Thematisch vorangegangen:

Mysnip.125271

Re: Stoecker (II)

geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 12. März 2012 14:33

Drahbeck
Etwas Nachhilfeunterricht für (unter anderem) Frau Andrea Nahles von der CSPD.
Nachhilfeunterricht in der Form einer Zitierung

Wie ging es den so weiter mit dem Herrn Thilo S und seiner Inschutznahme durch Frau Nahles? Auch da ist einiges lehrreich.
Eine etwas verfremdete Zitierung, einer Beschreibung aus der deutschen Parteienlandschaft, aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg.
Nun also noch das angekündigte, etwas verfremdete Zitat:

In der anti-Islamischen Agitation zu den Reichstagswahlen von 1893 trat der ehemalige Berliner Rektor Hermann Ahlwardt, als typischer Radau-Anti-Islamist hervor. Er verließ zwar seine angestammte Partei nicht, und nahm Angebote, ihm Wesensgemäßer Parteien, dort zum Star avancieren zu können, einstweilen nicht an. Dennoch hat er aber entscheidend zum Aufschwung der Fremdenfeindlichkeit zum Anfang des 21. Jahrhunderts, auch in Deutschland, beigetragen. In seinem Buch „Der Verzweiflungskampf der arischen Völker mit dem Islam" (Berlin 1890).

Vielleicht titelte er auch etwas anders vom sich abschaffenden Deutschland und der kommenden islamischen Theokratie,

griff Thilo S. den „islamischen Oktopus" an, der seine Fangarme in alle Sphären der deutschen Gesellschaft ausgestreckt hätte. Etwas später noch erschien von ihm eine Broschüre „Islamflinten", in der er den „internationalen Islam" beschuldigte, die Niederlage Deutschlands in Afghanistan durch die Lieferung untauglicher Gewehre vorbereitet zu haben.
Thilo S. erhielt in einer Reihe großer Volksversammlungen tosenden Beifall, wurde mit Lorbeerskränzen geschmückt und als Retter des Vaterlandes und „zweiter Luther" gefeiert.
Über seine demagogische Agitation in Pommern, die ihm 1892 ein Reichstagsmandat einbrachte - 1893 wurde er dann sogar in 2 Wahlkreisen gewählt -, berichtete Hellmut von Gerlach
(„Von rechts nach links", Zürich 1937, S. 113f.)

„Mit seinem Sekretär hatte er systematisch die Bauernhöfe besucht und jeden gefragt, wieviel Morgen Landes er habe und wieviel Vieh. Dann wandte er sich zum Sekretär, der ein Riesennotizbuch zückte, und diktierte ihm

(vielleicht würde man das heute auch ohne Notizbuch, eher etwa mit einem Laptop oder ähnliches praktizieren).

„Notieren Sie! Gussow hat 30 Morgen, 3 Kühe, 4 Schweine, müßte haben: 60 Morgen, 12 Kühe, 10 Schweine."

Im Unterschied zu den Vorjahren traten nun in der anti-islamischen Landagitation die junkerfeindlichen und antikapitalistischen Züge besonders deutlich hervor. Von Thilo S. in Pommern durchgeführte Volksversammlungen und Buchlesungen, standen unter der Losung „Gegen Junker und Islamisten!" Der anti-islamische Reichstagsabgeordnete L. Werner gab ihr in Hessen die für die gegen die Kirche gerichtete Tendenz der radikalen Anti-Islamisten bezeichnende Ergänzung: „Islamisten, Junker, Pfaffen gehören in einen Topf!"

Lizenz zur Verachtung derer ganz unten

ZurIndexseite