Organisations-Umbruch
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Mai 2011 02:41
Vor fünfzig Jahren
Organisations-Umbruch

Seinem Lieblingswort "Organisation" geht der "Wachtturm" vom 15. 5. 1961 in einer Betrachtung wieder mal nach.
Der Himmelfahrtsverein der Russelliten war ja anfangs nur ein "loser Haufen". Das indes sollte sich alsbald ändern.
So erwähnt der genannte WT, schon im Jahre 1919, mit dem Beginn der von Rutherford eingeführten Publizierung des "The Golden Age" (deutschsprachig etwas zeitversetzt erst ab Ende 1922 in der Schweiz, bzw. 1923 auch in Deutschland, als "Das Goldene Zeitalter") wurden zugleich sogenannte "Erntewerksvorsteher" oder Dienstleiter in den örtlichen Versammlungen installiert. Noch bestand die Leitung der örtlichen Versammlungen aus selbst gewählten "Altesten". Indes jenen "Erntewerksvorstehern" wurde WTG-seitig eine immer größere Machtfülle zugeschanzt, dieweil die eben ihre Anleitung direkt von der WTG bekamen, während die gewählten "Altesten", sich doch vielfach der örtlichen Versammlung verpflichtet wussten, und erst in zweiter Linie der WTG.
Die daraus resultierenden Konfliktlagen fanden einen vorläufigen Abschluss bis Oktober 1932, indem zu jenem Zeitpunkt wie der WT jubilierend formuliert "mit dem Wahlältesten-System aufgeräumt wurde".
William Schnell etwa hat in seinem Buch "Dreissig Jahre Sklave des Wachtturms", diese Veränderungen selbst mit erlebt und beschreibt sie als Zeitzeuge dort, im Detail.
Im Jahre 1938 war, wie der WT weiter anmerkt, dieser Umbruch dann vollendet.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte die WTG-Oligarchie die totale Herrschaft über die örtlichen Versammlungen inne. Vormalige demokratische Elemente, waren nun WTG-seitig, endgültig auf dem Müllhaufen entsorgt worden.
Aus dem nostalgischen Rückblick von W. J. Schnell:




Ach ja, und so las man es beispielsweise "vor Tisch"
"Wachhturm vom März 1913
 

Re: Vor fünfzig Jahren / heute
geschrieben von: Frau von x
Datum: 27. Mai 2011 12:29

Drahbeck
Seinem Lieblingswort "Organisation" geht der "Wachtturm" vom 15. 5. 1961 in einer Betrachtung wieder mal nach.

Ebenso der WT vom 15.März 2011 mit den Studienartikeln für Mai, wenn S.17-20 getönt wird:

Entdeckt die
Hauptursache unserer Freude

Von der kleinsten lebenden Zelle bis zu den gigantischen Galaxien, die in Haufen und Superhaufen angeordnet sind, zeugt die ganze Schöpfung von Organisation. ...

In Israel repräsentierte Jerusalem den irdischen Teil der Organisation Gottes, denn dort stand der Tempel und dort regierte ein von Gott eingesetzter König. Ein Israelit, ..., drückte seine Gefühle für die heilige Stadt so aus: "Meine Zunge klebe an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedächte, wenn ich Jerusalem nicht erheben würde über die Hauptursache meiner Freuden" (Ps. 17:6).

Denkst du auch so über Gottes Organisation? Löst es in dir mehr Freude aus als alles andere, mit ihr zusammenzuarbeiten? Kennen deine Kinder die Geschichte und den Aufbau des irdischen Teils der Organisation Gottes? ... Wie könnt ihr als ganze Familie noch besser mit der Organisation Jehovas vertraut werden? Vielleicht findet ihr hier ein paar wertvolle Anregungen für euren Studierabend.
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Jehova hat uns sogar Einblick in den himmlischen Teil seiner Organisation gewährt. ... Wenn Gott uns schon verrät, wie seine Organisation im Himmel arbeitet, muss ihm dann nicht auch viel daran liegen, dass wir verstehen, wie auf der Erde jeder einzelne Teil seine Aufgabe erfüllt?
...
Zu verstehen, wie Jehovas Volk organisiert ist, hat für uns ... Vorteile: ... Wir fühlen uns motiviert,die Organisation in allem zu unterstützen (...). ...
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Wie könnt ihr euren Kindern helfen, Jehovas Organisation mit "eigenen Augen" zu bestaunen? Falls es nicht allzu weit weg von euch ein Zweigbüro der Zeugen Jehovas gibt, solltet ihr unbedingt einmal vorbeischauen. Mandy und Bethany wohnten ungefähr 1 500 Kilometer vom nächsten Bethel entfernt. ... Sie erzählen: "... Davor kannten wir Jehovas Organisation nur aus unserer eigenen kleinen Welt, aber durch unsere Besuche im Bethel hat sich unserer Horizont erweitert, ... ." Gottes Organisation aus nächster Nähe zu sehen hat bei Mandy und Bethany den Ausschlag dafür gegeben, dass sie Pionier wurden. ...
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, Jehovas Organisation zu "sehen" - ... . Wir haben in den letzten Jahren mehrere Videos und DVDs bekommen, die uns Gottes Organisation aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen, ... . Wenn ihr euch zusammen anschaut, wie sich Bethelmitarbeiter, Katastrophenhelfer und Missionare einsetzen oder wie Kongresse vorbereitet und organisiert werden, wächst eure Dankbarkeit für die weltweite Bruderschaft noch mehr.
...

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Gottes Organisation
Ein faszinierendes Studienprojekt

Wir haben viele Möglichkeiten, die Geschichte der Organisation Jehovas besser kennenzulernen und zu erfahren, wie sie arbeitet. Hier ein paar Vorschläge:
...
Was war auf dem Kongress 1941 am "Tag der Kinder" so besonders?
(Jehovas Zeugen - Verkündiger des Königreiches Gottes, Seite 86, 88)
...


Natürlich wird in genanntem Geschichtsbuch nur über die begeisternde Freigabe berichtet. Diese Art der Darstellung wundert bei ZJ niemanden wirklich. Wer das Buch vergeblich in der Bibliothek im Saal sucht, um mehr über den Inhalt zu erfahren, dem wünsche ich hiermit beim Studierabend viel Spaß!

Re: Weiteres Einschwören auf die Organisation
geschrieben von: Frau von x
Datum: 03. Juni 2011 12:35
WT vom 1.JUNI 2011 S.14/15:

HAT GOTT EINE
Organisation?
...
:::
...Wie ist es heute? Manch einer hält vielleicht nicht viel davon, sich einer religiösen Organisation anzuschließen. Doch wie die Bibel zeigt, hat Gott immer eine Organisation - seine Organisation - benutzt, um seinen Willen auszuführen. Er hat das Volk Israel in alter Zeit und später die ersten Christen für die Anbetung organisiert.

Wäre es da nicht logisch, anzunehmen, dass Jehova Gott sein Volk auch heute noch leitet? Bestimmt. ... Jehova benutzt heute seine Organisation um sein Vorhaben mit den Menschen zu verwirklichen. Woran erkennt man diese Organisation? Hier einige Kriterien, die echte Christen erfüllen:

Sie sind organisiert, um eine Aufgabe auszuführen (...). Jesus gab seinen Nachfolgern den Auftrag, ... zu predigen. Ohne eine internationale Organisation wäre das undenkbar. ... Wäre eine Mission, die über ethnische sowie über Sprach- und Landesgrenzen hinausgeht, ohne eine geeinte, harmonisch funktionierende Organisation möglich? Die Antwort liegt auf der Hand.

Sie sind organisiert, damit sie sich gegenseitig unterstützen und aufbauen können. ... Wo könnte man etwas über Jehova lernen und ihn anbeten, wenn es keine organisierten Zusammenkünfte gäbe? (...).

Sie sind organisiert, um Gott in Einheit zu dienen. ... "In Einheit beisammenwohnen" - das funktioniert nur, wenn alles geordnet abläuft, und Ordnung erfordert Organisation, ... .

Echte Liebe zu Gott und zur biblischen Wahrheit hat Millionen Menschen zu einer Organisation geführt, die diese und andere biblische Kriterien erfüllt. ...

WT vom 15.APRIL 2011 (mit den Studienartikeln für Juni) S.4/5:
...
:::
...Ob uns Jehovas Führung viel bedeutet, erkennt man auch daran, dass wir uns etwas sagen lassen. Bei wichtigen Entscheidungen vertrauen wir nicht auf unsere eigenen Erfahrungen, sondern suchen bei Jehova und seiner Organisation nach Wegweisern. Und geradeso, wie ein Kind bei Sturm und Unwetter in die schützenden Arme seiner Eltern rennt, suchen wir bei allem, was heute so auf uns einstürmt, bei Jehovas Organisation Zuflucht.

Natürlich ist keiner der Brüder, die innerhalb des irdischen Teils der Organisation Jehovas Verantwortung tragen, vollkommen - aber das war Moses auch nicht. ...
...
Hast du klar im Blick, wie Jehova uns führt und leitet? Durch seine Organisation. Mit ihr führt er uns - sein Volk - durch die Wüste der bösen Welt Satans, deren Tage gezählt sind. ...

Re: Weiteres Einschwören auf die Organisation
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 08. Juni 2011 23:01

WACHTTURM
Echte Liebe zu Gott und zur biblischen Wahrheit hat Millionen Menschen zu einer Organisation geführt ...

WACHTTURM - früher
Hütet euch vor ,,Organisation". Sie ist vollkommen unnötig.

"The Watchtower" 1883, 1884, 1885 - ORGANISATION
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 11. Mai 2008 12:45
*,,Fleischliche Menschen sehen vielleicht in einer sichtbaren Organisation mit einem bestimmten Zweck etwas, das mehr oder weniger Macht hat; darum schätzen sie die verschiedenen Organisationen, aus denen wir gemäß dem Ruf des Herrn herausgegangen sind. Fleischliche Menschen können aber nicht einsehen, wie eine Gruppe von Menschen ohne eine für sie sichtbare Organisation überhaupt etwas zu vollbringen vermag. Wenn sie auf uns blicken, dann betrachten sie uns bloß als ein paar versprengte Einzelkämpfer - als ,,merkwürdige Leute''- mit sehr eigenartigen Vorstellungen und Hoffnungen, die es aber nicht wert sind, daß man sie besonders beachtet.

Alle wahrhaft Geheiligten, wie wenige es auch sein und wie weit sie auch voneinander entfernt sein mögen, sind unter unserem Führer Christus durch seinen Geist in Glaube, Hoffnung und Liebe eng miteinander vereint; sie folgen dem Befehl des Meisters und rücken als zuverlässige Bataillone voran, um seine Vorsätze zu verwirklichen. Behalte aber im Sinn, daß es bei Gott nicht auf die Anzahl ankommt (Siehe Richter 7 als Veranschaulichung).
. . . Wir werden eine eine andere Bezeichnung als die nach unserem Haupt - Christen - immer zurückweisen und ständig den Anspruch erheben, daß es unter denen, die dauernd von seinem Geist und seinem Vorbild geleitet werden, wie wir es durch sein Wort kennen, keine Trennung geben kann.

Hütet euch vor ,,Organisation''. Sie ist vollkommen unnötig. Die Richtlinien der Bibel sind die einzigen, die ihr benötigt. Versucht nicht, andere in ihren Gewissensentscheidungen auf etwas festzulegen, und laßt das auch nicht bei euch zu. Glaubt und gehorcht soweit, wie ihr Gottes Wort im Augenblick versteht, und wachst so weiterhin Tag für Tag in der Gnade, in der Erkenntnis und der Liebe.

Damit ist es für uns ohne Bedeutung, wie wir von Menschen genannt werden. Wir erkennen keinen anderen Namen an als ,den einzigen, der unter dem Himmel für die Menschen gegeben ist' - Jesus Christus. Wir bezeichnen uns einfach als CHRISTEN, und wir errichten keine Umzäunung, die uns von jemandem trennen soll, der gleichfalls an den Eckstein unseres Baus glaubt, den Paulus erwähnte: ,, . . . daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach den Schriften.'' Wem das nicht umfassend genug ist, der hat kein Recht, als Christ bezeichnet zu werden.''


*Siehe die Ausgaben des Watch Tower vom März 1883, Februar 1884 und 15. September 1885.

[vgl. die früheren Aussagen des Watchtower bitte mit der Abbildung auf diesem Erwachet: ,,100 JAHRE ALT UND STÄRKER ALS JE ZUVOR!'']
Parsimony.22474
 
Re: "ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN" 2005
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 11. Mai 2008 22:33
S. 4-10

Herausgeber:

WATCHTOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY OF NEW YORK, INC. BROOKLYN (NEW YORK, USA)

,,Liebe Mitdiener!

Das Buch Organisiert, Jehovas Willen zu tun ist für Jehovas Zeugen veröffentlicht worden. Es erklärt, was erforderlich ist, um Gott zu gefallen und Freude am Tun seines Willens zu finden. Ferner enthält es einen Gesamtüberblick darüber, wie die Christenversammlung heute organisiert ist, um das Werk Gottes zu verrichten. Der Rat und die Anleitung, die es enthält, helfen uns, mit unseren Brüdern weltweit vereint zu bleiben (1.Pet. 2:17; 5:9). Es betont, wie wir uns in Anerkennung des Willens Gottes an der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich so beteiligen können, dass ,,alle Arten von Menschen ... zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1.Tim. 2:4; Mat. 24:14).
Wir möchten nicht nur die gute Botschaft vom Königreich predigen. Wir möchten auch den nötigen geistigen Beistand allen Menschen geben, die sich aufgrund der Einladung, Jehova in Gemeinschaft mit seinem Volk zu preisen, zu Jehova hingezogen fühlen (Ps. 145:21; Offb. 22:17). Neue müssen mit Jehovas Organisation vertraut werden und lernen, wie sie sich in der heutigen Zeit am Predigtwerk beteiligen können. Sie werden ermuntert, sich weiterhin zu bemühen, die biblischen Erfordernisse für Gott hingegebene und getaufte Zeugen Jehovas zu erfüllen.
Es werden hier allgemeine Informationen über die Aufgaben von Ältesten und Dienstamtgehilfen, über das Vorgehen bei Rechtsfällen und über die verschiedenen Bereiche der Versammlungsorganisation veröffentlicht. Einzelheiten über diese Dinge werden von Zeit zu Zeit im Wachtturm, in Unserem Königreichsdienst und in anderen Veröffentlichungen von Jehovas Zeugen behandelt.
Wir beten darum, dass dieses Buch zu eurem geistigen Fortschritt beiträgt. Tut weiterhin mit Freude den Willen Jehovas im Einklang mit seinem organisierten Volk!

Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas

1.Kapitel
ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN

Weltweit gibt es Tausende von nationalen und internationalen Organisationen. Dazu gehören viele religiöse, politische, kommerzielle und soziale Organisationen mit unterschiedlicher Struktur und Zielsetzung. Ihre Mitglieder, ob viele oder wenige, sind nach menschlichen Gesichtspunkten und Philosophien organisiert. Es gibt aber eine Organisation, die sich von allen anderen deutlich abhebt. Das Wort Gottes und eine Vielzahl gut dokumentierter Geschehnisse belegen eindeutig, dass es sich bei dieser Organisation um Jehovas Zeugen handelt.
Als Gott hingegebener, getaufter Zeuge Jehovas bist du jetzt erfreulicherweise mit der Organisation Jehovas verbunden. Du hast dich selbst davon überzeugt, was der Wille Gottes ist, und bemühst dich nun, ihn zu tun (Ps. 143:10; Röm. 12:2). Als Diener Gottes bist du in einer liebevollen weltweiten Bruderschaft tätig (2.Kor. 6:4; 1.Pet. 2:17; 5:9). Das wirkt sich auf dich, wie Jesus verhieß, in der heutigen Zeit sehr segensreich aus (Spr. 10:22; Mar. 10:30). Treu und in Einheit den Willen Jehovas zu tun bereitet dich auf eine endlose, herrliche Zukunft vor (1.Tim. 6:18,19; 1.Joh. 2:17).
Wie glaubensstärkend und nützlich es doch ist, dass unser großer Schöpfer eine einzigartige, wunderbare weltweite Organisation hat, die theokratisch aufgebaut ist. Sie wird von Jehova geleitet, dem alle unterstehen. Wir vertrauen ihm völlig. Er ist unser Richter, unser Satzungsgeber und unser ewiger König (Jes. 33:22). Weil er ein Gott der Ordnung ist, hat er vorgesehen, dass wir koordiniert und somit harmonisch mit ihm im Interesse seines Vorsatzes zusammenarbeiten (2.Kor. 6:1,2).
Unter der Führung des ernannten Gebieters und messianischen Königs, Christus Jesus, setzen wir in der bald ablaufenden Zeit des bestehenden Systems der Dinge loyal und gehorsam unseren Dienst fort (Jes. 55:4; Offb. 6:2; 11:15). Kein Geringerer als Jesus selbst sagte vorher, dass seine Nachfolger größere Werke vollbringen würden, als er bei der Verkündigung des Königreiches und beim Jüngermachen auf der Erde vollbrachte (Joh. 14:12). Sie hätten mehr Zeit, würden an Zahl zunehmen und könnten ein weit größeres Gebiet betreuen. Sie würden die gute Botschaft vom Königreich bis an die Enden der Erde verkünden und Jünger aus Menschen aller Nationen machen (Mat. 24:14; 28:19,20; Apg. 1:8).
Das ist bereits geschehen und jeweils im Jahrbuch der Zeugen Jehovas gut dokumentiert worden. Die Verkündigung der guten Botschaft vom Gericht Gottes wird jedoch, wie Jesus deutlich sagte, zu der von Jehova festgelegten Zeit enden. Gemäß dem prophetischen Wort Gottes deutet alles darauf hin, dass der große und furchteinflößende Tag Jehovas nahe ist (Zeph. 1:14-18; 2:2,3; 1.Pet. 4:7).
Die Organisation hat genau erkannt, was der Wille Jehovas jetzt zu später Stunde ist, und spürt überdeutlich, dass die Zeit drängt. Unsere Bemühungen, das zu tun, was Gott von uns erwartet, müssen verstärkt werden. Deshalb ist es nötig, dass wir uns mit der Funktionsweise der Organisation Gottes gut vertraut machen und uns uneingeschränkt nach ihr ausrichten. Ihre Arbeitsweise beruht auf biblischen Grundsätzen und richtet sich auch nach Geboten, Gesetzen, Befehlen, Bestimmungen und Lehren aus Gottes inspiriertem Wort (Ps. 19:7-9).
Wenn alle, die zum Volke Jehovas gehören, nach dieser biblischen Anleitung handeln und dabei bleiben, wohnen sie stets in Einheit beisammen und arbeiten in Frieden miteinander (Ps. 133:1; Jes. 60:17; Röm. 14:19). Weshalb fühlen wir uns überall mit unseren Brüdern eng verbunden? Weil wir aus Liebe handeln und uns mit Liebe kleiden (Joh. 13:34,35; Kol. 3:14). So halten wir auf gottgefällige Weise Schritt mit dem himmlischen Teil der Organisation Jehovas.

DER HIMMLISCHE TEIL
DER ORGANISATION JEHOVAS

Die Propheten Jesaja, Daniel und Hesekiel hatten Visionen von dem himmlischen Teil der Organisation Jehovas (Jes., Kap. 6; Hes., Kap. 1; Dan. 7:9,10). Auch der Apostel Johannes hatte eine Vision von dem organisatorischen Gefüge im Himmel und gewährt uns in der Offenbarung einen Einblick. Er sah Jehova auf einem herrlichen Thron, umgeben von Engeln, die verkündeten: ,,Heilig, heilig, heilig ist Jehova Gott, der Allmächtige, der war und der ist und der kommt" (Offb. 4:8). Johannes sah auch ,,inmitten des Thrones ... ein Lamm stehen". Es ist das Lamm Gottes, Jesus Christus (Offb. 5:6,13,14; Joh. 1:29).
Die Vision des Johannes bedeutet, dass Jehova Gott auf seinem Thron das Haupt des himmlischen Teils seiner Organisation ist. Über ihn und seine höchste Stellung heißt es in 1.Chronika 29:11,12: ,,Dein, o Jehova, ist die Größe und die Macht und die Schönheit und die Hoheit und die Würde; denn alles in den Himmeln und alles auf der Erde ist dein. Dein ist das Königreich, o Jehova, der du dich auch als Haupt über alles erhebst. Der Reichtum und die Herrlichkeit sind deinetwegen, und du beherrschst alles; und in deiner Hand sind Kraft und Macht, und in deiner Hand steht es, groß zu machen und allen Stärke zu geben."
Jesus Christus nimmt als Jehovas Mitarbeiter im Himmel eine erhöhte Stellung ein und ihm sind große Befugnisse übertragen worden. Gott ,,hat ... alle Dinge seinen Füßen unterworfen und hat ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung gemacht" (Eph. 1:22). Der Apostel Paulus schrieb über Jesus: ,,Gott [hat] ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, sodass sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer, die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, dass Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters" (Phil. 2:9-11). Wir können daher der gerechten Führung Jesu Christi völlig vertrauen.
Der Prophet Daniel sah in einer Vision den Alten an Tagen auf seinem Thron sowie Engel - ,,tausend Tausende, die ihm ständig Dienst leisteten, und zehntausend mal zehntausend, die fortwährend direkt vor ihm standen" (Dan. 7:10). Die Bibel bezeichnet die Engel dieses himmlischen Heeres als ,,Geister für den öffentlichen Dienst, ausgesandt, um denen zu dienen, die die Rettung erben werden" (Heb. 1:14). All diese Geistwesen verteilen sich auf ,,Throne oder Herrschaften oder Regierungen oder Gewalten" (Kol. 1:16).
Wenn wir uns die Zeit nehmen, über diese Merkmale des himmlischen Teils der Organisation Jehovas nachzudenken, können wir Jesajas Reaktion verstehen, als er in einer Vision 'Jehova auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen sah und Seraphe über ihm standen'. Jesaja sagte: ,,Wehe mir! Denn ich bin so gut wie zum Schweigen gebracht, denn ein Mann von unreinen Lippen bin ich, und mitten unter einem Volk von unreinen Lippen wohne ich; denn den König, Jehova der Heerscharen, haben meine Augen gesehen!" Als Jesaja den enormen Wirkungsbereich der Organisation Jehovas erkannte, war er von Ehrfurcht ergriffen und kam sich klein vor. Das Erlebnis berührte ihn so tief, dass er auf die vom Himmel ergehende Einladung zu einem besonderen Werk - die Verkündigung von Gerichtsbotschaften Jehovas - mit den Worten reagierte: ,,Hier bin ich! Sende mich" (Jes. 6:1-5,8).
Jehovas Organisation bewusst zu erkennen und zu schätzen motiviert sein Volk auf ähnliche Weise. Wir bemühen uns, bereitwillig und eifrig mit der Organisation Schritt zu halten. Wir strengen uns an, zu zeigen, dass wir der Organisation Jehovas heute vertrauen.

JEHOVAS ORGANISATION AUF VORWÄRTSKURS

Im ersten Kapitel der Prophezeiung Hesekiels wird geschildert, wie Jehova einen gewaltigen himmlischen Wagen lenkt. Dieser prächtige Wagen steht für den unsichtbaren Teil der Organisation Jehovas. Jehova fährt diesen Wagen in dem Sinne, dass er ihn wohlwollend dirigiert und ihn gemäß seinem Vorsatz verwendet (Ps. 103:20).
In jedem Rad dieses Wagens befindet sich ein weiteres Rad: Es hat denselben Durchmesser und passt quer in das Basisrad. Nur dann kann von Rädern gesagt werden, sie würden ,,nach ihren vier entsprechenden Seiten hin ... gehen" (Hes. 1:17). Die Räder können augenblicklich die Richtung ändern, denn in jede Richtung weist jeweils eine Seite des Rades. Der Wagen fährt jedoch nicht unkontrolliert oder führerlos. Jehova lässt nicht zu, dass sich seine Organisation in eine Richtung bewegt, die ihr beliebt. In Hesekiel 1:20 heißt es: ,,Wohin immer der Geist zu gehen geneigt war, pflegten sie zu gehen." Daher veranlasst Jehova die Organisation, sich dorthin zu bewegen, wohin sein Geist sie drängt. Wir müssen uns nur fragen: ,,Halte ich mit ihr Schritt?"
Mit der Organisation Jehovas Schritt zu halten umfasst mehr als nur Zusammenkünfte zu besuchen und in den Predigtdienst zu gehen. Mit ihr mitzuhalten hat in erster Linie mit Fortschritt und mit geistigem Wachstum zu tun. Dazu gehört es, dass wir uns der ,,wichtigeren Dinge vergewissern" und auf dem Laufenden bleiben, was die geistige Speise betrifft (Phil. 1:10; 4:8,9; Joh. 17:3). Es muss außerdem berücksichtigt werden, dass Organisation gute Koordination und Kooperation erfordert. Daher müssen wir das geistige und materielle Gut, das Jehova uns im Interesse seines Werkes anvertraut hat, so gut wie möglich einsetzen. Solange wir mit dem himmlischen Wagen Jehovas Schritt halten, führen wir unser Leben im Einklang mit der Botschaft, die wir verkündigen.
Mit der Hilfe der Organisation Jehovas bewegen wir uns im Tun des Willens Gottes vorwärts. Bedenken wir, dass der himmlische Wagen von Jehova gelenkt wird. Mit dem himmlischen Wagen Schritt zu halten verrät daher Achtung vor Jehova und Vertrauen zu ihm als ,,Fels" (Ps. 18:31). In der Bibel wird verheißen: ,,Jehova selbst wird gewiss Stärke geben seinem Volk. Jehova selbst wird sein Volk segnen mit Frieden" (Ps. 29:11). Als Teil der Organisation Jehovas erhalten wir heute von ihm Kraft und besitzen den Frieden, mit dem er sein organisiertes Volk segnet. Es besteht also kein Zweifel: Solange wir den Willen Jehovas tun - gegenwärtig und zukünftig -, werden wir immer reichlich gesegnet.''

[vgl. Steven Hassan Ausbruch aus dem Bann der Sekten S.191
,,Versuchen Sie, mich in irgendeine Organisation zu werben?'']

Re: "Der Gewissenskonflikt"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 12. Mai 2008 11:11
S. 3,4
,,IN DER GESCHICHTE einer Religionsgemeinschaft kann es bestimmende Momente geben, besondere Zeiten und Umstände, die uns einen Blick hinter das äußere Erscheinungsbild tun und das wahre Wesen und den eigentlichen Geist erkennen lassen. Das Selbstbild der Organisation, ihr beherrschendes Denken und ihr Weltbild, was sie antreibt und das Muster, nach dem sie bei Ablehnung oder Herausforderung vorgeht, das alles kann dann deutlicher gesehen werden. Die Dinge, die ans Licht kommen, mag es schon immer gegeben haben, im Kern der Organisation, sie hielten sich aber unter der Oberfläche oder standen sogar im Streit mit der äußeren Erscheinung und den Grundsätzen, zu denen man sich bekannte. Das bestimmende Moment zeichnet vielleicht ein Bild, das auf eine beunruhigende Weise anders ist als das Bild, das die Mitglieder von der Organisation haben, es mag sogar von ihnen unbemerkt bleiben, wenn die Personen im Zentrum der Organisation ihre Aufmerksamkeit wirksam unterdrücken können.
Die meisten Leser des vorliegenden Buches werden zumindest etwas mit der Religion der Zeugen Jehovas vertraut sein. Was ist dann von folgenden Aussagen zu halten? Aus welcher Quelle stammen sie, und haben sie heute noch Gültigkeit?


Würde man heutige Zeugen Jehovas bitten, diese Aussagen zu bewerten und die darin vorgebrachten Grundsätze zu beschreiben, so würden die meisten von ihnen sie zweifellos als von ,,Abtrünnigen" stammend bezeichnen. Tatsächlich aber waren sie einmal in der Zeitschrift Watchtower zu lesen - zu einer früheren Zeit.* Die Ablehnung und Verwerfung der in diesen veröffentlichten Aussagen enthaltenen Grundsätze spielten bei dem Übergang einer Gruppe von Menschen, die sich ursprünglich frei miteinander versammelten und keine sichtbare Organisationsstruktur hatten, zu einer hoch zentralistischen Organisation mit einem kennzeichnenden Namen und dem Anspruch, sie allein hätten das Recht, als wahre Christen angesehen zu werden, eine Rolle.
Dieser Übergang fand vor vielen Jahrzehnten statt. Doch das Muster, das gesetzt wurde, bleibt bis heute wirksam und übt eine beherrschende Macht aus.
Ähnlich verhält es sich mit den im vorliegenden Buch dargelegten Ereignissen und Umständen. Sie weisen auf ein bestimmendes Moment in neuerer Zeit, das für viele so fremd sein mag wie die oben stehenden Zitate aus den Watchtower-Ausgaben. Die in dieser 4. Auflage beschriebenen Fakten zeigen, daß die Entwicklungen jener Zeit die späteren Jahre hindurch bis ins 21.Jahrhundert weiter beeinflußten. Sie haben nicht an Wichtigkeit verloren, vielmehr haben die Jahre seither die Bedeutung jener Zeit und ihrer Ereignisse noch vergrößert, sie haben das sich entfaltende Bild bestätigt und lebende Beweise dafür geliefert, welche Auswirkungen diese Dinge auf das Leben von Menschen haben können. Vor dem Hintergrung dieser so bestimmenden Zeit läßt sich eine Wirklichkeit ausmachen, die heute so bedeutsam und entscheidend ist wie zur Zeit der ursprünglichen Abfassung des Buches.


* Siehe die Ausgaben des Watch Tower vom März 1883, Februar 1884 und 15.September 1885. Dieselben Zitate sind auch in dem Buch Auf der Suche nach christlicher Freiheit (Bruderdienst-Verlag, Hamburg 2005), Seite 67-70, enthalten.''
Re: "... ORGANISATION, KOMMT IN DER BIBEL NICHT VOR ..."
geschrieben von: Frau von x
Datum: 26. Mai 2008 12:50

Gerd B.
Durch die oftmalige Wiederholung solcher Wortgruppen, denkt man, dies entspricht alles genau der Bibel. Den ZJ-Mitläufern wird eingetrichtert: du bist mit der wahren Organisation Gottes verbunden! Dazu könnten eine Vielzahl von Zitaten aus den WT-Heften angeführt werden. Im WT vom 1.9.1998, unter der Überschrift „Als Teil der Organisation Gottes in Sicherheit bleiben“, kommen unzählige Male immer wieder die beiden Wörter „Gottes Organisation“ vor. Auf den Seiten 10 u. 11 schafft der Artikelschreiber einen Rekord. Denn da wird das Wort „Organisation“ gleich 23mal gebraucht und das auf nur zwei Seiten.

WT vom 1.SEPTEMBER 1998 S. 8-13

Thema:

ALS TEIL
DER ORGANISATION GOTTES
IN SICHERHEIT BLEIBEN

"Der Name ist ein starker Turm. Der Gerechte läuft hinein
und wird beschützt"
(SPRÜCHE 18:10).

" ...

2 In einem Artikel im Wacht-Turm vom 15. Februar 1923 wurde die Antwort angedeutet: "Wir leben jetzt an dem bösen Tage. Der Kampf zwischen der Organisation Satans und der Organisation Gottes ist im Gange. ... " In diesem Konflikt ist Gottes Organisation ein Ort geistiger Sicherheit. Das Wort "Organisation" kommt in der Bibel nicht vor, und damals, in den 20er Jahren, war der Begriff "Organisation Gottes" etwas ganz Neues. Worum handelt es sich bei dieser Organisation? ...

Jehovas Organisation

3 Eine Organisation ist gemäß dem Deutschen Wörterbuch von G. Wahrig ein "zweckbestimmter Zusammenschluß". Angesichts dessen wird verständlich, daß es angebracht ist, von der "Bruderschaft" als einer Organisation zu sprechen, da die Christen bereits im ersten Jahrhundert von den Aposteln zu Versammlungen organisiert wurden, ... . Jehovas Zeugen haben ein ähnliches organisatorisches Gefüge. ...

4 Im Wacht-Turm vom 1. November 1922 (englisch) hieß es mit Bezug auf das Wort "Organisation": "Eine Organisation ist eine Gemeinschaft von Personen zum Zweck der Ausführung eines Vorhabens." Wie weiter erklärt wurde, werden Jehovas Zeugen dadurch, daß sie sich als Organisation bezeichnen, "keine Sekte in dem Sinn, wie der Begriff gebraucht wird, ... " ( ... ). ... Das ist eine hervorragende Veranschaulichung für eine Organisation! Warum waren die Christen organisiert? ...

5 ... Heute zählen mehr als fünfeinhalb Millionen Menschen zu dieser organisierten "Nation" ( ... ). Doch Gottes Organisation umfaßt noch weit mehr. ...

6 ... Passenderweise hieß es daher im Wacht-Turm vom 15. Juni 1925: "Alle heiligen Engel sind ein Teil der Organisation Gottes." Außerdem wurde darin erklärt: "An der Spitze der Organisation Gottes, im Besitz aller Macht und Autorität, . . . ist der Herr Jesus Christus" ( ... ). Daher besteht die Organisation Gottes im weitesten Sinne aus allen, die im Himmel und auf der Erde zusammenarbeiten, um Gottes Willen zu tun. (Siehe Kasten.) ... Und welch eine Freude, der Zeit entgegenzublicken, in der alle lebenden Geschöpfe im Himmel und auf der Erde organisiert sein und in Einheit Jehova Gott preisen werden! ( ... ). Doch worin besteht der Schutz, den die Organisation Gottes heute bietet?

In Gottes Organisation geschützt - Wie?

7 Gottes Organisation kann uns helfen, uns gegen Satan und seine Machenschaften zu schützen ( ... ). ... Doch unser enges Verhältnis zu Gott und zu seiner Organisation stärkt und schützt uns, ... . ...

8 Wie bietet Gottes Organisation diesen Schutz? ...

9 Auch Jehovas sichtbare Organisation ist ein Schutz. ...

10 Wie Micha sagen heute alle, die zu Gottes sichtbarer Organisation zählen: "Wir . . . unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar" (Micha 4:5). Die neuzeitliche Organisation schart sich um das "Israel Gottes", ... . Ein Teil der Organisation Jehovas zu sein bedeutet daher, zu seinem Volk zu gehören, das in Gottes Namen Schutz sucht und auch erhält.

11 Außerdem ist Gottes sichtbare Organisation eine Glaubensgemeinschaft, eine Vereinigung von Glaubensbrüdern, ... . ... Durch die Organisation teilt der "treue und verständige Sklave" die "Speise zur rechten Zeit" aus (Matthäus 24:45). ...
 

Wer gehört zu Gottes Organisation?

12 Dieser Schutz wird denjenigen geboten, die Teil der Organisation Gottes sind. ... Was die himmlische Organisation betrifft, gibt es bei der Beantwortung dieser Frage keine Unklarheiten. ... Sie alle gehören eindeutig zu Gottes Organisation. ...

13 ... Ein Täter der Gesetzlosigkeit ist gewiß kein Teil der Organisation Gottes, ... . Jesus zeigte auch, woran zu erkennen wäre, daß jemand ein Teil der Organisation Gottes ist. ...

14 Wer daher zur Organisation Gottes gehören möchte - ... -, muß Gottes Willen tun. ... Jemand, den nichts daran hindert, solche Zusammenkünfte zu besuchen, der es aber trotzdem nicht tut, dem mangelt es an Wertschätzung für seinen Platz in Gottes Organisation ( ... ).

...

15 Etwa 30 Jahre nach Jesu Tod wies sein Halbbruder Jakobus auf gewisse Umstände hin, durch die unser Platz in der Organisation Gottes gefährdet werden kann. ... Ein Feind Gottes ist ganz sicher kein Teil seiner Organisation. ...

...
:::

18... Wer so eingestellt ist, macht sich zu einem Freund der Welt und somit zu einem Freund Gottes, weshalb er nicht erwarten darf, ein Teil der Organisation Gottes zu bleiben.

19 ... Sie befinden sich in Gottes Organisation in Sicherheit, und sie sind Freunde Gottes, nicht Freunde der Welt.

20 ... Wenn wir wirklich zu der neuzeitlichen "Nation" Jehovas, seiner sichtbaren Organisation gehören, werden wir diese Stärke von ihm erhalten, und wir werden uns des Friedens erfreuen, mit dem er sein Volk segnet. Es stimmt, Satans Welt ist weit größer als Jehovas sichtbare Organisation, und Satan ist viel stärker als wir. ... "


Kasten S.9

"Was ist Gottes Organisation?

In den Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas
wird der Ausdruck "Gottes Organisation auf
dreierlei Weise gebraucht.
1. Jehovas himmlische, unsichtbare Organisa-
tion
, bestehend aus treuen Geistgeschöpfen. ...
2. Jehovas sichtbare Organisation, bestehend
aus Menschen. ...
3. Jehovas Universalorganisation. Sie besteht
heute aus Jehovas himmlischer Organisation und
seinen gesalbten, adoptierten Söhnen auf der
Erde, ... . ... "


[Hervorhebung von mir]

Re: "ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN" 2005
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 12. Mai 2008 08:42
Sehr gut X,

man könnte auf türkisch rufen, wenn man die Lobhudelei der Organisation liest: Izmirübel!

Nun ergänze ich mit meinem "Senf".
Blicken wir nochmal in die WTG-Historie:

Russell schrieb Anfang 1914 in dem von ihm redigierten WT:

„Jede Versammlung des geweihten Volkes des Herrn ist völlig frei und sollte unabhängig für sich selbst den Glauben an die Bibel und alle die kostbaren Wahrheiten derselben haben... Die Glieder der Herauswahl unterstehen niemandes Autorität, als nur derjenigen des biblischen Bischofsamtes oder der apostolischen Lehrer, was die Ältesten und Diener (Diakone) betrifft, so sind diese von der Versammlung in Übereinstimmung mit den Weisungen der Bibel aus ihrer eigenen Mitte zu wählen. Keine irdische Macht hat ein Recht, sich zwischen die Verordnungen der von Gott eingesetzten 12 Apostel und die Gemeinde der Kinder Gottes zu schieben, die sich in Übereinstimmung mit den Weisungen der Apostel versammelt“ (WT, Jahrgang 1914, Seite 23).

Im Unterschied zu den heutigen Wachtturmschriften, in denen gerne die Heilsnotwendigkeit der Organisation mit dem Hinweis auf solche Versammlungen begründet wird, bestritt Russell jede Notwendigkeit einer zentralistischen Organisation:

„... bis jetzt ist sie [die Kirche] noch nicht vollkommen und darum auch noch nicht organisiert. Wenn sie organisiert sein wird, wird sie mit Macht bekleidet, nicht eine Demokratie, sondern eine Herrschaft, nicht eine Republik, sondern ein Königreich sein ...“

Russell ist überzeugt, daß jedes „Organisieren“ der Kirche und jedes „gebieterische Regieren“ letztlich doch nur nach „Art und Weise der Welt“ geschähe. Wörtlich schreibt er:

„Auch existiert eine solche Organisation, die mit göttlicher Autorität angetan ist, heute überhaupt noch nicht ...Die Kirche Gottes ist noch nicht organisiert ... In dieser freiwilligen Vereinigung gibt es keine gebietende Autorität über andere, und kein Herrschen über Gottes Erbteil sollte gestattet sein; denn der eine Herr hat uns die Instruktion hinterlassen: ,Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen, denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder' (Matth.23,8). Anstelle des königlichen und gebieterischen Regierens, das doch nur nach Art und Weise der Welt geschehen würde, hat uns der Meister eine andere, entgegengesetzte Regel... gegeben.“ (WT, Jahrgang 1908, S. 104 ff).

Den auch heute immer wieder erhobenen Einwand, die wahre Christengemeinde brauche doch eine Organisation und deren Leitung um der Einigung und Einheit willen, begegnet Russell mit dem Hinweis auf die frühen christlichen Gemeinden des ersten Jahrhunderts:

„Es war eine Vereinigung des Geistes: das Gesetz des einzelnen war die Liebe, während sie als ein Ganzes unter dem Gehorsam gegen das ´Gesetz des Geistes´ standen, wie es in dem Leben, den Worten und Taten ihres Herrn und Meisters zum Ausdruck kam. Ihre Leitung war der Wille dessen, der da sprach: ´Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote´“.

Im gleichen Artikel erinnert Russell an die sektiererischen Entwicklungen in der Kirchengeschichte und an jene falsche „Einheit“, bei der „man versuchte, alle Kirchenmitglieder auch in dem kleinsten Lehrpunkt einerlei denken zu machen“. Das war in keinem Fall die Einheit, die der Apostel Paulus anstrebte, so betont Russell. Er empfahl vielmehr die Einigkeit im Geiste, im Herzen, in der Gesinnung, eine Einigkeit, die als ein natürliches Resultat der rechten Übung der Freiheit, die wir in Christo haben, von selbst entspringt. In einer solchen freien Vereinigung von Christen, wie sie Russell vorschwebte, und wie er sie bei den damaligen „Bibelforschern“ zu realisieren versuchte. Da ist natürlich für eine autoritär herrschende „leitende Körperschaft“ kein Raum. Genauso wenig ist diese im Neuen Testament begründet. Wer hier auf das „Apostelkonzil“ (Apg.15) verweist, widerlegt sich selbst, denn der Bericht in der Apg. des Lukas sowie die Kommentierung durch den Apostel Paulus (Gal. 2,1-16!) zeigen deutlich: Die Apostel - weit davon entfernt, autoritär zu herrschen - mußten selbst noch um den rechten „Kurs“ ringen.

Nun ein Zitat aus „Unser Königreichsdienst“ vom April 1997. Bemerkenswert wie in Profimanier und raffinierter Weise die Suchenden in eine Organisation (!) gelenkt und in diese einverleibt werden:

Studierende zu der Organisation führen: „Es ist eine Botschaft in über 200 Sprachen. Eine Botschaft in über 210 Ländern. Eine Botschaft, die überall Menschen persönlich überbracht wird. Der größte Predigtfeldzug, den die Welt je gesehen hat... Eine Botschaft, die Millionen weltweit vereinigt. Seit über 100 Jahren führen Jehovas Zeugen dieses Werk organisiert durch!“

So lauten die einleitenden Worte des Videos Jehovas Zeugen — Die Organisation, die hinter dem Namen steht. Im Video werden dann weitere Fragen beantwortet: Wer sind Jehovas Zeugen eigentlich? Wie wird ihre Tätigkeit organisiert, geleitet und finanziert? Wer sich dieses Video ansieht, ist davon beeindruckt, daß „Jehovas Zeugen... weltweit als Organisation geschult worden [sind], ihren Mitmenschen behilflich zu sein, Glauben an die Bibel zu gewinnen“, und wird ermuntert, die Organisation hinter unserem Namen selbst zu sehen. Nachdem eine Frau, die die Bibel studiert, das Video gesehen hatte, brach sie vor Freude und Dankbarkeit in Tränen aus und sagte: „Wie könnte jemand daran zweifeln, daß es sich um die Organisation Jehovas, des wahren Gottes, handelt?“ (Vergleiche 1. Korinther 14:24, 25.)

Eine schöne heile Welt findet man allein nur in dieser Organisation.

Durch die oftmalige Wiederholung solcher Wortgruppen, denkt man, dies entspricht alles genau der Bibel. Den ZJ-Mitläufern wird eingetrichtert: du bist mit der wahren Organisation Gottes verbunden! Dazu könnten eine Vielzahl von Zitaten aus den WT-Heften angeführt werden. Im WT vom 1.9.1998, unter der Überschrift „Als Teil der Organisation Gottes in Sicherheit bleiben“, kommen unzählige Male immer wieder die beiden Wörter „Gottes Organisation“ vor. Auf den Seiten 10 u. 11 schafft der Artikelschreiber einen Rekord. Denn da wird das Wort „Organisation“ gleich 23mal gebraucht und das auf nur zwei Seiten.

Eine Abbildung zeigt zusätzlich einen gut besetzten Königreichssaal, die Bildlegende dazu: „Durch Jehovas Organisation wird für die vorzüglichste geistige Speise gesorgt“.

Unorganisierte Grüße!
Gerd
 
Re: "ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN" 2005
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. Mai 2008 09:16
Was der tiefere Sinn der extensiven Organisationsbetonung bei der WTG (ergänzend hinzugefügt: wohl nicht „nur" bei der WTG) ist ...

Parsimony.23153
Re: "... ORGANISATION, KOMMT IN DER BIBEL NICHT VOR ..."
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 26. Mai 2008 13:08
„Organisation" ist noch für andere - nicht bloß für die WTG - ein Zauberwort.
Organisation bedeutet auch, „zur Kasse zu bitten".

Da frage ich mich - als Beispiel - wie man es denn wohl fertig bringt, als theoretischer „Taschengeldempfänger" der WTG, wie Rolf Nobel in seinem Buch zitiert, seine goldene Hochzeit auf Hawaii feiern zu können.

Nichts gegen solch eine Feier.

Es geht schlichtweg um die Frage, wie „spart" man wohl als WTG-Taschengeldempfänger soviel, um von Deutschland nach Hawaii fahren zu können. Und „rein zufällig" findet sich im selben Hotel auch noch der Herr „Ricky King" ein, um dem Jubilar ein zünftiges Ständchen zu kredenzen.

Damit solcherlei Beispiele in der Praxis auch funktionieren, ist wohl in der Tat etwas notwendig - eben Organisation!

Parsimony.23154

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