Kommentarserie 1963 zusammengefasst
Einige Stichworte in diesem Jahrgang (in Auswahl)
Radionik, Contergan, Freireligiöse, Behemeoth, Leviathan, München, Alfred P. Hughes, Kopernikus, Otto Estelmann, Harold King, Felix Kersten, Griechenland
Vor fünfzig Jahren
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. Januar 2013 02:24
Radionik
Eher so beiläufig mitgeteilt, erfährt man im Wachtturm" vom 1. 1. 1963:
Wie verhält es sich mit der 'Radionik'? Mit diesem Ausdruck bezeichnet man jenen Zweig der Radiästhesie, bei dem das Pendel durch ein kompliziertes Gerät ersetzt wird."
Nach dieser Beschreibung, geht es weiter mit der Frage:
Wozu diese Geräte? Sie werden angeblich auf die Strahlungen oder Wellenlängen der Krankheit 'eingestellt'. Manche Heilbehandler behaupten, damit erstaunliche Erfolge erzielt zu haben."
Aber:
Radiologen und andere Fachleute, die einige dieser Geräte geprüft haben, sagten jedoch, sie wüßten nicht wieso sie eine Wirkung haben könnten. Ein Radiologe sagte, er habe bei einem dieser komplizierten Geräte 'nicht die geringste Spur von Energie oder einer Schwingungsfrequenz feststellen können'"
Bis dahin würde sich wohl auch die WTG von solcherlei Voten nicht sonderlich
beeindrucken lassen, wie das für Geschäftemacher mit dem Aberglauben generell gilt.
Nun war aber der Umstand zu registrieren, die Kritik an dieser Geschäftemacherei
erreichte eine gewisse Öffentlichkeitswirksamkeit. Dazu liest man im genannten
WT-Artikel:
Die Presse hat auch schon des öfteren berichtet, daß die Behörden in den Vereinigten Staaten solche Geräte beschlagnahmt haben, da es unmöglich sei, damit Diagnosen zu stellen oder Krankheiten zu behandeln. In der Juli-Ausgabe der Zeitschrift 'Electronic Industries' erschien zum Beispiel folgende Notiz:
'Die Gesundheitsbehörde hat der elektronischen 'Kurpfuscherei' einen neuen Schlag versetzt. Das Bundesgericht hat sieben Typen der elektronischen Diagnostizierungs- und Behandlungsweise, die unter hochtönenden Namen bekannte waren, aber nichts taugten verboten ... Die imposanten Geräte mit einer eindrucksvollen Reihe von Lichtern, unzähligen Schaltern, Kontrollknöpfen und Elektroden versehen, waren unter den Namen 'Neurolinometer', 'Elektron-O-Strahl 51' und 'Radioklastisches Modell 40' bekannt. Untersuchungen haben ergeben, daß sie zur Behandlung völlig nutzlos sind."
Diesem völlig nutzlos" mag man sich WTG-seitig nicht so ohne weiteres anzuschliessen, und stellt daher im WT-Kommentar die Frage:
Wer hat recht?"
wobei man durchaus deutlich genug erkennen lässt, eigentlich gehört die eigene
Sympathie, durchaus den vorbeschriebenen Scharlatanen. Nur, man könne quasi
gezwungenermaßen nicht völlig den Umstand ignorieren, dass einige dieser Scharlatane
sich ein gerichtliches Verbot eingehandelt haben. Mit Sicherheit wurde letzteres
garantiert nicht WTG-seitig lanciert. Aber das Verbot sei nun mal da. Ergo sehe man sich
wieder Willen, auch gequälterweise" genötigt, mit in die nun angeordnete
Rückzugsfanfare einzustimmen.
Zu den verteidigenden Argumenten, welche der WT sich nicht versagt, mit anzuführen
gehört dann auch:
So muß man doch zweifellos annehmen, daß die Geisteskraft des Behandlers die Ergebnisse entscheidend beeinflußt ... Viele Leute sind deshalb der Ansicht, daß das Gerät lediglich eine Hilfe oder Wegleitung für das außersinnliche Wahrnehmungsvermögen des Behandlers sei ... Die meisten Radiästheten sähen es gern, wenn ihre Patienten persönlich erscheinen ... Wenn nötig werden sie aber auch ohne deren Anwesenheit fertig ... Der Radiästhet oder 'Radioniker' verwendet dann einfach einen Tropfen Blut oder Speichel des betreffenden Patienten ..."
Just die massive Reklame, für solch einen Ober-Scharlatan, der da wähnte nur mittels
Blutstropfen eines nicht anwesenden Patienten, Diagnosen stellen zu können, wurde von der
früheren WTG-Zeitschrift Das Goldene Zeitalter" betrieben.
Und nun hat das böse Gericht" in den USA, diesen Scharlatanen einen Strich
durch die Rechnung gemacht. Großes Wehklagen deshalb bei den Dummheitsverkäufern. Auf
welcher Seite der Kontroverse die WTG dabei steht, dürfte ziemlich offenkundig sein. Zwar
beugt man sich nunmehr jenem Gerichtsbeschluss, das aber nur gezwungenermaßen.
Man vergleiche nur die Überschrift des ersten Artikels in der Ausgabe des Golden
Age" vom 22. 4. 1925, (fünf Druckseiten umfaßt jener Artikel) und man bekommt einen
Vorgeschmack davon, wie hoch in WTG-Gefilden, solcherlei Quacksalber-Theorien angesiedelt
waren.
Jener Herr Gambles war Nachfolger des famosen Herrn Abrams, für den Seitens der WTG
vordem schon mächtig die Reklametrommel gerührt wurde.
Auf Seite 479 derselben Golden Age"-Ausgabe, findet sich dann noch flankierend
ein kommerzielles Inserat Electronic-Radio-Biola" auf das die Geschäfte jener
Geschäftemacher, auch garantiert florieren mögen!
Exkurs:
Man vergleiche auch die englische Ausgabe des Golden Age" vom 5. März 1930,
welche mittlerweile auch im Internet erreichbar ist.
Dort der Artikel von Roy Goodrich;
Ouija Boards, Small and Large"
Siehe zu dem fraglichen Artikel auch:
http://www.seanet.com/~raines/goodrich.html
In ihr hatte sich der später von der WTG ausgeschlossene Roy Goodrich, kritisch zu den
Machenschaften des von der WTG hochgejubelten Scharlatan Dr. Abrams geäußert.
Offenbar war Goodrich bis bei Rutherford höchstpersönlich, vorstellig geworden. Allein
diesem Umstand ist es zuzuschreiben, dass die genannte Ausgabe des Golden Age"
seine Kritik abdruckte.
Seinen Artikel im Golden Age" läßt er mit den Sätzen ausklingen (sinngemäss
zitiert)
Es sei höchste Zeit für die Bibelforscher, diese spiritistische Schlinge des Satans zu
erkennen und sich von ihr abzuwenden.
In der Ausgabe vom 30. 4. 1930 des Golden Age" gab es dann einen weiteren
thematischen Artikel: Sein Titel:
What Is E. R. A.?"
Man geht wohl nicht fehl in der Einschätzung, seinen Sinn in einer Schadensbegrenzung,
angesichts der durch Goodrich losgetretenen Diskussion zu sehen.
Was Goodrichs Verengung auf den Aspekt Spiritismus" anbelangt, kann man als
einer, dem solcherlei Weltbild mittlerweile verloren gegangen ist, auch so seine
Vorbehalte haben. Zumindest bestreitet er damit eine nachprüfbare medizinische Wirkung,
der Abrams und Co, den er in dem Artikel verschiedentlich namentlich benennt.
Indes der Redakteur der US-amerikanischen Ausgabe des Golden Age", Woodworth,
konnte es sich aber nicht versagen, zu diesem ihm halb aufgezwungenen Artikel, ein
redaktionelles Vorwort voranzustellen. Liest man das, wird deutlich, begeistert war
Woodworth über diese Kritik nicht. Nur, mit Rutherford sich selber anzulegen, daran
dachte er selbstredend nicht.
Was er aber tun konnte und auch tat, war den Goodrich als nicht ernst zu nehmen zu
behandeln. Und das Geschäft des Scharlatans Abrams, nebst Nachfolger, blühte in den WTG
Gefilden weiter.
Dies war dann für Goodrich in späteren Jahren erneut der Anlass, seine Kritik zu
wiederholen. Die Antwort bekam er dann in der Form einer ausgesprochenen Exkommunikation.
Medizinische Okkultisten
http://www.seanet.com/~raines/abrams.html
http://www.seanet.com/~raines/era.html
http://psiram.com/ge/index.php/Radionik
Thalidomid
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. Januar 2013 06:14
Ein zeitgenössisch aktueller Medizin-Skandal, ist auch der
Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 1. 1963 einen sechs Druckseiten umfassenden Artikel
wert. Nun befindet sich die WTG diesbezüglich in der komfortablen" Lage, mit
dem Finger auf andere zeigen zu können, ohne gleich befürchten zu müssen, dass jener
Finger auf sie selbst zurück zeigen würde. Letzteres kann man allerdings, zumindest wenn
man aus dem Blickwinkel eines Nebenaspektes wertet, durchaus auch noch anders sehen.
In der Öffentlichkeit wurde jener Skandal als Contergan-Skandal bekannt. Siehe zu ihm in
diesem Fall den neutralen Bericht der Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Contergan-Skandal
Erwachet!" hingegen titelt als Überschrift:
Das Thalidomid Unglück. Hätte man es
verhüten können?"
Dem liegt offenbar der Name eines Hauptbestandteiles jenes fragwürdigen Medikamentes
zugrunde.
Auch die WTG kann bei diesem Thema letztendlich kein Patentrezept" offerieren.
Und so zieht Erwachet!" als Schlusssatz seines Berichtes sich auf die Linie
zurück:
Das Thalidomid-Unglück ist eine Folge der Selbstsucht, des Mangels an Nächstenliebe und Selbstbeherrschung, durch die sich die Welt in den letzten Tagen auszeichnet."
Einerseits kann man den Aspekt Selbstsucht, der da mit genannt wird, nicht bestreiten.
Andererseits ist wohl die Verengung auch dieses Fallbeispieles, auf Endzeittesen wohl eher
als kontraproduktiv zu bezeichnen.
Weiter erfährt man in jenem Artikel, die meisten Opfer bei diesen Medizinskandal gab es
wohl in der Bundesrepublik Deutschland.
Positiv stellt der Artikel hingegen das Verhalten einer amerikanischen Beamtin heraus,
welche die Zulassung jenes Mittels hinauszögerte; mit der Folge, in den USA gab es nicht
so viele Opfer wie in Deutschland.
Und sieht man sich die Ausführungen der Wikipedia zum Thema an, kann man registrieren.
Auch andere sagten noch nein. Das wiederum hält Erwachet!" nicht für
mitteilenswert.
Zu diesen anderen gehörte dann unter anderem der Ostdeutsche Staat, von dem die Wikipedia
auch einen Presseartikel aus dessen Gazette Neues Deutschland" benennt, der da
titelte:
DDR-Bürger schliefen ohne Contergan".
Generell ist meines Erachtens die forcierte Privatisierung des Gesundheitswesens in der
Bundesrepublik Deutschland, für die in Sonderheit auch eine Klientelpartei namens FDP
(aber eben nicht nur sie) einsteht, als eine der Wurzeln dieses Medizinskandals zu
bezeichnen.
Dieser Vorhalt indes wird in dem Erwachet!"-Artikel so nicht herausgearbeitet.
Dafür wie schon bemerkt, der Endzeitaspekt.
Erwachet!" fühlt sich dann auch bemüßigt, sich seinerseits wie es denn auch
sagt, witzige" Bemerkungen zum besten zu geben.
Etwa diese:
Voltaire sagte einmal: 'Ein Arzt ist eine Person, die einem Körper, den sie kaum kennt, Mittel verabreicht, über die sie nicht viel mehr weiß.' Witzig? Ja, aber darin liegt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit, was aus der Tatsache hervorgeht, daß diese Worte in einem Buch für Ärzte zitiert werden ..."
Nun ist Erwachet!" sicherlich keine Fachzeitschrift sondern eher eine des
Bereiches Publikumszeitschrift". Inwieweit denn nun jener Witz für
Medizinlaien, die da in diesem Falle angesprochen werden, sonderlich hilfreich ist,
erscheint wohl wenig nachvollziehbar zu sein.
Noch was; auch innerhalb der Erwachet!"-Redaktion gibt es Spezialisierungen. Es
kann unterstellt werden, stehen aus aktuellem Anlass mal wieder Medizinthemen an, dürfte
die Federführung bei jenen Personen in der Erwachet!"-Redaktion liegen, die
dort auch ansonsten das Medizin-Thema bearbeiten.
Und deren Tendenz ist auch aus anderen Beispielen zur Genüge bekannt. Die Begünstigung
der Heilpraktikerszene.
Nun eignete sich in diesem Fall jenes Thema weniger für diese Begünstigung. Ergo zog man
sich in diesem Falle wieder mal auf das Gebiet Endzeitzeichen" zurück.
Diese Begünstigung der Heilpraktikerszene bringt dennoch auch Erwachet!" in
diesem Artikel mit ein, indem mit erhobenen Zeigefinger auch folgende Kritik artikuliert
wird:
Als im amerikanischen Parlament über eine
Gesetzesvorlage debattiert wurde, die, obschon sie im Interesse der Bevölkerung war, von
den Herstellern von Arzneimitteln heftig bekämpft wurde, hatte ein Senator die Kühnheit
zu erklären:
'Die pharmazeutische Industrie unseres Landes hat Großartiges geleistet."
Und zu diesem Zitat kommentiert Erwachet!" seinerseits:´Welch unerhörte Heuchelei!"
Die WTG sieht also ihr Heil darin sich denjenigen anzuschliessen, für die Pauschalurteile das A und O sind.
Münchhausen
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Januar 2013 00:20
Vor fünfzig Jahren
Eine Lanze für das sogenannt positive Denken" wähnt der Wachtturm"
vom 15. 1. 1963 erneut brechen zu sollen. Namentlich auch im Hinblick auf den eigenen
Forderungskatalog an die Betörten.
Ein klassisches Beispiel ist ja wohl dann schon mal von Münchhausen überliefert, der
sich da auch am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen haben soll.
Ein neuzeitlicherer Münchhausen hört denn wohl auf den Namen WTG.
Bemerkenswert auch noch, ein Artikel der Wikipedia zum Thema. Er erwähnt als ein Beispiel
auch die Mary Baker Eddy Religion der sogenannten Christlichen Wissenschaft"
(Christian Science).
Soweit entfernt sind diese unterschiedlichen Brüder dann wohl nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Positives_Denken
Passenderweise gibt es in diesem Artikel dann gleich mal noch eine weiterführende
Verlinkung zu dem Begriff Wohlstandsevangelium"
http://de.wikipedia.org/wiki/Wohlstandsevangelium
http://www.internet-maerchen.de/maerchen/muenchhausen07.htm
Enzyclopaedia Britannica"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. Januar 2013 03:21
Vor fünfzig Jahren
Das Nachschlagwerk Enzyclopaedia Britannica", auch von der WTG genutzt, und in
der Vor-Wikipedia-Zeit sicherlich eine Institution", bereit ihr dennoch Sorgen,
worüber Erwachet!" vom 22. 1. 1963 in einem Artikel berichtet. Die
WTG-"Bauchschmerzen" kommen auch in der Klage zum Vorschein, man erhalte laufend
Anfragen, das die Enzyclopaedia Britannica" manchmal der Bibel widerspricht.
Als Beispiele werden genannt:
Unter anderem die Entwicklungslehre, die Altersangaben über die ägyptischen Dynastien, die Datierung der Sintflut und die Darstellung vieler der bekannten biblischen Persönlichkeiten."
Die laufenden Änderungen heutzutage in der Wikipedia belegen, dass solcherlei
Wissenssammlungen, nicht vor Irrtümer gefeit sind. Bis Änderungen sich dann durchsetzen,
mag im Falle eines kommerziellen, gedruckten Unternehmens, in der Tat langwieriger sein.
Änderungen können dort erst im Falle einer Neuauflage zum tragen kommen. Da haben es
alternative Projekte im Internet, schon mal grundsätzlich leichter.
Was die WTG besonders stört ist, wenn Aussagen im Widerspruch zu ihrer eigenen Dogmatik
stehen. Da will sie halt der den Vorzug geben, und anderweitige Darstellungen
diskreditiert sehen.
Welcher Strohhalme sich die WTG in diesem Falle zur Diskreditierung bedient, mag ihre
nachfolgende Kritik veranschaulichen. Da bemängelt Erwachet!"
Zum Beispiel stand jahrelang in der E(ncyklopedia). B(ritannica) Galileo Galilei habe bewiesen, daß Gegenstände von ungleichem Gewicht mit der gleichen Geschwindigkeit zur Erde fallen. Sie stützte sich dabei auf die Angaben eines gewissen Vivani. Neuere Forschungen haben jedoch ergeben, 'was Vivani nicht wußte, daß nicht Galilei Galilei, sondern ein Freund von ihm, die Gewichte von dem schieden Turm [von Pisa] warf und dabei entdeckte, daß sie n i c h t gleich schnell zur Erde fielen".
Wenn solcherlei Beispiele in WTG-Sicht zur Diskreditierung herhalten müssen, dann
hat man es wohl sehr nötig", kann man dazu nur als Kommentar bemerken.
Da wie man so zu sagen pflegt, lautes Singen im einsamen Wald kraft geben
soll", kritisiert die WTG weiter, und das ist der Hauptgrund ihres Ärgers:
Ferner opfert die E. B. die Wahrheit der allgemein herrschenden Meinung, indem sie bei der Behandlung biblischer Themen der 'Bibelkritik', die den Glauben an die Bibel untergräbt, Rechnung trägt ...."
Weiter kritisiert die WTG, vergleicht man verschiedene Auflagen der Enzyclopaedia
Britannica" lasse sich gewisse Schwankungen nachweisen. Unter anderem dass Aussagen,
welche der katholischen Kirche nicht genehm sind, später wieder umgearbeitet wurden.
Der gravierende Punkt ist aber eben wohl der. Ihrerseits war die WTG nicht stark genug,
dieses Lexikonprojekt gleichermaßen in die Kniee zu zwingen, wie es der katholischen
Kirche tatsächlich gelungen sein mag.
Da sind heutzutage, WTG-Kreise im Falle der Wikipedia in der Tat schon weiter, indem sie
dort, die für sie neuralgischen Punkte ständig deformieren!
http://www.britannica.com/
http://www.britannica.com/EBchecked/topic/302393/Jehovahs-Witness
http://www.britannica.com/EBchecked/topic/433643/George-Orwell
Orwell's warning of the potential dangers of totalitarianism made a deep impression on his
contemporaries and upon subsequent readers, and the book's title and many of its coined
words and phrases ("Big Brother is watching you," "newspeak,"
"doublethink") became bywords for modern political abuses.
Orwells Warnung vor den möglichen Gefahren des Totalitarismus machte einen tiefen Eindruck auf seine Zeitgenossen und auf nachfolgende Leser, und den Titel des Buches und viele ihrer geprägten Wörter und Phrasen ("Big Brother is watching you", "Neusprech", "doppeldeutig") wurde Synonyme für moderne politische Missstände.
Polizeigewalt
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. Februar 2013 00:27
Vor fünfzig Jahren
Auch die Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 2. 1963 setzt in Abwendung von der
Rutherford'schen Obrigkeitslehre (ohne aber diese Abwendung zu benennen), unter der
Überschrift Nutzen ziehen aus der Unterordnung unter die Obrigkeitlichen
Gewalten", dieses Thema fort. Wobei namentlich der Nutzen herausgestellt wird, den
die WTG wähnt, durch eine nunmehr Stromlinienförmige Anpassung für sich herausholen zu
können.
Da werden dann solche Details erwähnt, wie, dass ein Bericht über den WTG-Kongress 1958
auch in dem Kongreßprotokoll des USA-Kongresses (Parlament) Eingang gefunden har. Oder
auch solche für die WTG sicherlich relevante Sätze, wie, dass man Steuervorteile
abschöpfen könne, welche indifferente Staaten, der Religionsindustrie im allgemeinen
gewähren. Oder auch der, man könne auch das USA-Außenministerium (State Department)
für seine Zwecke instrumentalisieren, um Druck auf Staaten auszuüben, welche der WTG
fallweise Schwierigkeiten bereiten. Überhaupt habe man sogar in gewissem Rahmen, eigene
Polizeibefugnisse.
Namentlich das mit den Polizeibefugnissen ist dann wohl einigen, auf Wolke sieben
schwebenden" Zeugen Jehovas etwas in den Kopf gestiegen.
Ein Beispiel dafür berichtete in ihrer Frühzeit aus Westberlin, die Zeitschrift
Brücke zum Menschen" (damals noch als Bruderdienst" betitelt).
In deren Heft 4/1965 war folgende Episode berichtet worden. Unter Berufung auf eine
briefliche Mitteilung eines, wie der Bruderdienst" schreibt, diesem persönlich
bekannten Briefschreibers, erfährt man etwas über dessen Mißgeschick.
Selbiger beruft sich darauf, die Veranstaltungen der Zeugen Jehovas seien ja meistens
öffentlich, was sicherlich für deren Wachtturm"-Studium und ähnliches
zutrifft. Und nicht prinzipiell ungewöhnlich ist auch der Umstand, dass solche
Veranstaltungen manchmal auch in öffentlichen Schulgebäuden stattfinden, was in dem
fraglichen Fall auch so gewesen ist. Zwar ist das Bestreben zu beobachten über eigene
Königreichssäle zu verfügen. Aber wenn dieser Status noch nicht erreicht ist, kommen
durchaus auch Mietsäle unterschiedlicher Art, fallweise zur Verwendung, was wiederum von
den örtlichen Gegebenheiten abhängig ist.
Danach sei ein Ex-Zeuge Jehovas auf der Strasse von letzteren angesprochen worden, und
verwickelte sich dann wohl auch in eine entsprechende Diskussion. Jedenfalls bekam er dann
wohl auch die Einladung, zum Besuch der öffentlichen Zeugen Jehovas-Versammlungen. Genau
das tat er dann ein-zweimal. Noch ein drittes Mal wollte er es so wissen. Jenes dritte mal
lief dann allerdings etwas anders ab.
Beim dritten Male wurde er ultimativ aufgefordert, den Saal sofort wieder zu verlassen.
Seine Angabe gemäß kam er auch dieser Aufforderung nach.
In seinen Worten:
Als ich noch ein drittes mal
erschien, gebot man mir, sofort den Saal der Schule zu verlassen, was ich auch tat. Einer
der Zeugen" kam hinterher, überholte mich und ging zum Schuldiener"
der am Schultor an mich herantrat und mir den Zutritt verbot, mich zum Tor hinauswarf,
wobei er erklärte, er habe Polizeigewalt.
Er zählte bis drei, und als ich nicht sofort die Flucht ergriff, schloß er das Tor ab
und rief die Polizei an."
Das muss man sich dann mal bildlich vorstellen! Der Bericht kündet weiter davon, die
Polizei, gleich mit vier Mann, kam auch und der Delinquent" wurde dann quasi
unter Polizeibegleitung abgeführt.
Tibetanische Gebetsmühlen
Ergänzend sei noch aus der Nr. 21/22=1970 des "Bruderdienstes" zitiert.
Äußerer Anlass das Kongressspektakel der Zeugen Jehovas in Nürnberg des Jahres 1969.
Und da wird aus dem "Nürnberger Evangelischen Gemeindeblatt" auch folgende
Episode zitiert
"Schön ist das natürlich nicht, wenn da
am sechsten und am achten Kongreßtag eine Handvoll junger evangelischer Christen auftritt
und Jehovas Zeugen glashart sagt:
Vom Predigen allein wird man nicht satt - Matthäus 25".
Dann rufen auch die Menschen des Brooklyner Bundes nach der sonst von ihnen so verachteten
Staatspolizei.
Brüder und Schwestern, bitte weitergehen! - Keine Schriften anfassen, diesem Mann
ist die Gemeinschaft entzogen worden!"
Monoton wie tibetanische Gebetsmühlen hallen die Worte der Ordner, die dem einsamen
Bekenner nicht aus den Augen lassen, eine Woche über dass Dutzendufer (in
Nürnberg)."
Freireligiöse Gemeinde Offenbach
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. Februar 2013 00:12
Vor fünfzig Jahren
Wer hätte diese Notiz in Erwachet!" vom 8. 2. 1963 erwartet?
Die Frage mag offen bleiben, also weder bejaht noch verneint werden.
Die Rede ist davon, dass gemäß eines Erlasses des deutschen Bundesminister für Verkehr
die Erlaubnis erteilt werden kann, dass auf öffentlichen Straßen Hinweisschilder auf
Gottesdienste aufgestellt werden könnten.
In diesem Kontext notiert Erwachet!" nun:
Zu einem kleinen Kulturkampf kam es jetzt in Offenbach, wo der Freireligiösen Gemeinde das Aufstellen von solchen Hinweisschildern untersagt wurde. Es wäre nicht auszudenken, so ist man sich auf beiden Seiten klar, wie die Ortseingänge aussehen würden, wenn alle der 1400 in der Bundesrepublik bestehenden Glaubensgemeinschaften darauf bestehen würden, Hinweisschilder an den öffentlichen Einfahrtstraßen aufzustellen."
Und weiter im Erwachet!"-Bericht:
Das Problem konnte bis Ende 1962 in Offenbach noch nicht gelöst werden."
Einige Städte, unter ihnen Hamburg, halten indes nichts von solchen Gefälligkeiten
gegenüber der Religionsindustrie, und untersagen daher die Aufstellung solcher Schilder,
wird weiter berichtet. Wobei dies dann wohl die sinnvollste Variante wäre.
Sicherlich wurde diese Notiz WTG-seitig nicht ohne Hintersinn aufgenommen. Käme es zu
einem Präzedenzfall, konnte man wohl darauf warten, dass auch die WTG analoge Ansprüche
anmeldet.
Wie es aber aussieht, sind wohl auch bei diesem Thema, weiterhin nur die vermeintlichen
Großkirchen privilegiert.
Offenbach ist dann wohl als eine Ausnahme von der Regel ansprechbar. Laut Wikipedia eine
der n o c h bestehenden größten Freireligiösen Gemeinden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Frei-religi%C3%B6se_Gemeinde_Offenbach
Dieser Satz erschließt sich dann wohl näher, sieht man sich beispielsweise die
Internetpräzenz selbiger, für den Bereich Berlin an.
http://www.freigeistig-berlin.de/index.php/berlinergemeinde
Darin vorfindlich auch der Satz
Zwei Diktaturen haben die freireligiöse Tradition in Berlin und im Osten Deutschlands existentiell beschädigt."
Dies trotz des Umstandes, dass es auch in der DDR eine Freireligiöse Gemeinde gab. Die
aber war regional auf die Region Leipzig begrenzt. Vielleicht trug zu diesem Sonderstatus
mit bei, das der Ostdeutsche Politiker Walter Ulbricht, dereinst in seinen Jugendtagen,
auch in diesem Milieu aufwuchs.
Müntz/Wachowitz notierten in ihrem Handbuch "Kirchen und Religionsgemeinschaften in
der DDR"
DDR-bezogen über selbige:
1946 wurde in der damaligen sowjetischen
Besatzungszone der Bund freireligiöser Gemeinden wieder zugelassen. ... Der zunehmende
Mangel an echten sozialen Grundlagen für eine eigenständige Profilierung des Bundes
sowie das Fehlen einer verhaltensnormierenden Lehre bildeten Grundlagen für einen
unaufhaltsamen Rückgang der Gemeinschaft. ... Führende Vertreter versuchten noch bis zu
Beginn der 70er Jahre unter dem Hinweis, daß die freigeistige Gemeinschaft bei Ihren
Erfahrungen noch immer spezifische Aufgaben in der Vielfalt des kulturellen Lebens der DDR
sehe, die Arbeit des Bundes zu aktivieren, konnten aber einen weiteren Mitgliederrückgang
und schließlich die Auflösung als arbeitsfähige Organisation nicht aufhalten.
Der Bund Freireligiöser Gemeinden in der DDR hat heute nur noch wenige
ältere Mitglieder. Für sie existiert in Magdeburg noch eine
Geschäftsstelle, deren Sprecher auf Wunsch die Trauerrede für verstorbene
Mitglieder übernimmt."
Günther Kolbe notierte in seiner 1964 publizierten Dissertation:
Im Vergleich zu den 20er Jahren waren jedoch
Einfluß und Mitgliederzahl weiter
zurückgegangen.
1947 gehörten den in Sachsen bestehenden sechs Gemeinden ca. 4000 Personen an; davon
entfielen 3500 allein auf Leipzig. Gegenwärtig existieren im Gebiet des ehemaligen
Sachsen einige kleine Gemeinden, deren Wirksamkeit im gesellschaftlichen Leben der DDR
kaum spürbar ist. Lediglich die Leipziger Gemeinde, die auf Grund ihrer Traditionen eine
Art hegemonialer Stellung innehat, bildet eine gewisse Ausnahme. Doch auch in Leipzig als
Vorort der freireligiösen Vereinigungen in der DDR sank die Mitgliederzahl auf ca. 3000
ab, die im allgemeinen sinkende Tendenz aufweist.
In der Öffentlichkeit des öfteren abgehaltene Veranstaltungen, Feierstunden und
Vorträge vermögen nicht darüber hinwegzutäuschen, daß auch in Leipzig der
sektenartigen Bewegung keinerlei Aufschwung beschieden ist.
Siehe auch Mysnip.35677
Elsaß-Lothringen
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Februar 2013 01:08
Vor fünfzig Jahren
Eine wesentliche Wurzel des WTG-Werkes in Frankreich, konzentrierte sich dort besonders
auf das weitgehend deutschsprachige Elsaß-Lothringen. Letzteres eine sehr wechselvolle
Geschichte aufweisend. Mal politisch zu Deutschland, dann wieder zu Frankreich gehörend.
Und auch während der Nazideutschen Ära, und den Jahren danach, setzte sich diese
wechselvolle Geschichte fort.
Eine der bekannteren Persönlichkeiten mit Wurzeln im Elsass war beispielsweise Albert Schweitzer.
Demgegenüber waren im eigentlichen französischsprachigen Frankreich, es überwiegend aus
Polen eingewanderte Bergarbeiter, die dort zur WTG-Religion stießen.
Weitaus weniger (die Zeit vor 1945 betrachtend), indes eigentlich Französischsprachige
Kreise.
Die WTG-Statistiken weisen für das Jahr 1931 in Frankreich, 40 polnische Gruppen mit
insgesamt 670 Gliedern aus. Während zur gleichen Zeit es nur 10 französische Gruppen mit
170 Gliedern gab.
Als Verkündigerzahl für Frankreich wurde im Jahre 1938 die Zahl von 845 angegeben.
Die Zahl für 1946 wird dann mit 2157 angegeben.
Die genannte Sonderrolle des Elsass indes, spiegelt sich in diesen Zahlen wohl nicht
wieder.
Bemerkenswert ist vielleicht auch der Umstand, dass der sowohl in der WTG-Geschichte, als
später auch in deren Dissidentenkreisen eine gewisse Rolle spielende Herr Conrad C.
Binkele, sich in späteren Jahren auch das Elsass als Rückzugsgebiet"
auserkor.
Der Wachtturm" vom 15. 2. 1963, druckte nun einen Bericht des Henri Geiger ab,
der zu damaliger Zeit, die Spitze der WTG-Organisation im Elsass (später auch in ganz
Frankreich) darstellte.
Auch in seiner Biographie spiegeln sich dann die wechselvollen politischen Wirren wieder,
namentlich auch die Nazizeit betreffend.
Vielleicht etwas als Ergänzung", da die WTG-Geschichtsschreibung nur das Ziel
kennt, Jubelberichte" zu verfassen, auch dann noch, wenn es eigentlich nichts
mehr zum jubeln gibt, sei auch noch aus der CV Nr. 140 etwas zitiert, welche sich den
WTG-Jahrbuchbericht, Frankreich betreffend, mal etwas näher ansah. Und in der Folge davon
einige Ergänzungen als notwendig erachtete.
Letztere notierte also auch:
Das "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1980" beschäftigt sich u.a. auch mit der Tätigkeit der Zeugen Jehovas in Frankreich. Von 261 Seiten des Jahrbuches wird fast die Hälfte diesem Bericht gewidmet.
"Du wirst fasziniert sein, zu lesen, wie aus diesem einen Zeugen trotz Schwierigkeiten durch untreue Brüder und nationalsozialistischer Verfolgung ein gewaltiges Heer von über 67000 Königreichsverkündigern geworden ist" (S. 33).
Fasziniert sein bedeutet: Beeindruckt,
begeistert sein. Unter diesem Aspekt wollen wir uns einmal folgende Tatsachen ansehen.
Im Zeitraum von 1912 bis 1951 wechselten Brüder in überaus verantwortlichen Positionen,
wie Zonendiener, Zweigdiener und Gehilfen des Zweigdieners, die für Frankreich
verantwortlich waren, 14 mal! Das heißt, etwa alle zweieinhalb Jahre wurde ein hoher
WTG-Diener von einem anderen abgelöst! Wenn man den Zeitraum von 1912-1929 nimmt, dann
kommt sogar ein Wechsel innerhalb von knappen 2 Jahren zustande, 9 Ablösungen innerhalb
von 17 Jahren!
Weshalb wurde denn ein so häufiger Wechsel erforderlich!
Lesen wir in Stichworten:
"Lanz war verärgert, verhielt sich
rebellisch und wandte sich gegen die Gesellschaft." (S.45), "Infolge seines
unrichtigen Handelns hat ihn (Freytag) die Wachtturm- Bibel- und Traktat-Gesellschaft des
Amtes entsetzt und übergab sämtliche Geschäftsangelegenheiten Bruder C. C. Binkele in
Zürich." (S.50). "Schließlich wurde der Fäll vor Gericht gebracht, und
Freytag wurde gezwungen, das Eigentum, das er der Gesellschaft gestohlen hat,
zurückzugeben." (S. 51).
"Nun, im Laufe der Zeit wurden sowohl Bruder Lefevre als auch Bruder Roussel
unzufrieden und erwiesen sich als böse Knechte" (S. 57).
Im Juli 1925 wurde Bruder Binkele, der Leiter
des "Zentraleuropäischen Büros", aus gesundheitlichen (?) Gründen von Bruder
Zaugg abgelöst.
Im darauffolgenden Jahr wandte sich Binkele gegen die Gesellschaft und gründete eine
Sekte, die er "Die freien Bibelforscher" nannte .
1926 wurde Bruder Zaugg von Bruder Martin Harbeck abgelöst, den Bruder Rutherford aus
Brooklyn schickte.
Bruder Zaugg gab den Vollzeitdienst auf und verließ schließlich die Wahrheit.
(S. 63).
"Ein Bruder aus dem Elsaß, Gustave Zopfer,
wurde als Leiter dieses neuen Pariser Büros eingesetzt." (S. 66). "Bruder
Zopfer wurde 1936 als Leiter des Pariser Büros von Fred Gabler ersetzt, einem englischen
Bruder, der schon jahrelang im Vollzeitdienst tätig war, und Emile Dellonnoy wurde als
sein Gehilfe eingesetzt. Gustave Zopfer gab später die Wahrheit auf und kollaborierte
während des Krieges sogar mit den Nazis." (S. 83).
"Während des Kongresses erklärte Bruder Knorr, daß Bruder Henri Geiger nach vielen
Jahren treuen Dienstes aus gesundheitlichen und anderen Gründen (!) von Bruder Leopold
Jontes als Zweigaufseher ersetzt werde." (S. 127).
Ein Beispiel: "Adolphe Weber war ein einfacher, bäurischer Mann, aber er war ein
ergebener reifer Christ, der Englisch, Französisch und Deutsch beherrschte." (S. 36)
"Bruder Russell übertrug Emile Lanz, einem Schweizer Zahnarzt aus
Mühlhausen/Elsaß, die Verantwortung für das Zweigbüro. Lanz nahm die Dienste von
Alexandre Freytag in Anspruch, der beim Übersetzen des französischen Wachtturms half.
So trat Adolphe Weber, der das Werk im französisch-sprachigen Europa am Anfang an treu
beaufsichtigt hatte, zugunsten der gebildeteren Brüder Lanz und Alexandre Freytag
zurück". (S. 43)
Weber beherrschte 3 Sprachen, brachte mit
großem Erfolg das Werk in Frankreich in Gang, mußte aber die Leitung an
"gebildeterer" Brüder abgeben. Diese "gebildeteren" Brüder wurden
schließlich Gegner der WTG, aber die hatten eine Eigenschaft, die anscheinend als
Zweigdiener nötig ist: Die waren nicht demütig!
Man ist wirklich fasziniert
"Du wirst fasziniert sein
" Ja, man fasziniert von dem Chaos innerhalb WTG.
Entmythologisierung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. Februar 2013 00:28
Vor fünfzig Jahren
Erwachet!" vom 22. 2. 1963 zitiert erneut, als aus seiner Meinung nach
Kritikpunkt:
Ernest W. Barnes, der verstorbene anglikanische Bischof von Birmingham (England) soll, wie die Zeitungen schrieben, erklärt haben, daß das, was die Bibel über den Ursprung des Menschen sage, 'Mythen' seien. Er erklärte den Geistlichen seiner Diözese:
'Wir dürfen die Kinder in unseren Konfessionsschulen keine Mythen lehren, sie mögen noch so poetisch, literarisch wertvoll oder symbolisch sein.'
Barnes fuhr fort: 'Wenn wir das Vertrauen des jungen Menschen gewinnen wollen, müssen wir ihnen die neuen Wahrheiten über den Ursprung des Menschen und der menschlichen Kultur sagen, und die Beweise dafür müssen in ihre religiöse Unterweisung eingeflochten werden."
Und weiter Erwachet!"
Jene Männer, die sich als Lehrer und
Befürworter der Bibel ausgeben sind ihre größten Gegner.
Heinrich Jochums, Schriftleiter der evangelischen Monatsschrift 'Der feste Grund' schrieb
in der Ausgabe vom Mai 1961, daß einige Universitätsprofessoren die Bibel
entmythologisieren wollten.
'Nach ihrem Urteil setzt sich die Bibel zum großen Teil aus Mythen, Sagen, Legenden und mythischen Vorstellungen zusammen ... Das in der Bibel berichtete Geschehen, die Schöpfung der Welt, die Sintflut, die Geschichte der Patriarchen, das Leben Jesu, seine Gottessohnschaft, seine Jungfrauengeburt, seine Wunder, seine Sühnetod am Kreuz, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt, seine Wiederkunft und die letzten Dinge, die in der Offenbarung berichtet werden - das alles seinen Mythen, Sagen und Legenden. Das alles sei, so wie es dort erzählt wird, nicht geschehen und nicht wahr.'"
Und weiter in der Erwachet!"-Replik:
Auch Rudolf Bultmann, der zu den einflußreichsten Theologen Deutschlands zählt, vertritt solche Anschauungen über die Bibel. Und heute haben seine Schüler Lehrstühle an führenden Universitäten Deutschlands inne."
Auch wenn die WTG und Geistesverwandte Kreise, das ausgeführte, interessegeleitet,
zwar nicht wahrhaben wollen, ändert das nichts an dem Umstand, dass die
Entmythologisierer trotzdem recht haben.
Nahezu skurill wirkt der Umstand, dass man selbst in Geistesverwandten Kreisen der Gegner
der Entmythologisierung ähnliches Unbehagen registrieren kann.
Beispiel. In Berlin gab es mal einen Fernsehprediger. Seine Tribüne der Sender
Offener Kanal". Seine Herkunft das Zeugen-Milieu, bzw., zu seiner
Glanzzeit" als Fernsehprediger" eben Ex-Zeugen Jehovas-Milieu.
Bis eines Tages, auch nach vorangegangener Kritik auch in säkularen Medien, namentlich
ob seiner politischen Rechtslastigkeit, dem Sender sein Angebot zu bunt" wurde.
Parsimony.17101
Einige dieser Sendungen, die da vom Hundersten ins Tausendste abschweiften, und allenfalls
als Schlafmittel" geeignet waren, indem man sich nach Sendungsende fragte, was
hat denn jener Herr da gepredigt". Einige dieser Sendungen (des inzwischen
verstorbenen Herrn) hatte ich wie sie denn mal akut waren mir auch angesehen.
Wahrlich bemerkenswert. In der dem Bereich Ex-Zeugen Jehovas zuzuordnenden Zeitschrift
Bruderdienst" (heute unter dem Titel Brücke zum Menschen"), wurde
auch mal ein Leserbrief von ihm abgedruckt. (Nr. Nr. 49/50=1977) Der Leserbrief, an den in
diesem Kontext zu denken ist, nahm wohl auf eine bereits frühere Stellungnahme jenes
Herrn Quaißer bezug, in der er sich allerdings nicht richtig interpretiert sah (seiner
Meinung nach). Und weil das so sei, begehrte er eine Richtigstellung".
Was er da so richtigstellen" wollte las sich in seiner Lesart dann so.
Ich möchte hier zum Schluß noch kurz
meine Bewertung der Bibel als Ganzes so zusammenfassen, obwohl in dieser Kürze für viele
Leser ein Mißverständnis oder wenigstens eine Unklarheit steckt:
Für mich ist die Bibel nicht Gottes Wort". Für mich ist nicht alles
verbindlich, was in ihr geschrieben steht, nicht mal in den Schriften des NT. Der Wert
dessen, was in ihr berichtet wird, ist von sehr großem Unterschied, obwohl jeder einzelne
Satz in ihr von mir absolut wahr anerkannt wird, ich keinen Satz, kein Wort und keinen
Buchstaben für überflüssig halte und schon gar nicht einfach streiche. Alles hat seinen
eigenen Platz, Rang und Wert, aber nur in einem ganz bestimmten Zusammenhange, trotz der
Wahrheit jedes Satzes oder Wortes, und deshalb auch nicht unbedingt für uns Christen
Verbindlichkeit."
Möglicherweise ist noch ein weiterer Leserbrief im Bruderdienst" (Nr. 29/30=1973) gleichfalls dem Kontext jenes Herrn Quaißer zuzuordnen. Der letztgenannte Leserbrief führte unter anderem aus:
Im vorigen Jahr, auf dem Kongreß in
München, sah ich am Eingang zum Kongreßgelände einen jungen Mann, der Schriften anbot.
Als ich nähertreten wollte, um diese Broschüre entgegenzunehmen, wurde ich von einigen
Ordnern ziemlich unsanft abgedrängt. Anderen Brüdern, die nichtsahnend das gleiche
vorhatten, erging es genauso. Auf meine Frage nach dem Grund dieses Handelns sagte man
mir, dieser junge Mann sei ein Gegner der Organisation und ihm sei wegen Verbreitung
falscher Lehren die Gemeinschaft entzogen worden.
Tatsächlich fand ich ganz in der Näher, auf dem Weg zur Stadt, im Papierkorb zwei
Broschüren.
Nach dem Lesen von Dreiunddreißig Jahre Irrtum im Namen Jehovas" war mir
sofort klar, daß der Anspruch der Gesellschaft, die ausschließliche Organisation Jehovas
zu sein, völlig ungerechtfertigt ist.
Zwei Monate später schrieb ich an Siegfried Quaißer und bat um weiteres Material."
Es sei ja Herrn Quaißer zugebilligt, dass er wie auch andere, mit der WTG trübe
Erfahrungen gesammelt hat. Allein dieser Umstand indes, qualifiziert ihn noch lange nicht
zum überragenden Lehrer, als der er sich denn wohl so sah.
Wenn also selbst dieser Herr Marke Einfalt" ein solches Urteil zu Papier
brachte, dann braucht man sich wohl nicht zu wundern, wenn auch Leute, die eben nicht zu
den Einfaltspinseln gehören, Thesen wie die von der Entmythologisierung kredenzten.
Weiteres zu Bultmann
Die polnischen Hunde und Katzen"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. März 2013 04:35
Vor fünfzig Jahren
Eine Zunahme von 4,1 % an Verkündigern gegenüber dem Vorjahr, meint der
Wachtturm" vom 1. 3. 1963 registrieren zu können. Aber o weh, untergliedert
man diese Zahl, kann festgestellt werden, in 177 Ländern zusammengefasst, betrage jene
Zuwachsazahl sogar 6%. Da wären dann allerdings noch die sogenannten Verbotsländer, also
vorrangig die Länder des damaligen Ostblocks. Und zählt man deren Zahlen hinzu, sacke
die weltweite Durchschnittszahl eben auf 4,1 % ab.
Aber es tröstet sich auch die WTG, lautes Singen im einsamen Wald ergäbe doch
Kraft". Sicherlich erreichten nicht alle Zahlen aus den Ostblockländern zu jener
Zeit, den Westen.
In einem stalinistischen Lande wie Albanien, zu der Zeit, mag das vielleicht so zutreffend
gewesen sein. Indes selbst in den Jahren zuvor, wo dort die Situation noch nicht so
zugespitzt war, gehörte die Zahl der albanischen Zeugen Jehovas, eher zu den numerisch
unbedeutenden.
Weitaus bedeutender waren von jeher die Zahlen von Polen, danach Ostdeutschland kommend.
Sicherlich auch zu den größeren Zahlenposten gehören wohl auch Rumänien und die
Tschechoslowakei. Die eigentliche Sowjetunion zu damaliger Zeit, von einem Herrn Kolarz
mal als die größte" Zeugenbastion des Ostblock gepriesen. Bei der bleiben die
Zweifel ob diese Zeugenbastion dort wirklich so groß" war zu damaliger Zeit,
unausgeräumt, weiter bestehen.
Allem Anschein nach ist für diesen zahlenmäßigen Rückgang besonders Polen
verantwortlich. Dort gab es in der Tat eine Zeit, wo selbst Hunde und Katzen eines Zeugen
Jehovas, als Verkündiger" mitgezählt wurden.
Wie man dort noch Hunde und Katzen mitzählte" konnte man auch noch jubilierend
berichten:
Von 1949 bis 1960 hätte sich die Zahl der Zeugen Jehovas (in Polen) von ca. 10.000 auf 70.000 erhöht."
Weiter wird über Polen berichtet:
Im März 1959, als 84.061 Verkündiger über ihre Tätigkeit berichteten, besuchten nicht einmal so viele das Gedächtnismahl. Daher konnte die geistige Stärke der Organisation leicht geschwächt werden. [ ] Es wurden Korrekturen vorgenommen. Die Zahl der Verkündiger sank allmählich bis sie sich bei 50.000 einpendelte."
Siehe 19572Polen
Bis dann eines Tages die WTG den polnischen Zeugen Jehovas verklickerte", in
anderen Ländern werden aber auch nicht die Hunde und Katzen als Verkünder"
mitgezählt. Ergo sollten die polnischen Zeugen Jehovas doch lieber mal ihre Zählweise
den internationalen Gepflogenheiten anpassen, was sie denn auch taten. Und das Ergebnis
eben jener Statistik-Rückgang. Wenn die WTG da unterstellt, vielleicht kamen nicht alle
Zahlen im Westen an, so ist das eine reine Schutzbehauptung. Dazu ist das WTG-Managment zu
sehr mit allen - auch Geheimdienstlichen Wassern - gewaschen, als dass diese
Schutzbehauptung akzeptiert werden könnte.
Sicherlich spielte bei diesen Zahlenrückgängen, gleich hinter Polen kommend, auch
Ostdeutschland eine Rolle.
Bis August 1961 war dort die direkte Kommunikation mit dem Westen, noch relativ einfach
möglich. Das hatte sich nun mit dem Ostdeutschen Mauerbau auch verändert. Und siehe da,
für jene Ostblockländer zusammengefaßt, muss die WTG erstmals in ihrer Geschichte nach
1945, einen zahlenmäßigen Rückgang, um 9,6 Prozent, konstatieren. Die polnischen
Hunde und Katzen" und wohl eben auch Ostdeutschland, bewirkten diesen Rückgang!
Radionik
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. März 2013 03:12
Erneut sieht sich die WTG genötigt zu der Quacksalberei Radionik in einem Artikel der
Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 3. 1963 Stellung zu nehmen.
Erneut verschweigt die WTG, dass sie selbst zu Zeiten ihrer Zeitschrift Das Goldene
Zeitalter" (und offenbar auch noch danach) einer der aktivsten Beförderer dieser
Quacksalberei gewesen ist.
Siehe auch:
Medizinische Okkultisten
Halb gezwungener Maßen endet der diesmalige Erwachet!"-Artikel mit der These:
Weist doch so vieles darauf hin, daß 'das Geheimnis', von dem die 'Radionik' umhüllt ist, Spiritismus sein könnte, daß Christen nichts damit zu tun haben sollten ..."
http://de.wikipedia.org/wiki/Radionik
http://psiram.com/ge/index.php/Radionik
Psychoanalyse
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. März 2013 05:44
Vor fünfzig Jahren
Mit eher gemischten Gefühlen, kam Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8. 1. 1955
einmal auf das Thema Psychoanalyse zu sprechen.
Siehe Kommentarserie1955
Auch andere aus dem Zeugen Jehovas-Milieu haben zu diesem Thema schon so ihre Erfahrungen
gesammelt. Zum Beispiel Willi Bühler, welcher in seinem seinerzeitigen Buch
Korkeiche und Olivenzweig" darüber berichtet.
Bühler einer der WTG-Betörten, den es in Folge seiner WTG-Betörung, in ein in WTG-Sicht
Hilfe tut not"-Gebiet verschlug (von Deutschland kommend nach Portugal), lernte
die dortige Fürsorge" der WTG unter anderem dergestalt kennen, einen
umgebauten Hühnerstall als dortige Wohnung zu bekommen (dieweil selbiger eben billiger
war, als andere Wohnmöglichkeiten).
In seiner Betörungszeit hat er das wohl nicht sonderlich weiter reflektiert. Aber es gab
eben danach auch noch eine Ernüchterungsphase" für ihn. Und in der gehörte
dann auch die nachträgliche Reflektierung seiner so gesammelten Erfahrungen mit dazu. Und
da mag es wohl eine Mit-Ursache gewesen sein, dass er sich nunmehr auch für das Thema
Psychoanalyse zu interessieren begann. Dabei wiederum, nicht untypische WTG-Erfahrungen
sammelnd.
In seinen Worten:
"Ich denke da an eine Begebenheit, die sich zutrug als ich von der Versammlung Hamburg-Lurup zu der Versammlung Hamburg-Altona, gewissermaßen >Zwangsumgesiedelt< wurde (eine Glaubensschwester hatte es bewirkt). Ich stand unter >Sanktionen<, und hatte >Redeverbot<, weil ich mich mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud beschäftigt hatte; außerdem hatte ich mich mit der Tiefenpsychologie und da mit den >Grundformen der Angst«, von Fritz Riemann, beschäftigt. Das war ein Dorn in den Augen des Vorsitzführenden Aufsehers, Klaus (Name geändert) und dem Dienstaufseher, Jochen (Name geändert) und gleichzusetzen mit >Rebellion gegen die Organisation«.
Weiter Bühler in seinem Votum:
Alleine der Name "Sigmund
Freud", der Entdecker der Psychoanalyse, wirkt auf die meisten Zeugen Jehovas, wie
das Wort "Luzifer". Bodo setzte nach: "Freidenker werden bei uns nicht
geduldet, die fliegen raus, hast du verstanden!".
Ja, ich hatte verstanden. Nur Menschen, die strikt nach einer vorgegebenen Schablone
denken haben die Aussicht anerkannt zu werden. Nur angepasste und gleichgeschaltete
Menschen haben hier ihren Platz. Allerdings zahlen sie für ihr Angepasstsein einen hohen
Preis."
In der Wachtturm"-Ausgabe vom 15. 3. 1963 meint die WTG sich erneut,
letztendlich negativ, mit diesem Thema auseinander setzen zu müssen. Wenn die WTG dieses
Thema überhaupt aufgreift, dann doch wohl auch deshalb, weil den WTG-Apparatschicks in
einer schwachen Stunde auch mal deuchtet, dass ihre angeblich heile" Welt, in der
Praxis, ziemlich weit von diesem Zustand entfernt ist. Und in solchen Konstellationen
kommt eben auch die Psychoanlyse mit auf die Tagesordnung. Bei der indes wittert die WTG
für sich Gefahren. Das ist eben der Grund, weshalb die genannte WT-Ausgabe sich genötigt
sah, das Thema erneut aufzunehmen.
Schon einleitend im WT-Votum ist abwertend von hohen Honoraren der Psychologenszene die
Rede. Weil dieses Abschreckungsmittel aber eben doch nicht so wirkt, wie die WTG sich das
wünscht, geht es weiter mit ihrer Behauptung:
Wie zuverlässig die Psychoanalyse ist kann niemand genau sagen."
Und weiter im WT-Votum:
Ihre Absicht, Menschen zu helfen, eine normale Grundlage für das Leben zu schaffen, ist nicht verkehrt, aber einige ihrer Methoden sind verkehrt."
Die WTG-Kritik schießt sich dann auf den Aspekt ein:
Nach Freud, einem der führendsten Psychiater, ist die Religion eine große Illusion, von der sich der Mensch eines Tages frei machen wird. Die Psychatrie betont: 'Erkenne dich selbst' und erweckt so den Eindruck, als ob eine kultivierte Eigenliebe für ein erfolgreiches Leben genüge."
Da aber die WTG von der genannten Illusion auch materiell zu leben pflegt, kann man es
in gewissem Grade nachvollziehen, dass sie ihren Interessen nicht dienliche Theorien
wegzubeissen" sucht.
Mit dieser Gegensätzlichkeit ist allerdings noch lange kein begründet substanzielles
Urteil über diese von der WTG nicht geschätzten Strömungen geliefert!
Lächerlich gemacht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. März 2013 04:31
Vor fünfzig Jahren
Die Erwachet!"-Redaktion beliebte in ihrer Ausgabe vom 22. 3. 1963, einmal
etwas näher in der Kirchengeschichte herumzustöbern. Als Frucht dieses Exkurses wähnt
sie dann ihrer Leserschaft unter anderem mitteilen zu sollen:
Die 'Catholic Encyclopedia' (katholische Enzyklopädie) schreibt, daß zu der Zeit, da Johannes II. Papst geworden sei (533-535) 'bei der Wahl von Päpsten und Bischöfen Simonie [Kauf oder Verkauf von geistl. Ämtern] sowohl unter Geistlichen als auch unter Laien weitverbreitet' gewesen sei."
Kritiker indes meinen, will man Simonie bewundern" müsse man keinesfalls so
weit in der Geschichte zurückblicken. Man brauche nur das Verhalten einiger WTG-Fürsten
einer Lupenbetrachtung zu unterwerfen, und man wird auch in der Gegenwart fündig.
Die
WTG-Überlebenskünstler
Weiter im Erwachet!"-Zitat:
Papst Johannes VIII. (872-882), der als 'einer der bedeutendsten der großen Päpste' gilt, die im neunten Jahrhundert regierten, wurde, wie das Werk 'The Catholic Encyclopedia' schreibt, von den Historikern 'als grausam, leidenschaftlich und wankelmütig' bezeichnet."
Mit diesen beiden Beispielen hat die Erwachet!"-Redaktion, dann allerdings
ihre Munition keineswegs schon verschossen. Ihr Bericht geht des langen und breiten
weiter, und nennt diverse weitere Beispiele dieser Art noch.
Etwas einsilbig ist das ganze aber doch ausgewählt. Wenn man die neuere Kirchengeschichte
im Blick mit hat, müsste in dieser Galerie unbedingt ein weiterer Herr
mit erwähnt
werden, von dem Beispielsweise nachfolgende Aussage überliefert ist.
Zwar nannte jener Herr zum Zeitpunkt dieser Aussage, noch nicht Beth Sarim in Kalifornien als seine Wohnadresse. Aber auch das sollte sich dann ja noch ändern!
Vor fünfzig Jahren
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. April 2013 06:05
Leviathan
Ein ganze Reihe den Bibelforschern/Zeugen Jehovas kritisch gegenüber stehender Autoren,
hat sich - teils entrüstet, teils belustigt -, über Russells Auslegung den
Leviathan" betreffend mokiert.
Russell wähnte in dem die Lokomotive wahrzunehmen, und baute ihn in seine Theorie mit
ein, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt in der Bibel vorhergesagt" zu
finden. Vielleicht hat nebst anderen, Jonak diese Technikeuphorie, nebst
Leviathan" besonders pointiert aufgespießt.
Siehe dazu auch:
Rutherford's Trost
Nun ist aber die Sachlage so, ein heute noch lebendes Tier, welchen den auch von der
Wissenschaft anerkannten Namen Leviathan führen würde, gibt es aber nicht.
Was in grauer Vorzeit mal war, man denke beispielsweise an ausgestorbene Saurier, Mammuts
und ähnliches, kann nicht Gegenstand der Bewertung sein.
Insoweit ist bei einer mythologischen Verwertung jenes Begriffes, eine gewisser Spielraum
durchaus gegeben. Am allerwenigsten indes, passt eine Lokomotive in dieses Schema hinein,
so wie von der WTG praktiziert.
Nun widmet sich ein Artikel der Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 4. 1963 den in der
Bibel erwähnten Tieren Behemoth" und Leviathan".
Bei Behemoth" meint der WT auf das Fluß- oder Nilpferd tippen zu können. Und
der Leviathan" wäre in seiner Lesart, dann wohl den Krokodilen zuzuschlagen.
Allerdings muss der WT auch einräumen, der Hiob, bei dem diese Begriffe vorkommen, mag
ein Krokodil selber nie gesehen haben. Sollte es so sein, gibt er also blos vom
Hörensagen vernommenes wieder.
Sogar sechs Druckseiten ist dem Wachtturm" jener Artikel wert.
Indes was ein Herr Russell nebst Nachfolger zu diesem Thema bereits mal zum
besten" gegeben haben, erfährt man indes nicht mit dem Bruchteil einer Silbe.
Wieder ein Beispiel der Unredlichkeit der WTG!
Bereits in den "Schriftstudien" Band 3 (S. 51, 52) begegnet man den Anfängen
der Technikeuphorie von Russell.
Etwa mit diesen Aussagen:
Namentlich und besonders, auch das Photodrama", welches ja noch von Russell selber verantwortet wurde, schwimmt auch auf der Welle der Technik-Verklärung.
Siehe etwa auch die Druckausgabe von 1925 (Online-Variante nur
schwarz-weiis-Bilder). Dort etwa ab S. 179.
Daran anschließend (S. 180f.) der Abschnitt:
"Viele werden hin und her rennen"
http://wtarchive.svhelden.info/archive/de/Publikationen/1914_XX_Photodrama_(1925).pdf
Siehe auch:
de.wikipedia.org/wiki/Photo-Drama_der_Sch%C3%B6pfung
http://archive.org/details/PhotodramaOfCreation
http://www.agsconsulting.com/menucn3.htm
Gleichwohl, wenn mich nicht alles täuscht, ist die Zuspitzung auch den Leviathan und den
Behemoth für solcherlei Auslegungskünste zu bemühen, in besagten
"Schriftstdudien" der Bände 1 - 6 noch nicht nachweisbar.
Dieses "Draufsatteln" blieb somit den postumen Herausgebern des Bandes 7
vorbehalten.
Weitere Belegstellen zur Technikeuphorie aus der WTG-Literatur, auch in
Forumsarchiv A190
Kritiker meinen übrigens zu dem Aspekt:
Die literarischen Ähnlichkeiten der
ägyptischen und der christlichen Religion sind erschütternd.
Zum Beispiel dies:
Ist es nicht eigenartig das Hiob das Flusspferd mit Lotusbäumen in Verbindung bringt?
Nicht, wenn man berücksichtigt das die Schreiber der Bibelbücher Mose und Hiob mit den
ägyptischen Mythen gut vertraut waren und ihre Gottheiten in dem direkten Konkurrenzkampf
mit den Göttern der Ägypter sahen.
Hier nun ist [der] Behemoth (Flusspferd), den ich ebenso wie dich gemacht habe.
Unter den stachligen Lotusbäumen legt er sich nieder,
Im Versteck des Schilfes und der sumpfigen Stelle.
Die stachligen Lotusbäume halten ihn mit ihrem Schatten abgesperrt;"
(Hiob 40:15-22)
Auf der obigen Abbildung sieht man eine
ägyptische Flusspferdskulptur aus der 11. oder 12. Dynastie ca. 2000-1900 v.u.Z.
Ein sieg über das Nilpferd stellte den Sieg über das Chaos dar.
Die Lotusblume galt in der Bildersprache der Ägypter als die Darstellung des Odems des
Lebens.
Das Nilpferd in Verbindung mit der Lotusblume stellte die Regeneration im Jenseits dar.
Das Bibelbuch Hiob wird mit seiner Vollendung der Niederschrift um 1473 v. u. Z. datiert.
Es war also kein seltsamer Zufall das der Autor in Hiob das Nilpferd in einem Atemzug mit
der Lotusblume nannte
Siehe: Forumsarchiv
249
Exkurs:
Auch der Bibelforscherkritiker Paul Bräunlich ließ sich dieses Event" nicht
entgehen. Bräunlich besonders dadurch hervorgetreten, dass er den Schwindler Leo Taxil zu
dem (auch) Schwindler C. T. Russell in Beziehung setzte.
Nachstehend zitiert eine der Bräunlich'schen Reflektionen dazu:
Im Buche Hiob ist nämlich von riesigen
Tieren die Rede, dem Flußpferd (Behemoth) und dem Krokodil (Leviathan). Da gibt denn
unser "Pastor" seinen Gläubigen folgende, eines Taxil würdige Erklärung: Gott
offenbarte Hiob im Geiste die glänzende Entwicklung, die dereinst unsere Industrie nehmen
würde. Er zeigte ihm u.a. eine Dampfmaschine, möglicherweise einen Riesenmotor Kraftwerk
mit Stauwerk, und eine moderne Lokomotive (einige der Freunde Russells meinen sogar, es
sei ein Automobil gewesen).
In seiner Verlegenheit, diese Dinger richtig zu benennen, gab Hiob der Lokomotive den
Namen "Leviathan" und dem Kraftwerk "Behemoth". -.-
Dem Propheten Nahum erschien bei Nacht ein fahrender Eisenbahnzug. Er sieht die Lokomotive
mit den Stirnlichtern auf sich zukommen. ... Der Heizer schürt das Feuer, steht im hellen
Schein, ist "in Karmesin gekleidet". Der Zug fährt vorüber: "Ihre Spieße
beben, die Wagen rollen auf, den Gassen". Der Prophet steigt ein. Der Schaffner
fordert die Fahrkarten; "Er gedenkt seiner Helden". Wegen der Schwankungen des
Wagens ist der Gang des Eisenbahners unsicher: "Sie taumeln auf ihren Wegen".
Die Station naht: "Sie eilen zur Mauer''. Man fährt in die überdachte
Bahnhofshalle: "Das Schutzdach wird aufgerichtet". Ankunft, Alles steigt aus.
"Die Tore werden geöffnet an den Wassern (vermutlich Kellner mit Bier, Marke
"Weltkrieg" d. Vfr. ) und der Palast wird verlassen". - - - Allerhand
Achtung, vor solcher "ernster" Bibelforscnung! Auch sonst fehlt es keineswegs an
ähnlichen Dingen in den Schriften dieses "amerikanischen" Taxil."
Wenn die Bibelforscherkritiker die dubiosen Auslegungskünste bezüglich
Leviathan und Behemoth vielfach genüßlich aufgespießt haben, (auch Kurt Hutten noch, in
seinem Seher, Grübler Enthusiasten"), dann muss aber hinzugefügt werden; wohl
nur in Band 7 der Schriftstudien" so enthalten (dort etwa S. 107 der Auflage von 1925).
Jedenfalls konnte ich in keiner zeitlich davor liegenden WTG-Publikation bisher ähnliches
entdecken. Wer da meint andere Erkenntnisse zu dem Thema zu haben, möge die dann bitte
belegt, mitteilen.
Vielleicht kommt im englischen Wachtower" Dezember 1880 jener Begriff mit vor.
Da diese frühe Ausgabe aber nicht zu denen gehört, die auch ins Deutsche übersetzt
wurden, ist es wohl etwas schwierig, den Kontext zu beurteilen indem er dort verwandt
wurde.
Danach - bis zum Erscheinen des Bandes 7, hatte die WTG wohl keinerlei weitere Verwendung
für diesen Begriff mehr.
Nun kann man darüber spekulieren, auf wessen Mist diese Auslegung denn gewachsen sind.
Dem Mist der Herren George H. Fisher und Clayton J. Woodworth als Herausgeber bzw.
Bearbeiter jenes siebenten Bandes. Und oder gar auch auf dem Mist ihres Mentors, des Herrn
Rutherford.
Spätere WTG-Publikationen, etwa das WTG-Buch Die neue Welt" (Englisch zuerst
im Jahre 1942 erschienen), haben dafür schon mal eine andere Deutung, als Symbol für
Satans Organisation".
Auf letzt genannter ähnlicher Wellenlänge schwimmt dann auch eine Publikation der
Siebenten-Tags-Adventisten, die sich in ähnlicher Art und Weise verbreitet.
Grundbegriffe von A - Z. Lehre und Leben der Siebtenten Tags Adventisten" S.
10.
Irvington New Jersey, USA 1962
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. April 2013 02:59
Vor fünfzig Jahren
Die WTG-Geschichte hat auch bewiesen dass in ihren Reihen, fallweise Rassentrennung
praktiziert wurde.
Siehe etwa
19492Rassentrennung
Weiter gilt die Feststellung: Die WTG-Religion ist eine, welche was die erste Generation
der zu ihr neu hinzustoßenden anbelangt, nicht selten solche gewinnt, die zu den sozialen
Unterschichten gehören.
In den USA sind nicht selten, die nicht zur weißen Rasse gehörigen davon betroffen.
Weiter ist festzustellen. Bis heute ist etwa die sogenannte leitende
Körperschaft" der Zeugen Jehovas, eindeutig von Personen weißer Rassezugehörigkeit
dominiert.
Und es möge sich niemand einbilden, dass die Deutschsprachigen Länder etwa, eine
Insel der Seligen" diesbezüglich wären. Mitnichten! Rassismus gehörte schon
zum Wesenselement der Nazis.
Rassismus und politische Rechtsorientiertheit haben nicht selten eine unheilvolle Symbiose
geschlossen.
Politische Rechtsorientiertheit und variierter Rassismus (wenn auch nicht auf die
Hautfarbe beschränkt), ist zum Beispiel auch Wesenselement Anti-Islamischer Kreise
innerhalb Deutschlands.
Vormal echauffieren sich diese Kreise nicht selten über ihrer Meinung nach
Steinzeit-Religionsformen" innerhalb des islamischen Spektrums. Gleichzeitig
sind sie vorsätzlich auf dem rechten Auge blind, und thematisieren nicht im gleichen
Umfange, auch die Menschenrechtsverletzenden Strömungen, die es auch innerhalb des
Christentums gibt.
Die aggressive Siedlungspolitik Israels, Ursache weiterer Konfliktlagen, findet bei ihnen
auch keine kritische Bewertung. Eher eine Begünstigung.
Insoweit sind diese Anti-Islamischen Kreise: Gewogen und für zu leicht befunden!
Nochmals wiederholt und herausgestellt. Politische Rechtsorientiertheit, ist nicht selten
das integrale Wesenselement vorgenannten Strömungen.
Die Arroganz politischer Rechtsorientierung, ist selbstredend auch in den USA nachweisbar.
Auch dort nicht selten, die Symbiose eingehend. Lokalisierbar (vielfach) auf Kreise
weißer Hautfarbe.
Da wie nun bereits ausgeführt, die WTG-Religion bei ihren Neukonvertierungen der ersten
Generation, überproportional soziale Unterklassen anzieht (bei den zweiten und dritten
Generationen kann dann allerdings schon eine grundlegend andere soziale Struktur
bestehen). Angesichts dieser Sachlage gibt es keinerlei Grund sich darüber zu wundern,
dass in einzelnen Regionen der USA, eben auch überproportinal viele zu den Zeugen Jehovas
gehören, die schwarzer Hautfarbe sind. Ist örtlich die Situation so, dass die ZJ der
schwarzen Hautfarbe die Majorität bilden, dann ist auch für die WTG der Punkt erreicht,
dass sie den Rassismus rechtsgerichteter weißer Kreise, so nicht länger mittragen kann.
Offenbar bestand in Irvington New Jersey, USA im Jahre 1962, solch eine Situation, wie
einem Bericht der Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 4. 1963 zu entnehmen ist.
Gemäß diesem Bericht, wurde von den Zeugen Jehovas, für eine ihrer beabsichtigten
3tägigen Versammlungen, der örtliche Hörsaal einer Mittelschule angemietet. Die
Anmietung solcher genannten Immobilien ist keineswegs ungewöhnlich". Nicht
überall verfügen die Zeugen Jehovas, etwa über eigene Kongresszentren. Letztere waren
in den 1960er Jahren mit Sicherheit noch nicht akut. Ergo musste man sich nach Mietsälen,
fallweise umschauen. Das alles ist nachvollziehbar.
Nun ist der Umstand zu beobachten, dass infolge dieser Umstände, Rechtsgerichtete Kreise,
weißer Hautfarbe in den USA in dieser Region, mit Terror zu reagieren begannen.
Erwachet!" berichtet dazu, und mit der kommentarlosen Zitierung der
entsprechenden Passagen, mag diese Betrachtung sich ihrem Ende nähern. Also in der
genannten Erwachet!"-Ausgabe konnte man als Detail lesen:
Ein Bürger von Irvington rief z. B. bei
der Polizei an und drohte:
'Ich werde heute Nachmittag um vier in der Mittelschule von Irvington eine Bombe
loslassen!'
Warum? Die Irvingtoner Zeitung 'Herald' gab in ihrer Ausgabe vom 13. September 1962 die
Antwort:
'Der Stein des Anstoßes eine Tagung der Zeugen Jehovas. Noch genauer ausgedrückt: die
Schwarzen, die die Mehrheit der rund 2000 Zeugen ausmachen, die an der Tagung ...
teilnehmen.'
'Das Polizeihauptquartier', fuhr der 'Herald' fort, 'wurde, als die dreitägige
Versammlung - von Freitag bis Sonntagnachmittag - weiterging, mit Anrufen bombardiert ...
Was die Leute am Telefon sagten, darf man gar nicht drucken. Es beleidigte sogar die Ohren
der Polizisten, die es gewöhnt sind, eine grobe Sprache zu hören. Die Gemeinheiten
drehten einigen den Magen um.'
Manche Bürger riefen auch den Schulrat an und stellten Fragen wie:
'Hallo, ist dort das farbige Bestattungsinstitut?'
'Hallo ist dort die Praxis des farbigen Arztes?'"..."
Kreuzbrötchen
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. April 2013 06:56
Vor fünfzig Jahren
Also tönt der Wachtturm" vom 15. 4. 1963 auch:
Es ist schändlich, solche heidnischen Überbleibsel wie Osterfladen, Kreuzbrötchen, Eier, Hasen, Osterfeuer und ähnliches ... in Verbindung zu bringen mit einer der größten christlichen Wahrheiten."
Und weiter im WT-Text:
Zugegeben, Kinder wollen sich vergnügen - auch die Erwachsenen möchten das -, aber gewiß gibt es bessere Vergnügen ... (als) ein heidnisches Zerrbild zu machen."
Mit diesem Votum der WTG, werden dann von ihr eine Reihe von Osterbräuchen
stigmatisiert, da sie in ihrer Lesart, heidnischen Ursprunges seien.
Wieder mal sucht die WTG dem Grundsatz Geltung zu verschaffen:
Der Mensch habe um der Dogmen willen da zu sein; nicht jedoch die Dogmen um des Menschen
willen.
Vielleicht mag man über die mit genannten Kreuzbrötchen eher lächeln. Indes für
diejenigen, die sich so betören lassen, ist das keineswegs mehr zum lachen. Wer sich
wegen solcher Banalitäten ins Boxhorn jagen lässt; lässt sich das auch in anderen
Fällen - etwa beispielhaft beim Thema Bluttransfusion - was dann eben keine Banalität
mehr ist.
So übt die Religionsindustrie ihre Herrschaft aus! Keinesfalls nur" die WTG.
Die Menschen mit abstrusen Thesen ins Boxhorn zu jagen. Je besser ihr das im Einzelfall
gelingt, um so besser klappen" auch ihre darauf aufgebauten
Ausbeutungsmechanismen!
Zum mit genannten Fallbeispiel Kreuzbrötchen" (oder in anderer Schreibeweise
auch: Kreuzsemmel) siehe auch:
Parsimony.19928
Bemerkenswert auch der Satz aus einem Zeitzeugenbericht:
Wir jedenfalls, haben damals tatsächlich
keine Kreuzsemmel gegessen.". ForumsarchivA187
Wie man sieht, wirkte diese Indoktrination!
Destruktiv
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. April 2013 03:18
Vor fünfzig Jahren
Die als Sonderausgabe konzipierte Erwachet!-Ausgabe vom 22. 4. 1963, widmet sich nur
einer Destruktivthese der WTG, der Polemik gegen die Vereinten Nationen (UN).
Unter anderem wird notiert - mit Ausnahme der WTG - würden vielfach Religionsvertreter
eine positive Grundeinstellung zur UN haben. Und sei es es nur eine Grundeinstellung mit
Vorbehalten. Als Beispiel solcher Vorbehalte, wird WTG-seitig der Theologe Karl Barth
zitiert, der da auch gesagt haben soll:
Daß die Weltorganisation keinen echten Frieden zustandebringen, sondern nur einen Anfang machen könne."
Und weiter:
Professor Karl Barth nannte die Vereinten Nationen 'einen Hoffnungsstrahl', fügte aber hinzu: 'Wir wollen hoffen, daß er nicht trügt ... Nach einer Besichtigung des UN-Gebäudes blickte er an dem imposanten Glaspalast hoch und sagte: 'Ich hoffe, daß dieses Gebäude nicht dasselbe Schicksal wie der Turm von Babel haben wird."
Trotz aller Vorbehalte artikulierte Barth, dennoch eine positive Grundstimmung. Es geht
der WTG also nicht um einzelne Vorbehalte, sondern ihre Polemik soll diese positive
Grundstimmung generell treffen.
Namentlich das Beispiel des Karl Barth ist auch dahingehend aufschlussreich, als letzterer
mal - zum Verdruss der Falken in den USA und der BRD - einen Brief an einen Pfarrer
in der Deutschen Demokratischen Republik" publizierte. Letzterer ließ den kalten
Kriegern dann so richtig den Wutkamm anschwellen über den Wehrdienstverweigerer
Barth".
Der
"Wehrdienstverweigerer" Karl Barth und der Herr B...
Und im Konzert der Jaultöne, die da dem Barth in der Folge entgegenschlugen, fand man
selbstredend von jeher, auch die Jaultöne der kalten Krieger-Religion WTG mit vor.
Insoweit ist ihre neuerliche Polemik gegen die UN, einerseits nichts Neues, andererseits
weiterhin als destruktiv zu bezeichnen.
Die Alternative zur UN ist nun mal nur der kalte, fallweise auch der heiße Krieg. Als
dessen Befürworter sich die WTG wieder mal outet!
Die WTG und die UNO
UN Kontroverse
Brooklyner Alltag
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. Mai 2013 05:20
Vor fünfzig Jahren
Sich selbst belobigend, schildert die Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 5. 1963 etwas
über den Alltag in der Brooklyner Zentrale der WTG:
Um 6.30 Uhr werden die Glieder der Familie
durch ein Klingelzeichen geweckt. Einige Minuten vor sieben strömen sie aus ihren Zimmern
herbei und begeben sich in endlosen Reihen die Treppen hinunter in die beiden großen
Speisesäle im Kellergeschoß, die 950 Personen fassen können. ...
Punkt sieben bittet der Präsident oder bei seiner Abwesenheit der Vizepräsident ein
Glied der Familie, den Bibeltext für den betreffenden Tag aus dem 'Jahrbuch der Zeugen
Jehovas' vorzulesen. Dann fordert er einige, die im voraus beauftragt wurden, die Fragen
zu beantworten, die zu dem Bibeltext gestellt werden, auf, einen Kommentar zu geben. Sie
haben sich gründlich vorbereitet und ihre Kommentare können durch die Verstärkeranlage
in beiden Speisesälen gehört werden. Jedes Glied der Familie kommt bei diesen
allmorgendlichen Besprechungen, die durch die Bemerkungen des Präsidenten abgeschlossen
werden, alle paar Wochen einmal an die Reihe. Nach dieser Betrachtung wird ein Gebet
gesprochen und dann das Frühstück aufgetragen."
Liest man diesen Bericht, drängt sich als Kommentar dazu den Satz auf.
Ein typisches Kasernenleben.
Namentlich auch die Indoktrinierung vor dem Frühstück ist beachtlich.
Indes weis auch die WTG-Geschichte davon zu berichten, unter den Gleichen soll es
manchmal auch solche geben, die etwas gleicher sind."
Zum Beispiel traf letzteres sicherlich auf diesen Herrn zu.
Die da in den WTG-Zentralen kaserniert sind, dürften in der Regel keinen sonderlichen
Spielraum haben. Für die läuft es dann so ab, wie geschildert.
Aber dann gibt es ja noch die Klasse der Kreis- und Bezirksaufseher und ähnliches. Nicht
zwangsläufig ist deren Wohnanschrift mit einer der WTG-Kasernen identisch. Da viel Reisen
zu ihrem Berufsalltag gehört, hat die Erfahrung gezeigt, dass durchaus in organisierter
Form, einige der Reisenden ihre individuellen Unterkünfte am Reiseziel, nicht etwa in
Hotels und ähnlichem finden, sondern bei denjenigen WTG-Betörten, die sich da vielleicht
durch zuvorkommende Behandlung ihrer WTG-Fürsten einen individuellen Karrieresprung
versprechen, und es sich auch finanziell leisten können, ihren WTG-Fürst, wie einen tatsächlichen Fürst zu
behandeln.
Über ein nicht-fürstliches Leben dann, brauchen sich diese WTG-Fürsten wohl eher selten
zu beklagen.
Auch auch darüber mal - nicht getürkte - Berichte in der offiziellen WTG-Literatur
vorzufinden. Die Suche danach - dieweil ergebnislos - kann man sich ersparen.
Briefe schreiben ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. Mai 2013 07:15
Vor fünfzig Jahren
Wieder mal begegnet man in der Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 5. 1963 sogenannten
Erfahrungsberichten, bei denen man nicht so recht weiß. Soll man über die nun lachen,
oder doch lieber weinen. Wenn die WTG solcherlei Berichte veröffentlicht, dann doch wohl,
um auch andere zu ähnlichen Höchstleistungen aufzupeitschen.
Das menschliche Leben kann mit Risiken verschiedenster Art gekoppelt sein. Die machen
weder vor Zeugen Jehovas noch vor Nicht Zeugen Jehovas halt. Die Frage ist dann doch wohl
die. Tritt solch ein Fall ein, wie verhält sich die Umwelt des davon Betroffenen dann.
Versucht sie Hilfestellungen zu geben? Wenn ja in welcher Art und Weise, in welchem
Umfang?
Nun fühlt sich die WTG bemüßigt von einer Zeugin Jehovas aus Illinois (USA) zu
berichten, welche in ihren besseren Tagen, monatlich etwa zehn Stunden Predigtdienst für
die WTG absolvierte.
Es trat nun der Fall gesundheitlicher Komplikationen ein, die sich im laufe der Zeit
weiter verschärften, und letztendlich zur Bettlägerigkeit der Betroffenen führten.
Damit war dann auch mit dem WTG-Predigtdienst erst mal Schluss.
Nichts indes erfährt man in diesem Bericht davon, ob vielleicht eine Hilfe zur nun
komplizierteren Alltagsbewältigung der Betroffenen auch WTG-seitig organisiert wurde. Und
es kann auch unterstellt werden, da wurde auch nichts organisiert".
Indes waren die WTG-Apparatschicks dennoch nicht untätig. Deren Hilfe" sah
dann so aus.
Ein eher wohl einmaliger Besuch, bei der Betroffenen von einer Stunde Dauer, endete mit
einem eher makabren Event.
Der Versammlungsdiener gab mir (der Betroffenen) einige Ablaufzettel von (Abonnenten des WTG-Schrifttums), die außerhalb der Stadt wohnen ... brachte mir Postwertzeichen, Briefumschläge usw."
Weiter vernimmt man:
Ich benutze keine Schreibmaschine, sondern schreibe alle Briefe mit der Hand. Manchmal fange ich schon morgens um sechs an, Briefe zu schreiben, dann muß ich nachts meine Hände einbinden, damit sie nicht anschwellen."
Jubilierend notiert die WTG, der Monatsbericht jener Betroffenen sähe jetzt durchschnittlich so aus:
2,6 Bücher, 8,8 Broschüren, 93,1 Stunden, 1,8 Abonnements, 47,8 Zeitschriften, 37 Nachbesuche und ein Bibelstudium".
Fast unnötig, zu erwähnen, die WTG erwähnt es aber trotzdem, auch die Versendung
sogenannter Trostbriefe" an Hinterbliebene von Todesfällen würde nun zu deren
Programm gehören.
Besonders erfreut ist zumindest die WTG, dass als Folge solcher Trostbriefe"
sogar eine Rückantwort dergestalt erfolgte, dass solch ein Adressat eine Geldspende
seinerseits sandte, die sie für ihre Kirche annehmen möge".
Schwere seelische Probleme
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Mai 2013 05:55
Vor fünfzig Jahren
Wieder mal fühlt sich der Wachtturm" vom 15. 5. 1963 bemüßigt, seiner
Leserschaft mit zu verklickern:
Selbst wenn er (ein Zeuge Jehovas) schwere seelische Probleme hat, fragt er nicht jemanden um Rat, der zwar vielleicht Psychologie studiert hat, aber nicht an Jehova Gott glaubt."
Mit dieser Aussage belegt die WTG erneut, dass es ihr nur um die Wahrung ihrer
getünchten Fassade geht.
Ihrer Anhängerschaft indes, erweist sie damit einen Bärendienst.
Zur seelischen Gesundheit von
Zeugen Jehovas
Wohin diese Ignoranz führen kann
Die Meinung von Manfred Neumann
Russische Hühner
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. Mai 2013 05:33
Vor fünfzig Jahren
Eine Meldung in Erwachet!" vom 22. 5. 1963. Ich kann nicht verhehlen, gewisse
Zweifel dabei, sind bei mir keineswegs ausgeräumt. Der Begriff der Eintagsfliegen oder
auch der Zeitungsenten, dürfte ja nicht unbekannt sein. Ohne ein verbindliches Urteil
abgeben zu können, scheint mir doch, dass jene Meldung letztendlich auch diesem Bereich
zuzuordnen ist.
Offenbar stand jene Meldung aber mal in der grossen Presse". Wenn sie nun auch
Erwachet!" mit übernahm, ist man dergestalt verwundert, als sie letztendlich
doch die eigene WTG-Blut-These konterkariert. Das wäre jedenfalls mein Kommentar dazu.
Nun noch unkommentiert jene Meldung, zu der sich dann jeder seine eigene Meinung bilden
kann.
Erwachet!" schreibt:
Nach einer Meldung der 'Frankfurter
Rundschau' vom 15. März, die sich auf eine TASS-Meldung stützte, wird auf einem
Staatsgut bei Leningrad eine neue Hühnerrasse gezüchtet. Durch die von Professor Solikow
bei den Hühnern vorgenommenen Bluttransfusionen sollen diese neue wertvolle Eigenschaften
entwickelt haben.
Die Hennen sollen angeblich durchschnittlich 200 Eier im Jahr legen, die ein Gewicht von
80 bis 85 Gramm haben. Auch sollen sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten sein und
selbst starke Fröste ohne Schwierigkeiten überstehen können. Mit einem Gewicht von 4
bis 4 ½ Kilogramm sollen sich einige Hennen sogar mit Gänsen messen können. Bisher
sollen angeblich 15000 dieser Hühner gezüchtet worden sein."
Konrad Franke
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. Juni 2013 04:38
Vor fünfzig Jahren
Die Ausgabe des Wachtturm" vom 1. 6. 1963, enthält innerhalb der WT-Serie
Mein Lebensziel verfolgend" auch einen Bericht des nicht unbekannten Konrad
Franke. Einige Anmerkungen dazu wurden bereits in der Jahrgangsdatei 1963
mit
aufgenommen. Sie seien hier nochmals separat wiedergegeben:
Ein weiterer Artikel der WTG-Serie Mein Lebensziel
verfolgend", in der Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 6. 1963 wird von dem nach
1945 nicht unbekannten Herrn, Konrad Franke bestritten. Mir wird nichts
mangeln" da Jehova sein Hirte sei, beliebt Herr Franke zu titeln. Das mag dann zwar
für seine Zeit als WTG-Fürst zutreffend gewesen sein, wohl etwas weniger dann für die
eigentliche Nazizeit, wenn er denn auch mitteilen muss, von den Nazis fünf Mal (in
unterschiedlicher Länge) verhaftet gewesen zu sein. Das fünfte mal (im Jahre 1936) dann
aber für einen Zeitraum von neun Jahren. Da verstanden die Nazis keinen Spaß.
Nun pflegen Biografien sehr unterschiedlich zu sein. Das Franke dann den Managertyp
repräsentiert, kann wohl weniger strittig sein. Einen solchen Vogel"
gewährten die Nazis, einmal in ihren Klauen befindlich, kaum ein Pardon, wovon dann auch
seine die Zeitläufe überdauert habenden Vernehmungsprotokolle künden. Weitaus
aufschlussreicher dann die Zeit, als aus dem einst Geknechteten der selber andere
Knechtende wurde. Der Bericht des Gerhard
Peters gibt da durchaus ein Schlaglicht ab.
Ich demütigte mich auch unter diese
Überheblichkeit. Schließlich erhielt ich Bescheid, ich sollte sofort zu Bruder Franke
kommen, er habe sich bereit erklärt, mein Anliegen anzuhören.
In einem Vorzimmer
mußte ich warten. Welche Distanz. Nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür, ein
Bruder kam heraus und sagte, bitte schön. Ich folgte ihm ins "Allerheiligste."
... Ich erklärte ihm nun kurz, daß ich möchte, daß meine Angelegenheit nochmals
überprüft wird, weil ich der festen Überzeugung sei, mir ist Unrecht widerfahren. Ich
sei extra deswegen aus der DDR auch zu diesem Kongress hergekommen, um ihn sprechen zu
können. Ich hatte tatsächlich DDR gesagt, und er hatte das deutlich registriert. Damit
hatte ich schon politisch alles verdorben und verloren. Für die Organisation gab es nur
eine "Ostzone". Dann sagte Franke: Ich habe Ihren Fall genauestens überprüft,
und wenn ich sehe, wie Sie hier sprechen, so erkenne ich, daß Sie nicht die geringste
Demut zeigen und noch nicht das mindeste bereut haben. Es ist unmöglich, Sie jemals
wieder in die Gemeinschaft Gottes aufzunehmen. Bitte verlassen Sie sofort das Zimmer. Ich
wollte noch etwas sagen, aber er schnitt mir jedes weitere Wort ab mit der nochmaligen
Aufforderung: Bitte verlassen Sie sofort das Zimmer. Es blieb mir nichts anderes übrig,
als mich umzudrehen und zu gehen."
Mag man zu der östlichen Komponente dieses Berichtes auch so seine
Vorbehalte haben, verdeutlicht sein agieren doch das eines herzlosen Managers. Genau
solche Typen waren dann von seinem Obermanager Knorr gefragt. Gegenüber dem eher etwas
leutseligeren Erich Frost, war dieser Franke in der Tat aus anderem Holze geschnitzt.
Auch sein berühmt-berüchtigter 1975-Vortrag, 1968 in Hamburg absolviert, gibt allein von
der Stimmmodulation, unabhängig von Inhalten, einen Eindruck davon.
Persönlich empfinde ich bei jenem Hamburger Vortrag des Franke neben den viel
kommentierten 1975-Aspekten, insbesondere seine in diesem Vortrag mit eingebauten
Bettelaspekte um Geld weitaus aufschlussreicher.
Franke's Kunst um Geld zu betteln .mp3
Auch Franke erwähnt in seinem Bericht, dass die massenhafte organisierte Verbreitung der WTG-Broschüre Die Krise" in der Zeit vom 8. - 16. 4. 1933 die Situation WTG-seitig bewusst anheizte. Solche Heißsporne wie Franke waren da WTG-seitig gefragt.
Was sagte Konrad Franke
aus?
Die WTG-Broschüre "Die
Krise" heizt die Situation an
Herrn Franke's 1975 Vortrag
Parsimony.15632
München
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. Juni 2013 05:10
Vor fünfzig Jahren
Erfreut teilt der Erwachet!" vom 8. 6. 1963, im Vorfeld des für 1963 in
München angesetzten ZJ-Kongresses auch eine Statistikzahl mit. Danach gab es in diesem
Zeitraum in der Bundesrepublik Deutschland eine Verhältniszahl von einem Zeugen Jehovas
zur übrigen Bevölkerung von 1 zu 738 Einwohnern.
In München hingegen soll zur gleichen Zeit jene Verhältniszahl schon 1 zu 329 beitragen
haben.
Wenn dem so ist, bietet es sich an, auch mal nach anderweitigen Statistikanalysen Umschau
zu halten.
Zum Beispiel nach dem langjährigen konfessionsundlichen Standardwerk des Kurt Hutten mit
dem Titel: Seher, Grübler, Enthusiasten" (13. Aufl.).
Letzterer notiert auch eine nicht uninteressante Detailangabe. Und zwar die:
Eine erste griechische Versammlung entstand 1962 in München."
Bei Hutten gehen diesbezügliche Detailangaben weiter mit der Aussage:
1973 gab es bereits 1560 griechische Verkündiger in der Bundesrepublik. Bis 1973 waren 660 spanische und 1000 italienische Verkündiger mit 45 Vollzeitdienern gewonnen. Auch türkische und jugoslawische Gruppen entstanden."
Huttens Angaben datieren auf den Zeitraum von vor 1990. Bekanntlich hat sich die
Bundesrepublik Deutschland, just im Jahre 1990 geographisch verändert. In der Folge
dieser Veränderungen, leitete der damalige Kanzler Kohl auch eine Politik ein, welche
weiteren Nichtdeutschen Sprachgruppen, eine Renaissance in der BRD verschaffte. Nicht
zuletzt wäre da auch an die russische Sprachgruppe zu denken.
Noch heutzutage vernimmt man die Kunde, dass namentlich die russische Sprachgruppe, auch
in anderen Bereichen der Religionsindustrie auf deutschem Territorium, früher ungeahnte
Zuwachsraten eingefahren hat.
Eine Spezifizierung auf die Zeugen Jehovas dabei, ist meines Wissens, in der
veröffentlichten Publizistik weniger nachweisbar. Gleichwohl sind auch die Zeugen Jehovas
Nutznießer dieser Entwicklung.
Als willkürliches Beispiel sei nur genannt.
Vor 1989 betrieb die WTG im damaligen Westberlin (Bayernallee) auch ein eigenes
Zweigbüro. Im Zuge der nachfolgenden politischen Entwicklung dann aufgegeben, heute als
Privatwirtschaftliches Seniorenheim geführt, für welches die WTG weiterhin,
entsprechende Marktübliche Mietkosten einstreicht.
Gekoppelt war das Objekt Bayernallee auch mit einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas,
welcher noch heute diese Funktion wahrnimmt.
Am entsprechenden Schild jener Immobilie, kann man auch entnehmen, dass dort (auch) eine
Russischsprachige Gruppe der Zeugen Jehovas, ihren Versammlungsort hat.
Ähnliches dürfte mit Sicherheit auch anderswo in der BRD nachweisbar sein.
Gelesen in "Unser Königreichsdienst" März 2006:
"Am 25. Dezember 2005 fand im Bethel die Abschlussfeier für die Schüler der 20. Klasse der Schule zur dienstamtlichen Weiterbildung statt. Die 24 Brüder wurden griechisch-, italienisch-, russisch-, arabisch-, türkisch-, englisch, serbeo-kroatisch, chinesischen ... Versammlungen zugeteilt."
Ach ja die durch ... kenntlich gemachte Auslassung aus vorstehendem Text sei denn nicht
unterschlagen "und deutschsprachig". Soweit ist man also schon in WTG-Gefilden.
Deutsch mutiert zur "und-Sprache"; quasi unter ferner liefen.
Oder auch diese Meldung:
Laut "Unser Königreichsdienst" vom September 2005 gab es in Deutschland zu
diesem Zeitpunkt 8.174 russischsprachige Verkündiger die in 125 Versammlungen und 17
Gruppen organisiert sind.
Erfreut meint man zu registrieren, dass im letzten "Dienstjahr" im russischen
Gebiet (in Deutschland) allein 16 neue Versammlungen gegründet werden konnten.
Auch in anderen fremdsprachigen Gebieten in Deutschland, geht es für die Zeugen Jehovas
voran. Symptom dafür ist auch die Aussage:
"Mit Beginn des neuen Dienstjahres gibt es
in Deutschland drei neue Kreise, nämlich zwei russische und einen französischen.
Zusätzlich werden das albanische, das vietnamesische, das rumänische sowie das Twi- und
das Gebärdensprachengebiet durch Kreisaufseher betreut ...
In Deutschland gibt es jetzt 121 Kreise und 6 deutsche Bezirke in fremdsprachigen
Gebiet".
Zurückkehrend zu München.
Über einem dortigen Zeugen Jehovas, der dort in der Nazizeit, in besonderer Art und Weise
in die Zeugen Jehovas-Geschichte eingegangen ist, wurde bereits im
Forumsarchiv A192
etwas berichtet.
Alfred Pryce Hughes
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Juni 2013 05:21
Vor fünfzig Jahren
Quasi als Briefkastenfirma" besteht im Formaljuristischen Sinne wohl bis heute
die INTERNATIONAL BIBLE STUDENTS ASSOCIATION fort. Ihr spezielles Wirkungsgebiet ist
England (Großbritannien).
Als deren Beamte liest man , etwa im 1969er Jahrbuch die Namen
N. H. Knorr Präsident
Alfred Pryce Hughes Vizepräsident
E. C. Chity Sekretär-Kassierer
Grant Suiter Hilfs-Sekretär-Kassierer
Schon der mit vorhandene Name des N. H. Knorr verdeutlicht, dass besagte INTERNATIONAL
BIBLE STUDENTS ASSOCIATION, über den Status einer Briefkastenfirma, kaum je
hinausgekommen ist. Mit einer Ausnahme vielleicht.
Da gab es um 1954 in Schottland ein Gerichtsverfahren (Fall Walsh) zu dem als zu
vernehmender Zeuge, auch der damalige WTG-Vizepräsident F. W. Franz vorgeladen wurde.
Herr Franz bekam da unter anderem die Frage gestellt:
Frage des Anwalts: Sagen Sie bitte, wird
über die Fortschritte, wie Sie es nennen, von den Direktoren abgestimmt?"
Fred Franz: Nein."
Frage des Anwalts: Wie werden sie dann zu offiziellen Verlautbarungen?"
Fred Franz: Sie werden dem Herausgeberkomitee vorgelegt und ich prüfe sie an Hand der
Bibel und gebe meine Zustimmung."
Und da nun schon mal die Option bestand, hochrangige WTG-Granden, wie eben jenen Herrn Franz, gerichtlich vernehmen zu lassen, ließen es sich die WTG-gegnerischen Rechtsanwälte nicht entgehen, besagtem Herrn Franz noch mit einer anderen Frage zu konfrontieren:
Fred Franz (wurde) gefragt, ob er
Hebräisch lesen und sprechen könnte. Franz erwiderte, daß er nicht Hebräisch spreche.
Es wurde ihm außerdem die englische Gerichtsbibel vorgelegt, mit der Frage ob er Genesis
2:4 für die Anwesenden ins Hebräische übersetzen könnte",
was wohl ebenfalls nicht so recht geklappt hatte.
Just in jenem Gerichtsverfahren, welches sich letztendlich um die rechtliche Anerkennung
der WTG drehte, wurde auch besagter Herr Hughes, mit als Zeuge gerichtlich vernommen.
Soweit es die Aussagen des Hughes anbelangt, erreichten die allerdings nicht jenen Grad,
den die Aussagen des F. W. Franz erreichten, über die sein Neffe Raymond Franz, dann ja
später noch in seiner Publizistik berichtet hatte.
Schon damals dürfte auch in dieser gerichtlichen Vernehmung deutlich geworden sein, dass
der theoretisch von Herrn Hughes bekleidete Funktionärsposten kaum über den Rahmen eines
Statisten in einer Briefkastenfirma hinausreichte.
Das wiederum wurde ja durchaus eindrucksvoll durch die Aussage des F. W. Franz belegt,
dass er es sei, der zu damaliger Zeit, die doktrinären Fäden der WTG-Ideologie fest in
der Hand hatte. Das alle andere Namen, die da noch formaljuristisch genannt wurden, nicht
über den Status von Statisten hinausgekommen sind.
Auch der Britische Staat hatte die Zeugen Jehovas zu Zeiten der Weltkriege relativ hart
angefasst. Es gab gerichtliche Verurteilungen, der bis dahin in England tätige
WTG-Funktionär Albert Schroeder wurde gar nach den USA ausgewiesen.
Und just zu jener Zeit im zweiten Weltkrieg, offenbar dann schon in der Knorr-Ära, wurde
WTG-seitig jener Herr Hughes zum Zweigaufseher für England bestellt. Einen Posten den er
etwa zwanzig Jahre lang bekleidete; bis dann etwa 1976 neue WTG-Strukturen auch in England
eingeführt wurden.
Im Rahmen dieser Veränderungen bekam ein Herr Wilfred Gooch das Amt des Koordinator, und
Hughes trat mehr ins zweite Glied zurück.
Just von jenem Herrn A. P. Hughes, publizierte nun die Wachhturm"-Ausgabe vom
15. 6. 1963 unter der Überschrift Schritt halten mit der treuen Organisation"
einen Bericht, der mehr auslässt, als er denn tatsächlich berichtet".
Als Pluspunkt" für sich meint Herr Hughes auch anführen zu können, die Zahl
der Zeugen Jehovas in Großbritannien sei von 7.000 im Jahre 1939 auf etwa 50.000 zum
Zeitpunkt seiner Artikel-Publizierung angestiegen.
Namentlich England war es zu Zeiten des ersten Weltkrieges eine Ausnahme von der Regel, wo
es tatsächliche Wehrdienstverweigerer auch in WTG-Kreisen gab. Das wiederum kann so
pauschal auf andere Länder, namentlich auch auf Deutschland, nicht übertragen werden.
In beiden Weltkriegen, war dann auch Herr Hughes von der Wehrdienstproblematik tangiert.
Der Unterschied etwa zu Hitlerdeutschland bestand aber schon mal darin, dass dort
Wehrdienstverweigerer auf Nimmerwiedersehen, zeitlich unbefristet in die
Konzentrationslagern landeten.
In England hingegen traf es die Tangierten, mit zeitlich befristeten Strafen. So eben auch
jenen Herrn Hughes.
Welche Überschrift jener Herr Hughes seinem Bericht gab, wurde bereits zitiert. Zur
Unterstreichung dieser Überschrift führt er dann in seinem Artikel auch einige weitere
Details an. So etwa dieses:
Ich wollte eine ... Grundlage legen ... Dadurch konnte ich im Glauben fest bleiben, als später aufkommende Stürme viele aus der Organisation hinaustrieben."
Auch seine nachstehend zitierte Aussage, liegt auf ähnlicher Wellenlänge:
In den Jahren 1918 bis 1922 wurde unser Glaube sehr gründlich geprüft. Viele Stimmen ertönten, die alle darauf Anspruch erhoben, Gottes Kanal der Wahrheit zu sein. Die Zeit der Sichtung ... (war) gekommen."
Namentlich die bereits genannte Zahl der nur 7.000 WTG-Hörigen im Jahre 1939, ist
Beleg dafür (wie auch analoge Vergleichszahlen für die Schweiz etwa), dass zur
Rutherford-Zeit in der Tat etliche aus dieser Organisation wieder, wie es Rutherford mal
plastisch formulierte hinausgeschüttelt" wurden. Mit seiner zitierten Aussage,
belegt auch Hughes diesen Fakt.
Weiter muss Hughes in seinem Bericht einräumen:
Im Jahre 1914 erwarteten wir, von der Erde in den Himmel genommen zu werden. Viele zählten die Tage, bis die bestimmten Zeiten der Nationen gemäß Jesu Vorhersage in Lukas 21:24 ablaufen sollten."
Nun besteht wohl der zu benennende Unterschied auch darin, Hughes war in der Zeit um
1914 noch ein junger Mann. Wenn also ältere aus seiner damaligen Umgebung, fieberhaft
darauf warteten, in den Himmel entrückt" zu werden, nach dem Zusammenbruch
ihrer Illusionen, dann gar mit zu den Hinausgeschüttelten" gehörten, so
betraf das den damals jungen Mann Hughes, nicht im gleichem existenziellen Umfange. Er
gehörte also eher zu denjenigen, die trotz aller Desillusionierungen, weiter die
WTG-Stange hielten, und bereitwillig auch dargebotene neue Strohhalme der WTG, ergriffen.
Und die Botschaft, welche der WT auch mit diesem Artikel an die Adresse anderer
rüberbringen will, lautet eben. Gebt euch mit den offerierten Strohhalmen zufrieden.
Mehr als ein Strohhalm-Lieferer ist die WTG in der Tat nicht!
Siehe thematisch auch:
Ein
Jahrhundertprozess
78 zu 128 Prozent
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. Juni 2013 05:25
Vor fünfzig Jahren
Zu den Details welche die Erwachet!"-Redaktion (Ausgabe vom 22. 6. 1963)
offenbar der externen Presse entnommen, und ihrerseits tendenziös weitergab, gehört auch
die Angabe.
Seit dem Jahre 1940 sei die Zahl der Kirchenmitglieder in den USA um 78 Prozent gestiegen,
die Zahl der Verbrechen hingegen um 128 Prozent.
Nun möchte es Erwachet!" so gedeutet wissen, als wären ausgerechnet Jehovas
Zeugen eine Ausnahme von dieser Regel.
Nun ist zwar bekannt, dass man mit Statistikzahlen alles und nichts beweisen"
könne, was wohl auch für dieses Thema gelten mag. Einen qualitativen Unterschied aber
gilt es dennoch zu benennen. 1963 war das Internet-Zeitalter noch nicht angebrochen; in
der Gegenwart ist es jedoch. Und eine seiner Folgen auch, die leichtere Erreichbarkeit von
Informationen, die vordem von interessierten Kreisen, eher unter Verschluss gehalten
wurden. Und sieht man sich etliche Meldungen aus der Internetzeit näher an, auch Zeugen
Jehovas betreffend, kann man durchaus feststellen:
Auch Schwerstkriminalität macht um sie keinen Bogen. Damit ist zwar die Frage nicht
beantwortet, wie denn diese Kriminalitätsrate im Verhältnis zu anderen
Bevölkerungsschichten steht. Gleichwohl kann man sagen, will Erwachet!"
suggerieren, die Zeugen Jehovas seien eine Ausnahme von der Regel, ist dazu kommentierend
festzustellen:
Die Botschaft hört man wohl, allein es fehlt der Glaube!
Ein Beispiel, welches letztendlich der Vor-Internetzeit zuzuordnen ist.
Erich Brüning, einer jener WTG-Betörten, so betört, dass er sich Teile seiner
Altersversorgung vorzeitig auszahlen ließ, um quasi auf eigene Kosten, dem WTG-Ruf zu
folgen, in ein sogenanntes "Hilfe tut not Gebiet" umzuziehen. In seinem Fall von
Deutschland nach Südtirol in Italien, sammelte, an Ort und Stelle angekommen, auch ein
paar spezifische Erfahrungen.
Eine Erfahrung beispielsweise, dass seine Tochter, die es dann ins WTG-Büro nach Rom
verschlug, dort im Selbstmord endete.
Hat die WTG über diesen Fall je berichtet? Das kann verneint werden. Darüber wurde wie
auch in anderen Fällen die Käseglocke des Totschweigens übergestülpt. Hätte der
spätere Brüning diesen Fall nicht selbst mal mit erwähnt, wüsste man kaum etwas
darüber.
Damit war allerdings, das Erfahrungspotentizial das Brüning als Neuankömmling in einem
"Hilfe tut Not Gebiet" zu sammeln hatte, keineswegs erschöpft.
Eine weitere Erfahrung, die er da so sammelte, war die Wahrnehmung ausgesprochener
Filzstrukturen. Er als Neuankömmling sah das mit schärferem Blick, als wie die
Einheimischen, die es lieber nicht sehen wollten.
"Eine Hand wusch da die andere". Und einer dieser "Wäscher" brachte
es gar zu dem Status von Interpol, steckbrieflich als Wirtschaftskrimineller gesucht zu
werden.
Der Neuankömmling Brüning machte nun den "Fehler" das was er da so sah und
mitbekam, auch mal auszusprechen. Da hatte er allerdings nicht mit den klassischen
Filzstrukturen gerechnet, denn besagter Wirtschaftskrimineller hatte sein
Beziehungsgeflecht bis ins WTG-Büro in Rom hinein ausgebaut. Und die "heiße
Kartoffel" wurde erst im allerletzten Moment fallen gelassen, als es schon gar nicht
mehr anders ging.
Das nutzte Brüning dann aber auch nichts mehr, dieweil er "vor der Zeit"
aussprach, was er sah, und was andere eben nicht sehen und hören wollten.
Solcherlei schockierende Erfahrungen bewirkten letztendlich die Abkehr des Brüning von
der WTG.
Aber nochmals festgestellt, eine WTG-seitige Aufklärung zu diesen Vorgängen, gibt es in
veröffentlichter Form bis heute nicht.
Brüning indes ist kein Einzelfall.
Zitat bei Brüning:
Die Jahre vergingen. Unsere Kinder wurden
in den Dienst und in das Schema dieser Organisation hineinerzogen. Sie standen ebenfalls
mehr oder weniger im Vollzeitdienst. Das bedeutete pro Monat 90 bis 140 Stunden Dienst von
Haus zu Haus ohne Vorbereitungsstunden auf die Zusammenkünfte - kurz, unsere Familie war
engagiert.
Wie kam es nun zum Bruch mit der Organisation? Wir bemühten uns etwa zwei Jahre lang, die
gesetzwidrigen Handlungen eines ihrer Mitglieder zur Kenntnis zu bringen. Die
Verantwortlichen umgingen die Angelegenheit, ohne die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.
Die WT-Gesellschaft ignorierte alle Beweise. Der Mann wurde nach unserem Ausschluß durch
die Kriminalabteilung XY vom ZDF in Deutschland und der Interpol gesucht.
Wir gingen damals bis in die Zentrale nach Rom, schrieben zweimal an das Hauptbüro
Brooklyn, aber wir erhielten nicht einmal eine Bestätigung des Schreibens. Als wir nicht
nachgaben, die Regulierung der Sache zu erwirken, sandte die Organisation einen
Sonderbeauftragten, der die Angelegenheit abrupt beendete. Wir bekamen Gemeinschaftsentzug
wegen Spaltung der Versammlung. So verließen wir und noch ein junges Ehepaar, welches die
Dinge ebenfalls durchschaute, die WT-Organisation für immer."
Erich Brüning etwa hat in einem Kassettentext ("Die letzte
Generation", welcher das Thema "1975" abhandelt), mit eingeflochten, das
auch er selbst infolge dieser Hysterie zehn Jahre seiner Altersversorgung
"streichen" liess (im Klartext eben vorzeitig auszahlen liess). Selbstredend
stehen solch ausgezahlten Beträge, dann im regulären, eigentlich vorgesehenem Zeitraum,
nicht mehr zur Verfügung.
Siehe auch:
http://27093.foren.mysnip.de/read.php?27094,30679,30760
http://www.sermon-online.de/search.pl?lang=de&id=11988&title=&biblevers=&searchstring=&author=0&language=0&category=0&play=1
Namentlich in der eben genannten Tondatei (die Anhörenswert ist!) gibt es ziemlich am
Ende des Vortrages, auch die Detailangabe, Brünings älteste Tochter habe sich im Jahre
1991 in der Wachtturm-Zentrale in Rom erhängt.
Brüning selber und seine Ehefrau wurden im Jahre 1981 von einem wie vermerkt wurde,
Sonderbeauftragten der WTG, der aus Rom nach Meerane (Südtirol) gesandt wurde, um den
schon im voraus beschlossenen Gemeinschaftsentzug zu verkünden, exkommuniziert. Jener
Sonderbeauftragte meinte auch damit brillieren zu können, in Rom (bei der WTG) existiere
bereits ein umfängliches Dossier über Brüning. Die WTG-KGB indes hielt es nicht für
erforderlich, wie es etwa auch der KGB nicht für erforderlich hielt, dem Delinquenten,
Einsichtnahme in jene Akten zu gewähren. Er wurde einfach als Unruhestifter
abqualifiziert, und das reichte dem WTG-KGB völlig für seine selbstherrliche
Entscheidung aus.
Der Selbstmord seiner Tochter hingegen, erfolgte erst rund zehn Jahre später. Wobei
Details über die Ursachen, die dazu führten, nicht überliefert sind.
Die Unheile Welt (auch) der
Zeugen Jehovas
Vor fünfzig Jahren
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. Juli 2013 00:16
Petrusapokalypse
Wieder mal sieht sich der Wachtturm" (1. 7. 1963) durchaus mit einem Gefühl,
sich in der eigenen Haut nicht wohl zu fühlen, genötigt, auf das Thema der sogenannten
Neutestamentlichen Apokryphen" zu sprechen zu kommen:
Der WT fragt:
Warum erscheinen aber im Codex Sinaiticus nach der Offenbarung noch der Barnabasbrief und der Hirt des Hermas und im Codex Alexandrinus noch die beiden Briefe des Clemens? Ja, es sind in jüngster Zeit noch viele ähnliche Schriften entdeckt worden ... Unter anderem das sogenannte Thomasevangelium, das viel von sich reden machte. ... Nach dem Muratorischen Fragment durfte der Hirt des Hermas gelesen werden, wurde aber bis dahin nicht als kanonisch anerkannt."
Einige Titel der in Rede stehenden Schriften, nennt also der WT selber. Eine Schrift
indes findet keine Erwähnung in dieser Auflistung. Und zwar die sogenannte
Petrusapokalypse. Von ihrem Selbstverständnis her, wollte diese ja etwa mit der
Offenbarung des Johannes auf einer Stufe stehen.
Das auch die Offenbarung des Johannes teilweise in Verruf stand, erwähnt dieser WT
ebenfalls nicht.
Es ist müßig darüber zu lamentieren, ob jene Schriften denn inspiriert"
seien oder nicht. Gleichwohl hat auch die letztendlich verfemte Petrusapokalypse, einen
tatsächlichen Einfluss auf die Kirchengeschichte ausgeübt.
Man weis zwar einerseits, seitens der Zeugen Jehovas wird die Lehre einer Feuerhölle
abgelehnt. Gleichwohl spielte sie in anderen Teilen der Religionsindustrie durchaus eine
Rolle. Belegt auch dadurch, nebst anderem, das der Schriftsteller Dante Alighieri (1265 -
1321) in seiner Göttlichen Komödie auf ihrer Ideologie aufbaute.
Laut Wikipedia schildert das Werk seine Reise durch die Hölle (Inferno), zum
Läuterungsberg (Purgatorio), bis hin ins Paradies (Paradiso).
Zugrunde lag solcherlei Ideologie ganz wesentlich auch die Petrusapokalypse, was nicht
bedeutet, dass Dante sie nun wörtlich zitiert hätte. Seine Selbstständigkeit beim
abfassen seiner Schrift, sei ihm keineswegs abgesprochen.
Aber als Hintergrund-Background ist sie durchaus mit zu benennen.
Besagte Petrusapokalypse trieft förmlich vor Sadismus. Die Frage bleibt weiterhin offen.
Auch wenn die WTG keinerlei Verwendung für die Petrusapokalpse hat, ob ihre Ideologie
nicht ebenso Sadismus-geladen ist.
Walter Nigg meint in Sachen Petrusapokalypse ausführen zu können:
Nach der angeführten Stelle des Kanon
Muratori gab es damals Christen, die auch mit der Vorlesung der beiden andern Apokalypsen
in der Kirche nicht einverstanden waren. Der zweite Kampf galt der Petrusapokalypse, von
der heute nur noch Bruchstücke erhalten sind, und deren Schilderungen an Dantes
Höllenwanderung gemahnen.
Noch zu Sozomenus' Zeiten wurde die Petrusapokalypse in mehreren Gemeinden während der
Osterzeit vorgelesen. Dann aber muß sie immer stärker in den Hintergrund gedrängt
worden sein. Die Nachwelt weiß über das Ausscheiden der Petrusapokalypse nichts
Näheres. Wahrscheinlich wurde sie als Fremdkörper empfunden, und ihre Benutzung geschah
immer
spärlicher. Jedenfalls geriet sie stets in größere Vergessenheit und wurde schließlich
dem Christen gänzlich unbekannt. Die zweite Apokalypse starb eines unauffälligen
Todes."
Ein Herausgeber solcher sogenannt Neutestamentlichen Apokryphen" in der
Neuzeit, kommentiert zum Thema:
Hennecke meint beispielsweise:
"So sind gewisse Beziehungen zwischen der
Petrusapokalypse und auch der Paulusapokalypse und dem Inferno Dantes nicht zu übersehen.
Hennecke Band 1 S. 35.
Dazu gehört u. a.: Abfall vom Glauben an Gott, Hurerei, Abtreibung, Mord,
Christenverfolgung, Zinsnehmen, Götzendienst außerhalb des Christentums, voreheliche
Intimbeziehungen, Sklaven die ihrem Herrn ungehorsam, heuchlerisches Almosengeben, sowie
vermeintliche Zauberei, wodurch die religiöse Autorität des Christentums untergraben
werden könnte.
In geradezu sadistischer Ausmalung wird den vorgenannten Sündern angedroht:
"An ihrer Zunge, mit der sie den Weg der
Gerechtigkeit gelästert haben, wird man sie aufhängen. ... Man hängt sie an ihren
Nacken und Haaren auf, in die Grube wirft man sie. ... Man hängt sie an ihren Schenkeln
in diesen brennenden Ort. ... Man wirft sie ins Feuer, an einen Ort, der angefüllt ist
mit giftigen Tieren und sie werden gequält ohne Ruhe. ... Und nimmer schlafendes Gewürm
frisst ihre Eingeweide. ... Man quält sie mit glühenden Eisen und verbrennt ihre Augen.
... Man schneidet die Lippen ab und Feuer geht in ihren Mund und in ihre Eingeweide. ...
Dabei wirft man mit Ausscheidungen Gesättigte, Männer und Weiber, hinein bis an die
Knie. ... Und andere Männer und Weiber stoßen sich selbst von einer Höhe herunter und
kehren wieder zurück und laufen und Dämonen treiben sie an. ... Weiter bringt der Engel
Ezrael Kinder und Jungfrauen um ihnen die Bestraften zu zeigen. Sie werden bestraft mit
Schmerz, mit Aufhängen und vielen Wunden, die ihnen fleischfressende Vögel beibringen.
... Und sie werden ernst bestraft, ihr Fleisch wird auseinandergerissen. ... Und wiederum
andere Männer und Frauen, welche ruhelos ihre Zunge zerkauen, indem sie gequält werden
mit ewigem Feuer. ... Und bei dieser Qual sind blinde und stumme Männer und Weiber.
...Dann pferchen sie sich gegenseitig zusammen und fallen auf Kohlen
nicht verlöschenden Feuers."
Zum Thema kann man auch noch vergleichen
Forumsarchiv 273
Parsimony.7191
Forumsarchiv A120
Tagebuch eines
Harmagedon-Überlebenden
Nicolaus Copernicus
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. Juli 2013 06:22
Vor fünfzig Jahren
Laut der Wikipedia soll Martin Luther sich über Nicolaus Kopernikus nach der Aufzeichnung
von Studenten angeblich sinngemäß wie folgt geäußert haben:
Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren! Aber wie die Heilige Schrift zeigt, hieß Josua die Sonne stillstehen und nicht die Erde!"
Diese Passage zitiert Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8. 7.
1963 zwar nicht, erwähnt aber, dass das Copernicanische Buch De revolutionibus
orbium caelestium" im Jahre 1616 von der Kirche (in diesem Falle der katholischen)
indiziert wurde.
Wie man sieht taten sich beide relevante Strömungen der damaligen Religionsindustrie, mit
den Copernicanischen Erkenntnissen schwer.
Die Kirche kämpfte um ihr altes
Weltbild" zitiert Erwachet!" weiter.
Ein eher fürs seichte Publikum konzipiertes Buch von einer Frau Helga Pohl mit dem Titel
Wenn dein Schatten sechzehn Fuß mißt, Berenike" bildet für Erwachet!"
die Quellenbasis seiner Ausführungen.
Auf vorgenannter Quellenbasis aufbauend, bemüht dann Erwachet!" noch das
Vorwort des 1619 von Johannes Kepler veröffentlichten Buches Harmonices mundi"
indem laut Erwachet!" auch die Sätze stehen sollen:
Seht, die Würfel sind gefallen, ich schreibe ein Buch ob für die jetzt Lebenden oder für kommende Geschlechter einerlei! Lass es hundert Jahre auf seine Leser warten, Gott selbst hat wohl 6000 Jahre auf einen verständnisvollen Zuschauer Seines Werkes gewartet!"
An jenem letzteren Zitat fällt insbesondere die Mitverwendung der kirchlich
getränkten 6000 Jahr-Theorie auf.
Möglicherweise ist letzterer Umstand der Ausschlagebende gewesen, dass WTG-seitig jenes
Buch der Frau Pohl, überhaupt im wohlwollendem Sinne zitiert wurde.
Dennoch ist festzustellen:
Unter wissenschaftlichen Kriterien ist besagte kirchliche Dogmatik von den famosen 6000
Jahren" nicht haltbar. Wer solcherlei Thesen weiterhin ventiliert, bewegt sich auf
dem gleichen Level, wie im Lutherzitat verdeutlicht, oder auch dem Level der Indexierer
des Buches von Copernicus!
Selbst ein Herr Ackermann meint in seinem "Siehe Er kommt. Und werden heulen alle
Geschlechter der Erde" (Heft 2 S. 46) einräumen zu müssen:
"Unter den bald 200 wissenschaftlichen Berechnungen der Aera von Adam bis Christus, deren Extreme (6584 das eine, 3483 das andere) um 2000 Jahre auseinander liegen zählt Julius Afrikanus 5500 Jahre bis auf Christus, Skaliger 3950, Kepler 3984, Ussher 4004."
Otto Estelmann
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. Juli 2013 00:34
Vor fünfzig Jahren
Die Vita eines Herrn Otto Estelmann, stellt die WT-Ausgabe vom 15. 7. 1963 etwas näher
vor. Letzterer in Deutschland geboren, im WTG-Sog, in späteren Jahren als Pionier in der
Tschechoslowakei eingesetzt. Wobei man bei letzterer dann noch unterscheiden muss. Die
Zeit vor 1933 und die Zeit ab 1938. Besonders ab letzterem Zeitpunkt, wurde es dann auch
für die WTG-Hörigen in der Tschechoslowakei ziemlich ungemütlich. Ein Blick ins
Nachbarland Deutschland konnte lehren, was auch den WTG-Hörigen bevorstehen würde,
machten sie so weiter wie bisher.
Das sah in diesem Falle wohl selbst der Herr Rutherford in seinem Zehn-Zimmer-Haus in Beth
Sarim so. Ergo erging die Anweisung, möglichst geräuschlos" das bis dahin
bestehende WTG-Büro in der Tschechoslowakei aufzulösen. Namentlich besagter Herr
Estelmann war wesentlich damit beauftragt.
Da nun der Boden für die WTG-Hörigen in Europa, mittlerweile ziemlich heiß geworden
war, empfahl Herr Rutherford dem Herrn Estelmann.
Ab nach Brasilien. Dortige Sprachkenntnisse hatte er aber nicht. Ergo musste er die sich
an Ort und Stelle, erst mal mühselig aneignen.
In Brasilien wiederum wurde er mal hier, mal dorthin beordert.
Ein eher beiläufiger Satz dabei:
Ich verkaufte einige Wertgegenstände, um das Geld für meine Fahrkarte aufzubringen, und kam ... in meinem neuen Gebiet an."
So also sieht sie aus, die Fürsorge" der WTG für die von ihr Betörten. Glück vielleicht für Herrn Estelmann, dass er nach seiner Odyssee nach Brasilien, überhaupt noch Wertgegenstände" zum verkaufen hatte.
Aussehen wie Theaterprogramme
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. Juli 2013 02:44
Vor fünfzig Jahren
Ihre 1963er Kongreßserie, beginnend in den USA, endend wieder in den USA, mit ein paar
Zwischenstationen andernorts, unter anderem in München (als einzigste Station für die
deutschsprachigen Länder), was jener bayrischen Metropole und auch den Verkehrsmitteln,
wie etwa der Bundesbahn, vielleicht auch der Autoindustrie, schon mal einen entsprechenden
Tourismusboom bescherte.
Besagte Kongreßserie ist der Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 7. 1963 einen
zusammenfassenden Artikel wert, welche namentlich auch die Unterschiede der örtlichen
Religionsindustrie, im Vergleich zu anderen Ländern, herausarbeitet.
Bezogen auf die Startposition in den USA notiert Erwachet!"
Daß die Vereinigten Staaten gegenwärtig eine religiöse Renaissance erleben. Es gibt in diesem Land viele moderne Kirchen, die sonntags immer voll sind. In vielen New Yorker Hotels liegen die Programme verschiedener Kirchen auf, die aussehen wie Theaterprogramme ..."
Aber auch das muss Erwachet!" noch notieren:
Obschon die Leute in die Kirchen strömen wirst du wahrscheinlich Kommentare hören, sogar von Geistlichen, wie z. B. die religiöse Renaissance sei nur äußerer Schein, und der Materialismus grassiere unter der amerikanischen Bevölkerung."
Aber oh weh, die verwöhnte amerikanische Religions-Theater-Industrie, welche sich doch so gerne als Nabel der Welt" sieht, muss auch registrieren. Ihre Schauspielerei wird andernorts nicht in gleichem Maße geschätzt. Davon kündet dann schon mal der Bericht aus London, Großbritannien. Von relativ leeren Kirchen, und das weniger als 13 Prozent der erwachsenen Bevölkerung diese besuchen, ist die Rede. Und der weitere Erwachet!"-Kommentar lautet:
Manche sagen sogar, es seien nicht einmal 10 Prozent."
Sollten die Theater-Religionsverkäufer nun hoffen, vielleicht sieht es in
anderen Teilen Europas für sie günstiger aus, werden sie als nächstes über Deutschland
belehrt.
Nominell seien in jenem Lande (zu jenem Zeitpunkt) zwar 96% formelles Mitglied eines der
religiösen Theatervereine". Aber nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung würden
deren Angebote auch wirklich regelmäßig nutzen. Und jener geringe Kirchenbesuch sei dort
keineswegs nur Ergebnis der Neuzeit. Bereits zu Zeiten des Hitlerregimes gab es dort
ähnliches zu beobachten.
Da fällt einem nur noch der Spruch von dem tönernen Götzen ein, welcher lediglich noch
versäumt hat umzufallen. Was nicht ist kann ja vielleicht irgendwann noch mal werden.
Psychiater
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. August 2013 00:09
Vor fünfzig Jahren
Müßte ein Psychiater seinen Beruf aufgeben, bevor er zur Taufe zugelassen und als Zeuge Jehovas anerkannt würde?"
So der Text einer im Wachtturm" vom 1. 8. 1963 abgedruckten
Leserfrage.
In deren Beantwortung windet" sich dann der WT. Nein er müsse seinen Beruf
nicht aufgeben, so die formale Antwort aber ...
Und dieses aber" wird dann breit ausgearbeitet.
Vor allem dürfen seine beruflichen Erkenntnisse nicht in Konflikt zur Interessenlage der
WTG geraten. Dieser habe er sich ohne wenn und aber unterzuordnen. Mache er das, könne er
selbstredend auch Zeuge Jehovas mit dieser Art von Beruf sein.
Einräumen muss der WT auch, er selbst habe schon davon abgeraten, einen Pschiater
aufzusuchen - es sei denn in ganz dringenden Fällen."
Mit letzteren Halbsatz kommt wieder das aber" zum tragen. Rechtes Vertrauen
in diesen Berufsstand hat der WT nicht, weil er nicht zu Unrecht ahnt, die beruflichen
Erkenntnisse würden mit den Interessen der WTG nicht selten kollidieren.
Da auch auf anderen Gebieten die WTG-Strategie gilt, keine formaljuristischen Verbote
schriftlich niederzulegen, in der Praxis aber Strukturen zu begünstigen, welche einem
Verbot gleichkommen (wenn auch nicht eben im formaljuristischem Sinne), so eben auch in
diesem Fall.
Und dann ist auch noch der Umstand beachtlich, dass jene Leserfrage offenbar von einem
bereits ausgebildeten und praktizierenden Psychiater ausgeht.
Völlig unerwähnt indes läßt der WT die Frage. Wie sich denn nun Jugendliche aus den
eigenen Reihen zu verhalten hätten, die in der Lebensphase stehen, eine Entscheidung
über ihre anvisierte spätere berufliche Tätigkeit zu fällen. Mal die außer Betracht
lassend, die etwa auf dem zweiten Bildungsweg" dann in diese Berufstätigkeit
gelangen, dürfte wohl erst mal ein universitäres Studium die Grundvoraussetzung dazu
sein.
Und da möchte ich nicht wissen, was diejenigen für Spießruten zu laufen hätten, in
WTG-Gefilden, die sich für eine solche Berufswahl entscheiden.
Sicherlich gibt es auch unter ZJ-Jugendlichen einige, welche eine Hoch- oder
Fachschulausbildung anstreben. Namentlich dann, wenn vorangegangene Versuche zum
miesmachen eines solchen Weges - WTG-seitig, nicht fruchteten, wird dann eher gezwungen,
dann noch gute Miene" zum nicht geschätzten Spiel gemacht.
Es sind ja Fälle bekannt, wo es einige aus diesem Bereich, zum Beispiel auf dem Jura-
oder Medizinsektor gar zum Doktortitel brachten.
Es wäre in der Tat - sofern überhaupt praktizierbar - eine Untersuchung wert, wieviele
Jugendliche mit gestandener ZJ-Sozialisation, tatsächlich eine Laufbahn in Sachen
Psychatrie einschlagen. Mein Bauchgefühl sagt mir dazu.
Im Vergleich gesehen, dürften analoge Fälle, etwa einer Laufbahn im Bereich Jura oder
Medizin, bei weitem mehr sein, und die Fälle einer Laufbahn im Bereich Psychologie
äußerst seltenen Charakter haben.
Man vergleiche auch die Jahrgangsdatei
1960
Dort ziemlich am Textende den Abschnitt:
Sollte ein Christ den Psychiater konsultieren?"
Bevölkerungsexplosion
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. August 2013 05:48
Vor fünfzig Jahren
Auf dem Schreckgespenst der Bevölkerungsexplosion reitet wieder mal die Erwachet!"-Ausgabe
vom 8. 8. 1963 mit herum.
Zu den dabei mit verwandten Zahlen (aus den 1960er Jahren) gehören auch die.
In Brasilien kämen 14 Personen auf einen Quadratkilometer, in Japan hingegen 423.
China wird mit 118 Personen pro Quadratkilometer, Indien mit 222 beziffert.
Die USA mit 32, die Bundesrepublik Deutschland hingegen mit 363 Personen pro m2.
Nun haben sich genannte Zahlen in den nachfolgenden Jahren sicherlich verändert.
Bekannt ist auch noch die seinerzeitige Vermarktung durch die WTG des Buches der Paddocks
Hunger 1975", dieweil dieses Zerrbild so schon in die eigenen Theorien
hineinpasste.
Thomas Malthus wird in dem Artikel ebenfalls namentlich mit genannt. Letzteres macht in
der Tat dergestalt Sinn, als Malthus es war, der mit als erster die Alarmglocken in Sachen
Bevölkerungsexplosion schrill klingen ließ, dem denn noch andere nachfolgten, unter
anderem eben auch die WTG.
Die Wikipedia meint zu Malthus unter anderem:
Dennoch ist seine Erkenntnisleistung hier fragwürdig geblieben, vor allem weil er den eigenen theoretischen Bezugsrahmen völlig unzulänglich geklärt hatte. Er kam zu kaum nachvollziehbaren Argumentationen, weil er axiomatische mit empirischen Behauptungen sowie mit Werturteilen vermengte."
http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Robert_Malthus
Die Lebenszeit von Malthus (1766 - 1834) ist nun Vergangenheit. Seine Schreckenszenario
haben sich so nicht bestätigt.
Bei solcherler Thesen bietet es sich an das Bonmot von Dieter Nuhr zu erinnern:
"Ich weis, Entwarnung ist nicht angesagt
...
Die Gletscher schmelzen ...
Der Wald stirbt ja nun schon sechzehn Jahre ...
Aber das dauert .... bis das alles mal so richtig zusammenkracht ...
Und da sitze ich nun in meinen vier Wänden und kriege sogar Anfälle
von Optimismus ...
Das Thema Sport
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. August 2013 01:56
Vor fünfzig Jahren
Wieder mal versucht der Wachtturm" vom 15. 8. 1963, mit einer ganzen Reihe von
tendenziösen Ratschlägen" die eigene Jugend für die WTG-Interessen zu
trimmen. Sowohl an Zuckerbrot" wie an der Peitsche" wird dabei nicht
gespart. Etwa wenn die WT postuliert, WTG-indoktrinierte Jugendliche könnten
die künftigen Aufseher in Gottes Organisation" sein.
Zur Peitsche" gehören dann etwa die Ratschläge" in Sachen Sport. Etwa wenn der WT postuliert man solle nicht
übertrieben sportbegeistert sein, sei es als Teilnehmer oder Zuschauer."
Denn wer den Sport zum Mittelpunkt seiner Interessen macht, wird an den Abenden, an denen er ... den Zusammenkünften beiwohnen sollte, bei irgendeiner Sportveranstaltung zugegen sein, und am Wochenende, da er keine Schule hat oder nicht zur Arbeit gehen muß, verbringt er seine Zeit nicht ... im Predigtdienst von Haus zu Haus."
Als Alibi räumt der WT zwar ein in vernünftigen Rahmen Sport zu treiben kann nützlich sein".
Da aber schon ein Paulus sich dazu negativ verbreitet habe, solle man es
lieber ähnlich halten.
Die WTG-Indoktrinierung orientiert also in allererster Linie auf Organisationsegoistische
Ziele.
Nun ist sicherlich das Leben vielgestaltig, vielerlei Lebensentwürfe sind möglich. Auch
der Entwurf weltfremd" zu leben, sei es als Mönch in einem Kloster andernorts,
oder eben die spezielle Klostererziehung Made in WTG.
Zucht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. August 2013 01:02
Vor fünfzig Jahren
Erziehe deine Kinder nach göttlichen Grundsätzen", so der Titel eines etwa
3,25 Seiten umfassenden Artikels in der Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 8. 1963.
Und innerhalb dieses Artikels dann zwei Zwischenüberschriften. Die eine aus nur einem
einzigen Wort bestehend:
Zucht
Und die zweite
Sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn" aufziehen."
Und jene beiden Abschnitte in diesem Artikel nehmen etwa den Umfang von 1,5 Druckseiten
wahr. Also sind wohl kaum als unterrepräsentiert zu bezeichnen.
Zwar wird in jenem Artikel nicht wörtlich der körperlichen Zucht das Wort geredet. Das
ist als Ausnahme von der Regel (der damaligen WTG-Zeit) so nicht nachweisbar. Aber das
genannte umfängliche lamentieren über den Begriff Zucht" lässt kaum Zweifel
zu, wie sie denn bei den Adressaten angekommen" sein dürfte.
Zumindest bei den Fällen, die es auch bei den Zeugen Jehovas gibt, wo man in objektiver
Wertung von einer Überforderung der Involvierten sprechen kann.
Vielerlei Beispiele aus der Praxis belegen dies.
Stellvertretend auch für andere Beispiele, sei nur auf das Buch:
Ich war Kind C" verwiesen.
Mysnip.46206
Die Ausführungsbestimmungen" zu den eher salbungsvollen" Worten der
auch für die Öffentlichkeit bestimmten WTG-Zeitschriften Wachtturm" und
Erwachet!", gibt es dann nicht selten in der internen WTG-Zeitschrift Unser
Königreichsdienst".
Beispielsweise die:
Königreichsdienst für März 1972
Eure Predigtdienst-Zusammenkünfte
WOCHE VOM 26. MÄRZ
Motto: Kindern und Jugendlichen helfen, aus dem Loskaufsopfer Nutzen zu ziehen.
Kinder dazu erziehen, daß sie ruhig sitzen und zuhören. Die Zuhörer können gebeten
werden, sich zu folgenden Gedanken zu äußern: Weshalb besuchen wir die Zusammenkünfte?
(Hebr. 10:23-25). Was lernen wir aus 5. Mose 31:12? Eltern werden ermuntert, ihre Kinder
zu den Zusammenkünften mitzubringen, selbst wenn sie noch sehr jung sind. Sie sollten mit
uns bei den Zusammenkünften sein. Wem fällt die Verantwortung zu, die Kinder dazu zu
erziehen, daß sie in den Zusammenkünften ruhig sitzen und zuhören? (Eph. 6:4; Spr.
29:15). Ist der weltliche Standpunkt, im Umgang mit Kindern Nachsicht zu üben, im
Einklang mit dem, was in Sprüche 22:15 und Spr 23:13, 14 gesagt wird? (Es ist zu
erwarten, daß es einige Schwierigkeiten geben wird, bis Neuen geholfen werden kann,
biblische Grundsätze auf die Erziehung und Schulung ihrer Kinder anzuwenden. Kleinkinder
mögen Zähne bekommen oder sich sonst nicht wohl fühlen oder dergleichen.) Weshalb
bedarf es beständiger Schulung in der Familie? Wieso könnten Kinder verwirrt werden,
wenn sie nur in den Zusammenkünften angehalten werden, ruhig zu sitzen, zu Hause aber
nicht dahingehend erzogen werden? (Bitte um Anregungen, wie man Kinder zu Hause schulen
kann, ruhig zu sitzen. Vielleicht kann die Mutter das Kind fortschreitend dazu anhalten,
ruhig zu sitzen, während sie ihr persönliches Studium durchführt usw.) Betrachtet den
Grundsatz in Matthäus 5:37, und stellt fest, wie er sich auf die Schulung zu Hause und im
Königreichssaal anwenden läßt. Weshalb wäre es besser, Kindern keine Spielsachen zu
geben, die Geräusche verursachen, damit sie sich im Königreichssaal mit etwas
beschäftigen können? Sollte die Bibliothek oder ein anderer Raum im Königreichssaal als
Spielzimmer verwendet werden? Weshalb ist es am besten, bestimmte Formen der Züchtigung
nicht im Königreichssaal, sondern im Vorraum oder anderswo vorzunehmen?
Wenn erforderlich, können Diener privat mit Eltern darüber sprechen. ..."
Die Fratze der Totalitaristen
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. September 2013 00:11
Vor fünfzig Jahren
Etwa fünf Druckseiten umfasst im Wachtturm" vom 1. 9. 1963 ein Was ein
Gemeinschaftsentzug bedeutet" betitelter Artikel. In der Substanz setzt er die
bekannte harte Linie der WTG fort.
Keinerlei Grußerweisung, keine Gespräche führen, keinerlei privaten Kontakt usw.
Deutlich wohl auch der wörtliche Satz:
Der Irrende wird zwar nicht getötet, doch sein Gemeinschaftsentzug wird von allen in der Versammlung respektiert".
Namentlich die WTG-seitig verwandte Vokabel
getötet"
spricht dann wohl Bände, und liegt auf gleiche Wellenlänge wie ähnliche
WTG-Ausführungen aus dem Jahre 1953.
"Wachtturm" 15. 1.
1953
Es hat sich zehn Jahre später, somit nicht das geringste liberalisiert".
Drohend teilt der WT (S. 544f.) weiter mit, sollte im Einzelfall solcherlei Rigorismus
nicht so heiß gegessen werden, wie er gekocht wird, droht dem (wörtliche Vokabel)
Rebellen"
ein ähnliches Schicksal, wenn es nach der WTG geht.
Wie die Öffentlichkeit könne er zwar - gegen Bezahlung - wie der WT ausdrücklich betont
WTG-Literatur erhalten, jedoch schon mal nicht mehr den Königreichsdienst" und
ähnliche Einschränkungen.
Grunddogma der WTG dabei:
Die Partei habe immer recht ..."Die Partei sagte, daß Ozeanien sich nie mit
Eurasien verbündet hatte. Er, Winston Smith, wußte, daß Ozeanien vor noch nicht einmal
vier Jahren mit Eurasien verbündet gewesen war. Aber wo existierte dieses Wissen? Nur in
seinem eigenen Bewußtsein, das ohnehin bald ausgelöscht werden würde. Und wenn alle
anderen die von der Partei oktroyierte Lüge akzeptierten - wenn alle Berichte gleich
lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit. "Wer die
Vergangenheit kontrolliert", lautete die Parteiparole "kontrolliert die Zukunft,
wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit." Es war ganz einfach.
Es erforderte nichts weiter als eine nicht abreißende Siegesserie über die eigene
Erinnerung. "Realitätskontrolle" nannte man das, in Neusprech:
"Doppeldenk"
Nicarugua
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. September 2013 00:04
Vor fünfzig Jahren
Neues Zweigbüro in Nicarugua titelt Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8.
9. 1963.
Keinerlei Maschinen seien zu dessen Herstellung verwendet worden, alles reine
(Steinzeit)-Arbeitsmethode, für die beteiligten 25 Arbeiter.
Die Baugrube von Hand ausgehoben, notwendige Löcher per Hand gebohrt, Beton ohne
Maschinen hergestellt.
Dieser archaischen Arbeitsweise rühmt sich also zu allem Überfluss noch die WTG.
Lediglich nach Bauabschluss sei man für das Glattschleifen von Terrazoböden, um die
Verwendung einer entsprechenden Maschine doch nicht herumgekommen.
Zehn Hauptamtliche könnten in jenem Gebäude untergebracht werden.
In Nicarugua gäbe es zu diesem Zeitpunkt 524 Zeugen Jehovas. Und sämtliche finanziellen
Kosten wurden von diesen, für diesen Bau aufgebracht. Aus den USA indes floß nicht ein
Dollar dafür.
Und auch Erwachet!" muss einräumen:
Die Nicaraguer sind in der Regel keine reichen Leute".
Also selbst von diesen Armen preßte die WTG die Kosten jenes Bauvorhabens heraus!
Harold King
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 15. September 2013 01:51
Vor fünfzig Jahren
In der Wachtturm"-Ausgabe vom 15. 9. 1963 begegnet man einem sechsseitigen
Artikel über den Fall Harold King.
Auch noch zusätzlich, in der Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 9. 1963 ein ebenfalls
sechsseitiger Artikel.
Schon dieser große Artikelumfang macht deutlich, dass die WTG sich die Chance zu
entsprechender propagandistischer Vermarktung, nicht entgehen liess.
Unter der Überschrift
WT-Botschaft für verantwortungsbewußte Menschen unannehmbar
Geständnis des WT-Missionars Harold King"
kam auch die CV Nr. 9 vom Mai 1967 auf die Freilassung aus chinesischer Haft des WTG
Missionars zu sprechen.
Letztere kommentierte:
Hongkong, 27. Mai 1963 upi:
"Der 52jährige britische Missionar Harold George King ist am Sonntag nach fast
fünfjähriger Haft in chinesischen Gefängnissen in Hongkong eingetroffen. King, der
Mitglied der Zeugen Jehovas ist, war wegen Spionage und konterrevolutionärer Aktivitäten
verurteilt worden. In einer Pressekonferenz in Hongkong weigerte er sich, auf die gegen
ihn erhobenen Beschuldigungen einzugehen. "Ich fühle mich in jeder Beziehung
gut", erklärte der grauhaarige Missionar. Die Behandlung in den chinesischen
Gefängnissen bezeichnete er als "ausgezeichnet"'. "Falls irgendjemand
sagt, die Chinesen hätten mich hart behandelt, so ist das eine Lüge", sagte King,
er habe keine Haßgefühle gegen die Kommunisten und gegen irgend jemand anderen.
Soweit eine upi-Meldung aus der britische Kolonie Hongkong über Br. Harold King der in China, als Gileadmissionar eingesetzt war."
Dazu der Detailkommentar der CV:
Zuvor eine Zwischenbemerkung. Keine
Haßgefühle? Das klingt, als verbreite die WTG niemals Haßgefühle gegen die
Kommunisten. Vielleicht hat Br. King sie nicht mehr. Das mag nun sein. Es muß aber
entgegengehalten werden daß z. B. mit dem WT-Buch WAS' HAT DIE RELIGION DER MENSCHHEIT
GEBRACHT?, in dem Kommunisten als "rote Faschisten" verleumdet werden (S., 10),
sehr wohl in den Heimstudien antikommunistische Haßgefühle ausgelöst werden.
Br. King hatte sich geweigert in Hongkong vor der Presse auf die Anklagen gegen ihn
einzugehen. Er war zuvor von den WTG-Vertretern empfangen worden. Erst nach einem,
Vierteljahr, gab die WTG einen Bericht von ihm frei. Darin lesen wir ein erstaunliches
Geständnis von Br. King. Er schreibt.
"Im Gefängnis begannen die Verhöre
ich wußte, was ich während meines Aufenthaltes in Schanghai getan hatte. Doch ich hatte
das nicht mit dem Beweggrund, den mir die Regierung unterschob, gesagt und getan. Wir
lehrten die Menschen z. B. aus der Bibel, daß Satan der Gott dieser Welt sei, und daß
diese böse Welt in der Schlacht von Harmagedon vernichtet werde. Es wäre jedoch absurd
von uns gewesen, hätten wir die Behauptung bejaht, daß dies eine umstürzlerisch
Tätigkeit gegen den Staat sei. Die Behörden wünschten jedoch, daß wir das sagen
sollten
Die Polizei schien jedoch zufrieden zu sein, als ich dann sagte, das
Ergebnis, daß sie sich vorgestellt haben,
k ö n n t e v i e l l e i c h t erwartet werden, w e n n die gesamte Bevölkerung die
Botschaft, die wir predigen, annähme, das jedoch offensichtlich nicht vorkommen,
kann." (WT 15. Sept. 1963, S. 566/67)
Weiter im CV-Kommentar
Das heißt, wenn alle Menschen die WT-Botschaft
annehmen, kommt es zu einem politischen Umsturz! Br. King gibt also zu, daß die
WT-Verkündigung politisch umstürzlerisch wirkt, wenn sie allgemein angenommen wird. Ist
das nicht erstaunlich? Darüber muß man nachdenken.
Was würde praktisch passieren, wenn alle die WT-Botschaft annehmen? Niemand würde dann
mehr gesellschaftspolitische oder staatliche Verantwortung übernehmen, keiner würde mehr
irgend jemanden in staatliche Regierungsämter wählen oder berufen, da ein WT-Höriger
das alles ablehnen muß. Das würde tatsächlich den Zusammenbruch jeder staatlichen
Ordnung zur Folge haben! Um noch einmal mit Br. King zu sprechen:
Ein Umsturz könnte erwartet werden, wenn die gesamte Bevölkern die WT-Botschaft annimmt.
Wollen die Verkündiger aber einen politischen Umsturz durch die Verkündigung? Nein. Denn die Schrift sagt: "Seid aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen untertan!" (l. Petr. 2:13) Wollen sie aber alle Menschen zur Annahme der WT-Botschaft bringen? Ja, soweit es an ihnen liegt. Ändert aber der Umstand, daß die Verkündiger keinen Umsturz wollen, etwas daran, daß die WT-Botschaft zum Umsturz führt, wenn sie allgemein angenommen, wird? Nein. Denn entscheidend für die gesellschaftliche Bedeutung der WT-Botschaft ist nicht, was die Verkündiger wollen, sondern was praktisch dabei herauskommt, wenn sie allgemein angenommen wird. Br. King mußte das erkennen. Die Regierung hat ihm da keinen Beweggrund unterschoben. Der Apostel Paulus sagte zu Timotheus: "Suche dir den Sinn meiner Worte klar zu machen" (2. Tim. 2:7 Me). Ist die WTG mehr als Paulus? Verallgemeinert hat ihre Botschaft umstürzlerische Wirkung, dieser praktische Sinn ist nicht zu leugnen. Man muß immer die Theorie an der Praxis überprüfen, wenn man sicher gehen will.
"Mögen die politischen Herrscher Großbritanniens, Amerikas, des kommmunistischen Rußlands und anderer mächtiger Nationen Notiz nehmen",
tritt die WTG herausfordernd an die staatlichen
Regierungen heran (WT 1. Mai 1959, S. 261). Und dann wundert man sich. Aber die
Regierungen können die WT-Botschaft doch gar nicht annehmen. Sie müßten doch dann
sämtliche staatlichen Regierungsfunktionen niederlegen, denn jedes "Politik
treiben" macht doch angeblich zum "Feinde Gottes"! (WT 1. Jan. 1967, S. 5).
Andererseits ergeben sich die Regierungsfunktionen doch aber zwangsläufig aus den
natürlichen, von Gott mit der Schöpfung des Menschen begründeten sozialen menschlichen
Interessen! Mit anderen Worten: Die von Gott begründeten sozialen Lebensinteressen des
Menschen sind die Ursache jeder Politik oder staatlichen Regierung. Diese sozialen
Interessen nicht mehr wahrzunehmen, hieße, der Anarchie und Gesetzlosigkeit freien Lauf
lassen. Die WT-Botschaft steht also in politischer Hinsicht in Widerspruch zu den von Gott
beim Schöpfungsakt in den Menschen hineingelegten sozialen Bedürfnissen.
Kann die WT-Botschaft darum eine von Gott ausgehende, für alle Menschen annehmbare
Botschaft sein? Nein, denn sie schließt ihre Annahme bei jedem verantwortungsbewußten
Menschen aus. Hier stimmt also etwas grundsätzlich mit der WT-Botschaft nicht! Denn sie
müßte, ob man sie nun annehmen will oder nicht, auf jeden Fall
f ü r a l l e M e n s c h e n praktisch annehmbar sein. Das ist sie aber nicht, weil sie,
allgemein angenommen, einen politischen Umsturz oder Zusammenbruch zur Folge hätte, wie
Br. King zugeben mußte.
Die Frage ist, was stimmt hier mit der WT-Botschaft grundsätzlich nicht?
Ein Bruder meinte, die Feststellung der allgemeinen Unannehmbarkeit der WT-Botschaft zu
widerlegen und erklärte: "Die Zeugen Jehovas haben die WT-Botschaft doch angenommen,
also können das alle anderen Menschen auch!" - Wirklich?
Soweit jener CV-Kommentar, bei dem man nicht fehlt geht in der Einschätzung, der
Kommentator hörte auf den Namen Dieter Pape.
In der 1963er-Jahrgangsdatei
wird auch auf den Fall Harold King mit eingegangen. Dort unter der Zwischenüberschrift
China und Estland".
Australien und Bluttransfusion
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. September 2013 05:21
Vor fünfzig Jahren
Gehört den Kind dem Staat?" fragt ein tendenziöser achtseitiger Artikel in
der Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 9. 1963. Eher als Beiwerk" wird als
abschreckende Beispiele auf die Fälle Hitlerdeutschland und das kommunistische Rotchina,
in einer bestimmten Phase seiner Geschichte verwiesen.
Diese abschreckenden Beispiele staatlicher Willkür sind keinesfalls das eigentliche
Kernanliegen, welches jener Artikel rüberbringen will.
Auch wenn es der Artikel so nicht ausspricht, es geht der WTG um den gleichen Grad von
Totalitarismus, den sie den genannten politischen Beispielen vorwirft.
Der wesentliche Unterschied ist allerdings der, wer denn der faktische Nutznießer solcher
totalitären Strukturen sei. Genannten politischen Beispielen mißgönnt die WTG es,
Nutznießer zu sein. Sie möchte es hingegen selber sein, auch wenn jener Artikel das
nicht in dieser Deutlichkeit ausspricht.
Die WTG hält es auch für notwendig zu erwähnen, jener Artikel sei von einem Juristen
verfasst. Dessen Name allerdings nennt sie nicht. Aber sicherlich vermag sich jener Herr
auch in der Kunst des Weißwaschens Blutbefleckter Wäsche, in seiner eigenen Sicht,
wirkungsvoll" zu produzieren.
Worum es diesem Weißwäscher" in der Hauptsache geht wurde schon mal mit der
symbolischen Vokabel blutbefleckter Wäsche" angedeutet. Es geht um das Thema
Blut.
Weinerlich belehrt jener Herr
Sieben Staaten des Australischen Bundes haben innerhalb ganz kurzer Zeit Gesetze erlassen, um den Ärzten zu ermöglichen, bei Kindern von Zeugen Jehovas gegen den Willen der Eltern Bluttransfusionen vornehmen zu können. Nur Bluttransfusionen können ohne Gerichtsverfahren und ohne Einwilligung der Eltern vorgenommen werden."
Es ist wohl keineswegs so, das eine solche Gesetzeslage nur" in
Australien so bestehen würde. Auch andernorts wird durchaus unterschiedlich gewertet
zwischen den Fällen Minderjähriger Kinder und voll Geschäftsfähigen Erwachsenen,
sollte das Thema Bluttransfusion auf die Tagesordnung gelangen.
Die emotionalisierte WTG-Darstellung, die da besonders Australien angreift, trifft
keineswegs den Kern.
Das Gewäsch der WTG ist wieder mal gewogen und als zu leicht befunden!
Vor fünfzig Jahren
Zuchtmeister unter sich
Vor fünfzig Jahren
Bereits in den vorangegangenen Ausgaben des „Wachtturms" vom Jahrgang
1963, wurde des langen und breiten, das Thema „Zucht" abgehandelt.
Auch in der „Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 10. 1963 fühlen sich die
WTG-Zuchtmeister dazu berufen, diese Linie fortzusetzen. Diesmal
titelt man: „Die rechte Einstellung zur Zucht". Worum es denn (auch)
den WTG-Zuchtmeistern in ihrem Zuchthause geht, lässt sich vielleicht
auch mit einem externen Beispiel veranschaulichen.
Es geht um ihren eigenen Machtanspruch, um das die ihnen willfährigen
traktieren und mittels ihrer Peitsche gefügig machen. Wenn von einem
externen - nicht vom „Wachtturm" zitierten - Beispiel die Rede ist,
dann wäre auch auf ein Buch hinzuweisen, welches in der relativen
Frühzeit, die „Neuapostolische Kirche" behandelte. Es wurde im Jahre
1913 von einer Luise Kraft veröffentlicht und trug den Titel: „Unter
Aposteln und Propheten".
Daraus sei veranschaulichenderweise nochmals nachfolgender Passus
zitiert:
„Peter und ich waren frei
geworden. Nun schwor man uns Rache und Verfolgung. Unsere Existenz
sollte untergraben werden. Und doch hatten wir schon zuviel Not
gelitten durch unsere Schwärmerei, durch Arbeitsversäumnis zufolge
des ruhelosen Umherlaufens und der freigebigen Bewirtung
'apostolischer' Gäste aus allen Gegenden. Zunächst wollte man uns
von unseren Kindern trennen, sie dadurch unsrem Einfluss entziehen
und uns auch auf diese Weise in eine Notlage bringen. Sodann wurde
meinen seitherigen Freundinnen jeglicher Verkehr mit mir
strengstens untersagt, könnte ich doch womöglich auch sie noch zum
Abfall verführen! 'Wehe, wehe!' rief der Geist in der Versammlung,
'was hat Christus für eine Gemeinschaft mit Belial?'"
„Traurig war das Verhältnis zwischen uns und unsren Kindern. Diese
Ärmsten - wie trugen sie Leid um ihre Eltern, besonders um die
'abgefallene' Mutter, die sie vom Herrn 'Papa' nur noch als eine
vom Herrn verworfene, eine verlorene schildern hörten! Ihre liebe,
gute Mutter jetzt ein Teufel? Wie konnten sie das fassen? Ihre
'apostolische' Seligkeit hatte sich verwandelt in tiefe
Traurigkeit. Sie kannten doch ihre Mutter, die sie glauben und
beten gelehrt und zu einem gottesfürchtigen Wandel erzogen hatte,
und nun gab ihr 'Jesus' das Zeugnis einer Gottlosen!
Wilhelm gab sich alle Mühe, den Kinder den Rest ihrer Zuneigung
zur Mutter zu nehmen. 'Ihr Kinder, ihr wisst es ja gar nicht, wie
schlecht eure Mutter ist, was sie alles treibt und getrieben hat,
sogar gestohlen hat sie', erzählte er und machte ein Märchen
zurecht, wie es der Teufel selbst nicht besser ersinnen konnte.
Vor Gott sind wir offenbar. Wer Lügen frech redet, der wird nicht
entrinnen. Ich entwehrte mich mit Entrüstung der gemeinen
Verdächtigungen, doch Wilhelm beharrte fest bei seiner verlogenen
Behauptung. 'Die Furcht hütet den Wald.' Meine Kinder blieben
einstweilen dem Herrn treu, verließen aber dennoch die Mutter
nicht ganz, wie es der 'Apostel' verlangte. Indessen blieben sie
im Zweifel und betrachteten mich mit forschenden Blicken. Sollten
sie den Eltern vertrauen oder 'Jesus' Gehorsam leisten?"
„Meine Töchter hatten sich beide mit Zustimmung des 'Apostels'
verlobt. Wir Eltern standen bei dieser wichtigen Lebensfrage im
Hintergrund. Nur 'Papa' war maßgebend. Und dann die Hochzeit!
Freude herrschte bei allen Gästen, nur nicht bei der Braut und
ihren Geschwistern. Hochzeit ohne die noch lebenden Eltern! Sie
waren 'gestorben'. Der neue 'Jesus' - nicht der Heiland, der da
ist und sein wird in Ewigkeit - hatte sie für 'tot' erklärt.
Der 'Papa' vollzog die Trauung. Was lag ihm an der Herzensstimmung
der Braut? Gut gekocht hatte sie selbst eigen, und wie schmeckten
die süßen Streuselkuchen so gut, die sie gebacken hatte! Alle
Haushaltungen der Apostelgemeinde Wetzlar waren vertreten. Die
Leute zeigten, daß sie nicht nur für geistliche Speisen
empfänglich waren, sondern auch irdische zu vertilgen wussten. Es
galt ja, die erste Hochzeit in der neuen Gemeinde feiern. Kein
Wunder, daß sie als gute Deutsche auch dabei tranken! Und wie
lustig der 'Papa' war! Er versteht es ja, schalkhaft zu sein.
Heute war ja eine Siegesfeier. Welch hochfahrenden Gedanken mögen
sein Herz bewegt haben! Jetzt, Lisa, bist du niedergezwungen,
jetzt habe ich euch erst recht gedemütigt, dich und deinen Peter;
mein sind nun die Kinder, ihrem geistigen Vater, der sie gezeuget
hat! Die junge Frau entledigte sich nach der Trauung ihrer
Hochzeitskleider und bediente die Gäste. Wie ein schwerer Traum
lag es auf ihr, nur ihre Schwestern heuchelten dem 'Papa' zuliebe
eine gewisse Fröhlichkeit. Nicht ist es der Fluch der Eltern, der
sie umgibt, aber die Gebete der Eltern umringen sie in ihrer
scheinbaren Fröhlichkeit. Das Band der Liebe zwischen Eltern und
Kindern war noch nicht entzwei."
„Daraus geht hervor, aß dem 'Apostel' seine Willensmacht bewusst
ist, mit der er Tausende so unterjocht, daß sie seine Autorität
anerkennen müssen. Ist er selbst einer Autosuggestion so
unterlegen, daß er sich wirklich für einen Apostel und den
fleischgewordenen Jesus hält auf Grund des Bibelwortes: 'Wer euch
höret, der höret mich?' Gott weiß es! Oder sollte doch von Zeit zu
Zeit ein großes Fragezeichen in seinem Gewissen auftauchen? Oder
stützen die heutigen 'Apostel' ihre Berechtigung zur Führung
dieses hochtrabenden Titels auf ihren äußerlichen Erfolg? Halten
sie es für richtig, über andere Menschen zu herrschen, über große
Opfer und mitunter den 'Zehnten' zu verfügen? Wenn sie wirklich
über die gemeinen Glieder erhaben sein wollten, so müssten sie das
dumme Zeug und viele an Hanswurstigkeit grenzende Vorkommnisse als
das erkennen, was sie wirklich sind, und rügen."
Vergleiche mögen zwar hinken, einige Details sind
selbstredend grundlegend anders gelagert. Was aber beide Formen der
Religionsindustrie eint (und wohl nicht nur die beiden genannten
selbiger), ist das durchboxen der Machtansprüche der Religionsfürsten!
"Unter Aposteln
und Propheten"
Geschrieben von Rudi am 28. Oktober 2005 00:31:25:
Als Antwort auf: Hase ist doch Widerkäuer geschrieben von magnusfe am 27.
Oktober 2005 18:44:04:
genau und damit soll bewiesen werden, dass ZJ recht haben, nicht wahr!?
Wenn sie tatsächlich recht hätten und alles sich so oberschlau erfüllt
hätte, wie angeblich bewiesen und argumentiert, wäre Harmagedon rum! Außer
Spesen und Worte nichts gewesen.
Aber wir könnten mal das Thema vom Wiederkäuer zu Jesus erörtern. Selbst
wenn die Bibel diese Auskunft erteilt, haben die ZJ noch lange nicht
gezeigt, dass sich ihre Deutungen bewahrheiten, im Gegenteil, oder?
Geschrieben von L. am 28. Oktober 2005 07:11:18:
Als Antwort auf: Re: Hase ist doch Widerkäuer geschrieben von Rudi am 28.
Oktober 2005 00:31:25:
Preisfrage an Rudi:
Welche Prophezeiungen die Jesus geäußert hat werden sich künftig erfüllen?
Ps: Die Betonung liegt auf JESUS und nicht Zeugen Jehovas!!! Bitte keine
ausweichenden Antworten und keine Zeitangaben!
Geschrieben von Rudi am 28. Oktober 2005 23:50:01:
Als Antwort auf: Was wird Rudi antworten? geschrieben von L. am 28.
Oktober 2005 07:11:18:
alle oder gar keine. Alle, wenn er tatsächlich Gott ist und keine, wenn er
nur ein Religionsführer war wie Buddha, Mohmammed usw.
Geschrieben von L..... am 29. Oktober 2005 03:23:30:
Als Antwort auf: Re: Was wird Rudi antworten? geschrieben von Rudi am 28.
Oktober 2005 23:50:01:
ja, haha...sehr diplomatisch ausgedrückt! Mir war so, als hätte Jesus
einen weit höheren Stellenwert bei Dir gehabt als die anderen
Religionsführer.
L.
Geschrieben von anonym am 29. Oktober 2005 09:56:18:
Als Antwort auf: Re: Was wird Rudi antworten? geschrieben von L..... am
29. Oktober 2005 03:23:30:
Also die Frage zurück an L.
Welche Prophezeiungen die Jesus geäußert hat werden sich künftig erfüllen?
Geschrieben von gert am 29. Oktober 2005 14:40:53:
Als Antwort auf: Re: Was wird Rudi antworten? geschrieben von anonym am
29. Oktober 2005 09:56:18:
Vor allem die, dass es ein Ende der "Welt" geben wird, und vor allem, dass
sich das Ende NICHT berechnen lässt.
Chrisus selbst hat zugeben, daß ER den Zeitpuntk des Endes nicht weiss.
Wenn ER es nicht weiss, wird die Anmassung der Zeugen noch
offensichtlicher, einen Zeitpunkt berechnen zu wollen.--- Es steckt auch
ein tieferer Sinn dahinter, wenn nur Gott den Zeitpunkt des "Endes" kennt.
Denn: man könnte davon ausgehen, daß das Böse, (oder wie immer man die
gottfeindlichen Kräfte nennen will), ebenfalls von einem berechenbaren
Ende Nutzen hätte.??!----- Weiter ist in der Offenbarung d. Johannes, ( wo
es um das Abernten des Weinstockes der Erde geht) von ZWEI Ernten die
Rede, die am Ende der Zeiten, von Christus selbst eingebracht werden. Ganz
eindeutig, und im Gegensatz zur Lesart der Z. Jehovas, wird die erste
Ernte von Christus selbst eingebracht, also für ihn selbst.... Die andere
Ernte betrifft den WEINSTOCK DER ERDE. Der Ausdruck beweist, daß sich
diese zweite Ernte,( die sich den Grimm Gottes zuzieht), auf eine
IRDISCHE ORGANISATIONEN bezieht. Folglich gibt es also nur EINEN wahren
Glauben, und der bezieht sich auf Christus SELBST.------ Damit ist auch
das Geheimnis der "Hure Babylon" entschlüsselt. Die Berühmte HURE ist
demnach( im Gegensatz zu einer "geistigen" Organistion), eine IRDISCHE
Organisation, was nicht unbedingt auf die katholische Kirche zutreffen
muss. Streng genommen, sind es ALLE irdischen Organsistionen, also auch
die WTG......."
Genug von dieser ermüdenden damaligen Diskussion.
„Erwachet! vom 8. 10. 1963 welches da als Sonderausgabe daherkommt und wähnt
titeln zu sollen:
„Die Bibel triumphiert im Zeitalter der Wissenschaft", bemüht ebenfalls den
wiederkäuenden Hasen als eines seiner Argumente.
Unter der Artikelüberschrift „Der Mensch ändert sein Meinung. Die Bibel
triumphiert" wähnt „Erwachet!" in der Pose des Siegers ausführen zu sollen:
„Ein solches Beispiel ist der Hase.
Obschon ihn die Bibel in 3. Mose 11:6 und 5. Mose 14:7 als Wiederkäuer
bezeichnet, schreibt ein bekanntes Lexikon zur Bibel unter dem Stichwort
'Hase': 'Von Wiederkäuen im üblichen Sinne kann beim Hasen allerdings
keine Rede sein ....
Aber das stimmt nicht! Vor kurzem machte man überraschende Entdeckungen,
die zeigen, daß das Kaninchen, das ja zu der Familie der Hasen gehört,
wiederkäut ..."
Dazu kann ich dann meinerseits nur anmerken, dass mir solcherlei
Argumentation am „Allerwertesten vorbeigeht".
Die Kritik an Theorie und Praxis der WTG-Religion entscheidet sich mit
Sicherheit nicht an solchen kleinkarierten Detailfragen. Wer dennoch gerade
sie als besonders „wichtig" herausstellt, der hat es wohl in der Tat auch
besonders nötig!
Parsimony.Thread4764
http://27093.foren.mysnip.de/read.php?27094,73691,84283#msg-84283
Parsimony.23556
Mysnip.112948
Namentlich die in religiösen Kreisen besonders beliebte Kritik an
Evolutionsthesen, nimmt da die Funktion eines trojanischen Pferdes wahr.
Einerseits wissen die Religiösen genau so viel oder wenig wie sie das den
Evolutionisten unterstellen. Andererseits koppeln sie ihr Nichtwissen aber mit
selbstherrlichen Thesen, etwa denen des Marionettentheaters, in welchem der
Mensch keinerlei bestimmende Macht (sei sie positiver oder negativer Art)
ausüben könne. Nur der Marionettentheaterbesitzer könne dies in ihrer Lesart
tun.
Zu den „Events" des Marionettentheater-Taschenspieler-Gauklers, können dann
schon mal auch brennende Auschwitzöfen gehören, um ein selbsternanntes
angebliches „Gottes-Augapfel-Volk" dorthin zu scheuchen wo der
Marionetten-Gaukler, noch schlimmer, seine selbsternannten „Stellvertreter"
auf Erden, wähnen, sie müssten „dorthin". Dabei sind dem Marionetten-Gaukler
also selbst brennende Auschwitzöfen „recht und billig", da in seinem
Marionettentheater keinerlei andere Option dafür „vorgesehen" sei. „Vorsehung"
indes müsse sein, dieweil ohne „Vorsehung", die selbsternannten Statthalter
des Obergauklers sich als das entpuppen, was sie sind.
Als Ober-Ober-Ober-Gaukler!
Was mit dem Begriff „trojanisches Pferd" veranschaulicht werden soll, mag auch
nachfolgendes Zitat verdeutlichen:
„Die Pharisäer die sich da auf den Standpunkt stellen,
"nur" die Zeugen Jehovas seien wüste Endzeitspekulanten, irren
grundsätzlich. Dasselbe gibt es unter anderem Firmenschild auch
andernorts. Besonders beliebt dabei der Staat Israel als vermeintliches
Gotteszeichen. Markant zum Ausdruck kommend auch in einem in der
evangelikalen Zeitschrift IDEA veröffentlichten Leserbrief im Jahre 1999.
Liest man den nachfolgenden Text könnte man in der Tat den Eindruck haben,
die Zeugen Jehovas haben da Pate gestanden. Ist aber in direkter Form
nicht der Fall. Indes eine gewisse Geistesverwandschaft ist nicht zu
übersehen. Der Spekulant, Scharlatan den genannte Zeitschrift das Wort gab
äußerte:
"Israel ist in der Tat der Zeiger an der Weltenuhr Gottes! Über 40
Prophezeiungen der Rückkehr der Juden nach Israel im AT sprechen eine
deutliche Sprache! Die Wiederherstellung des Staates Israel im Jahre 1948
ist das .Zeichen der (End)Zeit«! Denn 1948 sind die »7 Zeiten der
Nationen« (Dan 4/ Luk 21,22), die »Heidenzeiten«, die 609 v.Chr. mit dem
Toddes letzten unabhängigen Königs Josia 12 bei der Schlacht von Megiddo (Harmagedon)
begonnen haben, abgelaufen. Diese 7 Zeiten dauerten 2.557 Jahre, denn nach
Hes 4,6 gilt 1 Tag = 1 Jahr; 7 Zeiten sind also 7 x 365,2422 Jahre (genaue
astronomische Jahreslänge) = 2.557 Jahre. 609 v.Chr. verlor Israel seine
staatliche Souveränität und Unabhängigkeit, seitdem hatten fremde
Herrscher die Oberhoheit über Israel (2. Kön 23,33-35 + 24,1/2. Chr 36,3f
+ 10). Erst nach 2.557 Jahren wurde Israel am 14. Mai 1948 wieder neu
geboren, womit sich alle Vorhersagen des AT bzgl. Israel (= der Feigenbaum
lt. Luk 21,29f) erfüllten! (z.B. Jes 66,8/ Hes 37,12 -14; 21) Auch
Jerusalems Befreiung am 7. Juni 1967 passierte 2.557 Jahre nach der
Belagerung Nebukadnezars im Jahre 590 v.Chr. Damit steht fest: Mit der
Staatsgründung Israels 1948 begann die eigentliche Endzeit!!! Wie lange
sollte die »letzte Zeit« vor dein Kommen Jesu sein? Der Herr gibt dazu
selbst in Luk 21,32 die Antwort: »Dies Geschlecht/diese Generation wird
nicht vergehen, bis das alles geschieht.« 1 Generation ist 1 Menschenalter
und dürfte wohl zwischen 70-80 Jahre (gem. ist Psalm 90,1) dauern. Die
Generation, die Jesus gemeint hat, ist die, welche die Wiedererstehung
Israels erlebte! Somit steht fest: Unser Herr kommt bald!"
Hier hat man ein exemplarisches Beispiel wie bis in die Unendlichkeit weiter
spekuliert wird. Weltgeschichtliche Ereignisse wird es auch weiterhin geben;
und die Spekulanten-Scharlatane der vor zitierten Art werden es nicht
versäumen sie in das Prokrustesbett ihres Wunschdenkens einzuordnen. Und vor
allem. Die derzeitigen Zeugen Jehovas lassen ihren Endzeitkalender bei 1914
beginnen. Hier aber sagt man 1948. Man hat also erst mal Zeit gewonnen fürs
weitere spekulieren. Selbstverständlich immer so, als träfe alles nur für die
eigene Generation zu.
Ist die Generation dann "vergangen", veranstalten nachfolgende dass wieder für
die ihrige.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann spekulieren sie noch übermorgen!
Bei diesem doch wohl ein betontes Maß an Selbstsicherheit ausstrahlendem Zitat fällt schon mal die Vokabel
Zucht
als Schlüsselwort ins Auge.
Man wisse also wie man richtig erziehe, tönt dieser „Wachtturm".
Auch dem WT ist dann die Technologie geläufig, dass ein Bild manchmal mehr
aussagen kann, als denn „tausend Worte".
Zwar redet man was die verwendeten Worthülsen anbelangt, „wie die Katze um den
heißen Brei herum". Indes die vom WT dann mit verwandten Bildelemente dürften
wohl ziemlich eindeutig sein.
Einem solchen begegnet man auch auf der Seite 657 in dieser WT-Ausgabe, welche
denn nachstehend komplett vorgestellt sei.
Zugrunde liegt diesem Scann ein mal erworbener gebrauchter Jahrgang 1963 des
„Wachtturms". Die Textunterstreichungen dabei stammen somit von Zeugen
Jehovas-Kreisen selbst.
Wer denn immer noch Begriffstutzig sein sollte, wird in dieser WT-Ausgabe mit
dem weiteren Zitat belehrt:
„Um den Eltern Kummer und Schmerzen zu
ersparen, muß das Kind Schmerzen in Kauf nehmen.
'Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe verschaffen und Wonne gewähren
deiner Seele.' 'Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn; aber wer ihn lieb
hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.' 'Züchtige deinen Sohn, solange
Hoffnung da ist.' (Spr. 29:17; 13:24; 19:18, Lu) Manchmal zögern die
Eltern, in dieser 'Sprache' mit ihren Kindern zu reden, sie sind aber vor
Gott verpflichtet, ihre Kinder nach seinen Richtlinien in Zucht zu
nehmen."
Einer der diese rabiate Erziehungspraxis auskosten musste („einer" ist
dabei eine maßlose Untertreibung) verfasste später mal ein Buch, welchem er
den Titel gab:
„Ich war Kind C".
Mysnip.46206
Ein anderer der seine erlittene Erziehung auf den Nenner brachte:
Es gab keine Liebe. Es gab nur die Bibel und Hiebe, ist dann in die
Kriminalgeschichte als besonders abschreckendes Beispiel eingegangen. So
abschreckend, dass sie einem Filmemacher zum Thema Hochstapler inspirierte,
auch seinen Fall ausdrücklich mit in diesem Film aufzunehmen.
Forumsarchiv256
Insoweit kann zusammenfassend festgestellt werden.
Die einleitend vom WT postulierte Siegesgewissheit, andernorts registrierte
Formen der Jugendkriminalität so nicht ausgesetzt zu sein, erweist sich als
tönerne These.
Es wäre noch darauf hinzuweisen. Mißratene Erziehungsergebnisse können sich in
vielerlei Formen letztendlich bemerkbar machen. Es ist keinesfalls damit
abgetan nur auf den Hochstapler-Fall hinzuweisen.
Letztendlich gehört auch das mit zu beobachtende WTG-Erziehungsergebnis, zu
relativen Lebensuntüchtigkeit, bis hin zu
Suizidfällen
auch
zu diesem Bereich.
Erziehungs-Ergebnisbewertungen
„Himmlers Feindschaft gegen die
christliche Religion und besonders gegen die katholische Kirche veranlaßte
ihn, auf seine eigene Weise andere Religionen zu studieren. Das führte ihn
wieder in die Vergangenheit zurück. Gelegentlich hatte er gern deutsche
Wissenschaftler zu Gast und forderte sie mit seinen Ideen heraus. Er hatte
Freude an Diskussionen und freundschaftlichen Auseinandersetzungen und war
auch nicht so bigott, seiner Tochter Gudrun das Recht zu verweigern, vor
den Mahlzeiten ein christliches Tischgebet zu sprechen. Er suchte in den
heiligen Büchern anderer Religionen nach Ideen, die seine speziellen
Ansichten unterstützten. Er studierte die Bhagavadgita (die er besonders
wegen ihrer »hohen arischen Qualitäten« bewunderte, wie Kersten bemerkte)
und die Bücher der hinduistischen und buddhistischen Religionen. Sein
Interesse an der Astrologie war wohlbekannt.
Als Kersten, der sich selbst für vergleichende Religionswissenschaft
interessierte, Himmler im Sommer 1942 fragte, ob er überhaupt einen
religiösen Glauben habe, war Himmler empört, daß Kersten auch nur zweifeln
könne. Schon der gesunde Menschenverstand gebiete zu glauben, sagte er,
und:
»Schon die bloße Vernunft muß einem sagen, daß hinter all dem Werden der
Natur, hinter dieser wunderbaren Anordnung, wie wir sie im Menschen-,
Tier-und Pflanzenreich finden, ein planendes höheres Wesen stehen muß,
mögen wir das nun Gott oder die Vorsehung oder sonst irgendwie nennen.
Wenn wir das nicht anerkennen wollten, dann würden wir ja auf derselben
Stufe wie der Marxismus stehen und wären um nichts besser ...
Wenn ich von meinen SS-Männern verlange, daß sie gottgläubig sein müssen
... Menschen, die kein höheres Wesen oder eine Vorsehung oder wie sie das
sonst nennen wollen, anerkennen, möchte ich nicht in meiner Umgebung
haben.«
Er wünschte sich sehr, sagte er, Minister für Religionsfragen zu sein und
» ... mich nur positiven Aufgaben widmen zu können ... Es ist natürlich
angenehmer, sich mit den Blumenbeeten statt mit den Kehrichthaufen und der
Müllabfuhr eines Staates zu befassen, aber ohne diese Arbeit würden die
Blumenbeete nicht gedeihen.«
Von der Gestapo sprach er als »der nationalen Putzfrau«, die den Staat
sauber hielte. Die Bhagavadgita nahm er mit ins Bett. Es tröstete ihn zu
lesen: »Sooft der Menschen Sinn für Recht und Wahrheit verschwunden ist
und Ungerechtigkeit die Welt regiert, werd' ich aufs neu geboren ... Diese
Stelle ist direkt auf den Führer zugeschnitten ... Er (Hitler) ist dazu
von der Karma des Germanentums der Welt vorbestimmt, den Kampf gegen den
Osten zu führen und das Germanentum der Welt zu retten...« In seinen
phantasievolleren und sentimentaleren Augenblicken sah er Hitler wie auf
der kitschigen Postkarte, die den Führer als einen Heiligen in einer
Rüstung, den Kopf von Licht umstrahlt, zeigte, ein Rückfall zu den
legendären Rittern vom Heiligen Gral und in die Parsivalsage. Himmlers
Stolz war, sich als eine Reinkarnation von Heinrich dem Vogler zu
betrachten, dessen Vorbild er nachzueifern suchte. Doch trotz seiner
Feindschaft gegen die katholische Kirche sah er die Erhebung des Führers
durch ein Wahlsystem voraus, das dem der Papstwahl ähnlich war".
„Tust du, wenn dein Kind ungehorsam ist, was recht ist in deinen Augen, indem du das Kind nicht zurechtweist, sondern ihm alles durchgehen läßt oder denkst, du habest das Kind viel zu 'lieb', um es zu strafen? 'Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn; aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.' (Spr. 13:24)."
Angesichts solcher WTG-Diktion braucht man sich dann wohl nicht darüber zu wundern, dass einige aus ihrer Gefolgschaft, dann eine Prügelpädagogik in Fleisch und Blut übergegangen ist!
Also demzufolge wäre eine „geschlossene Veranstaltung" für die Zeugen
Jehovas, in Athen durchaus möglich gewesen. Was lediglich „in die Binsen
ging", war das WTG-Bemühen da eine möglichst breite Öffentlichkeitswirksamkeit
zu erzielen.
Siehe zu Griechenland auch:
19562Griechenland
Parsimony.17893
Das wiederum ist für „Erwachet!" die Steilvorlage für die
eigene Destruktivthese dazu, die man etwa in dem Satz reflektiert findet:
„Doch jeder Friedensvertrag, der Gottes Vorhaben
unberücksichtigt läßt, muß fehlschlagen. Psalm 127:1 lautet: 'Wenn Jehova das
Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute."
Jener zitierte Spruch aus den Psalmen war dann für einige
zeitgenössische Zeugen Jehovas, was ich aus eigenem Erleben bestätigen kann,
eine Art Super-Super-Super-Evangelium welches sie bei jedem zweiten ihrer
Sätze auf den Lippen führten. Einschließlich seiner Verwendung im sogenannten
Predigtdienst der Zeugen Jehovas, gegenüber wildfremden Menschen, die damit
dann auch angepredigt wurden.
Man wird das Faktum gebrochener Verträge sicherlich nicht bestreiten können.
Darauf jedoch wie es Zeugen Jehovas-Praxis war, eine gesamte
Destruktivtheologie aufzubauen. Das kann es dann wohl auch nicht sein.
Zumindest in Demokratien besteht die Option einen gewissen Druck auszuüben,
welcher den vorsätzlichen Vertragsbrechern, das Leben etwas schwerer macht.
Und diese Option sollte fallweise auch genutzt werden.
Die Chimäre indes, wenn nur Gott in solcherlei Verträgen mit erwähnt werden
würde, ist dabei allerdings so überflüssig wie ein Kropf.
Jener Gott gleicht jenem indischen Jogi, über welchen „Erwachet!" in derselben
Ausgabe auch berichtet:
„Ein Heiliger der Hindus, ein sogenannter Sadhu,
wurde aus einem Grab, in das er sich freiwillig hatte legen lassen, nach
vierzig Tagen tot ausgegraben. Er unternahm den Versuch, in seinem durch Joga
geschulten Körper vierzig Tage lang alle Lebensvorgänge aufzuheben. Die Hindus
glauben, ein Mensch könne durch tiefe Versenkung (samadhi) so weit kommen, daß
er sich ohne Essen und ohne die Zufuhr von Luft für mehrere Tage eingaben
lassen und diese Prozedur lebendig überstehen könne."