Gerwin Zühlke
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 29. Dezember 2013 09:06

„Als mein Glaube zum Teufel ging" , betitelt der wohl eher regional bekannte Musiker Gerwin Zühlke das erste Kapitel seines biographischen Buches mit dem Titel  „Nicht aufgeben"

Über seine kindlichen Erfahrungen im Schulunterricht notiert er.
Jeder wisse dass seine Familie den Zeugen Jehovas angehörte. Und genau dieser Umstand  „nährte die gnadenlosesten Vorurteile gegen ihn.
Er redet von „eisester Verachtung die ihm beim Betreten des Klassenzimmers bereits entgegenschlugen."

Er sah sich zunehmend in eine Außenseiterolle hineingedrängt, die ihm aber vom Wesen her, durchaus nicht lag. Ergo war er fremdbestimmten Einflüssen ausgeliefert. Die Mobbingsituationen denen er sich zunehmend und verstärkt ausgesetzt sah, beschreibt er mit den Worten: „Ich stand vollkommen alleine da, ohne einen Verbündeten der mir zur Seite stand."

Seine Mitschüler charakterisiert er als von  „blanken Hass" gegen die Zeugen Jehovas getränkt.

Und er befand sich nun in diesem Umfeld in einer tatsächlichen Opferolle.
In einer solchen Mobbingsituation, wo die ihm feindlich gesinnten die feste Absicht hatten, ihn nach Strich und Faden zu verprügeln, entwickelte er in dieser Konstellation - für ihn vielleicht selbst unerwartet - übermenschliche Reaktionen, die damit endeten, dass der Rädelsführer seiner Angreifer, selbst zum Opfer wurde. Dessen großen Maul wurde auf sehr handgreifliche Weise gestopft.
Höchstwahrscheinlich aber waren alle Beteiligten, über den tatsächlichen Ausgang jener Szene, selbst dann überrascht.
Über seinen Vater berichtet er noch, mit etwa acht Jahren verlies er die Familie. Auch die Jahre davor, hatte er diesen kaum als Vater im positiven Sinne wahrnehmen können. In diese Halbfamilie trat nun als „Lückenfüller" verstärkt der Einfluss der Zeugen Jehovas ein.
Was für ein Einfluss bietet die WTG? Wohl kaum echte Lebenshilfe, dafür um so mehr die Durchsetzung der WTG-Organisations-egoistischen Interessen.
Immerhin, seinen auch zu den Zeugen Jehovas gehörenden Onkel, beschreibt er im Gegensatz dazu positiv.
Seine Mutter brachte es bei den Zeugen Jehovas zur Klavierbegleitung von Veranstaltungen. Damit wurde letztendlich auch für ihn die Weichen gestellt, in Richtung Musik.
Er wird älter. Er beschreibt dann eine Situation, wo er erstmals in größerem Umfange mit der ZJ-Doktrin konfrontiert wird. Er wird von seiner Restfamilie belehrt, wenn eine Freundin für ihn in Frage käme, dann aber nur eine aus den Reihen der Zeugen Jehovas. Genau gegen dieses WTG-Dogma aber hätte er im Sinne der WTG-Hörigen verstoßen und bekam in Folge davon eine entsprechende Gardinenpredigt zu hören.
Die Situation wurde ZJ-seitig eskaliert, was bei ihm bewirkte, dass wie er formuliert, seine „anfänglichen Zweifel gegen die Zeugen Jehovas sich zunehmend in puren Hass" umwandelten.

Folgewirkung dieser Eskalationsschraube.
Für ihn stand es zunehmend fest (getauft war er ja bereits), dass er keinen Moment länger mehr Zeuge Jehovas sein wolle.
Aber auch seine ZJ-Verwandschaft beharrte auf ihre Unnachgiebigkeit, mit der Folge dass sie ihn letztendlich in einen Selbstmordversuch hineintrieben.
Eine weitere Eskalation ist dergestalt zu registrieren, dass die ZJ-geprägte Restfamilie (Mutter, Tante, Onkel) beschlossen, da ihr Sohn ihren ZJ-konformen Anweisungen nicht folge, werden sie ihn der Heimerziehung überantworten. Wohl ein besonders drastisches Beispiel der ZJ-"Liebe".

Das blieb keineswegs ein „Sandkastenspiel", sondern wurde Wirklichkeit. Wie es scheint, dürfte da namentlich der Onkel der treibende Keil jener Entwicklung gewesen sein. Von jenem Onkel, von dem schon notiert wurde, er nahm nach dem Ausfall des leiblichen Vaters, zunehmend eine Ersatz-Vaterrolle war.
Nachdem er also von Vertretern des Jugendamtes abgeholt wurde (im buchstäblichen Sinne) kommentiert er diese Situation mit den Worten:
„Was ich in diesem Moment empfand, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Zuerst verlor ich meine große Liebe, jetzt wurde ich noch meiner Familie und der gewohnten Umgebung, in der ich lebte entrissen. Verstört und mit gemischten, gänzlich undefinierbaren Gefühlen der Wut, Angst, Trauer und Verzweiflung ..."

Zwei Jahre lang, musste der inzwischen 16jährige in jenem Erziehungsheim zubringen, bis er mit 18 Jahre dann, in ein Lehrlingsheim umziehen konnte, und somit zunehmender auf selbstbestimmten Pfaden umwechseln konnte.

Die Webseite des Autors
http://www.captainhuka.de/

Ein Video von ihm
http://www.youtube.com/watch?v=_CWtnxPdGzE
Dortselbst drei weitere Videos)

www.weser-kurier.de/region/osterholz_artikel,-Musiker-Gerwin-Zuehlke-veroeffentlicht-Biografie-_arid,733377.html

Ein externes Video über den Autor noch

http://www.youtube.com/watch?v=Owcyn9FVu_I

http://books.google.de/books?id=1LBGAgAAQBAJ&pg=PA2&lpg=PA2&dq=Gerwin+Z%C3%BChlke&source=bl&ots=nFIMfpo-Hm&sig=aaIQp3Guq6GK2ShPwHGpYVoNxec&hl=de&sa=X&ei=V9G_UoesHcTNtQao8oD4Cw&ved=0CHIQ6AEwDA#v=onepage&q=Gerwin%20Z%C3%BChlke&f=false

ZurIndexseite