Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  . +
Datum: 16. März 2008 20:20
Der Sinn und Zweck des „internen“ Wachtturms dürfte nun in der Zwischenzeit jedem Bekannt sein.

Jetzt darf ein totalitäres System offener seine Propaganda verbreiten.

In dem neusten internen Wachtturm fiel mir vor allem die totalitäre Sprache auf. (WT 15. Mai 2008)

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Das totalitäre Wachtturm-System umgibt ihr fundamentales Dogma mit einer Aura des Geheiligten, indem es dieses Dogma als höchste sittliche Vorstellung für die Ordnung des menschlichen Daseins ausgibt.
Dieses Heilige wird in dem mehr oder weniger ausdrücklichen Verbot der Infragestellung der Grundvoraussetzung und in der Verehrung deutlich, die für die Urheber des Wortes, die derzeitigen Träger des Wortes und das Wort selbst erforderlich ist.
Dies bezieht sich sowohl auf heilige Schriften als auch auf die (zumeist willkürlichen) Interpretationen dieser Schriften.
Während das System somit die üblichen Belange der Logik transzendiert, erhebt es gleichzeitig einen übertriebenen Anspruch auf unanfechtbare Logik, auf eine absolute "biblische Präzision".
Somit wird die höchste sittliche Vorstellung gleichzeitig zur höchsten Wissenschaft; und wer es wagt, diese zu kritisieren oder sogar unausgesprochene Alternativen zu hegen, wird nicht nur unmoralisch und respektlos, sondern auch "unwissenschaftlich" dargestellt.
Auf diese Art bestärken die Führer des modernen ideologischen Wachtturm-Totalitarismus ihre Autorität, indem sie für sich in Anspruch nehmen, das reiche und angesehene Erbe der Worte Gottes zu vertreten.

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Jedes Ereignis, jeder Sieg, jeder Aufmarsch - alles wird im Wachtturm entweder historisch, einmalig oder ewig.

Die Anziehungskraft liegt in der scheinbaren Vereinigung der mystischen und logischen Erfahrungswelten.
Da die Unterscheidung zwischen dem Logischen und Mystischen zunächst künstlich und vom Menschen geschaffen ist, kann eine Gelegenheit, sie zu transzendieren, ein extrem intensives Gefühl der Wahrheit bewirken.

Aber diese Haltung des vorbehaltlosen Glaubens - rational und nicht-rational abgeleitet - ist nur schwerlich durchzuhalten, vor allem dann, wenn man entdeckt, dass die Erfahrungswelt nicht annähernd so absolut ist, wie die Auslegungen der heiligen Schrift es vorgeben.

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"Ideologischer Totalitarismus" als Aufeinandertreffen überspannter Ideologien mit gleichermaßen überspannten Charakterzügen einzelner Menschen.
Eine extremistische Basis für die Begegnung von Menschen und Ideen.

Das Verteidigen der heiligen Schriften kann jedoch eine so starke Beherrschung der geistigen Prozesse des einzelnen erreichen, dass er, wenn er sich von Gedanken angezogen fühlt, die der Bibelauslegung widersprechen oder sie ignoriert, schuldig oder verängstigt wird.

Sein Wissensdrang wird somit gehemmt, da er im Namen des Glaubens an einem Engagement für die rezeptive Wahrheitssuche, die die echte wissenschaftliche Methode kennzeichnet, gehindert wird.

Und seine Position ist umso schwieriger, als im totalitären Wachtturm System jede Unterscheidung zwischen dem Heiligen und dem Profanen fehlt:
Es gibt keinen Gedanken oder keine Handlung, die nicht mit dem Glauben an die heilige Schrift in Verbindung und Einklang gebracht werden könnte.

Allerdings kann man gewöhnlich Erfahrungsbereiche ermitteln, die außerhalb ihrer unmittelbaren Autorität stehen; aber in Zeiten höchster fanatischer Wachtturm-Aktivität werden derartige Bereiche abgeschnitten, und es gibt tatsächlich kein Entkommen vor den ständig drängenden Anordnungen und Forderungen des Wachtturm-Systems.

Welche Kombination der ständigen Ergebenheit, des inneren Widerstands oder des kompromissbereiten Nebeneinanderbestehens der einzelne Zeuge des Wachtturms gegenüber dieser Mischung von vorgetäuschter Pseudo-Wissenschaft und hinterlistiger Religion auch annehmen mag, sie drängt ihn kontinuierlich in eine persönliche Isolierung, drängt ihn eher dazu, Kenntnisse und Erfahrungen, die für einen echten Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und für eine kreative Entwicklung erforderlich sind, zu vermeiden als sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

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Die Sprache des totalitären Wachtturm-Systems ist durch das Denkhemmende Klischee charakterisiert.
Die weitreichendsten und komplexen Probleme des Menschen werden in kurzen, stark reduzierenden, definitiv klingenden Schlagworten komprimiert, die leicht zu behalten und auszudrücken sind.
Diese Phrasen sind Anfang und Ende einer jeden ideologischen Analyse.

Z.B. wird in dem Wachtturmneusprech der Begriff "Geist der Welt" verwandt, um Belange, wie das Streben nach individuellem Ausdruck, die Erforschung von Alternativvorstellungen und die Suche nach Perspektive und Ausgewogenheit bei der politischen Beurteilung, zu erfassen und kritisch abzutun.
Außer ihrer Funktion als Interpretationsrichtlinien werden diese Klischees zu "endgültigen Begriffen": Entweder "göttliche Begriffe", die für das absolut Gute stehen, oder "teuflische Begriffe" die stellvertretend für das absolut Böse stehen.

In der Wachtturm-Gehirnwäsche verwendet man Begriffe wie "Eifer", "Wahrheit", "Dienstamt", "weltliches Vergnügen" und "Sauerteig", genauso Begriffe wie "Materialist", "Christenheit", "große Volksmenge" und "reine Sprache“, Loyalität, Moral, Aberglaube und Habgier gehören natürlich genauso dazu.
Nicht selten werden Begriffe komplett in ihrer Bedeutung vergewaltigt: „Freiheit“, „Freizeit“, „Ende“, „bald“ etc.
Die totalitäre Sprache konzentriert sich stets auf einen allumfassenden, frühzeitig abstrakten, äußerst kategorischen, unbarmherzig verurteilenden Jargon, der für jeden, außer für seine höchst ergebenen Verfechter, tödlich langweilig ist.

Es ist „die Sprache des Nicht-Denkens".

"Er spricht wie wir" ist dann gleichzusetzen mit "Er ist einer von uns".

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Eine emotionale Alles-oder-Nichts-Haltung ist in jedem von uns latent vorhanden.
Deswegen ist es ein leichtes dies in eine totalitäre Richtung zu lenken.

Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, ist am größten bei jenen Ideologien, die von ihrem Inhalt her sehr mitreißerisch sind, unabhängig davon, ob es sich um religiöse, politische oder wissenschaftliche Ideologien handelt.

Und dort, wo Totalitarismus herrscht, wird eine Religion, eine politische Bewegung oder sogar eine wissenschaftliche Organisation zu etwas mehr als zu einem exklusiven Kult.

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Das Individuum, das in Richtung auf eine Verschmelzung des inneren und äußeren Milieus gedrängt wird, stößt auf eine tief greifende Bedrohung seiner persönlichen Selbstständigkeit.

Einem Zeugen des Wachtturms wird systematisch die Verbindung von Außeninformationen mit der inneren Reflexion genommen, die erforderlich ist, um die Realitäten der eigenen Umwelt zu prüfen und einen Maßstab für die eigene, von der Umwelt losgelösten Identität zu bewahren.
Stattdessen wird von ihm verlangt, eine absolute Polarisierung des Wirklichen (der vorherrschenden Wachtturmideologie) und des Unwirklichen (allem anderen) vorzunehmen.
In dem Maße, wie er dieses tut, unterzieht er sich einer "persönlichen Verschließung", die ihn von dem ewigen Kampf des Menschen mit den schwer fassbaren Feinheiten der Wahrheit befreit.
Er mag sogar das Gefühl seiner Umwelt für die Allwissenheit teilen und das Universum aus "göttlicher Sicht" betrachten; aber er wird wahrscheinlich eher sich selbst vor dem "Gottesauge" der Überwacher seiner Umwelt als Opfer empfinden.

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Wenn seine Intelligenz und seine Sensibilität ihn zu den außerhalb des geschlossenen ideologischen Systems liegenden Realitäten führen, so mag er diese als nicht voll legitimiert verwerfen - bis die Milieukontrolle für ihn so weit herabgesetzt wird, dass er diese Realitäten mit anderen teilt.
Er wird in jedem Fall in der ständigen Frage des Menschen nach der Wahrheit, dem Guten und dem Sinnvollen in seiner Umwelt und sich selbst behindert.

Es ist Vollbracht - Er liebt die Wachtturm Gesellschaft.

Die wiederum nichts unverholener anstrebt als die Weltherrschaft.

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Der einzelne Zeuge des Wachtturms wird dazu gebracht, dieselbe totalitäre Polarisierung des Guten und des Bösen bei der Beurteilung seines eigenen Charakters anzuwenden: er tendiert dazu, bestimmtem Aspekten seiner selbst eine übermäßige Tugend beizumessen und die persönlichen Eigenschaften anderer sogar noch übermäßiger zu verurteilen - alles entsprechend seinem ideologischen Stand.

Er muss ebenfalls glauben, dass seine eigenen Unreinheiten durch Außeneinflüsse verursacht sind, d.h. von der ewig bedrohlichen Welt Satans, jenseits des abgeriegelten totalitären Wachtturm Horizonts.

Daher liegt die beste Möglichkeit, sich selbst von einem Teil seiner Last der Schuld zu befreien, darin, diese Außeneinflüsse ständig und feindselig zu denunzieren.
Das System der Dinge zu verteufeln.

Je schuldiger er sich fühlt, umso größer ist sein Hass gegen die Welt Satans und umso bedrohlicher erscheinen die Außeneinflüsse.

Somit wird die universale psychologische Tendenz zur "Projektion" genährt und institutionalisiert, was zu Massenhass, Säuberungen in den eigenen Reihen der Abtrünnigen und zu politischen und religiösen heiligen Verkündigungsschlachten führt.

Ferner hat jemand, der bereits die totalitäre Polarisierung von Gut und Böse erfahren hat, große Schwierigkeiten, ein ausgewogenes inneres Gespür für die Vielschichtigkeit der menschlichen Moral wiederzuerlangen.

Denn, es gibt keine stärkere Fessel als die eines Menschen, dessen gesamtes Schuldpotential - neurotisch und existentiell - zum Eigentum ideologischer Totalitaristen wurde.

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Welchen Zeugen des Wachturms weckte es den schon aus seinem hypnotischen Halbschlaf wenn die Wachtturm Gesellschaft von der Endlösung für ihre Feinde spricht?

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Auf den Einzelnen bezogen kann die Sprache des ideologischen Wachttturm-Totalitarismus in einem Wort zusammengefasst werden:

Einengung.

Ein Zeuge des Wachtturms ist sozusagen linguistisch behindert; und da die Sprache von so zentraler Bedeutung für alle menschlichen Erfahrungen ist, werden seine Möglichkeiten des Denkens und Fühlens ungemein begrenzt.

Wie auch andere Aspekte des Totalitarismus kann diese Steuerung der Sprache ein ursprüngliches Gefühl der Einsicht und Sicherheit vermitteln, dem dann eventuell ein Gefühl von Unbehagen folgt.

Dieses Unbehagen kann zum Rückfall in noch strengeren Fanatismus führen, in der das Individuum den ideologischen Jargon um so lauter herausschreit, um seine Konformität zu bezeugen, sein eigenes Dilemma und seine Verzweiflung zu verbergen und sich selbst vor der Furcht und Schuld zu schützen, die über ihn käme, wenn er versuchte, andere Worte und Phrasen als die vorgegebenen korrekten zu gebrauchen.

Im Wachtturm-Neusprech nennt man das Pioniergeist.

Oder aber er kann ein komplexes Muster der inneren Spaltung annehmen und pflichtbewusst den erwartenden Klischees in der Öffentlichkeit entsprechen, während er in seinem Privatleben nach sinnvolleren Wegen der Ausdrucksmöglichkeit sucht.

Im Wachtturm-Neusprech nennt man das Doppelleben.

In jedem Fall wird sein Vorstellungsvermögen in zunehmendem Maße von seinen wirklichen Lebenserfahrungen losgelöst und kann sogar Gefahr laufen, durch mangelnden Gebrauch zu verkümmern.

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Begriffe wie „weltweite Vernichtung“…

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…oder „Hinrichtungsstreitkräfte“ werden dann als Begrüßenswert empfunden.

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Das totalitäre Wachtturm-System zieht eine scharfe Trennungslinie zwischen denjenigen, deren Recht auf Existenz anerkannt werden kann und denjenigen, die ein derartiges Recht nicht besitzen.

Die Überzeugung, dass es nur einen Weg zur wahren Existenz, nur eine gültige Daseinsform gibt, und dass alle anderen Arten somit zwangsläufig hinfällig und falsch sind.
Die Wachtturm Zeugen fühlen sich somit berufen, alle Möglichkeiten der falschen Existenz zu zerstören, um den hehren Plan der wahren Existenz, dem sie sich verschrieben haben, zu fördern.

Man führe sich doch einmal vor Augen, dass sich die Wachtturm Gesellschaft bereits mehrfach veranlasst sah zu schreiben, das nicht ihre Mitglieder, sondern nur Gottes Engel die Feinde auf der Erde vernichten werden!

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Der ideologische Totalitarismus kann dem Menschen bestenfalls ein intensives Hochgefühl vermitteln:
Ein Gefühl, alles was gewöhnlich und prosaisch ist, zu transzendieren, sich selbst von dem Ballst der menschlichen Ambivalenz zu befreien und in die Sphäre der Wahrheit, des geistigen Paradieses, des Vertrauens und der Aufrichtigkeit einzutreten, wie er es nie erlebt oder wie er es sich überhaupt nie vorgestellt hat.

Aber dieses Hochgefühl, das Ergebnis des äußeren Drucks, der Verzerrung und Bedrohung, birgt in sich ein großes Potential für einen Rückfall und für eine gleichermaßen intensive Opposition gegenüber den Dingen, die eingangs so befreiend erschienen.

Derartige auferlegte Hochgefühle, sind im Wesentlichen Erfahrungen der persönlichen Abkapselung.
Anstatt eine größere Aufnahmefähigkeit und "Weltoffenheit" anzuregen, fördern sie einen Rückfall in eine Art "Geborgenheit" - einen Rückzug in doktrinäre und organisatorische Exklusivität der Wachtturm Gesellschaft und in emotionale Alles-oder-Nichts-Verhaltensweisen, die eher für ein Kleinkind als für einen individualisierten Erwachsenen charakteristisch sind.

Und wenn kein Hochgefühl entsteht, vergewaltigt der ideologische Wachtturm-Totalitarismus das Potential des Menschen sogar noch stärker:
Er ruft destruktive Emotionen hervor, erzeugt intellektuelle und psychologische Beschränkungen und beraubt den Zeugen des Wachtturms all dessen, was die Feinsinnigkeit und Phantasie ausmacht - unter dem falschen Versprechen eines geistigen Paradieses, die Unzulänglichkeit und Ambivalenzen zu beseitigen, die zur Definition der Seinslage des Menschen beitragen.
Mal von einem zukünftigen Paradies ganz abgesehen.
Diese Kombination von persönlicher Abkapselung, Selbstzerstörung und Feindseligkeit gegenüber Außenstehenden führt zu gefährlichen Gruppenexzessen, die für den ideologischen Wachtturm-Totalitarismus so charakteristisch ist.

Stichwort: Gemeinschaftsentzug

Ferner mobilisiert sie in jenen angegriffenen Außenseitern extremistische Tendenzen und schafft somit einen Teufelskreis des Totalitarismus.

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Ein unweigerlicher Schritt nach gefährlichen Gruppenexzessen und der gegenseitigen Milieukontrolle durch die Mitglieder der Wachtturm Gesellschaft, ist eine weitgehende Manipulation der Persönlichkeit.

Diese Manipulation setzt Skrupellosigkeit der leitenden Körperschaft voraus und bedient sich jeden Mittels zur Steuerung des Milieus, ganz gleich, wie eigentümlich oder schmerzlich es für das einzelne Mitglied sein mag.
Von oben kommend, versucht die Wachtturm Gesellschaft spezifische Verhaltens- oder Gefühlsmuster in einer Art und Weise hervorzurufen, dass es so aussieht, als ergäben sich diese spontan aus der Umwelt.
Dieses Element der geplanten Spontanität, das von einer angeblich allwissenden Gruppe gelenkt wird, muss für den Manipulierten selbst eine nahezu mystische Eigenschaft annehmen.

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Zu dieser Glaubens-Mystik gehört ein Sinn für den "höheren Zweck", ein Gefühl, "ein dringendes Gesetz der sozialen Entwicklung direkt erkannt zu haben" und selbst der Vorkämpfer für diese Entwicklung zu sein.

Da die Zeugen des Wachtturms somit zu Werkzeugen ihrer eigenen Glaubens-Mystik werden, umgeben sie die manipulierende Wachtturm Organisation - mit einer mystischen Aura.

Sie sind die von Gott persönlich "Auserwählten", die das "biblische Gebot" ausführen sollen, wobei das Streben danach Rücksichten auf Anstand oder unmittelbares Wohlergehen des Menschen überlagern muss.

In gleicher Weise wird jeder Gedanke oder jede Tat, die den höheren Zweck in Frage stellt, angesichts des großen und überragenden Sendungsauftrages als niederen Motiven entspringend als rückständig, selbstsüchtig und unbedeutend abgetan.

Jetzt wo das Ende so nahe ist.

Dieses selbe mystische Gebot schafft die auffallenden Extreme von Idealismus und Zynismus, die im Zusammenhang mit den Manipulationen des totalitären Wachtturm Systems auftaucht:
selbst das Handeln, das im Extrem zynisch erscheint, kann so ausgelegt werden, als habe es letzten Endes eine Verbindung zum "höheren Zweck".

Voller Einsatz für die eigene totale Mobilmachung.

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Wachtturmstudium wird gezielt zu menschlichen Glaubensfanatismus genutzt.

Das grundlegende Merkmal des Umfelds Wachtturmstudiums, von der alles andere abhängt, ist die Kontrolle der menschlichen Kommunikation.

Durch diese Milieukontrolle versucht das totalitäre Wachtturm System nicht nur die Kommunikation des einzelnen Zeugen mit seiner Außenwelt zu beherrschen (d.h. alles, was er sieht, hört, liest, schreibt, erfährt und ausdrückt), sondern auch - durch eindringen in sein Innenleben - das, was man als Kommunikation mit sich selbst bezeichnen mag.

Stichwort: Gedankenhygiene.

Die Wachtturm Gesellschaft schafft eine ungute Atmosphäre, die unweigerlich an George Orwells "1984" erinnert, jedoch mit einem bedeutsamen Unterschied.
Für George Orwell als Mann des Abendlandes stellte sich die Milieukontrolle als eine mechanisch ausgeführte Vision dar, nämlich als ein doppelseitiges Teleauge.
Ein permanent laufender Fernseher und eine Kamera.

Eine derartige Milieukontrolle schafft es niemals, absolut zu werden; und ihr eigener menschlicher Apparat kann, wenn er durch Außeninformationen durchdrungen wird, weitaus "störanfälliger" sein als irgendein mechanischer Apparat.

Im Mittelpunkt der von der Wachtturm Gesellschaft geschaffenen Selbstrechtfertigung steht ihr Anspruch auf Allwissenheit, ihre Überzeugung, dass die Realität ihr ausschließlicher Besitz ist.
Dies geht viel weiter als ein „mechanischer“ Überwachungsapparat.

Die Zerstörung des Gleichgewichts zwischen dem Eigenleben und der Außenwelt.

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Mit dem angeblichen Ziel der Reinerhaltung der Kunst, Sprache und Familie.
Die Heranbildung eines reinen Volkes.
Einer Herrenrasse – die voraussichtlichen Fürsten des neuen Systems.

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Unter einem Führer.

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Es wird von einem Zeugen des Wachtturms verlangt, diese Manipulationen auf der Basis des absoluten Vertrauens (oder Glaubens) "wie ein Kind in den Armen seiner Mutter", anzunehmen.
Dabei wird die Organisation Buchstäblich als Mutter bezeichnet.
Wer in diesem Maß Vertrauen einbringt, kann die Manipulation im Rahmen des Erringens der neuen Persönlichkeit, der dahinter stehenden Mystik erfahren, d.h. er mag das Mysteriöse daran begrüßen, an dem damit verbundenen Leid Gefallen finden und sie für die Erfüllung des "höheren Zwecks", der als der eigene angesehen wird, für notwendig halten.

Das setzt voraus, dass er sich aktiv an der Manipulation anderer sowie an dem erforderlichen Teufelskreis von Betrug und Selbstbetrug beteiligt.

Stichwort: Predigdienst

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Im Umfeld des Heimbibelstudiums, in allen Situationen des ideologischen Wachtturm-Totalitarismus, ist die Erfahrungswelt eines Interessierten streng in das Reine und Unreine, in das absolut Gute und das absolut Böse aufgeteilt.

Das Gute und das Reine sind natürlich jene Ideen, Gefühle und Handlungen, die mit der totalitären Wachtturmideologie und Politik vereinbar sind; alles andere muss dem Schlechten und Unreinen zugeschrieben werden.

Nichts Menschliches ist gegen die Flut strenger Biblischer Moralbegriffe immun.
Jeder "Makel" und jedes "Gift", die zum bestehenden Stadium des Unreinen beitragen, müssen ergründet und beseitigt werden.

Ein Heimbibelstudium und später das regelmäßige Wachtturmstudium liefert den Beweis für ihre weitaus bösartigeren Folgen:
denn durch Abgrenzung und Manipulation der Reinheitskriterien sowie anschließender uneingeschränkter Bekämpfung alles Unreinen schafft der ideologische Wachtturmfundamentalismus eine beschränkte Welt von Schuld- und Schamgefühlen.

Diese wird verfestigt durch ein Ethos der andauernden Reform, der Forderung, dass jeder ständig und mühsam nach etwas strebt, was nicht nur nicht existiert, sondern faktisch der menschlichen Natur zuwiderläuft.

Stichwort: neues Licht

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Auf der Ebene der Beziehung zwischen dem Einzelnen und der Umwelt schafft die Forderung nach Reinheit eine Art "Atmosphäre des Schuldgefühls" und eine "Atmosphäre des Schamgefühls".

Da das Unreine im Menschen als sündig und möglicherweise für sich und andere als schädlich betrachtet wird, muss sich der Zeuge des Wachtturms sozusagen auf eine Bestrafung gefasst machen - was zu einem Schuldgefühl gegenüber seiner Umwelt führt.

In gleicher Weise soll er mit Erniedrigung und Ächtung rechnen, wenn er es beim Ausmerzen derartiger Unreinheiten nicht schafft, die bestehenden Normen zu erfüllen - und somit wird das Schamgefühl gegenüber seiner Umwelt erzeugt.

Ferner wird das Gefühl von Scham und Schuld hoch gewertet:
es gehört zu den bevorzugten Formen von Kommunikation, zum Gegenstand öffentlichen Wettbewerbs und zur Grundlage für die Bande zwischen dem einzelnen Verkündiger und seinen totalitären Anklägern.
Man kann versuchen, sie eine Zeitlang vorzutäuschen, aber das Scheinmanöver kann leicht durchschaut werden, und es ist sicherer, sie echt zu erfahren.

Da die totalitären Wachtturm-Ideologien zur letzten Entscheidungsinstanz über Gut und Böse innerhalb ihrer Welt werden, können sie diese universalen Tendenzen in Richtung auf Schuld und Scham als emotionale Hebel für ihre Kontroll- und Manipulationseinflüsse benutzen.
Sie werden zu Schiedsrichtern der existentiellen Schuld, zu Mächten, die unbegrenzt mit den Grenzen der anderen verfahren.

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Stichwort: Auf das Gewissen des Mitbruders Rücksicht nehmen.

Und ihre Macht ist nirgendwo augenfälliger als in ihrer Fähigkeit zu "vergeben".

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Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  Gerd B.
Datum: 18. März 2008 15:31

Durch die vielseitigen Stopp-Zurufe an den Wachtturm, wurden ihm Bauschäden zugefügt:


 


Da er im Laufe von 130 Jahren durch oftmalige Einwirkung von "neuem Licht" Teile seiner Fassade eingebüßt hat, sollte er nun einer Abbruchfirma überantwortet werden.
Die Kosten dafür übernimmt sicherlich unser + :


picture: http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/Wachtturm-Baden7.jpg

:joke:

Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 18. März 2008 15:50
Oho! Danke!
Da gibt es welche die titelten „Der schiefe Turm von Brooklyn"
Vielleicht denkt man über diesen Titel nochmals nach. Eine interessantere und passendere Vorlage gibt es jetzt ja!
Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  . +
Datum: 18. März 2008 16:56
Naja – hinter der Idee „Stoppt den Wachtturm“ steht eine Geschichte.

Also, da meine Frau in ihren theokratischen Aktivitäten voll aufgeht und ich in diesen Aktivitäten nichts zu suchen habe ging ich ins Kino.
Meine Kino Besuche kann man innerhalb eines Jahres an einer Hand abzählen, aber dass muss ja nicht so bleiben.

Ich schaute mir den Film „Die Welle“ an.

In diesem Film rebelliert eine Schülerin gegen die faschistische Struktur die in einer Klasse entsteht und auf die Schule übergreift.

Diese Schülerin verteilt Handzettel in den Schulgebäudefluren (Geschwister Scholl).
Auf diesen Handzetteln ist eine rote, blutige Hand und die Aufschrift „Stoppt die Welle“.

Der Lehrer stand am Anfang des Filmes vor der Klasse und fragte ob heute noch solche totalitären Strukturen in unserem Land denkbar wären.
Die Schüler antworteten in dem Film mit nein.
Ich jedoch platzte fast in der Dunkelheit des Kinos...

Naja – und nach einmal darüber schlafen entstand der Artikel „Stoppt den Wachtturm“.
Ich lief damit sozusagen durch die Flure und verteilte Handzettel...
Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  Gerd B.
Datum: 18. März 2008 20:04
Fand ich ja gut + , das mit dem "Stoppt Wachtturm".
Was in der seligen Sowjetunion die "Prawda" (Wahrheit) war, das ist für die Parteispitze - den Apparatschiks - in Brooklyn ihre Parteizeitung

"Der picture: http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/Wachtturm-Baden6.jpg "

Die Aufnahmen machte ich heute, sie werden bestimmt auch bald bei google zu sehen sein. Es kann sich jeder ungefragt dieser Motive bedienen!
Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 18. März 2008 20:12
Zitat:
Gerd B.
Die Aufnahmen machte ich heute, sie werden bestimmt auch bald bei google zu sehen sein. Es kann sich jeder ungefragt dieser Motive bedienen!
Ich war schon mal so frei.
Weiter herunterscrollen bis zum 1950er "Wachtturm"

ZurIndexseite.htm
Re: jessasmariaundjoseph
geschrieben von:  . +
Datum: 18. März 2008 21:26
hmmm

Hallo Gerd!

Aus deinem Satz „Fand ich ja gut“ entnehme ich das Du meinst mir sagen zu müssen das Du mich nicht kritisieren wolltest?

Gerd, bei mir ist alles im grünen Bereich.
Ich bin weder beleidigt noch vorbelastet.
Es ist richtig – ich weiß nicht was ich mit dem armen Jochen machen soll.
Das ist aber auch schon alles.

Hau mich in die Pfanne – ich hab ein breites Kreuz.
Ich provoziere doch nicht versehentlich.

Eigentlich wollte ich letztes Wochenende über den kleinen David’l schreiben – allerdings kamen die neuen Zeitschriften – so muss sich die Königin von Scheba noch hinten anstellen.

Also wie gesagt, bei mir ist alles im grünen Bereich.
Am Samstag erklärte ich die Gartensaison für eröffnet.
Ich schnitt das 2 Meter hohe Pampasgras.
Und das Gras wusste sich zu wehren - meine Hände sind noch ganz zerschnitten.
Prompt hat es natürlich heute geschneit.
Wenigstens hatte ich noch nicht die Sommerreifen gewechselt, sonst bräuchten wir heute wahrscheinlich Schneeschuhe.

Die Aufnahme machtest Du heute?
Liegt bei Euch kein Schnee?
Versuchs mal mit Sommerreifen – garantiert gibt es am nächsten Tag Schneechaos.
Du schreibst immer dass Dein Wachturm im Park baufällig aussieht.
Ich find ihn eigentlich ganz passabel.
Der Wachtturm in Amerika ist jedenfalls baufälliger.

Und was Jochen angeht.
Mein Gott* - ich hab ihn dreimal gesagt er soll mein Text nicht persönlich nehmen.
Mal ehrlich – hatte ich eine Chance?

Er Antwortete auf meine Thesen – nicht ich auf seine.
Und wenn „die Christen“ sagen das man Lügen der heiligen Schrift mit dem Auge des Glaubens betrachten muss damit aus peinlichen Irrtümern, glaubwürdige Fehler werden…

Also wenn der alte Ulbricht sagt:
„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“
dann handelt es sich dabei um eine glaubwürdige Lüge?
Als alte Parteigenossen müssen wir die Lügen der SED Funktionäre nur mit dem Auge des Glaubens betrachten und schon hat die Partei immer Recht?
Die SED hat seine Funktionäre absichtlich in Widersprüchen verstricken lassen damit sie für das Volk authentischer werden?
Wer an die SED glauben will der sieht in solchen Abweichungen eher die Glaubwürdigkeit der Politiker, da diese vermeintlich von der Vorsehung inspiriert wurden, das zu propagieren woran diese sich erinnerten.
Kohl konnte sich vornehmlich an überhaupt nichts mehr erinnern.

Gerd – das ist doch nicht Euer ernst?
Oder doch?

Ob das Du schreibst, Jochen oder der Pabst ist mir doch Wurscht
– das gehört in Stein gemeißelt!

PS.:
Fußnote zu „Mein Gott*“

*** sg Lehrstück 11 S. 57 Abs. 11 Täglich eine gute Sprache sprechen ***
Christen müssen sorgfältig eine respektlose Sprache vermeiden. Manche Menschen gebrauchen die Bezeichnung „Gott“ und „Herr“ sowie „Jesus“ und „Christus“ lediglich, um ihrer Sprache Nachdruck zu verleihen oder als Ersatz für ein Fluchwort. Andere Ausdrücke wie „potz Blitz“, „oje“ und „herrje“ werden lediglich verhüllend für Ableitungen von „Gott“ und „Jesus“ gebraucht und sind daher als Ausrufe nicht in Ordnung. — 2. Mose 20:7; Matth. 5:34-37.
Re: jessasmariaundjoseph
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 19. März 2008 07:03
"Es ist richtig – ich weiß nicht was ich mit dem armen Jochen machen soll."

Hallo "+", wo drückt der Schuh?

Du bist der Bibelkritiker - nicht ich.
Du hast ein Problem mit der Bibel - nicht ich.

Das ist aber auch fast schon alles.
Dazu hatte ich eigentlich auch schon alles gesagt.

Womit ich ein Problem habe, für dich gerne wiederholend, ist mit der Zerlegung der Bibel zu eigenem Zwecke, wie seitens der WTG - doch kein Problem mit dir. Ich kenn dich nicht mal.

Meine Meinung zur Bibelkritik habe ich bereits klar dargelegt.

"Und was Jochen angeht.
Mein Gott* - ich hab ihn dreimal gesagt er soll mein Text nicht persönlich nehmen.
Mal ehrlich – hatte ich eine Chance?"

Ja. Wenn du nur "mein Text" wörtlich nimmst wenn du wirklich bei deinen geblieben wärst!

Womit ich ein Problem habe, für dich gerne wiederholend, ist mit der Zerlegung meiner Worte zu deinem eigenen Zwecke, etwas, wie es seitens der WTG dir Jahrelang anhand der Bibel und anderen Zitaten von z.B. irgendwelchen Professoren vorgelebt wurde - doch kein Problem mit dir.
Ich verstehe das du dein Vertrauen in die Bibel verloren hast, aufgrund des Umgangs der WTG mit dieser.

"Und wenn „die Christen“ sagen das man Lügen der heiligen Schrift mit dem Auge des Glaubens betrachten muss damit aus peinlichen Irrtümern, glaubwürdige Fehler werden…"

Nochmals: Definiere einen Christen nicht anhand der Lehren der WTG, oder in derer Umsetzung als wie ein JZ es vorgibt sein zu wollen. Frag einen Pastor oder Pfarrer nachdem du ihm den Glauben der WTG geschildert hast; er wird dir sagen das JZ keine Christen sind!
Unsere Lehren sind (bloß) "gestüzt auf der Bibel", heißt es doch seitens der WTG. Doch ist es letztlich nicht mehr, als wie die Zuhörer zum Gebrauch der Bibel zu ermuntern, damit die beim Wachtturmstudium nicht einschlafen - oder gerade damit die anderen nicht merken das man einschläft, wird die dicke Studienbibel als Stütze für die Ellenbogen verwendet.

Denn, kann man behaupten, das man ein Objekt, welches man schamlos, einem Missbrauch gleich, zweckentfremdet, ja das man dieses Objekt deshalb nur schätzt, weil es sich nicht wehren kann? Dann auch noch behauptend, es zu lieben, wie von Gott gewollt? Geht das, ohne pervers oder satanisch veranlagt zu sein?
Aber wenn es darum geht, "Christ" sein zu wollen, dann gibt es nun mal nur dieses einzige Buch, was die nötigen Infos dazu enthält um überhaupt seinen Glauben an Christus aufbauen zu können - das ist nun mal die Bibel.

"Peinliche Irrtümer" sind somit, genau wie du es schilderst, glaubwürdige Fehler für einen Christen, denn in den hunderten von Jahren haben sich natürlicherweise Fehler eingeschlichen, wie z.B. die unterschiedlichen Erinnerungen von Einzelpersonen.
Doch das worauf es ankommt, um zum Glauben an Gott und seinen Sohn zu finden, dazu reicht es allemal. Wenn du nur willst.

Da du ein (schlechtes) Beispiel bringst (SED), darf ich das auch:

Ein 500,00 Euroschein (die Bibel) hat im Laufe der Zeit Flecken, Ecken und Risse bekommen (Fehler in der Bibel). Dennoch kannst du ihn gebrauchen, wenn du magst (um Gott zu suchen). Es gibt aber auch welche, die sagen dann : "Da sind ja Ecken und Risse drinne, den will ich nicht!"
Die erkennen dann halt nicht den wahren Wert!
(War das mal im WT? Ich hoffe nicht.)

Es freut mich nun mal nicht gerade, wenn da jemand seinen Glauben aufgrund der WTG verloren hat.
Denn dann haben die gewonnen!
Doch damit kann/muss man leben, auch wenn es traurig ist.

Kritisier ruhig die Bibel wenn du meinst - verdreh aber bitte meine Worte nicht.
Ich kann nachvollziehen wenn man "fünf Jahrzehnte" als JZ die Bibel verdreht hat, und somit es zur Gewohnheit geworden ist, Dinge zu verdrehen, so etwas nur schwer abzulegen ist und man logischweise beginnt im Alltag oder hier im Forum genau so zu handeln, nur mit den Worten anderer. So was kriegen manche eben nicht so einfach abgelegt - aber wird es dadurch legitim?
Sowas fasse ich zwar dann einerseits als nachvollziehbar auf, doch dann auch wieder als etwas was ich eben nicht so stehen lassen kann. Man fühlt sich sozusagen "benutzt" - ein scheusliches Gefühl wie du weißt.

Wenn du mich also zitierst, dann bitte auch in meinen Sinne!!
That's all!

Bitte nicht so wie der Wachtturm, der einfach irgendwelche Professoren für sich sprechen lässt, auch wenn diese eigentlich nichts zum Gedanken im Abschnitt (Fallbeispiel in "Permafrost") gesagt haben.

J.
Re: jessasmariaundjoseph
geschrieben von:  Gerd B.
Datum: 19. März 2008 07:50
Es war von mir völlig ernst gemeint, lieber + , man soll Diktaturen stoppen.
Vielleicht sogar eine Olympiade, wenn die Gastgeber sich selbst als prügelnde Unterdrücker entlarven.
Das Amtsorgan der WTG gehört auch gestoppt, weil sie die freie Meinung manipuliert und unterdrückt! Sie macht keine Herzenschristen, sondern nur trainierte Affen, mit religiösem Anstrich. Du sollst, du musst, unterdrücke dies, unterdrücke das - nur eines unterdrücke nicht: uns zu lieben, zu gehorchen und zu spenden.
Deine Faksimiles + , sprechen eine zu deutliche Sprache, das ist alles original, nicht originell für die Mitläufer im Hamsterrad, sondern total entlarvend.

Du erwähntest den Ulbricht und die DDR. Die Parallele zwischen religiöser und politischer Diktatur ist augenscheinlich. Ich lernte ein Gedicht zu DDRschen Zeiten:

Was für die Frau der Büstenhalter
ist für die DDR der Ulbricht Walter,
denn beide pressen ganz enorm
die Massen in die richt'ge Form.


Auch Sekte ist Diktatur. Im IL-Forum löste ich bei Kirchenleuten vor Jahren großen Unmut aus, weil ich schrieb, auch die r.k. Kirche wurde Sekte, schon von Anbeginn an. Dann scannte ich das:

Das "Kompendium der Kirchengeschichte" schreibt auszugsweise:
von Karl Heussi, § 18:

Der Ausbau der frühkatholischen Kirche [2. u. 3. Jh.]:

In dieser Zeit gelangte die Entwicklung des Gottesdienstes zu einem relativen Abschluß. An die Stelle der urchristlichen, völlig freien und regellosen Gemeindeversammlungen ist nun ein kompliziertes Gefüge heiliger Handlungen getreten, die in feststehender Ordnung feierlich vollzogen werden. Mit dem Aufkommen des Opferbegriffs ist als sein notwendiges Korrelat der Priesterbegriff in die Kirche eingedrungen. Die Leitung der gottesdienstlichen Versammlung, einst ein "Dienst" an der Gemeinde, ist schon längst das ausschließliche Vorrecht des Klerus geworden. Die magisch-sakramentalen Vorstellungen haben im Laufe der Zeit immer größere Bedeutung gewonnen; zu Abendmahl und Taufe haben sich noch weitere heilige Zeremonien gesellt. Mit dieser Wandlung des Gottesdienstes aber hat sich eine spezifisch kultische Frömmigkeit ausgebildet, die sich immer ausschießlicher in dunkeln, mystischen Gefühlen bewegt. Was die Theologie lehrt, die Erlösung aus dem Todesverhängnis und die Vergottung des Menschengeschlechts, das läßt der Kultus den Christen e r l e b e n: in der Eucharistie fühlt der Gläubige in mystischen Schauern göttliche Kräfte in sich einströmen. Diese Entwicklung des Kultus hat sich unter starker Einwirkung der heidnischen Mysterien vollzogen.<

In einem anderen Ex-ZJ-Forum versuchen seit etwa 3 Jahren, die Adventisten im Ausstiegslager der Zeugen zu fischen. Also mussten sie es ertragen, dass ich und andere ihre Sekte unter die Lupe nahm. Diese Leute merken überhaupt nicht, dass sie mit ihren Anklagen an die WTG, sich selbst auch gleich abwatschen sollten.
Beispiel: Weil bei denen Alkoholverbot ist, konnte natürlich Jesus nur Wasser in unvergorenen Traubensaft verwandeln. Wenn man dann auf die Stelle verweist, dass die Leute bei der Kana-Hochzeit "trunken" wurden, dann werden diese Hinweise nicht einmal ignoriert, es erfolgt kein Bezug.
Da mache ich meine persönlichen Studien und frage mich, ob ich als ZJ auch so ignorant war...

Also mache weiter und gib Stoppzeichen, lieber + !

So, nun raus in die Sonne, Nachmittag ist Schnee prophezeit. Aber Propheten irren oft, stoppt sie auch gleich :mad:
Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  Gerd B.
Datum: 19. März 2008 15:41
Jochen meint bestimmt, wie es so volkstümlich heißt:

"Schlage nicht den Sack, wenn du eigentlich den Esel meinst!"

Fällt mir dazu ein Witz ein, Mann im Wirtshaus erzählt:

Kürzlich, als ich überraschend nach Hause kam, flüsterte ein Nachbar im Stiegenhaus: "Bei ihrer Frau ist der Kutscher, dessen Pferdewagen unten vor der Haustüre steht, zu Besuch!"
"Na warte, der wird was erleben!"
"Ich komme rauf, kommt mir ein halbnackter bärenstarker Riesenlackel entgegen, mir war gleich ganz unheimlich."
"Was hast' dann gemacht?"
"Ich ging vors Haus und hab seinem Pferd einen Tritt in den Arsch gegeben".
Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  . +
Datum: 03. April 2008 15:51
Am internationalen Tag der Menschenrechte demonstrierten die Reporter ohne Grenzen in Hongkong gegen die Verletzung der Menschenrechte in China.

picture: http://www.manfred-gebhard.de/s2.jpg

Worum ging es?

• Freier Informationszugang
• Freie Meinungsäußerung

Ein Hohn wenn ich mir die Spannungen innerhalb meines sozialen Umfeldes Anschaue die ich durch die Wachtturm Gesellschaft erdulden muss.
Das Alles nur weil ich es mir erdreiste von meinem Recht der freien Meinungsäußerung und des unzensierten Informationszuganges gebrauch zu machen.

Warum lassen sich die Mitglieder der Zeugen Jehovas die Verletzung ihrer Menschenrechte bereitwillig gefallen?
Warum zeigen Deutsche anklagend auf China, während gleichzeitig die Sekte der Wachtturmzeugen als gemeinnützige Körperschaft des öffentlichen Rechts steuerlich begünstigt wird?
Warum kann man die Beschneidung meiner Menschenrechte (freier Informationszugang und freie Meinungsäußerung) durch die Wachtturm Gesellschaft nicht rechtlich belangen?

picture: http://www.manfred-gebhard.de/testdummys.jpg

www.reporter-ohne-grenzen.de/presse/pressemitteilungen/news-nachrichten-single/article/1/internationaler-tag-der-menschenrechte-rog-demonstriert-in-hongkong.html
Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  Gerd B.
Datum: 03. April 2008 17:16
Zu ähnlich gelagerten Diskussionen schrieb ich vor über zwei Jahren bei "Infolink":

>>...Wenn auch unser Gesetzgeber in den Sekten keine Schuld-Gemeinschaften erkennt, weil ihm für eine Anklage keine relevanten Gründe vorliegen, weil dort nicht geschlagen oder getötet wird, so ist allein die Tatsache, dass dort Menschen psychisch verbaut werden, bis hin zu Depressionen und Selbstmord, allein ein Grund in diesem Forum täglich darauf zu verweisen. Wo anders hätte ich und arabsand diese Frage nicht akut gemacht.

Es gibt unzählige Vereine, die sich gegen die Sekten stark machen, mit Einsatz von Personen und Literatur. Ich bin im Vorstand der "Ges.gg. Sekten- und Kultgefahren". Wir erleben immer wieder, dass betroffene Angehörige von Sektenopfern laut beklagen: "Warum unternimmt der Staat nichts!", weil bei manchen die Kinder der Sektierer ins Ausland zur "Meditation" (Indoktrination) verfrachtet werden. Wir luden einmal einen staatlichen Richter ein und der meinte nur, zur Anklage braucht man strafrelevante Ursachen. Psychische Verbauung ist nicht sichtbar, daher ist keine Schuld erkennbar, ergo keine Anklageberechtigung. Stimmt das, rein objektiv? Müssen erst blau geschlagene Körperteile sichtbar sein, bis man eine psychisch verursachte SCHULD als Hintergrund erkennbar wird?

Wir waren die Rädchen im Getriebe, daher trifft auf uns auch nur die Rädchenschuld zu, aber unschuldig sind wir auch dann nicht, wenn wir in das System hineingeboren wurden und Mutterrädchen ein Sohn/Tochterrädchen erzeugte.

Eine andere erweiterte Frage: Wie weit ist ein Soldat schuldig, wenn ihn das Vaterland zur "Fahne" befiehlt und er unter Eid (der Taufe in der Sekte ähnlich) verpflichtet den Gegner aus dem Land "Babylon" zu erschießen, weil der hochoffiziell zum Feind ernannt wurde?
Man könnte das Ganze erweitern bis hin zu den KZ-Schergen, die ja auch nur ihre Pflicht erfüllten, die ihnen aufgetragen wurde...

Das Sektenrädchen, hat auch nur mit bestem Wissen und Gewissen neue Rädchen für das Großgetriebe angeworben. Wenn er/sie die Fehlhandlung erkennt und sich deswegen aus dieser Umklammerung entfernt, ist er/sie dann jede Schuld automatisch los?

Neblige Grüße zu etwas nebligen Beurteilungen!
Gerd<<

http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=5126.msg119285#msg119285

PS.: Nicht vergessen: Auch WIR waren nicht nur Opfer, sondern auch Täter!
Re: Stoppt Wachtturm!
geschrieben von:  swordfish
Datum: 03. April 2008 18:35
Hallo + hallo Gerd

ich kann + gut verstehen, dass du dich ungerecht behandelt fühlst, wenn die
ach so lieben "Brüder" sich sehr sonderbar verhalten, so lange man noch in der Versammlung ging, schien es so, als wären es die besten Freunde.aber so bald man seine freie Meinung äüssert- wird man behandelt wie Luft.
Man selbst reagiert mit Unverständnis, ganz klar.
aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist, hat man ja. als man noch voll von der Sache überzeugt war, selbst so eigenartig gegenübr Ausgeschlossenen, Ausgestiegenen.-gehandelt. Das hat mich im Nachhinein selbst erschreckt, aber das
ist halt die Zeugen- Doktrin, wovon sie sich in 100 Jahren nicht von abbringen werden lassen,man kann gerichtlich oder öfentlich dagegen vorgehen, aber ob es nützt?? Wahrscheinlich und leider nicht.
Was ich und mein Mann versuchen ist, wenn man beobachtet, dass ein Mensch
in die Fänge einer Sekte gelangt, davor zu warnen, besonders junge Menschen sind ja leicht beeinflussbar.
Damit wollte ich ausdrücken, dass es echt eine bescheuerte Situation ist, die + ,
wir und viel andere durchmachen müssen, aber in einigen Jahren wird man das hoffentlich gelassener sehen.

LG Selina

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