Re: Im Bethel (4) - 25. Tag - das geistige Paradies

geschrieben von: . +

Datum: 08. Oktober 2008 23:05

Letzte vorangegangene Teile unter:

Mysnip.14025

Die Fenster und die Balkontür sind offen.
So wird man einigermaßen mit dem Gestank fertig.

Ich stehe früher auf und gehe später schlafen.
Dann ist der Zimmerpartner erträglicher.

Ständig Frischluft.

Heute fuhr ich einkaufen und in mein neues Gebiet.

In der Stadt ging ich zuerst in das Geschäft in der mein Vater gearbeitete hatte.
Ich: „Sie arbeiten schon längere Zeit hier bei XXX?“
Er: „Ja kann man wohl sagen“
Ich: „Kennen sie Herrn XXX?“
Er: „Ja den kenne ich gut! So sie sind weggezogen. Wie geht es ihm…“ etc.

Ich besorge ein neues Edelstahlblech für den Herd.

Dann schreibe ich, dass ich die erste Flasche Alkohol in meinem Leben gekauft habe.
Dazu musste ich extra in den Aldi!
Apfelwein für 1,69 DM den ich für einen Bruder besorgte.

Danach fuhr ich ins Gebiet.
60 Familien soll das Gebiet haben, aber es müssen mindestens 120 sein.
Spaß hat es gemacht.
Nur schade dass meine Schwester nicht dabei war.

Abends wie ich Nachhause komme, schreibe ich wörtlich:

„Am Abend als ich ins Zimmer komme dröhnte der Blechkasten mit Dauerlärm.
Königreichsmelodien-Dauerbrieselung aus der Blechbüchse machen Kopfschmerzen.
Ich würde ihn ja gerne alleine lassen aber was soll ich machen.“

Wie schon gesagt - Ich hörte keine Musik.
Kein Radio, kein Kassettenrecorder, kein Fernsehen.
Nicht im Auto, nicht im Zimmer und ging in kein Kino.

Unter diesen Umständen, mit kalten und seelenlosen Königreichsmelodien aus Blechbüchsen zwangsernährt zu werden, verursacht regelrechte körperliche beschwerden.

Wenn jetzt der Zimmerpartner in einem billigen Mono-Spendenshop-Kassettenrecorder Musik spielte war das die reine Folter.

Dann beschreibe ich eine Kleinigkeit die mir auffiel.
Er begann mich zu kopieren.

Es war eine Marotte von mir, die er auf einmal nachzumachen begann.

Zum ersten Mal beschreibe ich meinen Zimmerpartner.

„Wenn jemand an unserm Fenster vorbeikommt, steht er auf, um zu sehen wer es ist.“

Das machte er jedes Mal – und wir waren direkt neben dem Gebäudeeingang.
Auch dachte er laut.
Er kommentierte, wenn jemand vorbeikam.

Dann widmete ich mich dem Herd.
Zum wiederholten Male rückte ich ihm mit Backofenspray zu Leibe.
Bei dem alten Backblech gab ich es auf.
Das schmiss ich einfach weg.

Ich hatte mir heute eine kleine Klemmlampe mit einer grünen Glühbirne gekauft.
22:43 Uhr schrieb ich bei dem grünen Licht in das Tagebuch und blätterte das Fotoalbum eine Seite weiter.
Kongress per Versammlungsbus:

Liebe Eltern…

Diesen Brief schickte ich nach einem längeren Zeitraum meinen Eltern.
Ich war gerade frisch die ersten Wochen mit meinem neuen Zimmerpartner zusammen, und möchte ihn fortan der Einfachheit halber Peter nennen.
Der Name ist frei erfunden, aber es ist einfacher, als wenn ich ihn immer „neuer Zimmerpartner“ nenne.
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Liebe Eltern!

Ich sitze jetzt hier in der Bibliothek.
Peter hat Besuch (u.a. seine Schwester und sein Schwager) deswegen ich lasse ihn in dem Zimmer in Ruhe und so nutze ich hier in der Bibliothek die Zeit euch zu schreiben.


Jetzt, nachdem ich nicht mehr durch meinen alten Zimmerpartner in solch einer Extremsituation bin geht es mir besser.
Auch gelinkt es mir mehr, denen, die sich mit Neuen einen Spaß machen aus dem Weg zu gehen.
Nachdem hier mehrere Neue ins Bethel gekommen sind, verstehe ich was sie mit mir gemacht haben und warum es besser ist hier einigen aus dem Weg gehen.
Ich habe keine Angst mehr vor abgehörten Telefonen und glaube nicht mehr den Blödsinn mit den Überwachungskameras oder der kontrollierten Post.
Ich kann das schlecht erklären aber es gehört einfach dazu, an einem Samstagmorgen bei der Tagestextbesprechung zu fehlen.
Das passierte mir zwar bis jetzt noch nie, doch Peter geht nie zu dem Tagestext am Samstag.
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Anmerkung:
Der Samstagtagestext fand ohne Sitzordnung statt.
Durch die Urlaubsanträge (der freie Samstag musste vorher beantragt werden) wusste das Bethel wie viele Tische gedeckt werden mussten.
Man wurde an dem Tag aber nicht durch den Tischvorsitzenden kontrolliert.

Der von der Bethelfamilie angeblich so geschätzte Tagestext wurde ohne Kontrolle auf einmal ziemlich verzichtbar.

Ich begann zu lernen.

Das war auch nicht das Einzige was sich mein neuer Zimmerpartner schenkte.

Ich nehme dann Bezug auf zwei Briefe meines Vaters, in dem er mich „warnt“, dass die Organisation mir auch eines Tages das Kreuz zu brechen versuchen wird.
Meine Eltern wurden aufgrund von unter die Gürtellinie gehende Intrigen aus der Versammlung herausgemoppt.
Etwas was mein Vater bis heute nicht mehr überwunden hat.

Als Antwort beschreibe ich einen Arbeitskollegen der mir seinen Traum erzählte.
Er träumte dass ich nicht in das Bethel passte.
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Sein Albtraum bestand aus dem zwecklosen Versuch mir den Hugo Boss Anzug auszureden.
Doch es war ihm nicht möglich mich von meinem Vorhaben abzubringen.

Natürlich werde ich in meinem Leben Schwierigkeiten bekommen.

Da ist zum Beispiel Bruder XXX der durch sein „Guten Tag“ in die Gruppe umherstehender Brüder, herrschsüchtig mit ihnen umgeht.
Er ist ein Teil des geistigen Paradieses.
So will ich nicht werden.

Gerade hat die Druckerei einen neuen Aufseher bekommen.
Der alte Aufseher musste Hals über Kopf das Bethel verlassen, denn ihm wurde die Gemeinschaft entzogen.
Nach „was weiß ich“ wie vielen Dienstjahren, wurde er von einem Tag zum anderen Arbeits-, Obdach- und Mittellos.

Das ist das geistige Paradies.

Doch Schluss damit.
Wichtig ist, das heute bis zum Schlafen gehen alles in Ordnung ist.
Alles Weitere wird sich zeigen.

Ich freue mich direkt nachher wieder, in das Zimmer runter zu gehen.
Ich wollte mit niemand anderes zusammen ziehen, als mit Peter.
Ich möchte keine andere Arbeit machen, als meine neue Zuteilung.
Die Versammlung ist nicht das gelbe vom Ei, aber in eine andere will ich nicht gehen.


Hauptsache ihr seit alle Gesund, genießt den Alltag und lebt euch in eurer neuen Versammlung ein.


So, jetzt werde ich die heillose Unordnung, die ich auf den Bibliothekstisch verbreitet habe zusammenräumen und den Brief abschicken


Re: Im Bethel (4) - Sonntag 26. Tag - Jim Morrison

geschrieben von: . +

Datum: 09. Oktober 2008 20:03

Vormittags Versammlung.

Sonntagmittag gab es Kartoffeln mit Ei und Senf.
Danach fühlte ich mich Krank.
Irgendwas war mit dem Essen nicht in Ordnung.

Russisch gelernt, Bibelleseprogramm, Wachtturm Studiert, Buch gelesen.

Als nachmittags der Zimmerpartner von der Zusammenkunft zurück kam schrieb ich gerade.

Er weiß mit sich nichts anzufangen weil ich die ganze Zeit am lesen, lernen oder schreiben bin.
Er schaut tatsächlich aus dem Fenster und macht einfach nichts.

22:26 Uhr
Mein Magen spielt verrückt. Meine Augen brennen. Ich glaube ich bekomme Fieber.
Na wenn da nicht was im Gange ist.
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Liebe Eltern…

Noch einen Brief an meine Eltern möchte ich zitieren.

Diesen Brief schickte ich etwa acht Monate nachdem ich ins Bethel kam an meine Eltern.
Ich erzählte bereits davon, dass ich durch meinen neuen Zimmerpartner „Peter“ in eine Clique kam.
Am sympathischsten von diesen war mir neben meinem Zimmerpartner auch einer, der von seiner Art sehr dem Jim Morrison von The Doors glich.



Der Einfachheit halber möchte ich ihn fortan „Jim“ nennen.
Von seiner Art wie er sich gab, seine Gesten, wie er sprach oder auch verrückt Phantasierte glich er Jim Morrison wie aus einem Holz geschnitzt.

In der Zwischenzeit wohnte ich mit Peter schon fast ein halbes Jahr zusammen.
Nun verlor Jim aber seinen Zimmerpartner und kümmerte sich nicht schnell genug um Ersatz.
Ehe er sich versah, teilte ihm das Bethelbüro einen Neuzugang zu.

Von den daraus entstandenen Differenzen schrieb ich meinen Eltern.
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Liebe Eltern!

Ganz frisch sende ich Euch aus der Erstauflage für die Bethelfamilie das neue Taschenbuch.
Ich schicke den Brief sofort ab das ihr das Buch als erste habt.


Ein Bruder kommt neu ins Bethel und hat anscheinend Glück da er in das Zimmer von Jim, eines Freundes von Peter, zugeteilt wird.
Jim hat ähnliche Interessen wie Peter – Jazz, Schwimmen, Laufen, lockere Kleidung und auch sonst das Ganze nicht so eng nehmen.

Doch dieser Neue erwartete wohl einem vorbildlichen Betheliten.
Es muss wohl für ihn wie ein Kulturschock gewesen sein, auf einmal mit genau dem Gegenteil eines Musterexemplars eines vorbildlichen Vollzeitdieners zusammen zu ziehen.
Beispielsweise bestand der Neue darauf, früh (22:30 Uhr) schlafen zu gehen.

Jetzt tauchte Jim mit Peter und einen seiner „Kollegen“ bei mir auf und jammert dass er nicht einmal mehr in sein Zimmer kann.

Seit dem gibt es immer Unfrieden zwischen den beiden.

Dabei hatte der Neue mit Jim echtes Glück gehabt.
Der Neue hätte mal mit meinem ersten Zimmerpartner zusammen ziehen sollen, dann hätte er sich wohl nicht mehr über Jim beschwert.
Andererseits sagte Peter selber, dass er mit Jim nicht zusammenziehen will, weil es mit zwei wie ihnen, wieder zu dem gleichen Chaos kommt, wie es Jim mit dem vorhergehenden Zimmerpartner hatte.

Jetzt weinen sie sich bei mir aus, über die eintönige Arbeit, das langweilige Wachtturm Studium oder ähnliches.
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Anmerkung
Es war interessant wie vorsichtig sie anfangs zuerst abklopften, ob sie es bei mir mit einem Freigeist zu tun hatten.
Weder mein neuer Zimmerpartner, noch seine Freunde, fielen bei mir mit ihrer Ablehnung gegenüber der Organisation, mit der Tür ins Haus.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Sie waren durchaus in der Lage „Bruder Vorbild“ zu spielen.
Wenn man sie dann aber kannte, war das „Bruder Vorbild Spiel“ im höchsten Maße amüsant.

Stellt euch einen Jim Morrison vor, wie er „Bruder Überkorrekt“ mit seiner unnachahmlichen Art, einen perfekten Zeugen vorspielte.
Es war in jeder Faser seines Seins eine herablassende Parodie und doch merkten es die Gegenüber nicht.

Man erlaube mir eine blumige Metapher die es am besten trifft: „er verarschte sie nach Strich und Faden“.
Das zu sehen tat so gut – es lässt sich kaum in Worte fassen.
Wahres Balsam für die Seele.
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Jim schätzte mich älter ein als ich war, weil ich auf ihn so einen vernünftigen Eindruck machte.
Doch was soll’s ich bin eben erst XX Jahre, so bitter Böse wie Br. XXX schaue ich noch früh genug.

Nun auf weiteres wünsche ich euch alles Gute, bleibt fröhlich und passt mir auf meinen Bruder auf.
In diesem Sinne nichts für Ungut.
Euer XXX

Re: Im Bethel (4) - Teil 27 - von faulen Eiern und glücklichen Gesichtern

geschrieben von: . +

Datum: 10. Oktober 2008 20:21

Heute ist Montag der 27. Tag und ich liege mit 39° Fieber im Bett.
Ich war in der Krankenabteilung.
Der Magen.
Irgendwas war mit den Eiern nicht in Ordnung.
Wer Sonntagmittag zum Essen war, lag jetzt mehr oder weniger flach.

Ich gab heute einem Bruder ( einem Freund unserer Familie ) einen Zeugnisbrief mit der Bitte ob er ihn korrigieren könnte.
„Wasser des Lebens“

Ansonsten - Molkosan, Zwieback, Kamillentee und trockene Haferflocken.

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Dienstag der 28. Tag

Das Bethelbüro hat sich zwar gewundert, aber ich ging heute wieder Arbeiten.
Mir fiel im Zimmer die Decke auf den Kopf.

Eine Tagestextbesprechung dauert morgens etwa 15 Minuten.
Nach den einleitenden Worten liest der Leser den Bibeltext.
Dann geben vier vorher eingeteilte Brüder einen Kommentar von je 1 Minute.
Anschließend hält der Vorsitzende der Tagestextbesprechung eine Ansprache von etwa 8 Minuten.
Zum Schluss liest der Leser den Kommentar aus der Tagestextbroschüre.

Heute Morgen hieß das Thema von dem Vorsitzenden ( dem Freund unserer Familie… ) zur Tagestextbesprechung:
„Wasser des Lebens“…

Mir tat zwar beim Staubsaugen alles weh, aber mit dem Arbeiten ging es dann von alleine besser.

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Mittwoch der 29. Tag

Heute habe ich ein wirklich glückliches Gesicht im Bethel gesehen.
Bruder XXX fuhr in den Urlaub nachhause.
Ich kann ihn verstehen.

Heute gab es Streit in unserer Abteilung.
Mit einem Italiener.
Ich kann mich noch an seine Art zu reden erinnern.

In Kürze war ein Bethelfamilienabend geplant.
Einmal im Jahr gibt es dann ein besonderes Essen, die Kellner waren schwarz-weiß gekleidet, die Tische hatten Tischdecken etc.
Im Königreichssaal gab es dann musikalische Darbietungen und auch humoristische Sketche.
Unser Aufseher ( ich beschrieb ihn bereits in seiner Art eher als „Rocker“ ) hatte die Idee, von der Abteilung Haushalt-Verwaltung „lustige“ Fotos zu schießen und dass diese dann zur allgemeinen Belustigung, als Dias gezeigt werden sollten.
Der Italiener sollte den Kopf in die Toilettenschüssel stecken.



Ich bin zum größten Teil wieder gesund und habe auch Appetit.
Heute Mittag gab es Kartoffelkroketten, Putenfleisch und Eis als Nachtisch.

Gleich gehe ich noch mit dem Bruder in den Dienst der zum Monatsende das Bethel verlassen muss ( Ich erwähnte ihn bereits als den Naturburschen ).



Der XXX hat einen regelrechten Spießrutenlauf hier durchzustehen.

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21:45 Uhr
Ich genieße es mir selber etwas zu Essen zu machen und blättere beim Essen das Fotoalbum weiter.



Eine liebe englische Schwester fährt wieder mit ihrem Mann in ihre Zuteilung.
Mit ihr arbeitete ich an meinen ersten Tagen in der Kassettenabteilung.
Ich sagte zu ihr zum Abschied:
„Du warst in einer sehr schwierigen Zeit freundlich zu mir, das vergesse ich dir nie mehr.
Bleibt so wie ihr seit.“

Ihr Mann war Kreisaufseher im fremdsprachigen Gebiet und er war für vier Wochen im Bethel.
Beide waren schon im Rentenalter und nicht unglücklich darüber das Bethel mit ihren kalten deutschen Brüdern wieder zu verlassen.
Ich hab es ihr gegönnt.

Wörtlich schreibe ich ins Tagebuch:
„Sie hat es verdient. Hoffentlich sehen wir uns einmal wieder.“

Ihr gepacktes Auto stand am Wahreneingangstor des Haushaltsmagazins.
Dort verabschiedete ich mich von ihnen.



Danach ging ich in das in der Nähe liegende Möbellager.
Dort stand eine Personenwaage.

Trotz Magenprobleme nehme ich wieder zu.

Morgen gibt es Geld.

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Liebe Eltern...

Nachfolgenden Brief schrieb ich nachdem ich 1 ½ Jahre im Bethel war.



Das Bild das die Wachtturm Gesellschaft vom Bethel nach außen abgeben möchte ist eine künstliche Fassade die es nicht gibt.
Aber die Brüder draußen fordern das regelrecht von den Betheliten.
Das Bethel soll ein sauberer Ort des Friedens und der Harmonie sein.

Ein völliger Unsinn.

Andererseits ist nun mal Streit und Unfrieden ein Zeichen des vorherrschenden Geistes der Welt.
Depressionen können durch vermehrtes Wachtturmstudium geheilt werden und Entmutigung durch die liebevolle Bruderschaft.

Allein die Tatsache dass ich erwähnen muss, dass das völliger Schwachsinn ist, ist eigentlich schon Irrsinn genug.

Aber wie gesagt – die Brüder verlangen dieses Schauspiel für Menschen.

Wachtturm 15. 12.1992
Seite 16 Abs. 9 Mit einem geeinigten Herzen wandeln



Erwachet 8. 6.1977
Seite 26



Die Folge davon ist das in den Ortsversammlungen, in denen Betheliten zugeteilt sind, die Brüder von „draußen“ und die Betheliten jeweils unter sich bleiben.
Das dauernde Beweihräuchern der Betheliten geht den Brüdern von draußen ( im Bethel als Weltis betituliert ) genauso auf die Nerven, wie es den Betheliten unangenehm sein kann, wenn sich Brüder von draußen über völlig normale weltliche Interessen unterhalten.

Von dieser Entfremdung der beiden Gruppen, schreibe ich meinen Eltern in dem nachfolgenden Brief.
Meine Eltern waren ja eine Zeitlang in dieser Versammlung und kannten die Brüder.
Im Brief nenne ich natürlich die jeweiligen Realnamen und verändere sie nur hier entsprechend.
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Liebe Eltern!

Mit etwas hessischer Luft und einer ganzen Menge guter Wüsche sende ich euch das neuste Jahrbuch.


Musikgehört, gelesen, Pizza gegessen, geschrieben und mein Programmpunkt „Gute Botschaft darbieten“ vorbereitet.
Am Freitag war ich zum ersten Mal in der großen Stadtbibliothek.
Ich brauche nur vor der Versammlung etwas früher loszufahren.

Momentan haben wir eine Vertretung als Haushaltsschwester.
Mit ihr kommen wir sehr gut aus.
Sie ist von dem leeren Zimmer begeistert.

In der Versammlung gehöre ich jetzt dazu.
Mehr als die Bethelbrüder die schon länger hier sind.
Wohl deswegen, weil ich darauf achte, bei Aufgaben oder im Dienst, Brüder aus der Ortsversammlung und nicht aus dem Bethel zu bevorzugen.

Keiner aus dem Bethel macht das.
In der Praxis heißt das: Betheliten nehmen Betheliten zu Demonstrationen und Einheimische nehmen Einheimische.

Andererseits kopieren dann Betheliten mein Verhalten.
Ein, vor einem halben Jahr getaufter junger Bruder, hatte bei mir seine erste Demonstration.
Eine Woche später bekam er seine zweite Demonstration.

Jetzt bin ich am Überlegen was ich bei meinem „Gute Botschaft darbieten“ machen kann, damit die Versammlung nicht einschläft.

Gerade hatte ein Bethelit diesen Programmpunkt.
Es war sehr interessant die Versammlung zu beobachten, wie sie die 10 Minuten rumbrachten.

Wie schaffe ich es, das Bruder Vorsitzführender nicht in seinen Unterlagen ließt ( Es sollte zwar so aussehen als wäre es der Königreichsdienst gewesen, war es aber nicht ) ?
Oder Herr Interessierter (der Vater des vor einem halben Jahr Neugetauften), der offen zeigt wenn ihm etwas nicht gefällt.
Oder Elisabeth und Hermann Hase, die sich sichtlich langweilten.
Und wie gelingt es mir, das die, die Antworten, dies nicht nur mechanisch aus notwendiger Routine tun?
Nicht das etwas an seiner Aufgabe nicht stimmte.
Aber wirklich interessiert hat es keinen.

Es ist 23:42 Uhr und ich gehe jetzt schlafen.
Auf ein baldiges Wiedersehen freue ich mich schon und mit herzlichen Grüßen wünsche ich Euch alles Gute
Euer
XXX

PS.:
Abgesehen davon das der „liebe XXX ( mein Name )“ auch nicht aufgepasst hat, sondern über das Verhalten der Mitbrüder im Herrn philosophierte. In diesem Sinne…

Re: Im Bethel (4) - Teil 28 - von Lohntüten und Kartoffelkellern

geschrieben von: . +

Datum: 11. Oktober 2008 19:48

30. Tag
Heute gab es Geld.

Seine Lohntüte holte man in dem Kassenraum ab.
Ein kleiner fensterloser Raum, mit einer schmucklosen primitiven Theke gegenüber dem Bethelbüro / Speisesaal.
Auf der Theke stand eine Schublade in der die Lohntüten alphabetisch eingeordnet waren.

Die Kasse wurde von den Brüdern des Einkaufs betrieben und hatte nur vereinzelte Öffnungszeiten.
In der Kasse konnte man auch reguläre Bankgeschäfte in Auftrag geben.
Davon machte ich aber nie gebrauch.

Meine Finanzen gingen die Wachtturm Gesellschaft nun wirklich nichts an.

Dies ist eine solche Original Lohntüte:



Das Datum, der Name und die Beträge wurden von mir leicht verändert.

ZWDG bedeutet Zuwendungsgeld
PEA bedeutet persönliche Ersparnis
FHGD bedeutet Fahrgeld
KV-ZUL bedeutet Krankenversicherungszulage
DAK steht für das abgezogene Krankenkassengeld

Nachfolgend ein Schreiben in der die Fahrtkostenrückerstattung neu geregelt wurde.
Fahrtkosten wurden wie folgt abgerechnet.







Hauspost heißt, man schmiss T-31-X in den Postkasten beim Speisesaal.

Der eine Knackpunkt war, das die Gelder die man von Brüdern oder als Vortragsredner von der Versammlung bekam von dem Fahrgeld abgezogen werden sollen.

500km bekam man schnell zusammen.
Wer zu einer Versammlung in Frankfurt zugeteilt war oder einen entfernteren Kongress besuchte.

Um nicht unnötig Kosten zu verursachen sollte man auf dem Bethel-Gelände für Dienstfahrten kostenlos auf der Fabrikgeländetankstelle tanken.



Hier sieht man die zwei geländeeigenen Zapfsäulen für Diesel und Benzin ( die zweite sieht man etwas versteckt über dem weißen Auto ).

Der Bruder der Tankwartdienst hatte (meist jemand von der KFZ-Abteilung), zeichnete die getankte Menge ab.



Die Kilometerstände des privaten PKW wurden dann natürlich immer in der KFZ Werkstatt vermerkt.

Man beachte diesen Satz: „…Dieser Verbrauchswert gemäß Tankausweis sollte mit dem Durchschnittsverbrauch des Fahrzeuges übereinstimmen...“

Für „Privatfahrten“ musste man dann auswärts auf eigene kosten Tanken.



Der Pferdefuß des anderen Knackpunktes lag in dem vorletzten Absatz.
Es wurden nur Fahrten in die Versammlung finanziert die man mindestens zu zweit durchführte, also wenn man jemanden mitnahm.
Der Sinn der Sache war vor allem, dass man die Versammlungen im Bethel nicht nur aus vertrockneten gescheiterten Existenzen zusammenstellen musste.
Das also auch Betheliten ohne Auto in auswärtige Versammlungen zugeteilt werden konnten.

Da ich aber sonntags schon um viertel vor Sechs losfuhr um die Flohmärkte nach Schallplatten abzuklappern, konnte ich niemanden mitnehmen.



Jeden Sonntag fand in der Umgegend, in abwechselnd fünf Dörfern ein Flohmarkt statt.
Ich war schon vor 7:00 Uhr auf den Flohmärkten, während dem Aufbau und kaufte dort in größeren Mengen Schallplatten.
Durchaus schon mal 10 pro Woche.
Ein Händler zum Beispiel kannte meinen Musikgeschmack und suchte unter der Woche gezielt Platten für mich.



Als ich dem Flohmarkthändler erzählte dass ich mich verlobt hatte, schenkte er mir beim Nächstenmahl eine Peter Townshend Platte zur Verlobung, die er extra für mich Organisiert hatte.

Gegenüber dem Bethel hatte ich es dann so gehandhabt, dass ich nur jede zweite Fahrt in die Zusammenkunft abrechnete.
So konnte ich mich bei jedem zweiten Mal selber in der Fahrtkostenerstattung als Beifahrer eintragen.

Auch die Rechnungen wurden in Bar per Tüte abgegolten.
Hier eine Original Rechnung für Literatur die man per Hauspost ins Zimmer gelegt bekam.



Hier eine Rechnung für eine Reparatur am PKW.



Für die PKW Reparaturen wurden die Materialien und ein Stundensatz berechnet.
Die Autos wurden in drei Kategorien eingeteilt.
Neuwertig.
Noch Reparationswürdig.
Nichtmehr Reparationswürdig.

Fahrzeuge die unter die dritte Kategorie fielen musste man auswärts in eine weltliche Werkstatt bringen.



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31. Tag - Schrankenwache

Heute hatte ich meine erste Schrankenwache.
Samstag 17:00 bis 21:00


Wenn ich heute an die Schrankenwache zurückdenke bestand sie zum größten Teil aus dem Beobachten der Wolken.



Zu meiner ersten Schrankenwache kam ich extra eine halbe Stunde früher, für den Fall, das ich etwas vergessen hätte.
Der Bruder den ich ablöste packte prompt seine sieben Sachen, zeigte mir mit einem Satz wie die Schranke funktionierte ( Auf- und Abschalter… ), zeigte auf das Anweisungsheft und verschwand.

Einmal gab ich meiner Schrankenwachen-Ablösung meine Krawatte.
Na und? warum denn auch nicht?
Hätte das einen Zacken aus seiner Krone gebrochen?
Außerdem wäre genug Zeit gewesen, das er mich noch einmal zurück in mein Zimmer schickte.

Ich verstand unter Abendschrankenwache eher so etwas wie Haushalt-Verwaltung oder Nachtwache.
Also einen Parkhauswächter in Blaumann der mit einem riesigen Schraubenschlüssel die klemmende Schranke repariert.

„Lieber Bruder liebe Schwester!...“

Das Anweisungsheft…
Die Schranke repräsentiert das Bethel.
Achte auf angemessene Kleidung…

Ups.
Ich ahnte etwas.
Ich hatte normale Haushalt-Verwaltung Kleidung an.
Meine Jeans und ein weißes Hemd.



Es dauerte nicht lange da kam die erste gescheiterte Existenz vom Abendspaziergang zurück.
Ob ich denn nicht wisse dass man an der Schranke eine Krawatte tragen müsse?

Wenn ich im Tagebuch erwähne das mich solche gescheiterten Existenzen ansprachen, ob ich den das Haus Gottes so richtig repräsentieren würde, dann frage ich mich, warum gaben mir diese nicht ihre Krawatte, anstelle sich an dem Neuling auf diese Art Vergnügen zu verschaffen?

Warum lag nicht eine „Spendeshop“ Krawatte in dem leeren Schrank des Schrankenwachenhäuschens für einen solchen „Notfall“?

Die Antwort ist einfach.

Es spricht sich im Bethel wie ein Lauffeuer herum wenn neue ins Bethel kommen.
Das macht beim Frisör, am Frühstückstisch, am Arbeitsplatz, im Montag Wachtturm Studium und wo sonst auch immer blitzschnell die Runde.

Neue machten dann immer die gleichen Fehler.
Sie kamen zu früh zum Frühstück.
Setzten sich auf die falschen Sitzplätze.
Parkten auf „vermieteten“ Stellplätzen.
Wussten nicht wie sie an ihre Abendbrotbeutel kamen und so weiter und so weiter.
Statt das man aber jemanden half oder Fehler mit einem freundlichen „ist mir auch passiert“ abtat, unterstellte man diesem einen schlechten Beweggrund.
Alle wussten das, und machten sich einen Spaß daraus jemanden Lasten aufzubürden.

Man ergötzte sich an dem wohlig, schaurigen Vergnügen jemanden in die Schublade des mangelnden Geistiggesinndseins zu stecken.

Er blieb nicht der Einzige der mich in den folgenden viereinhalb Stunden darauf ansprach.
Man vergaß nicht mich darauf hinzuweisen.
Es könnte ja sein das ich es noch nicht wusste.

Man könnte das Ganze jetzt abtun und sagen „mein Gott dann hast Du halt die Krawatte vergessen“.

Ich lernte.
Das Bethel war für mich eine lebendig gewordene Wachtturmzeitschrift.
Ich lernte die Welt kennen nach der ich bis dahin mein Leben geeicht hatte und stellte fest das es eher die Welt war vor dem der Wachtturm warnte.

Wort und Tat waren zweierlei Dinge.

Die Texte des Wachtturms sind ein „eins zu eins Spiegelbild“ der Menschen, die im Bethel arbeiten und die Wachtturmartikel schreiben.
Missachtet man die Halteverbote zum Ausladen seines Einkaufs, ist dies ein Mangel an Geistiggesinndsein.
Ein Bart oder lange Haare waren Rebellion oder entartete Musik war Götzendienst.

Und vergisst man nun mal seine Krawatte zur Schrankenwache, ist dies ein sicheres Zeichen das man das Haus Gottes geringschätzig betrachtet.

Das Bethel war nichts anderes als ein Wachtturmartikel.
Da schreibt man: Wer Trinksprüche prostet zeigt ein Mangel an glauben.
Wer mit seinem Ausgeschlossenen Kind spricht missachtet Gottes Zuchtmaßnahme.

Die kalte Freude daran anderen Lasten aufzubürden.

Es wurden also nicht nur die Menschen die auf den Wachttürmbildern abgebildet sind auf einmal lebendig, sondern auch das geschriebene Wort.

Ich drang in die Wachtturmzeitschrift ein, wie wenn die Zeitschrift eine Tür bekam.

Ich schlug den neusten Wachtturm auf und las das Bethel und umgekehrt.
Der Wachtturm bekam eine Tür in die man hinabsteigen konnte.

Nur war dies keine Leiter in himmlische Sphären sondern eine Rutsche in die Niederungen menschlicher Kartoffelkeller.

Re: Im Bethel (4) - Fazit

geschrieben von: . +

Datum: 12. Oktober 2008 12:23

32. Tag – Sonntag

Ich war bei Brüdern der Ortsversammlung eingeladen.
Mit dem Sohn ging ich früher in die selbe Schule.
Wir hatten damals ein Stück den gleichen Schulweg.

Wörtlich schreibe ich:
„Wie ich erwähnte das der Ofen und der Kühlschrank „vor Dreck standen“ schauten die vielleicht!
Die Mutter fragte zurück „Im Bethel?“
Haben die eine Ahnung!“

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33 Tag - Montag

Bei dem Staubsaugen saugte ich auch den Flur vor dem Bethelbüro und nutzte eine offene Bürotür um mich für den fehlenden Anzug bei der Schrankenwache zu entschuldigen.
Nicht ohne Grund wie sich rausstellte.

Ich notierte dass sie sich damit beschäftigten das ich mit den zwei Naturburschen zusammen war, die das Bethel verlassen mussten.
Und jetzt erscheine ich ohne Krawatte in der Schrankenwache.

Der Bethelaufseher meinte zu mir:
„Da haben wir lange darüber geredet“

Wörtlich schreibe ich:

„Man, habt ihr alle Nerven“

Noch zwei Arbeitstage, dann fahre ich nach Hause um den Kongress zu besuchen.

Für morgen habe ich einen Termin in der KFZ-Abteilung.
Es wird noch geklärt ob mein Auto in die zweite Kategorie fällt – also noch in der Bethelwerkstatt repariert wird.

Ab heute bin ich nicht mehr der Neuste hier.
Ein 19 jähriger putzte Tische in der Spülküche.

Ich beschreibe wieder meinen Zimmerpartner.
Er setzte sich auf den Sessel und schaute mir beim Kofferpacken zu.

„So jetzt habe ich gesehen was du so mitnimmst“

Dann schreibe ich dass er zu der Bananenmilch geht die ich mir gemacht habe und seine Nase in das Glas steckt.
Ich sollte noch vier Monate mit ihm auskommen müssen.

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34. Tag - Diensttag

Ich bekam in der Arbeit zwei Brüder aus anderen Betheln (einer aus Italien, einer aus Amerika) zugeteilt.
Der Antrag in anderen Betheln zu Arbeiten war eine Möglichkeit „Urlaub“ zu machen ohne Urlaubstage zu verschwenden.
Wir bekamen einen „Spezialauftrag“.
Fegen der Außenanlagen…

Ich schreibe:

„Ein schöner normaler Arbeitstag“

Meine Schwester rief an.
Sie wollen mich in zwei Wochen nach dem Kongress besuchen kommen.

Den Diensttag Arbeitete ich noch normal, legte mich früh schlafen und machte mich in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch um 0:00 Uhr auf den Heimweg um mit den Eltern den Bezirkskongress zu besuchen.

Den Mittwoch konnte ich frei nehmen weil wir durch Überstunden in Haushalt-Verwaltung einen Tag reingearbeitet hatten.

Für den Donnerstag nahm ich meinen ersten Urlaubstag von dem vergangenen Monat und
den Freitag bekam ich für den Kongress frei.

------------------------------------------- Fazit --------------------------------------------

Wenn ich heute mein Leben Resümieren müsste, würde ich nach wie vor zu dem Ergebnis kommen, das meine Zeit im Bethel die schlimmste Zeit meines Lebens war.

Es gäbe noch viel zu erzählen.
Zum Beispiel das der Aufseher von Haushalt-Verwaltung keine Ruhe gab mit seiner „Bethelfamilienfeier-Idee“, das ich eine neue Zuteilung bekam und die Situation mit meinem Zimmerpartner immer unerträglicher wurde.
Aber ich schrieb jetzt die letzten 30 Tage fast jeden Tag – fürs Erste ist das genug.
Ich möchte mich wieder etwas anderem widmen.

Ich unterhielt mich vor ein paar Tagen mit einem Weltmenschen über das Bethel.

Das Bethel ist kein Kloster.

Es gibt dort keine Besinnung.
Keine besondere Gottnähe oder ein erwähnenswertes Studium des heiligen Buches.

Zumindest wenn man das zusätzliche Wachtturmstudium nicht als klösterliches Bibelstudium bezeichnet.

Ein Zeuge des Wachtturms wird gezwungen Woche für Woche sich in der Zusammenkunft mindestes einmal den Wachtturmartikel über sich ergehen zu lassen.
Studiert er ihn vor, befasst er sich mit dem Artikel zum zweiten Mal.
Im Bethel befasst man sich halt im Montagwachtturmstudium zum dritten Mal.
Und in der morgendlichen Tagestextbesprechung schlussendlich gezwungener maßen zum vierten Mal.

Das ist die „besondere“ geistige Erbauung die das Bethel zu bieten hat.

Aber Meditation, klösterliches in sich gehen, Gebete und Gottnähe findet man im Bethel nicht einmal in den Glanzprospekten.

Das Versagen alles Materiellen sucht man dort vergeblich.
Das Hamstern billigen Nippes gepaart mit dem schamlosen Ausbeuten seitens der amerikanischen Mutterorganisation – das Bethel ist billig.

Auch das vermehrte Verkünden der guten Botschaft sucht man im Bethel vergeblich.
Durch Fabrikarbeit dient man der Organisation viel mehr als durch das ineffiziente verteilen von Handzetteln.

Das Zwischenmenschliche ist dort nicht anders als überall sonst.
Sauberkeit und die Fassade des Friedens wird teuer mit Bigotterie und Scheinheiligkeit bezahlt.

Ein kaltes Paradies in dem die Mitglieder ihren Alltag dadurch erleichtern, dass sie anderen mangelnden Glauben und fehlendes Geistiggesinntsein unterstellen.
Brüderliche Liebe die man an und aus schaltet.

Gedankenhygiene statt der Suche nach Gott.
Paragrafenreiten statt der Weiterentwicklung des eigenen Gewissens.

Das kennen wir aber alles aus dem Wachtturm.
Wachtturmartikel fallen nicht vom Himmel.
Im Bethel werden sie geschrieben und dort hält sich auch niemand daran.

So möchte ich mich dem Fazit Reinhard May’s anschließen, bei dem es fast den Eindruck macht, als würde er hier die Wachtturmgesellschaft mit ihrem Narrenschiff beschreiben:

Weiter mit:  Mysnip.23980

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