Katholische Nazis
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 25. Oktober 2012 03:34
Zeitgeschichte vor siebzig Jahren"
Noch heute kann man besonders auch im katholisch-christlichen Spektrum, Zeugen Jehovas bezüglichen Voten begegnen, wo man eigentlich nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen kann, über die dort offerierte Mixtur von „heiliger Einfalt" „gestärkt" durch massive Verschwörungstheoretische Elemente. Ein besonders übles Beispiel dafür: „Robin de Ruiter" sein Name.
Nicht auch zu vergessen den Herrn Johannes Rothkranz, welcher für de Ruiter ja eine besondere Autorität darstellt, und letzterer auch durch seine üble Verteidigung der antisemitischen Hetzschrift
„Protokolle der Weisen von Zion", von sich reden macht.

Begegnet man solch Unterbelichteten also noch in der Gegenwart, so braucht man sich auch nicht zu verwundern. Auch in der Vergangenheit, sah es da nicht viel „besser" aus.

Zwei katholische Zeitschriften in der Schweiz. Einmal die in Winterthur erscheinende „Hochwacht"; und zum anderen ein Blatt, das sich „Arbeiter ... Organ der katholischen Arbeiter-Vereine der Schweiz" nannte, brachten im Jahre 1942 eine mehrteilige Artikelserie überschrieben „Zur Orientierung. Die Ernsten Bibelforscher".
„Arbeiter" begann mit dieser Artikelserie am 23. 7. 1942 und die „Hochwacht" am 7. 8. 1942. Es ist aber offenkundig, das beide Blätter, ein und denselben Text abdruckten.

Seine „Inspiration" bezog der nicht namentlich genannte Verfasser, auch und nicht zuletzt durch das 1936 in Hitlerdeutschland erschienene Buch des Dr. Jonak über die Zeugen Jehovas.
Soweit also die Ausgangslage.

In der Ausgabe des „Trost" vom 1. 10. 1942 kommt selbiges auch darauf zu sprechen, und spart selbstredend auch nicht mit Kritik.

Wiederum ist aber auch der Umstand zu registrieren, dass der eigentliche, inkriminierte Text, den „Trost"-Lesern vorenthalten wird. Und da selbige (in der Regel) wohl kaum Abonnenten der genannten katholischen Blätter sind, sind sie wieder einmal nur Halbinformiert.

Bevor also auf die „Trost"-Kritik eingegangen wird, seien doch erst mal die wesentlichen Ausführungen jenes katholischen Artikelschreibers vorgestellt.
Letzterer führte aus:

„Ohne Zweifel sind die Bibelforscher jene Sekte, die in der Schweiz am meisten sich breitmacht und immer wieder versucht, auch in katholischen Gegenden ihre Eier abzulegen. Ihr Propaganda-Apparat funktioniert so tadellos, daß sogar der Sonntagvormittag dazu verwandt wird, die Briefkästen unserer Städte und Dörfer mit bibelforschendem Inhalt zu füllen. Seit einiger Zeit schenkt auch die Armee diesen Leuten ihre Aufmerksamkeit, weil die Anhänger dieser religiösen Sekte Dienstverweigerer sind, mit denen sich die Militärgerichte zu befassen haben. Innerhalb der Armee ist den Bibelforschern deswegen jede Propaganda untersagt. Im Land selber aber dürfen sie auf Grund der berühmten Glaubens- und Gewissensfreiheit weiterhin ihr Unwesen treiben.

Dann geht es weiter, mit einer sattsam bekannten Tendenzthese der katholischen Nazis (meinetwegen mag man sie auch als nazistische Katholiken betiteln):

Ob er (Russell) jüdischer Abkunft war, ist nach vorliegenden Angaben auch nicht recht wahrscheinlich, obschon sein gesamtes späteres Wirken ganz vom jüdischen Geschäftsgebaren getragen ist und seine Lehre einen ausgesprochenen Zug der Verherrlichung des Judentums an eich trägt.
Um aber den jüdischen Einschlag der Sekte nicht offen hervortreten zu lassen, ließ er seit 1896 daß Wort "Zion" im Titel fort, so daß die Gesellschaft fortan hieß: "Wachtturm Bibel und Traktatgesellschaft"

.Als nächstes meinen diese Herrschaften:

Die feindliche Einstellung gegen die katholische Kirche und die Verherrlichung des Judentums, die schon bei Russell und seinen Schriften stark hervortreten, zeigten sich noch viel ausgeprägter bei seinem Nachfolger Rutherford. Von Beruf Rechtsanwalt, trat Rutherford mit noch größerer Gewandtheit, aber auch mit größerer Unverfrorenheit für seine Sache ein. 1918 wurde er wegen Spionage verhaftet und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Im nächsten Jahre wurde er jedoch begnadigt, und nun begann er mit allen Mitteln seine Lehre in die verschiedensten Kreise des Volkes zu tragen.

Im Jahre 1932 wurden 25,8 Millionen, 1933 30 Millionen und 1934 32 Millionen Bücher und Broschüren vertrieben. Seit 1921 haben die Ernsten Bibelforscher nicht weniger als 179 Millionen Schriften unter das Volk gebracht. In Amerika besitzen sie mehrere Radiosender.

Rutherfords rastlosen Bemühungen gelang es, seiner Sekte in fast allen Ländern feste Organisationszentren zu geben, von denen aus die ganze Welt mit ihren Schriften und Flugblättern überschwemmt wird.

Sie wollen nicht geschlossene Gemeinden, sondern sie sollen vor allein ihre Lehre und Ideen in möglichst weite Kreise des Volkes tragen, um sie mit Gedanken des kommenden jüdischen Weltreiches vertraut zu machen. Und damit haben wir die eigentliche Bedeutung und Gefahr der Ernsten Bibelforscher berührt.

Doch bevor wir auf die Beziehung dieser Sekte zu den Juden näher eingehen, müssen wir uns erst kurz mit ihrer Lehre befassen.

Selbige meint man wie folgt bewerten zu können:

Es ist ein eigenartiges Durcheinander von christlich klingenden Redensarten und jüdischen und atheistischen Lehren.

Unter den vielen Sekten der Gegenwart arbeitet keine mit einem solchen Propagandaapparat wie die Ernsten Bibelforscher. Wenn man die ungeheuren Anstrengungen der Bibelforscher zur Verbreitung ihrer Lehre mit dem Inhalt ihrer Predigt vergleicht, dann kommt man wie von selbst auf den Gedanken, daß hinter dieser Vereinigung mehr als nur der Prophetendünkel eines Sektenführers und mehr als der Aposteleifer einiger Bibelfanatiker stehen.

Als nächstes wird das „Ei des Columbus" präsentiert:

Schon oft ist die Frage gestellt worden, woher die Ernsten Bibelforscher eigentlich die ungeheuren Geldmittel für ihre ausgedehnte und kostspielige Propaganda nehmen, zumal sie keine Vereinsbeiträge, keine Eintrittsgelder bei Versammlungen erheben und ihre Schriften größtenteils gratis oder zu einem ganz niedrigen Preise vertreiben,
- Woher kommt das Geld, um den ganzen Verwaltungsapparat, Erwerbungen von Häusern, Mieten, die zahllosen Angestellten, die Kosten großer Versammlungen, die großen Zeitungsannoncen, die Millionen von Flugschriften und Plakate, die Radioübertragungen, die weiten Reisen ihrer Agenten zu zahlen, die in Schlafwagen und Speisewagen, Automobilen, auf eigenen Motorschiffen Kanada, Indien, Australien durchqueren?

Die Finanzberichte in den regelmäßig erscheinenden Jahrbüchern bringen ganz lächerliche Angaben.

Wer da am lächerlichsten argumentiert, dürfte wohl eine Frage sein, bei der man durchaus anderer Meinung sein kann als jene katholischen Nazis.
Weiter im Zitat:

Warum diese Verschleierung? Offenbar weil ein Bekanntwerden der Geldgeber die Bibelforscher bloßstellen würde.

Woher kommen also die Geldmittel? Gewiß von denen, die das meiste Interesse daran haben, daß die Lehren der Bibelforscher in möglichst weite Schichten des Volkes dringen, und das sind gewisse führende Kreise der Juden.
Der Verfasser der eingangs erwähnten Schrift
(Jonak) "Die Zeugen Jehovas" hat, gestützt auf eigenes Studium und auf zahlreiche Abhandlungen, die über die Bibelforscher erschienen sind, überzeugend nachgewiesen, daß die Sekte der Bibelforscher nur im Interesse des Judentums arbeitet, ist ihre ganze Arbeit ausdrücklich gegen das Christentum , vor allen gegen die katholische Kirche, gegen Papsttum und Priestertum gerichtet. Sie verlangen ausdrücklich die Beseitigung der katholischen Kirche und aller Priester. Für ihren neuen Staat verlangen sie für alle Bürger Beschneidung nach jüdischem Ritus. Ihr Geschäftsjahr richtet sich nach dem jüdischen Kalender; es läuft vom l. Oktober bis 30. September, Mit der Begründung, daß es den Juden verboten sei, legen sie auch ihren Anhängern nahe, sich des Genusses von Schweinefleisch zu enthalten.

Das mit dem nicht Schweinefleich essen, ist wieder mal so eine Ententeichthese, erstens nicht belegt, und zweitens einige Rückschlüsse über den Geisteszustand der katholischen Nazis erlaubend.
Weiter im Zitat:

Rutherford gab im Jahre 1925 ein Buch heraus: "Trost für die Juden", in dem er die Ansprüche der Juden auf das Heilige Land unterstützt und die Lehre des Heilandes, daß sich die Juden am Ende der Zeiten bekehren werden, als falsch hinstellt, Gerade für den Zionismus, jene Bewegung, die die Rückkehr der Juden nach Palästina betreibt, setzen sich die Bibelforscher aufs allernachdrücklichste ein.
Dabei kommt es Ihnen aber nicht darauf an, dass die Israeliten in Palästina angesiedelt werden, sondern die Rückkehr der Juden ins Heilige Land ist ihnen gleichbedeutend mit dem Beginn eines jüdischen Weltreiches mit seinem Mittelpunkt in Jerusalem; denn für Russell und Rutherford sind die Juden die "Führer der Menschheit", die "Retter der Welt", das Volk, das den ersten Rang unter den Völkern einnehmen wird.

...Zeigen auch die Bibelforscher, wenn auch mit religiösen Schleiern verhüllt, in ihren Schriften und in ihrem Auftreten immer wieder eine unverkennbare Zuneigung für den Kommunismus, wenn freilich für diesen im neuen Reich kein Platz mehr ist, so ist er doch der wertvollste und willkommene Bundesgenosse zur Beseitigung und Vernichtung der katholischen Kirche und der christlichen Nationen. In dieser Sympathie für den politischen Umsturz treffen sich die Ernsten Bibelforscher mit den von Juden geleiteten
Freimaurern, so daß es gewiß nicht dem Zufall zuzuschreiben ist, wenn sie gerade in den Ländern die meisten Erfolge aufzuweisen haben, in denen die Freimaurerei ihren bedeutendsten Einfluß entwickelt, in Nordamerika, Mexiko, Spanien, Frankreich, Schweiz und Tschechoslowakei.

Umgekehrt sahen sich aber auch verschiedene Regierungen veranlaßt, gegen die Wühlarbeit der Bibelforscher einzuschreiten. So haben Deutschland, Italien, Österreich, Lettland die Sekte verboten. In Japan sind ihre Schriften beschlagnahmt; in Belgien, Holland und Bulgarien werden alle ausländischen Agenten der Sekte aus dem Lande ausgewiesen, damit ist hinreichend gezeigt, wes Geistes Kind die "Ernsten Bibelforscher" sind. Die Führer dieser Sekte sind nicht ehrliche, nach Wahrheit suchende, wenn auch irrende Menschen, sondern religiös getarnte Pioniere eines jüdischen Weltreiches, Leute, die unter Mißbrauch der Religion die Kirche bekämpfen und dem Umsturz die Wege bereiten, Wölfe, die in Schafskleidern unter die Menschen gehen. Daher heißt es, gerade diesen falschen. Propheten energisch die Stirne zu bieten, um ihnen das Handwerk zu legen.

Als „Rezept" empfiehlt man dann: Der vielfach aufdringlichen Art der Bibelforscher-Agenten gegenüber bleibe man energisch und fest und suche sie nicht dadurch loszuwerden, daß man ihnen etwas abkauft, sondern dadurch, daß man ihnen kurzerhand die Türe weist und literarischen Produkte verbrennt..."

An diesem Votum ist schon mal auffällig, dass sein Verfasser in keiner Weise jenen Umstand mit reflektiert, dass der frühe Philosemitismus der Bibelforscher, eben im Jahre 1942 nicht mehr galt. Wenn er sich gar dazu versteigt, zu behaupten, es würde jüdische Beschneidung praktiziert. Oder es würde kein Schweinefleisch gegessen, dann ist dazu erst mal schlicht und einfach festzustellen.
Das hat auch ein Jonak nie behauptet. Das hat dieser katholische Verfasser, sich aus seinen eigenen, üblen Fingern herausgesaugt. Es ist damit offenkundig, dass er der WTG ein willkommenes „Heimspiel" lieferte, um sich wieder einmal in der Glorie der zu Unrecht Verfolgten zu sonnen.

Und in dieser Konsequenz „informiert" dann „Trost" seine Leserschaft über vorgenannten Artikel auch mit den Worten:

„Sie mögen entscheiden, ob folgende Vorwürfe berechtigt sind:
Die Bibelforscher proklamieren ein jüdisches Weltreich.
Sie fordern für alle Bürger Beschneidung nach jüdischem Ritus.
Sie verlangen von ihren Anhängern, sich des Genusses von Schweinefleisch zu enthalten.
Ihre Lehren sind atheistisch, (gottesleugnerisch)
Sie lehren, Christus sei nicht eigentlich Gottes Sohn.
Sie lehren, daß die Juden als unsterbliche Menschen auf Erden ein glückliches Leben führen werden. ...
Die Führer dieser Sekte seien nicht ehrliche, nach
Wahrheit suchende Menschen."

Seinen Triumph weiter ausspielend schreibt dann „Trost" weiter:

„Es ist nicht schwer zu ersehen, aus welcher Quelle der Verfasser der betreffenden Artikel über die "Ernsten Bibelforscher, bezw. die Zeugen Jehovas" schöpft. Es ist eine trübe Quelle. Sie selbst führen sie an:
Dr. Hans Jonak von Freyenwald.
Der Verfasser dieser von Ihnen erwähnten Broschüre: "Die Zeugen Jehovas" ist uns bekannt. Ebenfalls sind den Behörden und uns seine Beziehungen zu dem Nazi-Agenten Fleischhauer und dem wegen Spionage verurteilten
Tödtli bekannt. Warum "orientieren" Sie Ihre Leser nicht darüber, damit diese um so besser beurteilen können, wessen Geistes Kind der Schreiber der Artikel "Die Ernsten Bibelforscher" ist, der sich solch einer trüben Quelle bedient?

Man kann „Trost" dabei nicht absprechen, damit durchaus geschickt zu agieren. Jonak publizierte als Österreicher 1936 in Hitlerdeutschland. Schon allein dieser Umstand spricht Bände. Es wird also die Chance zu einer griffigen Totschlag-Vokabel ergriffen und auch konsequent genutzt. Alles was nun „Trost" an Überzeichnungen jenes katholischen Autors aufspießt, etwa die schon genannte „Beschneidungsfrage" und anderes mehr, sucht es diesergestalt, letztendlich Jonak in die Schuhe zu schieben, was so, wiederum nicht sachgerecht ist.

Einen besonderen „Trumpf" meint dann „Trost" noch in Sachen Jonak ausspielen zu können. Es zitiert aus einem Schreiben letzteren (wo man voller Stolz noch betont man besitze dessen Original), dass Jonak an eine Zeugin Jehovas gerichtet hatte, mit der erklärten Absicht, von ihr WTG-Literatur „loszueisen", an der er zwar interessiert war, die er sich aber offenkundig anderweitig nicht beschaffen konnte. Dabei schmierte er jener Zeugin auch reichlich „Honig ums Maul". Vielleicht etwas zu reichlich.

Der Sachverhalt ist ja durchaus nachvollziehbar. Ich gebe nur nachstehenden Fakt zu bedenken.
Wer als Außenstehender Wissenschaftler, beispielsweise daran interessiert sein sollte, die interne Zeugen Jehovas-Zeitschrift „Unser Königreichsdienst" einzusehen, wird eine besondere Erfahrung sammeln.
Parsimony.25605
Der Wissenschaftler sagt sich vielleicht. Na, da die örtliche wissenschaftliche Bibliothek über diese Zeitschrift nicht verfügt, versucht er es halt über den Leihverkehr der wissenschaftlichen Bibliotheken. Wenn den sein Bestellversuch diesbezüglich überhaupt angenommen wird, da ein bibliographischer Nachweis als Beleg für die Bestellaufgabe vonnöten ist. Gesetzt der Fall, er meistert schon mal diese erste Hürde, wird er dennoch nicht ans Ziel gelangen. Keine wissenschaftliche Bibliothek hat diesbezügliche Bestände. Auch nicht die Hessische Landesbibliothek in Wiesbaden, die ansonsten einen Pflichtexemplars-Anspruch auf die WTG-Literatur hat.

Vor ähnlichen Problemen stand seinerzeit eben schon Jonak. Und wenn er da in einem privaten Schreiben an eine Zeugin Jehovas, derselben etwas zuviel „Honig ums Maul schmierte" in der Absicht, auf diesem Wege an WTG-Literatur heranzukommen, dann ist das durchaus nachvollziehbar. Wenn „Trost" nun als besonderen Triumph auch jenes Jonak-Schreiben zitiert und als großen Sieg feiert, dann ist wohl noch ergänzend hinzuzufügen.
Es gibt auch Siege, welche sich unterm Strich, als Phyrrussiege entpuppen!

Exkurs:
Beiläufig kam in vorstehendem Text auch der Begriff „Beschneidung" mit vor. Gerade in jüngster Zeit hat dieses Thema in Deutschland wieder mal die Öffentlichkeit erreicht.
Eine eher beiläufige Reflektion dazu ist auch auf der Blogseite des Journalisten Burkhard Schröder zu beobachten gewesen.
Bekanntermaßen „vergisst" Google nichts oder nur wenig. Wie also Herr Schröder jenes Thema aufnahm, hatte ich das zeitnah, nicht mitbekommen. Aber dann etwas zeitversetzt bin ich dort doch noch über dem Umstand „gestolpert"
Zitat von Herrn Schröder:

"Wer in Deutschland einen Jungen aus religiösen Gründen beschneidet, begeht als Arzt eine Körperverletzung – auch wenn die Eltern des Kindes den Eingriff ausdrücklich wünschen", berichten diverse Medien.
Bravo! Da werden die Verehrer höhere Wesen aber mit den Zähnen knirschen. (Jehovas Zeugen lassen übrigens auch beschneiden.)
Dieser Unsinn stammt schon aus der Zeit vor dem Judentum – die Juden haben es nur übernommen, und die Muslime es von den Juden. Es hat mir Hygiene nichts zu tun, obwohl das immer wieder behauptet wird. Dass Männer ohne Vorhaut gesunder sind, ist schlicht ein dummer Aberglaube. (vgl. übrigens das Buchkapitel "Auf Messers Schneide" in meinem Buch "
Unter Männern" 1988)

Dazu dann die nachfolgenden Antworten:

Betreff: Beschneidung
Man kann sicherlich vieles – zu Recht – an den Zeugen Jehovas kritisieren. Allerdings erweist man sich keinen Gefallen, wird dieses mit Falschbehauptungen praktiziert.
In der Schweiz der 1940er Jahre, gab es von wenig Sachkenntnis beleckte katholische Publizisten, die im Strom des Antisemitismus mitschwammen, und dabei (wohl zuerst) jene Behauptung aufstellten. Dieweil sie die Zeugen Jehovas in die jüdische Ecke stellten (wiederum darauf mit dem Vorhalt antwortend als Folge ihrer eignen Unkenntnis, und trotzdem den „großen Mann" spielend, der sie mitnichten waren), die dann wohl jene These zuerst ventilierten.
In objektiver Betrachtung ist festzustellen.
Der Brauch der Beschneidung, wurde zu keinem Zeitpunkt von den Zeugen Jehovas praktiziert – in Vergangenheit und Gegenwart.

Und warum war ich selbst dabei, als ich für mein erste Buch über Beschneidung recherchierte, als ein kleiner Junge beschnitten wurde, dessen Eltern bei den Zeugen Jehovas waren? Ich habe mir das nicht ausgedacht.

Verstehe ich es richtig thematisiert Ihr Buch „Unter Männern ..." in einem Kapitel die Neuapostolische Kirche, welche aber nicht mit den Zeugen Jehovas identisch ist. Als einer welcher selbst eine Zeugen Jehovas geprägte Biographie hat, muss ich weiter den formulierten Widerspruch aufrechterhalten, fallweise auf begründete Darlegung der gegenteiligen Meinung bestehen. Nur der pauschale Hinweis auf Ihr Buch, ist mir dabei allerdings zu wenig.
Ein übler katholischer Publizist in der Schweiz, namens
Otto Karrer, publizierte im Jahre 1942 ein Buch betitelt über „Moderne Sekten". Karrer mache ich als den Urheber jener Falschthese aus.
Zur Geschichte der Zeugen Jehovas gehört auch, einst glühende Philosemiten (Begünstiger des Zionismus) in ihrer Frühzeit gewesen zu sein. Der zweite relevante „Fürst" der „Zeugen" (J. F. Rutherford) kippte als Morgengabe an die Nazis, in den Dreißiger Jahren diese Tendenz. Herausragender Beleg, auf welchem auch Karrer „herumreitet". Band 3 des Rutherford-Buches „Rechtfertigung". Dort die Seite 320.
Dort formuliert Rutherford in Neukonzipierung der Dogmatik, das bei den Juden vorhandene „Zeichen der Beschneidung", sei nunmehr das „Zeichen des Glaubens und der Hingabe für Gott und sein Königreich".
Oder salopp formuliert, die „Beschneidung des Herzens".
Karrer lässt den Kontext völlig außer Acht, das der Philosemitismus nunmehr als gekippt zu betrachten ist. Er stiert nur isoliert auf die in diesem Text mit vorkommende Vokabel „Beschneidung", ohne zu berücksichtigen. Als Praxisbrauch, nie bei den Zeugen Jehovas praktiziert, weder vor noch nach 1931.
Zeugen Jehovas sind auch für ihre anfechtbare These, Blut und Bluttransfusionen bekannt. Sie nutzen dabei ein in der „Apostelgeschichte" der Bibel berichtetes „Apostelkonzil" (Apostelgeschichte 15: 28,29). Letzteres handelte einen Kompromiss aus zwischen Judenchristen und den immer zahlreicher werdenden Heidenchristen. Vor der jüdischen Dogmatik, welche auch die Beschneidung beinhaltet, blieb für die Heidenchristen, mehr oder weniger dabei nur die These kein Blut zu essen übrig,.
Sofern den einzelne Personen aus Ihrem weitläufigen Bekanntenkreis, zu den Praktizierern der Beschneidung gehören sollten, ist festzustellen. Das hat mit der offiziellen Lehre der Zeugen Jehovas nichts zu tun. Weder in Vergangenheit noch in der Gegenwart.

http://www.burks.de/burksblog/2012/06/26/beschneidung-aus-religiosen-grunden-ist-korperverletzung#comment-11075

Weiteres zu Herrn Karrer

Katholische Stasikeulenschwinger

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