
"Ein Lehrer, der im Widerspruch steht zu dem siebenten Band, wurde im Widerspruch stehen zu dem Werk der Gesellschaft, außer Harmonie mit der Gesellschaft sein, und als ein Leiter wurde ein solcher nur Unzufriedenheit und Schwierigkeiten hervorrufen. ... Daher sollte ein solcher nicht für die Wahl des Amtes des Ältesten in Frage kommen." (Wachturm 1919 S. 145)

Sich mit dem Umstand auseinandersetzend, dass in der Bibelforscheragitation auch das Argument mit vorkommt, die Kirche würde ja das Bibellesen untersagen, meint er dagegen (ob „überzeugend" oder nicht, sei jetzt nicht weiter erörtert) seine Kirche mit den Worten verteidigen zu sollen:

„Das Verbot der Kirche richtet sich also in diesen Fällen nicht gegen das Bibellesen an sich, sondern gegen die Bibelübersetzungen dieser Gesellschaften."

Wieder zum Thema der Endzeittheorien zurückkehrend liest man bei ihm auch:
„Wenn auch das Märlein von der Weltuntergangsangst beim Herannahen des Jahres 1000 eben ein Märlein ist und verschwinden dürfte (vergleiche Beissel, Die Sage von der allgemeinen Furcht vor der Untergang der Welt beim Ablauf des Jahres 1000, in "Stimmen aus Maria Lach" Bd. 48 (1895, S. 469-484)
In der ganzen Reihe der "Monumenta Germaniae historica" findet sich unter den Chronisten auch nicht ein einziger, welcher bei Besprechung des 10. und 11. Jahrhunderts von jener Furcht redet. Gleiches gilt von der Sammlung Muratoris für Italien. Und von Bouquets Sammlung für Frankreich. Zahlreiche Urkundenbücher geben Aktenstücke des 10. und 11 Jahrhunderts. Vergeblich hat man ihnen nach einer stichhaltigen Beweisstelle für jenen Aberglauben gesucht. Die ungeheure Mehrzahl redet gleich den Chronisten von dem Jahr 1000 wie von den Jahren vorher und nachher. ... Die Akten der Konzilien des 10. Jahrhundert ergeben ebenso wenig Ausbeute für die Vertreter der Sage von jener alle Tätigkeit lähmenden Furcht. (S. 474 f.)

Damit will er dann wohl seine Kirche entlasten.
Ohne seinen genannten Zeitschriftenaufsatz jetzt selbst zu sichten, scheint mir seine bemühte „Entlastung" nicht sonderlich aussagekräftig. Dazu gibt es genügend Belegstellen von anderen Nichtkatholischen Verfassern, die über jene Zeit schrieben. Mag die Spitze des Papsttums auch so nicht an den damaligen Endzeiterwartungen beteiligt gewesen sein. Unterhalb dieser Ebene gab es durchaus diverse Belegstellen dafür.

Zu seinen Zitatstellen gehört dann thematisch auch der als „apokryph" eingestufte „Barnabasbrief aus dem er wie folgt zitiert:
Barnabasbrief 15,4:
"Gebet acht, Kinder, was es heißt, er vollendete in sechs Tagen. Das heißt, dass der Herr in 6000 Jahren alles zur Vollendung bringen wird. Denn ein Tag bedeutet bei ihm 1000 Jahre. Folglich, meine Kinder, wird alles in sechs Tagen, das heißt in 6000 Jahren vollendet sein. Und er ruhte aus am siebten Tage. Das heißt: Wenn sein Sohn gekommen sein wird und der Frist das Ungerechten ein Ende gemacht, die Gottlosen gerichtet, Sonne Mond und Sterne umgewandelt haben würde, dann wird er in Ehren ruhen am siebenten Tage. ..."

Weiter in Kirchengeschichtlichen Details blätternd liest man bei ihm auch:
„Papias, Bischof von Hierapolis in Phrygien am Anfang des 2. Jahrhunderts. kann als Schüler des hl. Johannes betrachtet werden. Von ihm erfahren wir aus den Mitteilungen des Vaters der Kirchengeschichte, des Bischof und Eusebius (III ,39 11 - 12), dass dieser Anhänger des Chiliasmus gewesen sei, wofür Eusebius eine "ungeschriebene Überlieferung" haftbar macht, der jener gefolgt sei, wofür spricht, dass jener sich nicht auf die Geheime Offenbarung des Johannes beruft, die ihm doch bekannt gewesen ist. Von ihm hat der hl. Irenäus, der um 130 in Kleinasien geboren war und um 177 Bischof von Lyon in Frankreich wurde, seine chiliastischen Ausführung übernommen....
Eusebius selbst, der über den Schwachsinn des alten Papias spottet, dass dieser solche Märlein vorzutragen wage.

Der hl. Justinus, gestorben um 166 als Märtyrer in Rom. In seiner Schrift "Dialog mit Trypho", einen hellenistischen Juden aus Ephesus, Kapitel 81, sieht er einer in Bemerkung über die geheime Offenbarung des hl. Johannes in diesem einen Propheten des 1000jährigen Reiches. Eine Notiz des hl. Hieronymus will wissen, das Justin sogar eine Erklärung zur Geheimen Offenbarung geschrieben habe, was indes wenig wahrscheinlich ist.

Man kann sagen: kaum ist der Chiliasmus in die Öffentlichkeit getreten, erstehen ihm auch schon Gegner. Da ist in Rom der Presbyter Cajus, der unter Papst Zephrin (198 - 217) dagegen auftritt unter in seinen Antichiliasmus soweit geht, dass er die Apokalypse überhaupt ablehnt. Cyprian, Origenes bekämpften Chiliasmus, bis die ganz Großen, ein Hieronymus und Augustinus (vgl. De Civ Die XX, 7 - 13) mit ihm abrechneten und als den alten Plunder lächerlicher Fabeln behandelten. Für den Orient kommen der hl. Basilius der Große und Gregor von Nazianz wie das Konzil von Ephesus (431) in Betracht, wo er als "Entgleisung und Fabelei des unglücklichen Appollinaris" bezeichnet wird.

Dies alles meint er mit den Worten interpretieren zu können:
„Was den sog. Bibelforschern erscheint und von ihnen verkündet wird als biblische Lehre, dass ist in Wirklichkeit jüdischer Messianismus, der von religiösen auf das politische Gebiet hinüber geglitten ist, so dass sie eigentlich sich nicht beklagen können, dass diese antisemitische Aktion gegen sie Sturm lässt (vgl. Fetz, Der große Volks- und Weltbetrug durch die "Ernsten Bibelforscher"; 4. Aufl., Hamburg Deutsch-völkische Verlagsanstalt), wo am Schluss triumphierend mitgeteilt wird: "Die Bibelforscher-Zentrale (Paul Bageseif, Magdeburg) ward, wie wir bei Drucklegung erfahren, mit ihren Beleidigungsprozeß gegen Herrn Fetz wegen Titel und Inhalt der vorliegenden Schrift gerichtlich abgewiesen").

[Redaktionelle Anmerkung die falsche Namensschreibung ist so schon bei Fetz vorhanden. Auch ein Zeichen dafür wie oberflächlich dieser „Schützengrabenhineinprediger" ist].

Zu den Meffert'schen weiteren Interpretationen gehört auch seine Aussage:
„Zur Illustration und Erläuterung ein ganz modernes Zweiglein solcher ins Irdische gezogener eschatologischen Hoffnung heranzuziehen, nämlich den Aberglauben an den sozialdemokratischen "Zukunftsstaat", der ja heute längst zum alten Eisen geworfen ist.
Darum hat Bebel mit seiner Verheißung vom Zukunftsstaat immer wieder seinen Gläubigen den demnächstigen Anbruch dieses neuen großen Tages verheißen und für die allernächste Zeit in Aussicht gestellt. Und wie jener, so sind auch diese sog. Bibelforscher gezwungen, das Nahen oder den unmittelbar bevorstehen Anbruch des 1000jährigen Reiches zu versprechen."

Das die Kirche, nicht zuletzt auch die katholische, keinerlei „Antenne" für das Anliegen der Sozialdemokratie hat (selbige zeitlich etwa zur gleichen Zeit aufgekommen wie der Russellianismus in den USA), bestätigt er mit dieser Aussage nur noch einmal.

Der große „Joker" aller Kirchen ist ja das Jenseits, dass alles erst „richten" soll. Man kann in der Tat darüber streiten, wer unter den Jenseitsverkäufern, vordere oder hintere Plätze belegt.
Mit Sicherheit darf die Catholica sich „zugute" halten, diesbezüglich mit auf den vordersten Plätzen zu rangieren!

Exkurs.
Zur weiteren besseren Einschätzung dieses Meffert, seien noch zwei weitere Quellen zitiert:
Erstens ein Zeitschriftenaufsatz (im Jahre 1910 erschienen) in der damaligen, dem Freidenkertum zuortbaren Zeitschrift „Das freie Wort". Daselbst (S. 74f.) kann man nachfolgende Ausführung lesen:

„Anfangs März (1910) hatte der ehemalige katholische Priester, Dr. Schiller, jetzt Lehrer der freireligiösen Gemeinde in Frankfurt a. M., in dem Ort Kelkheim a. T. einen Vortrag über seinen Austritt aus der katholischen Kirche gehalten. Obwohl die überwiegende Anzahl der Ortsinsassen, Zentrumsleute sind und die Honoratioren dem Vortrag beiwohnten, wurde dieser mit Ruhe und Interesse entgegengenommen; ein Beweis, daß er in durchaus sachlichen Formen gehalten war.

Die Patres des Franziskanerklosters waren trotz Einladung nicht erschienen.
Dafür kam am 14. März der bekannte Hetzkaplan Dr. Meffert aus Mönchen-Gladbach.
Als Gegenredner wurde nicht Dr. Schiller, sondern der Vertrauensmann der Titelgemeinde Höchst, Herr Eckert, ein einfacher, aber geistig äußerst regsamer Arbeiter, eingeladen.

Dr. Meffert sprach zunächst von etwa acht Uhr bis Mitternacht, so daß selbstverständlich von einer Diskussion keine Rede mehr sein konnte.
Die anwesenden Bauern wußte er so aufzuhetzen, daß sich Herr Eckert in den Schutz des Bürgermeisters und des anwesenden Ortsgendarmen begeben mußte, um vor Tätlichkeiten bewahrt zu werden. Der Bürgermeister mußte gegen Schluss der Versammlung nachdrücklichst zur Ruhe und Mäßigung auffordern und vor Gewaltätigkeiten warnen, wobei er auf den ruhigen Verlauf der Freidenker-Versammlungen hinwies.

Dr. Meffert, diese geistige Blüte des deutschen Zentrums, hatte nämlich direkt zum Totschlag aufgefordert.
Zwischenrufe und Gegner fertigte er mit Schimpfworten wie: Lump, Flegel, Schulbub, Schafskopf usw. ab.
Unter anderen Redeblüten sagte er folgendes.

„Mit geistigen Waffen sind diese Leute, die Freidenker, Freimaurer, Freireligiösen nicht zu bekämpfen. Wenn sie hier mit Lumpen von abgefallenen Priestern eindringen, müssen sie mit Knüppeln aus dem Ort gehauen werden."

Gegen Eckart, der sich zum Wort gemeldet hatte, äußerte er:
„Ich werfe Sie hinaus, daß Sie die Knochen brechen.
Hier habe ich das Hausrecht."
Als ihm darauf aus der Versammlung das Wort „Toleranz" zugerufen wurde, meinte Dr. Meffert:

„Ja, lieber Freund, wenn auf Sie ein wild gewordener Bulle losrennt, üben Sie dann auch Toleranz oder schlagen Sie ihn nicht einfach nieder?
Und wenn Sie ein Floh beißt, üben Sie dann Toleranz, oder - und Dr. Meffert führte dabei die entsprechende Handbewegung aus - knochen Sie ihn nicht einfach tot?"
Die blutigen Lorbeeren Torquemados, dessen Seligsprechung soeben prozessiert wird, scheinen Dr. Meffert nicht ruhen zu lassen."

Dann sei noch auf das 1912 erschienene Buch dieses Meffert mit dem Titel:
„Sozialdemokratie und Religion" verwiesen.
Einleitend erwähnt er den Fall Max Maurenbrecher, einen „Wanderer zwischen den Welten".
Was er nicht erwähnt, Maurenbrecher in seiner (zeitlich begrenzten) Sozialdemokratischen Phase, trieb auch das Problem um, dass man etwa in der Neuzeit auch von Herrn Mynarek kennt.
In seiner „religiösen Phase" konnte er als damaliger Funktionär der „Religionsindustrie" eben einen Funktionärsposten wahrnehmen.
Nun kam eines Tages die „Erleuchtung" für ihn, mit der „Religionsindustrie" ist einiges faul.

Nicht so deutlich ausgesprochenes, gleichwohl auch Maurenbrecher beseelendes Dogma war, es möge auch nach der „religiösen Phase" mit den möglichst gut dotierten Funktionärsposten weitergehen.
Es ging was Funktionärsposten anbelangt, für ihn eher mäßig bis schlecht weiter.
Und da war es halt kein allzugroßer Sprung für ihn, dann nochmals von der Sozialdemokratie ins politisch Rechtskonservative Lager zu wechseln. (1903 in die Sozialdemokratie eingetreten, 1916 wieder ausgetreten. Und der für ihn „passende" politische Ersatz war dann auch der „Alldeutsche Verband" (geistig ein Vorläufer der Hitleristen).

Und da er ja so schon mal die für ihn „passende" politische Heimat gefunden hatte, war es auch für die Kirche „Ehrensache" ihn perspektivisch noch ein Pfarramt zuzugestehen. Seine religionskritischen „Jugendsünden" wurden da halt großzügig übersehen.

Was hier grob skizziert dargestellt, entwickelte sich dann über Jahre verteilt.
Und auch Meffert registriert, dieser Maurenbrecher beginnt ja allmählich von seinen Religionskritischen „Jugendsünden" wieder Abstand zu nehmen.
Und solcherart „Reumütige", sollen bekanntermaßen auch in der Catholica gut gelitten sein.

1912 zur Zeit des Meffert'schen Buches war das alles noch nicht bis zur letzten Konsequenz erkennbar. Wohl aber die Anfänge.
Dann zitiert Meffert ein Votum der Sozialdemokratischen Zeitung „Vorwärts", wo einigen sogenannt bürgerlichen „Freidenkern" das Qualitätsmerkmal des Sektierers attestiert wird.

Wenn also selbst der „Vorwärts" sich mit „Sektierern" in den eigenen Reihen mal beschäftigte, dann ist es halt auch für Meffert Ehrensache, dieses gefundene Fressen sich nicht entgehen zu lassen. Und genauso war es dann auch.

Seine Kernthese entwirft Meffert dann etwa auf Seite 23 des genannten Buches, wenn er dort schreibt:
„Kann ein Katholik, kann ein Christ Sozialdemokrat sein? Dann müssen wir antworten; Nein und abermals nein!
Denn die Sozialdemokratie führt den Todkrieg gegen Christentum und Kirche, und wer sich ihr anschließt und sei es auch nur durch Beitritt zu den sozialdemokratischen Gewerkschaften, der ist mitschuldig und hat mit die Verantwortung zu tragen für die religionsfeindlichen Arbeiten der Sozialdemokratie, die nichts anderes anstrebt als Vernichtung und Zerstörung des Christentums."

Nun konnte sicherlich auch Herr Meffert kein Prophet sein. Wäre er ein solcher gewesen, hatte er diese Kernthese vielleicht nicht ganz so vollmundig zu Papier gebracht.
Denn heutzutage fragt sich so mancher, wer wohl zu Recht mehr für sich in Anspruch nehmen kann, eine verkappte Pfarrerpartei zu sein. In der diesbezüglichen Hierarchie der Namen von Parteien, die man da benennen könnte, steht, die heutige SPD, keineswegs auf den „hinteren Plätzen".

Das alles konnte damals, so auch Herr Meffert noch nicht voraussehen. Und folgerichtig fiel auch sein damaliges Votum aus.
Welche praktischen Konsequenzen er dann daraus abzuleiten pflegte.
Siehe auch den zitierten Bericht aus „Das freie Wort".

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