Gestolpert 
geschrieben von:  Drahbeck 
Datum: 03. Oktober 2014 14:47
Gelesen in einem sogenannten „Sachstandsbericht" der östlichen Stasi, die aus deren Sicht die Planung und das werden der ZJ-Zentrale in Selters beschreibt. Darin auch der Satz:

„Ein im Gelände vorhandener Teich soll zusätzlich als großer Swimmingpool ausgebaut werden, für den man Regenwasser über spezielle Zuführungen verwenden will. 
Der Architekt, der das ganze Projekt entwarf, soll Angehöriger der
Organisation "Zeugen Jehova" sein und ein weltbekannter Mann
Er habe u.a. auch die Hängebrücke in Hamburg entworfen."

 

Etwas unklar ist aus meiner Sicht nun. Ist seine Planung in Sachen Teich in Selters, oder sein Anteil an der Gesamtplanung von Selters gemeint?
Ich tippe eher auf letzteres und verweise auf diesen Wikipedia-Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Egon_Jux

Ihm zufolge sei jener 2008 verstorbene Architekt auch federführend gewesen beim Kongresssaal der Zeugen Jehovas in München (1980).
Mit seiner Köhlbrandbrücke in Hamburg, für die er einst auch hochgefeiert wurde, hatte er wohl etwas weniger Glück.
Ein Pressebericht aus dem Jahre 2012 spricht von einem Abriss und anschließendem Neubau jener Brücke.
Ergo war es mit seiner „durch Jehovas Geist geleiteten Intention" wohl nicht so besonders weit, sonst hätte er sicher so konstruiert, das jene Planung von 2012 nicht notwendig wurde.

Siehe dazu 
www.mopo.de/nachrichten/abriss-der-koehlbrandbruecke-hamburg-verliert-ein-wahrzeichen,5067140,16365948.html

Wie jene Brücke seinerzeit mal neu eröffnet wurde; siehe dazu auch:

www.spiegel.de/spiegel/print/d-41652306.html

Der „Spiegel" formulierte schon damals über jenen Architekten:
„ER ist Anhänger der Zeugen Jehovas. Seine Architektur-Prinzipien bezieht er aus der Glaubenswelt der Religionsgemeinschaft."

Auch in dem Buch der Margerate Huber, begegnet man diesen Stararchitekten. Frau Huber taufte ihn allerdings in ihrem Bericht als „Bruder Fuchs" um.
Der Sachkenner wird allerdings in ihrem Bericht auch über solche Sätze stolpern wie den:

„Anfang der siebziger Jahre gab es in der Versammlung in O., die wir nun besuchten, eine wichtige Änderung: ein neuer Stadtaufseher wurde uns zugeteilt. Er kam aus H(amburg), wo er sich einen großen Namen gemacht hatte: in den Reihen von Jehovas Zeugen als Ältester, weltlich als Architekt. Eine Brücke, die er geplant hatte, galt als eines der Weltwunder.

(Hervorhebung redaktionell, nicht im Buch von Frau Huber) und in unserer Versammlung wurde viel über den Neuankömmling getuschelt. In den buntesten Farben berichtete man über ihn, über sein Können, aber auch über den vorbildlichen Theokraten, Ehemann und Vater von fünf Kindern."

Weiter meint Frau Huber: „Von Bruder Fuchs ging eine charismatische Ausstrahlung aus. Auch mich faszinierte es."

Indes besagtem „Bruder Fuchs" lernte Frau Huber dann durchaus noch näher kennen.
Etwa in ihrem beschreibenden Satz:

„Etwas an dem Bruder kam mir sonderbar vor. Plötzlich erschienen mir sein Verhalten, vor allem die Art, wie er mich ansah, nicht rein und keusch, wie es sein sollte. Das waren Blicke, die man einer Frau zuwirft, wenn man sie begehrt. Ich wurde unsicher: ich fühlte mich in Bruder Fuchs Gegenwart plötzlich unwohl, zweifelte aber gleichzeitig an mir selbst. Wie konnte ich so etwas denken von dem untadeligen Ältesten? Jeder wußte doch, was für ein reiner, gottesfürchtiger Mensch er war. Ich mußte mich getäuscht haben. (Was war ich damals naiv und ahnungslos!). In der Bibel heißt es 
„Ehebruch und jede Art von Unzucht soll unter euch nicht einmal erwähnt werden, wie es sich für Heilige geziemt."

In ihren weiteren Detailbeschreibungen unterrichtet dann Frau Huber, dass jener „Bruder Fuchs" dann zu Aktivitäten ihr gegenüber überging, die den Tatbestand des vollendeten Ehebruchs erfüllten. Sowohl jener „Bruder Fuchs" als auch Frau Huber waren verheiratet.
Nicht ganz folgenlos. Frau Huber bekam von ihm dann ein Kind, das als „Kuckusei" dem Ehemann der Frau Huber untergeschoben wurde. Und das alles in Zeugen Jehovas-Kreisen.

Siehe auch dieses Detail im Bericht der Frau Huber:

„Eines Abends im Jahre 1979 bat mich Bruder Fuchs, etwas länger im Büro zu bleiben, er habe noch etwas Wichtiges zu diktieren. Ich blieb, das war eine Selbstverständlichkeit, denn wir arbeiteten alle am gleichen Werk und zu Gottes Lob. .... Das Diktat war noch nicht zu Ende, also blieb ich sitzen und wartete. Doch als Bruder Fuchs schließlich im Türrahmen erschien, wäre ich beinahe in Ohnmacht gefallen: Entblößt und erregt stand er da ..."

Weiter in ihrem Bericht: „Später näherte sich Bruder Fuchs sogar der Ehefrau des vorsitzführenden Aufsehers auf so entschiedene Weise, daß in der Versammlung darüber Witze gerissen wurden. Es wurde zwar gesprochen, aber immer hinter vorgehaltener Hand. Das Siegel der Verschwiegenheit lastete auf allem."

Weiter in ihrem Bericht. Auch das Scheitern ihrer ersten Ehe hatte dies für Frau Huber zufolge.
Zuvor erlebte sie das Trauerspiel, nicht das Opfer wird von den Zeugen Jehovas als solches anerkannt. Im Gegenteil der Täter (jener hochgestellte Architekt) wird von der WTG-Organisation zum „Opfer" deklariert und gedeckt.
„Die Scheidung war innerhalb von fünf Minuten über die Bühne. Richard (ihr Mann) bekannte sich als Vater meiner beiden Söhne. Unterhaltsansprüche kamen nicht zur Sprache, mein Anwalt verneinte, als der Richter fragte, ob ich Rechtsmittel einlegen wollte. Ich wußte sowieso nicht, was das bedeutete. Hätte ich gewußt, daß ich damit für immer auf jegliche Ansprüche verzichtete, ich hätte mich gegen diese Aussage gewehrt! Ich hatte nun nichts mehr. Keine Möbel, nicht einmal mehr meine persönliche Habe, die bei Richard in der Wohnung geblieben war. Kein Geld, kein Recht auf Unterhaltszahlungen. Und auch meine Ehre hatte ich nicht zurückbekommen. Ich war immer noch ausgestoßen. In jeder nur erdenklichen Form war ich ausgebootet worden."

Nachdem Frau Huber in ihrer Situation, sich einigermaßen gefaßt hatte geht der Bericht weiter mit der Aussage:
„Bruder Fuchs mußte im Laufe seines Lebens eine Menge Bekanntschaften gemacht haben. Er brauchte lange, bis er sich erinnern konnte, wer ich war. Noch weniger entsann er sich, mit mir ein Kind gezeugt zu haben. Schließlich wurde er wütend. In der letzten Zeit hätten ihn mehrere gefallene Frauen zum ,,Vater" ihrer Kinder erkoren und er hätte schon genug Scherereien. ... Der Architekt schaltete seine Anwälte und Steuerberater ein, die schließlich folgenden Kuhhandel ausarbeiteten: 
Sozusagen als Schweigegeld wollte Bruder Fuchs dem Adoptivvater, also Martin für die Adoption meines Sohnes einen Betrag von 50.000.- DM zur Verfügung stellen. Damit sollten dann sowohl Bruder Fuchs als auch Richard von ihren Unterhaltsverpflichtungen gegenüber Dan befreit sein. ... Weiterhin sollten Martin und ich ausdrücklich erklären, daß wir Dritten gegenüber in keiner Form die eventuelle Vaterschaft des Bruder Fuchs zum Ausdruck bringen würden. Für jeden Fall der Zuwiderhandlung sollten wir uns verpflichten, eine Vertragsstrafe im Einzelfall von 5.000.- DM zu bezahlen. 
Hier verkauften Bruder Fuchs, der immer noch die Vaterschaft abstritt und Richard, der in der Öffentlichkeit immer noch den liebevollen Vater spielte, ein Kind für 50.000.- ... Im Frühjahr 1992 war es endlich soweit: nachdem fünf Gerichtstermine abgesagt worden waren begannen Justizias Mühlen langsam zu mahlen. Endlich wurde ein zweites erbbiologisches Gutachten angeordnet - mit dem erwarteten Ergebnis ..."

Der Part der offiziellen WTG-Organisation, die besagter Bruder Fuchs geldwerte Vorteile eingebracht hatte, bestand dann in der Parteinahme für die Vertuscher.

Die Gilde der Ueberlebenskuenstler unter den Zeugen Jehovas

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