Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Ungehorsame Kinder in den "Holzschuppen"

"Kindererziehung in der Neuen-Welt-Gesellschaft" ist der Studienartikel in der "Wachtturm"-Ausgabe vom 15. 3. 1954 überschrieben. Schon einleitend wird ein Schreckenszenario aufgemalt, was denn so alles bei der Erziehung schief gehen könne. Namentlich bei jenen, welche die Zeugen Jehovas-Grundsätze nicht praktizieren. Begierig werden auch Stellungnahmen zitiert, die man als diesbezügliche Befürwortungen ansieht. Zum Beispiel die:

"Ein Richter eines Gerichts in Brooklyn macht folgende sarkastische Bemerkung: 'Ich denke, wir haben den Holzschuppen [als Strafort] für einige vom Jungvolk nötig. Doch das wird heute nicht mehr als modern angesehen. Jetzt wird uns gesagt, man solle ein Kind nicht schlagen; man könnte dadurch die Entwicklung eines Genies hemmen."

Der "Wachtturm" lässt es nicht bei diesem Zitat bewenden. Er fühlt sich bemüssigt, es auch seinerseits zu kommentieren. Das liest sich dann so:

"Aber schießt um uns herum denn wirklich eine Rekordernte ungehemmt entwickelter Genies auf? Sehen wir statt dessen nicht eher eine Rekordernte von Jugendverbrechern? Gute Bäume bringen edle Frucht und nicht faule hervor. Vielleicht aber sind die von Kinderpsychologen eingepflanzten Theorien doch keine guten Bäume, sondern faule. Faule Bäume sollte man umhauen. Solch moderne Methoden sollten ausgerottet und an ihrer Stelle die richtige elterliche Zucht gepflanzt werden. "

Die Abwendung von andernorts praktizierten Erziehungsgrundsätzen kommt auch in der WT-Anweisung zum Ausdruck:

"Die Kinder sollten diesen Zusammenkünften bestimmt beiwohnen und still dasitzen (Hervorhebung von mir). Man beachte, die Anwesenheit der Kinder ist ein göttliches Gebot: 'Rufe das Volk zusammen, die Männer und die Frauen und die Kleinen und den, der zeitweilig in deinen Toren wohnt, damit sie hören und damit sie lernen können, da sie Jehova euren Gott fürchten und achtgeben müssen, alle Worte dieses Gesetzes auszuführen.' (5. Mose 31:12, NW) Die Kleinen durften nicht von den Eltern getrennt noch in eine Sonntagsschule abgeschoben werden, um dort besondere Unterweisung zu erhalten, sondern sollten in derselben Versammlung bleiben, 'damit sie hören und damit sie lernen können.'"

Weiter ins Detail gehend meint der "Wachtturm":

"Und worauf sollten sie hören? Auf das Gesetz, das etwa besonders für den Verstand von Kindern geschrieben und vereinfacht worden wäre? Nein, sie liehen ihr Ohr so komplizierten Dingen, wie es das 3. Buch Moses ist! Sie hörten und lernten, und wenn sie etwas nicht verstanden, befragten sie später ihre Eltern darüber. Heute sollten Kleine nicht in einem abgedichteten Raum versorgt werden, wo sie umhertollen könnten, noch ist es weise sie mit Kleinkram zu versehen, damit sie während der Versammlungen damit spielen und ihn fallenlassen können. Denket an Jehovas Ziel … Wenn dieser Weg Menschen auch nicht recht erscheinen mag, ist er doch recht vor Gott."

Auch zur Frage körperlicher Züchtigung äußert sich der "Wachtturm" eindeutig. Zitat:

"'Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn; aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung [befleißigt sich der Zucht, RS].' Schläge können für ein Kind zum Lebensretter werden, denn Jehova sagt: 'Entziehe dem Knaben [Kinde. Me] nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute und du errettest seine Seele von dem Scheol.' Ferner: 'Wundstriemen scheuern das Böse weg, und Schläge scheuern die Kammern [das Innerste, ZB] des Leibes.' … 'Das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.' Und die Abhilfe? 'Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben [eines Kindes, Me]; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen.'' - Spr. 13:24; 23:13, 14; 20:30; 1. Mose 8:21, ZB; Spr. 22:15."

Damit dürfte der "Wachtturm" wohl alle einschlägigen Prügelpädogogik-Bibelstellen zitiert haben und auch deutlich gemacht haben, wie er sie verstanden wissen wollte.

Als buchstäblich handgreifliche Handlungsanweisung!

Eine grundsätzliche Absage an solch archaische Prinzipien gibt es nicht. Das einzigste was der "Wachtturm" noch zubilligt, ist die Abwägung der Verhältnismäßigkeit der Mittel Etwa wenn er schreibt:

"In vielen Fällen mag die Lösung in der Mitte liegen zwischen den zwei Extremen: nie schlagen oder immer zuschlagen."

Theoretisch hört es sich ja noch annehmbar an, wenn auch gesagt wurde, es wird auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel hin orientiert. Allein in der Praxis spielen noch andere Aspekte mit rein. Wie schon eingangs zitiert, das erzwingen wollen des Stillsitzens. Weiter, auch wesentlich, die permanente Überlastung der Zeugen Jehovas. Neben den Anforderungen (nicht geringer Art) des Berufslebens, der hohe Forderungskatalog dieser Religionsgemeinschaft an ihre Mitglieder. Und genau da liegt "der Hund begraben". Diese Überforderungen bewirken eben nicht selten, ein Außer-Gleichgewicht-geraten. Und solche Überforderten, denen noch dazu gepredigt wird, sie sollten auf die Rute der Zucht nicht verzichten, nehmen das dann nicht selten buchstäblich war. Bildlich dargestellt auch durch eine entsprechende Zeichnung in dieser WT-Ausgabe (S. 184).

 

Ihre „Patent-Erziehungstechnologie" als angeblich „liebevoll" stellt die "Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 2. 1966 erneut heraus. Sie bestand dann für ein kleines Mädchen in einer Tracht Prügel, verabreicht durch ihren Vater. Was das bemerkenswerte bei diesem Fall dann war, ihre zeitverzögerte Realisation. Das heisst nicht sofort im erregten Zustande angewandt, sondern zeitverzögert, in einer eher ruhigen Atmosphäre. Das will die WTG dann wohl als eine Art „vorbildliches Verhalten" verstanden wissen. Indes bemerkenswert auch der Grund, den jener „Wachtturm" mit nennt, weshalb jenes kleine Mädchen sich dann von ihrem Vater - ohne Gnade - eine tatsächliche Tracht Prügel einhandelte, den beschreibt jener WT so. Der Vater hätte „seinem Töchterchen in aller Güte, aber unmißverständlich gesagt, es dürfe an der christlichen Versammlungsstätte nach dem gottesdienstlichen Programm nicht herumrennen, sonst würde es eine Tracht Prügel bekommen. Trotzdem rannte die Kleine kurz danach wider herum, und der Vater gebot ihr nochmals, still auf einen Stuhl zu sitzen, bis sie heimgehen würden."

Bei diesem Fall, von dem der WT hinzufügt, er habe sich tatsächlich so abgespielt, feiert die WTG besonders den Umstand: Es gab keine „Sofortjustiz". Dennoch gab es die angedrohte Strafe ohne Gnade, wenn dann aber auch erst zu Hause!

Selbstredend verschwendet die WTG keinerlei Gedanken darüber, ob ihre wöchentlichen Indoktrinationsveranstaltungen, "kindgemäß" wären. Das sind sie mit Sicherheit nicht, und daraus ergibt sich zwangsläufig ein Konfliktpotential. Im Gegensatz zu jenem vom WT herausgestellten Vater, sind diverse Fälle belegt, wo die Prügelpädagogik dann gleich an Ort und Stelle (bevorzugt Nebenräumlichkeiten eines "Königreichssaales") stattfindet.

Indem man die Hosen strammt zieht

Also weis der „Wachtturm" vom 15. 3. 1960 zu verkünden

„Der weise Elternpartner hält seine Kinder heute dicht an seiner Seite. Er ist an ihnen interessiert und studiert mit ihnen zu Hause regelmäßig die Bibel. Er folgt all den weisen Ratschlägen des Wortes Gottes, um sie richtig zu schulen. Wenn die Zeit da ist, die Versammlung zu besuchen, weiß er, daß Kinder nicht erst gefragt werden sollen:

M ö c h t e s t du mitgehen. Auch soll ihnen nicht der Gedanke suggeriert werden:

Du fühlst dich heute abend wohl recht müde, Liebling?

Auch nimmt man sie nicht einfach aus dem Grunde mit, weil niemand zu Hause ist, der sich ihrer annehmen würde.

Man läßt die Kinder auch nicht aus dem Grunde zu Hause, weil sie in der Versammlung einen zu großen Lärm machen könnten. Man nimmt die Kleinen in die Versammlung mit, ob sie es wollen oder nicht.

Und wenn sie sich nicht gut aufführen, weist man sie zurecht, und zwar nicht dadurch, daß man sie mit Bonbons besticht, sondern indem man ihnen, wenn es nötig werden sollte, die Hosen strammt zieht. Sie verstehen recht schnell, daß sie hierher gekommen sind, um zuzuhören und etwas zu lernen.

Wie berichtet wird, sagen die Jesuiten:

„Gib mir ein Kind von sechs Jahren, und ich werde es zu einem Katholiken machen."

Sie erkennen, daß das ganze Leben eines Menschen während der Jahre des zarten Alters geformt werden kann. Die Eltern in Gottes großer Familie sollten ihren Kindern gegenüber noch eifriger sein."

Leider hat der WT zwar eine Illustration an der zitierten Stelle mit eingefügt. Sie zeigt Kinder an der Hand ihrer Eltern; aber sonderlich aussagekräftig ist sie wohl nicht.

Auch wenn nachfolgende Karikaturen nicht auf dem Ureigensten WTG-Mist gewachsen sind, ihre Intentionen haben sie sicherlich erfasst.

 

 

Unter der Überschrift

kann es sich die Zeugen Jehovas-Zeitschrift "Erwachet!" vom 22. 2. 1961 nicht versagen, wieder einmal eins der WTG-Standardrezepte zu verkünden.

Man kann zwar nicht sagen, dass "Erwachet!" "nur" für eine Prügelpädagogik plädiert, dass sicherlich nicht. Es erwähnt noch andere Empfehlungen, um ungehorsame Kinder "auf Linie" zu bringen. Gleichwohl wird der Aspekt einer Prügelpädagogik eben nicht grundsätzlich außer Betracht gelassen.
Ob den jenes WTG-Patentrezept wirklich die Bezeichnung "Bessere Erziehungsmethoden" verdient, darf wohl angezweifelt werden.
Was da als "bessere Erziehungsmethoden" verkauft werden soll, verdeutlichen dann wohl auch die hinzugefügten Illustrationen.
Da sieht man links im Text eine Mutter in einer durchaus aussagekräftigen Pose auf ihre Kinder schauend.

Und wie sich die WTG diese "besseren Erziehungsmethoden vorstellt, veranschaulicht wohl auch das Bild der Kinder

Bemerkenswert auch die Belehrung in der "Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 3. 1961

Ergänzend noch: Geschrieben von + am 23. September 2007 23:18:20:

Als Antwort auf: Re: Die Sehnsucht zurück zu altbewährten Erziehungsmethoden geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 13:36:33:

>>> „Da wurden Kinder zum Schweigen geprügelt und zur Mitgliedschaft gezwungen.“  kohlchen vom 23.9.2007

Erwachet 1982 8. 5.

Seite 32

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Detail

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Auflösung des Bibelquiz Seite 28

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Detail

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Besagter Erwachet vom 8.8.1979

Seite 28

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Jeder Zeuge Jehovas weiß dass hier der Königreichssaal gemeint ist.

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!!!

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Sehr kleine Kinder die noch nicht in der Lage sind das was sie denken oder fühlen in Worte auszudrücken.
Die Hunger, einen wunden Hintern (volle Windeln) oder Langeweile nicht in Worte fassen können.
Die vielleicht nur deswegen Schreien weil sie sich ärgern dass sie nicht so reden können wie ihre größeren Geschwister oder die Eltern.


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Die Welt der Zeugen ist Wachtturmgrau.

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Noch Mal:
Hier geht es nicht um die Frage wie ein Individuum entscheidet sondern was eine destruktive Sekte einfordert.
Sektenanführer die selber unter umständen nie Kinder hatten und in ihren muffigen Büros selber so vergrämt dahinvegetieren das sie jedes (noch) lebensfrohe Kind am liebsten „ordentlich versohlen“ würden.

("Erwachet!" 8. 8. 1979

"Der Standpunkt der Bibel. Sollte man Kinder körperlich züchtigen?" (S. 27 - 29)

 

Es sind nähmlich auch die überalterten Bethelversammlungen in dem Eltern die bösen Blicke der "wahren" Ordens-Christen einfangen wenn ihre Kinder mal unruhig sind.
Allen voran Bruder "Halte-auf-jedem-Kongress-den-Öffentlichenvortrag" Bruder "Ich-will-jetzt-keine Namen-nennen" und Bruder "Sehr-Altgediehnt" mit ihren Frauen wie Schwester "Ich-Lächle-penedrant-auf-jedem-Wachtturmbild"

Wieder einmal plädiert der "Wachtturm" (1. 4. 1960) für Brachialgewalt in der Kindererziehung.
Man mag einwenden dass seien "Sonntagsreden" und es würde doch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wirklich?
Dann muss man sehr wohl die jeweilige soziale Situation der betreffenden Familien mit im Blick haben.
Eine gutbürgerliche, in materiell gesicherten Verhältnissen lebende, kann und muss sicherlich anders bewertet werden, als etwa eine am anderen soziologischen Spektrum sich befindliche.
Und selbst in den Fällen gutbürgerlicher Rahmenbedingungen, kommt noch ein anderer Aspekt mit hinzu.
Die permanente Aufpeitschung der WTG, ihre Hörigen möchten doch möglichst viel Predigtdienst, am besten als Pioniere, realisieren.
Da entsteht ein Klima der Überlastung, auf dem nicht selten einiges auf der Strecke liegen bleibt. Sollten das die schwächsten Glieder einer Familie sein, eben die Kinder, braucht derjenige der sich um eine objektive Wertung mühen will, über diesen Umstand nicht zu wundern.
Nachstehend einige Auszüge aus der genannten WT-Ausgabe

Exkurs:

"Schöne Grüsse vom Pentagon"!

Ach ja, wer es noch nicht wusste. In den 1950er Jahren hatten die USA da wohl ein spezielles Problem. Was war dieses Problem, welches ja fast die „Sicherheit der USA bedrohte"?
Nun wenn es um Sicherheit geht, man ahnt es vielleicht, sollen sich da ja wohl Wehrdienstbehörden besonders angesprochen fühlen, wohl nicht „nur" in den USA.

Aber vielleicht gibt es in den USA doch die Besonderheit - man kennt es ja bereits von den Felddienstformularen der Zeugen Jehovas - das für all und jedes Statistiken angelegt werden.

Was wäre denn eine Behörde, könnte sie sich nicht den lieben langen Tag mit Statistikauswertungen beschäftigen? Und das gar noch in den USA. Ohne Statistik geht doch dort gar nichts. Warum sollte es es bei den Wehrdienstbehörden der USA anders sein?
Offenbar ist es auch dort nicht anders.

Nun aber machten die dortigen Statistikauswerter eine für sie äußerst schlimme Entdeckung.
Natürlich kennen stramme Statistikauswerter auch die Vergleichszahlen andernorts. Würden sie die nicht kennen, wären es ja keine strammen Statistikauswerter.
Und die USA-Wehrdienstbehörden wissen auch, diese „Errungenschaft" wird ja auch in anderen Staaten, etwa in Europa, extensiv praktiziert.

Und wie sie da so die Statistikergebnisse ihrer europäischen Kollegen, mit den eigenen Statistiken verglichen, da machten sie doch eine für sie gar alarmierende Feststellung.

Gibt es Grund zum Alarm, versteht es sich auch in den USA selbstredend, dass diese Alarmmeldung, postwendend zur Alarmierung der weiteren Öffentlichkeit weiter geleitet wird.

Nun kann es ja vielleicht sein, dass auch in den USA, nicht jeder Bürger eine Tageszeitung hält, oder vielleicht im Fernsehen die Nachrichtensendungen konsumiert. Das wissen offenbar auch unsere amerikanischen Statistikauswerter. Sie wissen offenbar noch mehr. Sie wissen oder erahnen, welche Gruppe von Menschen sie vielleicht nicht auf diesem traditionellem Wege, mit ihrer Alarmmeldung erreichen. Weil sie aber mit allen Wassern der professionellen Statistikauswerter gewaschen sind, wissen sie auch, wie man es bewerkstelligt, dass auch jene Nicht-Zeitungsleser, dennoch ihre Alarmmeldung zur Kenntnis gebracht werden kann; denn schließlich geht es ja um die Sicherheit der USA (und da ist ja eben kein Aufwand zu wenig, um dieses hehre Ziel zu erreichen).

Möglicherweise wissen also die Statistikauswerter des Pentagon auch. In New York (wohl auch eine der größeren Städte der USA) soll ja auch die Redaktion einer Zeitschrift namens „Erwachet!" ihren Sitz haben.
Und weiter wissen sie vielleicht auch, jene Redaktion betreut ja im besonderen jene Kreise, wo sie befürchten müssen, auf dem konventionellem Wege bekommen die doch ihre Alarmmeldung nicht mit.
Also was tun sprach Zeus?

Der Überlieferungsweg ist ja nun nicht im Detail überliefert. Aber ein WTG-Mann wie Anton Koerber beispielsweise, fungierte da ja schon zu der Zeit als Verbindungsmann zur USA-Regierung. Da wird also der Herr Koerber, wenn gewünscht, auch mal eine entsprechende Meldung der „Erwachet!"-Redaktion ans Herz legen, die dem Pentagon es wert ist.

Vielleicht aber lief das auch viel unspektakulärer ab.
Hält es das Zeugen Jehovas-Fußvolk auch (vielleicht) weniger mit dem intensiven Zeitungslesen. Der „Erwachet!"-Redaktion kann man selbstredend solch potentiellem Analphabetismus nicht unterstellen. Die lesen sehr wohl viele relevante Blätter.

Und dabei stießen sie dann wohl auch auf jene Meldung, deren Weiterleitung dem Pentagon offenbar lieb und teuer war. Im vorauseilendem Gehorsam war es dann für „Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8. 4. 1959 die Sache wert, auch seinerseits jene Pentagon-Meldung weiter zu geben. Vielleicht bekam ja der WTG-Verbindungsmann Koerber, bei seinem nächsten Gespräch mit Beamten der USA-Regierung, dann dafür vielleicht sogar noch eine Belobigung ausgesprochen. Wer weis?


Was aber ist denn nun jene Meldung, die da die Statistikauswerter des Pentagon so überaus erschreckte?
Offenbar dieses.
Die Pentagon-Statistikauswerter hätten festgestellt das in den vorangegangenen Jahren (wohl die Zeit nach 1945) von den USA-Musterungsbehörden 40% der Wehrpflichtigen wegen körperlicher Untauglichkeit, zurückgestellt werden müssten.
Und ihre Statistikvergleiche ergäben weiter, dass sei siebenmal mehr als wie die statistisch belegten Fälle in Europa.

Jetzt kann man vielleicht ersehen, was für einen „großen Dienst", mit ihrer Alarmmeldung die Statistikauswerter des Pentagon doch der Sicherheit der USA erwiesen haben.
Wer weis, vielleicht wurden sie ja in der Folge davon, vom Statistikauswerter, zum Ober-Ober-Statistikauswerter befördert. Wer weis.
Damit kann das ganze in der Sicht des Pentagon, noch nicht sein bewenden haben. Es müssen auch die Ursachen analysiert, und Abänderungsvorschläge für die „missliche" Situation gemacht werden. Was die Ursachen anbelangt, meinte das Pentagon sehr schnell den entsprechenden Sündenbock benennen zu können.

Die amerikanischen Eltern seien es. Die würden ihre Kinder einfach zu „verweichlicht" heranziehen. Und das Pentagon und seine Statistikauswerter müssten dann diese Suppe „auslöffeln".

Nun ist es ja wohl mit „Schuldzuweisungen" allein noch nicht abgetan. Viel besser ist man doch dann dran, kann man quasi „leuchtende Beispiele" vorstellen, und die den Kritisierten unter die Nase reiben, und sagen. Seht ihr: so müsst ihr es machen! Dann kommen wir auch wieder von unserer miesen Statistikzahl herunter.

Und in dem Moment trat in der „Erwachet!"-Redaktion der große Aha-Effekt ein. Wusste man doch, man habe ja selbst genügend einschlägige Erfahrungen. Ergo könne man auch in dieser Angelegenheit die „Vorbildfunktion" für die kritisierte amerikanische Nation abgeben.

Und da man in der „Erwachet!"-Redaktion in der Tat belesen ist, wusste man auch sofort Zitatstellen zu benennen, wo andere das ausdrücken, was man ja selbst auch praktiziert.

Nun so uneigennützig ist dann auch die „Erwachet!"-Redaktion wohl nicht. Wenn sie denn schon als „Vorbild" der amerikanischen Nation dienen soll, dann muss natürlich das ganze auch in einem „Erwachet!"-Artikel zur Belehrung der eigenen Anhängerschaft seinen Niederschlag finden. Und hat es auch. Aus dieser „Erwachet!"-Belehrung sei dann noch nachfolgendes kommentarlos zitiert.

Kommentarlos auch deshalb, weil diese „Erwachet!"-Ausführungen auch so, für sich sprechen:

„Erwachet!" meint ausführen zu können:


„Der schwerwiegendste Fehler
(amerikanischer Eltern) aber ist, daß sie sich durch übertriebene Gefühlsduselei oder Rührseligkeit davon zurückhalten lassen es (die Kinder) zu züchtigen. Anstatt daß sie konsequent sind, lassen sie sich von den Kindern drangsalieren.

In der Bibel finden wir mehrere Texte, die deutlich zeigen, daß das Kind Zucht braucht (Spr. 22:6, 15; 23:13, 14; 29:15, 17). Moderne Kinderpsychologen beginnen, diese Tatsache zu würdigen. Dr. Spock schrieb vor kurzen:

„Zu große Opfer [der Eltern] sind weder für die Eltern noch für das Kind gut ... Wenn die Zucht mit Liebe gepaart ist und das Kinde merkt, daß die Eltern es bestrafen, um ihm zu helfen, gefällt ihm das."
Dieser Gedanke wird auch durch einen Bericht bestätigt der in der Zeitung 'New York Sunday Times' vom 1. September 1957 erschien. Unter der Überschrift „Nigerische Jugendliche erhalten im Betragen Note 1" wurde gemeldet, eine amerikanische Austauschgruppe habe festgestellt, daß „Kinder, die streng erzogen werden, kaum zu Kriminalität neigen. Nigeria gehört zu den paar Ländern der Welt, in denen die Jugendkriminalität kein großes Problem ist. Den Kindern der Eingeborenen bleibt wenig Zeit dafür, und ihre Eltern haben keine Geduld mit jugendlichem Leichtsinn."
Folgende Worte Arnaldo Cortesis erklären, warum von allen westlichen Ländern Italien die geringste Zahl von Jugendlichen Verbrechern hat:
„Die meisten Italiener halten immer noch an der Überzeugung ihrer Vorväter fest, daß ein Klaps im richtigen Augenblick oder ordentliche Dresche das Kind lehrt, was von ihm erwartet wird ... Junge Menschen, die als Kinder gezüchtigt wurden, sind sittsam und werden nicht von einer Ruhelosigkeit, einem Drang zur Widerspenstigkeit und einem Gefühl der Unsicherheit geplagt wie ihre Altersgenossen in anderen Ländern." 'New York Times Magazine', 23. Februar 1958.
Richter Samuel Leibowitz, der dienstältestete Richter des höchsten Kriminalgerichts in Brooklyn (New York), ist der Meinung, daß man ein Kind dazu erziehen müsse, etwas zum Wohle der Familie beizutragen, auch wenn es sich mit Händen und Füßen dagegen wehre.
„Das Kind will gar nicht, daß die Eltern zu allem ja und amen sagen. Ein solches Verhalten macht das Kind unglücklich und verwirrt es. Es will um seine Welt ein Sicherheitsgeländer in Form von Regeln und Zucht haben, die ihm wohl große Bewegungsfreiheit ermöglichen, es aber auch genau wissen lassen, wie weit es gehen kann." - 'This Week', 15. Dezember 1957.

Die Weichlichkeit der amerikanischen Jugend ist somit der Verzärtelung zuzuschreiben, die das Ergebnis einer fatalen Verwechslung von Liebe und Sentimentalität ist ...
Deshalb sagt Gottes Wort: „Wen der Herr liebt, den züchtigt er." ... Die ganze Weichlichkeit der modernen Jugend würde verschwinden, wenn die Eltern, anstatt sentimental zu sein und sie zu verwöhnen, sie in Liebe züchtigen würden ..."

Exkurs:

09. Juli 2011 02:02
Im Band 2 des 1992 erschienen lexikalischen WTG-Buches mit dem Titel "Einsichten über die Heilige Schrift" gibt es unter der Überschrift

SCHLAGEN

Auf den Seiten 848 - 850 einen Artikel der schon mal vom Umfang her, keineswegs als "klein" zu bezeichnen ist.
Er sei erstmals via Wiedergabe der einschlägigen WTG CD-ROM vorgestellt (Auf Formatierungselemente wie Kursiv- oder Fettschrift im Originaltext mag hier jetzt verzichtet werden. Man kann selbige dann dem Original entnehmen):

Schläge gehören zu den im mosaischen Gesetz verordneten Leibesstrafen. Sie erfolgten mit einem Stock oder einer Rute. Die Richter mußten die Zahl der Schläge nach dem Grad der Verschuldung festlegen, wobei sie u. a. auch das Tatmotiv sowie die Umstände zu berücksichtigen hatten. Die Art der Strafvollstreckung war vorgeschrieben: "Der Richter [soll] ihn hinlegen und ihm vor sich Streiche geben lassen . . . nach der Zahl, die seiner bösen Tat entspricht." Die Strafe durfte 40 Stockschläge nicht übersteigen (5 Mo 25:2, 3). Begründet wurde diese Einschränkung damit, daß der Straffällige durch mehr Schläge in den Augen seiner Landsleute verächtlich würde. Das ist eines der Beispiele, die zeigen, daß das Gesetz Mose keine ungewöhnlich harten Strafen zuließ. Der Zweck der Strafe war Besserung, nicht Vergeltung, und sie war nicht grausam wie die Strafen, die bei anderen Völkern üblich waren. Der Strafvollstrecker wäre bestraft worden, wenn er mehr als die gesetzlich zulässige Anzahl Schläge verabreicht hätte. Um zu vermeiden, daß die zugelassene Höchstzahl irrtümlich überschritten und so das Gesetz übertreten wurde, beschränkten die Juden die Zahl der Schläge auf 39 (2 Ko 11:24).

Ein Hebräer durfte seinen Sklaven (oder seine Sklavin) mit einem Stock schlagen, wenn er ungehorsam oder widerspenstig war. Wenn aber der Sklave oder die Sklavin dabei starb, mußte der Sklavenhalter bestraft werden. Blieb der Sklave jedoch noch ein oder zwei Tage am Leben, galt das als Beweis dafür, daß der Sklavenhalter nicht die Absicht gehabt hatte, ihn zu töten. Er war berechtigt, ihn zu züchtigen, denn der Sklave war ja "sein Geld". Es ist sehr unwahrscheinlich, daß jemand absichtlich sein eigenes wertvolles Eigentum vernichten und dadurch sich selbst schädigen würde. Wenn der Sklave nach einem oder mehreren Tagen starb, war es auch ungewiß, ob der Tod als Folge der Schläge eingetreten war oder ob eine andere Ursache vorlag. Wenn also der Sklave noch einen oder zwei Tage am Leben blieb, wurde der Herr nicht bestraft (2 Mo 21:20, 21).

Wenn ein Mann seine Frau beschuldigte, sie habe ihn getäuscht, indem sie bei der Eheschließung erklärt habe, sie sei noch eine Jungfrau, und es sich zeigte, daß es eine Falschanklage war, mußten ihn die älteren Männer der Stadt in ihrer Eigenschaft als Richter züchtigen und ihm außerdem eine Geldbuße auferlegen, weil er eine Jungfrau Israels in Verruf gebracht hatte. Diese Züchtigung konnte in Form einer bestimmten Anzahl von Schlägen bestanden haben (5 Mo 22:13-19).

In der Heiligen Schrift wird wiederholt betont, wie nützlich Schläge als Strafmittel sein können. Sprüche 20:30 zeigt, daß die Züchtigung bis ins Innerste dringen und bewirken kann, daß sich der Gezüchtigte bessert. Der Text lautet: "Quetschwunden sind es, die das Schlechte wegscheuern, und Schläge die innersten Teile des Leibes." Der Gezüchtigte sollte erkennen, daß er töricht gehandelt hatte und daß er sich ändern sollte (Spr 10:13; 19:29). Wer wirklich weise ist, läßt sich mit Worten zurechtweisen, so daß es nicht nötig wird, ihn zu schlagen.

Da alle Menschen "in Vergehen" hervorgebracht und "in Sünde" empfangen werden (Ps 51:5), gibt die Bibel Eltern den Rat, die Rute der Autorität konsequent anzuwenden, manchmal auch in Form der buchstäblichen Rute (Spr 22:15). Dadurch mag das Kind vor Schaden oder gar vor dem Tod bewahrt werden (Spr 23:13, 14).

Anscheinend blieben die Juden nicht beim Gebrauch der Rute, sondern benutzten später die Geißel (Heb 11:36). Das war eine härtere Strafe als Rutenschläge. Als Jesus auf der Erde war, galt das Geißeln zwar als eine gesetzlich erlaubte Strafe, beruhte aber nicht auf dem mosaischen Gesetz (Mat 10:17; 23:34). In der Mischna, die als Darlegung der mündlichen Tradition gilt, wird die Vollstreckung der Geißelung wie folgt beschrieben:
"Er bindet ihm beide Hände an eine Säule dahin und dorthin; und der Guardian der Synagoge packt seine Kleider an — werden sie zerrissen, so sei's; werden sie zerfetzt, so sei's — bis er ihm das Herz [die Brust] entblößt. Und der Stein ist hinter ihm angebracht gewesen, auf dem steht [nun] der Guardian der Synagoge, mit einem doppelt gelegten Riemen aus Kalbs[haut] in der Hand, einer zu zwei und zwei zu vier, in welchem zwei [andere] Riemen auf- und abgehen.

Der Griff davon ist eine handbreit [lang], und die Breite davon ist [ebenfalls] eine handbreit, und das obere Ende davon reicht bis an die Höhe des Bauches; er schlägt ihn [damit] ein Drittel von seiner Vorderseite und zweimal soviel von seiner Hinterseite her. Er schlägt ihn aber nicht weder indem er steht, noch indem er sitzt, sondern indem er gebeugt [dasteht], denn es heißt: ‚Und [zu Boden] lasse ihn fallen der Richter'. Und der Schlagende schlägt mit einer Hand zu aus ganzer Kraft.

. . . Und stirbt er unter seiner Hand, ist er frei. Fügt er ihm aber noch einen Riemen[streich] hinzu, und er stirbt, — der nun geht seinethalben in die Verbannung."

"Wieviel Geißelhiebe läßt man ihn erleiden? Vierzig weniger eins, denn es heißt: ‚An der Zahl vierzig', eine Zahl [nämlich], die nahe an vierzig ist" (Makkot 3:12-14, 10; übersetzt von S. Krauß).

Eine ungewöhnliche Form der Geißelung wandte Gideon gegenüber den 77 Fürsten und älteren Männern von Sukkoth an, die sich geweigert hatten, seine Männer mit Proviant zu versorgen, als er den Königen von Midian nachjagte. Er machte anscheinend Geißeln aus Dorngewächsen der Wildnis, um sie zu schlagen. Es heißt, daß er sie 'damit Erfahrung machen ließ' (Ri 8:7, 14, 16).

Andere Völker wandten härtere Prügelstrafen an; sie beschränkten sich nicht auf 40 Schläge. In Ägypten wurden die Israeliten von ihren ägyptischen Aufsehern sicherlich unbarmherzig geschlagen (2 Mo 5:14, 16; 2:11, 12).

Bei den Römern geschah das Schlagen mit Ruten, nachdem man dem Straffälligen die äußeren Kleider ausgezogen hatte (Apg 16:22, 23). Der Ausdruck 'mit Ruten schlagen' in Apostelgeschichte 16:22 gibt das griechische Wort rhabdíz wieder, das mit rhábdos (Rute; Stab) verwandt ist. (Vgl. 1Ko 4:21, Int.) Diese beiden griechischen Wörter sind mit dem Wort rhabdoúchos verwandt, das in Apostelgeschichte 16:35, 38 mit "Amtsdiener" übersetzt worden ist und wörtlich "Rutenträger" bedeutet. (Vgl. Int.)

Die Römer benutzten auch die Geißel. Das Opfer wurde ausgestreckt, und seine Hände wurden anscheinend mit Riemen an einem Pfosten festgebunden (Apg 22:25, 29). Wie viele Hiebe versetzt werden sollten, bestimmte der Befehlshaber. Der Hinrichtung am Pfahl ging gewöhnlich eine Geißelung voraus. Nachdem Pilatus auf die Forderung der Juden, Jesus an den Pfahl zu bringen, eingegangen war und Barabbas freigegeben hatte, 'nahm er Jesus und geißelte ihn' (Joh 19:1; Mat 20:19). Die Römer wandten die Geißelung manchmal bei Verhören an, um Geständnisse oder Aussagen zu erpressen (Apg 22:24, 25). Mit dem Wort "geißeln" werden zwei griechische Verben wiedergegeben: mastigó (Mat 10:17) und mastíz (Apg 22:25), die beide mit dem Wort mástix verwandt sind, das sich im wörtlichen Sinn auf eine "Geißelung" beziehen kann (Apg 22:24; Heb 11:36), im übertragenen Sinn aber auch auf ein "lästiges Leiden" oder eine "lästige Krankheit" angewandt werden kann (Mar 3:10; 5:34). Einen Römer zu geißeln war ungesetzlich. Die Lex Valeria und die Lex Porcia, die zu verschiedenen Zeiten zwischen 509 und 195 v. u. Z. erlassen wurden, schlossen römische Bürger von einer Geißelung aus — die Lex Valeria, wenn der betreffende Bürger an das Volk appellierte, die Lex Porcia auch ohne ein solches Vorgehen.

Das furchtbarste Instrument, das zur Geißelung verwandt wurde, war als flagellum bekannt. Es bestand aus einem Griff, an dem mehrere Stricke oder Lederriemen befestigt waren. In die Riemen waren Verstärkungen eingearbeitet, wie spitze Knochen- oder Metallstückchen, um die Schläge schmerzhafter und wirkungsvoller zu machen. Das griechische Substantiv phragéllion ("Peitsche"; Joh 2:15) wurde von dem lateinischen flagellum abgeleitet. Das verwandte Verb phragelló bedeutet "auspeitschen" (Mat 27:26; Mar 15:15).

Jesus sagte zu seinen Jüngern, daß sie um seines Namens willen in den Synagogen geschlagen würden (Mar 13:9). Diese Prophezeiung erfüllte sich unzählige Male. Einige Apostel wurden festgenommen und vor den jüdischen Sanhedrin gebracht, und nachdem sie sich geweigert hatten, ihre Predigttätigkeit einzustellen, wurden sie ausgepeitscht (Apg 5:40). Saulus, der später der Apostel Paulus wurde, war vor seiner Bekehrung ein schlimmer Verfolger der Christen; er ließ sie ins Gefängnis bringen und in einer Synagoge nach der anderen auspeitschen (Apg 22:19). Das in diesen Berichten verwandte griechische Verb (dér) ist mit dérma ('Haut'; Heb 11:37, Int) verwandt und bedeutet eigentlich "schinden", "häuten". (Vgl. Luk 12:47, Int.)

In der Stadt Philippi wurde Paulus mit Ruten geschlagen. Er benutzte diesen Vorfall als Waffe gegen seine Gegner, d. h. als Gelegenheit zur Verteidigung und gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft, die er verkündigte. Er war öffentlich geschlagen und ins Gefängnis geworfen worden. Als aber die Magistrate erfuhren, daß er ein römischer Bürger war, gerieten sie in große Furcht, denn sie hatten einen römischen Bürger ausgepeitscht, und das sogar bevor er durch ein Gerichtsverfahren verurteilt worden war. Auch waren Paulus und Silas öffentlich als Übeltäter hingestellt worden. Als daher die Magistrate dem Gefängnisaufseher befahlen, Paulus und Silas freizulassen, erwiderte Paulus: "Sie haben uns, ohne daß wir verurteilt waren, öffentlich ausgepeitscht, uns Menschen, die Römer sind, und uns ins Gefängnis geworfen; und jetzt treiben sie uns heimlich hinaus? Nicht doch, sondern sie sollen selbst herkommen und uns herausführen." Die Magistrate sollten ihren Fehler selbst zugeben. "Da berichteten die Amtsdiener diese Worte den Magistraten. Diese gerieten in Furcht, als sie hörten, daß die Männer Römer seien. Demzufolge kamen sie und redeten ihnen zu, und nachdem sie sie herausgeführt hatten, baten sie sie, aus der Stadt fortzugehen" (Apg 16:22-40). Auf diese Weise wurde bestätigt, daß das Predigen der guten Botschaft nicht gesetzwidrig war, denn durch die Handlung der Magistrate wurde öffentlich dokumentiert, daß Paulus und Silas kein Unrecht begangen hatten. Paulus ging so vor, weil er wollte, daß 'die gute Botschaft gesetzlich befestigt wurde' (Php 1:7).

Übertragener Gebrauch. König Rehabeam verglich seine beabsichtigte Regierungsweise mit der Herrschaft seines Vaters Salomo, wobei er die schwerere Bestrafung mit Geißeln bildlich der Züchtigung mit Peitschen gegenüberstellte (im Hebräischen bedeutet der mit "Geißeln" wiedergegebene Ausdruck [aqrabbím] wörtlich "Skorpione" und bezog sich anscheinend auf eine Art Peitsche, deren Enden mit Knoten oder Widerhaken wie Stacheln von Skorpionen versehen oder mit dornigen Zweigen verflochten waren) (1Kö 12:11-14, Fn.).

Als Jehova mit David einen Bund für ein Königreich schloß, sagte er zu David, daß der Thron in seiner Linie feststehen werde; sollte jedoch sein Haus oder einer seiner Nachkommen unrecht tun, so werde er, Jehova, "ihn mit der Menschenrute und mit den Schlägen der Söhne Adams zurechtweisen" (2Sa 7:14; Ps 89:32). Das geschah jeweils, wenn Jehova zuließ, daß Könige heidnischer Nationen die Könige von Juda besiegten, besonders als Nebukadnezar, der König von Babylon, Zedekia in Jerusalem entthronte (Jer 52:1-11).

Jehova sagte, daß die Nationen, die von den Israeliten nicht enteignet würden, 'zu einer Geißel an ihren Seiten' werden sollten (Jos 23:13). Aus Jesaja 10:24-26 geht hervor, daß Jehova gegen den Assyrer, der Zion ungerechterweise mit der Rute schlug, eine "Geißel" schwingen werde. Eine Plage, eine Seuche oder ein Unglück, das als Strafe von Jehova kam, wurde als eine schlagartige Plage bezeichnet (4Mo 16:43-50; 25:8, 9; Ps 106:29, 30). Die Züchtigung von Jehova wird mit Geißeln verglichen (Heb 12:6).

Jesus sagte voraus, daß er zur Zeit seiner Gegenwart 'den treuen und verständigen Sklaven über seine ganze Habe setzen werde'. Der Sohn Gottes sprach aber auch von einem übelgesinnten Sklaven, der die Ankunft seines Herrn nicht erwarten und nicht begierig danach Ausschau halten würde. Dieser "übelgesinnte Sklave" würde sagen: "Mein Herr bleibt noch aus." Er würde nicht nur mit Gewohnheitstrinkern essen und trinken, sondern würde sogar seine Mitsklaven schlagen und ihr Werk, das darin besteht, Gottes treuen Sklaven die Speise zur rechten Zeit auszuteilen, bekämpfen. Dieser Sklave würde mit der größten Strenge bestraft werden, und sein Herr würde ihm ein Teil mit den Heuchlern zuweisen (Mat 24:45-51; Luk 12:42-46). Dann erklärte Jesus weiter, daß jemand, der größere Verantwortung hat, ihr aber nicht nachkommt, tadelnswerter ist als der, der seine Aufgaben nicht so recht kennt oder versteht. Die Bestrafung, d. h. die Anzahl "Schläge", würde der Verantwortung entsprechend erfolgen (Luk 12:47, 48).

Jesaja prophezeite, daß der Messias die Krankheiten und Schmerzen derer tragen werde, die Glauben an ihn ausübten. Er sagte: "Seiner Wunden wegen ist uns Heilung geworden" (Jes 53:3-5). Petrus wendet diese Prophezeiung auf Jesus Christus an mit den Worten: "Er selbst trug unsere Sünden in seinem eigenen Leib an den Stamm hinauf, damit wir mit Sünden nichts mehr zu tun hätten und für die Gerechtigkeit leben könnten. Und ‚durch seine Striemen wurdet ihr geheilt' " (1 Pe 2:24).


Zwischen 1992 (Erscheinungsjahr des genannten Buches) und der Gegenwart, liegen ja nun rund zwei Jahrzehnte. Berücksichtigt man den Gesamtumfang dieser zweibändigen Buchausgabe, kann weiter unterstellt werden: Eine wohl nicht geringe Vorlaufzeit zu seiner Erstellung wäre hinzuzuschlagen. Also entstanden zu einer Zeit, wo Thesen der Art WTG-seitig auch noch auf den Bereich der Kinderziehung übertragen wurden, was sich beispielhaft auch an etlichen Bildern aus der WTG-Literatur belegen lässt.

Nun meint ein ZJ-Apologet dieser Tage, jener zitierte Artikel behandle aber mosaische Zeiten. Eine Direktübertragung zum Thema Kindererziehung sei in ihm vordergründig nicht gegeben.
Gleichwohl gibt es auch in diesem Artikel das wörtliche Zitat:

gibt die Bibel Eltern den Rat, die Rute der Autorität konsequent anzuwenden, manchmal auch in Form der buchstäblichen Rute.

Zum einen darf vermutet werden, bei einer - theoretisch denkbaren - überarbeiteten Neuauflage genannten Buches, dürfte wohl auch jener genannte Artikel eher in den Bereich fallen, wo sich die Bearbeiter einer solchen Neuauflage fragen.
Muss man den so wieder übernehmen?
Muss in einem Bibellexikon unbedingt das Thema Schlagen, so umfänglich abgehandelt werden?
Meine Vermutung tendiert eher in die Richtung. Bei einer überarbeiteten Neuauflage hätte jener Artikel gute Chancen, heutzutage ersatzlos zu verschwinden.
Er passt halt nicht zum Image, welches man sich heutzutage, in KdöR-Zeiten doch so gerne selber zulegen möchte.
Es ist wahr, seitens der gegenwärtigen WTG werden Prügelpädagogik-Thesen nicht mehr wiederholt. Gleichwohl gab es sie früher WTG-seitig, wie belegbar ist.

Die entscheidende Frage ist aber doch die nach dem Alltagsverhalten.
Prügelpädagogik ist meines Erachtens vielfach ein Ausdruck von Überlastungssituationen.
Ihre Vermeidung durch angemessenere Erziehungsschritte ist sicherlich aufwendiger, erfordert erheblich mehr Zeit und Einfühlungsvermögen.
Diejenigen die da Prügelpädagogik praktizieren, offenbaren damit dass sie eben genannte Zeit nicht investieren.
Dies wiederum basiert dann nicht selten in Überlastungssituationen, der so Tangierten.
Meines Erachtens besteht der Vorhalt an die Adresse der WTG, dass sie Überlastungssituation geradezu fördert, ungebrochen weiter. Eben auch mit Folgeerscheinungen aus solchen Überlastungssituationen.

Beispiele WTG-seitig animierter Überlastungssituationen

Natürlich, muss man eine gutbürgerliche Familie, die auch finanziell nicht "auf dem Zahnfleisch kraucht" sicherlich anders bewerten, als wie diejenigen, denen eben vorgenannte Rahmenbedingungen nicht vergönnt sind.
Meine These ist weiterhin die:
Die Zeugen suchen ja alle Arten von Menschen für sich zu gewinnen. Sie gewinnen dabei aber auch Problembeladene Personen. Problembeladen dann schon in der Vor-ZJ-Zeit.
Und just bei diesen Problembeladenen besteht die hohe Gefahr, dass sich deren Probleme unter den ZJ-Konditionen, gar noch potenzieren.
Ein (von mehreren) Fallbeispielen solcher Problempotenzierung kann dann eben auch eine praktizierte Prügelpädagogik sein.

Auch das gilt es zu sehen:

Getrimmte Kinder
„Erwachet!" vom 22. 3. 1961 meint mit nachfolgendem Bericht sich selber rühmen zu sollen:

„Als er (das Kind) dreijährig wurde, begann ich mit ihm regelmäßig die Bibel zu studieren. Als Leitfaden benutzte ich das bebilderte biblische Buch 'Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies
[Einfügung mit Beispielsweise machfolgenden dort enthaltenen Bildern, und anderen mehr von der Güte.]

[Weiter im Zitat]
„In den vergangenen drei Jahren haben wir das 'Paradies'-Buch zweimal durchgenommen ... Mußte er, als er drei Jahre alt war, einfache Bibeltexte auswendig lernen. Als er in den Kindergarten kam, wußte er schon etwa 30 Texte auswendig, und im vergangenen September, als er in die Schule kam, wußte er schon 70 ...
Da er so viele Bibeltexte kennt, ist er im Predigtdienst von Haus zu Haus sehr erfolgreich, weil viele Leute erstaunt sind über seine Kenntnisse, und wenn er ihnen dann die ... Zeitschriften anbietet, können sie nicht widerstehen. Er beteiligt sich schon seit seinem dritten Lebensjahr an diesem ... Predigtdienst und gibt bei den Leuten häufig weit mehr ... Schriften ab als meine Frau und ich. In dem Saal, in dem unsere Versammlung ihre Zusammenkünfte hat, legt er regelmäßig die Spende unserer Familie und holt auch die Zeitschriften, die unsere Familie für den Predigtdienst benötigt."

Angesichts solcher von der WTG heraus gestellter Berichte, braucht man sich dann wohl auch nicht mehr über diese Bilder wundern.

Die Frage bleibt allerdings offen, ob man angesichts solcher Kinderdressur nun lachen, oder doch lieber weinen soll!

Áber eben auch Fälle wie der von Eunice Spry sind nachweisbar.

Den wesentlichen Sachverhalt, bringt dann wohl schon der Text auf dem Buchumschlag zum Ausdruck

Jener Text deutet es zwar schon an; es handelt sich um den "Erziehungserfolg" einer religiös geprägten Frau, spricht es aber noch nicht aus, von welcher Schattierung die denn sei.
Und das Land des Geschehens ist auch nicht Deutschland, sondern England.
Gleichwohl die vermeintlich "biblische Begründung" die da auch durchscheint, das weis man spätestens dann hat man das Buch auch selbst gelesen, ist die, welcher die "Sonntagsredner der Zeugen Jehovas, mit Vorliebe einen "Heiligenschein" verpassen.
Pech nur, entpuppt sich dann letzterer als nicht ganz so heilig.

Nun werden selbige darauf antworten: "Einzelfall". Dann ist dazu zu sagen, auch solch ein Einzelfall ist einer zuviel.
Ich stimme vielleicht darin überein; auch in anderen Kreisen, wird man solche Einzelfälle belegen können. Ein Blick in die Tageszeitung bestätigt das ja nur zu oft.
Indes die "Sonntagsredner" sind in meinen Augen derart total verlogen, dass sie ja für sich reklamieren möchten, in ihren Kreisen sei das alles grundsätzlich besser.
Auch das widerlegt, seit es Internet gibt, eine Reihe von Links mehr als drastisch.

Rückblickend stellt Christopher Spry fest:
"Was die anderen Fragen angeht, zum Beispiel, warum ich nicht weggelaufen bin oder mich nicht gewehrt habe - nun daran arbeite ich noch. Die einfachste Antwort, die, die am leichtesten zu verdauen ist, heißt: Wir wussten einfach nicht, dass wir schlecht behandelt wurden. .... Doch im Grunde wussten wir durchaus, dass wir keine normale Familie waren ... Wie wussten schon, dass normale Mütter nicht aus der Bibel zitieren, wenn sie ihre Kinder schlagen ..." (S. 265)

Er bescheinigt seiner Stiefmutter auch eine gewisse Form von Gerissenheit, etwa durch häufige Umzüge, um sich der Bewertung durch für Jugendschutz zuständige Behörden, so weit als möglich zu entziehen. (S. 269)

Eine gewisse doppelte Aktualität hat der Fall auch dergestalt, als jener Fall auch den Aspekt mit aufweist, das Opfer war zugleich doppelt Opfer, nämlich des auch von gewissen Kreisen hochgelobten Homeschooling, wo sich bekanntlich ein US-Richter kürzlich dazu entblödete, solchen Fans auch noch "politisches Asyl" zuzusprechen.
Zum Thema Homeschooling siehe auch noch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,43871,46256#msg-46256

Ein charakteristischer Satz zum Thema Homeschooling:

"Lesen und Schreiben haben mir meine Schwestern beigebracht. Auch ein bisschen Rechnen haben sie mich gelehrt, aber damit habe ich heute noch Probleme. Den Großteil dessen, was ich heute weiß, habe ich mir durch das Lesen der 'Encyclopaedia Britanica' angeeignet, von der Mutter ... alle Bände besaß. Dieses Lexikon war sozusagen mein Lehrer." (S. 51)

Zitat im Buch-Klappentext:
"Mit anderen Menschen kommen sie nur bei Versammlungen der Zeugen Jehovas in Berührung, da Eunice die Kinder auch zu Hause unterrichtet."

Die Schwere des Falles macht dann wohl auch die Angabe deutlich, dass die Täterin Eunice Spry in Folge zu vierzehn Jahren Haft verurteilt wurde (S. 7).

"Erspar dem Knaben die Züchtigung nicht!" schrie Mutter, indem sie eine Bibelstelle zitierte. "Wenn du ihn schlägst mit dem Stock, wird er nicht sterben." (S. 9)
Ein makabrer "Trost", dieses "... nicht sterben".

"Der Richter sagte, es sei der schlimmste Fall von Kindesmisshandlung, der ihm jemals untergekommen sei" (S. 17).
Auch über diesen Detailsatz wäre noch weiter nachzudenken.
Jener Richter war sicherlich im Laufe der Zeit schon mit anderen Kindesmisshandlungsfällen konfrontiert.
Der Unterschied wesentlicher Art dürfte dann wohl darin liegen, dass jene anderen Fälle eben kaum eine einschlägige Bibelstelle für ihr Fehlverhalten mit bemühen.

In Gesamtheit ist der Fall des Christopher Spry dahingehend zu werten.
Er wuchs nun bei einer Pflegemutter auf (Details weshalb und wieso in seinem Buch).
Schon dieser Umstand an sich spricht dafür, dass Komplikationen wohl vorprogrammiert waren, selbst wenn diese Pflegemutter eben keine Zeugin Jehovas gewesen wäre.
Die Rahmenbedingungen waren nicht so, dass saturierte Bürgerlichkeit gegeben wäre. Eher das Gegenteil davon.

Meine These dazu. Unter anderen Konstellationen wäre (vielleicht) jener Christopher Spry in das Milieu Jugendkriminalität abgerutscht, da Umweltbedingungen eben auch wesentlich sind.
Er wurde nicht kriminell, im Gegenteil "hochangepasst". Unter anderem auch daran angepasst, weder Weihnachts- noch Geburtagsfeiern selbst zu erleben.

Es war also eine Deformierung zum anderen Pol hin.
Ja, wäre diese Pflegemutter vielleicht "auf Rosen gebettet" gewesen. Wer weis, vielleicht wäre es dann nicht so gekommen wie es ist.
Aber sie war eben "nicht auf Rosen gebettet" und als Zeugin Jehovas, ohnehin einem permanenten Überlastungsstress ausgesetzt.

Dieser Überlastungsstress kulminierte dann eben bis zu dem Punkt, dass der urteilende Richter sich zu dem Ausruf genötigt sah:
"es sei der schlimmste Fall von Kindesmisshandlung, der ihm jemals untergekommen sei".

Und zu dieser Potenzierung, der schon grundsätzlich angelegten Problemlage, trug eben wesentlich das Eingebundensein in die Zeugen Jehovas-Religion mit bei.
Haben deren örtliche "Alteste" nichts gesehen, was sich da anbahnt?
Höchst wahrscheinlich wollten die auch gar nichts sehen.
Was die sehen wollten war allenfalls den Berichtszettel über den absolvierten Predigtdienst.

Erinnere man sich an den Fall Vjekoslav Marinic. Der nahm ja ein anderes, ebenfalls hochtragisches Ende.
Auch da war der Fall gegeben, Eltern zu haben, die eben nicht "auf Rosen gebettet waren"; aber im Sog der Zeugen sich befanden.

Wohin das Pendel letztendlich bei solchen Fällen ausschlägt. In die Richtung Marinic oder in die Richtung Spry, ist letztendlich eher von unbedeutenden Details der Rahmenbedingungen abhängig.
Auf jeden Fall aber wird das Pendel in eine Richtung ausschlagen, welche die "Sonntagsredner" einmal mehr desavouiert, zumindest in den Augen jener, deren Brille nicht total WTG-verkleistert ist.

Eine Leseprobe noch (S. 150)
"Eines Tages konnte Lulu fliehen.
Lulu war immer diejenige von uns gewesen, die am wenigsten akzeptieren konnte, wie wir behandelt wurden. Für mich war Eunice meine Mutter, ich kannte nichts anderes, und Karen hatte eher einen unterwürfigen Charakter. Lulu hingegen stand niemals so ganz unter Mutters Fuchtel. Sie war schon immer die aufmüpfigste von uns gewesen ...
Vielleicht lag es daran, dass sie etwas später als wir anderen als Pflegekind zu Mutter gekommen war und davor ein anderes Leben kennengelernt hatte. Auch wenn sie sich nicht bewusst daran erinnern konnte, hatte sie ein instinktives Wissen, das ihr einflüsterte: So behandeln Mütter ihre Kinder nicht. Das kann nicht richtig sein."

Gelesen in:
Christopher Spry
"Ich war Kind C"

Man vergleiche thematisch auch:
birlenberg.com/presse/Pflegemutter%20der%20sadistischen%20Misshandlung%20schuldig.doc

www.kids-lev.de/presse/alloma%20gilbert.doc
www.silentlambs.org/Fostermother_de.htm
www.bild.de/BTO/news/2007/03/22/pflegemutter-england/misshandlung-kinder.html

www.kids-lev.com/presse/VJEKOSLAV%20MARINIC%20%20%20Muenchen%2021.03.00.doc

Noch ein sich ebenfalls in England abspielender Erlebnisbericht:
Der Fall Phelan

Wie bereits früher notiert, gibt es den Kinofilm „Die Hochstapler" jetzt auch als DVD (etwa bei Amazon.de).
Der Filmabspann weist selbigen als im Auftrage des Bayerischen Rundfunks gedreht 2006 aus. Ob selbiger je im Fernsehen lief, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kenne nur die Kinovariante, respektive jetzt, die DVD.

Von den thematischen dort vorgestellten Beispielen, interessiert hier eigentlich nur im besonderen, der Fall des Peter G. (am Filmende, im Abspann, wird die Namensverkürzung übrigens aufgelöst. Da aber auch andernorts nur das Namenskürzel Verwendung findet, sei das hier beibehalten).
Auch einige andere Webseiten notierten dazu schon einiges. Etwa dieses:

Peter G (60)
Als Sohn von Zeugen Jehovas war Peter G. schon von klein auf an die Aquise gewöhnt. Doch er wollte nicht den Idealen dieser Sekte entsprechen, sondern sich eigenen Besitz anhäufen. Dabei geriet er schnell auf die falsche Seite des Gesetzes. Mit Scheckbetrug und Urkundenfälschungen brachte er auch Banken dazu, ihm auf den Leim zu gehen. Dafür hat er insgesamt 28 Jahre hinter Gittern gesessen.

Die Hochstapler

Seine Eltern waren Zeugen Jehovas, Weihnachten und Geburtstage wurden nicht gefeiert. Dafür hatten er und sein Bruder schon in frühen Jahren Kunden zu akquirieren.

Als er verkündete, dass er nicht, wie die Familientradition es vorsah, Heilpraktiker werden wollte, enttäuschte er seine Eltern über alle Maßen. Denn Peter G. wollte Geld verdienen und all das kaufen, was er nicht hatte: Autos, Kleidung, Freunde.

So entwickelte Peter G. jene Eigenschaften, die empfohlenermaßen einen Erfolgsmenschen ausmachen: Er wusste, wie man mit hohen Tieren umspringt, er gab niemals auf – selbst, wenn die Felle schon längst davongeschwommen waren.

Als Scheckbetrüger und Urkundenfälscher ist er durch Deutschland gezogen. Er lebte nach dem Motto „Lieber betrügen als betrogen werden". Mit dem Gesetz kam er so oft in Konflikt, dass die strafende Justiz über ihn verhängte, was sie normalerweise nur für Gewalttäter parat hat.

Vom eigenen Bruder verhaftet, kam Peter G. in Sicherungsverwahrung, um die Gesellschaft vor ihm zu schützen. ...

www.flickr.com/photos/55391071@N00/374485133/

In seinem in diesem Film enthaltenem Statement, werden dem Sachkenner besonders zwei Aspekte ins Auge fallen.

1.) Sein familiäres Umfeld.
Sein familiäres Umfeld eine Familie aus dem Heilpraktiker-Mileu.
Vater und Großvater schon in diesem „Berufszweig" tätig, und auch der „hoffnungsvolle" Filius sollte diese Laufbahn einschlagen, was dann ja bekanntermaßen, grundlegend schief ging.

Ich werde im Rahmen der Referierung der „Goldenen Zeitalter"-Ausgaben, noch diverse male (im laufe der Zeit), auf das Thema Heilpraktikermileu mit zu sprechen kommen. Und ich nehme mir - partiell - auch die Freiheit, für einzelne diesbezügliche Fälle, eine deutliche Vokabel zu verwenden. Ein Wort nur, aber zu dem stehe ich auch. Und dieses Wort heisst:
Quacksalber.
Es ist durchaus kein weiter Schritt von religiösen, auch zum medizinischen Quacksalbertum.

Letztendlich ordnet der Fall Peter G. sich auch in diesem Kontext mit ein.

Der 2) Aspekt lässt sich mit einem Statement von ihm selbst verdeutlichen. Bezüglich seiner Kinder- und Jugendjahre meinte er selbige durch zwei Aspekten kennzeichnen zu können.

Aspekt 1) Es gab keine Liebe.

Aspekt 2) statt dessen gab es
die Bibel und Hiebe.


Sicherlich gerät nicht jeder der denn eine WTG-gesteuerte Erziehung erdulden musste, dann auf die schiefe Laufbahn als Hochstapler (für welches das Fallbeispiel ja von 1972 ab, mit 28 Jahren Haft bezahlen musste). Aber so abwegig sind die Konsequenzen, die sich in diesem Fall zeigen, auch nicht wieder.
Dazu ist die gesamte WTG-Erziehung zu extrem Organisations-Egoistisch ausgerichtet. Was gesät wird, das wird fallweise auch geerntet.

Der Fall „Peter G." interessierte letztendlich ja auch noch einen Filmemacher (der aber nicht Fritz Poppenberg hieß). Was wiederum auch kein Zufall ist. Hätte Herr Poppenberg auch je solche Fälle wie den Fall Peter G. aufgenommen, könnte er in meiner Achtung vielleicht etwas steigen. Da selbiger just jenes eben nicht tut (weder in Vergangenheit noch Gegenwart) habe ich für selbigen auch nur das Gegenteil von „Achtung" übrig.

Erinnert sei an den Selbstmordfall Vjekoslav Marinic. Im Vorfeld berichtete selbiger auch von Fällen, wo welche aus dem Zeugen Jehovas-Milieu in der buchstäblichen Gosse gelandet sind (abgesehen von seinem eigenen Fall). Auch das ist Resultat des extremen Organisations-Egoismus der WTG-Religion

Eine Tonprobe zum Fall Peter G.

Die Hochstapler

Fallbeispiel Vjekoslav Marinic

Die Unheile Welt auch der Zeugen Jehovas

CSPD ins "Stammbuch" geschrieben

Detailausschnitt aus einer Tondatei. 23. 10. 2009. Elke bei Domian.mp3

Kindererziehung und Totalitär

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