„Als mein Glaube zum Teufel ging" , betitelt der wohl eher regional bekannte Musiker Gerwin Zühlke das erste Kapitel seines biographischen Buches mit dem Titel „Nicht aufgeben"
Über seine kindlichen Erfahrungen im Schulunterricht notiert er.
Jeder wisse dass seine Familie den Zeugen Jehovas angehörte. Und genau dieser
Umstand „nährte die gnadenlosesten
Vorurteile gegen ihn.
Er redet von „eisester Verachtung die ihm beim Betreten des Klassenzimmers
bereits entgegenschlugen."
Er sah sich zunehmend in eine Außenseiterolle hineingedrängt, die ihm aber vom Wesen her, durchaus nicht lag. Ergo war er fremdbestimmten Einflüssen ausgeliefert. Die Mobbingsituationen denen er sich zunehmend und verstärkt ausgesetzt sah, beschreibt er mit den Worten: „Ich stand vollkommen alleine da, ohne einen Verbündeten der mir zur Seite stand."
Seine Mitschüler charakterisiert er als von „blanken Hass" gegen die Zeugen Jehovas getränkt.
Und er befand sich nun in diesem Umfeld in einer tatsächlichen Opferolle.
In einer solchen Mobbingsituation, wo die ihm feindlich gesinnten die feste
Absicht hatten, ihn nach Strich und Faden zu verprügeln, entwickelte er in
dieser Konstellation - für ihn vielleicht selbst unerwartet - übermenschliche
Reaktionen, die damit endeten, dass der Rädelsführer seiner Angreifer, selbst
zum Opfer wurde. Dessen großen Maul wurde auf sehr handgreifliche Weise
gestopft.
Höchstwahrscheinlich aber waren alle Beteiligten, über den tatsächlichen
Ausgang jener Szene, selbst dann überrascht.
Über seinen Vater berichtet er noch, mit etwa acht Jahren verlies er die
Familie. Auch die Jahre davor, hatte er diesen kaum als Vater im positiven
Sinne wahrnehmen können. In diese Halbfamilie trat nun als „Lückenfüller"
verstärkt der Einfluss der Zeugen Jehovas ein.
Was für ein Einfluss bietet die WTG? Wohl kaum echte Lebenshilfe, dafür um so
mehr die Durchsetzung der WTG-Organisations-egoistischen Interessen.
Immerhin, seinen auch zu den Zeugen Jehovas gehörenden Onkel, beschreibt er im
Gegensatz dazu positiv.
Seine Mutter brachte es bei den Zeugen Jehovas zur Klavierbegleitung von
Veranstaltungen. Damit wurde letztendlich auch für ihn die Weichen gestellt,
in Richtung Musik.
Er wird älter. Er beschreibt dann eine Situation, wo er erstmals in größerem
Umfange mit der ZJ-Doktrin konfrontiert wird. Er wird von seiner Restfamilie
belehrt, wenn eine Freundin für ihn in Frage käme, dann aber nur eine aus den
Reihen der Zeugen Jehovas. Genau gegen dieses WTG-Dogma aber hätte er im Sinne
der WTG-Hörigen verstoßen und bekam in Folge davon eine entsprechende
Gardinenpredigt zu hören.
Die Situation wurde ZJ-seitig eskaliert, was bei ihm bewirkte, dass wie er
formuliert, seine „anfänglichen Zweifel gegen die
Zeugen Jehovas sich zunehmend in puren Hass" umwandelten.
Folgewirkung dieser Eskalationsschraube.
Für ihn stand es zunehmend fest (getauft war er ja bereits), dass er keinen
Moment länger mehr Zeuge Jehovas sein wolle.
Aber auch seine ZJ-Verwandschaft beharrte auf ihre Unnachgiebigkeit, mit der
Folge dass sie ihn letztendlich in einen Selbstmordversuch hineintrieben.
Eine weitere Eskalation ist dergestalt zu registrieren, dass die ZJ-geprägte
Restfamilie (Mutter, Tante, Onkel) beschlossen, da ihr Sohn ihren ZJ-konformen
Anweisungen nicht folge, werden sie ihn der Heimerziehung überantworten. Wohl
ein besonders drastisches Beispiel der ZJ-"Liebe".
Das blieb keineswegs ein „Sandkastenspiel", sondern wurde Wirklichkeit. Wie es
scheint, dürfte da namentlich der Onkel der treibende Keil jener Entwicklung
gewesen sein. Von jenem Onkel, von dem schon notiert wurde, er nahm nach dem
Ausfall des leiblichen Vaters, zunehmend eine Ersatz-Vaterrolle war.
Nachdem er also von Vertretern des Jugendamtes abgeholt wurde (im
buchstäblichen Sinne) kommentiert er diese Situation mit den Worten:
„Was ich in diesem Moment empfand, ist mit Worten
kaum zu beschreiben. Zuerst verlor ich meine große Liebe, jetzt wurde ich noch
meiner Familie und der gewohnten Umgebung, in der ich lebte entrissen.
Verstört und mit gemischten, gänzlich undefinierbaren Gefühlen der Wut, Angst,
Trauer und Verzweiflung ..."
Zwei Jahre lang, musste der inzwischen 16jährige in jenem Erziehungsheim
zubringen, bis er mit 18 Jahre dann, in ein Lehrlingsheim umziehen konnte, und
somit zunehmender auf selbstbestimmten Pfaden umwechseln konnte.
Die Webseite des Autors
http://www.captainhuka.de/
Ein Video von ihm
http://www.youtube.com/watch?v=_CWtnxPdGzE
Dortselbst drei weitere Videos)
www.weser-kurier.de/region/osterholz_artikel,-Musiker-Gerwin-Zuehlke-veroeffentlicht-Biografie-_arid,733377.html
Ein externes Video über den Autor noch
http://www.youtube.com/watch?v=Owcyn9FVu_I
http://books.google.de/books?id=1LBGAgAAQBAJ&pg=PA2&lpg=PA2&dq=Gerwin+Z%C3%BChlke&source=bl&ots=nFIMfpo-Hm&sig=aaIQp3Guq6GK2ShPwHGpYVoNxec&hl=de&sa=X&ei=V9G_UoesHcTNtQao8oD4Cw&ved=0CHIQ6AEwDA#v=onepage&q=Gerwin%20Z%C3%BChlke&f=false