fragt "Erwachet!" in seiner als Sonderausgabe aufgezogenen Ausgabe vom 8.
10. 1961.
Das sichten jener 32 Seiten Text kann man sich eigentlich ersparen, da als
Quintessenz in der "Erwachet!"-Sicht nur ein (voraussehbares) Ergebnis am Ende
herauskommt.
Man selbst sei die "wahre", und alle anderen demzufolge die "falschen"
Religionen.
Eigentlich hat "Erwachet! bei seinem Rundumschlag nur einen Aspekt "vergessen"
mit zu erwähnen.
Selbiger mag dann mal mit Karikaturen aus der beachtlichen Karikaturensammlung
von Alois Payer verdeutlicht werden:
"Wahrlich, wahrlich, ich sage Dir, Bertrand,
die Zeiten der Kommanditgesellschaft werden vergehn,
aber die Maulaffen werden nicht ausgehen.
Trachten wir nach dem, was ewig ist!
Wie wär's, gründen wir eine Religion, he?" —
"Teufel, Teufel! Eine Religion ist nicht leicht zu gründen" —
"Du bist immer dumm, Bertrand!
Man ernennt sich zum Papst,
man mietet eine Bude,
man leiht sich Stühle aus
und man predigt:
über den Tod Napoleons,
die Entdeckung Amerikas,
über Molière,
über irgend etwas!
Schon hat man eine neue Religion.
Das ist alles nicht so schwer, als man glaubt!"
"Früher fraß er besser — er wird doch nicht eingehen?". --
Geistige Erquickunde - Beim "Wachtturm"-"Studium"
"Du, Darwin, in Deinem Werk stimmt aber verschiedenes nicht!" —
"Ach, lieber Gott, in deinem auch nicht!".
Parsimony.17143
Ich halte es daher lieber mit der grundsätzlichen Einsicht:
Die Philosophen und Religionen haben die Welt nur unterschiedlich erklärt.
Diese Erklärungsversuche indes, sind angesichts der Fragen, die auf der
"Tagesordnung" stehen, weitaus zu wenig.
Angesichts brennender Auschwitzöfen, deren stinkender Rauch, auch dem "großen
Zampano" nicht aus seinem Dauerschlaf zu erwecken vermochte.
Um bei diesem Aspekt einen Moment noch zu verbleiben.
Warum sollte der "große Zampano" beim Gestank der brennenden Auswitzöfen
aufwachen?
Er hat ja schon zu früheren Zeitpunkten seinen konsequenten Tiefschlaf
ungebrochen praktiziert.
Etwa als seine selbsternannten Statthalter auf Erden es für angemessen
erachteten, einen Jan Hus auf den Scheiterhaufen zu befördern.
Und um diesem Spektakel noch die "rechte Würze" zu geben, wurde unter dem
Scheiterhaufen ein verwestes stinkendes Maultier mit platziert, damit es dann
so richtig stinkt.
http://books.google.de/books?ei=5TWPTt2ZEsPysgbL7NmDDg&ct=result&id=8nIaAAAAMAAJ&dq=Hus+Jan+Maultier&q=grauenvoller+Gestank
Von einer Rehabilitation des Hus, seitens des Katholikenvereins, ist auch
Jahrhunderte später, keinerlei Rede.
Warum auch?! Wenn der Katholikenverein auch nicht die Exkommunikation eines
Hitlers für nötig erachtet, warum soll er da im Falle Hus ein "besseres" Bild
abgeben.
Und solche Leute dürfen zu allem Überfluss, im Deutschen Bundestag, eine
Selbstdarstellungs-Show inszenieren!
Auch das und noch einiges mehr, ließ den "großen Zampano" – wie gehabt, wieder
mal völlig unberührt.
Angesichts solcher Milchmädchenthesen, wie etwa, die famosen Christen werden
allesamt "wundersam entrückt" (wahrscheinlich in ihr Wolkenkuckucksheim, das
aber dann nur für sie existent ist (worauf ich in einem für den 21. 10
vorgesehenen Beitrag nochmals zurückkommen werde).
Angesichts dieser und weiterer Beispiele, scheint mir die Frage etwa Evolution
oder Schöpfung (wo ohnehin kein heutiger als "Augenzeuge" zugegegen war), ein
trojanisches Pferd zu sein. Der Strohhalm um dem toten Gott (gemäß Nietzsche)
doch noch "Leben" einzuhauchen.
Und nicht zuletzt um sie als "Geschäftsidee", zum abkassieren im Hier und
Heute, für die Funktionäre der Religionsindustrie, mit ihren windigen
Angeboten nutzbar gestalten zu können.
Wem der Religionszauber - das wussten schon die Medizinmänner bei den
Indianern - nutzt, darüber kann wahrlich kein Zweifel bestehen.
Schon J. W. v. Goethe hat zu diesen und anderen Fragen die passende Antwort
gegeben, wenn er feststellte:
Exkurs:
Ein Beispiel solcher überflüssigen (keineswegs als "lustig" bewertbaren
Ersatz-Auslegungen im Stile der Zeugen Jehovas). Etwa die des "Tagesanbruch".
Deren Macher entstammten ja allesamt auch einst dem ZJ-Milieu. Das sie nicht
auf Dauer im WTG-Stall verblieben, ist wohl weniger ihnen anzulasten. Wäre die
WTG vielleicht etwas "liberaler", wären sie mit Sicherheit dort verblieben. Es
hat halt nicht sollen sein.
Indem sie nunmehr von der WTG Organisatorisch unabhängig wurden, bedeutet das
keineswegs das sie nun auch geistig unabhängig wurden.
Und bei manchen aus der WTG-"Herausgeschüttelten" kann man sich wohl ernsthaft
die Frage stellen, wer da wohl - unterm Strich - der größere bornierte mit
Scheuklappen versehene Sektierer ist.
Das keineswegs nur bei historischen Beispielen, etwa dem
Ewald Vorsteher mit seiner Eintagsfliege "Wahrheitsfreunden",
sondern auch bei einigen "Prachtexemplaren", welche heute noch so von sich
reden machen (in der Gegenwart).
Besagter "Tagesanbruch" wähnte mal in seiner "unendlichen" dem Kaffeegrund
entnommenen "Weisheit", sich - nach 1945 noch - wie folgt auslassen zu sollen:
Die Zukunft Israels und der Welt
Tagesanbruch o. J. (um 1955)
Diese Prophezeiung zeigt, dass, wenn die Zeit
für die Israeliten kommt, in ihr Land zurückzukehren, Anstrengungen
gemacht werden würden, sie zur Rückkehr zu veranlassen. Gott sagte, dass
er zu "vielen Fischern senden" würde, um sie zu fischen. Dies mag sehr
wohl durch die Zionisten-Organisation erfüllt worden sein, die im Jahre
1896 durch den verstorbenen Theodor Herzl gegründet wurde. Fischer
gebrauchen Köder, um die Fische anzulocken, und viele Jahre hindurch war
die Zionisten-Organisation darauf hin, warum die Juden nach Palästina
gehen sollten, und auf die Vorteile, die ihnen daraus erwachsen würden.
S. 11
Aber die Prophezeiung sagt, dass Gott auch zu
"vielen Jägern senden (würde), dass sie sie jagen."
Hier werden wirkungsvollere Methoden angedeutet. In diese könnte
zweifellos die bittere Verfolgung durch Hitler mit eingeschlossen sein.
Diese treibende Methode nahm an Heftigkeit zu, bis praktisch alle Juden
Europas, die nicht getötet waren, sich nach ihrem Heimatland sehnten und
darauf bedacht waren, dorthin zu gehen, wenn sich die Gelegenheit bot.
S. 12
Tagesanbruch
Das auserwählte Volk
Erste Auflage 1952
S. 21
Man beachte die Prophezeiung hinsichtlich der
"Fischer" und "Jäger", welche der Herr, wie er voraussagte, unter sein
Volk sein Volk senden würde, um sie zu veranlassen, in ihr Land
zurückzukehren. Die Methode des Fischens besteht in der Anwendung von
Ködern von Lock oder Anreizmitteln. Die im Jahr 1897 organisierte
Zionistenbewegung ist zweifellos vom Herrn als einer der hervorragenden
Fischer gebraucht worden, um sein Volk zur Rückkehr in ihr eigenes Land
anzureizen.
Aber die Methode des Fischens vollbrachte nicht alles, was Gott
hinsichtlich der Anzahl von Juden, die nach Palästina gehen sollten, im
Sinn hatte, darum wurde eine mehr gewaltsame Methode angewandt, die durch
"Jäger". Dies ist eine Methode unbarmherzigen Treibens, sie entspricht
treffend den bitteren Verfolgung, die über die Juden in ganz Europa kamen,
kurz nachdem ihnen das Land der Verheißung durch den Völkerbund geöffnet
wurde.
S. 22
Diese Methode des Jagens nahm ständig an Heftigkeit zu, bis praktisch alle Juden Europas, die nicht getötet wurden, Sehnsucht nach ihrem Heimatland bekamen und das Verlangen hatten, dort hin zu gehen, wenn die Gelegenheit sich bot.
Ergo - auch die brennenden Auschwitzöfen seien "Gottes Werkzeug".
Ein Gott der solcher "Werkzeuge" bedarf, auf den kann ich gut und gerne
verzichten.
Siehe unter anderem auch:
Mysnip.4831
Man komme auch nicht mit dem Entlastungsargument, die heutige WTG habe ja dem
Philosemitismus seit Anfang der 1930er Jahre abgeschworen. Das ist zwar
einerseits richtig, indes kein Grund sich nun selbstgerecht zurücklehnen zu
können.
Erst Recht kein Grund für selbiges, bei einigen aus der WTG
"Herausgeschüttelten".
Siehe dazu auch die Auseinandersetzung mit
einer famosen Dame
Letztlich ist diese These auch in der eigentlichen WTG-Religion nachweisbar, keinesfalls "nur" in deren Splittergruppen.
Mit zwei Einschränkungen. Anfang der 1930er Jahre gab Rutherford mittels der Bücher "Rechtfertigung" der vormaligen Zionismusbegünstigung den Laufpass. Somit ist die Zionismus-Begünstigung bei den Zeugen Jehovas zur Zeit des Hitlerregimes, nicht mehr der aktuelle Lehr-Stand. Dieweil das so ist, kann man ihnen auch nicht die Entgleisungen anhängen, etwa die brennenden Auschwitzöfen in der Substanz als "Gottes Werkzeug zur Durchführung seiner Pläne" zu definieren. Zu Zeiten der Weimarer Republik konnte auch die WTG nicht erahnen, dass seitens des Hitlerregimes, einmal brennende Auschwitzöfen als Politik-Instrumentarium eingesetzt werden würden.
Gleichwohl war auch der WTG der massive Antisemitismus bekannt, welcher etwa im zaristischen Russland wütete, und welcher mit dem der Nazis durchaus vergleichbar ist.
Sofern die WTG zu Zeiten der Weimarer Republik von der Fischer Jäger-These Gebrauch machte, beschränkte sich in diesem Falle eben die vermeintlichen Jäger als "Gottes Werkzeuge" auf die eher klassischen Formen des Antisemitismus. Ein Veranschaulichungsbeispiel WTG-seitig, lieferte die Ausgabe ihres "Goldenen Zeitalters" vom 1. 1. 1927.
Einen Israel bezüglichen Artikel in den „Dresdener Neuesten Nachrichten"
entdeckend, nimmt das „Goldene Zeitalter" vom 1. 1. 1927 selbigen zum Anlass um
unter der Überschrift „Alte Prophezeiungen und ihre wunderbare Erfüllung",
zugleich Reklame für das im eigenen Verlag erschienene Rutherford-Buch „Trost
für die Juden" zu machen.
Und zu den weiteren Kommentaren in dieser Sache gehören dann auch noch die
Sätze:
„Es ist jedoch bedeutsam zu sehen,
wie alle Prophezeiungen der Schrift, die vor Jahrhunderten, ja vor
Jahrtausenden gesprochen und niedergeschrieben wurden, sich heute erfüllen,
nämlich jene von der Wiedereinsammlung Israels nach Palästina. Wie
bemerkenswert ist jene Prophezeiung in Jeremia 16:16, wo der Prophet sagt,
daß Gott zunächst zu Fischern senden werde, um die Juden nach Palästina zu
führen, womit zweifellos das vergebliche Bemühen der verschiedensten
kirchlichen Bekenntnisse, die Juden zum Ergreifen ihres Messias Jesus zu
veranlassen, bezeichnet wird. Derselbe Prophet fährt dann fort zu zeigen,
daß Gott danach zu vielen Jägern senden würde, was unzweifelhaft auf die
verschiedensten Judenverfolgungen Bezug nimmt, welche fast alle Länder der
Welt in der Vergangenheit sahen. Doch das gesegnete Endresultat auch in
dieser Beziehung ist:
„Ich werde sie in ihr Land zurücksenden, das ich ihren Vätern gegeben habe."
Solcherlei Thesen, auch von anderen Philosemiten vertreten, etwa dem Ernst F.
Stroeter, entwickelten noch ihre makabere Eigendynamik. Extreme Beispiele, etwa
die den Zeugen Jehovas nahestehende „Tagesanbruch Bibelstudien Vereinigung",
deuteten gar den Hitler'schen Antisemitismus als diesbezügliche
„Bibelerfüllung".
Auch in der Schrift „Gott und Vernunft" dieser Gruppe kann man lesen:
„Es sei zugegeben, dass in den letzten Jahren die Juden aufs neue verfolgt wurden, und dass ihre Vorrechte in Palästina beschnitten worden sind; aber auch diese Erfahrungen stimmen mit den Prophezeiungen überein und beziehen sich auf jenen Zeitabschnitt, in dem die göttliche Gunst sich ihnen wieder zuwenden wird. Gottes Prophet sagte klar und deutlich, dass "Jäger" ausgesandt werden würden, um die Juden in ihr eigenes Land zurückzutreiben. (Jer. 16:16) Ferner, dass schliesslich Gott sich ins Mittel legen werde, um sie von ihren Feinden zu erretten, nachdem sie sich im Heiligen Lande niedergelassen haben würden."
Seitens der WTG gab es dann noch einen namentlich „Fischer und Jäger" betitelten
WT, worüber etwa Friedrich Zipfel, bezugnehmend auf die Verhaftung des
WTG-Funktionärs Franz
Fritsche reflektierte.
Nach Zipfel wurde Fritsche am 25. 1. 1944 verhaftet. Zu den Anwürfen des
Naziregimes gehörte, WT-Artikel vervielfältigt zu haben. Einige davon werden
namentlich genannt. Eben auch einer der „Fischer und Jäger" betitelt war.
Hierbei ist allerdings zu sagen, dass der Philosemitismus der WTG in späteren
Jahren wieder aufgegeben wurde. Gleichwohl wirkten die Ursprungsthesen noch bis
in die KZ's hinein nach, wenn etwa KZ-Kommandant Höß reflektiert, und darüber
verwundert selbst er sich, die Bibelforscher würden meinen, die Juden würden zu
Recht leiden.
Aber es ist offensichtlich, dass die Auslegung der ominösen Fischer - Jäger
Bibelstelle, bezogen auf die Juden von der späteren WTG, aufgegeben wurde. Schon
in dem Rutherford-Buch „Religion" wurde sie anders gedeutet. Jetzt sah man sich
selbst in der Rolle der „Fischer und Jäger".
Ein früher Beleg für diesen Wechsel kann man auch dem Jahrgang 1945 des internen
Blattes „Informator" entnehmen. Dort entblödet man sich ja diese Bibelstelle in
den Kontext zu setzen, dass die WTG (damals) forderte, Sonderpioniere hätten 175
Stunden und allgemeine Pioniere 150 Stunden Predigtdienst zu erbringen.
Auch in den internen Mitteilungen für die deutsche Untergrundorganisation
19432Briefe1943
fand man schon diesen Paradigmawechsel, wenn es auch darin drohend hiess:
„So bitten und ermahnen wir Euch
denn, unverzüglich noch einmal, die WT "Fischer u. Jäger", "Trost für die
Versprengten" und wenn möglich, auch "die Prophezeiung Michas" gebetsvoll
und sorgfältig zu studieren und Ihr werdet überzeugt werden, daß der Herr in
Eile noch ein sehr großes Werk vor den Hereinbruch der Schlacht von
Harmagedon an den Menschen guten Willens für uns vorgesehen hat.
Wer sich daher weigert oder es unterläßt, unter das Volk zu gehen und die
Menschen in ihren Wohnungen aufzusuchen, um ihnen die lebenspendende
Botschaft vom Herrn zu überbringen, und wer die hindert oder entmutigt, die
dem Herrn gehorchen, indem sie den Menschen die Botschaft der Wahrheit
bringen, offenbart, eine lieblose und ungerechte Gesinnung, weil er dadurch
die Jonadab-Klasse erbarmungslos dem Scharfrichter ausliefert, damit sie in
Harmagedon hingerichtet werde. Eine Unterlassung oder Weigerung, diese
Verantwortung zu übernehmen und zu erfüllen, wird der Herr keineswegs
unbeachtet lassen."
Setzt man diese beiden Auslegungsvarianten ein und derselben Bibelstelle im Vergleich, kommt einem wohl unwillkürlich der Spruch in Erinnerung, von der alten Fidel, auf der man denn jedes Lied spielen könne!