„Klappentext des Buches
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Praktische
Theologie, einseitig bedruckt, Note: 1,5, Universität Zürich
(Religionswissenschaftliches Seminar), Veranstaltung: Religion und
Konflikt. Sozialwissenschaftliche Perspektiven, ... Meine angefertigte
Arbeit bietet nur ein sehr beschränktes Spektrum auf die
Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas und deren Glaubensansichten. Trotz
allem habe ich versucht einen kleinen Einblick zu geben, inwiefern die
Angehörigen der religiösen Gruppierung in Konflikte und
Konfliktsituationen geraten bzw. geraten können. ..."
http://www.bod.de/index.php?id=1132&objk_id=248131
Wie erwähnt kommt genannte Autorin auch auf den Fall Simon Hartl zu sprechen.
Nachstehend sei ihr entsprechender Abschnitt in Repro einmal vorgestellt.
Triumphierend belehrt im Jahre 1997 ein den Zeugen Jehovas Zugehöriger, der
verurteilte Arzt sei aber in zweiter Gerichtsinstanz noch freigesprochen
worden.
www.ots.at/presseaussendung/OTS_19970828_OTS0173/fall-simon-hartl-freispruch-fuer-behandelnden-arzt
Das ist insoweit ein „Muster ohne Wert", als Zeugen Jehovas in Sachen ihrer
Bluttransfusions-Verweigerung, im Vorfeld durchaus bereit sind, Erklärungen zu
den Akten abzugeben. Sie würden ihrerseits Ärzte, die ihrem Anliegen
nachkommen, von den Haftungsrechtlichen Konsequenzen befreien. Von den Zeugen
Jehovas hat die Ärzteschaft somit nichts zu befürchten. Allenfalls von der
Staatsanwaltschaft in Todesfällen.
Auch die Österreichische WTG ging in einer in der Öffentlichkeit verbreiteten
Flugschrift, mit dem Titel: „Warum starb der Säugling Simon Hartl" darauf ein.
In selbiger zitiert sie unter anderem den Chefarzt jener Klinik mit dem Satz:
,Es gibt Beweise dafiir, daß Blutpraparate — wie andere medizinische Hilfsmittel auch — häufig unangemessen gebraucht werden."
Wie bereits festgestellt war der Mediziner der Auffassung, der fragliche
Fall könne ohne Bluttransfusion behandelt werden.
Das er vordem ähnliche Falle in diesem Sinne bewältigt hatte, schien ihm genug
Beweis für seine These
Wie meinte einmal der Refrain eines Liedsongs:
„Tausend mal berührt, tausendmal nichts passiert ..."
Und von trat also der symbolische Fall 1001 ein, in der das keine Geltung mehr
hatte.
Erklären sich Mediziner bereit, ohne Bluttransfusionen handeln zu können, sind
sie bei den Zeugen Jehovas gefragte Leute. Ein regelrechter Tourismusboom
erwartet sie dann. Ein Berliner Boulevardblatt (BZ vom 12. 3. 1990) notierte
beispielhaft als Schlagzeile:
Orthopädische Operationen im
Urban-Krankenhaus:
Beim neuen Hüftgelenk kein fremdes Blut - das hat uns der Professor
versprochen.
Zeugen Jehovas wissen das zu schätzen".
Und liest man den dazu gehörigen Artikel, erfährt man, selbst Patienten aus
Hamburg seien zu diesem Professor angereist zwecks Behandlung (selbstredend
auch Zeugen Jehovas). Sicherlich mag es auch in Hamburg Krankenhäuser geben,
die ähnliche Operationen durchzuführen vermögen.
Was nun den Tourismusboom auslöst, ist eben das Versprechen, ohne
Bluttransfusion auskommen zu können. Und jener Berliner Professor rühmte sich
dann des weiteren. Besagte Garantie könne er aber nur geben, wenn er
höchstpersönlich operiere. Anderen Ärzten in jenem Krankenhaus, traute er das
offenbar schon mal nicht mehr zu.
Solcherlei Ärzte mögen sich dann in ihrem Selbstwertgefühl besonders überhöht
vorkommen ... Weiter möchte ich letzteren Satz über die „Götter in Weiß", dann
lieber nicht mehr kommentieren. ...
Offenbar war also auch in Linz solch ein Medizinerstar am Wirken, den dann
aber das Berufspech ereilte.
Die bereits genannte Flugschrift der Österreichischen WTG in dem Falle, kommt
aber auf eine weitere Folgewirkung, nicht mit zu sprechen. Bevor auf diese
dann noch eingegangen wird, dann erst mal ein eher vom Thema abweichender
Exkurs:
Unter dem Autorennamen
Fritz Erik Hoevels kann man in einem ihm gewidmeten Artikel der Wikipedia auch
dieses lesen.
Hoevels sei auch Gründer einer Zeitschrift namens „Ketzerbriefe"
Weiter der Wikipedia-Artikel:
„Er war Initiator der Freiburger Marxistisch-Reichistischen Initiative, die als Bunte Liste Freiburg zeitweilig einen Vertreter im örtlichen Stadtrat stellte und auch als Bund gegen Anpassung und Rotes Forum firmierte. Hoevels selbst und diese von ihm maßgeblich geprägten Organisationen traten mit zahlreichen Veranstaltungen, Publikationen und Flugblättern zu kontroversen Themen an die Öffentlichkeit."
Kontrovers. Letzteren Wort darf man dann wohl durchaus nochmals
wiederholen.
Auch dieses notiert die Wikipedia:
„Sie vertraten dabei oft eine Position, die selbst bei nahestehenden Gruppierungen, wie beispielsweise dem I(nternationalen) B(und der) K(onfessionslosen und) A(theisten), auf scharfe Ablehnung stieß"
Ein weiterer Internet-Artikel zum Thema notiert auch noch:
„Besonders interessant ist die Kritik des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) am B(und) g(egen) A(npassung). Eigentlich müsste man dort dem BgA recht nahe stehen, aber trotz gewisser ideologischer Gemeinsamkeiten legt der IBKA darauf Wert, mit den deutschen Erben Ahrimans nichts zu tun zu haben."
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Erik_Hoevels
http://www.heise.de/tp/artikel/17/17793/1.html
In der Tat, mit Erschütterung kann unser eins dann nur solche Thesen zur
Kenntnis nehmen wie beispielhaft jene in der Nr. 36 der „Ketzerbriefe"
(Februar 1993 S. 23) wo man sich dazu entblödete die These auf den Ententeich
zu setzen
Die Parallelen zwischen der Wanseekonferenz und der Ministerkonferenz zur Frage der Sekten" sind so augenfällig wie bedrohlich.
Das bezog sich auf die Zeit, wo die sogenannten Jugendsekten von sich reden
machten.
Oder wenn in der Nr. 21 (September 1990) besagter „Ketzerbriefe" bezüglich der
Pressekommentierung in Sachen Scientology die analoge Meinung vertreten wird:
„Man vergleiche nur einmal den im Streicher-Stil geschriebenen Hetzartikel gegen die Scientologie-Kirche im STERN (Untertitel; wie die größte Sekte der Bundesrepublik Menschen ausnimmt und auch bei Kindern auf Seelenfang geht) mit seinem Stürmer-Vorbild."
Ob denn jene „Stern"-Ausführung in Sachen „Scientology" tatsächlich einen
Vergleich mit dem nazistischen „Stürmer" „rechtfertigen" erscheint mir doch
mehr als zweifelhaft.
Selbst wenn der „Stern" sich da im Ton vergriffen haben sollte, auch das Rolf
Nobel-Buch über die Zeugen Jehovas („Die Falschspielrer Gottes") erschien ja
zuerst als Artikel im „Stern" und hatte da schon Proteste provoziert. Ergo sei
ein „Vergreifen im Ton" oder im Falle Nobel dessen Undercover-Recherche als
nicht das „Gelbe vom Ei" eingeräumt. So ändert dieser Umstand immer noch
nichts daran, dass es sich sowohl bei Scientology, als auch bei den Zeugen
Jehovas, um kritikwürdige Bewegungen handelt. Diese Kritik wird auch nicht
dadurch „ausgesessen" dass besagte „Ketzerbriefe sich dann auf die Seite der
Kritisierten schlagen, und das in ebenfalls anfechtbarer Weise.
Im Jahre 1994 kamen dann besagte „Ketzerbriefe" (Nr. 76) in einer größeren
Abhandlung auf den Fall Simon Hartl zu sprechen. Der Name „Simon Hartl" wird
zwar nicht genannt, indes kann kein Zweifel darüber bestehen, dass er
inhaltlich gemeint ist.
Als „Muster ohne Wert" muss Herr Hoevels in seinem Artikel auch einräumen:
„Wie jeder weiß, lehnen die Zeugen Jehovas Bluttransfusionen auch in medizinisch unbedingt notwendigen Fällen ab (hier - und nur hier - befürworten wir staatlichen Zwang, einerseits um wissenschaftliche medizinische Erkenntnisse gegen religiösen Obskurantismus durchzusetzen, andererseits um wehrlose Kinder vor irrational begründeter Mißhandlung mit eventueller Todesfolge zu schützen)."
Das war es dann aber auch schon, was aus seiner Ecke als Kritik an den
Zeugen Jehovas zu vernehmen ist.
Zur Politikabstinenz der Zeugen Jehovas, als einer der selbst politische
Ambitionen hegt, und auch sein Mißfallen darüber zum Ausdruck bringt, dass
nicht weit mehr Kleinparteien in diesem Lande zum tatsächlichem Zuge kommen.
Über diese Politikabstinenz weis der in einem „Elfenbeinturm" lebende Herr
Hoevels, schon mal nichts substanzielles zu kommentieren.
Im Gegenteil, anlässlich des 1997er KdöR-Verfahrens, lag seine Kommentierung
dazu auch auf der Wellenlänge, es gäbe keine Wahlpflicht in diesem Lande.
Sicherlich richtig, und auch prinzipiell Begrüßenswert. Nur sei dann aber auch
die Frage gestellt, wer soll dann seine „Bunte Liste" tatsächlich wählen. Die
Zeugen Jehovas doch wohl mit Sicherheit nicht.
An anderer Stelle in seinen „Ketzerbriefen" polemisierte er gegen den IBKA und
lässt seine Polemik mit dem Sinngemäßen Satz ausklingen, ob es den der IBKA so
schon fände, „der PdS ins Grab zu folgen." Abgesehen davon dass der IBKA sich
diese Jacke kaum anziehen wird, kann man die Frage auch anders herum stellen.
Ob es den Hoevels so schön fände, den Politikabstinenten Zeugen Jehovas zu
folgen. Dann wäre wohl seine „Bunte Liste" ein Anachronismus sondergleichen.
Ansonsten liegt seine Politik auf ähnlicher „Wellenlänge" wie bei den bereits
zitierten Beispielen „Jugendsekten" und „Scientology".
Neben diesem Artikel gibt es in diesem Heft dann noch ein Interview der
„Ketzerbriefe" mit einem Pressesprecher der Zeugen Jehovas in Österreich.
Dazu vernimmt man dann:
„Am Mittwoch, den 22. September 1993 (11
Tage nach dem Tode des Simon Hartl), schossen unbekannte Täter durch die
geschlossene Tür des Königreichsaales in Höttingen bei Innsbruck, in dem
die Gemeinde der Zeugen Jehovas zum Gebet versammelt war, und verletzten
vier Personen, davon eine Frau schwer. - Die Polizei tappt völlig im
Dunkeln, heißt es.
Wir führten ein Interview mit dem Landespressesprecher der Zeugen Jehovas
in Tirol."
Mit der Mitteilung dieses Faktes haben sich dann die „Ketzerbriefe" in der
Tat ein Verdienst erworben. Nirgendwo anders, habe ich besagte Fakten auch
schon als mitgeteilt registriert.
Dieser Anschlag ist nicht zu entschuldigen. Darüber kann es nicht den
allergeringsten Zweifel geben.
Aber Zeugen Jehovas wären halt nicht selbige, würden sie das ganze nicht auch
auszunutzen versuchen, im Sinne ihrer Privilegien-Ergierungs-Strategie.
Eine Kostprobe der gespielten Entrüstung jenes Herrn Pressesprecher. Letzterer
meint auch monieren zu sollen.
„Auch bei den Haus-zuHaus-Predigten habe ich (der Pressesprecher) bemerkt, daß Aufkleber angebracht sind, »Zeugen Jehovas nicht erwünscht!« - oder so ähnlich."
Dazu kann ich dann nur milde lächeln. Nach einer gewissen Zeit
einschlägiger Belästigungserfahrungen, bin ich übrigens schon persönlich auf
ähnlichem Level angelangt.
a) werden unerbetene Telefon-Werbeanrufe meistens innerhalb von 60 Sekunden
meinerseits beendet, mit dem Kurzhinweise, ohne weitere Diskussion, dass ich
die nicht wünsche.
b) dürfen unangemeldete Besucher an meiner Wohnungstür erst einmal lesen:
„Hier werden keine Haustürgeschäfte getätigt. Werber und Vertreter jeglicher
Coleur sind hier unerwünscht".
Damit sind ja die Zeugen Jehovas noch nicht einmal namentlich genannt, was
auch nicht zwangsläufig notwendige ist. Das Spektrum jener Belästiger ist in
der Tat weiter gespannt. Aber auch sie fallen in dieses Spektrum. Ich habe
wahrlich besseres zu tun, als mir von diesen Leuten meine Zeit stehlen zu
lassen.
Wenn andere unter ähnlichem Leidensdruck zu ähnlichen Entscheidungen gelangen;
ich kann's verstehen.
Böse Zungen könnten da fast geneigt sein zu kommentieren. Da kam jener
Anschlag für die Privilegien-Zielstellung, „fast zur rechten Zeit".
Etwa seine Klage zum damaligen Zeitpunkt:
„Es gibt in Österreich mehrere anerkannte Religionen, die bei weitem nicht so viele Mitglieder haben wie wir."
Ergo die WTG-Logik, man müsse nur die eigene Dampfwalzenpolitik noch ein
paar Zacken verschärfen!
Noch so ein bemerkenswerter Satz aus dem Statement des Herrn Pressesprecher:
„Wir wünschen nicht, Schmutzwäsche zu waschen, indem einem Ex-Zeugen Jehovas Gelegenheit gegeben wird, seinen ganzen Frust (in einer Fernsehsendung) loszuwerden."
Verallgemeinernd meint jener Herr auch noch:
„Und außerdem werden die sowieso von der katholischen Kirche bezahlt, ich kenne z. B. einen Ex-Zeugen Jehovas, der aus unserer Gemeinschaft ausgetreten ist, der tingelt landauf, landab und hält Vorträge gegen die Zeugen Jehovas, der wird von der katholischen Kirche gesponsert und finanziert.
Wenn er denn wähnt, die Kritik an der WTG auf den Faktor „von der
katholischen Kirche bezahlt" reduzieren zu können, kann er einem eher leid
tun. Letztere dürfte inzwischen durchaus breiter sein. Und darunter sind auch
solche Stimmen, die keineswegs von der „katholischen Kirche bezahlt sind."
Sofern er - mutmaßlicherweise - auf den Fall Günther Pape abstellen sollte,
wäre ihm zu antworten. Egal ob ein Boris Toedtli zu Nazizeiten, oder ein
Günter Pape zu Nach-Nazizeiten, deren Zeit dürfte mittlerweile auch abgelaufen
sein. Insoweit sind solcherlei Personalisierungen zurückzuweisen. Die Kritik
an der WTG erschöpft sich keineswegs auf einzelne Personen.
Da wird man doch unwillkürlich an das Statement eines anderen Hochrangigen aus
der Zeugen Jehovas Gilde erinnert, der da unter seinesgleichen ziemlich
unverblümt aussprach, man lasse unter anderem auch Fernsehrsendungen dann
platzen, wenn sie denn nicht den eigenen Bedingungen entsprächen.
Siehe unter anderem
Parsimony.21074
Auch das versäumt jener Herr Pressesprecher nicht mit zu erwähnen in seiner
Replik:
„daß von den 450 Aktivisten, die beim Einmarsch Hitlers in Österreich waren, fast 150 umgekommen sind."
Diese Angabe wäre noch etwas authentischer, hätte er beispielhaft den Part
eines Herrn Ernst Bajanowski dabei mit erwähnt. Der bestand als von der
Gestapo „Umgedrehter" darin, zum mit ans Messer der Gestapo-liefern
beizutragen.
Siehe dazu auch:
Die Gebetskunst
des Hans Müller und weiterer
Nochmals wiederholt, für den erwähnten Anschlag gibt es keine Entschuldigung.
Das da eine Kausalität zu den Pressekommentaren in Sachen Simon Hartl bestand,
kann man andererseits auch nicht übersehen.
Brandmarkt man diesen Anschlag zurecht, räumt man weiter ein, der Tod des
Simon Hartl ist in erster Linie einem „ärztlichen Kunstfehler" zuzuschreiben.
So ist trotz all dieser Umstände der Nährboden der Kritik an den Zeugen
Jehovas in Sachen Bluttransfusionen keineswegs ausgetrocknet. Und ob Herr
Hoevels seiner eigenen Kritik (zitiert weiter oben) diesbezüglich einen Dienst
erwiesen hat, ist weiterhin mehr als zweifelhaft.
In diesem Fall nimmt besagter Herr Hoevels für die Zeugen Jehovas den Rang
eines „nützlichen Idioten" war. Derer soll es noch ein
paar mehr geben,
also nicht „nur" Hoevels", aber eben auch er!
Dann sei beispielhaft auf den Fall Enrico Jürß verwiesen, über den eine
Obdachlosen-Zeitung berichtete.
Jener Herr räumt ein, in seinem Leben auch viel "Mist" gebaut zu haben.
Immerhin war er nicht immer obdachlos. Im Gegenteil besaß er mit seiner Frau
zusammen sogar mal ein Haus.
Seiner "Mistmacherphase" ist es wohl zuzuschreiben dass diese Ehe stark
kriselte, in Richtung Scheidung tendierte. Jürß kein Zeuge Jehovas, seine
Ehefrau aber sehr wohl. Und nun trat der Umstand ein, den er dann so
beschreibt, seine Noch-Ehefrau vermachte - juristisch wasserdicht abgesichert
- dieses Haus den Zeugen Jehovas.
Da stutzt man als Nicht-Beteiligter erst mal.
Erhellend wird die ganze Sache erst dann, lässt man ebenfalls durch die Zeugen
Jehovas-Geschädigte, sich diesen Fall näher ansehen.
Einer der meint, ähnlich traumatische Erfahrungen durchgemacht zu haben, ohne
allerdings bis zur Obdachlosigkeit abzusinken, kommentierte diesen Fall dann
so:
"Ich weiß warum sie es den Zeugen
vermacht hat.
Im Falle einer Trennung hätte das Haus halbe halbe geteilt werden müssen.
Da bei Zeugen Jehovas
laufend Familien
zerstört werden haben sie darin Übung.
Sie brauchten ihr nur die Besitzüberschreibung empfehlen.
Der böse (vielleicht von den Zeugen angeklagte) Ehemann wird rausgeekelt
und die Frau bekommt ein Wohnrecht.
Schließlich sind die Zeugen ja "vertrauenswürdig"...
.Solcherlei Fälle indes interessieren weder die Herrschaften Hoevels, Mynarek,
Besier usw.
Was die nur interessiert ist ihr eigener Egoismus, vor dem dann allerdings
auszukotzen ware!
"Nützliche Idioten" vom Typus Hoevels oder Mynarek, sehen ihr "Heil" offenbar
darin, selber die Spielregeln des Religionspolitischen Diskurses in diesem
Lande bestimmen zu wollen.
Schon das frühe deutsche Freidenkertum in den 1920er Jahren fand sich zu einer
kritischen Bewertung der "Zeugen Jehovas" (damals noch "Ernste Bibelforscher")
bereit. vgl. exemplarisch
Hugo Efferoths "Himmel
Fimmel".
Die Geschichte blieb nicht stehen, die Nacht des Nazismus brach an, und damit
gehörten auch Zeugen Jehovas zu dessen Opfern. Indes auch das gab es,
versuchte
Anbiederungstendenzen. Nicht nur in Hitlerdeutschland auch in der
Schweiz, etwa mit der dortigen
Wehrdienst-Erklärung
aus dem Jahre 1943. Insoweit ist bei den Zeugen Jehovas keineswegs
nur "Licht" sondern eben auch Schatten verteilt.
Nach 1945 setzte dann ihre erneute Dampfwalzenstrategie ein. Ob ein im
Elfenbeinturm lebender Hoevels nachvollziehen kann, was es bedeutete, dass der
einfache Zeuge Jehovas in der ersten Zeit nach 1945, noch von seiner
Organisation die Quote bekam monatlich sechzig Stunden Treppenterrierdienst,
auf der Basis moralischer Nötigung, zu absolvieren. Dies alles aber neben den
Pflichten, für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen. Ob das diese im
Elfenbeinturm lebenden Herrschaften das "nachvollziehen" können, erscheint
schlicht zweifelhaft. Die können sich mitnichten in die Strukturen dieser
totalitären Organisation, vertieft hineindenken.
Hingewiesen sei auch noch auf die sogenannten „Pioniere" der Zeugen Jehovas,
welche eine noch höhere Stundenquote zu absolvieren haben. Drohend belehrte
beispielhaft die Dezember-Ausgabe 1951 des damaligen internen Zeugen
Jehovas-Blattes "Informator":
"Denkt daran, daß geweihte Diener Jehovas nicht Verpflichtungen übernehmen sollten, wo ungeweihte Verwandte da sind, die die Bürden tragen können, oder zum mindesten sollten sie nicht mehr als ihren Teil der Bürde tragen. Unser ursprünglicher Bund mit Jehova besteht weiterhin. Wir sind daran gebunden und müssen Gott mehr gehorchen als Menschen.
In verständlicheres Deutsch übersetzt, fallweise solle
man andere Familienangehörige wirtschaftlich erpressen, damit der
WTG-Pionierdienst durch Einzelne wenigstens, durchgeführt
werden könne!
Es ist wahr, das gilt im Falle Zeugen Jehovas besonders. Die dümmsten Schweine
suchen sich ihren Metzger selbst. So wird man viele Vorgänge bei den Zeugen
Jehovas zu charakterisieren haben. Um so bedauerlicher, ja verwerflicher ist
es, wenn Leute die sich in ihrem Selbstverständnis, nicht zu den dümmsten
Schweinen rechnen, religiösen Totalitaristen Sekudantendienste leisten. Die
Herrschaften Hoevels und Co begeben sich als "Spätgeborene" damit auf das
"Niveau" jener die in den Hitler'schen KZ die Selektion an den Rampen
vornahmen. Die einen gleich mal in die Gasöfen, die anderen bekamen noch eine
Chance, durch "Vernichtung durch Arbeit".
Und weil sich diese Herrschaften als Sensibilisierungsunfähig erweisen,
besteht ihre Milchmännerlogik dann in der Unterstützung dieses Totalitarismus.
Erst wenn sie das "sagen" hätten, wenn man im Falle Mynarek "Abbitte" dafür
leisten würde, das er als Dekan einer katholischen Fakultät mal geschasst
wurde, und wenn man in der Folge besagten Mynarek mit neuen noch größeren
"Würden" behängen wurde, wären sie bereit ihre Blindheitspolitik zu
überdenken. Nur, sie haben eben nicht das "sagen", was ebenso offenkundig ist.
Jedenfalls wird in diesem Lande außer in ein paar Politsekten-Zirkel, nirgends
das "Hosianna Hoevels oder das Hosianna Mynarak" verkündet.
Hoevels beispielsweise gibt an einer Stelle (sinngemäß) zu Protokoll. Der
Begriff eines
Albert Schweitzer und seiner Eschatologiekritik sei auch ihm
geläufig. Wie schön für ihn. Dann könnte er aber ebenso auch wissen, wohin die
Konsequenzen des Albert Schweitzer'schen Denkansatz in letzter Konsequenz
führen (siehe auch den Signaturtext am Ende dieser Datei). Sie führen zur
Bankrott-Erklärung des Christentums.
Haben breite Bereiche des Religionsindustrie ihren tatsächlichen ideologischen
Bankrott je auch wirklich erklärt? Wohl kaum. Man wurstelt so mehr schlecht
als recht weiter vor sich hin.
Jedenfalls sind mir in dieser Gemengelage die verweltlichten
Christentumsformen dann noch allemal lieber, als wie jene der Fundamentalisten
mit dem "Brett vor dem Kopf".
Ein Buhmann für Hoevels wie auch Mynarek, war auch der verstorbene
"Sektenpfarrer" Friedrich Wilhelm Haack. War das nun ein "Fundamentalist"?
Wohl eher das Gegenteil davon! Haack hatte die Gabe gewisse Sachverhalte auch
zugespitzt auf den Punkt zu bringen. Einiges von Haack habe ich sehr wohl auch
selbst gelesen. Die Fundis außerhalb, aber auch innerhalb des Mainstremams der
Religionsindustrie, hatten und haben wohl an ihm kaum sonderliche Freude.
Die Fundamentalisten-Begünstiger Hoevels und Mynarek stoßen sich nun besonders
an dem Umstand, Haack verstand es auch, - fallweise - staatliche Stellen mit
zu mobilisieren. Ergo hängen sie ihm das Stigma eines "Sektenjägers" an. Wenn
Haack ein "Sektenjäger" war, dann sind im Vergleich dazu, die Begünstiger der
Fundamentalisten, wie Hoevels und Co, die Ober-Ober-Ober-Nützlichen Idioten
zum Rückmarsch ins Mittelalter!
Neusprech war die Amtssprache in Brooklyn.
Gelegentlich, vielleicht zweimal die Woche, ging er (Winston Smith) in ein
staubiges, vernachlässigt wirkendes Büro im Ministerium für Wahrheit und
erledigte ein wenig Arbeit oder das, was so genannt wurde. Man hatte ihn in
ein Unterkomitee eines Unterkomitees berufen, das einem der zahllosen Komitees
entsprossen war, die sich mit den kleinen Problemen befaßten, die bei der
Erstellung der elften Auflage des Neusprechwörterbuchs auftauchten. Sie waren
mit der Abfassung eines sogenannten Zwischenberichts beschäftigt, doch worüber
sie da eigentlich Bericht erstatteten, hatte er nie herausgefunden.
Es ging irgendwie um die Frage, ob Kommas innerhalb oder außerhalb der
Klammern gesetzt werden sollten. Zum Komitee gehörten noch vier andere
Mitglieder, die ihm ähnlich waren. Es gab Tage, da versammelten sie sich und
zerstreuten sich dann gleich wieder, weil sie voreinander offen eingestanden,
daß für sie eigentlich nichts zu tun war. Es gab jedoch andere Tage, da gingen
sie beinahe mit Feuereifer an die Arbeit und machten viel Aufhebens davon,
ihre Sitzungsprotokolle zu erstellen und lange Memoranden abzufassen, die sie
nie zu Ende brachten - da wurde die Debatte darüber, worüber sie eigentlich
debattierten, außerordentlich verwickelt und abstrus, mit subtilen
Streitereien über Definitionen, ungeheuren Abschweifungen, Zänkereien, ja
sogar mit Drohungen, sich an eine höhere Autorität zu wenden. Und ganz
plötzlich wich dann alles Leben aus ihnen, und sie saßen um den Tisch und
blickten einander mit erloschenen Augen an, wie Gespenster , die beim ersten
Hahnenschrei verblassen. ...
Westphal2.mp3
--------------------- Signatur.Text --------------------
Hermann Samuel Reimarus (1694 – 1768) in:
"Apologie: oder, Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes"
Derselbe Autor:
Wie? Wenn sie (die Apostel) gesagt hätten: es kann noch
wohl siebzehn, achtzehn und mehr Jahrhunderte wehren, ehe Jesus zu seinem
Reiche aus den Wolken wiederkommt, und die Freude derselben angeht: würde
man sich nicht mit solcher Verheissung ausgelacht haben?
Würde wohl ein einziger Mensch sich zur Entäusserung alles Vermögens
entschlossen haben, um seine übrige Lebenszeit in Hunger und Kummer
zuzubringen, und seine eigene Nothdurft nunmehr andern aus den Händen zu
sehen? Ja, würde man nicht die an sich schlecht bewehrte Auferstehung Jesu
desto mehr für eine Erfindung gehalten haben, weil die Bestätigung
derselben durch die Wiederkunft von Himmel, über 40, 50 Generationen oder
Menschenleben, ins unendliche hinausgesetzt würde.