GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt ....
So betitelte ein User unter seinem damaligen Usernamen "anonym" eine mehrteilige Serie, welche sich mit der WTG-Ideologie auseinandersetzte. Damals noch ohne Faksimiles, also nur als Textangebot. Wer das Wirken jenes Users weiter verfolgt hat, dem kann sicherlich nicht entgangen sein. Das mit den fehlenden Faksimiles hat er zu späteren Zeiten, dann noch reichlich nachgeholt.
Nicht alles indessen waren über seine Ausführungen erfreut. Für letzteren Umstand mag dann vielleicht auch das nachfolgende Votum, eines Users von der "anderen Feldpostnummer" stehen, der da sich zu nachfolgendem "sinnigen" Kommentar veranlasst sah:
Geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:
Auch diese Jahr wurden die Postingseintragungen von uns ausgewertet und zusammengefasst. Als konkurrenzloser und einsamer Spitzenreiter des diesjährigen Jahrespolls steht mal wieder unangefochten unser Herr Drahbeck! Wie war es auch anders zu erwarten?!
Wir gratulieren Sie! Herzlichen Glückwunsch!
Wie Captain Ahab, der unaufhörlich, verbittert und besessen auf der unendlichen Jagd nach Moby Dick war. Dieses Metapher ist, wie wir finden, sehr zutreffend!
Das Internet ist sein Walfangschiff: Zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit klebt Herr D. am PC um das ZJ-Monster zu jagen. Unerbittlich. Er hat keine Freunde, verläßt kaum seine Wohnung (außer für den Weihnachtskirchgang) und recherchiert wie besessen nach ZJ-Negativthemen!
Natürlich gehen wir auch im kommenden Jahr davon stark aus,
dass er unser Oscar erhalten wird.
Alles gute nochmals und herzlichen Glückwunsch!!!
Die Jury
Dieses Jahr haben wir ebenfalls eine neue Rubrik für unser
Jahrespoll eingeführt.
Sie heißt: Satan`s Newcomer 2005!
Wir von der Jury haben uns ohne Gegenstimme dafür entschieden, dass dieser Preis dieses Jahr an "Anonym" geht!
Auch wir sagen Ihnen: Herzlichen Glückwunsch!
Teuflischer geht`s kaum noch!!!
Auf seine selbstgestellte Frage hin, ob er ein Terrorist
oder ein Freiheitskämpfer sei, ist festzustellen:
Ein christlicher Freiheitskämpfer bedient sich nicht mit den Waffen die der
Teufel zur Verfügung stellt!
Ein "Terrorist" der willentlich gegen Gott kämpft, hat bereits heute seinen
vollen Lohn erhalten!
Ray Franz ist im Vergleich zu "Anonym" ein Chorknabe!!!
Jemand schrieb mal über "Anonym": "Du bist ein von Satan inspiriertes A...loch!"
Ganz so unverschämt möchten wir das nicht so ausdrücken, aber nun sind wir wenigsten davon Überzeugt, was Sünde gegen den heiligen Geist bedeutet!
Dazu möchten wir Dir unser Konfirmationstext 2005
überreichen:
OFFENBARUNG, KAPITEL EINUNDZWANZIG VERS ACHT!
Also, bis zum nächsten Jahr!
Frohes 2006 und alles gute!
Eure Jury
Oder auch dieses Votum:
Geschrieben von ... am 02. Dezember 2005
14:40:04:
Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 2 das für und in
der NW geschrieben von anonym am 02. Dezember 2005 00:39:44:
Das dürfte wohl anonym gelten…
Wachtturm 15.Januar 2006 Seite 23
Dem größten Abtrünnigen widerstehen
12 Das Geistgeschöpf, das zum Teufel wurde, war einmal in der Wahrheit. Doch es
„stand in der Wahrheit nicht fest", erklärte Jesus, „weil die Wahrheit nicht in
ihm ist" (Johannes 8:44). Als der größte Abtrünnige überhaupt ist der Teufel
unablässig darauf bedacht, gegen den „Gott der Wahrheit" zu opponieren. Einige
Christen des ersten Jahrhunderts gerieten in die „Schlinge des Teufels", weil
sie sich offenbar irreführen ließen und von der Wahrheit abwichen. Deshalb
forderte Paulus seinen Mitarbeiter Timotheus auf,
die Betreffenden mit Milde zu unterweisen, damit sie sich geistig wieder fangen
und sich aus Satans Schlinge befreien könnten (2. Timotheus 2:23-26). Natürlich
ist es viel besser, an der Wahrheit festzuhalten und gar nicht erst auf die
Ansichten Abtrünniger hereinzufallen.
13 Das erste Menschenpaar wurde abtrünnig, weil es dem Teufel zuhörte und seine
Lügen nicht zurückwies. Werden wir also Abtrünnigen zuhören, ihre
Veröffentlichungen lesen
oder uns im Internet mit ihren Websites befassen?
Wer Gott und die Wahrheit liebt, wird das nicht tun. Abtrünnige sollten wir
weder ins Haus lassen noch sie auch nur grüßen, denn dadurch würden wir 'an
ihren bösen Werken teilhaben' (2. Johannes 9-11). Wir wollen niemals den Listen
des Teufels erliegen und den christlichen Weg der Wahrheit verlassen, um
Irrlehrern zu folgen, die „zerstörerische Häresien einführen" und uns „mit
erlogenen Reden ausbeuten" wollen (2. Petrus 2:1-3, Das jüdische Neue
Testament).
14 Paulus sagte zu den christlichen Ältesten aus Ephesus: „Gebt Acht auf euch
selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern
ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten, die er mit dem Blut seines
eigenen Sohnes erkauft hat. Ich weiß, dass nach meinem Weggang bedrückende Wölfe
bei euch eindringen und die Herde nicht schonen werden, und aus eurer eigenen
Mitte werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter
sich her wegzuziehen" (Apostelgeschichte 20:28-30). Im Lauf der Zeit standen
tatsächlich solche Abtrünnigen auf und redeten „verdrehte Dinge".
15 Um das Jahr 65 u. Z. wurde Timotheus vom Apostel Paulus aufgefordert, 'das
Wort der Wahrheit recht zu handhaben'. Weiter schrieb er: „Meide aber leere
Reden, die verletzen, was heilig ist; denn sie werden immer mehr zur
Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird sich ausbreiten wie Gangrän.
Hymenäus und Philetus gehören zu diesen. Gerade diese Männer sind von der
Wahrheit abgewichen, indem sie sagen, die Auferstehung sei bereits geschehen;
und sie untergraben den Glauben einiger." Der Abfall hatte begonnen! „Doch die
feste Grundlage Gottes bleibt bestehen", fügte Paulus hinzu (2. Timotheus
2:15-19).
16 Satan hat durch Abtrünnige zwar immer wieder versucht, die wahre Anbetung
völlig zu entstellen, aber das ist ihm letztlich nicht gelungen. Um das Jahr
1868 begann Charles Taze Russell, die lange für wahr gehaltenen kirchlichen
Lehren sorgfältig zu überprüfen, und stieß dabei auf Falschauslegungen der
Bibel. Russell und einige weitere Wahrheitssucher gründeten in Pittsburgh (Pennsylvanien,
USA) eine Bibelstudiengruppe. Seitdem sind annähernd 140 Jahre vergangen und in
dieser Zeit hat die Erkenntnis der Diener Jehovas sowie ihre Liebe zu Gott und
zu seinem Wort ständig zugenommen. Trotz der Machenschaften des größten
Abtrünnigen hat die geistige Wachsamkeit der Klasse des treuen und verständigen
Sklaven den wahren Christen geholfen, Jehova und seinem Wort gegenüber loyal zu
bleiben (Matthäus 24:45).
Die Antwort von "anonym" darauf:
Geschrieben von anonym am 02. Dezember 2005 16:33:21:
Als Antwort auf: Sie haben email erhalten geschrieben von ... am 02. Dezember
2005 14:40:04:
Ich weiß dass man mich sucht.
Man könnte aber den Wachtturmartikel durchaus als versöhnlich bezeichnen.
Im Lichte dessen das ich nicht der einzige bin der händeringend nach einen
Ausweg aus 1914 sucht.
Versöhnend wegen dem Abschnitt 21:
„Geben wir dem Teufel nicht Raum"
Wir werden nicht vom „Geist der Welt" angetrieben, sondern lassen uns von Gottes
Geist
leiten, der in uns Eigenschaften wie Liebe und Selbstbeherrschung hervorbringt (Galater
5:22, 23). Diese Eigenschaften helfen uns, den Angriffen des Teufels auf unseren
Glauben standzuhalten. Er möchte, dass wir uns 'erhitzen, nur um übel zu tun',
doch Gottes Geist hilft uns, 'vom Zorn abzustehen und den Grimm zu lassen'
(Psalm 37:8). Zugegeben, manchmal haben wir vielleicht sogar berechtigten Grund,
zornig zu sein, aber Paulus gibt uns den Rat: „Seid erzürnt, und doch sündigt
nicht; lasst die Sonne nicht über eurer gereizten Stimmung untergehen, auch gebt
dem Teufel nicht Raum" (Epheser 4:26, 27).
Sie gestehen mir zu das ich zu Recht zornig bin.
Versöhnend wegen dem Abschnitt 9 der Seite 28:
Sie gestehen ihren Schäfchen zu das Hiob auch unter Verfolgung stand und nicht
mit „fluche Gott und stirb" reagierte.
Versöhnend wegen dem Abschnitt 14 der Seite 29:
Paulus hatte die Korinther zurechtgewiesen, weil sie einen Mann, der unsittlich
handelte, nicht aus der Versammlung entfernt hatten. Das muss Satan sehr gefreut
haben, denn es war eine Schmach für die Versammlung, eine solche Hurerei zu
dulden, „wie es sie selbst nicht unter den Nationen" gab. Der Missetäter wurde
daraufhin ausgeschlossen (1. Korinther 5:1-5, 11-13). Später bereute der Mann.
Wenn sich die Korinther nun anhaltend geweigert hätten, dem Mann zu vergeben und
ihn wieder aufzunehmen, hätte der Teufel sie auf eine andere Weise überlistet.
Wieso? Sie wären dann so hart und unbarmherzig gewesen wie Satan selbst. Wenn
der reumütige Mann „von seiner übergroßen Traurigkeit verschlungen" worden wäre
und völlig aufgegeben hätte, hätten vor allem die Ältesten vor Jehova, dem
barmherzigen Gott, eine gewisse Verantwortung dafür tragen müssen
(2. Korinther 2:7; Jakobus 2:13; 3:1). Natürlich möchte kein wahrer Christ Satan
dadurch nachahmen, dass er grausam, hart oder unbarmherzig ist.
Der Artikelschreiber selber ist natürlich auch nicht blind.
Gestern hat man unsere fähigsten Köpfe verbannt.
Heute will man mich Ausschließen.
Und morgen wenn man den Artikelschreiber Angreift ist niemand mehr da der für
ihn Stellung beziehen könnte.
Aber das was jetzt passiert hat eine andere Qualität.
Es sind nicht mehr ein paar vereinzelte – böse Abtrünnige die Ihnen aufs Dach
steigen.
Es ist die Elite, die Schäfchen, der Artikelschreiber.
Das der erste monatliche Erwachet unter dem Thema „Was bringt die Zukunft" nicht
ein einziges Mal die Zahl 1914 enthält – und das trotz der Aufzählung der
Zeichen der letzten Tage - gleicht einer Palastrevolution.
Es ist der Bruder in dem Büro neben an, der Vater, die eigenen Kinder, die
eigenen Brüder die das vertrauen verloren haben.
Man kann sich auf Dauer keinen solchen Aderlass der wertvollen Mitglieder wie
man ihn in großem Stiel in den 1980er Jahren betrieben hat leisten.
Die Brüder damals waren durch die Bank unschuldig – sie hatten Recht.
„Schöne Grüße nach Amerika" - in Deutschland hat man mehrfach die Folgen erlebt
wenn man aufgrund von totalitären Strukturen ein Land ausbluten lässt.
Man beschwört die überstandenen Rebellionen der Zeit Russels und Rutherfords
(Seite 24 Absatz 16).
Die eigentliche Antwort befindet sich aber auf der Seite 32.
Silber-Amulette aus dem Hinnom-Tal.
Hier wird versucht den Brüdern zu suggerieren dass diese Fundstücke das Jahr 607
bestätigen würden.
Wie sehnsüchtig hofft man doch auf einen Beweis für 607.
1. Die Silber-Amulette stammen jedoch aus der Zeit vor dem Exil Jerusalems.
2. Wenn Archäologen dieses Fundstück mit der Zerstörung Jerusalems in Verbindung
bringen, dann mit der Jahreszahl 587 v.u.Z. und nicht mit 607 v.u.Z.
3. Die Silber-Amulette enthalten den Bibeltext aus 4 Mose 6:24-26
Vers 24 „Jehova segne dich und behüte dich.
Vers 25 Jehova lasse sein Angesicht dir gegenüber leuchten und erweise dir
Gunst.
Vers 26 Jehova erhebe sein Angesicht zu dir hin und verleihe dir Frieden." '
4. Der Zeitraum den das vierte Bibelbuch umfasst ist 1512 – 1473 v.u.Z und steht
nicht mit der Vernichtung Jerusalems im Zusammenhang.
***************************************
http://people.freenet.de/erhardbisanz/AT.htm
Silber-Amulette aus dem Hinnom-Tal
Der jüdische Archäologe Gabriel Barkay fand 1979 in der Grabhöhle Ketef Hinnom
bei Jerusalem zwei Silber-Rollen.
Er datierte sie 1992 auf das 7. Jahrhundert vor Christus. Einige Forscher
schlossen sich ihm an, andere wollten sie in das 2. Jahrhundert vor Christus
legen. Mit Hilfe neuer fotografischer Techniken (digitale Bildtechniken)
starteten 1994 weiterführende Untersuchungen der beiden Silber-Rollen. Sie
befanden sich ursprünglich in einer Grabhöhlenschicht aus vorexilischer Zeit
(nachgewiesen durch Tonscherben u. a.), also aus dem 7. Jahrhundert vor
Christus. Sowohl die Schriftzeichen als auch die Rechtschreibung bestätigen den
vorexilischen Charakter. Der Inhalt deutet auf die Nutzung als Amulette. Der
Priestersegen stammt aus 4. Mose 6, 24 - 26.
Die Amulette enthalten damit nicht nur die Erwähnung des Glaubens an Jahwe
sondern auch die bisher ältesten Bibel-Zitate.
Quelle: (Zeitschrift) Bulletin of the American Schools of Oriental Research, Nr.
335 von Mai 2004, S. 41 – 71.
Text des Amuletts Ketef Hinnom I (übersetzt aus dem Englischen)
(Zeile 1) Jahwe
(Zeile 2)…
(Zeile 3) der Gro(ße, der hält)
(Zeile 4) den Bund und
(Zeile 5) Gnade denen die (ihn) lieben
(Zeile 6) denen die halten
(Zeile 7) (seine Gebote)
(Zeile 8) der Ewige…
(Zeile 9)… Segen mehr als jede
(Zeile 10) Falle und mehr als das Böse.
(Zeile 11) Denn Erlösung ist in ihm.
(Zeile 12) Denn Jahwe
(Zeile 13) ist unser Wiederhersteller (und)
(Zeile 14) Fels. Möge Jahwe segn(en)
(Zeile 15) dich und
(Zeile 16) (möge) er dich behüten
(Zeile 17) (Möge) Jahwe lassen
(Zeile 18) (sein Angesicht) leuchten
Text des Amuletts Ketef Hinnom II (übersetzt aus dem Englischen)
(Zeile 1) Für PN, (den Sohn/Tochter von)…
(Zeile 2) Möge er
(Zeile 3) (sie) gesegnet sein von Jahwe,
(Zeile 4) dem Krieger/Helfer und
(Zeile 5) den zurechtweisenden des
(Zeile 6) (B)ösen: Möge Jahwe dich segnen,
(Zeile 7) dich behüten.
(Zeile 8) Möge Jahwe lassen
(Zeile 9) sein Angesicht leuchten
(Zeile 10) über dir und
(Zeile 11) dir Fr(ie)den geben.
*************************************
Der bislang älteste »Bibel«text: Silberne Segensamulette vom Ketef Hinnom bei
Jerusalem mit einer Version des Priestersegens in Z.14/5ff, die Num 6,24ff recht
gut entspricht:
»Es segne dich Jhwh, und er bewahre dich. Es lasse aufleuchten Jhwh sein Antlitz
über dir, und er setze dir Frieden.«
Die Amulette sind literargeschichtlich ebenso wie
religions-/theologiegeschichtlich brisant und auch für die Quellenfrage
exemplarisch.
(aus ANE 66 [2004], 168; Schrift nachgezogen)
**************************************
www.bible-orient-museum.ch/sammlungen/gattung/_seiten/gattung_manuskript_hebr_de.php
Heiliger Text
Der Wortlaut der Tora wird im Verlauf eines Jahres im synagogalen Gottesdienst
laut vorgetragen. Am Jahresende wird die Torarolle feierlich zurückgerollt und
so für eine neue Lesung vorbereitet. Seit dem 3. Jh. v. Chr. hat sich der
Konsonantenbestand der hebräischen Bibel in der lebendigen synagogalen
Überlieferung kaum noch verändert.
Der Ausschnitt aus der Tora zeigt den aaronidischen Segen in Numeri 6,24-26:
«JHWH sege dich und behüte dich!
JHWH lasse sein Angesicht über dir Licht werden und sei dir freundlich!
JHWH wende dir sein Angesicht zu und gebe dir Heil (hebr. schalom)!»
Zwei Varianten des aaronidischen Segens wurden in Gräbern vom Ketef Hinnom bei
Jerusalem auf Silberröllchen aus dem 5. Jh. v. Chr. gefunden. Bis dato handelt
es sich um die ältesten schriftlich erhaltenen Bibeltexte.
Pergament; L. 35m, Kolumenb.19 cm; Galizien (?); 18./19. Jh. n. Chr.; Ms 2000.1.
********************************************
www.dctb.de/fun02_4a.htm
3) Die Überlieferung der ältesten Manuskripte von Qumran, ungefähr 200 vor
Christus, bis ins Mittelalter, ungefähr 1000 nach Christus, verlief praktisch
ohne Fehler. Die Bibel, die wir heute haben, ist ohnehin eine exakte
Reproduktion des Textes, der um 1000 nach Christus vorlag. Somit können wir 2200
Jahre Bibelüberlieferung überschauen. Anhand der Ketef-Hinnom Silberrolle mit
dem Priestersegen können wir sogar, wenn wir wollen, 2600 Jahre
Bibelüberlieferung überschauen - ohne Veränderung.
*********************************************
www.paranews.net/beitrag.php?cid=1433
Tel Aviv / Israel - Die Entdeckung von zwei 2000 Jahre alten, handgeschriebenen
Pergament-Fragmenten, deren Aufzeichnungen einen Teil der Gesetze für Priester
und deren Nachkommen, des alttestamentlichen Buches Leviticus beinhalten, gab
letzte Woche der israelische Archäologe Chanan Eshel der Tel Aviv's Bar Ilan
University bekannt. Die antiken Schriftrollen wurden in der Judean Desert
gefunden.
Bereits 1979 entdeckte Gabriel Barkay in einer Höhle in Ketef Hinnom in der Nähe
Jerusalmens zwei silberne Rollen, deren Herstellungsdatum auf 700 v.Chr.
geschätzt wird. Historiker nehmen an, dass sie als schützende Amulette um den
Hals getragen wurden.
"Es sind nicht die ältesten hebräischen Amulette die wir gefunden haben, doch
die ältesten Artefakte die einen biblischen Text beinhalten", versicherte
Projektleiter Bruce Zuckerman
Die Inschrift von einer der Rollen konnte man mittels modernster Technik einem
Gebet zuordnen, das auch heute noch bekannt ist: May the Lord bless you and keep
you; may the Lord cause his face to shine upon you and be gracious to you; may
the Lord lift up his countenance upon you and grant you peace.
Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir
leuchten und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke
dir Frieden.
Auf einer anderen Rolle wurde eine Aufschrift gefunden, die eher dem Gott Baal
zugeordnet werden könnte: May he/she be blessed by Yahweh, the warrior/helper,
and the rebuker of Evil. Möge er/sie von Yahweh gesegnet sein, dem
Krieger/Helfer und dem Tadler des Bösen.
Bruce Zuckerman ist sich sicher, dass das Wort rebuker, laut der frühen
kanaanitischen Literatur, einerseits einen Rückschluss auf den heidnischen Gott
Baal zulassen könnte, andererseits bedeutete das Wort Baal nichts anderes als
Herr ( z.B. Baal-Biq'äh - Herr der Ebenen: Wetter- und Himmelsgottheit). Das
Wort Yahweh, das von den Juden nicht ausgesprochen werden darf, wird in unserer
heutigen Zeit als Herr übersetzt, bezeichnete jedoch den König des himmlischen
Königreiches und den Architekt aller Dinge.
Zwischen 1946 und 1956 entdeckten Beduinen und Wissenschaftler, in elf Höhlen,
in der Umgebung von Qumran, über 10.000 Handschriften-Fragmente, die in der Zeit
von circa 200 v. Chr. bis circa 60 n.Chr. auf Pergament oder Papyrus geschrieben
worden sind und deren Texte zu 1/3 aus Abschriften von biblischen Büchern aus
dem alten Testament bestehen. Davon wurden über 800 Dokumente Gegenstand von
Verschwörungstheorien, die den Verdacht beinhalten, dass der Vatikan
Forschungsergebnisse unterdrückt, da die Texte das Christentum gefährden sollen.
Bruce Zuckerman lässt sich davon nicht beirren und sucht weiter nach heiligem
Material, um dem Mysterium vom Ursprung des Universums auf die Spur zu kommen.
***************************************
Weitere Links:
http://www.sakrileg-betrug.de/bibelfunde/bibelfunde-at.php
www.asor.org
www.asor.org/pubs/nea/66_4.html#barkay
www.jstor.org/journals/0003097X.html
www.tfba.org/finds.php
cdm.lib.byu.edu/cdm4/item_viewer.php?CISOROOT=/RelEd&CISOPTR=1478&REC=2
www.mfa.gov.il/MFA/History/Early%20History%20-%20Archaeology/Archaeological%20Sites%20in%20Israel%20-%20Jerusalem%20-%20Silve
Links des Ketef Hinnom in Verbindung mit 587 v.u.Z
www.nationmaster.com/encyclopedia/Ketef-Hinnom
One of a series of rock-hewn burial caves at Ketef Hinnom ("shoulder of Hinnom")
near Jerusalem is the archaeological site in Israel that is most famous for the
recovery in 1979 of two silver scrolls that were used as amulets, bearing in
inscribed the well-known apotropaic priestlyblessings of Book of Numbers 6:24-26
Note: Tanach quotes are from the Judaica press Tanach. ... Jerusalem is an
ancient Middle Eastern city of key importance to the religions of Judaism,
Christianity, and Islam. ... An amulet from the Black Pullet grimoire An amulet
(from Latin amuletum, meaning A means of protection) consists of any object
intended to bring good luck and/or protection to its owner. ... The Book of
Numbers is the fourth of the books of the Pentateuch, called in the Hebrew
ba-midbar
"The Lord bless you and keep you; The Lord make His face shine upon you, And be
gracious to you; The Lord lift up His countenance upon you, And give you peace."
Brief as they are, they rank as the oldest surviving texts from the Hebrew Bible,
the first texts with the name Yahweh. 11th century manuscript of the Hebrew
Bible with Targum Hebrew Bible refers to the common portions of the Jewish and
Christian canons. ... The Tetragrammaton in Phoenician (1100 BC to 300 CE),
Aramaic (10th Century BC to 0) and modern Hebrew scripts. ...
Gabriel Barkay, professor of archaeology at Bar Ilan University, uncovered them
from a site that had appeared to have been thoroughly looted over the millennia.
The tomb had last been used for storing army rifles during the Ottoman period. A
partial collapse of the ceiling long ago had preserved an ossuary, and the
scrolls were among its contents. One of the larger tombs, which probably
belonged to a wealthy family, was found almost intact, with over a thousand
objects in it: many small pottery vessels; artifacts of iron and bronze
including arrowheads, needles and pins; bone and ivory objects; glass bottles;
and jewelry, including earrings of gold and silver. An ossuary is a chest,
building, well or site made to serve as the final resting place of human
skeletal remains. ...
The larger of the two scrolls was 97 by 27 mm. when it was eventually unrolled,
a delicate process that took three years.
The date of the find, which is based on the form of the delicately-incised
paleo-Hebrew lettering has been disputed. The tomb had been in use for several
generations towards the end of the First Temple period, and continued to be used
for new interments for some time
after the destruction of Jerusalem in 587/6 BCE.
The orginal discoverer and Yardeni suggest a date at the end of the First Temple
period close to 600 BCE. Johannes Renz and Wolfgang Rollig, Handbuch der
Althebraischen Epigraphik, 1995 , however, argue for a second century BCE date;
www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Archaeology/jerplaques.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Ketef_Hinnom
people.freenet.de/erhardbisanz/AT.htm
http://www.mfa.gov.il/MFA/History/Early%20History%20-%20Archaeology/Archaeological%20Sites%20in%20Israel%20-%20Jerusalem%20-%20Silve
fontes.lstc.edu/~rklein/Documents/neobab.htm
*************************************
1914 ist stinkend geworden in den Augen der Brüder.
Fällt den Baum.
Fällt 1914.
Fällt ihn jetzt.
PS.:
Du solltest nur Deine Einträge nicht vor Freitagabend veröffentlichen sonst weiß
man das Du Freitag keine Versammlung hast…
www.mleuenberger.com/Forschung.htm
Oder auch dieser Disput:
Geschrieben von L. am 03. Dezember 2005
14:17:06:
Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 3 Edward F.
Campbell jr. geschrieben von anonym am 03. Dezember 2005 00:11:56:
Der Deibel ist ein Drache mit mehreren Köpfen.
Eines davon heiß "Anonym".
Der alte Wolf im Schafspelz!
L.
Darauf die Antwort:
Geschrieben von anonym am 03. Dezember 2005
17:10:07:
Als Antwort auf: Re: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 3 Edward F.
Campbell jr. geschrieben von L. am 03. Dezember 2005 14:17:06:
--- 1. ---
Gewalt ist ein Zeichen für Hilflosigkeit.
Ich kann verstehen dass Du mich schlagen willst.
Schlag mich wenn es Dir gut tut, aber bitte:
Beweis mir das ich Lüge.
Bitte!
--- 2. ---
Wenn ich lüge und deswegen ein Kopf des Teufels wäre,
wessen Sohn ist dann die Wachtturm Gesellschaft wenn sie lügt?
Wenn ich aber die Wahrheit sage von wem stammt dann die Wachtturm Gesellschaft
wenn sie etwas Falsches gesagt hat?
Von wem stammt sie wenn sie weiter an ihrer Unwahrheit festhält?
Versteh mich bitte nicht falsch.
Ich sage nicht dass der der lügt gleich des Teufels ist.
Alle sind wir Unvollkommen.
Wer nicht im Worte strauchelt ist ein vollkommener Mann.
Ich weiß nur wie viel Finger ich sehe wenn Du vier Finger hochhältst.
Und ich weiß dass Du mich deswegen töten würdest.
--- 3. ---
Deine Brüder zurzeit Jesu waren in der gleichen Situation wie Du heute.
Sie waren hilflos gegenüber den Aussagen der ersten Christen.
Wie titulieren Du und sie damals diejenigen, die die Wahrheit sagen?
(Matthäus 9:34) Die Pharisäer aber begannen zu sagen: „Durch den Herrscher der
DämÍnen treibt er die DämÍnen aus."
(Matthäus 11:18) Ebenso kam Johannes, aß nicht und trank nicht, doch sagen die
Leute: ‚Er hat einen Dämon';
(Matthäus 12:24) Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: „Dieser Mensch treibt
die DämÍnen nicht anders aus als durch Beelzebub, den Herrscher der DämÍnen."
(Markus 3:22) Auch die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabkamen, sagten:
„Er hat [den] Beelzebub, und er treibt die DämÍnen durch den Herrscher der
DämÍnen aus."
(Lukas 7:33) Ebenso ist Johannes der Täufer gekommen und hat weder Brot gegessen
noch Wein getrunken, doch ihr sagt: ‚Er hat einen Dämon.'
(Lukas 11:15) Einige von ihnen aber sagten: „Er treibt die DämÍnen durch
Beelzebub, den Herrscher der DämÍnen, aus."
(Johannes 7:20) Die Volksmenge antwortete: „Du hast einen Dämon. Wer sucht dich
zu töten?"
(Johannes 8:48) Die Juden gaben ihm zur Antwort: „Sagen wir nicht mit Recht: Du
bist ein SamarËter und hast einen Dämon?"
(Johannes 10:20) Viele von ihnen sagten: „Er hat einen Dämon und ist wahnsinnig.
Warum hört ihr ihm zu?"
(Apostelgeschichte 5:33) . . .Als sie das hörten, fühlten sie sich zutiefst
verletzt und wollten sie umbringen. . .
(Apostelgeschichte 7:54) Als sie nun diese Dinge hörten, fühlten sie sich in
ihrem Herzen zutiefst verletzt, und sie begannen mit den Zähnen gegen ihn zu
knirschen. . .
(Apostelgeschichte 24:5) Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden,
der unter allen Juden auf der ganzen bewohnten Erde Aufstände erregt, und als
einen Vorkämpfer der Sekte der Nazar¹ner. . .
(Apostelgeschichte 16:20) und führten sie vor die Magistrate und sprachen:
„Diese Menschen, die Juden sind, beunruhigen unsere Stadt sehr,
(Apostelgeschichte 17:6) Als sie sie nicht fanden, schleppten sie Jason und
gewisse Brüder zu den Stadtvorstehern und schrien: „Diese, die die bewohnte Erde
aufgewiegelt haben, sind auch hier anwesend,
--- 4. ---
Ich kann nicht der Teufel sein.
Der Teufel ist eine Person.
Zum Beispiel sprach diese Person mit Jesus.
Ich weiß sicher dass ich Jesus nicht alle Königreiche dieser Welt geboten habe.
Erwachet 1974 8.März Seite 27
Satan, der Teufel — Ist er die personifizierte Bosheit oder eine Person?
Wachtturm 2001 1.September Seite 5
Der Teufel — Mehr als nur Aberglaube
Diese doch wohl aggressive Tonlage macht letztendlich auch deutlich. "anonym" hat mit seinen Ausführungen einen relevanten Nerv getroffen.
Nun muss man es dem so Attackierten auch zugestehen, dass er auf diesen Vorhalt antworten würde. Und in seiner Antwort dazu konnte man auch lesen:
Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 16:06:24:
Als Antwort auf: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:
Da scheint ja jemand mächtig Sauer zu sein.
Gut so!
Mein Lob gilt der Idee für den Eintrag – ich habe mich
köstlich Amüsiert.
Du siehst mich von einem Ohr zum anderen grinsen.
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Wir gratulieren Sie! Herzlichen Glückwunsch!
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Sind „uns" auch dafür Verantwortlich das Sie „Sie!" gratulieren und nicht „Ihnen!"?
Ganz besonderer Dank gilt der Jury für die Antwort auf meine gestellte Frage ob ich nun Freiheitskämpfer oder Terrorist bin.
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Ein "Terrorist" der willentlich gegen Gott kämpft
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Als Jesus seine älteren Männer Schlangen und Otternbrut
nannte kämpfte er dann gegen Gott oder gegen Menschen?
Wie war das mit den Tischen der Geldwechsler?
Im Tempel Gottes stieß er diese um – kämpfte er da gegen Gott oder gegen
Menschen?
Wenn „die Jury" jemanden verurteilt der die Wahrheit sagt, gegen Menschen die
seid 25 Jahren wissentlich ihre Schäfchen belügen, wer kämpft dann willentlich
gegen die Wahrheit?
Kommen wir doch zu unserem Konfirmationstext 2005.
Offenbarung 21:8
Was aber die Feiglinge und die Ungläubigen und die betrifft, die zufolge ihrer
Unsauberkeit abscheulich sind, und Mörder und Hurer und solche, die Spiritismus
ausüben, und Götzendiener und alle Lügner, ihr Teil wird in dem See sein, der
mit Feuer und Schwefel brennt. Das bedeutet den zweiten Tod."
Da ich der Jury leider nicht den Gefallen tun kann abscheuliche Unsauberkeit vorzuweisen, damit er mich als Mörder, Hurer, Spiritist oder Götzendiener verurteilen kann, muss ich Ihn bitten auf die Lüge einzugehen.
Beweis mir 607 v.u.Z und wir unterhalten uns anschließend darüber wer seinen Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt hat.
„Die Jury" unterstellt mir ein negatives Motiv.
Welches Motiv aber hat die Wachtturm Gesellschaft?
Wer hat ein Vorteil davon das Daten genannt wurden?
Hat Gott ein Vorteil von unseren Lügen?
Muss Gott sich seine Schäfchen ergaunern?
Hast Du schon einmal in Erwägung gezogen das ich positive
Beweggründe haben könnte?
Reklamiert nicht die Wachtturm Gesellschaft für sich auch positiven Beweggründe?
Was ist die Folge davon das die Wachtturm Gesellschaft so oft „Ein Wolf! ein Wolf!" gerufen hat?
Hat das „binnen Kurzen" in Verbindung mit 1914 nicht unweigerlich die Folge dass man auf einen tatsächlich wahren Warnruf „Ein Wolf!" mit schläfriger Untätigkeit reagieren würde?
Ja, Jehovas Volk musste von Zeit zu Zeit seine Erwartungen
revidieren.
Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas
Zeitplan vorgesehen wurde.
Ja, aber warum revidieren wir erst wen wir dazu gezwungen werden und nicht wenn die Fakten auf dem Tisch liegen?
Und seid wann akzeptieren wir Eifer und Aufrichtigkeit
allein ohne genauer Erkenntnis?
Entschuldigt der blinde Eifer „der Jury" das verteufeln derjenigen die
weitsichtiger – mit einem weit vortrefflicheren Eifer - Gott dienen wollen?
Wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine zuverlässigen
Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen.
Haben aber, wie kein anderer auf der Erde, Gottes zuverlässige Verheißungen in
Misskredit gebracht.
Wie töricht ist es die aktuelle Lehrmeinung der Wachtturm Gesellschaft auf die gleiche Stufe mit Gott zu stellen.
Zu Behaupten, das der, der 1914 verneint, gegen Gott kämpft.
Die Beweise liegen auf der Hand, dass sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).
Es wäre aber nicht das erste Mal das ein Volk die Gunst Gottes verlor.
Dies erinnert mich an einen Film.
Johanna von Orléans mit Milla Jovovich.
Am Ende des Films stand Dustin Hoffman bei Johanna in der Gefängniszelle.
Johanna meinte zu Dustin Hoffman (ohne zu wissen das Dustin Hoffman Gott war): „Ich war Gott immer eine treue Dienerin. Ich habe alles getan was er mir befohlen hat und habe alle Aufträge erfüllt!"
Dustin Hoffman der Gott darstellte sagte fragend:
„Gott hat dir Aufträge erteilt?"
Johanna zögert: „Ja. Er gab mir viele Aufträge"
Gott: „So! Du meinst, Gott hat gesagt „ich brauche Dich Jan"?"
Johanna: „Nein. Aber er hat mir Zeichen geschickt."
Gott: „Zeichen! Was für Zeichen?"
Johanna: „Den Wind. Den Wind"
Gott: „Wind?"
Johanna: „und die Wolken, die läuteten"
Gott: „läutende Wolken?"
Johanna: „Der Tanz. Der Tanz. Der Tanz!"
Gott: „Hm. Der Tanz?"
Johanna zögert.
Dann ernst und voller Überzeugung sagt sie: „Das Schwert. Das Schwert das auf
der Wiese lag. Das war ein Zeichen"
Gott: „Nein. Das war ein Schwert auf einer Wiese"
Johanna: „Nein. Nein. Das war ein Zeichen"
Gott: „Nein. Das war ein Schwert auf einer Wiese"
Johanna: „Das kann ja nicht von selbst dahin geflogen sein! Das geht nicht! Es ist nicht von selbst da hin gekommen. Es ist nicht von selbst da hin gekommen."
Gott: „Das ist war. Jedes Ereignis hat eine Unzahl möglicher Ursachen. Warum versteifst du dich gerade auf die. Das Schwert kann so oder so auf die Wiese gekommen sein.
In dem Film sieht man eine Kampfszene. Ein auf einem Pferd sitzender Man wird getötet und verliert das Schwert.
Gott: „Das ist eine sehr plausibele Erklärung. Doch wie wär's mit dieser"
In dem Film sieht man eine Mann gegen Mann Schwertkampfszene. Ein Man wird erstochen und verliert das Schwert.
Gott: „Und es gibt noch andere Möglichkeiten."
In dem Film sieht man Soldaten auf der Flucht. Einer wirft sein Schwert fort.
Gott: „Oder noch schneller."
Ein Soldat wird mit dem Pfeil im Rücken getroffen.
Gott: „Und dabei ist noch nichts unerklärliches eingeschlossen."
Ein Mann wirft das Schwert einfach weg.
Gott: „Aber aus dieser unendlichen Anzahl an Möglichkeiten suchst du dir ausgerechnet diese aus"
Im Film öffnet sich die Wolkendecke und an einem Sonnenstrahl entlang gleitet das Schwert begleitet von gewaltiger orchestraler Musik langsam zu Boden auf die Wiese.
Gott: „Du hast nicht gesehen was wirklich war.
Jan.
Du hast gesehen was du sehen wolltest."
Die Wachtturm Gesellschaft glaubte Zeichen gesehen zu
haben.
Zeichen die sie zu einer zweifelsfreien Überzeugung gelangen ließ.
Für jedes dieser Ereignisse gab es hundert logische Erklärungen.
Da sie sich aber anmaßt besonders von Gott geleitet zu sein wählte sie
ausgerechnet das Wunder als Erklärung für diese Zeichen.
Heute wissen wir alle, das dies nicht das war, was Wirklich
war.
Die Wachtturm Gesellschaft hat gesehen was sie sehen wollte.
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aber nun sind wir wenigsten davon Überzeugt, was Sünde gegen den heiligen Geist
bedeutet!
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Wenn sich Pluralis Majestatis „Wir die Jury" also genauso sicher mit seiner Einschätzung bezüglich der Sünde gegen den heiligen Geist ist wie er mit 1914 sicher zu seien scheint, kann ich gut damit leben.
Andere User indes, kamen zu einem anderen, den Verfasser besser würdigenden Urteil. Etwa diesem:
Geschrieben von Herr Bert am 26. Dezember 2005 11:11:17:
Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege - Tür 24 gesegnete Weihnachten geschrieben von anonym am 24. Dezember 2005 00:24:17:
Hi anonym!
War's das?
Das war das Ausführlichste und Präziseste was ich je zum Thema 1914 gelesen habe und möchte mich bei Dir herzlich bedanken. Etwa am fünften Tag bin ich durch Zufall auf die Seite gestoßen. Beinahe hätte ich die Seite nicht wieder gefunden da ich kein Lesezeichen gesetzt hatte. Zuerst dachte ich „was ist das den für ein Spinner" – aber man muss wirklich sagen da ist ein Schuh draus geworden.
Drei Sachen möchte ich anmerken.
1. Angenommen 1914 wird abgeschafft – was dann?
2. Mir ist durch diese postings bewusst geworden das meine innere Stimme mir
schon längst gesagt hat dass hier etwas nicht stimmt. Nur habe ich dies immer
ignoriert. Warum eigentlich?
3. Den besten Beitrag fand ich den Leserbrief über die Zensur des eigenen
Denkens. Gar nicht mal so sehr wegen dem einen Leserbrief sondern weil mir hier
erst bewusst geworden ist wie viel hunderte selbstbeweihräuchernde Leserbriefe
im Wachtturm abgedruckt worden sind. Das ist doch ein erschüttender,
abscheulicher Eigenlob. Schämt sich den deswegen niemand?
Mehrfach hast Du gefragt „Was wen Gott uns eines Tages
WIRKLICH sagen will „Leute, schließt die Tür der Arche!"?
Den Wachtturm kann und wird Gott dazu nicht mehr verwenden können.
Selten das mir Bibelstudium so viel Spaß gemacht hat.
Vielleicht sollte auch noch dieses Selbstzeugnis des Autors zitiert werden:
Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 18:27:44:
Als Antwort auf: Re: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2005 12:09:54:
In einem hat „Die Jury" Recht.
Seid drei Monaten habe ich zu jeder erdenklichen Tages- und
Nachtzeit in dem Thema 1914 gesteckt.
Unerbittlich.
Ich habe über 100 Bücher der Wachtturm Gesellschaft
gelesen.
Jahrgangsweise Wachttürme gewälzt.
Traktate, Broschüren, Jahrbücher, Briefe…
Ich habe nur noch 1914 gehört, gesehen, gedacht, gelesen, geredet, geschrieben, gegessen, geträumt und geatmet.
Meine Frau hat mich mal zum Einkaufen geschickt.
Ich stand also vor dem Supermarkt Regal und dachte „wie dies mit 1914
zusammenhängt". ...
Nachstehend die etwas verstreuten Postings, dann nochmals zusammengefasst
Siehe thematisch auch die Forumsarchive A145 b i s Forumsarchiv A147
Geschrieben von anonym am 01. Dezember 2005 00:56:48:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa
sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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„Einige meiner besten Freunde waren bei Ihnen zu Gast"
IM April 1983 besuchte Frederick W. Franz, der damals in der leitenden
Körperschaft der Zeugen Jehovas diente, die Bundesvollzugsanstalt in Atlanta
(USA).
Es war ihm sehr an diesem Besuch gelegen. Beim Betreten des Gebäudes wandte er
sich an den Wachmann, der im Foyer am Schreibtisch saß, und sagte:
„Einige meiner besten Freunde waren bei Ihnen zu Gast. Ich finde, das sollten
Sie wissen!"
Der Mann wirkte, gelinde gesagt, verwirrt.
Worüber sprach F. W. Franz?
Etwa 64 Jahre zuvor waren Joseph F. Rutherford und seine sieben Gefährten
fälschlich der Verschwörung angeklagt worden.
Später arbeiteten Bruder Rutherford und Bruder Franz zusammen und wurden gute
Freunde.
Seit J. F. Rutherfords Tod waren mittlerweile über 40 Jahre vergangen, und F. W.
Franz, der selbst inzwischen etwa 90 Jahre alt war, freute sich, den Ort zu
besuchen, an dem sein Freund vor so langer Zeit inhaftiert war.
Zweifellos dachte er an die Arbeit, die Bruder Rutherford und seine Gefährten
hinter diesen Mauern geleistet hatten.
Was hatten sie dort getan?
Bald nach ihrer Ankunft sagte der stellvertretende Gefängnisdirektor zu J. F.
Rutherford und seinen Gefährten:
„Wir werden Ihnen etwas zu arbeiten geben. Also, was können Sie?"
„Herr Direktor", antwortete A. H. Macmillan, einer der acht,
„ich habe mein ganzes Leben nichts anderes getan als gepredigt.
Haben Sie hier irgend etwas in dieser Art?"
„Nein, mein Herr! Gerade deshalb sind Sie ja hier, und hier werden Sie nicht
predigen, das kann ich Ihnen jetzt schon sagen."
Einige Wochen vergingen.
Von allen Gefängnisinsassen wurde erwartet, sich sonntags zum Gottesdienst in
der Gefängniskapelle einzufinden, und wer wollte, konnte hinterher noch der
Sonntagsschule beiwohnen.
Die acht Männer beschlossen, ihre eigene Bibelstudienklasse aufzumachen und den
Unterricht abwechselnd durchzuführen.
„Einige Neugierige schauten herein, und es wurden immer mehr", berichtete Bruder
Rutherford später.
Bald zählte die ursprünglich 8köpfige Gruppe 90 Besucher.
Wie wurde der Bibelunterricht von den Häftlingen aufgenommen?
Einer von ihnen sagte:
„Ich bin 72 Jahre alt und mußte erst hinter Gitter kommen, um von der Wahrheit
zu erfahren.
Aus diesem Grund bin ich froh, daß man mich ins Gefängnis gesteckt hat."
Ein anderer Häftling bemerkte:
„Ich werde bald entlassen.
Es tut mir leid, daß ich gehen muß . . . Können Sie mir sagen, wo ich Menschen
wie Sie finden kann, wenn ich weggehe?"
Am Abend vor ihrer Entlassung erhielten die acht Männer von einem jungen
Häftling, der ihren Unterricht besucht hatte, einen bewegenden Brief.
Er schrieb: „Ich möchte Ihnen mitteilen, daß Sie mich mit dem Wunsch
zurücklassen, ein besserer, edlerer Mensch zu werden, falls das einem verderbten
und weltmüden Wrack wie mir überhaupt möglich ist . . . Ich fühle mich schwach,
sehr schwach, niemand weiß dies besser als ich selbst, aber ich werde versuchen
und wenn nötig mit mir kämpfen, den Samen, den Sie gesät haben, aufgehen zu
lassen, damit ich nicht nur mir selbst, sondern auch meinen Mitmenschen helfen
kann. Aus dem Mund eines Menschen wie mir mag das alles ziemlich seltsam
klingen, aber tief, ganz tief in meinem Herzen meine ich es so, jedes einzelne
Wort."
Heute, mehr als 80 Jahre später, säen Jehovas Zeugen in der Strafanstalt in
Atlanta — und in vielen anderen Gefängnissen — nach wie vor den Samen der
Wahrheit aus (1. Korinther 3:6, 7).
Erwachet 2001 22. 11. S. 20-21
Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
Kap. 29 S. 649-654
„Gegenstand des Hasses aller Nationen"
Während dieser Periode leidenschaftlicher nationalistischer Gefühle hielten
Geistliche in Philadelphia in den Vereinigten Staaten eine Konferenz ab, auf der
eine Resolution angenommen wurde, die eine Überarbeitung des Spionagegesetzes
forderte, damit Personen, die dagegen verstießen, vor ein Kriegsgericht gestellt
und mit dem Tode bestraft werden könnten.
John Lord O'Brian, Sonderbeauftragter des Justizministers in
Kriegsangelegenheiten, wurde ausgewählt, die Angelegenheit dem Senat vorzulegen.
Der Präsident der Vereinigten Staaten ließ nicht zu, daß diese Vorlage zum
Gesetz wurde. Aber James Franklin Bell, Generalmajor der US-Armee, enthüllte J.
F. Rutherford und W. E. Van Amburgh in einem Wutanfall, was sich auf der
Konferenz ereignet hatte und daß man beabsichtigte, die Vorlage gegen die
geschäftsführenden Vorstandsmitglieder der Watch Tower Society zu verwenden.
Offizielle Akten der US-Regierung zeigen, daß spätestens ab dem 21. Februar 1918
John Lord O'Brian persönlich mit dem Sammeln von Beweismaterial gegen die
Bibelforscher zu tun hatte.
Der Sitzungsbericht des Kongresses vom 24. April und vom 4. Mai enthält Notizen
von John Lord O'Brian, in denen er nachdrücklich argumentiert, daß er die
Bibelforscher nicht erfolgreich strafrechtlich verfolgen könne, wenn das Gesetz
Äußerungen erlaube über das, „was wahr ist, mit guten Motiven und vertretbaren
Zielen" — wie es in der sogenannten France-Novellierung des Spionagegesetzes
festgelegt und vom US-Senat gebilligt worden sei.
In Worcester (Massachusetts) nutzte „Reverend" B. F. Wyland das Kriegsfieber aus
und behauptete, die Bibelforscher betrieben Propaganda für den Feind.
Er veröffentlichte einen Artikel im Daily Telegram, in dem er erklärte:
„Eine der patriotischen Pflichten, denen Sie als Bürger gegenüberstehen, ist die
Unterdrückung der International Bible Students Association, deren Hauptbüro in
Brooklyn ist.
Sie hat unter dem Deckmantel der Religion in Worcester deutsche Propaganda
betrieben, indem sie ihr Buch ‚Das vollendete Geheimnis' verkauft hat."
Ohne Umschweife sagte er den Behörden, es sei ihre Pflicht, die Bibelforscher zu
verhaften und sie daran zu hindern, weiterhin Zusammenkünfte abzuhalten.
Im Frühling und im Sommer 1918 wurden die Bibelforscher sowohl in Nordamerika
als auch in Europa überall verfolgt.
Unter den Anstiftern waren Geistliche der Baptisten, Methodisten, Episkopalen,
Lutheraner, Katholiken und anderer Kirchen.
Ohne Durchsuchungsbefehl beschlagnahmten Beamte biblische Literatur, und viele
Bibelforscher warf man ins Gefängnis. Andere wurden vom Pöbel gejagt,
geschlagen, ausgepeitscht, geteert und gefedert, oder ihnen wurden Rippen
gebrochen oder Schnittwunden am Kopf beigebracht.
Einige wurden zu Krüppeln gemacht. Christliche Männer und Frauen wurden ins
Gefängnis geworfen und dort ohne Anklage oder Gerichtsverfahren festgehalten.
Mehr als einhundert Einzelfälle solch verbrecherischer Behandlung wurden im
Goldenen Zeitalter vom 29. September 1920 (engl.) geschildert.
Der Spionage angeklagt
Der Höhepunkt kam am 7. Mai 1918, als in den Vereinigten Staaten Haftbefehl
gegen J. F. Rutherford, den Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society,
und seine vertrauten Mitarbeiter erlassen wurde.
Am Tag zuvor waren in Brooklyn (New York) zwei Anklageschriften gegen Bruder
Rutherford und seine Gefährten ausgestellt worden.
Sollte die eine nicht den gewünschten Erfolg erzielen, wollte man die andere
vorlegen.
Die erste Anklageschrift, die eine größere Anzahl Einzelpersonen beschuldigte,
enthielt vier Anklagepunkte:
Zwei beschuldigten sie der Verschwörung als einer Verletzung des
Spionagegesetzes vom 15. Juni 1917, und in zwei weiteren wurde ihnen
vorgeworfen, ihre illegalen Vorhaben auszuführen oder es zu versuchen. Es wurde
behauptet, sie hätten sich verschworen, um zum Ungehorsam und zur Verweigerung
der Dienstpflicht in den Streitkräften der Vereinigten Staaten anzustiften, und
sie hätten sich verschworen, die Rekrutierung und Anwerbung von Männern für
solche Dienste zu behindern, und das, während sich die Nation im Krieg befinde;
ferner hätten sie beides versucht oder tatsächlich getan.
Die Anklageschrift erwähnte besonders die Veröffentlichung und Verbreitung des
Buches Das vollendete Geheimnis.
Die zweite Anklageschrift legte einen Scheck, der nach Europa gesandt worden war
(er war für das biblische Schulungswerk in Deutschland bestimmt), als gegen die
Interessen der Vereinigten Staaten gerichtet aus.
Als die Angeklagten vor Gericht gebracht wurden, ging man nach der ersten
Anklageschrift mit den vier Anklagepunkten vor.
Noch eine andere Anklageschrift, in der man sich auf das Spionagegesetz berief,
war damals in Scranton (Pennsylvanien) gegen C. J. Woodworth und J. F.
Rutherford anhängig.
Doch gemäß einem Brief von John Lord O'Brian vom 20. Mai 1918 befürchteten
einige im Justizministerium, daß der Bezirksrichter Witmer, vor dem der Fall
verhandelt werden sollte, nicht mit ihrer Auslegung des Spionagegesetzes
übereinstimmen würde; sie legten es dahin gehend aus, daß die Tätigkeit von
Personen zu unterdrücken sei, die aus aufrichtiger religiöser Überzeugung etwas
sagten, was andere als Antikriegspropaganda auffassen könnten.
Das Justizministerium hielt daher den Fall in Scranton in der Schwebe bis zur
Entscheidung des Falles in Brooklyn. Auch lenkte die Regierung die Situation so,
daß Richter Harland B. Howe aus Vermont, von dem John Lord O'Brian wußte, daß er
mit seiner Ansicht über solche Angelegenheiten übereinstimmte, in dem Fall als
Richter im US-Bezirksgericht für den östlichen Distrikt von New York amtieren
würde. Mit Isaac R. Oeland und Charles J. Buchner, einem Katholiken, als
Vertreter der Anklage kam der Fall am 5. Juni vor Gericht.
Während der Verhandlung beobachtete Bruder Rutherford, daß katholische Priester
häufig mit Buchner und Oeland konferierten.
Im Verlauf des Verfahrens zeigte es sich, daß die geschäftsführenden
Vorstandsmitglieder der Gesellschaft und diejenigen, die das Buch
zusammengestellt hatten, nicht die Absicht verfolgt hatten, die
Kriegsanstrengungen des Landes zu behindern.
Die während des Verfahrens vorgebrachten Beweise belegten, daß der Plan, dieses
Buch zu schreiben, ja überhaupt der größte Teil der Manuskripte fertig war,
bevor die Vereinigten Staaten den Krieg erklärten (am 6. April 1917), und daß
der ursprüngliche Vertrag über die Herausgabe unterschrieben worden war, bevor
die Vereinigten Staaten das Gesetz verabschiedet hatten (am 15. Juni), das die
Angeklagten angeblich gebrochen hatten.
Die Anklagevertretung verwies auf Zusätze in dem Buch, die im April und Juni
1917 während der Überarbeitung des Textes und beim Korrekturlesen gemacht worden
waren.
Dazu gehörte ein Zitat von John Haynes Holmes, einem Geistlichen, der
nachdrücklich erklärt hatte, der Krieg sei ein Vergehen gegen das Christentum.
Einer der Verteidiger wies darauf hin, daß das Werk des Geistlichen mit dem
Titel A Statement to My People on the Eve of War (Eine Erklärung an mein Volk am
Vorabend des Krieges) zur Zeit des Prozesses in den Vereinigten Staaten immer
noch zum Verkauf angeboten wurde.
Weder der Geistliche noch der Verleger stand deswegen unter Anklage. Aber die
Bibelforscher, die sich auf seine Predigt bezogen, wurden für die Meinung, die
darin zum Ausdruck kam, zur Rechenschaft gezogen.
In dem Buch wurde der Allgemeinheit nicht gesagt, sie habe kein Recht, sich
am Krieg zu beteiligen.
Aber bei der Erklärung von Prophezeiungen wurde aus Wacht-Turm-Ausgaben von 1915
zitiert, um die Inkonsequenz der Geistlichen aufzuzeigen, die einerseits
behaupteten, Christi Diener zu sein, andererseits aber kriegführenden Ländern
als Rekrutierungshelfer dienten.
Als man erfuhr, daß die Regierung etwas gegen das Buch einzuwenden hatte,
schickte Bruder Rutherford sofort ein Telegramm an die Druckerei, um die
Produktion zu stoppen, und gleichzeitig sandte man einen Vertreter der
Gesellschaft zum militärischen US-Geheimdienst. Er sollte herausfinden, um was
für Einwände es sich handelte.
Sobald man in Erfahrung gebracht hatte, daß die Seiten 247 bis 253 des Buches
beanstandet wurden, weil der Krieg im Gange war, gab die Gesellschaft die
Anweisung, diese Seiten aus allen Exemplaren des Buches herauszuschneiden, bevor
es der Öffentlichkeit angeboten würde.
Und als die Regierung die Bezirksstaatsanwälte davon in Kenntnis setzte, daß
eine weitere Verbreitung ein Verstoß gegen das Spionagegesetz sei (obwohl die
Regierung der Gesellschaft gegenüber eine Stellungnahme zu dem Buch in seiner
abgewandelten Form ablehnte), ordnete die Gesellschaft an, das Buch vorerst
nicht mehr in der Öffentlichkeit zu verbreiten.
Warum solche harten Strafen?
Ungeachtet all dessen sprachen am 20. Juni 1918 die Geschworenen alle
Angeklagten in allen Anklagepunkten schuldig.
Am Tag darauf wurden sieben von ihnen zu je viermal 20 Jahren verurteilt, die
gleichzeitig verbüßt werden sollten.
Am 10. Juli wurde der achte zu viermal 10 Jahren verurteilt, die ebenfalls
gleichzeitig zu verbüßen waren. Wie hart waren diese Urteile?
Der Präsident der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, räumte in einem Brief vom
12. März 1919 an den Justizminister ein:
„Die Freiheitsstrafen sind offensichtlich unangemessen hoch."
Tatsächlich hatte der Mann, der in Sarajevo die tödlichen Schüsse auf den
Thronfolger der österreichisch-ungarischen Monarchie abfeuerte — und damit
Ereignisse auslöste, die die Nationen in den Ersten Weltkrieg stürzten —, keine
härtere Strafe erhalten. Sein Urteil lautete auf 20 Jahre Gefängnis — nicht
viermal 20 Jahre, wie im Fall der Bibelforscher.
Aus welchem Motiv heraus wurden die Bibelforscher zu langen Freiheitsstrafen
verurteilt?
Richter Harland B. Howe erklärte:
„Nach Meinung des Gerichts stellt die religiöse Propaganda, für die diese
Angeklagten energisch eingetreten sind und die sie im ganzen Land sowie unter
unseren Verbündeten betrieben haben, eine größere Gefahr dar als eine ganze
deutsche Division. . . .
Jemand, der seinen Glauben verkündigt, hat gewöhnlich viel Einfluß, und wenn er
aufrichtig ist, um so mehr.
Das verschlimmert ihr begangenes Unrecht, statt es zu mildern.
Daher hat das Gericht beschlossen, daß es nur klug ist, diese Leute hart zu
bestrafen."
Interessanterweise sagte Richter Howe, bevor er das Strafurteil verkündete, aber
auch, daß die Verteidiger nicht nur die Justizbeamten der Regierung
unglaubwürdig gemacht und angegriffen hätten, sondern auch „alle Geistlichen im
ganzen Land".
Gegen die Entscheidung wurde sofort Berufung eingelegt.
Doch Richter Howe lehnte eine Kaution bis zur Verhandlung des Einspruchs
willkürlich ab, und am 4. Juli, bevor ein drittes und letztes Rechtsmittel für
eine Kaution eingelegt werden konnte, wurden die ersten sieben Brüder schnell in
die Bundesstrafanstalt in Atlanta (Georgia) gebracht.
Später wurde bewiesen, daß das äußerst befangene Gericht 130 Verfahrensfehler
gemacht hatte.
Es dauerte Monate, die für das Berufungsverfahren erforderlichen Papiere
vorzubereiten.
Inzwischen war der Krieg vorüber.
Am 19. Februar 1919 sandten die acht inhaftierten Brüder eine dringende Bitte um
Straferlaß an Woodrow Wilson, den Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Zahlreiche Bürger schickten Briefe an den neu ernannten Justizminister, in denen
sie sich nachdrücklich für die Freilassung der Brüder einsetzten.
In Beantwortung der Anfrage des Justizministers empfahl Richter Howe am 1. März
1919 „sofortige Strafmilderung".
Das hätte zwar die Strafdauer verkürzt, aber gleichzeitig wäre dadurch die
Schuld der Angeklagten bestätigt worden.
Bevor es soweit kam, stellten die Rechtsanwälte der Brüder dem Bundesanwalt eine
gerichtliche Verfügung zu, die den Fall vor das Berufungsgericht brachte.
Am 21. März 1919, neun Monate nachdem Rutherford und seine Gefährten verurteilt
worden waren — der Krieg war inzwischen vorüber —, ordnete das Berufungsgericht
an, alle acht Angeklagten gegen Kaution aus der Haft zu entlassen, und am 26.
März kamen sie in Brooklyn gegen eine Kaution von je 10 000 Dollar frei.
Am 14. Mai 1919 entschied das Berufungsgericht in New York:
„Die Angeklagten in diesem Rechtsfall hatten nicht das maßvolle und
unparteiische Gerichtsverfahren, auf das sie ein Anrecht gehabt hätten, und aus
diesem Grunde ist das Urteil aufgehoben."
Der Fall wurde zurückverwiesen für ein neues Gerichtsverfahren.
Nachdem die Angeklagten jedoch auf Vorladung fünfmal vor Gericht erschienen
waren, verkündete der Staatsanwalt am 5. Mai 1920 in einer öffentlichen
Gerichtsverhandlung in Brooklyn, daß die Anklage fallengelassen wurde.
Warum?
Wie aus einem Schriftwechsel hervorgeht, der in den Nationalarchiven der
Vereinigten Staaten aufbewahrt wird, fürchtete das Justizministerium, den Fall
zu verlieren, wenn er vor unbefangene Geschworene gebracht würde, da die
Kriegshysterie abgeklungen war.
Der Bundesanwalt L. W. Ross legte in einem Brief an den Justizminister dar, er
denke, es wäre für ihre Öffentlichkeitsarbeit besser, wenn sie auf eigene
Initiative erklärten, daß der Fall nicht länger verfolgt werde.
Am selben Tag, dem 5. Mai 1920, wurde die andere Anklage, die im Mai 1918 gegen
J. F. Rutherford und vier seiner Gefährten erhoben worden war, ebenfalls
fallengelassen.
Danielbuch 9 S. 142-143 Wer wird die Welt regieren? ***
Die „Heiligen", die von dem „kleinen" Horn (der anglo-amerikanischen
Weltmacht) verfolgt wurden, sind Jesu geistgesalbte Nachfolger auf der Erde
(Römer 1:7; 1. Petrus 2:9). Viele Jahre vor dem Ersten Weltkrieg machte der
Überrest dieser Gesalbten die Öffentlichkeit warnend darauf aufmerksam, daß 1914
die „bestimmten Zeiten der Nationen" enden würden (Lukas 21:24). Als in jenem
Jahr Krieg ausbrach, wurde offenkundig, daß das „kleine" Horn diese Warnung
außer acht gelassen hatte, denn es fuhr fort, die gesalbten „Heiligen" zu
befehden. Die anglo-amerikanische Weltmacht widersetzte sich sogar ihrem
Bemühen, dem Gebot (oder „Gesetz") Jehovas nachzukommen, die gute Botschaft vom
Königreich weltweit zu einem Zeugnis zu predigen (Matthäus 24:14). Auf diese
Weise versuchte das „kleine" Horn, „Zeiten und Gesetz zu ändern".
28 Jehovas Engel sprach von einem prophetischen Zeitabschnitt: „eine Zeit und
Zeiten und eine halbe Zeit". Wie lang ist dieser Zeitabschnitt?
Bibelkommentatoren stimmen im allgemeinen darin überein, daß damit dreieinhalb
Zeiten gemeint sind — die Summe von einer Zeit, zwei Zeiten und einer halben
Zeit. Da sich Nebukadnezars „sieben Zeiten" des Wahnsinns auf sieben Jahre
beliefen, handelt es sich bei den dreieinhalb Zeiten um dreieinhalb Jahre
(Daniel 4:16, 25). Die Wiedergabe in der Guten Nachricht Bibel lautet: „Ein Jahr
und zwei Jahre und ein halbes Jahr wird das Volk Gottes in seine Gewalt
gegeben." In der Übersetzung von Dr. Hermann Menge ist zu lesen: „Sie werden
seiner Gewalt preisgegeben sein ein Jahr, zwei Jahre und ein halbes Jahr." Die
Einheitsübersetzung und die Jerusalemer Bibel weisen in einer Fußnote darauf
hin, daß es sich um dreieinhalb Jahre handelt. Von demselben Zeitabschnitt ist
in Offenbarung 11:2-7 die Rede, wo es heißt, daß Gottes Zeugen 42 Monate oder 1
260 Tage in Sacktuch gekleidet predigen und anschließend getötet werden würden.
Wann begann und wann endete dieser Zeitabschnitt?
Danielbuch Kap. 9 S. 143-144 Wer wird die Welt regieren? ***
31 Die Befehdung der Gesalbten Gottes erreichte am 21. Juni 1918 den
Höhepunkt, als J. F. Rutherford und führende Mitglieder der Watch Tower Bible
and Tract Society auf Grund von Falschanklagen zu hohen Haftstrafen verurteilt
wurden. In der Absicht, „Zeiten und Gesetz zu ändern", hatte das „kleine" Horn
das organisierte Predigtwerk praktisch zum Erliegen gebracht (Offenbarung 11:7).
So endete der vorhergesagte Zeitabschnitt von 'einer Zeit und Zeiten und einer
halben Zeit' im Juni 1918.
32 Aber die „Heiligen" wurden, als das „kleine" Horn sie befehdete, nicht
ausgerottet. Wie in der Offenbarung vorausgesagt, folgte nach einer kurzen Zeit
der Untätigkeit eine Wiederbelebung und Reaktivierung der gesalbten Christen
(Offenbarung 11:11-13). Der Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society
und seine Gefährten wurden am 26. März 1919 aus dem Gefängnis freigelassen und
später von den Falschanklagen, die gegen sie erhoben worden waren,
freigesprochen. Sogleich begann der gesalbte Überrest, sich für weitere
Tätigkeit zu reorganisieren. Was stand indes dem „kleinen" Horn bevor?
Danielbuch Kap. 17 S. 291-292 Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes
identifizieren ***
Hat in der Zeit des Endes eine solche geistige Wiederbelebung der gesalbten
Diener Gottes stattgefunden? Ja. Es ist geschichtlich verbürgt, daß 1918 ein
kleiner Überrest gesalbter Christen außergewöhnlich heftig angegriffen und ihr
organisierter öffentlicher Predigtdienst unterbrochen wurde. 1919 kamen sie dann
entgegen allen Erwartungen in geistigem Sinne wieder zum Leben. Diese Tatsachen
entsprechen der Beschreibung der Auferstehung, die in Daniel 12:2 vorausgesagt
worden ist. Viele wachten in jener Zeit und später geistig auf. Traurigerweise
blieben aber nicht alle geistig lebendig. Diejenigen, die es sich nach ihrem
Erwachen erwählten, den messianischen König zu verwerfen und den Dienst für Gott
aufzugeben, ernteten 'Schmach und Abscheu auf unabsehbare Zeit', wie in Daniel
12:2 angekündigt worden war (Hebräer 6:4-6). Die treuen Gesalbten machten sich
dagegen ihre geistige Wiederbelebung zunutze und unterstützten loyal den
messianischen König. Letzten Endes führt ihre Treue zu „Leben auf unabsehbare
Zeit", wie die Prophezeiung sagt. Die geistige Vitalität, die sie angesichts von
Gegnerschaft erkennen lassen, hilft uns heute, sie zu identifizieren.
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Der Kriegsdienst den die Brüder 1914 leisteten entspricht immer noch unserer
heutigen aktuellen Lehrmeinung.
Unter anderem aus zwei Gründen
1. Wir sind keine Pazifisten
Würde uns heute Gott glaubhaft zu verstehen geben, das wir für seinen heiligen
Krieg zu den Waffen greifen sollen, würden wir dies tun.
Die heiligen Kriege Israels werden von uns gutgeheißen.
2. Wir sagen nach wie vor – Anglo-Amerika ist das wilde Tier, das Schaf mit dem
Drachenkopf aus dem Frösche springen, Bestandteil des abscheulichen Dinges das
an heiliger Stätte steht.
Die Wachtturmgesellschaft hat den Brüdern damals nur glaubhaft versichert dass
sie zusammen mit Jesus und dem Deutschen Kaiser gegen das Böse zu den Waffen
greifen sollen.
Erst zum Ende des ersten Weltkrieges – mit dem Kriegseintritt Amerikas sagte man
das man in der falschen Armee diente.
Deswegen war ihr handeln Böse.
Deswegen verloren sie den Schutz Jehovas und wurden zu Recht angeklagt.
Als verurteilte hatten sie nun zwei Möglichkeiten zu reagieren:
1. Ich habe ein Fehler gemacht - tut mir leid - soll nicht mehr vorkommen
2. Ich wurde unrecht behandelt ich bin unschuldig
Entweder sie bekennen offen ihre Schuld oder – und diesen Weg wählten sie – sie
vertuschten, verbargen, verschwiegen, verschleierten, verheimlichten schrieben
die Geschichte um so gut es ging.
WT 98 1. 1. S. 32 Eine nachdenklich stimmende Antwort ***
Die zwei Weltkriege unseres Jahrhunderts brachen beide in Ländern der
Christenheit aus und kosteten 50 bis 60 Millionen Menschen das Leben.
Von Jehovas Zeugen kann jedoch richtigerweise gesagt werden, daß sie sich weder
an diesen Kriegen beteiligten noch in irgendwelche momentanen
Auseinandersetzungen verwickelt sind.
Wie kommt das?
Als Leser schulden Sie es sich, mehr über die starken Bande der christlichen
Liebe und Einheit zu erfahren, die zwischen den über fünf Millionen Zeugen
Jehovas auf der ganzen Erde bestehen. (Vergleichen Sie bitte Jesaja 2:4.)
Sie waren nicht Gegenstand des Hasses aller Nationen sondern nur von einer
Allianz gehasst – Anglo-Amerika.
Nach dem Spionagegesetz und nicht Religiöse Verfolgung.
Blutschuld entzog Gottes Schutz - nicht die Erfüllung von Prophezeiungen.
Kriegshetze gegen eine Seite – gegen das böse – gegen Anglo-Amerika.
WT 89 1. 4. S. 20 Die Stunde des Gerichts Gottes ist gekommen ***
18 In der nächsten Szene aus Offenbarung 13 wird gemäß Vers 11 geschildert,
wie „ein anderes wildes Tier aus der Erde" aufsteigt, „und es hatte zwei Hörner
gleich einem Lamm, doch begann es zu reden wie ein Drache". Dieses zweihörnige
Tier ist die politische Verbindung Anglo-Amerika. Das Tier hat insofern etwas
Lammähnliches an sich, als es vorgibt, friedfertig zu sein und die
fortschrittlichste Regierungsform zu haben. Aber es redet wie ein Drache, wie
Satan, und wird als ein „anderes wildes Tier" bezeichnet, weil sein
Herrschaftsgebaren an ein wildes Tier erinnert. Es übt Druck aus, droht und
greift sogar zu Gewalt, wo immer seine Herrschaftsform nicht akzeptiert wird. Es
fordert nicht zur Unterwerfung unter Gottes Königreich auf, sondern zur
Unterwerfung unter die Welt Satans. Deshalb sagt Vers 14: „Es führt die irre,
die auf der Erde wohnen."
Was stand in dem Buch das Vollendete Geheimnis auf das in dem Gerichtsurteil
Bezug genommen wurde?
Seite 82:
Zu unserer ewigen Scham sei gesagt, dass in Bezug auf unsere Mordtaten, die
Vereinigten Staaten an der Spitze aller zivilisierten Länder marschieren –
jährlich über 8000.
Das Verhältnis der Mordtaten in den Neu-England Staaten zu denen in London ist
wie zwölf zu eins; für Californien ist das Verhältnis 75 zu eins, für Nevada 245
zu eins.
Jede Nation denkt von sich dass sie die klügsten Leute hat, dass sie die
allerbesten Kanonen hat, dass sie in Allen das Beste hat, und es ist dieses
hochgespannte Selbstgefühl, das die Nationen in den gegenwärtigen Krieg
hineintrieb.
Jede Nation denkt von sich, dass sie so gut und so groß ist, dass Gott gar nicht
anders kann, als ihnen den Sieg zu geben.
Seite 164:
Der jetzt tobende große Völkerkrieg ist ganz sicherlich das Werk böser Geister,
und der Kaiser ist gewisslich nicht der einzige gescheite Herrscher, der durch
die bösen Geister betrogen und getäuscht worden ist, wie die Geschichte später
noch einmal beweisen wird.
(Anglo-Amerika die bösen Geister die den gescheiten Deutschen Kaiser betrügen.)
Seite 268:
Englands Handlungen in der Opiumfrage, indem es durch Gewaltmaßregeln China
zwang, dem Opium Einlaß zu gewähren, ist Beweis genug für seinen Satanischen
Charakter.
(Hier wird England mit dem Kleinen Horn das wie ein Drache redete verglichen.
Siehe auch Danielbuch Seite 140 oder Offenbarungsbuch Seite 193/194. Im
folgenden Text wird Chinas Kampf gegen das Opium beschrieben. Wenn China auf das
Christliche der Engländer appelliert setzt das Buch jedes Mal ein Fragezeichen
in Klammern hinter „Christlich". England wird als der Antichrist bezeichnet.)
In dem oben Zitierten Buch Jehovas Zeugen Verkündiger des Vorsatzes Gottes wird
das Zitat des Gerichts von Richter Harland B. Howe durch drei Punkte abgekürzt.
Was sagte das Gericht, das hier im Text verschwiegen wird?
„Wenn Sie Kanonen und Schwerter genommen hätten" sagte der Richter
und würden sich mit den deutschen Armeen verbunden haben, so würde es nicht so
schlimm gewesen sein, als die Erfolge ihrer Propaganda.
Wer Religion Predigt, hat großen Einfluss, und desto mehr, je aufrichtiger er es
meint.
Das weiseste was man mit solchen Personen tun kann ist nur eine ernste Strafe.
Wachtturm Okt,Nov,Dez 1918 Seite 107
Wir erwarteten dass durch diesen Krieg Jesus die neue Regierung auf der Erde
aufrichten wird.
WT 10.1914 S. 147
Wir glaubten dass der Sozialismus der Sauerteig ist der die ganze Ordnung zum
gehren bringt.
Das der Kaiser das Deutsche Volk im Kampfe einen wird.
Das Gottes Königreich den Sozialismus mit seinen Weltverbesserungsplänen
beseitigen wird.
WT 10.1914 S. 147
Die Leserbriefe der Deutschen Soldaten wurden von Bruder Russel am
Frühstückstisch selber vorgelesen.
Bethel Brooklyn 11.August 1915
Nur einige Zeilen, um euch mitzuteilen wie die verschiedenen Briefe der lieben
Brüder im Felde erfreut haben. Für den Familienkreis übersetzt wurden sie am
Tische von Bruder Russel selbst vorgelesen. Erquickend aber auch sehr
beschämend. Sie zeugten von einer herrlichen Charakterreife.
WT Oktober 1915 Seite 159
Weltweit wurde ganz klar für die Deutsche und Türkische Allianz Stellung
bezogen.
Die Türken werden dafür sorgen dass die Juden in Jerusalem Zion wieder errichten
können.
Das zertreten der Juden hat aufgehört.
WT 2.1915 Seite 27
Die Russen sind schrecklicher als Tyrannen. Die Deutschen befreien und
beschützen die Dorfbewohner in Lodz.
WT 2.1915 Seite 32
„England verletzt Menschenrechte.
Wie lange noch?
Wir geben zu dass wir eine gewisse Bangigkeit empfinden wenn wir an das Thema
vom Krieg herantreten.
Es ist sicherlich nicht umsonst wenn die Schrift sagt:
„Wenn dein Feind hungert so speise ihn (Römer 12:20)
Und wenn angebliche Britische Christen die Vorschriften des Meisters übertreten
und versuchen die deutschen Christen verhungern zu lassen, so wundern wir uns
nicht darüber, dass die letzteren in jeder Weise auf Widervergeltung sinnen.
Es wäre gewiss weiser gewesen wen England das Völkerrecht beobachtet und sich an
die Vorschriften Jesu gehalten hätte.
WT März 1916 Seite 35 - 39
(Zwei Anmerkungen hierzu:
Erstens. Ich habe keine verbrechen der Deutschen Soldaten in den Berichten
gefunden.
Zweitens. Die Britischen Christen werden mit „angebliche Christen" tituliert die
Deutschen nicht.
Auf fünf Seiten werden Verbrechen Londons und Moskaus aufgezählt nur eines
nachfolgend als Beispiel)
Die Russen sind Bestialische Tartaren
Die Russen haben in Galizien die Bestialität der Tartarenherrschaft in den
modernen Krieg wieder eingeführt und gebrauchen beim Angriff auf den Feind
hilflose Menschen zu ihrer Deckung.
Es ist wahr diese menschlichen wesen waren Juden; nicht Gefangene sondern am
Kampfe Unbeteiligte, Männer, junge und alte, auch Frauen und Kinder. Es war in
Radworna wo das Unsagbare, Unbeschreibliche stattfand. Die Russen trieben
fünfzehnhundert jüdische Familien zusammen – darunter achtzigjährige und junge
Frauen mit Säuglingen, Schulkinder jeglichen Alters, insgesamt etwa
siebentausend Seelen – und schoben sie als menschliche Deckung gegen die
Österreichische Schlachtfront und marschierten unmittelbar hinter ihren Opfern
her. Man findet keine Worte um solche Kriegsgräuel wahrheitsgemäß zu schildern.
Beraubt gegeißelt gequält Vorwärts zur Schlachtung von hinten mit Revolvern und
Maschinengewehren die Schädel von den Kolben der Kosakengewehre eingeschlagen
der Österreichischen Front entgegen. Gegen dreihundert Feuerschlünde die an der
ganzen österreichischen Front donnern und Feuer speien. Die Österreicher hören
den ungeheuren Aufschrei der Opfer, das seufzen der Verstümmelten und
Sterbenden, aber sie können ihrem Elend nicht zu Hilfe kommen. Sie müssen
ununterbrochen Weiterschießen, denn hinter diesem menschlichen Brandopfer liegt
der Feind auf dem Sprunge. Wenn sie zu schießen aufhören dann werden sie von den
Russen überrannt und die Schlacht ist verloren.
England wurde als das wildes Tier, als das abscheuliche Ding das an heiliger
stelle steht (nach wie vor wie heute noch) bezeichnet.
WT März 1916 Seite 38/39
Amerika wurde gewarnt gegen die heiligen Kreuzesstreiter in den Krieg zu
ziehen.
WT 2.1915 Seite 28
Feldpost: England war das Böse, Satans Arme auf der anderen Seite der Front.
Dies wissend ist es unser Herzenswunsch recht tapfer zu Kämpfen gegen die Mächte
des Bösen.
WT Juni 1915
Hier liegen die Wurzeln warum man bis heute nicht das Märchen von 1914 aufgeben
kann.
Gibt man 1914 auf - verliert man die Schutzbehauptung das der
Gefängnisaufenthalt prophezeite Verfolgung war – dann bleibt nur noch die
Blutschuld die man sich auflud als man seine Schäfchen gegen Anglo-Amerika in
die Schlacht schickte.
„Beteiligte sich die Wachtturmgesellschaft am 1. Weltkrieg?".
Die klare Antwort heißt – Ja.
Und zwar nicht nur ein paar, im Glauben unbefestigte, wie im 2ten Weltkrieg –
von denen ich persönlich einige kennen lernen durfte.
Auch nicht nur auf ein Land begrenzt wie Japan im 2ten Weltkrieg.
Auch nicht nur im Lazarettdienst – wie man es immer wieder als Gerücht hört.
Und auch nicht bloß unter Zwang und dann hat man in die Luft geschossen - wie
man es auch immer wieder als Gerücht hört.
Auch nicht nur theoretisch – wie die Schweiz im 2ten Weltkrieg.
Nein – Militärdienst mit Kirchlichen Segen.
Weltweit.
Parteilich für die Achse Deutschland – Österreich – Türkei.
An vorderster Front.
Rutherford wurde dafür eingesperrt. Und bereits im Gefängnis begann eine Art
Verdrängungstendenz.
Prophezeiungen wurden dafür verbogen.
Gerüchte erfunden.
Lügen als Schutzbehauptungen abgedruckt.
Lügen die uns bis heute auf den Schultern lasten.
WT 2002 1. 5. S. 16 Jehova hasst Treulosigkeit ***
Sind wir persönlich auf der Hut, damit 'keine Ungerechtigkeit auf unseren
Lippen zu finden' ist? Können beispielsweise unsere Familienangehörigen dem, was
wir sagen, wirklich vertrauen? Können das unsere Glaubensbrüder und -schwestern
in der Versammlung? Nur zu leicht könnte man sich angewöhnen, seine Worte so zu
formulieren, dass sie an sich zwar korrekt sind, andere aber dennoch bewusst
dadurch irregeführt werden. Oder vielleicht übertreibt man oder verschweigt in
Geschäftsangelegenheiten gewisse Einzelheiten. Würde Jehova das nicht merken?
Und würde er, wenn wir so vorgingen, von unseren Lippen Schlachtopfer des
Lobpreises annehmen?
Als man gegen Ende des ersten Weltkrieges wegen der Sinnlosigkeit und
Grausamkeit des Krieges erkannte das es falsch war, was man getan hatte und weil
Jesus eben nicht eingegriffen hatte, ging es den Brüdern wie Judas der sich
erhängte als er erkannte das Jesus eben nicht gezwungen war sein Königreich
aufzurichten als sie ihn festnahmen.
Judas mag gedacht haben er wäre derjenige der Jesus dazu zwingen muss endlich zu
handeln.
So wie die Wachtturmgesellschaft durch ihre Endzeit Dringlichkeit meint sie
müsse es sein, die endlich mal etwas unternimmt – fast als wolle sie Gott
zwingen endlich einzugreifen.
Wie Judas steht sie heute durch ihre Lüge „1914" - diesem Verrat an ihren
Schäfchen - vor ihrem Scherbenhaufen.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großvaters
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
(Erwachet vom 22.11.1968)
Es wurde Abend es wurde morgen der erste Tag.
Geschrieben von anonym am 02. Dezember 2005 00:39:44:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa griff in seine Tasche und zog ein Päckchen getrockneter Feigen heraus.
Er reichte sie uns.
„Solche Dinge aßen wir, als wir Kinder waren.
Wir aßen auch getrocknete Aprikosen, und wir kauten sie den ganzen Winter über.
Damals gab es noch keine Supermärkte.
Die Kaufläden gehörten Privatpersonen und wurden gewöhnlich von einer Familie
betrieben.
Man hatte persönlichen Kontakt mit diesen Menschen.
Man hatte Muße zum Einkaufen.
Gewöhnlich mußten die Waren abgewogen werden, weil sie nur in großen Mengen lose
vorhanden waren.
Die Männer pflegten im Laden herumzustehen und sich zu unterhalten, manchmal
stundenlang.
In dem Laden, an den ich gerade denke, konnte man alles kaufen, vom Zahnstocher
bis zum Sarg.
Ich erinnere mich, daß dieser alte italienische Ladeninhaber mir sagte, was ich
kaufen und was ich nicht kaufen sollte.
Diese Art von Vertrauen gibt es heute nicht mehr.
Dieses vertraute Verhältnis zwischen Ladeninhaber und Kunden gab es nicht nur in
kleinen Städten, sondern auch in großen Städten.
Wo gibt es das heute noch?" sagte Großvater mit stark gefühlsbetonter Stimme.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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(Jeremia 29:10)
„Denn dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚In Übereinstimmung mit der Erfüllung
von siebzig Jahren in Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden, und
ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort
zurückbringe.'
Neue Welt Übersetzung der Heiligen Schrift
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Die 70 Jahre für Babylon.
Nicht 70 Jahre in Babylon:
Jeremia 29:10
"For thus says Jehovah When as My mouth have been fullfilled for Babylon
seventy years, I will visit You and establish for You My word good to bring back
you to place this"
Urtext: The Interlinear Bible, Ausgabe 1985
Jeremia 29:10
Ja, so spricht der Herr: Wenn siebzig Jahre für Babel vorüber sind, dann
werde ich nach euch sehen, mein Heilswort an euch erfüllen und euch an diesen
Ort zurückführen.
Einheitsübersetzung
Jeremia 29:10
"Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will
ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, daß ich euch
wieder an diesen Ort bringe."
Luther Übersetzung
Jeremia 29:10
Denn so spricht der HERR: Erst wenn siebzig Jahre für Babel voll sind[a],
werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort
zurückzubringen, an euch erfüllen
Elberfelder Bibel
Jeremia 29:10
Ich sage euch: Die Zeit des Babylonischen Reiches ist noch nicht abgelaufen.
Es besteht noch siebzig Jahre. Erst wenn die vorüber sind, werde ich euch
helfen. Dann werde ich mein Versprechen erfüllen und euch heimführen;
Gute Nachricht
Jeremia 29:10
"Ja, also spricht der Herr: Sind 70 Jahre für Babel vorbei, dann nehme ich
mich euer wieder an und erfülle an euch meine Verheißung, daß ich euch an diese
Stätte heimführen werde"
Hamp-Stenzel-Kürzinger Übersetzung, Ausgabe 1962
Die hebräische Präposition "le", welches hier in diesem Zusammenhang "für"
bedeutet, wurde in der NWÜ mit "in" wiedergegeben.
Dieses "le" lässt tatsächlich mehrere Übersetzungsmöglichkeiten zu, aber in
Jeremia 29:10 ist die einzig richtige Wiedergabe: "für".
Die sprachliche Struktur des Satzes lässt nur diese Übersetzungsvariante zu.
Es ist auch keine andere Bibelübersetzung bekannt, die ähnlich der NWÜ die
hebräische Präposition "le" mit "in" übersetzt.
Warum ist das so wichtig?
Der Startpunkt der 2520 Jahre ist das Jahr, in dem Jerusalem durch die
Babylonier vernichtet wurde.
Dieses Ereignis legt die WTG auf 607 v.u.Z. fest, wogegen alle Historiker
zurecht auf das Jahr 587 v.u.Z. verweisen.
Auf das Jahr 607 v.u.Z. kommt die WTG durch die Rückrechnung der "70 Jahre". Und
das sieht so aus:
539 v.u.Z. wurde Babylon durch die Meder und Perser zerstört.
Zwei Jahre später, 537 v.u.Z., kehrten die Israeliten unter Serubbabel in ihre
verödete Heimat zurück.
Die "70 Jahre" Gefangenschaft endeten somit 537 v.u.Z., deshalb begannen sie 607
v.u.Z.
Addiert man nun 2520 Jahre hinzu, kommt man auf das Jahr 1914.
Die Bibel lässt solch eine 70-Jahre-Rückrechnung nicht zu:
Erstens spricht die Bibel nicht von "70 Jahre Gefangenschaft" in Babylon,
sondern von "70 Jahre Babylon dienen" (Jeremia 25:11).
Um dem König von Babylon zu dienen, musste Jerusalem nicht vollständig zerstört
werden.
Zweitens bezieht die Bibel die "70 Jahre" nicht nur auf Jerusalem und die
Israeliten, sondern auch auf die anderen Völker (Jeremia 25:11).
Drittens beziehen sich die "70 Jahre" somit auf die Vorherrschaft Babylons. Die
"70 Jahre" endeten, als Babylon im Jahre 539 v.u.Z. zerstört wurde (Jeremia
25:12).
Vor hundert Jahren übernahm die WTG ihre Auslegung von den Adventisten, die sie
bis heute mit allen Mittel verteidigen möchte.
Nur wenn sich die 70 Jahre "in" Babylon erfüllten, können sie ihre These der 70-
jährigen Gefangenschaft der Israeliten stützen.
Bezieht sich aber die Erfüllung der "70 Jahre" "für" Babylon, wie es der Urtext
ja tatsächlich sagt, so wird die Auslegung der WTG unmöglich.
In der Argumentenkette der 70 Jahre bemüht sich die Wachtturm-Gesellschaft zu
zeigen, dass ihre Deutung dieser Zeitspanne vielleicht der historischen
Beweislage widersprechen mag, die Bibel aber auf ihrer Seite stehe.
Als erstes heißt es in dem Buch Dein Königreich komme auf Seite 187 unten und
188 oben ganz kategorisch:
"Wir glauben, dass gemäß der einfachsten Deutung von Jeremia 25:11 und anderen
Texten die 70 Jahre dann beginnen sollten, wenn die Babylonier Jerusalem
zerstören und das Land Juda verödet hinterlassen würden."
In Wahrheit aber weigert sich die Wachtturm-Gesellschaft rundheraus, die
offensichtlichste Lesart von Jeremia 25:11 und einer Anzahl weiterer Texte zu
diesem Thema zu akzeptieren.
Die einfachste Bedeutung von Jeremia 25:11 ist, dass die 70 Jahre eine Zeit der
Knechtschaft, nicht der Verwüstung, sein würden:
"... diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen
müssen."
Das hebräische Wort für "dienen" in diesem Text ist, wie Avigdor Orr in Vetus
Testamentum, Jahrgang 6 (1956), auf Seite 305 in Fußnote l schreibt, ein
politischer Ausdruck mit der Bedeutung "anerkannten und akzeptierten die
Herrschaft von"; er kommt zu folgendem Schluss: "Aus Vers llb folgt, dass die 70
Jahre mit der Auferlegung des babylonischen Joches auf Juda und seine Nachbarn
beginnen."
Darüber hinaus wird dieses Verständnis durch den anderen Text aus Jeremia über
die 70 Jahre (29:10) noch erhärtet.
Die unmittelbarste Lesart der dem Original sehr eng folgenden Übersetzungen
zeigt, dass hier von der babylonischen Herrschaft die Rede ist:
"Wenn volle siebzig Jahre für Babel abgelaufen sind" (Jerusalemer Bibel).
Falls sich die 70 Jahre auf die babylonische Herrschaft beziehen, was aus diesem
Vers klar hervorgeht, dann endeten sie im Jahr 539 v.u.Z.;
dies wird in Jeremia 25:12 unmittelbar gesagt:
"Und es soll geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, dass ich den König von
Babylon und jene Nation zur Rechenschaft ziehen werde."
Da Jehova den König von Babylon im Jahr 539 v.u.Z. zur Rechenschaft zog, lassen
sich die 70 Jahre nicht über dieses Jahr hinaus verlängern, weder bis 537 v.u.Z.
noch bis zu irgendeinem anderen Jahr, denn das würde der offensichtlichsten
Bedeutung von Jeremia 25:12 widersprechen. In dem genannten Aufsatz kommt Orr zu
der logischen Schlussfolgerung
(Seite 305):
"Für den Beginn der 70 Jahre in Jeremia kann man daher, um es sehr
zurückhaltend zu formulieren, das Jahr 605 als äußerst wahrscheinlich annehmen;
wann sie aber endeten, darüber kann absolut kein Zweifel bestehen.
Vers 12 sagt, dass sie mit dem Sturz des Königs von Babylon und seines Reiches
enden sollen, ganz in Übereinstimmung mit dem, was sich bei unserer Betrachtung
von Jeremia xxix 10 ergab, mithin im Jahr 539."
In dieser Frage kann es nicht den leisesten Zweifel geben:
Die offensichtlichste Bedeutung der Prophezeiung Jeremias (25:11,12; 29:10)
steht mit der Deutung der 70 Jahre durch die Wachtturm-Gesellschaft in klarem
Widerspruch.
Dennoch verkündet sie kühn:
"Doch die Bibel selbst enthält noch stärkere Beweise gegen die Behauptung,
die 70 Jahre hätten 605 v.u.Z. begonnen und Jerusalem sei im Jahre 587/86 v.u.Z.
zerstört worden" (Seite 188, Absatz 5).
Welche "stärkeren Beweise" sind das?
Folgende:
"Wie bereits erwähnt, wären die 70 Jahre 535 v.u.Z. abgelaufen, wenn sie 605
v.u.Z. begonnen hätten.
Doch der inspirierte Bibelschreiber Esra berichtete, dass die 70 Jahre 'im
ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien, abliefen, der einen Erlaß
bezüglich der Rückkehr der Juden in ihre Heimat herausgab", die dann im Jahr
537 v.u.Z. erfolgte.
Hat Esra das aber wirklich berichtet?
Wie in Kapitel 3 bei der Besprechung von 2. Chronika 36:21-23 gezeigt wurde,
gibt Esra keinen klaren Hinweis darauf, dass die 70 Jahre "im ersten Jahr des
Cyrus", d.h. im Jahr 537 v.u.Z. endeten.
Im Gegenteil, eine solche Deutung seiner Worte stünde in Widerspruch zu Jeremia
25:12, wonach die 70 Jahre 539 v.u.Z. endeten!
Dieser Schrifttext ist der stärkste Beweis gegen die Behauptung, die 70 Jahre
endeten im Jahr 537 v.u.Z. oder irgendwann sonst nach 539!
Nur sehr wenige Kommentatoren (wenn überhaupt welche) versuchen, "das erste
Jahr des Cyrus vom Jahre 538 bis zum Jahre 535 v.u.Z. auszudehnen", wie das
die Wachtturm-Gesellschaft behauptet (Seite 189).
Die meisten lassen die 70 Jahre entweder 539 oder 536 enden.
Merkwürdigerweise werden diese besseren Alternativen in dem "Anhang" des Buches
"Dein Königreich komme" nicht einmal erwähnt!
Als letztes behauptet die Wachtturm-Gesellschaft:
... sind auch wir bereit, uns in erster Linie von Gottes Wort leiten zu
lassen statt von chronologischen Angaben, die sich hauptsächlich auf weltliche
Quellen stützen, die der Bibel widersprechen. Gemäß dem einfachsten und
offensichtlichsten Verständnis der verschiedenen biblischen Aussagen begannen
die 70 Jahre mit der vollständigen Verödung Judas nach der Zerstörung Jerusalems
(Seite 189).
Auch hier soll wieder der Eindruck erweckt werden, zwischen der Bibel und den
weltlichen Beweisen gebe es bei den 70 Jahren einen Widerspruch, und die
Wachtturm-Gesellschaft halte sich treu an die Bibel, gegen die weltlichen
Beweise.
Doch nichts könnte von der Wahrheit weiter entfernt sein.
Das biblische und das geschichtliche Material befinden sich im Gegenteil in
guter Übereinstimmung, was diesen Zeitraum betrifft.
Wie in so vielen anderen Fällen auch, werden die Angaben der Bibel durch
historische und archäologische Entdeckungen bestätigt.
Im Gegensatz dazu widerspricht die Auslegung der 70 Jahre durch die
Wachtturm-Gesellschaft den durch weltliche Forschung ermittelten Tatbeständen.
Zudem steht sie, wie oben und in Kapitel 3 gezeigt, auch in offenem Widerspruch
zu dem "einfachsten und offensichtlichsten Verständnis der verschiedenen
biblischen Aussagen" zu den 70 Jahren, so mit Jeremia 25:11; 29:10; 25:12;
Daniel 1:1-6; 2:1 und Sacharja 1:7, 12, und 7:1-5.
In Wahrheit besteht also gar kein Widerspruch zwischen der Bibel und dem
weltlichen Beweismaterial, sondern zwischen der Bibel und den weltlichen
Beweisen einerseits und der Wachtturm-Gesellschaft andererseits.
Da deren Deutung der 70 Jahre sowohl mit der Bibel als auch mit der historischen
Beweislage in Widerspruch steht, hat sie mit der Wirklichkeit nichts zu tun und
sollte von allen aufrichtigen Christen zurückgewiesen werden.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der zweite Tag.
Geschrieben von anonym am 03. Dezember 2005 00:11:56:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Ich erinnere mich noch an eine gewisse Straße" sagte Großpapa.
„Ich besuchte dort das College.
Da war kein Auto in Sicht.
Als ich mit Großmutter nach fünfundzwanzig Jahren an diesen Ort zurückkehrte,
konnten wir keinen Parkplatz für unser Auto finden.
Das ist nur einer der großen Wechsel, die sich in der Welt vollzogen haben",
sagte Großpapa.
„Ein weiterer Wechsel war der folgende:
Wir gingen damals viel zu Fuß.
Dabei konnte man über vieles nachdenken.
Man konnte über die Straße gehen und dabei nachdenken, ohne befürchten zu
müssen, von einem vorbeifahrenden Fahrzeug angefahren zu werden.
Versuch das heute mal!
Was ich damit sagen will, ist, daß die Zeit nicht so schnellebig war.
Heute muß alles gewissermaßen im Laufschritt erledigt werden, und das ist so
seit dem Ersten Weltkrieg."
Gerd unterbrach:
„Ich wünschte, es ginge heute etwas ruhiger zu, Opa, aber es gibt einfach zu
viel zu tun.
So bleibt nichts anderes übrig, als zu hetzen."
„Wir versuchen, zu viele verschiedene Dinge zu tun, mein Junge. Das ist unser
Problem", sagte Großpapa.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Der Wachtturm 01. September 1967, Seite 530:
Natürlich sind Anstrengungen notwendig. Um den Gehorsam zu vervollkommnen,
der uns veranlaßt voranzugehen, müssen wir folgende vier Faktoren
berücksichtigen
1.Wir müssen Gottes Wort studieren,
2 uns eifrig beimühen das Gelernte in unserem Leben und in unserem Predigtdienst
anzuwenden,
3. uns fortgesetzt von Jehovas heiligem Geist leiten lassen und
4. die Hilfe unserer Brüder in der Versammlung annehmen.
Wir kommen um diese Dinge nicht herum.
Wie setzen wir diese vier Dinge in die Tat um? Erstens das Studium: Unter
Studium mögen wir harte Arbeit, vor allem Sucharbeit, verstehen. In Jehovas
Organisation braucht man jedoch nicht eine "Menge Zeit" und Kraft für Sucharbeit
zu verwenden, denn es gibt, in ihr Brüder, die mit dieser Arbeit betraut, worden
sind, um dir, der du hierfür nicht soviel Zeit hast, zu helfen. Diese Brüder
bereiten den guten Stoff vor, der in der Zeitschrift Der Wachtturm und in
anderen Publikationen der Gesellschaft erscheint. Studierst du aber vielleicht
nicht genug? Beachte folgende Anregung: Am meisten lernt man, wenn man eine neue
Wachtturm oder Erwachet! Ausgabe oder ein neues Buch in der freudigen Erwartung
liest, neue Wahrheiten oder eine andere Ansicht kennen zulernen. Dann behält man
die einzelnen Gedanken im Gedächtnis.
Man spricht begeistert mit anderen darüber. Versuche deshalb folgendes: Lies
jede Wachtturm- oder Erwachet! Ausgabe, sobald du sie erhältst, einfach durch,
um dich an ihrem Inhalt zu erfreuen. Denke daran, du setzt dich nicht hin, um zu
studieren, sondern lediglich, um den Inhalt zu genießen. Das erhöht deine Freude
am Lesen und spornt dich zu einem zielbewussten, systematischen Studium an.
Jehova möchte, dass du Freude am Studieren hast. Er will nicht, dass du es als
eine mühselige Arbeit empfindest Er ist der glückliche Gott, und er freut sich
uns mit dieser Fülle geistiger Speise zu versorgen. — 1. Tim. 1:11; Apg. 20:35.
Leitfaden Lehrstück 21 S. 110-111 Aufschlussreicher Stoff, klar dargeboten ***
Genauigkeit der Darlegung.
Jehovas Zeugen sind eine Organisation der Wahrheit. Wir sollten den Wunsch
haben, die Wahrheit zu reden und jederzeit in allen Einzelheiten völlig genau zu
sein. Dies sollte nicht nur hinsichtlich der Lehre der Fall sein, sondern auch
in unseren Zitaten, in dem, was wir über andere sagen, oder darin, wie wir sie
darstellen, ferner in Dingen, bei denen es um wissenschaftliche Angaben oder um
Tagesereignisse geht.
Falsche Angaben, die einer Zuhörerschaft vorgetragen werden, mögen wiederholt
werden, und der Irrtum wird größer. Ungenauigkeiten, die von einer Zuhörerschaft
erkannt werden, lassen Fragen an der Glaubwürdigkeit des Sprechers hinsichtlich
anderer Punkte entstehen, so daß vielleicht sogar die Wahrheit der Botschaft
selbst in Frage gezogen wird. Ein Neuinteressierter, der solche Angaben hört und
bei einer anderen Gelegenheit eine andere Ansicht gehört hat, könnte zu dem
Schluß kommen, daß unter Jehovas Zeugen Uneinigkeit im Denken bestehe, und die
Verbindung abbrechen, ohne seinen Grund dafür überhaupt anzugeben.
Dein Königreich komme S. 187 Anhang zu Kapitel 14 ***
Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, scheinen diese Beweisführungen
eindeutig zu ergeben, daß die neubabylonische Chronologie richtig ist und das
18. Jahr Nebukadnezars (und die Zerstörung Jerusalems) in das Jahr 587/86 v. u.
Z. fiel. Doch kein Historiker kann leugnen, daß das Bild, das wir gegenwärtig
von der babylonischen Geschichte haben, irreführend oder falsch sein kann. Es
ist zum Beispiel bekannt, daß im Altertum Priester und Könige manchmal zu
bestimmten Zwecken Urkunden änderten. Selbst wenn das entdeckte
Tatsachenmaterial korrekt ist, ist es möglich, daß es von heutigen Gelehrten
falsch gedeutet wird oder so unvollständig ist, daß bisher unentdecktes Material
die Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte.
Offenbar im Bewußtsein dieser Tatsachen leitete Professor Edward F. Campbell jr.
eine Tabelle, in der die neubabylonische Chronologie enthalten ist, mit der
Warnung ein:
„Es versteht sich von selbst, daß diese Listen nur provisorisch sind.
Je mehr man die komplizierten Einzelheiten der chronologischen Probleme im Nahen
Osten des Altertums studiert, desto weniger hält man irgendeine Darstellung für
endgültig.
Aus diesem Grund könnte von dem Wort zirka noch viel freizügiger Gebrauch
gemacht werden, als es je geschehen ist" („The Bible and the Ancient Near East",
1965, S. 281).
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Um die Verwerfung der neubabylonischen Chronologie der Historiker zu
rechtfertigen, wird eine bekannte Autorität auf dem Gebiet der Alten Geschichte
des vorderen Orients zitiert.
Professor Edward F. Campbell jr.
"Offenbar im Bewußtsein dieser Tatsachen" –
daß die babylonische Geschichte, so wie sie heute gesehen wird, verkehrt sein
könnte, daß Priester und Könige des Altertums vielleicht die alten Texte aus der
neubabylonischen Zeit geändert haben und daß das noch unentdeckte Material die
Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte –
"leitete Professor Edward F. Campbell jr. eine Tabelle, in der die
neubabylonische Chronologie enthalten ist, mit der Warnung ein:
'Es versteht sich von selbst, daß diese Listen nur provisorisch sind.
Je mehr man die komplizierten Einzelheiten der chronologischen Probleme im Nahen
Osten des Altertums studiert, desto weniger hält man irgendeine Darstellung für
endgültig.
Aus diesem Grunde könnte von dem Wort zirka noch viel freizügiger Gebrauch
gemacht werden, als das bisher geschehen ist."
Dieses Zitat entstammt einem Kapitel aus der Feder von Edward F. Campbell Jr.,
erschienen erstmals 1961 in dem von G. Ernest Wright herausgegebenen Werk The
Bible and the Ancient Near East (Routledge and Kegan Paul, London).
Die Wachtturm-Gesellschaft sagt aber nichts darüber, daß die erwähnte Tabelle in
diesem Werk die Chronologien Ägyptens, Palästinas, Syriens, Kleinasiens,
Assyriens und Babylons von ca. 3800 v.u.Z. bis zum Tod Alexanders des Großen im
Jahr 323 v.u.Z. umfaßt, und der Begriff zirka steht zwar bei vielen der
Regierungszeiten in den Tabellen für diese lange Zeitspanne, doch kein "zirka"
erscheint vor einer der Regierungszeiten der Könige aus der neubabylonischen
Epoche!
Die Frage lautet also:
Glaubte Prof. Campbell, als er gemeinsam mit Prof. David N. Freedman (der 1976
sein Nachfolger als Herausgeber der bekannten Fachzeitschrift Biblical
Archaeologist wurde) die Chronologietabellen für das Buch The Bible and the
Ancient Near East zusammenstellte, daß "das Bild, das wir gegenwärtig von der
babylonischen Geschichte haben, irreführend oder falsch sein kann", wenn man die
neubabylonische Zeit betrachtet?
War es seiner Ansicht nach möglich, daß "Priester und Könige manchmal zu
bestimmten Zwecken [neubabylonische] Urkunden änderten"?
Gab es für ihn irgendeinen Grund, vor eine der Regierungszeiten der
neubabylonischen Könige ein "zirka" zu setzen?
Mit anderen Worten, hat die Wachtturm-Gesellschaft die Ansicht Dr. Campbeils
(und Dr. Freedmans) korrekt wiedergegeben?
Campbell antwortete auf diese Fragen wie folgt selbst:
Wie Sie sich vielleicht denken können, bin ich entsetzt über die Art und
Weise, wie die Watch Tower Society Noel Freedmans und meine Chronologietabellen
verwendet.
Manche Leute, so hat es den Anschein, greifen - in bester Absicht - auch noch
nach dem letzten Strohhalm, um ihre vorgefaßte Meinung zu stützen.
Um einen solchen Fall handelt es sich hier eindeutig.
Lassen Sie mich zunächst festhalten, daß die Zuständigkeit für die
Chronologietabellen in diesem Werk so verteilt war, daß ich die allgemeinere
Chronologie des Vorderen Orients und Prof. David Noel Freedman, jetzt University
of Michigan, die biblischen Daten übernehmen sollte.
Über die einschränkenden Bemerkungen, die den Tabellen vorangestellt werden
sollten, haben wir uns in der Tat unterhalten.
Auf gar keinen Fall haben wir aber unterstellen wollen, es gebe bezüglich der
Daten für Babylon und Juda einen Spielraum von bis zu 20 Jahren.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß Dr. Freedman irgendwo in den Anmerkungen zu dem
Kapitel dieses Buches ganz ausdrücklich sagt, das Jahr 587-6 könne sich um
höchstens ein Jahr verschieben und nicht mehr; das Jahr 597 dagegen ist eines
der ganz wenigen sicheren Daten unseres gesamten chronologischen Repertoires.
Ich weiß, daß er davon auch heute noch überzeugt ist, genau wie ich.
Mir ist nicht die Spur eines Beweises bekannt, die auch nur die Möglichkeit
nahelegen würde, daß die Angaben der Babylonischen Chronik von Priestern oder
Königen aus religiösen Gründen geändert worden sein könnten.
Hierin stimme ich mit Grayson voll überein.
Ende des Briefes.
Der Grund für die Unsicherheit unter den Gelehrten, ob Jerusalem 587 oder 586
v.u.Z. verwüstet wurde, liegt in der Bibel, nicht den außerbiblischen Quellen.
Man ist sich allgemein einig darüber, daß Nebukadnezars 18. Regierungsjahr auf
587/586 v.u.Z. fiel (von Nisan zu Nisan).
Zumeist datiert die Bibel die Verwüstung in das neunzehnte Regierungsjahr
Nebukadnezars (2. Könige 25:8; Jeremia 52:12), einmal aber in sein achtzehntes
Jahr (Jeremia 52:29).
Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn man für die Könige Judas eine andere
Zählweise der Regierungsjahre annimmt.
Nach den Worten Campbells ist das Jahr 597 v.u.Z. als Datum der früheren
Eroberung Jerusalems und der Deportation Jojakins eines der wenigen sicheren
Daten für die Forscher.
Dies deswegen, weil die Bibel und die Babylonische Chronik in diesem Punkt genau
übereinstimmen.
Campbell leitete die an ihn gerichteten Fragen an Freedman weiter, um diesem
Gelegenheit zu einer Stellungnahme einzuräumen.
Prof. Freedman schrieb dann wie folgt:
... stimme ich allem, was Dr. Campbell Ihnen schrieb, voll und ganz zu.
Es ist richtig, daß einige Unsicherheiten über die biblische Chronologie dieser
Zeit bestehen, doch diese Unsicherheiten rühren von unklaren und möglicherweise
widersprüchlichen Angaben in der Bibel her; sie haben nichts zu tun mit dem
chronologischen Beweismaterial für die neubabylonische Epoche, das auf den
Keilschrifttafeln und in anderen außerbiblischen Quellen enthalten ist.
Dies ist einer der am besten bekannten Zeitabschnitte des Altertums, und wir
können ganz sicher sein, daß die Jahresangaben auf etwa ein Jahr genau sind;
viele sind auf Tag und Monat exakt.
Es gibt daher absolut keine Berechtigung für die Ansichten oder
Schlußfolgerungen, zu denen die Watch Tower Society auf Grund unserer Aussage
über Ungewißheiten gelangt.
Ich hatte dabei speziell die Uneinigkeit unter den Gelehrten darüber im Sinn, ob
der Sturz Jerusalems auf das Jahr 587 oder 586 zu datieren sei.
In dieser Frage sind sich namhafte Forscher uneinig, und leider haben wir für
dieses Ereignis keine babylonische Chronik, wie wir sie für die Einnahme
Jerusalems im Jahr 597 haben (deren Datum mittlerweile ganz genau feststeht).
Doch hier steht höchstens ein Jahr zur Debatte (587 oder 586), was auf die
Ansichten der Zeugen Jehovas keine Auswirkung hätte, die anscheinend die gesamte
Geschichte für diesen Zeitraum neu schreiben und die Daten recht drastisch
ändern wollen.
Dafür gibt es aber überhaupt keine Grundlage.
Ende des Briefes.
Die Wachtturm-Gesellschaft hat also, um ihr Datum 607 v.u.Z. zu stützen, die
Aufassungen von Prof. Campbell und Prof. Freedman falsch dargestellt.
Keiner von beiden ist der Ansicht, daß Priester oder Könige des Altertums
"Urkunden änderten", die aus der neubabylonischen Zeit stammten, oder "daß
bisher unentdecktes Material die Chronologie dieser Zeit drastisch ändern
könnte".
Und sie sind beide nicht willens, vor irgendeine der Regierungszeiten der Könige
aus der neubabylonischen Epoche, die in ihrer Tabelle erscheinen, ein "zirka" zu
setzen.
Die einzige Ungewißheit, die sie erwähnen, ist die Frage, ob man für die
Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 oder aber 586 v.u.Z. annehmen soll, und diese
Ungewißheit stammt nicht aus irgendwelchen Fehlern oder Unklarheiten in
außerbiblischen Quellen, sondern aus anscheinenden Widersprüchen in den
Zahlenangaben der Bibel!
Das Jahr 539 wurde von 1955 bis 1971 in den Wachtturm-Veröffentlichungen als
"absolutes Datum" bezeichnet (siehe Burganger: Chronology, S. 13).
Als man herausfand, daß dieses Datum nicht so fundiert war, wie die Schreiber
der Wachtturm-Gesellschaft es sich dachten, ließen sie den Ausdruck fallen.
Das zeigt sich aber nur in den englischsprachigen Veröffentlichungen.
In der englischen Fassung des Buches Hilfe zum Verständnis der Bibel von 1971
wird das Jahr 539 auf Seite 333 als "ein Schlüsseldatum" ("a pivotal point")
bezeichnet, doch auch diese Bezeichnung ist nach 1971 nicht mehr gebraucht
worden.
Die deutsche Ausgabe dieses Werkes sagt an dieser Stelle hingegen weiterhin
"absolutes Datum" (Seite 258).
Heute wird sonst nur noch gesagt, "Historiker haben ausgerechnet" oder "sind der
Ansicht", daß Babylon im Oktober 539 v.u.Z. fiel ("Dein Königreich komme"
[1981], S. 136, 186).
Die Wachtturm-Gesellschaft selber gründet ihre gesamte "Bibelchronologie" aber
weiterhin auf dieses Datum.
Wie hieß es im Leitfadenbuch:
Jehovas Zeugen sind eine Organisation der Wahrheit.
Wir sollten den Wunsch haben, die Wahrheit zu reden und jederzeit in allen
Einzelheiten völlig genau zu sein.
Dies sollte nicht nur hinsichtlich der Lehre der Fall sein, sondern auch in
unseren Zitaten, in dem, was wir über andere sagen, oder darin, wie wir sie
darstellen, ferner in Dingen, bei denen es um wissenschaftliche Angaben oder um
Tagesereignisse geht.
Falsche Angaben, die einer Zuhörerschaft vorgetragen werden, mögen wiederholt
werden, und der Irrtum wird größer.
Ungenauigkeiten, die von einer Zuhörerschaft erkannt werden, lassen Fragen an
der Glaubwürdigkeit des Sprechers hinsichtlich anderer Punkte entstehen, so dass
vielleicht sogar die Wahrheit der Botschaft selbst in Frage gezogen wird.
Ein Neuinteressierter, der solche Angaben hört und bei einer anderen Gelegenheit
eine andere Ansicht gehört hat, könnte zu dem Schluss kommen, dass unter Jehovas
Zeugen Uneinigkeit im Denken bestehe, und die Verbindung abbrechen, ohne seinen
Grund dafür überhaupt anzugeben.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der dritte Tag.
Geschrieben von anonym am 04. Dezember 2005 00:25:49:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sogar als wir im Teenageralter waren, war es ein Vergnügen, Opa und Oma zu
besuchen.
Wir gingen zu ihm hin, und wir waren überrascht, als wir die Zeitungen aus dem
Jahre 1907, 1909, 1910, 1913 und 1914 sahen.
„Schaut euch diese Zeitungen durch", sagte er,
„ihr lest nichts von solchen schweren Verbrechen, solchen Morden und Kriegen,
wie wir sie heute haben.
Ich weiß, wie ihr jungen Leute eingestellt seid.
Ihr glaubt, wir Alten würden diese Dinge träumen."
Wir wurden etwas verlegen.
Hier war die Zeitung 'The Evening Journal von Wilmington, Delaware; sie umfaßte
zwölf Seiten und kostete einen Cent.
Sie war vom 20. Dezember 1913, und sie las sich wie irgendeine volkstümliche
Zeitung vom Lande.
„Ihr seid überrascht, nicht wahr?" bemerkte Großpapa mit einem Augenzwinkern,
während er unseren Gesichtsausdruck beobachtete.
„Das war damals eine große Zeitung, aber die Menschen waren freundlich, und ihr
könnt es daran erkennen, wie sich die Zeitung ausdrückt.
Nun achtet einmal auf den unterschiedlichen Ton in den Nachrichten vor dem 29.
Juni 1914 und danach.
Hier ist die New York Times.
Überzeugt euch selbst davon.
Alles voller Kriegsdrohungen und die Nachrichten so düster wie heute".
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Jahrbuch 74 S. 78-79 Deutschland
1914 — EIN LANGE ERWARTETES JAHR
Nun war das Jahr 1914 gekommen, ein Jahr von welthistorischer Bedeutung, auf
das viele Wacht-Turm-Leser seit Jahrzehnten gewartet hatten. Die erste Hälfte
jenes Jahres ging genauso ruhig vorüber wie das vorangegangene Jahr. Es ist
wahr, daß in Europa eine spannungsgeladene Atmosphäre herrschte, aber da keine
Gewalttätigkeiten aufflammten, begannen Gegner des Königreiches, negative
Bemerkungen zu machen, und nicht wenige kündigten den „Millenniumsleuten"
schadenfroh eine Niederlage an. Doch dies konnte den Glauben derer, die sich an
diesem Zeugniswerk jahrelang beteiligt hatten, nicht erschüttern.
Unterdessen drehte sich das Rad der Geschichte weiter. In verschiedenen
europäischen Ländern wurden Manöver abgehalten, denn man wollte „für alle Fälle"
gerüstet sein. Noch schien alles ruhig zu sein, aber die dröhnenden Schritte der
exerzierenden Soldaten klangen wie das dumpfe Grollen eines Vulkans, der jeden
Moment auszubrechen drohte. Plötzlich hielt die ganze Welt den Atem an. In
Sarajevo waren Schüsse gefallen. „Extrablatt! Extrablatt!" riefen in den
Großstädten der Welt die Zeitungsverkäufer auf den Straßen. Der bis dahin
mörderischste Krieg der Menschheitsgeschichte war ausgebrochen, ein Krieg, den
Historiker zum erstenmal als einen „Weltkrieg" bezeichneten. Für viele kam der
Krieg wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und genauso plötzlich wurden die
Spötter zum Schweigen gebracht. Bruder Grabenkamp aus Lübbecke sagte zu seinen
Söhnen: „So Jungs, jetzt ist es soweit!", und ähnlich dachten und sprachen seine
Brüder in der ganzen Welt. Sie hatten diese Ereignisse erwartet, ja nicht nur
das, sie hatten sie im Auftrage Jehovas anderen angekündigt. Sie wußten, daß
diese Ereignisse nur die Vorläufer unbeschreiblicher Segnungen sein würden, die
Jehova für die Menschheit bereithält.
Nun konnten sie zurückblicken und mit eigenen Augen sehen, wie das Zeugnis, das
sie gegeben hatten, bestätigt worden war. Ein Beispiel ist Bruder Dathe, der mit
seiner Frau im Jahre 1912 getauft worden war und der Jahre später seinem guten
Freund und Bruder, Fritz Dassler, folgendes schrieb:
„In den letzten zwei Stunden, die ich am 23. 6. 54 am Krankenbett meiner lieben
Frau verbrachte, zweieinhalb Stunden vor ihrem Einschlafen, gedachten wir auch
des für uns immer so wichtig gewesenen Tages, des 28. 6. 1914. — Es war ein
Sonntag. Es herrschte wunderbares Sommerwetter. Wir tranken nachmittags Kaffee
auf dem Balkon und bewunderten den tiefblauen Himmel. Die Luft war ganz rein und
trocken. Kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Ich lenkte dann die
Aufmerksamkeit auf die Tageszeitungen: Keine Spannung auf der ganzen Erde, ein
tiefer Friede überall. Und doch erwarteten wir für dieses Jahr sichtbare Zeichen
für den Beginn der Herrschaft des Christus. Die Zeitungen triumphierten schon
und brachten einen Schmähartikel nach dem anderen über die wahrhaft Gläubigen,
die für 1914 den Weltuntergang prophezeit hatten. Damals standen wir in einem
heftigen Kreuzfeuer. Aber durch Gottes Güte und Macht vermochten wir allen
Anfeindungen zu widerstehen. Wir wiesen immer wieder darauf hin, daß das Jahr
1914 noch lange nicht vorüber sei. . . . Aber am Montag, dem 29. Juni 1914,
nahmen wir frühmorgens die Zeitung in die Hand und lasen die ganz große
Überschrift ,Das österreichische Thronfolgerpaar in Sarajevo ermordet'. Über
Nacht war da der politische Himmel ganz schwarz geworden. Und vier Wochen später
begann der Erste Weltkrieg.
Nun waren wir in den Augen unserer Gegner auf einmal die größten Propheten
geworden."
Erwachet 86 8. 6. S. 9 „Wenn nur das ganze Volk zu Propheten würde"
Alle wahren Christen SIND Propheten
In der New American Bible heißt es richtigerweise: „Ein Prophet ist ‚jemand,
der für einen anderen spricht', insbesondere für Gott. Das setzt nicht unbedingt
voraus, daß er die Zukunft vorhersagt." Papst Johannes Paul II. sagte: „Das ‚Prophetenamt'
des Volkes Gottes muß gewissenhaft als ein wahrer Dienst am Wort ausgeübt
werden." Wie bereits erwähnt, ist es jedoch einem Katholiken unmöglich, ein
wahrer Prophet oder Zeuge für Gottes Wort, die Bibel, zu sein, ohne Verrat an
den Lehren der katholischen Kirche zu üben, die sich vornehmlich auf die
Tradition stützen.
In der Schlußerklärung der katholischen Weltbibelföderation unterstrich man die
Notwendigkeit der biblischen Bildung, namentlich unter jungen und armen
Menschen, und den Bedarf an preiswerten Bibeln und Bibelstudienhilfsmitteln, an
Bibelübersetzungen und -übersetzern sowie an ganztägigen Mitarbeitern. Ferner
wurde gesagt, alle Christen sollten predigen und lehren, nach der Bibel leben
und die „Zeichen der Zeit erkennen".
Wer die Bibel schätzt, wird daran interessiert sein, zu erfahren, daß Gott auf
der Erde ein Volk hat und daß alle, die dazugehören, Propheten oder Zeugen für
Gott sind. Sie sind überall auf der Erde als Zeugen Jehovas bekannt. Aus Liebe
zu Gott und seinem Wort führen sie weltweit ein biblisches Erziehungswerk durch,
und das unter Jung und Alt, unter Reich und Arm. In ihrer Mitte wirken
Hunderttausende freiwillige Vollzeitmitarbeiter; einige von ihnen übersetzen und
drucken Bibeln und biblische Literatur, die kostengünstig oder sogar kostenfrei
verbreitet wird. Ihnen stehen Millionen Teilzeitmitarbeiter zur Seite. Jeder von
ihnen würde sich freuen, dir zu helfen, „die Zeichen der Zeit" zu erkennen und
die wunderbare Hoffnung zu erlangen, die Gottes Wort, die Bibel, enthält.
Der Wachtturm, 15. Juli 1996, Seite 16 und 17, Absatz 6 und 7
Wir bewahren als Angehörige der Familie der Anbeter Jehovas die Einheit, weil
wir alle „von Jehova belehrt [sind]" und an der von ihm geoffenbarten Wahrheit
festhalten (Johannes 6:45; Psalm 43:3). Da sich unsere Lehren auf Gottes Wort
stützen, reden wir alle in Übereinstimmung. Gern nehmen wir die geistige Speise
an, die Jehova durch den „treuen und verständigen Sklaven" zur Verfügung stellt
(Matthäus 24:45-47). Diese einheitliche Belehrung hilft uns, weltweit die
Einheit zu bewahren.
Was ist, wenn es uns persönlich schwerfällt, einen bestimmten Gedanken zu
verstehen oder zu akzeptieren? Wir sollten um Weisheit beten sowie in der Bibel
und in christlichen Veröffentlichungen nachforschen (Sprüche 2:4, 5; Jakobus
1:5-8). Auch ein Gespräch mit einem Ältesten kann eine Hilfe sein. Sollten wir
den Gedanken dann immer noch nicht verstehen, ist es möglicherweise das beste,
die Angelegenheit nicht weiterzuverfolgen. Vielleicht wird später einmal
zusätzlicher Aufschluß zu dem Thema veröffentlicht, der unser Verständnis
vertieft. Es wäre allerdings verkehrt, wollten wir andere in der Versammlung
davon überzeugen, sich unserer eigenen, abweichenden Meinung anzuschließen. Auf
diese Weise würden wir Zwietracht säen und nicht dazu beitragen, die Einheit zu
bewahren. Wieviel besser ist es doch, „in der Wahrheit zu wandeln" und andere zu
ermuntern, dasselbe zu tun! (3. Johannes 4).
WT 94 15. 7. S. 30 Wie zuverlässig ist der jüdische Kalender?
Ein religiöses Überbleibsel
Solche Irrtümer und Abweichungen im Seder olam rabba und in anderen
talmudischen Chroniken haben unter jüdischen Gelehrten zu großer Verlegenheit
und zu beträchtlichen Diskussionen Anlaß gegeben. Trotz zahlreicher Versuche ist
es nicht hinreichend gelungen, diese Chronologie mit den anerkannten
historischen Tatsachen in Einklang zu bringen. Warum nicht? „Man hatte weniger
ein akademisches als vielmehr ein religiöses Interesse", bemerkt die
Encyclopaedia Judaica. „Die Überlieferung mußte um jeden Preis gerechtfertigt
werden, insbesondere angesichts abweichender Sektierer." Statt die durch ihre
Überlieferungen hervorgerufene Verwirrung zu beseitigen, suchten manche jüdische
Gelehrte den Bibelbericht unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Andere versuchten,
in babylonischen, ägyptischen und hinduistischen Legenden und Überlieferungen
Stützen zu finden.
Der Wachtturm, 1. November 1948
So wisse, daß jene, die sich wider Jehovas theokratische Anordnungen und
Anweisungen für sein organisiertes Volk auflehnen, dem Beispiel Korahs, des
Rebellen, folgen und ebenso bestimmt umkommen werden wie er und seine Schar.
Wehe ihnen!
Erwachet!, 8. Juni 1986, S.9
Wer die Bibel schätzt, wird daran interessiert sein, zu erfahren, daß Gott
auf der Erde ein Volk
hat und daß alle, die dazugehören, Propheten oder Zeugen für Gott sind. Sie sind
überall auf
der Erde als Zeugen Jehovas bekannt.
Der Wachtturm, 15. Januar 1981, S. 17
Demnach schenkt Gott seinen demütigen Dienern ein bestimmtes Wissen, das
andere nicht haben. Der Apostel Paulus
sagte: „Diese Weisheit hat keiner der Herrscher dieses Systems der Dinge
kennengelernt . . . Denn uns hat Gott sie durch
seinen Geist geoffenbart" (1. Kor. 2:8-10). Da Jehova seinen Dienern im voraus
ein bestimmtes Wissen vermittelt hat,
sind sie ausgerüstet - ja von Gott beauftragt -, auf der ganzen Erde vor dem
herannahenden Ende des gegenwärtigen Systems
zu warnen und die tröstende Botschaft von der neuen Ordnung zu verkündigen.
WT 1974 15. 9. S. 553
Der „Feuersee" und sein Zweck
Auch der „falsche Prophet" ist keine Person, sondern ein System oder eine
Organisation. Ein „Prophet" erhebt den Anspruch, von Gott inspirierten Aufschluß
als Anleitung für andere zu haben. Ein „falscher Prophet" würde somit andere
dazu verleiten, sich von Gott abzuwenden und sich der falschen Anbetung
zuzuwenden. Was tut dieser „falsche Prophet", um dieses Ziel zu erreichen? In
Offenbarung 13:11-17 wird er in einem anderen Gewand gezeigt, und zwar als ein
zweihörniges „wildes Tier". Als solches wird von ihm gesagt, er vollbringe vor
dem siebenköpfigen „wilden Tier" die Zeichen, mit denen er „die irreführte,
welche das Kennzeichen des wilden Tieres empfingen, und die, die seinem Bilde
Anbetung darbringen" (Offb. 19:20).
WT 1972 1. 7. S. 389-392
'Sie werden wissen, daß ein Prophet unter ihnen gewesen ist'
Er hatte einen „Propheten", um sie zu warnen. Dieser „Prophet" war kein
einzelner Mensch, sondern eine Körperschaft von Männern und Frauen. Es war die
kleine Gruppe der Fußstapfennachfolger Jesu Christi, die damals als
Internationale Bibelforscher bekannt waren. Heute sind sie als christliche
Zeugen Jehovas bekannt. Sie verkündigen immer noch eine Warnung, und es haben
sich ihnen in dem ihnen aufgetragenen Werk Hunderttausende, die auf ihre
Botschaft gehört und ihr geglaubt haben, angeschlossen und haben ihnen geholfen.
Natürlich ist es leicht, zu sagen, diese Gruppe handle als ein „Prophet" Gottes.
Es ist etwas anderes, das zu beweisen. Die einzige Möglichkeit, dies zu tun,
besteht darin, den Bericht zu überprüfen. Was geht daraus hervor?
Während der Zeit des Ersten Weltkrieges predigte diese Gruppe der
Internationalen Bibelforscher eifrig die gute Botschaft von Gottes Königreich,
da ihr Führer, Jesus Christus, sie in seiner Prophezeiung gemäß Matthäus 24:14
vor diese Aufgabe gestellt hatte. Sie nahmen die Worte buchstäblich, die Jesus
an den römischen Statthalter Pontius Pilatus gerichtet hatte: „Mein Königreich
ist kein Teil dieser Welt." (Joh. 18:36) Sie nahmen sich auch die Worte zu
Herzen, die Jesus an seine Nachfolger gerichtet hatte: „Ihr . . . [seid] kein
Teil der Welt . . ., sondern ich [habe] euch aus der Welt auserwählt." Sie
rechneten damit, daß sie leiden müßten, weil sie gemäß dieser Regel lebten, denn
Jesus hatte weiter gesagt: „Deswegen haßt euch die Welt." (Joh. 15:19) Der Haß
ihnen gegenüber wurde während des Ersten Weltkrieges zur Gewalttat.
Diese Bibelforscher hatten sich schon lange mit Hesekiel und seiner Prophezeiung
befaßt. Im Jahre 1917 gaben sie ein Buch mit dem Titel „Das vollendete
Geheimnis" heraus, in dem das Buch Hesekiel und auch die Offenbarung erklärt
wurden. In diesem Buch wurde die Geistlichkeit getadelt, weil sie dem Worte
Jehovas untreu war. Innerhalb von drei Monaten wurde die Verbreitung dieses
Buches in den Vereinigten Staaten und in Kanada verboten. Dann wurden acht
Mitglieder der Watch Tower Bible and Tract Society, unter ihnen der Präsident
und der Sekretär-Kassierer, zu einer Gefängnisstrafe in der Bundesstrafanstalt
Atlanta (Georgia, USA) verurteilt.
Obwohl das Werk dieser Christen eine Zeitlang gelähmt war, wurden die acht
Männer schon nach neun Monaten, im März 1919, aus dem Gefängnis entlassen. Sie
sahen darin eine Antwort von Gott auf ihre Gebete. Ihr Werk wurde wiederbelebt,
sehr zur Bestürzung der Geistlichen, die hinter dem Verbot gestanden hatten.
Demgemäß ermunterte ihre Zeitschrift Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart
Christi in den Ausgaben vom 1. und 15. August 1919 (deutsch Oktober/November
1919), das Werk des Predigens der guten Botschaft tatkräftig wiederaufzunehmen,
und zwar ohne Menschenfurcht. Unter dem Thema „Glückselig sind die Furchtlosen"
erschienen folgende Darlegungen:
„Es gibt eine Furcht, welche sehr angebracht ist, und die jeder haben muß, der
Gott wohlgefällt, und die als Ehrfurcht [Gottesfurcht] bekannt ist. Es bedeutet
eine heilige Ehrerbietung vor Jehova und eine Furcht, daß wir ihm mißfallen und
der Segnungen verlustig gehen könnten, die er uns verheißen hat. . . . Die
Schrift ist reich an Zeugnissen dafür, daß solche, welche Gott wohlgefallen,
keinen Menschen noch irgendein anderes Geschöpf fürchten, sondern eine heilige,
ehrerbietige Ehrfurcht vor Jehova haben. In alten Zeiten rechtfertigte Jehova
einige Menschen zur Freundschaft mit ihm, und der Bericht dieser seiner
Handlungsweise mit ihnen wurde zum Segen für die Kirche niedergeschrieben."
Hesekiel war einer dieser so von Gott gebrauchten Menschen, und nicht nur
seine Prophezeiungen, sondern auch Hesekiel selbst und seine Taten stellten
künftige Dinge dar.
DER „PROPHET" SPRICHT ZUR CHRISTENHEIT
Vom 1. bis 8. September 1919 hielten die Internationalen Bibelforscher in
Cedar Point (Ohio) eine Hauptversammlung ab. Tausende der Diener Jehovas aus den
Vereinigten Staaten und aus Kanada waren zugegen. Dort spornte der Präsident der
Watch Tower Society zur furchtlosen Wiederaufnahme des Werkes an, und zwar unter
Verwendung der realistischen Zeitschrift mit dem Titel „Das Goldene Zeitalter".
In dem öffentlichen Vortrag unter dem Thema „Die Hoffnung für die bedrängte
Menschheit" erklärte der Redner, daß der Völkerbund bestimmt vom Mißfallen des
Herrn heimgesucht werden würde,
„weil die Geistlichen — die katholischen und die protestantischen —, die
behaupteten, Gottes Vertreter zu sein, seinen Plan aufgegeben und dem Völkerbund
zugestimmt hätten, indem sie ihn als einen politischen Ausdruck des Königreiches
Christi auf Erden begrüßt hätten".
Der Völkerbund kam im Jahre 1919 ins Dasein und begann seine eigentliche
Tätigkeit, als er von den Signatarmächten am 10. Januar 1920 in Paris
ratifiziert wurde. Aber Jehovas Diener verkündigten weiter das messianische
Königreich Gottes. Als das Verbot des Buches Das vollendete Geheimnis aufgehoben
wurde, nahmen sie die Verbreitung des Buches wieder auf, und indem sie es als
Lehrbuch benutzten, studierten sie weiterhin das Buch Hesekiel. Nach einer
gewissen Zeit, als weitere Entwicklungen die Prophezeiung Hesekiels erfüllten,
vermittelte ein dreibändiges Werk mit dem Titel „Rechtfertigung" ein zeitgemäßes
Verständnis und zeigte noch ausführlicher die Anwendung der Prophezeiung.
Somit war diese Gruppe gesalbter Nachfolger Jesu Christi, die in der
Christenheit ein Werk verrichtete, das dem Werk Hesekiels unter den Juden glich,
offenbar der neuzeitliche Hesekiel, der „Prophet", den Jehova beauftragt hatte,
die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich zu verkündigen und die
Christenheit zu warnen. Es ist bedeutsam, daß diese Nachfolger Christi im Jahre
1931, nach zwölf Jahren treuen Dienstes trotz des Widerstandes der Geistlichen
der Christenheit, auf demselben Kongreß, auf dem das Buch Rechtfertigung
freigegeben wurde, den Namen „Jehovas Zeugen" annahmen. — Jes. 43:10-12,
Elberfelder Bibel.
DER „PROPHET" WIRD ZU „REBELLISCHEN NATIONEN" GESANDT
Als Jehova zu dem jüdischen Priester Hesekiel sprach und ihn als seinen
Propheten beauftragte, sagte er: „Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen
Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben." (Hes. 2:3)
Wer sind diejenigen, die die 'Söhne Israels' und die gegen Jehova „rebellischen
Nationen" bilden, in dieser „Zeit des Endes"?
Damals in Hesekiels Tagen konnte das israelitische Volk, zu dem Hesekiel gesandt
wurde, als 'rebellische Nationen' bezeichnet werden, weil sich im Jahre 997 v.
u. Z. zehn der Stämme Israels gegen die Herrschaft der Königslinie Davids
aufgelehnt hatten, der auf dem „Thron Jehovas" gesessen hatte. (1. Chron. 29:23)
So entstanden zwei Königreiche oder „Nationen". Das Königreich Israel errichtete
goldene Kälber für die Anbetung, und das Königreich Juda rebellierte später
ebenfalls gegen Jehova, indem es seine Gesetze brach und Götzendienst ausübte.
Wer sind in der neuzeitlichen Erfüllung die „rebellischen Nationen", die gegen
Jehova rebelliert haben? Ihr Gegenstück ist die Christenheit. Die Bibel erbringt
den Beweis. Die Christenheit hat nämlich auf sich die Worte des Apostels Paulus
aus Galater 6:15, 16 (Luther-Bibel) angewandt: „Denn in Christus Jesus gilt
weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur. Und
wie viele nach dieser Regel einhergehen, — Friede und Barmherzigkeit sei über
sie und über das Israel Gottes." Zum Beispiel gibt der wesleyanische
Methodistenprediger Dr. Adam Clarke in seinem Werk „A Commentary and Critical
Notes" (Ein Kommentar und kritische Bemerkungen, Ausgabe 1836) folgenden
Kommentar über den Ausdruck „Das Israel Gottes": „Die wahren Christen, die hier
das Israel Gottes genannt werden, um sie vom Israel nach dem Fleisch zu
unterscheiden."
In Römer 2:29 (Elberfelder Bibel) wird obiges Verständnis bestätigt. Der Apostel
sagt: „Sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die
des Herzens, im Geiste, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen,
sondern von Gott ist."
Die Geschichte der Christenheit zeigt, daß sie ihrer Behauptung, „das Israel
Gottes" zu sein, nicht entsprochen hat. Vom vierten Jahrhundert an hat sie sich
als abtrünnig, gegenüber Jehova und seinem Wort der Wahrheit als rebellisch,
erwiesen. Entsprechend der Geschichte Israels kam es im Jahre 1054 u. Z., als
die Legaten des römischen Papstes den Patriarchen Michael Cärularius von
Konstantinopel exkommunizierten, zu einem Bruch zwischen den griechischen
Kirchen und den lateinischen Kirchen.
Später, im Jahre 1529 u. Z., wurde von den Nachfolgern des ehemaligen Priesters
Martin Luther die protestantische Bewegung gegründet, und 1534 wurde der König
von England, Heinrich VIII., zum Oberhaupt der Kirche von England gemacht.
Danach kamen zahlreiche nichtkatholische Sekten auf, so daß eine Reihe
sogenannter „christlicher" Länder ihre eigene nationale Staatskirche haben.
Daher kann die Christenheit als „Nationen" bezeichnet werden, und ihre
Einstellung gegenüber dem Wort Gottes, der Bibel, und gegenüber Gottes
messianischem Königreich ist eine Einstellung der Rebellion gegenüber Jehova.
Sie bevorzugt weiter die politische Menschenherrschaft.
JEHOVAS „PROPHET" GERECHTFERTIGT
Hesekiels Name bedeutete „Gott stärkt" und um seinen Auftrag bis zum Ende
auszuführen, benötigte er Gottes Hilfe, denn das angebliche Volk Gottes, zu dem
er gesandt wurde, war „frechen Angesichts und harten Herzens". Damals mochten
sie ihn nicht als einen Propheten Jehovas ansehen oder erkennen. Dennoch sollte
— ob sie ihm Aufmerksamkeit schenkten oder nicht — die Gelegenheit kommen, da
diese rebellischen Menschen „auch wissen [würden], daß sich ein Prophet selbst
in ihrer Mitte befunden hat". Jehova würde ihn dann als einen Propheten
bestätigen, indem er das, was Hesekiel prophezeite, wahr werden ließe. (Hes.
2:3-5) Zu Hesekiel wurde weiter gesagt:
„Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten
fürchte dich nicht, denn da sind Verstockte und Dinge, die dich stechen, und
unter Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte du dich nicht, und vor
ihrem Angesicht erschrick du nicht, denn sie sind ein rebellisches Haus. Und du
sollst meine Worte zu ihnen reden, ungeachtet, ob sie hören oder es unterlassen,
denn sie sind ein Fall von Rebellion." — Hes. 2:6, 7.
Vom Jahre 1919 u. Z. an haben Jehovas Zeugen die Verhältnisse genauso
vorgefunden, während sie die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich in
207 Ländern der Erde so weit wie möglich ausgedehnt haben.
Gott gab Hesekiel in seiner Vision und symbolisch dem neuzeitlichen „Propheten",
den Geistgezeugten, Gesalbten, die heute den Kern der Zeugen Jehovas bilden,
etwas zu essen. Hesekiel sagt:
„Und ich sah dann, und siehe! da war eine Hand ausgestreckt nach mir, und siehe!
darin war eine Buchrolle. Und er breitete sie allmählich vor mir aus und sie war
auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben; und es waren
Totenklagelieder und Jammer und Wehklage darin geschrieben." — Hes. 2:8-10.
Die Buchrolle, auf der kein Platz verschwendet worden war, war auf beiden Seiten
beschrieben; es war eine ausführliche Botschaft, die viele traurige Botschaften
des Unglücks damals für die Juden und heute für die Christenheit enthielt.
Warum? Weil Jehovas angebliches Volk in beiden Fällen so rebellisch und
halsstarrig auf seinem gottlosen Wege war, daß Jehova ein Urteil über dieses
Volk fällen mußte.
Die Buchrolle wurde dem Hesekiel zweifellos durch die Hand eines der Cherubim in
der Vision übergeben. Dies würde anzeigen, daß Jehovas Zeugen heute die gute
Botschaft vom Königreich unter Leitung und mit Unterstützung der Engel
verkündigen. (Offb. 14:6, 7; Matth. 25:31, 32) Und da kein Wort oder Werk
Jehovas seinen Zweck verfehlen kann — denn er ist Gott, der Allmächtige —,
werden die Nationen die Erfüllung dessen sehen, was diese Zeugen sagen, so wie
sie vom Himmel aus geleitet werden.
Ja, in Kürze muß die Zeit herbeikommen, da die Nationen wissen müssen, daß
wirklich ein „Prophet" Jehovas unter ihnen gewesen ist. Tatsächlich helfen jetzt
mehr als eineinhalb Millionen Menschen diesem aus Einzelpersonen bestehenden
Kollektiv-„Propheten" in seinem Predigtwerk, und noch mehr als ebenso viele
weitere studieren die Bibel mit der „Propheten"-Gruppe und deren Gefährten.
Somit hat Jehova jede Vorkehrung getroffen, damit ihn Einzelpersonen erkennen
und seine liebende Güte und Leben empfangen. Es gibt also keine Entschuldigung
für die Menschen der Christenheit, daß sie Jehova nicht kennen. Außerdem ist
Jehova nicht nur an der Rechtfertigung seines eigenen Namens, sondern auch an
der Rechtfertigung seines „Propheten" interessiert. Durch einen anderen seiner
Propheten in alter Zeit, Jesaja, sagte er zu den Juden, ebenso, wie er heute zur
Christenheit sagt: „Siehe! Meine eigenen Knechte werden jubeln zufolge des guten
Herzenszustandes, ihr selbst aber werdet schreien vor Herzensschmerz, und ihr
werdet heulen wegen des völligen Zusammenbruchs des Geistes." — Jes. 65:14.
WT 1993 1. 12. S. 18
Nachahmenswerte Beispiele der Demut
Ein anderer treuer Diener der Neuzeit, den Jehova in großem Umfang gebrauchte,
war Joseph F. Rutherford, von dem wir bereits zu Anfang gehört haben. Er war ein
mutiger Verteidiger der biblischen Wahrheit und insbesondere des Namens Jehovas.
Obwohl man ihn allgemein als Richter Rutherford kannte, war er ein von Herzen
demütiger Mann.
Ein Beispiel:
Einmal machte er einige dogmatische Äußerungen darüber, was Christen für das
Jahr 1925 zu erwarten hätten.
Als die erwarteten Ereignisse nicht eintrafen, erklärte er demütig gegenüber der
Bethelfamilie in Brooklyn, daß er sich selbst lächerlich gemacht habe.
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Woran erkennt man falsche Propheten?
5. Mose 18:21,22
„Wie werden wir das Wort erkennen, das Jehova nicht geredet hat?"
wenn der Prophet im Namen Jehovas redet,
und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht,
so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat.
Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet.
Du sollst vor ihm nicht erschrecken.'
Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
Kap. 20 S. 355
RELIGIÖSE HEUCHELEI BLOSSGESTELLT
Jehova,
der Gott der wahren Propheten,
wird alle falschen Propheten in Schande geraten lassen,
entweder dadurch, daß er die falsche Voraussage solcher Propheten, die sich
dieses Amt selbst anmaßen, nicht erfüllen läßt
oder indem er seine eigenen Prophezeiungen auf eine Weise verwirklicht, die zu
derjenigen der falschen Propheten im Gegensatz steht.
Falsche Propheten werden den Grund für ihre Schande zu verbergen suchen,
indem sie verleugnen, wer sie wirklich sind.
Sie werden zu vermeiden suchen, daß man sie tötet oder daß sie durch Jehovas
loyale Anbeter als geistig tot hingestellt werden.
Dies hat Gott vorausgesagt, indem er seinen wahren Propheten Sacharja
weitersprechen ließ:
„Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt [zuschanden, JB]
werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein
härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewißlich
sprechen:
,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von
meiner Jugend an erworben hat.'
Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen
Liebhaber."
— Sacharja 13:4-6, NW; JB; Lu; HSK;
Unterredungsbuch S. 149 Abs. 2
Falsche Propheten
Jehovas Zeugen behaupten nicht, inspirierte Propheten zu sein.
Sie haben Fehler gemacht.
Wie die Apostel Jesu Christi haben sie mitunter falsche Erwartungen gehegt (Luk.
19:11; Apg. 1:6).
Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 52, 53
Ohne Zweifel waren viele in dieser Zeit voreilig in ihren
Erklärungen über das, was zu erwarten war. Einige haben
Gedanken in den Watchtower oder Wachtturm hineingelesen,
die gar nicht darin standen, und obwohl es notwendig
war, daß Russell auf die Gewißheit hinwies, daß am
Ende der „Zeiten der Nationen" eine große Änderung zu
erwarten sei, ermutigte er doch seine Leser, die Ereignisse
mit offenem Sinn zu betrachten, besonders was den Faktor
Zeit betraf.
Aber wir erinnern alle unsere Leser wieder daran, daß
nicht wir irgend etwas über die Zeiten der Nationen prophezeit
haben, welche in einer Zeit der Drangsal zu Ende
gehen, noch über die herrliche Epoche, die dieser Katastrophe
bald folgen wird. Wir haben nur angegeben, was die
Schrift sagt, in dem wir unsere Meinung über kommende
Dinge äußerten und es unseren Lesern anheimstellten, daß
jeder für sich selbst entscheide und darüber urteile, was
diese bedeuten. ... Einige geben jedoch positive Erklärungen über Dinge ab, die
sie wissen, und über Dinge, die sie
nicht wissen. Wir folgen niemals diesem Beispiel, sondern
erklären nur das, was wir aus diesem oder jenem Grunde
so oder so glauben.
Gibt es zwischen Verstehen oder nicht Verstehen eine Grauzone (WT 1.5.2002
S.16)?
Entweder man sagt die Wahrheit und ist auf diese Art vom heiligen Geist geleitet
oder nicht (WT 1.11.71 S. 664).
Entweder eine Prophezeiung trifft, so wie Ausgelegt, ein oder nicht (5.Mose
18:22).
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Wer ist jetzt der König des Nordens (WT1.6.2003)?
Wurde das Predigtwerk im 20. Jahrhundert beendet oder nicht (WT 1.1.89 S.12)?
Befinden wir uns nun NACH der Zeit des Endes (Harfe Gottes Seite 232/235 Absatz
443)?
IN der Zeit des Endes (Dein Wille geschehe auf der Erde S. 310/311 Absatz 5-7 S.
342 Abs. 2)?
Oder VOR der Zeit des Endes (Die Prophezeiungen Daniels Seite 289 Abs. 6)?
War mit der Aussage „diese Generation wird nicht vergehen" eine Generation die
1914 gelebt hat gemeint oder nicht (Paradiesbuch S.154)?
Ist jetzt die Generation von 1914 vergangen oder nicht (EW 22.10.1984/22.10.1995
S.2)?
Überleben einige Personen die 1914 erlebt haben oder nicht (WT 1.1.79 S.31)?
Stand der Tag Jehovas 1975 unmittelbar bevor oder nicht (Ködi 11.1975 S.1)?
Begann 1975 nach 6000 Jahren Menschheitsgeschichte die neue Ordnung oder nicht
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes S. 29/30)?
War im Herbst 1975 die Schlacht um Harmagedon zu Ende oder nicht (WT 1968 S.
691)?
Begann im Herbst 1975 die Tausendjahrherrschaft Jesu oder nicht (WT 1968 S.
691)?
Endete die Schlussabrechnung von Harmagedon 1955/65 oder nicht (Trost 1.6.45
S.10)?
Endete mit dem 2.Weltkrieg der feurige Sturm von Harmagedon oder nicht (Schau
den Tatsachen ins Auge)?
Wurde Gottes Königreich hier auf Erden 1945 eingeführt oder nicht (Licht Band 1
S. 195)?
Wurde die Villa Beth-Sarim seid 1930 von zurückkehrenden Fürsten bewohnt und hat
sie damit ihren Zweck erfüllt oder nicht (Die neue Welt S. 104)?
Wurde das Königreich Gottes 1926 hier auf Erden aufgerichtet oder nicht (WT
15.3.1925 S.90 Absatz 64)?
Verstanden wir zum 1.3.1925 völlig was von 1914 bis 1919 geschähen war oder
nicht (Die Prophezeiung Daniel S. 304 vergleiche Die Rettung aus dem Jahre 1939
S. 325/326)?
Ist Jerusalem von den Juden als Welthauptstadt aufgerichtet worden oder nicht
(Eine Wünschenswerte Regierung S. 35/WT 15.3.1925 S.89 Absatz 55)?
Steht das Standbild Nebukadnezars aus Daniel 2 nun für Weltreiche oder für die
Organisation Satans (Licht Band 2 296)?
Sind die Juden nun das von Gott begünstigte Volk oder doch nur eine Nation wie
jede andere (Trost für die Juden)?
Ist es moralisch, wissenschaftlich und theologisch richtig die Menschen in
Rassen wie –weiß, gelb, semitisch, neger, braun, rot – aufzuteilen oder nicht
(Befreiung S. 263)?
Sind Tag und Stunde schon vorüber oder noch nicht (Harfe Gottes Seite 232/235
Absatz 443)?
Kennen wir die Adressen der 1925 Widerauferstandenen treuen Diener Gottes wie
Abel, Henoch, Noah, Melchisedek, Abraham, Isaak, Jakob, Hiob, Moses, Samuel,
David, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Johannes dem Täufer usw. (Millionen
jetzt lebender S. 79/103/Harfe Gottes S. 235/318 Absatz 580/WT 1.1.1925 S. 11
Absatz 16/Der Weg zum Paradies).
Wurde die Fahrkartenkontrolle in Nahum 2:3-6 vorhergesagt oder nicht
(Schriftstudien 7 S. 105,106)?
Lag es nur an den untreuen Juden das Palästina nicht 1925 aufgerichtet wurde (WT
15.3.1925 S.84/85)?
Fand die große Drangsaal im Herbst 1925 ihren Höhepunkt oder nicht (Goldenes
Zeitalter 15.3.24)?
Begann nun 1925 mit absoluter Sicherheit die Auferstehung der ganzen Menschheit
oder nicht (Goldenes Zeitalter 15.3.24)?
Hat Hesekiel (13 Vers17) vorausgesagt das besonders die Frauen Wetteiferer in
den Streitkräften Satans sind oder nicht (und mache ich mich demnach strafbar
wenn ich einer Frau die Tür öffne) (Rechtfertigung Band 1 S. 153/154 Überschrift
„Frauen im Vordergrund)?
Ist es wahr das Jehovas Zeugen die Kriege der Nationen in keiner Weise
unterstützten (WT 15.7.85 S.6).
Ist es wahr das von uns richtigerweise gesagt werden kann das wir uns nicht am
1.Weltkrieg beteiligt haben oder nicht (WT1.1.1998 letzte Seite)?
Ist es wahr das wir uns nicht von der Kriegshysterie des 1.Weltkrieges hinreißen
ließen oder war es nicht vielmehr so, das es sich Bruder Russel selbst nicht
nehmen ließ, die übersetzten Leserbriefe aus dem Felde am Frühstückstisch im
Betel vorzulesen (Die Offenbarung – Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe! 1988/WT
10.1915 S.159)?
Stellt die Eröffnung im Jahre 1918, eines Büros der Hauptvertretung der Juden in
Jerusalem, zweifellos die Erfüllung der Prophezeiung Jesu und anderer heiligen
Propheten dar oder nicht (Befreiung S.235/236)?
Begann die große Drangsal 1918 oder nicht (Das vollendete Geheimnis S. 152)?
Fand nun Gedächtnismahlfeier an der Front statt oder nicht (Gedächtnismahl
Bericht Mai 1916 S. 80)?
Ist es nur richtig oder Falsch das der Kriegsdienst und das Sterben auf dem
Schlachtfeld nicht Umsonst war, wenn wir den Beweis bekommen das man trotz der
schrecklichen Umstände den Herrn verherrlicht hat (WT 2.1916 S. 24)?
Begann 1915 die große Drangsal oder nicht (Die neue Schöpfung S. 578)?
Endeten die Zeiten der Nationen 1915 oder nicht (Stein ins Rollen S.20/21)?
Begann der Tag der Rache 1915 oder nicht (Ich habe es aus irgendeinem Wachtturm
bei mir herauskopiert aber leider nicht notiert aus welchem. Die Überschrift des
Artikels lautet „Der Tag der Rache 1915)?
Galt der Jahrestext 1915 nicht auch und vor allem den treuen Brüdern die unter
ihrem Banner „Kreuz und Krone" bereit waren wie Jesus, im Felddienst, auf dem
Schlachtfeld, ihr leben zu opfern (WT 3.1915 S. 48)?
Gibt es seit 1914 kein Christentum mehr (Dein Königreich komme S. 146)?
Gibt es nach 1914 noch weltliche Regierungen (Schriftstudien II S. 97)?
Ist der Krieg des großen Tages Gottes 1914 zu Ende gegangen oder nicht
(Schriftstudien III Studie 2 Absatz 1)?
Sind unsere Deutschen Brüder 1914 dem Ruf des Kaisers in die Schützengräben
gefolgt weil sie erwarteten, das Jesus nun auf Erden sein Königreich aufrichten
wird oder nicht (WT 12.1914 S. 191/192)?
Erfüllte sich 1914 die Parallele zur 40jährigen Ernte oder nicht (WT 8.1904
S.111)?
Erfüllte sich 1910 die Voraussage das die Protestanten die so genannte
Apostolische Autorität angenommen haben oder nicht (WT 8.1904 S.111)?
Ist die Pyramide von Gizeh Jehovas Steinerner Zeuge oder nicht (Dein Königreich
komme S. 310/WT 10.22 S. 156)?
Begann 1878 die Inthronisierung Jesu oder nicht (Schriftstudien II S. 97/ Harfe
Gottes Abschnitt 230)?
Begann 1895 die Tausendjahrherrschaft Jesu oder nicht (Stein ins Rollen S. 10)?
Erfüllte sich 1881 die Parallele zur Beendigung der besonderen Gnade für das
fleischliche Israel oder nicht (WT 8.1904 S.111)?
Erstreckten sich die Jahre der ersten Parousia von 1878 bis 1918 oder nicht (WT
1.4.1925 S 108 Absatz 14)?
Erfüllte sich 1878 die Parallele zum Tode unseres Herren oder nicht (WT 8.1904
S.111)?
Begann 1874 nach 6000 Jahren Menschheitsgeschichte die Gegenwart Jesu oder nicht
(Harfe Gottes S. 216/WT 23 S.88/Schriftstudien 4 S. 488/WT 15.4.1925 S. 117
Absatz 35)?
Sind Vakuum-Teppichreiniger der Beweis das Jesus seid 1874 sein Königreich
aufgerichtet hat oder nicht (Harfe Gottes S. 221 Absatz 410)?
Wurden 1874 die 1335 Tage aus Daniel 12:12 erreicht oder nicht (Stein ins Rollen
S. 30)?
Begann 1874 die Ernte oder nicht (WT 8.1904 S.111)?
Begann 1873 nach 6000 Jahren Menschheitsgeschichte die Gegenwart Jesu oder nicht
(Schriftstudien II S. 37)?
Endeten 1872 zum Schluss der 6000 Jahre Menschheitsgeschichte die Zeiten der
Heiden (WT 9.11 S. 143)?
Nimmt das symbolische Bild des wilden Tiers 1846 seinen Anfang oder nicht (WT
8.1904 S.111)?
Leben wir seit 1799 in der Zeit des Endes oder nicht? (Harfe Gottes S. 214/Beröer
Handbuch Seite 239 + Querverweise)?
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Haben wir nun den Geist der Wahrheit oder nicht?
Sind wir nun in die ganze Wahrheit geleitet oder nicht?
Ab wann ist somit der Geist der Wahrheit unter uns?
Werden wir ab jetzt die kommenden Dinge prophezeien können?
Verstehen wir nun die Prophezeiung oder nicht (WT 15.3.25 S.88 Abschnitt 51)?
Erwachet 93 22. 3. S. 3-4
Warum so oft falscher Alarm?
Das Ende der Welt — Wie nahe?
DIE Geschichte handelt von einem Jungen, der die Schafe der Dorfbewohner
hütete. Um für etwas Aufregung zu sorgen, rief er eines Tages: „Ein Wolf! Ein
Wolf!", als gar kein Wolf da war. Die Dorfbewohner stürzten mit ihren Prügeln
heraus, um den Wolf zu vertreiben. Doch kein Wolf weit und breit! Das machte dem
Jungen so viel Spaß, daß er den Streich bei passender Gelegenheit wiederholte.
Wieder kamen die Dorfbewohner mit ihren Knüppeln herausgestürzt. Und wieder war
es nur falscher Alarm. Dann kam der Wolf tatsächlich, und der Junge rief: „Ein
Wolf! Ein Wolf!" Aber diesmal taten die Dorfbewohner sein Rufen als einen
weiteren falschen Alarm ab. Sie waren zu oft getäuscht worden.
Ähnlich verhält es sich im Fall derer, die das Ende der Welt ankündigen. In den
Jahrhunderten seit den Tagen Jesu wurden so viele Vorhersagen gemacht, die sich
dann nicht erfüllten, daß viele Menschen solche Vorhersagen nicht mehr ernst
nehmen.
Gregor I., Papst von 590 bis 604 u. Z., schrieb in einem Brief an einen
europäischen Monarchen: „Wir wünschen, daß Eure Majestät wissen, daß, wie wir
aus den Worten des allmächtigen Gottes in den Heiligen Schriften gelernt haben,
das Ende der gegenwärtigen Welt bereits nahe ist und das nicht endende
Königreich der Heiligen herannaht."
Im 16. Jahrhundert sprach Martin Luther, einer der geistigen Väter der
evangelischen Kirche, von dem unmittelbar bevorstehenden Ende. Gemäß einer
Autorität auf dem Gebiet der Reformation sagte er: „Für meinen Teil bin ich
sicher, daß der Tag des Gerichts direkt vor der Tür steht."
Über eine der ersten Baptistengruppen wird berichtet: „Die Wiedertäufer des
frühen sechzehnten Jahrhunderts glaubten, das Millennium würde 1533 anbrechen."
„Edwin Sandys (1519—1588), Erzbischof von York und Primas von England . . . sagt
. . . ‚Laßt uns versichert sein, daß das Kommen des Herrn nahe ist.' "
William Miller, dem man im allgemeinen die Gründung der Adventistenkirche
zuschreibt, wird mit den Worten zitiert: „Ich bin völlig davon überzeugt, daß
irgendwann zwischen dem 21. März 1843 und dem 21. März 1844, gemäß der jüdischen
Zeitrechnung, der Christus kommen wird."
Überführen solche nichterfüllten Vorhersagen ihre Urheber als falsche Propheten
im Sinne von 5. Mose 18:20-22? In dem Text heißt es: „Der Prophet jedoch, der
sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu reden, das zu reden ich ihm nicht
geboten habe, oder der im Namen anderer Götter redet, dieser Prophet soll
sterben. Und falls du in deinem Herzen sagen solltest: ‚Wie werden wir das Wort
erkennen, das Jehova nicht geredet hat?' — wenn der Prophet im Namen Jehovas
redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses
das Wort, das Jehova nicht geredet hat."
Es gibt zwar solche, die spektakuläre Voraussagen über das Ende der Welt machen,
um Aufmerksamkeit zu erregen und Anhänger zu gewinnen, andere jedoch sind
ernsthaft von der Wahrheit ihrer Ankündigungen überzeugt. Sie verleihen
Erwartungen Ausdruck, die auf ihrer eigenen Auslegung bestimmter Schrifttexte
oder gewisser Ereignisse beruhen. Sie behaupten nicht, daß ihre Vorhersagen
direkte Offenbarungen Jehovas seien, noch, daß sie in diesem Sinne im Namen
Jehovas prophezeien würden. Daher sollten sie in den Fällen, wo sich ihre Worte
nicht erfüllen, nicht als falsche Propheten betrachtet werden wie solche, vor
denen 5. Mose 18:20-22 warnt. In ihrer menschlichen Fehlbarkeit haben sie Dinge
falsch interpretiert.
Unbeeindruckt von früheren Fehlschlägen, sind einige durch das Herannahen des
Jahres 2000 beflügelt worden und haben erneut Vorhersagen über das Ende der Welt
gemacht. Im Wall Street Journal vom 5. Dezember 1989 konnte man folgende
Überschrift lesen: „Millenniumsfieber: Zahl der Propheten nimmt zu, das Ende ist
nahe". Mit dem Herannahen des Jahres 2000 sagen verschiedene Anhänger
evangelischer Kirchen voraus, daß Jesus kommen werde und daß die 90er Jahre
„eine Zeit noch nie dagewesener Schwierigkeiten" sein würden. Als dieser
Artikel geschrieben wurde, kam die letzte Meldung aus der Republik Korea, wo die
Mission für die Kommenden Tage vorhergesagt hatte, Christus würde am 28. Oktober
1992 um Mitternacht kommen und Gläubige in den Himmel nehmen. Mehrere
Untergangsgruppierungen machten ähnliche Vorhersagen.
Die vielen Fehlalarme sind sehr zu bedauern.
Sie gleichen den Wolf-Wolf-Rufen des Hirtenjungen — die Menschen gehen bald
darüber hinweg, und wenn die echte Warnung kommt, wird sie ebenfalls ignoriert.
Warum hat es denn aber in all den Jahrhunderten und bis zum heutigen Tag immer
wieder falschen Alarm gegeben, so wie von Jesus vorhergesagt? (Matthäus
24:23-26). Nachdem Jesus seinen Nachfolgern verschiedene Ereignisse genannt
hatte, die seine Wiederkunft kennzeichnen würden, sagte er zu ihnen gemäß
Matthäus 24:36-42: „Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder
die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater. Denn geradeso wie die
Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. . . . Wacht
deshalb beharrlich, weil ihr nicht wißt, an welchem Tag euer Herr kommt."
Ihnen wurde nicht einfach nur gesagt, wachsam und vorbereitet zu sein, sondern
mit Sehnsucht zu wachen. In Römer 8:19 heißt es: „Denn die sehnsüchtige
Erwartung der Schöpfung harrt auf die Offenbarung der Söhne Gottes." Es liegt in
unserer Natur als Menschen, etwas sehnsüchtig Erhofftes und Erwartetes schon vor
der Tür zu sehen, selbst wenn die Beweise dafür dürftig sind. In unserer
Sehnsucht geben wir dann möglicherweise einen Fehlalarm.
Jehovas Zeugen haben in ihrem Enthusiasmus für Jesu zweites Kommen auf Daten
hingewiesen, die sich als unkorrekt herausgestellt haben. Aufgrund dessen sind
sie von einigen als falsche Propheten bezeichnet worden.
Doch in keinem der Fälle haben sie sich angemaßt, Vorhersagen „im Namen
Jehovas" zu äußern.
Nie haben sie gesagt: „Das sind die Worte Jehovas."
Der Wachtturm, das offizielle Organ der Zeugen Jehovas, hat erklärt: „Wir haben
nicht die Gabe der Prophetie (The Watch Tower, Januar 1883, Seite 425). „Noch
würden wir unsere Schriften als unfehlbar zitiert oder betrachtet haben" (The
Watch Tower, 15. Dezember 1896, Seite 306). Die Tatsache, daß einige Jehovas
Geist haben, „bedeutet nicht", so Der Wachtturm, „daß solche, die jetzt als
Jehovas Zeugen dienen, inspiriert sind. Es bedeutet auch nicht, daß die Artikel
in dieser Zeitschrift, betitelt Der Wachtturm, inspiriert und unfehlbar und
fehlerlos sind" (15. August 1947, Seite 253). „Der Wachtturm behauptet indes
nicht, in seinen Äusserungen inspiriert zu sein, noch ist er dogmatisch" (15.
Oktober 1950, Seite 317). „Die Brüder, die diese Publikationen schreiben, [sind]
nicht unfehlbar . . . Ihre Schriften sind nicht inspiriert wie diejenigen des
Paulus und der anderen Bibelschreiber (2. Tim. 3:16). Wenn das Verständnis
klarer wurde, war es deshalb hin und wieder notwendig, einige Ansichten zu
korrigieren (Spr. 4:18)" (15. Mai 1981, Seite 19).
Wie hieß es also in dem Buch „Das Paradies für die Menschheit durch die
Theokratie wiederhergestellt"?
Kap. 20 S. 355
Jehova,
der Gott der wahren Propheten,
wird alle falschen Propheten in Schande geraten lassen,
entweder dadurch, daß er die falsche Voraussage solcher Propheten, die sich
dieses Amt selbst anmaßen, nicht erfüllen läßt
oder indem er seine eigenen Prophezeiungen auf eine Weise verwirklicht, die zu
derjenigen der falschen Propheten im Gegensatz steht.
Falsche Propheten werden den Grund für ihre Schande zu verbergen suchen,
indem sie verleugnen, wer sie wirklich sind.
Sie werden zu vermeiden suchen, daß man sie tötet oder daß sie durch Jehovas
loyale Anbeter als geistig tot hingestellt werden.
Dies hat Gott vorausgesagt, indem er seinen wahren Propheten Sacharja
weitersprechen ließ:
„Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt [zuschanden, JB]
werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit;
und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er
wird gewißlich sprechen:
,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von
meiner Jugend an erworben hat.'
Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen
Liebhaber."
Sacharja 13:4-6, NW; JB; Lu; HSK
Die Wachtturm Gesellschaft hat sich als Prophet aufgespielt.
(Erwachet!, 8. Juni 1986, S.9)
Sie mussten zugeben dass sie sich lächerlich gemacht haben.
(Wachtturm 1993 1.12 Seite 18)
Ihre Prophezeiungen haben sich alle samt nicht erfüllt.
(WT 1.1.89 S.12)
Jetzt sagen sie „Ich bin kein Prophet"
(Unterredungsbuch S. 149 Abs. 2)
Wir sind unvollkommene Menschen.
Wir betreiben nur Felddienst.
(Erwachet 93 22. 3. S. 3-4)
Ihr Amtsgewand haben sie aber immer noch an,
denn sie töten weiter alle die die ihre dogmatischen Prophezeiungen anzweifeln.
(Apostelgeschichte 7:52)
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der vierte Tag.
Geschrieben von anonym am 05. Dezember 2005 01:03:22:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
„Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Menschen unpersönlicher" sagte Großvater.
„So sind viele zueinander wie Fremde.
Sie verhalten sich kühl und reserviert.
Das ist die schreckliche Veränderung, die sich in der Welt abgespielt hat.
Nehmen wir als Beispiel unseren Hausarzt.
Als er starb, hättet ihr sehen sollen, wie viele Menschen zu seiner Beerdigung
kamen.
Wie viele gehen heute noch zu der Beerdigung eines Arztes?
Mit der natürlichen Zuneigung ist es vorbei"
Auch diesen Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und
Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Auch an diesem Abend las er uns eine Geschichte vor...
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WT Oktober 1914 S. 153
„Dies Jahr wird ein überaus denkwürdiges Jahr, wird ein glorreiches Jahr
sein".
Größer ist der der für uns ist als alle die wider uns sind.
Laßt uns die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen, damit wir an diesem bösen Tage
zu stehen vermögen.
Es gab einen eigenen Jahrestext
„Könnt ihr den Kelch trinken"
WT November.1914 Seite 170-172
„Der Segen des Bechers des Heils"
Wie Jesus als Opfer für uns, sein Leben gab so müssen auch wir bereit sein für
Jesus unser Leben zu opfern. Wer Unverweslichkeit anziehen will muss
Verweslichkeit ablegen.
Siehe auch WT März 1916 Seite 41
Die Waffenrüstung Gottes hilft uns in unseren Felddienst.
WT Dezember.1914 S. 191/192
Der Christ als Streiter oder Soldat.
Im Himmel findet kein Krieg statt. Sehrwohl hier auf der Erde.
Jeder der sich zur auserwählten Kirche zählt war klar das es nötig sei einen
guten Kampf zu Kämpfen. In das Heer einzutreten und wider Satan zu kämpfen. Das
sie Leiden und ihr leben niederlegen müssen. Wahre Kreuzesstreiter. Im Kampf
gegen das Fleisch die Befehle der Führer prompt auszuführen. Ein guter Soldat
ist jemand der in enger Fühlung mit dem Anführer steht. Als intelligenter
Streiter ist er darauf bedacht die richtige Waffenrüstung anzulegen. Als
Kreuzesstreiter stolz sein Banner tragend ist er sich bewusst dass sein
Entschluss sein Tod bedeutet. Es genügt nicht dass er die Uniform trägt, für
seinen Anführer dem er treue geschworen hat muss er voll und ganz jede Erfahrung
mit Dankbarkeit annehmen für die Interessen des Königreiches. Irdische Soldaten
sind oft gezwungen durch Wasser und Schlamm zu waten und lange ermüdende Märsche
auszuhalten. Oft geht ihnen die Nahrung aus. Ist der Erdboden ihr Nachtquartier.
Ein Streiter Christi hat unter der Leitung seines Anführers alle Erfahrungen
nicht nur willig sondern freudig zu erdulden. Damit er einen Anteil mit seinem
Erlöser an dem Königreiche erlange.
Das Bethelbüro organisierte die Feldpost für die Brüder im Militärdienst.
WT Februar.1915 Seite 18
„Wir würden uns freuen, die genauen Adressen aller zum Militärdienst
einberufenen Brüder zu erhalten und auch über jede Adressen Veränderung
unterrichtet zu werden - zum Zwecke der Übersendung des 'Wachtturms', sowie auch
persönlicher Briefe von Seiten der Geschwister."
WT Februar 1915 Seite 32
Liebe Brüder in Christo!
Wie es in der Welt und besonders bei uns zugeht, werdet Ihr wohl teilweise aus
den Zeitungen erfahren haben. Besonders betrübt es uns sehr, daß wir den lieben
Wachtturm nicht mehr bekommen, durch den wir doch soviel Segen genießen konnten.
Wir erhielten ihn nur bis Nummer 7. Wir haben auch aus Warschau nichts mehr
erfahren, wie es da den Geschwistern geht. Mein Schwiegersohn, Bruder …, mußte
auch in den Krieg und nach zwei Wochen starb er. Als wir das Telegramm
erhielten, war er schon in Warschau begraben. Er war in keiner Schlacht! Wir
glauben, daß unser lieber Herr ihn jenseits des Vorhangs genommen und ihn so vor
der großen Trübsal bewahrt hat. Es war ein schwerer Schlag für meine Tochter,
aber die unsichtbare Macht tröstet sie. Sein Grab ist leer und er ist bei Jesu.
Die Trübsalswolken kommen immer näher. In den letzten drei Wochen haben wir hier
schreckliche Tage verlebt, besonders am Sonnabend, dem 5. Dezember. Um Padjanize
standen die ganzen Dörfer in Flammen, von den Russen angezündet. Um die Stadt
herum waren die Kanonen aufgestellt. Zwei Tage und zwei Nächte haben sie
geschossen, daß alles gezittert hat und die Menschen vor Angst und Schrecken
nicht wußten, wohin. Die Granaten kamen in die Stadt hereingeflogen und
richteten viel Schaden an. Unser Haus ist verschont geblieben. Am Sonntag kamen
die Deutschen herein und die Russen mußten flüchten. Aber wir hören schon wieder
den Kanonendonner um uns herum. Mit uns Deutschen steht es hier sehr schlecht.
Wir sollten alle ermordet oder nach Sibirien verschickt werden. Weil jetzt
deutsches Militär hier ist, haben wir vorläufig Ruhe. Sollten aber die Russen
wieder zurückkommen, dann wehe uns Deutschen! Denn sie sind schrecklicher als
Tyrannen. Wie sie hier gehaust haben ist unmenschlich. Wir brauchen uns ja nicht
zu wundern, denn es muß doch so kommen, es muß eine Vernichtung kommen. Aber wir
können unserm lieben Gott danken, daß wir etwas anders sind und uns nicht zu
fürchten brauchen, sondern uns freuen können, daß unsere Erlösung naht! Ich
hatte keine Furcht in diesen schrecklichen Tagen und habe auch nichts getan, um
mich zu schützen. Ich glaubte, der große allmächtige Gott, der doch stärker ist
als die ganzen Kanonen, der kann mich auch vor diesen beschützen, wie die drei
Hebräer in dem feurigen Ofen. Und sollte es Sein Wille sein, daß es meine letzte
Stunde im Fleische ist - kein größeres Glück könnte mir doch widerfahren. Ich
habe mich sehr gefreut, wie es so zuging, daß meine Erlösung naht. Die Trübsal
hat mir bis jetzt nichts geschadet: vielleicht muß ich doch noch tiefer hinein,
aber ich kann nur sagen:
'Herr, Dein Wille geschehe!'
Mit vielen Grüßen an alle lieben Geschwister im Bibelhause verbleibe ich Euere
im Herrn verbundene Schwester
Alwine Schreiber i. Padsanize b. Lodz.
Wachtturm April 1915 Seite 64
Wir freuen uns, daß der liebe Bruder solche Gelegenheiten hat, die frohe
Botschaft zu verbreiten. Sicherlich werden in den Kriegsgebieten viele bereit
sein, einen solchen Trost der Segnungen anzunehmen, und wir glauben, daß auch
andere Brüder solche Gelegenheiten suchen sollten; sie werden in dieser Arbeit
für den Herrn reichen Segen empfangen. Wie uns mitgeteilt wird, werden immer
mehr Brüder zum Militär eingezogen. Auch unsere lieben Brüder Koetitz, Basan und
Dwenger sind ausgehoben und können jeden Tag einberufen werden.
„Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist"
Wachtturm Artikel vom Juni.1915 Seite 87
Wen jemand ein Diener Christi wird entbindet ihn dies nicht seiner Irdischen
Pflichten. Wenn jemand im Sinne des Militärdienstes ist sollte er treu sein. Der
Herr hat uns geboten gebt dem Kaiser was des Kaisers ist. Und jeder der in
diesem Stücke treu ist befolgt den Willen seines himmlischen Meisters.
Feldpost: Die Deutschen Soldaten sind die Brotsherrn die das einfache,
einfältige Russische Volk mit Nahrung versorgen
WT Juni 1915
Durch Seine Gnade war es mir vergönnt, mit einem bescheidenen Häuflein, es
waren mit meiner Wenigkeit 12 Seelen, Brüder und Schwestern, einige Stunden über
den glorreichen Heilsplan unseres himmlischen Vaters zu sprechen. Es sind liebe
einfältige Herzen allzumal und es besteht ein lebhaftes Verlangen nach geistiger
Speise bei allen. Mehrere von den Geschwistern sind auch, soweit ich mich
orientieren konnte, leiblich hungrig, und es ist wirklich nicht zu verwundern,
denn die Not hat schon weite Kreise ergriffen. Wir deutsche Soldaten werden
allenthalben von dem hiesigen Volk als reiche Brotherren angesehen und auf
Schritt und Tritt folgen einem solch halbverhungerte Menschenkinder nach; wir
erhalten augenblicklich noch reichlich Verpflegung und so versorgen wir groß und
klein täglich mit. …
Br. Hermann Hagen aus Düsseldorf
Wir hatten Feldgeistliche:
Feldpost: „Nordfrankreich - Abendvorträge"
WT Juni 1915 Seite 95
Nun aber teile Ich Euch mit, daß ich unter meinen Kameraden einige
Abendvorträge gehalten habe, und aus diesen ist nun unser lieber Kamerad,
Gefreiter H., ein Eiferer für des Herrn Wort geworden. Ihr könnt Euch denken,
daß wir beide oft vergessen, daß es Krieg ist. Es stört uns das Einschlagen oder
das Abfeuern der Geschosse nicht; denn für uns gilt es, durch die Gnade des
Herrn in seine großen Verheißungen zu schauen, so daß wir Freudigkeit haben, die
sonst niemand kennt, als die des Herrn sind. Uns können die Feindesgeschosse
nicht schrecken, denn der Herr hat uns Zeit gesetzt in seiner Gnade; seine Ehre
dürfen wir rühmen. Dies wissend, ist es unser Herzenswunsch, noch recht tapfer
zu kämpfen gegen die Mächte des Bösen und auszuharren, damit wir zubereitet und
vollendet werden.
Meine Lieben, nun aber bedarf mein mitverbundener Kamerad und ich Lesestoff, und
darum bitte ich Euch, mir den 1., 2. und 6. Band der Schriftstudien möglichst
bald zu übersenden, damit wir die Abendstunden noch recht auskaufen können.
Ferner glaube ich Euch mitteilen zu dürfen, daß sich mein lieber Kamerad bald
taufen lassen möchte, denn ich konnte aus seinen Worten letzthin diesen Wunsch
verstehen, nur hat er diesen Wunsch noch nicht direkt ausgesprochen, was aber
wahrscheinlich nicht mehr lange ausbleiben wird. ...
Inzwischen habe ich durch unseren lieben Bruder Riedeberger Traktate bekommen
und bin stets mit 'Munition' versehen worden. Doch nun muß auch er des Kaisers
Ruf folgen, wie auch unser lieber Bruder Elsässer schon dem Rufe gefolgt ist.
Der Herr möge sie stark machen und seine gnädige Hand über sie halten bis zur
Vollendung, und alle Brüder mit dem 'Orden der Liebe' schmücken, der nimmer
vergeht. Nun nochmals innigen Dank für Eure Liebe und Güte. Von ganzem Herzen
empfehle ich Euch der Gnade des Herrn unter den herzlichsten und innigsten
Grüßen. Euer allergeringer Bruder
Otto Friedrichs.
WT Juni 1915
Galizien, den 20. April 1915
Sollte uns solche herrliche Hoffnung, eine solch erhabene Aussicht nicht erheben
über das Alltägliche, Kleinliche? Ja wahrlich, die Leiden der Jetztzeit sind
nicht wert, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die bald an uns
geoffenbart werden soll. Der Feuerofen, in dem wir uns befinden, wird uns keinen
Schaden zufügen können, denn ist Gott für uns, wer mag wider uns sein! Geliebte
Geschwister! Wenn ich auch nicht direkt in der Front bin, sondern bei der
Bagage, und infolgedessen durch Gottes Gnade nicht direkt an den Kriegswirren
beteiligt bin, so sehe ich doch jedem Beweis unserer baldigen Erlösung mit
Freuden entgegen. Es grüßt Euch vielmals recht herzlich Euer in Christo
verbundener geringer Bruder
August Krafzik
WT Juni 1915
Lieber Geschwister in Christo!
Herzlichen Dank für die schöne Sendung, besonders für den schönen Brief: 'An die
Brüder im Felde'. Es war dies für mich ein besonderer Trost, da ich mich in der
letzten Zeit sehr verlassen fühlte, indem ich einige Tage vergeblich versuchte,
die Ruhe in Gott inmitten der Unruhe der Welt wieder zu erlangen. Ein Kamerad,
der mich jedenfalls oft beobachtet hatte, daß ich morgens inmitten des Wirrwarrs
die Bibel las, meinte, als ich auf der Wachstube mich mit einigen Kameraden über
den Liebesplan Gottes unterhielt, ich genösse wohl die Bibel zum Frühstück. Ich
sagte ihm, daß dies tatsächlich mein Wunsch sei, wiewohl ich innerlich zugeben
mußte, daß der Wunsch noch mehr bei mir zur Tat werden könnte.
Indem ich Euch der Gnade unseres himmlischen Vaters und des treuen Herrn Jesu
befehle, grüße ich Euch alle im Bibelhaus herzlich Euer Mitbruder in Christo
Ewald Vorsteher.
WT Juli 1915 Seite 96
Ich fühlte mich sehr verlassen, suchte lange die Ruhe Gottes inmitten der
Unruhe der Welt. Ein Kamerad der mich beobachtete meinte ich genösse wohl die
Bibel zum Frühstück.
Militärdienst leisteten mit einer begeisternden Opferbereitschaft zuerst die
Ältesten, Pioniere, Bethelmitarbeiter.
WT Juli 1915 Seite 98
Von unserer Brüderschaft im Felde
Seitdem so viele unserer Brüder zum Militärdienst eingezogen worden sind (über
200 an der Zahl), haben wir es nicht unterlassen, soweit es in unsern schwachen
Kräften stand, die lieben Brüder durch besondere Briefe und Druckschriften zu
ermuntern und zu erfreuen.
Wir erhielten bereits eine Menge Briefe bzw. Karten herzerquickenden Inhaltes,
und gerne würden wir unsere Freunde mit allen lieben Geschwistern durch
Wiedergabe aller Briefe teilen, doch müssen wir uns mit der Übermittlung der
Grüße begnügen.
Folgende liebe Brüder senden herzliche Grüße:
R. Basan, H. Dwenger, F. Heß, W. Hellmann, H. Rothenstein, J. Finger, F. Jung,
F. Balzereit, A. Degert, B. Buchholz, R. Weber, H. Brandt, W. Bader, H. Crämer,
H. Hagen, W. Keller, Aug. Reis, J. Kohlmann, W. Hildebrandt, M. Modes, M. Karl,
R. Seifert, W. Micklich, M. Stein, O. Strube, J. Rodemich, G. Patzer, B. Martin,
A. Oehler, H. Marksteiner, W. Huhle, B. Göldner, O. Oschee, H. Bobsin, H.
Bongardt, J. Apostel, C. Labuszewski, O. Friedrichs, R. Elsässer, E. Bergerhof,
F. Brüggert, M. Freschel, H. Foist, C. Conzelmann, F. Enkelmann, A. Hinz, H.
Gutwill, O. Höhme, P. Sauerwein, F. Hilbich, J. Raschke, A. Krafzig, C. Irendart,
A. Kreutle, E. Kipke, F. Keßler, Th. Kaikowski, F. Kownatzki, F. Kliegel, W.
Wortmann, A. Noak, O. Speckmann, F. Rungesser, O. Neumann, C. Henningsen, M.
Nitzsche, J. Masanek, F. Maske, K. Meyer, Oskar Meyer, W. Müller, W. Nölke, L.
Niezboralla, A. Riedel, W. Rüttmann, J. Rohwer, H. Riedeberger, G. Rottmair, A.
Salewski, A. Stähler, M. v. d. Steil, A. Stein, G. Stroot, A. Schulte, H.
Scheuch, E. Vorsteher, H. Vollrath, K. Vogt, K. Statolte, O. Waldenburger, M.
Unrecht, P. Werth, P. Wellershaus, Wnendt, W. Zahn, M. Zenk, A. Kröger, W.
Sommerfeld
Wir freuen uns, daß die lieben Brüder voll Mutes und voll Vertrauens zum Herrn
sind, und wir bitten Euch, liebe Geschwister, gedenket mit uns ihrer in
herzlicher Fürbitte, denn es ist dies unsere Pflicht und unser herrliches
Vorrecht.
Warum tausend fallen
WT Juli 1915 Seite 109
Wir sind jetzt in diesen Bösen Tagen angelangt es ist nun an der Zeit die
ganze Waffenrüstung anzuziehen. Dies ist die Zeit von der der Psalmist sagte
tausende werden an deiner Seite fallen.
Feldpost: Ein preußischer Soldat verteilt als Feldgeistlicher Blätter in
Frankreich
WT Juli 1915 Seite 110
Briefliches von unserer Brüderschaft im Felde:
Karpathen, 4. Mai 1915
Im Herrn geliebter Bruder ... Wie oft war es schon mein Wille, Dir mitzuteilen,
wie es mir im Felde ergeht, aber immer war die Zeit sehr bemessen, besonders in
den letzten Wochen. Ich war mit in Frankreich und hatte mir 'Bibelforscher'
(Einfügung eine damalige Flugschrift) in französischem Druck senden lassen. Habe
diese gelegentlich dort verteilt, und mit großer Freude wurden sie
entgegengenommen. Zuerst waren die Leute sehr erstaunt, daß ein preußischer
Soldat ihnen die Blätter darreichte. Aber als ich einige Worte mit ihnen redete,
und sie mich verstanden und gelesen hatten, was die Schriften bedeuteten, wurden
diese mit Freuden entgegengenommen, und manche wollten sie sogar bezahlen, was
ich aber ablehnte ... Alle waren vor Freude erfüllt, dieser eine, der sich
besonders freute, lud mich ein, ihn bald wieder zu besuchen. Wie gerne wäre ich
nochmal hingegangen, aber am anderen Tage wurde uns durch unsern Herrn
Rittmeister die Stadt verboten. Wir rückten bald ab und beim Marschieren durch
die Stadt konnten wir uns nochmals begrüßen ... Jetzt sind wir wieder 30
Kilometer vorgerückt, es hat hier eine große Schlacht stattgefunden, ich danke
meinem Gott, daß ich nicht daran teilnehmen brauchte. Eine große Anzahl Russen
ist gefangen genommen worden, ein Jammerbild zeigte sich, als diese Gefangenen
hier durchgeführt wurden. (Die Schlacht ist noch nicht zu Ende). 6000 wurden
hier durchgeführt. O welch ein Jammer! Man sah von allen Seiten
zusammengelaufene verwundete Flüchtlinge, Wagen mit Frauen und Kindern, Männer,
die Kühe vor sich her treiben. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ich denke oft
an den zweiten Psalm. Und bei all dem hat alles, wie wir wissen, erst seinen
Anfang. Ja Gott sei Dank, daß diese Tage verkürzt werden.
Unter unsern Truppen habe ich schon viele 'Bibelforscher' verteilt. Gott möge
seinen Segen dazu geben. Gestern, den 6. Mai, waren wir wieder an unserem neuen
Bestimmungsort angelangt, ich war aber sehr abgespannt, mithin konnte ich erst
heute meinen Bericht beenden. Wir kamen auf unserem Marsch über ein
Schlachtfeld. Ich mußte bei dem traurigen Anblick an viele Verheißungen denken
und dem himmlischen Vater danken, daß ich nicht dabei zu sein brauche. Was für
Jammer und Elend hat doch die Sünde in die Welt gebracht, aber welch eine
Segnung steht der Menschheit auch bevor! Alles sehnt sich nach Frieden, und wir
werden alle aufjauchzen, wenn Micha 4:1, 5 und Jes. 2:4 sich erfüllt.
Oft hört man sagen, weshalb ist dieser Krieg? Ich danke Euch herzlich für den
Wachtturm, den ich gestern erhielt. ...
Nun sei der Gnade des Herrn befohlen. In herzlicher Liebe gedenke ich der ganzen
Bibelhausfamilie und besonders Deiner fürbittend vor dem Herrn, und verbleibe
Euer Euch treuliebender Bruder
Wilh. Hildebrandt
WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, den 30. Mai 1915
Geliebte Geschwister in Christo!
Gnade und Friede von Gott unserm Vater, und die Liebe unseres Herrn Jesu
Christi, sowie die Gemeinschaft seiner heiligen Gesinnung sei mit Euch allen!
Durch die Gnade unseres lieben himmlischen Vaters gelangte ich gestern Abend im
Schützengraben in den Besitz Eures lieben Briefes. Ich danke Euch recht herzlich
dafür. Auch heißen Dank für die Juni-Nummer des Wachtturm, den ich ja immer bei
Monatsschluß mit Heißhunger erwarte.
Dem lieben himmlischen Vater hat es wohlgefallen, einige seiner Kinder unter das
Getöse der Kriegswirren zu stellen, was ich auch von mir sagen muß....
an dem lieben Pfingstage wollte der Herr, daß ich die Stunden im Schützengraben
zubrachte. Ich gedachte so recht der schönen Stunden, welche meine lieben
Geschwister in Dresden im Verein mit dem Herrn verbringen würden, und der
Gedanke stieg in mir auf, es sei vielleicht eine Strafe für mich, daß ich gerade
so einsam um diese Zeit sein mußte.
Ich sagte mir: du mußt nun dankbar sein und freudig den Kelch trinken wollen.
Legte ich mir die Frage vor: 'Wie trägst du dein Kreuz auch in den schwersten
Drangsalstagen?' stets will ich mir zurufen: 'Du darfst dein Kreuz nicht
schleppen lassen, du mußt es tragen und zwar mit Geduld!' Auch will ich mich der
Worte des Heilandes erinnern: 'Wer ausharrt bis ans Ende, der wird errettet
werden.
mit Psalm 95, 1-7 grüßt Euch in der Liebe Christi und in einer Hoffnung
verbunden Euer geringer Bruder im Herrn
Walter Hudle
WT Juli 1915 Seite 111
Mainz-Kastel, 3. Juni 1915
An die Brüder im Felde
Geliebte Brüder in Christo Jesu!
Schon seit Anfang des Krieges gedenke ich Eurer hin und her und das Tag für Tag
vor dem Thron der Gnaden
Da ich nun selber seit Ostern hier bei den Pionieren bin, ist meine Zeit
bemessen,
Lebet wohl in dem Herrn, und in der Macht Seiner Stärke. Gehet einher, dem Herrn
und der Wahrheit zum Ruhm
In Liebe Euer geringer Bruder
Friedrich Jung.
WT Juli 1915 Seite 112
Aus dem Felde, 30. Mai 1915
im Herrn geliebte Geschwister!
Man findet hier draußen, insbesondere im Etappengebiet, wo die Gefahr nicht so
groß ist, so selten einen Menschen, der sich nach Gott und Seinem Worte sehnt,
daß man sich überaus freut, wenn man im Wachtturm die herrlichen Aufsätze
unseres lieben Bruders Russell lesen kann. …
Alles in allem, liebe Geschwister, lege ich meinem Gott mit Freuden das Zeugnis
ab und will Ihm soviel in meinen Kräften steht, stets dankbar sein, daß Er mir
stets, insbesondere auch seitdem ich im Felde bin, treulich beigestanden ist und
mir unfaßbare Gnade geschenkt hat. Ihm will ich vertrauen auch fernerhin, Sein
Wille geschehe! Nochmals vielen Dank Euch lieben Geschwistern, die Ihr den
Brüdern im Felde soviel Liebe erweist. Herzliche Grüße mit Ps. 146. Euer im
Herrn geringster Bruder
Fritz Keßler
WT Juli 1915 Seite 112
Königsberg-Ponarth, den 10. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Teile Euch mit, daß ich nach meiner Entlassung aus dem Lazarett zum Train
überwiesen wurde, da ich für den Infanteriedienst als untauglich befunden wurde.
Da ich aber auch hier den Dienst nicht mitmachen kann, habe ich mich als
Krankenpfleger vormerken lassen, und wenn der Herr will, und meine Kräfte hierzu
ausreichen, so werde ich vielleicht in diesem Dienste gute Gelegenheit haben,
die Wahrheit zu verbreiten.
Der Herr sei gelobt. Sein Reich komme.
Euch allen des Herrn reichsten Segen wünschend, grüße ich Euch herzlichst als
Euer Bruder in Christo
Reinhold Weber aus Berlin
WT Juli 1915 Seite 112
Frankreich, den 10. Juni 1915
Im Herrn Geliebte!
Herzlichen Dank für den Brief 'an die Brüder im Felde', das Heftchen 'Der Friede
Gottes' und den Wachtturm.
Auch ich teile Euch mit, daß ich unter den Kameraden öfters Vorträge halte. …
Nun seid herzlich gegrüßt von Eurem in Christo verbundenen geringen Bruder
Franz Kliegel
WT August 1915 Seite 114
Von unserer Brüderschaft im Felde
Noch einmal übermitteln wir allen Geschwistern herzliche Grüße von vielen
unserer Brüder, die im Felde, auf dem Wasser, in den Lazaretten oder in den
Garnisonen sich befinden und zum Teil aus weiter Ferne an uns geschrieben haben.
Aus Mangel an Raum können wir nur etliche Namen bringen, wir bitten aber, daß
die lieben Geschwister auch der ungenannten Brüder stets vor dem Thron der Gnade
gedenken möchten. Aus Mangel an Raum können wir nur etliche Namen bringen, wir
bitten aber, daß die lieben Geschwister auch der ungenannten Brüder stets vor
dem Thron der Gnade gedenken möchten. Es grüßen besonders folgende liebe Brüder:
Willi Hellmann, R. Michaelis, D. Würy, A. Ruf, E. M. Ensenbach, W. Baber, W.
Bostelmann, A. Dickreuter, G. Dudda, E. Fischbach, J. Fischer, M. Fröglich, E.
Fuchs, F. Gies, F. Guddat, H. Gries, K. Hoßmang, H. Hoffmann, R. Hoffmann, F.
Heusinger, G. Heinrich, G. Hipp, K. O. Jacoby, W. Kelle, G. Kuschmierz, J.
Katheder, J. Kapps, Reinh. Lemke, Konr. Müller, J. Maier, F. Müller, G. Nolde,
R. Ott, J. Paul, J. Raschke, H. Suchardt, Chr. Sauer, A. Schön, W. Stank, Alfr.
Stein, M. Stein, F. Stoll, M. Trenkmann, H. Winter, G. Wagner, H. Zomerland, R.
Basan, H. Dwenger, F. Heß, W. Huhle, M. Freschel, R. Grote, A. Degert, Fritz
Balzereit, O. Waldenburger, E. Bastian, W. Hüners, G. Zeglatis, A. Hinz, H.
Hagen, R. Seifert, P. Sauerwein, A. Riedel, O. Lemke, H. Rotenstein, J. Rohwer,
G. Petermann.
WT August 1915 Seite 126
Bericht über einige Tagesversammlungen in der Schweiz
…und wenn wir unseren lieben Brüdern auf dem Schlachtfelde und in den
Schützengräben mit besonderer Teilnahme gedachten, so würde es uns nicht
wundern, wenn sie dies auch verspürt hätten.
WT August 1915 Seite 127
Aus dem Felde, 2. Juli 1915
Liebe Geschwister in Christo Jesu!
Friede Euch allen, die Ihr in Christo seid!
O! nichts vermag uns von seiner Liebe zu trennen. Näher mein Gott zu dir, näher
zu dir! Das soll unser stetes Bemühen sein.
Da er uns so viel Gutes erwiesen hat, will er nun auch unsere Liebe und Treue zu
ihm und zur Wahrheit einer gründlichen Prüfung unterziehen, ob wir ihn wirklich
mit ganzem Herzen lieben. Er läßt einige Glutwellen über uns ergehen, die immer
stärker werden, damit wir ganz geläutert und zubereitet werden für sein Reich.
Sollten wir nun etwa zurückschrecken oder gar uns zurückziehen, vielleicht aus
Menschenfurcht? Nein und nimmermehr! Gottes Verheißung ist noch wahr, daß uns
auch nicht ein Haar gekrümmt wird ohne seinen Willen, und er ist größer als alle
die wider uns sind. Darum wollen wir ihm völlig vertrauen mit ganzem Herzen, und
ausrufen: Nur dein Wille geschehe, o Gott! Treu wollen wir bleiben unserm Bunde,
den wir geschlossen haben über Opfer.
Es grüßt Euch alle Ihr Lieben und dort Euer in Christo verbundener Bruder
G. Salewski.
Feldpost: Von der Marine
WT August 1915 Seite 127
Auch hier an Bord…dass wir allen Schwierigkeiten mit dem genügenden Vertrauen
auf seine Weisheit und Liebe entgegentreten.
Obgleich es längere Zeit schien, daß mein Arbeiten hier vergeblich sei, darf
ich, zum preise Jehovas, auch hier auf diesem Schiffe Frucht sehen. Während ich
früher alleine hier Stand, ist unsere Zahl jetzt schon 5, die sich an der
Weisheit und alles übersteigende Liebe, unseres Vaters und unseres geliebten
Herrn erfreuen.
Möge der treue Herr Gnade geben, daß wir allen Schwierigkeiten mit dem
genügenden Vertrauen auf seine Weisheit und Liebe entgegentreten, auf daß wir
nicht zu Murrenden werden, und uns nicht zurücksehnen nach Ägyptens
Fleischtöpfen, damit unsere Wüstenreise nicht auch so endet, wie bei jenen, die
vor Kanaan umkamen.
O. Lemke
Feldpost: Junger Kreuzsoldat
WT August 1915 Seite 128
Geliebte Geschwister in Christo Jesu!
Zum dritten Male durfte ich durch des Herrn Gnade Eure Zuschrift „An die Brüder
im Felde" empfangen und lesen, und ich danke Euch herzlich, nächst unserm lieben
himmlischen Vater, für die herrlichen Worte des Trostes und der Erquickung.
Wie notwendig für einen jungen Kreuzsoldaten die gute Belehrung und Ermahnung
ist, um im Kampfe wider die Sünde festzustehen…. Bin ich auch nicht direkt den
Feinden Deutschlands gegenübergestellt, so bleiben doch große Prüfungen und
Leiden nicht aus, die zu überwinden ohne Gottes Hilfe unmöglich wären. Ihr
lieben Geschwister, da Ihr so sehr durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen
worden seid, indem mehrere Brüder zum Militär eingezogen wurden und nun die
ganze Arbeitslast auf Euch, die Ihr zurückgeblieben seid, liegt, seid
versichert, daß auch ich in allen Euren Anliegen herzlich Anteil nehme …
Euer in Christo verbundener und allergeringster Bruder Karl Weiß
WT August 1915 Seite 128
Münsingen, 30. Mai 1915
Liebe Geschwister!
Den Empfang Eures lieben Briefes 'An die Brüder im Felde' hiermit bestätigend,
bitte ich Euch meinen herzlichsten Dank entgegenzunehmen für die lieben Zeilen
des Trostes und der Ermunterung. Ich war bis jetzt nicht im Felde, und so sind
mir die Schrecken des Schlachtfeldes bis jetzt erspart geblieben und sage ich
dem Herrn an dieser Stelle Dank dafür; ausgeschlossen ist es nicht, daß ich
dieselben doch noch zu kosten bekomme, doch des Herrn Wille geschehe. … Die
völlige Nacht, da niemand wirken kann, ist wohl am Hereinbrechen und es gilt für
uns jetzt auszuharren bis ans Ende. …
Doch werden wir später gewahr werden, daß der Herr die Zeit genau wie
vorhergesagt eingehalten hat und daß es weise war, uns über den genauen
Zeitpunkt unserer Erlösung im Unklaren zu lassen. Der Herr gebe, daß unser
Glaube nicht aufhören und wir auszuharren vermögen in Geduld und in allen
Stürmen und Ungewittern, die noch über uns kommen mögen. 'wenn wir schwach sind,
sind wir stark', denn seine Gnade, Huld und Treue grüßt wie alle Tage aufs neue,
durch Jesum Christum, unsern Herrn als Heiland.
Euch alle im Bibelhaus der Gnade und Liebe unseres himmlischen Vaters
empfehlend, grüßt Euch herzlich
Euer geringer Bruder im Herrn Wilh. Bader.
WT September 1915 Seite 143
Aus dem Felde, den 11. Juli 1915
Meine Lieben in Jesu! Gott grüße Euch! Euer liebes Rundschreiben an uns Brüder
im Felde habe ich mit viel Freude erhalten
Lob, Preis und Dank sei unserm Vater in alle Ewigkeit! Nun Euch dem Herrn
anbefehlend, Geliebte, grüßt Euch alle Euer geringster Bruder
Willi Müller
WT September 1915 Seite 144
Frankreich, den 10. Juli 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Die Gnade und Liebe, unseres himmlischen Vaters, und der Friede unsers teuren
Meisters sei mit Euch allezeit!
Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch lieben Geschwistern im Bibelhaus
wieder einmal zu schreiben. Ich danke Euch von ganzem Herzen für die lieben
Briefe und die Wachttürme, habe heute auch den letzten vom Juni erhalten. Der
Herr möge Euch Eure Güte und Liebe zu mir reichlich lohnen! Wie herrlich sind
solche Aufmunterungen und Ermahnungen, die ich in Eurem lieben Briefe finde, und
sie tun einem doppelt wohl, da man doch die geschwisterlichen Zusammenkünfte
entbehren muß. Aber wir dürfen in allen Lagen lernen, auch in dieser Zeit. Man
findet hier selten einen Menschen, der sich nach Gott und Seinem heiligen Worte
sehnt.
Wie oft hört man dort sagen, weshalb ist dieser Krieg? Sie haben keine Hoffnung.
O wie herrlich und wie schön ist es doch, daß wir noch des Herrn Worte studieren
können. Mitten in den Wirrnissen schenkt doch der Herr den Seinen auch
Gelegenheiten, mit Ihm allein zu sein. Der Herr möge uns allen recht viel Kraft
und Gnade schenken, die letzten schweren Prüfungen zu überwinden.
Im Geiste sind und bleiben wir vereint bis an unser Ende. Der Herr möge nun
Euch, liebe Geschwister, und uns alle segnen, behüten und bewahren
Es grüßt herzlich, Euer in treuer Jesuliebe verbundener Bruder
Otto Stephan.
Gott mit Euch! Auf Wiedersehn!
Bekanntmachung im Wachtturm vom Oktober 1915
Den lieben Brüdern im Felde herzliche Grüße und Segenswünsche von vielen
Geschwistern.
Den Wachtturm senden wir euch gerne umsonst.
Gott mit euch.
(Zwei Anmerkungen hierzu.
Auf der Gürtelschnalle der Deutschen Uniform stand in der Kaiserlichen Armee
„Gott mit euch"
Und der Wachtturm wurde gewöhnlich mit Bargeldsendungen per Feldpost bezahlt.)
WT Oktober 1915 Seite 159
Bethel, Brooklyn, N. Y., 11. August 1915
Im Herrn Geliebte!
Gottes Segen zum Gruß! Nur einige Zeilen, um Euch mitzuteilen, wie mich u. a.
auch die verschiedenen Briefe der lieben Brüder im Felde im Juli-Wachtturm
erfreut haben.
Diejenigen von Bruder Hildebrandt und Bruder Kliegel habe ich für den
Familienkreis übersetzt, und wurden sie am Tische von Bruder Russell selbst
vorgelesen. Ich hätte so gerne noch andere mit einbegriffen, aber die
Verhältnisse gestatten es nicht. Bruder Freschels beide Briefe habe ich s. Zt.
ebenfalls übersetzt. Die Briefe von den Brüdern Huble, Jung und Keßler waren
auch sehr erquickend, aber auch teilweise sehr beschämend für mich. Sie zeugen
von einer herrlichen Charakterreise.
Was mich besonders freute, ist das Interesse, das unsere Geschwister dem Volke
Israel entgegenbringen. Bruder Sargent, der auf dem Dampfer 'Tennessee' als
Elektriker angestellt ist, kam mit demselben vor einigen Tagen hier an und
erzählte uns u. a., daß sie mit ihrem Schiffe ca. 5000 russische Juden von Joppe
nach Alexandrien befördert hatten.
Auf dem Zionisten-Kongreß, der Ende Juni in Boston tagte, wurde ein grenzenloser
Enthusiasmus bekundigt, der an Ort und Stelle durch opferfreudige Beisteuer von
100.000 Dollars in ca einer Stunde in die Tat umgesetzt wurde. Nach den
Ausdrücken einiger Redner scheinen die Juden förmlich zu ahnen, daß ihre
Erlösung nahe ist, und ihre Hoffnung durch den Krieg greifbare Formen angenommen
hat, besonders für die Juden in Amerika. Ein jüdischer Richter von Chicago
sagte: „Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß die Juden nach dem Kriege ihr
Erbteil erlangen werden."
Der provisorische Präsident, Louis Brandeis sagte: 'Da mehr denn 10 von den 15
Millionen Juden in der Kriegszone leben und somit sich nicht selbst zu helfen
vermögen, haben amerikanische Juden nicht nur das Recht, sondern erachten es als
ihre Pflicht, für ihre Brüder in dieser Sache zu handeln."
In der Wochenschrift 'Literary Digest' stand unter der Überschrift 'Israels
Hoffnung in Amerika' u. a. folgender Satz: 'Soll Jerusalem durch Amerika befreit
werden? Solches ist wenigstens das Bestreben und die Hoffnung amerikanischer
Juden wie sie auf dem 18ten Zionisten-Kongreß in Boston zum Ausdruck kam.'
Und ein Korrespondent der 'New York Times' sagte: 'Diese Äußerung war von
dröhnendem Beifall begleitet, welcher nicht etwa bloß das Resultat feuriger
Rednergabe war, sondern die Folge begeisterten Eifers, einen 2000jährigen
'Traum' zu verwirklichen.' (Siehe auch Zeph. 3,10)
So danken wir dem Herrn mit froh erhobenem Haupt für dieses weitere Zeichen
erneuten Treibens des 'Feigenbaumes'.
Euch und alle Lieben allerorts auch fernerhin der gnädigen Fürsorge unseres
Himmlischen Vaters anbefehlend, grüßt Euch aus weiter Ferne mit 2. Thess. 3,5
Euer geringer Bruder Fred Leon Scheerer.
Leserbrief: Chicago 20.6.1915
WT Oktober 1915 Seite 159
Süd-Chicago, d. 20. 6. 1915
Liebe Geschwister!
Habe große Ursache dem Herrn zu danken für seine gnädige Führung, die er mir in
der letzten Zeit trotz Widerwärtigkeiten hat zuteil werden lassen. Denke öfters
an die lieben Geschwister, die bei Euch in dem Krieg sind, will mich stets
bemühen, für sie zu beten, daß der Herr ihnen in ihren Trübsalen bestehen
möchte. Hätte vor 2-3 Jahren nicht gedacht, daß einige von uns zu heutiger Zeit
Militärdienste verrichten müßten, aber 'so viel der Himmel höher ist als die
Erde, so viel höher sind seine Gedanken als unsere.' -
Des Herrn Wille geschehe! Laßt uns stets beten: 'Dein Reich komme', und mit
Ausharren stehen für alle Heiligen bis unsere Pilgerschaft hier auf Erden
beendet ist. …
möge dies die Sprache unsres Herzens sein zu unsrer Stärkung und Erbauung! Mit
herzlichen Grüßen schließt Euer geringerer Bruder im Herrn
George Riedhauser
Leserbrief: Amerika 30.Juni 1915
WT Oktober 1915 Seite 159
Liebe Freunde und Geschwister in dem Herrn!
Ich unternehme es, in dem Namen des Herrn einen Brief an Sie zu richten. Ich bin
eine Wachtturmleserin und so habe ich auch die Briefe von den Soldaten im Felde
gelesen und daraus ersehen, daß die lieben Brüder, obgleich sie einem irdischen
Rufe folgen mußten, dennoch den König aller Könige nicht vergessen haben,
sondern sich bemühen, Ihm treu zu bleiben und zu halten, was sie haben, daß
niemand ihre Krone raube.
Ich will die Lieben zum Trost und zur Stärkung willen wissen lassen, daß auch
Geschwister in Amerika ihrer treu gedenken vor dem himmlischen Gnadenthron. Wir
haben ja alle einen Kampf zu bestehen mit Sünde, Welt, Satan und dem eigenen
Ich, und dieser Kampf ist nicht eher beendet, bis das Fleisch gänzlich auf dem
Altar verzehrt ist, und wir die Stimme hören dürfen: 'Wohlgetan, gehe ein zu
deines Herrn Freude!'
Wir fühlen alle, daß der Weg schmal und dornig ist, wie der Herr im voraus
gesagt hat. Man hat sich wohl zu prüfen, bevor man den Schritt tut, es steht
viel auf dem Spiele. Wenn wir aber an das Ende des Weges kommen und einen
Rückblick tun, waren alle Widerwärtigkeiten nur leichte Drangsale, die nicht im
Verhältnis stehen zu den glorreichen Verheißungen Seines Wortes. Es ist ein
großer Trost für uns, zu wissen, daß der Herr alle Tage bei uns sein will, bis
ans Ende des Zeitalters. …
Gott hat sich auch nicht die Weisen und die Gelehrten dieser Welt ausgesucht,
sondern meistens solche, die in der Welt kein Ansehen hatten, und darum bin auch
ich unter der Zahl zu finden, und möchte jagen als die Geringste und Elendste
von allen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich einige Worte beifügen für zwei liebe
Schwestern in der Schweiz, die mir persönlich geschrieben haben …
Ich bin Schweizerin und sehr interessiert an dem Erntewerk in der alten Heimat.
In christlicher Liebe will ich schließen und in der Hoffnung, daß wir bald alle
mit Ihm, unserem Haupt, vereint sein möchten. Wie herrlich wird das sein!
Empfanget herzliche Grüße von Geschwistern in Amerika und besonders von Eurer
Schwester im Herrn
Minnie Faleska
WT November 1915 Seite 162
Zionsliederbuch in Taschenformat.
Dem Wunsche vieler Brüder im Felde Rechnung tragend, haben wir eine kleine
Auflage unserer herrlichen Zionslieder, Textausgabe mit 150 Liedern, in
Taschenformat, Größe 11 x 15 cm drucken lassen. Wir sandten bereits an die
Brüder im Feld je ein Exemplar und geben, soweit der Vorrat reicht, weitere
Exemplare für 25 Pfg. per Stück an die Geschwister ab. Wir haben auch einen
Vorrat von Spruchkarten und Weihnachtskarten
Jahresbericht 1915
WT Januar 1916 Seite 15
…Störungen durch Einberufung der Brüder zum Militärdienst…
Der Krieg wurde mit einer mitreißenden Euphorie begrüßt.
WT Januar 1916 Seite 16
Aus den Felde den 17 Dezember 1915
Nachdem ich von meinem Urlaub ins Feld zurückgekehrt bin, drängt es mich, Euch,
lieben Brüdern Dank auszusprechen.
Mit dankbaren Herzens gedenke ich all der Kämpfe und Versuchungen, in denen ich
durch die Gnade unseres Heilandes überwinden durfte, aber auch mit Wehmut der
Gelegenheiten, in denen ich durch die Schwachheiten des Fleisches zu siegen
verfehlte. Und doch waren auch diese Erfahrungen nützlich zum Wachstum in der
Gnade, Erkenntnis und Gedult.
WT Februar 1916 Seite 24,25
„Elias Werk vor seiner Hinwegnahme"
Alle Kriege der Vergangenheit verblassen jedoch vor dem gegenwärtigen großen
Kampfe, der in Europa geführt wird.
Die Schnelligkeit, mit welcher die modernen Feuerwaffen abgeschossen werden, und
die schreckliche Verheerung, die sie verursachen, sind grauenhaft. Zuverlässige
berichte ergeben, daß bereits zwölf Millionen auserlesenster Mannschaften in
Europa entweder getötet oder verwundet oder gefangengenommen worden sind; und
wir dürfen annehmen, daß mindestens zehn Millionen Mannschaften im Kampfe
stehen.
Wenn wir bedenken das ein Mann mit einem Maschinengewehr mehr gilt, als sonst 12
Mann, ja mehr als hundert Mann gegen früher, dann bekommen wir einen Begriff wie
schrecklich der gegenwärtige Krieg ist.
Wahre Christen, Geheiligte, sind ohne Zweifel in allen Armeen jener Länder zu
finden, die eine gesetzliche Wehrpflicht haben.
Wir hören von Zeit zu Zeit von solchen Bibelforschern in den verschiedenen
Armeen, über ihr Wohlergehen und ihr Bemühen, selbst unter solch schrecklichen
Umständen das Licht hochzuhalten und den Herrn zu verherrlichen. Dieses Erwachen
sollte ihnen behilflich sein, zu erkennen, was die wahre Kirche oder Herauswahl
ist, und daß es nicht ihre Aufgabe gewesen ist, die Welt zu bekehren, sondern
sich selber darauf vorzubereiten, die Messianische Königreichsklasse zu sein,
die Braut, des Lammes Weib, die Miterben mit dem Messias in seinem himmlischen
Königreich. Wenn der Krieg in beträchtlichem Maße diese Lektion beibringt, dann
wird er nicht vergeblich gewesen sein.
Viele fragen jetzt warum lässt Gott den Krieg zu, ja warum deutet die Schrift an
dass Gott den Krieg veranlasst?
Wir antworten, daß es für den Sterbenden im Grunde genommen einerlei sein kann,
ob er infolge eines Bajonettstiches, einer Schwertwunde oder einer Kugel stirbt,
oder infolge von Auszehrung, Lungenentzündung, Blattern, oder einem allgemeinen
Zusammenbruch der Kräfte. Und wenn es dem einzelnen einerlei sein kann, so
können wir auch sagen, das es Gott einerlei ist. Die Strafe, die Gott über das
Menschengeschlecht verhängt hat, ist eine Todesstrafe, einerlei, wie sie
ausgeführt wird. Sechstausend Jahre lang ist die Strafe vollstreckt worden; und
das ganze Menschengeschlecht wandert unter dieser Strafe, 'Sterbend, soll du
sterben!' ins Grab hinab.
Viele sind in Verlegenheit darüber, wie sie die Lehren Jesu und der Apostel
hinsichtlich des Krieges verstehen sollen, wenn sie diese mit den Anweisungen
Gottes an die Juden und dem Segen vergleichen, den er auf ihre Kriege legte.
Diese Sache läßt sich aber nur von einem Gesichtspunkt aus betrachtet verstehen,
nämlich von dem biblischen.
„Gibt Gott dieser Klasse seiner geistgezeugten Kinder in bezug auf den Krieg
besondere Anweisungen, oder unterstehen wir in dieser Sache den obrigkeitlichen
Gewalten? Wir antworten, daß ein jeder vom Volke Gottes ein Kreuzesstreiter ist,
und daß der Apostel warnend gesagt hat, daß die Waffen unseres Kampfes nicht
fleischlich sind. 2. Korinther 10,4"
Leserbrief: „Bin ich denn schon tauglich"
WT Mai 1916 Seite 78
…mit welcher Sehnsucht und doch manchmal schwer beladenen Herzens mit einer
Frage:
„bin ich denn wohl schon tauglich"
Morgen muss ich zur Musterung…
Feldpost: Doch wird alles zugelassen damit wir von den letzten Schlacken befreit
werden.
Es gab an der Front Gedächtnismahl Feier.
„Gedächtnismahlbericht 1916"
WT Mai 1916 Seite 80
Die Feier des Gedächnismahles.
An der diesjährigen Gedächtnisfeier haben sich die Geschwister in großer Anzahl
beteiligt.
…im Kriege und beim Militär.
Todesanzeige
WT September 1916
Glückselig die Toten, die im Herrn sterben von nun an! Offenbarung 14:13
Im Kriege starb Bruder Widlich und Bruder Seifert aus Dresden an der Somme.
Wir erklärten das der Krieg und das Sterben nicht umsonst ist wenn wir dadurch
beweisen das wir in dem tosen des Meeres als treue als Kreuzesstreiter unser
Leben an der Front für unseren König Jesu Opfern.
Feldpost: Süd-Afrika
WT Juni 1917 Seite 112
…Bruder Riederlander, der Kriegsgefangener im Camp „Fort Napier" ist.
Junge Brüder brannten darauf tauglich zu sein.
In dem "Beröer Handbuch zum Bibelunterricht" wird auf Seite 567
unmissverständlich erklärt:
"Es ist anzunehmen, daß mit Rücksicht auf gewisse Umstände auch das Militär
notwendig ist und daß wir daher mit Recht zum Militärdienst verpflichtet werden
können"
Jahrbuch 74 S. 83
Deutschland
NEUTRALITÄT
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bot dem Teufel eine Gelegenheit, in der
Neutralitätsfrage unter den Brüdern Unsicherheit zu erwecken, eine Unsicherheit,
die sogar im Bibelhaus in Barmen zu beobachten war, denn Bruder Dwenger, Bruder
Basan und Bruder Hess waren alle im wehrpflichtigen Alter. Während Bruder
Dwenger und Bruder Basan entschlossen waren, weder den Fahneneid zu leisten noch
Dienst mit der Waffe zu tun, war Bruder Hess unentschlossen. Er ging mit denen,
deren Hoffnung nicht Gottes Königreich war, an die Front nach Belgien. Er kehrte
nie zurück. Bei einer Nachmusterung wurden auch Bruder Dwenger und Bruder Basan
eingezogen. Bruder Basan konnte bald wieder nach Hause zurückkehren, aber Bruder
Dwenger wurde nicht entlassen, sondern mußte im Militärbüro Akten abheften. Er
war bereit, dies zu tun, da er es nach seinem damaligen Verständnis, das er über
diese Frage hatte, mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Bruder Balzereit, ein
Pilgerbruder, dachte jedoch ganz anders als Bruder Dwenger, der ihm gesagt
hatte, im Ernstfall werde er den Eid und den Dienst mit der Waffe verweigern.
Bruder Balzereit äußerte seinen Widerspruch mit den Worten: „Was denkst du, was
du für das ganze Werk anrichtest, wenn du so eine Stellung einnimmst?"
Aufgrund der Unsicherheit, die unter ihnen vorherrschte, folgten nicht alle
Brüder einem Lauf strenger christlicher Neutralität gegenüber den
Angelegenheiten der Nationen. Eine beträchtliche Anzahl der Brüder leistete
Militärdienst und kämpfte an der Front. Andere weigerten sich, Militärdienst mit
der Waffe zu leisten, aber waren bereit, Sanitätsdienst zu leisten. Einige
nahmen jedoch einen festen Standpunkt ein, weigerten sich, sich in irgendeiner
Hinsicht am Krieg zu beteiligen, und wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Hans
Hölterhoff wurde aufgrund seiner Einstellung einer gemeinen Täuschung
ausgesetzt, als er auf den Hof geführt wurde unter dem Vorwand, vor ein
Erschießungskommando gestellt zu werden. Schließlich wurde er von einem
Militärgericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
In Anbetracht der Unsicherheit, die unter Gottes Volk über eine solch wichtige
Angelegenheit wie die der christlichen Neutralität herrschte, können wir Jehova
bestimmt dankbar sein, daß er weiterhin mit ihm barmherzig verfuhr.
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WT 1989 15. 4. S. 23
Babylon die Große angeklagt
Warum wir Babylons Blutschuld verabscheuen
In der Offenbarung wird Babylon die Große wegen ihrer gewaltigen Blutschuld
angeklagt: „Und ich sah, daß die Frau trunken war vom Blut der Heiligen und vom
Blut der Zeugen Jesu. Ja, in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen und
von all denen gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind"
(Offenbarung 17:6; 18:24).
Die Geschichte der falschen Religion zeugt von Haß und Blutvergießen, woran die
Christenheit den größten Anteil hat. Zwei Weltkriege brachen im Bereich
sogenannter christlicher Nationen aus. „Christliche" politische Führer griffen
1914 und 1939 zu den Waffen, und die Geistlichkeit aller am Krieg beteiligten
Nationen gab ihren Segen dazu. In dem Werk The Columbia History of the World
wird über den Ersten Weltkrieg folgendes gesagt: „Die Wahrheit wurde zusammen
mit dem Leben abgewertet, und es war kaum eine Stimme des Protests zu hören. Die
Hüter des Wortes Gottes führten den Kriegsgesang an. Der totale Krieg bedeutete
schließlich totaler Haß" (Kursivschrift von uns). Feldgeistliche spornten ihre
Soldaten mit patriotischem Eifer an, und junge Menschen auf beiden Seiten wurden
zu Kanonenfutter. In demselben Geschichtswerk heißt es: „Die systematische
Vergiftung des menschlichen Geistes durch den gesteigerten Nationalismus . . .
war ein weiteres Hindernis für die Suche nach Frieden."
Die falsche Religion benutzt in der ganzen Welt Konflikte zwischen Juden und
Muslimen, Hindus und Sikhs, Katholiken und Protestanten, Muslimen und Hindus
sowie Buddhisten und Hindus, um Haß zu erzeugen. Ja, die falsche Religion macht
sich weiterhin mitschuldig an dem Blutbad, das unter denen angerichtet wird,
„die auf der Erde hingeschlachtet" werden (Offenbarung 18:24).
Angesichts all dieser Beweise sind Jehovas Zeugen davon überzeugt, daß die
Kongreßresolution des Jahres 1988 angebracht und zeitgemäß war. Zu Recht
verurteilen wir die falsche Religion als die mit Blutschuld beladene Hure,
Babylon die Große. Wir machen der Welt den einzigen Weg zu wahrem Frieden und
zur wahren Anbetung bekannt und fordern sie auf, sich dem Souveränen Herrn des
Universums, Jehova Gott, zuzuwenden, und zwar durch den, den er zur Erde gesandt
hat, Jesus, den Christus oder Messias. Das bedeutet, Gottes Königreich als die
gerechte, für immer bestehende Regierung anzuerkennen, die allein die
Bedürfnisse der Menschheit befriedigen kann. Es bedeutet ferner, jetzt dem
Befehl zu gehorchen: „Geht aus ihr [Babylon der Großen] hinaus, mein Volk, wenn
ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil
ihrer Plagen empfangen wollt" (Offenbarung 18:4; Daniel 2:44; Johannes 17:3).
WT 1986 1. 9. S. 20
Neutrale Christen in einer blutbefleckten Welt
In der Neuzeit
Im Jahre 1914 brach der erste totale Krieg auf der Weltbühne aus. Alle
Schätze der Nationen, einschließlich ihres Menschenpotentials, wurden dem Krieg
gewidmet. Viele der Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden,
machten lobenswerte Anstrengungen, von Blutschuld frei zu bleiben. Sie wurden
erbittert verfolgt, genau wie Jesus es vorausgesagt hatte (Johannes 15:17-20).
WT 1978 1. 4. S. 14
Gestärkt, um die Worte Jehovas zu reden
Seit dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen" im Jahre 1914 haben diese
Nationen in ihrem Zorn in zwei Weltkriegen 69 Millionen Menschenleben geopfert
und viele weitere in kleineren Kriegen (Luk. 21:24). Die Geistlichen haben zu
diesen Kriegen den Segen gegeben, denn auf beiden Seiten dienten viele von ihnen
als Feldgeistliche. Da sie dieses Völkermorden guthießen, können sie mit dem
abtrünnigen Jerusalem verglichen werden, das Jehova mit den Worten verurteilte:
„An deinen Rocksäumen [sind] die Blutspuren der Seelen unschuldiger Armer
gefunden worden."
„Dies ist, was Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen hat: ,Siehe,
ich bringe Unglück über diesen Ort, wovon jedem, der es hört, die Ohren gellen
werden darum, daß sie mich verlassen haben . . .; und sie haben diesen Ort mit
dem Blut der Unschuldigen erfüllt.' "
Die Bewohner Judas wurden von Jehova streng bestraft, weil sie „ihre Söhne und
ihre Töchter im Feuer" opferten. Die Völker der Christenheit werden ähnlich
bestraft werden (Jer. 2:34; 19:3-5; 7:31).
Jahrbuch 1974 S. 86-87 Deutschland
DAS FELD REIF ZUR ERNTE
Wie sehr hatte sich doch Deutschland in wenigen Jahren verändert! Vor dem
Ersten Weltkrieg waren nur verhältnismäßig wenige bereit, auf die gute Botschaft
vom Königreich zu hören. Aber der Kaiser, der im Jahre 1914 siegesgewiß eine
herrliche Zukunft für Deutschland verkündet hatte, war nun in die Niederlande,
ins Exil, geflohen. Die deutsche Armee, die Frankreich schlagen sollte, war
gedemütigt in die Heimat zurückgekehrt. Der Spruch auf dem Koppelschloß „Gott
mit uns" hatte sich als Trugschluß erwiesen. Die heimkehrenden Soldaten hatten
die Sinnlosigkeit des Krieges gesehen, eines Krieges, der niemals Gottes
Unterstützung hatte, obwohl die Geistlichkeit ihnen wiederholt das Gegenteil
eingeredet hatte.
Viele Brüder, die heute noch am Leben sind, bestätigen, daß es gerade dieser
grauenhafte und sinnlose Krieg war, der sie veranlaßte, auf die Wahrheit zu
hören. Viele konnten nicht glauben, daß Gott irgend etwas mit dieser sinnlosen
Zerstörung von Menschenleben zu tun hatte; vielmehr machten sie die
Geistlichkeit dafür verantwortlich, die während der sogenannten
„Feldgottesdienste" denen einen himmlischen Lohn versprach, die im Kampf ihr
Leben verlieren würden. Andere, die die Nachricht erhalten hatten, ihr Mann,
Vater oder Sohn sei auf dem „Feld der Ehre" gefallen, begannen sich zu fragen,
ob sie sich — wie die Geistlichkeit lehrte — auch wirklich im Himmel befänden
oder gar in einer Feuerhölle.
Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt
Kap. 17 S. 161 In Gottes Volk Sicherheit finden
Jesus sagte, daß zur Zeit seiner Gegenwart in Königreichsmacht „der treue und
verständige Sklave" damit beschäftigt sein würde, Jesu Nachfolgern „Speise zur
rechten Zeit" zu geben (Matthäus 24:45-47). Wer erwies sich 1914, bei der
Einsetzung Jesu als himmlischer König, als dieser „Sklave"? Bestimmt nicht die
Geistlichkeit der Christenheit. Sie fütterte ihre Herden zumeist mit Propaganda,
um die Regierung ihrer Nation im Ersten Weltkrieg zu unterstützen. Die Gruppe
treuer Christen, die mit Gottes heiligem Geist gesalbt waren und zu der „kleinen
Herde" gehörten, wie Jesus sie nannte, teilte nahrhafte, zeitgemäße geistige
Speise aus (Lukas 12:32). Diese gesalbten Christen traten für Gottes Königreich
ein, nicht für menschliche Regierungen. Auf Grund dessen haben sich im Laufe der
Jahre Millionen gerechtgesinnte „andere Schafe" dem gesalbten Überrest in der
Ausübung der wahren Religion angeschlossen (Johannes 10:16). Gott bedient sich
des 'treuen Sklaven' und seiner heutigen leitenden Körperschaft, um sein
organisiertes Volk anzuleiten, in geistiger Hinsicht allen Nahrung, Kleidung und
Obdach zu geben, die davon Gebrauch machen möchten.
Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
Kap. 29 S. 647-649
Das Kriegsfieber genutzt, um ihre Ziele zu erreichen
Der Nationalismus, der die Welt im Ersten Weltkrieg überflutet hatte, bot
sich als neue Waffe an, die gegen die Bibelforscher verwendet werden konnte.
Protestantische und katholische Geistliche konnten ihre Feindschaft hinter der
Fassade des Patriotismus zum Ausdruck bringen. Sie nutzten die Kriegshysterie
aus und brandmarkten die Bibelforscher als Aufrührer — dieselbe Anklage, die im
ersten Jahrhundert von den religiösen Führern Jerusalems gegen Jesus und den
Apostel Paulus erhoben wurde (Luk. 23:2, 4; Apg. 24:1, 5). Natürlich mußten die
Geistlichen, um eine solche Anklage erheben zu können, selbst für die
Kriegsanstrengungen eintreten, doch das schien die meisten von ihnen nicht zu
stören, obwohl es bedeutete, junge Männer hinauszuschicken, damit sie Angehörige
der eigenen Religion in einem anderen Land töteten.
Nach Russells Tod gab die Watch Tower Society im Juli 1917 das Buch Das
vollendete Geheimnis, einen Kommentar zu Offenbarung, Hesekiel und Hohelied,
heraus. Das Buch stellte die Heuchelei der Geistlichkeit der Christenheit
rundheraus bloß. Es wurde in verhältnismäßig kurzer Zeit weit verbreitet. Ende
Dezember 1917 und Anfang 1918 verbreiteten die Bibelforscher in den Vereinigten
Staaten und in Kanada außerdem 10 000 000 Exemplare des Traktats Der
Schriftforscher, das eine schonungslose Botschaft enthielt. Dieses vierseitige
Traktat im Format einer kleinen Zeitung, betitelt „Der Fall Babylons", trug den
Untertitel „Warum die Christenheit jetzt leiden muß — Das Endergebnis". Darin
wurden katholische und protestantische Religionsorganisationen gemeinsam als
neuzeitliches Babylon identifiziert, das bald fallen mußte. Zur Unterstützung
des Gesagten war ein Kommentar aus dem Buch Das vollendete Geheimnis über
Prophezeiungen abgedruckt, die das göttliche Gericht gegen das „mystische
Babylon" zum Ausdruck brachten. Auf der Rückseite war eine Karikatur, die eine
einstürzende Mauer darstellte. Große Steine der Mauer trugen Aufschriften wie
„Lehre von der Dreieinigkeit (3 × 1 = 1)", „Unsterblichkeit der Seele", „Ewige-Qual-Lehre",
„Protestantismus — Glaubensbekenntnisse, Geistlichkeit usw.", „Katholizismus —
Päpste, Kardinäle usw., usw."; und alle Steine fielen.
Die Geistlichen waren wütend über diese Bloßstellung, so wie die jüdischen
Geistlichen wütend waren, als Jesus ihre Heuchelei bloßstellte (Mat. 23:1-39;
26:3, 4). Die Geistlichkeit in Kanada reagierte schnell. Im Januar 1918
unterzeichneten über 600 kanadische Geistliche eine Petition, in der die
Regierung aufgefordert wurde, die Veröffentlichungen der International Bible
Students Association (Internationale Bibelforscher-Vereinigung) zu verbieten.
Wie in der Winnipeg Evening Tribune berichtet wurde, verurteilte Charles G.
Paterson, der Pastor der St. Stephen's Church in Winnipeg, von seiner Kanzel aus
den Schriftforscher, der den Artikel „Der Fall Babylons" enthielt, worauf sich
der Kronanwalt Johnson mit ihm in Verbindung setzte, um ein Exemplar zu
erhalten. Kurz danach, am 12. Februar 1918, wurde der Besitz des Buches Das
vollendete Geheimnis und des oben gezeigten Traktats durch einen Beschluß der
Regierung Kanadas zu einem Verbrechen erklärt, das mit Geld- und Gefängnisstrafe
geahndet werden konnte.
Im selben Monat, am 24. Februar, hielt der neugewählte Präsident der Watch Tower
Society, Bruder Rutherford, in den Vereinigten Staaten im Temple Auditorium in
Los Angeles (Kalifornien) eine Ansprache. Sein Thema war aufsehenerregend: „Die
Welt ist am Ende — Millionen jetzt Lebender mögen nie sterben". Er unterbreitete
Beweise dafür, daß die Welt, wie man sie bis dahin kannte, tatsächlich 1914
geendet hatte, indem er auf den Krieg hinwies, der damals im Gange war, sowie
auf dessen Begleiterscheinung Hunger und dies als Teil des von Jesus
vorausgesagten Zeichens identifizierte (Mat. 24:3-8). Dann richtete er die
Aufmerksamkeit auf die Geistlichkeit, indem er sagte:
„Als Klasse sind die Geistlichen gemäß der Schrift von allen Menschen auf der
Erde die verwerflichsten wegen des großen Krieges, der die Menschheit jetzt
plagt. 1 500 Jahre lang haben sie dem Volk die satanische Lehre des
Gottesgnadentums der Könige beigebracht. Sie haben Politik und Religion, Kirche
und Staat vermischt, haben sich als illoyal gegenüber ihrem von Gott
verliehenen Vorrecht erwiesen, die Botschaft vom messianischen Königreich zu
verkündigen, und haben sich dazu hergegeben, die Herrscher in ihrem Glauben zu
bestärken, daß der König von Gottes Gnaden regiert und daher alles, was er tut,
richtig ist." Über das Ergebnis sagte er: „Ehrgeizige Könige in Europa rüsteten
zum Krieg, weil sie das Gebiet anderer Völker an sich reißen wollten, und die
Geistlichen klopften ihnen auf die Schulter und sagten: ‚Tun Sie nach Ihrem
Belieben, Sie können nichts falsch machen. Was Sie auch immer tun, es ist
richtig.' " Es waren jedoch nicht nur die europäischen Geistlichen, die den
Krieg unterstützten; das wußten die Prediger in Amerika nur zu gut.
Die Deutsche Propaganda kam auch von uns.
Es waren auch unsere Feldgeistlichen die die falschen Hoffnungen schürten.
Die den Brüdern suggerierten es wäre ein heiliger Krieg an der Seite Jesu.
Das Vollendete Geheimnis und die damit einhergehende Verfolgung durch die
Kirchen begann erst mit Kriegseintritt der Amerikaner.
Gleichzeitig mit der Aussage des Wachtturm nicht für die Armee Anglo-Amerikas in
den Krieg zu ziehen.
Wegen dieser Blutschuld ist es uns heute unmöglich die Lehre von 1914
aufzugeben.
WT 2002 1. 5. S. 16 Jehova hasst Treulosigkeit
Sind wir persönlich auf der Hut, damit 'keine Ungerechtigkeit auf unseren
Lippen zu finden' ist?
Können beispielsweise unsere Familienangehörigen dem, was wir sagen, wirklich
vertrauen?
Können das unsere Glaubensbrüder und -schwestern in der Versammlung?
Nur zu leicht könnte man sich angewöhnen, seine Worte so zu formulieren, dass
sie an sich zwar korrekt sind, andere aber dennoch bewusst dadurch irregeführt
werden.
Oder vielleicht übertreibt man oder verschweigt in Geschäftsangelegenheiten
gewisse Einzelheiten. Würde Jehova das nicht merken?
Und würde er, wenn wir so vorgingen, von unseren Lippen Schlachtopfer des
Lobpreises annehmen?
Jesaja 5:20
Wehe denen, die sagen, dass Gutes böse sei und Böses gut sei,
denen, die Finsternis als Licht hinstellen und Licht als Finsternis,
denen, die Bitteres als Süßes hinstellen und Süßes als Bitteres!
Was sage ich wenn ich heute jemanden der wegen 1914 Ausgeschlossen wurde
gegenüber stehe?
Oder jemanden der Angst davor hat seinen Kindern zu sagen was er Glaubt?
Oder von meinem Enkel gefragt werde „Hast Du 1975 gepredigt?"
Oder „Hast Du jemanden geholfen der wegen 1914 ausgeschlossen werden sollte?"
Oder was ist wen ich auferstehe und vor einem meiner Brüder stehe die im ersten
Weltkrieg gefallen sind und er mich fragt „hast du mich auch verleugnet?"
Was sage ich dann?
Beendet 1914 für Bruder Chiarski, Emil. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Finger, Johannes. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Hamburger, Friedrich. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Heß, Fritz. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Kownatzki, Fritz. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Lemke, Otto. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Martin, Bruno. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Modes, Martin. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Nitzsche, Max. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Nohle, Erich. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Oschee, Oswald. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Seifert, Robert. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Wahl. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für Bruder Widlich. Gefallen an der Front
Beendet 1914 für die vielen Unbekanten an der Front gefallenen Brüder.
Beendet 1914 für die vielen Unbekanten Opfer von uns an der Front getöteten.
Beendet 1914 für die vielen wegen 1914 zu unrecht von uns Verdammten und
Ausgeschlossenen.
Sie haben uns vertraut und wir haben sie verleugnet.
Der Opfer sind genug.
Beendet 1914.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der fünfte Tag.
Geschrieben von anonym am 06. Dezember 2005 00:49:09:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Oft erzählte er uns, wie sich seit dem Jahre 1914 die Weltverhältnisse geändert
haben.
„Das seht ihr an dem, was in den Zeitungen steht, und daran, wie die Menschen
eingestellt sind", sagte er.
„Die Menschen sind eigenliebig geworden, geldliebend, anmaßend, hochmütig,
Lästerer; Kinder sind den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal.
Es gibt nur noch wenig natürliche Zuneigung in der Welt.
Die Menschen sind für keinerlei Übereinkunft zugänglich, viele sind Verleumder,
ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten.
Wir leben heute unter Betrügern, halsstarrigen Menschen, die vor Stolz
aufgeblasen sind, unter solchen, die die Vergnügungen mehr lieben als Gott.
Und so sollte es gemäß der Bibel in den ,letzten Tagen' sein", sagte Großpapa
mit Genugtuung. — 2. Tim. 3:1-5.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Die Nachricht warf mich aus dem Gleis
Mir zittern noch vor Schreck die Knie
Soeben las ich schwarz auf weiß
Das Ende kommt nie
Hat das nicht schlimme Konsequenzen?
Die Zukunft hatte bislang Grenzen
Doch wenn man wieder Planen kann
Was fängt man mit der Zukunft an?
Wir fühlten uns ganz schön bedroht
Und das weiß Gott nicht ohne Grund
Und nun schreibt plötzlich ein Idiot
Die Ganze Welt ist kerngesund
Heißt das es gibt jetzt doch ein morgen,
damit verbunden neue Sorgen?
Irrt jetzt der Mensch ziellos umher,
so wie ein Lemming ohne Meer?
Die Welt ist auf den Kopf gestellt
Durch diesen schrecklichen Bericht
Denn wenn das Ende doch nie kommt
Bringt uns das aus dem Gleichgewicht
Jetzt wird mir wieder Angst und Bang
Wo führt das hin?
Wo geht's jetzt lang?
Wo bleibt die Lust am Untergang?
Die Nachricht warf mich aus dem Gleis
Mir zittern noch vor Schreck die Knie
Soeben las ich schwarz auf weiß
Das Ende kommt nie
WT 1998 15. 6. S. 3
Ist der Planet Erde dem Untergang geweiht?
Der Publizist und Philosoph John Leslie nennt in seinem 1996 veröffentlichten
Buch The End of the World—The Science and Ethics of Human Extinction drei
Möglichkeiten, wie menschliches Leben auf der Erde ausgelöscht werden könnte.
Zunächst stellt er die Frage: „Könnte ein mit Kernwaffen geführter totaler Krieg
das Ende des Menschengeschlechts bedeuten?" Dann fügt er hinzu: „Eher
vorstellbar wäre eine Ausrottung durch die Folgen der Verstrahlung: Krebs, ein
Überhandnehmen von Infektionskrankheiten infolge der Schwächung des Immunsystems
oder zahlreiche Geburtsschäden. Denkbar wäre auch das Aussterben der für die
Erhaltung der Umwelt lebenswichtigen Mikroorganismen." Als drittes erwähnt
Leslie die Möglichkeit, die Erde könne von einem Kometen oder Asteroiden
getroffen werden: „Schätzungsweise zweitausend aller Kometen und Asteroiden,
deren Umlaufbahn sie eines Tages auf Kollisionskurs mit der Erde bringen könnte,
haben einen Durchmesser zwischen einem und zehn Kilometern. Darüber hinaus gibt
es eine weit geringere Zahl noch größerer (man kann nur mutmaßen, wie viele) und
eine weit größere Zahl kleinerer Objekte."
WT 1998 15. 6. S. 4
Ist der Planet Erde dem Untergang geweiht?
„Der Planet wird durch die Kraft von zehntausend Erdbeben erschüttert. Die
verdrängte Luft fegt als Druckwelle über die Erdoberfläche, walzt nieder, was
sich über dem Boden erhebt, und läßt alles auf ihrem Weg zu Staub zerfallen. Das
ebene Gelände um die Aufschlagstelle herum türmt sich zu einem mehrere Kilometer
hohen Ring aus flüssigen Bergen auf und legt in einem Krater von hundertfünfzig
Kilometern Durchmesser die Eingeweide der Erde bloß. . . . Eine gewaltige Säule
aus staubigem Schutt erhebt sich in die Atmosphäre und verdunkelt die Sonne über
dem gesamten Planeten. Nunmehr erscheint anstelle ihres Lichts das düstere
Flackern von einer Milliarde Meteore, die den Boden unter sich mit ihrer
sengenden Hitze verbrennen, während das emporgeschleuderte Material aus dem
Weltraum in die Atmosphäre zurückfällt." Laut Professor Davies gründet sich
diese fiktive Beschreibung auf die Voraussage, der Swift-Tuttle-Komet werde auf
die Erde aufschlagen. Auch wenn ein solches Ereignis nach seiner Aussage in
naher Zukunft nicht unbedingt wahrscheinlich sei, fügt er warnend hinzu: „Früher
oder später wird der Swift-Tuttle-Komet oder ein ähnlicher Himmelskörper mit der
Erde zusammenstoßen" — so jedenfalls seine Meinung. Er schlußfolgert dies aus
Schätzungen, denen zufolge sich 10 000 Objekte mit einem Durchmesser von einem
halben Kilometer oder mehr auf Umlaufbahnen bewegen, welche die der Erde
schneiden.
WT 1995 15. 10. S. 6-7
Furcht — heute allgegenwärtig, doch nicht für immer
Noch mehr Verderben für die Erde und ihre Bewohner
Professor Barry Commoner äußerte die Warnung: „Ich glaube, daß die Erde, wenn
man der Verschmutzung nicht Einhalt gebietet, schließlich für den Menschen
unbewohnbar sein wird." Wie er weiter ausführte, ist das Problem nicht
Unkenntnis, sondern blanke Habsucht. Könnten wir uns vorstellen, daß unser
gerechter und liebevoller Gott diese Situation unbegrenzt duldet und uns einer
immer stärker werdenden Angst vor Umweltverschmutzung überläßt? Die Zerstörung
der Erde schreit nach einer Abrechnung mit den Zerstörern, damit Gott
anschließend den Planeten wiederherstellen kann. Davon sprach Jesus unter
anderem zu seinen Aposteln in seiner Erklärung über das „Ende der Welt".
Bevor wir betrachten, wie Gott Abrechnung halten wird, wollen wir uns weiter mit
dem Treiben des Menschen beschäftigen. Schon eine kurze Übersicht über das, was
er auf der Erde angerichtet hat, stimmt traurig: saurer Regen und habgierige
Abholzungspraktiken, durch die ganze Wälder zerstört werden; unsachgemäße
Entsorgung von radioaktiven Abfällen, giftigen Substanzen und Abwässern;
Zerstörung der schützenden Ozonschicht und unbekümmerter Einsatz von Herbiziden
und Pestiziden.
Aus kommerziellen Interessen wird die Erde auch auf andere Weise verschmutzt.
Täglich werden tonnenweise Abfallprodukte in die Flüsse und Meere, in die Luft
und in den Boden abgegeben. Wissenschaftler verschmutzen den Himmel mit
Weltraummüll, da sie, salopp gesagt, nicht ans Aufräumen denken. Die Erde wird
zunehmend von einer „Mülldeponie" umkreist. Hätte Gott die natürlichen Abläufe
nicht so gestaltet, daß die Erde sich selbst erneuern kann, würde unsere
irdische Heimat schon kein Leben mehr zulassen, und der Mensch wäre
wahrscheinlich schon längst in seinem eigenen Müll erstickt.
Der Mensch vergiftet sich sogar selbst. Nehmen wir zum Beispiel den Tabakgenuß
und den Drogenmißbrauch. In den Vereinigten Staaten gilt der Genuß dieser
Suchtmittel als das „größte nationale Gesundheitsproblem". Es kostet das Land
jährlich 238 Milliarden Dollar, von denen 34 Milliarden für „unnötige [das heißt
vermeidbare] medizinische Versorgung" ausgegeben werden. Wie hoch würden wir
wohl in unserem Land die durch Tabak verursachten Kosten und den Tribut an
Menschenleben beziffern?
Freizügige, alternative Lebensstile, auf die viele ein Recht zu haben meinen,
ziehen eine erschreckende Ernte tödlicher sexuell übertragbarer Krankheiten nach
sich und bringen vielen einen frühzeitigen Tod. Wie die Todesanzeigen in den
Zeitungen größerer Städte gegenwärtig erkennen lassen, sterben immer mehr
Personen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Warum? Oft liegt das an
selbstzerstörerischen Gewohnheiten, die ihnen schließlich zum Verhängnis werden.
Auch der tragische Anstieg an sexuell übertragbaren oder anderen Krankheiten
stimmt mit der Prophezeiung Jesu überein, denn er sagte, es würde „an einem Ort
nach dem anderen Seuchen" geben.
WT 1993 1. 3. S. 6
Wirst du Gottes Warnung beachten?
Bemerkenswert ist zum Beispiel ein Bericht im Nachrichtenmagazin Der Spiegel vom
10. Februar 1992 über die Zerstörung der Ozonschicht in der Atmosphäre. Karen
Lohr, Ozonspezialistin bei Greenpeace, wurde darin mit der Aussage zitiert, der
Ozonschwund könnte „den letzten Akt bedeuten für das Leben auf diesem Planeten".
(Siehe weitere Beweise für die Umweltzerstörung auf der Erde in dem Kasten auf
dieser Seite.)
[Kasten auf Seite 6]
Umweltprobleme — ein Zeichen der Zeit
• Die schützende Ozonschicht in dichtbesiedelten Breiten der nördlichen
Hemisphäre verdünnt sich doppelt so schnell, wie es Wissenschaftler noch vor
wenigen Jahren erwarteten.
• Jeden Tag sind mindestens 140 Tier- und Pflanzenarten zum Aussterben
verurteilt.
• Der Gehalt des Hitze einfangenden Kohlendioxids in der Atmosphäre ist heute um
26 Prozent höher als vor Beginn des Industriezeitalters und steigt weiter an.
• Die Erdoberfläche war 1990 wärmer als je seit Beginn der Messungen Mitte des
19. Jahrhunderts; sechs der sieben wärmsten gemessenen Jahre folgten nach 1980.
• Wälder schwinden um etwa 17 Mio. Hektar im Jahr — eine Fläche, die der Hälfte
Finnlands entspricht.
• Die Weltbevölkerung wächst jährlich um 92 Millionen Menschen, was ungefähr der
Bevölkerung in Mexiko entspricht; von dieser Gesamtzahl leben 88 Millionen in
Entwicklungsländern.
• 1,2 Milliarden Menschen fehlt es an sicherem Trinkwasser.
Angaben aus dem Buch „Zur Lage der Welt — 1992", Seite 7, 8, 12, herausgegeben
vom Worldwatch Institute, W. W. Norton & Company, New York, London.
WT 1991 1. 4. S. 6-7
Ist es später, als du denkst?
Wenden wir uns Offenbarung 11:18 zu. Dort wird gesagt, daß zu Beginn der
Herrschaft des Königreiches Christi, wenn die Nationen zornig werden und die
Zeit für das Gericht kommt, Jehova die „verderben [wird], die die Erde
verderben". Wird die Erde heute nicht durch die Umweltverschmutzung verdorben?
Zugegeben, die Menschen haben schon immer die Ressourcen der Erde ausgebeutet,
um sich selbst zu bereichern. Aber niemals zuvor sind sie in der Lage gewesen,
auf unserem Planeten eine so große Zerstörung anzurichten, daß er unbewohnbar
wird. Aufgrund der Fortschritte in Wissenschaft und Technik seit 1914 sind die
Menschen nun dazu in der Lage, und da sie gierig nach Reichtum streben,
verderben sie tatsächlich die Erde, indem sie die Umwelt verschmutzen und die
lebenserhaltenden Systeme schädigen.
Eine habsüchtige, materialistische Gesellschaft tut dies heute in alarmierendem
Maße. Und das sind einige der furchtbaren Folgen: saurer Regen, globale
Erwärmung, Löcher in der Ozonschicht, eine Müll-Lawine, Giftmülldeponien,
Verseuchung durch gefährliche Herbizide und Pestizide, Atommüll, Ölpest,
Einleitung von ungeklärtem Abwasser in die Gewässer, Bedrohung von Tier- und
Pflanzenarten, tote Seen, vergiftetes Grundwasser, zerstörte Wälder, verseuchte
Böden, Erosion und Smog, der Bäume und Getreide sowie die menschliche Gesundheit
schädigt.
Professor Barry Commoner sagt: „Ich glaube, daß die Erde, wenn man der
Verschmutzung nicht Einhalt gebietet, schließlich für den Menschen unbewohnbar
werden wird. . . . Das Problem ist nicht Unkenntnis der Zusammenhänge, sondern
Habsucht." In dem Buch State of the World 1987 heißt es auf Seite 5: „Das Ausmaß
menschlichen Tuns beginnt die Bewohnbarkeit der Erde an sich zu gefährden." Eine
Fernsehserie, die 1990 in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt wurde, war
betitelt: „Wettrennen zur Rettung des Planeten".
Der Mensch wird der Verschmutzung der Erde nie ein Ende machen; aber Gott wird
es, wenn er diejenigen vernichtet, die die Erde verderben. Gott und sein
himmlischer Feldmarschall, Jesus Christus, werden das tun, indem sie im
Schlußkrieg von Harmagedon das Strafurteil an den materialistischen Nationen
vollstrecken (Offenbarung 16:14, 16; 19:11-21).
WT 1991 15. 7. S. 3
Auf der Suche nach einer neuen Weltordnung
Auch Umweltprobleme stehen der von vielen für möglich gehaltenen neuen
Weltordnung entgegen. In dem Buch State of the World 1991 (ein Bericht des
Worldwatch-Instituts) schrieb Lester R. Brown: „Niemand kann mit Sicherheit
sagen, wie die neue Weltordnung aussehen wird. Doch wenn wir für die nächste
Generation eine verheißungsvolle Zukunft schaffen wollen, dann werden die
künftigen Weltereignisse jahrzehntelang von den enormen Anstrengungen
überschattet sein, die erforderlich sind, um die Zerstörung der Umwelt des
Planeten rückgängig zu machen." In dem Bericht wurde darauf hingewiesen, daß die
Luftverschmutzung „in Hunderten von Städten ein gesundheitsschädliches Maß
erreicht hat und in vielen Ländern bereits die Ernten beeinträchtigt". Des
weiteren wurde gesagt: „Je größer die Zahl der Menschen wird, die den Planeten
bevölkern, desto kleiner wird die Zahl der Pflanzen- und Tierarten. Die
Zerstörung und Vergiftung des Lebensraums ist für die Verringerung der
biologischen Vielfalt der Erde verantwortlich. Steigende Temperaturen und die
Schädigung der Ozonschicht könnten die Verluste noch vergrößern."
WT 1981 1. 5. S. 18-19
Die göttliche Warnung erschallen lassen
Es gibt jedoch heute verantwortungsbewußte Personen, die ihre Prognosen zwar
keineswegs auf die Bibel stützen, praktisch aber ebenfalls das „Ende der Welt"
voraussagen. Sie warnen und machen auf die Wahrscheinlichkeit einer derartigen
Entwicklung aufmerksam. Das geschieht seit der Explosion der beiden Atombomben
am Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945. Heute verfügen die als
„Atommächte" bekannten Staaten über so viele Atombomben, daß sie alles Leben auf
der Erde mehrmals auslöschen könnten, wenn das möglich wäre. Man spricht sogar
von der Neutronenbombe, die alle Menschen tötet, während sie Sachwerte schont.
Aber welchem Zweck sollen die dann noch bestehenden Gebäude dienen, wenn es
keine Menschen gibt, die sie bewohnen? Sie wären nichts anderes als eine Art
„Geisterstadt" oder eine „Geisterwelt". Und wer findet an diesem Gedanken schon
großes Gefallen? Dennoch besteht die Gefahr einer solchen Vernichtung
tatsächlich. Von den Vereinten Nationen, deren 153 Mitgliedstaaten alle
Atommächte einschließen, erwartet man, daß sie eine derartige Massenvernichtung
verhindern. Doch diese Organisation ist eine nichtige Hoffnung.
WT 1985 1. 2. S. 9
Wer kann das „Zeichen" richtig deuten?
„Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Javier-Perez de Cuellar, hat
beobachtet, daß die Welt in der Entwicklung der internationalen Beziehungen in
eine höchst kritische Phase geraten ist und daß das Streben nach einer
gerechten, friedlichen und beständigen internationalen Ordnung geschwächt zu
sein scheint. . . . ‚Die . . . Schwächung des gegenseitigen Vertrauens unter den
Nationen bildet einen fruchtbaren Boden für Spannungen und Konflikte', sagte der
UN-Generalsekretär" (Indian Express, 22. Okt. 1983).
„Viele von uns sagen seit Jahren, daß in einem Atomkrieg viele Millionen
unschuldige Menschen umkommen würden und große Teile der Welt unbewohnbar würden
. . . Eine Gruppe angesehener Wissenschaftler ist zu einer noch trostloseren
Schlußfolgerung gelangt — daß durch einen Atomkrieg oder selbst durch einen
einzigen allgemeinen atomaren Schlagabtausch der Supermächte eine weltweite
klimatische Katastrophe ausgelöst werden könnte, die ihrerseits Milliarden statt
nur Millionen Menschen das Leben kosten und das menschliche Leben auf der Erde
auslöschen könnte. Die zweijährige Studie wurde für die Konferenz über weltweite
biologische Langzeitwirkungen eines Atomkriegs durchgeführt. Mehr als 100
Wissenschaftler unterstützten die Schlußfolgerungen. . . . Carl Sagan . . .
schilderte die Folgen eines Atomkriegs mit den drastischen Worten: ‚Die
Auslöschung der menschlichen Art wäre eine reale Möglichkeit' " (The Express,
Easton [Pennsylvanien, USA], 3. Nov. 1983).
WT 1983 15. 10. S. 5
Furcht — Ein Zeichen des Endes?
Die Furcht vor einem Atomkrieg hat die ganze Welt erfaßt. In einer kürzlich in
der Sowjetunion erschienenen Broschüre heißt es: „Die Sowjetunion geht davon
aus, daß ein Atomkrieg eine globale Katastrophe wäre und mit größter
Wahrscheinlichkeit das Ende der Zivilisation bedeuten würde. Möglicherweise
würde er zur Vernichtung der gesamten Menschheit führen." Heute stehen sich die
beiden größten ideologischen Blöcke in einem unsicheren Gleichgewicht gegenüber,
das auf einer Strategie der „gesicherten gegenseitigen Zerstörung" (Mutual
Assured Destruction, kurz MAD genannt) beruht. Kein Wunder, daß die Menschheit
in 'Furcht und Erwartung der Dinge lebt, die über die Erde kommen', genauso wie
Jesus es prophezeite!
WT 1982 15. 4. S. 3-4
Prophezeit die Bibel das Ende der Erde?
Astronomen führen mindestens vier Bedrohungen für den Fortbestand des Lebens auf
der Erde an. In der französischen wissenschaftlichen Zeitschrift Science et Vie
wird unter der Überschrift „Die vier kosmischen Katastrophen, die die Erde
bedrohen" folgendes aufgeführt: ein Supernovaausbruch, eine gewaltige
Sonneneruption, der Einschlag eines riesigen Meteoriten und das Eintauchen des
gesamten Sonnensystems in eine Wolke kosmischen Staubs, der so viel Sonnenwärme
absorbiert, daß die Erde gefrieren würde.
Gleichzeitig warnen Ökologen immer eindringlicher vor den Gefahren der
Umweltverschmutzung durch den Einsatz und den Mißbrauch künstlicher Substanzen,
die eine Bedrohung für die Gesundheit und sogar das Leben der Menschen und der
Tiere darstellen. Durch die Umweltverschmutzung wird nicht nur die Luft, die wir
einatmen, vergiftet, sondern auch der Boden und die Nahrung, die er
hervorbringt, sowie die Meere und die Fische, die uns als Nahrung dienen.
Außerdem entstehen durch unweises und selbstsüchtiges Abforsten verheerende
Überschwemmungen und neue Wüsten.
Einzeln würden diese Gefahren zweifellos nicht ausreichen, um das Leben auf der
Erde auszulöschen. Doch vereint bilden sie eine ungeheure Bedrohung. In einem
Interview mit der Pariser Wochenzeitschrift L'Express erklärte Maurice Strong,
früherer Generalsekretär der Weltumweltkonferenz, kürzlich: „Wenn der Mensch
gegenüber der Natur weiterhin eine solch arrogante Haltung einnimmt wie bisher,
wird er — ich sage es sehr ungern — schließlich verschwinden."
Doch die unmittelbarste Gefahr für das Leben auf der Erde geht von der sehr
realen Möglichkeit eines totalen Atomkrieges aus. Man malt sich ein Ereignis
aus, das man „Schluß-Holocaust oder Apokalypse" nennt und fälschlicherweise auch
„Harmagedon". Die hochgerüsteten Nationen der Welt haben Atomwaffen mit einer
Sprengkraft angehäuft, die mehreren Tonnen TNT pro Erdbewohner entspricht. Kein
Wunder, daß in Verbindung mit der atomaren Bedrohung vom Ende der Welt
gesprochen wird!
WT 1977 15. 4. S. 236
Eine Zeit weltweiter Bedrängnis — Wann? Wann? Wann?
Gottes Zeit, der Bosheit auf der Erde ein Ende zu machen, muß jetzt nahe sein,
denn würde er, der Schöpfer, den immer schlimmer werdenden Verhältnissen nicht
Einhalt gebieten, so würden Egoisten entweder durch ihre Umweltverschmutzung
oder durch einen Atomkrieg den Untergang der ganzen Menschheit herbeiführen.
Ökologen behaupten, die zunehmende Verschmutzung des Bodens, der Luft und vor
allem der Meere sei eine unverkennbare Gefahr für das Leben des
Menschengeschlechts. Das gegenwärtige böse System der Dinge ist den Worten Jesu
Christi gemäß ein gegen sich selbst entzweites Haus. Es kann daher nicht mehr
allzulange bestehen. Einer anderen biblischen Veranschaulichung entsprechend,
haben die Nationen 'Wind gesät und werden Sturm ernten', das heißt Vernichtung (Matth.
12:25, 26; Hos. 8:7, Menge).
20 Vor allem aber die Erfüllung biblischer Prophezeiungen gibt uns die Gewißheit,
daß wir am Abschluß des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge leben. Auf die
Frage seiner Apostel, wann das 'Ende der Welt' oder das Ende dieses Systems der
Dinge käme, sagte Jesus Christus weitverbreitete Kriege, Hungersnöte, Erdbeben
und Seuchen als Zeichen für die Nähe dieses Endes voraus. Das alles hat unsere
Generation in einem noch nie dagewesenen Ausmaß erlebt, besonders seit 1914 (Matth.
24, 25; Mark. 13; Luk. 21).
Erwachet 1976 22. 9. S. 6-7
Läßt sich die Welt ändern?
Auch die beiden Professoren Dennis C. Pirages und Paul R. Ehrlich sehen eine
Weltkatastrophe voraus. Abschließend schreiben sie in ihrem Buch Ark II (Die
zweite Arche): „Was in den Vereinigten Staaten sowie in der übrigen Welt
geschieht, ist ein Symptom dafür, daß ein gewaltiger Zusammenbruch der
industriellen Ordnung bevorsteht. Wir alle sind jetzt in eine gigantische
Tragödie verwickelt. Jeder Mensch, jede Familie und jedes Volk kämpft, um den
Vorsprung beizubehalten, während das ganze System kurz vor dem Zusammenbruch
steht."
Erwachet 1973 22. 1. S. 9-10
Warum ausgerechnet jetzt solche Bemühungen um Frieden?
Weltfrieden oder Welt-Selbstmord?
Noch nie zuvor haben die Menschen die Mittel gehabt, die ganze Erde buchstäblich
zugrunde zu richten. Bedenke folgendes:
Die Vereinigten Staaten haben einundvierzig atomgetriebene
Raketen-Unterseeboote. An Bord eines jeden befindet sich mehr Sprengkraft, als
alle Bomben hatten, die im Zweiten Weltkrieg von beiden Seiten verwendet wurden
— einschließlich der zwei über Japan abgeworfenen Atombomben! Rußland entwickelt
zweiundvierzig solcher Unterseeboote. Frankreich begann im Juli, sein
atomgetriebenes Raketen-Unterseeboot zu testen.
Die Russen haben 300 große SS-9-Wasserstoffbomben mit einer Kapazität von je
fünfundzwanzig Megatonnen. Das entspricht je fünfundzwanzig Millionen Tonnen
TNT. Schon allein eine dieser Bomben würde aus irgendeiner großen Stadt der Erde
ein schreckliches Schlachtfeld machen.
Gerade jetzt, in dieser Minute, haben die Vereinigten Staaten außer ihren
Unterseeboot-Raketen 1 000 landgestützte Minuteman-Raketen, die mit Sprengköpfen
von ein oder zwei Megatonnen ausgerüstet und auf die Sowjetunion und China
gerichtet sind. Die Sowjetunion hat etwa 1 300 ebenso starke Raketen, die auf
die Vereinigten Staaten gerichtet sind, abgesehen von ihren
SS-9-Wasserstoffbomben.
Ein Knopfdruck der feindlichen Nationen würde bewirken, daß schätzungsweise
dreihundert Millionen Menschen in weniger als einer Stunde umkämen.
Doch die Supermächte haben immer mehr Sprengköpfe aufgestapelt. Der Physiker
Ralph E. Lapp wies zum Beispiel vor einiger Zeit darauf hin, daß die Vereinigten
Staaten „genügend Atomsprengstoffe" haben, „um alle Bewohner der Sowjetunion
mindestens fünfundzwanzigmal zu töten".
China macht jetzt schnelle Fortschritte auf dem Weg zur Stellung einer
Atomwaffen-Supermacht.
Ja noch mehr: Ein Bericht des Internationalen Friedensforschungsinstituts in
Schweden zeigt, daß etwa ein Drittel aller Länder „Ende der
neunzehnhundertsiebziger Jahre bedeutende Programme auf nuklearem Gebiet" haben
werden. Es heißt darin, dies könne zu „einer völlig neuen Situation der
militärischen und strategischen Verhältnisse" führen.
Mit gutem Grund warnte Präsident Nixon: „In einem Nuklearkrieg würde es keine
Sieger, sondern nur Verlierer geben." „Wenn wir in einen Konflikt hineingezogen
werden, ist die Möglichkeit des Selbstmordes beider Seiten sehr groß."
Wenn in der Vergangenheit Krieg auszubrechen drohte, mußten Landesherrscher die
Aussichten erwägen, daß sie die Macht verlieren würden, daß ihnen ein Teil der
Bevölkerung verlorenginge, daß sie eine gewisse industrielle Stärke einbüßen
würden und daß große Teile der bedeutenden Städte zerstört wurden.
Aber sie brauchten nie damit zu rechnen, sozusagen das ganze Land zu verlieren
und zu sehen, daß ihr Land für Lebewesen unbewohnbar- würde.
Zitat „Wahrheitsbuch" Gedruckte Ausgabe
Die Wahrheit die zum Ewigen Leben führt
S. 9 Absatz 9:
Auch Dean Acheson, ehemals amerikanischer Außenminister, erklärte, wie im
Jahre 1960 gemeldet wurde, wir würden in einer "Zeit beispielloser Unsicherheit
und beispielloser Gewalttat" leben. Er sagte warnend: "Ich bin über das, was vor
sich geht, ausreichend unterrichtet, um mit Sicherheit sagen zu können, daß
diese Welt heute in fünfzehn Jahren zu gefährlich sein wird, um darin zu leben."
U.S. News & World Report, 13. Juni 1960, S. 116, 119.
Die Revidierte Ausgabe auf der CD Rom lautet:
Auch Dean Acheson, ehemals amerikanischer Außenminister, erklärte, wie im
Jahre 1960 gemeldet wurde, wir würden in einer „Zeit beispielloser Unsicherheit
und beispielloser Gewalttat" leben. Gestützt auf das, was er über die damaligen
Vorgänge in der Welt wußte, kam er zu dem Schluß, daß es in dieser Welt bald „zu
gefährlich sein wird, um darin zu leben".
U.S. News & World Report, 13. Juni 1960, S. 116, 119.
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Die Lust am Untergang
Hopi-Indianer
Danach erscheint ein heller "gelber Stern" sieben Jahre vor der Zerstörung der
Welt am Himmel. Einige Apokalypse-Fans wollen besagten Stern in dem Kometen
"Hale- Bopp" erblickt haben, der im Frühjahr 1997 einige Wochen lang mit bloßem
Auge zu sehen war und viele Menschen faszinierte. Würde diese Interpretation
stimmen, käme der Weltuntergang im Jahr 2004. Allerdings beobachten die
Astronomen jedes Jahr rund zwei Dutzend Kometen. Ein berühmter Vetter von
"Hale-Bopp" ist etwa der "Halleysche Komet", der sich regelmäßig alle 76 Jahre
unserem blauen Planeten nähert. Zuletzt besuchte uns der "Halleysche Komet"
1986. wäre er der Unheilskünder aus der Hopi-Mythologie, wäre die Welt schon
1993 untergehen.
Planetenkette
Einige Astrologen haben für das Jahr 2000 eine so genannte "Große
Planetenkonstellation" ausgerechnet. Das bedeutet, dass die neun Planeten
unseres Sonnensystems wie an einer Perlenkette aufgereiht in einer Linie stehen.
Dies könne angeblich schwere Beben und verheerende Flutwellen auf der Erde
auslösen. Kein Grund zur Sorge, meint dagegen der Physikprofessor und Leiter der
Berliner Archenhold-Sternwarte, Dieter B. Herrmann. Per Computer-Simulation hat
er die vermeintliche "Killer-Konstellation" analysiert. Sein Fazit: "Die Kräfte,
die dabei zusätzlich auf die Erde einwirken, entsprechen dem Gewicht einer
Stubenfliege, die auf einem fahrenden 15- Tonnen-LKW landet." Übrigens hatten
wir die gleiche Anordnung der Himmelskörper schon einmal im Jahr 1982. Auch
damals passierte nichts - außer vielleicht, dass Deutschland das Finale der
Fußball- WM in Spanien verlor.
Nostradamus
Der Star einer breiten Kaffeesatz-Front, die munter im Drüben fischt und als
jüngstes Gerücht das jüngste Gericht halluziniert, bleibt indes unangefochten
der berühmte Seher Nostradamus. Wann immer es eine Katastrophe, einen Krieg oder
ein Attentat zu kommentieren gibt, greift vor allem die Boulevard-Presse gerne
auf diesen billigen Autor zurück. Denn der Großmeister aller Fern-Seher ist
bereits seit 500 Jahren tot. Und Tote verlangen in der Regel kein Honorar. Den
eigentlichen Weltuntergang datierte Nostradamus zwar erst auf das Jahr 3797.
Doch soll 1999 immerhin der "große König des Terrors" erscheinen und einen
furchtbaren Krieg auslösen.
Woher konnte Nostradamus das vor einem halben Jahrtausend schon wissen? Zumal
der französische Seher noch viele andere verblüffende Vorhersagen gemacht hat.
So zum Beispiel die Gründung des Staates Israel: "Zurückgekehrt, finden sie die
befestigten Orte ohne Verteidigung. Sie besetzen den Ort, der bis dahin
unbewohnbar war. Wiesen, Häuser, Felder, Städte nehmen sie nach Belieben.
Hunger, Seuche, Krieg, lange Mühe für wenig Land" (Vers 19 der III. Centurie).
Und dass sogar die Erfindung der Neutronenbombe, die bekanntlich Menschen tötet,
aber Gebäude und Geräte unversehrt lässt, wird mit folgendem Vers des
Nostradamus bewiesen:
"Zurückgekehrt, finden sie die befestigten Orte ohne Verteidigung. Sie besetzen
den Ort, der bis dahin unbewohnbar war. Wiesen, Häuser, Felder, Städte nehmen
sie nach Belieben. Hunger, Seuche, Krieg, lange Mühe für wenig Land." (Vers 19
der III. Centurie).
Auch die Liebschaft des ehemaligen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy
mit der Schauspielerin Marylin Monroe blieb Nostradamus nicht verborgen:
"Plötzlich wird man sich mächtig erschrecken, von den Obersten werden die
Ursachen der Affäre vertuscht. Und die feurige Dame wird letztendlich nicht mehr
zu sehen sein. Nach und nach werden die Großen verärgerter" (Vers 65 der V.
Centurie).
Auch vor dem Aids-Virus verschloss Nostradamus seine titanische Pupille nicht.
Beleg: "Plötzlich wird man sich mächtig erschrecken, von den Obersten werden die
Ursachen der Affäre vertuscht. und die feurige Dame wird letztendlich nicht mehr
zu sehen sein. Nach und nach werden die Großen verärgerter." (Vers 65 der V.
Centurie).
Ein und derselbe Vers - zwei völlig unterschiedliche Deutungen. Der
Nostradamus-Experte Ray Nolan zum Beispiel sieht in der "Feurigen Dame"
eindeutig Marilyn Monroe. Und zwar wegen ihres bekannten Films "Manche mögen's
heiß". Für den deutschen Astrologen und Nostradamus-Interpreten Kurt Allgeier
dagegen hört sich dieser Vers so an, "als wurde das plötzliche Auftauchen der
Krankheit Aids geschildert: Niemand weiß, woher das Virus kam. Zuerst versuchte
man sie (ihren Ursprung?) zu verschweigen. Dann setzte die große Angst ein.
Schließlich werden auch die verantwortlichen tief besorgt sein." Kein Wunder
also, dass nach dem Willen seiner publizistischen Ausbeuter der Renaissance-
Pestarzt und Astrologe aus Saint Remy in der Provence immer recht hat.
Wenigstens im nachhinein.
Überall dort aber, wo die Nostradamus- Fans Zukünftiges aus seinen skurrilen
Vierzeilern herauslesen wollen, wird's unfreiwillig komisch. So heißt es zum
Beispiel im 40. Vers der VI. Centurie: "Um den großen Durst zu löschen, wird der
Große aus Mainz seinen Ämtern enthoben. Die von Köln werden sich so laut
beklagen, dass der große Hintern in den Rhein gestürzt wird." Sagt man von
Bundeskanzler Helmut Kohl nicht, daß er Probleme gerne aussitzt? Genau: Dieses
Verslein im Stil einer Büttenrede sagt eindeutig seinen Sturz vorher - meinen
jedenfalls einige Nostradamus-Deuter.
Die Sache mit der runden Zahl
Kuriosum am Rande: Ausgerechnet die angebliche Massenhysterie im
"Schreckensjahr" 999 und zur ersten Jahrtausendwende christlicher Zeitrechnung,
die heute oft als Beleg für die Wahrscheinlichkeit ähnlicher kalendergebundener
Ängste gilt, ist von Historikern mittlerweile als Mythos, als "romantisierende
Erfindung aus dem 16. Jahrhundert" entlarvt worden.
Außerdem: Hätten sich beispielsweise die Araber in unserem Kulturbereich
durchgesetzt, würden wir erst im Jahr 1417 leben. Und wäre das Römische Reich
nicht untergegangen, schriebe man bereits das Jahr 27495.
Allezeit ist Endzeit
Endzeitstimmung ist auch kein Privileg von so genannten "Wendejahren".
Anscheinend hatten die Menschen zu allen Zeiten das Gefühl, ein Strafgericht
Gottes stehe unmittelbar bevor. Zu vielen Jahren der vergangenen zwei
Jahrtausende findet sich eine Weltuntergangs-Prognose. So bauten 1524 die
Menschen überall in Europa Boote und Archen, weil einige Hellseher eine neue
Sintflut angekündigt hatten.
1533 errechnete ein Student aus Lochau das "genaue" Datum des Weltuntergangs -
angeblich anhand der biblischen Johannes- Offenbarung. Als seine Voraussage
nicht eintraf, wurde das unglückliche Mathematik-Genie von seinen Nachbarn mit
Steinen beworfen. Außerdem verlor er seinen Job als Kirchendiener.
1761 bestimmte ein Soldat namens William Bell das Ende der Welt für den 5.
April. Und tatsächlich schlug das Schicksal unbarmherzig zu: Am 6. April wurde
Bell ins Irrenhaus gesteckt.
Woher kommt die Lust am Untergang?
Die Geschichte der Weissagungen ist die Geschichte einer großen, nie getilgten
Angst. Besonders im Zeitalter von Aids und Ebola-Virus, von Öko-Krise und
drohendem Klima-Kollaps, von Kernspaltung und Gen-Manipulation scheint sich die
kommende Jahrtausendzäsur zu einem Happening der Schwarzseher auszuwachsen. Auch
die Unübersichtlichkeit und zunehmende Unkontrollierbarkeit aller Verhältnisse
trägt mit dazu bei. Sehr oft auch spiegeln die Weissagungen und Visionen von
Sehern und selbsternannten Propheten vor allem deren eigene Befürchtungen und
Ängste wider. So etwa bei dem "Mühlhiasl", der um 1800 als Klostermüller in
Niederbayern lebte und mit richtigem Namen vermutlich Matthias Lang hieß. Der "Mühlhiasl"
sagte den "großen Krieg" für die Zeit vorher, "wenn die Weiberleut daherkommen
wie die Gänse und Spuren hinterlassen wie die Geißen", und wenn "der Glaube so
klein wird, dass man ihn unter den Hut hineinbringt". Anscheinend hatte der
Klostermüller schlicht Angst vor modischen Veränderungen und rief zur Rückkehr
zum einfachen und frommen Leben auf.
Auch der Brunnenbauer Alois Irlmaier aus der bayerischen Grenzstadt Freilassing
erregte um 1950 mit seinen endzeitlich geprägten Beschreibungen eines dritten
Weltkrieges viel Aufsehen. Er schrieb zum Beispiel: "Das Meer bekommt große
Löcher, und wenn das Wasser zurückkommt, reißt es die Inseln vor der Küste weg."
Oder: "Nach der Katastrophe wird es wärmer, und bei uns werden die Südfrüchte
wachsen." Doch diese Visionen sind offenkundig stark von der Diskussion um die
Atomwaffen in den vierziger und fünfziger Jahren beeinflusst. Ähnlich wie dem "Mühlhiasl"
schwante auch Alois Irlmaier ein Verblassen der christlichen Religion und des
Glaubens. Seine Vorhersage "Sie werden wieder zu Christus und der Gottesmutter
zurückkehren, und das wird ihre Leiden abkürzen" forderte seine Zeitgenossen zur
Umkehr auf.
So genannten Volkssehern wie Alois Irlmaier oder dem "Mühlhiasl" würde man
sicherlich Unrecht tun, wenn man sie als "Spinner" abtäte. Beide hielten in
ihren Visionen einen Teil der Lebensgefühle ihrer Zeit fest. Das, was in ihnen
gärte und sie bewegte, konnten sie aber nur als einigermaßen wirre
Droh-Botschaften zum Ausdruck bringen.
Aussichten
In einem Punkt sind sich indes volkstümliche Waldpropheten, Star-Fernseher wie
Nostradamus und moderne Wissenschaftler völlig einig:
Unsere Erde wird untergehen.
Die Frage ist nur, wann.
Falls nichts Unvorhersehbares passiert, wie zum Beispiel ein gigantischer
Kometeneinschlag, wird wohl keiner von uns das Ende der Welt erleben. Physiker
gehen davon aus, dass die Aktivität der Sonne in etwa 1,2 Milliarden Jahren um
dreißig Prozent steigen wird. Das bedeutet: Alles Wasser auf der Erde
verdunstet, das Klima kippt.
Wäre ein „Gefühltes Ende" ein Beweis für eine Jahreszahl wäre die Liste der
„falsch gefühlten Ende" lang.
Joachim von Floris Veröffentlichte 1195 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
1-1260
Arnold von Villanova Veröffentlichte 1300 die Deutung über die 1260 Jahr Tage
für ca. 74-1364
Walter Brüte Veröffentlichte 1393 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
134-1394
Martin Luther Veröffentlichte 1530 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
38-1328
A. Osiander Veröffentlichte 1545 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
412-1672
J. Funck Veröffentlichte 1558 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 261-1521
G. Nigrinus Veröffentlichte 1570 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
441-1701
Aretius Veröffentlichte 1573 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 312-1572
John Napier Veröffentlichte 1593 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
316-1576
D. Pareus Veröffentlichte 1618 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866
J. Tilinghast Veröffentlichte 1655 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
396-1656
J. Artopaeus Veröffentlichte 1665 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
260-1520
Cocceius Veröffentlichte 1669 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 292-1552
T. Beverley Veröffentlichte 1684 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
437-1697
P. Jurieu Veröffentlichte 1687 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 454-1714
R. Fleming jun. Veröffentlichte 1701 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
606-1848
William Whiston Veröffentlichte 1706 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
606-1866
Daubuz Veröffentlichte 1720 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 476-1736
J. Ph. Petri Veröffentlichte 1768 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
587-1847
Lowman Veröffentlichte 1770 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 756-2016
John Gill Veröffentlichte 1776 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866
Hans Wood Veröffentlichte 1787 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 620-1880
J. Bicheno Veröffentlichte 1793 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 529-1789
Fräser Veröffentlichte 1795 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 756-1998
George Bell Veröffentlichte 1796 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
537-1797
Edward King Veröffentlichte 1798 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
538-1798
Galloway Veröffentlichte 1802 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1849
W. Haies Veröffentlichte 1803 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 620-1880
W. Cunninghame Veröffentlichte 1813 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
533-1792
G. S. Faber Veröffentlichte 1814 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
606-1866
J. H. Frere Veröffentlichte 1815 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
533-1792
Lewis Way Veröffentlichte 1818 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 531-1791
W. C. Davis Veröffentlichte 1818 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
588-1848
J. Bayford Veröffentlichte 1820 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 529-1789
JohnFry Veröffentlichte 1822 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 537-1797
John Aquila Brown Veröffentlichte 1823 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für
622-1844
John Aquila Brown: The Even-Tide Veröffentlichte 1823 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 604-1917
Wm. Cunninghame Veröffentlichte 1827 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für
728-1792
H. Drummond: Veröffentlichte 1827 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für
722-1798
G.S.Faber Sacred Calendar of Proph. Veröffentlichte 1828 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 657-1864
Alfred Addis: Heaven Opened Veröffentlichte 1829 die Deutung über die 2520 Jahr
Tage für 680-1840
Will. Digby Veröffentlichte 1831 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für
723-1793
W.A.Holmes: Thc Time of thc End Veröffentlichte 1833 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 685-1835
M. Habershon: A Dissertation ... Veröffentlichte 1834 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 677-1843
John Fry: Unfulfüled Prophecies ... Veröffentlichte 1835 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 677-1843
Will.W.Pym: A Word of Warning ... Veröffentlichte 1835 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 673-1847
William Miller First Report of the General Conference Veröffentlichte 1842 die
Deutung über die 2520 Jahr Tage für 677-1843
Th. R. Birks: First Elements of Sacred Prophecy Veröffentlichte 1843 die Deutung
über die 2520 Jahr Tage für 606-1843
Wm.Cunninghame: The Fulfilling Veröffentlichte 1847 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 606-1847
J. H. Frere:Great Continental Revol. 1848 die Deutung über die 2520 Jahr Tage
für 603-1847
E. Bickersteth: A Scripture Help Veröffentlichte 1850 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 727-1793 und 602-1918 und 677-1843
E.B.Elliott: Horae Apocalypticae, Veröffentlichte 1851 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 727-1793
(ohne Angabe): The Watch Tower Veröffentlichte 1856 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 727-1793
R.C.Shimeall: Our BiWe Chrondogj Veröffentlichte 1859 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 652-1868
J.S.Phillips: The Rainbow (1. März) Veröffentlichte 1865 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 652-1867
"J.M.N.": " Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für
658-1862 und 647-1873
W. Farran " Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für
654-1866
Joseph Baylee:Times of the Gentiles Veröffentlichte 1871 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 623-1896
"P.H.G.":QuartJourn.of Proph. Veröffentlichte 1871 die Deutung über die 2520
Jahr Tage für 652-1868 und 649-1871
Edward White: Our Hope Veröffentlichte 1874 die Deutung über die 2520 Jahr Tage
für 626-1894
N.H.BARBOUR: HERALD OF THE MORNING Veröffentlichte 1875 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 606-1914
C.T.RUSSELL: BIBLE EXAMINER Veröffentlichte 1876 die Deutung über die 2520 Jahr
Tage für 606-1914
E.H.Tuckett: The Rainbow Veröffentlichte 1877 die Deutung über die 2520 Jahr
Tage für 651/650-1869/1870
U M.P.Baxter: Forty Corning Wonders Veröffentlichte 1880 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 620-1900
H.G.Guinness:Light for the Last Days Veröffentlichte 1886 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 606-1915 und 604-1917 und 598-1923 und 587-1934
W.E.Blackstone: The Weekly Evangel Veröffentlichte 1916 die Deutung über die
2520 Jahr Tage für 606-1915 und 595-1926 und 587-1934
Von Martin Luther bis Russel - Hinter jeder dieser Namen steht eine Geschichte –
eine „Gefühlt Endzeit"
Wie auch immer - eine „Gefühlte Endzeit" ist kein Beweis für die Jahreszahl
1914.
Rutherford selber sagte das Bibelforscher dazu neigen zu jedem imposanten
Ereignis drei Prophezeiungen in der Bibel zu finden.
Wachtturm 15.März 1925 Seite 88 Absatz 51:
Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, dass, wenn sie einen
zukünftigen Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen
wie möglich auf dieses Datum konzentrieren.
Trotz allem leben wir in der Zeit des Endes.
(1. Petrus 4:7) Das Ende aller Dinge aber hat sich genaht. Seid daher gesunden
Sinnes, und seid wachsam im Hinblick auf Gebete.
(Jakobus 5:7,8) Übt daher Geduld, Brüder, bis zur Gegenwart des Herrn. Seht! Der
Landwirt wartet die köstliche Frucht der Erde ab und übt Geduld ihretwegen, bis
er den Frühregen und den Spätregen erhält. Übt auch ihr Geduld; befestigt euer
Herz, denn die Gegenwart des Herrn hat sich genaht.
(Römer 13:11,12) [Tut] dies auch, weil ihr die besondere Zeit erkennt, dass die
Stunde für euch schon da ist, aus dem Schlaf zu erwachen, denn jetzt ist unsere
Rettung näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt;
der Tag hat sich genaht. Lasst uns daher die Werke, die zur Finsternis gehören,
ablegen, und lasst uns die Waffen des Lichts anlegen.
(Hebräer 9:26) Sonst hätte er von Grundlegung der Welt an oftmals leiden müssen.
Nun aber hat er sich beim Abschluss der Systeme der Dinge ein für allemal
offenbar gemacht zur Beseitigung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.
(Mathäus 3:1,2) In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und predigte in der
Wildnis von Judäa, indem er sprach: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat
sich genaht."
(Mathäus 4: 17) Von dieser Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen:
„Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht."
(Mathäus 10:7) Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ‚Das Königreich der
Himmel hat sich genaht.'
(Markus 14,15) Nachdem nun Johannes in Haft genommen worden war, ging Jesus nach
Galiläa, predigte die gute Botschaft Gottes und sprach: „Die bestimmte Zeit ist
erfüllt, und das Königreich Gottes hat sich genaht. Bereut und glaubt an die
gute Botschaft."
(Lukas 10:9) und heilt darin die Kranken und sagt ferner zu ihnen: ‚Das
Königreich Gottes hat sich euch genaht.'
(Lukas 10:11) Trotzdem behaltet dies im Sinn, dass sich das Königreich Gottes
genaht hat.'
(Offenbarung 1:3) Glücklich der, der laut liest, und diejenigen, die die Worte
dieser Prophezeiung hören und die darin geschriebenen Dinge halten; denn die
bestimmte Zeit ist nahe.
Jeder der sagt das Ende aller Dinge hat sich genaht, hat Recht.
Schon seid 2000 Jahren.
Jedoch im Sinne von „möglicherweise noch 2000 Jahre".
Sollte ich den morgigen Tag nicht erleben, dauert das Ende für mich keine 24
Stunden mehr.
Und höchstens 70 wen in Kraft 80 Jahre.
Das bedeutet im Unkehrschluss:
Das, egal welche Jahreszahl man seid Jesu Taufe, im Zusammenhang mit der Zeit
des Endes bringt, damit immer Recht hat.
Er bestätigt zwar eigentlich nur das, was schon seit Johannes dem Täufer gilt,
aber vom Grundsatz liegt man damit natürlich nicht verkehrt.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der sechste Tag.
Geschrieben von anonym am 07. Dezember 2005 00:36:46:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa ging gerne spazieren.
Besonders gern ging er im Sand am Strand entlang.
Am liebsten hatten wir es, wenn er uns mitnahm, uns „huckepack" trug und uns
über Gott erzählte.
Manchmal fing Opa an, laut zu singen.
Er hatte eine kratzige hohe Tenorstimme.
Oma war es am liebsten, wenn er aufhörte zu singen, denn er konnte eigentlich
den Ton nicht halten, aber uns gefiel es so.
Wenn wir mit einstimmten und zusammen sangen, war es uns wohl ums Herz.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa
sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Photodrama der Schöpfung Seite 4
„Es werde Licht! Und es ward Licht." (1.Mose 1,3)
Diese Worte stellen kurzgefaßt das Resultat der 7000 Jahre dar, genannt der
„erste Tag". Dies heißt nicht, daß Gottes Wort nicht genügt haben würde, irgend
ein Wunder zu bewirken, sondern Gott zieht es vor, seine herrlichen Vorsätze auf
natürlichem Wege hinauszuführen.
Wachtturm 22 April 1961
Seite 5
Die Bibel sagt jedoch nicht ausdrücklich, wie lang die sechs Schöpfungstage
waren, und das Zeugnis der Natur deutet an, daß es sich um lange Zeitperioden
gehandelt hat. Die Bibel enthält jedoch Anhaltspunkte, die uns helfen, die Länge
des Ruhetages Gottes zu bestimmen. Da diese sieben Tage alle zu einer „Woche"
gehören, ist es vernünftig, anzunehmen, daß jeder dieser Tage gleich lang war,
wie das auch die sieben Tage einer Kalenderwoche sind.— 2. Mose 20:8-11.
Tage von verschiedener Länge
Wenn wir in Betracht ziehen, daß der Schöpfer, Jehova Gott, den
Schöpfungsbericht inspiriert hat und daß das Zeugnis der Natur zeigt, daß von
der Zeit an, da — nachdem die Erde sich abgekühlt hatte — zum erstenmal auf der
Erde Licht erschien, bis zu der Erschaffung des Menschen sehr viele Jahre
vergangen sein müssen, kommen wir zu dem Schluß, daß keine Tage von 24 Stunden
gemeint sein können. Im Schöpfungsbericht selbst werden verschiedene
Zeitperioden als Tag bezeichnet. Als Gott das Licht „Tag" nannte, meinte er
damit einen Tag von zwölf Stunden. Als er sagte, daß die Lichter an der
Ausdehnung des Himmels zu Zeichen und zur Bestimmung von „Tagen und Jahren"
seien, meinte er ganz eindeutig Tage von vierundzwanzig Stunden. Die ganze
Schöpfungswoche wird sogar als ein Tag bezeichnet: „Dies ist die Geschichte des
Himmels und der Erde ... an dem Tage, da Jehova Gott Erde und Himmel machte." —
1. Mose 1:5, 14; 2:4.
Die Bibel berichtet auch, daß Gott „je einen Tag für ein Jahr" bestimmt hat und
daß bei ihm „ein Tag" ist „wie tausend Jahre". Bestimmt weisen auch Ausdrücke
wie „der Tag Jehovas" und der „Tag Christi" auf Zeitperioden hin. Somit gibt es
in der Bibel keine Stütze für die Auffassung, daß jeder Schöpfungstag nur
vierundzwanzig Stunden gedauert habe. — 4. Mose 14:34; 2. Pet. 3:8; Joel 2:1;
Phil. 1:10.
Seit den ersten paar Jahrhunderten nach Christus bis heute hat es viele
Bibelgelehrte gegeben, die die Auffassung teilten, die Delitzsch in seinem Werk
New Commentary on Genesis vertritt und die lautet: „Damit sind Tage Gottes
gemeint, bei ihm sind tausend Jahre wie ein Tag, der vergangen ist, PS. 90:4 ...
Die Schöpfungstage sind, wie die
Heilige Schrift selbst zeigt, keine Tage von vierundzwanzig Stunden, sondern
Äonen ... Denn dieses irdische und menschliche Zeitmaß kann keine Anwendung auf
die ersten drei Tage haben ... auch nicht auf den Sabbat, weil dort die
einschränkende Redewendung fehlt." In dem jüdischen Werk Encydopedia of Bible
Interpretation, Ka-sher, 1953, lesen wir etwas Ähnliches.
Da aus der Bibel hervorgeht, daß Gottes Ruhetag siebentausend Jahre lang ist,
ist es vernünftig, zu schlußfolgern, daß die anderen sechs Tage, von denen im
ersten Kapitel des 1. Buches Mose gesprochen wird, gleich lang sind, also
insgesamt 42000 Jahre umfassen. Diese Zeitperiode scheint in Anbetracht der
Mutmaßungen der Wissenschaftler kurz zu sein; doch ist sie lang genug, daß
alles, was in 1. Mose 1:3-28 aufgezählt wird, vor sich gehen konnte, daß Licht
werden konnte, die Ausdehnung, das Trockene und die Vegetation entstehen
konnten, die Lichter erscheinen, die Fische, Vögel, Landtiere und zum Schluß der
Mensch geschaffen werden konnten. Somit wird unser Glaube an den
Schöpfungsbericht der Bibel sowohl durch Gründe der Vernunft als auch durch das
Zeugnis der Bibel selbst gestärkt, weil sie uns erkennen lassen, wie lang die
Schöpfungstage waren.
Wachtturm 1970 15.5 Seite 309-312
Die Schöpfungstage, von Gottes Standpunkt aus gesehen
DAS WORT „TAG" IN DER BIBEL
Nicht nur von einem Jahr, sondern sogar von tausend Jahren spricht Gottes Wort
mitunter als von einem Tag. Der Prophet Moses kam durch sein Nachsinnen zu dem
Schluß: „Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er
vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht." Der Apostel Petrus drückte es
noch eindeutiger aus mit den Worten: „Möge diese eine Tatsache eurer Kenntnis
nicht entgehen, Geliebte, daß ein Tag [griechisch heméra] bei Jehova wie tausend
Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag." — Ps. 90:4; 2. Petr. 3:8.
DIE LÄNGE DER SCHÖPFUNGSTAGE
Wie lang waren denn diese „Tage" der Schöpfung? Die Bibel hilft uns, die Länge
des siebenten Tages zu errechnen. Da diese „Tage" alle zu einer einzigen „Woche"
gehörten, ist anzunehmen, daß alle diese „Tage" gleich lang waren.
Was die Länge des siebenten Tages betrifft, so ist es interessant festzustellen,
daß die Bibel beim siebenten Tag nichts von einem „Abend" und einem „Morgen"
sagt wie im Falle der anderen sechs Tage. Das ist von nicht geringer Bedeutung.
Der Bericht lautet einfach: „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte
ihn; denn an demselben ruhte er von all seinem Werk." — 1. Mose 2:3.
Die einzig logische Schlußfolgerung ist die, daß der siebente Tag damals weiter
andauerte. Stützt die Bibel diese Schlußfolgerung? Jawohl, denn sie spricht
davon, daß Jehova Gott Jahrtausende nach der Schöpfung immer noch ruhte. So
lesen wir in Psalm 95:8-11, daß Jehova zu den Israeliten in der Wüste sagte, sie
würden wegen ihrer Herzenshärte nicht in seine Ruhe eingehen. Das zeigt, daß
Gott von der Zeit der Erschaffung Evas an bis zu jener Zeit, also mehr als 2 500
Jahre, von den in 1. Mose, Kapitel 1 und 2 beschriebenen Werken geruht hatte.
Etwa 400 Jahre später sprach der Psalmist David (Ps. 95:8-11) vom Eingehen in
die Ruhe Gottes in seinen Tagen. Und über tausend Jahre nach den Tagen Davids
sprach der Schreiber des Hebräerbriefes davon, daß Jehova Gott immer noch ruhe.
Er ermahnte die Christen, nicht so zu handeln wie die Israeliten in der Wüste,
die nicht in Gottes Ruhe eingegangen seien, sondern ihr Äußerstes zu tun, „in
jene Ruhe [Jehovas Ruhe] einzugehen". Er sagte in diesem Zusammenhang, daß „dem
Volke Gottes noch eine Sabbatruhe" verbleibe. Da die Worte des Apostels Paulus
auch auf die heutigen Christen anwendbar sind, läßt dies den Schluß zu, daß
Jehova nun schon fast 6 000 Jahre Sabbat hält oder von seinen sichtbaren
Schöpfungswerken ruht. — Hebr. 4:9, 11.
Auf diese Weise kämen wir auf 6 000 Jahre. Ist das die Länge des siebenten
Tages? Nein, denn wir lesen: „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte
ihn." Dieser Tag muß „sehr gut" enden, und das ist angesichts der heutigen
Weltlage nicht der Fall. Folglich kann der „Tag" noch nicht zu Ende sein. Diese
sechstausend Jahre sind in Wirklichkeit gewissermaßen die Arbeitswoche des
Menschen gewesen, in der er im Schweiße seines Angesichts gearbeitet hat. Er
wird jedoch unter der Tausendjahrherrschaft Christi, die nach der biblischen
Chronologie und aufgrund der Erfüllung der biblischen Prophezeiungen nun sehr
bald beginnen wird, ruhen können. — 1. Mose 2:3.
Das siebente Jahrtausend des siebenten „Tages" wird somit ein Sabbat sein.
Satan und seine Dämonen werden während dieses Tages gebunden sein. Christus und
seine gesalbten Nachfolger werden als Könige und Priester herrschen. Mit welchem
Ergebnis? Alle Feinde Gottes werden unter Christi Füße gelegt werden. Durch
diesen Sabbat wird der siebente Tag wirklich geheiligt sein, denn er wird
Gerechtigkeit hervorsprossen lassen. — 1. Kor. 15:24-28; Offb. 20:1-6; Psalm 72.
Demnach ist der siebente „Tag" der Schöpfungswoche also siebentausend Jahre
lang. Aufgrund der Länge des siebenten „Tages" ist es daher vernünftig
anzunehmen, daß jeder der anderen sechs „Tage" ebenfalls siebentausend Jahre
dauerte. Das würde genügend Zeit lassen für die Erschaffung aller Dinge, die
nach dem Bibelbericht an jedem der sechs Schöpfungstage erschaffen wurden.
EINE EREIGNISREICHE „WOCHE"
So erschien am ersten „Tag" allmählich Licht über der „Wassertiefe", die die
Erde umhüllte. Am zweiten 7 000-Jahr-„Tag" wurde zwischen den zwei
Wasserschichten die Atmosphäre gebildet. Am dritten „Tag" erschien nach und nach
das trockene Land, und Jehova Gott erschuf jede Art von Pflanzen: Gräser, Büsche
und Bäume.
[Fußnote]
Nach 1. Mose 5:3-29 und 7:6 vergingen von der Erschaffung Adams bis zur Sintflut
1 656 Jahre. Wie aus 1. Mose 11:10 bis 12:4 hervorgeht, vergingen von der
Sintflut bis zu der Zeit, wo Gott mit Abraham seinen Bund schloß, 427 Jahre. Aus
Galater 3:17 geht hervor, daß von diesem Zeitpunkt an bis zur Gesetzgebung 430
Jahre vergingen, und das macht zusammen über 2 500 Jahre. Siehe „Die ganze
Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich", Seite 281, 282.
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Mit der Aufgabe der 1975 Auslegung waren wir gezwungen die 7000 Jahre dauernden
Schöpfungstage aufzugeben.
Dies schloss mit ein das wir die grundsätzliche Auslegung 1 Tag für ein Jahr
aufgeben mussten.
Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? Kap. 3
S. 34 Was sagt der Schöpfungsbericht? ***
Das Vorerwähnte soll zu einem Verständnis des Schöpfungsberichts beitragen.
Aus diesem wirklich realistischen Bericht geht hervor, dass sich der
Schöpfungsprozess nicht nur über eine Zeitspanne von 144 Stunden (6 × 24),
sondern über viele Jahrtausende erstreckte.
Unterredungsbuch S. 385 - S. 386 Schöpfung
Wurde die gesamte stoffliche Schöpfung vor 6 000 bis 10 000 Jahren innerhalb
von nur 6 Tagen erschaffen?
Die Tatsachen widersprechen einer solchen Schlussfolgerung:
(1) Auf der nördlichen Halbkugel kann man in einer klaren Nacht den
Andromedanebel sehen. Sein Licht benötigt etwa 2 Millionen Jahre, um die Erde zu
erreichen, was anzeigt, dass das Universum zumindest Millionen von Jahren alt
sein muss.
(2) Das Vorkommen radioaktiver Endprodukte im Gestein der Erde lässt darauf
schließen, dass manche Gesteinsschichten Milliarden von Jahren lang keiner
Veränderung unterworfen waren.
In 1. Mose 1:3-31 ist nicht von der ursprünglichen Erschaffung der Materie oder
der Himmelskörper die Rede. Dort wird beschrieben, wie die bereits bestehende
Erde als Wohnstätte für den Menschen hergerichtet wurde. Dazu gehörte die
Erschaffung grundlegender Arten von Pflanzen, Meerestieren, fliegenden
Geschöpfen, Landtieren und die Erschaffung des ersten Menschenpaares. Von alldem
wird gesagt, es sei innerhalb eines Zeitraumes von sechs „Tagen" geschehen. Das
hebräische Wort, das mit „Tag" wiedergegeben wird, hat jedoch eine Vielzahl von
Bedeutungen, darunter: „eine lange Zeit; der Zeitraum für ein außergewöhnliches
Ereignis" (W. Wilson, Old Testament Word Studies, Grand Rapids, Mich. [USA],
1978, S. 109).
Der verwandte Ausdruck lässt den Gedanken zu, dass jeder „Tag" Tausende von
Jahren gedauert haben könnte.
Alle Ideen haben ihre Geschichte. Nur leider sind sich die Anhänger bestimmter
Ideen dessen nicht bewusst.
Weiß man aber nichts über den Anlass, die Ursprünge und den Entwicklungsgang
einer Idee, so meint man oft, sie sei wahr, selbst wenn das gar nicht der Fall
ist.
Auf solcher Unkenntnis gedeiht sehr leicht Fanatismus.
Weiß man Bescheid über die geschichtliche Entwicklung einer Idee, so heißt das
nicht gleich, dass sie damit auch widerlegt ist, doch man kann ihren
Wahrheitsgehalt besser abschätzen.
Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie eine Idee solche Folgen zeitigen
kann, ist das Konzept der "Heidenzeiten", die Christus in Lukas 21:24 erwähnt.
Der Grundsatz "ein Tag für ein Jahr"
Gemäß einer Berechnung sollen die "Heidenzeiten" oder "bestimmten Zeiten der
Nationen" insgesamt 2520 Jahre dauern, wobei man sich auf das Tag-Jahr-Prinzip
stützt.
Danach steht in Zeitprophezeiungen der Bibel jeweils immer ein Tag für ein Jahr,
"genauso wie auf einer Landkarte ein Zentimeter beispielsweise immer für einen
Kilometer steht".
Prophetische Zeiträume werden in der Bibel an zwei Stellen ausdrücklich auf
diese Weise berechnet:
in 4. Mose 14:34 (genau wie die Kundschafter das Land 40 Tage ausgeforscht
hatten, so musste Israel 40 Jahre durch die Wüste wandern, "ein Jahr für einen
Tag")
und in Hesekiel 4:6 (Hesekiel sollte 390 Tage lang auf seiner linken Seite
liegen und 40 Tage lang auf seiner rechten Seite, wobei er prophetisch die
Vergehungen Israels und Judas trug, die diese in ebensoviel Jahren begangen
hatten, "ein Tag für ein Jahr").
Hierbei gilt es zu beachten, dass diese Auslegung in beiden Fällen aus der Bibel
selbst stammt.
Diesen Berechnungsgrundsatz für prophetische Zeiträume wandten einige Rabbiner
auf die "siebzig Wochen" aus Daniel 9:24-27 an, doch als allgemeines Prinzip
wurde er nicht vor dem ersten Jahrhundert formuliert, und zwar von dem berühmten
Rabbi Akibah ben Joseph (ca. 50-132 u.Z.), und auf die längeren Zeitperioden der
Prophezeiungen Daniels wurde das Prinzip erst Anfang des 9. Jahrhunderts
angewandt.
Rabbi Nahawendi und einige seiner Nachfolger sahen die 2300 Tage aus Daniel 8:14
als Jahre an, die von der Zerstörung Shilohs (942 v.u.Z.) bis zum Jahr 1358 u.Z.
liefen; dann würde der Messias kommen.
In gleicher Weise sah er die 1290 Tage (Daniel 12:11) als Zeitraum von Jahren
an, der mit der Zerstörung des zweiten Tempels (70 u.Z.) beginnen sollte und zum
selben Enddatum führte: 1358 u.Z..
Es erscheint nicht notwendig, das "Jahr-Tag-Prinzip" auf diese Prophezeiung
anzuwenden, und zwar einfach deshalb, weil darin keine Tage, sondern lediglich
Wochen erwähnt werden.
Das hebräische Wort für "Woche", shabua, bedeutete für einen Juden nicht immer
eine Zeitspanne von sieben Tagen wie im Deutschen und Englischen. Shabua heißt
wörtlich "sieben".
Die Juden kannten auch eine "sieben" oder shabua von Jahren (3. Mose 25:3, 4, 8,
9).
Waren "Wochen von Jahren" gemeint, so wurde gewöhnlich das Wort für "Jahre"
hinzugefügt, aber nicht in jedem Fall:
"Im nachbiblischen Hebräisch taucht v Wochen' mit der Bedeutung von 'Wochen von
Jahren' Hunderte von Malen auf in den Jubeljahrschriften (ca. 150 v.u.Z.), in
der Mischna und im Talmud" (G. F. Hasel: The Seventy Weeks of Daniel 9:24-27.
Washington 1976).
Waren "Wochen von Tagen" gemeint, so wurde häufig das Wort für "Tage" angefügt,
wie in der anderen Stelle in Daniel, wo shabua vorkommt (10:2, 3).
In Daniel 9:24 heißt es einfach, "siebzig sieben sind bestimmt worden", und aus
dem Kontext geht hervor, dass anscheinend "siebzig sieben von Jahren" gemeint
sind.
So kommt es, dass in manchen Übersetzungen "siebzig Jahrwochen" steht (Bruns,
Menge, Die Bibel in heutigem Deutsch). Siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S.
1353, und Kapitel 3, Fußnote 60.
Schon bald taten andere es Nahawendi gleich, wie zum Beispiel Saadia ben
Joseph im selben Jahrhundert und Salomo ben Jeroham im 10. Jahrhundert.
Der Letztgenannte zählte die 1335 Jahr-Tage (Daniel 12:12) ab Alexander dem
Großen und kam so auf das Jahr 968 u.Z. als spekulatives Datum der Erlösung
Israels.
Der berühmte Rabbi Rashi (1040-1105) errechnete, dass die 2300 Jahr-Tage im Jahr
1352 zu Ende gehen sollten, worauf seiner Ansicht nach der Messias kommen würde.
Abraham bar Hiyya Hanasi dachte sich, die 2300, 1290 und 1335 Jahre endeten zu
verschiedenen Zeitpunkten im 15. Jahrhundert.
Viele weitere jüdische Gelehrte, selbst noch aus dem 19. Jahrhunden, legten
andere Zeitpunkte für das Kommen des Messias fest, wobei sie sich ebenfalls auf
das Jahr-Tag-Prinzip stützten.
Der erste christliche Bibelausleger, der das Jahr-Tag-Prinzip auf die langen
Zeitabschnitte aus Daniel und Offenbarung anwendete, war anscheinend der Abt des
Zisterzienserklosters von Corace, Joachim von Fiore.
Darauf wies Charles Maitland im Verlauf des letzten Jahrhunderts in mehreren
Abhandlungen hin.
Als er beispielsweise die Auffassung widerlegen wollte, die 1260 Tage aus
Offenbarung 11:3 seien 1260 Jahre, kam er nach umfangreichen Nachforschungen zu
dem Schluss:
"Das System der 1260 Jahre ... war völlig unbekannt, bis ein verrückter Abt es
im Jahr 1190 in die Welt träumte".
Viele Anhänger der Jahr-Tag-Theorie haben im 19. Jahrhundert versucht, diese
Äußerung Maitlands über den späten Ursprung dieses Prinzips zu widerlegen, doch
stets ohne Erfolg.
Selbst Reverend E. B. Ellion, einer der gelehrtesten unter seinen Gegnern,
musste nach gründlicher Erforschung aller vorliegenden Quellen zugeben:
"Die in den Prophezeiungen Daniels und denen der Offenbarung über den Antichrist
genannten Tage wurden von den Kirchenvätern der ersten vier Jahrhunderte als
buchstäbliche Tage und nicht als Jahre gedeutet".
Nach dem 4. Jahrhundert gab es zwar einige Bibelausleger, die für eine
symbolische Bedeutung der 1260 Tage eintraten, doch haben sie (bis zum 12.
Jahrhundert) nie die Jahr-Tag-Regel darauf angewandt und auch nicht auf andere
Zeitabschnitte, ausgenommen die dreieinhalb Tage aus Offenbarung 11:8, die
manche Ausleger als dreieinhalb Jahre deuteten (so erstmals Victorinus im 4.
Jahrhundert).
Das war natürlich weit entfernt vom durchgängigen Gebrauch einer Jahr-Tag-Regel.
So musste Elliott in seiner Abhandlung über die 1260 Tage Maitland zustimmen,
dass Joachim von Fiore der erste christliche Autor war, der das Jahr-Tag-Prinzip
auf diese Prophezeiung anwendete:
"Wie gerade gezeigt, war Joachim Abbas aus dem 12. Jahrhundert der erste, der
dies in sehr grober Form versuchte;
und im 14. Jahrhundert folgte ihm der Wiclif-Anhänger Walter Brüte".
Joachim, der wahrscheinlich von Rabbinern beeinflusst war, ließ die 1260 Jahre
zur Zeit Christi zu zählen anfangen. Er glaubte, sie würden schon bald in ein
"Zeitalter des Geistes" münden.
Wenn er sich auch auf kein bestimmtes Jahr festlegte, so sieht es doch so
aus, als habe er das Jahr 1260 u.Z. im Sinn gehabt.
Dieses Jahr wurde nach seinem Tod "von seinen Nachfolgern als das Schicksalsjahr
angesehen, das den Anfang eines neuen Zeitalters bringen würde, und daran
glaubten sie so fest, dass einige, als dieses Jahr verstrichen war, ohne dass
sich etwas Besonderes ereignete, überhaupt keiner seiner Lehren mehr glaubten".
Die Werke Joachims waren Anstoß für eine neue Auslegungstradition, in der das
Jahr-Tag-Prinzip die Grundlage für die Deutung von Prophezeiungen bildete.
Während der folgenden Jahrhunderte wurden zahllose Daten für die Wiederkunft
Christi festgelegt, die überwiegend auf diesem Prinzip basierten.
Die meisten Reformatoren glaubten an dieses Prinzip, und es wurde bis weit ins
19. Jahrhundert von der Mehrzahl der protestantischen Theologen vertreten.
Die Anwendung des Prinzips auf die Heidenzeiten
In Offenbarung 11:2, 3 ist von einer prophetischen Zeitspanne von
"zweiundvierzig Monaten" oder "tausendzweihundertsechzig Tagen" die Rede,
während derer der "Vorhof ... des Tempelheiligtums ... den Nationen gegeben
worden [ist], und sie werden die heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang
niedertreten" (Offb. 11:2).
Es erschien darum einleuchtend, diese Worte mit der Prophezeiung über die
Heidenzeiten in Lukas 21:24 in Verbindung zu bringen, und genau das taten einige
der
Nachfolger Joachims auch.
Da aber in Offenbarung 11:2, 3 und 12:6, 14 anscheinend von der christlichen
Kirche die Rede war, deutete man Jerusalem oder "die heilige Stadt" gemeinhin
als die römische Kirche. Einige vertraten die Auffassung, die Bedrängnis der
heiligen Stadt werde im Jahr 1260 enden; andere glaubten, diese Prophezeiung
beziehe sich auf das buchstäbliche Jerusalem.
Arnold von Villanova, ein bekannter Arzt des Mittelalters, identifizierte die
Heidenzeiten als die 1290 Tage in Daniel 12:11 und vermutete, dass die
Abschaffung der jüdischen Opfer bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer
deren Beginn bedeuteten, so dass er das Ende der Heidenzeiten für das 14.
Jahrhundert erwartete.
Das Auslaufen der Heidenzeiten in der nahen Zukunft wurde auch mit den
Kreuzzügen in Verbindung gebracht.
Arnold sagte:
"Wie können die Treuen das heilige Land den Ungläubigen entreißen, wenn nicht
das Ende der Heidenzeiten bevorsteht?".
Für Walter Brüte, Nachfolger Wiclifs im England des ausgehenden 14.
Jahrhunderts, begannen die Heidenzeiten "kurz nach dem Weggang der Apostel".
Er rechnete 1290 Jahre vom Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems an:
Wenn man nun in den Chroniken nachschaut, wird man finden, dass nach der
Zerstörung Jerusalems und der Zerstreuung des heiligen Volkes und der
Aufrichtung des Greuels, d.h. des Götzens der Vernichtung Jerusalems, am
heiligen Orte, also dort, wo zuvor der Tempel Gottes stand, 1290 Tage
verstrichen sind, wenn man - wie es bei den Propheten allgemein getan wird -
einen Tag für ein Jahr nimmt.
Die Zeiten der Heidenvölker, denen Gott die Niedertretung der heiligen Stadt
nach deren Riten und Gebräuchen für 42 Monate gewährte, sind vollendet.
Da nach dieser Berechnung die Heidenzeiten bereits abgelaufen waren, glaubte
Brüte an ein unmittelbar bevorstehendes zweites Kommen Christi.
Die Zeit ging weiter und ließ viele für die Apokalypse angegebene Daten hinter
sich.
Die 1260 oder 1290 Jahre ließen sich nicht mehr von der Zerstörung Jerusalems im
Jahr 70 oder dem Tod der Apostel an zählen.
Nun musste der Ausgangspunkt auf ein späteres Datum verlegt werden.
Gruppen, die von der Römischen Kirche verfolgt und als Ketzer gebrandmarkt
wurden, hielten sich im allgemeinen für die "wahre Kirche", die in Offenbarung
12 als ein Weib dargestellt wurde, das für "1260 Tage" in die "Wildnis" fliehen
musste, den Zeitraum, für den das geistige Jerusalem niedergetreten werden
würde.
Den Anfang hierfür legte man häufig irgendwo in das 4. Jahrhundert, wie es
besonders oft die Reformatoren taten.
John Napier (1550-1617), der herausragende schottische Mathematiker und
Erforscher der Prophetie, ließ die Zeitspanne um das Jahr 300 oder 316 beginnen,
so dass sie in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts endete.
Aus den niedertretenden Heiden wurde schon bald das römische Papsttum.
Später verschob man den Ausgangspunkt weiter nach vorn, ins 6. oder 7.
Jahrhunden, als die Päpste eine echte politische Macht waren.
So zählte beispielsweise George Bell gemäß einem Artikel, den er im Londoner
Evangelical Magazine von 1796 veröffentlichte, die 1260 Tage vom Jahr 537 oder
553 an und sagte den Sturz des Antichristen (des Papstes) für "1797 oder 1813"
voraus.
Bell schrieb über die 1260 Jahre:
Die heilige Stadt soll von den Heiden oder den Papisten niedergetreten werden,
die zwar dem Namen nach Christen sind, aber in ihrer Religionsausübung Heiden,
indem sie Engeln, Heiligen und Bildern Anbetung darbringen und die Nachfolger
Christi verfolgen.
Diese Heiden nehmen das tägliche Opfer hinweg und richten den Gräuel auf, der
die sichtbare Kirche Christi für die Zeit von 1260 Jahren verwüstet daliegen
lässt.
Das wurde 1795 während der Unruhen nach der Französischen Revolution
niedergeschrieben, gerade bevor der Papst von französischen Soldaten gefangen
genommen und ins Exil gebracht wurde. Von besonderem Interesse dabei ist, dass
diese Ereignisse in Frankreich und Italien zum Teil bereits fast ein Jahrhunden
zuvor von mehreren Bibelauslegern vorausgesagt worden waren; der Bekannteste
unter ihnen war der schottische Pastor Robert Fleming jun. (ca. 1660-1716).
Wegen dieser beachtlichen Vorhersagen galt das Jahr 1798 unter
Bibelkommentatoren bald ganz allgemein als das Ende der 1260 Jahre.
Diese Auffassung - mit kleinen Abweichungen - machten sich auch Charles Taze
Russell und seine Nachfolger (bis 1930) zu eigen; noch heute herrscht sie unter
den Siebten-Tags-Adventisten vor.
Die Französische Revolution von 1789-1798 und die Wirren ihrer Nachwehen in
Europa riefen bei vielen Menschen ein großes Interesse an der Erforschung der
Prophetie hervor, insbesondere da einige der Umwälzungen von den Bibelauslegern
vorausgesagt worden waren.
Die Revolution erreichte ihren Höhepunkt mit der gewaltsamen Beseitigung der
Monarchie und der Ausrufung der Republik im Jahr 1792.
Neue, extremistische Führer stürzten Frankreich in eine Zeit des Terrors und des
Chaos und eröffneten eine fast ununterbrochene Zeit der Eroberungskriege, die
bis 1815 andauerte, als Kaiser Napoleon bei Waterloo geschlagen wurde.
Die Historiker sind sich darin einig, dass die Französische Revolution einen
wesentlichen Wendepunkt in der Geschichte darstellte.
Mit ihr ging eine lange Zeitepoche relativer Stabilität in Europa zu Ende.
Sie entwurzelte die überkommenen Ordnungen und hatte weit reichende Folgen für
das politische und religiöse Denken.
Der Historiker R. R. Palmer sagt dazu auf Seite V von Georges Lefebvres Werk The
Corning ofthe French Revolution (New York 1947) folgendes:
Selbst heute, in der Mitte des 20. Jahrhunderts, kann man noch immer sagen, dass
die Französische Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts der Wendepunkt der
modernen Zivilisation war, und das trotz all der Dinge, die zu Lebzeiten heute
noch gar nicht so alter Menschen geschehen sind; und es gilt auch für Amerika
oder andere Teile der Welt, in denen die europäischen Großmächte nicht mehr die
Machtposition ausüben, die sie einst hatten.
Die Entwurzelung politischer und sozialer Ordnungen und Institutionen in Europa
veranlasste viele Menschen zu dem Glauben, sie lebten in den letzten Tagen.
Menschen aller Schichten - Geistliche, Politiker, Rechtsanwälte und Laien -
widmeten sich dem Studium der Prophetie.
Eine umfangreiche Literatur zu dem Thema entstand, Zeitschriften wurden
gegründet, die sich diesen Fragen zuwandten, und auf beiden Seiten des Atlantiks
wurden Konferenzen über Prophetie abgehalten.
Das religiöse Erwachen begann zwar in England, breitete sich aber schnell auf
den Kontinent und die Vereinigten Staaten von Amerika aus.
In den USA erreichte die Strömung ihren Höhepunkt in der bekannten
Miller-Bewegung.
Als Zeitpunkt für das zweite Kommen wurden allgemein die Jahre 1843, 1844 oder
1847 genannt, in denen die 2300 Jahr-Tage aus Daniel 8:14 zu Ende gehen sollten.
In dieser Atmosphäre fieberhafter Spekulation entstand auch eine neue
Interpretation der Heidenzeiten, bei der die 1260 Jahre auf 2520 Jahre
verdoppelt wurden.
John Aquila Brown
Der erste Bibelausleger, von dem bekannt ist, dass er auf 2520 Jahre kam, ist
John Aquila Brown. Das war 1823. Er brachte diese Zeitspanne allerdings nicht
mit den Heidenzeiten aus Lukas 21:24 in Verbindung; die Heidenzeiten waren für
ihn 1260 Mondjahre, was 1242 Jahren nach dem Julianischen Kalender entsprach.
Wenn auch nichts über das Leben von J. A. Brown bekannt geworden ist, so
beeinflusste er doch das Endzeitdenken seiner Tage beträchtlich. Er war nicht
nur der Urheber der 2520-Jahr-Berechnung, sondern wandte auch als erster die
2300 Jahr-Tage aus Daniel 8:14 auf die Zeit von 457 v.u.Z. bis 1843 u.Z. an.
Browns Chronologie erschien zuerst in einem Artikel der Londoner Zeitschrift The
Christian Observer, Ausgabe vom November 1810.
Sowohl in England wie auch den USA sollte sich das Interesse der Bibelausleger
auf das Jahr 1843 als den Endpunkt der 2300 Jahre konzentrieren, wenn später
auch einige Kommentatoren das Jahr 1844 bevorzugten (wie auch Brown selbst in
späteren Jahren) oder das Jahr 1847.
Das Jahr 1843 wurde von den Nachfolgern Millers in den USA einmütig übernommen.
Zahlreiche Bibelkommentatoren rechneten die "sieben Zeiten der Heiden" von der
Gefangenschaft Manasses im Jahr 677 v.u.Z. an, wie zum Beispiel John Fry in
seinem 1835 erschienenen Buch Unfitlfilled Prophecies of Scripture (Unerfüllt
gebliebene Bibelprophezeiungen).
Offensichtlich wollte man sie zur selben Zeit enden lassen wie die 2300 Jahre,
mithin 1843 oder 1844.
Ebenfalls im Jahr 1835 veröffentlichte William W. Pym sein Buch A Word of
Warning in the Last Days (Ein Wort der Warnung für die letzten Tage), in dem er
die "sieben Zeiten" 1847 enden ließ.
Hervorzuheben hierbei ist, dass er seine Berechnung der 2520 Jahre für die
Heidenzeiten sowohl auf die "sieben Zeiten" in 3. Mose 26 wie auch auf die
"sieben Zeiten" in Daniel 4 stützt:
"Mit anderen Worten, die Bestrafung, vor der Mose warnte, die sieben Zeiten oder
2520 Jahre währen sollte, und die Strafen, die Daniel geoffenbart wurden, die
durch die Reinigung des Heiligtums nach dem Verlauf des größten Teils der 2520
Jahre zum Abschluss kommen sollten".
Andere Autoren, die das von dem deutschen Theologen J. A. Bengel (1687-1752)
festgelegte Jahr 1836 favorisierten, versuchten, die "sieben Zeiten" in jenem
Jahr zum Abschluss kommen zu lassen.
So tat dies unter anderen W. A. Holmes, Kanzler von Cashel, in seinem 1833
erschienenen Buch The Time of the End (Die Zeit des Endes).
Er datierte die Gefangenschaft Manasses unter Esar-Haddon auf 685 v.u.Z., und
durch Hinzuzählen von 2520 Jahren kam er auf ein Ende der "sieben Zeiten" im
Jahr 1835-36.
Edward Bickersteth (1786-1850), Prediger in Watton (Hartfordshire) probierte
verschiedene Ausgangspunkte für die sieben Heidenzeiten aus:
Rechnen wir die Gefangenschaft Israels von 727 vor Christus an, der Zeit der
ersten Gefangenschaft Israels unter Salmaneser, dann würde sie 1793 zu Ende
gehen, als die Französische Revolution ausbrach.
Gehen wir von 677 vor Christus aus, ihrer Gefangenschaft unter Esar-Haddon
(demselben Jahr, in dem Manasse, der König von Juda, in Gefangenschaft gebracht
wurde, 2. Könige 17:23, 24; 2. Chronika 23:11), so würde sie 1843 enden.
Oder, wenn wir bei 602 vor Christus anfangen, als Jojakim endgültig durch
Nebukadnezar entthront wurde, so gelangen wir zum Jahr 1918.
Alle diese Zeitspannen mögen mit Ereignissen an ihrem Endpunkt in Verbindung
stehen und verdienen ernsthafte Beachtung.
Die Heidenzeiten und die Miller-Bewegung
Die Hauptwerke über Prophetie aus England wurden in den USA vielfach
nachgedruckt und übten einen starken Einfluss auf amerikanische Autoren dieses
Gebiets aus, darunter auch auf William Miller und seine Anhänger.
Ihre Auffassungen über die verschiedenen Prophezeiungen wurden zum größten Teil,
wenn nicht vollständig, zuvor bereits von anderen Bibelauslegern vertreten.
In der Frage der "Heidenzeiten" folgte Miller einfach seinen Vorgängern und
Zeitgenossen und ließ sie 1843 enden.
In einer Ansprache auf der First General Conference in Boston vom 14. und 15.
Oktober 1840 behandelte Miller die Bibelchronologie.
Darin ordnete er die "sieben Zeiten" oder 2520 Jahre dem Zeitraum 677 v.u.Z. bis
1843 u.Z. zu. Ein paar Jahre später schrieb er auf Seite 11 von Wm. Müler's
Apology and Defence (1845):
"Aus meinen weiteren Studien der Heiligen Schrift zog ich den Schluss, dass die
sieben Zeiten der Vorherrschaft der Heiden beginnen mussten, sobald die Juden
aufgehört hatten, eine unabhängige Nation zu sein, was mit der Gefangenschaft
Manasses der Fall war, die die besten Chronologen mit 677 v.Chr. angeben."
Zu den Miller-Anhängern, die ebenfalls die 2520 Jahre vertraten, zählte Richard
Hutchinson (der Herausgeber von The Voice of Elijah), der 1843 eine Schrift
verfasste mit dem Titel The Throne ofJudah Perpetuated in Christ, sowie Philemon
R. Russell (Herausgeber von Christian Herald and Journal), der in der Ausgabe
seiner Zeitschrift vom 19. März 1840 einen Artikel in diesem Sinne schrieb.
Die 2520 Jahre erscheinen auch auf Zeittafeln, die die Evangelisten der
Miller-Bewegung benutzten.
Nelson H. Barbour
Nach der "großen Enttäuschung" von 1844 zerbrach die Bewegung Millers in
mehrere Adventistengruppen.
Die ursprüngliche Gruppierung der "Evangelical Adventists" wurde durch
Spaltungen immer kleiner.
Manche meinten, der Zeitpunkt habe gestimmt, nur habe man auf das falsche
Ereignis gewartet.
Es hieß, man habe "das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet.
Diese Position wurde von einer anderen Gruppe übernommen, die später als die
Siebten-Tags-Adventisten bekannt wurde.
Andere, unter ihnen Miller selbst, bekannten offen, sich in der Zeit geirrt zu
haben.
Von vielen wurden neue Zeitpunkte festgesetzt: 1845, 1846, 1847, 1853, 1854,
1866, 1867, 1868, 1873 usw.
Die Adventistenbewegung spaltete sich immer weiter auf, als einzelne Anhänger
immer neue Daten festlegten, während andere überhaupt keine speziellen
Endzeitdaten mehr akzeptierten.
George Storrs, einer der Führer der Miller-Bewegung in ihrer letzten Phase,
gründete 1863 eine Gruppe mit dem Namen "The Life and Advent Union".
Eine andere führende Persönlichkeit, Jonathan Cummings, verkündete 1852, "neues
Licht" über die Chronologie erhalten zu haben; das zweite Kommen sei für den
Herbst 1853 oder das Frühjahr 1854 zu erwarten.
Viele Miller-Anhänger schlössen sich Cummings an, der die Zeitschrift World's
Crisis herausgab.
Sie riefen die Gemeinschaft "The Advent Christian Association" ins Leben (später
"The Advent Christian Church" genannt), die heute neben den
Siebten-Tags-Adventisten die bedeutendste adventistische Gruppierung ist.
Einer der Mitverbundenen Millers, Nelson H. Barbour, "verlor seinen Glauben
vollständig" nach der "großen Enttäuschung" von 1844 und wanderte nach
Australien aus, wo er während des Goldrauschs nach Gold schürfte.
Im Jahr 1859 kehrte er über London nach Amerika zurück.
"Um die Monotonie der langen Seefahrt zu überbrücken, schlug der englische
Pfarrer vor, wir sollten systematisch die Prophezeiungen studieren; dem stimmte
der Bruder bereitwillig zu".
Beim Lesen der Bibel meinte Barbour, den Fehler in Millers Rechnung entdeckt zu
haben:
Weshalb ließ Miller die 1290 und die 1335 Jahr-Tage aus Daniel 30 Jahre eher als
die 1260 Jahre anfangen?
Sollten nicht alle drei Abschnitte zur selben Zeit beginnen?
Dann würden die 1290 Jahre 1828 und die 1335 Jahre 1873 enden!
"Bei der Ankunft in London (1860) begab er sich in die Bibliothek des Britischen
Museums und fand dort neben anderen ausführlichen Werken Elliotts Horae
Apocalypticae, das damals (1860) als Standardwerk das Jahr 1866 als den
Zeitpunkt für die Wiederkehr des Herrn angab".
Elliott hatte in dieses Werk eine Zeittafel des Pfarrers Christopher Bowen mit
aufgenommen, betitelt "Die biblische Chronologie der Welt".
Diese verwies darauf, dass im Jahr 1851 seit der Erschaffung des Menschen 5979
Jahre vergangen seien.
Schnelles Weiterrechnen zeigte Barbour, dass 6000 Jahre im Jahr 1873 ablaufen
würden.
Ihm erschien das eine bemerkenswerte Bestätigung seiner eigenen Berechnung
der 1335 Jahre.
Nach seiner Rückkehr in die USA bemühte sich Barbour, andere für dieses neue
Datum der Wiederkehr des Herrn zu interessieren.
Vom Jahr 1868 an begann er, seine Resultate mündlich und schriftlich öffentlich
bekannt zu machen.
Im Jahr 1870 brachte er die Schrift Evidences for the Corning of The Lord in
1873: or the Midnight Cry heraus, aus deren zweiter Ausgabe bereits zitiert
wurde.
Außerdem schrieb er eine Artikelserie über seine Zeitrechnung für die
Zeitschrift World's Crisis, deren damaliger Herausgeber Miles Grant hieß.
Im Jahr 1873 gründete er eine eigene Zeitschrift mit dem Titel The Midnight Cry
(Der Mittemachtsruf), "deren Auflage schon bald darauf bis zu 15 000 Exemplare
monatlich betrug".
Darin wurde verkündet, dass "der Bräutigam für 1874 zu erwarten" sei.
Doch als dieses Jahr gekommen und verstrichen war, bereitete das Barbour und
seinen Anhängern große Sorgen:
Als das Jahr 1874 kam und es in den buchstäblichen Wolken und auch sonst kein
Zeichen der fleischlichen Wiederkehr Jesu zu sehen gab, kam es zu einer
gründlichen Prüfung aller Argumente, auf die der 'Mitternachtsruf sich gegründet
hatte.
Als kein Mangel oder Fehler darin gefunden wurde, führte das zu einer kritischen
Prüfung der
Schrifttexte, die etwas über die Art und Weise des Kommens Christi auszusagen
scheinen, und bald stellte sich heraus, dass es ein Fehler war, Jesus bei seinem
zweiten Kommen im Fleische zu erwarten ....
B. W. Keith, einer der Leser des Midnight Cry (und später Artikelschreiber für
Zion's Watch Tower), "hatte das 24. Kapitel von Matthäus anhand der Emphatic
Diaglott gelesen, einer neuen und sehr genauen Wort-für-Wort-Übersetzung des
Neuen Testaments.
Als er bei Vers 37 und 39 ankam, war er sehr überrascht, dort die Worte zu
lesen:
'Denn so wie die Tage Noahs wird auch die Gegenwart des Sohnes des
Menschen sein.'"
Er stellte fest, dass das griechische Wort parousia, das sonst mit "Kommen"
wiedergegeben wurde, als "Gegenwart" übersetzt wurde.
Damit ergab sich eine Möglichkeit, das Datum 1874 noch zu retten, und von da an
lehrten Barbour und seine Mitverbundenen, Jesus sei tatsächlich 1874 gekommen
und sei von da an "unsichtbar gegenwärtig":
"Damit war klar zu Tage getreten, dass zwar die Art und Weise, in der sie Jesus
erwartet hatten, verkehrt gewesen war, dass aber der Zeitpunkt, der im Midnight
Cry genannt worden war, stimmte, und dass der Bräutigam im Herbst des Jahres
1874 tatsächlich kam ... "".
Wieder einmal hieß es, dass "ein unrichtiges Ereignis zur richtigen Zeit"
erwartet worden war.
Dieser Erklärung konnten aber die meisten Leser des Midnight Cry nicht folgen
und die 15 000 Leser "gingen bis auf etwa 200 zurück".
Barbour selbst war davon überzeugt, dass der Morgen des Tausendjahrtags
angebrochen sei, und so meinte er, der Titel Midnight Cry passe nicht mehr für
seine Zeitschrift.
Er sagte: "Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ein 'Mitternachtsruf am Morgen
ertönen soll?"
So hieß die neue Zeitschrift, die er im Juni 1875 herausgab, nachdem die alte
ihr Erscheinen im Oktober 1874 eingestellt hatte, Herold of the Morning (Herold
des Morgens), was zu den damaligen Ansichten Barbours besser passte.
In einer der ersten Ausgaben (September 1875) veröffentlichte er seine
Berechnung der Heidenzeiten, wobei er deren Abschluss mit 1914 angab.
Charles Taze Russell
Charles Taze Russell eröffnete zusammen mit seinem Vater und einigen weiteren
Bibelforschem in Allegheny (Pennsylvanien) im Jahr 1870 eine Bibelstudiengruppe,
die in engem Kontakt mit einigen Adventisten stand, darunter einer Gruppe in
Allegheny unter der Leitung von Jonas Wendell, und mit der Gemeinde George
Storrs in New York. Russell wusste zwar, dass einige der Adventisten, so auch
Jonas Wendell, Christus für 1873 oder 1874 zurückerwarteten, lehnte aber bis
1876 jede Festlegung von Daten ab:
"Im Januar 1876 wurde meine Aufmerksamkeit in besonderer Weise auf den
Gegenstand der prophetischen Zeit gelenkt, und wie sehr sie mit diesen Lehren
und Hoffnungen verknüpft ist. Es kam dies so:
Ich erhielt ein Blatt genannt "Der Herold des Morgens", von seinem Verfasser,
Mr. N. H. Barbour, zugesandt."
Russell war überrascht herauszufinden, dass Barbours Gruppe zu derselben
Schlußfolgerung über die Art und Welse der Wiederkehr Christi gelangt war wie
seine eigene, "dass Sein Kommen gleich dem Diebe sein würde, nicht im Fleische,
sondern als ein Geistwesen, den Menschen unsichtbar".
Sofort schrieb Russell an Barbour wegen der Zeitrechnung, und zu einem späteren
Zeitpunkt im Verlauf des Jahres 1876 verabredete er sich mit ihm in
Philadelphia, wo Russell während des Sommers geschäftlich zu tun hatte.
Russell verlangte von Barbour, ihm, "wofern es ihm möglich wäre, völlig und
schriftgemäß zu beweisen, dass die Prophezeiungen auf 1874 als die Zeit
hindeuteten, mit der des Herrn Gegenwart und 'die Ernte1 angefangen habe.
Er kam," so Russell, "und seine Beweise befriedigten mich".
Es wird deutlich, dass Russell bei diesen Treffen sämtliche Zeitberechnungen
Barbours übernahm, auch die für die Heidenzeiten.
Noch während Russell sich in Philadelphia aufhielt, schrieb er einen Artikel mit
der Überschrift "Die Heidenzeiten: Wann sollen sie enden?", den George Storrs in
seiner Zeitschrift Bible Examiner in der Nummer vom Oktober 1876 druckte.
Auf Seite 27 nimmt er dort Bezug auf die "sieben Zeiten" aus 3. Mose 26:27, 33
und Daniel 4 und gibt die Länge der Heidenzeiten mit 2520 Jahren an; diese
hätten 606 v.u.Z. begonnen und würden 1914 enden, "wenn Jerusalem für immer
befreit werden wird und der Jude zu dem Befreier sagen wird:
'Siehe, unser Gott, auf den wir gewartet haben und der uns retten wird!'."
Was hat er nun für 1914 genau erwartet?
In seinem 1889 erschienenen Buch The Time Is At Hand (deutsch 1900: Die Zeit ist
herbeigekommen, später als Band 2 der Schriftstudien bezeichnet) schrieb er auf
Seite 76-78 (deutsche Ausgabe Seite 73, 74):
Erstens, dass dann das Königreich Gottes ... volle und universelle, ,.
weltenweite, Herrschaft erreicht haben und "aufgerichtet," oder auf Erden fest
gegründet, sein wird.
Zweitens beweist es, dass er, dem das Recht, diese Herrschaft an sich zu nehmen,
gebührt, dann als der neue Herrscher der Erde gegenwärtig sein wird.
Drittens beweist es, dass etliche Zeit vor dem Ablauf von 1914 n.Chr. das letzte
Glied der göttlich anerkannten Kirche (Herauswahl) Christi, das "königliche
Priestertum," "der Leib Christi," mit dem Haupte verherrlicht sein wird
Viertens beweist es, dass von jener Zeit an Jerusalem nicht länger von den
Nationen zertreten sein, sondern sich aus dem Staub der göttlichen Ungnade zur
Ehre erheben wird ...
Fünftens beweist es, dass mit jenem Datum, oder auch früher, Israels
Blindheit anfangen wird, sich Wegzuwenden; denn ihre "Blindheit zum Teil" sollte
so lange dauern, "bis dass die Vollzahl der Nationen eingegangen sein würde"
(Rom. 11:25) ...
Sechstens beweist es, dass die große "Zeit der Trübsal," "dergleichen nicht
gewesen, seitdem ein Volk ist," (die englische Ausgabe fügt hier ein: in einer
weltweiten Herrschaft der Anarchie) ihren schließlichen Höhepunkt erreichen und
an jenem Zeitpunkt enden wird ... und "die neuen Himmel und eine neue Erde" mit
ihrem Friedenssegen werden dann von der durch Trübsal zerschlagenen Menschheit
erkannt werden
Siebentens beweist es, dass das in Macht ein- und aufgerichtete Reich Gottes vor
jenem Datum in der Welt sein und das heidnische Standbild (Dan. 2:34) geschlagen
und zermalmt, die Macht dieser Könige verzehrt, haben wird.
Das waren nun wirklich wagemutige Voraussagen.
Glaubte Russell tatsächlich, diese bemerkenswerten Dinge würden alle innerhalb
der folgenden 25 Jahre wahr werden?
Ja, das tat er.
Er hielt seine Chronologie sogar für die Chronologie Gottes und nicht bloß für
seine eigene. Im Jahr 1894 schrieb er über das Jahr 1914:
"Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten das auch gar
nicht, selbst wenn wir es wollten.
Es handelt sich, so glauben wir, um Gottes Daten, nicht die unseren.
Man behalte aber im Sinn, das Jahr 1914 ist nicht das Datum für den Beginn,
sondern für das Ende der Zeit der Bedrängnis".
Man glaubte also, die "Zeit der Bedrängnis" solle einige Jahre vor 1914
beginnen, "nicht später als 1910", und 1914 ihren Höhepunkt erreichen.
Doch 1904, gerade 10 Jahre vor 1914, änderte sich Russells Sichtweise.
In einem Artikel von Zions Wacht-Turm vom August 1904 erklärte er unter der
Überschrift "Weltweite Anarchie unmittelbar nach Oktober 1914", dass die Zeit
der Bedrängnis nach Oktober 1914 beginnen solle:
Wir erwarten nun, dass die Anarchie, die den Abschluss bilden wird zur großen
Zeit der Drangsal, die den Segnungen des Millenniums vorausgehen wird, nach
Oktober 1914 stattfinden wird - sehr bald darnach nach unserem Dafürhalten - "in
einer Stunde", "plötzlich."
[... Wir sollten] nicht erwarten ..., dass unsere 40jährige Ernte, die mit Okt.
1914 zu Ende geht, die schreckliche Periode der Anarchie einschließen wird, die
von der Heiligen Schrift über die Christenheit verhängt ist.
Diese Änderung brachte einige Leser auf den Gedanken, es könnte in dem
chronologischen System noch weitere Fehler geben.
Ein Leser meinte gar, Bischof Ushers Chronologie könnte genauer sein, wenn sie
für die Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 v.u.Z. statt 607 v.u.Z. ansetze.
Dann würden die 2520 Jahre 1934 enden statt 1914.
Russell aber bekräftigte seine Überzeugung von der Richtigkeit des Jahres
1914, wobei er sich auf die anderen Zeitparallelen bezog, die darauf hinwiesen:
"Wir wüssten keinen Grund, um nur eine Ziffer ändern zu können; es würde die
Harmonie und die Parallelen zwischen dem Jüdischen- und Evangeliums-Zeitalter
zerstören".
Und in einer Antwort an einen anderen Leser schrieb er:
"Die Harmonie der prophetischen Zeitperioden untereinander ist einer der
stärksten Beweise für die Richtigkeit unserer Bibelchronologie.
Sie passen ineinander wie die Zahnräder einer vollkommenen Maschine.
Wollte man die Chronologie selbst um nur ein Jahr ändern, wäre diese ganze
Harmonie zunichte gemacht.
So genau sind die verschiedenen Beweise, die sich in den Parallelen zwischen dem
jüdischen und dem Evangeliumszeitalter finden".
Gestützt wurden diese Argumente noch durch Artikel der Brüder Edgar aus
Schottland.
Russell war von seinen Daten also 1904 noch genauso überzeugt wie 1889, als er
schrieb, das Verständnis dieser Zeitzusammenhänge sei das "Versiegeln an der
Stirn" gewesen, das in Offenbarung 7:3 erwähnt wird.
Mit dem Näherrücken des Jahres 1914 allerdings wurde Russell in seinen
Äußerungen immer vorsichtiger.
In einer Antwort auf einen Leserbrief schrieb er 1907:
"Wir haben niemals behauptet, dass unsere Berechnungen unfehlbar seien.
Wir haben niemals gesagt, dass dieselben sich auf Wissen, auf unbestreitbare
Beweise, Tatsachen oder Erkenntnis gründen; wir haben vielmehr stets darauf
bestanden, dass sie sich auf Glauben gründen".
Anscheinend handelte es sich nicht mehr um "Gottes Daten", wie noch 13 Jahre
zuvor von ihm behauptet.
Sie könnten auch fehlbar sein. Russell zog sogar in Erwägung, dass 1914
verstreichen könnte (und auch 1915), ohne dass irgend etwas von dem eingetreten
sei, was man erwartet habe:
Aber lasst uns einmal einen Fall annehmen, der zwar unsern Erwartungen durchaus
entgegengesetzt ist:
Angenommen, das Jahr 1915 geht vorüber, die Weltlage ist ruhig, und die Tatsache
ist offenbar, dass die "Auserwählten" noch nicht alle "verwandelt" sind und die
Wiederherstellung des Natürlichen Israel zur göttlichen Gunst unter dem Neuen
Bunde (Rom. 11,12.15), noch aus steht, was dann?
Würde damit unsere Chronologie nicht als falsch erwiesen sein?
Gewiss!
Und würden wir damit nicht eine bittere Enttäuschung erfahren?
Allerdings!
... Welch ein Schlag wäre das?
Eine der Saiten unserer "Harfe" würde gesprungen sein!
Nichtsdestoweniger, geliebte Freunde, würde unsere Harfe noch alle ändern
Wohlgetönten Saiten haben, und dessen könnte sich keine andere Vereinigung von
Kindern Gottes auf Erden rühmen.
Weiterhin bestand Unsicherheit darüber, ob in die Berechnungen ein Jahr Null
eingehen solle oder nicht (zwischen l v.u.Z. und l u.Z.). Russell brachte diesen
Punkt bereits 1904 auf, doch als 1914 näher rückte, wurde die Frage immer
drängender.
Auf 1914 war man gekommen, indem man einfach 606 von 2520 abgezogen hatte,
allmählich erkannte man aber, dass es in unserem Zeitrechnungssystem kein Jahr
Null gibt.
Folglich waren es vom 1. Oktober 606 v.u.Z. bis zum 1. Januar 1 u.Z. nur 605
Jahre und 3 Monate, und vom 1. Januar 1 u.Z. bis zum Oktober 1914 nur 1913 Jahre
und 9 Monate, insgesamt also 2519 statt 2520 Jahre.
Demzufolge würden die 2520 Jahre nicht im Oktober 1914, sondern erst im Oktober
1915 ablaufen.
Im Jahr 1913 wurden Russells Äußerungen über 1914 noch vorsichtiger.
In dem Artikel "Lasst eure Gelindigkeit kundwerden allen Menschen" in der
Wacht-Turm-Ausgabe vom Juli 1913 ermahnte Russell seine Leser, keine "wertvolle
Zeit damit zu vergeuden, dass [sie] zu raten suchen, was dieses Jahr, oder das
nächste Jahr, usw., eintreten wird".
An seine früher veröffentlichte Chronologie glaubte er nun nicht mehr:
"Dies ist die gute Botschaft der Gnade Gottes in Christo - einerlei ob nun die
Vollendung der Kirche vor dem Jahre 1914 stattfindet, oder nicht".
Noch unsicherer klingt er in der Ausgabe vom Dezember desselben Jahres:
Wir warten auf die Zeit, da die Herrschaft der Welt auf den Messias übergehen
wird.
Wir können nicht sagen, ob dies Oktober 1914 oder Oktober 1915 sein wird.
Es könnte möglich sein, dass unsere Rechnungsweise in Bezug auf den Gegenstand
um verschiedene Jahre von der Tatsache abweicht.
Wir vermögen es mit Gewissheit nicht zu behaupten.
Wir wissen es nicht; es ist eine Sache des Glaubens, nicht des Wissens.
Früher hatte es geheißen, 1914 zähle zu "Gottes Daten", und "wollte man die
Chronologie selbst nur um ein Jahr ändern, wäre diese ganze Harmonie zunichte
gemacht".
Jetzt aber "könnte [es] möglich sein, dass unsere Rechnungsweise [...] um
verschiedene Jahre [...] abweicht", und man kann über dieses Thema nichts mehr
"mit Gewissheit behaupten". Eine beachtliche Kehrtwendung!
Im Wacht-Turm vom März 1914 kommt Russells schwankender Glaube an seine
Chronologie klar zum Vorschein:
"Wie wir schon darauf hingewiesen haben, sind wir keineswegs sicher, dass dieses
Jahr 1914 einen so radikalen und schnellen Wechsel der Zeitverwaltung bringen
wird, wie wir ihn erwartet haben".
Besonders aufschlussreich ist der Artikel "Nahe sind die Tage" in derselben
Ausgabe:
Wenn es sich später herausstellen sollte, dass die Herauswahl gegen Ende Oktober
1914 nicht verherrlicht ist, so werden wir uns mit dem Willen des Herrn zu
begnügen suchen, welcher Art er auch immer sein mag. ...
Wenn das Jahr 1915 vorbeigehen sollte, ohne dass die Herauswahl vollendet und
die Zeit der Drangsal hereingebrochen ist, so möchten einige darin eine
Kalamität erblicken.
Bei uns würde dies nicht der Fall sein. ...
Wenn nach der Vorsehung des Herrn die Zeit fünfundzwanzig Jahre später kommen
sollte, so würde der Wille des Herrn auch unser Wille sein. ...
Wenn der Zeitpunkt Oktober 1915 vorübergehen sollte, während wir uns noch
hienieden befinden und die Dinge noch im wesentlichen so gehen wie heute,
während die Welt in ihren Bemühungen, schwebende Streitigkeiten zu schlichten,
anscheinende Fortschritte macht, die Zeit der Drangsal noch nicht in Aussicht
steht, und die Namenkirche noch nicht verbündet ist, so würden wir sagen, dass
uns in unserer Zeitrechnung irgend ein Irrtum unterlaufen ist.
In diesem Falle würden wir die Prophezeiungen weiter durchforschen, um zu sehen,
ob wir einen Irrtum entdecken können.
Und dann würden wir uns fragen:
Haben wir ein unrichtiges Ereignis zur richtigen Zeit erwartet?
Der Wille des Herrn könnte dies zulassen.
Auch in der Wacht-Turm-Nummer vom Juli 1914 (Watch Tower vom 1. Mai 1914) ließ
Russell seine Leser - in Missachtung all dessen, was er früher gesagt hatte -
wissen, dass "wir in dieser Zeitschrift und in den sechs Bänden der
Schriftstudien alles in Bezug auf die Zeiten und Zeitläufe in einer Form der
Vermutung dargestellt haben; d.h. nicht in positiver Weise, noch auch mit der
Behauptung, dass wir es wüssten, sondern lediglich mit dem Dafürhalten, dass die
Lehre der Bibel 'so und so' zu sein scheine".
Zwei Monate später scheint Russell so weit gewesen zu sein, die eigene
Chronologie ganz und gar über den Haufen zu werfen.
Auf die Anfrage eines Kolporteurs, der wissen wollte, ob die Schriftstudien auch
nach dem Oktober 1914 noch verbreitet werden sollten,
"da Du anscheinend einige Zweifel hast, ob sich bis zum Oktober 1914 alles
erfüllen wird", erwiderte er:
Wir glauben, dass diese Bücher auch in 100 Jahren noch verbreitet und
gelesen werden, vorausgesetzt, das Evangeliumszeitalter und dessen
Werk gehen weiter. ... Wir haben nicht zu behaupten versucht, dass
diese Gedankengänge unfehlbar seien, sondern haben sie im einzelnen
genau dargelegt, wie auch die Berechnungen, so dass jeder Leser die
Verpflichtung und das Vorrecht hat, selbst nachzulesen, nachzudenken
und nachzurechnen. Das wird in 100 Jahren noch von Interesse sein;
und wenn ein Leser dann besser rechnen und denken kann, so wird er
sich immer noch für das interessieren, was wir vorgetragen haben.
Russell war also anscheinend inzwischen so weit zu akzeptieren, dass das
Jahr 1914 wohl ein Fehlschlag war und dass seine Äußerungen über dieses
Thema für Erforscher der Bibel in 100 Jahren nur noch von historischem
Interesse wären.
Doch dann brach der Erste Weltkrieg aus und Russells schwankendes Vertrauen zur
Chronologie begann sich wieder zu erholen.
Wenn auch der Krieg nicht genau in das vorausgesagte Schema von Ereignissen
passte - dass die Zeit der Bedrängnis ein Kampf zwischen Kapital und
Arbeiterschaft sein und zu einer Periode weltweiter Anarchie führen würde so sah
er im Weltkrieg doch das Vorspiel zu dieser Situation: "Wir glauben, dass auch
der Sozialismus einen nicht unwesentlichen Faktor in dem jetzt tobenden Kriege
spielt, der der größte und schrecklichste und wahrscheinlich auch der letzte
Krieg der Erde sein wird".
Einige Monate darauf schrieb er.
Wir glauben, dass die gegenwärtigen Nöte der Nationen lediglich den Anfang
der großen Drangsal bilden....
Die Nationen werden einander aufreiben, und das Ergebnis wird die Zeit der
großen Drangsal sein [der englische Originaltext an dieser Stelle sagt
abweichend: Die Anarchie, die auf diesen Krieg folgen wird, wird die wahre Zeit
der Drangsal sein]. ... Wir glauben, dass der Krieg die Nationen derart
schwächen wird, dass nach demselben das Volk die Durchführung sozialistischer
Ideen anstreben wird. Natürlich werden die an dem Fortbestand der gegenwärtigen
Ordnung interessierten Klassen dem Volke entgegentreten; und es wird sich eine
Drangsal entwickeln, die große Umwälzungen [im englischen Text: weltweiten
Klassenkampf und Anarchie] im Gefolge haben wird.
Weiterhin argumentierte Russell, dass zwar die Stadt Jerusalem noch von den
Heiden niedergetreten werde, die Zeiten der Heiden aber trotzdem geendet hätten:
Die Zertretung der Juden hat aufgehört.
In der ganzen Welt, sogar in Russland, sind die Juden jetzt frei.
Der Zar von Russland hat am S. September 1914, also noch vor dem Ablauf der
Zeiten der Nationen, eine Proklamation an alle Juden des Russischen Reiches
erlassen, die den Juden die Erlangung des höchsten Ranges in der russischen
Armee ermöglicht und der jüdischen Religion die gleiche Freiheit einräumt, wie
den ändern russischen Religionen.
Wo werden die Juden noch "zertreten"?
Wo werden sie noch verspottet?
Gegenwärtig werden sie in keiner Weise mehr verfolgt.
[Die gegenwärtigen Leiden vieler Juden in Russland und in dem von den Russen
besetzten Galizien wären demnach nur Begleiterscheinungen des Krieges.]
Wir glauben, dass die Zertretung Jerusalems aufgehört hat, weil die dafür
bestimmte Zeit zu Ende gegangen ist.
(Der Einschub in Klammern erschien nur in der später erschienenen deutschen
Ausgabe der Zeitschrift.)
Wiewohl Russell die sozialistische Revolution in Russland 1917 und die Rückkehr
der Juden nach Palästina teilweise voraussah, hat er natürlich nicht
vorhergesehen, wie die Juden in Deutschland, Polen und anderen Ländern während
des Zweiten Weltkriegs verfolgt werden würden.
Russells Widergewonnenes Vertrauen zu seiner Chronologie blieb vom Ausbruch des
Ersten Weltkriegs an bis zu seinem Tod am 31. Oktober 1916 ungebrochen; das
zeigen die folgenden Texte, die verschiedenen Ausgaben des Wachtturm aus jener
Zeit entnommen wurden:
1. Januar 1915:... der Krieg wird in der Heiligen Schrift als mit dem großen
Tages Gottes, des Allmächtigen, in Zusammenhang stehend vorausgesagt, dem "Tag
der Rache unseres Gottes". 15. September 1915: Wenn wir die Bibelchronologie
herab bis auf unsere Tage verfolgen, so finden wir, dass wir jetzt gerade im
Anfang des großen Siebenten Tages der großen Woche der Menschheit leben. Das
wird von den Ereignissen um uns herum zur Genüge bestätigt.
15. Februar 1916: In Band 4 der Schriftstudien haben wir deutlich auf die
Dinge hingewiesen, die sich jetzt abspielen, sowie auf die noch schlimmeren
Zustände, die uns bevorstehen.
15. April 1916: Wir glauben, dass die Daten sich als zutreffend erwiesen
haben. Wir glauben, dass die Zeiten der Nationen zu Ende gegangen sind, und dass
Gott den Regierungen jetzt gestattet, sich selbst zu zerstören, um dem
messianischen Königreich freie Bahn zu machen.
1. September 1916: Es erscheint uns ganz klar, dass die prophetische Zeit,
als die Zeit der Nationen bekannt, chronologisch im Oktober 1914 endete. Die
Tatsache, dass der große Tag des Grimmes über die Nationen damals begann,
markiert sehr gut die Erfüllung unserer Erwartungen.
Der Erste Weltkrieg endete aber 1918, ohne dass sich eine weltweite
sozialistische Revolution und Anarchie anschloss.
Weder war das letzte Glied der Kirche Christi verherrlicht worden, noch hatten
die Heiden aufgehört, die Stadt Jerusalem niederzutreten, noch hatte das
Königreich Gottes das "heidnische Standbild" zermalmt, und auch "die neuen
Himmel und die neue Erde" waren nirgends zu sehen inmitten der "durch Trübsal
zerschlagenen Menschheit".
Nicht eine einzige der sieben Voraussagen aus dem Buch Die Zeit ist
herbeigekommen hatte sich erfüllt.
Und doch, eines hatte sich ereignet: der Erste Weltkrieg.
So war man der Ansicht, die Zeit sei richtig gewesen, und konnte wieder einmal
behaupten, dass Russells Nachfolger - wie vor ihnen schon die Adventisten und
die Miller-Anhänger - "das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet
hatten.
Wie aber konnte die Zeit stimmen, wenn doch von den Voraussagen überhaupt nichts
eingetroffen war?
Weil nichts so gekommen war, wie es angekündigt wurde, befanden sich viele
Anhänger Russells über Jahre hinweg in einem Zustand großer Ratlosigkeit.
Nachdem einige Jahre verstrichen waren, begann J. F. Rutherford, der Nachfolger
Russells im Amt des Präsidenten der Watch Tower Society, Schritt um Schritt zu
erklären, was sich von 1914 an "wirklich" erfüllt hatte.
In seiner Ansprache "Das Königreich der Himmel ist nahe gekommen" auf dem
Kongress von Cedar Point vom 5.-13. September 1922 sagte Rutherford, das
Königreich Gottes sei tatsächlich 1914 aufgerichtet worden, zwar nicht auf
Erden, dafür aber unsichtbar im Himmel!
Und drei Jahre darauf, im Jahr 1925, wandte er Offenbarung 12 auf dieses
Ereignis an; gemäß dieser Prophezeiung sei Gottes Königreich im Himmel geboren
worden.
Gleichfalls auf dem Kongress in Cedar Point 1922 äußerte Rutherford erstmals die
Ansicht, "dass im Jahre 1918 oder ungefähr zu der Zeit der Herr zu dem
(geistigen) Tempel kam". Früher hatten Russell und seine Anhänger gemeint, die
himmlische Auferstehung habe 1878 stattgefunden.
Doch 1927 verschob Rutherford sie auf 1918.
Und ebenso verschob Rutherford in den 30er Jahren den Beginn der unsichtbaren
Gegenwart Christi von 1874 auf 1914.
Damit ersetzte Rutherford nach und nach die unerfüllt gebliebenen Voraussagen
durch eine Serie unsichtbarer und geistiger Ereignisse, die alle mit den Jahren
1914 und 1918 in Verbindung standen.
Rutherfords "Erklärungen" werden noch heute, ein ganzes Menschenalter nach 1914,
von den Zeugen Jehovas als Glaubenssätze gelehrt.
Die Deutung der "Heidenzeiten", nach der diese 2520 Jahre dauerten und von 607
v.u.Z. (anfangs von 606 v.u.Z.) bis 1914 liefen, wurde Pastor Charles T. Russell
nicht auf wundersame Weise im Herbst 1876 offenbart.
Im Gegenteil, diese Auffassung hatte eine lange Entwicklungsgeschichte hinter
sich und ihre Ursprünge reichen bis weit in die Vergangenheit zurück.
Ihre Wurzel lag im "Jahr-Tag-Prinzip", das zuerst von Rabbi Akibah ben Joseph im
ersten Jahrhundert u.Z. formuliert wurde.
Vom 9. Jahrhundert an wandten andere Rabbis dieses Prinzip auf die Zeitperioden
des Buches Daniel an.
Das Jahr 1914 wäre wohl längst im Meer der unerfüllt gebliebenen anderen Daten
versunken und keiner würde mehr davon reden, wäre es nicht dem Datum des
Ausbruchs des Ersten Weltkriegs so nahe gekommen.
Russell übernahm Barbours Berechnung, als er sich mit ihm 1876 traf.
Barbour war damals 52 Jahre alt, Russell dagegen mit 24 Jahren noch sehr jung.
Ihre Wege trennten sich im Frühjahr 1879, doch Russell behielt die Zeitrechnung
Barbours bei, und seit jenen Tagen spielt das Jahr 1914 unter den Anhängern
Russells eine so herausragende Rolle bei der Deutung der biblischen
Prophezeiungen.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der siebte Tag.
Geschrieben von anonym am 08. Dezember 2005 00:23:20:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Hierin seht ihr dass sich große Veränderungen vollzogen haben, und zwar auch in
unseren öffentlichen Bibliotheken und unter den Lehrern.
Die Bibliothekarin war daran interessiert, welche Bücher ich las.
Tatsächlich riet sie mir, was ich lesen sollte.
Wie viele Bibliothekarinnen tun das heute noch?
Und die Lehrer hatten ein vertrauteres und persönlicheres Verhältnis zu ihren
Schülern.
Etwa acht Jahre nachdem ich das College verlassen hatte, traf ich zufällig
meinen Geschichtsprofessor auf der Straße.
Er freute sich darüber, mich zu sehen, erkundigte sich, wie es mir gehe und was
ich gerade tue.
Er lud mich ein, gleich mit ihm in seine Wohnung zu kommen.
Und wir verbrachten zusammen eine gemütliche Stunde bei Kaffee und
Erfrischungen.
Wie viele Lehrer sind heute so an ihren Schülern interessiert?
Nun, ich spreche nicht von einem Einzelfall.
So waren die Menschen damals allgemein.
Wenn wir somit sagen, dass sich die Verhältnisse seit 1914 geändert haben, haben
sie sich bestimmt zum Schlimmeren geändert.
Diese persönliche und freundliche Art, mit den Menschen umzugehen, gibt es heute
so gut wie nicht mehr."
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„Dein Königreich komme"
Kap. 14 S. 137-138 Der König regiert!
Wir können wirklich dankbar sein, daß Jehova in seinem inspirierten Wort ein
genaues Bild über die nötigen Einzelheiten in Verbindung mit den Juden, den
Babyloniern und den Medo-Persern im 6. Jahrhundert v. u. Z. aufbewahrt hat.
Sonst wäre es schwer, den genauen zeitlichen Ablauf der damaligen Ereignisse zu
rekonstruieren, denn die weltlichen Berichte über diese Zeit sind sehr
unvollständig.
Gestützt auf solche weltlichen Berichte, haben einige ausgerechnet, daß
Jerusalem 587/86 v. u. Z. zerstört wurde und daß die Juden im Antrittsjahr
Nebukadnezars unter babylonische Herrschaft kamen. Nach ihren Berechnungen war
das im Jahre 605 v. u. Z. Ihrer Ansicht nach war somit das Jahr 605 v. u. Z. der
Zeitpunkt, an dem sich Jeremia 25:11 zu erfüllen begann: „Das ganze Land soll
eine Einöde sein; und sie sollen unter den Heiden dienen siebzig Jahre"
(Septuaginta). Wenn das richtig wäre und die Heidenzeiten von da an zählen
würden, dann wären die prophetischen „sieben Zeiten" im Jahre 1916, mitten im
Ersten Weltkrieg, zu Ende gegangen. Doch wie bereits gesagt, glauben wir, daß es
viel stichhaltigere Gründe gibt, die Angaben des inspirierten Wortes Gottes
anzunehmen, gemäß denen die Heidenzeiten im Oktober 607 v. u. Z. begannen und im
Oktober 1914 u. Z. endeten.
Wir können froh sein, daß Gott vor langer Zeit in seinem Wort Prophezeiungen
aufzeichnen ließ, in denen die Zeit des Kommens Jesu als Messias (im Jahre 29 u.
Z.) und auch die Zeit seiner „Gegenwart" als glorreicher himmlischer König (vom
Jahre 1914 u. Z. an) so deutlich gekennzeichnet wurden. Während der „Abschluß
des Systems der Dinge" im Gange ist, sehen wir um uns herum immer deutlicher die
Verhältnisse, die wir nach Jesu Worten erwarten sollten. Die Weltkriege, die
Hungersnöte, die Seuchen, die Erdbeben, die Gesetzlosigkeit, die Lieblosigkeit,
die Haßgefühle und die Verfolgung derer, die für biblische Grundsätze eintreten
— all das zusammen beweist uns, daß wir in den „letzten Tagen" leben (2.
Timotheus 3:1; Matthäus 24:3-12; Markus 13:7-13).
„Dein Königreich komme"
S. 186-189 Anhang zu Kapitel 14
Historiker sind der Ansicht, daß Babylon im Oktober 539 v. u. Z. durch die
Armee des Cyrus fiel. Damals war Nabonid König von Babylon, aber sein Sohn
Belsazar war sein Mitherrscher. Einige Gelehrte haben eine Liste der
neubabylonischen Könige sowie der Länge ihrer Regierungszeit zusammengestellt,
und zwar vom letzten Jahr des Nabonid bis zurück zu Nebukadnezars Vater
Nabupolassar.
Gemäß dieser neubabylonischen Chronologie schlug Kronprinz Nebukadnezar die
Ägypter im Jahre 605 v. u. Z. in der Schlacht von Karkemisch (Jeremia 46:1, 2).
Nachdem Nabupolassar gestorben war, kehrte Nebukadnezar nach Babylon zurück, um
den Thron zu besteigen. Sein erstes Regierungsjahr begann im darauffolgenden
Frühling (604 v. u. Z.).
Die Bibel berichtet, daß die Babylonier Jerusalem im 18. Regierungsjahr
Nebukadnezars zerstörten (im 19. Jahr, wenn man das Antrittsjahr mitzählt)
(Jeremia 52:5, 12, 13, 29). Gemäß der obenerwähnten neubabylonischen Chronologie
wäre Jerusalem im Jahre 587/86 v. u. Z. verödet worden. Doch worauf stützt sich
diese weltliche Chronologie, und wie unterscheidet sie sich von der biblischen
Chronologie?
Folgendes sind einige der wichtigsten Beweisführungen für die weltliche
Chronologie:
Der Kanon des Ptolemäus. Claudius Ptolemäus war ein griechischer Astronom, der
im 2. Jahrhundert u. Z. lebte. Sein Kanon oder seine Königsliste hing mit einem
Werk über Astronomie zusammen, das er verfaßt hatte. Die meisten neuzeitlichen
Historiker erkennen die Angaben des Ptolemäus über die neubabylonischen Könige
und ihre Regierungszeit an (obwohl Ptolemäus die Herrschaft des Labaschi-Marduk
ausläßt). Offenbar stützte Ptolemäus seine geschichtlichen Angaben auf Quellen,
die auf die Seleukidenzeit zurückgingen, die über 250 Jahre nach der Eroberung
Babylons durch Cyrus begann. Es ist daher nicht überraschend, daß die Angaben
des Ptolemäus mit denen des Berossus übereinstimmen, eines babylonischen
Priesters aus der Seleukidenzeit.
Die Stele des Nabonid aus Charran (NABON H 1, B): Diese zeitgenössische Stele
oder Säule mit einer Inschrift wurde im Jahre 1956 entdeckt. Sie erwähnt die
Herrschaft der neubabylonischen Könige Nebukadnezar, Ewil-Merodach und
Neriglissar. Die Zahlenangaben für diese drei Könige stimmen mit dem Kanon des
Ptolemäus überein.
VAT 4956: Dies ist eine Keilschrifttafel mit astronomischen Angaben, die auf das
Jahr 568 v. u. Z. datiert werden können. Auf dieser Tafel heißt es, daß die
Beobachtungen aus dem 37. Jahr Nebukadnezars stammten. Das würde mit der
Chronologie übereinstimmen, gemäß der sein 18. Regierungsjahr in das Jahr 587/86
v. u. Z. fiel. Es wird jedoch zugegeben, daß die Tafel ein Duplikat ist, das im
3. Jahrhundert v. u. Z. angefertigt wurde. Daher ist es möglich, daß die
historischen Informationen auf dieser Tafel lediglich die Ansichten wiedergeben,
die man in der Seleukidenzeit vertrat.
Geschäftstafeln: Man hat Tausende zeitgenössischer neubabylonischer
Keilschrifttafeln gefunden, auf denen einfache Geschäfte aufgezeichnet sind und
auch jeweils das Jahr des babylonischen Königs angegeben ist, in dem das
Geschäft abgeschlossen wurde. Tafeln dieser Art sind für alle Regierungsjahre
der bekannten neubabylonischen Könige in der anerkannten Chronologie dieser Zeit
gefunden worden.
Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, scheinen diese Beweisführungen
eindeutig zu ergeben, daß die neubabylonische Chronologie richtig ist und das
18. Jahr Nebukadnezars (und die Zerstörung Jerusalems) in das Jahr 587/86 v. u.
Z. fiel. Doch kein Historiker kann leugnen, daß das Bild, das wir gegenwärtig
von der babylonischen Geschichte haben, irreführend oder falsch sein kann. Es
ist zum Beispiel bekannt, daß im Altertum Priester und Könige manchmal zu
bestimmten Zwecken Urkunden änderten. Selbst wenn das entdeckte
Tatsachenmaterial korrekt ist, ist es möglich, daß es von heutigen Gelehrten
falsch gedeutet wird oder so unvollständig ist, daß bisher unentdecktes Material
die Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte.
Offenbar im Bewußtsein dieser Tatsachen leitete Professor Edward F. Campbell jr.
eine Tabelle, in der die neubabylonische Chronologie enthalten ist, mit der
Warnung ein: „Es versteht sich von selbst, daß diese Listen nur provisorisch
sind. Je mehr man die komplizierten Einzelheiten der chronologischen Probleme im
Nahen Osten des Altertums studiert, desto weniger hält man irgendeine
Darstellung für endgültig. Aus diesem Grund könnte von dem Wort zirka noch viel
freizügiger Gebrauch gemacht werden, als es je geschehen ist" („The Bible and
the Ancient Near East", 1965, S. 281).
Christen, die an die Bibel glauben, haben immer wieder festgestellt, daß die
Aussagen der Bibel der Kritik standhalten und sich als genau und glaubwürdig
erweisen. Sie erkennen, daß die Bibel, das inspirierte Wort Gottes, als Maßstab
gebraucht werden kann, an dem man weltliche Geschichtsberichte und Ansichten
messen kann (2. Timotheus 3:16, 17). Obwohl zum Beispiel die Bibel Belsazar als
König von Babylon bezeichnete, waren Gelehrte jahrhundertelang seinetwegen im
Zweifel, weil keine weltlichen Dokumente vorhanden waren, in denen etwas über
seine Existenz, seine Person oder seine Stellung erwähnt worden wäre.
Schließlich entdeckten Archäologen aber weltliche Dokumente, die die Bibel
bestätigten. Ja, die innere Harmonie der Bibel und die Sorgfalt ihrer Schreiber,
auch in bezug auf Zeitangaben, sprechen so sehr für sie, daß der Christ eher sie
als Autorität anerkennt als die sich ständig ändernden Ansichten weltlicher
Historiker.
Doch wie hilft uns die Bibel, festzustellen, wann Jerusalem zerstört wurde, und
wie unterscheiden sich ihre Angaben von der weltlichen Chronologie?
Der Prophet Jeremia sagte voraus, daß die Babylonier Jerusalem zerstören und die
Stadt und das Land zu einer Einöde machen würden (Jeremia 25:8, 9). Er fügte
hinzu: „Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand
des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre
dienen müssen" (Jeremia 25:11). Die 70 Jahre endeten, als Cyrus der Große die
Juden in seinem ersten Regierungsjahr freiließ und sie in ihr Heimatland
zurückkehrten (2. Chronika 36:17-23). Wir glauben, daß gemäß der einfachsten
Deutung von Jeremia 25:11 und anderen Texten die 70 Jahre dann beginnen sollten,
wenn die Babylonier Jerusalem zerstören und das Land Juda verödet hinterlassen
würden (Jeremia 52:12-15, 24-27; 36:29-31).
Personen, die sich in erster Linie auf weltliche Zeitangaben verlassen,
erkennen, daß, wenn Jerusalem 587/86 v. u. Z. zerstört wurde, bestimmt keine 70
Jahre vergingen, bis Babylon erobert wurde und Cyrus die Juden in ihre Heimat
zurückkehren ließ. In dem Versuch, die Angaben miteinander in Übereinstimmung zu
bringen, behaupten sie, Jeremias Prophezeiung habe sich im Jahre 605 v. u. Z. zu
erfüllen begonnen. Berossus soll gemäß späteren Schriftstellern gesagt haben,
Nebukadnezar habe den Einfluß Babylons nach der Schlacht von Karkemisch auf ganz
Syrien und Palästina ausgedehnt und bei seiner Rückkehr nach Babylon (in seinem
Antrittsjahr, 605 v. u. Z.) jüdische Gefangene ins Exil mitgenommen. Nach dieser
Ansicht sind die 70 Jahre somit eine Zeit der Knechtschaft unter Babylon, die
605 v. u. Z begonnen hat. Demzufolge waren sie im Jahre 535 v. u. Z. abgelaufen.
Diese Auslegung bringt aber eine Reihe größerer Schwierigkeiten mit sich:
Obwohl Berossus behauptet, Nebukadnezar habe in seinem Antrittsjahr Juden
gefangengenommen, gibt es keine Keilschriftdokumente, die dies bestätigen
würden. Noch bedeutsamer ist, daß in Jeremia 52:28-30 gewissenhaft berichtet
wird, Nebukadnezar habe in seinem 7., 18. und 23. Jahr Gefangene gemacht, aber
nichts dergleichen wird von seinem Antrittsjahr gesagt. Auch schreibt der
jüdische Historiker Josephus, Nebukadnezar habe in dem Jahr der Schlacht von
Karkemisch ganz Syrien und Palästina erobert, „jedoch mit der Ausnahme von
Judaea". Er widerspricht somit Berossus und der Behauptung, die 70jährige
Knechtschaft der Juden habe im Antrittsjahr Nebukadnezars begonnen („Jüdische
Altertümer", X, vi, 1).
Außerdem beschreibt Josephus an anderer Stelle die Zerstörung Jerusalems durch
die Babylonier und sagt dann, daß „ganz Judaea mit Jerusalem und dem Tempel
siebzig Jahre lang verödet blieb" („Jüdische Altertümer", X, ix, 7). Er sagt
ausdrücklich, daß „unsere Hauptstadt 70 Jahre lang bis auf den Perserkönig Kyros
wüste gelegen sei" („Gegen Apion", I, 19). Das stimmt mit 2. Chronika 36:21 und
Daniel 9:2 überein, wonach sich die vorausgesagten 70 Jahre auf die Zeit der
vollständigen Verödung des Landes beziehen. Theophilus von Antiochia, ein
Schriftsteller aus dem 2. Jahrhundert u. Z., zeigt auch, daß die 70 Jahre mit
der Zerstörung des Tempels begannen, nachdem Zedekia 11 Jahre regiert hatte.
(Siehe auch 2. Könige 24:18 bis 25:21.)
Doch die Bibel selbst enthält noch stärkere Beweise gegen die Behauptung, die 70
Jahre hatten 605 v. u. Z. begonnen und Jerusalem sei im Jahre 587/86 v. u. Z.
zerstört worden. Wie bereits erwähnt, wären die 70 Jahre 535 v. u. Z.
abgelaufen, wenn sie 605 v. u. Z. begonnen hätten. Doch der inspirierte
Bibelschreiber Esra berichtete, daß die 70 Jahre „im ersten Jahr des Cyrus, des
Königs von Persien", abliefen, der einen Erlaß bezüglich der Rückkehr der Juden
in ihre Heimat herausgab (Esra 1:1-4; 2. Chronika 36:21-23). Historiker erkennen
an, daß Cyrus Babylon im Oktober 539 v. u. Z. eroberte und daß sein erstes
Regierungsjahr im Frühling 538 v. u. Z. begann. Wenn der Erlaß des Cyrus gegen
Ende seines ersten Regierungsjahres herausgegeben wurde, konnten die Juden
leicht im siebenten Monat (Tischri) in ihrem Heimatland sein, wie es in Esra 3:1
heißt; das wäre im Oktober 537 v. u. Z. gewesen.
Es gibt jedoch keine vernünftige Möglichkeit, das erste Jahr des Cyrus vom Jahre
538 bis zum Jahre 535 v. u. Z. auszudehnen. Einige haben, um das Problem
wegzuerklären, behauptet, Esra und Daniel hätten von einem besonderen jüdischen
Standpunkt aus vom „ersten Jahr des Cyrus" gesprochen, einem Standpunkt, der
sich von der offiziellen Zählung der Regierungsjahre des Cyrus unterschieden
habe. Dafür gibt es aber keine Stütze, denn sowohl ein nichtjüdischer
Statthalter als auch ein Dokument aus den persischen Archiven stimmen damit
überein, daß der Erlaß im ersten Jahr des Cyrus herausgegeben wurde, wie es die
Bibelschreiber auch gewissenhaft und ausdrücklich berichteten (Esra 5:6, 13;
6:1-3; Daniel 1:21; 9:1-3).
Jehovas „gutes Wort"hängt mit der vorausgesagten 70-Jahr-Periode zusammen, denn
er sagte:
„Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,In Übereinstimmung mit der Erfüllung von
siebzig Jahren in Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden, und ich
will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort
zurückbringe'" (Jeremia 29:10).
Daniel verließ sich auf dieses Wort. Er war davon überzeugt, daß die 70 Jahre
keine „runde Zahl" waren, sondern eine genaue Angabe, auf die man sich verlassen
konnte (Daniel 9:1, 2). Und das bestätigte sich auch.
Genauso sind auch wir bereit, uns in erster Linie von Gottes Wort leiten zu
lassen statt von chronologischen Angaben, die sich hauptsächlich auf weltliche
Quellen stützen, die der Bibel widersprechen. Gemäß dem einfachsten und
offensichtlichsten Verständnis der verschiedenen biblischen Aussagen begannen
die 70 Jahre mit der vollständigen Verödung Judas nach der Zerstörung Jerusalems
(Jeremia 25:8-11; 2. Chronika 36:20-23; Daniel 9:2). Wenn wir daher vom Jahre
537 v. u. Z., als die Juden in ihre Heimat zurückkehrten, 70 Jahre zurückzählen,
kommen wir zum Jahr 607 v. u. Z. In diesem Jahr muß Nebukadnezar (in seinem 18.
Regierungsjahr) Jerusalem zerstört, Zedekia als König abgesetzt und die Dynastie
der Könige von Juda, die im irdischen Jerusalem auf dem Thron saßen, zu Ende
gebracht haben (Hesekiel 21:19-27).
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Es gibt mehrere Synchronismen zwischen der biblischen, der ägyptischen und der
babylonischen Chronologie, und aus diesen geht klar hervor, daß die
WTG-Chronologie falsch ist.
2. Könige 23:29 läßt uns wissen, daß Josia während der Herrschaft von Pharao
Necho starb.
Necho begann seine Herrschaft im Jahre 610 v.u.Z., doch gemäß der WTG starb
Josia 19 Jahre vorher.
Jeremia 46:2 setzt uns über eine Schlacht zwischen Nebukadnezar und Pharao Necho
in Jojakims viertem Jahr in Kenntnis.
In der WTG-Chronologie wäre das im Jahr 625 v.u.Z., aber die Regierungszeit
Nechos begann nicht vor 610!
Jeremia 44:30 sagt uns, daß kurz nach dem Tode Gedaljas Pharao Hophra (an
anderer Stelle Apries genannt) König in Ägypten war.
Er regierte Ägypten von 589-570; dies paßt völlig zu der Datierung des Falles
Jerusalems im Jahre 587, und nicht 607.
Auf Seite 327, Absatz 5, des Buches Hilfe zum Verständnis der Bibel (engl.
Ausgabe 1971) wird festgestellt:
"Babylonische Geschichtsaufzeichnungen, die die Angaben des Ptolemäus über
die Regierungszeiten bestimmter Könige erhärten oder entkräften würden,
fehlen weitgehend."
Der oder die Verfasser dieses Stichworteintrags vergessen allerdings zu
erwähnen, dass dies nicht für die Geschichte des neubabylonischen Reichs gilt.
Es gibt genügend historische Texte, um unabhängig vom Ptolemäischen Kanon die
Dauer der neubabylonischen Epoche festzustellen.
Diese historischen Aufzeichnungen umfassen:
(A) Chroniken,
(B) Königslisten und
(C) Königsinschriften.
(A)
Man hat mehrere Chroniken entdeckt, die die Zeit des neubabylonischen Reiches
umfassen; sie alle werden im Britischen Museum in London aufbewahrt.
Ihre neueste englische Übersetzung hat A. K. Grayson in Assyrian and Babylonian
Chronicles veröffentlicht.
Aus B. M. Nr. 21946 kann man erfahren, daß Nabopolassar 21 Jahre lang über
Babylon herrschte, wie es auch im Ptolemäischen Kanon gesagt wird.
Dieser Teil des Textes lautet:
"Denn Nabopolassar herrschte 21 Jahre in Babylon.
Er starb am 8. Tag des Monats Ab.
Während des Monats Elul kehrte Nebukadnezar (II.) nach Babylon zurück, und am
ersten Tag des Monats bestieg er den Königsthron in Babylon".
Die letzte Chronik (B. M. 35382), die berühmte "Chronik des Nabonid", umfaßt die
gesamte Herrschaftszeit Nabonids, ist aber leider beschädigt.
Es fehlt der Teil, der sein 12. bis 16. Jahr umfaßt, und das Stück, auf dem
ursprünglich zweifellos die Worte für "siebzehntes Jahr" zu lesen waren, ist
beschädigt.
Was aber sonst noch auf dieser Chronik enthalten ist, bestätigt, daß die
Regierungszeit Nabonids tatsächlich sehr nahe an 17 Jahren gelegen haben muß.
Vom 6. Jahr wird gesagt, daß Kyros, König von Anschan, Astyages, den König von
Medien, besiegt habe, und später, im 9. Jahr Nabonids, marschierte Kyros (jetzt
als "König von Parsu", also Persien, bezeichnet) in Lydien ein, "besiegte dessen
König, übernahm seinen Besitz und errichtete dort eine Garnison".
Kyros wird also während des 6. und des 9. Jahres Nabonids eindeutig als König
von Medien und von Persien bezeichnet, und es wird gesagt, daß er sein Reich
immer mehr ausweitete.
Das erste Jahr des Kyros als König von Anschan (Elam) kann frühestens auf das
Jahr 560/559 v.u.Z. datiert werden.
Nach Angaben Herodots (5. Jahrhundert v.u.Z.) regierte Kyros 29 Jahre, davon die
letzten neun in Babylon.
Dieselbe Regierungszeit nennen Ktesias, Dinon, Diodorus, Africanus und Eusebius.
Auch Keilschrifttexte (Geschäftsurkunden) weisen Kyros neun Jahre
Herrschaftszeit über Babylon zu (538-530 v.u.Z.), so daß sich für die Besteigung
des Throns von Elam das Jahr 560 oder 559 v.u.Z. ergibt.
Will man nun die Zeit des neubabylonischen Reiches um 20 Jahre verlängern - was
nötig ist, wenn die Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 statt 587 v.u.Z.
stattgefunden haben soll - und diese 20 Jahre der Herrschaftszeit Nabonids
zuschlagen, so daß diese 37 statt 17 Jahre dauerte, dann müßte 575 v.u.Z. sein
erstes Jahr gewesen sein und nicht 555, wie allgemein angenommen.
Das 6. Jahr Nabonids, in dem Astyages von Kyros geschlagen wurde, wäre dann 570
und sein 9. Jahr 567 v.u.Z.
Da Kyros aber, wie bereits gezeigt, erst 560/559 v.u.Z. an die Macht kam, sind
diese Daten nicht möglich.
Kyros kann doch Astyages nicht zehn Jahre vor seinem Herrschaftsantritt besiegt
haben!
Darum wird das Jahr für diese Schlacht auch in dem Buch "Babylon die Große ist
gefallen!" Gottes Königreich herrscht!, das die Wachtturm-Gesellschaft
herausgab, korrekt mit 550 v.u.Z. angegeben, womit dessen Autor andeutet, daß
die 17 Jahre Regierungszeit für Nabonid richtig sind, so wie alle Autoritäten
und die Autoren des Altertums es sagen.
Wenn die verfügbaren Chroniken auch keine vollständige Chronologie der
neubabylonischen Zeit liefern, so bestätigt ihr Inhalt doch die Angaben über die
Länge der Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige, die Berossos und der
Ptolemäische Kanon machen.
Da diese beiden Autoren, wie bereits gezeigt, ihre Informationen unabhängig
voneinander aus den babylonischen Chroniken bezogen und ihre Angaben für die
neubabylonischen Herrscher übereinstimmen, lautet die logische Schlussfolgerung,
dass uns die in den ursprünglichen neubabylonischen Chroniken enthaltenen
Zeitangaben durch Berossos und den Ptolemäischen Kanon unverändert übermittelt
wurden.
Doch auch, wenn darüber Einigkeit herrscht, bleibt die Frage, ob man den Angaben
dieser babylonischen Chroniken trauen darf.
Oft wird darauf verwiesen, dass die assyrischen Schreiber die Geschichte
fälschten, um ihre Könige und Götter zu verherrlichen.
"Die Tatsache ist wohlbekannt, dass in den assyrischen Königsinschriften eine
schwere militärische Niederlage niemals offen eingestanden wird".
Manchmal verfälschten die Schreiber den Bericht, indem sie das Datum einer
Niederlage änderten und es in den Bericht über eine spätere Schlacht mit
einwoben.
Gehen die neubabylonischen Chroniken mit der Geschichte ebenso um?
Dr. A. K. Grayson, eine bekannte Autorität auf dem Gebiet der assyrischen und
babylonischen Chroniken, kommt zu dem Schluss:
"Im Gegensatz zu den assyrischen Schreibern verheimlichen die Babylonier
keine Niederlagen, noch versuchen sie, aus ihnen einen Sieg zu machen.
Die Chroniken enthalten einen einigermaßen verlässlichen und charakteristischen
Bericht über die wichtigen Ereignisse des in ihnen behandelten Zeitabschnitts".
Und in dem Werk Assyrien and Babylonian Chronicles schreibt er:
"Innerhalb der Grenzen ihrer Interessen waren die Verfasser recht objektiv und
unparteiisch".
Hierin sind die Chroniken den geschichtlichen Teilen der Bücher des Alten
Testaments sehr ähnlich.
Wir können uns also darauf verlassen, dass die in diesen Chroniken gemachten
Angaben über die Herrschaftszeit der neubabylonischen Könige, wie sie uns auch
dank Berossos und dem Ptolemäischen Kanon erhalten geblieben sind, die
tatsächlichen Regierungszeiten dieser Herrscher wiedergeben.
Die weitere Diskussion dieses Themas wird das immer wieder von neuem bestätigen.
(B)
In einer Königsliste erscheinen die Namen von Königen, gefolgt von einer Angabe
über die Zahl ihrer Regierungsjahre, ähnlich dem Ptolemäischen Kanon.
Man hat zwar eine ganze Anzahl von Listen assyrischer und babylonischer Könige
ausgegraben, aber nur eine für die Zeit des neubabylonischen Reiches:
die Königsliste von Uruk.
Leider ist sie schlecht erhalten und einige Teile fehlen.
Die erhaltenen Teile erstrecken sich über die Zeit von Kandalanu bis Darius
(647-486 v.u.Z.) und auf der Rückseite von Darius III. bis Seleucus II. (335-226
v.u.Z.).
Anscheinend wurde sie kurz nach der Zeit Seleucus' II. aus älteren Quellen
zusammengestellt.
Die Königsliste von Uruk wurde während der Ausgrabungsperiode in Uruk (dem
heutigen Warka) 1959/60 zusammen mit etwa 1000 weiteren Keilschrifttexten (meist
geschäftlichen Inhalts) aus verschiedenen Zeitepochen entdeckt.
Übersetzt und veröffentlicht wurde sie von van Dijk in UVB Nr. 18 (Berlin 1962)
auf Seite 53-60.
In dem Teil, der die neubabylonische Zeit umfaßt, steht folgendes:
21 Jahre: Nabopolassar
43 (Jah)re: Nebukadnezar (II.)
2 (Jah)re: Amel-Marduk
1 (X) + 2 Jahre, 8 Monate: Neriglissar r
(...) 3 Monate: Labaschi-Marduk
(X) + 15 Jahre: Nabonid
Wie man erkennt, stimmen die Namen und die erhalten gebliebenen Zahlen mit denen
des Berossos und denen aus dem Ptolemäischen Kanon überein:
Nabopolassar 21 Jahre,
Nebukadnezar 43 Jahre,
Evil-Merodach 2 Jahre.
Die einzige Abweichung bildet die Dauer der Herrschaft Labaschi-Marduks, die mit
drei Monaten und nicht, wie bei Berossos, mit neun Monaten angegeben ist.
Ohne Zweifel liegt die niedrigere Zahl näher an der Wahrheit; das beweisen die
Urkunden aus dem Geschäftsleben.
Doch wie dem auch sei, die Herrschaftszeit von Labaschi-Marduk ist in
Neriglissars viertem Jahr mit enthalten, das zugleich das Antrittsjahr von
Nabonid war, und die Gesamtdauer der Zeitspanne ändert sich dadurch nicht.
In der Königsliste von Uruk werden bei Neriglissar und Labaschi-Marduk sowohl
Jahre wie auch Monate genannt, im Gegensatz zum Ptolemäischen Kanon.
Die beschädigten Zahlen für Neriglissar und Nabonid lassen sich jeweils als (1)
+ 2 Jahre, 8 Monate, und als (2) + 15 Jahre rekonstruieren.
Auch die Geschäftsurkunden weisen aus, dass Neriglissar 3 Jahre und 8 Monate
regierte (von August 560 bis April 556 v.u.Z.).
Da er zu Beginn seines 4. Jahres starb, wäre seine Herrschaftsdauer gemäß dem
babylonischen Antrittsjahr-System als 4 Jahre gerechnet worden.
Die Königsliste weicht hier von diesem Verfahren ab.
Die Angaben bei Berossos und im Ptolemäischen Kanon werden durch dieses alte
Dokument also wieder einmal bestätigt.
Zugegebenermaßen wurde es über 300 Jahre nach dem Ende des neubabylonischen
Reiches zusammengestellt.
Darum kann es sein, dass sich Abschreibfehler eingeschlichen haben.
Man muss daher fragen:
Gibt es denn keine historischen Aufzeichnungen aus der neubabylonischen Zeit
selbst, die diese Zeitangaben bestätigen?
Doch, die gibt es, wie gleich gezeigt werden wird.
(C)
Königsinschriften der verschiedensten Art (an Gebäuden, in Annalen usw.) sind in
Assyrien und Babylonien in großer Zahl gefunden worden.
Im Jahr 1912 veröffentlichte S. Langdon eine deutsche Übersetzung aller damals
bekannten neubabylonischen Königsinschriften, seither aber sind viele weitere
aus dieser Zeit ausgegraben worden.
Darum wird derzeit von P. R. Berger die Herausgabe einer Neuübersetzung
sämtlicher neubabylonischer Königsinschriften vorbereitet.
Für die Chronologie sind besonders drei von großem Wert:
1. Nabon. No. 18 (Nbd Zyl. II, 7, gemäß Bergers Einteilung),
2. Nabon. No. 8 (auch als Hillah-Stele bekannt) und
3. Nabon. H l, B, (auch bekannt als Adda-Guppi-Stele).
Dabei handelt es sich durchweg um Originalurkunden aus der Herrschaftszeit
Nabonids.
1. Nabon. No. 18
ist eine Zylinderinschrift aus einem nicht genannten Jahr Nabonids.
Um dem Wunsch des Mondgottes Sin nachzukommen, weihte Nabonid eine seiner
Töchter dem Priesterdienst für diesen Gott am Tempel des Sin in Ur.
Veranlaßt wurde er dazu während einer Mondfinsternis, die in dem Text auf den
13. Elul, zur Zeit der Morgenwache, datiert wird.
Wann fand während der Regierungszeit Nabonids eine solche Finsternis statt?
Hildegard Lewy untersuchte diese Mondfinsternis im Jahr 1949 und fand heraus,
daß es sich um die Finsternis vom 26. September 554 v.u.Z. (Julianischer
Kalender) handelte.
Falls Nabonid 17 Jahre regierte und 555/554 v.u.Z. sein erstes Jahr war, wie es
Berossos und der Ptolemäische Kanon angeben, dann fanden die Mondfinsternis und
die Weihung der Tochter Nabonids im zweiten Regierungsjahr statt (554/553 v.u.Z.).
Das jedenfalls ergibt die Berechnung von H. Lewy. Zwanzig Jahre später wurde
diese Datierung auf bemerkenswerte Weise bestätigt, als W. G. Lambert seine
Übersetzung von vier Fragmenten einer Inschrift aus der Zeit Nabonids
veröffentlichte.
Die Inschrift gibt deutlich an, daß die Weihung der Tochter Nabonids kurz vor
seinem dritten Jahr stattfand, offensichtlich im zweiten, genau wie Lewy es
herausgefunden hatte.
Mit der Mondfinsternis vom 13. Elul liegt das zweite Jahr Nabonids also
eindeutig fest als das Jahr 554/553 v.u.Z. und sein erstes Jahr als 555/554
v.u.Z., womit die Angaben des Berossos und des Ptolemäischen Kanons über die
Regierungszeit Nabonids nachhaltig bestätigt werden.
Wer meint, es ließe sich eine andere Mondfinsternis an einem 13. Elul ein paar
Jahre eher finden, die zu der Beschreibung Nabonids paßt, vielleicht etwa 20
Jahre früher, um die Beobachtung mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft
in Einklang zu bringen, der sollte die vorangegangene Behandlung der Chronik des
Nabonid nicht außer acht lassen, in der die Herrschaft des Nabonid mit der des
persischen Königs Kyros verknüpft wird, wie wir sahen.
Die Angaben der Chronik lassen die Zeitspanne, innerhalb derer das zweite Jahr
Nabonids liegen könnte und in der die Mondfinsternis vom 13. Elul gefunden
werden müsste, auf nur wenige Jahre zusammenschrumpfen.
Und innerhalb dieser wenigen Jahre bleibt uns für unsere Wahl nur ein einziges
Jahr übrig: 554 v.u.Z.
In diesem Zusammenhang wären vielleicht einige Worte zum Thema Mondfinsternisse
angebracht.
Im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel (engt. Ausgabe 1971) wird darauf
hingewiesen - wobei die Encyclopaedia Britannica zitiert wird -, dass jede
beliebige Stadt im Verlauf von 50 Jahren etwa 40 Mondfinsternisse erlebt (Hilfe,
engl. Ausgabe 1971, S. 330, Abs. 5).
Wenn es auch stimmt, dass es ungefähr eine Finsternis auf acht Vollmonde gibt
(rund 1,5 Mondfinsternisse pro Jahr), so kommen doch Finsternisse, die auf ein
ganz bestimmtes Datum fallen, wie auf den 13. Elul, sehr viel seltener vor.
Selbst wenn eine Mondfinsternis nach einigen Jahren einmal auf denselben
Kalendertag fällt, so wird sie nicht zur selben Zeit des Tages oder im gleichen
Ausmaß auftreten.
Fällt sie auf die Stunden des Tageslichts, so ist sie natürlich nicht zu sehen.
Tritt sie abends oder um Mitternacht herum auf, so passt sie nicht zu der
Beschreibung Nabonids, denn er sah sie am Morgen vor dem Sonnenaufgang.
Im Wachtturm vorn 15. Juni 1969 wird auf Seite 376-380 ein weiterer Faktor
erwähnt, der angeblich die genaue Identifizierung von Finsternissen aus dem
Altertum erschwert.
Dort heißt es, den Astronomen sei schon seit langem bekannt, dass die Gezeiten,
die der Mond und die Sonne in den Ozeanen und auf der Erdkugel hervorrufen, eine
allmähliche Verlangsamung der Erdumdrehung bewirken, womit die Tage immer etwas
länger werden.
Das habe, so heißt es in dem Artikel, einen Einfluss auf die alten
Aufzeichnungen.
Da die Astronomen das schon so lange wissen, haben sie versucht, das Ausmaß der
Abweichung in den alten Berechnungen von denen der Neuzeit zu ermitteln.
Wenn sie heute diese alten Finsternisse untersuchen, so berücksichtigen sie
diese Abweichungen bereits.
In dem Wachtturm-Artikel ging es um Sonnenfinsternisse, und da ich wissen
wollte, inwieweit die Aufzeichnungen aus dem Altertum über Mondfinsternisse von
dieser Verlängerung des Sonnentages betroffen sind, wurde bei Professor Robert
R. Newton angefragt, der führenden Autorität auf diesem Gebiet.
Er erforscht die säkulare Beschleunigung des Mondes und der Erde seit vielen
Jahren und hat eine Reihe von Büchern dazu verfasst.
Sein Buch The Moon's Acceleration and Its Physical Origins ist derzeit das beste
Werk zu diesem Thema.
Inwieweit wirkt sich die Verlängerung des Sonnentages auf die Aufzeichnungen
über Mondfinsternisse aus dem Altertum aus und können wir uns noch auf die
älteren Berechnungen der Sonnen- und Mondfinsternisse verlassen, wie sie in den
astronomischen Tafeln von Oppolzer 1887 und Ginzel 1899 stehen?
In seiner Antwort vom 11. Mai 1981 schrieb Newton:
"Ich habe Ginzels Kanon wenig benutzt und kann über darin enthaltene Fehler
nichts Spezielles sagen.
Ich denke aber, dass die Fehler darin etwa die gleichen sind wie in Oppolzers
Canon der Finsternisse, mit dem ich mich ausführlich beschäftigt habe.
Die früheste Mondfinsternis in diesem Kanon beispielsweise ist die vom 21. April
-1206 und ereignete sich nach seinen Berechnungen um 20H 17M Greenwichzeit, mit
einem Ausmaß von 2,6 Einheiten.
Nach meinen Berechnungen ereignete sie sich an jenem Tag um 20H 32M mit einem
Ausmaß von 2,4 Einheiten.
Es steht also einwandfrei fest, dass man sich für die Identifizierung von
Finsternissen des Altertums nach Oppolzers Canon richten kann; die große
Abweichung bei ihm liegt wahrscheinlich bei etwa einer halben Stunde."
Das Argument, die Finsternisse des Altertums seien wegen der Verlängerung des
Sonnentages auf Grund der Gezeiteneinflüsse schwierig zu identifizieren, ist
also völlig nebensächlich.
Die Auswirkungen sind so unbedeutend, dass sie den Astronomen keinerlei Probleme
bereiten, und man kann sich guten Gewissens weiter auf Oppolzers Canon stützen,
um diese Finsternisse zu datieren.
2. Nabon. No. 8
oder die Hillah-Stele wurde Ende des letzten Jahrhunderts nahe Hillah entdeckt,
südöstlich der Ruinen von Babylon.
Eine Transkription des Textes wurde erstmals von Messerschmidt im Jahr 1896
veröffentlicht;
1912 dann brachte Langdon eine Übersetzung heraus.
Allein der Inhalt dieser einen Stelle macht es uns möglich, die Länge der
gesamten neubabylonischen Epoche von Nabopolassar bis Nabonid zu bestimmen.
Auch diese Inschrift enthält astronomische Angaben, mit deren Hilfe wir die
Regierungszeit Nabonids datieren können.
In den Spalten VI-VIII sind die Geschehnisse im Antrittsjahr Nabonids und in
seinem ersten vollen Regierungsjahr verzeichnet.
Unter anderem wird die Konstellation der Planeten und Sterne angegeben, die
Nabonid an einem nicht näher bezeichneten Abend in dieser Zeit beobachtete.
Es heißt, Venus, Saturn und Jupiter seien nach Sonnenuntergang sichtbar gewesen,
während Mars und Merkur nicht zu sehen waren.
Folgende Sterne konnten beobachtet werden:
Alpha Bootis, Epsilon Virginis und Alpha Lyrae.
Wenn Nabonid, wie bereits bewiesen, im Jahr 556 v.u.Z. den Thron bestieg und
sein erstes volles Jahr von Nisan 555 bis Nisan 554 v.u.Z. lief, dann sollte
diese Konstellation während dieser Zeit zu finden sein. Hildegard Lewy führte
die Berechnungen dafür durch und zog in dem bereits erwähnten Artikel den
Schluss:
"In dem genannten Zeitraum trat eine solche Konstellation nur drei Tage lang
auf, und zwar zwischen dem 2. und dem 6. Simanu in Nabonids erstem vollen Jahr
(31. Mai bis 4. Juni 555 v.u.Z.), und in dieser Zeit waren auch die genannten
Fixsterne wirklich am Abendhimmel sichtbar".
Damit wird Nabonids Regierungszeit wieder einmal mittels astronomischer
Datierung fixiert und seine 17jährige Regierungszeit erneut bestätigt.
Nabonid sagt in mehreren seiner Königsinschriften (Stelenfrgm. 111,1, und XI,
Nabon. H l, B, und Zyl. III, 2), die Götter Marduk und Sin hätten ihm in seinem
Antrittsjahr in einem Traum befohlen, den Tempel Echulchul in Harran wieder
aufzubauen.
Im Zusammenhang damit liefert der hier behandelte Text (Nabon. No. 8) eine sehr
interessante Information:
"Was den Tempel Echulchul in Harran betrifft, der 54 Jahre in Trümmern lag -
diese Heiligtümer wurden von den Manda-Horden verwüstet -, so war die Zeit
herangerückt, die von den Göttern bestimmt war, der Zeitpunkt, sie zu
besänftigen nach 54 Jahren, daß Sin zu seiner Stätte zurückkehren sollte".
Der Zeitpunkt der Zerstörung des Tempels Echulchul in Harran durch die
"Manda-Horden" ist uns aus zwei verschiedenen zuverlässigen Quellen bekannt:
aus der babylonischen Chronik B. M. 21901
und der Inschrift Nabon. H l, B, aus Harran.
In der Chronik wird gesagt, daß im 16. Jahr Nabopolassars, im Monat Marcheswan,
"die Umman-manda (die Meder), (die) dem König von Akkad (zu Hilfe) gekommen
waren, ihre Armeen vereinigten und gegen Harran vorgingen...
Der König von Akkad kam nach Harran und ... nahm die Stadt ein.
Die riesige Beute aus der Stadt und dem Tempel nahm er mit sich".
Dasselbe sagt die Stele Nabon. H l, B:
"Doch im 16. Jahr Nabopolassars, König in Babylon, erzürnte Sin, der König der
Götter, über seine Stadt und seinen Tempel und zog sich in den Himmel zurück.
Die Stadt und die Menschen in ihr wurden verwüstet".
Daraus wird ersichtlich, daß Nabonid die 54 Jahre vom 16. Jahr Nabopolassars bis
zum Beginn seiner eigenen Herrschaft zählte, als die Götter ihm auftrugen, den
zerstörten Tempel wieder aufzubauen.
Dies stimmt hervorragend mit den Zahlen überein, die Berossos und der
Ptolemäische Kanon über die neubabylonischen Herrschaftszeiten nennen.
Da Nabopolassar 21 Jahre regierte, verblieben von seinem 16. Jahr bis zum Ende
seiner Herrschaft noch fünf Jahre.
Danach regierte Nebukadnezar 43 Jahre, Ewil-Merodach zwei und Neri-glissar vier
Jahre, bevor Nabonid die Herrschaft antrat (die wenigen Monate der Herrschaft
Labaschi-Marduks kann man vernachlässigen).
Zählt man diese Regierungsjahre zusammen (5 + 43 + 2+ 4), so erhält man 54
Jahre, genau wie Nabonid es auf seiner Stele sagt.
Wenn, wie bereits bewiesen, Nabonids erstes Jahr 555/554 v.u.Z. war, dann muss
Nabopolassars 16. Jahr 610/609 und sein erstes Jahr 625/624 v.u.Z. gewesen sein.
Nebukadnezars erstes Jahr war dann 604/603 v.u.Z. und sein 18. Jahr, in dem er
Jerusalem zerstörte, war 587/586 v.u.Z.
Alle diese Daten stimmen vollständig mit denen überein, die man aus der
Königsliste des Ptolemäischen Kanons und aus den Angaben Berossos' errechnet.
Folglich kann man mit Hilfe nur dieser Stele allein bereits die Dauer der ganzen
neubabylonischen Epoche ermitteln.
Sie legt die Herrschaft Nabonids durch astronomische Angaben fest und nennt die
Gesamtherrschaftszeiten aller Könige des neubabylonischen Reiches vor Nabonid.
Die Beweiskraft dieser Texte, die aus der Zeit des neubabylonischen Reiches
selbst stammen, kann gar nicht genug betont werden.
3. Um zu belegen, wie bruchstückhaft die historischen Quellen aus Babylon sind,
zitiert das Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel aus einer Inschrift der Mutter
Nabonids auf einer Stele, die 1906 von H. Pognon bei Eski Harran entdeckt wurde.
Diese Stele, von C. J. Gadd als Nabon. H l, A bezeichnet, wurde 1947 von
Professor B. Landsberger beschrieben und befindet sich heute im Archäologischen
Museum von Ankara.
Die Inschrift enthält unter anderem die biographischen Daten der Mutter Nabonids
von der Zeit Assurbanipals bis zum 9. Jahr Nabonids (ihrem Todesjahr) und nennt
die Dauer der Herrschaft jedes neubabylonischen Königs (natürlich außer der
Nabonids).
Leider ist dieser Teil des Texts beschädigt; die einzigen Zahlen, die man lesen
kann, sind die 43 Jahre der Herrschaft Nebukadnezars und die vier Jahre
Neriglissars.
Der oder die Autoren dieses Artikels in Hilfe zum Verständnis der Bibel wussten
offensichtlich nichts davon, dass im August und September 1956 Dr. D. S. Rice
bei Harran drei weitere Stelen ausgegraben hatte, von denen eine haargenau
dieselbe Inschrift wie die 1906 entdeckte trug!
Im Jahr 1958 veröffentlichte C. J. Gadd eine Übersetzung dieser Inschrift.
Diejenigen Textstellen, die die chronologischen Angaben enthielten, waren zum
Glück nicht beschädigt.
Der Teil, auf den Hilfe zum Verständnis der Bibel sich bezieht, lautet gemäß der
neuen Inschrift, Nabon. H l, B folgendermaßen:
Vom 20. Jahr Assurbanipals, des Königs von Assyrien, in dem ich geboren wurde,
bis zum 42. Jahr Assurbanipals, dem 3. Jahr Assur-etillu-ilis, seines Sohnes,
dem 21. Jahr Nabopolassars, dem 43. Jahr Nebukadnezars, dem 2. Jahr Awel-Marduks,
dem 4. Jahr Neriglissars, in 95 Jahren des Gottes Sin, des Königs der Götter des
Himmels und der Erde ...".
Weiter unten wird das lange Leben der Königin Adda-Guppi insgesamt
zusammengefasst:
Von der Zeit Assurbanipals, des Königs von Assyrien, bis zum 9. Jahr Nabonids,
des Königs von Babylon, meines Sohnes, der Frucht meines Schoßes, 104 Jahre des
Glücks, mit der Ehrerbietung, die Sin, der König der Götter, in mich gelegt hat,
ließ er mich blühen, mein eigentliches Selbst.
Die Königin starb im 9. Jahr Nabonids, und in der letzten Spalte der Inschrift
wird die Trauer über die verstorbene Mutter beschrieben.
Interessanterweise steht in der Chronik des Nabonid (B. M. 35382) dasselbe:
"Neuntes Jahr:... Im Monat Nisanu, am 5. Tag, starb die Mutter des Königs in
Dur-karashu, das an den Ufern des Euphrat oberhalb von Sippar liegt".
In dieser Königsinschrift werden die Herrschaftszeiten aller neubabylonischen
Könige angegeben, von Nabopolassar bis zum 9. Jahr Nabonids, und diese
Zeitspannen stimmen mit dem Ptolemäischen Kanon genau überein.
Diese Tasache ist sehr bedeutsam, denn die Bestätigung stammt von einer Zeugin
aus der Zelt all dieser neubabylonischen Könige, die mit ihnen allen eng
vertraut war!
Zehntausende von Urkunden aus Handel und Verwaltung sind uns erhalten geblieben
aus der neubabylonischen Zeit, alle datiert mit Tag, Monat und Regierungsjahr
des amtierenden Königs.
So liegen uns aus jedem Jahr dieser Epoche Hunderte von Tafeln vor.
Mit ihrer Hilfe lässt sich deshalb die Dauer der Regierungszeit eines jeden
Königs, bisweilen auf den Tag genau, ermitteln.
In hervorragender Weise lässt sich das anhand der Tausende von Tafeln aus dem
Archiv des Bankhauses "Egibi und Söhne" nachweisen.
Belege für die 20 Jahre, die nach der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft
nötig sind, da von ihr die Zerstörung Jerusalems für 607 v.u.Z. angegeben wird,
fehlen gänzlich.
Bei diesen Tafeln aus Handel und Verwaltung handelt es sich um Originalurkunden,
die aus der neubabylonischen Zeit selbst stammen, wodurch diese Beweislinie so
außerordentlich an Kraft gewinnt.
Diese Quellen verweisen eindeutig auf 587/586 v.u.Z. als Nebukadnezars 18. Jahr,
in dem er Jerusalem verwüstete.
Jerusalem fiel im 18/19 Regierungsjahr Nebukadnezars (Jeremia 52:12; 2. Könige
25:1-4; 2. Chronika 26:11,19)
Wann begann Nebukadnezar zu regieren?
539 v.u.Z wurde Nabonid als letzter Babylonischer Herrscher besiegt.
Nabonit Regierte 17 Jahre (Einsichten Band 2 Seite 406 Nabonid)
Nabonit begann somit 556 v.u.Z zu Regieren
Vor ihm regierte nur 9 Monate im Jahr 556 v.u.Z Labashi Marduk (WT 65 1.3.157
und Babylon die Große ist gefallen Seite 178/179)
Vier Jahre Regierte Neriglissar von 560 bis 556 v.u.Z (WT 65 1.3.157 und Babylon
die Große ist gefallen Seite 178/179)
Ewil-Merodak regierte 2 Jahre von 562 bis 560 v.u.Z (WT 65 1.3.157 und Babylon
die Große ist gefallen Seite 178/179)
Nebukadnezar regierte 43 Jahre (Einsichten Band 2 Seite 441 Nebukadnezar)
Von 605 v.u.Z bis 562 v.u.Z
Wenn Nebukadnezar demnach 605 v.u.Z zu Regieren begann war das 18/19te Jahr das
Jahr 587 v.u.Z und nicht 607. 607 v.u.Z war Nebukadnezar noch nicht an der
Macht.
Übersicht:
1. Nebukadnezar 43 Jahre 605 - 562 v.u.Z.
2. Ewil-Merodach 2 Jahre 562 - 560 v.u.Z.
3. Neriglissar 4 Jahre 560 - 556 v.u.Z.
4. Labashi Marduk ca. 3-9 Monate 556 v.uZ
5. Nabonid 17 Jahre 556 - 539 v.u.Z.
Darüber hinaus:
Es gibt keinen Beweis für das Datum 607 v. u. Z.
In dem Wachturm vom 1. Mai 1969, Seite 280 heißt es noch:
„Über die letzten dreiunddreißig Jahre der Regierung Nebukadnezars zum
Beispiel sind bis heute noch keine geschichtlichen Aufzeichnungen zutage
gefördert worden..."
1981 sprach man bereits in dem Buch Dein Königreich komme S. 186 im Anhang von
tausenden von Dokumenten.
Heute hat man 10.000de von Dokumenten.
Heute kann man nahezu Taggenau die Regentschaftsjahre der kurzen 70 jährigen
Babylonischen Weltherrschaft nachvollziehen.
Gäbe es einen Beweis für 607 wäre dieser mit Kapelle und Feuerwerk in unserer
Literatur veröffentlicht.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der achte Tag.
Geschrieben von anonym am 09. Dezember 2005 00:46:16:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
In einem vertraulichen Ton begann dann Großpapa, von der Zeit zu berichten, als
er um ein Mädchen warb:
„Ich war noch ziemlich jung, als ich mich in ein Mädchen verliebte.
Als ich mit ihr ging, gingen wir oft zusammen in einen Park.
Wir konnten in irgendeinen Park gehen, ohne irgendwelche Befürchtungen zu hegen,
selbst in Parks in den Randzonen einer Stadt.
Ich hörte nie etwas davon, dass dort jemand belästigt worden wäre.
Dort war kein Polizist zu sehen. Man brauchte sie dort nicht. Verbrechen und
Unmoral, wie wir sie heute haben, waren fast unbekannt, ja sehr, sehr selten.
Ich erinnere mich noch daran, dass mir einer meiner Freunde erzählte, ein
Mädchen sei vergewaltigt worden, und wir waren entsetzt, ja schockiert.
Was für ein Unmensch wird das wohl sein, der so etwas tut?' fragten wir uns.
Damals herrschte eine gerechte Entrüstung unter den Menschen.
Heute gibt es viele, die jeden Tag von solchen Dingen lesen, ohne davon berührt
zu sein.
Diese zunehmende Gesetzlosigkeit ist ein weiterer gewaltiger Wechsel, von dem
die Bibel spricht und der seit dem Ersten Weltkrieg über die Erde gekommen ist.
[Matth. 24:12]
Für viele wirken Verbrechen nicht mehr schockierend.
Verbrecher werden heute von den Gerichten und auch von den Menschen im
Allgemeinen mit Samthandschuhen angefasst und in Schutz genommen.
In meiner Jugendzeit hätte es so etwas nicht gegeben."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Einsichten Band 1 S. 483-484 Chronologie ***
Ein Laie, der sich mit Geschichte befaßt, mag fälschlicherweise denken, die
Keilschrifttafeln (wie sie auch Berossos verwendet haben mag) seien stets um die
Zeit der darauf verzeichneten Ereignisse oder kurz danach geschrieben worden.
Doch abgesehen von den vielen keilschriftlichen Geschäftsurkunden, die wirklich
zeitgenössisch waren, stammen die babylonischen Geschichtstexte und sogar
zahlreiche astronomische Texte erwiesenermaßen oft aus einer viel späteren
Epoche. Gemäß dem Assyriologen D. J. Wiseman ist der Teil der sogenannten
Babylonischen Chronik, der den Zeitraum von der Regierung Nabu-nasirs bis zur
Herrschaft Schamasch-schum-u-kins umfaßt (den profane Geschichtsschreiber von
747 bis 648 v. u. Z. angeben), „eine Abschrift, die im zweiundzwanzigsten Jahr
des Darius [die Fußnote lautet: I.e. 500/499 v. Chr., falls Darius I.] von einem
älteren, beschädigten Text gemacht wurde" (Chronicles of Chaldaean Kings, London
1956, S. 1). Demnach wurde diese Urkunde nicht nur erst 150 bis 250 Jahre nach
den verzeichneten Ereignissen geschrieben, sondern sie wurde auch noch von einer
beschädigten früheren Urkunde abgeschrieben, vielleicht einem Original,
vielleicht auch nicht. Über die Texte der Neubabylonischen Chronik, die sich auf
die Zeit von Nabupolassar bis Nabonid beziehen, sagt derselbe Autor folgendes:
„Die Texte der Neubabylonischen Chronik sind in einer kleinen Schrift
geschrieben, die keine genaue Datierung zuläßt, die aber anzudeuten scheint, daß
die Texte irgendwann zwischen der Zeit, in der sich die Ereignisse abspielten,
und dem Ende der Achämenidenherrschaft geschrieben wurden" (S. 4).
Möglicherweise wurden sie erst geschrieben, als das Persische Reich unterging,
was sich im Jahre 331 v. u. Z. ereignete, also rund 200 Jahre nach dem Sturz
Babylons. Wie wir bereits gesehen haben, kann es leicht passieren, daß Daten,
einschließlich Zahlen, innerhalb von nur ein paar Jahrhunderten abgeändert oder
sogar von heidnischen Schreibern gefälscht werden. Angesichts all dessen ist es
sicherlich nicht weise, darauf zu bestehen, die überlieferten Zahlen für die
Regierungszeiten der neubabylonischen Könige seien absolut zuverlässig.
Da keine zeitgenössischen geschichtlichen Aufzeichnungen vorliegen und
Zeitangaben leicht geändert werden konnten, ist es durchaus möglich, daß der
eine oder andere neubabylonische Herrscher länger regierte, als die
überlieferten Zahlen zeigen. Die Tatsache, daß keine Tafeln entdeckt worden
sind, die über die späteren Regierungsjahre Aufschluß geben würden, kann man
nicht unbedingt als stichhaltiges Gegenargument anführen. Es gibt Fälle, in
denen Könige viel später regierten und man keine Tafeln gefunden hat, die dies
bestätigen würden. Zum Beispiel gibt es weder für Artaxerxes III. (Ochos) (von
dem Historiker sagen, er habe 21 Jahre lang geherrscht [358 bis 338 v. u. Z.])
noch für Arses (von dem man annimmt, daß er 2 Jahre regiert hat [337 bis 336 v.
u. Z.]) bekannte zeitgenössische keilschriftliche Beweise, aus denen hervorgehen
würde, wie lange sie geherrscht haben.
In Wirklichkeit wissen Historiker nicht, wo sie bestimmte babylonische Könige,
von denen tatsächlich Berichte existieren, einordnen sollen. Professor A. W. Ahl
(Outline of Persian History, 1922, S. 84) stellt folgendes fest: „Auf den
Vertragstafeln, die man in Borsippa entdeckt hat, erscheinen die Namen
babylonischer Könige, die sonst nirgendwo auftauchen. Höchstwahrscheinlich sind
sie zwischen den letzten Tagen Darius' I. und den ersten Tagen Xerxes' I.
einzuordnen, wie Ungnad vermutet." Doch dies bleibt immer noch eine Vermutung.
Einsichten Band-1 S. 484-485 Chronologie ***
Astronomische Berechnungen. Martin Noth stellt in seinem Buch Die Welt des
Alten Testaments folgende Behauptung auf: „Die Umsetzung der . . . relativen
Chronologie [die lediglich die Reihenfolge von Ereignissen aufzählt] . . . in
eine absolute Chronologie, d. h. in ein mit unserer Jahreszählung fest
verbundenes Zahlensystem, ist möglich durch das Mittel astronomischer
Feststellungen" (Berlin 1962, S. 245). Selbstverständlich sollten die vom
Schöpfer ins Dasein gebrachten Himmelskörper den Menschen als Zeitmesser dienen,
doch die Übereinstimmung astronomischer Angaben mit Ereignissen in der
Menschheitsgeschichte ist menschlicher Auslegung und anderen Faktoren
unterworfen, die Fehler verursachen können.
Viele der sogenannten Synchronisierungen astronomischer Angaben mit Ereignissen
oder Daten der Geschichte des Altertums gründen sich auf Sonnen- oder
Mondfinsternisse. Allerdings „treten für irgendeine Stadt durchschnittlich etwa
40 Mondfinsternisse und 20 partielle Sonnenfinsternisse in 50 Jahren ein, [doch]
nur eine einzige totale Sonnenfinsternis in 400 Jahren" (Encyclopædia Britannica,
1971, Bd. 7, S. 907). Also nur, wenn es ausdrücklich erwähnt ist, daß eine in
einem bestimmten Gebiet sichtbare totale Sonnenfinsternis eingetreten ist,
bestünde wenig Grund, diese Methode bei der Festlegung eines bestimmten
Geschichtsdatums anzuzweifeln. Doch in vielen Fällen liefert das Material aus
alten Keilschrifttexten (oder anderen Quellen) über Finsternisse keine solchen
speziellen Angaben.
Ein Beispiel ist die Sonnenfinsternis, auf die sich Historiker stützen, um die
assyrische Chronologie mit der biblischen Chronologie in Übereinstimmung zu
bringen. Gemäß den assyrischen Eponymenlisten soll sie im dritten Monat (vom
Frühjahr an gerechnet) während des Eponymats von Bur-Sagale stattgefunden haben.
Laut Berechnungen heutiger Chronologen soll es sich um die Finsternis gehandelt
haben, die sich am 15. Juni 763 v. u. Z. ereignet hat. Wenn sie von diesem Datum
aus 90 Jahre (oder 90 Namen auf den Eponymenlisten) zurückrechnen, kommen sie
auf das Jahr 853 v. u. Z. als den Zeitpunkt für die Schlacht von Karkar im
sechsten Jahr Salmanassars III. Sie behaupten, Salmanassar führe König Ahab von
Israel als Verbündeten der Feinde Assyriens in jener Schlacht auf und zwölf
Jahre später (im 18. Jahr Salmanassars) erwähne der assyrische König, daß ihm
König Jehu von Israel tributpflichtig sei. Dann folgern sie, das Jahr 853 v. u.
Z. kennzeichne das letzte Jahr Ahabs und 841 v. u. Z. sei der Beginn der
Regierungszeit Jehus. Sind diese Berechnungen stichhaltig?
Erstens nimmt man an, daß es sich bei der Sonnenfinsternis um eine totale
Sonnenfinsternis handelte, obgleich dies aus der Eponymenliste nicht hervorgeht.
Und zweitens haben nicht alle Gelehrte diese Bezugnahme auf die Finsternis von
763 v. u. Z. angewandt, obwohl die meisten Historiker dies heute tun; einige
ziehen das Jahr 809 v. u. Z. vor, in dem sich eine Finsternis ereignete, die
zumindest teilweise in Assyrien sichtbar war (wie es auch 857 und 817 v. u. Z.
usw. der Fall war) (Th. Oppolzer, Canon der Finsternisse, Tafel 17, 19, 21).
Zwar weigern sich heutige Geschichtsforscher, von dem Jahr 763 v. u. Z. für die
Sonnenfinsternis abzugehen, weil dadurch angeblich die assyrische Geschichte
verworren würde, doch wir haben bereits gesehen, daß die Assyrer selbst
beträchtliche Verwirrung in ihrer eigenen Geschichte gestiftet haben.
Darüber hinaus ist es sehr unwahrscheinlich, daß König Ahab an der Schlacht von
Karkar teilnahm. Selbst wenn die Regierungszeiten Ahasjas und Jorams (die
zwischen den Regierungszeiten Ahabs und Jehus lagen) auf nur 12 Jahre
herabgesetzt werden könnten (vgl. 1Kö 22:40, 51; 2Kö 1:2, 17; 3:1), sprechen die
Beweise dagegen, daß Ahab an der Schlacht von Karkar teilnahm. Daß Salmanassar
Jehu erwähnt, heißt nicht notwendigerweise, daß er sich auf dessen erstes
Regierungsjahr bezieht. Die Anschuldigung, daß die Assyrer gern die
Jahresangaben für ihre Feldzüge fälschten und sogar vorgaben, daß Personen, die
schon lange tot waren, Tribut an ihre Könige entrichteten, mag den
vermeintlichen Wert der Synchronisierung sogar noch mehr herabsetzen. Aus der zu
diesem Artikel gehörenden graphischen Darstellung „Herausragende Daten während
der Zeit der Könige von Juda und von Israel" geht hervor, daß Ahab um das Jahr
920 v. u. Z. starb und daß Jehus Herrschaft als König um
das Jahr 904 v. u. Z. begann.
Einsichten Band 1 S. 485-487 Chronologie ***
Mondfinsternisse. Mondfinsternisse sind verwendet worden, um die für
bestimmte Jahre der neubabylonischen Könige gewöhnlich angegebenen Daten zu
bestätigen, die man aufgrund des Kanons des Ptolemäus und keilschriftlicher
Aufzeichnungen ermittelt hat. Aber selbst wenn Ptolemäus die Zeitpunkte gewisser
früherer Finsternisse genau berechnet oder aufgezeichnet hat (ein neuzeitlicher
Astronom hat herausgefunden, daß drei Fünftel der Angaben des Ptolemäus korrekt
sind), beweist das nicht, daß seine Übermittlung geschichtlicher Angaben richtig
ist, d. h., die Beziehungen, die er zwischen Finsternissen und der
Regierungszeit gewisser Könige herstellt, mögen nicht immer auf Tatsachen
beruhen.
Die Bestimmung des Todesdatums von Herodes dem Großen zeigt, welche Probleme
beim Festlegen von Daten mit Hilfe von Mondfinsternissen auftauchen können.
Josephus' Aufzeichnungen (Jüdische Altertümer, 17. Buch, Kap. 6, Abs. 4; Kap. 8,
Abs. 1 bis Kap. 9, Abs. 3) besagen, daß Herodes kurz nach einer Mondfinsternis
und nicht lange vor Beginn der Passahzeit starb. Viele Gelehrte setzen das Jahr
4 v. u. Z. als das Todesjahr des Herodes fest und führen als Beweis die
Mondfinsternis vom 11. März (13. März gemäß dem Julianischen Kalender) jenes
Jahres an. Aufgrund dieser Berechnung datieren viele heutige Chronologen die
Geburt Jesu schon auf das Jahr 5 v. u. Z.
Doch die Finsternis im Jahre 4 v. u. Z. war nur eine 36%ige Finsternis und
hätte, da sie sich frühmorgens ereignete, die Aufmerksamkeit sehr weniger
Menschen erregt. Zwei weitere Finsternisse, die 1 v. u. Z. stattfanden, könnten
in Frage kommen, da sie sich beide kurz vor dem Passahfest ereigneten. Die
partielle Mondfinsternis vom 27. Dezember (29. Dezember gemäß dem Julianischen
Kalender) jenes Jahres war vielleicht in Jerusalem sichtbar, aber wahrscheinlich
handelte es sich nicht um ein aufsehenerregendes Ereignis. Gemäß den
Berechnungen, die sich auf Oppolzers Canon der Finsternisse (S. 343) stützen,
trat der Mond aus dem Schatten der Erde, als es in Jerusalem dämmerte, und
sobald es dunkel war, konnte man den Mond wieder ganz sehen. Außerdem ist diese
Mondfinsternis nicht in der umfassenden Liste von Manfred Kudlek und Erich
Mickler aufgeführt. Inwieweit diese Finsternis also in Jerusalem sichtbar war
oder ob man sie überhaupt beobachten konnte, ist zu diesem Zeitpunkt in der
Geschichte ungewiß. Eindrucksvoller als die beiden obenerwähnten Finsternisse
war die Mondfinsternis, die spätnachts in den ersten Stunden des 8. Januar des
Jahres 1 v. u. Z. (10. Januar gemäß dem Julianischen Kalender) eintrat. Dabei
handelte es sich um eine totale Finsternis, bei der der Mond 1 Stunde und 41
Minuten nicht zu sehen war. Selbst bei bedecktem Himmel hätte sie jeder, der
wach war, bemerken müssen. Demnach ereignete sich während der hier besprochenen
Jahre mehr als eine Finsternis kurz vor einem Passahfest. Vom Standpunkt der
heute verfügbaren Informationen aus betrachtet, scheint es, daß die Finsternis
vom 8. Januar des Jahres 1 v. u. Z. die auffallendste war (M. Kudlek und E. H.
Mickler, Solar and Lunar Eclipses of the Ancient Near East from 3000 B.C. to 0
With Maps, Neukirchen-Vluyn, 1971, Bd. I, S. 156).
Allerdings stützen sich nicht alle Texte, die Historiker verwenden, um
Ereignisse und Zeitabschnitte der Geschichte des Altertums zu datieren, auf
Finsternisse. Man hat astronomische Kalender gefunden, die die Stellung des
Mondes (in Beziehung zu bestimmten Sternen und Sternbildern) bei seinem Aufgang
und bei seinem Untergang an einem bestimmten Tag in Babylon (zum Beispiel: „Der
Mond stand eine Elle vor dem Hinterfuß des Löwen") und auch die Stellung
gewisser Planeten zu denselben Zeiten angeben. Neuzeitliche Chronologen weisen
darauf hin, daß sich eine solche Kombination astronomischer Stellungen in
Tausenden von Jahren nicht wiederhole. Diese astronomischen Kalender enthalten
auch Hinweise auf die Regierung gewisser Könige und scheinen mit den Zahlen, die
im Kanon des Ptolemäus angegeben sind, übereinzustimmen. So unbestreitbar
solche Beweise manchen auch erscheinen, gibt es dennoch Faktoren, die ihre
Stichhaltigkeit sehr beeinträchtigen.
Erstens können die in Babylon gemachten Beobachtungen Fehler enthalten haben.
Die Astronomen Babylons waren sehr an Himmelserscheinungen interessiert, die
sich in der Nähe des Horizonts, beim Aufgang oder beim Untergang des Mondes oder
der Sonne, ereigneten. Der Horizont, den man von Babylon aus sieht, ist jedoch
oft durch Sandstürme verdunkelt. In einem Kommentar darüber erklärt Professor O.
Neugebauer, daß Ptolemäus selbst über den „Mangel an zuverlässigen Beobachtungen
der Planeten [vom alten Babylon aus] geklagt habe. Er [Ptolemäus] erwähnt, daß
die früheren Beobachtungen recht unzulänglich seien, da sie sich mit dem
Erscheinen und dem Verschwinden und mit feststehenden Punkten befaßt hätten, was
schon an sich schwer zu beobachten sei" (The Exact Sciences in Antiquity, 1957,
S. 98).
Zweitens wurden die meisten der entdeckten astronomischen Kalender nicht etwa
zur Zeit des Neubabylonischen Reiches oder des Persischen Reiches geschrieben,
sondern in der Seleukidenzeit (312—65 v. u. Z.), obgleich sie Angaben enthalten,
die sich auf jene früheren Zeitabschnitte beziehen. Historiker nehmen an, daß es
sich um Abschriften älterer Urkunden handelt. Tatsächlich besteht ein
bedenklicher Mangel an zeitgenössischen astronomischen Texten, mit deren Hilfe
man die vollständige Chronologie der neubabylonischen und der persischen Zeit
(Ende des 7. Jahrhunderts bis Ende des 4. Jahrhunderts) festsetzen könnte.
Selbst wenn, wie im Fall des Ptolemäus, die astronomischen Angaben in den zur
Verfügung stehenden Texten (wie sie jetzt ausgelegt und verstanden werden) im
großen und ganzen genau sind, beweist dies nicht, daß die dazugehörenden
historischen Angaben genau sind. So wie Ptolemäus die (von ihm angenommenen)
Regierungszeiten gewisser Könige des Altertums einfach als Rahmen gebrauchte, in
den er seine astronomischen Angaben einfügte, mögen auch die Verfasser (oder
Abschreiber) der astronomischen Texte der Seleukidenzeit in ihre astronomischen
Texte einfach die allgemein anerkannte oder volkstümliche Chronologie ihrer Zeit
eingefügt haben. Diese allgemein anerkannte oder volkstümliche Chronologie kann
an den zuvor in diesem Artikel besprochenen kritischen Punkten ohne weiteres
Fehler enthalten haben. Zum Beispiel mag ein Astronom (oder Schreiber) des
Altertums erklärt haben, ein gewisses Himmelsphänomen habe sich in dem Jahr
ereignet, das gemäß unserem Kalender dem Jahr 465 v. u. Z. entspräche, und diese
Erklärung mag sich als richtig erweisen, wenn sie durch genaue Berechnungen
bestätigt wird. Aber er mag ebenfalls erklärt haben, das Jahr, in dem sich das
betreffende Himmelsphänomen ereignet habe (465 v. u. Z.), sei das 21. Jahr des
Königs Xerxes gewesen, und dabei völlig unrecht haben. Einfach ausgedrückt, die
Genauigkeit in der Astronomie beweist nicht die Genauigkeit in der Geschichte.
WT 1978 15. 3. S. 10 Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung ***
Claudius Ptolemäus — ein Schwindler
• Wie zuverlässig ist die bis heute anerkannte Chronologie des alten
babylonischen Weltreichs? Viele Jahre haben sich Chronologen hauptsächlich auf
die Königsliste des Claudius Ptolemäus gestützt, eines griechischen
Naturforschers, der im zweiten Jahrhundert lebte und für viele als der größte
Astronom des Altertums galt.
Robert R. Newton, ein Physiker der Johns-Hopkins-Universität, unterbreitet
jedoch in seinem neuen Buch „The Crime of Claudius Ptolemy" (Das Verbrechen des
Claudius Ptolemäus) Beweise dafür, daß Ptolemäus viele seiner astronomischen
Beobachtungen „bewußt fälschte", damit sie mit seinen vorgefaßten Theorien
übereinstimmten und „er behaupten konnte, die Beobachtungen seien ein Beweis für
die Stichhaltigkeit seiner Theorien".
Die Zeitschrift „Scientific American" bemerkt zu Newtons Buch: „Die Fälschung
des Ptolemäus mag so weit gehen, daß er auch die Länge der Herrschaft
babylonischer Könige frei erfunden hat. Da die heutige Rekonstruktion der
babylonischen Chronologie größtenteils auf einer Königsliste beruht, nach der
Ptolemäus die Daten seiner angeblichen babylonischen Beobachtungen festlegte,
muß man, wie Newton ausführt, ,die gesamte relevante Chronologie heute neu
überprüfen und die [Königs-]Liste des Ptolemäus als Stütze vollständig
fallenlassen' " (Oktober 1977, S. 80).
Diese Entdeckungen zeigen, weshalb man sich auf Geschichtsberichte und
chronologische Berechnungen, die im Widerspruch zur Bibel stehen, nicht
verlassen kann. Im Gegensatz zu weltlichen Historikern konnten sich die
Schreiber der Bibel durch eine Falschdarstellung von Tatsachen keine Vorteile
verschaffen. Außerdem wurden ihre Aufzeichnungen in die „ganze Schrift"
aufgenommen, die „von Gott inspiriert" ist (2. Tim. 3:16).
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Interview mit Abraham Sachs bei Nachforschungen, in Verbindung mit Vorarbeiten
für das Bibellexikon der Wachtturm-Gesellschaft Aid to Bible Understanding
(deutsche Ausgabe: Hilfe zum Verständnis der Bibel).
Zu diesen Nachforschungen gehörte auch ein Interview mit Abraham J. Sachs, das
dieser ihnen gewährte, während er noch Professor für die Geschichte der
Mathematik an der Brown University in Providence, Rhode Island, USA, war.
Das Gespräch fand am 15. Juni 1968.
Als erstes interessiert uns, wie Dr. Sachs über das astronomische
Tagebuch VAT 4956 dachte. Ist die Authentizität dieses Textes eventuell
dadurch beeinträchtigt, dass er eine Abschrift eines älteren Textes darstellt?
Wäre es möglich, dass die in dem Text berichteten Beobachtungen später
berechnet und dann dem 37. Jahr Nebukadnezars zugeordnet wurden?
SACHS: Die Tafel ist abgeschrieben worden; darüber besteht kein
Zweifel. Die darauf enthaltenen astronomischen Angaben sind aber von
einer Art, dass niemand im Altertum sie hätte rückwirkend fälschen
können. Wir müssen also dasselbe annehmen, was wir auch in allen
anderen Fällen tun, dass wir die Tafel nämlich als korrekt einstufen,
wenn sie für sich allein geprüft wurde und die Angaben darauf sich als
korrekt erwiesen haben (Seite 5).
SACHS: Das ist ohne Zweifel eine Kopie. Andererseits ist das astronomische
Material von solcher Art, dass es nicht rückwirkend vorgetäuscht worden sein
kann. Wir müssen es also so nehmen, als ob es ein Original wäre (Seite 10).
FRANZ: Und über diese Art von Material besteht bei allen Astronomen absolute
Einmütigkeit, es bestehen nirgendwo Differenzen? SACHS: Voll und ganz. Das ist
nie angezweifelt worden (Seiten 10, 11).
Nach dem Gespräch über VAT 4956 geht Dr. Sachs auf die Mondfinstemistexte (die
Saros-Texte) ein. Er gibt eine kurze Einführung und betont, dass sie mit der
allgemein akzeptierten Chronologie der neubabylonischen Epoche vollständig
übereinstimmen.
FRANZ: Aber davon ist noch kein Text veröffentlicht worden? SACHS: Nein, nein.
Aber sie stimmen alle. Ich meine, falls sie nicht in das Bild passen würden,
dann wäre das Anlass genug, es sofort zu veröffentlichen. Ich meine, wenn man
das Ganze fallenlassen und sagen müsste, dass das alles Schrott ist und dass da
irgendwas nicht stimmt. Aber sie stimmen (Seite 12).
Die Mondfinsternistexte sind häufig Kopien von Originaltexten. Könnte es sein,
dass wenigstens einzelne Mondfinsternisse von späteren Kopisten berechnet und
der neubabylonischen Zeit untergeschoben wurden? PLOEGER: Und dieselbe Situation
finden wir in allen Texten vor, in diesen astronomischen Texten, wie Sie sagen,
überall finden wir eine Serie von astronomischen Daten vor?
SACHS: Richtig. Sie wurden natürlich in vielen Fällen von den Originaltexten
abgeschrieben, können aber nicht gefälscht worden sein, denn damals kannte man
nicht genug Astronomie, um dies rückwirkend zu tun.
FRANZ: Und die astronomischen Daten sind zuverlässig, sie stimmen jedes Mal auf
den Tag genau? Es kann immer nur genau diese Abfolge von Tagen gewesen sein?
SACHS: Genau (Seite 14).
Es wurde auch über LBART 1419 gesprochen, einen der Mondfinsternistexte, der -
wie weiter oben bereits ausgeführt - datierte Finsternisse in
18-Jahres-Abschnitten angibt, die von Nabopolassars 17. Jahr (609/608 v.u.Z.)
bis zu Artaxerxes' 18. Jahr (447/446 v.u.Z.) reichen. Dazu erklärte Sachs, dass
alle Beschreibungen von Finsternissen "damit anfangen, daß sie die Jahreszahl
und den Namen der Könige nennen" (Seite 16). Danach kommen die Angaben über die
Finsternisse, die hinreichend detailliert sind, so dass Astronomen heute keine
Mühe haben, sie zu identifizieren. Das trifft auf sämtliche Finsternistexte zu:
SACHS: Ich habe, wie gesagt, eine große Anzahl von Fragmenten aus dieser Serie
der Finsternistexte, die sich sehr einfach datieren lassen. Wenn ich ein
Bruchstück davon habe, dann brauche ich nichts als eine Jahreszahl und schon
habe ich es datiert (Seite 28). Wenn man aber bedenkt, dass sich die
Mondfinsternisse in Abständen von 18 Jahren nach demselben Muster wiederholen,
wäre es dann nicht möglich, dass man eine angegebene Finsternis mit einer
anderen verwechselt, die 18 Jahre eher stattfand?
FRANZ: Und bei den Saros-Perioden sind die einzelnen Finsternisse der einen
Periode also keine genauen Duplikate der entsprechenden Finsternis 18 Jahre
später?
SACHS: Auf gar keinen Fall! Die Finsternisse entsprechen einander nur, identisch
sind sie aber ganz und gar nicht. Und allmählich verändern sie sich auch im
Ausmaß, wissen Sie, im Grad (Seite 29). Sachs erklärte dann, dass sich die
Finsternisse nicht am selben Kalendertag wiederholen, da der Abstand der
Perioden nicht genau 18 Jahre beträgt, sondern 18 Jahre, 10 Tage und mehrere
Stunden. Das Muster der Finsternisse wandert mit jedem 18-Jahr-Zyklus ein Stück
voran im Kalenderjahr. So ist es unmöglich, sie zu verwechseln. Am Schluss des
Interviews betonte Sachs noch einmal, dass die neubabylonische Chronologie dank
der astronomischen Texte "sich selbst trägt", ohne der Hilfe späterer Quellen zu
bedürfen.
Es gibt kein Ausweichen vor dem Beweismaterial der babylonischen Texte zur
Astronomie. Aus ihnen ergibt sich die Chronologie der neubabylonischen Epoche,
ohne dass daran zu rütteln wäre. Dies wird bestätigt durch Abraham J. Sachs, bis
zu seinem Tod im Jahr 1983 die führende Autorität auf dem Gebiet der
babylonischen Astronomie.
Astronomische Tagebücher sind vor allem deswegen so wertvoll weil sie unabhängig
und gleichgültig an welchem Kalender sie angelegt werden, rückwirkend Datiert
werden können.
(a) Das astronomische Tagebuch VAT 4956 enthält etwa 30 vollständig verifizierte
astronomische Beobachtungen aus Nebukadnezars 37. Jahr.
Diese Kombination astronomischer Beobachtungen kommt in Tausenden von Jahren
nicht wieder vor.
Daher gibt es nur ein einziges Jahr, für das sie passen: 568/567 v.u.Z.
War dies Nebukadnezars 37. Regierungsjahr, wie es auf der Tafel zweimal gesagt
wird, dann muss 587/586 v.u.Z. das 18. Jahr seiner Herrschaft gewesen sein, in
dem er Jerusalem verwüstete.
(b) B. M. 32312 als ältestes erhalten gebliebenes astronomisches Tagebuch
verzeichnet astronomische Beobachtungen, die es den Forschern ermöglichen, diese
Tafel auf das Jahr 652/651 v.u.Z. zu datieren.
Aus einer geschichtlichen Angabe in diesem Text, die in der babylonischen
Chronik B. M. 86379 (der "Akitu-Chronik") wiederholt wird, lässt sich ermitteln,
dass dies das 16. Jahr von Schamasch-schuma-ukin war.
Damit kann man dessen Herrschaft anhand dieses Tagebuchs auf 667-648 v.u.Z.
datieren, die 22 Jahre der Herrschaft Kandalanus auf 647-626 v.u.Z.,
Nabopolassars 21 Jahre auf 625-605 und Nebukadnezars 43 Jahre auf 604-562 v.u.Z.
Auch dies ergibt wiederum das Jahr 587/586 v.u.Z. für sein 18. Jahr und somit
für das Jahr der Zerstörung Jerusalems.
Genau genommen hätten diese beiden astronomischen Tagebücher als zwei separate
Beweislinien gelten können.
Da aber zwischen B. M. 32312 und der neubabylonischen Epoche die
Herrschaftzeiten von zwei Königen liegen (Schamsch-schuma-ukin und Kandalanu),
kann man diese Tafel als Stütze für VAT 4956 gesehen, deren Echtheit damit umso
klarer hervortritt.
In unserem Buch Einsichten Band 1 Seite 483 wird darauf Bezug genommen:
Eine babylonische Tontafel ist eine Hilfe, um die babylonische Chronologie mit
der biblischen Chronologie in Verbindung zu bringen. Diese Tafel enthält die
folgenden astronomischen Informationen über das siebte Regierungsjahr Kambyses'
II., des Sohnes Cyrus' II.: „Jahr VII Duzu nachts 14 12/3 Doppelstunden (3h 20m)
nach Einbruch der Nacht eine Mondfinsternis; dem ganzen Verlauf nach sichtbar;
sie erstreckte sich über die halbe nördliche (Mond)scheibe. Tebitu nachts 14
21/2 Doppelstunden (5h) nachts gegen Morgen (im letzten Teile der Nacht) die
Scheibe des Mondes war verfinstert; der ganze Verlauf sichtbar; über den
südlichen und nördlichen Teil die Finsternis erstreckte sich" (J. N. Strassmaier,
Inschriften von Cambyses, König von Babylon, Leipzig 1890, Nr. 400, Zeile 45—48;
F. X. Kugler, Sternkunde und Sterndienst in Babel, Münster 1907, Bd. I, S. 70,
71). Diese beiden Mondfinsternisse können mit den Mondfinsternissen
identifiziert werden, die in Babylon am 16. Juli 523 v. u. Z. und am 10. Januar
522 v. u. Z. zu sehen waren (Theodor v. Oppolzer, Canon der Finsternisse, 1887,
S. 335). Folglich geht aus dieser Tafel hervor, dass das siebte Jahr Kambyses'
II. im Frühjahr 523 v. u. Z. begann. Dies ist ein astronomisch bestätigtes
Datum.
Diese Astronomische Beobachtung stützen unsere Jahreszahlen nach 537 v.u.Z.
Seite 484-485 werden dagegen die gleichen Astronomischen Beobachtungen
diskreditiert weil sie unseren Jahreszahlen von 607 widerlegen:
Viele der so genannten Synchronisierungen astronomischer Angaben mit Ereignissen
oder Daten der Geschichte des Altertums gründen sich auf Sonnen- oder
Mondfinsternisse. Allerdings „treten für irgendeine Stadt durchschnittlich etwa
40 Mondfinsternisse und 20 partielle Sonnenfinsternisse in 50 Jahren ein, [doch]
nur eine einzige totale Sonnenfinsternis in 400 Jahren" (Encyclopædia Britannica,
1971, Bd. 7, S. 907). Also nur, wenn es ausdrücklich erwähnt ist, dass eine in
einem bestimmten Gebiet sichtbare totale Sonnenfinsternis eingetreten ist,
bestünde wenig Grund, diese Methode bei der Festlegung eines bestimmten
Geschichtsdatums anzuzweifeln. Doch in vielen Fällen liefert das Material aus
alten Keilschrifttexten (oder anderen Quellen) über Finsternisse keine solchen
speziellen Angaben.
Gäbe es nur ein oder zwei Aufzeichnungen über Mondfinsternisse wäre diese Kritik
zutreffend.
Nun haben aber die Babylonier jede der Mond- und Sonnenfinsternisse und
Teilfinsternisse dokumentiert.
Die Mondfinsternistexte (18-Jahr-Texte) enthalten weiteres, sehr beweiskräftiges
unabhängiges Material gegen das Datum 607 v.u.Z.
Die Mondfinsternistexte verzeichnen Beobachtungen aufeinander folgender
Mondfinsternisse, angeordnet in 18-Jahr-Gruppen.
Dem liegt die seit etwa Ende der babylonischen Zeit bekannte Tatsache zugrunde,
dass sich die beobachteten Monderscheinungen in Abständen von 18 Jahren und
knapp 11 Tagen nach demselben Muster wiederholen.
Später bezeichnte man dies als den Saros-Zyklus.
Einige dieser Saros-Texte geben Mondfinsternisse schon aus dem achten
vorchristlichen Jahrhundert wieder, andere aus dem 7., 6., 5. und 4. Jahrhundert
v.u.Z..
Vierzehn dieser Texte wurden von Dr. Abraham Sachs in seinem Katalog Late
Babylonian Astronomical and Related Texts (LBART) (Providence, Rhode Island
1955, S. xxxi, xxxii) kurz beschrieben.
Die Mondfinsternisangaben überspannen einen Zeitraum von mehr als 400 Jahren,
vom ersten Regierungsjahr Nabonas-sars (747 v.u.Z.) bis ins 4. Jahrhundert v.u.Z.
und liefern damit zahlreiche absolute Daten.
Auch diese, oft mit sehr detaillierten Angaben versehenen Beschreibungen von
Mondfinsternissen sind ein voll ausreichender Ersatz für die von Ptolemäus in
seinem Abnagest wiedergegebenen Finsternisse des Altertums.
Sie enthalten bereits für sich allein genügend Informationen, um die absolute
Chronologie dieses Zeitabschnitts aufzustellen.
Für das achte vorchristliche Jahrhundert verzeichnen die Saros-Texte eingehende
Beschreibungen von Mondfinsternissen aus sechs verschiedenen Jahren (748/747,
747/746, 731/730, 713/712, 703/702, 702/701 v.u.Z.).
Für das siebente Jahrhundert gibt es in diesen Texten - meistens detaillierte -
Beobachtungen von Mondfinsternissen aus etwa 25 verschiedenen Jahren, und für
das sechste Jahrhundert liegen wahrscheinlich ebenso viele vor.
Aus der neubabylonischen Epoche liegen die Mondfinstemistexte LBART 1418, 1419,
1420 und 1421 (nach Sachs' Katalog) vor.
Davon enthalten wenigstens drei detaillierte Beschreibungen von
Mondfinsternissen.
Da die Beobachtungen mit Datum versehen sind und den Namen des Königs und seines
Regierungsjahres angeben, erhält man durch sie die folgenden absoluten Daten:
Nabopolassar:
15. Jahr = 611/610 v.u.Z.
17. Jahr = 609/608 v.u.Z.
Nebukadnezar:
1. Jahr = 604/603 v.u.Z.
12. Jahr = 593/592 v.u.Z. .
13. Jahr = 592/591 v.u.Z.
14. Jahr = 591/590 v.u.Z.
15. Jahr = 590/589 v.u.Z.
30. Jahr = 575/574 v.u.Z.
31. Jahr = 574/573 v.u.Z.
32. Jahr = 573/572 v.u.Z.
41. Jahr = 564/563 v.u.Z.
42. Jahr = 563/562 v.u.Z.
Nabonid:
1. Jahr = 555/554 v.u.Z.
Text LBART 1419 umspannt die gesamte Zeit vom 17. Jahr Nabopolas-sars (609/608
v.u.Z.) bis zum 18. Jahr Artaxerxes' (447/446 v.u.Z.).
Dieser Text enthält detaillierte Beschreibungen aufeinander folgender
Mondfinsternisse in regelmäßigen, ununterbrochenen Abschnitten zu je 18 Jahren,
durchgehend vom Anfang bis zum Ende.
Die Beobachtungen sind mit Datumsangabe versehen und nennen das Regierungsjahr
und den Namen des jeweiligen Königs.
Diese Tafel alleine bietet ein Netzwerk absoluter Daten, legt die Länge der
neubabylonischen Epoche fest und macht die Chronologie dieses Zeitabschnitts zu
einer absoluten Chronologie. In dem Text sind folgende absolute Daten in
18-Jahres-Abständen enthalten:
Nabopolassars 17. Jahr = 609/608 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nebukadnezars 14. Jahr = 591/590 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nebukadnezars 32. Jahr = 573/572 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nabonids 1. Jahr = 555/554 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Kyros 2. Jahr = 537/536 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Darius 3. Jahr = 519/518 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Darius 21. Jahr = 501/500 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Xerxes 3. Jahr = 483/483 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Xerxes 21. Jahr = 465/464 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Artaxerxes 18. Jahr = 447/446 v.u.Z.
Hierbei handelt es sich um beobachtete Mondfinsternisse, dieselbe Art von
Beobachtungen, die auch Ptolemäus in seinem Almagest verzeichnet.
Wenn wir uns die Handvoll Angaben ansehen, die Ptolemäus für die drei
Jahrhunderte angibt, und sie mit der Fülle von Beobachtungen vergleichen, die
uns aus den Keilschrifttafeln aus derselben Zeit zur Verfügung stehen, wie den
Tagebüchern und den Saros-Texten, so wird deutlich, dass die absolute
Chronologie dieser Epoche auch ohne die Beobachtungen des Ptolemäus feststeht.
Jede der vier Tafeln liefert absolute Daten aus der Herrschaftszeit
Nebukadnezars und ist eine Bestätigung dafür, dass Nebukadnezars 18. Jahr, in
dem Jerusalem verwüstet wurde, auf das Jahr 587/586 v.u.Z. fiel, nicht auf das
Jahr 607.
Trotz der überwältigenden Fülle von Beobachtungen, die auf den Keilschrifttexten
aus Babylon erhalten geblieben sind, verweist unserer Literatur weiterhin auf
Ptolemäus und seine astronomischen Angaben; sie tun dies in dem Bemühen, das
Vertrauen in die allgemein akzeptierte Chronologie der neubabylonischen Zeit zu
unterminieren.
Dadurch wird der falsche Eindruck erweckt, dass diese Chronologie sich noch
immer auf die von Ptolemäus aufgezeichneten Beobachtungen gründet, und zitierte
den bekannten Gelehrten Prof. Otto Neugebauer, der gesagt hat: "Die Angaben aus
dem Almagest machen das Rückgrat für jegliche neuzeitliche Chronologie des
Altertums aus".
Dabei wird aber verschwiegen, dass Neugebauer mit "neuzeitlich" die Zeit vom 16.
Jahrhundert an meinte.
Nur zwei Seiten weiter aber weist er darauf hin, dass die astronomischen Angaben
des Ptolemäus inzwischen von den astronomischen Keilschrifttafeln abgelöst
worden sind, auf denen "gesicherte chronologische Angaben zu Beobachtungen aus
dem Altertum" enthalten sind.
Neugebauer fährt fort:
"Die unerschöpfliche Fülle astronomischer Aufzeichnungen, die während der
letzten drei bis vier vorchristlichen Jahrhunderte in Babylon gesammelt wurden,
werden neuen Forschungsansätzen als Prüfstein dienen, ganz ähnlich, wie es die
Daten des Ptolemäus für eine frühere Phase der modernen Astronomie waren".
Eine Textgruppe, die astronomische Beobachtungen von Astronomen Babyloniens
wiedergibt, ist von Prof. A. Sachs "astronomische Tagebücher" genannt worden.
Ein solches "Tagebuch" umfasst gewöhnlich sechs oder sieben Monate der ersten
oder zweiten Hälfte eines bestimmten babylonischen Jahres und nennt die Stellung
des Mondes bei seiner ersten und letzten Sichtbarkeit an einem bestimmten Tag,
dazu die Positionen der Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn.
Hinzugefügt werden viele weitere Informationen, wie meteorologische
Beobachtungen, Erdbeben, Marktpreise usw.
Über 1200 Fragmente astronomischer Tagebücher verschiedener Größe sind entdeckt
worden, doch nur etwa ein Drittel von ihnen kann datiert werden, der Rest ist zu
bruchstückhaft.
Die meisten dieser Texte sind in den 1870er und 1880er Jahren entdeckt worden
und befinden sich fast alle im Britischen Museum.
Zur Mehrzahl umfassen sie die Zeit von 385 bis 60 v.u.Z. und enthalten
astronomische Beobachtungen aus etwa 180 dieser 325 Jahre, womit die Chronologie
dieses Zeitabschnitts auf eine solide Grundlage gestellt wird.
Ein halbes Dutzend Tagebücher stammt aus dem 5., 6. und 7. Jahrhundert v.u.Z.
Der für unsere Zwecke wichtigste Text trägt die Bezeichnung VAT 4956 und
befindet sich in der Vorderasiatischen Abteilung des Museums in [Ost-]Berlin.
Dieses Tagebuch. ist datiert vom 1. Nisan des 37. Regierungsjahres Nebukadnezars
bis zum 1. Nisan seines 38. Jahres. P. V. Neugebauer und E. F. Weidner haben
1915 eine Übersetzung und sorgfältige Untersuchung des Textes veröffentlicht.
Von den vielen Beobachtungen, die VAT 4956 enthält, sind etwa 30 so genau, dass
neuzeitliche Astronomen leicht den exakten Tag feststellen können, an dem sie
gemacht wurden.
Auf diese Weise ließ sich zeigen, dass diese Beobachtungen (des Mondes und der
fünf Planeten) sämtlich im Jahr 568/67 v.u.Z. angestellt worden sein müssen. (In
astronomischen Berechnungen, die zwischen l v.u.Z. und l u.Z. ein Jahr Null
einschieben, wird das Datum als - 567/566 angegeben.)
Wenn Nebukadnezars Regierungsjahr das Jahr 568/567 v.u.Z. war, dann muss sein
erstes Jahr 604/603 v.u.Z. gewesen sein und sein 18. Jahr, in dem er Jerusalem
verwüstete, war 587/586 v.u.Z.
Hätten diese Beobachtungen alle auch 20 Jahre früher gemacht werden können, im
Jahr 588/587 v.u.Z., das gemäß der im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel
enthaltenen Chronologie dem Regierungsjahr Nebukadnezars entsprach?
Neuzeitliche Erforscher der Zeitrechnung weisen darauf hin, dass es eine
derartige Kombination astronomischer Positionen in Tausenden von Jahren nicht
wieder geben würde.
Nehmen wir ein Beispiel.
Laut Angaben in diesem "Tagebuch" war der Planet Saturn am 1. Nisan und 1. Airu
"gegenüber dem südlichen Fische des Tierkreises (d.h. südlich des Sternbilds
Wassermann)" sichtbar.
Da der Saturn eine Umlaufzeit von 29,5 Jahren hat, wandert er in 29,5 Jahren
einmal durch den ganzen Tierkreis.
In jedem der zwölf Sternzeichen hält er sich also etwa zweieinhalb Jahre auf.
Das heißt, dass man ihn gegenüber dem südlichen Teil des Sternbilds Fische 29,5
Jahre vor dem Jahr 568/567 v.u.Z. gesehen haben konnte, also im Jahr 597/596,
aber mit Sicherheit nicht 20 Jahre zuvor, im Jahr 588/587!
Berücksichtigt man außerdem die unterschiedlichen Umlaufzeiten der anderen vier
in dem Text erwähnten Planeten, dazu noch die Positionen des Mondes, so leuchtet
unmittelbar ein, weshalb eine derartige Kombination von Beobachtungen in
Tausenden von Jahren nicht wieder vorkommt. Die auf der Tafel VAT 4956
angegebenen Beobachtungen müssen im Jahr 568/567 v.u.Z. angestellt worden sein,
denn sie passen zu keiner anderen Konstellation, die es Tausende von Jahren
vorher oder nachher gegeben hat!
Damit stützt VAT 4956 die Chronologie der neubabylonischen Ära, so wie sie von
den Historikern aufgestellt wurde, in ganz besonderem Maße.
Und dennoch spricht das Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel unter dem Begriff
Chronologie:
(a) Die Beobachtungen in Babylon können fehlerhaft gewesen sein. Die Astronomen
Babylons waren besonders an Himmelsereignissen kurz über dem Horizont
interessiert, beim Auf- und Untergang des Mondes und der Sonne. Der von Babylon
aus sichtbare Horizont ist jedoch häufig durch Sandstürme verdunkelt.
Danach wird Prof. Neugebauer mit den Worten zitiert, Ptolemäus klage über "den
Mangel an verlässlichen Planetenbeobachtungen (aus dem alten Babylon)".
Die Beschreibung der meteorologischen Situation in Babylon ist zwar sicher
richtig, doch ist damit nicht gesagt, dass die Planetenbeobachtungen im
allgemeinen unzuverlässig waren.
Der von Babylon aus sichtbare Horizont war nicht an jedem Tag durch Sandstürme
verdunkelt, und etliche Planetenstellungen konnten viele Tage hintereinander
beobachtet werden, wie z.B. die Position des Saturn, die gemäß unserem
Keilschrifttext "gegenüber dem südlichen Fische des Tierkreises" zu sehen war.
Wie bereits erwähnt, kann .man den Saturn gegenüber jedem der zwölf
Tierkreiszeichen im Durchschnitt zweieinhalb Jahre lang beobachten.
Seine Position im südlichen Bereich der Fische war also mehrere Monate lang
sichtbar, so dass die Astronomen Babylons unmöglich einen Fehler bezüglich der
Stellung dieses Planeten im 37 Regierungsjahr Nebukadnezars machen konnten,
selbst wenn es viele Sandstürme gegeben hätte!
Darüber hinaus beobachteten die babylonischen Astronomen den Mond und die
Planeten regelmäßig und systematisch;
Tag für Tag verfolgten sie deren Lauf durch den Tierkreis.
Bereits in der neubabylonischen Zeit hatten sie Berechnungsmethoden
entwickelt, um damit astronomische Ereignisse vorauszusagen.
Einige "Beobachtungen" aus den Tagebüchern waren gar keine eigentlichen
Beobachtungen, sondern vorausberechnete Himmelsereignisse.
Bei Nachprüfung durch neuzeitliche Astronomen stellten sich diese Berechnungen
gewöhnlich als korrekt heraus.
So wird auf VAT 4956 eine Mondfinsternisbeobachtung für den 15. Sivan angegeben.
Der oder die Astronomen hatten diese Finsternis mit Hilfe einer bekannten
Finsternisperiode berechnet und sie deshalb in dem Text als atalu Sin
bezeichnet, was "vorausberechnete Mondfinsternis" bedeutet.
Darauf folgten wahrscheinlich die Worte (der Text weist hier Schäden auf) sä
etelik (LU), "welche ausfiel", d.h. in Babylon nicht sichtbar war.
Neuere Berechnungen haben das bestätigt.
Die Finsternis ereignete sich am 4. Juli 568 v.u.Z. (Julianischer Kalender), war
aber, da sie nachmittags begann, in Babylon nicht sichtbar.
Dass die Beobachtungen, die auf der Tafel VAT 4956 angegeben sind, im
wesentlichen stimmen, erkennt man aus der Tatsache, dass sie alle (mit ein oder
zwei Ausnahmen, bei denen Abschreibfehler vorliegen) zum selben Jahr passen.
Bei fehlerhafter Beobachtung wäre das nicht möglich gewesen.
Prof. Otto Neugebauer, scheint übrigens den Informationen aus den Tagebüchern
kein Misstrauen entgegenzubringen.
(b) Zweitens ist es eine Tatsache, dass die allermeisten astronomischen
Tagebücher, die gefunden wurden, nicht in der Zeit des neubabylonischen oder
persischen Reiches, sondern in der Seleukidenzeit (312-64 v.u.Z.) geschrieben
wurden, obwohl sie Angaben über diese früheren Epochen enthalten. Historiker
vermuten, dass sie Abschriften älterer Dokumente sind.
Doch die Historiker "vermuten" nicht nur, dass es sich um Kopien älterer Texte
handelt.
In den am weitesten zurückliegend datierten Tagebüchern wird die Mühe deutlich,
die die Abschreiber hatten, die ihnen vorliegenden alten Urkunden, die sie
gerade kopierten, zu verstehen.
Manche waren zerbrochen oder sonst wie beschädigt, und häufig wurde in ihnen
eine Terminologie gebraucht, die die Abschreiber zu "modernisieren" suchten.
Auch bei der Tafel VAT 4956 wird das ganz offenkundig.
Zweimal im Text fügte der Schreiber die Bemerkung "abgebrochen, verlöscht"
hinzu, um anzudeuten, dass er ein Wort in der Vorlage nicht lesen konnte.
Der Schreiber ist ersichtlich bemüht gewesen, die altertümliche Terminologie zu
ändern. Hat er aber auch etwas am Inhalt der Tafel geändert?
In dieser Frage kommen Weidner und Neugebauer zu dem Schluss:
"Inhaltlich bietet unser Exemplar aber natürlich ein getreues Abbild der
Urschrift".
Angenommen, spätere Abschreiber hätten einige der 30 vollständig erhaltenen
Beobachtungen von VAT 4956 verfälscht.
Welche Wahrscheinlichkeit besteht dann, dass alle diese "verfälschten"
Beobachtungen in ein und dasselbe Jahr passen, genau das Jahr, das auch die
Königsinschriften, die Geschäftsurkunden, die Chroniken, Berossos und der
Ptolemäische Kanon bestätigen, nämlich Nebukadnezars 37. Regierungsjahr?
Zufällige Fehler dieser Art "passen" nicht in einem solchen Ausmaß zusammen.
Darum gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass auf der uns erhaltenen Tafel
die ursprünglichen Beobachtungen bewahrt wurden.
(c) Und schließlich beweist die Tatsache, dass die astronomischen Angaben (so
wie sie heute gedeutet und verstanden werden) auf den entdeckten Tafeln im
wesentlichen stimmen - wie das bei Ptolemäus der Fall ist -, noch nicht, dass
die damit verbundenen geschichtlichen Angaben ebenfalls korrekt sind.
So wie Ptolemäus die Regierungszeiten der alten Könige (wie er sie annahm)
einfach als einen Rahmenbau verwendete, in den er seine astronomischen Daten
einsetzte, so können auch die Verfasser (oder Abschreiber) der
astronomischen Texte aus der Seleukidenzeit in ihre astronomischen Texte einfach
das eingesetzt haben, was damals die anerkannte oder 'gängige' Chronologie war.
Hier wird unterstellt, die Abschreiber aus späterer Zeit hätten die Urkunden
beim Kopieren gefälscht, damit sie mit ihren eigenen Vorstellungen über die
Chronologie des alten Babylon und Persien übereinstimmten.
So heißt es einmal in der Zeitschrift Erwachet! Vom 8.8.1972 Seite 28 der Kopist
könnte in dem Tagebuch VAT 4956 "das 'siebenunddreißigste Jahr Nebukadnezars'
eingefügt haben".
Ist diese Theorie plausibel?
Wie schon gesagt, ist die Tafel VAT 4956 auf die Zeit vom 1. Nisan des 37. Jahrs
Nebukadnezars bis 1. Nisan seines 38. Jahres datiert.
Darüber hinaus sind beinahe alle Ereignisse, die erwähnt werden, mit Datum
-Monat, Tag und Tageszeit - versehen.
Im ganzen Text erscheinen vierzig solche Daten, wenn auch das Jahr natürlich
nicht an allen Stellen noch einmal genannt wird.
Auf diese Weise sind alle bekannten Tagebücher datiert.
Hätten die Abschreiber die Jahresangaben in den Texten fälschen wollen, so
hätten sie den Namen des regierenden Königs ändern müssen, denn wenn das 37.
Jahr Nebukadnezars auf 588/587 v.u.Z. fiel, wie es im Erwachet behauptet wird,
dann müsste er im Jahr 568/567, als die Beobachtungen von VAT 4956 gemacht
wurden, schon viele Jahre tot gewesen sein.
Ist es wirklich wahrscheinlich, dass die Abschreiber aus der Seleukidenzeit
derartig groß angelegte Fälschungen unternahmen?
Was wissen wir über die zu ihrer Zeit "gängige" Chronologie, die angeblich das
Motiv für diesen bewussten Betrug gewesen sein sollte?
Die Chronologie des Berossos für das neubabylonische Reich stammt aus der
Seleukidenzeit und stellt augenscheinlich das zeitgenössische, "gängige" Konzept
der neubabylonischen Chronologie dar.
Die Angaben von Berossos über die Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige
sehen für Nebukadnezars 37. Jahr das Jahr 568/567 v.u.Z. vor, genau wie VAT
4956.
Und was vor allem zählt:
Die neubabylonische Chronologie des Berossos befindet sich, in vollständiger
Übereinstimmung mit der Chronologie, die man den vielen zeitgenössischen Texten
aus der neubabylonischen Zeit selbst entnehmen kann, wie den Chroniken,
Königsinschriften, Handelsurkunden und mit ägyptischen Quellen aus derselben
Zeit!
Die "gängige" neubabylonische Chronologie in der Seleukidenzeit war demnach die
wahre, korrekte Chronologie, und die Kopisten hatten keinen Grund, die alten
Urkunden zu ändern, um sie ihr anzupassen.
Der Theorie, sie hätten diese Urkunden gefälscht, ist damit vollständig die
Grundlage entzogen. Zudem wird sie durch ein weiteres, noch unveröffentlichtes
Tagebuch vollständig widerlegt.
Prof. Abraham J. Sachs, der als die führende Autorität auf dem Gebiet der
astronomischen Tagebücher gilt, beschrieb sie kurz in einem Artikel aus dem Jahr
1974.
Er sagt, das älteste datierbare Tagebuch enthalte Beobachtungen aus dem Jahr 652
v.u.Z., und erklärt, wie er dieses Datum ermitteln konnte:
"Die astronomischen Angaben reichten nur ganz knapp aus, um dieses Datum ganz
sicher anzugeben. Ich war sehr erleichtert, als ich das Datum durch die
Übereinstimmung einer auf der Tafel enthaltenen historischen Angabe mit einer
entsprechenden Angabe für -651 in einer Gutdatierten historischen Chronik
bestätigen konnte'.
Die astronomischen Angaben in dem Tagebuch legen klar das Jahr 652/651 v.u.Z.
als das Jahr der Beobachtung fest.
Sachs schreibt: "Die erhaltenen astronomischen Ereignisse (letzte Sichtbarkeit
von Merkur hinter den Fischen, letzte Sichtbarkeit von Saturn hinter den
Fischen, beides um den 14. Tag des 1. Monats; Stillstand des Mars im Skorpion am
17. Tag des ersten Monats; erste Sichtbarkeit des Merkurs in dem Fischen am 6.
Tag des 12. Monats) legen das Datum eindeutig fest"
Hervorhebenswert ist, dass dieses Tagebuch nicht von späteren Abschreibern
umdatiert worden sein kann, da Name des Königs, Regierungsjahr und Monatsnamen
abgebrochen sind. Diese Angaben lassen sich aber ermitteln auf Grund der Nennung
eines historischen Ereignisses in dem Tagebuch.
Unter Monat 12, Tag 27 heißt es darin, der König von Babylon sei in eine
Schlacht bei einem Ort namens Hirit verwickelt.
Es trifft sich gut, dass diese Schlacht auch in einer bekannten babylonischen
Chronik erwähnt wird.
Dabei handelt es sich um die so genannte "Akitu-Chronik" (B. M. 86379), die
einen Teil der Herrschaft Schamasch-schumukins behandelt, vor allem seine
letzten fünf Jahre (das 16. bis 20.). Das Datum der Schlacht bei Hirit wird für
sein 16. Jahr wie folgt datiert:
Das 16. Jahr von Schamasch-schuma-ukin ... Am 27. Adar (dem 12. Monat!) kämpften
die Heere Assyriens und Akkads in Hirit. Die Truppen Akkads zogen sich vom
Schlachtfeld zurück und erlitten eine große Niederlage.
Die astronomischen Ereignisse, die im Tagebuch erwähnt werden, legen die
Schlacht bei Hirit auf den 27. Adar des Jahres 651 v.u.Z. fest".
Gemäß der "Akitu-Chronik" fand diese Schlacht an diesem Ort an diesem Tag im 16.
Jahr Schamasch-schumukins statt.
Damit fiel Schamasch-schumukins 16. Jahr auf das Jahr 652/651 v.u.Z. und seine
20jährige Herrschaft umfasste die Zeit von 667 bis 648 v.u.Z.
Genau diese Zeit geben die Historiker schon seit langem für die Herrschaft von
Schamasch-schumukin an.
Darum schließt Prof. Sachs auch mit folgenden Worten:
"Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass es niemals einen Zweifel bezüglich der
absoluten Chronologie der Regierungszeit Schamasch-schuma-ukins gegeben hat.
Durch dieses Tagebuch wird sie nur einmal mehr bestätigt".
Die Herrschaftszeit Schamasch-schumukins ist beispielsweise aus dem
Ptolemäischen Kanon bekannt, der ihm 20 Jahre zuweist und seinem Nachfolger
Kandalanu 22 Jahre.
Danach bestieg Nabopolassar, der Vater Nebukadnezars, den Thron.
Diese Zahlen stimmen mit den alten Keilschriftquellen völlig überein.
Sowohl Handelsurkunden wie auch die "Akitu-Chronik" und die "Königsliste von
Uruk" zeigen übereinstimmend, daß Schamasch-schumukin 20 Jahre regierte und dass
vom 1. Jahr Kandalanus bis zum 1. Jahr Nabopolassars 22 Jahre verstrichen.
So erhärtet das Tagebuch B. M. 32312 wiederum die schon gezeigte Chronologie der
neubabylonischen Ära:
Schamasch-schumukin 20 Jahre 667-648 v.u.Z.
Kandalanu 22 Jahre 647-626 v.u.Z.
Nabopolassar 21 Jahre 625-605 v.u.Z.
Nebukadnezar 43 Jahre 604-562 v.aZ.
usw.
Durch dieses Tagebuch wird erneut die Königsliste im Ptolemäischen Kanon
bestätigt und die Zahl der Beweise, die gegen das Jahr 607 v.u.Z. sprechen,
weiter vermehrt.
Eine Verschiebung des 18. Jahrs Nebukadnezars von 587 auf 607 v.u.Z. würde auch
das 16. Jahr Schamasch-schumukins von 652 auf 672 v.u.Z. verschieben.
Auf Grund der Angaben im Tagebuch B. M. 32312 wird eine solche Verschiebung aber
unmöglich gemacht.
Und wie schon gesagt, kann niemand behaupten, spätere Kopisten hätten in diesem
Tagebuch die Worte "das 16. Jahr von Schamasch-schumukin" eingefügt, denn an
dieser Stelle ist die Tafel zerbrochen und es steht dort überhaupt nichts mehr!
Die einzigartige historische Angabe in diesem Text, die in der "Akitu-Chronik"
wiederholt wird, bindet das Tagebuch an Schamasch-schumukins 16. Jahr.
Man kann diese Quelle daher als unabhängiges Zeugnis ansehen, das die
Authentizität der Daten aus VAT 4956 und anderen Tagebüchern bekräftigt.
Die beiden ältesten Tagebücher, BM 32312 und VAT 4956, liefern absolute Daten,
auf die sich die assyrisch-babylonische Chronologie gründen lässt.
Aus der Tafel BM 32312 geht - in Kombination mit der Akitu-Chronik - hervor,
dass das 16. Jahr von Schamaschschumu-kin auf die Jahre 652/651 v.u.Z. fiel.
Und aus VAT 4956 ergibt sich über jeden vernünftigen Zweifel erhaben, dass
Nebukadnezars 37. Regierungsjahr das Jahr 568/567 v.u.Z. war.
Hervorzuheben ist, dass jedes der Tagebücher eine Vielzahl von Beobachtungen
enthält.
So stehen auf VAT 4956 zum Beispiel etwa 30 detaillierte Beobachtungen aus ein
und demselben Jahr.
Es gibt also viel mehr Beobachtungen als Tagebücher.
Es ist einsichtig, dass mit diesen Beobachtungen die Aufzeichnungen des Claudius
Ptolemäus vollständig überflüssig werden.
Im astronomischen Tagebuch VAT 4956 wird das 37. Jahr Nebukadnezars auf 568/567
v.u.Z. datiert.
Damit ergibt sich 587/586 v.u.Z. für sein 18. Jahr (anstelle von 607/606 v.u.Z.),
und das ist auch der Grund dafür, dass die Wachtturm-Gesellschaft versucht, die
Zuverlässigkeit der Tagebücher und anderer astronomischer Texte zu untergraben.
Für sie liegt das Problem darin, dass die Quellen, die sie verwirft, weil sie
das Jahr 587 v.u.Z. stützen, von derselben Art sind wie diejenigen, die sie
braucht, um den Sturz Babylons auf 539 v.u.Z. zu datieren; und dieses Datum muss
sie zwangsläufig anerkennen, um überhaupt zu einer Chronologie zu kommen.
Um das Jahr 539 v.u.Z. festzulegen, zieht die Wachtturm-Gesellschaft in dem
Einsichtenbuch einen astronomischen Text hinzu, der in das siebente Jahr des
Kambyses datiert wird.
Dem Leser wird allerdings nicht mitgeteilt, dass es sich bei diesem Text, der
als Strm. Kambys. 400 bekannt ist, ebenfalls um eine Art astronomisches Tagebuch
handelt.
Die Gesellschaft bezieht sich auf zwei in diesem Text erwähnte Mondfinsternisse
und zieht dann den Schluss:
"So lässt sich mit Hilfe dieses Textes der Beginn des siebenten Jahres von
Kambyses II. auf den Frühling 523 v.u.Z. festlegen.
Hierbei handelt es sich um ein astronomisch belegtes Datum".
Um aber zum Jahr 539 v.u.Z. zu gelangen, muss man auch wissen, wie lange der
Amtsvorgänger von Kambyses, Kyros, regiert hat.
Hierfür ist die Gesellschaft gezwungen, die Informationen einer weiteren Sorte
Keilschrifttexte anzukennen, der Vertragstäfelchen:
"Das letzte in die Herrschaftszeit von Kyros II. datierte Täfelchen stammt aus
dem 23. Tag im fünften Monat seines neunten Jahres ... sein erstes Jahr war nach
dieser Rechnung 538 v.u.Z. und sein Antrittsjahr war 539 v.u.Z.".
Zur Festlegung des Datums 539 v.u.Z. benötigt die Wachtturm-Gesellschaft nicht
weniger als drei Quellen:
a) astronomisches Tagebuch
b) Mondfinsternis
c) Vertagstäfelchen.
Und doch weist sie auf den folgenden Seiten desselben Artikels (S. 454-456)
ähnliche Quellen dieser Art zurück, weil sie das Jahr 587 v.u.Z. für den Sturz
Jerusalems stützen.
Träfe die Kritik der Wachtturm-Gesellschaft an den astronomischen Tagebüchern
zu, so würde sie auch für Strm. Kambys. 400 gelten.
Diese Tafel ist wie VAT 4956 die Kopie eines älteren Originals.
Man kann sie sogar kaum als eine Kopie bezeichnen.
F. X. Kugler, der herausragende Fachmann für astronomische Texte, wies bereits
1903 darauf hin, dass diese Tafel nur ein Teil einer Kopie ist.
Dem Abschreiber lag offensichtlich ein bruchstückhaftes Vorbild vor und er
versuchte, die Lücken im Text durch eigene Berechnungen zu füllen.
Darum enthält nur ein Teil von Strm. Kambys. 400 echte Beobachtungen.
Bei den übrigen handelt es sich um Zusätze eines nicht sehr fähigen Abschreibers
aus sehr viel späterer Zeit.
Kugler sagt dazu: "Nicht einer der mir bekannten astronomischen Texte bietet so
viele Widersprüche und ungelöste Rätsel wie Strm. Kambys. 400".
Im Gegensatz dazu zählt die Tafel VAT 4956 zu den besterhaltenen astronomischen
Tagebüchern. Obwohl sie ebenfalls eine spätere Kopie ist, handelt es sich nach
Expertenmeinung um eine getreue Reproduktion des Originals.
Zur Festlegung des Datums der Eroberung Babylons ist es viel sicherer, von der
Herrschaft Nebukadnezars auszugehen und von dort aus voranzuschreiten, als bei
der Regierung des Kambyses zu beginnen und rückwärts zu rechnen.
Das Jahr 539 v.u.Z. als Jahr des Sturzes von Babylon wurde ursprünglich unter
Hinzuziehung der Herrschaft Nebukadnezars errechnet, die in der Tafel VAT 4956
und anderen astronomischen Texten datiert wird:
Das Jahr 539 als Jahr des Sturzes Babylons wurde errechnet... indem man vom Jahr
des Endes der Herrschaft Nabopolassars, 605 v.Chr., weiterzählte, und zwar für
Nebukadnezar 43, Amel-Marduk 2, Nergal-shar-usur 4, Labschi-Marduk nur das
Antrittsjahr, Nabonid 17 Jahre = 66 Jahre.
Die Wachtturm-Gesellschaft akzeptiert nur das Endergebnis dieser Rechnung, lehnt
jedoch die Rechnung selbst und deren Ausgangspunkt ab, weil sie dem Jahr 607
v.u.Z. widersprechen.
Die astronomischen Tagebücher werden pauschal abgelehnt, insbesondere VAT 4956,
andererseits ist man gezwungen, das problematischste Tagebuch von allen zu
akzeptieren - Strm. Kambys. 400.
Man hätte sicher Mühe, ein schlagenderes Beispiel für wissenschaftliche
Unehrlichkeit zu finden.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der neunte Tag.
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa liebte die Bibel und zeigte uns, wie wir sie lesen sollten.
Oma hatte es am liebsten, wenn er aus dem Buch Ruth las.
Wir hörten gerne die Berichte von Joseph und seinen Brüdern oder von David und
Goliath.
Diese Geschichten begeisterten uns.
Großpapa las laut vor, denn er las am besten von uns allen.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa
sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Dein Königreich komme (1981) auf Seite 187:
Christen, die an die Bibel glauben, haben immer wieder festgestellt, daß die
Aussagen der Bibel der Kritik standhalten und sich als genau und glaubwürdig
erweisen.
Sie erkennen, daß die Bibel, das inspirierte Wort Gottes, als Maßstab gebraucht
werden kann, an dem man weltliche Geschichtsberichte und Ansichten messen kann.
Erwachet 74 8. 10. S. 25-26
Aus der Geschichte lernen
Die Bibel als Geschichtswerk
Ein mit absoluter Ehrlichkeit geschriebener Geschichtsbericht ist in der Bibel
zu finden. Je intensiver sich ein gottesfürchtiger Mensch mit Geschichte befaßt,
desto höher schätzt er die geschichtlichen Berichte der Bibel ein. Die Bibel
enthält den ältesten zusammenhängenden Geschichtsbericht, der dem Menschen zur
Verfügung steht. Der Historiker H. E. Barnes gibt folgendes zu: „Die Ehre, den
ersten wirklich historischen Geschichtsbericht von beträchtlichem Umfang verfaßt
zu haben, gebührt den Hebräern des alten Palästinas", denen die Aufgabe
übertragen worden war, die Bibel zusammenzustellen.
Aber einige fragen: Wieso kann man von den geschichtlichen Aufzeichnungen in der
Bibel sagen, sie seien etwas ganz Besonderes? Wird darin nicht das Volk Israel
verherrlicht? Wird vom Leser nicht erwartet, daß er unglaubhafte Dinge für wahr
hält, ja sogar Wunder?
Es stimmt, daß ein großer Teil der Bibel von der Geschichte Israels handelt.
Aber wer kann bestreiten, daß die Geschichte Israels, die in der Bibel enthalten
ist, absolut ehrlich dargestellt ist? In diesem Buch wird nicht nur über die
guten Eigenschaften Israels berichtet, sondern auch die schlechten werden
erwähnt. Sowohl das Volk als Ganzes als auch das Leben einzelner dient als
Beispiel dafür, wie jemand, der es ablehnt, nach den hohen Sittenmaßstäben
Gottes zu leben, bestraft wird. Die in der Bibel berichtete Geschichte zeigt,
daß Gott das Volk Israel hart bestrafte und daß er es schließlich als sein
Bundesvolk verwarf.
Nein, im Geschichtsbericht der Bibel wird kein bestimmtes Volk oder keine
bestimmte Rasse verherrlicht, sondern darin wird deutlich gesagt, „daß ihm
[Gott] in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt,
annehmbar ist" (Apg. 10:35).
Es stimmt auch, daß in dieser Geschichtsdarstellung von Wundern berichtet wird.
Aber ehe man sie deshalb ablehnt, sollte man bedenken, daß sich der Rahmen, in
dem sich diese Wunder ereigneten, als historisch zuverlässig und absolut
glaubwürdig erwiesen hat. Wieso kann das gesagt werden? Weil in diesem Bericht
Zeit- und Ortsangaben gemacht werden.
Als Beispiel sei der Bibelbericht über die Teilung des Roten Meeres erwähnt, die
erfolgte, damit das Volk Israel Ägypten verlassen konnte. Es gibt Personen, die
diesen von Moses, einem Augenzeugen, stammenden Bericht nicht glauben können.
Viele dieser Personen haben ihn aber noch nie selbst aufmerksam durchgelesen.
Wer den Bericht jedoch sorgfältig durchliest (er ist in 2. Mose in den Kapiteln
12 bis 15 zu finden), wird feststellen, daß Personen- und Ortsnamen darin
angegeben werden. (Vergleiche 4. Mose 33:1-8.)
Ferner wird darin erwähnt, zu welchem Zeitpunkt sich der Aufenthalt der
Israeliten in Ägypten seinem Ende näherte: „Die Wohnzeit der Söhne Israels, die
in Ägypten gewohnt hatten, betrug vierhundertdreißig Jahre. Und es begab sich am
Ende der vierhundertdreißig Jahre, ja es begab sich an eben diesem Tag, daß alle
Heere Jehovas aus dem Land Ägypten auszogen" (2. Mose 12:40, 41; vergleiche 1.
Könige 6:1).
Im Geschichtsbericht der Bibel werden somit in Verbindung mit den Vorgängen am
Roten Meer glaubwürdige Zeit- und Ortsangaben gemacht. Was hätte ein Historiker,
ganz gleich, wann oder wo er gelebt hätte, seinem Bericht sonst noch hinzufügen
können, um zu beweisen, daß er niederschrieb, was er wirklich sah? Nichts. Was
berechtigt also dazu, diesen biblischen Bericht als geschichtlich unzuverlässig
beiseite zu schieben? Nichts!
Die geschichtlichen Aufzeichnungen der Bibel sind glaubwürdig. Sie heben wie
kein anderer Geschichtsbericht die Zuverlässigkeit des prophetischen Wortes
Gottes sowie die Überlegenheit der göttlichen Sittengesetze hervor und zeigen,
daß Gott sich ständig um seine Schöpfung kümmert. Daher ist es für den Menschen
am nützlichsten, wenn er sich mit den Taten vertraut macht, die Gott im Verlauf
der Geschichte gewirkt hat und über die in der Bibel berichtet wird (Röm. 15:4).
Die Bibel — Gottes oder Menschenwort?
Kap. 14 S. 186-188
Die Bibel und du
Ihre Autorität anerkennen
Wie der Apostel Paulus sagte, ist die Bibel „nützlich zum Lehren, zum
Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge" (2. Timotheus 3:16). Mitunter ist
jedoch das, was die Bibel sagt, nicht beliebt. … Was aber, wenn es einem
persönlich schwerfällt, das zu akzeptieren, was die Bibel zu solchen Themen
sagt?
Nun, Christen haben gelernt, daß es stets weise ist, dem Wort Gottes zu folgen.
Warum? Weil es, auf lange Sicht gesehen, für jeden das beste ist (Sprüche
2:1-11). Fest steht jedenfalls, daß Menschen, was Weisheit anbelangt, ihre
Grenzen haben. Sie können selten die letzte Konsequenz ihrer Handlungen
voraussehen. Der Prophet Jeremia erklärte: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht
beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt,
auch nur seinen Schritt zu richten" (Jeremia 10:23).
Wir brauchen uns nur umzusehen und werden feststellen, daß dem so ist. Die
meisten Probleme in der Welt sind darauf zurückzuführen, daß die Menschen nicht
den Rat des Wortes Gottes befolgen. Die lange Leidensgeschichte der Menschheit
beweist, daß es den Menschen nicht gelungen ist, in Fragen der Moral richtige
Entscheidungen zu treffen. Gott ist unendlich weiser als wir. Warum sollten wir
nicht das akzeptieren, was er zu sagen hat, statt uns auf unsere eigene Weisheit
zu verlassen? (Sprüche 28:26; Jeremia 17:9).
Kein Mensch ist vollkommen
Die Bibel macht uns darauf aufmerksam, daß wir noch auf einem weiteren Gebiet
Hilfe benötigen. Wir alle haben eine ererbte Neigung zum Sündigen. „Die Neigung
des Menschenherzens [ist] böse . . . von seiner Jugend an" (1. Mose 8:21; Römer
7:21). Erschwerend wirkt dabei der Umstand, daß wir in einer Welt leben, die
sich nicht an biblische Grundsätze hält. Folglich benötigen wir nicht nur Hilfe,
um die Bibel zu verstehen, sondern auch Beistand, um das Gelernte in die Tat
umsetzen zu können. Deshalb ermuntert uns die Bibel, mit Menschen Umgang zu
haben, die nach göttlichen Normen leben möchten. Der Psalmist schrieb: „Ich habe
die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei den Bösen sitze ich nicht. . . .
Inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova segnen." Und in einem anderen
Psalm heißt es: „Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit
beisammenwohnen!" (Psalm 26:5, 12; 133:1).
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Lukas 21:24
und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen
Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden,
bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.
Der Textzusammenhang verweist auf eine buchstäbliche Erfüllung diese
Prophezeiung.
Der sich mit der Buchstäblichen Stadt Jerusalem erfüllt hat.
Dies ist der einfachste und naheliegendste Schluss, auf den der Kontext von
Lukas 21:24 hinweist und der vom Ablauf der Weltgeschichte bestätigt wird.
Jeder Versuch, hiervon abzuweichen, muss sowohl mit dem Textzusammenhang wie
auch mit den historischen Fakten brechen.
So wird im Wachtturm vom 15. Februar 1982 auf Seite 29 berichtet, der Präsident
der Wachtturm-Gesellschaft, F. W. Franz, habe mit Absolventen der
Missionarschule die Frage besprochen, ob die "Heidenzeiten" mit der
"buchstäblichen Stadt Jerusalem" in Verbindung stünden.
Es heißt:
"Einige haben ... behauptet, das Jahr 1914 habe nichts zu bedeuten und Jesus
habe gemeint, dass die buchstäbliche Stadt Jerusalem zertreten werde."
Diese Ansicht führe zu der Konsequenz, sagte er, dass die "Heidenzeiten" im Jahr
1967 endeten, als "Israel die Herrschaft über [die] West Bank ... und über die
Altstadt von Jerusalem [erlangte].
F.W. Franz stellte jedoch die Frage:
'Ist Jehova Gott dadurch verherrlicht worden?
Ist der Messias gekommen, um im irdischen Jerusalem das Königreich Gottes zu
errichten?'
Die Antwort darauf ist ein eindeutiges Nein."
Statt also auf die oben beschriebenen Argumente einzugehen, führte Franz gemäß
diesem Bericht völlig kontextfremde Elemente in die Auslegung des Bibeltexts
ein.
Im Textzusammenhang von Lukas 21:24 ist mit keiner Silbe davon die Rede, das
Ende der "Heidenzeiten" würde unmittelbar "die Verherrlichung Jehovas Gottes"
oder "das Kommen des Messias zur Errichtung des Königreiches Gottes" zur Folge
haben.
Darüber hinaus ließ er nach dem Bericht vollständig außer acht, dass der alte
Tempelbezirk auch nach 1967 immer noch von Heiden zertreten wird.
Die Auffassung, die Zeiten der Nationen endeten 1914 und bezögen sich auf das
himmlische Jerusalem, konnte also nur dadurch aufrechterhalten werden, dass
sowohl der Textzusammenhang wie auch die historischen Tatsachen ignoriert
wurden.
Sacharia 7:1-5
Hier spricht Sacharia von dem vierten Jahr des König Darius.
Laut Einsichtenbuch Band 1 Seite 519 kam Darius 522 v.u.Z an die Macht
Sein viertes Jahr war demnach um 518 v.u.Z.
In Vers 5 spricht Jehova davon dass die Juden wegen der Zerstörung Jerusalems
bis zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre gefastet haben.
Demnach fasteten die Juden seid 587 v.u.Z und nicht seid 607.
Sacharia 1:7-12
Hier spricht Sacharia von dem zweiten Jahr des König Darius.
In dem Buch „Die ganze Schrift ist von Gott Inspiriert" auf Seite 166 Absatz 3
wird der Regentschaftsbeginn mit dem Jahr 522 v.u.Z. angegeben und Datiert die
Aussage zwischen die Jahre 521 v.u.Z und 519 v.u.Z.
Sein zweites Jahr war demnach um 519/521 v.u.Z.
Somit Spricht in Vers 12 ein Engel Jehovas im Jahre 519/521 davon dass die Juden
70 Jahre öffentlich verurteilt wurden.
Auch dies weist auf 589/591 v.u.Z und nicht auf 609/611.
Interessant ist hier auch das der Engel fragt wie lange noch? Die Verurteilung
war noch nicht zu Ende. Erst zwei Jahre später, im Jahre 587 v.u.Z. wie wir
bereits in Sacharia 7:5 gesehen haben.
Wäre Jerusalem 607 zerstört worden – Warum hätte der Engel dann 519 (Die
Jahreszahl ist laut Inspiriertbuch sicher) fragen sollen wie lange noch wenn
dann die Verurteilung bereits 20 Jahre vorbei gewesen wäre?
Das Bibelbuch Sacharia wurde 518 v.u.Z Vollendet
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607.
Das Bibelbuch Sacharia umfasst den Zeitraum 520 - 518 v.u.Z
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt ebenfalls durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und
nicht 607.
Daniel 9:2
Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der
zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr
seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der
Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die
Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen werden, ehe die Verwüstung
Jerusalems enden könnte.
Er sagt nicht, dass Jerusalem 70 Jahre zerstört sein würde.
Hier zitiert Daniel den Bibeltext aus Jeremia 25:11
In Jeremia 25:11 heißt es
Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des
Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen
müssen.
Hier ist von den Nationen die Rede.
Das begann ab dem Moment zu zählen an dem Babylon zur Weltmacht aufstieg.
Im Buch „Die Prophezeiungen Daniels" wird zwar auf Seite 31 Absatz 2 die
Besiegung des bisherigen Weltherrschers Ägypten als ein bedeutendes historisches
Ereignis bezeichnet. Dies wird aber auf das falsche Jahr 625 v.u.Z geschoben.
Auf Seite 56 wird dann aber der Beginn der Weltherrschaft Babylons mit dem Jahr
607 v.u.Z angegeben.
Die Begründung findet man verklausuliert auf Seite 32 Verse 4 und 5. Man
behauptet erst mit der historisch bedeutungslosen Vertreibung der letzten
Weinbauern aus Jerusalem begann die Weltherrschaft Babylons.
Die Weltherrschaft begann aber mit der Besiegung des vorangehenden
Weltherrschers Ägypten.
Wenn man das Ende Babylons mit 539 v.u.Z ansetzt (Danielbuch Seite 112 Absatz
26) dann begann die Weltherrschaft tatsächlich um 607 v.u.Z (genauer nicht
später als 605 v.u.Z aber darauf kommt es nicht an).
Jerusalem wurde aber erst 18 Jahre später besiegt und nicht zu beginn der
Weltherrschaft.
Jeremia 38:17,18
Jeremia sagte nun zu Zedekia:
"Dies ist, was Jehova, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen
hat: Wenn du auch wirklich zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen
wirst, so wird deine Seele gewiss am Leben bleiben, und diese Stadt selbst wird
nicht mit Feuer verbrannt werden, und du wirst bestimmt am Leben bleiben, du und
deine Hausgemeinschaft. Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babylon
hinausgehen wirst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden,
und sie werden sie tatsächlich mit Feuer verbrennen, und du selbst wirst ihrer
Hand nicht entrinnen.'"
Hätte Gott bereits zehn Jahre, bevor er es dann auch tat, beschlossen, die Stadt
zu verbrennen, wäre diese Warnung fruchtlos gewesen.
Das Beispiel im Buch Jona zeigt, dass Gott seine Pläne auch ändert, wenn er auf
Reue trifft.
Wir haben gesehen, dass Jeremia niemals von siebzig Jahren Verwüstung für
Jerusalem spricht.
Das sollten wir bedenken, wenn wir die nächsten beiden Textstellen untersuchen,
wo Daniel und Esra diese Worte anwenden.
Natürlich sollte keine Auslegung dieser Texte den Worten Jeremias selbst
widersprechen.
Der Prophet Daniel erfuhr die dramatische Erfüllung der Prophezeiung Jeremias.
Wahrscheinlich war er unter den jüdischen Gefangenen, die den Brief Jeremias
erhalten hatten (Jeremia 29:4-14).
Zumindest kannte er den Inhalt dieses Briefes, in dem nach siebzig Jahren
babylonischer Vorherrschaft die Rückkehr in das heilige Land verheißen wurde.
Eines Abends im Jahre 539 v.u.Z. war die Zeit für das mächtige babylonische
Reich gekommen, als der König von Babylon die Inschrift an der Wand sah --
buchstäblich.
Daniel legte diese mysteriöse Schrift aus:
Daniel 5:25-28
Und dies ist die Schrift, die aufgezeichnet wurde:
MENE, MENE, TEKEL und PARSIN. Das ist die Deutung des Wortes: MENE, Gott hat
[die Tage] deines Königreiches gezählt und ihm ein Ende gemacht. TEKEL, du bist
auf der Waage gewogen und als zu leicht befunden worden. PERES, dein Königreich
ist geteilt und den Medern und den Persern gegeben worden."
Ja, Gott hatte "die Tage [des babylonischen Königreiches] gezählt.". Genau
siebzig Jahre, nachdem es schließlich die Assyrer besiegte, setzten die Meder
und die Perser unter König Cyrus der babylonischen Vorherrschaft ein Ende.
Daniel schließt mit den Worten:
"In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet." (Vers 30).
Es gibt keinen Zweifel, dass sich dies auf die Prophezeiung Jeremias bezieht.
Dieses 'Zählen der Tage' wurde natürlich vorher offenbart und nicht geheim
gehalten:
Amos 3:7
Denn der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine
vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart.
Man beachte die Reihenfolge der Ereignisse, wie sie Jeremia beschrieben hatte:
Jeremia 25:11,12 "Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein
Gegenstand des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon
siebzig Jahre dienen müssen. Und es soll geschehen, wenn siebzig Jahre voll
sind, dass ich den König von Babylon und jene Nation zur Rechenschaft ziehen
werde", ist der Ausspruch Jehovas . . .
Erst endeten die siebzig Jahre, und dann würde der babylonische König zur
Rechenschaft gezogen werden.
Nach der WTG-Auslegung endeten die siebzig Jahre zwei Jahre, nachdem der König
zur Rechenschaft gezogen worden war.
Dies steht, wie leicht zu sehen ist, im Widerspruch zum Text.
Die Juden im babylonischen Exil freuten sich zweifellos über das Ende des
babylonischen Reiches.
Sie wussten, dass das geschehen müsste, ehe sie nach Jerusalem zurückkehren und
den Tempel und die Stadt wieder aufbauen konnten. Dann, wie Jeremia gesagt
hatte, würden sie zurückkehren, Gott hatte verheißen: "Ich will euch gegenüber
mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe." (29:10)
Das ist das, was Daniel fand, als er sofort nach dem Fall Babylons diese
Prophezeiungen zu untersuchen begann:
Daniel 9:2 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der
Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im
ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die
Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen
war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre. [NWÜ]
Die WTG hat diese Worte oft benutzt, um ihre Auslegung von den siebzig Jahren zu
stützen, dass diese Jahre nämlich die Jahre seit der Zerstörung Jerusalems bis
zur Rückkehr der Juden gewesen seien.
In einigen Übersetzungen (die deutsche Gute Nachricht ist ein Beispiel) ist die
Wortwahl ungenau und vermittelt den Eindruck, die siebzig Jahre müssten
vergangen sein, während Jerusalem in Trümmern lag.
Die NWÜ jedoch bewahrt getreu die zweideutige Wortwahl des Originals.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen müssten, ehe die Verwüstung
Jerusalems enden könnte.
Er sagt nicht, dass diese siebzig Jahre begannen, als Jerusalem zerstört wurde.
Man beachte die folgende Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahr seiner Königsherrschaft achtete ich, Daniel, in den
Bücherrollen auf die Zahl der Jahre, über die das Wort des HERRN zum Propheten
Jeremia geschehen war, dass nämlich siebzig Jahre über den Trümmern Jerusalems
dahingehen sollten. [Revidierte Elberfelder Bibel]
Eine andere genaue Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahre seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften
auf die Zahl der Jahre, die nach dem Wort des Herrn, das an den Propheten
Jeremia ergangen war, über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten, nämlich
siebzig Jahre. [Zürcher Bibel]
Andere Übersetzungen wie die [englische] Neue Jerusalemer Bibel und die NWÜ
sprechen von "Verwüstungen" und gebrauchen den Plural (Verwüstungen).
Die WTG argumentiert, die Verwüstung Jerusalems sei geschehen, als die Stadt von
Nebukadnezar zerstört wurde.
Aber Daniel spricht von mehreren Verwüstungen.
Die [englische] Jerusalem Bible gebraucht sogar die Wendung "die aufeinander
folgenden Verwüstungen Jerusalems".
Das Wort für "Verwüstung" ist chorbah.
Es meint nicht, wie wir noch sehen werden, vollständige Zerstörung.
Nebukadnezar nahm bereits 605 v.u.Z., im Jahr seiner Thronbesteigung, Gefangene
und Beute aus Jerusalem mit.
Jedes Jahr danach zog seine Armee durch das Land und verursachte zweifellos
weitere Verwüstungen.
Die Bibel spricht von Plündererbanden aus verschiedenen Nationen, die in dieser
Zeit ein Chaos verursachten (siehe 2. Könige 24:2; Jeremia 35:11).
Wenn wir uns anschauen, wie dieser Ausdruck an anderen Stellen in der Bibel
gebraucht wird, fällt das Wachtturm-Argument völlig in sich zusammen.
Der Prophet Hesekiel spricht von den "Bewohner[n] jener verwüsteten Stätten"
(Hesekiel 33:24, 27).
Dadurch wird recht deutlich, dass das Wort sich nicht unbedingt auf Orte
beziehen muss, die völlig ohne Bewohner sind.
Und wenn wir dann noch in Nehemia 2:17 sehen, dass die Bibel Jerusalem selbst
dann noch als verwüstet bezeichnet, als die Juden schon wieder zurückgekehrt
waren, erkennen wir, dass die Art, wie die WTG dieses Wort verwendet, falsch
ist.
Wir sahen nun, dass Daniel 9:2 die WTG-Auslegung nicht stützt.
Erstens:
Daniel sagt nirgendwo, dass die siebzig Jahre begannen, als Jerusalem
schließlich zerstört wurde.
Zweitens:
die Verwüstungen Jerusalems begannen viele Jahre vor der endgültigen Zerstörung
im Jahre 587 v.u.Z.
Schließlich wollen wir noch einen Bibelvers im Hinblick auf die siebzig Jahre
untersuchen, der mit der Erfüllung der Prophezeiung Jeremias zusammenhängt.
Wieder müssen wir Jeremias Worte dabei im Sinn behalten.
Der Schreiber Esra schließt seine Chronik über die Könige Judas wie folgt:
2. Chronika 36:20,21
Ferner führte er die vom Schwert Übriggebliebenen gefangen nach Babylon hinweg,
und sie wurden ihm und seinen Söhnen zu Knechten, bis das Königshaus von Persien
zu regieren begann, um Jehovas durch den Mund Jeremias [gesprochenes] Wort zu
erfüllen, bis das Land seine Sabbate abgezahlt hatte. Alle Tage, da es verödet
dalag, hielt es Sabbat, um siebzig Jahre zu erfüllen.
Auch diese Worte können bedeuten, dass das Land siebzig Jahre lang verwüstet
dalag.
Wie wir oben gesehen haben, begannen die Verwüstungen vor der schließlichen
Zerstörung Jerusalems; so stellt auch dies keine Stütze für die WTG-Auslegung
dar.
Überdies sagte Esra nicht, dass die Zeitperiode von siebzig Jahren parallel mit
der Zeit verlief, die das Land verödet dalag.
Er stellte einfach fest, dass die siebzig Jahre enden mussten, ehe die Zeit der
Verwüstung vorüber war.
Das trifft auch auf Esras Erwähnung der Sabbate zu.
Nirgendwo erwähnt Jeremia Sabbatjahre in Verbindung mit den siebzig Jahren.
Esra bezog sich zweifellos auf die Prophezeiung in 3. Mose 26:33-35.
Er setzt nicht die Zeit, die gebraucht wurde, um die Sabbate zu vollenden, mit
den siebzig Jahren gleich.
Er bezieht sich auf zwei verschiedene Prophezeiungen und stellt fest, dass zwei
Zeitperioden vollendet sein mussten, ehe die Juden zurückkehren konnten:
die Sabbatruhe und die siebzig Jahre Vorherrschaft Babylons.
In Bezug auf die Sabbatruhe sind zwei Grundsätze erwähnenswert. Wenn das Land
siebzig Jahre ruhen musste, hieße das, es musste für 490 (7x70) Jahre ruhen,
denn die Juden hatten die Sabbatruhe nicht eingehalten.
Das führt uns zum Jahr 1077 v.u.Z. (oder 1097 in der WTG-Chronologie) zurück.
Dies war vor der Herrschaft des gerechten David, selbst ehe Saul der erste König
war.
Ist es wahrscheinlich, dass das Land beispielsweise während der Regierungszeiten
von Saul, David, Salomo und Josia auch nur für ein Jahr keinen Sabbat hielt?
Andererseits: wenn man die anerkannte Chronologie verwendet, lag das Land 50
Jahre öde da (in diesem Sinne, also nicht für den Ackerbau verwendet).
Dies (7x50 Jahre) bringt uns zurück in das Jahr 937 v.u.Z., sehr nah an die Zeit
der Teilung des Königreiches, die der Untreue des Königs zugeschrieben wird.
Es ist von zweifelhaftem Wert, wenn man den Einzelheiten in dieser Prophezeiung
zu viel Bedeutung zumisst, aber es ist zumindest einer Betrachtung wert.
Lukas 21:8,9 der NWÜ:
„Er sprach:
„Seht zu, daß ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden aufgrund meines
Namens kommen und sagen:
‚Ich bin es' und:
‚Die bestimmte Zeit hat sich genähert.'
Geht ihnen nicht nach.
Wenn ihr ferner von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht.
Denn diese Dinge müssen vorerst geschehen,
aber das Ende [kommt] nicht sogleich.."
Lukas 21:8,9 der Einheitsübersetzung:
Er antwortete:
Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt!
Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen:
Ich bin es!, und:
Die Zeit ist da. –
Lauft ihnen nicht nach!
Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken!
Denn das muss als erstes geschehen;
aber das Ende kommt noch nicht sofort.
Lukas 21:8,9 der Elberfelder Bibel:
Er aber sprach:
Seht zu, daß ihr nicht verführt werdet!
Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen:
Ich bin's,
und die Zeit ist nahe gekommen!
Geht ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet,
so erschreckt nicht!
Denn dies muß vorher geschehen,
aber das Ende ist nicht sogleich da
Lukas 21:8,9 der Guten Nachricht:
Jesus antwortete:
»Seid auf der Hut und lasst euch nicht täuschen!
Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten:
' Ich bin es!
Jetzt ist es so weit!'
Lauft ihnen nicht nach!
Erschreckt auch nicht, wenn ihr von Krieg und Aufruhr hört.
Das muss so kommen,
aber dann kommt noch nicht sofort das Ende.
Lukas 21:8,9 der Lutherbibel:
Er aber sprach:
Seht zu, lasst euch nicht verführen.
Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen:
Ich bin's, und:
Die Zeit ist herbeigekommen. –
Folgt ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Aufruhr,
so entsetzt euch nicht.
Denn das muss zuvor geschehen;
aber das Ende ist noch nicht so bald da.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der zehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 00:28:31:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Ich machte mir Gedanken über Opa.
Er war irgendwie anders als die übrigen; er war einfach und doch sehr
tiefgründig.
Ich konnte es nicht ganz begreifen.
Ich merkte, daß es ihm nicht nur darum ging, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu
lenken.
Er wandte sein Gesicht zum Himmel empor, um eine Seemöwe zu beobachten, wie sie
sich vom Wind tragen ließ.
Man merkte, daß er innerlich begeistert war.
„Wie herrlich!" rief er aus und schaute dann zu mir.
Er war glücklicher als ein Kind.
Er kannte das Geheimnis, wie man sich des Lebens erfreuen kann.
Vergangenes bedauerte er nicht, und vor der Zukunft schreckte er nicht zurück.
Er lebte in der Gegenwart.
Ich sagte: „Opa, du hast so viel Freude am Leben.
Was ist dein Geheimnis?"
Er lächelte und führte die Worte Christi an: „Macht euch also niemals Sorgen um
den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben." (Matth.
6:34)
Er war ein lebendiges Beispiel für die Wahrhaftigkeit dieser Worte.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa
sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor…
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Erwachet 22.8.1969 Seite 15
Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache im
klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden
wirst. Wieso nicht? Weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen
anzeigen, daß dieses verderbte System in einigen wenigen Jahren enden soll. Über
die Generation, die den Beginn der 'letzten Tage' im Jahre 1914 miterlebte,
sagte Jesus voraus: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen ..., bis
alle diese Dinge geschehen." — Matth. 24:34.
sondern vielleicht noch nützlicher bei dem Wiederaufbau, der in Gottes neuer
Ordnung erfolgen wird.
Viele junge Leute, die einen praktischen Beruf erlernt haben, sind in der Lage,
ihren Lebensunterhalt durch eine Teilzeitbeschäftigung zu verdienen. Dadurch ist
es ihnen möglich, viel mehr von ihrer Zeit zu verwenden, um interessierten
Personen zu helfen, Gottes Erfordernisse für das Leben kennenzulernen, indem sie
mit ihnen die Bibel studieren.
Zwar werden diejenigen, die nicht verstehen, wo wir uns von Gottes Standpunkt
aus im Strom der Zeit befinden, sagen, dies sei unpraktisch. Aber was ist
wirklich praktisch:
sich auf eine Stellung in dieser Welt vorzubereiten, die bald vergehen wird,
oder darauf hinzuarbeiten, das Ende dieses Systems zu überleben und ewiges Leben
in Gottes gerechter neuer Ordnung zu erlangen? — 1. Joh. 2:17.
In diesen dringlichen Zeiten, während sich dieses böse System in seinen
Todesschmerzen windet, ist folgender Rat aus Gottes Wort für alle, die gern am
Leben bleiben möchten, äußerst nützlich: „Mein Sohn, vergiß nicht meine
Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des
Lebens und Frieden werden sie dir mehren." — Spr. 3:1, 2.
WT 2002 15. 3. S. 18 Christus führt seine Versammlung ***
Unter Christi Führerschaft bleiben
Es ist für uns alle höchst wichtig, weiterhin unter der Führerschaft Christi zu
bleiben. Wir gehen dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge entgegen und
befinden uns in einer ähnlichen Lage wie die Israeliten in den Ebenen Moabs im
Jahr 1473 v. u. Z. Sie standen an der Schwelle zum Land der Verheißung, und vor
ihnen allen ließ Gott durch den Propheten Moses zu Josua sagen: „Du wirst dieses
Volk in das Land bringen, das ihnen zu geben Jehova ihren Vorvätern geschworen
hat" (5. Mose 31:7, 8). Josua war der von Gott ernannte Führer. Um in das Land
der Verheißung einzuziehen, mussten sich die Israeliten der Führerschaft Josuas
unterordnen.
Uns wird in der Bibel gesagt: „E i n e r ist euer Führer, der Christus." Einzig
und allein der Christus wird uns in die verheißene neue Welt führen, in der
Gerechtigkeit wohnen wird (2. Petrus 3:13). Seien wir daher entschlossen, uns
auf allen Gebieten unseres Lebens seiner Führerschaft unterzuordnen.
WT 2002 1. 10. S. 20
Noch mehr Wert auf Gehorsam legen, weil das Ende naht
Jetzt ist die Zeit, 'der guten Botschaft zu gehorchen'
Alle, die ewig leben möchten, müssen Gehorsam lernen, denn wie die Bibel
deutlich zeigt, werden diejenigen, 'die Gott nicht kennen und die der guten
Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen', Gottes Tag der Rache nicht
überleben (2. Thessalonicher 1:8). Das gottlose Umfeld mit seinem Geist der
Rebellion gegen biblische Gesetze und Grundsätze macht es heute allerdings nicht
leicht, der guten Botschaft zu gehorchen.
Diese gottfeindliche Gesinnung wird in der Bibel als „Geist der Welt" bezeichnet
(1. Korinther 2:12). Dessen Auswirkungen auf die Menschen beschrieb der Apostel
Paulus seinerzeit in einem Brief an die Christen in Ephesus. Er erklärte: „Ihr
[wandeltet] einst . . . gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem
Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des
Ungehorsams wirksam ist. Ja, unter ihnen führten wir alle einst unseren Wandel
gemäß den Begierden unseres Fleisches, indem wir die Dinge taten, die das
Fleisch und die Gedanken tun wollten, und wir waren von Natur aus Kinder des
Zorns wie auch die Übrigen" (Epheser 2:2, 3).
Glücklicherweise blieben die Christen in Ephesus nicht Sklaven jenes Geistes des
Ungehorsams. Stattdessen wurden sie gehorsame Kinder Gottes, indem sie sich
seinem Geist unterwarfen und dessen reichliche und nützliche Frucht ernteten (Galater
5:22, 23). Ebenso hilft Gottes Geist — die stärkste Kraft im Universum — heute
Millionen von Menschen, Jehova gehorsam zu sein, was dazu führt, dass sie „die
volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende" haben können (Hebräer 6:11; Sacharja
4:6).
Denken wir auch immer daran, dass wir die machtvolle Unterstützung Schilos
haben, der zusammen mit seinem Vater keinem Feind — weder Dämonen noch Menschen
— gestatten wird, unseren Gehorsam über Gebühr zu erproben (1. Korinther 10:13).
Um uns in unserer geistigen Kriegführung zu unterstützen, ging Jesus auf gewisse
Probleme ein, denen wir in den gegenwärtigen letzten Tagen gegenüberstehen
würden. Er tat dies in sieben Briefen, die er dem Apostel Johannes in einer
Vision übermittelte (Offenbarung 1:10, 11). Sie enthielten zweifellos wichtigen
Rat für die Christen damals, aber ihre hauptsächliche Anwendung finden sie am
„Tag des Herrn", also seit 1914. Daher ist es bestimmt angebracht, diesen
Botschaften Beachtung zu schenken.
WT 2001 1. 3. S. 21
Rettung für diejenigen, die das Licht wählen
Heute könnten die in der Prophezeiung erwähnten „inneren Gemächer" etwas mit den
Zehntausenden von Versammlungen des Volkes Jehovas weltweit zu tun haben. Diese
Versammlungen sind schon jetzt ein Schutz, ein Ort, wo Christen Sicherheit
inmitten ihrer Brüder finden und wo ihnen die liebevolle Fürsorge der Ältesten
zuteil wird (Jesaja 32:1, 2; Hebräer 10:24, 25). Das ist vor allem angesichts
des nahen Endes des gegenwärtigen Systems der Dinge der Fall, wenn das Überleben
von Gehorsam abhängen wird (Zephanja 2:3).
18 Mit Bezug auf diese Zeit prophezeite Jesaja: „An jenem Tag wird Jehova mit
seinem harten und großen und starken Schwert seine Aufmerksamkeit Leviathan
zuwenden, der gleitenden Schlange, ja Leviathan, der gewundenen Schlange, und er
wird bestimmt das Seeungetüm töten, das im Meer ist" (Jesaja 27:1). Was ist der
neuzeitliche „Leviathan"? Offenbar handelt es sich um die „Urschlange", um Satan
selbst, in Verbindung mit seinem bösen System der Dinge, das er benutzt, um
Krieg gegen das Israel Gottes zu führen (Offenbarung 12:9, 10, 17; 13:14, 16,
17). Im Jahr 1919 verlor der Leviathan seine Herrschaft über Gottes Volk. Zu
gegebener Zeit wird er gänzlich verschwinden (Offenbarung 19:19-21; 20:1-3, 10).
Jehova wird nämlich „das Seeungetüm töten". In der Zwischenzeit wird nichts, was
der Leviathan gegen das Volk Jehovas unternehmen könnte, langfristigen Erfolg
haben (Jesaja 54:17). Welch eine tröstliche Zusicherung!
WT 1998 1. 6. S. 17-18
'Führt einen harten Kampf für den Glauben'!
Wie eindringlich diese Beispiele uns doch lehren, auf Rat zu hören und
diejenigen zu achten, die Jehova in verantwortlichen Stellungen gebraucht!
(Hebräer 13:17). Es ist sicher nicht schwer, bei den ernannten Ältesten Fehler
zu entdecken, da sie genauso unvollkommen sind wie jeder von uns auch. Würden
wir jedoch ständig über ihre Fehler nachdenken und die Achtung vor ihnen
untergraben, würden dann nicht auch wir „lästerlich über Herrliche [reden]"? Wie
aus Vers 10 hervorgeht, erwähnte Judas Personen, die „lästerlich über alles
[reden], was sie in Wirklichkeit nicht kennen". Es kommt manchmal vor, daß
einige die Entscheidung einer Ältestenschaft oder eines Rechtskomitees
kritisieren. Das tun sie, obwohl sie nicht in alle Einzelheiten eingeweiht sind,
die den Ältesten bei ihrer Entscheidungsfindung vorlagen. Warum also lästerlich
über Angelegenheiten reden, von denen man eigentlich gar nichts weiß? (Sprüche
18:13). Diejenigen, die anhaltend solch negatives Gerede verbreiten, könnten in
der Versammlung Spaltungen verursachen, und vielleicht sind sie in den
Zusammenkünften für die Glaubensbrüder sogar gleichsam gefährliche „Felsenriffe,
die unter dem Wasser verborgen sind" (Judas 12, 16, 19). Gewiß möchte niemand
von uns eine geistige Gefahr für andere darstellen. Vielmehr sollte sich jeder
von uns veranlaßt fühlen, die verantwortlichen Männer wegen ihrer harten,
hingebungsvollen Arbeit für die Herde Gottes zu schätzen (1. Timotheus 5:17).
Judas führte als Beispiel jemand an, der gebührende Autorität anerkannte. Er
schrieb: „Als . . . der Erzengel Michael mit dem Teufel uneins wurde und sich
mit ihm wegen des Leibes Mose auseinandersetzte, wagte er nicht, über ihn in
lästernden Worten ein Gericht zu bringen, sondern sprach: ‚Jehova schelte dich'
" (Judas 9). Aus diesem faszinierenden Bericht, der allein von Judas in den
inspirierten heiligen Schriften festgehalten wurde, können wir eine zweifache
Lehre ziehen. Zum einen lehrt er uns, Jehova das Gericht zu überlassen. Satan
wollte allem Anschein nach Mißbrauch mit dem Leib des treuen Moses treiben, um
die falsche Anbetung zu fördern. Wie boshaft! Doch aus Demut unterließ es
Michael, ein Gericht über ihn zu bringen, denn das steht allein Jehova zu.
Wieviel mehr sollten wir dann davon abstehen, treue Männer zu richten, die
bemüht sind, Jehova zu dienen!
Zum anderen können diejenigen, die ein gewisses Maß an Autorität in der
Versammlung haben, von Michael etwas lernen. Obwohl Michael immerhin der
„Erzengel" war, also der Führer aller Engel, mißbrauchte er seine Machtposition
nicht, auch nicht, als er herausgefordert wurde. Treue Älteste halten sich eng
an dieses Beispiel, da ihnen bewußt ist, daß ein Mißbrauch ihrer Autorität eine
Respektlosigkeit gegenüber der Souveränität Jehovas wäre. Im Brief des Judas ist
viel von Menschen die Rede, die Autoritätsstellungen in den Versammlungen
innehatten, ihre Macht mit der Zeit jedoch mißbrauchten. Zum Beispiel prangerte
Judas gemäß den Versen 12 bis 14 mit scharfen Worten Hirten an, „die sich ohne
Furcht selbst weiden". (Vergleiche Hesekiel 34:7-10.) Mit anderen Worten, ihr
Hauptinteresse galt dem, was ihnen persönlich nützte, nicht der Herde Jehovas.
Heutige Älteste können viel aus solchen negativen Beispielen lernen. Tatsächlich
zeichnen diese Worte des Judas ein klares Bild davon, wie wir nicht sein
sollten. Würden wir der Selbstsucht erliegen, könnten wir keine Soldaten Christi
mehr sein; wir wären allzusehr damit beschäftigt, für uns selbst zu kämpfen. Wir
wollen alle lieber gemäß folgenden Worten Jesu leben: „Beglückender ist Geben
als Empfangen" (Apostelgeschichte 20:35).
WT 1996 15. 6. S. 21-22
Segnungen oder Flüche — Vorbilder für uns heute
Es ist nichts dagegen einzuwenden, aufrichtige Fragen zu einem biblischen Thema
zu stellen. Doch was wäre, wenn wir eine negative Einstellung entwickeln würden,
die in kritischen Diskussionen im engsten Freundeskreis zum Ausdruck käme? Wir
wären gut beraten, uns zu fragen: „Wohin wird das wahrscheinlich führen? Wäre es
nicht viel besser, demütig um Weisheit zu beten, statt weiter zu murren?"
(Jakobus 1:5-8; Judas 17-21). Korah und seine Unterstützer, die gegen die
Autorität von Moses und Aaron rebellierten, mögen so sehr von der Richtigkeit
ihrer Ansicht überzeugt gewesen sein, daß sie sich gar keine Gedanken über ihre
Beweggründe machten. Trotzdem waren sie ganz und gar im Unrecht. Dasselbe traf
auf die Israeliten zu, die wegen der Vernichtung Korahs und der anderen Rebellen
murrten. Wie weise ist es doch, solche Beispiele zum Anlaß zu nehmen, unsere
Beweggründe zu überprüfen, vom Murren oder Klagen abzustehen und uns von Jehova
läutern zu lassen! (Psalm 17:1-3).
Wir können heute zwar genauso Irrtümern erliegen wie die Israeliten in alter
Zeit, aber wir haben als Anleitung das gesamte geschriebene Wort Gottes. Auf
seinen Seiten werden wir sowohl über Jehovas Handlungsweise mit der Menschheit
als auch über seine Eigenschaften belehrt, die sich in Jesus zeigten, 'dem
Widerschein der Herrlichkeit Gottes und dem genauen Abdruck seines Wesens
selbst' (Hebräer 1:1-3; Johannes 14:9, 10). Durch Gebet und eifriges
Bibelstudium können wir „Christi Sinn" haben (1. Korinther 2:16). Werden wir mit
Verlockungen oder anderen Glaubensprüfungen konfrontiert, können wir aus der
Betrachtung biblischer Beispiele aus alter Zeit und vor allem aus dem
überragenden Beispiel Jesu Nutzen ziehen. Wenn wir das tun, werden wir die
Folgen der göttlichen Flüche nicht zu spüren bekommen. Statt dessen werden wir
heute schon in Gottes Gunst stehen und für alle Zeit seine Segnungen empfangen.
WT 1992 15. 7. S. 7
Widerspricht sich die Bibel?
„Die richtige Geisteshaltung gegenüber jenen Schwierigkeiten bestehet darin,
sie, soweit zweckmäßig, zu vertreiben und der Wahrheit treu zu bleiben und sich
ihr zu unterwerfen, auch wenn nicht jeder Schatten davon entfernt werden kann.
Wir sollten das Beispiel der Apostel nachahmen, die bei der Gelegenheit, als
einige Jünger an einer nach ihrem Bekunden ‚harten Rede' Anstoß nahmen und
Christus im Stiche ließen, jeden Einwand mit den Worten zum Schweigen brachten:
‚Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir sind gewiß,
daß du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes.' . . . Wenn uns eine
Wahrheit einer anderen Wahrheit zu widersprechen scheinet, sei es unser
Bestreben, sie miteinander in Einklang zu bringen und sie so als mit allen im
Einklang zu erweisen" (Johannes 6:60-69).
Wirst du diesen Standpunkt einnehmen? Wir hoffen, daß du nach der Betrachtung
einiger weniger Beispiele für die Harmonie der Heiligen Schrift mit dem
Psalmisten übereinstimmst, der zu Gott sagte: „Die Summe deines Wortes ist
Wahrheit" (Psalm 119:160).
Wachtturm 1.Februar 1925
Nicht die Wachtturmgesellschaft hat sich geirrt sondern die Juden kamen ihrer
Pflicht nicht nach:
Seite 83 Absatz 2:
Das Jahr 1925 ist gekommen. Mit großer Erwartung haben Christen diesem Jahre
entgegengesehen. Viele haben zuversichtlich erwartet, daß alle Glieder des
Leibes Christi während des Jahres zu himmlischer Herrlichkeit verwandelt werden.
Seite 84 Absatz 11:
Wenn die Juden ihrem Bunde treu geblieben wären, so würde das Jahr 1925 nach
Chr. Beginnend in dem Herbst 1924 und endend in dem folgenden Herbst, ihr
letztes vorbildliches Jubeljahr gewesen sein.
Seite 84 Absatz 15:
Wenn die Juden in Palästina wären.
Was würden wir desshalb vernünftiger weise erwarten, daß unter den Judenwährend
des Jahres 1925 vor sich gehen würde, wenn sie noch in Palästina wären und in
all diesen 3500 Jahren treu geblieben wären? Annähernd etwa am 10.Oktober 1924
beginnend, würden die Priester und die Leviten die Jubeljahrposaune durch ganz
Judäa haben ertönen lassen,..
Seite 84 Absatz 17:
Hat Gott seinen Vorsatz geändert?
Als eine Nation aber sind die Juden nicht in ihrem Lande, und sie können 1925
nicht als ein Jubeljahr begehen.
Seite 85 Absatz 27:
„Sieben Zeiten" begannen im Juli-August 606 vor Chr.
Die Strafe dafür, daß das Jubeljahr nicht in der rechten Weise gehalten wurde,
war schwer…
Wachtturm 1.Oktober 1925
Seite 291 Absatz 5
Das Ende des Jahres 1925 ist ungefähr gekommen. Einige mögen erwartet haben,
das Werk der Kirche im Fleische dieses Jahres unbedingt vollendet zu sehen.
Wenn dem so ist, liegt dann nicht ein großes Maß von Selbstsucht in einem
solchen Wunsch und solcher Erwartung? Selbstsucht könnte dem Herrn nicht
wohlgefällig sein.
Seite 292 Absatz 9 und 10
Die offenkundigen Tatsachen beweisen überzeugend, dass unsere Erwartungen
1914 würde das Ende der Welt kennzeichnen richtig waren.
Weil 1925 ungefähr beendet ist und, wie wir glauben viele Glieder der Kirche
noch auf erden sind, mögen vielleicht einige dazu neigen, lässig zu werden…
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Das Zeichen der " parousia" Christi
Als die Jünger Jesu fragten:
"Was wird das Zeichen deiner parousia ... sein?", gebrauchten sie ein Wort, das
gewöhnlich mit "Kommen" wiedergegeben wird (Matthäus 24:3).
Darum wird allgemein angenommen, dass das "Zeichen" dem Kommen oder der Ankunft
Christi vorausgeht oder es begleitet.
So verstanden es auch N. H. Barbour und seine Mitverbundenen - bis dann das Jahr
1874 verstrichen war, ohne dass Christus auf den Wolken erschienen wäre.
Um diese Zeit herum entdeckte einer der Leser von Barbours Zeitschrift Midnight
Cry, daß in der Emphatic Diagfott-Übersetzung des Neuen Testaments von Benjamin
Wilson das griechische Wort parousia nicht mit "Kommen", sondern mit "Gegenwart"
übersetzt wurde.
Falls diese Wiedergabe von parousia stimmt, haben die Jünger nicht nach einem
Zeichen gefragt, das Christi Kommen oder Ankunft vorausgehen oder begleiten,
sondern eines, das ihm folgen und seine (unsichtbare) Gegenwart anzeigen sollte!
Barbour übernahm diesen Gedanken, und im Jahr 1876 tat das auch C. T. Russell.
Man erkannte das "Zeichen" in den Weltereignissen ab dem Jahr 1874, später in
denen nach 1914.
Bedeutet aber parousia tatsächlich "Gegenwart"?
Es stimmt, dass die Wörterbücher übereinstimmend bei dem Wort parousia als
buchstäbliche Bedeutung "Gegenwart" angeben.
Als zweite Bedeutung und als technischen Gebrauch des Wortes geben sie aber auch
"Ankunft" oder "Kommen" an, besonders wenn es sich auf den "Besuch eines
Herrschers" handelt.
Das bekannte Theologische Wörterbuch zum Neuen Testament, herausgegeben von G.
Kittel und G. Friedrich, widmet dem Wort parousia vierzehn Seiten, dreizehn
davon dem "technischen Gebrauch".
Darin werden sehr starke Beweisgründe genannt, weshalb parousia in Verbindung
mit dem zweiten Kommen Christi im technischen Sinn des Wortes gebraucht wird.
Es lässt sich nicht leugnen, dass Jesu zweites Kommen "der Besuch eines
Herrschers" ist.
Und der Textzusammenhang von Matthäus 24 weist eindeutig aus, dass Jesu Jünger
das Wort im technischen Sinn gebrauchten.
Als erstes kann man fragen:
Hatten die Jünger zu der Zeit, als sie die Frage über Christi parousia stellten,
seine "unsichtbare Gegenwart" im Sinn und wollten deren Zeichen wissen?
Die Antwort liefert der Wachtturm vom 15. Juli 1974 auf Seite 425:
Als sie Jesus fragten: "Was wird das Zeichen deiner Gegenwart ...
sein?", wussten sie nicht, dass seine künftige Gegenwart unsichtbar wäre
(Matth. 24:3).
Sogar nach seiner Auferstehung fragten sie: "Herr, stellst
du zu dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?" (Apg. 1:6).
Wenn sie aber nicht wussten, dass Jesu zukünftige Gegenwart unsichtbar
sein würde, wieso fragten sie dann nach einem sichtbaren Beweis dafür?
Wäre seine sichtbare Gegenwart nicht Zeichen genug?
Offensichtlich interessierte sie das Zeichen, das seine Ankunft begleiten oder
ihr
vorausgehen würde, was auch durch die Art und Weise bestätigt wird, wie
Jesus ihre Frage beantwortete.
Er sagte, nachdem er Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben, die große
Drangsal und sein Kommen auf den Wolken erwähnt hatte:
"Von dem Feigenbaum als Gleichnis lernt nun folgendes:
Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervor treibt, erkennt ihr,
dass der Sommer nahe ist" (Matthäus 24:32).
Man beachte, dass er nicht sagte:
"Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervor treibt, erkennt ihr,
dass der Sommer gegenwärtig ist."
Danach fährt er fort:
"Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht, dass er nahe an den
Türen ist" (Matthäus 24:33).
Was war es genau, das Jesus als Zeichen seiner parousia nannte?
Als er sagte "Wenn ihr alle diese Dinge seht, [erkennt auch ihr,] daß er nahe
an den Türen ist" (Matthäus 24:33), bezog er sich dabei auf alles, was er von
Vers 4 bis Vers 31 aufgezählt hatte, Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben,
die große Drangsal, sein eigenes Kommen auf den Wolken usw?
So könnte man als Leser zwar zuerst denken, doch eine genaue Analyse der
Prophezeiung Jesu deutet anscheinend auf einen speziellen Teil seiner Antwort
als das Zeichen seiner parousia hin.
In seiner Antwort sagt Jesus als erstes warnend:
"Seht zu, dass euch niemand irreführe."
Sodann spricht er von falschen Christussen und von "Kriegen und
Kriegsberichten".
"Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende" (Verse
4-6).
Diese Dinge sollten also nicht das Zeichen seiner parousia sein.
Wie in dem Buch Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht (1973) auf
Seite 296-297 gezeigt wird, kennzeichneten die Ereignisse, die bis
einschließlich Vers 22 genannt werden - Kriege, Lebensmittelknappheiten,
Erdbeben usw. - die Zeit bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z.
Obwohl diese Dinge höchstwahrscheinlich auch die Zeit bis zu seiner parousia
kennzeichnen sollten, bezeichnet sie Jesus nirgendwo als deren "Zeichen".
Von seiner parousia spricht er überhaupt erst nach seiner Beschreibung der
großen Drangsal (des Jahres 70 u.Z.).
Von Vers 23 an warnt er dann zuerst wiederum vor falschen Christussen.
Ab Vers 29 beschreibt er zum ersten Mal in seiner Antwort Dinge, die mit seinem
zweiten Kommen zu tun haben:
"Die Sonne [wird] verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben,
und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden
erschüttert werden.
Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen"
(Verse 29, 30).
Hier spricht Jesus ausdrücklich von dem "Zeichen" seines Kommens, offenbar um
damit die Frage der Jünger zu beantworten.
Worum könnte es sich bei diesem "Zeichen im Himmel" handeln?
Da von dem "Zeichen" gesagt wird, dass es "im Himmel" erscheinen würde, könnte
es dann sein, dass es sich dabei um dieselben Dinge handelt, die einen Vers
vorher genannt werden, das Verfinstern der Sonne und des Mondes, das Fallen der
Sterne vom Himmel? Höchstwahrscheinlich ist das so, denn Lukas schreibt in
seinem Parallelbericht ausdrücklich, es werde "Zeichen (semeia, der Plural von
semeion) an Sonne und Mond und Sternen" als Vorboten des Kommens Christi auf den
Wolken geben (Lukas 21:25).
Worum es sich bei diesen "Zeichen im Himmel" genau handeln wird, kann natürlich
niemand wissen, doch wenn sie erscheinen, wird ihre Bedeutung jedermann klar
sein, und "dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen" (Matthäus
24:30).
Was seit 1914 auf der Erde geschieht, ist durchaus furcht erregend.
Doch die "Stämme der Erde" erkennen diese Ereignisse nicht als "das Zeichen des
Sohnes des Menschen", das sie veranlasst, sich "wehklagend [zu] schlagen".
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der elfte Tag.
Geschrieben von anonym am 12. Dezember 2005 01:14:29:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Mit zunehmendem Alter wechselten unsere Interessen.
Als mein Bruder Gerd und ich im Teenageralter waren, dachten wir, Großpapa würde
in einer Traumwelt leben.
Trotzdem waren wir gern mit ihm zusammen, weil er das Leben liebte.
Wenn er zum Beispiel im Sand spazieren ging, betrachtete er die Spuren, die
seine Füße hinterließen.
Er hob Holz- und Steinstückchen auf und untersuchte sie.
„Eine Muschel!" hörten wir ihn eines Tages voller Freude rufen.
„Schaut, darauf ist noch der Sonnenaufgang zu sehen!"
Wir rannten zu ihm hinüber, um zu sehen, was er hatte.
Wir waren schon tausendmal achtlos an solchen Muschelschalen vorbeigegangen.
Nun plötzlich ergriff mich neues Staunen, nicht so sehr wegen der Muschel,
sondern wegen meines Großpapas, der voller Lebenslust war.
Er war lebendiger als wir.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Wachtturm, 15.Juli 1957, Seite 436 Absatz 7
. . . Ihr Eifer nach Erkenntnis mag sie sogar veranlassen, nach Dingen zu
graben, die vor langer Zeit, da sie noch nicht in der Wahrheit waren,
veröffentlicht wurden, und so mehren und vertiefen sie ihr Verständnis und
nehmen an christlicher Reife zu. „Spürst" du in älteren Publikationen „nach", um
deine Erkenntnis über strittige Themen zu erweitern und zu vertiefen? Hast du
die früheren Publikationen wirklich studiert? . . . Wie steht es um die
Grundlage deiner Erkenntnis? . . . Denke nie: „Oh, ich weiß schon das meiste
davon", denn du wirst tatsächlich feststellen, daß dem nicht so ist und daß du
durch ein weiteres Studium gestärkt wirst . . . Wenn du dein Studium dieser
Bücher beendet hast, kannst du auch noch ältere Publikationen durchgehen . . .
Nur durch das Studium früherer Publikationen und indem sie auf ältere Ausgaben
des Wachtturms zurückgreifen, die in der Bibliothek eures örtlichen
Königreichssaales aufbewahrt werden. In diesen älteren Veröffentlichungen ist
viel geistiger Reichtum enthalten; sie sind Hilfsmittel, um zu reifer Erkenntnis
zu gelangen, und ihr Studium ist ganz bestimmt die Zeit wert, die man dafür
aufwendet
WT 1981 15. 1. S. 31
Fragen von Lesern
• Als Jesus über 'das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems
der Dinge' sprach, sagte er zu seinen Jüngern: „Wahrlich, ich sage euch, daß
diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen"
(Matth. 24:3, 34).
Wie ist das zu verstehen?
Diese Prophezeiung, die im Jahre 33 u. Z. geäußert wurde, erfüllte sich im
Vorbild bis zum Jahre 70 u. Z., als das jüdische System der Dinge vernichtet und
der Tempel Jerusalems zerstört wurde, indem 'kein Stein auf dem anderen gelassen
wurde'. Gemäß dem Geschichtsschreiber Josephus kamen allein in Jerusalem 1 100
000 Juden um. Obwohl viele der ersten Jünger Jesu aufgrund von Verfolgung zu
jener Zeit schon gestorben waren, waren doch noch einige Glieder der Generation,
die zusammen mit Jesus gelebt hatte und Zeuge seiner mächtigen Werke gewesen
war, übriggeblieben und so in der Lage, das Ende „des Abschlusses des Systems
der Dinge" zu sehen (Matth. 24:2, 3). Sie gehörten zur Generation Jesu, waren
also seine Zeitgenossen.
Aus Jesu Prophezeiung ist jedoch zu erkennen, daß seine Worte später eine
größere Erfüllung haben sollten, die in 'der großen Drangsal, wie es seit Anfang
der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird', ihren
Höhepunkt finden würde. Diese „große Drangsal" sollte nicht nur über das
jüdische „System der Dinge" kommen, sondern über die ganze Menschenwelt, ja über
'alle Nationen', denen Jehovas Zeugen 'diese gute Botschaft vom Königreich
predigen müssen, bevor das Ende kommt'. Die „Bedrängniswehen", unter denen die
Erde seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges zu leiden hat, zeigen, daß das
„Zeichen" Jesu eingetroffen ist und daß sich seine Worte vom Jahre 1914 an im
Gegenbild erfüllen (Matth. 24:3-8, 14, 21).
Welche „Generation" ist es also, die „auf keinen Fall vergehen wird, bis alle
diese Dinge geschehen"? Diese Worte beziehen sich nicht auf eine Zeitperiode,
von der einige sagen, sie dauere 30, 40, 70 oder sogar 120 Jahre, sondern sie
beziehen sich vielmehr auf Menschen — auf Menschen, die am „Anfang der
Bedrängniswehen" dieses verurteilten Weltsystems leben würden. Das ist die
Generation der Menschen, die die schrecklichen Ereignisse gesehen haben, die in
Verbindung mit dem Ersten Weltkrieg seit 1914 eingetreten sind.
„Angenommen, daß das Alter von 10 Jahren das Alter ist, in dem man anfängt,
Ereignisse im Gedächtnis zu bewahren" — so hieß es in einem Artikel der
Zeitschrift U.S. News & World Report vom 14. Januar 1980, Seite 56 —, dann leben
heute noch mehr als 13 Millionen Amerikaner, die sich „an den Ersten Weltkrieg
erinnern können". Und falls das böse System dieser Welt bis zur Jahrhundertwende
bestehenbleiben würde — was aber in Anbetracht der Entwicklung der
Weltverhältnisse und in Anbetracht der Erfüllung biblischer Prophezeiungen
höchst unwahrscheinlich ist —, wären immer noch einige von der Generation, die
den Ersten Weltkrieg erlebt hat, am Leben. Die Tatsache aber, daß sich die
Anzahl dieser Menschen immer mehr verringert, ist ein weiterer Beweis dafür, daß
'der Abschluß des Systems der Dinge' schnell seinem Ende entgegengeht.
In diesem Zusammenhang kann man die interessante Besprechung des Buches The
Generation of 1914 (Die Generation von 1914) von Robert Wohl aus der Zeitschrift
The Economist vom 15. März 1980 erwähnen, in der folgende bedeutsame Bemerkung
gemacht wurde: „Schließlich äußert Herr Wohl seine eigene Meinung über die
Generation von 1914. In dem kurzen und zusammenfassenden letzten Kapitel weist
er darauf hin, daß man für die Generationen nicht mathematisch genau eine
bestimmte Anzahl von Jahren festsetzen kann, sondern daß sie mit entscheidenden
historischen Wendepunkten — das beste Beispiel dafür ist der Erste Weltkrieg —
in Verbindung stehen." Das stimmt mit dem biblischen Standpunkt überein, den
Jehovas Zeugen bezüglich der „Generation von 1914" einnehmen.
Ja, es gab eine Generation von Menschen, die 1914 lebte und die sah, wie eine
große Veränderung in der Geschichte vor sich ging: wie sich eine verhältnismäßig
friedliche Ära in die gegenwärtige Ära des Krieges, der Gesetzlosigkeit und der
Zerstörung verwandelte. Zu dieser Generation gehörten viele, die jetzt Zeugen
Jehovas sind. Ja, das Jahr 1914 war „das beste Beispiel" einer Änderung, denn
jener Zeitpunkt kennzeichnete den vorhergesagten „Anfang der Bedrängniswehen"
unter den Nationen. Viele Personen sind noch am Leben, die darüber berichten
können, wie drastisch sich die Verhältnisse auf der Erde im Jahre 1914 geändert
haben. Und die Zustände in der Welt verschlimmern sich immer mehr. Wir können
daher über Jesu Zusicherung froh sein, daß es von denen, die zur „Generation von
1914" gehören, Überlebende geben wird, daß diese Generation nicht vollständig
vergangen sein wird, wenn die „große Drangsal" über dieses böse Weltsystem
hereinbricht.
Erwachet 1984 22.10 Seite 4 – 7
1914 — Die Generation, die nicht vergehen wird
JESUS sagte, „daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese
Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Aber was ist mit dem Wort „Generation"
gemeint?
Der Geschichtsprofessor Robert Wohl gab in seinem Buch The Generation of 1914
folgende ungewöhnliche Definition: „Eine historische Generation wird nicht durch
ihre chronologischen Grenzpunkte oder -linien definiert. Sie ist kein datierter
Zeitabschnitt . . . Sie gleicht eher einem Magnetfeld, in dessen Zentrum sich
ein Erlebnis oder eine Reihe von Erlebnissen befinden . . . Im wesentlichen
bildet sich ein Generationsbewußtsein durch ein gewisses Maß an Gemeinsamkeiten,
die das Gefühl vermitteln, eine Ära sei zu Ende gegangen . . . Diese
Gemeinsamkeiten ergeben sich immer durch große historische Ereignisse wie
Kriege, Revolutionen, Seuchen, Hungersnöte und Wirtschaftskrisen."
Von diesem Standpunkt aus gesehen, sind der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918
und seine Nachwirkungen bestimmt kennzeichnende „Gemeinsamkeiten" einer
Generation. Wie Professor Wohl äußerte, verursachte der Erste Weltkrieg „das
überwältigende Gefühl, daß eine Ära zu Ende war. Wer den Krieg durchgemacht
hatte, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß im August 1914 eine Welt
geendet und eine andere begonnen hatte."
Jesus gebrauchte das Wort „Generation" mehrere Male, und zwar in verschiedenen
Zusammenhängen und mit unterschiedlichen Bedeutungen. Doch was meinte er, als er
von einer Generation sprach, die nicht vergehen werde? Einige deuten eine
„Generation" als eine Zeitspanne von 30, 40, 70 oder sogar 120 Jahren. Die
Bezeichnung Generation bezieht sich jedoch auf Menschen und Ereignisse, nicht
auf eine bestimmte Zahl von Jahren.
Das in der Bibel mit „Generation" wiedergegebene griechische Wort wird als „die
in der gleichen Zeit Geborenen" definiert. „Hier schließt die Bedeutung
Zeitgenossenschaft, Zeitalter ein" (Theologisches Begriffslexikon zum Neuen
Testament). „D. Reihe d. gleichzeitig Geborenen d. Generation, d. Zeitgenossen"
(Wörterbuch zum Neuen Testament von Walter Bauer, 5. Aufl., 1971). Diese
Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines historischen
Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am Leben
sind.
Wenn Jesus den Begriff „Generation" in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf
das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute 70
Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre
alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener
Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so
daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen,
bis alle Dinge geschehen" (Lukas 21:32).
Seit 1914 hat die Menschheit zwei Weltkriege und viele weitere bedeutende
Konflikte erlebt; hinzu kommen Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen und ähnliches
(Lukas 21:10, 11). Jesus sagte indessen, „daß diese Generation auf keinen Fall
vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Daher fragst du
vielleicht: Welche weiteren bedeutsamen Ereignisse stehen der Generation von
1914 noch bevor? Und können sie sich tatsächlich in der Zeitspanne abspielen,
die dieser Generation noch verbleibt?
Was geschieht als nächstes?
Besonders seit 1919 tragen Jehovas Zeugen in bemerkenswertem Ausmaß und trotz
weltweiter Gegnerschaft zur Erfüllung der Prophezeiung Jesu bei: „Diese gute
Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden,
allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen" (Matthäus
24:14). Ja, dieses Werk muß zur Zufriedenheit Jehovas vollendet werden, bevor
das Ende kommt.
Welche weiteren Ereignisse müssen in der Zeitspanne ihren Verlauf nehmen, die
der Generation von 1914 noch verbleibt? Die Bibel weist klar auf bestimmte
bedeutsame Entwicklungen hin, die zur „großen Drangsal" führen und einen Teil
dieser Drangsal ausmachen, die in Harmagedon gipfelt, dem „Krieg des großen
Tages Gottes, des Allmächtigen" (Matthäus 24:21; Offenbarung 16:14, 16). Du
solltest unbedingt wissen, worin diese Entwicklungen bestehen, und zu deinem
Schutz die notwendigen Schritte unternehmen, bevor es zu spät ist (Zephanja
2:3).
Der Apostel Paulus sagte eine dieser Entwicklungen voraus: „Ihr selbst wißt sehr
wohl, daß Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie
sagen: ‚Friede und Sicherheit!', dann wird plötzliche Vernichtung sie
überfallen." Die Prophezeiung zeigt, daß kurz vor dem Ende des gegenwärtigen
Systems der Dinge der Ruf „Friede und Sicherheit!" in außergewöhnlicher Weise
laut wird — ob seitens der Vereinten Nationen oder unabhängig davon seitens
politischer und religiöser Führer. Was wird auf diese Proklamation folgen?
Paulus erklärte: „Dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen" (1.
Thessalonicher 5:2, 3).
Kommt es auf deine Religion an?
Könnte diese Vernichtung dich in Mitleidenschaft ziehen? Gehörst du einer der
vielen Religionen der Welt an? Weißt du, wie Gott diese Religionen ansieht? Was
wird auf sie zukommen?
Mit einer sinnbildlichen „großen Hure" namens „Babylon die Große"
veranschaulichte der Apostel Johannes unter Inspiration ein System, das sich
seit Jahrhunderten des vertrauten Umgangs mit 'den Königen der Erde', den
politischen Machthabern, erfreut. Diese „Hure" hat außerdem aus den Beziehungen
zu den „reisenden Kaufleuten" — die Handelswelt — Nutzen gezogen. Welches System
hat ferner „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen" beherrscht? Es ist
die falsche Religion. Ja, alle Religionen, die von Jehovas Standpunkt aus falsch
sind, bilden diese „große Hure", die in der Tat ein Weltreich ist. Doch was wird
ihr die unmittelbare Zukunft bringen? (Offenbarung 17:1-8, 15; 18:15-17).
Offenbarung 17:16 zeigt an, daß radikale politische Elemente innerhalb der
Vereinten Nationen (dem „scharlachfarbenen wilden Tier") die religiöse Hure
hassen und vernichten werden. Schon haben machtvolle atheistische und
antireligiöse Elemente der UN Schritte unternommen, die Religion aus ihrem
Herrschaftsbereich auszumerzen. In der nahen Zukunft sind jedoch noch
drastischere Maßnahmen zu erwarten, denn diese politischen Elemente werden nicht
nur die Christenheit, sondern auch die anderen großen Religionssysteme
verwüsten. Logischerweise werden die gottfeindlichen Kräfte ebenfalls Jehovas
Zeugen angreifen, die treu Gottes Königreich verkündigen. Das wird einem Angriff
auf Gott gleichkommen und eine Vergeltung nach sich ziehen — Gottes Krieg von
Harmagedon! (Offenbarung 17:3, 12-16; 16:14-16; Hesekiel 38:10-12, 18-23;
Sacharja 2:8).
Reicht die Zeit aus?
Rein vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, scheint es vielleicht, daß
diese Entwicklungen kaum ihren Verlauf nehmen können, bevor die Generation von
1914 von der Weltszene abgetreten ist. Doch die Erfüllung all der vorhergesagten
Ereignisse, die die Generation von 1914 betreffen, hängt nicht vom
vergleichsweise langsamen menschlichen Handeln ab. Jehovas prophetisches Wort
durch Christus Jesus besagt: „Diese Generation [von 1914] wird auf keinen Fall
vergehen, bis alle Dinge geschehen" (Lukas 21:32). Und Jehova, der Quell
inspirierter und unfehlbarer Prophezeiungen, wird die Erfüllung der Worte seines
Sohnes in verhältnismäßig kurzer Zeit herbeiführen (Jesaja 46:9, 10; 55:10, 11).
Gibt es irgendwelche Beispiele von biblischen Prophezeiungen aus der
Vergangenheit, die sich trotz Unglauben und Skepsis der Menschen erfüllten? Ja,
wir werden kurz ein Beispiel untersuchen. Im Jahre 33 u. Z. sagte Jesus über
Jerusalem und seinen Tempel voraus: „Was diese Dinge betrifft, die ihr da seht:
Es werden Tage kommen, da wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen
werden, der nicht niedergerissen werden wird. Wenn ihr ferner die Stadt
Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe
gekommen ist" (Lukas 21:6, 20).
Dreiunddreißig Jahre später griff die römische Armee unter Cestius Gallus
Jerusalem an und war dem Sieg nahe. Aus unerklärlichen Gründen ordnete General
Cestius Gallus jedoch den Rückzug seiner Truppen an. Folglich mußten einige
Juden gedacht haben, ihre heilige Stadt werde nicht der Zerstörung anheimfallen.
Aber dieser Gedanke war nur von kurzer Dauer. Vier Jahre später kehrten die
römischen Armeen unter Titus zurück und zerstörten Jerusalem samt seinem Tempel.
Jesu Prophezeiung bewahrheitete sich bis in alle Einzelheiten. G. A. Williamson
erläutert in seiner Einleitung zur englischen Ausgabe des Werkes Der Jüdische
Krieg von dem jüdischen Geschichtsschreiber Josephus: „Hätten wir keine anderen
Informationsquellen als die Evangelien, so wären wir versucht zu argwöhnen, Jesu
Warnungen seien in übertriebene Worte gekleidet . . . War es möglich, daß von
diesem mächtigen Tempel kein Stein auf dem anderen gelassen werden sollte, der
nicht niedergerissen werden würde? Es war in der Tat möglich; das ist eine
historische Tatsache. Die Stadt wurde ganz und gar zerstört . . . Der gesamte
tragische Verlauf war mit erstaunlicher Genauigkeit vorhergesagt worden."
So, wie sich Jesu Prophezeiungen über Jerusalem zu Lebzeiten der damaligen
Generation erfüllten, so werden sich auch seine Prophezeiungen über die „Zeit
des Endes" zu Lebzeiten der Generation von 1914 erfüllen (Daniel 12:4). Das
bedeutet, daß nicht nur jene Generation, sondern alle heute lebenden Menschen
eine wunderbare Aussicht haben. Warum? Nun, Jesus sagte ferner über die
bedeutsamen Ereignisse, die diese Generation betreffen: „Wenn ihr diese Dinge
geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist" (Lukas 21:28, 31).
Die Nähe des Königreiches Gottes bedeutet das baldige Ende der gegenwärtigen
entzweienden politischen, religiösen und kommerziellen Systeme. Das bedeutet
eine gerechte neue Regierung für alle gehorsamen Menschen. Du kannst dich jetzt
für ewiges Leben unter dieser Regierung — „neue Himmel und eine neue Erde" —
entscheiden (2. Petrus 3:13; Johannes 17:3). Ja, vielleicht wirst du diese
verheißene neue Ordnung zusammen mit den Überlebenden der Generation von 1914
erleben — der Generation, die nicht vergehen wird.
Bis zu dem 8. Februar 1964 hieß der Zweck des Erwachet noch:
…sie spiegelt die sichere Hoffnung auf die Errichtung einer gerechten neuen
Welt wider.
Von dem 22.Februar 1964 bis zu dem 22.Oktober 1995 lautete der Zweck:
..stärkt die Zeitschrift das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch
zu Lebzeiten der Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat, eine
neue Welt zu schaffen…
Seid dem 1.November 1995 heißt es in dem Zweck des Erwachet wieder:
..stärkt die Zeitschrift das Vertrauen in die Verheißung des Schöpfers, eine
neue Welt herbeizuführen, die binnen kurzem…
1) Der Beginn der „letzten Tage" war 1799, 1874, 1910, 1915, 1914.
2) Das Ende der „letzen Tage" war 1914, 1925, 1975.
3) Die Zeit für Christi „Parusie" oder Gegenwart war 1874, 1914, 1925.
4) Der Wachtturm stellte es als „unstrittige Tatsache" dar, das „Jesus
unzweifelhaft 1874 erschien" und 1878 als König zu herrschen begann.
5) Jerusalem wurde im Jahre 606 v.u.Z. zerstört (später geändert auf 607 v.u.Z.)
6) Harmagedon sollte beginnen: 1874, 1914, 1920, 1925 (alle Daten genau und
schriftlich niedergelegt) und 1975 (auch schriftlich, aber etwas vorsichtiger
ausgedrückt).
7) Die Zeit, dass Abraham, König David usw. auferstehen und auf der Erde leben:
1925.
8) Da Ende von 6000 Jahren Menschheitsgeschichte: 1874 (später geändert auf
1975).
9) Jesus sollte sichtbar, nicht unsichtbar wiederkommen.
10) Jesus kam 1874 unsichtbar zurück ... bis Ende 1929 gelehrt, was bedeutet,
dass die Gesellschaft als „Gottes Organisation erwählt" war zu einer Zeit, als
man nicht einmal wusste, dass Jesus „unsichtbar" zurückgekehrt sei.
11) Falls Jesus 1914 „unsichtbar" wiederkehrte, warum wusste man dies erst
frühestens 15 Jahre später?
Wieso war dies Speise zur rechten Zeit?
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Das fleischlich orientierte Ausschauhalten nach Zeichen.
(Lukas 11:35,36)
„Diese Generation ist eine böse Generation; sie sucht nach einem Zeichen.
Sei daher wachsam. Vielleicht ist das Licht, das in dir ist, Finsternis
(Hesekiel 13:8)
‚Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat:
„ ,Weil ihr Unwahres geredet und ihr in einer Vision Lüge geschaut habt, darum,
siehe, bin ich gegen euch' ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova."
(Jesaja 57:3)
„Was euch betrifft, kommt herzu, hierher, ihr Söhne einer Wahrsagerin, du Same
eines Ehebrechers und einer Frau, die Prostitution begeht:
(Jesaja 30:9)
Denn es ist ein rebellisches Volk, lügnerische Söhne, Söhne, die nicht gewillt
gewesen sind, das Gesetz Jehovas zu hören;
(Matthäus 16:4)
Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend ein Zeichen,
(Hesekiel 22:28)
Und ihre Propheten haben für sie mit Tünche getüncht, indem sie in einer Vision
Unwirkliches geschaut und eine Lüge für sie gewahrsagt haben, indem sie sagten:
„Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat",
wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat.
Entspricht nicht der Nachfolgende Artikel den Worten Hesekiels?
Wachtturm 1.1.1970 4-17:
Bis heute ist der Eifer Jehovas in bezug auf diese Prophezeiung nicht
erkaltet, denn es geht dabei um seinen Namen und um seine Ehre. Er hat noch nie
gelogen; auch in Verbindung mit dieser Prophezeiung wird er sich nicht als
Lügner erweisen. Er ist der „Gott, der nicht lügen kann". — Tit. 1:2; Hebr.
6:18.
Du weißt, daß die Weltbevölkerung sich explosiv vermehrt, auch mag dir bekannt
sein, daß in der amerikanischen Presse eine ganzseitige Anzeige erschienen ist
mit der Überschrift: „Die Bevölkerungsbombe bedroht den Frieden der Welt";
„Das dringendste Problem der Welt ist der Bevölkerungszuwachs; dieser ist so
groß, daß die Nahrungsmittelerzeugung nicht Schritt zu halten vermag" (New York
Times vom 8. September 1954). Ein denkender Mensch fragt daher: Wie wird die
Bevölkerungs- und die Ernährungssituation in nochmals vierzehn Jahren sein? Was
wir vernünftigerweise erwarten können, ist keineswegs beruhigend.
Die Gesamtlage wird nicht beeinflußt durch die Beilegung kleinerer Kriege wie
des Vietnamkrieges und des Krieges im Nahen Osten. Die Feindschaft zwischen den
beiden großen politischen Gruppen besteht weiter. Die New York Times schrieb in
ihrer Ausgabe vom 6. Dezember 1968 unter der Überschrift „Aufgaben des Landes"
(Seite 96, Abschnitt 4 und 5): „. . . der kalte Krieg ist noch längst nicht
vorbei, obwohl er jetzt ganz anders geführt wird. Seine Gefahren werden nicht
geringer. Im Gegenteil, sie wachsen." Der Verfasser äußerte die Befürchtung, daß
sich die Russen zu neuen und verzweifelten Schritten veranlaßt sehen könnten,
wenn sich der Ostblock allmählich auflösen würde. Das erinnert daran, daß das
kommunistische China, Nachbar der Sowjetunion, ein großes Problem für diese,
aber auch für einen großen Teil der übrigen Welt ist. Das kommunistische China
ruft nicht nur Beunruhigung hervor, weil sich seine Bevölkerung so ungemein
vermehrt, sondern weil es jetzt auch Atommacht ist und Langstreckenraketen
besitzt. Wenn das kommunistische China weiterhin auf dem Gebiet der Kernwaffen
erfolgreich bleibt und im Jahre 1972 beginnt, solche Waffen zu produzieren, und
die Produktion fortsetzt, „wird es bis etwa 1975 über 15 bis 20
interkontinentale ballistische Geschosse verfügen". — New York Times vom 3.
Februar 1969.
Er muß daher als König Krieg führen, er muß herrschen inmitten seiner irdischen
Feinde, bis er sie schließlich vollständig besiegt haben wird, wie König David
es im Psalm 110:1-6 vorausgesagt hat. Er geht so vor, weil die Nationen und
Reiche dieser Welt seit 1914, dem Jahr, in dem die „Zeiten der Nationen"
endeten, nicht bereit sind, ihm das Königtum über die Erde freiwillig abzutreten
— sogar die Christenheit weigert sich, das zu tun. (Luk. 21:24; Ps. 2:1-6) Heute
noch, nach mehr als einem halben Jahrhundert, weigern sich die Nationen, das zu
tun. Was wird das in kurzem für die ganze Menschheit bedeuten? Den Ausbruch des
Krieges „des großen Tages Gottes, des Allmächtigen", wenn die Weltlage,
Harmagedon oder Armagedon genannt, besteht. (Offb. 16:14, 16) In diesem Krieg
werden alle Feinde des Friedens unter den Menschen beseitigt werden.
Nachdem alle Feinde des Weltfriedens — sowohl die Feinde unter den Menschen
als auch die Dämonen — beseitigt sein werden, wird der Friedefürst beginnen,
über die ganze Erde zu herrschen. Die Zeit, die Gott dafür bestimmt hat, kommt
immer näher und damit auch die tausend Jahre Frieden. Tausend Jahre entsprechen
einem Millennium. In der erwähnten Rede, die der amerikanische Präsident bei
seinem Amtsantritt am 20. Januar 1969 hielt, sprach er von etwas, was für die
Amerikaner, ja für die ganze Christenheit von Interesse sein wird. Im achten
Abschnitt seiner Rede erklärte der Präsident, der kurz zuvor vereidigt worden
war: „In acht Jahren wird Amerika sein 200jähriges Bestehen als Nation feiern.
Und zu Lebzeiten des größten Teils der heutigen Weltbevölkerung wird man das
Neujahr feiern, das man nur einmal in tausend Jahren feiern kann — den Beginn
des dritten Millenniums." Der Präsident sprach vom Jahr 2001 n. Chr.
Was der amerikanische Präsident anschließend sagte, zeigte, daß er der Meinung
ist, im ersten Jahr jenes dritten Millenniums werde Amerika noch bestehen. Für
gottesfürchtige Erforscher der Bibel, der alten Hebräischen Schriften und der
Christlichen Griechischen Schriften, gibt es ein weit wichtigeres Millennium,
das ihre Aufmerksamkeit erfordert. Es handelt sich dabei um das siebente
Millennium! Nein, nicht um das siebente Millennium vom Jahr 1 n. Chr. an
gerechnet, sondern das siebente Millennium nach der Erschaffung der ersten
Menschen auf der Erde, des ersten vollkommenen Mannes und der ersten
vollkommenen Frau im Garten Eden. Zur Bestimmung dieses Zeitraums gebraucht man
gewöhnlich die Weltära und fügt der Anzahl Jahre „Anno Mundi" oder „im Jahre der
Welt" hinzu, weil der Anfangspunkt dieser Zeitrechnung der Beginn der
Menschenwelt ist.
Hat das etwas mit dem Herannahen eines tausendjährigen Friedens oder eines
Millenniums des Friedens zu tun? Offensichtlich ja! Nach dem Kalender der
orthodoxen Juden hielt der neue amerikanische Präsident seine Antrittsrede am
Anfang des fünften Mondmonats des Jahres 5729 A. M., dieses Datum wurde
ausschließlich aufgrund der alten Hebräischen Schriften errechnet. Nach den
Berechnungen der Chronologen — der Gelehrten, die sich mit der Zeitmessung
befassen —, die auch die inspirierten Christlichen Griechischen Schriften
berücksichtigen, ist der jüdische Kalender mehr als 200 Jahre hinter unserer
Zeitrechnung zurück. In bestimmten Bibelausgaben, sowohl in katholischen als
protestantischen, sind Daten zu finden, die sich auf die Chronologie des
bekannten irischen Erzbischofs der anglikanischen Kirche, James Ussher
(1581—1656 u. Z.), stützen. Nach Ussher wurde Adam im Jahre 4004 v. u. Z.
erschaffen. Nach dieser Berechnung wäre die Menschheit im Herbst des Jahres 1996
u. Z. sechstausend Jahre oder sechs Millennien alt, und nach diesem Jahr würde
für die Menschheit das siebente Millennium ihres Daseins beginnen.
Vor einiger Zeit haben ernsthafte Erforscher der Bibel deren chronologische
Angaben neu überprüft. Nach ihren Berechnungen wird die Menschheit um die Mitte
der 1970er Jahre sechs Millennien auf der Erde sein. Das siebente Millennium
nach Adams Erschaffung durch Jehova Gott würde somit in weniger als zehn Jahren
beginnen.
Bald werden die sechstausend Jahre, in denen er die Menschheit als seine
Sklaven ausgebeutet hat, enden, sie werden noch zu Lebzeiten der Generation
enden, die, wie Jesus gemäß Matthäus 24:34 vorausgesagt hat, die
Weltgeschehnisse seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 bis heute
miterlebt hat. Wäre demnach nicht die Zeit, da die sechstausend Jahre, in denen
die Menschheit unter Satan, dem Teufel, Sklavendienste geleistet hat, abgelaufen
sind, für Jehova Gott der Zeitpunkt, um für die Menschen ein Millennium des
Friedens herbeizuführen? Ganz gewiß!
Ende des Artikels.
Nur war es ganz gewiss nicht so.
Es wurden hier in dieser Vision Unwirkliches geschaut
Eine Lüge gewahrsagt.
Und sie haben gesagt:
„Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat",
wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat.
Der Wachtturm", 1. November 1954, Seite 656.
„Es kann nicht zu sehr betont werden, daß wir die theokratische Organisation
Jehovas anerkennen müssen. Wenn das Leben eines Menschen von einer bestimmten
Handlungsweise anhängig ist, sollte er ihr mit Freuden folgen, selbst wenn sie,
weil er sich demütigen muß, seinen Stolz verletzt. Das gilt besonders in bezug
auf die Anerkennung der theokratischen Organisation ..."
Wachtturm, 15. Januar 1981, Seite 17, Absatz 2
Demnach schenkt Gott seinen demütigen Dienern ein bestimmtes Wissen, das
andere nicht haben. Der Apostel Paulus sagte: „Diese Weisheit hat keiner der
Herrscher dieses Systems der Dinge kennengelernt . . . Denn uns hat Gott sie
durch seinen Geist geoffenbart" (1. Kor. 2:8-10). Da Jehova seinen Dienern im
voraus ein bestimmtes Wissen vermittelt hat, sind sie ausgerüstet — ja von Gott
beauftragt —, auf der ganzen Erde vor dem herannahenden Ende des gegenwärtigen
Systems zu warnen und die tröstende Botschaft von der neuen Ordnung zu
verkündigen.
Basic Psychology (Grundlagen der Psychologie):
Es gibt das Beispiel einer Sekte, die das Ende der Welt erwartete. Die Gründerin
der Sekte verkündete, sie habe von den „Wächtern" draußen im Weltall eine
Botschaft erhalten. An einem bestimmten Tag würde sich eine gewaltige Flut
ereignen. Nur die wahren Gläubigen sollten gerettet werden, sie würden um
Mitternacht an dem bestimmten Tag von fliegenden Untertassen gerettet werden.
Am Weltuntergangstag drängten sich die Sektenmitglieder zusammen und erwarteten
die vorhergesagte Naturkatastrophe. Die Zeit für die Ankunft der fliegenden
Untertassen kam und verging: die Spannung stieg gewaltig, als die Stunden
vergingen. Schließlich erhielt die Führerin der Sekte eine weitere Botschaft:
Um den Glauben der Treuen zu belohnen, sei die Welt gerettet worden. Freude
brach aus, und die Anhänger wurden gläubiger als je zuvor.
Zuerst wurde jemand gelobt, weil er „Haus und Hof verkaufte" um die letzten Tage
sich im Vollzeitdienst einzusetzen.
Dann wurde er später als gieriger Spekulant verspottet, der die letzten Tage in
Luxus verbringen wollte.
In einer Kongreßansprache in Kanada ging der Präsident der so weit zu sagen,
Gott habe 1975 abgeblasen, weil Jehovas Zeugen so viel Wirbel darum machten!
A Personal Memory of the 1975 Fiasco. Ty Sharrer, Michigan:
1973 wurde in unserem Königreichssaal ein Kalender aufgehängt, der die Tage bis
1975 herunterzählte. Auf ihm befand sich ein Bild, das meine Schwägerin
gezeichnet und koloriert hatte. Mehrere Jahre später leugnete sie, je so etwas
getan zu haben. Sie griff zur theokratischen Kriegslist und log. In demselben
Jahr passierte noch eine weitere merkwürdige Sache. Jedem im Königreichssaal
wurden Codenamen gegeben, damit man sich ausweisen könnte, wenn die Drangsal
kam. Man forderte uns auch auf, alle Adressen von Zeugen in unserer Versammlung
auswendig zu lernen.
Wachtturm, 1. Dezember 1991, Seite 7
Eine Religion, die Lügen lehrt, kann unmöglich wahr sein.
Die Lehre das diese Generation nicht vergehen wird wurde eingeführt nachdem 1975
sich nicht erfüllt hatte.
Aber schon während man Beweise vorliegen hatte das 607 / 1914 nicht stimmen
konnte.
Es war also kein verzeihlicher Irrtum sondern eine Schutzbehauptung.
Die Generationslüge.
Die Vergangenheit wurde getilgt,
die Tilgung wurde vergessen,
die Lüge wurde Wahrheit.
(George Orwell, 1984)
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der zwölfte Tag.
Geschrieben von anonym am 13. Dezember 2005 00:15:01:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erzählte sehr gern, dass den Menschen damals gerechte biblische
Grundsätze eingeprägt wurden.
Aber wir antworteten:
„Warum haben sie dann gekämpft und sind in den Krieg gezogen?"
Großvater überlegte kurz und sagte dann:
„Ihr habt recht, sie zogen in den Krieg.
Aber die Menschen dachten damals anders als heute.
Während des Ersten Weltkrieges war unter vielen Menschen eine Haltung
vorherrschend, die man als ,christlich' bezeichnen könnte.
Wenn sich die Bauern unterhielten, sagten sie:
»Warum sollten Menschen aus Nationen, die sich zum Christentum bekennen, wie
England und Deutschland, sich gegenseitig umbringen?'
Sie konnten es gleichfalls nicht verstehen.
Aber der Methodistenprediger, daran erinnere ich mich noch, brachte jeden
Sonntag den Gedanken zum Ausdruck, dass es Gottes Wille sei, wenn junge Männer
für ihr Vaterland kämpfen.
Die Pfarrer waren es, die die Menschen zu dem Gedanken veranlassten, bei dem
Krieg handle es sich um eine gerechte Sache.
Heutzutage denken die meisten Menschen nicht darüber nach, ob ein Krieg
christlich ist oder nicht.
Sie wollen lediglich wissen, ob er ,moralisch' vertretbar ist.
Sie scheinen nicht zu wissen, dass nur Gott einen moralisch gerechten Krieg
führen kann."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Feldpost: WT November 1915 Seite 176
Aus dem Felde, den 26. Sept. 1915
Liebe Geschwister!
Nachdem ich wieder von Euch Nr. 10 des Wachtturms erhalten habe, sende ich Euch
lieben Geschwistern in Barmen und überall die herzlichsten Grüße. Auf der
zweiten Seite las ich die Worte: „Den Wachtturm senden wir Euch gerne umsonst".
Wieviel Liebe spricht aus diesen Worten! Wie gut, daß uns der liebe Wachtturm
auch weiterhin erfreuen soll. Ich danke auch allen Geschwistern für die Liebe,
die wir von seiten der Geschwister so reichlich erfahren durften. Die mir
gesandten Schriften habe ich an die Bewohner verteilt; während etliche Blätter
mit Gleichgültigkeit entgegengenommen wurden, brachte mir das Verteilen hier und
dort doch einen dankbaren Blick ein. Wenn ich so in stillen Stunden den
Wachtturm zur Hand nehme, merke ich beim Lesen immer aufs neue, wie sich das
Schatzkästlein des Wortes unseres Gottes mehr und mehr öffnet. …
Wenn man hier draußen im Felde am Tage oder in der Nacht seiner Pflicht genügt,
wenn die Granaten mit pfeifendem Ton die Luft durchschneiden, wenn das Platzen
dieser furchtbaren Geschosse die Erde bebend macht, dann spürt man so recht,
welche Macht in dem Wörtchen 'Gott' liegt. Unwillkürlich falten manche in solch
ernsten Stunden die Hände zum Gebet und suchen Hilfe bei einem Gott im Himmel.
Geliebte, wieviel haben wir jenen verblendeten Menschenkindern voraus, indem wir
die Gedanken unseres Gottes erkennen dürfen und uns freuen können, daß Seine
Absichten liebreich sind.
Sollte es Gottes Wille sein, daß ich meine lieben Glaubensgeschwister im Fleisch
nochmal wiedersehe, so will ich mit ihnen in den schönen Versammlungen, die ich
schon so lange entbehre, meinem Gott von Herzen danken für alles Gute, daß Er
bisher an mir getan hat. Sollte es anders kommen, so wird das auch gut für mich
sein, und ich will zufrieden sein in seinem Willen.
Ihr lieben Geschwister in Barmen, im Felde und in der Heimat seid alle herzlich
gegrüßt von Eurem Bruder im Herrn
Arno Weise
WT September 1915 Seite 143
Russland 23. Juli 1915
Meine geliebten Brüder!
Indem ich Euch für Eure Mühewaltung bei der Übersendung des Wachtturms und der
Briefe „An die Brüder im Felde" herzlich danke, ist es mir eine Freude Euch
wissen zu lassen, mit welchem Verlangen ich euren Sendungen entgegensehe …
Wohl sind wir räumlich geschieden, das Band der Liebe Christi bindet uns um so
fester.
Vor einigen Stunden ging der Marsch über Leichenfelder, jetzt ist es Nacht. Ich
liege unter meiner Zeltbahn; neben mir am Wegesrand schleudern unsere
21-cm-Mörser ihre vernichtenden Geschosse, zirka 3 Kilometer weiter tobt das
Gewehrfeuer der Infanterie. schon das Anhören läßt mich erschaudern. Schlafen
kann ich nicht. Ein Knistern in meiner Tasche, der letzte Wachtturm, der
Verkünder der Gegenwart Christi macht mich völlig munter. Es fällt mir der 6.
Vers des 63 Psalmes ein: 'Wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, über dich
staune in den Nachtwachen."
O, welch ein Friede durchströmt mein Herz, und herrliche Stunden der
Gemeinschaft mit meinem Vater kann ich durchleben.
Vor Wochen zog ich durch Lemberg. Der Ingenieur einer Maschinenfabrik, mit dem
ich über die Hoffnung der Juden sprach, bestätigte mir ihr Warten auf den
Messias. Nur im Vorbeireiten war es mir möglich, mit einigen Juden zu reden. Ich
legte meine Hand auf ihre Schultern und schrie ihnen in die Ohren: 'Euer Messias
kommt, ich soll es Ihnen sagen!' Staunen, Freudentränen und Zukunftswünsche, und
weiter ging der Marsch.
Wie weit wir noch zu wandern haben, ich weiß es nicht, der Herr weiß es, eines
aber wissen wir alle:
'Bald hört auf unser Pilgerlauf
Und die Klagen schweigen,
Jesus nimmt uns auf!'
Darum, weil wir solch herrliche Hoffnung in uns haben, wollen wir alle, die wir
Sein sind und nach seinem Namen genannt, unermüdlich weiter wandern, bis wir Ihn
schauen, den so lang wir geliebt.
Gott segne Euch
Euer getreuer Bruder
Max v. d. Steil
WT September 1915 Seite 143
Aus dem Felde, 11. Juli 1915
Ihr lieben Geschwister! Eure 2 Briefe erhalten, danke ich Euch herzlich für die
Erbauungen, die Ihr uns ins Feld sendet.
Hiobsprüfungen gingen das ganze Jahr hindurch über mich – doch die Gnade des
Herrn wirkte in mir einen Charakter, in welchem die Liebe stärker war, denn
selbst der schwerste Sturm.
Und nun – ja, die Zeit ist herbeigekommen, Drangsal überall.
Wenn Ihr im Wachtturm wieder einmal Grüße sendet, fügt auch von mir solche an
alle die Geliebten bei.
Es grüßt und küßt Euch euer in der Liebe Christi verbundener Bruder
Oskar Waldenburger
Gott mit Euch, bis wir uns wiedersehen.
Auf dem Felde gefallen
WT November 1916 Seite 162 und 176
Wenn aber das Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dies Sterbliche
Unsterblichkeit anziehen wird, dann ist das Wort erfüllt das geschrieben steht:
„Verschlungen ist der Tod im Sieg" 1 Korinther 15:54.
Bruder Modes und Bruder Wahl sind auf dem Felde gefallen.
Der Brief an Bruder Wahl kam zurück mit dem Vermerk „gestorben für das
Vaterland"
WT August 1916 Seite 125
Im Herrn herzlich geliebte Geschwister!
Seid gegrüßt in dem Namen unseres hochgelobten Erlösers. …
Ich habe mit Euch Gedächtnismahl gefeiert, auf Posten ungestört und einsam, doch
in dem Bewußtsein der gesegneten Gemeinschaft mit unserem geliebten Herrn und
Erlöser und Anfänger und Vollender unseres Glaubens …
In herzlicher Liebe und Fürbitte Euer gedenkend, grüßt Euch aufs herzlichste,
Euer Bruder und Mitpilger nach Zion
Bernhard Buchholz
WT November 1915 Seite 162
Von unserer Brüderschaft im Felde
Es ist für alle Geschwister sicher von Interesse zu wissen, daß gegenwärtig ca.
350 unserer Brüder sich beim Militär befinden. Infolge reger Korrespondenz mit
vielen der Lieben erhalten wir viele Beweise freudigen Glaubens und Vertrauens
und geduldigen Ausharrens in vielen Schwierigkeiten. Einige Brüder schrieben
uns, daß sie sich stark fühlen in dem Bewußtsein, daß ihrer soviel im Gebet
gedacht wird.
Es hat dem himmlischen Vater wiederum gefallen, zwei liebe Brüder von diesem
Leben in Schwachheit abzuberufen.
Am 16. September starb auf dem Kriegsschauplatze unser lieber Bruder Fritz
Kownatzki aus Zollernhöhe, Ostpreußen im Alter von 23 Jahren, und ungefähr um
dieselbe Zeit starb ebenfalls unser lieber Bruder Johannes Finger aus Barmen, im
Alter von 33 Jahren.
Beide Brüder hatten uns noch bis kurz vor ihrem Tode liebe Zeilen geschrieben,
aus denen wir erkennen konnten, daß die Lieben mit Jesu zu wandeln trachteten.
Wir haben für sie die feste Hoffnung, daß sie vom Glauben zum Schauen gelangt
sind gemäß Joh. 11, 25. 'Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich
glaubt, wird, wenngleich er stirbt, leben.'
Es ist offenbar jetzt die Zeit, wo wir mehr denn je erwarten können, daß dieser
und jener von uns jenseits des Vorhanges gehen wird. Laßt uns alle wachen und
beten, damit wir stets mit Freuden und Verlangen sprechen können: 'Komm, Herr
Jesu!'
Gefallenen Anzeigen.
WT Dezember 1915 Seite 178
Wir erhielten wiederum die Nachricht vom Tode sechs lieber Brüder.
Wir haben von diesen Brüdern ein gutes Zeugnis bekommen, ihre Früchte des
Geistes, an denen wir nach dem Willen des Herrn Seine wahren Jünger erkennen
sollen, berechtigen uns zu der Hoffnung, dass die Lieben das Ende ihres Glaubens
davon getragen haben.
Jesaja 57:1,2
WT Oktober 1915 Seite 159
Belgien, den 23. August 1915
Meine in Jesu innigst geliebten Brüder!
Gal. 1, 3-5 zum Gruß!
Mit Dank über den von Euch empfangenen trostreichen und anspornenden Brief (an
die Brüder im Felde) schreibe ich Euch diese Zeilen und rufe Euch ein herzliches
'Gott vergelt's' zu. Durch die große Gnade Gottes angetrieben, möchte ich es
nicht unterlassen, solange es noch heute heißt, zu antworten, und der Herr möge
mir Gnade schenken, damit ich meine Zeilen in wahrer Herzensdemut
niederschreibe, Euch zur Freude und dem Herrn zur Verherrlichung.
Welche große Freude verursachen Eure lieben Briefe, die Ihr regelmäßig an die
Brüder, die im Felde sind, gelangen lasset. Durch diese Zeichen der Liebe werden
die Herzen, die äußerlich getrennt sind, fester verbunden und mehr zu unserm
Herrn und Haupte hingezogen. Euer lieber letzter Brief sagt, daß kein Murren und
kein Klagen in den Briefen der Brüder zum Ausdruck kommt. - Was mich betrifft,
so muß ich bekennen, liebe Brüder, daß ich oft in den Prüfungen, welche diese,
für das Fleisch so schmerzlichen Verhältnisse mit sich bringen, unterliege. Und
angesichts Eures lieben Briefes muß ich nun tränenden Auges zum Herrn eilen,
damit mir Erbarmung widerfahre, und Er, der Mitleid zu haben vermag mit unsern
Schwierigkeiten, mir Trost und Kraft darreichen möchte für die zukünftigen Tage.
Aber trotzdem will ich freudig und dankbar sein, denn auf ein ganzes Jahr Seiner
weisen und liebevollen Führung vermag ich bereits zurückzublicken. Ja,
barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte! Ps. 91
Allmählich kommen infolge der großen Überanstrengungen nervöse Schwächen zum
Vorschein, und diese machen den Kampf immer schwerer. Ich bin aber der frohen
Zuversicht, daß der Herr, der soweit geholfen hat, mir auch weiter helfen wird.
Mit sehnsüchtigem Verlangen denke ich oft an den Tag, da wir, befreit von allem
irdischen Leibt, bei Ihm erscheinen dürfen in der Herrlichkeit, und ich bin der
frohen Zuversicht, daß dieser Tag nicht mehr weit entfernt ist. …
Ja, die ernste Frage will ich oft erwägen, ob ich zu jeder Stunde abzuscheiden
bereit bin, ob nichts zwischen Ihm und mir steht, das nach Trennung aussehen
könnte; und vorsichtig und weise will ich zu wandeln mich bestreben, alles
Seiner Liebenden Fürsorge anbefehlend.
Gerne hätte ich noch einmal ein Wiedersehen mit Euch Lieben im Fleische, um mich
mit Euch erfreuen und erbauen zu können, doch des Herrn Wille geschehe, weiß ich
doch, daß alle Dinge zu meinem Besten sind. Wenn schließlich alle irdischen
Bande zerreißen, so wollen wir einander auf Händen des Gebets tragen und im
Geiste zusammen den Weg wandeln, bis wir dorthin gelangen, wo ewige Freude unser
Teil sein wird.
Ich will schließen in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, wo? Das mag der
Herr entscheiden. Ich bitte, allen lieben Brüdern im Felde meine herzlichsten
Grüße zu übermitteln, wie ich auch Euch Lieben im Bibelhause herzlich grüße.
Euer geringer Bruder und Mitpilger nach Zion
Wilhelm Hüners.
Es gibt einen Bericht von einem Bruder der traurig war das er an der Front
verletzt wurde und in der Zeit bis er wider voll tauglich wäre versuchen wird
einen Platz im Lazarettdienst zu bekommen um wenigstens hier seinen Dienst für
Gott zu erfüllen.
WT Juli 1915 Seite 112
WT Juli 1915 Seite 112
Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich Euren 'an die Brüder im
Felde' gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und Aufmunterung brachte, mich
aber auch zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte. Schon lange hatte ich mir
vorgenommen, Euch lieben Geschwistern wieder einmal ausführlicher zu schreiben,
aber immer wurde ich durch so mancherlei Umstände davon abgehalten. Wir Ihr nun
aus diesem Brief ersehen könnt, befinde ich mich gegenwärtig im Reservelazarett
und zwar zum Zwecke einer längeren Erholung meiner Körper und auch Nervenkräfte.
Die Erschöpfung der letzteren sind wohl zum großen Teil mit die Ursache, daß ich
so wenig schreibe, denn es fällt mir immer sehr schwer, meine Nervenkräfte auf
einen Gegenstand zu konzentrieren, der einiges Denken erfordert. Ja Ihr lieben
Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem Briefe schreibt, nämlich, daß uns das
Schauen der Schrecken des Krieges mit eigenen Augen so recht tiefes Mitgefühl
empfinden läßt und die Sehnsucht in uns vermehrt, daß die von Gott verheißene
Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens,
sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung bald kommen möge. Ich kann darum
meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht genug dankbar sein für die
mancherlei Belehrungen durch praktische Erfahrungen, um die er mich während
meines nunmehr ¼jährigen Aufenthaltes hier draußen im Felde bereichert hat …
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen
haben zu Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird
auch auf die traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens,
dasjenige des 'Morgens der Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitpilger
nach Zion
Herm. Crämer
Gefallenenanzeige
WT September 1915 Seite 130
Von unserer Brüderschaft im Felde
Neben herzlichen Grüßen von vielen unserer Brüder im Felde möchten wir den
lieben Geschwistern auch die Nachricht zukommen lassen, daß unser lieber Bruder
Max Nitzsche aus Reichenbach i. Vogtl. am 15. Juli bei einem Sturmangriff in
Rußland gefallen ist.
Wenn uns solche Botschaft dem Fleische nach auch schmerzt, so freuen wir uns
doch in der Hoffnung, daß sich 1. Kor. 15, 51.52 an dem Bruder erfüllt hat.
WT Juli 1915 Seite 110
Charlottenburg (Lazarett), 3. Juni 1915
Liebe Geschwister in Christo!
Eure liebe Briefsendung mit der Schrift 'An die Brüder im Felde' habe ich
erhalten und sage herzlichen Dank für die aufmunternden Worte, mit denen wir
wieder bedacht worden sind. Wie hat es gewiß in aller Herzen eine Freude
hervorgerufen, aufs neue erfahren zu dürfen, daß unser so in Liebe gedacht wird.
Wie oft hat uns manches Wort der lieben Geschwister aufzurichten und zu trösten
vermocht, zumal wir durch den Krieg vielen Prüfungen und Versuchungen ausgesetzt
sind. Aber nicht nur wir, die wir durch den Krieg aus dem Kreise der lieben
Geschwister herausgerissen worden sind, auch Ihr, die Ihr zu Hause geblieben
seid, habt ebenfalls Prüfungen zu bestehen. Doch wird alles zugelassen, damit
wir von den letzten Schlacken befreit werden, und mehr und mehr das Bild unseres
Erlösers erlangen möchten. O liebe Geschwister, so wollen wir denn stille halten
in dem Schmelztigel unseres Vaters, sollte es uns auch schmerzen und wehe tun,
so geschieht ja alles nur zu unsrem ewigen Heile. Ich schrieb Euch schon vor
einiger Zeit, wie ich die Liebe und Gnade meines himmlischen Vaters erfahren
durfte, als ich mich in den vordersten Reihen befand. Wieviel darf ich jetzt
seine Gnade rühmen, wo ich schon bald 4 Monate seit meiner Verwundung im
Lazarett bin. Ja täglich erfahre ich seine Hilfe, Gnade und treue, zumal ich so
reichlich an Seele und Leib versorgt werde, und sei an dieser Stelle nächst Gott
den lieben Berliner Geschwistern Dank für ihre Anteilnahme an meinem Zustande,
für all das Gute, womit sie mir den Aufenthalt hier im Lazarett so leicht und
angenehm gemacht haben. Der Herr wird's sicherlich lohnen. Liebe Geschwister,
meine größte Freude ist es, zu sehen, wie sich vor unsern Augen alles so
herrlich nach Gottes Wort erfüllt, und unser Glaube durch geduldiges Ausharren
reichlich belohnt wird. Erfüllt sich unser Herz auch oft noch mit Wehmut, indem
wir sehen müssen, wie die Menschheit noch durch viele Tränen und Leiden hindurch
muß, so freuen wir uns doch, wenn wir die Zeit betrachten, in der sie wieder
nach Gott fragen wird, und wir Helfer der Aufrichtung sein dürfen. So will auch
ich mich bemühen …
Liebe Geschwister, unser Gebet für jetzt und die Zukunft soll bleiben: 'Herr
bleibe bei uns!' Ich verbleibe nun unter vielen Grüßen an die liebe
Bibelhausfamilie, unter herzlichem Gedenken an die ganze Versammlung, Euer
geringerer Bruder
Heinrich Rothenstein aus Barmen
WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, 29. Mai 1915.
Geliebte Geschwister im Bibelhause!
Mit großer Freude erhielt ich Euer zweites Schreiben 'An die Brüder im Felde'
und sage ich Euch vielen Dank, auch für das erste Schreiben. …
Obwohl ich auch jetzt in dieser Kriegszeit besonders erfahren mußte, welch eine
Macht unser altes Fleisch ausübt, durfte ich doch wiederum in noch viel größerem
Maße erfahren, wie lieb mich der Herr hat. Schon die Tatsache, nach fast
10monatiger Kriegszeit noch gesund und wohlbehalten zu sein, berechtigt zu
großem Danke, und das Bewußtsein, in allen Lagen sicher geborgen zu sein in den
Vaterarmen Jehovas, treibt mich zur Anbetung. Wie kann man auch jetzt das
hohepriesterliche Gebet unseres großen Meisters in Joh. 17 verstehen. Es ist dem
Satan nicht möglich, jetzt in der Zeit des Endes, wo er alles verführt, die
Auserwählten des Herrn abzubringen von ihrem großen Meister. Derselbe hat, wie
für einen Petrus, so auch für uns gebetet, daß unser Glaube nicht aufhöre. Durch
das Teilnehmen an diesem schrecklichen Kriege, welchen wir uns wohl etwas anders
dachten, will uns, gleich einem Jona, das Murren oder Zweifeln überkommen über
die schrecklichen stechenden 'Strahlen' dieses Krieges. Da muß auch uns der
himmlische Vater zurufen: 'Ist es billig, daß du zürnest?' (Jona 4). Ist doch
jetzt die Zeit des großen Gerichtes, welches über die gegenwärtige arge Welt
hereinbricht, und anfangen muß am Hause Gottes. So wollen wir uns darum nicht
entmutigen lassen, sondern uns freuen, daß wir gewürdigt sind, Anteil haben zu
können an den Leiden des Hauptes …
Und wie schon erwähntet, auch diese Schrecken des Krieges müssen uns zubereiten
zu dem großen, herrlichen Dienste, den wir an der Welt im Millenium zu tun
haben. …
Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen. Mit den herzlichsten Grüßen aus weiter
Ferne, an alle lieben Geschwister verbleibe ich Euer geringer Bruder im Herrn
Martin Modes.
WT August 1915 Seite 128
Vor Warschau, 29. Mai 1915
Eben erhielt ich Euren lieben Brief mit dem herrlichen Ps. 20. Ich sage Euch
allen herzlichen Dank. …
Auch ich will meine Pflicht treu erfüllen, und soll es in den Tod gehn. So
befehle ich mich meinem und Eurem Erlöser Jesu Christi.
Herzliche Brüdergrüße an alle Brüder dort im Bibelhause. Bitte schreibt noch
recht oft.
Euer Bruder K. Meyer.
WT September 1915 Seite 144
Aus dem Felde, 14. Juni 1915
In dem Herrn geliebte Geschwister!
Viele Tage nach Empfang des mir so lieben Briefes von Euch, für den ich vielmals
innigst Dank sage, komme ich endlich zum Antworten.
In Eurem erfreuenden Schreiben kommt gerade das zum Ausdruck, was auch mein Herz
in etwa während der Kriegszeit empfunden. Mit Bestimmtheit dürfen wir glauben,
daß der Herr all unsere Angelegenheiten des Lebens gütigst überwalltet und
werden uns dessen auch immer mehr bewußt werden, je mehr wir zu erkennen suchen,
was des Herrn Wille in bezug auf uns persönlich ist.
Ich glaube nicht fehlzugehen (und denke, daß andere liebe Brüder ebenso fühlen)
anzunehmen, daß gerade diese Kriegsumstände geeignet sind, uns manche wichtige
Lektion beizubringen, die wir unter früheren Verhältnissen nicht so gut gelernt
hätten. Aus dieser Erkenntnis heraus ist es mir auch leichter geworden, den
gewiß schweren Verlust der so oft stattfindenden, segensreichen Versammlung mit
des Herrn Geweihten, nicht allzu schmerzlich zu empfinden. Wir können nicht
dankbar sein und uns freuen, daß unser treuer Gott noch immer Zeit zu unserer
Zubereitung und schließlichen Vollendung gelassen hat.
Obschon unsere Erwartungen über das vergangene Jahr etwas unrichtig waren, so
sehen wir doch, wie der Ratschluß Jehovas seiner Erfüllung entgegengeht und wir
sind durchaus nicht enttäuscht, vielmehr aber bestärkt worden. Gott ist ein Gott
der Ordnung, sehen wir doch, wie pünktlich die welterschütternden Ereignisse
eingetroffen, und wenn wir auch noch nicht klar sehen können, dürfen wir doch
überzeugt sein, daß alles einen gottgewollten Fortgang nimmt, bis zur
Aufrichtung des Reiches Gottes in Macht und Herrlichkeit, um welches wir ja so
inbrünstig bitten. …
So seid nun, liebe Geschwister, der gnädigen Fürsorge unseres lieben himmlischen
Vaters anbefohlen und in herzlicher Liebe begrüßt mit Ps. 27:1-7, 14 von Eurem
in Christo verbundenen Bruder
Robert Seifert aus Dresden
WT September 1915 Seite 144
Straßburg, den 3. 8. 15
Geliebte Geschwister im Herrn!
Meine lieben Geschwister; wir hier in Straßburg Vereinigten merken von den
Enbehrungen der Letztzeit schon einiges. So ist uns der Besuch von auswärtigen
Geschwistern so gut wie verwehrt, da ohne wichtigsten Grund die Zureise nicht
gestattet wird. Indessen haben wir zurzeit Besuch von zum Militär eingezogenen
Brüdern. Wir danken indessen Gott, daß er uns noch den Verkehr mit den
Geschwistern hier, die so lieb sind, gestattet. Einige liebe Geschwister, die
direkt im Operationsgebiet wohnen, haben schon diesen Verkehr entbehrt, da das
Verlassen der Ortschaften verboten ist, eine Erlaubnis aber nicht gegeben wird.
…
Im Namen der hiesigen Versammlung grüße ich Euch und die Geschwister weit und
breit mit dem herrlichen Zionslied 106. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei
mit Allen. Amen.
In Liebe, Euer geringer Mitpilger
Otto Haedike.
WT November 1915 Seite 175
An die Brüder im Felde
1. Gott grüße Euch, geliebte Brüder,
Die Ihr im Weltgetümmel seid!
Ein Engel Gottes steig' hernieder
Und tröste Euch in schwerer Zeit.
2. Er führt Euch durch die Todesschatten
Zum sichern Port mit starker Hand;
Er stärkt die Schwachen, stützt die Matten,
Führt sicher Euch ins Heimatland
3. O haltet fest an Eurem Glauben,
Harrt aus; es naht die dunkle Nacht!
Mag nichts den sichern Trost Euch rauben,
Daß Gottes Vaterauge wacht.
Bald werden alle es erfahren;
Es wird in nicht ferner Zeit
Jehova's Arme sich offenbaren
In großer Kraft und Herrlichkeit.
Eine Schwester
WT Juli 1916 Seite 110
Liebe Brüder in Christo!
So sind denn nun schon wieder drei Monate verflossen, seitdem ich aus dem Felde
zurück bin. Der Herr hat alle meine Angelegenheiten zu meinem Wohlergehen in
reichlichem Maße überwaltet. Während den elf Monaten im Felde habe ich so
mancherlei Erfahrungen im Verteilen der Traktate und Broschüren gehabt. Im Juni
vorigen Jahres kam ich in ein französisches Dorf. … des Nachmittags ging's nun
gleich ans Verteilen von Haus zu Haus. Die Leute sahen mich erst etwas
schüchtern an, als ich ihnen aber das Blatt hinreichte und sie fragte, ob sie es
lesen könnten, nickten sie mir freundlich zu und nahmen es dankbar entgegen. So
wird denn unser Herr und Meister denen viel Segen gegeben haben, welche es mit
Verständnis durchgelesen. Im Schützengraben verschenkte ich etliche
Photo-Drama-Bücher …
Der Herr führe uns leite uns nach seinem Wohlgefallen. Es grüßt Euer
allergeringster Bruder im Herrn
WT Juli 1916 Seite 110
Liebe Freunde des Wachtturms
Es sind jetzt beinahe zwei Jahre, daß ich nichts mehr von Ihnen gehört habe. Sie
werden sich meiner kaum noch erinnern. Im Juli 1914 erhielt ich Ihre letzte
Wachtturm-Nummer. Da, im August entbrannte dieser schreckliche Weltkrieg, und in
dieser Zeit bin ich ganz ohne Fühlung mit Ihnen geblieben. Jetzt halte ich es
aber so nicht mehr aus, und daher dieser Brief an Sie. Liebe Freunde!´
In dem zweiten Band der Schriftstudien ist klargelegt, daß mit Oktober 1914 die
'Zeiten der Nationen' enden werden. Die Tatsache nun, daß dieser schreckliche
Weltkrieg im August 1914 begann, ist mir ein Beweis dafür, daß Ihre
Bibel-Chronologie durchaus zutreffend ist; denn dieser Krieg ist der Anfang des
Krieges von Harmagedon. Der Herr wird sein Königreich auf Erden aufrichten. Dies
ist mein fester Glaube.
Mit freundlichen Grüßen,
Feldpost: Wachtturm mit Wehrsold bezahlt
WT August 1916 Seite 127
Liebe Bibelhausfamilie!
Bezugnehmend auf die Aufforderung vom Mai betreffs Erneuerung der Bestellung
bitte ich, mir denselben weiter zu schicken. Ich bin vorläufig leider noch nicht
in der Lage, den Abonnementspreis für das vergangene Jahr und auch für das
laufende Jahr einzusenden. Wie ich das erste Mal während eines Vortrages einer
der Brüder die Wahrheit hörte und um weitere Aufklärung bat, war ich eben von
einer 12 Wochen langen Krankheit genesen und nicht in der Lage, Geld
einzusenden. Durch die Krankheit war ich in große Not geraten.
Kurz darauf begann der Weltkrieg, und ich mußte dienen. Da jetzt auch mein
erwachsener Sohn von 19 Jahren einberufen wird, leidet mein armes Weib mit ihren
7 Kindern beispiellos, und sende ich jeden ersparten Groschen von meiner Löhnung
nach Hause. Da ich durch das Lesen des Wachtturms so reich gesegnet bin, mehr
wie ich jemals zu bitten wagte, möchte ich denselben nicht entbehren, und so
bitte ich, mir denselben weiter zu senden. Der Meister wird mir Gelegenheit
geben, Ihre Wohltat wieder gut zu machen. Ich danke recht herzlich für die
vielen Beweise der Liebe für mich Armen, durch die so pünktliche Übersendung des
Wachtturms und anderer Schriften. Möge unser Herr es Euch reichlich vergelten!
Es grüßt Euch alle recht herzlich euer dankbarer
Friedrich Lunter.
Feldpost: Zweimarkschein dem Briefe beigelegt
WT August 1916 Seite 126
Im Schützengraben 16.Juni 1916
Meine lieben Geschwister in Christo! Vor einigen Tagen empfing ich Eure liebe
Sendung von 6 schönen Friedenskarten, und bitte ich Euch, mir noch 2 weitere
Serien, sowie auch 12 Exemplare des letzten Wachtturms, zu senden.
Ich lege einen Zweimarkschein dem Briefe bei, da es der schnellste Zahlungsweg
aus dem Felde ist.
Wie ich wohl schon schrieb, habe ich hier draußen durch Gottes Gnade die
kostbare Gelegenheit, das Studium fast wie zu Hause fortsetzen zu können.
Welch eine bewahrende Kraft von unserer herrlichen Wahrheit ausgeht, kann ich
täglich erfahren, sie bildet einen starken Schutz gegen die mannigfachen,
verderblichen Einflüsse hier draußen.
Die letzten Wochen haben uns hier eine schwere Unruhe gebracht, und es sieht
noch nicht zum Besten hier aus.
Den ganzen Jammer des Krieges habe ich wieder einmal so recht erkennen können,
doch das Bewußtsein, daß die herrliche Zeit der Segnung und der
Wiederherstellung so nahe ist, hat mir stets eine schöne, innere Ruhe gegeben.
Wie reich sind wir doch, und wie groß ist die Gnade unseres treuen Gottes und
Vaters gegen uns, daß Er uns die Augen des Verständnisses so rechtzeitig
geöffnet hat und wir nicht wie die arme Welt den kommenden Tagen mit qualvoller
Unruhe und Besorgnis entgegenzusehen brauchen, daß wir nun inmitten des
allgemeinen Elends mit froher Zuversicht und wahrem Herzensfrieden erfüllt sein
können.
Wahrlich, wie sollen wir Jehova alle Seine Wohltaten an uns vergelten?
Möge unser himmlischer Vater uns immer mehr mit Seinen herrlichen, heiligen
Geist erfüllen und uns Kraft verleihen, damit wir unsere Dankbarkeit in rechter
Treue zu Ihm beweisen können.
Euch Seiner bewahrenden Liebe befehlend, grüße ich Euch herzinnig mit 1. Petrus
5, 10.11! Euer getreuer Bruder in Christo
Alphons Degert.
WT Oktober 1915 Seite 160
Strelno, den 4. September 1915
Czstrnjewostr. 157
Im Herrn geliebte Brüder!
Wie sehr würden sich auch unsere lieben Brüder im Felde freuen, wenn sie den
ihnen so lieb gewordenen Wachtturm weiter lesen könnten!
Seit Ausbruch des Krieges darf ich mit vielen Brüdern, die Heeresdienst tun, im
Briefverkehr stehen. Oft habe ich die Kraft des Herrn bewundern können, wie sie
in den Seinen wirksam ist. Ungeachtet der schwierigsten Verhältnisse und
abgeschnitten von jeder persönlichen Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern
sind diese Lieben da draußen doch so fröhlich, so zuversichtlich, so stark in
dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, daß es eine Freude sondergleichen ist,
dies hier daheim mitzuerleben. Wir in Strelno sind oft durch die Nachríchten der
Brüder aus dem Felde ermutigt und gehoben worden und haben uns wieder zusammen
genommen, wenn wir in Gefahr waren, ein bißchen einzuschlafen - eine Gefahr, die
an uns im Inlande wohl leichter herantritt als an die Lieben da draußen.
Habt Dank, lieber Brüder im Felde, daß Ihr uns ein so schönes Beispiel der
Standhaftigkeit gebt. Der Herr sei gepriesen dafür! Eure Standhaftigkeit ist uns
nicht nur Stärkung für die Gegenwart, sondern auch Stärkung für die Zukunft.
Denn wenn auch für uns gewöhnliche Prüfungen kommen werden - (und sie werden
kommen) - wo es heißen wird, stark zu sein in dem Herrn und in der Macht seiner
Stärke, dann werden wir uns des Beispiels erinnern, daß Ihr uns, die Mit-„übrig-Gebliebenen",
gegeben habt. Gott wolle mir Schwachen und uns allen helfen, daß wir, wenn wir
es noch nicht sorgfältig genug getan haben, die Waffenrüstung noch besser antun,
damit wir an diesem bösen Tage zu widerstehen, und nachdem wir alles
ausgerichtet haben, zu stehen vermögen. (Eph. 6, 13-18).
Leider werde ich meinen Briefverkehr sehr einschränken müssen. Denn infolge
wahrscheinlicher Einberufung eines Kollegen werde ich viel mehr Berufsarbeit
verrichten müssen. Ihr wollt Euch, liebe Brüder im Felde, nicht wundern, wenn
ich Euch dann weniger schreibe. Nach wie vor behalte ich Euch aus treuem
Bruderherzen innigst lieb und trete täglich vor den Thron der Gnade, um für Euch
zu beten.
Seid nun, Ihr lieben Brüder im Felde und Ihr lieben Brüder in Barmen, vielmals
und herzlichst gegrüßt sowohl von uns als Versammlung als auch
von Eurem mitverbundenen Bruder
und Streitgenossen M. Neukrantz
Feldpost: Winter im Schützengraben
WT Januar 1916 Seite 16
Aus den Felde den 17 Oktober 1915
Liebe Brüder im Herrn!
Draußen fällt das welke Laub von den Bäumen und erinnert uns daran, daß wieder
ein Jahr sein Ende neigt.
Angesichts des kommenden Winters weilen meine Gedanken mehr den je in der
Heimat.
Wie lange noch müssen wir i der Fremde weilen?
Das Warten von Monat zu Monat hat etwas Ermüdendes an sich; wir erkennen die
Bedeutung des Wortes Ausharren. Wir erkennen auch die Bedeutung der Worte: „Wenn
es verzieht, so harre sein." Hab 2,3. Es besteht in der Tat die Gefahr des
Müdewerdens, zumal um uns und zum Teil auch innerhalb des Geschwisterkreises
große Anforderungen an unsere Kraft stellen.
Feldpost: Feldwebel-Leutnant
WT Juni 1917 Seite 111
Versetzt euch einmal im Geiste in meine Freude, dass ich jetzt nachdem ich 17
Monate in dem toben der Nationen im Schützengraben und dann 8 Monate im Lazarett
war, nun hier wieder unter lieben Geschwistern weilen darf.
Euer Bruder im Herrn Arthur Tilz Feldwebel-Leutnant
Kennt Ihr den Soldaten der Verdreckt, schwarz von Schlamm und Ruß, mit
zitternder Hand vergeblich versucht sich eine Zigarette anzuzünden?
Man sieht nur das weiß und all das grauen in seinen Augen wen er zu uns hoch
schaut.
WT Juli 1915 Seite 112
…denn es fällt mir sehr schwer meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu
konzentrieren. Ihr lieben Geschwister, das schauen des Schreckens des Krieges
mit eigenen Augen lässt uns recht tiefes Mitgefühl empfinden und die Sehnsucht
der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens Erlösung
bald kommen möge. Dann wird auf die traurigen Erlebnisse der jetzt Zeit, der
„Nacht des Weinens" dasjenige der „Morgens der Freude" folgen.
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WT 2000 1. 2. S. 17 Jehova wird nicht säumen
Das dritte Wehe und die Frage der Blutschuld
In Verbindung mit dem dritten Wehe, das von Habakuk verkündet wird, wird die
Frage der Blutschuld aufgegriffen. In Habakuk 2:12 heißt es: „Wehe dem, der eine
Stadt durch Blutvergießen baut und der eine Stadt durch Ungerechtigkeit fest
errichtet hat!" Im gegenwärtigen System der Dinge gehen Ungerechtigkeit und
Blutvergießen häufig Hand in Hand. Besonders die Religionen der Welt sind für
die gräßlichsten Blutbäder in der Geschichte verantwortlich. Wir brauchen nur
auf die Kreuzzüge zu verweisen, in denen sogenannte Christen gegen Muslime
kämpften, auf die Inquisition in Spanien und Lateinamerika, den Dreißigjährigen
Krieg in Europa zwischen Protestanten und Katholiken sowie auf das blutigste
Abschlachten überhaupt, nämlich die zwei Weltkriege unseres Jahrhunderts, die
beide im Bereich der Christenheit ausbrachen.
WT 1994 1. 3. S. 10-11 Jehovas Gericht an Irrlehrern
Ihre Verwerflichkeit aufgedeckt
Die Jeremia-Klasse hat die Geistlichkeit wiederholt als Irrlehrer bloßgestellt,
die ihre Herden auf dem breiten Weg in die Vernichtung führen. Der Überrest hat
in der Tat deutlich gemacht, weshalb jene Träumer es verdienen, von Jehova
verurteilt zu werden. So haben Jehovas Diener schon oft auf Offenbarung 18:24
verwiesen, wo gesagt wird, daß in Babylon der Großen 'das Blut von all denen
gefunden wurde, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind'. Wie viele Kriege
sind doch wegen religiöser Streitigkeiten geführt worden! Welch eine gewaltige
Blutschuld auf den religiösen Irrlehrern lastet! Ihre Lehren haben Spaltungen
hervorgerufen und zwischen Menschen mit unterschiedlicher Religion und
Volkszugehörigkeit Haß geschürt. Über den Ersten Weltkrieg heißt es in dem Buch
Preachers Present Arms: „Der Klerus verlieh dem Krieg seine leidenschaftliche
geistige Bedeutung und Antriebskraft. . . . Die Kirche wurde dadurch zu einem
wesentlichen Bestandteil des Kriegssystems." Das gleiche trifft auf den Zweiten
Weltkrieg zu. Die Geistlichkeit unterstützte voll und ganz die kriegführenden
Nationen und segnete deren Truppen. Zwei Weltkriege, in denen Glaubensbrüder
einander hinmetzelten, nahmen innerhalb der Christenheit ihren Anfang. Bis auf
den heutigen Tag wird von politisch oder religiös motivierten Gruppen aus dem
Einflußbereich der Christenheit Blut vergossen. Welch entsetzliche Folgen die
Irrlehren der Geistlichkeit gehabt haben!
WT 1990 1. 2. S. 21
Den „Menschen der Gesetzlosigkeit" bloßstellen
Jesus sagte: „Nehmt euch vor den falschen Propheten in acht, die in
Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie raubgierige Wölfe. An
ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." Falsche Propheten würden „wertlose
Frucht" hervorbringen (Matthäus 7:15-17). Ein Beweis für die schlechten Früchte
der Geistlichkeit ist ihre ungeheure Blutschuld. Jahrhundertelang unterstützten
Geistliche Kreuzzüge, Inquisitionen und Kriege, in denen das Blut von Millionen
vergossen wurde. Im Krieg, wenn sich Angehörige ihrer eigenen Kirche gegenseitig
umbrachten, haben sie die Kämpfenden jeweils auf beiden Seiten gesegnet und für
sie gebetet. Der Apostel Paulus konnte dagegen erklären: „Ich [bin] rein . . .
vom Blut aller Menschen" (Apostelgeschichte 20:26). Nicht so die Geistlichen.
Ihnen läßt Gott sagen: „Auch wenn ihr viele Gebete vorbringt, höre ich nicht zu;
mit Blutvergießen sind ja eure Hände gefüllt worden" (Jesaja 1:15).
WT 1989 1. 4. S. 5 Die große Hure entlarvt
Die „heiligen" Kreuzzüge (1096—1270), der Dreißigjährige Krieg in Europa
(1618—1648), zwei Weltkriege und das Gemetzel an etwa 200 000 Hindus und
Muslimen bei der Teilung Indiens (1948) sind nur eine kleine Auswahl an
Beispielen für die Blutschuld der Religion.
WT 1985 15. 10. S. 15-16
Die „Nation", die Millionen Hungernde ernährt
Obwohl der Erste Weltkrieg bereits Jahrzehnte zurückliegt, tun wir gut, gewisse
Entwicklungen der damaligen Zeit zu untersuchen. Jehova Gott hatte einen
triftigen Grund, „Grimm" gegenüber den Nationen der Christenheit zu empfinden,
da sie sich am Blutvergießen in jenem Krieg beteiligten. (Vergleiche Jesaja
27:4.) Ja, genau das taten sie, obwohl sie statt dessen ihre nationale
Souveränität dem Allerhöchsten hätten übergeben müssen, als 1914 in den Himmeln
sein Königreich aufgerichtet und sein verherrlichter Sohn, Jesus Christus, damit
betraut wurde. Sie schürten seinen Grimm noch, indem sie den Überrest des
geistigen Israel verfolgten und diese ergebenen christlichen Bibelforscher
vorsätzlich an der Verkündigung seines aufgerichteten Königreichs hinderten.
Viele vom Überrest des geistigen Israel gaben dem weltlichen Druck tatsächlich
nach und vernachlässigten dadurch ihre Verpflichtung als auserwähltes Volk, das
aus dem weltlichen System der Dinge herausgeführt worden ist. Sie erkannten
damals nicht die Notwendigkeit absoluter Neutralität gegenüber den
Auseinandersetzungen dieser Welt, so daß sie Blutschuld auf sich luden und eine
Zeitlang in einem gewissen Maß ebenfalls Gottes „Grimm" verdienten.
WT 1979 1. 5. S. 22
Wie sollte sich der Glaube an Gottes Sohn auf dich auswirken?
Wie reagierten die Religionsgemeinschaften der Christenheit auf diese Situation?
Besiegten sie die Welt durch Glauben? Nicht im entferntesten! Statt das
„Zeichen" anzuerkennen, daß Gottes Königreich herbeigekommen ist, unterstützte
die Geistlichkeit der Christenheit das sterbende „System der Dinge". Als Europa
in den Weltkrieg verwickelt wurde, forderten die Kirchen auf beiden Seiten die
Christen auf, ihre Mitchristen hinzuschlachten, und luden dadurch eine
schreckliche Blutschuld auf sich.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der dreizehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 14. Dezember 2005 01:11:11:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Gerd fragte Großvater wie es sich mit dem Verbrechen und der Moral im Volke
verhalten habe.
„War das im Großen und Ganzen so wie heute, Opa?" fragte er.
„Nein, nein — meine Güte nein!" sagte Großpapa.
Er erzählte von einem Freund, der in Marengo, Illinois, aufgewachsen war und der
bis zu seinem zehnten Lebensjahr nicht wusste, wie ein Polizist aussieht.
Man dachte nicht einmal daran, sein Haus abzuschließen.
An der Innenseite der Tür war lediglich ein Riegel angebracht, der umgelegt
wurde, um zu verhindern, dass die Tür bei Wind aufging und gegen die Wand
schlug.
Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, dass sie jemals ein Schloss mit
einem Schlüssel hatten.
„Eine Zeitlang wohnten Großmutter und ich in einer Großstadtwohnung.
Unsere Tür blieb oft die ganze Nacht über offen.
Gewöhnlich kam ich erst nach Mitternacht von meiner Beschäftigung am Theater
zurück, und die Tür war unverschlossen, und die Familie lag in tiefem Schlaf.
In den meisten Teilen der Erde würde man das heute nicht mehr wagen."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Wer auf einem Wachtturm steht, kann in die Ferne blicken und anderen sagen, was
er sieht. So hilft auch die Zeitschrift „Der Wachtturm", die von Jehovas Zeugen
herausgegeben wird, ihren Lesern, zu erkennen, was die Zukunft bringt.
(Einleitender Satz zum Zweck des Wachtturms in den späten 1970er und den 1980er
Jahren)
PROTOKOLL DES NEW YORK KING'S COUNTY COURT, 1940, Band. II, Seite 795:
Fred W. Franz im Zeugenstand:
Frage: Wer wurde schließlich der Herausgeber der Zeitschrift, der eigentliche
Herausgeber der Zeitschrift „Wachtturm"?
Franz: Am 15. Oktober 1931, soweit ich mich erinnere, hört man im Wachtturm auf,
die Namen eines Herausgeberkomitees auf Seite 2 zu nennen.
Frage: Sie wurden gefragt, wer der Herausgeber wurde.
Franz: Und es hieß —
Gericht: Wer wurde der Herausgeber?
Frage: Wer wurde der Herausgeber, als man die Namen nicht mehr veröffentlichte?
Franz: Jehova Gott.
Olin R. Moyle gegen F.W.Franz, et al. Aussage im Verleumdungsprozeß, 10. Mai bis
27. Mai 1943, New York Supreme Court, Berufungsgericht:
Fred W. Franz im Zeugenstand, Abschnitte 2596 und 2597:
Frage: Auf jeden Fall ist nun Jehova Gott der Herausgeber der Zeitung, ist
das richtig?
Franz: Er ist heute der Herausgeber der Zeitung.
Frage: Wie lange ist er schon Herausgeber der Zeitung?
Franz: Seit ihrem Anbeginn hat er sie geleitet.
Frage: Auch schon vor 1931?
Franz: Ja.
Der Wachtturm 1. Oktober 1973, Seite 593:
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige
Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine
wirksame Kraft geleitet wird.
Jahrbuch 1974 Seite 90
DER „MILLIONEN"-FELDZUG
Die Veröffentlichung der Broschüre Millionen jetzt Lebender werden niemals
sterben wurde für den Monat Februar 1921 in Aussicht gestellt, und der Beginn
eines Vortragsfeldzuges, der sich über mehrere Jahre erstrecken sollte, wurde
offiziell auf den 15. Januar festgesetzt. Die besten Redner wurden beauftragt,
die Vorträge zu halten, und wo keine Redner zur Verfügung standen, konnten die
Versammlungen an die Gesellschaft schreiben, die dann entsprechende Vorkehrungen
traf.
Dadurch wurde die Tür zu einem machtvollen Zeugnis aufgetan, wie es sich die
meisten unserer Brüder ein Jahr zuvor nicht hätten träumen lassen. In dem
Jahresbericht der Gesellschaft hieß es: „Niemals ist in Deutschland ein solches
Interesse an den Tag gelegt worden wie zu dieser Zeit. Große Volksmengen kommen
herbei, und obwohl die Opposition zunimmt, breitet sich die Wahrheit aus"
Das traf auch auf Konstanz zu. Schwester Berta Maurer, die Jehova nun schon seit
über fünfzig Jahren dient, erinnert sich heute noch, wie der öffentliche Vortrag
„Die Welt ist am Ende — Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben!" auf
riesigen Plakaten angekündigt und dann in dem größten Saal der Stadt gehalten
wurde. Es war übrigens der gleiche Saal, in dem Johannes Huß zum Tode auf dem
Scheiterhaufen verurteilt worden war. Es wurden weitere Vorträge gehalten, und
am 15. Mai 1921 wurden 15 Personen getauft. Damit nahm die Versammlung Konstanz
ihren Anfang.
In Dresden war der Vortrag eine regelrechte Sensation. Die Versammlung mietete
drei große Säle, aber bereits zwei Stunden vor Beginn des Vortrages mußten
Straßenbahnen stillgelegt werden, weil die großen Menschenmassen den Verkehr zum
Stillstand gebracht hatten. Die überfüllten Säle konnten niemand mehr aufnehmen.
Die Redner hatten große Mühe, sich ihren Weg durch die Menschenmengen zu bahnen,
um die Säle zu erreichen. Erst nachdem der Menge das Versprechen gegeben worden
war, daß der Vortrag für die Wartenden noch einmal gehalten werden würde, gab
sie den Weg frei.
Elisabeth Pfeiffer aus Wiesbaden fand auf der Straße einen Einladungszettel, auf
dem der „Millionen"-Vortrag angekündigt wurde. Sie sagte sich: „So ein Unsinn!
Ich will aber trotzdem hingehen, denn die Leute, die so etwas glauben, möchte
ich einmal kennenlernen." Sie ging also hin und war erstaunt, eine große Menge
Menschen auf der Straße zu sehen, die vergebens versuchte, in der bereits
überfüllten Aula der Höheren Töchterschule, in der der Vortrag gehalten werden
sollte, Einlaß zu finden. Zu dieser Zeit waren noch die Franzosen als
Besatzungsmacht im Land, und diese versahen freundlicherweise den
Ordnungsdienst. Als sie sahen, daß der Saal gefüllt war und Hunderte weitere
Personen auf der Straße standen, sprachen sie mit Bruder Bauer, dem Redner, und
sagten dann den wartenden Menschen, er sei bereit, auch zu ihnen zu sprechen,
nachdem er seinen Vortrag beendet habe. So warteten 300 bis 400 Personen
geduldig, darunter auch Frau Pfeiffer. Was sie an jenem Abend hörte,
beeindruckte sie so sehr, daß sie von da an alle Zusammenkünfte besuchte und
bald eine eifrige Schwester wurde.
Ein andermal hatten Bruder Wandres und Bruder Bauer Vorbereitungen für den
Vortrag getroffen, aber im Gegensatz zu den Erfahrungen, die sie mit überfüllten
Sälen gemacht hatten, kam an jenem Abend zunächst überhaupt niemand. Als die
Zeit für den Vortrag näher rückte, gingen sie beide auf die Straße hinaus, um zu
sehen, ob jemand zu erwarten wäre. Sie fanden einige, die daran interessiert
waren, den Vortrag zu hören, die aber aus einem den Brüdern unerklärlichen Grund
zögerten, das Gebäude zu betreten. Als sie gefragt wurden, warum sie zögerten,
erklärten sie, es sei ja der 1. April und sie seien nicht sicher, ob sich nicht
einige Spaßvögel lediglich einen Aprilscherz erlauben wollten. Trotzdem stellten
sich im Laufe der nächsten halben Stunde 30 bis 40 Leute ein, um dem Vortrag
zuzuhören.
Bruder Erich Eickelberg aus Remscheid verbreitete die Millionen-Broschüre gerade
in Solingen, als er folgende interessante Erfahrung machte: Er stellte sich
einem Mann, den er antraf, mit den Worten vor: „Ich komme, um Ihnen die gute
Botschaft zu bringen, daß Millionen jetzt Lebender nicht mehr sterben, sondern
in ein goldenes Zeitalter hinüberleben werden, so daß sie unter den
Vorkehrungen Jehovas für immer in Frieden und Glück leben können. Diese
Broschüre ist dafür ein Beweis und kostet nur zehn Pfennig." Der Herr lehnte das
Angebot ab, doch sein kleiner Junge, der neben ihm stand, sagte:
„Papi kauf sie doch, ein Sarg ist doch viel teurer!"
1999 wurde einem Kreisaufseher von einer Schwester aus einer Stadt am Chiemsee
die letzte Konserve eines Nudelgerichts zu Mittag gemacht, die die Schwester,
für die große Drangsaal, - die sie 1975 erwartete - in großer Menge unter ihrer
Kellertreppe versteckt und gehortet hatte.
Janice Godlove berichtet über ihren Bruder und ihre Schwägerin, die beide Zeugen
Jehovas waren:
Mit dem Herannahen des Jahres 1975 stiegen die Anzeichen der Spannung. Uns
fielen merkwürdige Versatzstücke des familiären Klimas auf. Als sich die
Zugvögel im Herbst sammelten, kam eine fast schon morbide Faszination auf. Sie
gaben uns all ihre Konservendosen, weil sie sie 'nicht mehr brauchten'. Hinter
die Waschmaschine war ein Versteck in die Holzwand geschnitten, und den Knaben
(die damals 3 und 5 Jahre alt waren) wurde gesagt, wenn sie Schreie hörten,
sollten sie in die Küche laufen und sich verstecken. Bill war von dem Fehlschlag
von 1975 so enttäuscht, daß er einen Selbstmordversuch unternahm. Aber das
Faltblatt, das wir an seinem Krankenhausbett hinterließen, blieb ungelesen, und
die Familie blieb weiterhin in der Organisation.
Erwachet!, 22. Oktober 1984, Seite 5
Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines
historischen Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit
am Leben sind. Wenn Jesus den Begriff „Generation" in diesem Sinn gebrauchte und
wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys
waren, heute
70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80
Jahre alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus
jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben
bleiben, so daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall
vergehen, bis alle Dinge geschehen".
Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
Kap. 17 Seite 304
Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes identifizieren
Die englische Ausgabe vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) enthielt den
historischen Artikel „Die Geburt der Nation", der Gottes Volk half, all das
völlig zu verstehen, was von 1914 bis 1919 geschehen war. Nach 1925 verrichteten
die Heiligen ihren Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren,
bestimmten Termin vor Augen. Statt dessen hatte die Heiligung des Namens Jehovas
absoluten Vorrang. Welch ein wichtiger Aspekt der Wahrheit dies ist, wurde durch
den Artikel „Wer wird Jehova ehren?" im englischen Wacht-Turm vom 1. Januar 1926
(deutsch: 1. Februar 1926) wie nie zuvor herausgestellt. Auf dem Kongreß im Mai
1926 wurde das Buch Befreiung freigegeben. (Siehe Seite 302.) Es war das erste
einer Serie neuer Bücher, die die mittlerweile überholten Schriftstudien ablösen
sollten. Die Heiligen schauten nicht mehr in die Vergangenheit. Sie blickten
vertrauensvoll in die Zukunft und sahen das vor ihnen liegende Werk. Wie
vorausgesagt, befanden sich die Heiligen am Ende der 1 335 Tage in einem
Glückszustand.
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Von welcher Organisation spricht das Danielbuch, als es sagt, das seid 1925 der
Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen
verrichtet wurde?
Der im Danielbuch Angesprochene Wachtturmartikel vom 1.Februar 1926 behandelt
den Jahrestext für 1926 „Wer wird Jehova ehren?"
Der Jahrestext galt denen, die Zweifel an der Organisation hegten, weil ihr 1925
nicht noch einmal so ein Zufallstreffer wie 1914 gelungen war.
Deswegen kam es zu diesem Jahrestext und eben diesem Artikel.
In dem gesamten Artikel wird ausgeführt das Zion (von dem man Buchstäblich in
Jerusalem die Aufrichtung des Königreiches auf Erden erwartete) die Wachtturm
Gesellschaft ist.
Zum Beispiel Seite 38 Absatz 30:
Ein Haus wurde in Jerusalem gebaut, und der Herr, Gott errichtete seinen Namen
dort. Das Volk Israel und Jerusalems vergaß seinen Bund und vergaß Gott, und er
nahm seinen Nahmen hinweg. (1. Könige 9:3,7-9) Dann begann Gott der Herr, eine
neue Stadt zu bauen, die wahre heilige Organisation, und als einen kostbaren
Eckstein und Hauptfundament legte er seinen geliebten und treuen Sohn. Die
Organisation Israels war ein Vorbild der wahren und besseren, die folgen sollte.
Die Entschuldigung warum 1925 nicht das erwartete passierte, war hier (wenn auch
nicht mehr so direkt wie 1914) die gleiche, warum 1914 Jerusalem nicht zur
Welthauptstadt wurde.
Die Juden waren schon wieder untreu.
Das sich 1914 oder 1925 nicht die vorausgesagten Ereignisse einstellten lag
nicht an dem eigenen Irrtum sondern an der Tatsache das Israel schon wieder
Gottes Bund verließ.
Schriftstudien, Band 6: „Die Neue Schöpfung", Ausgabe 1926, Seite 331 und 332
„Es ist jedoch ein allgemeiner Fehler zu versuchen, das, was von dem
einzelnen gilt, auf eine Versammlung anzuwenden; mit anderen Worten, zu
versuchen, daß alle von den gleichen Voraussetzungen zu den gleichen Schlüssen
gelangen, daß das Wort des Herrn vom einen wie vom anderen genau gleich
verstanden wird...
Niemand sollte alle dazu zwingen wollen, in allen Einzelheiten genau gleich zu
sehen, wie er selbst oder wie die Mehrheit sieht.
„Im Wesentlichen einig, im Unwesentlichen verträglich", sei die Lösung."
Die Korrektheit einer Chronologie lässt sich ausgezeichnet beweisen, wenn sie
mit denen zeitgenössischer anderer Länder übereinstimmt, vorausgesetzt, diese
anderen Chronologien wurden unabhängig ermittelt und weisen Synchronismen auf,
also genau datierte Verknüpfungspunkte untereinander.
Für die neubabylonische Zeit liegen wenigstens vier solcher Synchronismen
zwischen Ägypten und den Königreichen von Juda und Babylon vor.
2. Könige 23:29 (Pharao Necho von Ägypten und König Josia von Juda)
In seinen Tagen kam Pharao N¹cho, der König von Ägypten, zu dem König von
Assyrien an den Strom Euphrat herauf, und König JosËa ging ihm dann entgegen; er
aber brachte ihn bei MegËddo zu Tode, sobald er ihn sah.
Jeremia 46:2 (hier werden Necho, Nebukadnezar und Jehojakim erwähnt)
Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao N¹chos, des Königs von Ägypten,
der sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den Nebukadr¹zar, der König von
Babylon, im vierten Jahr JÍjakims, des Sohnes JosËas, des Königs von Juda,
besiegte:
und Jeremia 44:30 (Pharao Hophra, Zedekia und Nebukadnezar zusammen aufgeführt)
Dies ist, was Jehova gesprochen hat: „Siehe, ich gebe Pharao HÍphra, den König
von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach der
Seele trachten, so wie ich ZedekËa, den König von Juda, in die Hand
Nebukadr¹zars gegeben habe, des Königs von Babylon, seines Feindes und dessen,
der ihm nach der Seele trachtete."
Die vierte erscheint auf einem Keilschrifttext (B. M. 33041), in dem von einem
Feldzug gegen Amasis, den König von Ägypten, im 37. Regierungsjahr Nebukadnezars
die Rede ist.
Während der neubabylonischen Zeit herrschten in Ägypten die Könige der 26.
Dynastie.
Die Zeit dieser Dynastie wird auch als die Saitenzeit bezeichnet.
Sollen die oben genannten vier Synchronismen von irgendwelchem Wert für die
vorliegende Betrachtung sein, so muss man als erstes zeigen, dass die
Chronologie der 26. Dynastie Ägyptens unabhängig von der zeitgenössischen
neubabylonischen Chronologie feststeht.
Friedrich Karl Kienitz schreibt hierzu:
Die Chronologie der Könige der 26. Dynastie von Psammetich I. an ist vollkommen
gesichert durch eine Reihe von Totenstelen und Stelen von heiligen Apisstieren,
die das Geburtsdatum "Tag x, Monat y, Jahr z des Königs A", das Todesdatum "Tag
x, Monat y, Jahr z des Königs B" und dazu die Lebensdauer des Betreffenden
(Stiers oder Menschen) in Jahren, Monaten und Tagen verzeichnen.
Wenn es also auf einer Totenstele heißt, ein heiliger Stier oder ein Mensch
wurde im 10. Jahr des Königs A geboren und starb mit 25 Jahren im 20. Jahr des
Königs B, dann wissen wir damit, daß König A 15 Jahre lang herrschte.
Von zeitgenössischen Bestätigungen solcher Art spricht Kienitz hier.
Es folgt eine Zusammenstellung seines Materials.
1. Grabstele des 3. Apis der 26. Dynastie. :
Geburtstag: Jahr 53 Psammetichs I, 6. Monat, 19. Tag
Einführungstag: Jahr 54 Psammetichs I, 3. Monat, 12. Tag
Todestag: Jahr 16 Nechos II, 2. Monat, 6. Tag
Begräbnistag: Jahr 16 Nechos II., 4. Monat, 16. Tag
Lebensdauer: 16 Jahre, 7 Monate, 17 Tage.
Ergebnis: Regierungszeit Psammetichs I. = 54 Jahre.
2. Grabstele des 4. Apis der 26. Dynastie
Geburtstag: Jahr 16 Nechos II., 2. Monat, 7. Tag
Einführungstag: Jahr l Psammetichs II,11. Monat, 9. Tag
Todestag: Jahr 12 Apries', 8. Monat, 12. Tag
Begräbnistag: Jahr 12 Apries', 10. Monat, 21. Tag
Lebensdauer: 17 Jahre, 6 Monate, 5 Tage.
Ergebnis: Da das Todesdatum Psammetichs II., Jahr 7, 1. Monat, 23. Tag
anderweitig bezeugt ist, beträgt die Regierungszeit Nechos II. 15 Jahre, die
Psammetichs II. 6 Jahre.
3. Zwei Grabstelen eines Priesters Psammetich.
Geburtstag: Jahr l Nechos II., 11. Monat, 1. Tag
Todestag: Jahr 27 Amasis, 8. Monat, 28. Tag
Lebensdauer: 65 Jahre, 10 Monate, 2 Tage.
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die
Regierungszeit des Apries 19 Jahre.
4. Grabstele eines anderen Psammetich.
Geburtstag: Jahr 3 Nechos II., 10. Monat,1 .od.2. Tag
Todestag: Jahr 35 Amasis', 2. Monat, 6. Tag
Lebensdauer: 71 Jahre, 4 Monate, 6 Tage
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die
Regierungszeit des Apries 19 Jahre.
5. Grabstele eines Besmaut.
Geburtsjahr: Jahr 18 Psammetichs I.
Todesjahr: Jahr 23 Amasis'
Lebensdauer: 99 Jahre.
Ergebnis: Die Gesamtsumme der Regierungszeiten von Psammetich I. bis
einschließlich Apries von 94 Jahren wird nochmals bestätigt.
Folglich ist durch diese zeitgenössischen Totenstelen die Länge der
Regierungszeit der ersten vier Könige der 26. Dynastie Ägyptens festgelegt:
Psammetich I. 54 Jahre
Necho II. 15 Jahre
Psammetich II. 6 Jahre
Apries (= Hophra) 19 Jahre
Leider liegt für die beiden letzten Könige der 26. Dynastie, Amasis und
Psammetich III., kein Material dieser Art vor, doch sowohl Herodot (ca. 484-425
v.u.Z.) wie auch Manetho (ägyptischer Priester des 3. Jahrhunderts v.u.Z.) geben
44 Jahre für Amasis und sechs Monate für Psammetich III. an.
Neuere Entdeckungen haben diese Regierungszeiten bestätigt. Im Papyrus Rylands
XI, auch "Petition des Petisis" genannt, das aus der Zeit Darius' I. (521-486
v.u.Z.) stammt, wird das Jahr 44 des Amasis erwähnt, und zwar dem Zusammenhang
nach deutlich als sein letztes.
Ein Prophet des Amun aus Teuzoi, mit Namen Psammetkmenempe, der im Nildelta
wohnte, sandte jedes Jahr einen Beauftragten, der sein Gehalt holen sollte.
Dies tat er bis zum 44. Jahr des Amasis. In der "Demotischen Chronik", einem
Bericht über eine Sammlung ägyptischer Gesetze unter Darius I., erscheinen zwei
Bezugnahmen auf das 44. Jahr des Amasis als gewissen Abschlusspunkt.
Dieselbe Zahl steht auch in einer Inschrift im Wadi Hammamat.
Eine Zeitlang dachten führende Forscher, Amasis sei in seinem 44. Jahr
gestorben, und gaben daher seine Regierungszeit mit nur 43 vollen Jahren an,
weil in Ägypten das Antrittsjahr eines Königs als sein erstes Regierungsjahr
zählte.
Doch 1957 wies R. A. Parker schlüssig nach, dass Amasis 44 volle Jahre
herrschte.
Für Psammetich III. kommt als spätestes Regierungsjahr das Jahr 2 vor.
Man hat drei Texte (Papyri) aus dem 3., 4. und 5. Monat seines 2. Jahres
gefunden.
Dies ist kein Widersprach zu der Aussage, er habe nur sechs Monate regiert.
Nach dem ägyptischen System zählte das Jahr, in dem ein König an die Macht kam,
als sein erstes Regierungsjahr.
Psammetich III. wurde im Mai/Juni 525 v.u.Z. von dem persischen König Kambyses
entthront, als dieser Ägypten eroberte.
Dieses Datum ist bestens gesichert und wird von allen Autoritäten anerkannt.
Wenn Psammetich III. sechs Monate regierte, so begann seine Herrschaft kurz vor
Ende des Jahres 526 v.u.Z., wahrscheinlich ein paar Tage oder Wochen vorher.
Damals liefen der bürgerliche ägyptische Kalender und der Julianische Kalender
ungefähr parallel, und darum bestieg Psammetich III. den Thron auch gegen Ende
des bürgerlichen ägyptischen Jahres.
Zwar regierte er nur einen Bruchteil dieses Jahres, doch dieser kleine Anteil
von wenigen Tagen oder Wochen rechnete als sein erstes Regierungsjahr, wie in
Ägypten üblich.
Sein zweites Regierungsjahr begann deshalb wenige Tage oder Wochen nach seiner
Thronbesteigung.
Wenn seine Herrschaft sechs Monate dauerte, wie Herodot und Manetho sagen,
liegen Urkunden, die ein Datum bis zum 5. Monat seines 2. Jahres tragen, ganz
auf dieser Linie.
Hat Amasis, der Vorgänger von Psammetich III., 44 Jahre geherrscht, so muss
seine Regierungszeit 570 v.u.Z. begonnen haben (526 + 44 = 570).
Das hat R. A. Parker 1957, wie schon erwähnt, auch bewiesen.
In jenem Jahr untersuchte Parker im Louvre in Paris einen Text, Papyrus No.
7848, der ein Datum aus dem 12. Jahr des Amasis trägt.
Zu jener Zeit benutzten die Ägypter zwei Kalender mit unterschiedlicher
Jahreslänge.
Manche Ereignisse wurden deshalb nach beiden Kalendersystemen datiert.
Ein Ereignis auf dem Papyrus, den Parker untersuchte, war wie folgt datiert:
"Im Jahr 12, II smw 13 (= 13. Tag im Monat 10), was der 15. Mondtag von I smw (=
Monat 9) ist".
Das erste Datum bezog sich auf den bürgerlichen Kalender Ägyptens, das zweite
auf den Mondkalender.
Das bürgerliche Jahr hatte 365 Tage und lag damit um etwa einen Vierteltag unter
dem wahren Sonnenjahr, das 365,2422 Tage lang ist.
Da das Mondjahr 11 Tage kürzer war als das Sonnenjahr, musste man jedes zweite
oder dritte Jahr einen Schaltmonat einfügen.
Das hatte zur Folge, dass ein Tag selten bei beiden Kalendersystemen auf
dasselbe Datum fiel.
So etwas kam nur alle 25 Jahre vor.
Auf Grund dieses Umstands konnte Parker nachweisen, dass das 12. Jahr des Amasis
nicht 558, sondern 559 v.u.Z. war.
Sein erstes Regierungsjahr musste daher 570 gewesen sein (559 + 11) und nicht
569, wie man vorher dachte.
Amasis und Psammetich III. regierten daher insgesamt 45 Jahre lang, von 570 bis
525 v.u.Z.
Die Daten, die Herodot und Manetho sowie die zeitgenössischen Quellen für Amasis
und Psammetich III. angeben, wurden dadurch in beachtlicher Weise bestätigt.
Parkers Schlussfolgerungen von 1957 sind mittlerweile unter den Forschern
allgemein anerkannt.
Wenn das erste Jahr des Amasis 570 v.u.Z. war statt 569, wie die meisten es bis
1957 angenommen hatten, dann verschob sich auch der Beginn der 26. Dynastie von
663 auf 664 v.u.Z.
Das war das erste Jahr Psammetichs I.
Da er 54 Jahre regierte, starb er 610 v.u.Z. Im Jahr 1966 lenkte Erik Hornung
die Aufmerksamkeit auf den Demotischen Papyrus Berlin 13588, geschrieben im
ersten vorchristlichen Jahrhundert, der über ein Ereignis aus der 26. Dynastie
berichtet.
Ein Priester namens Amasis berichtet dem König, er hätte gehört, dass "der
Himmel die Sonnenscheibe verschlungen hat", worauf er sich dorthin begeben habe,
wo König Psammetich gerade einbalsamiert wurde.
Offenbar trat diese Sonnenfinsternis kurz nach König Psammetichs Tod ein.
Welcher Psammetich war es aber?
Gemäß der gerade beschriebenen Chronologie starb König Psammetich I. im Jahr 610
und Psammetich II. 589 v.u.Z.
Im Jahr 589 v.u.Z. gab es keine Sonnenfinsternis, wohl aber am 30. September des
Jahres 610 v.u.Z. (Julianischer Kalender), womit dieses Datum für den Tod
Psammetichs I. weitere Bestätigung erfährt und sich die oben vorgestellte
Chronologie der 26. Dynastie in Ägypten als richtig erweist.
Die Diskussion bis hierher ergibt klar, dass die Chronologie der 26. Dynastie
Ägyptens völlig gesichert ist und auf eigenen Beinen steht.
Die folgende Tabelle fasst das Ergebnis zusammen:
Psammetich I. 54 Regierungsjahre 664-610 Jahre v.u.Z.
Necho II. 15 Regierungsjahre 610-595 Jahre v.u.Z.
Psammetich II. 6 Regierungsjahre 595-589 Jahre v.u.Z.
Apries (= Hophra) 19 Regierungsjahre 589-570 Jahre v.u.Z.
Amasis 44 Regierungsjahre 570-526 Jahre v.u.Z.
Psammetich III. l Regierungsjahre 526-525 Jahre v.u.Z.
Kambyses erobert Ägypten Mai/Juni 525
Passt diese Chronologie mit der bereits behandelten für die neubabylonische Zeit
zusammen, oder mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft, so wie sie
beispielsweise im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel und Einsichten
beschrieben wird?
Die schon erwähnten vier Synchronismen zur ägyptischen Chronologie schaffen
Klarheit:
(1) 2. Könige 23:29: In seinen (König Josias) Tagen kam Pharao
Necho, der König von Ägypten, gegen den König von Assyrien an den
Strom Euphrat herauf, und König Josia ging ihm dann entgegen; er
aber brachte ihn bei Megiddo zu Tode, sobald er ihn sah.
Hier wird deutlich gesagt, dass König Josia von Juda während der
Herrschaft des Pharao Necho von Ägypten bei Megiddo starb.
Gemäß der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft starb Josia um 629 v.u.Z.
(siehe
Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 840).
Nechos Herrschaft begann aber erst 19 Jahre danach, im Jahr 610 v.u.Z.
Josia starb also nicht im oder um das Jahr 629 v.u.Z., sondern 20 Jahre
später, im Jahr 609.
(2) Jeremia 46:2: Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao Nechos, des
Königs von Ägypten, der sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den
Nebukadrezar, der König von Babylon, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes
Josias, des Königs von Juda, besiegte.
Diese Schlacht im 4. Jahr Jojakims wird von der Wachtturm-Gesellschaft auf das
Jahr 625 v.u.Z. gelegt (siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 269, Fußnote
u), was sich wiederum nicht mit der zeitgenössischen Chronologie Ägyptens in
Einklang bringen lässt.
Falls aber die Schlacht bei Karkemisch 20 Jahre später stattfand, im
Antrittsjahr Nebukadnezars, also im Juni 605 v.u.Z., gemäß den Beweisketten, die
alle aufgezeigt wurden, so wäre das genau in Einklang mit der Regierungszeit
Nechos (610-595 v.u.Z.).
(3) Jeremia 44:30: Dies ist, was Jehova gesprochen hat: "Siehe, ich gebe Pharao
Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer,
die ihm nach der Seele trachten, so wie ich Zedekia, den König von Juda, in die
Hand Nebukadnezars gegeben habe, des Königs von Babylon, seines Feindes, und
dessen, der ihm nach der Seele trachtete."
Wie der Kontext zeigt (von Vers l an), wurden diese Worte nicht lange nach der
Zerstörung Jerusalems und seines Tempels gesprochen, nachdem die Überbleibsel
der jüdischen- Bevölkerung im Anschluss an die Ermordung Gedaljas nach Ägypten
geflohen waren.
Ägypten wurde zu jener Zeit von Pharao Hophra oder Apries, wie Herodot ihn
nennt, beherrscht.
Wenn Apries Herrscher über Ägypten war, als die Juden dorthin flohen, kurze Zeit
nach der Zerstörung Jerusalems, dann kann diese Zerstörung nicht im Jahr 607
v.u.Z. stattgefunden haben, denn Apries begann erst 589 v.u.Z. zu herrschen
(siehe Obenstehende Tabelle).
Nimmt man hingegen für die Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 v.u.Z. an, so
passt das gut zu der für ihn historisch belegten Regierungszeit: 589-570 v.u.Z.
(4) B. M. 33041: Wie schon erwähnt, bezieht sich dieser Text auf einen Feldzug
gegen König Amasis ([Ama]-a-su) im 37. Jahr Nebukadnezars.
Nach der Übersetzung von A. L. Oppenheim heißt es in diesem kargen Textfragment
unter anderem: "... (im) 37. Jahr mar(schierte) Nebukadnezar, König von Bab(ylon),
(gegen) Ägypten [Misir], um zu kämpfen. (Ama)sis [Text:(...)-a?-su] von Ägypten
(rief seine A)rm(ee) ...(...)ku aus der Stadt Putu-Iaman ... entfernte Gegend
die (auf Inseln gelegen) mitten im Meer ...".
Der Text weist starke Beschädigungen auf, zeigt aber klar, dass der Feldzug im
37. Jahr Nebukadnezars stattfand.
Der Name des Pharao ist nur teilweise lesbar, doch die erhalten gebliebenen
Zeichen passen anscheinend einzig auf Amasis und keinen anderen König der 26.
Dynastie.
Die Wachtturm-Gesellschaft legt das 37. Jahr Nebukadnezars auf das Jahr 588/587
v.u.Z. (Hilfe zum Verständnis der Bibel, Seite 44 zusammen mit Berichtigung auf
Seite 1618), doch zu dieser Zeit herrschte Apries (siehe Tabelle).
Handelte es sich andererseits bei Nebukadnezars 37. Jahr um das Jahr 568/567
v.u.Z., wie es das astronomische Tagebuch VAT 4956 nachweist und all die anderen
bereits aufgezeigten Beweislinien, so stimmt das hervorragend mit der
Regierungszeit des Amasis überein (570-526 v.u.Z.).
Folglich stimmt nicht ein einziger der vier Synchronismen zu der unabhängig
gesicherten Chronologie Ägyptens mit der Chronologie mit unserer aktuellen
Lehrmeinung überein.
Deren Rechnung weicht durchgängig um etwa 20 Jahre von der anderen ab.
Interessanterweise sind aber alle vier Synchronismen völlig mit den Daten in
Übereinstimmung, die man mit Hilfe der besprochenen anderen Beweislinien erhält.
Mit den Zeitgleichheiten zur ägyptischen Chronologie haben wir also eine klare
Beweislinie, die auf 587 v.u.Z. als das gesicherte Jahr der Zerstörung
Jerusalems verweist.
Anhand der unabhängig gesicherten Chronologie der zeitgenössischen ägyptischen
Könige lässt sich die neubabylonische Chronologie ganz besonders gut prüfen, da
beide durch vier Synchronismen miteinander verbunden sind, drei davon aus der
Bibel.
Diese Zeitgleichheiten sind von größter Bedeutung, denn die Gültigkeit der
zeitgenössischen Chronologie Ägyptens ist unabhängig von den Chronologien der
anderen Völker jener Zeit nachgewiesen worden.
Ein Vergleich mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft dagegen weist
durchgehend eine Differenz von etwa 20 Jahren auf.
Alle vier Zeitgleichheiten mit der ägyptischen Chronologie widerlegen das Jahr
607 v.u.Z. als Datum der Zerstörung Jerusalems und bekräftigen einmal mehr das
Jahr 587/586 v.u.Z. als das korrekte Datum.
Die Beweiskraft dieses gesamten Materials ist überwältigend und schlüssig.
Nehmen wir einmal an, die Daten des Berossos über die Regierungszeiten der
neubabylonischen Könige enthielten einen Fehler von 20 Jahren, wie die
Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft das fordert.
Ist es aber wirklich wahrscheinlich, dass Schreiber, die zu Zeiten des
neubabylonischen Reichs tätig waren, die Länge der Regierungszeiten von Königen,
unter deren Herrschaft sie lebten, nicht wussten, insbesondere wenn man
berücksichtigt, dass diese Regierungsjahre die Funktion von Kalenderjahren
hatten, nach denen man Ereignisse datierte?
Hätten sie einen so abwegigen Fehler tatsächlich begangen, wie konnten dann die
zeitgenössischen Schreiber Ägyptens denselben Fehler machen und dieselben 20
Jahre verschwinden lassen, wenn sie Totenstelen und andere Urkunden beschrieben?
Seltsamerweise müssen auch die babylonischen Astronomen denselben "Fehler"
gemacht haben, als sie das Datum auf den Text VAT 4956 setzten, wobei sie nicht
nur das Regierungsjahr änderten, sondern auch noch den Namen des regierenden
Königs - es sei denn, die Änderungen wären später von Schreibern der
Seleukidenzeit absichtlich vorgenommen worden, wie es die Wachtturm-Gesellschaft
behauptet.
Noch unglaublicher erscheint aber der Gedanke, die Schreiber und Astronomen
könnten jede Bezugnahme auf 20 Jahre der neubabylonischen Epoche aus den Texten
vor dieser Zeit entfernt haben, was im Fall des ältesten Tagebuchs, B. M. 32312,
deutlich wird, demgemäß das 16. Jahr Schamasch-schuma-ukins das Jahr 652/651
v.u.Z. war und nicht 672/671 v.u.Z., wie es nach der Chronologie der
Wachtturm-Gesellschaft nötig wäre.
Der aufsehenerregendste "Zufall" aber ist dieser:
Zehntausende datierter Urkunden aus Handel und Verwaltung der neubabylonischen
Zeit sind ausgegraben worden, die jedes Jahr dieser Epoche belegen, nur die 20
Jahre nicht, die die Wachtturm-Gesellschaft
so gern gesehen hätte; aus diesen Jahren wurde keine einzige Tontafel gefunden.
Und wieder ist es äußerst seltsam (gemäß dieser Logik), dass es sich bei diesen
20 Jahren genau um dieselben Jahre handelt, die durch eine Serie von weiteren
"Fehlern" der Abschreiber in Babylon und Ägypten sowie der späteren Kopisten und
Historiker verloren gingen.
Entweder hat über mehrere Jahrhunderte hinweg eine internationale Übereinkunft
bestanden, diese 20 Jahre aus der Geschichte auszulöschen - oder diese Jahre hat
es nie gegeben!
Bestand tatsächlich je eine derartige "Verschwörung", dann war sie so
erfolgreich, dass es unter all den Zehntausenden von Tontafeln, die in Babylon
ausgegraben wurden, nicht eine gibt, nicht einmal eine einzige Zeile in ihnen,
die darauf hingewiesen hätte, dass es diese 20 Jahre gab.
Wir können daher als gesichert annehmen, dass die Chronologie der
Wachtturm-Gesellschaft eindeutig falsch ist.
In einem Artikel über Chronologie, der im Watch Tower vom 15. Juli 1922
erschien, unter dem Titel "Der feste Strang der Chronologie", wird die Stärke
einer Chronologie auf Seite 217 ausgezeichnet beschrieben:
Wenn ein Datum durch mehrere Beweislinien gestützt wird, dann steht es als
gesichert fest.
Das wissenschaftliche Gesetz der Wahrscheinlichkeiten verleiht den einzelnen
Strängen der Chronologie durch ihren Zusammenhalt eine viel größere Festigkeit,
als dies mehrere Beweislinien für sich allein insgesamt je tun könnten.
Auf diese Gesetzmäßigkeit verlässt man sich in wichtigen Fragen uneingeschränkt.
Gibt es nämlich für einen Sachverhalt nur einen einzigen Indizienbeweis, so
könnte es sich auch um einen Zufall handeln; liegen zwei Beweise vor, so kann
man ihn fast sicher als wahr annehmen; und gibt es mehr als zwei Beweise, so ist
es gewöhnlich unmöglich, dass es sich um einen Zufall handelt oder dass der
Sachverhalt nicht der Wahrheit entspricht.
Liegen zusätzlich noch andere Beweise vor, so wird aus der Wahrscheinlichkeit
feststehende Gewissheit.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der vierzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 15. Dezember 2005 01:27:03:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„In der Bibel heißt es, daß die Liebe der meisten erkalten wird, und so ist es.
[Matth. 24:12]
Wir hatten unsere Freude daran, samstags in die Stadt zu gehen und einzukaufen.
Vielen Leuten macht das Einkaufen keinen Spaß mehr."
Dann streckte er sich ein wenig und sagte:
„Als ich drei oder vier Jahre alt war, schickte mich meine Mutter in eine
Konditorei.
Als ich für die Kekse, die ich gekauft hatte, bezahlen sollte, gab ich dem
Ladeninhaber in meiner kindlichen Einfalt eine alte Feder mit abgebrochener
Spitze.
Er nahm sie entgegen, als ob dies der rechte Preis dafür sei, und er gab mir
meine Kekse, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Dann gingen wir Kinder aus dem Laden hinaus und verteilten die Kekse
untereinander.
Wo hört man heute von Ladeninhabern, die so etwas tun?
Mit dieser Art von Güte ist es heute fast vorbei.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
#############################################
Der Wachtturm, 15. Mai 1995, S. 17
An den Ergebnissen gemessen, kann kein Zweifel bestehen, daß Bruder
Russell und seinen Gefährten in ihren Bemühungen von Jehovas heiligem Geist
geleitet wurden. Es erwies sich, daß sie mit dem treuen und verständigen Sklaven
gleichzusetzen waren. ... Es ist wirklich dem heiligen Geist zuzuschreiben, daß
die Wahrheit auf Grund der demütigen
Anstrengungen Bruder Russells und seiner Gefährten im Einklang mit
Jesu Verheißung wie nie zuvor erstrahlte. (Johannes 16:13). Jene gesalbten
Bibelforscher bewiesen, daß sie tatsächlich zur Klasse des treuen und
verständigen Sklaven gehörten, deren Auftrag es ist, an die Hausknechte des
Herrn geistige Speise auszuteilen.
Der Wachtturm, 1. August 1956
Da dem „treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut
worden sind, laßt uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache
so ansehen, daß, was immer der ‚treue Sklave' tut, zu unserem Guten gereicht.
Der Sklave erfüllt damit seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk
Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen
den Sklaven ist Rebellion gegen Gott.
Der Wachtturm", 01. Oktober 1973, Seite 593
„Nur diese Organisation wirkt im Interesse des Vorhabens Jehovas und zu
seiner Lobpreisung. Nur für sie ist Gottes heiliges Wort, die Bibel, kein
versiegeltes Buch... Wahre Christen schätzen es daher sehr, mir der einzigen
Organisation auf der Erde verbunden zu sein, die die ,tiefen Dinge' Gottes
versteht."
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation
in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame
Kraft geleitet wird. (Sach. 4:6) Nur diese Organisation wirkt im Interesse des
Vorhabens Jehovas
„Der Wachtturm", 15. Mai 1981, Seite 19
„Es besteht kein Zweifel, daß wir alle zum Verständnis der Bibel Hilfe
brauchen.
Wir können die notwendige biblische Anleitung nicht außerhalb der Organisation
des ,treuen und verständigen Sklaven' finden..."
Der Wachtturm", 15. Januar 1968, Seite 43
„Aus diesem Grunde kann die Bibel getrennt von der sichtbaren Organisation
Jehovas, nicht richtig verstanden werden..."
„Der Wachtturm", 15. Januar 1968, Seite 47
„Beeile dich, Gottes sichtbare theokratische Organisation, die seinen König
Jesus Christus vertritt, herauszufinden. Das ist zur Bewahrung des Lebens
unerläßlich. Wenn du sie dann herausgefunden hast, solltest du sie in jeder
Hinsicht akzeptieren..."
Zum Predigtdienst befähigt", Ausgabe 1957, Seite 156
„Wenn wir Jehova und die Organisation seines Volkes lieben, werden wir nicht
mißtrauisch sein, sondern werden, wie die Bibel sagt, ,alles glauben', nämlich
alles, was Der Wachtturm darreicht..."
Der Wachtturm", 01. Oktober 1987, Seite 10
„Wenn du aufhörst, dich von Jehovas Vorkehrungen zu ernähren, wirst du,
sobald du stirbst, für immer tot sein..."
„Der Wachtturm", 01. April 1986, Seite 31
„Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die
Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener
biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten..."
Wacht-Turm Dezember 1910, Seiten 218, 219
Wenn die sechs Bände Schrift-Studien praktisch eine nach den Gegenständen
eingerichtete Bibel sind, mit den biblischen Beweisstellen versehen, so möchten
wir die Bände wohl „eine Bibel in arrangierter Form" nennen. Das heißt, sie sind
nicht nur Kommentare zur Bibel, sondern sie sind praktisch die Bibel selbst, da
kein Verlangen besteht, irgend eine Lehre oder einen Gedanken nach individuellem
Wunsch zu bilden, oder auf individuelle Weisheit zu gründen, sondern die ganze
Sache nach der Richtschnur des Wortes Gottes darzustellen. Wir halten es daher
für richtig, dieser Art des Lesens, dieser Art der Unterweisung, dieser Art von
Bibelstudium zu folgen. Ferner, wir finden nicht nur, daß die Leute den
Göttlichen Plan nicht sehen können, wenn sie die Bibel allein studieren, sondern
wir sehen auch, daß, wenn jemand die Schrift-Studien beiseite legt, nachdem er
sie gebraucht hat, nachdem er wohl bekannt mit ihnen geworden ist, nachdem er
sie zehn Jahre gelesen hat, wenn er sie dann beiseite legt, und sie ignoriert
und zur Bibel allein geht, obwohl er seine Bibel zehn Jahre lang verstanden hat,
unsere Erfahrung zeigt, daß er binnen zwei Jahren in die Finsternis geht. Auf
der anderen Seite, wenn er nur die Schrift-Studien mit ihren Hinweisen gelesen
hätte, und hätte nicht eine Seite der Bibel als solche gelesen, so würde er am
Ende der zwei Jahre im Licht sein, das Licht der Heiligen Schrift besitzen.
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WT 2000 15. 2. S. 29 Kyrillos Lukaris — Ein Mann, dem die Bibel lieb und teuer
war ***
Wieder einmal hatten die herrschenden Geistlichen Bemühungen unterdrückt, dem
Volk Gottes Wort näherzubringen.
Sie brachten mit aller Gewalt eine Stimme zum Schweigen, die auf verschiedene
Irrtümer ihrer unbiblischen Glaubensansichten aufmerksam gemacht hatte. Sie
gehörten zu den schlimmsten Feinden der Religionsfreiheit und der Wahrheit.
Leider tritt eine solche Haltung noch heute in verschiedenen Formen zutage.
Dies ist ein ernüchterndes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Geistliche
Intrigen spinnen, die die Gedankenfreiheit und die freie Meinungsäußerung
behindern.
WT 2002 1. 5. S. 16 Jehova hasst Treulosigkeit ***
Sind wir persönlich auf der Hut, damit 'keine Ungerechtigkeit auf unseren
Lippen zu finden' ist?
Können beispielsweise unsere Familienangehörigen dem, was wir sagen, wirklich
vertrauen?
Können das unsere Glaubensbrüder und -schwestern in der Versammlung?
Nur zu leicht könnte man sich angewöhnen, seine Worte so zu formulieren, dass
sie an sich zwar korrekt sind, andere aber dennoch bewusst dadurch irregeführt
werden.
Oder vielleicht übertreibt man oder verschweigt in Geschäftsangelegenheiten
gewisse Einzelheiten. Würde Jehova das nicht merken?
Und würde er, wenn wir so vorgingen, von unseren Lippen Schlachtopfer des
Lobpreises annehmen?
Göttliche Aussagen widersprechen sich nicht (1. Korinther 14:33).
Göttliche Aussagen verändern sich nicht (Jakobus 1:17, 1. Samuel 15:29, Hebräer
6:9).
1877 - „Das Ende dieser Welt"; das Ende des Evangeliumszeitalters und der Beginn
des tausendjährigen Zeitalters, das näher ist, als die meisten Menschen
vermuten; tatsächlich sind wir bereits in die Übergangsperiode eingetreten, die
eine Zeit großer Drangsal sein soll, wie sie noch nie da war, seit es eine
Nation gibt. Dan. 12:3.
(N.H. Barbour und C.T. Russell, Three Worlds, and the Harvest of This World,
Seite 17).
1879 - Christus kam 1874 in der Rolle eines Bräutigams . . . zu Beginn der
Erntezeit.
(Watchtower, Oktober 1879, Seite 4)
1880 - Wir brauchen hier nicht die Beweise zu wiederholen, daß die „siebente
Trompete" 1840 n.Chr. zu ertönen begann und weiter ertönen wird bis zum Ende der
Drangsalzeit und dem Ende der „Heidenzeit" im Jahre 1914 n.Chr. Und daß es die
Drangsal dieses „großen Tages" ist, die hier symbolisch die Stimme des Erzengels
genannt wird, wenn die Erlösung des fleischlichen Israels beginnt. „Zu der Zeit
wird Michael aufstehen, der große Fürst (Erzengel), der für die Kinder deines
Volkes steht, und es wird eine Zeit der Drangsal geben, wie es noch nie eine
gab, seit eine Nation besteht." Dan. xii. 1. Wir werden hier auch nicht wieder
den schlüssigen biblischen Beweis dafür liefern, daß unser Herr 1874 zu seiner
Braut kam und ein noch nie dagewesenes Werk als Schnitter der Erstlingsfrüchte
dieses Evangeliumszeitalters durchführt.
(Zion's Watchtower, November 1880, Seite 1)
1886 - Die Aussicht auf den Beginn des neuen Jahres hat einige sehr
ermutigende Merkmale. Äußere Beweise sind, daß das Aufstellen der Heerscharen
für die Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, seinen Fortgang
nimmt, während der Kampf beginnt . . . Die Zeit für den Messias ist gekommen,
die Herrschaft über die Erde anzutreten und die Bedrücker und Verderber der Erde
zu besiegen (Offb.
19:15 und 11:17, 18); als Vorbereitung auf den ewigen Frieden auf der einzig
festen Grundlage von Gerechtigkeit und Wahrheit.
(Zion's Watchtower, Januar 1886; Watchtower Reprints I, Seite 817)
1888 In diesem Kapitel liefern wir den biblischen Nachweis, daß das völlige
Ende der Zeiten der Heiden (Nationen), d.i. das volle Ende ihrer Herrschaft, mit
dem Jahre 1914 erreicht sein wird; und daß dieses Datum die äußerste Grenze der
Herrschaft unvollkommener Menschen sein wird. Und wem dies als eine in der
Schrift fest begründete Thatsache nachgewiesen ist, der wird auch erkennen, daß
dadurch Folgendes bewiesen ist: Erstens, daß dann das Königreich, für welches
unser Herr uns beten lehrte: „Dein Königreich komme," volle und universelle,
weltenweite, Herrschaft erreicht haben und „aufgerichtet" oder auf Erden
festbegründet sein wird.
(Die Zeit ist herbeigekommen, 1888, Seite 73)
1889 - Man verwundere sich daher nicht, wenn wir in den nachfolgenden
Kapiteln Beweise beibringen, daß das Aufrichten des Königreiches Gotes schon
angefangen habe, daß in der Prophezeiung aufgezeichnet stehe, daß das Jahr 1878
die Zeit sei, da die Ausübung seiner Macht beginnen sollte, und daß die
„Schlacht des großen Tages Gottes des Allmächtigen" (Offb. 16:14), die im Jahre
1914 zu Ende gehen soll, bereits angefangen hat.
(Schriftstudien, Band 2, Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1889, Seite 97. In
der Ausgabe von 1915 wird „1914 n.Chr." auf „1915 n.Chr." geändert)
1889 - Hier liefern wir den Beweis, daß von der Erschaffung Adams bis (aber
nicht einschließlich) 1873 n.Chr. sechstausend Jahre vergingen. Und obwohl die
Bibel keine direkte Aussage enthält, daß das siebente Jahrtausend die Epoche der
Herrschaft Christi, der große Sabbattag der Wiederherstellung der Welt, sein
wird, steht doch die ehrwürdige Tradition nicht ohne vernünftige Grundlage da.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 39)
1889 - Wenn daher die siebente Tausendjahrperiode der Weltgeschichte eine
Epoche sein wird, die besonders als die Periode der Herrschaft Christi
bezeichnet ist, werden wir beweisen, daß wir uns bereits in ihr befinden, indem
wir zeigen, daß sie 1873 begann.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 40)
1889 - In den kommenden 26 Jahren werden alle gegenwärtigen Regierungen
besiegt und aufgelöst sein.
(C.T. Russell, Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite. 98-99)
1889 - In diesem Kapitel legen wir die biblischen Beweise vor, die zeigen,
daß sechstausend Jahre seit der Erschaffung Adams 1872 n.Chr. zu Ende gingen;
und daß wir daher seit 1872 n.Chr. chronologisch ins siebente Jahrtausend oder
Millennium eingetreten sind.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 33)
1889 - Erinnere dich, daß die vierzig Jahre der Ernte unter den Juden im
Oktober 69 n.Chr. endeten, worauf der völlige Sieg über diese Nation erfolgte;
und daß gleichermaßen die vierzig Jahre der Ernte im Evangeliumszeitalter
Oktober 1914 enden werden, und daß darauf in gleicher Weise unmittelbar der Sieg
über die sogenannte „Christenheit" zu erwarten ist.
(Studies in the Scriptures, Band 2, Seite 245)
1894 - Vor siebzehn Jahren sagten die Leute in bezug auf die in Millennial
Dawn vorgelegten Merkmale, sie scheinten in vieler Hinsicht vernünftig zu sein,
aber sicher könnten solche radikalen Veränderungen nicht zwischen jetzt und dem
Ende des Jahres 1914 eintreten: wenn wir bewiesen hätten, daß sie in einem oder
zwei Jahrhunderten kämen, so sei das viel wahrscheinlicher. Welche Änderungen
sind seither eingetroffen, und welche Geschwindigkeit wird täglich erreicht?
„Das Alte vergeht schnell und das Neue kommt." Jetzt, angesichts der neueren
Arbeitskämpfe und der drohenden Anarchie, schreiben uns unsere Leser, weil sie
wissen möchten, ob in dem Datum 1914 kein Fehler steckt. Sie sagen, sie könnten
nicht erkennen, wie sich die gegenwärtigen Verhältnisse unter der Belastung noch
so lange halten können. Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir
könnten es auch nicht, selbst wenn wir wollten. Es sind, so glauben wir, Gottes
Daten, nicht unsere.
Aber behaltet im Sinn, daß 1914 nicht das Datum für den Beginn, sondern für das
Ende der Drangsalzeit ist.
(Zion's Watchtower, Can It Be Delayed until 1914? C. T. Russell, 15.Juli 1894,
Auch in: Watchtower, Reprints, 1894, Seite 1677)
1894 - Ein paar weitere Jahre werden das gegenwärtige System der Dinge
auflösen, und dann wird die gezüchtigte Welt vor den konkreten Verhältnissen des
aufgerichteten Königreiches Gottes stehen. Und doch ist es der Lauf der Kirche,
in dem dazwischenliegenden Zeitraum vollendet zu werden.
(Watchtower, 1894, Seite 56,)
1894 - Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten es auch
nicht, selbst wenn wir wollten. Es sind, so glauben wir, Gottes Daten, nicht
unsere. Aber behaltet im Sinn, daß 1914 nicht das Datum für den Beginn, sondern
für das Ende der Drangsalzeit ist.
(Watchtower 15.Juli 1894, Seite 266; Seite 1677 Reprints)
1897 - Das Maß beträgt 3416 Zoll, die für 3416 Jahre stehen . . . Diese
Berechnung erweist 1874 n.Chr. als den Beginn der Zeit der Drangsal.
(Russell, Studies in the Scriptures: Thy Kingdom Come, Band 3, Seite 342,
Ausgabe 1897 [Die Ausgabe von 1916 änderte dies: „Wir finden, daß es 3457
Zoll sind, die für 3457 Jahre stehen . . . So bezeugt die Pyramide, daß Ende
1914 der Anfang der Drangsalzeit sein wird . . ."] Beachte: Das Maß war die
Länge eines inneren Korridors, der in der Pyramide entdeckt wurde. Es besteht
kein Bezug zur Bibel.)
1897 - Völlige Vernichtung der „bestehenden Mächte" dieser gegenwärtigen
bösen Welt — politisch, finanziell, kirchlich — um die Zeit des Endes der
Heidenzeiten Oktober 1914 n.Chr.
(C.T. Russell, Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 622)
1897 - Unser Herr, der ernannte König, ist nun seit Oktober 1874 n.Chr.
gegenwärtig . . .
und die formelle Einsetzung in sein königliches Amt fand April 1878 n.Chr.
statt.
(Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 621)
1897 - Destillereien, Brauereien, Salons, Bordelle, Billiardsäle, alle diese
zeitraubenden und den Charakter verderbenden Geschäfte werden aufhören; und ihre
Knechte werden etwas zu tun erhalten, das sich für sie und andere zum Segen
auswirkt. Und so wird auch der Bau von Kriegsschiffen, die Herstellung von
Munition für Krieg und Verteidigung aufhören, und Armeen werden aufgelöst. Das
neue Königreich wird dies alles nicht gebrauchen, es wird über reichlich Macht
verfügen, summarisch Recht in der Bestrafung von Übeltätern auszuüben . . . Das
Bank- und Brokergeschäft und andere ähnliche Beschäftigungen, unter den
gegenwärtigen Bedingungen sehr nützlich, werden keinen Ort mehr finden, denn
unter den neuen Verhältnissen wird von der menschlichen Rasse verlangt werden,
jeden anderen als Mitglied einer einzigen Familie zu behandeln, und
Privatkapital und Kredite werden der Vergangenheit angehören. Vermieter und
Immobilienvertreter werden ebenfalls eine neue Beschäftigung finden, weil der
neue König jetzt gültige Verträge und Urkunden nicht mehr anerkennen wird . . .
daß nämlich bei den heutigen Annehmlichkeiten, wenn alle Leute systematisch und
weise an die Arbeit gestellt werden, für jeden einzelnen nicht mehr als drei
Stunden Arbeit pro Tag nötig wären.
(Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 633-635)
1902 - In Anbetacht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der
Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige
Ende der Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des
Königreiches Gottes gegen Ende des Jahres 1914 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1902, Seite 99)
1903 - Wenn Uranus und Jupiter 1914 im menschlichen Zeichen des Wassermanns
in Konjunktion stehen, wird die lange verheißene Ära einen guten Anfang im Werke
gemacht haben, den Menschen dahingehend zu befreien, seine eigene Erlösung zu
bewirken, und sie wird die schließliche Verwirklichung der Träume und Ideale
aller Poeten und Weisen in der Geschichte gewährleisten.
(Watchtower, 1.Mai 1903, Seite 130-131; Seite 3184 Reprints)
1904 - Gemäß unseren Erwartungen wird die Belastung der großen Zeit der
Drangsal bald auf uns liegen, irgendwann zwischen 1910 und 1912, und sie wird in
dem Ende der Heidenzeiten im Oktober 1914 gipfeln.
(The New Creation, Studies in the Scriptures, Band 6, 1904, Seite 579)
1908 - In Anbetracht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der
Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige
Ende der Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des
Königreiches Gottes gegen Ende des Jahres 1914 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1908, Seite 99)
1908 - Es stimmt, es heißt große Dinge zu erwarten, zu behaupten, wie wir es
tun, daß innerhalb der kommenden sechsundzwanzig Jahre alle gegenwärtigen
Regierungen besiegt und aufgelöst sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1908, Seite 99)
1914 - Selbst wenn die Zeit unserer Veränderung nicht innerhalb von zehn
Jahren käme, was wollten wir mehr? Sind wir nicht ein gesegnetes, glückliches
Volk? Ist unser Gott nicht treu? Wenn jemand etwas Besseres kennt, so soll er es
ergreifen. Wenn jemand von euch jemals etwas Besseres findet, so hoffen wir, daß
er es uns mitteilen wird.
(Watchtower, 15.Dezember 1914, Seite 376.)
1914 - Beim Studium des Wortes Gottes haben wir die 2520 Jahre berechnet, die
sieben symbolischen Zeiten, ab jenem Jahr 606 v.Chr., und haben gefunden, daß
sie bis Oktober 1914 gingen, so nah wir sie berechnen konnten. Wir haben nicht
eindeutig gesagt, dies sei das Jahr.
(Watchtower, 1.November 1914, Seite 325)
1914 - Es ist zwar möglich, daß Harmagedon im nächsten Frühjahr beginnt, aber
es wäre reine Spekulation, zu sagen zu versuchen, wann. Wir sehen jedoch, daß
Parallelen zwischen dem Ende des jüdischen Zeitalters und dem
Evangeliumszeitalter bestehen. Diese Parallelen scheinen auf das vor uns
liegende Jahr zu weisen, insbesondere auf die ersten Monate.
(Watchtower, 1.September 1914, Seite 5527 Reprints)
1914 - Es besteht für Bibelforscher absolut kein Grund, zu bezweifeln, daß
die Vollendung dieses Evangeliumszeitalters nun unmittelbar bevorsteht und daß
es, wie die Schrift vorhersagt, in einer großen Zeit der Drangsal enden wird,
wie es eine solche nicht gegeben hat, seit eine Nation besteht. Wir sehen, wie
die Teilnehmer dieser großen Krise sich zusammenrotten . . . Die große Krise,
der große Konflikt, symbolisch als Feuer dargestellt, der die kirchlichen Himmel
und die gesellschaftliche Erde aufzehren wird, ist sehr nahe.
(Watchtower, 1.Mai 1914, Seite 5450 Reprints)
1915 - Der gegenwärtige große Krieg in Europa ist der Beginn des Harmagedon
der Schriften (Offb. 19:16-20). Er wird in den vollständigen Sieg über alle
Systeme des Irrtums münden, die so lange das Volk Gottes bedrückt und die Welt
getäuscht haben. Wir glauben, daß der gegenwärtige Krieg nicht mehr viel länger
dauern kann, bis Revolutionen ausbrechen.
(C.T. Russell, Pastor Russell's Sermons, Seite 676)
1915 - Hier liefern wir den Beweis, daß von der Erschaffung Adams bis (aber
nicht einschließlich) 1873 n.Chr. sechstausend Jahre vergingen. Und obwohl die
Bibel keine direkte Aussage enthält, daß das siebente Jahrtausend die Epoche der
Herrschaft Christi, der große Sabbattag der Wiederherstellung der Welt, sein
wird, steht doch die ehrwürdige Tradition nicht ohne vernünftige Grundlage da.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 39)
1915 - Wenn daher die siebente Tausendjahrperiode der Weltgeschichte eine
Epoche sein wird, die besonders als die Periode der Herrschaft Christi
bezeichnet ist, werden wir beweisen, daß wir uns bereits in ihr befinden, indem
wir zeigen, daß sie 1873 begann.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 40)
1915 - Erstens, daß dann das Königreich, für das unser Herr uns beten lehrte:
„Dein Reich komme," anfangen wird, die Herrschaft an sich zu nehmen und
„aufgerichtet" oder auf Erden festgegründet zu werden.
(Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1915, Seite 73)
1915 - In Anbetracht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der
Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige
Ende der Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des
Königreiches Gottes gegen Ende des Jahres 1915 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 99)
1915 - Man verwundere sich daher nicht, wenn wir in den nachfolgenden
Kapiteln Beweise beibringen, daß das Aufrichten des Königreiches Gotes schon
angefangen habe, daß in der Prophezeiung aufgezeichnet stehe, daß das Jahr 1878
die Zeit sei, da die Ausübung seiner Macht beginnen sollte, und daß die
„Schlacht des großen Tages Gottes des Allmächtigen" (Offb. 16:14), die im Jahre
1915 zu Ende gehen soll, bereits angefangen hat.
(Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1915, Seite 97)
1915 - Wie jenes Datum im Vorbild — dreieinhalb Jahre nach Christi Tod — das
Ende aller besonderen Gunst gegenüber den Juden und den Anfang der Gunst
gegenüber den Heiden markierte, so erkennen wir, daß das Jahr 1881 n.Chr. das
Ende der „hohen Berufung" oder Einladung zu der diesem Zeitalter eigentümlichen
Segnung markierte — Miterben Christi und Teilhaber an der göttlichen Natur zu
werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 235)
1915 - So war es in dieser Erntezeit gleichfalls bis 1878 n.Chr.: die
Zeitvorhersage und die Tatsache der Gegenwart des Herrn, überzeugend wie hier
dargelegt, wenn auch weniger eindeutig, war unsere Botschaft. Seither hat sich
das Werk ausgeweitet, und die Sicht auf andere Wahrheiten ist leuchtender und
heller geworden; aber dieselbe Tatsache und dieselben Schriftstellen, die
dieselbe Zeit und Gegenwart lehren, stehen unangefochten und unumstößlich da.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 236)
1915 - Die Heidenzeiten beweisen, daß die gegenwärtigen Regierungen alle
gegen Ende des Jahres 1915 n.Chr. gestürzt werden müssen; und der oben erwähnte
Parallelismus zeigt, daß diese Zeitperiode exakt dem Jahre 70 n.Chr. entspricht,
das das Ende und den Sturz des jüdischen Gemeinwesens brachte.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 242)
1915 - Wir leben bereits im siebenten Millennium — seit Oktober 1872.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 363)
1915 - Die Schlacht von Harmagedon, in die dieser Krieg mündet, wird ein
großer Wettstreit zwischen Gut und Böse sein und den völligen und ewigen Sturz
des Bösen bedeuten und die ständige Aufrichtung des gerechten Königreiches des
Messias zum Segen der Welt . . . Unser Mitgefühl ist weit genug, um alle
einzuschließen, die sich an diesem schrecklichen Kampf beteiligen, wie unsere
Hoffnung breit und tief genug ist, alle in den großen Segen einzuschließen, den
unser Meister und sein tausendjähriges Königreich über die Welt zu bringen im
Begriff sind.
(Watchtower, 1.April 1915, Seite 5659 Reprints)
1915 - Nach unserem Verständnis hörte der allgemeine Ruf zum Miterbe mit
unserem Erlöser als Glieder der neuen Schöpfung Gottes im Jahre 1881 auf.
(The New Creation, Ausgabe 1915, Seite 95)
1916 - Die hier vorgestellte Bibelchronologie zeigt, daß die sechs großen
Tausendjahrtage, beginnend mit Adam, zu Ende gegangen sind, und daß der große
siebente Tag, die tausend Jahre der Herrschaft Christi, im Jahre 1873 begannen.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1916, Vorwort, Seite 2)
1916 - Wir sehen daher keinen Grund, zu bezweifeln, daß die Heidenzeiten im
Oktober 1914 endeten; und daß in ein paar weiteren Jahren ihr völliger
Zusammenbruch und die völlige Aufrichtung des Königreiches Gottes in den Händen
des Messias kommen werden.
(Watchtower, 1.September 1916, Seite 5950 Reprints)
1917 - Es gibt kein Vertun . . . Abraham sollte tatsächlich im Jahre 1925
sein verheißenes Erbe antreten.
(Watchtower, 15.Oktober 1917, Seite 6157 Reprints)
1917 - Das Frühjahr 1918 wird für die Christenheit einen Schmerzanfall
bringen, der sogar noch größer ist als der vom Herbst 1914 . . . Die Pein, die
auf das nominelle Zion kommen wird — die „Christenheit" . . . „Babylon"; und es
wird eine große und schmerzhafte Bürde sein — Eine Zeit der Drangsal, wie es
keine gab, seit eine Nation besteht.
(The Finished Mystery, Seite 62 [auf der Seite 2 als „posthumes Werk" von Pastor
Russell bezeichnet])
1917 - Zweifellos glaubte Satan, das tausendjährige Königreich sollte 1915
aufgerichtet werden . . . Wie dem auch sei, es gibt Beweise, daß das Königreichs
wahrscheinlich 1925 in Palästina aufgerichtet werden wird, zehn Jahre später,
als wir es einmal errechneten.
(The Finished Mystery, Seite 128)
1917 - Einige interessante Entwicklungen in Verbindung mit der Aufrichtung
des Königreiches mögen sich 1920 ergeben, sechs Jahre nach Beginn der großen
Drangsal.
Wäre das so, wäre es nicht befremdlich, wenn wir uns daran erinnern, daß die
Israeliten nach vierzigjähriger Wanderung in der Wüste nach weiteren sechs
Jahren das Land Kanaan in Besitz nahmen. Da diese Dinge noch immer in der
Zukunft liegen, können wir nur abwarten. Wir erwarten, daß das „Erdbeben" Anfang
kommt, und daß das „Feuer" im Herbst 1920 kommen wird.
[The Finished Mystery, 1917, Seite 178, Kommentare zu Offenbarung 11:13. [In der
Ausgabe von 1926 heißt es: „ das 'Feuer' zur rechten Zeit kommen wird."])
1917 - Und jede Insel entfloh. — Selbst die Republiken werden nicht zu
bestehen vermögen in diesem großen Erdbeben (englisch: im Herbst 1920
verschwinden). Und Berge wurden nicht gefunden. — Alle Königreiche der Erde
werden untergehen und in Anarchie vergehen.
(Das vollendete Geheimnis, 1917, Seite 333)
1917 - Pastor Russells Werk bestand im wesentlichen darin, die Christenheit
auf ihr kommendes Ende in der Zeit weltweiter Drangsal hinzuweisen. Es ist das
göttliche Gericht über die Nationen . . . Es wird keine Möglichkeit geben, der
Vernichtung zu entgehen, durch die Nationen . . . Die Drangsal ist beim
Heraufziehen des Tages Christi, dem Millennium, zu erwarten. Es ist der Tag der
Rache, der im Weltkrieg von 1914 begann und der 1918 wie ein wütender
Morgensturm losbrechen wird.
(The Finished Mystery, 1917, Seite 404)
1917 - Bis 1878 waren die Nominalkirchen in gewissem Sinne Gottes Heiligtum
oder Tempel gewesen; aber von da an sollte Er es, gipfelnd in 1918, mit einem
Streich oder durch eine Plage mit Irrlehren und Handlungen, die Er zuließ,
beseitigen. Die Kirche war die Stärke der Christenheit, das, worum sich ihre
Leben drehte und um das herum ihre Einrichtungen angelegt waren. Es war das
Begehren der Augen der Leute, das, was alle Christen liebten. Dennoch sollte
Gott die Entweihung offenkundig machen, die die Ekklesiologie in der
christlichen Kirche bewirkt hatte, und die Kirchenorganisationen veranlassen,
für Ihn tot zu sein, etwas Unreines, das man nicht berühren oder betrauern soll.
Und die „Kinder der Kirche" sollen durch das Schwert des Krieges, der Revolution
und der Anarchie umkommen und durch das Schwert des Geistes zu sehen veranlaßt
werden, daß sie ihre Hoffnung auf Leben auf geistiger Ebene verloren haben — daß
„die Tür verschlossen" ist.
(Studies in the Scriptures, Band 7, 1917, Seite 484)
1917 - Und nach dem Jahre 1918 (englisch: im Jahre 1918), wenn Gott die
Kirchen insgesamt und die Kirchenmitglieder zu Millionen vernichtet, da wird es
sein, daß Entronnene die Werke Pastor Russells bekommen werden und durch
dieselben die Bedeutung des Sturzes der „Christenheit" erfahren.
(Das vollendete Geheimnis, 1917, Seite 334)
1917 - Wie die fleischlich gesinnten Abtrünnigen vom Christentum, die die
Partei der Radikalen und der Revolutionäre ergreifen, sich über das Erbe der
Verwüstung freuen werden, das nach 1918 über die Christenheit kommt, so wird
Gott mit der erfolgreichen revolutionären Bewegung tun; sie wird völlig
vernichtet werden, „vollständig". Keine Spur von ihr wird in den Zerstörungen
der weltumfassenden Anarchie im Herbst 1920 übrigbleiben. (Offb. 2:7-13) (The
Finished Mystery, 1917, Seite 542, [In der Ausgabe von 1926 heißt es: „am Ende
der Drangsalzeit übrigbleiben"])
1917 - Die Vision des Propheten Hesekiel beschreibt das aufgerichtete
theokratische Königreich Gottes auf Erden, bürgerlich und religiös, geistig und
irdisch . . . Der Tempel . . . ist ein Vorbild und ein Symbol für die „besseren
Dinge, die kommen sollen", nachdem die Kriege, die Revolutionen und die Anarchie
der Zeit von 1914 bis
1925 vergangen sind.
(The Finished Mystery, 1917, Seite 569, [In der Ausgabe von 1926 heißt es: „der
Zeit der Drangsal vergangen sind"])
1920 - Eine einfache Berechnung dieser Jubeljahre bringt uns zu dieser
wichtigen Tatsache: Siebenzig Jubeljahre zu je fünfzig Jahren würde uns zu einer
Gesamtanzahl von 3500 Jahren bringen. Da diese Zeitperiode 1575 vor dem Jahre 1
beginnt, würde sie notwendigerweise im Herbst des Jahres 1925 zu Ende gehen, zu
welcher Zeit das Vorbild endet und das große Gegenbild beginnen muss. Was
sollten wir also zu jener Zeit erwarten? Im Vorbilde musste eine volle
Wiederherstellung stattfinden: daher muss das große Gegenbild den Beginn der
Wiederherstellung aller Dinge markieren. Das menschliche Geschlecht zum Leben
zurückzubringen ist es hauptsächlich, was wiedergebracht werden soll; und da
andere Schriftstellen der Tatsache bestimmt Ausdruck geben, dass eine
Auferstehung Abrahams, Isaaks Jakobs und anderer Treuen des alten Bundes
stattfinden wird, und dass diese die erste Gunsterweisung empfangen werden,
können wir erwarten, im Jahre 1925 Zeuge zu sein von der Rückkehr dieser treuen
Männer Israels aus dem Zustande des Todes, indem sie auferweckt und zur
vollkommenen Menschlichkeit wiederhergestellt sein werden, um gemacht zu werden
zu sichtbaren, gesetzlichen Vertretern der neuen Ordnung der Dinge auf Erden.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920, Seite 79)
1920 - Daher können wir vertrauensvoll erwarten, dass mit 1925 die Rückkehr
Abrahams, Isaaks, Jakobs und der glaubenstreuen Propheten des alten Bundes
eintreten wird.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920, Seite 81)
1920 - Auf das zuvor dargelegte Argument gestützt, dass also die alte Ordnung
der Dinge, die alte Welt, zu Ende geht und daher verschwindet, und dass die neue
Ordnung hereinbricht, und dass das Jahr 1925 die Auferweckung der treuen
Ueberwinder des alten Bundes und den Beginn der Wiederherstellung markiert, ist
es vernünftig zu schliessen, dass Millionen jetzt auf Erden lebender Menschen im
Jahre 1925 noch auf Erden sein werden. Sodann auf die Verheissungen, die in dem
Worte Gottes niedergelegt sind, gestützt, müssen wir zu dem positiven und
unbestreitbaren Schluss kommen, dass Millionen jetzt Lebender nie sterben
werden.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920 Seite 97)
1921 - Die „Zeit des Endes" umfaßt eine Zeitperiode von 1799 n.Chr., wie oben
angezeigt, bis zur Zeit des vollständigen Sturzes des Reiches Satans und der
Aufrichtung des Königreiches des Messias. Die Zeit der zweiten Gegenwart des
Herrn zählt, wie oben gesgt, ab 1874 n.Chr. Diese letztere Zeitperiode liegt
natürlich innerhalb der ersten und im letzteren Teil der Zeitperiode, die als
„Zeit des Endes" bekannt ist.
(The Harp of God, 1921, Seite 236)
1921 - In der biblischen Symbolsprache bedeutet eine Zeit ein Jahr von zwölf
Monaten zu jeweils dreißig Tagen oder 360 Tage. Jeder Tag steht für ein Jahr . .
. Hier werden nun dreieinhalb Zeiten von jeweils dreißig prophetischen Tagen
erwähnt, oder insgesamt 1260 prophetische Tage gleich 1260 Jahre. Sodann wurde
dem Propheten gezeigt, daß 1260 Jahre den Beginn der Zeit des Endes in der
Reihenfolge der symbolischen wilden Tiere bedeuten. 1260 Jahre ab dem Jahr 539
n.Chr. bringen uns in das Jahr 1799 — ein weiterer Beweis dafür, daß 1799 den
Beginn der „Zeit des Endes" markiert. Dies zeigt auch, daß wir die anderen
prophetischen Tage von Daniel ab 539 n.Chr. zählen müssen . . . Das Wichtigste,
auf das alle Prophezeiungen hinweisen und wonach die Apostel Ausschau hielten,
ist das zweite Kommen des Herrn. Es wird von Propheten als eine gesegnete Zeit
beschrieben. Daniel sagt dann: „Wohl dem, der ausharrt und 1335 Tage erreicht!"
(Daniel 12:12). Die hier Ausharrenden sind zweifellos diejenigen, an die die
Anweisung des Herrn erging, nach seiner Rückkehr Ausschau zu halten. Daher würde
dieses Datum, wenn verstanden, sicher die Zeit festlegen, wenn der Herr zu
seinem zweiten Erscheinen zu erwarten ist. Wenn wir dieselbe Regel anwenden, ein
Tag für ein Jahr, bringen uns
1335 Tage nach 539 n.Chr. ins Jahr 1874 n.Chr., wenn gemäß biblischer
Chronologie die zweite Gegenwart des Herrn zu erwarten ist. Wenn diese
Berechnung richtig ist, sollten wir ab dieser Zeit Beweise dafür zu finden in
der Lage sein, daß der Herr gegenwärtig ist.
(Harp of God, 1921, Seite 229-230.)
1921 - Der Herr benutzte die natürliche Ernte, um ein Bild von seiner Ernte
von Christen zu geben. Bei der jüdischen natürlichen Ernte war es üblich, eine
Nachlese zu halten, wenn die eigentliche Ernte vorüber war. Wir sollten daher
erwarten, eine Ernteperiode von 1878 bis 1918 zu finden, und danach eine
Zeitlang eine Nachlese, worauf wir hinweisen werden. Die Frage ist nun: Finden
wir im Evangeliumszeitalter eine Erntezeit nach 1874, die als Erfüllung der
Prophezeiung des Herrn dient? (Studies in the Scriptures, Band 7, 1921,
Seite 236.)
1921 Dasselbe Jahr, 1881, ist prophetisch als die Zeit für das schließliche
Zurückziehen der Gunst von den Kirchen markiert, einer Gunst, die ab 1878
zurückgezogen wurde — dem Jahr, in dem die Geistlichkeit als Vertreter des
göttlichen Wortes fallengelassen wurden und Pastor Russell sein Werk begann,
indem er 50.000 Exemplare von Object and Manner of the Lord's Return
verbreitete. 1878 wurde der Dienst für die Dinge Gottes, das Lehren der
biblischen Wahrheiten, von der Geistlichkeit genommen, die in ihrem
jahrhundertealten Dienst untreu geworden waren, und Pastor Russell übergeben. In
der Zwischenzeit, bis 1881, brachte der neue Diener die Dinge in Ordnung,
brachte die Wahrheiten der Bibel zur Darlegung in logische und biblische Form,
bis der letzte große Punkt der Vorbilder der hebräischen Stiftshütte bereit war.
Dann, 1881, wurde er Gottes Wächter für die gesamte Christenheit und begann sein
gigantisches Werk des Zeugnisses.
(Studies in the Scriptures, Band 7, 1921, Seite 386-387)
1921 - Die Schriften enthüllen eine vollständige Parallele zwischen dem
jüdischen und dem Evangeliumszeitalter. Diese Parallele besteht sowohl in bezug
auf die Zeit als auch auf die Ereignisse. Das jüdische Zeitalter endete mit
einer Ernte, die mit der Himmelfahrt unseres Herrn im Jahre 33 n.Chr. begann.
Der hier gebrauchte Begriff „Ernte" meint das Einsammeln des Überrestes der
Juden zu Christus. Jesu Aussage ist einfach, daß das Evangeliumszeitalter mit
einer Ernte enden wird und er während dieser Zeit gegenwärtig sei und das
Erntewerk leite. Auf der Erde bereitete Jesus dreieinhalb Jahre lang ab der Zeit
seiner Hingabe und Taufe die Juden für die Ernte jenes Zeitalters vor. Wir
sollten erwarten, in dieser Hinsicht eine Parallele zu der Ernte im
Evangeliumszeitalter zu finden, und wir finden sie auch. Wenn wir dreieinhalb
Jahre ab 1874 zählen, der Zeit seiner Gegenwart, so kommen wir auf 1878. Während
seiner Gegenwart von 1874 bis 1878 traf unser Herr Vorbereitungen für die Ernte
des Evangeliumszeitalters. Die jüdische Ernte umfaßte eine Zeitperiode von
vierzig Jahren und endete 73 n.Chr. Wir sollten daher erwarten, daß die
allgemeine Ernte des Evangeliumszeitalters 1918 endet.
(Harp of God, 1921, Seite 235-236)
1922 - Diese Zeitperiode muß 1925 enden. Wenn das Vorbild endet, muß das
Gegenbild beginnen; und daher ist 1925 eindeutig in der Bibel festgelegt. Jeder
denkende Mensch kann erkennen, daß ein großer Höhepunkt unmittelbar bevorsteht.
Die Bibel weist eindeutig darauf hin, daß der Höhepunkt der Sturz des Reiches
Satans und die vollständige Aufrichtung des messianischen Königreiches ist.
Dieser Höhepunkt wird 1925 erreicht und markiert den Beginn der Erfüllung der
lange verheißenen Segnungen des Lebens für die Menschen. Damit werden Millionen
Menschen, die jetzt auf der Erde leben, auch dann leben, und wer den gerechten
Gesetzen der neuen Einrichtung gehorcht, wird ewig leben. Daher kann
vertrauensvoll zu dieser Zeit gesagt werden, daß Millionen jetzt lebender
Menschen niemals sterben.
(Golden Age, 4.Januar 1922, Seite 217)
1922 - Unbestreitbare Tatsachen beweisen deshalb, daß die „Zeit des Endes" im
Jahre 1799 begann, daß des Hernn zweite Gegenwart 1874 begann, und daß die Ernte
darauf folgte und helleres Licht auf das Wort Gottes fiel.
(Wacht-Turm, Juni 1922)
1922 - Wir haben in der Chronologie zweifellos das, was man nur haben kann,
bezüglich der Daten 1874, 1914, 1918 und 1925 . . . Es war nach dieser
Berechnungsweise, daß die Daten 1874, 1914 und 1918 festgelegt wurden; und Gott
hat den Stempel seines Siegels über jegliche Erwartung einer Zeitrechnung
aufgedrückt. Welchen weiteren Beweis hätten wir noch nötig? Bei der Anwendung
desselben Maßstabes . . . fällt es uns nicht schwer, 1925, wahrscheinlich im
Herbst, als den Anfang des gegenbildlichen Jubeljahres festzulegen. 1925 kann
ebenso wenig bezweifelt werden, als wie das Jahr 1914.
(Wacht-Turm, August 1922)
1922 - Auf Grund solcher und so vieler Übereinstimmungen — im Einklang mit
den solidesten und erprobtesten Gesetzen, von denen die Wissenschaft Kenntnis
hat — bekräftigen wir es, daß vom Standpunkte der Schrift, der Wissenschaft und
der Geschichte die Chronologie gegenwärtiger Wahrheit über jeden Zweifel hinaus
richtig ist. Ihre Zuverlässigkeit ist durch die Daten oder Zeitpunkte und
Ereignisse der Jahre 1874, 1914 und 1918 überreichlich bestätigt worden. Die
Chronologie gegenwärtiger Wahrheit ist eine sichere Grundlage, auf welche das
geweihte Kind Gottes sich stützen mag, um kommende Dinge zu ergründen.
(Wacht-Turm, Oktober 1922, Seite 156)
1922 - Es handelt sich um eine Chronologie von Gott und nicht von Menschen.
Dadurch, daß die Chronologie der gegenwärtigen Wahrheit göttlichen Ursprungs ist
und von Gott bestätigt wurde, bildet sie eine Kategorie für sich allein, als
absolut und uneingeschränkt zutreffend.
(Watchtower, 15.Juli 1922, Seite 217)
1922 - 1914 endeten die Heidenzeiten . . . Das Datum 1925 ist sogar noch
schärfer von der Bibel gekennzeichnet . . . Zu dieser Zeit wird die große Krise
erreicht und wahrscheinlich vorüber sein.
(Watchtower, 1.September 1922, Seite 262)
1923 - 1925 ist sogar noch schärfer von der Bibel gekennzeichnet . . . Ein
Christ hat viel mehr, worauf er seinen Glauben gründen kann, als Noah es hatte
(soweit die Schrift das offenbart), seinen Glauben an eine kommende Flut zu
gründen.
(Watchtower, 1.April 1923, Seite 106)
1924 - Zweifgellos werden viele Jungen und Mädchen, die dieses Buch lesen,
noch erleben, wie Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Daniel und die anderen Männer
der alten Zeit in der Herrlichkeit ihrer besseren Auferstehung hervorkommen,
vollkommen an Geist und Körper. Es wird nicht lange dauern, daß Christus ihnen
ihre Ehrenund Machtposten als seine irdischen Vertreter zuweisen wird. Die Welt
mit allen ihren Annehmlichkeiten wird ihnen zuerst seltsam vorkommen, aber sie
werden schnell an die neuen Methoden gewöhnt sein. Vielleicht machen sie zuerst
einige amüsante Erfahrungen, denn sie haben noch nie Telephone, Radios,
Automobile, elektrisches Licht, Flugzeuge, Dampfmaschinen und viele andere Dinge
gesehen, die uns vertraut sind.
(The Way To Paradise, 1924, Seite 226)
1924 - Fraglos gibt es für ein geweihtes Kind Gottes nicht den geringsten
Raum für Zweifel, daß der Herr Jesus gegenwärtig ist und es schon seit 1874 ist.
(Watchtower, 1.Januar 1924, Seite 5)
1924 - Das Jahr 1925 ist ein eindeutig und deutlich in der Schrift markiertes
Datum, noch eindeutiger als das Jahr 1914.
(Watchtower, 1924, Seite 211)
1924 - Man kann uns nicht dafür verantwortlich machen, daß wir aus den
Schriften Beweise vorlegen, wie sie das gewähren, die uns zu dem Glauben leiten,
ein bestimmtes Ereignis werde zu gegebener Zeit eintreffen. Manchmal hat der
Herr sein Volk nach dem Richtigen zur falschen Zeit Ausschau halten lassen, und
häufiger haben sie nach dem Falschen zur richtigen Zeit Ausschau gehalten. Aber
alle Feinde der Sache der gegenwärtigen Wahrheit auf der Erde hoffen inbrünstig,
daß die Bibelforscher 1925 nicht so erfolgreich nach der richtigen Sache zur
richtigen Zeit Ausschau halten wie 1914. Wen aber doch, werden das die anderen
zu erklären haben, nicht wir.
(The Golden Age, 13.Februar 1924, Seite 314)
1925 - Es ist zu erwarten, daß Satan versuchen wird, in die Köpfe der
Geweihten den Gedanken einzuimpfen, daß 1925 das Werk beendet sein sollte.
(Watchtower, September 1925, Seite 262)
1925 - Die Schwierigkeit war, daß die Freunde ihre Vorstellungen jenseits
aller Vernunft aufblähten; und daß, als ihre Vorstellungen zerplatzten, sie
geneigt waren, alles wegzuwerfen.
(Watchtower 1925, Seite 56)
1925 - Das Jahr 1925 ist da. Christen haben sich mit großen Erwartungen auf
dieses Jahr gefreut, und viele haben zuversichtlich erwartet, daß alle Glieder
des Leibes Christi in diesem Jahr zu himmlischer Herrlichkeit verwandelt werden.
Das kann so kommen, muß es aber nicht. Zu seiner Zeit wird Gott seine Absichten
mit seinem Volk durchführen. Christen sollten sich nicht so große Sorgen darüber
machen, was in jenem Jahr geschieht.
(Watchtower, 1. Januar 1925, Seite 3)
1926 - Einige erwarteten, daß das Werk 1925 enden würde, aber das sagte der
Herr nicht.
Die Schwierigkeit war, daß die Freunde ihre Vorstellungen jenseits aller
Vernunft aufblähten; und daß, als ihre Vorstellungen zerplatzten, sie geneigt
waren, alles wegzuwerfen.
(Watchtower, 1926, Seite 232.)
1927 - Der biblische Beweis ist, daß die Zeit seiner Gegenwart und der Tag
der Vorbereitung Gottes eine Zeitperiode ab dem Jahre 1874 n.Chr. ist. Das
zweite Kommen des Herrn begann daher 1874; und dieses Datum und die Jahre 1914
und 1918 sind besonders markierte Daten in bezug auf sein Kommen.
(Creation, 1927, Seite 289 in frühen Ausgaben, Seite 310 in späteren Ausgaben)
1927 - Prophetie kann nicht verstanden werden, bis sie sich erfüllt hat oder
dabei ist, sich zu erfüllen. Von 1874 bis 1914 hat sich die Prophetie über das
Kommen des Herrn erfüllt und konnte verstanden werden, und wurde auch verstanden
von denen, die dem Herrn treu ergeben waren und die Entwicklung der Ereignisse
beobachteten, aber nicht von anderen.
(Creation, 1927, Seite 290)
1927 - Wenn man dieselbe Regel, ein Tag für ein Jahr, anwendet, bringen uns
1335 Tage von 539 n.Chr. zum Jahre 1874 n.Chr., zu welcher Zeit gemäß biblischer
Chronologie die zweite Gegenwart des Herrn zu erwarten war.
(Creation, 1927, Seite 298)
1928 - Wie oben gesagt, datiert die zweite Gegenwart ab dem Jahre 1874.
(The Harp of God, Ausgabe 1928[!], Seite 236)
1929 - Sowohl der Übereignende als auch der Begünstigte sind durch das
Zeugnis der Bibel, die das Wort Jehovas Gottes ist, und durch äußere Beweise
völlig davon überzeugt, daß Gottes Königreich dabei ist, aufgerichtet zu werden
und daß es einen Segen für die Völker der Erde darstellen wird; daß die Macht
und Autorität der Regierung für Menschen unsichtbar sein wird, daß es jedoch
sichtbare Vertreter auf der Erde geben wird, die unter der Aufsicht des
unsichtbaren Herrschers, Christus, mit den Angelegenheiten der Nationen betraut
sein werden. Daß unter denen, die die treuen Vertreter und sichtbaren Herrscher
der Welt sein werden, David sein wird, der einmal König über Israel war; und
Gideon und Barak und Samson und Jephtha und Joseph, früher einmal Herrscher über
Ägypten, und Samuel, der Prophet, und andere glaubenstreue Männer, die
zustimmend in der Bibel in Hebräer Kapitel 11 genannt werden.
(Original der Übereignungsurkunde zu Beth Sarim, Rutherford, 1929)
1929 - Wenn sich diese Prophezeiungen nicht erfüllt haben und ihre Erfüllung
jenseits aller Verwirklichung in der Vergangenheit liegt, dann haben sich diese
Propheten als falsch erwiesen.
(Prophecy, 1929, Seite 22)
1929 - Der biblische Beweis ist, daß die zweite Gegenwart des Herrn Jesus
Christus im Jahre 1874 n.Chr. begann.
(Prophecy, 1929, Seite 65)
1929 - Viele von ihnen hatten darauf gewartet, daß der Herr komme und sie in
den Himmel nähme, und sie hatten sich insbesondere auf das Jahr 1914
ausgerichtet, wann dies geschehen sollte. Das Jahr 1914 war ein markiertes
Datum; aber diese Personen hatten bloß in Erwägung gezogen, daß etwas geschehen
sollte, was aber nicht kam.
(Prophecy, 1929, Seite 89)
1930 - „Aber wie wollen Sie König David und die anderen Vertreter Gottes
identifizieren?" wurde Rutherford gefragt. „Ich habe das alles durchdacht, ehe
ich die Übereignungsurkunde schrieb", erwiderte der Richter mit einem Zwinkern
in seinen grauen Augen. „Ich erkannte die Möglichkeit, daß eines schönen Morgens
ein alter Kerl auftauchen könnte und erklärte, er sei König David. Die Männer,
die ich dafür bestimmt habe, die Identität dieser Männer zu prüfen, sind Beamte
meiner Gesellschaften, und ich habe sie selbst dem Herrn geweiht; sie werden von
Gott autorisiert sein, Hochstapler von den wahren Fürsten zu unterscheiden."
(The San Diego Sun, Samstag, 15.März 1930)
1930 - Richter Joseph Franklin Rutherford, 60, lebt in einer 10-räumigen
Villa im spanischen Stil, Nr. 4440 Braeburn Rd, San Diego, Kalif. Vergangene
Woche übertrug er das Eigentumsrecht an Nr. 4440 Braeburn Road, eine
dazugehörige Doppelgarage und zwei Autos an König David, Gideon, Barak, Samson,
Jephtha, Samuel und diverse andere Mächtige des alten Palästina. Er glaubt fest,
daß sie bald auf die Erde zurückkehren und sagt: „Ich habe mit Absicht eine
Gartenlandschaft mit Palmen und Olivenbäumen geschaffen, so daß diese Fürsten
sich wie zu Hause fühlen können." (Time, 31.März 1930)
1930 Der Wachtturm und die begleitenden Veröffentlichungen der Gesellschaft
haben vierzig Jahre lang die Tatsache betont, daß 1914 die Aufrichtung des
Königreiches Gottes und die völlige Verherrlichung der Kirche kämen. Während
dieser Zeitperiode von vierzig Jahren hat Gottes Volk auf Erden ein Zeugniswerk
ausgeführt, das von Elia und Johannes dem Täufer vorgeschattet worden war. Das
ganze Volk des Herrn hielt mit freudiger Erwartung nach 1914 Ausschau. Als diese
Zeit kam und verging, gab es viel Enttäuschung, Kummer und Trauer, und das Volk
des Herrn stand da in großer Schande. Sie wurden insbesondere von der
Geistlichkeit und ihren Verbündeten ausgelacht, man wies mit Geringschätzung auf
sie, weil sie soviel über 1914 gesagt hatten und was dann geschehen würde, und
ihre Prophezeiungen waren nicht eingetroffen.
(Light, Band 1, 1930, Seite 194)
1930 - Der große Höhepunkt steht unmittelbar bevor. Die Könige der Erde
stellen sich nun gegen den gesalbten Eckstein.
(Light, Band 2, 1930, Seite 327)
Lebenserwartung und die neubabylonische Chronologie
Gemäß der Harran-Stele Nabon. H l, B, wurde Adda-Guppi, die Mutter Nabonids, im
20. Jahr des assyrischen Königs Assurbanipal geboren, also im Jahr 649/648 v.u.Z.
Im dritten Jahr des Sohnes und Nachfolgers Assurbanipals, Assur-etillu-ilanis,
zog sie von Harran nach Babylon um und diente von da an babylonischen Königen
bis zu ihrem Tod im 9. Jahr Nabonids, 547/546 v.u.Z..
Sie starb also mit 101 oder 102 Jahren, was ein erstaunliches Alter ist.
In dem Dokument wird ihr Alter sogar mit 104 Jahren angegeben.
Kein Forscher zweifelt aber daran, dass der Schreiber sich beim Zusammenzählen
der Regierungsjahre um zwei Jahre verzählte.
"Darin sind sich alle Forscher einig", schreiben P. Garelli und V. Nikiprowetsky
in Le Proche-Orient Asiatique (Paris 1974, S. 241).
Der Schreiber merkte nicht, dass sich die Regierungszeiten des assyrischen
Königs Assur-etillu-ilani und des babylonischen Königs Nabopdassar um zwei Jahre
überschnitten, nämlich die Jahre 625/624 und 624/623 v.u.Z.
Es sollte uns allerdings nicht überraschen, dass der Schreiber das Alter von
Adda-Guppi errechnen musste, denn "die Orientalen feierten niemals ihren
Geburtstag und wussten kaum je, wie alt sie waren" (R. Borger: "Mesopotamien in
den Jahren 629-621 v. Chr.", Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes,
55 (1959), S. 73).
Was würde aus ihrer Lebenszeit werden, wenn man zu der neubabylonischen Zeit
noch 20 Jahre hinzufügte?
Damit würde ihr Alter um dieselbe Zahl Jahre heraufgesetzt werden, auf 121 oder
122 Jahre.
Vermeiden ließe sich das nur, indem man die 20 Zusatzjahre an die Regierungszeit
Nabonids anhängt, so dass er 37 Jahre statt 17 Jahren regierte.
Doch das verbieten die zeitgenössischen Dokumente.
Das ist nicht das einzige Problem dieser Art, dem sich Verfechter der
Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft gegenübersehen.
Viele Einzelpersonen, deren Namen in den neubabylonischen Texten aus Handel und
Verwaltung auftauchen, lassen sich von Text zu Text durch fast die ganze
Zeitperiode verfolgen, bisweilen sogar bis in die persische Zeit hinein.
Dabei stellen wir fest, dass einige von ihnen - Geschäftsleute, Sklaven,
Schreiber - am Ende ihrer Laufbahn etwa 80 oder 90 Jahre alt gewesen sein
müssen.
Hängt man aber an die neubabylonische Epoche 20 Jahre an, so müsste man die
Lebenszeit dieser Menschen ebenfalls um 20 Jahre verlängern, so dass sie 100 bis
110 Jahre alt geworden wären.
Sehen wir uns einige Beispiele an.
Ein Schreiber namens Apla, Sohn des Bel-iddina erscheint erstmals in einem Text
aus dem 28. Jahr Nebukadnezars (577 v.u.Z.).
Danach findet man ihn in vielen Texten aus den Regierungszeiten Ewil-Merodachs,
Neriglissars, Nabonids, Kyros', Kambyses' und des Darius.
Der letzte Text, auf dem sein Name steht, trägt als Jahreszahl das 13. Jahr des
Darius, 509 v.u.Z.
Dieser Schreiber lässt sich also über insgesamt 68 Jahre hinweg verfolgen, von
577 bis 509 v.u.Z.
Dazu nimmt der russische Assyriologe M. A. Dandamaev wie folgt Stellung:
"Bei seinem Amtsantritt als Schreiber muss er mindestens 20 Jahre alt gewesen
sein.
Selbst wenn man annimmt, dass Apla im selben Jahr, in dem er das letzte Mal
erwähnt wird, oder kurz danach starb, muss er etwa 90 Jahre alt geworden sein"'.
Setzt man aber die neubabylonische Ära 20 Jahre länger an, so würde man nicht
nur das Alter des Apla auf 110 oder mehr Jahre heraufsetzen - man müsste auch
noch annehmen, dass er in diesem hohen Alter aktiv als Schreiber tätig war.
Ein anderes Beispiel ist Iddina-Marduk, Sohn des Ikischa, aus der Familie des
Nur-Sin.
Er taucht erstmals in einem Text auf, der in das achte Jahr Nebukadnezars
datiert ist (597 v.u.Z.), in dem er für den Ankauf von Sklaven angestellt wird.
Danach hat er diese leitende Geschäftsposition für rund 70 Jahre inne.
Er erscheint auf zahlreichen Dokumenten aus der Herrschaftszeit Nebukadnezars,
Ewil-Merodachs, Neriglissars, Nabonids, Kyros' und des Kambyses, zuletzt in
einem Text aus dem dritten Jahr des Kambyses, 527 v.u.Z.
Selbst wenn man annimmt, dass er bei seiner Einstellung für diese leitende
Position nur 20 Jahre alt war, muss er zum Zeitpunkt seines Todes 90 Jahre alt
oder älter gewesen sein.
Hier ergibt sich wieder dasselbe Bild:
Zählt man 20 Jahre zur neubabylonischen Epoche hinzu, so würde sich das Alter
von Iddina-Marduk auf 110 oder mehr Jahre erhöhen, und man müsste genauso
annehmen, dass er in diesem hohen Alter noch als Direktor in seiner Firma aktiv
tätig war.
Auch in der Bibel finden sich Beispiele.
Im Antrittsjahr Nebukadnezars (605 v.u.Z.) wurde Daniel als Jugendlicher von
vielleicht 15 bis 20 Jahren nach Babylon gebracht (Daniel 1:1,4,6).
Dort diente er am babylonischen Hof während der gesamten neubabylonischen Zeit
und erlebte noch das dritte Jahr des Kyros (536/535 v.u.Z.) (Daniel 1:21; 10:1).
Zu jener Zeit muss er fast 90 Jahre alt gewesen sein.
Rechnet man aber weitere 20 Jahre zu dieser Epoche hinzu, wäre Daniel fast 110
Jahre alt geworden.
Nun wird dies in unserer Literatur zu der eigentlichen Sensationellen Nachricht
Danielbuch Seite 198-200 Abschnitt 3 und 4
Das „dritte Jahr des Cyrus" entspricht dem Jahr 536/535 v. u. Z. Mehr als 80
Jahre waren mittlerweile vergangen, seitdem Daniel mit den königlichen
Nachkommen und judäischen Jugendlichen von vornehmer Geburt nach Babylon
gebracht worden war (Daniel 1:3). Wenn er als Teenager nach Babylon kam, dann
war er jetzt nahezu 100 Jahre alt. Welch einmaligen Ruf er sich doch durch
seinen treuen Dienst erworben hatte!
Trotz seines hohen Alters sollte Daniel noch eine Rolle im Dienst Jehovas
spielen.
Danielbuch S.311
Mit zunehmendem Alter konnte er zwar nicht mehr so aktiv sein wie in seiner
Jugend. Doch bestimmt nahm er, während er seinem Ende entgegenging, immer noch
treu jede Möglichkeit wahr, als ein Zeuge für seinen geliebten Gott zu dienen.
WT 15.5.2004 Ältere bereichern unsere christliche Bruderschaft
Den Propheten Daniel hinderte sein hohes Alter nicht daran, Jehova furchtlos als
den Höchsten zu preisen. Daniel war wahrscheinlich bereits über neunzig, als
Belsazar ihn aufforderte, die geheimnisvolle Handschrift an der Wand zu deuten
(Daniel, Kapitel 5).
In Haggai 2:1-4 schließlich wird gezeigt, dass im zweiten Jahr des Darius
(520/519 v.u.Z.) einige der Juden, die am Aufbau des Tempels in Jerusalem
mitarbeiteten, alt genug waren, um den Tempel noch "in seiner früheren
Herrlichkeit" gesehen zu haben, bevor er im Jahr 587 v.u.Z. zerstört wurde.
Selbst wenn diese Juden zu jener Zeit nur 10 bis 15 Jahre alt gewesen waren, so
hatten sie inzwischen ein Alter von 80 oder mehr Jahren erreicht.
Ereignete sich aber die Zerstörung des Tempels im Jahr 607 v.u.Z., wie die
Wachtturm-Gesellschaft es behauptet, dann müssen diese Menschen im Jahr 520/519
v.u.Z. wenigstens 100 Jahre alt gewesen sein.
Ist es wirklich wahrscheinlich, dass Menschen während der neubabylonischen Zeit
so häufig ein Alter von 100, 110 oder sogar 120 Jahren erreichten?
Man hört zwar hin und wieder von Menschen im Süden der Sowjetunion oder in
Nordindien, die 150 Jahre alt oder älter sind.
Forscht man aber genauer nach, so hat sich in allen diesen Fällen gezeigt, dass
die Angaben übertrieben sind.
Der älteste bekannte Mensch der Neuzeit war ein Japaner namens S. Izumi, der
1865 geboren wurde und 1986 im Alter von 120 Jahren und 237 Tagen starb.
Adda-Guppi hätte diesen Rekord überboten, wäre sie bei ihrem Tode 122 statt 102
Jahre alt gewesen.
Kann es sein, dass die Menschen damals länger lebten als heute?
Der russische Assyriologe M. A. Dandamaev hat untersucht, wie alt die Menschen
in Babylon in der Zeit zwischen dem siebenten und vierten vorchristlichen
Jahrhundert geworden sind.
Er stützte sich dabei auf Zehntausende von Texten aus Handel und Verwaltung.
Sein Ergebnis war, dass sich das Lebensalter der Menschen damals von dem heute
überhaupt nicht unterschied.
Dandamaev zitiert dabei Psalm 90:10:
"Die Fülle unserer Jahre ist siebzig, und ist Kraft uns beschieden, wir kommen
auf achtzig" (Jerusalemer Bibel).
Diese Worte waren in der neubabylonischen Zeit so zutreffend, wie sie es heute
sind.
Danielbuch Kap. 18 S. 308
Jehova verspricht Daniel eine großartige Belohnung
„GEH DEM ENDE ENTGEGEN"
Was meinte der Engel, als er zu Daniel sagte: „Was dich selbst betrifft, geh dem
Ende entgegen."? Von welchem Ende sprach er? Da Daniel fast 100 Jahre alt war,
ging es anscheinend um sein Lebensende, das aller Wahrscheinlichkeit nach sehr
nahe war. Der Engel forderte Daniel auf, bis zum Tod treu auszuharren. Das war
nicht unbedingt leicht. Daniel hatte miterlebt, wie Babylon gestürzt wurde und
ein Überrest der jüdischen Exilanten nach Juda und Jerusalem zurückkehrte. Das
muß den betagten Propheten ungemein erfreut haben.
Fußnote
Daniel war 617 v. u. Z. wahrscheinlich als Jugendlicher nach Babylon ins Exil
weggeführt worden. Die obenerwähnte Vision hatte er im dritten Jahr des Cyrus,
im Jahre 536 v. u. Z. (Daniel 10:1).
Die ungewöhnlich hohen Lebensalter, die man bekommt, wenn man die
Zerstörung Jerusalems auf das Jahr 607 statt 587 v.u.Z. legt, sind folglich eine
weitere starke Beweislinie gegen die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der fünfzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 16. Dezember 2005 00:32:10:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Ich möchte euch von einem meiner Freunde erzählen", sagte Großvater.
„Er war ein kleiner, schmaler Mann mit dunklen Augen.
Er war sehr temperamentvoll.
Er reiste von Deutschland über Frankreich nach Kanada ohne Paß oder irgendeinen
anderen besonderen Ausweis.
Als er in Quebec eintraf, stellte man ihm lediglich die Frage:
,Welcher Beschäftigung wollen Sie nachgehen?'
Versuche das heute einmal.
Nach dem Ersten Weltkrieg schrieb er seinem Vater in Deutschland über die gute
Botschaft von Gottes Königreich, die er in Kanada kennen gelernt hatte, und in
seiner Antwort schrieb sein Vater:
,Mein Junge, die guten alten Zeiten sind vorbei.'
Der Erste Weltkrieg hat alles verändert.
Das Leben war nach dem Krieg ganz anders.
Die Stimmung in der Welt war anders.
Die Menschen vertrauten einander nicht mehr, sie wurden, wie die Bibel sagt,
grausam, stolz, hochmütig und schrecklich selbstsüchtig."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Der Weg zum Paradiese (Seiten 214, 216)
Das Jahr 1926 würde darum ungefähr am 1.Oktober 1925 beginnen.
Es würde darum ganz vernünftig sein, zu erwarten, daß kurz nach diesem Zeitpunkt
die Gnade Gottes zum jüdischen Volk zurückkehrt.
Viele Juden schauen heute schon voller Verlangen nach ihrem alten Heimatlande
Palästina.
Gottes Zeit, für welche er die Herrschaft der Nationen zugelassen hatte, war,
wie wir bereits gesehen haben, im Jahre 1914 abgelaufen.
Zweifellos werden viele Knaben und Mädchen, die dieses Buch lesen, es erleben,
wenn Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Moses und viele andere der treuen Männer
alter Zeit in der Herrlichkeit ihrer 'besseren Auferstehung' hervorkommen
werden, vollkommen an Geist und Leib.
Zuerst werden sie viele merkwürdige Überraschungen erleben, denn sie sahen nie
zuvor Dampfmaschinen, Automobile, elektrisches Licht, Telephon, Flugmaschinen,
Luftschiffe, Radio und viele andere Dinge, an die wir gewöhnt sind.
Wie werden sie staunen, wenn ihr in ein Telephon sprecht!
„Was macht ihr da?"
„Wir reden mit jemanden, der hundert Meilen weit entfernt ist!"
„Das ist doch nicht möglich! Ihr wollt euch wohl lustig machen über uns?"
Wenn Jerusalem die Hauptstadt der Welt sein wird, muß es von dort eine schnelle
Verbindung nach allen Richtungen geben.
Was für ein Vorrecht, genau dann zu leben und das Ende der alten und das
Heraufziehen einer neuen Welt zu erleben.
Von allen Zeiten in der Geschichte der Erde ist heute die wunderbarste!
. . . Die Fürsten können ihre Anweisungen leicht in jeden Winkel der Erde per
Radio verbreiten. Man stelle sich einen Fürsten Abraham vor, der eine allgemeine
Anweisung mit „Achtung!" einleitet, und alle Menschen überall hören auf ihn.
Jahrbuch 74 S. 97-98 Deutschland (Teil 1) ***
DIE GESELLSCHAFT ZIEHT UM
Die verantwortlichen Brüder erkannten bald, daß die Maschinen, die in Barmen
zur Verfügung standen, nicht ausreichten. Offensichtlich unter der Leitung des
Geistes Jehovas wurde ihre Aufmerksamkeit auf Magdeburg gelenkt, wo ein
Grundstück zum sofortigen Kauf zur Verfügung stand. Obwohl sich die Gesellschaft
schnell entscheiden mußte, kaufte sie das Grundstück an der Leipziger Straße.
Der offizielle Wechsel von Barmen nach Magdeburg erfolgte am 19. Juni 1923.
Plötzlich besetzten französische Truppen das Rheinland und das Ruhrgebiet, auch
Barmen und Elberfeld. Das bedeutete natürlich, daß die Post, der Bahnhof und die
Reichsbank ebenfalls besetzt wurden, und dadurch wäre es sehr schwer gewesen,
die Versammlungen von Barmen aus zu betreuen. Im Jahresbericht von 1923 hieß es
über dieses Ereignis: „Eines Morgens traf im Brooklyner Hauptquartier die
Nachricht ein, daß das deutsche Werk ungefährdet nach Magdeburg umgezogen sei.
Gleich am nächsten Morgen meldeten die Zeitungen, daß die Franzosen Barmen in
Besitz genommen hätten. Wir dankten dem teuren Herrn für seinen Schutz und
Segen."
Nun konnten wir den Wacht-Turm in unserer eigenen Druckerei herstellen. Die
erste Ausgabe, die dort gedruckt wurde, war die vom 15. Juli 1923. Drei oder
vier Wochen später wurde eine große Flachpresse mit automatischem Anleger
aufgestellt, und man begann, am ersten Band der Schriftstudien zu arbeiten.
Gleich danach wurde das Buch Die Harfe Gottes auf der gleichen Maschine
gedruckt.
Aber es wurden noch mehr Maschinen benötigt. Aus diesem Grunde bat Bruder
Balzereit Bruder Rutherford um die Erlaubnis, eine Rotationsmaschine zu kaufen.
Bruder Rutherford erkannte die Notwendigkeit und stimmte zu, doch nur unter
einer Bedingung. Er hatte beobachtet, daß sich Bruder Balzereit im Laufe der
Jahre einen Bart hatte wachsen lassen, der dem Bart sehr ähnlich sah, den Bruder
Russell getragen hatte. Sein Beispiel machte bald Schule, denn es gab auch
andere, die so aussehen wollten wie Bruder Russell. Dies hätte natürlich leicht
zur Menschenverehrung führen können, und das wollte Bruder Rutherford vermeiden.
Daher sagte er Bruder Balzereit bei seinem nächsten Besuch in Anwesenheit der
gesamten Bibelhausfamilie, er könne eine Rotationspresse kaufen, doch nur unter
der Bedingung, daß er seinen Bart abnehmen ließe. Bruder Balzereit stimmte
schweren Herzens zu und ging danach zum Friseur. In den folgenden Tagen gab es
manche Verwechslung und auch einige heitere Situationen, weil der „Fremde"
manchmal von seinen Mitarbeitern nicht erkannt wurde.
Traktat T9X Seite 3
„DAS ZEICHEN FÜR DIE GEGENWART CHRISTI"
Beiläufig bemerkt, stellt die Bibelchronologie auch die Zeit der zweiten
Gegenwart Christi sowie des Ansichnehmens seines Rechts als Herrscher fest,
nämlich das Jahr 1914; auf dieses Jahr wurde im Wachtturm schon im Jahre 1879,
also 35 Jahre vor 1914, hingewiesen.
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Welche Ausgabe des Wachturm - Datum Monat und Seitenzahl — von 1879 enthält die
Jahreszahl 1914 und bezieht sich auf Jesu zweite Gegenwart ab jenem Jahr?
Tatsache ist, dass die Wachtturm-Gesellschaft das Datum 1914 für Jesu zweite
Gegenwart erst 1943 annahm. Daher konnte sie die Jahreszahl 1914 schlecht 35
Jahre zuvor, im Jahre 1879, veröffentlicht haben.
Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht.
1973, Seiten 206-207, 210
Der Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift Zion's Watch Tower and Herald
of Christ's Presence (Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi)
errechnete allerdings, daß die „Gegenwart" oder Parusie des himmlischen
Bräutigams mit dem Jahr 1874 u. Z. begonnen habe . . . Im Jahre 1943 gab die
Watch Tower Bible and Tract Society das Buch „The Truth Shall Make You Free"
(„Die Wahrheit wird euch frei machen") heraus. Im elften Kapitel dieses Buches,
das überschrieben war „Die Zeitrechnung", wurden für die Richterzeit nicht mehr
100 Jahre zuviel gerechnet, und man berücksichtigte die älteste und
zuverlässigste Lesart von Apostelgeschichte 13:20; ferner akzeptierte man die
ausgeschriebenen Zahlen in den Hebräischen Schriften. Das bedeutete, daß der
Mensch erst in den
1970er Jahren sechstausend Jahre auf der Erde gelebt haben würde. Natürlich
konnte nun das Jahr 1874 u. Z. nicht mehr als das Datum für die Wiederkunft des
Herrn Jesus Christus und den Beginn seiner unsichtbaren Gegenwart oder Parusie
gelten.
Prophezeiung, 1929, Seite 70
Der biblische Beweis ist, daß die zweite Gegenwart des Herrn Jesus Christus
1874 n.Chr. begann. Dieser Beweis wird insbesondere in der Broschüre „Unseres
Herrn Wiederkunft" unterbreitet.
Watchtower, 1. Januar 1924, Seite 5.
Sicherlich gibt es nicht den geringsten Raum für Zweifel . . . daß der Herr
Jesus gegenwärtig ist und es schon seit 1874 ist.
Wachtturm, 1.1.1976, Seite 3:
Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6 000 Jahre innerhalb der
Zeitspanne von 7 000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen großen „Ruhetag"
'segnete und heiligte'? . . . Nein, das ist nicht der Fall.
Jahrbuch 1975, Seite 145:
„Das Jahr 1925 kam und verstrich. Die gesalbten Nachfolger Jesu waren als
Gruppe immer noch auf der Erde. Die Treuen der alten Zeit — Abraham, David und
andere — waren nicht auferweckt worden, um Fürsten auf der Erde zu sein (Ps.
45:16). Anna MacDonald erinnert sich: „Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein
trauriges Jahr. Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht worden . .
. Statt dies als eine 'Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies
mit 'Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben
Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten."
Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben Seite 69
Indem man auf der Ansicht beharrte, daß Russell jener „Knecht" gewesen sei,
wurden viele veranlaßt, Russell auf eine Weise zu betrachten, die tatsächlich
der Menschenverehrung gleichkam. Man glaubte, daß alle Wahrheiten, die Gott
seinem Volke zu offenbaren für gut befunden hatte, Russell geoffenbart worden
seien und daß nun — da dieser „Knecht" tot war — nichts mehr hervorgebracht
werden könne.
Man darf hierbei nicht vergessen, daß nicht ein paar Leute privat zu dieser
Ansicht kamen; sie wurde von der Wachtturm-Gesellschaft gelehrt.
Interessant sind folgende Zitate:
Es erhob sich tatsächlich ein gewisser Widerstand von seiten derer, die nicht
fortschrittlich dachten und keine Vision von dem vor ihnen liegenden Werke
hatten. Einige zogen es vor, in der Vergangenheit zu leben, in der Zeit Pastor
Russells, als die Brüder im allgemeinen ihn als den einzigen Kanal biblischer
Erleuchtung betrachtet hatten. Bis 1927 wurde der Gedanke, daß er „jener Knecht"
von Matthäus 24:45 gewesen sei, propagiert und angenommen.
(Im Watch Tower vom 15. Februar 1927 (engl.) begann in einem Artikel mit dem
Titel „Servant-Good and Evil" der zweite Präsident der Gesellschaft zu lehren,
die gesamte Kirche, der „Leib Christi" und damit die ganze
Bibelforscher-Gemeinde zusammen mit der Gesellschaft, sei der „Sklave", nicht
Russell.)
So glaubten praktisch alle Bibelforscher bis 1927 — elf Jahre nach seinem Tod —daß
er „jener Knecht" war.
The Memoirs of Pastor Russell: The Laodicean Messenger: His Life, Works and
Character
Er wurde nicht nur als kluger und treuer Knecht aus Matthäus 24:45-47
angesehen, er wurde auch mit „dem Mann mit dem Tintenfaß eines Schreibers" aus
Hesekiel 9 und mit dem „siebten Boten" aus Offenbarung 1:20 gleichgesetzt. Im
letzterwähnten Vers wird der verherrlichte Jesus Christus mit sieben Sternen in
seiner rechten Hand dargestellt, die für sieben „Engel" oder „Boten" stehen.
Russell wurde als einer dieser Sterne, als der siebte, angesehen. Daher wurde er
als der „siebte Bote" bekannt.
WT 1972 15. 8. S. 506-508 Eine Bibliothek in Ninive
UNTER den alten Völkern gab es manchen, der klüger und begabter war, als
viele Personen heute anzunehmen geneigt sind. Ein beachtenswertes Beispiel dafür
ist die Bibliothek, die ein assyrischer Monarch namens Assurbanipal in Ninive
anlegte. Das geschah schon vor über zweieinhalbtausend Jahren, dennoch war diese
Bibliothek ganz ähnlich aufgebaut, wie es unsere heutigen Bibliotheken sind.
Im Jahre 1845 u. Z. begann man mit den Ausgrabungen, und insgesamt förderte man
schließlich etwa 22 000 beschriebene Tontafeln aus der Bibliothek Assurbanipals
zutage. Einige dieser Tafeln sind nur etwa sechs Quadratzentimeter groß. Andere
sind bis achtunddreißig Zentimeter hoch und mehr als einundzwanzig Zentimeter
breit. Viele dieser Tafeln gehörten offenbar zusammen, denn sie waren numeriert
und durch „Stichwortverbindungen" miteinander verbunden. Wahrscheinlich um in
der Bibliothek Platz zu sparen, beschrieb man gewisse Tafeln mit winzigen
Buchstaben, so daß man sie wohl mit einem Vergrößerungsglas aus Kristall lesen
mußte. Das erinnert einen an die Mikrofilme in den heutigen Bibliotheken.
Dem Leser standen eine Vielzahl von Themen zur Verfügung. Heute gilt die
Bibliothek Assurbanipals als Schlüssel zur Geschichte des assyrischen Reiches
und seiner Könige. Bei den Tausenden von Keilschrifttexten handelt es sich zum
Teil um Zaubersprüche, Gebete und Hymnen, aber auch um geschichtliche,
geographische, astronomische und medizinische Abhandlungen. Ferner befinden sich
darunter mathematische Tabellen, Grammatiken und Wörterbücher der sumerischen
und assyrischen Sprache sowie Interlinearübersetzungen sumerischer Texte in die
assyrische Sprache.
Eine Abteilung der Bibliothek Assurbanipals enthielt Briefe, und zwar private
Briefe und Briefe, die an den König und an hohe Beamte adressiert waren.
Bei vielen Tafeln, die man in der Bibliothek fand, handelte es sich um
Geschäftsdokumente wie Vertrags-, Verkaufs- und Darlehensurkunden. Sie bezeugen,
wie vorsichtig man war, um einen Betrug auszuschalten. Die Tafeln waren in Ton
eingewickelt, und auf diese Hüllen hatten die Geschäftspartner und Zeugen
nochmals ihre Siegel gesetzt. Hätte man das Originalschriftstück fälschen
wollen, so hätte man dabei den Umschlag wegbrechen müssen. Selbst wenn jemand
das Siegel auf dem Umschlag hätte nachahmen können, so wäre doch der neue
Umschlag beim Trocknen eingeschrumpft. Schließlich hätte das bereits trockene
harte Original im Umschlag bewirkt, daß der neue Umschlag geplatzt wäre. Das
hätte erkennen lassen, daß jemand das Original gefälscht hätte.
Die Tafeln in der Bibliothek Assurbanipals waren numeriert und katalogisiert, um
das Finden einer bestimmten Tafel oder einer Tafelserie zu erleichtern. Die
Inschriften auf den größeren Werken lassen vermuten, daß jeder die Bibliothek
benutzen durfte, der lesen konnte.
König Assurbanipal bereitete es offenbar Freude, in den ihm zur Verfügung
stehenden literarischen Werken zu lesen. Eine seiner Inschriften lautet
auszugsweise: „Ich las die schönen Tontafeln von Sumer und die akkadische
Schrift, die schwer zu meistern ist. Ich hatte meine Freude daran, Inschriften
auf Stein aus der Zeit vor der Flut zu lesen" (Light from the Ancient Past,
1946, Jack Finegan, S. 181).
Die Inschriften „aus der Zeit vor der Flut" mögen aus der Zeit vor einer
örtlichen Überschwemmung größeren Ausmaßes gestammt haben, oder es kann sich
dabei um Berichte gehandelt haben, die angeblich vor der Sintflut verfaßt
wurden. Es liegt kein Beweis dafür vor, daß die Assyrer echte Berichte aus der
Zeit vor der Sintflut besessen hätten. Die einzigen Schriften über eine
Überschwemmung, die man in der Bibliothek Assurbanipals fand, waren die
Schriften, die den babylonischen Flutbericht enthielten.
Zwischen diesem babylonischen Bericht und dem Bericht, den wir im ersten
Buche Mose, dem ersten Buch der Bibel, finden, bestehen einige Ähnlichkeiten:
Nach beiden Berichten wurde ein Schiff gebaut, damit Menschen und Tiere darin
überleben könnten und so bewahrt würden. Der babylonische Bericht ist jedoch von
mythologischen und polytheistischen Elementen durchsetzt. Über die Wirkung der
Sintflut auf die Götter wird zum Beispiel gesagt: „Da erschraken im Himmel die
großen Götter. Fort von der Flut war'n sie alle geflüchtet, in Anus Himmel
kauerten sie wie Hunde. . . . Vor Weinen gebeugt war der Götter Schar."
Über die Ähnlichkeiten zwischen dem babylonischen Bericht und dem Bibelbericht
schreibt Professor Merrill F. Unger:
„Sehr weit verbreitet ist die Erklärung, daß die Hebräer sich auf den
babylonischen Bericht gestützt hätten. Der konservative Forscher kann das nicht
glauben. Wenn man die großartige Erhabenheit des monotheistischen Berichts mit
der Plumpheit der babylonischen Tradition vergleicht, erscheint diese Ansicht
nicht nur sehr unwahrscheinlich, sondern sozusagen unmöglich, vor allem auch
deshalb weil die Theorie nicht bewiesen werden kann. . . . Wahrscheinlich kann
man das so erklären, daß sowohl der hebräische als der babylonische Bericht auf
eine gemeinsame Quelle zurückgehen, die sich auf ein tatsächliches Geschehnis
stützt . . . Die Erinnerung an dieses große Ereignis lebte in der Überlieferung
fort. Die Babylonier übernahmen den Bericht in einer gänzlich verfälschten und
verdrehten Form. Das erste Buch Mose schildert das Geschehnis so, wie es sich
tatsächlich zugetragen hat" (Unger's Bible Dictionary, S. 373).
Eine Entstellung der Tatsache könnten sogar die Worte sein, daß die Götter voll
Furcht vor der Flut gewesen seien. Aus dem Bericht in 1. Mose geht hervor, daß
Engelsöhne Gottes den göttlichen Willen mißachteten, vor der Sintflut auf die
Erde kamen und mit Frauen in einer eheartigen Gemeinschaft lebten. Die Kinder,
die diesen Gemeinschaften entsprangen, wurden „Nephilim" oder „Fäller" genannt.
(1. Mose 6:1-13) Durch die Sintflut wurden die ungehorsamen Engel gezwungen, die
Erde zu verlassen, ihre mächtigen Nachkommen aber, die „Nephilim", kamen in den
Wassern der Sintflut um. In dem babylonischen Flutbericht wird daher vielleicht
auf die Wirkung angespielt, die die Sintflut auf die ungehorsamen Engel und ihre
Nachkommen hatte.
Assurbanipal und anderen bereitete die Bibliothek in Ninive Freude, doch für uns
heute, mit der Ausnahme der Assyriologen ist ein großer Teil dieser
Keilschriftliteratur von begrenzter Bedeutung und Wichtigkeit. Eine andere
Bibliothek dagegen, die aus nur sechsundsechzig Büchern besteht, hat sogar in
unserem zwanzigsten Jahrhundert bewirkt, daß Menschen begonnen haben, ein
besseres Leben zu führen. Bei dieser Büchersammlung handelt es sich um die
Bibel. Sie verdient es, daß man sich nicht nur beiläufig mit ihr beschäftigt.
Allerdings mögen die Schriften, die in Stein gemeißelt oder auf Tontafeln,
Prismen und Zylinder geschrieben sind, viel älter sein als das älteste
Bibelmanuskript, das heute noch vorhanden ist (geschrieben auf vergängliches
Material), aber nur die Heilige Schrift enthält eine Botschaft, die noch heute
für uns von Bedeutung ist.
Anscheinend ahnte man 1972 noch nicht welcher entscheidende Sprengstoff in
Keilschriftdokumenten der Babylonier verborgen ist.
Leider bleiben diese Dokumente dem Leser des Wachtturm solange verborgen solange
man vertuschen muss das die zehntausenden fälschungssicheren
Keilschriftdokumente klar belegen das Babylon 605 v.u.Z. zur Weltmacht kam und
587 v.u.Z Jerusalem zerstört wurde.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der sechzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 17. Dezember 2005 00:25:01:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Die heutigen Verhältnisse stellen eine Erfüllung der Prophezeiungen dar." Sagte
Großvater.
„Das Jahr 1914 war ein Wendepunkt der Menschheitsgeschichte.
Könnt ihr das jetzt verstehen?"
„Ja, Opa, wir erkennen, dass sich die Dinge seit 1914 gewandelt haben und dass
das eingetroffen ist, was die Bibel vorausgesagt hat, aber was bedeutet das
alles für uns, die wir noch so jung sind, Opa?" fragte Gerd.
„Das bedeutet, mein Junge, dass wir in den letzten Tagen dieses bösen Systems
der Dinge leben und dass wir an der Schwelle der Tausendjahrherrschaft Christi
stehen.
Das bedeutet, dass junge Menschen wie du, Gerd, die Gelegenheit haben, ewig zu
leben, ohne jemals sterben zu müssen, ohne alt zu werden wie dein Opa, ohne die
Krankheiten und Leiden und die Verbrechen dieser Welt.
„Ihr Lieben", sagte Großpapa,
„das sind die letzten Tage dieses bösen alten Systems der Dinge.
Tut alles, was ihr nur könnt, um jetzt Gottes Willen kennen zu lernen und Gott
zu dienen, weil die verbleibende Zeit kurz ist."
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe zum Dachboden hinauf,
steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte
Zeitungen heraus…
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Watchtower, 15.Juli 1922
Es handelt sich um eine Chronologie von Gott und nicht von Menschen. Dadurch,
daß die Chronologie der gegenwärtigen Wahrheit göttlichen Ursprungs ist und von
Gott bestätigt wurde, bildet sie eine Kategorie für sich allein, als absolut und
uneingeschränkt zutreffend.
Wachtturm, 1.Oktober 1973, Seite 593
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige
Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine
wirksame Kraft geleitet wird.
Der Stein losgelöst ohne Handanlegung ist im Rollen
Vortragsserie gehalten anno 1904 von Pastor Russel.
Seite 19
Das Königreich des lieben Sohnes Gottes.
Wir wollen nun den Beweis erbringen, inwiefern die „Zeiten der Heiden und
Nationen" sieben Zeiten oder Jahre sind, selbstredend nicht buchstäbliche,
sondern symbolische Zeiten.
Nach dem Schriftgebrauch besteht ein symbolisches Jahr aus 360 Tagen, von denen
jeder Tag für ein Jahr steht.
Mithin repräsentieren jede „Zeit" oder jedes Jahr 360 Jahre und sieben Zeiten
wären somit 360 x 7 oder 2520 Jahre.
Diese Periode ist nach unserem Dafürhalten das volle Maß der Zulassung der
Herrschaft der Nationen über Juden, sowohl als auch über Heiden.
Lasst uns nun untersuchen, wo diese 2520 Jahre ihren Anfang nehmen und wo sie
enden, nämlich im Jahr 1915.
Seite 20
1915 n. Chr. das Ende der symbolischen sieben Zeiten.
Seite 21
Somit sehen wir, dass die sieben Zeiten der Strafe Israels und die sieben
Zeiten der Herrschaft der Heiden dieselben sind; dass sie mit der Gefangenschaft
Zedekias begannen und im Jahr 1915 zu ende gehen.
Diese Gefangenschaft nahm ihren Anfang im Jahre 605 ¼ vor Chr. 1914 ¾ Jahre
dazugezählt, ergeben 1915 als Datum des Endes der Herrschaft der Nationen.
Seite 29
So reichen auch 40 Jahre nach 1874 bis zum Jahr 1915, wo auch der Umzug des
Gegenbildes Israels, die Christenheit seinen Anfang nimmt.
Befreiung Seite 227
Das vorbildliche Königreich Gottes, die Nation Israel, wurde im Jahre 606
v.Chr. umgestürzt. Dieses Datum markiert den Anfang der Zeiten der Nationen.
JEHOVAS ZEUGEN IN GOTTES VORHABEN Seite 71
Tatsächlich hatten sie überhaupt keinen Grund zum Streiten, denn Russell
selbst hatte gesagt: „Wann immer ich den Schlüssel finde, werde ich den
siebenten Band schreiben; und wenn der Herr den Schlüssel einem anderen gibt,
kann er ihn schreiben."
Watchtower 1917 S.226
Wachtturm Februar 1906 Seite 21
Weitere Bestätigungen unserer Chronologie
…Wir sehen hier aber auch, daß die Milleniumsherrschaft Christi mit dem Ende
der Zeiten der Nationen seinen Anfang nimmt, Oktober 1914, und daß der Zeitraum
bis zu dem Tage des ersten Adam 3126 n Chr. Genau zweimal Sieben Zeiten
einnimmt, aber auch daß der Wendepunkt 606 v. Chr. Und der Schlusspunkt 1914 n.
Chr. Genau markiert sind.
…der Anfang der Zeiten der Nationen 606 v. Chr.
…Gänzlicher Sturz des vorbildlichen Königreiches 606…
Die Offenbarung--Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe! Kap. 18 S. 105 Erdbeben am
Tag des Herrn ***
„Folglich geschah es im Jahre 606 v. Chr., daß Gottes Königtum endete; der
Kopfbund wurde beseitigt, und die ganze Erde wurde den Heiden überlassen. Die
Zeitspanne von 2 520 Jahren endet — wenn vom Jahre 606 v. Chr. an gerechnet — im
Jahre 1914 n. Chr." (The Three Worlds [Die drei Welten], 1877, Seite 83).
„Der biblische Nachweis ist klar und stark, daß die ‚Zeiten der Nationen'
eine Periode von 2 520 Jahren sind, vom Jahre 606 v. Chr. bis (einschließlich
des Jahres) 1914 n. Chr." (C. T. Russell, Schriftstudien, Band 2,
herausgegeben im Jahr 1900, Seite 80).
[Fußnote]
Durch eine höhere Fügung hatten die Bibelforscher nicht verstanden, daß es
zwischen „v. Chr." und „n. Chr." kein Jahr Null gibt.
Später, als Forschungen ergaben, daß eine Änderung von 606 v. Chr. auf 607 v. u.
Z. nötig war, wurde auch das Jahr Null fallengelassen, so daß die Voraussage für
das Jahr „1914 n. Chr." weiterhin zutraf. (Siehe "The Truth Shall Make You
Free", herausgegeben von der Watch Tower Society, 1943, S. 239.)
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Das ist doch höchst bemerkenswert!
"Durch eine höhere Fügung"
-- unter Gottes Leitung --
hatten sie zwei Fehler gemacht, die sich gegenseitig aufhoben!
Welche neuen "Forschungen" änderten dieses Datum?
Natürlich keine.
Wenn man die Wachtturm-Bücher untersucht, findet man keinerlei Beweise für
dieses neue Datum.
Diese Änderung war nötig, um das Datum 1914 aufrechtzuerhalten, auf dem der
ganze Überbau der Wachtturm-Lehre ruht.
Tatsache ist, dass Jerusalem 587 v.u.Z. an die Babylonier fiel, nicht 606 und
auch nicht 607.
Barbours und Russells Unkenntnis in Chronologie und Geschichte hat ein
gewaltiges Problem für die WTG geschaffen.
Die Encyclopaedia Britannica (Onlineversion), eine oft von uns genutzte Quelle,
sagt:
587/586 v.u.Z. wurden die Stadt und der Tempel völlig von Nebukadnezar zerstört,
und die Gefangenschaft begann.
Sie endete 538 v.u.Z., als Cyrus II, der Große, von Persien, der Babylon besiegt
hatte, den von Serubbabel aus dem davidischen Haus angeführten Juden erlaubte,
nach Jerusalem zurückzukehren.
Lange zeit bestand Unsicherheit darüber, ob in die Berechnungen ein Jahr Null
eingehen solle oder nicht (zwischen 1 v.u.Z. und 1 u.Z.).
Russell brachte diesen Punkt bereits 1904 auf, doch als 1914 näher rückte, wurde
die Frage immer drängender.
Auf 1914 war man gekommen, indem man einfach 606 von 2520 abgezogen hatte,
allmählich erkannte man aber, dass es in unserem Zeitrechnungssystem kein Jahr
Null gibt.
Folglich waren es vom 1. Oktober 606 v.u.Z. bis zum 1. Januar 1 u.Z. nur 605
Jahre und 3 Monate, und vom 1. Januar 1 u.Z. bis zum Oktober 1914 nur 1913 Jahre
und 9 Monate, insgesamt also 2519 statt 2520 Jahre.
Demzufolge würden die 2520 Jahre nicht im Oktober 1914, sondern erst im Oktober
1915 ablaufen.
Wacht-Turm, Februar 1913, S. 31:
Ob Dionymus seine n. Chr.-Periode mit dem 1.Jan.1 n.Chr. anfing oder mit dem
1. Januar 0 n.Chr. können wir nicht genau wissen; ebenso wenig, ob er die v.Chr.
Daten mit dem 31.Dezember 0 v.Chr. zu zählen begann, oder mit dem 31. Dezember 1
v. Chr. Für alle gewöhnlichen Zwecke würde diese Frage ziemlich unwesendlich
sein, aber in Bezug auf unsere Berechnung der Zeiten der Nationen ist sie von
großer Wichtigkeit. In diesem Umstand schien die Sache vor dreißig oder vierzig
Jahren von geringerer Bedeutung zu sein, als es heute der Fall ist; denn jetzt,
wo wir zum Schluss der „Zeiten der Nationen" kommen, sind wir geneigt, jede
diesbezügliche Sache einer kritischen und peinlichen Untersuchung zu
unterwerfen, wie solches vor Jahren nicht so nötig war.
Da der Erste Weltkrieg 1914 ausbrach und dieses Jahr als Ende der Heidenzeiten
beibehalten wurde, musste der Ausgangspunkt von 606 auf 607 v.u.Z. vorverlegt
werden, um insgesamt bei 2520 Jahren zu bleiben.
Obwohl einige Anhänger der Gemeinschaft schon sehr früh auf diese Tatsache
hinwiesen (siehe z.B. die Fußnote auf Seite 32 des Buches Great Pyramid
Passages, 2. Aufl. 1924, von John und Morton Edgar), nahm die
Wachtturm-Gesellschaft die notwendige Änderung erst 1943 vor, als sie auf Seite
239 der englischen Ausgabe des Buches "Die Wahrheit wird euch frei machen"
erschien (deutsche Ausgabe S. 240):
In Offenbarung 12:6, 14 wird von 1260 Tagen gesprochen, und derselbe Zeitraum
von Tagen ist später beschrieben als „eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit",
oder dreieinhalb Zeiten, was die Hälfte von sieben Zeiten ausmacht. „Sieben
Zeiten" wären also zweimal 1260 Tage, das heißt 2520 Tage. In der Arche zählte
Noah während der Sintflut 150 Tage, wo die Wasser auf Erden die Oberhand hatten,
ehe sich die Flut verlief, und diese Tage waren gleich 5 Monaten, so dass sich
ein Monatsdurchschnitt von 30 Tagen ergibt. (1. Mose 7:11,24; 8:3,4) Deshalb
sind 2520 Tage gleich 84 Monaten oder 7 Jahren. Das stimmt mit der Erfüllung des
Traumes im Kleinen überein, wo Nebukadnezars Wahnsinn von „sieben Zeiten" sieben
Jahre dauerte.
In der größeren oder vollständigen Erfüllung müssen die „sieben Zeiten" mehr
umfassen als 2520 buchstäbliche Tage. Hesekiel, der zur selben Zeit weissagte
wie Daniel, wurde ebenfalls dazu inspiriert, ein Zeitmaß anzugeben, und erwähnte
zur Berechnung der Zeit die folgende göttliche ^gel: „Je einen Tag für ein Jahr
habe ich dir auferlegt." Auch er war gebunden bis zum Ablauf des Zeitmaßes.
(Hesekiel 4:6,8) Daher ist jeder dieser 2520 Tage, gemäß der Berechnung in
Daniels Prophezeiung, gleich einem Jahr, einem Sonnenjahr' Nach derselben Regel
betragen die „sieben Zeiten" oder „Zeiten der Nationen" 2520 Jahre. Zur Zeit
Nebukadnezars wurde das Jahr vom Herbst an gerechnet, ungefähr vom 1. Oktober
unserer Zeit an. Da er Jerusalem im Sommer 607 v. Chr. zerstörte, fiel der
Beginn jenes Jahres auf den Herbst 608 v. Chr. und endete im Herbst 607 v. Chr.
Es ist einfach zu berechnen, wann die heidnischen „sieben Zeiten" endeten, weil
ihr erstes Jahr im Herbst 607 v. Chr. begann. Vom Herbst 607 v. Chr. bis zum
Herbst l v. Chr. sind es genau 606 Jahre. Man übersehe nicht, dass auch vom
Herbst l v. Chr. bis Herbst l n. Chr. ein Jahr verfloss. Deshalb sind es vom
Herbst l v. Chr. bis zum Herbst 1914 n.Chr. 1914 Jahre. Zählt man 606 Jahre und
1914 Jahre zusammen, so erhält man insgesamt 2520 Jahre, die im Herbst 1914
n.Chr. endeten. Auf diese Weise sagte Jehova, der bei seinem Vorhaben die Zeit
genau einhält, symbolisch voraus, dass die „Zeiten der Nationen", das heißt die
„sieben Zeiten", fortdauern und sich bis zum Herbst des Jahres 1914 n. Chr.
erstrecken werden. Vor diesem Datum konnte also die wahre theokratische
Regierung des Messias, die durch die Vorbild Theokratie in Jerusalem
vorgeschattet war, nicht aufgerichtet werden.
Siehe auch das 1944 erschienene Buch "Das Königreich ist herbeigekommen", S.
179.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte man die Dauer des neubabylonischen
Reiches einzig anhand der Werke der griechischen und römischen Historiker des
Altertums ermitteln.
Diese Geschichtsschreiber lebten Hunderte von Jahren nach dem Ende des
neubabylonischen Reiches, und ihre Aussagen widersprechen einander
bedauerlicherweise häufig.
Als die beiden zuverlässigsten gelten Berossos und Claudius Ptolemäus.
Berossos war babylonischer Priester des dritten vorchristlichen Jahrhunderts. Um
281 v.u.Z. verfasste er eine Geschichte Babylons, heute als Babyloniaca oder
Chaldaica bekannt, die er König Antiochos I. widmete.
Später verließ er Babylon und ließ sich auf der griechischen Insel Kos nieder.
Leider sind seine Werke verloren gegangen und alles, was wir von ihnen wissen,
stammt aus den 22 Zitaten oder Paraphrasierungen seines Werkes durch andere
Schreiber des Altertums und aus elf Aussagen über Berossos aus der Feder
klassischer jüdischer und christlicher Autoren.
Die längsten Zitate umfassen die Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige
und stehen in der Chronik des Eusebius (ca. 303 u.Z.), bei Flavius Josephus in
seinen Büchern Gegen Apion, Jüdische Altertümer und anderen Spätschriften.
Man weiß, dass sowohl Eusebius wie auch Josephus Berossos indirekt über den
griechisch-römischen Gelehrten Cornelius Alexander Polyhistor aus dem ersten
vorchristlichen Jahrhundert zitierten.
Woher bezog Berossos seine Informationen über die neubabylonischen Könige?
Gemäß seinen eigenen Worten "übersetzte (er) zahlreiche Bücher, die in Babylon
mit großer Sorgfalt bewahrt worden sind und einen Zeitraum von über 150 000
Jahren umfassten".
In diesen "Büchern" waren auch Berichte über die sagenhaften Könige der Zeit vor
der Flut enthalten mit stark übertriebenen Angaben bezüglich der Dauer ihrer
Herrschaft.
Es ließ sich aber auch feststellen, dass er sehr zuverlässige babylonische
Chroniken verwendete, beispielsweise für die neubabylonische Zeit, und "dass er
ihren Inhalt verlässlich auf Griechisch wiedergab"
Claudius Ptolemäus (70-161 u.Z.) war ein herausragender Gelehrter, Astronom,
Geograph, Historiker und Chronologe, der unter der Regierung Hadrians und
Antoninus Pius in Ägypten lebte.
Um das Jahr 142 schrieb er sein Werk He Mathematike Syntaxis, besser bekannt als
der Almagest (so der lateinische Titel), und einige Zeit darauf verfasste er
seine Tafeln.
In diesem zweiten Werk, das nicht mehr erhalten ist, war eine Königsliste
enthalten, die wahrscheinlich mit derjenigen im Ptolemäischen Kanon identisch
ist (älteste noch erhaltene Abschrift aus dem 7. Jahrhundert).
Dabei handelt es sich um eine Liste von Königen einschließlich ihrer
Herrschaftsdauer, beginnend mit Nabonassar in Babylon 747 v.u.Z., über die
babylonischen, persischen, griechischen (ptolemäischen) und römischen Herrscher
bis hin zu Antoninus Pius (138-161 u.Z.) aus den Tagen des Ptolemäus.
Woher hatte Ptolemäus diese Liste?
Im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel wird gesagt:
"Man nimmt an, dass Ptolemäus sich auf die Schriften des Berossos stützte".
Das ist aber nicht sehr wahrscheinlich.
Wissenschaftler sind im Gegenteil zu dem Schluss gelangt, dass der Kanon des
Ptolemäus "eine babylonische Tradition des ersten Jahrtausends vor Christus
repräsentiert, die von Berossos unabhängig ist, was aus der Reihenfolge und der
Namensform der Könige ersichtlich ist".
F. Schmidtke erläutert:
Was die Abhängigkeit der Quellen anbelangt, so hat der Ptol. Kanon seinen Stoff
sicherlich weithin der Bob. Chron. entnommen.
Das ergibt sich aus den charakteristischen abasileuta ete 688-681, die sich
ebenso in der Chronik (III 28) wieder finden, während die Königsliste A Sanherib
dafür einsetzt, wie auch für die beiden abasileuta ete 704-703.
Der Ptol. Kanon gibt hier wie die Chronik die babylonische Tradition wieder, die
Sanherib nicht als legitimen König anerkannte, weil er Babylon geplündert und
zerstört hatte.
Weiterhin liegen Beweise vor, dass der Herausgeber des Kanons des Ptolemäus
babylonische Königslisten benutzte.
Er stützte sich also auf babylonische Chroniken und Königslisten, wahrscheinlich
über andere Quellen, doch offensichtlich von Berossos unabhängig!
Diese Schlussfolgerung ist von großer Bedeutung, denn die Zahlenangaben im Kanon
über die neubabylonischen Herrscher stimmen mit denen des Berossos überein.
Damit stehen uns zwei unabhängige Zeugnisse über die Angaben der Chroniken zur
Länge der neubabylonischen Zeit zur Verfügung, und selbst wenn diese Chroniken
nur zum Teil auf Keilschrifttafeln erhalten geblieben sind, so sind uns ihre
Angaben über die Herrschaftsdauer der neubabylonischen Könige auf dem Weg über
Berossos und den Ptolemäischen Kanon korrekt übermittelt worden!
Wenn diese Listen von zwei der ältesten und zuverlässigsten Historiker stimmen,
dann wäre 604/603 v.u.Z. das erste Jahr Nebukadnezars, und sein 18. Jahr, in dem
er Jerusalem verwüstete, fiele auf 587/586 v.u.Z.
Doch selbst wenn man annimmt, dass Berossos und der Ptolemäische Kanon die
Herrschaftszeiten aus den ursprünglichen neubabylonischen Chroniken korrekt
wiedergeben, woher wissen die Historiker dann, dass die in diesen Chroniken
enthaltenen Zeitangaben auch stimmen?
Ein Grund, weshalb sie dem Ptolemäischen Kanon so großes Vertrauen
entgegenbringen, liegt darin, dass Ptolemäus in seinem Almagest eine Vielzahl
antiker astronomischer Beobachtungen aus der Zeit, die im Kanon erfasst ist,
wiedergibt.
Da die Beobachtungen mit mehreren Königen aus der Königsliste in Verbindung
gebracht werden, lässt sich die Liste mit einer Anzahl astronomisch
feststehender Daten verknüpfen, womit die Liste in Bezug auf die Zeit, die sie
umfasst, zu einer Art "absoluter Chronologie" wird.
Der Bibelchronologe Edwin R. Thiele erklärt das folgendermaßen:
Was den Kanon für den modernen Historiker von so enormer Bedeutung werden lässt,
ist das umfangreiche astronomische Material, das Ptolemäus in seinem Almagest
aufzeichnete, so dass es möglich ist, die Genauigkeit der Angaben von Anfang bis
Ende bei fast jedem einzelnen Schritt zu prüfen.
Im Almagest werden über 80 Positionen von Sonne, Mond und Planeten mit genauen
Zeitangaben genannt, die von heutigen Astronomen bestätigt werden konnten.
Die Finsternisse werden so präzise angegeben, dass man die genannten Phänomene
zweifelsfrei identifizieren und auf das Gewisseste bestätigen konnte.
Weiter führt er aus, dass beispielsweise die drei am weitesten zurückliegenden
Mondfinsternisse, von denen Ptolemäus berichtet, im ersten und zweiten Jahr des
babylonischen Königs Mardokempados beobachtet wurden.
Von der ersten schrieb er, "dass sie im ersten Jahr des Mardokempados stattfand,
am (Abend des) ägyptischen (Monats) Thoth, am 29./30.
Sie setzte ein, so heißt es, gut eine Stunde nach Mondaufgang und war total".
Und in ähnlicher Weise beschreibt er die zweite und dritte Finsternis, die sich
im zweiten Jahr desselben Mardokempados ereignet hätten, die zweite in der Nacht
vom 18. auf den 19. Tag des ägyptischen Monats Thoth und die dritte in der Nacht
vom 15. auf den 16.
des Monats Pamenoth. Die beiden letzten waren nur partielle Finsternisse.
Diese Beschreibung ist genau genug, dass moderne Astronomen sie nachprüfen
können.
Was sie herausfinden, deckt sich mit dem, was Ptolemäus sagt.
Die erste Finsternis ereignete sich am 19. März 721 v.u.Z., die zweite am 8./9.
März 720 v.u.Z. und die dritte am 1. September 720 v.u.Z. gemäß dem Julianischen
Kalender.
Damit ist klar bewiesen, dass 721/720 v.u.Z. das erste Jahr der Herrschaft von
Mardokempados war.
Gestützt wird diese Schlussfolgerung noch durch andere Beweise, die von den
Finsternissen des Ptolemäus unabhängig sind.
Doch die Stütze durch die Astronomie ist vielleicht gar nicht so stark, wie die
Historiker es traditionellerweise annehmen.
Den meisten ist anscheinend entgangen, dass Astronomen die Beobachtungen des
Ptolemäus seit Jahrhunderten anzweifeln.
Bereits im Jahr 1008 kam Ibn Yunis zu dem Schluss, sie enthielten schwere
Fehler, und um 1800 war den Astronomen bewusst, dass beinahe alle Beobachtungen
des Ptolemäus nicht stimmten. Delambre fragte 1817:
"Hat Ptolemäus überhaupt Beobachtungen angestellt? Hat er seine angeblichen
Beobachtungen nicht einfach aus seinen Tafeln errechnet, um damit seine Theorien
zu stützen?"
Zwei Jahre darauf stand für Delambre auch fest, dass Ptolemäus seine
Sonnenbeobachtungen zum Teil erfunden hat, und er demonstrierte, wie bei der
Fälschung vorgegangen worden war. In jüngerer Vergangenheit sind die
Beobachtungen des Ptolemäus noch einmal genau untersucht worden, und die
Astronomen kamen zu einem ähnlichen Ergebnis.
Am aufsehenerregendsten waren dabei die Arbeiten von Robert R. Newton.
Dieser behauptete in seinem Buch The Crime of Claudius Ptolemy, Ptolemäus habe
nicht nur einen großen Teil seiner eigenen Beobachtungen gefälscht, sondern auch
etliche, die er anderen Astronomen zuschreibt.
Dazu gehört mindestens auch eine der drei Mondfinsternisse, die er für die
Herrschaftszeit des Mardokempados angibt.
Sind Newtons Schlussfolgerungen korrekt, so lässt sich die Königsliste aus dem
Ptolemäischen Kanon nicht durch seine astronomischen Daten bestätigen.
Es entspann sich eine Fachdiskussion, in deren Verlauf Newtons
Schlussfolgerungen von mehreren Wissenschaftlern widerlegt wurden.
Sie trugen vor, Newtons Argumente seien "durch alle möglichen Verdrehungen
verunstaltet", seine Hauptargumente fielen in sich zusammen, weil sie "sich auf
eine fehlerhafte statistische Analyse stützen und die Methoden der frühen
Astronomie außer acht lassen" und dergleichen mehr.
Die Kritiker Newtons sind in ihrer Mehrzahl allerdings Historiker ohne besondere
praktische Kenntnis der griechischen Astronomie. Fachkundige Astronomen, die
seine Arbeit begutachteten, haben seinen Folgerungen zum Teil zugestimmt, und K.
P. Moesgaard, ein Historiker, der sich auch in griechischer Astronomie gut
auskennt, meint ebenfalls, dass Ptolemäus seine astronomischen Daten gefälscht
hat, wenn auch das Motiv aufrichtig war.
Dr. Newton ist ein bekannter Physiker, der mehrere herausragende Werke über die
säkulare Beschleunigung des Mondes und der Erde veröffentlicht hat.
Wenn er zu dem Schluss kommt, Ptolemäus habe seine eigenen Beobachtungen und die
früherer Astronomen zum Teil gefälscht, so kann das auch zutreffen.
Wie bereits gesagt, kann man die astronomische Bestätigung der nach ihm
benannten Königsliste nicht einfach als gegeben voraussetzen.
Was aber ist von der Behauptung zu halten, Ptolemäus habe nicht nur die
astronomischen Angaben im Almagest, sondern auch die Königsliste selbst
gefälscht?
In einer Rezension des Buches von Robert Newton über Ptolemäus, erschienen im
Scientific American von Oktober 1977, Seite 79-81, wurde auch gesagt, dass "die
Fälschung des Ptolemäus vielleicht so weit ging, dass er die Zeitangaben für die
Länge der Herrschaft der Könige Babyloniens erfunden hat".
Wer sich aber in der Geschichte des alten Babylon auskennt, der weiß, dass diese
Aussage ein glatter Irrtum ist.
Die Königsliste im Ptolemäischen Kanon weist deutliche Spuren der älteren
Quellen auf, die ihr zu Grunde lagen, vor allem der babylonischen Chroniken, und
sie stimmt vollständig mit alten Chroniken und Königslisten aus der
neubabylonischen Zeit überein.
Doch die Bemerkung des Rezensenten im Scientific American wurde begierig
aufgegriffen und schon bald im Wachtturm veröffentlicht.
Newton selbst denkt anscheinend über den Ptolemäischen Kanon ebenso.
In seinem Werk über Ptolemäus heißt es:
"Das Ergebnis davon ist, dass die Königsliste des Ptolemäus für die Erforschung
der Chronologie keinerlei Wert hat und deshalb ohne Beachtung bleiben muss.
Und was noch schwerer wiegt, die babylonische Chronologie stützt sich
großenteils auf diese Königsliste.
Alle wichtigen Abschnitte der Chronologie müssen jetzt einer erneuten Prüfung
unterzogen werden, und eine Abhängigkeit von der Liste des Ptolemäus darf es
nicht mehr geben".
Newton ist kein Historiker und kein Experte für babylonische Chronologie.
Er gibt auch zu, sich für die Zeit vor Nebukadnezar nicht eingehend mit anderen
Quellen außer Ptolemäus beschäftigt zu haben.
Seine Ansicht über den Zusammenhang zwischen der Chronologie und dem Werk des
Ptolemäus wurde, wie er im Vorwort seines Buches schreibt, von einem Philip G.
Couture aus Santee in Kalifornien beeinflusst.
Derselbe Couture war es auch, der Dr. Newton dazu brachte, in seinem neuen Buch
The Moon's Acceleration andlts Physical Origins den assyrischen Eponymenkanon zu
verwerfen, wobei er sich auf ein Argument stützt, das ganz klar auf einem
falschen Verständnis der assyrischen Quelle beruht.
Da Couture ein Zeuge Jehovas ist, scheinen die Argumente über die Zeitrechnung,
die er an Newton weitergegeben hat, eine Stützung der Chronologie der Watchtower
Society bezweckt zu haben, und es lässt sich nachweisen, dass einige davon mit
denen identisch sind, die im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel vorgetragen
werden.
Die Schreiber der Wachtturm-Gesellschaft sollten daher Newtons Ansichten über
den Zusammenhang zwischen der Chronologie des Altertums und der Königsliste des
Ptolemäus nicht zur Stützung ihrer eigenen Chronologie verwenden, da diese
mindestens teilweise durch unhaltbare Argumente aus ihrem eigenen
Bibelnachschlagewerk geprägt wurden!
Jeder, der denkt, man könne die neubabylonische Chronologie über den Haufen
werfen, indem man versucht zu beweisen, dass Ptolemäus die nach ihm benannte
Königsliste erfand und manche der astronomischen Beobachtungen fälschte, gibt
sich einer Selbsttäuschung hin.
Er sieht nämlich nicht, dass die Dauer der neubabylonischen Epoche, so wie sie
im Ptolemäischen Kanon angegeben ist, vollständig übereinstimmt mit den Angaben,
die Berossos 400 Jahre früher macht, und dass beider Angaben wiederum mit den
neubabylonischen geschichtlichen Aufzeichnungen aus dem Altertum übereinstimmen,
die im Laufe der letzten 100 Jahre ausgegraben wurden.
Wenn sich nachweisen lässt, dass Ptolemäus die Königsliste erfunden hat, dann
müssen wir daraus schließen, dass er großes Glück gehabt hat, denn die von ihm
"erfundenen" Jahresangaben für die Herrschaft der neubabylonischen Könige
stimmen zufällig mit den tatsächlichen Zahlen überein!
Und selbst wenn sich nachweisen ließe, dass die astronomischen Angaben, mit
denen Ptolemäus die Königsliste untermauern wollte, gefälscht wurden, dann ließe
sich die Länge der neubabylonischen Epoche, so wie sie in der Königsliste steht,
immer noch durch die Astronomie bestätigen.
So sagt Robert Newton:
"Der Schlussteil seiner Königsliste lässt sich unabhängig bestätigen". Ptolemäus
erwähnt in seinem Abnagest (V.14) eine Mondfinsternis, die im siebten Jahr des
Kambyses in Babylon beobachtet wurde und deren Zeitpunkt auf astronomischem Wege
für das Jahr 523 v.u.Z. ermittelt wurde.
Sogar wenn, wie Newton behauptet, Ptolemäus diese Beobachtung gefälscht hat,
gibt es noch einen Keilschrifttext, der ausgegraben wurde (Strm. Kambys. 400;),
in dem diese Mondfinsternis gleichfalls beschrieben und dem siebten Jahr des
Kambyses zugeordnet wird.
Ein weiterer Text aus dem 37. Jahr Nebukadnezars, in dem mehrere Beobachtungen
an Mond und Planeten verzeichnet sind, erlaubte es heutigen Astronomen, sein 37.
Jahr als das Jahr 568/567 v.u.Z. festzulegen.
Newton erwähnt diese beiden Keilschrifttafeln und zieht dann den Schluss:
"Uns liegt also ein recht sicherer Nachweis vor, dass die Liste des Ptolemäus
für Nebukadnezar stimmt, und für Kambyses haben wir eine recht ordentliche
Bestätigung".
Anhand von Newtons Theorie -Ptolemäus habe seine Beobachtungen gefälscht und den
Kanon erfunden - beweisen zu wollen, dass die allgemein anerkannte
neubabylonische Chronologie nicht stimmt, ist nicht ehrlich.
Damit unterschlägt man Newtons eigene Schlüsse, denn er ist der Auffassung, dass
die Königsliste des Ptolemäus die Länge der neubabylonischen Zeit korrekt
wiedergibt.
Das schlüssige Argument gegen die Theorie, Ptolemäus könne die Königsliste
gefälscht haben, ist aber die Tatsache, dass der so genannte Kanon des Ptolemäus
den falschen Namen trägt.
Außerhalb des Kreises der Experten ist das nur wenigen bekannt.
Wie Professor Otto Neugebauer ausführt, wurde die Königsliste lange vor
Ptolemäus von Astronomen in Alexandria unter Verwendung babylonischer Quellen
zusammengestellt, die sie bei ihren astronomischen Berechnungen verwendeten.
Beweise, die zeigen sollen, dass Ptolemäus seine Beobachtungen fälschte, können
daher der Königsliste, die irrtümlicherweise seinen Namen trägt, nichts anhaben.
Die Historiker sind heute gar nicht mehr angewiesen auf den Ptolemäischen Kanon
oder seine astronomische Daten, um die Dauer des neubabylonischen Reiches
festzulegen.
Dessen Dauer lässt sich eindeutig ermitteln durch sieben Beweislinien, die
unabhängig sind von dem Kanon des Ptolemäus und von seinen Finsternissen.
Es sind dies Chroniken und andere historische Aufzeichnungen,
Urkunden aus Handel und Verwaltung,
astronomische Tagebücher und
Zeitgleichheiten (Synchronismen) mit der ägyptischen Chronologie.
Die betreffenden Beweise wurden zum großen Teil ab der Mitte des vorigen
Jahrhunderts in Mesopotamien und Ägypten ausgegraben.
Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
Kap. 20 S. 355
In einem gereinigten Land ein 'dritter Teil' bewahrt
RELIGIÖSE HEUCHELEI BLOSSGESTELLT
Jehova,
der Gott der wahren Propheten,
wird alle falschen Propheten in Schande geraten lassen,
entweder dadurch, dass er die falsche Voraussage solcher Propheten, die sich
dieses Amt selbst anmaßen, nicht erfüllen lässt
oder indem er seine eigenen Prophezeiungen auf eine Weise verwirklicht, die zu
derjenigen der falschen Propheten im Gegensatz steht.
Falsche Propheten werden den Grund für ihre Schande zu verbergen suchen,
indem sie verleugnen, wer sie wirklich sind.
Sie werden zu vermeiden suchen, dass man sie tötet oder dass sie durch Jehovas
loyale Anbeter als geistig tot hingestellt werden.
Dies hat Gott vorausgesagt, indem er seinen wahren Propheten Sacharja
Weitersprechen ließ:
„Und es soll geschehen an jenem Tage, dass die Propheten beschämt [zuschanden,
JB] werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden
kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird
gewisslich sprechen:
,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von
meiner Jugend an erworben hat.'
Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen
Liebhaber.' "
— Sacharja 13:4-6, NW; JB; Lu; HSK; lies im Gegensatz dazu Amos 7:14-17.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der siebzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 04:28:06:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erhob sich und holte das alte Familienalbum, und er zeigte uns Bilder
von seinen Schwestern.
Er hatte fünf Schwestern.
„Keine meiner Schwestern rauchte", sagte er.
„Wenn ein Mädchen rauchte und sich stark schminkte, betrachtete man sie als
unmoralisch.
Von unehelichen Kindern wusste man so gut wie nichts.
Die uneheliche Geburt eines Kindes galt als Skandal!
Heute denkt man anders darüber, man hat sich einfach damit abgefunden.
Ehebruch war so schlimm wie Mord.
Eine Scheidung war unvorstellbar.
So etwas durfte es einfach nicht geben.
Eine Abtreibung galt als glatter Mord.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich
Euren 'an die Brüder im Felde' gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und
Aufmunterung brachte, mich aber auch zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte.
Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch lieben Geschwistern wieder einmal
ausführlicher zu schreiben, aber immer wurde ich durch so mancherlei Umstände
davon abgehalten. Wir Ihr nun aus diesem Brief ersehen könnt, befinde ich mich
gegenwärtig im Reservelazarett und zwar zum Zwecke einer längeren Erholung
meiner Körper und auch Nervenkräfte. Die Erschöpfung der letzteren sind wohl zum
großen Teil mit die Ursache, daß ich so wenig schreibe, denn es fällt mir immer
sehr schwer, meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren, der
einiges Denken erfordert. Ja Ihr lieben Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem
Briefe schreibt, nämlich, daß uns das Schauen der Schrecken des Krieges mit
eigenen Augen so recht tiefes Mitgefühl empfinden läßt und die Sehnsucht in uns
vermehrt, daß die von Gott verheißene Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem
gegenwärtigen Fluche des Verderbens, sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung
bald kommen möge. Ich kann darum meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht
genug dankbar sein für die mancherlei Belehrungen durch praktische Erfahrungen,
um die er mich während meines nunmehr 1/4jährigen Aufenthaltes hier draußen im
Felde bereichert hat ...
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen
haben zu Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird
auch auf die traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens,
dasjenige des 'Morgens der Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitp(ilger)
nach Zion
Herm. Crämer
WT 1970 1. 7. S. 399
Das erstemal im Dienst von Haus zu Haus
Aus Connecticut berichtet eine Frau, die Familie hat, wie sie anfänglich über diese Tätigkeit dachte: „Als ich am Schluß einer Zusammenkunft die Bekanntmachungen für den Felddienst hörte, fragte ich, was das sei. Die Zeugin, die mich unterwies, sagte mir, es handle sich dabei um das Verkündigen der Botschaft der Bibel von Haus zu Haus. Sie fragte mich dann, ob ich einmal mitgehen möchte, um zu sehen, wie das geschehe. Ich antwortete kurz: ,Ich kann nicht von Haus zu Haus gehen. Das tun nur Bettler!' Ein anderer Zeuge, der meine Antwort hörte, entgegnete darauf freundlich: ,Jesus Christus, der Sohn Gottes, ging auch von Haus zu Haus und von Dorf zu Dorf!' Seine Äußerung stimmte mich nachdenklich, und ich nahm mir vor mitzugehen." — Luk. 8:1.
Eine Mischung aus Stolz und Scham – ein typisch deutsches
Problem.
Die Verwendung der „Worthülsen" des ersten Weltkrieges reichte in Deutschland
bis in die 1980er Jahre.
Heute legen wir Wert darauf dass nachfolgende Begriffe nicht mehr verwendet
werden:
felddienst
felddienstbekanntmachungen
felddienstbericht
felddienstberichte
felddienstberichten
felddienstdurchschnitte
felddiensterfahrungen
felddienstergebnisse
felddienstes
felddienstgebiet
felddienstgedanken
felddienstpunkte
felddienstsituationen
felddiensttag
felddiensttasche
felddiensttätigkeit
felddiensttreffpunkt
felddienst-treffpunkt
felddienstverkündiger
felddienstvorkehrungen
felddienstzeit
felddienstzusammenkunft
Königreichsdienst 3/1970 S. 1
Brief des Zweigbüros
Meine lieben Mitverkündiger auf der ganzen Erde!
Aus 200 Ländern gingen Felddienstberichte für den Monat Dezember ein. Ich
dachte, Ihr möchtet gerne erfahren, was vor sich geht. Nun, wir haben im
Dezember eine neue Höchstzahl von 1 345 111 Verkündigern erreicht. Diese Zunahme
von 88 327 Verkündigern über dem Durchschnitt des vergangenen Jahres macht uns
alle sehr glücklich! Aber noch etwas anderes ist sehr aufschlußreich: Während
der ersten vier Monate des Dienstjahres 1970 symbolisierten 55 754 Personen ihre
Hingabe durch die Taufe. Wenn wir diese Zahl als ein Anzeichen für das werten
dürfen, was wir während der nächsten acht Monate zu erwarten haben, dann könnten
es bis Ende August ungefähr 150 000 Täuflinge sein. Besteht diese Möglichkeit?
Ja, wenn es der Wille Jehovas ist.
Königreichsdienst 3/1970 S. 3
Vertraut auf den Geist Jehovas
Ein weiterer Kreisdiener berichtet, daß er feststellen kann, daß Verkündiger, die besonders auf Jehovas Geist vertrauen, in ihrem Dienst glücklicher sind. Auch wenn er bei der Felddienstzusammenkunft die Verkündiger ermuntert, ihren Dienst wirkungsvoller zu gestalten, und Anregungen zur Verbesserung gibt, ermuntert er sie ebenfalls, zu Jehova um Segen für ihre Bemühungen aufzublicken. Wenn Verkündiger den Predigtdienst mit dieser Einstellung verrichten, dann danken sie Jehova für den Erfolg, den sie erleben, und sind nicht betrübt oder entmutigt, wenn sie in ihrem Gebiet wenig Widerhall bei den Menschen finden.
WT 1982 15. 5. S. 27
Der Pfad der Gerechten wird ständig heller
Für einige hat es vielleicht den Anschein gehabt, als verlaufe dieser Weg nicht immer in gerader Richtung. Erklärungen, die von Jehovas sichtbarer Organisation gegeben wurden, enthielten mitunter Änderungen, die wie eine Rückkehr zu früheren Standpunkten erschienen. Doch in Wirklichkeit ist dem nicht so gewesen. Man könnte es mit dem vergleichen, was Segler als „kreuzen" bezeichnen. Bei Gegenwind manövrieren sie die Segel so, daß das Schiff bald nach rechts, bald nach links fährt, sich aber ständig dem Ziel nähert. Und im Falle der Diener Jehovas ist dieses Ziel die „neuen Himmel und eine neue Erde", die Gott verheißen hat (2. Pet. 3:13).
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Hat es den Anschein wir revidieren unsere Lehrmeinungen von Zeit zu Zeit?
Aber Nein! Wir kreuzen im Wind!
Epheser 4:14:
„ . . . die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin
und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im
Ersinnen von Irrtum."
1925 – Trost für die Juden.
Wer sind „die Juden"?: Ein Jude ist somit ein natürlicher Nachkomme Jakobs
(Israels), der Glauben an die von Jakob bezüglich Juda gesprochenen Worte hat
(Seite 8)
Folgendes sollte dieser Jude glauben: 12.) daß der Messias noch kommen wird; und
obschon sein Kommen sich verzögert, dennoch „will ich warten bis er kommt.
(Seite 9)
Unerfüllte Erwartungen: Manche verlieren ihren Glauben, weil die Verheißungen
Gottes nicht immer zu der Zeit in Erfüllung gehen, da sie nach Erwartungen der
Menschen in Erfüllung gehen sollten (Seite 13)
Juden dürfen nicht bekehrt werden!: Da die christlichen Bekenntnisse in
Unwissenheit über Gottes Absichten mit den Juden waren, so versuchten sie die
Juden zu bekehren und zu Gliedern der christlichen Glaubenssysteme zu machen.
Ihr Versuch schlug fehl, weil es nicht Gottes Vorhaben war, daß die Juden mit
diesen Einrichtungen sich verschmelzen sollten. Das beharrliche Bemühen, die
Juden zu bekehren, hatte die Wirkung, sie von der Bibel abzuwenden. Ein Christ,
der die Bibel versteht, hat überhaupt nicht den Wunsch, Proselyten zu machen.
(Seite 57/58)
Die Zeit ist jetzt!: Diese Prophezeiungen müssen ihre Erfüllung nach Beendigung
der langen Mühsal Israels haben, und diese Zeit ist jetzt herbeigekommen. (Seite
61)
Das Tal der verdorrten Gebeine. Ein Menschliches Skelett besteht aus 206
Knochen. Der Zionismus wurde in Basel in der Schweiz im Jahre 1897 als
Körperschaft organisiert. Auf der Konferenz, die die Organisation ins Leben
rief, waren genau 206 Delegierte, genau die Zahl der Knochen des menschlichen
Körpers. Das war kein Zufall, sondern vom Herrn angeordnet…
Man hatte wirklich geglaubt dass es durch Gottes Fügung kam,
als man mit 1914 einen geschichtlichen Zufallstreffer gelandet hatte.
Nun glaubte man unter der gleichen Fügung, mit dem gleichen Selbstverständnis
und einer genauso gearteten Bibelauslegung mit 1925 wieder Prophezeiung auslegen
zu können.
Die Irrtümer waren genauso absurd wie die, die man mit 1914 hinaus posaunte.
Nur mit dem Unterschied das diesmal nicht wieder der Zufall ihnen den Gefallen
tat wenigstens den Anschein einer Erfüllung zu gewähren, wie es mit 1914
passierte.
Im Gegenteil die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg ließen keinen Zweifel an der
Absurdität der Leihenauslegungen.
1931 – Unter der Überschrift „Kein weiterer Verzug" Gottes
ergebenes Volk auf der Erde betonte die Wichtigkeit der Daten 1914, 1918 und
1925. Sie hatten vieles über diese Daten zu sagen und was dann alles geschehen
würde, aber alles, was sie vorhersagten, traf nicht ein.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 146 / Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 143)
1931 – Sie reden gegen die Zeugen Gottes und sagen im
wesendlichen von den Knechten des Herrn, sie wären „Schwachköpfe", und es werde
noch viel Wasser ins Meer fließen, ehe eine der großen, von diesen angekündigten
Heimsuchungen die jetzt im Frieden lebende Christenheit treffen würde.Gottes
Königreich hat zu wirken begonnen. Sein Tag der Rache ist gekommen, Harmagedon
steht nahe bevor und wird gewisslich über die Christenheit kommen, und zwar sehr
bald. Gottes Gericht ist über der Christenheit und muß in kurzem an ihr
vollstreckt werden.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 147 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite
144/145)
1931 - Auf seiten der Treuen Jehovas auf der Erde gab es,
was die Jahre 1914, 1918 und 1925 angeht, eine gewisse Enttäuschung, die eine
Zeitlang andauerte. Später lernten die Treuen, daß diese Daten eindeutig in der
Schrift festgelegt waren; und sie lernten auch, damit aufzuhören, Daten für die
Zukunft festzusetzen und vorherzusagen, was sich zu einem bestimmten Datum
ereignen würde, Sie sollten sich vielmehr in bezug auf das, was sich ereignen
sollte, auf Gottes Wort verlassen, was sie auch tun.
(Vindication Band 1, 1931, Seite 338-339 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite
332)
1931 - Ein abgezehrter, unrasierter Landstreicher war der
alleinige Antragsteller für die US-$ 75.000 teure südkalifornische Villa von
David, König von Israel, seit sie vor einem Jahr auf diese biblische Figur
übertragen wurde.
Dies wurde heute von Richter Joseph Rutherford offenbart, dem zeitweisen
Besitzer der luxuriös möblierten Villa im spanischen Stil in der 440 Braeburn
Road im exklusiven Bezirk Kensington Heights.
Bei einer der seltsamsten je verzeichneten Besitzübertragungen hat Rutherford,
Präsident der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung und der Watch Tower
Bible and Tract Society, den prächtigen Besitz treuhänderisch für die alten
Könige und Propheten Israels übernommen.
Der Totschläger Goliaths und seine Mitgenossen dürfen das 10-räumige, moderne
Haus mit seinen Landschaftsgärten und einer Terrasse so bald übernehmen, wie
ihre Legitimationen von Rutherford und den Beamten seiner Gesellschaft, die dazu
von Gott autorisiert wurden, anerkannt wurden.
„Eines morgens, als ich vom Haus zur Garage ging, kam ein merkwürdig
dreinschauendes Geschöpf auf mich zu, tippte an seinen schmutzigen Hut und rief:
'Wie geht's, Richter? Ich bin David'. 'Verschwinde und sag das jemand anderem',
sagte ich ihm, und er ging ohne jede weitere Diskussion. Ich konnte auf einen
Blick erkennen, daß es nicht David war. Er sah nicht so aus, wie ich mir David
vorstellte." Gefragt, wie er denn wohl meinte, daß David und seine erlauchten
Brüder im Herrn aussehen würden, öffnete Rutherford ohne Zögern seine riesige
Bibel und wies auf einen Vers hin, in dem es hieß, daß die Fürsten des
Universums als „vollkommene Menschen" von den Toten auferstehen würden.
„Ich lege das so aus", erklärte der würdevolle Richter, „daß David, Gideon,
Barak, Samson, Jephtha, Joseph und Samuel hierher geschickt werden, um die Welt
Satans Klauen zu entreißen, modern angezogen wie wir und mühelos in der Lage,
unsere Sprache zu sprechen." Rutherford zeichnete ein Bild von der Ankunft der
biblischen Delegation vielleicht in Gehröcken, mit hohen Hüten, Spazierstöcken
und Gamaschen. In Beth Sarim (Haus der Fürsten), wie Rutherford seine Villa
genannt hat, wird David die modernsten Hilfsmittel finden, die die Wissenschaft
ersonnen hat.
Wenn die erlauchten Gäste die Wendeltreppe zur ersten Etage hochgehen, werden
sie ein großes Büro vorfinden, mit roten Ledersesseln und einem glänzenden
Schreibtisch mit indirekter Beleuchtung. Selbst Tastentelefone warten auf die
Berührung durch die Fürsten. Wenn sie eine weite Tür öffnen, werden die Söhne
Palästinas ein großes Badezimmer erblicken, leuchtend mit glänzenden schwarzen
Fliesen mit Dusche und einem reichlich gefüllten Medikamentenschrank.
Was für ein spannendes Erlebnis der breitschultrige Samson, der mit seinen
bloßen Fäusten einen Palast zerstörte, haben mag, wenn er ein goldenes
Sicherheitsrasiermesser und einen Streichriemen vorfindet! Rutherford baute das
Schlafzimmer im ersten Stock, das er zeitweise selbst belegt, groß, um mehreren
der erwarteten Eigentümer Platz zu bieten. Mit großen verglasten Fenstern, die
auf die purpurfarbenen Cuyamacas im Osten und Kaliforniens erste Mission im
Norden blicken, ist das Schlafzimmer fast schmucklos in seiner Möblierung.
Die Herrscher des Universums werden einen einfachen Geschmack haben, so glaubt
der Richter offenbar, obwohl die nüchternen Beistelltische mit
FictionZeitschriften in munterer Aufmachung protzen.
Rutherford hat Kölnisch Wasser importiert, damit die Fürsten nach der Rasur ihr
Gesicht erfrischen können. Ein schwarzes Scheitelkäppchen hängt über einem der
Bettpfosten.
Die Ankunft von David und seinen Gefährten wird die größte Neuigkeit aller
Zeiten werden, sagte Rutherford voraus. „Ich suche keine Publicity", sagte
Rutherford mit einem Zwinkern seiner freundlichen braunen [?] Augen, „aber ich
denke, die Welt sollte es wissen, wenn sie kommen. Das wird eine große
Neuigkeit." Die Nachricht von seinem „Haus von König David" habe jeden Winkel
der Erde erreicht, meinte der Richter. „Überall, wo ich war, fragten mich die
Leute nach diesem Ort", sagte Rutherford. „In Chicago bot mir ein
millionenschwerer Fabrikant an, noch ein Haus für David zu bauen, aber ich habe
das Angebot abgelehnt.
Buchstäblich Tausende sind hierhergefahren, um den Ort zu sehen", sagte
Rutherford weiter. „Viele sind an die Tür gekommen, und mein Sekretär hat sie
herumgeführt." Die Terrasse mit ihrem silbernen Pool und Olivenbäumen und Palmen
leuchtet von Blumen. Weiter unten in Richtung Canyon wurden Wege angelegt, damit
David und seine Freunde dort meditierend entlanggehen könnten. Viele Obstbäume,
die aus Palästina stammen, werden die Herrscher begrüßen, wenn sie ankommen.
In der Doppelgarage eine Tür weiter steht eine neues 16-Zylinder-Coupé, das den
Herrschern zusammen mit allem persönlichen Besitz dort übergeben werden wird.
„Alles wird ihnen gehören, das Haus, das Land, die Möbel und selbst die
Kleidung, wenn sie sie benötigen", sagte Richter Rutherford. „Was ich tun werde?
Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich werde schon irgendwie klarkommen",
lächelte der Richter. Er hatte eine weitere Wachtturm-Wohnung auf Staten Island
und praktisch eine gesamte Etage im Bethel [siehe den Fall Moyle gegen Franz et
al., 10.-27.5. 1943, N.Y Supreme Court].
Die sieben berühmten Männer werden sich nicht lange Zeit in ihrem Haus in San
Diego auszuruhen brauchen, weil sie schon bald die Heere des Herrn führen
werden, um Satans Günstlinge in der Schlacht von Harmagedon zu bezwingen,
glaubte Rutherford. „Aber sie werden siegen. Der Herr wird den Teufel bestrafen
und zeigen, daß die Prediger und Politiker dem Volk falschen Rat erteilt haben",
sagte Rutherford zuversichtlich. Rutherford wird am 9. Mai nach Europa fahren,
wo er auf Kongressen in Berlin, Paris und London sprechen wird..
(San Diego Sun, Zeitungsbericht, 9.Januar 1931)
1935 - Die Beweise aus der Schrift und die greifbaren
Fakten zeigen deutlich an, daß dieses Zeugniswerk nun fast vollendet ist; und
wenn es getan ist, wird der universale Krieg beginnen. Der universale Krieg wird
sicher kommen und so schnell, und keine Macht kann ihn aufhalten . . . Während
der wenigen verbleibenden Monate bis zum Ausbruch der universalen Katastrophe
werden die Mächte, die die Nationen der Erde beherrschen, weiterhin Verträge
abschließen und den Leuten sagen, daß sie durch diese den Weltfrieden erhalten
und Wohlstand bringen werden.
(Universal War Near, 1935, Seiten 3, 26-27)
1938 - Beachte die Worte Jesu, die eindeutig davon abraten,
unmittelbar vor oder während Harmagedon Kinder zu bekommen . . . Daher scheint
es keine vernünftige oder biblische Anordnung zu geben, direkt vor Harmagedon,
wo wir uns jetzt befinden, Kinder auf die Welt zu bringen.
(Watchtower, 1.November 1938, Seite 324)
1938 - Sie hatten gepredigt, daß Gott zu einem frühen
Zeitpunkt die „Christenheit" stürzen werde. Viele hatten das Jahr 1925 als Datum
betont, und als zu diesem Zeitpunkt nichts geschah, wurde das Datum auf 1932
verschoben Auch 1932 kam, und die „Christenheit" war nicht zerstört, und nun
entdeckte man, daß die „Christenheit" um der Klasse der Jonadabe willen noch
eine Zeitlang aufbehalten würde, und dies machte die Schar der stolzen „Wahlältesten"
sehr wütend.
(Watchtower, 15.Februar 1938, Seite 54)
1938 - Wäre es biblisch gesehen richtig, wenn sie
heirateten und Kinder aufzuziehen beginnen würden? Die Antwort lautet Nein, was
die Bibel unterstützt . . . Ungehindert und ohne Last geht es ihnen viel besser,
so daß sie den Willen des Herrn jetzt tun, wie es der Herr gebietet, und auch
ohne Hinderung während Harmagedon sind ...
Wer jetzt eine Heirat in Betracht zieht, würde, so scheint es, besser daran tun,
ein paar Jahre zu warten, bis der Feuersturm Harmagedons vorbei ist.
(Face the Facts, 1938, Seiten 46, 47, 50)
1938 - Bereits 1880 wies der Watchtower auf 1914 n.Chr. als
dem Datum hin, das das Ende der Welt markiere, zu welcher Zeit große Drangsal
über die Nationen käme; aber zu jener Zeit wurde von Gottes Volk auf Erden nicht
gesehen, daß diese Drangsal die Schlacht Jehovas gegen Satans Organisation wäre.
Viele Jahre lang wurde geglaubt und auch so im Watchtower gesagt, daß die „Zeit
der Drangsal" ein furchtbarer Zusammenstoß der verschiedenen Elemente wie
Kapital und Arbeit auf der Erde wäre. Erst 1925 wurde die „Zeit der Drangsal"
vom biblischen Standpunkt aus verstanden.
(Watchtower, 1.Februar 1938, Seite 35)
1939 - Die im Überfluß vorhandenen biblischen Beweise
zusammen mit den vorliegenden greifbaren Tatsachen, die die Erfüllung der
Prophezeiung zeigen, beweisen schlüssig, daß die Zeit für die große Schlacht
Gottes des Allmächtigen sehr nahe ist, und daß in dieser Schlacht alle Feinde
Gottes vernichtet werden und die Erde von Boshaftigkeit gereinigt wird . . . So
stehen heute gleichermaßen alle Nationen und Völker der Erde vor dem größten
Ausnahmezustand. Sie werden, so wie Gott es gebietet, davor gewarnt, daß die
Katastrophe von Harmagedon nun unmittelbar bevorsteht.
(Salvation, 1939, Seiten 310, 361 deutsch Die Rettung Seite 324, 376)
1939 - In San Diego, Kalifornien, gibt es ein kleines Stück Land, auf dem 1929 ein Haus gebaut wurde, Beth Sarim genannt und unter diesem Namen bekannt. Die hebräischen Wörter Beth Sarim bedeuten „Haus der Fürsten", und der Zweck des Landerwerbs und des Hausbaus war, daß es heute auf der Erde Menschen gibt, die ganz an Gott und Jesus Christus und Sein Königreich glauben, und die glauben, daß die treuen Männer der alten Zeit bald durch den Herrn auferweckt werden, zurück auf die Erde kommen und die Verantwortung für die sichtbaren Dinge auf der Erde übernehmen. Der Rechtstitel auf Beth Sarim liegt treuhänderisch bei der Wachtturm-Gesellschaft, um gegenwärtig vom Präsidenten und seinen Hilfskräften in Anspruch genommen zu werden und danach für immer den genannten Fürsten auf der Erde zur Verfügung zu stehen . . . Es steht dort als ein Zeugnis für den Namen Jehovas; und wenn die Fürsten zurückkehren und einige den Grundbesitz in Beschlag nehmen, wird dies eine Bestätigung des Glaubens und der Hoffnung sein, die dazu führte, Beth Sarim zu bauen. (Salvation, 1939, Seite 311 deutsch Die Rettung Seite 325/326 mit Bild)
1940 - Das Jahr 1940 wird sicherlich das wichtigste Jahr
werden, weil Harmagedon so unmittelbar bevorsteht. Es geziemt sich für alle, die
Gerechtigkeit lieben, jede mögliche Anstrengung zu unternehmen, die Theokratie
zu verkündigen, während die Vorrechte noch allen offenstehen.
(Informant, April 1940, Seite 1)
1940 - Das Königreich ist da; der König ist inthronisiert.
Harmagedon steht unmittelbar bevor. Die glorreiche Herrschaft Christi, die
Segnungen für die Welt bringen wird, wird unmittelbar folgen. Daher ist der
große Höhepunkt erreicht. Drangsal ist auf alle gefallen, die abseits vom Herrn
stehen.
(The Messenger, September 1940, Seite 6)
1940 - Die Prophezeiungen des allmächtigen Gottes, deren
Erfüllung nun so sehr aus den greifbaren Tatsachen hervorgeht, zeigen, daß das
Ende für die Religionen gekommen ist und damit der völlige Sturz der gesamten
Organisation Satans.
(Religion, 1940, Seite 336)
1940 - Das Zeugniswerk für die Theokratie scheint in den
meisten Ländern der „Christenheit" so gut wie vollbracht zu sein . . . Jetzt hat
die totalitäre Herrschaft die Botschaft von der Theokratie unterdrückt, und es
sollte zu erwarten sein, daß alle totalitären Herrscher, wenn sie aufhören, sich
gegenseitig zu bekämpfen, ihre Aufmerksamkeit der völligen Unterdrückung von
allem zuwenden, was die theokratische Regierung betrifft. Was bedeutet es also,
daß die theokratische Regierung nun in vielen Nationen unterdrückt wird? Es
bedeutet, daß schnell die Stunde naht, wenn das „Zeichen" von Harmagedon
deutlich offenbart wird und alle, die auf der Seite Jehovas stehen, es sehen und
freudig begrüßen werden.
(Watchtower, 1.September 1940, Seite 265. [White, Seite 335, zitiert aus dem
Jahrbuch 1942 (Seite 29), kurz vor dem Tode Rutherfords vollendet: „Der hier
veröffentlichte Bericht zeigt oberflächlich gesehen, daß das theokratische
Zeugniswerk auf der Erde dem Ende zugeht."])
1941 - Harmagedon ist sicher nahe, und während jener Zeit
wird der Herr alles von der Erde beseitigen, das Anstoß erregt und unannehmbar
ist . . . Von nun an werden wir unsere tiefempfundene Hingabe auf die Theokratie
richten, wissend, daß wir bald für immer zusammen auf der Erde reisen werden.
Unsere Hoffnung ist, daß wir in ein paar Jahren unsere Ehe vollziehen können und
durch die Gnade des Herrn süße Kinder haben werden, die dem Herrn Ehre machen.
Wir können unsere Heirat gut aufschieben, bis dauerhafter Friede auf die Erde
kommt.
(Children, 1941, Seite 366 deutsch Kinder Seite 365)
1941 – Sollten Männer und Frauen, die beide Jonadabe oder
„andere Schafe" des Herrn sind, nun vor Harmagedon heiraten und Kinder zur Welt
bringen? Das zu tun mögen sie sich erwählen, doch scheint die Ermahnung oder der
Rat der Heiligen Schrift dagegen zu sein. Wenn sie vor Harmagedon verheiratet
sind und beide Teile treu bleiben und Harmagedon überleben, so wird ihr Ehebund
fortdauern und auch nach Harmagedon bestehen bleiben. Sie erhalten ihr Recht auf
ewiges Leben nach Harmagedon, und nach dem Empfang jenes Rechtes auf Leben
würden ihre dann geborenen Kinder in Gerechtigkeit zur Welt kommen. Vor
Harmagedon geborene Kinder, die von Eltern stammen, welche das Recht auf Leben
nicht empfangen hatten, würden nicht mit dem Recht auf Leben geboren, sondern
würden das Vorrecht besitzen, sich selbst für den Dienst Gottes und Christi zu
entscheiden und zu leben, sofern sie ihre Lauterkeit beweisen. Anders
ausgedrückt: Ein jeder muß für sich selbst wählen und persönlich geprüft werden.
Das prophetische Bild scheint die genaue Richtlinie in folgendem zu zeigen: Die
drei Söhne Noahs und ihre Frauen befanden sich in der Arche und wurden von der
Flut errettet. Sie hatten jedoch keine Kinder bis nach der Flut. Zwei Jahre nach
der Flut begannen sie Kinder zu haben. (1. Mose 11: 10, 11.) In die Arche wurden
keine Kinder aufgenommen und keine in der Arche geboren; folglich wurden auch
keine Kinder aus der Arche heraus* gebracht. Nur acht Personen gingen hinein und
kamen aus der Arche heraus. (1. Petrus 3:20; 1. Mose 8: 18.)
Von der Zeit an, da die „ändern Schafe" zum Herrn hin versammelt werden, bis
Harmagedon verfließen nur einige wenige Jahre. Diese ganze Zeit ist eine Zeit
großer Drangsal, und sie endet mit der größten Drangsal, die die Welt je gekannt
hat. Gerade von dieser Zeit redend, sagt Jesus: „Wehe aber den Schwangern und
den Säugenden in jenen Tagen!" (Matthäus 24: 19, 21.)
Dies scheint zu bedeuten, daß Eltern, die während Harmagedon kleine Kinder
haben, demzufolge viel mehr Leid zu erdulden hätten, weil sie für diese Kleinen
sorgen müßten. Schon jetzt bringt es große Verantwortung, Kinder aufzuziehen und
für sie zu sorgen, doch dürfte sich die Betreuung kleiner Kinder während der
Zeit der großen Drangsal auf Erden noch weit schwieriger gestalten. (Kinder
Seite 311-313)
1941 - Als sie das Geschenk erhalten hatten, umklammerten
die marschierenden Kinder es, nicht ein Spielzeug für eitles Vergnügen, sondern
das vom Herrn beschaffte Instrument für das höchst wirkungsvolle Werk in den
verbleibenden Monaten vor Harmagedon.
(Watchtower, 15.September 1941, Seite 28)
1942 - Nun, wo Harmagedon unmittelbar bevorsteht, ist es
eine Sache auf Leben oder Tod. Wer zu den anderen Schafen des Herrn gehört, die
die große Schar der Harmagedon-Überlebenden bilden und für immer in Freuden auf
der Erde leben werden, muß die Antwort auf eine sehr persönliche und wichtige
Antwort finden.
(Watchtower, 1.April 1942, Seite 139)
1971 Arbeiteten die Brüder an dem Buch „Hilfe zum Verständnis
der Bibel".
Was sagt ein Schreiber des Buches „Hilfe zum Verständnis der Bibel"?
Als mir das Stichwort „Chronologie" zugewiesen wurde,
ergaben sich schwierige Fragen.
Eine der wichtigsten Lehren der Zeugen Jehovas besagt, dass das Jahr 1914 das
Ende der „Zeiten der Heiden" aus Lukas, Kapitel 21, Vers 24, ist.
In jenem Jahr soll Jesus Christus die aktive Königsherrschaft ergriffen und für
Menschenaugen unsichtbar zu regieren begonnen haben.
In Daniel, Kapitel 4, ist von einer Zeitperiode von „sieben Zeiten" die Rede,
und das war die Grundlage für die Berechnungen, die zu diesem Jahr führten.
Unter Zuhilfenahme anderer Texte machte man aus diesen „sieben Zeiten" einen
Zeitraum von 2 520 Jahren, der 607 v. u. Z. begann und 1914 u.Z. endete.
Das Anfangsjahr 607 v. u. Z. soll der Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems durch
den baylonischen Eroberer Nebukadnezar gewesen sein.
Dass das Jahr 607 v. u. Z. mit dieser Bedeutung nur in unseren Schriften vorkam,
das wusste ich, den wahren Grund dafür allerdings kannte ich nicht.
Mit diesem einen Stichwort „Chronologie" habe ich Monate des Nachforschens
zugebracht, und es wurde der längste Eintrag im Hilfe-Buch.
Ein großer Teil dieser Zeit verging mit der Suche nach irgendeinem Beweis, einer
Bestätigung in der Weltgeschichte für das Jahr 607 v. u. Z., das in unseren
Berechnungen für das Jahr 1914 eine so zentrale Rolle spielte.
Damals war Charles Ploeger, Mitarbeiter in der Weltzentrale, als mein Sekretär
tätig, und er graste die Bibliotheken von New York ab, um irgend etwas zu
finden, das dieses Jahr historisch untermauerte.
Wir fanden absolut nichts, was das Jahr 607 v. u. Z. bestätigt hätte.
Alle Historiker verwiesen auf ein Datum 20 Jahre später.
Erst durch meine Arbeit an dem Stichwort „Archäologie" für das Hilfe-Buch wurde
mir bewusst, dass man im Gebiet von Mesopotamien Zehntausende von
Keilschrifttafeln aus gebranntem Ton gefunden hatte, die alle aus dem alten
Babylon stammten.
Alle diese Tafeln gaben keinerlei Hinweis darauf, dass das Neubabylonische Reich
(in das Nebukadnezars Regierungszeit fällt) lange genug dauerte, um mit unserem
Datum 607 v. u. Z. für die Zerstörung Jerusalems zusammenzupassen. Alles deutete
auf eine um 20 Jahre kürzere Zeitspanne hin.
Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, doch ich wollte einfach glauben, dass unsere
Chronologie trotz der gegenteiligen Beweislage richtig war.
Darum haben wir auch beim Ausarbeiten des Hilfe-Buches viel Zeit und Raum darauf
verwandt, die Glaubwürdigkeit der archäologischen und geschichtlichen Beweise
herabzusetzen, die unser Jahr 607 v. u. Z. als fehlerhaft erwiesen und unseren
Berechnungen einen anderen Ausgangsund Endpunkt gegeben hätten. Das Jahr 1914
wäre nicht zu halten gewesen.
Charles Ploeger und ich fuhren nach Providence (Rhode Island) an die Brown
University, um mit Professor Abraham Sachs, einem Spezialisten für
Keilschrifttexte aus dem Altertum, zu sprechen.
Wir wollten herausfinden, ob es irgendetwas gibt, das auf einen Mangel oder eine
Schwäche bei den astronomischen Angaben in vielen dieser Texte schließen ließ,
die unser Datum 607 v. u. Z. als unrichtig auswiesen.
Am Schluss war klar, dass es buchstäblich eines Komplotts der Schreiber des
Altertums bedurft hätte (für den es keinerlei denkbaren Grund gab), die Angaben
zu fälschen, wenn unsere Zahl stimmen sollte.
Und wieder versuchte ich wie ein Anwalt, der sich unwiderlegbaren Beweisen
gegenübersieht, die Zeugen der alten Zeit (das Beweismaterial zum
neubabylonischen Reich) in ein schlechtes Licht zu rücken oder anzuzweifeln. Die
Argumente, die ich vortrug, waren nicht erschwindelt, doch ich bin mir dessen
bewusst, dass hinter ihnen die Absicht stand, eine Jahreszahl zu belegen, für
die es keinerlei Stütze in der Geschichte gab.
Obwohl wir also manche Grundsätze besser einzuschätzen wussten, war am
Hilfe-Buch trotzdem vielfach ein deutliches Bemühen erkennbar, den Lehren der
Gesellschaft treu zu bleiben.
In gewisser Weise hat die bei der Arbeit gewonnene Erfahrung uns selbst mehr
geholfen als dem Werk, das dabei herauskam.
Und doch hat das Hilfe-Buch bei vielen Zeugen zu einem vermehrten Interesse an
der Bibel beigetragen.
Von grundsätzlichem Wert waren wohl der Stil und der Ansatz des Buches, sowie
das Bemühen der meisten Beteiligten, Dogmatismen zu vermeiden und anzuerkennen,
dass manches auch anders gesehen werden kann, und in einen Text nicht mehr
hineinzulesen, als die Sachlage hergab.
Doch auch hierin haben wir manches Mal das Ziel verfehlt, weil wir Vorgefassten
Meinungen Vorrang gegeben und uns nicht so eng an die Schrift gehalten haben,
wie wir es hätten tun sollen.
Ich weiß, dass dies auf mich selbst zutrifft für die Abfassung der
Stichworteinträge unter „Bestimmte Zeiten der Nationen", „Treuer und
verständiger Sklave" und „Große Volksmenge"; in allen finden sich Argumente, die
derzeitige Lehren aus den Wachtturmschriften stützen sollen.
Weil diese Lehren für mich damals einfach Tatsachen waren, handelte ich der im
(von mir später selbst verfassten) Vorwort erklärten Absicht zuwider.
Auf Seite 6 der englischen Originalausgabe steht unter der Überschrift „Sein
Ziel" folgendes:
„Hilfe zum Verständnis der Bibel will kein Lehrkommentar und kein
interpretatives Werk sein."
Soweit es auf übertragene und symbolische Bedeutungen eingehe, geschehe dies
nicht „willkürlich oder in Anlehnung an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis". Im
Allgemeinen traf das auch zu, doch bisweilen wichen wir von diesem Maßstab ab,
weil tief verwurzelte Glaubensansichten sich als zu mächtig erwiesen.
Wann wurde nun Jesus Christus inthronisiert?
Auch Heute noch wird in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft unablässig betont, im Jahr 1914 am Ende der Heidenzeiten sei Jesus Christus im Himmel "inthronisiert" und sein Königreich "aufgerichtet" worden.
Es gibt aber mehrere Bibelstellen, aus denen klar hervorgeht, dass Jesus Christus bereits nach seiner Auferstehung im Jahr 33 u.Z. inthronisiert wurde.
So sagt Jesus in seiner Offenbarung an den Apostel Johannes
(möglicherweise um 96 u.Z.):
"Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so
wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe"
(Offenbarung 3:21).
Wie die nachfolgenden Texte zeigen wurde Satan mit der Auferstehung Jesu möglicherweise aus dem Himmel geworfen.
(Johannes 12:31) Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.
(Johannes 16:11) dann hinsichtlich Gericht, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet worden ist.
(Hebräer 2:14) Da nun die „kleinen Kinder" an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben teilgenommen, damit er durch seinen Tod den zunichte mache, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel,
(Offenbarung 12:8) doch gewann er nicht die Oberhand, auch
wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden.
Wichtiger noch aber ist das Jesus bereits nach seiner Auferstehung als König
inthronisiert wurde.
(Hebräer 10:12) Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt,
(Römer 8:34) Wer ist es, der verurteilen wird? Christus Jesus ist der, der gestorben ist, ja vielmehr der, welcher von den Toten auferweckt worden ist, der zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt.
(Kolosser 3:1) Wenn ihr aber mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht weiterhin die Dinge, die droben sind, wo der Christus zur Rechten Gottes sitzt.
(1. Petrus 3:22) Er ist zur Rechten Gottes, denn er ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen.
(Matthäus 28:18) Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.
(1. Korinther 15:25) Denn er muss als König regieren, bis [Gott] alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.
(Epheser 1:21) hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen.
(Philipper 2:9) Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm Gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem [anderen] Namen ist,
Solange jedoch 1914 noch am Leben gehalten werden muss, bleibt die Offizielle Aussage dass Satan 1914 zur Erde geschleudert wurde.
(Psalm 110:1) Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: „Setze dich zu meiner Rechten, Bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege."
Historiker sprechen zwar bei 1914 von einem Wendepunkt.
Sie sagen aber nicht das Jesus hier Inthronisiert wurde.
Mit der Auferstehung Jesu begann sich gemäß Hebräer 10:12,13 der Text aus Psalm 110:1 zu erfüllen.
Paulus hebt die machtvolle Position, die Jesus seit 33 u.Z.
innehat, in Epheser 1:20-23 deutlich hervor:
... als er [Jehova] ihn von den Toten auf erweckte und ihn in den himmlischen
Örtern zu seiner Rechten setzte, hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht
und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der
Dinge, sondern auch in dem künftigen. Auch hat er alle Dinge seinen Füßen
unterworfen und hat ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung gemacht,
welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.
Das stimmt überein mit dem, was Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung sagte:
"Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).
In den letzten Jahren haben auch die Wachtturm-Veröffentlichungen hervorgehoben, dass die Königreichsherrschaft wirklich im Jahr 33 u.Z. begann.
Zum Beispiel heißt es bereits schon in dem Werk Hilfe zum
Verständnis der Bibel darüber:
Als Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel auffuhr,
begannen seine Jünger zu verstehen, dass sein Königreich ein
himmlisches Königreich sein würde. Zehn Tage später, zu Pfingsten
des Jahres 33 u.Z., erhielten sie den Beweis dafür, dass er "zur Rechten
Gottes erhöht worden" war, da er den heiligen Geist auf sie ausgoss ...
Da Christus jetzt zur Rechten seines Vaters saß und das Haupt der
Versammlung war, kann kein Zweifel darüber bestehen, dass er von
Pfingsten des Jahres 33 u.Z. an als König über sie regierte (Eph. 5:23;
Heb. 1:3; Phil. 2:9-ll).
Demzufolge sitzt Jesus Christus seit dem Jahr 33 u.Z. als
gesetzmäßiger
Erbe des Throns Davids auf dem Thron Jehovas im himmlischen
Jerusalem und herrscht über das geistige Israel, so wie die Könige von
David bis Zedekia auf dem "Thron Jehovas" im irdischen Jerusalem saßen
und über das fleischliche Israel regierten.
--!--
Wie aber kann man dann behaupten, "Jerusalem" - verstanden als das Königreich Gottes- sei noch bis 1914 von den Heiden niedergetreten worden?
--?--
Die Heidennationen konnten natürlich nicht "in den Himmel hinaufsteigen" (Johannes 3:13), um Jesu Herrschaft nach Pfingsten 33 u.Z. zu unterbinden.
Auch kann sich das Niedertreten "Jerusalems" nicht auf die Verfolgung des geistigen Israel beziehen, oder die des noch im Fleisch befindlichen Überrests der Königreichserben mit Christus, denn deren Verfolgung hörte mit dem Jahr 1914 nicht auf.
--!--
Diejenigen Zeugen Jehovas, die sich zu der "himmlischen" Klasse zählen, standen seit 1914 unter sehr starker Verfolgung, vor allem während der beiden Weltkriege.
Was aber bedeutete dann das Niedertreten "Jerusalems", und in welchem Sinne hörte es 1914 auf?
Unsere offizielle Erklärung, ist dazu völlig unzureichend:
Die Herrschaft Christi von 33 u.Z. bis 1914 wird als passive Herrschaft angesehen.
Er herrschte lediglich über seine Versammlung, ansonsten
wartete er, "bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden"
(Hebräer 10:13; Psalm 110:1).
Doch 1914 ist das "Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und
seines Christus geworden" (Offenbarung 11:15).
Von jener Zeit an ging Jesus gegen seine Feinde vor, als erstes gegen Satan und
die Dämonen; diese "werden besiegt und in den irdischen Bereich hinab geworfen".
Dies war ein "Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinab gekommen ist und große Wut hat, da er weiß, dass er nur eine kurze Frist hat" (Offenbarung 12:12).
Dieses "Wehe" soll mit dem Ersten Weltkrieg begonnen haben, auf den Hungersnot, Erdbeben, Gesetzlosigkeit und weiteres mehr folgten, alles Teil des Zeichen der "Gegenwart" (parousia) Christi seit 1914 (Matthäus 24:3-22).
Könnte man den Hinauswurf Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel als das Ende des Niedertretens "Jerusalems" durch die Nationen ansehen?
Mit dieser Lösung hat man es im Wachtturm vom 1. Januar 1950,
Seite 11, versucht:
"Der Teufel und seine Dämonen erwiesen sich als außerstande, das himmlische Neue
Jerusalem zu zertreten, ja wurden selbst unter die Füße des Königs gelegt. -
Off. 12:1-13."
Damit würden aber Satan und seine Dämonen mit den Heidennationen identisch, die das "Neue Jerusalem" bis 1914 niedertraten.
Der größte Haken an dieser Deutung ist, dass das Wort für "Heidennationen" (etkne) überall in der Bibel gebraucht wird, um die Nationen der Erde von den Juden zu unterscheiden.
Das ist offenbar auch der Grund, weshalb man heute die Heidennationen nicht mehr mit Satan und seinen Dämonen gleichsetzt.
--!--
Die Frage, in welchem Sinne dann das Niedertreten Jerusalems durch die Nationen 1914 aufhörte, bleibt weiter unbeantwortet.
Weiter erhebt sich die Frage, wie man sagen kann, das "Königreich der Welt" (Offenbarung 11:15) sei 1914 das Königreich Christi geworden, wenn doch vom Standpunkt der Menschen aus sich überhaupt nichts geändert hat.
Die Heidennationen haben nach 1914 genauso weiter geherrscht, wie sie es schon immer getan haben.
Es sieht also ganz danach aus, als sei "das Königreich der
Welt" im Jahr 1914 nicht "das Königreich unseres Herrn und seines Christus"
geworden.
Diese Worte aus Offenbarung 11:15 beziehen sich anscheinend vielmehr auf die
Inthronisierung Christi im Jahr 33 u.Z., wie das aus vielen anderen
Schrifttexten hervorgeht.
Seit damals hat er die "Gewalt über die Nationen" und die Macht, sie "gleich
Tongefäßen" zu zerbrechen (Offenbarung 2:26, 27; vergleiche Offenbarung 3:21,
22).
Nach seiner Auferstehung sagte er selbst: "Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).
Seither ist er "der Herrscher über die Könige der Erde", und nur dank seiner Erlaubnis herrschen sie bis heute (Offenbarung 1:5).
Daran hat sich 1914 überhaupt nichts geändert.
Jesus hat aber, so verkünden wir beharrlich, vorausgesagt, seine zukünftige "unsichtbare Gegenwart" werde von einer Zeit der "Wehen" (Offenbarung 12:12), bestehend aus Kriegen, Hungersnot, Epidemien, Gesetzlosigkeit und so fort, begleitet sein.
Dieses "Zeichen" seiner "Gegenwart", so heißt es, sei auf Erden seit 1914 sichtbar geworden.
Ist dieses Verständnis von Matthäus 24 richtig?
Bestätigen die Tatsachen diese Behauptungen über eine "unsichtbare Gegenwart"
und ein Zeichen, an dem die Nachfolger Christi angeblich diese "unsichtbare
Gegenwart" erkennen können?
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der achtzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 19. Dezember 2005 01:21:10:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Opa setzte sich nun auf den Fußboden, lehnte sich gegen die alte Truhe und
begann in einem etwas ernsteren Ton mit uns zu reden:
„Ich habe euch Jungen schon oft erzählt, daß die Zeiten, als ich so alt war wie
ihr, anders waren und daß wir heute in den ,letzten Tagen' leben, aber ihr
scheint mich nicht zu verstehen.
Ihr seid in eine Welt der Flugzeuge hineingeboren worden, in eine Welt, in der
es feste Straßen und Autos gibt.
Die Farmen sind heute mit Maschinen ausgerüstet, die Lebensmittel sind fein
säuberlich abgepackt.
Es gibt fertig zubereitetes Fleisch zu kaufen, und das Brot ist gebacken.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der es all das nicht gab."
Opa lächelte und schwieg einen Augenblick, aber wir konnten ihn fast denken
hören.
So baten wir ihn, von den Menschen zu erzählen, die er gekannt hatte, und davon,
warum er so sicher war, daß wir in den „letzten Tagen" leben.
Gerd sagte:
„Erzähle es uns so, wie es sich verhält, Opa."
Und Großpapa lachte über das ganze Gesicht.
„Ich tu es schon", sagte er, während er sich bequemer an die Truhe anlehnte…
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Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
Kap. 6 S. 94-97 Das Geheimnis des großen Baumes gelüftet
SIEBEN ZEITEN, DIE AUCH UNS BERÜHREN
Nebukadnezar, der durch den großen Baum dargestellt wurde, versinnbildlichte Weltherrschaft. Erinnern wir uns jedoch daran, daß der Baum für eine weit größere Herrschaft und Souveränität steht als die des Königs von Babylon. Er versinnbildlicht die universelle Souveränität Jehovas, des „Königs der Himmel", und zwar besonders in bezug auf die Erde. Vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier wurde Gottes Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde durch das Königreich vertreten, das seinen Sitz in dieser Stadt hatte, in der David und seine Nachfolger auf dem „Thron Jehovas" saßen (1. Chronika 29:23). Gott selbst ließ 607 v. u. Z. diese Souveränität insofern „umhauen" und in Bänder legen, als er Jerusalem von Nebukadnezar zerstören ließ. Seine Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde, ausgeübt von Königen aus dem Hause Davids, war sieben Zeiten lang gewissermaßen eingeschränkt. Wie lange dauerten diese sieben Zeiten? Wann begannen sie, und was kennzeichnete ihr Ende?
Während Nebukadnezars Zeit des Wahnsinns „[wuchs] sogar sein Haar so lang . . . wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen" (Daniel 4:33). Das hat länger gedauert als sieben Tage oder sieben Wochen. In mehreren Übersetzungen heißt es „sieben Zeiten", und alternative Wiedergaben sind „bestimmte (festgesetzte) Zeiten" oder „Zeitperioden" (Daniel 4:16, 23, 25, 32). Eine altgriechische Lesart (Septuaginta) lautet „sieben Jahre". Für Josephus, den jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, waren die „sieben Zeiten" „sieben Jahre" (Jüdische Altertümer, 10. Buch, Kapitel 10, Absatz 6). Auch bestimmte Hebraisten halten diese „Zeiten" für „Jahre". „Sieben Jahre" lautet die Wiedergabe in der revidierten Elberfelder Bibel und in der Guten Nachricht Bibel; Hermann Menge wählte in seiner Übersetzung (Ausgabe 1949) die Form „sieben Zeiten (= Jahre)".
Bei den „sieben Zeiten" Nebukadnezars handelte es sich offensichtlich um sieben Jahre. In der Prophetie hat ein Jahr im Durchschnitt 360 Tage oder 12 Monate von je 30 Tagen. (Vergleiche Offenbarung 12:6, 14.) Die „sieben Zeiten" oder sieben Jahre des Königs beliefen sich also auf 7 mal 360 Tage, das heißt 2 520 Tage. Wie steht es aber mit der größeren Erfüllung seines Traumes? Die prophetischen „sieben Zeiten" dauerten viel länger als 2 520 Tage. Das lassen die Worte Jesu erkennen: „Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind" (Lukas 21:24). Dieses „Zertreten" begann 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört wurde und es in Juda kein Vorbildkönigreich Gottes mehr gab. Wann sollte das Zertreten enden? „Zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge", wenn durch das sinnbildliche Jerusalem, das Königreich Gottes, wieder Gottes Souveränität in bezug auf die Erde zum Ausdruck käme (Apostelgeschichte 3:21).
Wenn wir von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. 2 520 buchstäbliche Tage weiterzählen, kommen wir nur bis zum Jahre 600 v. u. Z., einem Jahr, das keine biblische Bedeutung hat. Selbst im Jahre 537 v. u. Z., als die befreiten Juden wieder in Juda waren, gab es auf der Erde keinen Ausdruck der Souveränität oder Oberherrschaft Jehovas, denn Serubbabel, der Erbe des Thrones Davids, wurde nicht als König, sondern nur als Statthalter der persischen Provinz Juda eingesetzt.
Da die „sieben Zeiten" prophetisch zu verstehen sind, müssen wir auf die 2 520 Tage die biblische Regel „Ein Tag für ein Jahr" anwenden. Diese Regel wird in einer Prophezeiung über die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier aufgestellt (Hesekiel 4:6, 7; vergleiche 4. Mose 14:34). Die „sieben Zeiten", in denen die Erde von heidnischen Mächten regiert wurde, ohne daß sich Gottes Königreich einmischte, dauerten somit 2 520 Jahre. Sie begannen mit der Verwüstung Judas und Jerusalems im siebten Mondmonat (am 15. Tischri) des Jahres 607 v. u. Z. (2. Könige 25:8, 9, 25, 26). Von da an bis zum Jahr 1 v. u. Z. waren es 606 Jahre. Die verbleibenden 1 914 Jahre erstreckten sich bis ins Jahr 1914 u. Z. Somit endeten die „sieben Zeiten" oder 2 520 Jahre am 15. Tischri oder 4./5. Oktober 1914 u. Z.
In jenem Jahr liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen" ab, und Gott gab die Herrschaft dem „niedrigsten der Menschen" — Jesus Christus —, der in den Augen seiner Feinde so verachtenswert gewesen war, daß sie ihn an den Pfahl hatten schlagen lassen (Daniel 4:17). Um den messianischen König auf den Thron zu erheben, löste Jehova die sinnbildlichen Eisen- und Kupferbänder, die um den „Wurzelstock" seiner eigenen Souveränität lagen. Auf diese Weise ließ Gott, der Höchste, aus dem „Wurzelstock" einen königlichen „Sproß" herauswachsen als Ausdruck seiner Souveränität in bezug auf die Erde — das himmlische Königreich in den Händen Jesu, des größten Erben Davids (Jesaja 11:1, 2; Hiob 14:7-9; Hesekiel 21:27). Wie dankbar sind wir doch Jehova dafür, daß er den Ereignissen eine segensreiche Wende gab und das Geheimnis des großen Baumes lüftete!
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***1.***
In Daniel 4 Prophezeit Daniel einem heidnischen König dass er krank wird und
durch den Willen Gottes wieder gesund wird.
Diese „sieben Zeiten" erfüllten sich gemäß der Bibel an Nebukadnezar.
Damit er - Damit wir erkennen das Gott derjenige ist der seinen Willen
verwirklicht.
Eine zweite Erfüllung kann man aus diesen Versen nicht entnehmen.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir aber sie wäre auch auf unseren König
anzuwenden.
Aber nehmen wir einfach mal an es wäre so.
***2.***
Daniel spricht von 7 Zeiten.
Selbst die NWÜ begeht nicht den Fehler und sagt 7 Jahre.
Es waren 7 Zeiten.
3.Mose 26:18 verwendet die Aussage „sieben mal soviel Züchtigen".
Damit ist aber nicht gemeint dass man abgezählte 7fache Strafe bekam.
Eine Zeit ist ein unbestimmter Zeitabschnitt.
7 Zeiten sind ein vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
70 Zeiten sind ein langer vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir die 7 Zeiten wären tatsächliche Jahre.
Aber bitte nehmen wir an es wären 7 buchstäbliche Jahre.
***3.***
Nebukadnezar bezieht sich kurz bevor er Krank wird auf seine Leistungen und
Bauwerke.
Daraus erkennen wir dass ihn seine Krankheit am Ende seiner Regentschaft
befallen haben muss.
Aus einem technischen Grund ist die Babylonische Geschichte sehr genau
nachzuvollziehen.
Die Babylonier verwendeten haltbare Steintontafeln.
Daher weiß man das Nebukadnezar nicht 7 Jahre Krank gewesen sein kann.
Aber bitte nehmen wir also aus welchen Grund auch immer an, dass er 7 Jahre
krank war.
***4.***
Wenn er 7 Jahre krank war.
Waren dies 7 Babylonische Jahre?
7 Jahre nach dem Jüdischen Kalender?
Beinhalteten die 7 Jahre Schalttage?
Wie dem auch sei: wenn es buchstäbliche Jahre waren dann sind die genauen
tatsächlichen Tage seiner Krankheit Prophetisch aussagekräftig und es gibt
überhaupt keine Veranlassung 360 Tage für ein Jahr zu veranschlagen.
Aber bitte nehmen wir also 360 Tage für ein Jahr.
***5.***
7 x 360 Tage ergeben 2520 Tage.
Es gibt auch hier überhaupt keinen Grund dies nun wiederum auf Jahre umzulegen.
(Die Argumentation aus dem Danielbuch S. 96 Abschnitt 27 ist eine bodenlose
Frechheit).
Aber bitte warum auch immer nehmen wir also an es handelt sich um 2520 Jahre.
***6.***
Daniel Prophezeit etwas am Ende der Regentschaft Nebukadnezars.
Wir datieren den beginn diese 2520 Jahre aber fast an den Anfang der
Regentschaft Nebukadnezars.
Mit welcher Veranlassung Prophezeit Daniel mitten in der bereits laufenden
Erfüllung – sozusagen rückwirkend.
Aber nehmen wir halt an es war so.
***7.***
Wann also begannen diese 2520 Jahre?
Aus welchem Grund auch immer gehen wir davon aus, dass diese mit der Zerstörung
Jerusalems im 18/19 Jahr der Regentschaft Nebukadnezars begannen.
Obwohl es spätestens seit 1981 (Siehe Dein Königreich komme S. 186 Anhang) keine
ehrliche biblische Grundlage mehr für das Jahr 607 gibt, legen wir dies auf das
Jahr 607.
Aber bitte nehmen wir halt an, die 2520 Jahre begannen 607 v.u.Z.
***8.***
Aber kann man wirklich, allen ernstes, sagen das Jesus selbst - den Beginn
seiner Regentschaft – 1914 - danach berechnet hat (Die Nationen sollen erkennen
dass ich Jehova bin S.234 Absatz 51 letzter Satz)?
DANIEL KAPITEL 11
Im Wachtturm, 1. Januar 1959, Seite 16 wird ein neues Buch
angepriesen: DEIN WILLE GESCHEHE AUF ERDEN.
Es erkläre in allen Einzelheiten die Prophezeiungen aus Daniel 11 über den
'König des Nordens' und den 'König des Südens', und welche Rolle beide heute im
Kampf um die Weltherrschaft spielten.
Es enthalte die feste Zusicherung, dass Gottes Wille noch in unserer Generation
geschehen werde.
Im Jahre 1958 war dieses Buch auf dem letzten Stand der
Ereignisse, die in der 'bestimmten Zeit des Endes' stattfinden sollten.
Inwiefern war es auf dem letzten Stand?
Weil es eine entscheidende Änderung bezüglich des 'Königs des Nordens' enthielt.
Wenn man nämlich auf das Jahr 1943 zurückblickt, sieht man, dass in dem damals
erschienenen Buch 'Die Wahrheit wird euch frei machen' Änderungen nötig wurden.
Wer war im Jahre 1943 der 'König des Nordens'?
Man schaue sich die Rolle Roms an, das damals vom Vatikan unterstützt wurde.
Der Vatikan, so das Buch, habe sich im Jahre 1929 als Staat manifestiert, den
Vatikanstaat.
Er habe mit den totalitären Diktaturen Konkordate abgeschlossen und die
Botschafter aller Länder, darunter Japan, empfangen, die nach
nationalsozialistischem Muster totalitäre Staaten wurden.
Der Vatikan habe die totalitäre Aggression nicht verurteilt.
1939 sei Krieg ausgebrochen, in den mehr als 30 Mitglieder des Völkerbundes
verwickelt waren, darunter der von Rom kontrollierte 'König des Nordens' und der
anglo-amerikanische 'König des Südens'.
Im Jahre 1960 enthielt der Wachtturm eine Reihe von Besprechungen von
Abschnitten aus dem Buch dein Wille geschehe auf Erden. Nacheinander wurde
vorgestellt, welche Identitäten dieser 'König' im Laufe der Geschichte
durchlaufen hatte.
Es schien, als wollte man niemand auslassen, der diesen Titel getragen haben
könnte (ausgenommen das 1943 erwähnte Papsttum).
Während mehr als zwei Jahrtausenden habe der 'König des Nordens' Änderungen
erfahren, von der Seleukidendynastie über die heidnischen Herrscher Roms, die
römisch-katholischen und die griechischorthodoxen Kaiser, die Kaiser des
Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die österreichischen und die
deutschen Kaiser, die Herrscher des Nazireiches bis zu den Herrschern des
kommunistischen Weltreiches.
Doch wir wollen die Geschichte hinter uns lassen und uns
besonders auf die 'Könige' konzentrieren, die in der 'Zeit des Endes' herrschen,
bzw. zu der Zeit, als die letzten Tage angeblich anfingen.
Wachtturm 1. Juli 1984, Seite 27, 'Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere
Zeit':
Im Frühjahr 33 u. Z. äußerte Christus eine erstaunliche Prophezeiung über die
'Zeit des Endes'.
Er zitierte aus Daniel 11:31 und ließ dadurch erkennen, dass es im 20.
Jahrhundert zu dramatischen Entwicklungen in Verbindung mit dem 'König des
Nordens' und dem 'König des Südens' kommen sollte (Matthäus 24:15).
Es war vorhergesagt worden, dass der 'König des Nordens' 'zur bestimmten Zeit'
wider den Süden 'kommen' würde (Daniel 11:29, 30). Wann war das?
Nun, im Jahre 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Heiden endeten und das
Königreich Gottes im Himmel aufgerichtet wurde.
In jenem Jahr kämpfte ein deutscher 'König des Nordens' gegen den 'König des
Südens', die angloamerikanische Weltmacht.
Deutschland und seine Verbündeten wurden im Ersten und auch im Zweiten Weltkrieg
besiegt. er 'König des Nordens' nahm dann eine neue Identität an.
Die 'neue Identität' war leicht angenommen - wann immer die Charaktere für den
jeweiligen Job zu alt wurden, mussten neue gefunden werden; es waren dann
diejenigen, die jeweils in die Fußstapfen ihrer Vorgänger getreten waren.
So war man im Wachtturm im Sommer 1960 der Meinung, in den Fußstapfen des
'Königs des Südens' befände sich die anglo-amerikanische Doppelweltmacht,
während die Rolle des 'Königs des Nordens' nach dem Fall der Achsenmächte und
des Nationalsozialismus von der kommunistischen Sowjetunion übernommen worden
sei.
Noch besser: Dadurch, dass man nicht den genauen Wortlaut von Daniel 11
zitierte, konnte man bei allen allgemeinen Aussagen doch den Anschein von
'Genauigkeit' erwecken.
Wachtturm, 15. August 1969, Seite 305 'Das Zermalmen der
heutigen Nationen durch Gottes Königreich':
Die geschichtlichen Ereignisse, durch die sich diese zuverlässige biblische
Prophezeiung erfüllt hat, lassen erkennen, dass die totalitären Staatsmächte,
vor allem der Weltkommunismus, als der letzte 'König des Nordens' anzusehen sind
und die demokratischen Staatsmächte, vor allem der anglo-amerikanische
Zusammenschluss, als der letzte 'König des Südens'. - Dan. 11:1-35.
Diese Könige wurden durch Hauptwortführer vertreten, deren
jeweilige Identität nie enthüllt wurde.
Es war daher schon erstaunlich, dass diese Personen von dem Wachtturm ausfindig
gemacht wurden.
Der Hauptwortführer des König des Südens (besser bekannt als angloamerikanische
Doppelweltmacht) wurde auf einer Reise nach Japan angetroffen und zitiert.
Wachtturm, 1. Juli 1984, Seite 11, 'Voller Zuversicht in einem
Zeitalter der Gewalt':
Bei einem Besuch in Japan erklärte der Hauptwortführer des 'Königs des Südens':
'Der einzige Wert der Atomwaffen besteht darin, dass sie sicherstellen, dass sie
niemals zum Einsatz kommen'.
Warum hat man sie dann überhaupt?
Weil Satan, der Gott dieser Welt, die Nationen in ein Dilemma gebracht hat, aus
dem sie sich nicht befreien können.
Als Erwiderung auf den Stoß, des 'Königs des Südens' kündigte der
Hauptwortführer des 'Königs des Nordens' an, man werde 'in den Ozeangebieten'
Mittelstreckenraketen stationieren, deren Zielbereich das Festland der USA sei.
Durch all das erfüllt sich Jesu Prophezeiung, dass es auf der Erde 'Angst und
Bangen unter den Nationen [geben wird], die wegen des Tosens des Meeres und
seiner Brandung weder aus noch ein wissen' (Daniel
11:40; Lukas 21:25; Offenbarung 12:9, 12).
Es hieß, die Könige des Nordens bzw. des Südens seien Symbole
für mächtige Nationen und ihre Territorien lägen nördlich bzw. südlich vom
jeweils anderen.
Eine einfache Argumentation, an der nichts herumzumanipulieren ist. Doch es ist
interessant, wie man die Erde 'drehen und wenden' kann, damit das Ganze wieder
passt.
Wachtturm, 15. Oktober 1986, Seite 3,
'Der Kampf um die Weltherrschaft - Wer wird ihn gewinnen':
'Norden' und 'Süden' standen symbolisch für mächtige Nationen, die bestimmte prophetische Rollen spielten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Rollen der beiden 'Könige' zwar von verschiedenen Nationen übernommen, doch diese entsprachen immer der Beschreibung der Prophezeiung. So waren sie stets an ihrer Rivalität zu erkennen, und die von ihnen kontrollierten Gebiete lagen zumeist in etwa nördlich und südlich voneinander.
Die entsprechenden Rollen werden heute zwar mit 'Ost' und
'West' bezeichnet, aber auch das geschieht lediglich symbolhaft, da sich beide
Gebiete geographisch nicht so eindeutig abgrenzen lassen.
Die in der Bibel verwendeten Himmelsrichtungen 'Norden' und 'Süden' hatten
ebenfalls einen passenden Symbolcharakter, obwohl das zuvor Gesagte auch auf
diese Gebiete zutraf.
Warum all diese Änderungen?
Nun, die Weltgeschichte steht nicht still, und die prophetischen
Wachtturm-Auslegungen lassen sich erst finden, nachdem die Ereignisse
eingetreten sind.
Wenn also hier und da eine Weltmacht in sich zusammenfällt, muss die Identität
der beiden 'Könige' neu geschaffen werden.
Wachtturm , 1. Juli 1987, Seiten 12, 13,
'Kein Frieden für die Bösen':
Wir Christen werden jedoch durch die bemerkenswerte
Genauigkeit dieser Prophezeiung in unserem Glauben an diejenigen Teile gestärkt,
die sich im „Schlussteil der Tage" noch erfüllen müssen.
Wir lesen mit großem Interesse weiter, da wir jetzt von Ereignissen erfahren,
die in der nahen Zukunft stattfinden werden. Inzwischen haben
Machtverschiebungen auf der Weltbühne zu weiteren Entwicklungen geführt, was die
Identität der beiden Könige betrifft. Seit dem Zusammenbruch der
nationalsozialistischen und der faschistischen Mächte am Ende des Zweiten
Weltkrieges beobachten wir die Rivalität zwischen zwei Supermächten — einer,
dargestellt als der König des Nordens, die einen überwiegend sozialistischen
Nationenblock beherrscht, und die andere, dargestellt als der König des Südens,
die einen großen Teil des kapitalistischen Blocks beherrscht.
'Unterscheidungsvermögen' bedeutete, dass man im Jahre 1984
100%ig sicher war, wer der König des Nordens war, wer sein Gott war und welches
Gebiet ihm damals gehörte.
Man konnte sogar den Gebrauch 'konventioneller Waffen' gegen den 'König des
Südens' vorhersagen.
Wachtturm, 1. Juli 1984, Seiten 27, 28,
'Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere Zeit':
Wendet man 'Unterscheidungsvermögen' an, so besteht (heute,
auf dem Höhepunkt der Erfüllung dieser Prophezeiung) kein Zweifel an der
Identität des 'Königs des Nordens', der mit dem 'König des Südens' einen
abschließenden Machtkampf führt, bei dem alles eingesetzt wird ... So irreligiös
der 'König des Nordens' auch zu sein scheint, hat er doch einen Gott. In der
Prophezeiung heißt es:
„Aber dem Gott der Festungen wird er in seiner Stellung Herrlichkeit geben"
(Daniel 11:38).
Huldigt dieser 'König' dem 'Gott der Festungen', indem er den neuzeitlichen,
wissenschaftlichen Militarismus als Retter der Menschen seines Nationenblocks
verherrlicht? Ja, tatsächlich! Gemäß der Publikation The Military Balance
1981-1982 (Das militärische Gleichgewicht 1981/82) beziffert das internationale
Institut für strategische Studien die bewaffneten Streitkräfte der führenden
Nation im Bereich des 'Nordkönigs' auf mehr als 4 000 000, verglichen mit über 2
049 000 der führenden Nation des 'Südens'.
Der 'König des Südens' 'bedrängt' nun seinen Rivalen politisch, ja sogar
militärisch (Daniel 11:40).
Es sei ein Wettrüsten im Gange, das die Menschheit mit dem
nuklearen Holocaust bedrohe.
Weil der 'König des Nordens' vom 'König des Südens' 'bedrängt' werde, stürme er
gegen ihn mit Kriegswagen, Reitern und vielen Schiffen an. Ja, es gäbe für beide
'Könige' zuletzt sogar die Möglichkeit, konventionelle Waffen gegeneinander
einzusetzen.
Der 'König des Nordens' würde auch die Kontrolle über die 'begehrenswerten
Dinge' der Welt erlangen (Daniel 11:40-43).
Bis 1981 übte der 'König des Nordens' die Macht über etwa 1,5 Milliarden
Menschen in 16 Ländern aus, und nur die Zeit werde zeigen, wieweit dieser
'König' seine Macht noch ausdehne.
Im Wachtturm vom 1. Mai 1976 hatte man auf den Seiten 286, 287
geschrieben, dass Jehova Gott 'den ständigen Kampf zwischen diesen beiden
Königen vorhersah'.
Doch was geschieht, wenn die Könige ihren ständigen Kampf einmal 'vergessen'?
Die Lösung: ein Wachtturm-Kommentar, um das Problem zu kaschieren, sollte
eigentlich alles wieder ins Lot bringen!
Daniel, Kapitel 11, Vers 40 lautet nach der Neuen-Welt-Übersetzung: 'Und in der
Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm auf einen Zusammenstoß
einlassen, und gegen ihn wird der König des Nordens [...] anstürmen ... '.
Lässt dieses Anstürmen nach, verlangsamt es sich?
Gemäß der Bibel nicht, aber wir wollen weiter lesen und sehen, wie man eine
Bibelstelle ignorieren kann, wenn ihre Darsteller sich nicht an das Drehbuch
halten.
Wachtturm, 1991, 1. September 1991, Seite 6,
'Was die Bibel zu Frieden und Sicherheit sagt':
Daniel sagte voraus, dass die bittere Rivalität zwischen
den beiden Blöcken — die in den vergangenen 45 Jahren tatsächlich festzustellen
war — gleichsam auf „Zusammenstöße" hinauslaufen würde wie bei zwei Ringern, die
darauf bedacht sind, sich einen Vorteil zu verschaffen. In jüngster Zeit
scheinen die Zusammenstöße abzunehmen. So erklärte der sowjetische Außenminister
im Mai vergangenen Jahres, daß der kalte Krieg vorüber sei.
Ob dieses scheinbar gute Einvernehmen zwischen den beiden Supermächten
vorübergehend oder dauerhaft ist, wird die Zeit zeigen. Eines ist jedoch nicht
zu leugnen: Die von Jesus erwähnte Zeitspanne nähert sich ihrem Ende.
Was nun tun, wenn Ereignisse wie der Zusammenbruch der 74
Jahre alten UdSSR im August 1991 sich auf die Auslegung von Daniel, Kapitel 11
auswirken und sie gleichfalls zum Zusammenbruch bringen.
Wir wollen einmal sehen, wie die 'Söhne der Räuber' 'mitgerissen werden in dem
Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen' (Daniel 11:14,
Neue-Welt-Übersetzung).
Hier die Einleitung zu letzten Teil des Romans.
Wachtturm, 1. November 1993, Seite 13, Absatz 3,
'Ein König entweiht das Heiligtum Jehovas':
Der Engel, der Daniel diese Dinge offenbarte, sagte: „Was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden" (Daniel 12:4). Ja, die Prophezeiung hat mit der Zeit des Endes zu tun — einem Zeitabschnitt, der 1914 begann. Während dieser gekennzeichneten Zeit würden viele in der Heiligen Schrift „umherstreifen", und mit der Hilfe des heiligen Geistes würde die wahre Erkenntnis, einschließlich des Verständnisses der biblischen Prophezeiungen, überströmen (Sprüche 4:18). Je weiter diese Zeit fortschreitet, desto mehr Einzelheiten aus den Prophezeiungen Daniels werden erhellt.
Wie ist also die Prophezeiung über den König des Nordens und
den König des Südens im Jahre 1993, 35 Jahre nach der Veröffentlichung des Buchs
'Dein Wille geschehe auf Erden', zu verstehen?
Was soll man nun daraus schließen?
Sind die Einzelheiten der Prophezeiung Daniels klarer geworden, ist die 'wahre
Erkenntnis' überströmend geworden?
Wir wollen uns einmal die Absätze 6, 7 und 8 anschauen, wie dort ein sehr bedeutsamer Vers aus Daniel, Kapitel 11 erklärt wird.
Wachtturm, 1. November 1993, Seite 14:
Die Rolle des Königs des Nordens hatte im Jahre 1914
Deutschland inne, dessen Regent Kaiser Wilhelm war. ('Kaiser' ist von dem
römischen Titel 'Cäsar' abgeleitet.) Der Ausbruch der Feindseligkeiten in Europa
war lediglich eine von vielen Konfrontationen zwischen dem König des Nordens und
dem König des Südens. Die Rolle des letzteren, des Königs des Südens, nahm
damals Großbritannien ein, das rasch Ägypten besetzte, das Herrschaftsgebiet des
ursprünglichen Königs des Südens. Im Laufe des Kriegs stellten sich die
Vereinigten Staaten, eine der ehemaligen Kolonien Großbritanniens, an seine
Seite. Die anglo-amerikanische Weltmacht, das mächtigste Weltreich der
Geschichte, war nun König des Südens. Aus früheren Auseinandersetzungen zwischen
den beiden Königen war das Römische Reich als König des Nordens stets siegreich
hervorgegangen. Diesmal 'war es nicht gleich wie zuerst'. Warum nicht? Weil der
König des Nordens den Krieg verlor. Ein Grund war, daß 'die Schiffe von Kittim'
gegen den König des Nordens kamen (Daniel 11:30). Was waren das für Schiffe? ...
Im Ersten Weltkrieg erwiesen sich die Schiffe von Kittim als die Schiffe
Großbritanniens, das vor der Westküste des europäischen Festlands liegt. Später
wurde die britische Marine durch Schiffe von dem westlich gelegenen
nordamerikanischen Kontinent verstärkt.
Unter diesem Angriff mußte der König des Nordens 'verzagen' und 1918 seine
Niederlage eingestehen. Doch er war noch nicht am Ende. 'Er wird tatsächlich
zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und
wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung
schenken, die den heiligen Bund verlassen' (Daniel 11:30). So prophezeite es der
Engel, und so geschah es.
Wie schenkte der 'König des Nordens' in der Gestalt Kaiser Wilhelms 'denen
Beachtung [...], die den heiligen Bund verlassen'(Daniel 11:30)? Das wird nicht
erklärt, weil sich Kaiser Wilhelm sehr schnell in Absatz 9 in Adolf Hitler
verwandelt (Seite 14):
Nach dem Kriegsende 1918 zwangen die siegreichen Alliierten Deutschland einen
demütigenden Friedensvertrag auf, der offensichtlich darauf abzielte, das
deutsche Volk für lange Zeit fast ein Hungerdasein führen zu lassen. Die große
Not, unter der Deutschland einige Jahre litt, ebnete allerdings den Weg für den
Aufstieg Adolf Hitlers. Er kam
1933 an die Macht und begann sofort einen heftigen Angriff gegen 'den heiligen
Bund', vertreten durch die gesalbten Brüder Jesu Christi. In dieser Hinsicht
handelte er wirksam gegen die loyalen Christen, von denen er viele grausam
verfolgte.
Gerade erst war festgestellt worden, dass der 'heilige
Bund' durch die 'gesalbten Brüder Jesu Christi' dargestellt wird, und in Vers 30
wird uns gesagt, dass einige den heiligen Bund verlassen werden (Hebräisch: 'azab,
lösen, verlassen oder im bildlichen Sinne abfallen).
Wie schenkt Hitler dann den gesalbten Brüdern (nur die aus der
Wachtturm-Organisation), die den heiligen Bund verlassen, 'Beachtung'(Daniel
11:30)?
Überhaupt nicht!
Plötzlich sind die, die den Bund verlassen, nicht mehr die gesalbten Brüder Jesu
Christi, sondern ganz offensichtlich die Führer der Christenheit!
Man kann nur vermuten, dass der Wachtturm-Schreiber den entscheidenden Punkt,
wer wirklich den Bund verlässt, umgehen will –
Absatz 10, Seite 14:
Hitler verzeichnete wirtschaftliche und diplomatische Erfolge und handelte
auch auf diesem Gebiet wirkungsvoll.
Im Verlauf weniger Jahre machte er Deutschland zu einem Staat, mit dem man
rechnen mußte, und bei diesem Bemühen halfen ihm diejenigen, „die den heiligen
Bund verlassen".
Wer war damit gemeint?
Offensichtlich die Führer der Christenheit, die behaupteten, in einem
Bundesverhältnis mit Gott zu stehen, aber schon lange aufgehört hatten, Jünger
Jesu Christi zu sein.
Hitler gelang es, sich den Beistand derjenigen zu sichern, 'die den heiligen
Bund verlassen'.
Der Papst schloss mit ihm ein Konkordat, und sowohl die katholische Kirche als
auch die protestantischen Kirchen unterstützten Hitler während seiner 12jährigen
Schreckensherrschaft.
Absatz 11 (Seite 15) enthält eine weitere eklatante
Doppeldeutigkeit. Das 'Heiligtum' oder der geistige Tempel aus Jesu gesalbten
Brüdern wird entweiht und das 'beständige Merkmal', als das 'Schlachtopfer der
Lobpreisung' (der Predigtdienst) bezeichnet, wurde entfernt.
Doch der letzte Satz des folgenden Absatzes zeigt eindeutig, dass es doch wieder
nicht entfernt wurde:
So erfolgreich war Hitler, dass er einen Krieg anzettelte, wie der Engel korrekt
vorausgesagt hatte:
'Und da werden Streitarme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie
werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige
Opfer entfernen' (Daniel 11:31a).
Im alten Israel war das Heiligtum ein Teil des Tempels in Jerusalem. Doch als
die Juden Jesus verwarfen, verwarf Jehova sie und ihren Tempel (Matthäus 23:37
bis 24:2).
Seit dem ersten Jahrhundert ist der Tempel Jehovas daher ein geistiger Tempel
mit dem Allerheiligsten im Himmel und mit einem geistigen Vorhof auf der Erde,
in dem die gesalbten Brüder Jesu, des Hohenpriesters, dienen.
Seit den 30er Jahren bringt die große Volksmenge gemeinsam mit dem gesalbten
Überrest Anbetung dar; deshalb wird von ihnen gesagt, dass sie 'in Gottes
Tempel' dienen (Offenbarung 7:9, 15; 11:1, 2; Hebräer 9:11, 12, 24).
Der irdische Vorhof des Tempels wurde durch die erbarmungslose Verfolgung des
gesalbten Überrests und seiner Gefährten in den vom König des Nordens
beherrschten Ländern entweiht.
Die Verfolgung war so schwer, dass das beständige Opfer — das öffentliche
Schlachtopfer der Lobpreisung des Namens Jehovas — entfernt wurde (Hebräer
13:15).
Wie die Geschichte jedoch zeigt, predigten die treuen gesalbten Christen
gemeinsam mit den 'anderen Schafen' im Untergrund weiter (Johannes 10:16).
Wie wir uns erinnern, hatte Deutschland 1914 die Rolle des
'Königs des Nordens' übernommen (siehe Absatz 6).
Aber nun gab es ein kleines Problem: Deutschland hatte den 2. Weltkrieg
verloren!
Wie sollte man das erklären?
Ganz einfach:
Man teile den König des Nordens in zwei Teile und mache eine Hälfte zu einem
Alliierten des ehemaligen großen Gegners.
Absatz 14, Seite 16:
Deutschland war in beiden Weltkriegen der Hauptgegner des Königs des Südens
gewesen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in einem Teil Deutschlands eine
Neuorientierung, so dass dieser Teil zu einem Verbündeten des Königs des Südens
wurde.
Der andere Teil Deutschlands schloss sich dagegen einem anderen mächtigen Reich
an.
Der kommunistische Block, zu dem nun auch ein Teil Deutschlands gehörte, stellte
sich mit aller Kraft gegen die anglo-amerikanische Allianz, und die Rivalität
zwischen den beiden Königen entwickelte sich zum kalten Krieg. (Siehe 'Dein
Wille geschehe auf Erden', Seite 264 bis
284.)
Gehen wir weiter zu Absatz 15 (Seite 16):
Die Führer der Christenheit werden Passenderweise als die einzigen
Bösewichter abgestempelt.
An dieser Stelle der Bibel (Daniel 11:32a) werden die Bösen 'zum Abfall
verleitet'.
Hier sollte man genauer nachdenken: gemäß dem Wachtturm spielte die Christenheit
angeblich schon jahrhundertelang die Rolle des großen Abtrünnigen.
Kann jemand, der schon abgefallen ist, zum Abfall verleitet werden?
Der Engel sagte weiter:
'Diejenigen, die in böser Weise gegen den Bund handeln, wird er mit glatten
Worten zum Abfall verleiten' (Daniel 11:32a).
Wer handelt in boshafter Weise gegen den Bund?
Auch in diesem Fall kann es sich nur um die Führer der Christenheit handeln, die
sich zwar als Christen bezeichnen, aber durch ihre Handlungen den Namen des
Christentums in den Schmutz ziehen.
Was ist mit den wahren Christen:
Könnten sie zum Abfall verleitet werden und durch wen?
Absatz 19 (Seite 17) versucht eine plausible Erklärung:
Nicht alle, die sich in dieser Zeit dafür interessierten, Gott zu dienen, hatten
lautere Beweggründe.
Der Engel äußerte die Warnung:
'Viele werden sich ihnen gewiss mit Glätte anschließen.
Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden,
um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um sie zu reinigen und weiß zu
machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit' (Daniel
11:34b, 35).
Manche zeigten Interesse für die Wahrheit, aber sie waren nicht bereit, sich
Gott wirklich hinzugeben und ihm zu dienen.
Andere, die die gute Botschaft scheinbar annahmen, waren in Wirklichkeit Agenten
im Auftrag des Staates.
Aus einem Land wurde berichtet:
'Einige dieser skrupellosen Individuen waren geschworene Kommunisten, die sich
in die Organisation des Herrn eingeschlichen und großen Eifer an den Tag gelegt
hatten, so dass ihnen verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren.'
Interessant, dass solchen Infiltratoren sogar 'verantwortungsvolle Dienste
zugeteilt worden waren'.
Aber dies ist nur eine weitere Doppeldeutigkeit, da den Wachtturm-Lesern
mitgeteilt wird:
Alle ernannten älteren Männer erfüllen die Voraussetzungen,
die in der Bibel für das Amt eines Aufsehers oder älteren Manns umrissen werden
... Ja, die Ältesten werden vom heiligen Geist ernannt, der von Jehova Gott
kommt (Johannes 14:26).
Ihre Ernennung erfolgt theokratisch. (Wachtturm, 15. Januar 1994, Seite 17,
Absatz 7.)
Nun zum Endsieg von Michael, dem großen Fürsten gegen die
zunehmende Macht des 'Königs des Nordens'.
Der nachfolgende Artikel in derselben Ausgabe (Wachtturm, 1. November 1993,
Seiten 18-23, 'Der Endsieg Michaels, des großen Fürsten') hat einige nicht
schlüssige Dinge über die Kampagne des Königs des Nordens zu sagen.
Auszüge aus den Absätzen 7 und 8, Seite 20:
Obwohl der König des Nordens — vom Standpunkt seines
Rivalen aus gesehen — stets drohend gegenwärtig war, konnte er keine
Weltherrschaft erlangen. 'Diese sind es, die aus seiner Hand entrinnen werden:
Edom und Moab und der Hauptteil der Söhne Ammons' (Daniel 11:41b). In alter Zeit
lagen Edom, Moab und Ammon in etwa zwischen Ägypten und Syrien. Sie stehen
möglicherweise für heutige Nationen und Organisationen, auf die es der König des
Nordens abgesehen hatte, die er seinem Einflußbereich jedoch nicht einverleiben
konnte.
Der Engel fuhr fort: 'Er wird fortwährend seine Hand gegen die Länder
ausstrecken; und was das Land Ägypten betrifft, es wird sich nicht als eine
Entronnene erweisen. Und er wird tatsächlich über die verborgenen Schätze des
Goldes und des Silbers und über all die begehrenswerten Dinge Ägyptens
herrschen. Und die Libyer und die Äthiopier werden seinen Schritten folgen'
(Daniel 11:42, 43). Selbst 'Ägypten', der König des Südens, konnte sich den
Folgen der Expansionspolitik des Königs des Nordens nicht entziehen. Er erlitt
beispielsweise eine empfindliche Niederlage in Vietnam. Und was ist mit den
'Libyern und den Äthiopiern'? Diese Nachbarländer des alten Ägypten könnten
durchaus Nationen darstellen, die geographisch gesehen Grenznachbarn des
neuzeitlichen 'Ägypten' sind und zeitweise dem König des Nordens nachgefolgt
oder 'seinen Schritten gefolgt' sind.
Was ist nun mit der Schlusskampagne des Königs des Nordens,
und wer ist es jetzt und wird es später sein?
Sehen wir uns den umfassenden Mangel an wahrer Erkenntnis des Brooklyner
Schreibkomitees an.
Absätze 10-12, Seite 21:
Wird die Rivalität zwischen den beiden Königen endlos andauern? Nein. Der
Engel sagte zu Daniel: 'Es wird Berichte geben, die ihn [den König des Nordens]
in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her, und er
wird gewiß mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und der Vernichtung
zu weihen. Und er wird seine Palastzelte zwischen dem großen Meer und dem
heiligen Berg der ‚Zierde' aufpflanzen; und er wird völlig zu seinem Ende kommen
müssen, und es wird für ihn keinen Helfer geben' (Daniel 11:44, 45).
Da diese Ereignisse noch in der Zukunft liegen, können wir nicht im einzelnen
sagen, wie sich diese Prophezeiung erfüllen wird. Unlängst hat sich in bezug auf
die politische Situation der beiden Könige einiges geändert. Die erbitterte
Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und den osteuropäischen Staaten hat
sich gelegt. Außerdem wurde die Sowjetunion 1991 aufgelöst; sie existiert nicht
mehr. (Siehe die Wachtturm-Ausgabe vom 1. März 1992, Seite 4, 5.) Wer ist also
heute der König des Nordens? Kann er mit einem der Staaten gleichgesetzt werden,
die früher zur Sowjetunion gehörten? Oder ändert sich seine Identität völlig,
wie schon einige Male zuvor? Das können wir nicht sagen. Wer wird König des
Nordens sein, wenn Daniel 11:44, 45 in Erfüllung geht? Wird die Rivalität
zwischen den beiden Königen wieder aufflammen? Und was ist mit den ungeheuren
Atomwaffenarsenalen, die in einigen Ländern immer noch vorhanden sind? Die Zeit
wird zeigen, wie die Antworten auf diese Fragen lauten.
Eins allerdings weiß man dort! (Absatz 13, Seite 21):
Eines wissen wir allerdings. Der König des Nordens wird bald einen offensiven
Feldzug führen, ausgelöst durch 'Berichte . . ., die ihn in Bestürzung versetzen
werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her'. Dieser Feldzug wird seinem
'Ende' unmittelbar vorausgehen. Die Betrachtung weiterer biblischer
Prophezeiungen vermittelt uns mehr Aufschluß über diese 'Berichte'.
Welche Erkenntnis hat man über die Berichte, die den König des
Nordens in Verwirrung stürzen (wer immer er ist)?
Dazu Auszüge aus den Absätzen 17 und 19 (Seite 22) zusammen mit einer klärenden
Fußnote:
Der Bericht 'vom Sonnenaufgang her' könnte sich auf diesen Akt Jehovas beziehen,
wenn er auf eine von ihm gewählte Weise den menschlichen Führern ins Herz gibt,
die große religiöse Hure zu vertilgen (Daniel 11:44) ... Bei dem Bericht 'vom
Norden her' könnte es sich durchaus um Satans Propaganda handeln, durch die der
König des Nordens und alle übrigen Könige aufgestachelt werden, Jehovas Volk
anzugreifen.
Und dazu die Fußnote:
Andererseits könnte es sich auch erweisen, daß der Bericht 'vom Norden her' von
Jehova ausgeht.
Jedoch sind wenigstens die Jahreszahlen der Babylonischen Geschichte genauestens Dokumentiert.
Zuerst einmal liegt das daran das die Babylonische Geschichte als Weltreich nur 70 Jahre umfasst.
Vor allem aber aufgrund der Tatsache das die Babylonier ihre
Dokumente in Steintafeln verfassten.
Diese waren wesendlich haltbarer als zum Beispiel der Papyrus der Ägypter.
Aussagekräftiger deswegen weil die Babylonischen Könige sehr
abergläubisch und von ihren Göttern abhängig waren.
Wenn eine Gottheit einen Babylonischen König durch eine Niederlage in einer
Schlacht gestraft hatte, durfte der babylonische König sich nicht erlauben die
Geschichte zu beschönigen weil er fürchten musste von seiner Gottheit um so
schlimmer gestraft zu werden. Assyrische Könige dagegen sahen sich selber als
Gottheit.
Hier lag es in der Natur der Sache dass sie die Geschichte umschreiben mussten
um vor ihren Untergebenen das Scheinbild der unbesiegbaren Göttlichkeit aufrecht
zu erhalten.
Dies machten sie zum Beispiel so das sie eine Niederlage zu einem später
folgenden Sieg umdatierten damit der Eindruck entstand es wäre nur eine Schlacht
aber nicht der Krieg verloren worden.
Hier trifft die Aussage der Wachtturmgesellschaft zu, dass Geschichte
umgeschrieben werden kann.
In Verbindung mit Babylon trifft dies aus oben genannten Gründen nicht zu.
Aber die Geschichtsschreibung wie zum Beispiel Inschriften an Gebäuden meinte ich dabei nicht.
Ich spreche von ganz Alltäglichen Dokumenten.
Alltägliche Dokumente die mit einen Datum versehen wurden.
Von den verschiedensten Personen, an den unterschiedlichsten Orten, zu zwecken
die nichts mit der Geschichtsschreibung oder der Huldigung eines Königs oder
Gottes zu tun hatten.
Die in dem Buch „Dein Königreich komme" angesprochenen tausenden Keilschrift Dokumente.
Dies waren zumeist Handels- und Verwaltungsurkunden.
Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat man
Hunderttausende von Keilschrifttafeln in Mesopotamien ausgegraben.
Zur überwiegenden Mehrzahl stammen sie aus Handel und Verwaltung; sie enthalten
Texte wie Verträge, offizielle Schreiben der Tempelarchive und Beurkundungen
aller Art.
Wie heutige Geschäftsbriefe sind sie zum Großteil mit Datum versehen, enthalten
also das Regierungsjahr des amtierenden Königs, den Monat und den Tag des
Monats.
Ein Text aus dem Archiv des Tempels Eanna in Erech, in dem das erste
Regierungsjahr Ewil-Merodachs angegeben wird und der von dem für die Zeremonien
benötigten Salz handelt, sei hier als Beispiel genannt:
Eineinhalb Talente Salz,
das vorgeschriebene Opfer für den Monat Sivan
für den Gott Usur-amatsu,
brachte Ina-sillis.
Sechster Tag des Monats Sivan,
erstes Jahr von
Amel-Marduk, König von Babylon.
Zehntausende derartig datierter Keilschrifttexte aus der
neubabylonischen Zeit sind ausgegraben worden.
Laut Raymond P. Dougherty wurden allein in den 1920er Jahren über 500 datierte
Tafeln aus der Zeit Nabonids publiziert.
Es gibt also aus jedem Jahr der gesamten neubabylonischen
Epoche viele Hundert solcher mit Datum versehenen Tafeln!
Wegen der überreichen Fülle datierter Texte können Forscher heute nicht nur die
Zahl der Regierungsjahre für jeden König ermitteln, sondern auch, in welcher
Zeit des Jahres jeder Wechsel eintrat, bisweilen fast auf den Tag genau!
Dies haben R. A. Parker und W. H. Dubberstein in ihrem Werk
Babylonian Chronology gezeigt.
So ist im letzten Text aus der Herrschaftszeit Nabonids das
Datum VII/17/17 angegeben (13. Oktober 539, Julianischer Kalender), obwohl in
der Chronik des Nabonid gesagt wird, Babylon sei am VII/16/17 gefallen, also
einen Tag eher.
Die letzte Tafel aus der Zeit Nabonids stammt aus Uruk, was Parker und
Dubberstein zu folgendem Kommentar veranlasst:
"Die letzte Tafel aus Uruk aus Nabonids Zeit trägt
interessanterweise das Datum des Tages nach der Eroberung Babylons durch Kyros.
Die Nachricht von dem Sturz war noch nicht bis in die über 200 Kilometer südlich
gelegene Stadt gedrungen."
In einer weiteren aufschlussreichen Handelsurkunde, publiziert von R. H. Sack, werden das 43. Jahr Nebukadnezars und das Antrittsjahr seines Sohnes Ewil-Merodach erwähnt.
Das Sklavenmädchen Lit-ka-idi wurde dem Nabu-ahhe-iddina "im
Monat Ajaru, 43. Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babylon" übereignet.
Ein paar Monate später, "im Monat Kislimu, im Antrittsjahr von (Amel-)Marduk",
wurde der volle Preis für das Mädchen entrichtet.
Später wurde ein weiteres Keilschrift Dokument gefunden das wiederum belegt das
das Sklavenmädchen Lit-ka-idi von Nabu-ahhe-iddina weiterverkauft wurde.
Damit wird durch diesen Text die Länge der Regierungszeit Nebukadnezars festgelegt und gezeigt, dass sein Nachfolger Ewil-Merodach hieß.
Aus anderen Handelsurkunden geht hervor, dass die Herrschaft Nebudkadnezars am Ende des Monats Ululu in seinem 43. Jahr endete, womit sein Tod auf die ersten Tage des Monats Oktober 562 v.u.Z. fällt.
Der späteste Text aus Ewil-Merodachs Herrschaftszeit ist datiert V/17/2 (7. August 560) und der früheste Text aus Neriglissars Herrschaft trägt das Datum V/21/Antrittsjahr (11. August 560). Damit lässt sich der Todestag Ewil-Merodachs für die Zeit zwischen dem 7. und 11. August 560 v.u.Z. festlegen.
Wenn die neubabylonische Epoche um 20 Jahre verlängert werden soll, … damit die Zerstörung Jerusalems auf das Jahr 607 v.u.Z. fällt, … wo sind dann die vielen Tausende von Texten aus Handel und Verwaltung, die das Datum dieser fehlenden Jahre tragen?
Warum haben wir zwar viele hundert Tafeln aus jedem der ersten 17 Regierungsjahre Nabonids, aber nicht eine einzige aus seinen späteren Jahren, wenn er mehr als 17 Jahre herrschte, wie von der Wachtturmgesellschaft behauptet?
Zwanzig Jahre sind etwa ein Fünftel der ganzen
neubabylonischen Epoche.
Man hätte unter den Zehntausenden von datierten Tafeln viele Tausende aus diesen
fehlenden 20 Jahren finden müssen.
Nehmen wir aber einmal an, es habe einige fehlende Jahre wirklich gegeben und die vielen Tausend Tafeln aus dieser Zeit sind durch einen unglaublichen Zufall nicht gefunden worden. Warum sollten es dann gerade 20 Jahre sein, die fehlen?
Weshalb können es nicht 17, 13 oder 7 Jahre sein, oder vielleicht einzelne Jahre, die verstreut liegen über die ganze neubabylonische Zeit?
Warum fehlen Tausende von Tafeln gerade nur aus denselben 20 Jahren, die auch sonst in keiner Quelle auftauchen, und nicht aus einer anderen 20-Jahr-Periode?
Hin und wieder werden neue Berge von Tafeln ausgegraben, übersetzt und manchmal publiziert, doch nie kommen die fehlenden 20 Jahre vor.
Das Haus Egibi.
Zahlreiche Handelsurkunden stammen aus den Archiven von
"Bankhäusern" in Babylonien.
Das "Bankhaus" namens "Die Söhne des Murasu" hatte seinen Sitz in Nippur und
erreichte seine Blütezeit unter Artaxerxes I. und Darius II.
Zwei der bekanntesten Bankhäuser aus der neubabylonischen Zeit
gehörten den Familien Nur-Sin und Egibi.
Das Haus Egibi, mit Sitz in Babylon, erscheint schon auf Urkunden zu Anfang des
8. Jahrhunderts v.u.Z.
Von der Zeit Nebukadnezars bis zu Darius I. hatte es eine starke Position, so
dass es den Finanzmarkt jener Zeit beherrschte.
Bruno Meissner sagt über dieses Bankhaus:
"Aus dem [Bankhaus] der Firma Egibi Söhne in Babel besitzen wir noch eine solche
Fülle von Dokumenten, dass wir an ihrer Hand fast alle geschäftlichen
Transaktionen sowie die persönlichen Erlebnisse der Chefs von den Zeiten
Nebukadnezars bis in die Darius' I verfolgen können".
Die Entdeckung des Archivs von datierten Urkunden dieser Firma, das mehr als 100
Jahre umfasst, war sehr hilfreich für die Erstellung der Chronologie dieser
Zeit.
Die Handelsurkunden des Hauses Egibi wurden von Arabern in der
Regenzeit des Jahres 1875-76 in einem Erdhügel nahe Hillah entdeckt, einem Ort
etwa sechs Kilometer südöstlich der Ruinen von Babylon.
Man fand etwa 3000-4000 Tafeln in mehreren Tongefässen, die wie normale
Wasserkrüge aussahen und mit einer Tonplatte verschlossen und mit Erdpech
versiegelt waren.
Die Entdecker brachten die Tafeln nach Bagdad und verkauften sie einem Händler.
In demselben Jahr besuchte George Smith Bagdad und kaufte etwa 2500 dieser
bedeutenden Urkunden für das Britische Museum auf.
Während der folgenden Monate wurden die Tafeln von W. St. Chad Boscawen untersucht, und sein Bericht erschien in den Transactions offne Society of Biblical Archaeology 6 (1878) S. 1-78.
Die nun folgenden Angaben sind diesem Bericht entnommen.
Boscawen stellt fest, dass die Tafeln "die verschiedensten Geldgeschäfte eines babylonischen Bank- und Handelshauses, das unter Egibi und Söhne firmierte, erfassen".
Auf den Tafeln sei "jedes nur denkbare Handelsgeschäft enthalten, angefangen beim Kredit über ein paar Schekel Silber, bis zum Verkauf oder der Zusage einer Hypothek für ganze Ländereien im Wert von Tausenden von mana Silber".
Er merkte nach kurzer Sichtung, dass es sich lohnte, die Namen der Firmeninhaber des Hauses Egibi nachzuverfolgen, und nach genauer Analyse beschrieb er folgende Firmenchronik:
Vom 3. Jahr Nebukadnezars an hatte jemand mit dem Namen Sula
die Leitung über die Firma Egibi inne, und zwar 20 Jahre lang, bis zum 23. Jahr
Nebukadnezars.
Dann starb er, und sein Sohn Nabu-ahi-idina wurde sein Nachfolger.
Dieser hatte die Geschäftsleitung 38 Jahre lang inne, also vom 23. Jahr
Nebukadnezars bis zum 12. Jahr Nabonids.
Dann trat sein Sohn Itti-Marduk-Balatu an seine Stelle.
Itti-Marduk-Balatu seinerseits leitete die Firma bis ins erste Jahr des Darius
Hystaspis (521 v.u.Z.), mithin 23 Jahre:
Zusammenfassend erhalten wir vom 3. Jahr Nebukadnezars II. bis
zum
ersten Jahr des Darius Hystaspis eine Zeit von 81 Jahren:
Sula als Firmenchef.……..20 Jahre
Nabu-ahi-idina……………38 Jahre
Itti-Marduk-Balatu……….23 Jahre
Summe:…………………..81 Jahre
Damit ergeben sich 83 Jahre vom ersten Jahr Nebukadnezars II. bis zum ersten Jahr Darius' Hystaspis.
Zählt man vom ersten Jahr des Darius Hystaspis (521 v.u.Z.; siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 287) 83 Jahre rückwärts, so kommt man auf 604 v.u.Z. als erstes Regierungsjahr Nebukadnezars.
Bereits das Archiv des Hauses Egibi wäre ausreichend, um die
Zeitdauer des neubabylonischen Reiches festzulegen.
Anhand dieser vollständigen Sammlung datierter Handelsurkunden des Archivs von
einem der "Rothschilds" Babylons "sollte es keine Mühe machen, die Chronologie
dieses wichtigen Abschnitts der Geschichte des Altertums ein für allemal
festzulegen".
Die in diesen Urkunden enthaltenen Beweise lassen keinen Raum für eine Lücke von 20 Jahren in der neubabylonischen Geschichte ab Nebukadnezar.
Da das Archiv datierte Tafeln bis zum 43. Jahr Nebukadnezars, dem zweiten Jahr Ewil-Merodachs, dem 4. Jahr Neriglissars und dem 17. Jahr Nabonids enthält, bestätigt es das Jahr des Sturzes von Jerusalem um 587 v.u.Z voll und ganz.
Seit dem letzten Jahrhundert hat man noch weitere Sammlungen
von Keilschrifttafeln aus dem Haus Egibi entdeckt.
Und dabei sind die Tafeln der Egibis nur ein Bruchteil der vielen Tausende von
Urkunden aus Handel und Verwaltung der neubabylonischen Zeit, die entdeckt
wurden.
Man kann die Bedeutung der Texte aus Handel und Verwaltung für die Chronologie der neubabylonischen Zeit gar nicht überschätzen.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der neunzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 20. Dezember 2005 01:35:48:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Der Geruch auf dem Dachboden und die alten Zeitungen waren ein idealer Rahmen,
um Großpapa nach einigen Dingen zu fragen, über die Gerd und ich nur privat
sprachen.
Ich stieß Gerd heimlich an, er sollte mit Fragen beginnen.
„Opa", sagte Gerd, „was war damals so ganz anders?
Die Landwirte hatten keine Traktoren, keine Melkmaschinen, nichts dergleichen.
In der Landwirtschaft und in den Fabriken wurde hart gearbeitet, nicht wahr?"
„Das ist richtig", sagte Opa, „wir hatten keine Traktoren, aber wir hatten
Pferde.
Weißt du, was es bedeutet, ein Pferd zu besitzen, es zu füttern, es Hafer aus
der Hand fressen zu lassen, es zu bürsten, bis es glänzt?
Ich kann dir sagen, mein Junge, man hat dabei wirklich ein befriedigendes
Gefühl, das einem entgeht, wenn man nur einen Traktor besitzt."
„Ja, Opa, aber immer hinter einem Pflug her gehen, Acker um Acker, das muß doch
zum Sterben langweilig sein!" entgegnete Gerd.
„Ich bin alt geworden, mein Junge, und ich habe es noch nicht erlebt, daß jemand
gestorben ist, weil er hinter dem Pflug her ging.
Dieses Herumsitzen bringt den Menschen um", sagte Großvater.
„Daniel Webster fertigte einmal einen Spezialpflug an, mit dessen Hilfe er auf
seiner Farm Stümpfe und Wurzeln herauspflügen konnte.
Er sagte, es habe für ihn keine glücklichere Zeit gegeben, als hinter seinem
großen, von seinen Ochsen gezogenen Pflug her zu gehen.
Und ich stimme ihm zu."
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In unserer Argumentenkette heißt es wie folgt:
WT 2004 1. 2. S. 19-20
„Die Szene dieser Welt wechselt"
Ein Geheimnis endlich gelüftet!
Chronologie beschäftigt sich mit der zeitlichen Abfolge von Ereignissen.
Jesus sprach von einer Zeit, während der die Führer der Welt ohne Einmischung
des Königreiches Gottes die Bühne beherrschen würden.
Er bezeichnete diese Epoche als „die bestimmten Zeiten der Nationen" (Lukas
21:24).
Nach Ablauf dieser „bestimmten Zeiten" würde Gottes himmlisches Königreich an
die Macht kommen, dessen rechtmäßiger Herrscher Jesus ist.
Zu Anfang würde Jesus 'inmitten seiner Feinde' herrschen (Psalm 110:2).
Dann würde das Königreich gemäß Daniel 2:44 alle menschlichen Regierungen
„zermalmen und ihnen ein Ende bereiten" und selbst für immer bestehen.
Wann sollte es so weit sein, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" enden und
Gottes Königreich zu herrschen beginnt?
Die Antwort, die 'bis zur Zeit des Endes geheim gehalten' worden war, hat mit
der biblischen Chronologie zu tun (Daniel 12:9).
Als diese „Zeit" näher kam, sorgte Jehova dafür, dass einer Gruppe demütiger
Erforscher der Bibel die Antwort offenbart wurde.
Mit der Hilfe des Geistes Gottes erkannten sie, dass „die bestimmten Zeiten der
Nationen" mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. begonnen hatten und
2 520 Jahre dauern sollten.
Daraus schlossen sie, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" 1914 endeten.
Ihnen wurde auch klar, dass 1914 das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge
begann.
Wer die Bibel studiert, könnte sich fragen: Kann ich anhand der Bibel erklären,
wie man auf das Jahr 1914 kommt?
Ein Hinweis ist im Bibelbuch Daniel versteckt.
Jehova gebrauchte Nebukadnezar, den König von Babylon, um Jerusalem zu Beginn
der „bestimmten Zeiten" im Jahr 607 v. u. Z. zu zerstören.
Deshalb offenbarte er durch diesen Herrscher auch, dass die Nationen insgesamt
sieben symbolische Zeiten lang ohne Einmischung Gottes regieren würden (Hesekiel
21:26, 27; Daniel 4:16, 23-25).
Wie lange dauern diese sieben Zeiten?
Laut Offenbarung 11:2, 3 und 12:6, 14 entsprechen dreieinhalb Zeiten 1 260
Tagen.
Demnach sind sieben Zeiten doppelt so lang: 2 520 Tage. Ist das alles?
Nein, denn Jehova nannte dem Propheten Hesekiel, einem Zeitgenossen Daniels, die
Regel, nach der diese Symbolik zu deuten ist: „Einen Tag für ein Jahr, einen Tag
für ein Jahr, das habe ich dir gegeben" (Hesekiel 4:6).
Die sieben Zeiten dauern also in Wirklichkeit 2 520 Jahre. Rechnet man von 607
v. u. Z. an 2 520 Jahre weiter, kommt man auf 1914 als Ende der bestimmten
Zeiten.
Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben
Kap. 16 S. 138-141 Gottes Regierung kommt zur Macht
WANN GOTTES REGIERUNG ZUR MACHT KOMMT
Wo sagt nun die Bibel das Jahr voraus, in dem Christus
beginnt, als König der Regierung Gottes zu herrschen? Im gleichen Bibelbuch, im
Buch Daniel (Daniel 4:10-37). Dort wird ein riesiger, in den Himmel ragender
Baum als Sinnbild für den babylonischen König Nebukadnezar verwendet. Er war
damals der höchste menschliche Herrscher. König Nebukadnezar wurde jedoch
gezwungen, anzuerkennen, daß ein Höherer als er herrschte, nämlich der „Höchste"
oder der „König der Himmel", Jehova Gott (Daniel 4:34, 37). Somit stellt dieser
in den Himmel ragender Baum noch etwas Wichtigeres dar — die Oberherrschaft
Gottes, besonders über die Erde. Jehovas Herrschaft kam eine Zeitlang durch das
Königtum zum Ausdruck, das er der Nation Israel gab. Von den Königen aus dem
Stamme Juda, die über die Israeliten regierten, hieß es daher, sie säßen auf dem
„Thron Jehovas" (1. Chronika 29:23).
Gemäß dem Bibelbericht in Daniel, Kapitel 4 wurde der in den Himmel ragende Baum
gefällt. Sein Wurzelstock wurde jedoch in der Erde gelassen und in Bänder von
Eisen und Kupfer gelegt. Das sollte den Wurzelstock daran hindern zu wachsen,
bis für Gott die Zeit käme, die Bänder zu entfernen und ihn wieder wachsen zu
lassen. Doch wie und wann wurde Gottes Herrschaft „gefällt"?
Mit der Zeit wurde das Königreich Juda, das Jehova gegründet hatte, so korrupt,
daß er es von König Nebukadnezar vernichten oder „fällen" ließ. Das war im Jahre
607 v. u. Z. Damals wurde zu Zedekia, dem letzten König Judas, der auf dem Thron
Jehovas saß, gesagt: „Hebe ab die Krone. . . . es wird gewißlich niemandes
werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat, und ihm will ich es geben"
(Hesekiel 21:25-27).
Gottes Herrschaft, dargestellt durch den „Baum", wurde somit im Jahre 607 v. u.
Z. „gefällt". Nun gab es keine Regierung mehr, die Gottes Herrschaft hier auf
der Erde vertrat. Im Jahre 607 v. u. Z. begann somit eine Zeitspanne, die Jesus
Christus später als die „bestimmten Zeiten der Nationen" bezeichnete (Lukas
21:24). Während dieser „bestimmten Zeiten" hatte Gott keine Regierung, die seine
Herrschaft auf der Erde vertrat.
Was sollte am Ende dieser „bestimmten Zeiten der Nationen" geschehen? Jehova
wollte dann die Herrschaftsgewalt dem geben, „der das gesetzliche Recht hat".
Das ist Jesus Christus. Wenn wir also herausfinden können, wann die „bestimmten
Zeiten der Nationen" enden, werden wir auch wissen, wann Christus als König zu
regieren beginnt.
Gemäß Daniel, Kapitel 4 sollte es sich bei diesen „bestimmten Zeiten" um „sieben
Zeiten" handeln. Daniel zeigt, daß Gottes Herrschaft, dargestellt durch den
„Baum", „sieben Zeiten" lang auf der Erde nicht vertreten sein würde (Daniel
4:16, 23). Wie lang sind diese „sieben Zeiten"?
Aus Offenbarung, Kapitel 12, Vers 6 und 14 erfahren wir, daß „eine Zeit [d. h. 1
Zeit] und Zeiten [d. h. 2 Zeiten] und eine halbe Zeit", also insgesamt 31/2
Zeiten, 1 260 Tagen entsprechen. „Eine Zeit" entspricht demnach 360 Tagen. Daher
sind „sieben Zeiten" 7mal 360 oder 2 520 Tage. Wenn wir jetzt nach der
biblischen Regel einen Tag für ein Jahr rechnen, belaufen sich die „sieben
Zeiten" auf 2 520 Jahre (4. Mose 14:34; Hesekiel 4:6).
Wir haben bereits gelernt, daß die „bestimmten Zeiten der Nationen" im Jahre 607
v. u. Z. begannen. Rechnen wir von diesem Datum 2 520 Jahre weiter, so kommen
wir zum Jahre 1914 u. Z. In diesem Jahr gingen die „bestimmten Zeiten" zu Ende.
Heute leben noch Millionen Menschen, die sich an das erinnern können, was 1914
geschah. In jenem Jahr begann mit dem Ersten Weltkrieg eine Zeit schrecklicher
Unruhen, die bis heute andauern. Das bedeutet, daß Jesus Christus im Jahre 1914
begann, als König der himmlischen Regierung Gottes zu herrschen. Und da das
Königreich bereits seine Macht angetreten hat, ist es jetzt bestimmt an der
Zeit, daß wir darum beten, daß es „komme" und Satans böses System der Dinge von
der Erde beseitigen möge! (Matthäus 6:10; Daniel 2:44).
Unterredungsbuch S. 88 - S. 89
Daten (Zeitangaben)
Wie lange würde die Herrschaft solcher Regierungen
zugelassen werden, bevor Jehova Jesus Christus das Königreich übertragen würde?
In Daniel 4:16 ist von „sieben Zeiten" („sieben Jahre", 4:13 in GN 82, auch
Fußnote zu Vers 13 in JB) die Rede. Die Bibel zeigt, daß bei der Berechnung
prophetischer Zeiträume ein Tag für ein Jahr steht (Hes. 4:6; 4. Mo. 14:34). Um
wieviel „Tage" handelt es sich also? In Offenbarung 11:2, 3 wird deutlich
gesagt, daß die 42 Monate (3 1/2 Jahre) in dieser Prophezeiung 1 260 Tagen
entsprechen. Sieben Jahre wären zweimal soviel, das heißt 2 520 Tage. Bei
Anwendung der Regel „Einen Tag für ein Jahr" ergeben sich also 2 520 Jahre.
Wann begannen die „sieben Zeiten" zu zählen? Nachdem die Babylonier Zedekia, den
letzten König des Vorbildkönigreiches Gottes, von seinem Thron in Jerusalem
entfernt hatten (Hes. 21:25-27). Anfang Oktober des Jahres 607 v. u. Z. war
schließlich die letzte Spur jüdischer Souveränität verschwunden. Damals war der
jüdische Statthalter Gedalja, der von den Babyloniern als Verantwortlicher
zurückgelassen wurde, ermordet worden, und die übriggebliebenen Juden waren nach
Ägypten geflohen (Jeremia, Kapitel 40 bis 43). Die zuverlässige biblische
Chronologie zeigt, daß dies 70 Jahre vor dem Jahr 537 v. u. Z. geschah, dem
Jahr, in dem die Juden aus der Gefangenschaft zurückkehrten, also Anfang Oktober
des Jahres 607 v. u. Z. (Jer. 29:10; Dan. 9:2; weitere Einzelheiten sind in dem
Buch „Dein Königreich komme", Seite 186—189 zu finden).
Wie kommt man dann auf das Jahr 1914? Zählt man von Anfang Oktober des Jahres
607 v. u. Z. 2 520 Jahre weiter, so kommt man auf Anfang Oktober des Jahres 1914
u. Z., wie dies aus der Tabelle hervorgeht.
BERECHNUNG DER „SIEBEN ZEITEN"
„Sieben Zeiten" = 7 × 360 = 2 520 Jahre
Eine biblische „Zeit" oder ein Jahr = 12 × 30 Tage = 360 (Offb. 11:2, 3; 12:6,
14).
In der Erfüllung der „sieben Zeiten" entspricht ein Tag einem Jahr (Hes. 4:6; 4.
Mo. 14:34).
Anfang Oktober 607 v. u. Z. bis
31. Dezember 607 v. u. Z. = 1/4 Jahr
1. Januar 606 v. u. Z. bis
31. Dezember 1 v. u. Z. = 606 Jahre
1. Januar 1 u. Z. bis 31. Dezember 1913 = 1 913 Jahre
1. Januar 1914 bis Anfang Oktober 1914 = 3/4 Jahr
Insgesamt: 2 520 Jahre
###########################################
****************************************************************
(Titus 1:13-16)
Dieses Zeugnis ist wahr.
Gerade deswegen fahre fort, sie mit Strenge zurechtzuweisen, damit sie im
Glauben gesund seien und jüdischen Fabeln und Geboten von Menschen, die sich von
der Wahrheit abwenden, keine Aufmerksamkeit schenken.
Den Reinen sind alle Dinge rein.
Den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihr Sinn als
auch ihr Gewissen ist befleckt.
Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre
Werke, weil sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und für jedes gute Werk
unbewährt sind.
Rutherford selber sagte das Bibelforscher dazu neigen zu jedem imposanten Ereignis drei Prophezeiungen in der Bibel zu finden.
Wachtturm 15.März 1925 Seite 88 Absatz 51:
Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, dass, wenn sie einen
zukünftigen Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen
wie möglich auf dieses Datum konzentrieren.
1942 - Die neue Welt ist an den Türen . . . Die Zeit ist kurz. Wer sich nicht informiert und jetzt nicht die neue Welt wählt, die die obrigkeitlichen Gewalten aufrichten werden, wird nie eine Zeit der Segnungen und Herrlichkeiten erleben. (The New World, 1942, Seite 10)
1942 - Der Herr Jesus ist nun zum Tempel gekommen, um dort
zu richten, und er hat den Überrest der Glieder „seines Leibes", der noch auf
der Erde ist, zu einem Tempel der vollkommenen Einheit mit ihm versammelt (Maleachi
3:1-3), und daher können diese glaubenstreuen Männer der alten Zeit jeden Tag
zurückerwartet werden. Die Schrift gibt uns einen guten Grund zu glauben, daß es
kurz vor dem Ausbruch Harmagedons sein wird. In dieser Erwartung wurde 1930 das
Haus in San Diego, Kalifornien, gebaut, über das religiöse Feinde viel Boshaftes
geschrieben haben, und „Beth Sarim" genannt, was „Haus der Fürsten" bedeutet. Es
wird nun treuhänderisch verwaltet, bis diese Fürsten wiederkehren. Die neuesten
Tatsachen zeigen, daß die Religionisten dieser verurteilten Welt wegen des
Zeugnisses für die neue Welt, das dieses „Haus der Fürsten" darstellt, mit den
Zähnen knirschen. Für diese Religionisten und ihre Verbündeten wird die
Wiederkehr der treuen Männer der alten Zeit zur Herrschaft über die Menschen
keinerlei Vergnügen bringen. Aber für die Menschen, von denen die Engel sangen,
„Menschen guten Willens", wird es ein Anlaß zu grenzenlosem Jubel sein, und sie
werden sich an der Seite dieser fürstlichen Vertreter des himmlischen
Königreiches versammeln.
(The New World, 1942, Seite 104-105)
1942 - Dieser Tätigkeit, Gottes Königreich zu verkünden und
seinen Namen von den Vorwürfen des Teufels durch die Religion zu reinigen, wurde
irrigerweise ein Platz eingeräumt hinter der Zubereitung der Braut Christi für
die Hochzeit mit ihm im Himmel, die, wie einige dachten, 1914 stattfinden
sollte.
(The New World, 1942, Seite 273-274)
1942 - Ehe der Bote des Herrn zum Tempel kam und anfing,
Gottes Willen und Lehre auszulegen, hatte die Hiob-Klasse den Rat mit Worten
ohne Erkenntnis verdunkelt.
Es war noch nicht die passende Zeit für die Enthüllung solcher Erkenntnis.
Einige der Geweihten dachten, sie müßten zu einer bestimmten Zeit in den Himmel
aufgenommen werden, um Gott zu helfen, das Universum zu verwalten.
(The New World, 1942, Seite 308)
1942 - Die glaubenstreuen Handlungen der Männer, die in
Israel als Väter bekannt waren, werden im elften Kapitel des Hebräerbriefs
erzählt. 1. Mose 12:1-3; 28:13,14; Apostelgeschichte 7:2-5 . . . Diese Männer
werden die sichtbaren Vertreter der Theokratie sein, der Regierung, die vom
allmächtigen Gott als seine Hauptorganisation erschaffen und aufgebaut ist und
die die Welt beherrschen soll. Weitere Beweise dafür, daß diese Fürsten in Kürze
als vollkommene Menschen den Dienst auf der Erde aufnehmen werden, finden sich
in der Prophezeiung des Daniel. „Du nun gehe hin und ruhe! Du wirst zu deinem
Erbteil erstehen am Ende der Tage." (Daniel 12:13) Daniels Schicksal oder
Erbteil ist das dieser Fürsten. Wir können jetzt Beweise dafür vorlegen, daß wir
am „Ende der Tage" leben, und wir können jeden Tag erwarten, Daniel und die
anderen erwähnten Fürsten kommen zu sehen.
(Consolation, 27.April 1942, Seite 13)
1943 - Der Mensch kann weder durch Flugzeuge noch durch
Raketen oder andere Mittel oberhalb der Lufthülle gelangen, die unseren
irdischen Globus umgibt.
(The Truth Shall Make you Free, Ausgabe 1943, Seite 285)
1943 - Der Schlußkrieg wird höchst plötzlich und als
vollkommene Überraschung kommen. Dennoch, das Erscheinen des „Greuels an
heiliger Stätte, das Verwüstung verursacht", ist ein untrüglicher Beweis, daß
der unbekannte Tag, die nicht bekannte Stunde des Anfangs des Schlußkrieges
gefährlich nahe ist.
(The Truth Shall Make You Free, 1943, Seite 341)
1944 - [Die Einrichtung der Vereinten Nationen wurde
gesehen] als einer der positivsten Beweise, daß das „Königreich der Himmel"
unmittelbar bevorsteht und daß das Ende dieser Welt der Dinge nah ist. Jesus
sagte die Aufrichtung dieser antichristlichen Organisation voraus.
(The Kingdom Is at Hand, 1944, Seite 342)
1946 - Die Katastrophe von Harmagedon, größer als das, was
Sodom und Gomorra zustieß, steht unmittelbar bevor.
(Let God Be True, 1946, Seite 194)
1951 - Unter der Leitung des Geistes Gottes der Freiheit
begann man, die Zeitschrift, die heute als Watchtower [Der Wachtturm] bekannt
ist, die aber früher einmal Zion's Watch Tower hieß, ab dem Juli des Jahres 1879
herauszugeben. Schon im ersten Jahr ihres Erscheinens wies sie darauf hin, daß
das Jahr 1914 in der Bibel markiert sei.
(What Has Religion Done For Mankind?, 1951, Seite 308)
1953 - Nach fast sechstausend Jahren voll menschlichen
Kummers, Leidens und Tod steht schließlich eine dauerhafte Befreiung unmittelbar
bevor und wird noch innerhalb der jetzigen Generation Wirklichkeit werden.
(New Heavens And A New Earth, 1953, Seite 7)
1955 - Im Licht der Erfüllung biblischer Prophetie wird
deutlich, daß der Krieg von Harmagedon sich seinem Ausbruch nähert.
(You may survive Armageddon into God's new world, 1955, Seite 331)
1955 Allein schon die Tatsache, wie lange Adam und später
Eva während der letzten Tage der sechsten Schöpfungsperiode lebten, gehört zu
dem Geheimnis Gottes. Daher kann niemand bestimmen, wann sechstausend Jahre des
gegenwärtigen Ruhetages Jehovas zu Ende sind. Welche Zeit von seinen 930 Jahren
Lebenszeit Adam vor dem Beginn dieses siebenten Ruhetages Jehovas auch
verbrachte, diese unbekannte Zeit ist offensichtlich zu dem Datum 1976
hinzuzuzählen.
(Watchtower, 1.Februar 1955, Seite 95)
1961 - Wie in alter Zeit Elia, so wurden sie völlig
verzweifelt, des Lebens unsicher, dachten, das Ende des Daseins und des Werkes
stehe bevor. Dies war insbesondere der Fall, da der Überrest zu der Klasse der
Jungfrauen gehörte, die für Christus als seine Braut Partei ergriff, und weder
1914 noch jetzt, 1918, ihre Hoffnungen erkannte, mit ihm zu himmlischem Leben
verherrlicht zu werden.
(Let Your Name Be Sanctified, 1961, Seite 313)
1963 - Von welcher Bedeutung ist dies heute? Es bedeutet,
daß die Menschheit im Herbst des Jahres 1967 seit 5992 Jahren auf der Erde lebt.
Heißt das nun, daß wir im Jahre 1967 bereits 5992 Jahre in den „Tag"
hineingekommen wären, an dem Jehova „von all seinem Werk" geruht hat? (1. Mose
2:3) Nicht unbedingt, denn die Erschaffung Adams entspricht nicht dem Beginn des
Ruhetages Jehovas; Jehova ließ Adam noch innerhalb des sechsten Schöpfungstages
die Tiere benennen, was Zeit erforderte, und er ging daran, Eva zu erschaffen.
(1. Mose 2:18-22) Wieviel Zeit auch zwischen Adams Erschaffung und dem Ende des
„sechsten Tages" verstrichen sein mag, so muß man sie von den 5992 Jahren
abziehen, um die tatsächliche Länge der Zeit vom Beginn des „siebenten Tages"
bis jetzt zu ermitteln.
(Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich, deutsch: 1967, Seite
283; englisch: 1963)
1966 - Gemäß dieser zuverlässigen Bibelchronologie werden
6000 Jahre, von der Zeit der Erschaffung des Menschen an, mit dem Jahre 1975
enden, und die siebente Periode von eintausend Jahren Menschheitsgeschichte
beginnt im Herbst des Jahres 1975 u.Z. . . . Es würde sich nicht nur lediglich
um Zufall oder Wahrscheinlichkeit handeln, sondern es würde gemäß dem liebenden
Vorhaben Jehovas Gottes sein, daß die Herrschaft Jesu Christi, des „Herrn über
den Sabbat", parallel mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen
läuft.
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes, deutsch: 1967, Seite 30-31;
englisch: 1966)
1966 - Das Gespräch über das Jahr 1975 überschattete alles
andere. „Das neue Buch zwingt uns zu erkennen, daß Harmagedon tatsächlich sehr
nahe ist", sagte ein Kongreßteilnehmer.
(Watchtower, 15.Oktober 1966, Seite 629)
1966 - In diesem zwanzigsten Jahrhundert wurde ein
unabhängiges Studium durchgeführt, das nicht blindlings den traditionellen
chronologischen Berechnungen der Christenheit folgte, und die veröffentlichte
Zeittafel, die von diesem unabhängigen Studium herrührt, gibt das Datum der
Erschaffung des Menschen mit 4026 v.u.Z. an . . .
Sechstausend Jahre der Existenz des Menschen auf Erden werden bald vorüber sein,
ja, innerhalb dieser Generation.
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes, deutsch: 1967, Seite 29-30;
englisch: 1966 [Beachte: 4026 v.u.Z. bis 1975 u.Z. = 6000 Jahre])
1967 Denke nur, 1975 markiert das Ende von 6.000 Jahren menschlicher Erfahrung
...
Wird das die Zeit sein, wann Gott die Bösen verurteilt? . . . Es könnte sehr gut
sein, aber wir müssen abwarten.
(Watchtower, 1.Mai 1967, Seite 262)
1968 - Die unmittelbare Zukunft wird sicherlich voller Höhepunkte sein, denn dieses alte System nähert sich seinem völligen Ende. Innerhalb höchstens weniger Jahre werden sich die letzten Teile biblischer Prophetie bezüglich dieser letzten Tage erfüllen, was zur Befreiung der überlebenden Menschheit in Christi glorreicher 1000jährigen Herrschaft führt! (Watchtower, 1.Mai 1968)
1968 - Acht Jahre vom Herbst 1967 bringen uns zum Herbst
1975, genau 6.000 Jahre in Gottes siebenten Tag, seinen Ruhetag.
(Watchtower 1.Mai 1968, Seite 271)
1968 - Warum hältst du nach 1975 Ausschau? . . . Was hat es
mit diesem Gerede über das Jahr 1975 auf sich? Lebendige Diskussionen, einige
auf Spekulationen basierend, sind während der letzten Monate unter ernsthaften
Erforschern der Bibel aufgeflammt. Ihr Interesse ist durch den Glauben entfacht
worden, daß das Jahr 1975 das Ende von 6.000 Jahren Menschheitsgeschichte seit
der Erschaffung Adams markiert. Die Nähe solch eines wichtigen Datums beflügelt
tatsächlich die Vorstellung und bietet unbegrenzte Möglichkeiten der Diskussion.
(Watchtower, 15.August 1968, Seite 494)
1968 - „Adam zum Ende des sechsten Tages erschaffen".
Sollen wir aus diesem Studium entnehmen, daß die Schlacht von Harmagedon im
Herbst 1975 geschlagen sein wird und die langerwartete tausendjährige Herrschaft
Christi dann beginnt? Das ist möglich, aber wir warten ab, wie eng sich die
siebente Tausendjahrzeit des Bestehens des Menschen mit der sabbatgleichen
tausendjährigen Herrschaft Christi deckt . . . Das mag nur ein Unterschied von
Wochen oder Monaten sein, aber nicht von Jahren.
(Watchtower, 15.August 1968, Seite 499)
1968 - Ich bin über das, was vor sich geht, ausreichend
unterrichtet, um mit Sicherheit sagen zu können, daß diese Welt heute in
fünfzehn Jahren zu gefährlich sein wird, um darin zu leben.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 9, Zitat des
USAußenministers Dean Acheson im Jahre 1960, [Die Ausgabe 1981 ließ die
Worte „heute in fünfzehn Jahren", das heißt 1975, aus])
1968 - In einem vor kurzem erschienenen Buch, betitelt:
Famine—1975! [Hunger-1975!], heißt es über die heutige Lebensmittelknappheit:
„In den unterentwickelten Gebieten der Tropen und Subtropen grassiert der Hunger
in einem Land nach dem anderen und auf einem Kontinent nach dem anderen. Die
heutige kritische Situation kann sich nur in einer Richtung entwickeln—zur
Katastrophe. Heute hungern die Nationen; morgen verhungern sie. Bis 1975 werden
in vielen Hungerländern Rechtlosigkeit, Anarchie, Militärdiktatur, galoppierende
Inflation, Zusammenbruch des Verkehrswesens, Chaos und Unruhe an der
Tagesordnung sein.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 88-89)
1968 - 1914—ein gekennzeichnetes Jahr. Schon Jahre im
voraus erkannten Erforscher der Bibel, daß 1914 ein Jahr von großer Bedeutung
sein würde . . . Sie erwarteten große Veränderungen, und die Tatsachen
bestätigen, daß 1914 tatsächlich ein gekennzeichnetes Jahr war.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 91)
1968 - Die Bibel bezeichnet die Zeit, in der wir leben, als
die „letzten Tage" oder als die „Zeit des Endes" (2. Timotheus 3:1; Daniel
11:40). Die Tatsachen zeigen, daß diese Zeit von begrenzter Dauer ist, daß sie
einen genau festgesetzten Anfang und ein genau festgesetztes Ende hat. Sie
begann im Jahre 1914, als Jesus Christus im Himmel als König eingesetzt wurde.
Sie wird enden, wenn Gott das gegenwärtige böse System der Dinge vernichten
wird. Man wird befreit aufatmen, wenn die Organisationen und Personen, die die
Menschen betrügen und bedrücken, und alle, die das Leben ihrer Mitmenschen
gefährden, nicht mehr sein werden! Wann wird es soweit sein? Gottes Sohn Jesus
Christus gibt die Antwort. Er sagte, nachdem er auf all die vielen Dinge
aufmerksam gemacht hatte, die zeigen, daß wir seit 1914 in der „Zeit des Endes"
leben: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen . . ., bis alle diese
Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Welche Generation meinte er? Jesus hatte
gerade von Personen gesprochen, die 'alle diese Dinge sehen' würden.
„Diese Dinge" sind die Ereignisse, die sich seit 1914 zugetragen haben und die
sich noch bis zum Ende dieses bösen Systems der Dinge zutragen werden (Matthäus
24:33). Selbst Personen, die vor fünfzig Jahren geboren wurden, hatten nicht die
Möglichkeit „alle diese Dinge" zu sehen. Sie wurden erst geboren, nachdem die
vorausgesagten Geschehnisse bereits zum Teil eingetreten waren. Aber heute sind
noch Personen am Leben, die 1914 alt genug waren, um zu beobachten, was geschah,
und die sich somit heute noch daran erinnern können. Diese Generation ist nun
schon ziemlich alt. Viele, die zu dieser Generation gehörten, sind bereits
gestorben. Doch Jesus sagte sehr deutlich: „Diese Generation [wird] auf keinen
Fall vergehen . . ., bis alle diese Dinge geschehen." Einige Personen, die zu
dieser Generation gehören, werden das Ende dieses bösen Systems erleben. Das
bedeutet, daß das Ende bald kommen muß!
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 94-95)
1968 - Denkt nur, Brüder, es sind nur noch neunzig Monate,
ehe 6.000 Jahre des Bestehens des Menschen vollendet sind . . . Die Mehrzahl der
heute lebenden Menschen wird wahrscheinlich noch am Leben sein, wenn Harmagedon
ausbricht, und es gibt keine Hoffnung auf eine Auferstehung für Personen, die
dann vernichtet werden. So ist es jetzt mehr denn je lebenswichtig, nicht den
Geist, mehr tun zu wollen, zu ignorieren.
(Kingdom Ministry, März 1968, p. 4 [Beachte: 1968 + 90 Monate = 1975])
1968 - Während des Ersten Weltkrieges erwartete Gottes
Volk, daß er direkt in Harmagedon münden würde, aber Jehova verhinderte einen
solchen Höhepunkt zu jener Zeit. Wir unterlagen nicht einer solchen Vorstellung
während des Zweiten Weltkriegs.
(Kingdom Ministry, Januar 1968, Seite 5)
1968 - Aber was ist über heute zu sagen? Heute haben wir
alle benötigten Beweise, wirklich alle. Und es ist überwältigend! All die
vielen, vielen Teile des großen Zeichens der letzten Tage sind hier, und sie
bestätigen zusammen die biblische Chronologie.
(Awake!, 8.Oktober 1968, Seite 23)
1968 - Es stimmt, es hat in der Vergangenheit Personen
gegeben, die ein „Ende" der Welt vorhersagten und sogar ein bestimmten Datum
dafür angaben. Doch es geschah nichts. Das „Ende" kam nicht. Sie hatten sich
falscher Prophetie schuldig gemacht.
Warum? Was fehlte? Solchen Leuten fehlten Gottes Wahrheiten und der Erweis, daß
Er sie gebrauchte und leitete.
(Awake, 8.Oktober 1968)
1969 - In Anbetracht der Kürze der verbleibenden Zeit ist
es nicht nur unweise, sondern extrem gefährlich, die Entscheidung zu treffen,
eine Karriere in diesem System der Dinge anzustreben . . . Vielen jungen Brüdern
und Schwestern wurden Stipendien oder eine Beschäftigung mit guter Bezahlung
angeboten. Sie lehnten sie jedoch ab und setzten geistige Dinge an die erste
Stelle.
(Kingdom Ministry, Juni 1969, Seite 3)
1969 - Es dauert nur noch kurze Zeit, und Jehova wird
dieses böse System der Dinge vernichten.
(Wachtturm, 15.April 1969, Seite 231)
1969 - Vor einiger Zeit haben ernsthafte Erforscher der
Bibel deren chronologische Angaben neu überprüft. Nach ihren Berechnungen wird
die Menschheit um die Mitte der 1970er Jahre sechs Millennien auf der Erde sein.
Das siebente Millennium nach Adams Erschaffung durch Jehova Gott würde somit in
weniger als zehn Jahren beginnen . . . Die heutigen Weltverhältnisse lassen
erkennen, daß ein weltweiter Wechsel kurz bevorsteht, und die Tatsache, daß das
siebente Millennium der Menschheitsgeschichte bald beginnt, deutet an, daß der
von Kriegen heimgesuchten Menschheit eine Änderung zum Guten bevorsteht . . .
Der Herr Jesus Christus kann nur „Herr über den Sabbat" sein, wenn die tausend
Jahre seiner Herrschaft die siebente Periode einer Reihe von Tausendjahrperioden
oder Millennien ist. (Matth. 12:8) Dann ist seine Herrschaft nämlich eine
Sabbatherrschaft. Satan hat schon früh in der Menschheitsgeschichte damit
begonnen, sein Unwesen zu treiben; er hat die Menschheitsfamilie gezwungen, wie
Sklaven schwer für ihn zu arbeiten; er ist auch schuld daran, daß die Erde in
den Jahren vor der weltweiten Überschwemmung der Tage Noahs voll Gewalttat war,
und er ist verantwortlich dafür, daß heute auf der Erde noch mehr Gewalttaten
verübt werden als damals. Bald werden die sechstausend Jahre, in denen er die
Menschheit als seine Sklaven ausgebeutet hat, enden, sie werden noch zu
Lebzeiten der Generation enden, die, wie Jesus gemäß Matthäus 24:34 vorausgesagt
hat, die Weltgeschehnisse seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914
bis heute miterlebt hat. Wäre demnach nicht die Zeit, da die sechstausend Jahre,
in denen die Menschheit unter Satan, dem Teufel, Sklavendienste geleistet hat,
abgelaufen sind, für Jehova Gott der Zeitpunkt, um für die Menschen ein
Millennium des Friedens herbeizuführen? Ganz gewiß! Und sein König, Jesus
Christus, wird Herr dieses Sabbats sein.
(Wachtturm, 1.Januar 1970, Seite 15; englisch: 1.Okotber 1969)
1971 - Binnen kurzem wird noch in unserem zwanzigsten
Jahrhundert 'die Schlacht am Tage Jehovas' gegen das neuzeitliche Gegenstück
Jerusalems, die Christenheit, beginnen.
('Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin'—Wie?, deutsch: 1972, Seite
216)
1972 - Natürlich ist es leicht, zu sagen, diese Gruppe handle als ein „Prophet" Gottes. Es ist etwas anderes, das zu beweisen. Die einzige Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, den Bericht zu überprüfen. Was geht daraus hervor? (Wachtturm, 1.Juli 1972, Seite 389)
1972 - Geben sie sich dadurch, daß sie Fehler zugeben, als
falsche Propheten zu erkennen? Keineswegs, denn falsche Propheten sind nicht
bereit, Fehler zuzugeben.
(Wachtturm, 1.Februar 1973, Seite 68; englisch: 1.November 1972)
1972 - Wenn es sein Vorhaben ist, bis zum Ende seines
siebenten Schöpfungstages — gemäß der Bibel während einer Zeitspanne von
siebentausend Jahren — die Verschönerung der ganzen Erde vollbracht zu haben,
dann hat sich die Zeit genähert, da dem Verderben der Erde von seiten ihrer
Ausbeuter durch theokratische Macht ein Ende geboten und da die gesegnete
Umwandlung in einen entzückenden Garten beginnen wird. Bereits haben nahezu
sechstausend Jahre des menschlichen Daseins seit dem Ende des sechsten
Schöpfungstages ihren düsteren Verlauf genommen.
Wir müssen uns der Schwelle des tausendjährigen Reiches Jesu Christi nähern, das
von dem Paradies begleitet sein wird, wie es Jesus damals dem mitfühlenden
Übeltäter am Stamm auf Golgotha verheißen hat.
(Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
(englisch: 1972; deutsch: 1973, Seite 16-17)
1974 - In den Jahren, die seit 1914 u. Z. vergangen sind,
haben sich die Glieder des Überrestes der Gesalbten als die, die das tun,
ausgewiesen. Vor jenem Jahr hatten sich Glieder dieses gesalbten Überrestes
unabhängig von der Christenheit ernsthaft dem Studium des Wortes Gottes
gewidmet. Ihnen bedeutete die Bibel mehr als die von Menschen stammenden
religiösen Traditionen. Schon 1876 machten sie bekannt, daß im Jahre 1914 die 2
520 Jahre dauernden Zeiten der Nationen ablaufen würden. Das, was sich von jenem
Jahr an ereignet hat, zeigt, daß sie sich nicht geirrt hatten.
(Gottes „ewiger Vorsatz" jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht,
1974, Seite 178-179)
1974 - Ja, das Ende dieses Systems ist so sehr nahe! Ist
das kein Grund, unsere Tätigkeit zu mehren? . . . Es gibt Berichte von Brüdern,
die Haus und Besitz verkaufen und planen, den Rest ihrer Tage in diesem alten
System der Dinge im Pionierdienst zu verbringen. Das ist bestimmt eine gute Art,
die kurze Zeit vor dem Ende dieser bösen Welt zu verbringen.
(Kingdom Ministry, Mai 1974, Seite 3, englische Ausgabe)
1974 - Dort lesen wir auch, daß diesen tausend Jahren der
verheerendste Krieg der ganzen Menschheitsgeschichte vorausgehen muß. Wir sehen
jetzt, daß die politischen Herrscher . . . zu diesem größten aller Kriege . . .
versammelt werden.
(Wachtturm, 1.Oktober 1974, Seite 589)
1975 - Das Jahr 1925 kam und verstrich. Die gesalbten
Nachfolger Jesu waren als Gruppe immer noch auf der Erde. Die Treuen der alten
Zeit — Abraham, David und andere — waren nicht auferweckt worden, um Fürsten auf
der Erde zu sein (Ps. 45:16). Anna MacDonald erinnert sich: „Das Jahr 1925 war
für viele Brüder ein trauriges Jahr. Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren
enttäuscht worden. Sie hatten gehofft, daß einige der ,alttestamentlichen
Überwinder' auferstehen würden.
Statt dies als eine ,Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies
mit ,Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben
Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten.
(Jahrbuch 1975, Seite 145)
1975 - Im Laufe der Zeit spendete jemand einen Betrag, der
dafür gedacht war, in San Diego ein Haus für Bruder Rutherford zu bauen. Man
baute es nicht auf Kosten der Watch Tower Society. Das Buch Rettung schrieb 1939
über dieses Grundstück:
„In San Diego, Kalifornien, ist im Jahre 1929 auf einem kleineren Grundstück ein
Haus erbaut worden, das die Bezeichnung Beth-Sarim trägt und unter diesem Namen
bekannt ist." (Jahrbuch 1975, Seite 194)
Will man den Ausdruck "Zeiten der Heiden" oder "bestimmte
Zeiten der Nationen" in Lukas 21:24 verstehen, so ist es von Bedeutung, den
Zusammenhang dieser Textstelle zu berücksichtigen.
Geht aus dem Kontext wirklich hervor, dass Jesus mit dem Wort "Jerusalem" nicht
das buchstäbliche Jerusalem, sondern das "Königreich Gottes", "das Königreich
der Dynastie König Davids" (Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971,
Seite 95) meinte, oder, wie andere Ausleger der Bibel dachten, "die geistigen
Verheißungen Israels"?
Und woher weiß man, dass die "Zeiten der Heiden" mit dem Sturz Jerusalems durch
Nebukadnezar begannen oder - nach der Meinung anderer Ausleger - "mit der
babylonischen Gefangenschaft Judas" 18 oder 19 Jahre vorher?
Alle diese Auffassungen lassen sich bei genauer Betrachtung des Zusammenhangs
von Lukas 21:24 nicht bestätigen.
Die in diesem Text verwendeten Ausdrücke ("Jerusalem", "Heiden" oder "Nationen"
usw.) sind eindeutig buchstäblich gemeint.
So bezieht sich der Ausdruck "Heiden" (ethne) offensichtlich auf die
nichtjüdischen Nationen.
Die Juden sollten "als Gefangene zu allen Nationen (ethne) geführt werden", d.h.
den nichtjüdischen Nationen, und danach würde Jerusalem "von den Nationen
zertreten werden", was immer noch nichts anderes bedeuten konnte als die
buchstäblichen nichtjüdischen Nationen.
Während der Abwesenheit der buchstäblichen Juden sollte also Jerusalem von
buchstäblichen nichtjüdischen Nationen zertreten oder beherrscht werden.
Ist das nicht Hinweis darauf, dass auch das Wort "Jerusalem" sich hier auf die
buchstäbliche Stadt Jerusalem bezieht?
Genau das war es auch, was sich nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z.
ereignete:
Die buchstäbliche Stadt Jerusalem wurde von da an von nichtjüdischen Nationen
zertreten:
Rom (bis 615), Persien (bis 629), Byzanz (bis 637), von den Sarazenen (bis
1099), dem christlichen Kreuzfahrerstaat (bis 1187), Ägypten (bis 1229), vom
Heiligen Römischen Reich (bis 1243), den Türken (bis 1917), Großbritannien (bis
1948) und Jordanien (bis 1967).
Jesu Prophezeiung hat sich buchstäblich erfüllt.
Wenn diese einfache Bedeutung mit allen Einzelheiten der Prophezeiung in
Einklang ist, warum sollte man sie dann nicht als die korrekte Bedeutung
akzeptieren?
Als Jesus gemäß Lukas 21:20 davon sprach, Jerusalem werde "von Heeren umlagert"
sein, meinte er da mit Jerusalem "das Königreich Gottes", "das Königreich der
Dynastie des Königs David"?
Offensichtlich nicht, denn die römischen Heere hätten im Jahr 66 u.Z. wohl kaum
"das Königreich der Dynastie des Königs David" umlagern können.
Mit dem Begriff "Jerusalem" meinte Jesus offenbar die buchstäbliche Stadt
Jerusalem, die von den römischen Heeren im Jahr 70 u.Z. zerstört wurde.
Hätte er das Königreich Davids im Sinn gehabt, so hätte er nicht gesagt, "ihre
Verwüstung" (die des Jahres 70 u.Z.) sei "nahe gekommen", oder dass "die, die
sich an Orten auf dem Lande befinden," nicht "in sie hineingehen" sollten (in
den Jahren 66-70 u.Z.; Lukas 21:20, 21).
Bei dem "Jerusalem" aus Vers 24, das "von den Nationen zertreten werden" würde,
könnte es sich wohl kaum um ein anderes handeln als das, das von Heeren umlagert
werden sollte, nämlich die buchstäbliche Stadt Jerusalem.
Dann aber kann es sich hier nicht um "das Königreich der Dynastie Davids"
handeln.
Wann begann das "Zertreten" des buchstäblichen Jerusalems?
Es stimmt zwar, dass Jerusalem seit seiner Zerstörung im Jahr 587 v.u.Z. die
meiste Zeit über von heidnischen Nationen beherrscht wurde (außer während der
unabhängigen Herrschaft der Makkabäer 135-63 v.u.Z.), doch Jesus bezog sich
offenbar auf das "Zertreten" nach der Zerstörung im Jahr 70 u.Z. Man beachte,
dass er nicht sagte:
"Jerusalem wird weiterhin von den Nationen zertreten werden", so als fände das
"Zertreten" bereits zu seiner Zeit statt.
Vielmehr liegt das "Zertreten" nach seinen Worten in der Zukunft, denn er
gebraucht das Verb in der Zukunftsform: estai patoumene ("wird zertreten
werden").
Aus der Beschreibung der Situation ergibt sich, dass Jerusalem vor der
Zerstörung noch nicht von den Nationen zertreten wurde.
Als Jesus sagte, Jerusalem würde von Heeren umlagert sein (Vers 20), bedeutete
das natürlich, dass die Heere Jerusalem zu diesem Zeitpunkt noch nicht
"zertraten" oder beherrschten.
Weshalb sollten sie sonst Jerusalem umzingeln und versuchen, es einzunehmen?
In den Jahren 66 bis 70 u.Z. lag die Herrschaft über Jerusalem in den Händen der
Juden, nicht der Heiden.
Doch nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z. wurden die Juden "als
Gefangene zu allen Völkern geführt" und die inzwischen zerstörte Stadt wurde von
da an von den Nationen "zertreten".
Es gibt also keine Grundlage für die Annahme, dass die "Zeiten der Nationen" zur
Zeit Nebukadnezars begannen.
Eine weitere unbewiesene Behauptung besagt, dass mit dem Ende der Heidenzeiten
die zweite Gegenwart oder parousia Christi beginnt.
Das hat Jesus aber nicht gesagt.
Die Herrschaft der Nationen über die Erdesollte bei seiner Wiederkunft enden,
doch ihre Herrschaft über Jerusalem könnte sehr gut schon vorher zu Ende sein.
In unserem Jahrhundert hat das buchstäbliche Zertreten der buchstäblichen Stadt
Jerusalem schrittweise aufgehört: Am 9. Dezember 1917 befreiten die britischen
Truppen Jerusalem von den Türken, und im selben Jahr gab es die "Balfour-Deklaration".
Am Freitag, 14. Mai 1948, rief David Ben Gurion in Tel Aviv den Staat Israel
aus, und am 7. Juni 1967 eroberten die Juden die Altstadt von Jerusalem.
Seit jenem Tag haben die Juden die Herrschaft über die Stadt Jerusalem inne,
ausgenommen den wichtigsten Teil der Stadt, den Tempelbezirk. Damit hat sich
Jesu Prophezeiung, nimmt man sie wörtlich, fast vollständig erfüllt, und zwar
buchstäblich.
Bedeutet das aber, dass die Juden wieder das auserwählte Volk Gottes werden,
dass der Tempel am alten Standort wiedererrichtet und Jerusalem die Hauptstadt
werden wird, von der aus Jesus Christus während seiner Tausendjahrherrschaft die
Welt regieren wird usw.?
Auch davon hat Jesus nichts gesagt.
Er sagte lediglich voraus, dass das Zertreten Jerusalems irgendwann in der
Zukunft aufhören würde, entweder dadurch, dass die Juden Jerusalem zurückerobern
würden, oder durch die endgültige Vernichtung der Nationen. Mehr braucht man der
Prophezeiung Jesu nicht hinzuzufügen.
Vielleicht hat er lediglich gemeint, dass Jerusalem wieder von Juden bewohnt
werden würde, so wie Tyrus wieder zu Ansehen kam, nachdem es 70 Jahre lang
vergessen war (Jesaja 23:15-18), oder wie die Ägypter wieder versammelt und nach
Ägypten zurückgebracht werden sollten, nachdem sie 40 Jahre lang unter den
Nationen verstreut gelebt hatten (Hesekiel 29:12-14).
Wie dem auch sei, der Textzusammenhang von Lukas 21:24 verweist auf einen
buchstäblichen Gebrauch der Begriffe hin, und deshalb muss die Erfüllung dieser
Prophezeiung auch in Verbindung mit der buchstäblichen Stadt Jerusalem gesucht
werden.
Sind die Heidenzeiten "sieben Zeiten" mit 2520 Jahren?
Hat Jesus, als er gemäß Lukas 21:24 von den Heidenzeiten
sprach, die "sieben Zeiten" des Wahnsinns gemeint, die nach dem Bericht in
Daniel, Kapitel 4, über Nebukadnezar kamen?
Und sollten diese "sieben Zeiten" des Wahnsinns eine größere Erfüllung haben als
nur an Nebukadnezar und eine 2520 Jahre dauernde Herrschaft der Heiden
darstellen?
Früher, in den Schriften C. T. Russells und J. F. Rutherfords, waren die
Heidenzeiten auch mit den siebenfachen (engl. "seven times") Züchtigungen, die
in 3. Mose 26:18, 21, 24, 28 vorhergesagt wurden, identifiziert worden (siehe
Bible Examner Oktober 1876, S. 27, und Schriftstudien. Band 2: Die Zeit ist
herbeigekommen, Ausgabe 1926, S. 84-85).
Auch in dem Buch Die Neue Weh (englisch 1942, deutsch 1946), Seite 77, wurde
diese Gleichsetzung noch beibehalten, scheint aber kurz darauf fallengelassen
worden zu sein.
Die Berechnung der 2520 Jahre gründet sich seither allein auf Daniel 4.
Der englische Ausdruck "seven times" kann "sieben Zeiten" wie auch "siebenfach"
oder "siebenmal" bedeuten. Bei der Verwendung von deutschen Bibelausgaben (oder
den ursprachlichen Texten) kann es zu dieser Verwechslung nicht kommen.
Auch in einigen englischen Bibelübersetzungen (Z-B. der Jerusalem Bible) steht
der Ausdruck "sevenfold" statt "seven times" in diesen Text.
Trotz der vielen Argumente, mit denen diese Vermutungen belegt werden sollen
(siehe insbesondere Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, S.
94-96), gibt es dafür keinen positiven Beweis, und es lassen sich schwerwiegende
Einwände dagegen erheben.
A.
Es ist richtig, dass sich Jesus in seiner letzten großen Prophezeiung (Matthäus
24, 25; Lukas 21 und Markus 13) mindestens an zwei Stellen auf das Buch Daniel
bezieht (Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, S. 95, Abs. 4).
Als er das "abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht" erwähnt, fügt er die
Worte hinzu "von dem Daniel, der Prophet, geredet hat" (Matthäus 24:15; Daniel
9:27; 11:31 und 12:11).
Und wenn er sagt, es werde "große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis
jetzt keine gegeben hat", zitiert er ganz klar Daniel 12:1:
"Und es wird gewiss eine Zeit der Bedrängnis (in der Septuaginta-Übersetzung
steht hier das Wort thüpsis, das auch in Matthäus 24:21 gebraucht wird)
eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation
entstanden ist, bis zu jener Zeit."
Doch eine solch klare Bezugnahme auf das Buch Daniel gibt es in Lukas 21:24 nicht.
Das Wort "Zeiten" (kairoi, der Plural von kairos) ist kein
klarer Bezug auf die "sieben Zeiten" in Daniel 4, denn dieses Allerweltswort
erscheint sehr häufig in den Griechischen Schriften, im Singular wie im Plural,
und wird etwa 250mal in der griechischen Septuaginta-Übersetzung der Hebräischen
Schriften gebraucht.
Bei der angenommenen Verbindung zwischen den "Heidenzeiten" in Lukas 21:24 und
den "sieben Zeiten" in Daniel 4:20, 29 handelt es sich anscheinend um eine bloße
Vermutung.
Offensichtlich gilt, was der bekannte Bibelkommentator F. Godet schreibt:
"Dieses Zeitalter der Heiden war dem Alten Testament völlig fremd".
Frederic Louis Godet: A Commentary on the Gospel ofSt. Luke.
Band 2 5. Aufl. Edinburgh 1976. S. 268. (Die Erstausgabe dieses Werkes erschien
1870 in Neuchatel auf Französisch.)
Man kann die Frage stellen, ob Jesus mit dem Ausdruck "Zeiten der Nationen" eine
Zeitspanne bezeichnen wollte, deren Dauer damals nur ihm allein bekannt war.
In dem Buch "Die Nationen sollen erkennen, dass ich Jehova bin" - Wie? (englisch
1971, deutsch 1972), S. 234, wird zwar gesagt, dies sei der Fall gewesen, doch
sehr wahrscheinlich war es nicht so.
Das trifft besonders dann zu, wenn der Endpunkt dieser Zeitspanne den Beginn der
parousia Christi kennzeichnet, wie die Wachtturm-Gesellschaft es sagt.
In seiner letzten großen Prophezeiung stellte Jesus mehrfach fest, dass die Zeit
seines zweiten Kommens nicht bekannt sei, nicht einmal ihm selbst (Matth. 24:36,
42, 44, 51; 25:13; Mark. 13:32-37; Luk. 12:40, 46).
Sogar nach seiner Auferstehung sagte Jesus zu seinen Anhängern:
"Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte (chronous e
kairous) Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt
gesetzt hat" (Apg. 1:7). Das schließt vernünftigerweise auch die genaue Länge
der Zeiten (kairoi) der Heiden ein, denn diese Aussage war die Antwort auf eine
Frage über die Zeit der Wiederherstellung des Königreiches für Israel.
Allem Anschein nach hat Jesus den Ausdruck "Zeiten der Heiden [Nationen, Völker]" (kairoi ethnon) selbst geprägt, um damit die Zeit zu bezeichnen, in der Jerusalem durch die Heiden niedergetreten würde.
B.
Zur Stütze der Ansicht, die "sieben Zeiten" des Wahnsinns Nebukadnezars stellten
im Kleinen die Herrschaft der Heiden bis zur Errichtung des Königreiches Christi
dar, sind zwei Argumente vorgetragen worden:
1.
"Das Zeitelement ist in allen Visionen und Prophezeiungen des Buches Daniel von
herausragender Bedeutung" und "das Buch verweist wiederholt auf das Grundthema
seiner Prophezeiungen: die Aufrichtung einer universellen und ewigen
Königreichsherrschaft unter der Regierung des 'Sohnes des Menschen'".
Das trifft zwar auf die meisten Visionen und Prophezeiungen im Buch Daniel zu,
doch nicht auf alle.
Und soweit uns bekannt, hat keine andere dieser Visionen oder Prophezeiungen
mehr als eine Erfüllung.
Eine Ausnahme hiervon bildet dabei die Vision von der Schrift an der Wand, durch
die die bevorstehende Eroberung Babylons durch die Meder und Perser angekündigt
wird (Daniel 5:28; siehe auch Offenbarung 16:12), und möglicherweise auch die
Prophezeiung über "das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht" (Daniel
11:31; siehe Matthäus 24:15).
Im ganzen Buch Daniel und auch sonst in der Bibel gibt es nichts, was auf mehr
als nur eine Erfüllung der Vision vom Baum in Daniel 4 hindeuten würde.
Daniel sagt ausdrücklich, dass die Weissagung sich an Nebukadnezar erfüllte:
"All dies widerfuhr Nebukadnezar, dem König" (Daniel 4:28).
Und weiter heißt es (in Vers 33):
"In demselben Augenblick erfüllte sich an Nebukadnezar das Wort selbst."
Der Kommentar von Edward J. Young sagt hier:
"Wörtlich: endete, d.h. es kam zum Ende dadurch, dass es an Nebukadnezar seine
vollständige Erfüllung fand".
Auch andere Kapitel verweisen nicht auf "die Aufrichtung einer universellen und
ewigen Königreichsherrschaft unter der Regierung des 'Sohnes des Menschen'":
Kapitel l (Daniel und seine Freunde am babylonischen Hof), Kapitel 3 (die drei
Hebräer im Feuerofen) und Kapitel 6 (Daniel in der Löwengrube).
Und die Prophezeiung von den 70 Wochen (Daniel 9:24-27) verweist auf Christi
erstes und nicht sein zweites Kommen.
Es gibt also keinen Präzedenzfall, demzufolge man für die "sieben Zeiten" des
Wahnsinns Nebukadnezars eine größere Erfüllung ansetzen müsste.
2.
Weiter wird gesagt, bestimmte Merkmale von Daniel 4 wiesen auf eine größere
Erfüllung hin, wie die Zeit, zu der die Vision gegeben wurde, die Person, die
sie erhielt, die Symbolik des Baums und vor allem das Grundthema der Vision,
"damit Lebende erkennen mögen, dass der Höchste der Herrscher ist im Königreich
der Menschheit und dass er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den
niedrigsten der Menschen setzt" (Daniel 4:17).
"Wir wissen, dass derjenige, dem der Höchste das 'Königreich1 geben will,
Christus Jesus ist".
Schauen wir uns diese Argumente näher an.
Wäre der Zeitpunkt der Vision ein Hinweis auf eine größere Erfüllung, dass
nämlich die Königslinie Davids 2520 Jahre lang unterbrochen sein sollte, dann
hätte sie um die Zeit der Absetzung Zedekias, am besten im selben Jahr, gegeben
werden müssen.
In vielen Fällen, in denen der Zeitpunkt einer Prophezeiung von Bedeutung ist
und mit ihrer Erfüllung in Zusammenhang steht, wird ein genaues Datum angegeben.
So ist es beispielsweise bei der Prophezeiung von den 70 Jahren (Jeremia
25:1,11).
Im Buch Daniel werden bei den Visionen und Weissagungen gewöhnlich Zeitangaben
gemacht: der Traum vom Standbild aus dem zweiten Jahr Nebukadnezars (Daniel
2:1), die Vision von den vier wilden Tieren im ersten Jahr Belsazars (Daniel
7:1), die Vision vom Widder und vom Ziegenbock im dritten Jahr Belsazars, die
Prophezeiung über die 70 Wochen im ersten Jahr von Darius, dem Meder, (Daniel
9:1) und die letzte Vision im dritten Jahr des Kyros (Daniel 10:1).
Doch keine derartige Zeitangabe erscheint bei der Vision vom Baum in Daniel 4;
wäre sie von Bedeutung gewesen, hätte sie dort stehen müssen.
Einzig in Vers 29 steht ein Zeithinweis, wenn es heißt, der Traum habe sich
zwölf Monate später erfüllt.
In welchem Regierungsjahr das geschah, wird zwar nicht gesagt, doch man muss
wohl annehmen, dass die "sieben Zeiten" des Wahnsinns gegen Ende der
Herrschaftszeit Nebukadnezars lagen.
Nach der Zerstörung Jerusalems belagerte er Tyrus 13 Jahre lang (Josephus: Gegen
Apion, I, 21).
Er ließ zahlreiche Bauwerke errichten.
Aus den Keilschrifttafeln geht hervor, dass Nebukadnezar in erster Linie kein
Feldherr, sondern ein Baumeister war.
Er ließ die zwei Tempel Marduks renovieren und stellte 15 weitere Tempel in
Babylon wieder her, vollendete die beiden großen Stadtmauern, baute den Palast
Nabopolassars wieder auf und errichtete einen weiteren Palast sowie die
berühmten hängenden Gärten, womit nur einige seiner baulichen Leistungen
aufgeführt sind.
Offensichtlich gegen Ende dieser Bautätigkeit wurde die Vision vom Baum gegeben.
Das geht aus Nebukadnezars stolzen Worten in Daniel 4:30 hervor:
"Ist das nicht Babylon die Große, die ich selbst für das Königshaus mit der
Stärke meiner Macht und für die Würde meiner Majestät gebaut habe?"
Das deutet auf das Ende der 43jährigen Herrschaft Nebukadnezars hin, mehrere
Jahre nach der Zerstörung Jerusalems in seinem 18. Regierungsjahr.
Wie kann dann der Zeitpunkt der Vision irgendeinen Hinweis auf eine größere
Erfüllung enthalten, die mit der Absetzung Zedekias viele Jahre zuvor beginnen
soll?
Liegt der Anfang der Erfüllung einer Prophezeiung nicht gewöhnlich nach der
Zeit, in der sie gegeben wurde, statt vorher?
So ist also der Zeitpunkt dieses Traums anscheinend nicht nur unwesentlich, da
er nicht datiert ist, man kann ihn obendrein sogar noch als ein Argument gegen
eine Erfüllung beginnend mit der Zerstörung Jerusalems verwenden, da der Traum
offenbar mehrere Jahre nach diesem Ereignis gegeben wurde.
Ist die Person, die die Vision erhielt, also Nebukadnezar, ein Hinweis darauf,
dass man den Traum auf eine angebliche 2520jährige Unterbrechung der Herrschaft
des Königshauses Davids beziehen müsste?
Wahr ist, dass Nebukadnezar das Instrument war, durch das die Unterbrechung
herbeigeführt wurde.
Ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass Nebukadnezars grausame und bedrückende
Ausübung der Weltherrschaft Symbol der Souveränität Jehovas sein soll,
dargestellt vom königlichen Haus Davids, während seine vollständige
Machtlosigkeit in den "sieben Zeiten" seines Wahnsinns die Weltherrschaft durch
die Heiden symbolisieren soll?
Oder spielte er in den "sieben Zeiten" seines Wahnsinns zwei Rollen, die der
Machtlosigkeit, in der er das Königshaus Davids während der 2520 Jahre
darstellte, und die des wilden Tieres, als Sinnbild der Herrschaft der Heiden
über die Erde?
Man sieht, die Parallelen zwischen der buchstäblichen und der größeren Erfüllung
sind doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen, und darum wird die größere
Erfüllung recht kompliziert und verwirrend.
Wäre diese Anwendung nicht einfacher, wenn einer der letzten Könige Judas und
nicht Nebukadnezar diese Vision empfangen hätte?
Könnte nicht ein König aus der natürlichen Linie Davids dieses Königshaus besser
versinnbildlichen, und wären nicht "sieben Zeiten" des Machtverlusts bei einem
solchen König viel geeigneter zur Darstellung des Herrschaftverlusts der
Königslinie Davids?
Natürlich müsste der König Judas dann in den "sieben Zeiten" des Wahnsinns immer
noch eine Doppelrolle spielen.
Offensichtlich ist also die Person, die die Vision erhielt, kein klarer Hinweis
auf eine Erfüllung, die über die vom Propheten Daniel ausdrücklich genannte
hinausgeht.
Deutet aber nicht das Grundthema der Vision - "damit Lebende erkennen mögen,
dass der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es
gibt, wem er will" - auf die Zeit hin, in der Gottes Königreich durch seinen
Christus errichtet wird?
Einen solchen Schluss aus dieser Aussage (Daniel 4:17) zu ziehen hieße, mehr in
sie hineinzulesen, als sie wirklich sagt.
Jehova ist immer der höchste Herrscher im Königreich der Menschheit gewesen,
auch wenn seine Oberherrschaft nicht immer von jedem anerkannt wurde.
Doch David erkannte das: "Jehova selbst hat seinen Thron in den Himmeln fest
errichtet; und sein eigenes Königtum hat über alles geherrscht" (Psalm 103:19).
"Dein Königtum ist ein Königtum für alle unabsehbaren Zeiten, und deine
Herrschaft währt durch alle sich folgenden Generationen hindurch" (Psalm
145:13).
Jehova hat also schon immer die Geschichte der Menschheit beherrscht und die
Geschehnisse nach seinem Willen gelenkt:
"Und er ändert Zeiten und Zeitabschnitte, indem er Könige absetzt und Könige
einsetzt, den Weisen Weisheit gibt und Erkenntnis denen, die
Unterscheidungsvermögen kennen" (Daniel 2:21).
Diese Lektion musste Nebukadnezar, wie andere Könige vor ihm und nach ihm,
lernen. In den 2520 Jahren von 607 v.u.Z. bis 1914 ruhte Jehovas Oberherrschaft
keineswegs, auch wenn die Herrschaft des Königshauses Davids unterbrochen war.
Während dieser Zeit hatten die Heidennationen nicht die unumschränkte Macht.
Jehova ging gegen das babylonische Weltreich vor, indem er Kyros erweckte, um
Babylon im Jahr 539 v.u.Z. zu erobern (Jesaja 45:1), und in späterer Zeit
zerstörte Alexander der Große das persische Weltreich.
Zudem ist mit dem Ausdruck "den niedrigsten der Menschen" in Daniel 4:17 nicht
eindeutig Jesus Christus gemeint, denn Jehova hat in seinen Handlungen mit der
Menschheit viele Male mächtige und hochmütige Könige gestürzt und niedrige
erhöht. Jahrhunderte später bekräftigte dies Maria, die Mutter Jesu:
"Er [Jehova] hat mächtig gehandelt mit seinem Arm, weithin zerstreut hat er die,
die in der Absicht ihres Herzens hochmütig sind.
Er hat Machthaber von Thronen herabgestoßen und Niedrige erhöht" (Lukas 1:51,
52).
Als darum der heilige Wächter in Nebukadnezars Traum verkündete, dass "der
Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es gibt, wem
er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt", hat er
anscheinend einfach einen allgemein gültigen Grundsatz für Jehovas Handlungen
mit der Menschheit ausgesprochen.
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er damit eine Prophezeiung über die
Aufrichtung des messianischen Königreichs mit Jesus Christus auf dem Thron
verkündet.
Das Grundthema dieser Vision - dass der Höchste der Herrscher im Königreich der
Menschheit ist - wird durch die Handlungsweise Jehovas mit dem hochmütigen
Nebukadnezar demonstriert, der auf Grund seines Erlebnisses diesen Grundsatz
anzuerkennen lernt (Daniel 4:34-37).
Menschen aus jeder Generation, die die Geschichte der demütigenden Erfahrung
Nebukadnezars lesen, können dadurch zu derselben Einsicht gelangen.
C.
Die "sieben Zeiten" sollen gemäß einer Berechnung eine
Zeitspanne von 2520 Jahren darstellen. Dies gründet sich diese Rechnung auf das
so genannte "Jahr-Tag-Konzept".
Da die Wachtturm-Gesellschaft dieses Konzept nicht mehr so allgemein akzeptiert,
braucht es hier nicht in aller Breite behandelt zu werden.
Pastor Russell hatte es zwar von den Adventisten übernommen, doch in den 1920er
und Anfang der 1930er Jahre wurde es fallengelassen.
Wörtlich "Siebener". In der New International Version wird Daniel 9:24 übersetzt
mit "siebzig 'Siebener sind festgesetzt ...", womit der Ausdruck sehr wörtlich
wiedergegeben wird.
Siebzig 'Siebener' wovon?
"Siebzig" bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die siebzig Jahre in Vers 2, was
ein Hinweis darauf ist, dass es sich bei den siebzig "Siebenem" um Jahre
handelt.
Aus dem Textzusammenhang ergibt sich demzufolge, dass die neue Zeitspanne, von
der der Engel dem Propheten Daniel gegenüber sprach, 490 Jahre lang war.
Zu diesem Schluss kommt man, ohne dass das Jahr-Tag-Prinzip angewendet werden
müsste. Siehe auch die hervorragenden Aussagen von Tregelles zu dieser
Prophezeiung (Remarks, S. 116-118).
Seither deutet man die 2300 Abende und Morgen (Daniel 8:14)
sowie die 1260, 1290 und 1335 Tage (Daniel 12:7,11,12; Offenbarung 11:2, 3;
12:6,14), die man zuvor als Jahre auffasste, nur noch als Tage.
Aus den beiden Bibeltexten, die man früher als Beweis für das Jahr-Tag-Prinzip
anführte (4. Mose 14:34 und Hesekiel 4:6), liest man keinen allgemeinen
Deutungsgrundsatz mehr heraus, wenngleich man sie für die Berechnung der 2520
Jahre als Stütze zitiert. Wie in Kapitel l, Fußnote 2, gezeigt wurde, ist die
Anwendung des Jahr-Tag-Prinzip bei der Prophezeiung von den 70 Wochen nicht
einmal nötig, da hier keine Tage erwähnt werden, sondern nur Wochen.
C. T. Russell kam zu dem Schluss, dass es sich bei beiden Zeitabschnitten um
Jahre handeln müsse:
"Denn wenn dreieinhalb Zeiten 1260 Tage (Jahre) ist, so müssen sieben Zeiten
gerade zweimal so lang sein, nämlich 2520 Jahre" (Schriftstudien. Band 2: Die
Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1926, S. 87).
Die Anwendung des Jahr-Tag-Prinzips auf die "sieben Zeiten"
erscheint darum als ziemlich willkürlich, denn auf andere prophetische
Zeitabschnitte wird es nicht mehr angewendet (vielleicht mit Ausnahme der 70
Wochen).
Die "sieben Zeiten" sollen 2520 Tagen entsprechen, weil in Offenbarung 12:6, 14
"eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit" (dreieinhalb Zeiten) mit 1260 Tagen
gleichgesetzt werden.
Während man aber die 2520 Tage als 2520 Jahre deutet, sollen die 1260 Tage
lediglich 1260 buchstäbliche Tage bedeuten, obwohl dreieinhalb Zeiten die Hälfte
von sieben Zeiten sind.
Wenn die Deutung der sieben Zeiten von den dreieinhalb Zeiten (1260 Tagen) hergeleitet wird, müssten dann nicht konsequenterweise beide Zeitabschnitte gleich gedeutet werden?
Woher wissen wir, dass die 2520 Tage mit Jahren gleichzusetzen sind, die 1260 Tage aber nicht?
Ganz offensichtlich gibt es für die Annahme, die "sieben Zeiten" bedeuteten 2520 Jahre, keine echte Grundlage.
Der Zusammenhang der Heidenzeiten aus Lukas 21:24 mit den "sieben Zeiten" aus Daniel 4 lässt sich nicht beweisen.
Weiter gibt es keinerlei Beweis dafür, dass Nebukadnezars "sieben Zeiten" eine andere Zeitspanne Vorschatteten, nämlich 2520 Jahre der Vorherrschaft durch die weltlichen Nationen.
Bei diesen Zusammenhängen handelt es sich offensichtlich um nichts als Spekulationen, die in der Bibel selbst keine Basis finden.
Und darum sollten sie fallengelassen werden!
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der zwanzigste Tag.
Geschrieben von anonym am 21. Dezember 2005 01:14:18:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa war ein Mann, der über achtzig Jahre Lebenserfahrung hatte.
„Heute", sagte er, „wird von den jungen Leuten viel gelesen.
Sie sehen vieles im Fernsehen und hören noch mehr Radio.
Ihr Sinn ist vollständig im Banne der Probleme, die in meiner Jugendzeit nicht
bekannt waren.
Das führt zu Spannungen und Enttäuschungen, und wahrscheinlich werden sie
aufgrund dessen, was sie Fortschritt nennen, nicht mehr so alt werden."
So fragte ich Großpapa, ob er lieber unter den Verhältnissen leben wollte, wie
sie in der Vergangenheit waren, oder lieber so vieles wissen wollte wie junge
Menschen von heute, auch wenn er nicht so lange leben würde.
Er wandte sich langsam um, legte uns die Arme auf die Schultern und sagte:
„Was nützt all die Weisheit in der Welt, meine Jungen, ohne solche Augenblicke
wie diese?
Das beschert mir das Leben.
Wir müssen leben.
Und ewig zu leben wäre das Beste, was man sich denken könnte.
Das ist der Grund, weshalb wir Gott dienen sollten, denn er ist der einzige, der
uns ewiges Leben zu geben vermag.
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Feldpost: Aus dem Felde 14.Juni 1915
WT September 1915
…das gerade diese Kriegsumstände geeignet sind, uns manche wichtige Lektion beizubringen, die wir unter früheren Verhältnissen nicht so gut gelernt hätten. Obwohl schon unsere Erwartungen für das vergangene Jahr etwas unrichtig waren.
Feldpost: WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, 29. Mai 1915.
Geliebte Geschwister im Bibelhause!
Mit großer Freude erhielt ich Euer zweites Schreiben 'An die Brüder im Felde'
und sage ich Euch vielen Dank, auch für das erste Schreiben. ...
Obwohl ich auch jetzt in dieser Kriegszeit besonders erfahren mußte, welch eine
Macht unser altes Fleisch ausübt, durfte ich doch wiederum in noch viel größerem
Maße erfahren, wie lieb mich der Herr hat. Schon die Tatsache, nach fast
10monatiger Kriegszeit noch gesund und wohlbehalten zu sein, berechtigt zu
großem Danke, und das Bewußtsein, in allen Lagen sicher geborgen zu sein in den
Vaterarmen Jehovas, treibt mich zur Anbetung. Wie kann man auch jetzt das
hohepriesterliche Gebet unseres großen Meisters in Joh. 17 verstehen. Es ist dem
Satan nicht möglich, jetzt in der Zeit des Endes, wo er alles verführt, die
Auserwählten des Herrn abzubringen von ihrem großen Meister. Derselbe hat, wie
für einen Petrus, so auch für uns gebetet, daß unser Glaube nicht aufhöre. Durch
das Teilnehmen an diesem schrecklichen Kriege, welchen wir uns wohl etwas anders
dachten, will uns, gleich einem Jona, das Murren oder Zweifeln überkommen über
die schrecklichen stechenden 'Strahlen' dieses Krieges. Da muß auch uns der
himmlische Vater zurufen: 'Ist es billig, daß du zürnest?' (Jona 4). Ist doch
jetzt die Zeit des großen Gerichtes, welches über die gegenwärtige arge Welt
hereinbricht, und anfangen muß am Hause Gottes. So wollen wir uns darum nicht
entmutigen lassen, sondern uns freuen, daß wir gewürdigt sind, Anteil haben zu
können an den Leiden des Hauptes ...
Und wie schon erwähntet, auch diese Schrecken des Krieges müssen uns zubereiten
zu dem großen, herrlichen Dienste, den wir an der Welt im Millenium zu tun
haben. ...
Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen. Mit den herzlichsten Grüßen aus weiter
Ferne, an alle lieben Geschwister verbleibe ich Euer geringer Bruder im Herrn
Martin Modes.
Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1975, S. 145
Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein trauriges Jahr.
Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht
worden. sie hatten gehofft, daß einige der ‚alttestamentlichen
Überwinder' auferstehen würden. Statt dies als eine
‚Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies
mit ‚Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben
Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten."
Auszüge aus einem Vortrag von Konrad Franke vom 20. Januar 1968
Im Laufe der Zeit hat uns Jehova immer mehr verstehen
lassen über diese Zeitabschnitte, und vor zwei Jahren schon
wurde das erstemal unsere Aufmerksamkeit auf das Jahr 1975 gelenkt. Mancher war
zweifelnd und sagte: Da muß man
vorsichtig sein, ihr habt euch schon einmal blamiert, und wenn ich an 1925
denke, wer weiß, was da wieder rauskommt,
ich werde mich einmal zurückhalten.
Ja, die Gesellschaft oder der treue und verständige Sklave, der ja dazu da ist,
uns die Speise zur rechten Zeit zu geben, so
sagen wir es doch wohl, ja, der war jetzt und hat uns davon befreit. Es kam
nicht von uns, oder ist jemand von euch auf
diesen Gedanken gekommen? Es kam doch von dieser Stelle! Auf einmal beginnen
einige doch zu zweifeln! ...
Du sagst: ich warte mal, die haben sich schon einmal blamiert. Da habe ich ihm
gesagt. Weißt du, wenn es ums Blamieren
geht, dann blamiere ich mich mit der Organisation! Ich will nicht allein,
abseits, stehen! ...
Doch werden bestimmt welche sagen: Na, na, na, die Gesellschaft ist sich selbst
nicht ganz sicher. Sie hat doch auch
gesagt „es könnte sein!" Und das ist eigentlich eine Verfälschung des
Sachverhalts! Denn wenn wir von dem Jahre 1975
sprechen und damit zum Ausdruck bringen, daß in diesem Jahr 6 000 Jahre
menschlicher Geschichte zu Ende sind, dann
möchte ich euch zeigen, daß diesbezüglich die Gesellschaft nicht den geringsten
Zweifel hat! Und wer dieses in den
Vordergrund rücken möchte, der sei eingeladen, den Beweis aus der Literatur der
Gesellschaft zu erbringen, daß die
Gesellschaft gesagt hätte, „es könnte sein", daß 1975 sechstausend Jahre zu Ende
sind! Das hat sie nie gesagt! Das steht
außer Zweifel fest! ...
Wie kommt es denn eigentlich, daß wir diesbezüglich Zweifel hegen? Trauen wir
dem Sklaven nicht mehr? Oder was ist
es, wenn wir plötzlich andere Überlegungen anstellen? Vielleicht sind wir gar
nicht so sehr mit dem Königreich verbunden?
Vielleicht beten wir gar nicht so inbrünstig, daß es kommen möge? Vielleicht
möchten wir noch ein bißchen länger
Zeit mit dieser alten Welt haben? ...
Es heißt dann weiter und jetzt hört gut zu! „Gemäß dieser zuverlässigen
Bibelchronologie werden 6000 Jahre von der
Erschaffung des Menschen an mit dem Jahr 1975 enden! Und die siebente Periode
von tausend Jahren Menschheitsgeschichte
beginnt im Herbst des Jahres 1975 unserer Zeitrechnung! Es ist hier kein Wort
davon gesagt, „es könnte sein!"
... Wohl dem, der bereits in den Reihen dieser Kämpfer steht. ... Sonst wird
Harmagedon kommen und wird uns überrumpeln,
denn wenn nach der Zeitrechnung 1975 im Frühjahr die 1000 Jahre beginnen, dann
dürfen wir doch wohl annehmen
auf Grund unserer Belehrung und Unterweisung, daß Harmagedon dann nicht nach dem
stattfindet und in den Sabbat
hineinwirkt, in den Tag, das gibt s nicht. Das wissen wir doch wohl. ...
Offener Brief der Wachtturm Gesellschaft vom 1.April 1959.
…Ja ihr Ende ist, wie Der Wachtturm gezeigt hat, so nahe, dass die heutige Jugend unter diesem alten System der Dinge nicht mehr alt werden wird…
Erwachet!, 8. November 1986, Seite 7-8
„Ich stelle mir die Welt im Jahre 2000 als ein wunderschönes Paradies vor. Aber ich denke, daß weder die heutige Welt noch ihre Herrscher dies erleben werden. . .Wir leben in den letzten Tagen des gegenwärtigen Systems."
WT 1.3 2004 S. 13-14
Der 'treue Sklave' besteht die Prüfung!
Vor 1914 erwarteten viele von der treuen Sklavenklasse, in
jenem Jahr mit dem Bräutigam im Himmel vereint zu werden. Aber diese Hoffnung
erfüllte sich nicht. Dieser Umstand und noch andere trugen dazu bei, dass manche
enttäuscht und einige wenige sogar verbittert waren. Einige von ihnen fingen an,
ihre ehemaligen Brüder verbal zu „schlagen", und gesellten sich zu
„Gewohnheitstrinkern", religiösen Gruppen der Christenheit (Jesaja 28:1-3;
32:6).
Diese ehemaligen Christen bildeten schließlich den „übelgesinnten Sklaven", und
Jesus bestrafte sie mit „der größten Strenge". Auf welche Weise? Er verwarf sie,
und damit verloren sie die Aussicht auf Leben im Himmel. Sie wurden aber nicht
sofort vernichtet. Zuerst mussten sie in der „Finsternis draußen", außerhalb der
Christenversammlung, eine Zeit des Weinens und Zähneknirschens durchmachen
(Matthäus 8:12). In der Folgezeit offenbarten noch einige andere Gesalbte eine
solch schlechte Gesinnung und schlossen sich dem „übelgesinnten Sklaven" an.
Auch einige von den „anderen Schafen" sind ihrem Beispiel der Untreue gefolgt
(Johannes 10:16). Alle diese Feinde des Christus finden sich in ein und
derselben geistigen „Finsternis draußen" wieder.
Wohlgemerkt, der „treue und verständige Sklave" machte dieselben Prüfungen durch
wie „jener übelgesinnte Sklave". Doch statt zu verbittern, ließ er sich
zurechtbringen (2. Korinther 13:11). Die Liebe der Einzelnen zu Jehova und zu
ihren Brüdern nahm zu. So sind sie in den stürmischen „letzten Tagen" eine
„Säule und Stütze der Wahrheit" (1. Timotheus 3:15; 2. Timotheus 3:1).
WT 1. 6. 2004 S. 24
Von dunklen Gefängniszellen in die Schweizer Alpen
Mein Vater war allerdings von der Religion enttäuscht. Im Ersten Weltkrieg hatte er miterlebt, wie „christliche" Soldaten zur Weihnachtszeit zwischen feindlichen Schützengräben Glückwünsche austauschten und sich gleich am nächsten Tag gegenseitig hinschlachteten. Für ihn war Religion der Gipfel der Heuchelei.
WT 1. 1. 2003 S. 21
„Wacht beständig"!
Auch wir dürfen heute in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen, selbst wenn wir darüber enttäuscht sein sollten, dass das Ende des Systems der Dinge scheinbar auf sich warten lässt. Ein gewissenhafter Wächter fällt vielleicht auf einen blinden Alarm herein, aber er sollte trotzdem wachsam bleiben. Das ist seine Aufgabe. Genauso verhält es sich bei Christen.
WT 1. 5. 2003 S. 22
Bekümmerten Trost spenden
Menschen, die jahrelang gelitten haben oder wegen vieler leerer Versprechungen enttäuscht sind, könnte man mit den Israeliten in Ägypten vergleichen, die „aus Mutlosigkeit" nicht hören wollten (2. Mose 6:9). In solchen Fällen empfiehlt es sich, darauf hinzuweisen, wie die Bibel einem helfen kann, mit den gegenwärtigen Problemen fertig zu werden und sich vor den Fallen in Acht zu nehmen, die vielen das Leben unnötig vergällen (1. Timotheus 4:8b).
WT 1. 11. 2003 S. 4
Vertrauen — für ein glückliches Leben unerlässlich
Vergleichbar schmerzlich ist es, wenn unser Vertrauen
missbraucht wurde. Bei wiederholtem Vertrauensbruch würden wir uns
wahrscheinlich ernsthaft Gedanken über die Wahl unseres Umgangs machen. Es ist
jedoch keine Lösung, sich von anderen Menschen abzukapseln, um das Risiko
auszuschließen, enttäuscht zu werden. Warum nicht? Weil Misstrauen gegenüber
anderen uns selbst die Freude raubt. Auf gegenseitigem Vertrauen beruhende
Beziehungen sind für ein befriedigendes Leben unerlässlich.
WT 1. 10. 1997 S. 22
Dankbar für ein langes Leben im Dienst Jehovas
Im August 1914 liefen Leute vor dem Gebäude der Lokalzeitung zusammen, wo es Nachrichten vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu lesen gab. Als Vater dazukam und sah, was los war, rief er aus: „Gott sei's gedankt!" Er erkannte in dem Kriegsausbruch die Erfüllung biblischer Prophezeiungen, von denen er beim Predigen gesprochen hatte (Matthäus 24:7). Viele Bibelforscher dachten, sie würden nun bald in den Himmel auffahren. Als nichts dergleichen geschah, waren einige enttäuscht.
WT 1. 5. 1994 S. 23-24
Warum Jehovas Zeugen beharrlich wachen
Jesus hatte vorausgesagt, daß nach dem Tod der Apostel die wahren Erben des Königreiches (die er mit Weizen verglich) bis zur Zeit der Ernte zusammen mit den Scheinchristen (dem Unkraut) wachsen würden (Matthäus 13:29, 30). Es läßt sich heute nicht mit Sicherheit sagen, wen der Herr alles als Weizen betrachtet hat. Bemerkenswerterweise lebten aber im 14., 15. und 16. Jahrhundert Männer, die die Bibel in die Sprache des einfachen Volkes übersetzten, wobei sie ihre Freiheit, ja sogar ihr Leben riskierten. Andere, die die Bibel als Gottes Wort betrachteten, verwarfen die Dreieinigkeitslehre als unbiblisch. Die Lehren von der Unsterblichkeit der Seele und der Höllenqual wurden von manchen ebenfalls als völlig unbiblisch abgelehnt. Infolge eines vermehrten Studiums der Bibel äußerten im 19. Jahrhundert Gruppen in den Vereinigten Staaten, in England, Deutschland und Rußland die Überzeugung, die Zeit der Wiederkunft Christi würde unmittelbar bevorstehen. Aber die meisten ihrer Erwartungen wurden enttäuscht. Warum? Weitgehend deshalb, weil sie zu sehr auf Menschen vertrauten und nicht genug auf die Bibel.
WT 1. 5. 1994 S. 24-25
Warum Jehovas Zeugen beharrlich wachen
Doch auch sie mußten beharrlich wachen. Warum? Sie wußten
zwar, daß das Jahr 1914 durch die biblische Prophetie gekennzeichnet war, aber
sie wußten nicht mit Bestimmtheit, was in jenem Jahr geschehen würde. Dadurch
wurden sie auf die Probe gestellt. Bruder Russell schrieb in der englischen
Ausgabe des Wacht-Turms vom 1. November 1914 (deutsch: Februar 1915): „Laßt uns
uns stets daran erinnern, daß wir in der Prüfungsstunde stehen! . . . Wenn
jemand sich aus irgendeinem Grunde bewogen fühlt, den Herrn und die Wahrheit zu
verlassen und dem Herrn keine Opfer mehr darzubringen, so ist nicht die Liebe
Gottes allein in seinem Herzen wirksam gewesen, sondern auch etwas anderes —
vielleicht der Gedanke, daß die Zeit nur kurz sei und seine Weihung nur für eine
bestimmte Zeit gelte."
Einige gaben den Dienst für Jehova auf. A. H. Macmillan gehörte jedoch nicht zu
ihnen. Er gab in späteren Jahren freimütig zu: „Wir erwarteten bisweilen von
einem bestimmten Datum mehr, als uns die Bibel zu erwarten berechtigte." Was
half ihm, trotzdem sein geistiges Gleichgewicht zu bewahren? Er sagte: „Diese
Erwartungen erfüllten sich [zwar] nicht, aber das änderte nichts an Gottes
Vorhaben." Und er fügte hinzu: „Ich erkannte, daß wir unsere Fehler zugeben und
fortfahren sollten, Gottes Wort zu erforschen, um es noch besser zu verstehen."
Demütig ließen jene frühen Bibelforscher ihren Standpunkt von Gottes Wort
korrigieren (2. Timotheus 3:16, 17).
Königreichsdienst 4/79 S. 3
Setze das Werk des Jüngermachens nach dem Gedächtnismahl
fort
Oder denken wir an die Besucher des Gedächtnismahls, die sich zurückgezogen
hatten oder sich zumindest kaum am Versammlungsgeschehen beteiligten. Vielleicht
sind sie etwas enttäuscht gewesen, daß ihre zeitlichen Erwartungen in Verbindung
mit der großen Drangsal nicht erfüllt wurden.
Jahrbuch 1977 S. 202
Norwegen
Einige, deren Erwartungen für das Jahr 1914 zu groß gewesen waren, waren enttäuscht und wandten sich von der Wahrheit ab. Aber die meisten Brüder blieben treu. Heute wissen wir, daß ihre Annahme, die Heidenzeiten von 2 520 Jahren würden um den 1. Oktober 1914 ablaufen, richtig war. Das messianische Königreich begann damals im Himmel zu regieren. Eines der größten Ereignisse der Menschheitsgeschichte hatte stattgefunden, und die Brüder hatten das Vorrecht, sich an seiner Bekanntmachung zu beteiligen.
Jahrbuch 1974 S. 84
Deutschland
Die Brüder hatten verschiedene Erwartungen auf das Jahr 1918 gesetzt. Einige waren sicher, daß es das Ende ihrer irdischen Laufbahn bedeuten würde, und sie hatten diese Hoffnung ihren Freunden und Bekannten gegenüber immer wieder zum Ausdruck gebracht. Schwester Schünke in Barmen hatte zum Beispiel ihren Arbeitskolleginnen erklärt, falls sie eines Tages nicht zur Arbeit erschiene, sei sie „heimgegangen". Als sich ihre Hoffnungen jedoch nicht erfüllten, zogen sich einige enttäuscht zurück, wie es schon im Jahre 1914 der Fall gewesen war. Andere fragten sich, wie es nun weitergehen werde.
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Häuser waren verkauft,
Hypotheken waren bereits abgeschlossen,
Versicherungspolicen zu Geld gemacht,
Krankenversicherungen waren verfallen,
ärztliche Behandlungen hinausgeschoben
und Schulbildungsmöglichkeiten verpasst.
Wachtturm, 15.10.1976, Seite 632-633:
Es kann sein, daß sich einige Diener Gottes bei ihren Planungen von einer verkehrten Ansicht darüber leiten ließen, was an einem gewissen Datum oder in einem bestimmten Jahr geschehen würde. Vielleicht haben sie aus diesem Grund gewisse Dinge aufgeschoben oder vernachlässigt, die sie sonst getan hätten. Aber sie haben den Sinn der biblischen Warnungen in bezug auf das Ende dieses Systems der Dinge verfehlt . . . Es ist aber nicht ratsam, unser Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten und alltägliche Dinge zu vernachlässigen, die wir als Christen normalerweise tun würden oder die wir und unsere Familie wirklich brauchen . . . Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese Einstellung hatte, sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern, und sollte erkennen, daß nicht das Wort Gottes versagt oder ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern daß sein eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte.
Erwachet!, 22. Mai 1995, S. 9
Was die neuere Zeit angeht, so mutmaßten viele Zeugen,
dass die mit dem Anfang der Millenniumsherrschaft verbundenen
Ereignisse eventuell von 1975 an eintreten würden.
Sie dachten, dass in jenem Jahr das siebte Jahrtausend
der Menschheitsgeschichte anbreche.
Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1980, S. 30
Die Brüder schätzten auch die Offenheit, die in diesem
Vortrag zum Ausdruck kam, indem
z. B. zugegeben wurde, dass die Gesellschaft für die Enttäuschung, die eine
Anzahl
Brüder in Verbindung mit dem Jahr 1975 verspürten, teilweise mitverantwortlich
ist.
Licht Band 1 Seite 193
„Das ganze Volk des Herrn blickte in freudiger Erwartung
dem Jahre 1914 entgegen. Als diese Zeit gekommen und vorübergegangen war, da
bemächtigte sich seiner große Enttäuschung, Kummer und Traurigkeit, und das Volk
des Herrn wurde sehr geschmäht.
Die Geistlichkeit und insbesondere ihre Verbündeten machten sie lächerlich und
zeigten verächtlich auf sie, weil sie soviel über 1914 und das, was geschehen
sollte, gesagt hatten, und ihre Vorhersagen hatten sich nicht erfüllt."
Enttäuschte Erwartungen - das Unrichtige zur richtigen Zeit?
Pastor Russells eigentliche Voraussagen für 1914 haben sich
nicht erfüllt.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs herrschten immer noch die Heiden und nicht das
Königreich Christi, und das Jerusalem in Palästina wurde noch immer von den
Heiden niedergetreten.
Offenbar konnte die Zeitangabe nicht gestimmt haben.
Doch es war keine leichte Sache, diesen einfachen Schluss zu ziehen.
Außerdem war ja etwas eingetreten: der Erste Weltkrieg.
So meinte man, der Zeitpunkt sei doch der richtige gewesen.
Russells Nachfolger glaubten, sie hätten "das unrichtige Ereignis zur richtigen
Zeit" erwartet.
Nach und nach entstand ein neues Bild vom Ablauf der Endzeit.
Der Weltkrieg mit den vielen darauf folgenden Krisen wurde nun lediglich als der
Beginn des Sturzes der Heidennationen betrachtet:
Wachtturm Juli 1922 Seite 105-106:
Gott gewährte den Nationen eine art Pacht der Herrschaft
für 2520 Jahre, welche im August 1914 ablief.
Dann kam der Besitzer, der rechtmäßige Herrscher (Hesekiel 21:27), und begann
die Austreibung vorzunehmen.
Es war nicht zu erwarten, dass er plötzlich alles aus dem Dasein schaffen würde,
denn das ist nicht die Art der Handlung des Herrn, sondern es war zu erwarten,
dass er die streitenden Elemente überwaltete und diese veranlasste, die
gegenwärtige Ordnung zu stürzen und dass, während dieses geschieht, seine treuen
Nachfolger unter seiner Leitung ein weltweites Zeugnis geben würden.
Im Jahr 1922 aber wurde der Beginn dieses Vorgangs auf 1914 verlegt, und den Sturz der weltlichen Nationen erwartete man für die nahe Zukunft.
J- F. Rutherford legte diese neue Ansicht auf dem Kongress
in Cedar Point vom 5. bis 13. September 1922 in seinem Vortrag "Das Königreich
der Himmel ist nahe gekommen" dar.
Drei Jahre später wurde im Wachtturm vom 15. April 1925 in dem Artikel "Die
Geburt der Nation" eine neue Auslegung von Offenbarung 12 vorgestellt, die mit
dem neuen Verständnis der Aufrichtung von Gottes Königreich in Einklang war und
besagte, dass das Königreich 1914 im Himmel "geboren" worden sei.
Jesus Christus "nahm seine große Macht an sich und begann seine Herrschaft: die Nationen wurden zornig, und der Tag des Zornes Gottes begann. (Hesekiel 21:27; Offenbarung 11:17, 18)".
Doch wie stand es mit dem Niedertreten Jerusalems durch die Heiden?
Im Herbst 1914 hatte die Verfolgung der Juden in aller Welt
praktisch aufgehört, und Pastor Russell sah darin eine Bestätigung seiner
Ansicht, die Heidenzeiten seien zu Ende, wenn auch Jerusalem immer noch durch
eine heidnische Macht, das türkische Reich, besetzt wurde.
Doch im Dezember 1917, über ein Jahr nach Russells Tod, geschah etwas
Bemerkenswertes.
Am 17. Dezember 1917 nahm der britische General Allenby Jerusalem ein und
beendete damit die sieben Jahrhunderte türkischer Besatzung.
Dieses Ereignis wurde als herausragendes Zeichen der Zeit angesehen.
Dieses Ereignis wurde von christlichen Kommentatoren
mehrerer Denominationen als Zeichen der Zeit angesehen.
Man erinnerte sich, dass John A. Brown schon 1823 in seinem Buch The Even-Tide
das Ende der "sieben Zeiten" für 1917 ansetzte.
Seiner Ansicht nach sollte 1917 "die volle Herrlichkeit des Königreichs Israel
vollendet" sein (Band l, S. xliii f.).
Auch Grattan Guinness wies auf 1917 als ein höchst bedeutendes Datum hin:
"Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß diejenigen, die das Jahr 1917
erleben, eines der bedeutendsten, vielleicht das bedeutendste Jahr der
abschließenden Krisenjahre mitmachen" (Light for the Last Days. London 1886, S.
342-346).
In Kenntnis dieser Vorhersagen veröffentlichten acht namhafte Geistliche,
darunter Dr. G. Campbell Morgan und Dr. G. B. Meyer, ein Manifest, das weltweit
verbreitet wurde und in dem es hieß:
"1. Dass die gegenwärtige Krise auf das Ende der Zeiten der
Heiden hinweist ... [und]
5. Dass sich alle menschlichen Wiederaufbaupläne dem zweiten Kommen unseres
Herrn unterordnen müssen, denn dann werden alle Nationen seiner Herrschaft
unterstehen ..." (Current Opinion, Februar 1918).
Obwohl dieses Manifest in den Wachtturm-Publikationen mehrfach als Stütze des Datums 1914 zitiert wurde, hatte man es in Wahrheit zur Stützung des Datums 1 9 1 7 (!) herausgegeben, und zwar aus Anlass der "Befreiung" Jerusalems in jenem Jahr.
Durch die Befreiung Jerusalems von den Türken 1917 und die so
genannte Balfour-Deklaration vom 2. November 1917, in der die britische
Regierung ihre Unterstützung der Rückkehr der Juden nach Palästina erklärte,
wuchs die Zahl jüdischer Einwanderer nach Palästina schlagartig an.
Zwischen Oktober 1922 und Frühjahr 1929 stieg die Zahl der jüdischen Einwohner
Palästinas von 83 794 auf 165 000 an.
Als Folge davon veröffentlichte J. F. Rutherford 1929 das Buch Leben, eine einzige lange Beweisführung, dass Jesus in Lukas 21 die Rückkehr der Juden nach Palästina mit Ablauf der Heidenzeiten vorausgesagt hatte und dass die Einwanderung der Juden in Palästina nach 1914 die Erfüllung dieser Prophezeiung sei.
Doch kurz nach Veröffentlichung des Buches Leben wurde diese ganze Idee fallengelassen.
Die Rückkehr der Juden ins Verheißene Land galt nun nicht als Erfüllung biblischer Prophezeiungen (Rechtfertigung Band 2 S. 258-259 und 267-268).
Von 1931 an wurden diese Vorhersagen auf das geistige Israel angewendet.
Als logische Folge davon konnte sich das Ende des Niedertretens Jerusalems nicht mehr auf die buchstäbliche Stadt Jerusalem beziehen:
Wachtturm 1.1.1950 Seite 11:
Die gegenwärtige Stadt Jerusalem drüben in Palästina ist
nicht die Stadt des großen Königs, Jehovas Gottes, auch wenn die Christenheit
gewisse Stätten dort als "heilig" bezeichnet.
Jene Stadt ist dazu verurteilt, am Ende dieser Welt vernichtet zu werden.
Das wahre Jerusalem jedoch wird als die Hauptstadt der universellen Organisation
Jehovas immerdar bestehen. ...
Über dieses wahre Jerusalem ist Jesus Christus der "König der Könige und Herr
der Herren".
Am Schlusse der Heidenzeiten im Jahre 1914 wurde er als amtierender Herrscher in
der "Stadt des großen Königs", Jehovas, auf den Thron erhoben.
So erhob sich denn die Theokratische Herrschaft, nachdem sie 2520 Jahre lang
durch die Heidenmächte unterbrochen gewesen war, über die Erde wieder zur Macht
im Neuen Jerusalem, um nie mehr von den Heiden zertreten zu werden.
Was war denn dieses "Neue Jerusalem" genau?
Im Buch "Dein Wille geschehe auf Erden" wird auf Seite 94
erklärt:
Das Jerusalem, das im Jahr 607 v. Chr. gestürzt wurde, repräsentierte Gottes
Königreich, weil sich der vorbildliche Thron Jehovas, auf dem der Gesalbte
Jehovas als sein König saß, dort befand.
Ebenso repräsentiert das Jerusalem, das von den weltlichen "Nationen zertreten"
wird, das Königreich Gottes....
Demnach würde nach Ablauf der Zeit, in der Jerusalem zertreten wird, also nach
der vollständigen Erfüllung oder dem Ablauf der "bestimmten Zeiten der
Nationen", das symbolische Jerusalem, nämlich Gottes Königreich, wiedererstehen.
Das Ende des Niedertretens Jerusalems wurde also als die Einsetzung Jesu Christi auf Jehovas Thron im himmlischen Jerusalem im Jahr 1914 gedeutet.
Siehe dazu auch Babylon die Große ist gefallen S. 453 / Hilfe zum Verständnis der Bibel Seite 95 / Die Nationen sollen erkennen dass ich Jehova bin Seite 233-236.
Doch dieser Wechsel vom irdischen zum himmlischen Jerusalem warf andere Fragen auf, die bis heute ohne befriedigende Antwort geblieben sind.
Wachtturm 15. 6. 1980 S. 17-18
Wähle den besten Lebensweg Halte an deiner Wahl fest!
Wenn wir treu bleiben, wird Gott nicht zulassen, daß wir
Fehler machen, die unser Verderben bedeuten würden. Doch manchmal läßt er zu,
daß wir uns irren, damit wir die Notwendigkeit einsehen, uns immer an ihn und
sein Wort zu halten. Das stärkt unser Verhältnis zu ihm und hilft uns
auszuharren, während wir warten. Wir lernen aus unseren Fehlern, daß wir in
Zukunft vorsichtiger sein müssen. In allen Jahrhunderten haben Christen den
starken Wunsch gehegt, daß das neue System auf der Erde aufgerichtet wird. Und
da das Leben kurz ist, haben sie sich zweifellos danach gesehnt, daß das zu
ihren Lebzeiten geschehen möge. Diejenigen, die sich bemüht haben, Gottes
Gerichtstag „fest im Sinn" zu behalten, sind mehr als einmal in der Geschichte
übereifrig gewesen, was das Kommen dieses Tages betrifft, und haben versucht,
das Eintreffen der gewünschten Ereignisse zu beschleunigen (2. Petr. 3:12). Im
ersten Jahrhundert hielt es der Apostel Paulus zum Beispiel für nötig, an die
Christen in Thessalonich folgende Worte zu schreiben, die wir in 2.
Thessalonicher 2:1-3 finden: „Wir bitten euch jedoch, Brüder, in bezug auf die
Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus und unser Versammeltwerden zu ihm hin,
euch nicht schnell erschüttern und dadurch von eurem vernünftigen Denken
abbringen noch euch aufregen zu lassen, weder durch eine inspirierte Äußerung
noch durch eine mündliche Botschaft, noch durch einen Brief, angeblich von uns,
in dem Sinne, daß der Tag Jehovas hier sei. Laßt euch in keiner Weise von irgend
jemandem verführen, denn er wird nicht kommen, es sei denn, der Abfall komme
zuerst und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Vernichtung, werde
geoffenbart."
In der Neuzeit hat ein solcher Eifer, der an und für sich lobenswert ist, dazu
geführt, daß man versucht hat, für die ersehnte Befreiung von den Leiden und
Problemen, die die Menschen überall auf Erden plagen, ein Datum festzusetzen.
Als das Buch Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes erschien und man
darin lesen konnte, es sei sehr passend, wenn die Tausendjahrherrschaft Christi
mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen parallel liefe, wurden
erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt. Es wurde damals und
auch später erklärt, dies sei lediglich eine Möglichkeit. Unglücklicherweise
wurden jedoch zusammen mit diesen vorsichtigen Äußerungen auch andere
Erklärungen veröffentlicht, die durchblicken ließen, daß die Erfüllung solcher
Hoffnungen in jenem Jahr eher wahrscheinlich als nur möglich sei. Es ist zu
bedauern, daß diese späteren Erklärungen offensichtlich die vorsichtigen
überschatteten und dazu beitrugen, daß die bereits geweckten Erwartungen noch
gesteigert wurden.
In der Ausgabe vom 15. Oktober 1976 schrieb Der Wachtturm, es sei nicht ratsam,
sein Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten. In diesem Zusammenhang hieß
es: „Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese Einstellung hatte,
sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern, und sollte erkennen, daß
nicht das Wort Gottes versagt und ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern daß
sein eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte." Wenn Der
Wachtturm hier „jemand" sagte, so meinte er damit alle enttäuschten Zeugen
Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von Informationen
beteiligt waren, die dazu beitrugen, daß in bezug auf dieses Datum Hoffnungen
geweckt wurden.
Wir haben jedoch keinen Grund, unseren Glauben an Gottes Verheißungen
erschüttern zu lassen. Wir sollten uns statt dessen veranlaßt fühlen, die Bibel
noch eingehender in bezug auf den Gerichtstag zu untersuchen. Wenn wir das tun,
stellen wir fest, daß das Datum gar nicht so wichtig ist. Wichtig ist, daß wir
stets im Sinn behalten, daß es einen solchen Tag gibt, an dem wir alle
Rechenschaft ablegen müssen — und daß dieser Tag näher rückt. Petrus forderte
Christen auf, sie sollten 'die Gegenwart des Tages Jehovas erwarten und fest im
Sinn behalten' (2. Petr. 3:12). Es kommt nicht auf ein vor uns liegendes Datum
an, sondern auf unser tägliches Leben als Christen. Kein einziger Tag
darf vergehen, ohne daß wir daran denken, daß wir unter Jehovas liebevoller
Fürsorge und Leitung stehen und uns ihm unterwerfen müssen. Außerdem müssen wir
im Sinn behalten, daß wir ihm für unsere Handlungen Rechenschaft schulden.
Jesus nannte den Grund dafür: „Denn es ist dem Sohn des Menschen bestimmt, in
der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln zu kommen, und dann wird er
einem jeden gemäß seiner Handlungsweise vergelten" (Matth. 16:27). Auch der
Apostel Paulus schrieb: „Wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen . .
. So wird denn jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen" (Röm.
14:10-12). Und: „Wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar
gemacht werden, damit ein jeder das ihm Zuerkannte für die Dinge empfange, die
er durch den Leib getan hat, gemäß dem, was er zu tun pflegte, ob Gutes oder
Böses" (2. Kor. 5:10). Wieviel Zeit haben wir noch, bis wir Rechenschaft ablegen
müssen? Jesus sagte: „Wer aber bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird
gerettet werden" (Matth. 24:13). Wann ist dieses „Ende"? Für den einen kommt es
am Ende dieses Systems der Dinge, für den anderen vorher, wenn er stirbt.
Wieviel Zeit verbleibt daher für jeden von uns? Niemand kann den Tag seines
Todes errechnen. In gleicher Weise sagte Jesus seinen Aposteln hinsichtlich der
Zeit für die Aufrichtung des Königreiches Gottes: „Es ist nicht eure Sache, über
die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine
eigene Rechtsgewalt gesetzt hat" (Apg. 1:7). Es ist uns unmöglich, das Ende der
Welt im voraus zu errechnen.
1975 - Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6 000
Jahre innerhalb der Zeitspanne von 7 000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen
großen „Ruhetag" 'segnete und heiligte'? . . . Nein, das ist nicht der Fall.
(Wachtturm, 1.Januar 1976, Seite 3)
1975 Doch plötzlich endete der Erste Weltkrieg. Er ging
nicht, wie die Bibelforscher erwartet hatten, in eine Weltrevolution und in eine
weltweite Anarchie oder in die Schlacht von Harmagedon über. Und die
aufrichtigen Anbeter Jehovas, die in einem Bund mit ihm standen — in dem von
Jesus Christus vermittelten neuen
Bund —, befanden sich immer noch als Menschen auf der Erde.
(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 96)
1975 - Darüber hinaus hatte der Überrest des geistigen
Israel jahrzehntelang, nämlich seit 1876, nach dem Ende der Zeiten der Nationen
Ausschau gehalten, das im Herbst 1914 eintreten sollte. Sie hofften, daß bis
dahin Gottes messianisches Königreich in den Himmeln endgültig aufgerichtet
worden sei und daß sie mit Jesus Christus im himmlischen Königreich verherrlicht
wären. Ihr ganzes Verständnis der Bibel ging in diese Richtung oder war auf
diesen Gedanken abgestimmt. Als dann das Jahr 1914 mitten im Ersten Weltkrieg
endete und sie immer noch auf der Erde waren, dachten sie, sie würden im Jahre
1918, dreieinhalb Jahre nach dem Ende der Zeiten der Nationen, verherrlicht
werden.
(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 133-134)
1975 - So erfüllt sich also die Prophezeiung Jesajas über
das Zahmwerden der Tiere vom Nachkriegsjahr 1919 an. Damit begann eine Zeit der
Unterweisung im geschriebenen Worte Gottes, wobei man von dem Standpunkt
ausging, daß die biblischen Prophezeiungen am besten verstanden werden können,
wenn sie sich erfüllt haben.
Der Überrest des geistigen Israel mußte daher seine bisherigen Ansichten
korrigieren und sich der Wirklichkeit und den Gelegenheiten, die sich ihm nach
dem Weltkrieg boten, anpassen . . . Diese biblische Unterweisung nach neuen
Gesichtspunkten übte eine tiefgreifende Wirkung auf den Überrest aus. Seine
Tätigkeit wurde dadurch in die rechte Richtung gelenkt.
(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 191)
1976 - Es kann sein, daß sich einige Diener Gottes bei
ihren Planungen von einer verkehrten Ansicht darüber leiten ließen, was an einem
gewissen Datum oder in einem bestimmten Jahr geschehen würde. Vielleicht haben
sie aus diesem Grund gewisse Dinge aufgeschoben oder vernachlässigt, die sie
sonst getan hätten. Aber sie haben den Sinn der biblischen Warnungen in bezug
auf das Ende dieses Systems der Dinge verfehlt, da sie glaubten, die biblische
Chronologie weise auf ein bestimmtes Datum hin.
(Wachtturm, 15.Oktober 1976, Seite 440)
1977 - Das Jahr 1926 verdiente es somit wirklich, als der
glückliche Höhepunkt des Abschlusses der 1 335 Tage gekennzeichnet zu werden.
Diejenigen Glieder des „Volkes" Daniels, die harrten, die in Erwartung blieben
und das Ende der 1 335 Tage erreichten, gelangten in einen Zustand des Glücks,
das bis jetzt nicht getrübt worden, sondern bestehengeblieben ist und zugenommen
hat, und das trotz zunehmender Verfolgung und trotz des Zweiten Weltkrieges
(1939—1945) sowie der darauf folgenden Unruhen in der Welt.
(Die herannahende Weltregierung—Gottes Königreich, 1977, Seite 146-147)
1979 - Aufgrund dieser Hoffnung hat der „treue und
verständige Sklave" alle Diener Gottes auf das Zeichen der Zeit aufmerksam
gemacht, das die Nähe der Königreichsherrschaft Gottes anzeigt. In dieser
Hinsicht sollte man jedoch beachten, daß der „treue und verständige Sklave"
nicht inspiriert und nicht vollkommen ist. Die Aufzeichnungen bestimmter Glieder
der Klasse des „Sklaven", die den christlichen Teil des Wortes Gottes ausmachen,
sind zwar inspiriert und unfehlbar, doch das trifft nicht auf spätere Schriften
zu. Weder die Veröffentlichungen zur Zeit Charles Taze Russells, des ersten
Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society, noch diejenigen zur Zeit J.
F. Rutherfords, des nachfolgenden Präsidenten, waren vollkommen. Das heller
werdende Licht, das auf Gottes Wort gefallen ist, und die geschichtlichen
Tatsachen machten bis heute Änderungen dieser oder jener Art erforderlich.
Vergessen wir jedoch nicht, daß dieser „Sklave" stets lautere und selbstlose
Beweggründe hatte; er handelte immer in einer guten Absicht.
(Wachtturm, 1.Juni 1979, Seite 23-24)
1979 - Teilweise aus dem Wunsch, die Offenbarung Jesu
Christi in Herrlichkeit noch zu erleben, haben in allen Jahrhunderten eine
Anzahl Gläubige das Ende des gottlosen Systems der Dinge in einer bestimmten
Zeitperiode oder für ein bestimmtes Jahr erwartet. Das ist bis hinein in die
„letzten Tage" der Fall gewesen. Da gewisse Erwartungen nicht in Erfüllung
gingen, kamen viele zum Straucheln und kehrten zu den Wegen der Welt zurück. In
Erfüllung der Worte Petri hören wir sogar heute die Stimme von Spöttern (2.
Petrus 3:3, 4).
(Wähle den besten Lebensweg, 1979; p. 169)
1980 - Als das Buch Ewiges Leben — in der Freiheit der
Söhne Gottes erschien und man darin lesen konnte, es sei sehr passend, wenn die
Tausendjahrherrschaft Christi mit dem siebenten Millennium der Existenz des
Menschen parallel liefe, wurden erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975
geweckt. Es wurde damals und auch später erklärt, dies sei lediglich eine
Möglichkeit. Unglücklicherweise wurden jedoch zusammen mit diesen vorsichtigen
Äußerungen auch andere Erklärungen veröffentlicht, die durchblicken ließen, daß
die Erfüllung solcher Hoffnungen in jenem Jahr eher wahrscheinlich als nur
möglich sei. Es ist zu bedauern, daß diese späteren Erklärungen offensichtlich
die vorsichtigen überschatteten und dazu beitrugen, daß die bereits geweckten
Erwartungen noch gesteigert wurden. . . .
Wenn Der Wachtturm hier „jemand" sagte, so meinte er damit alle enttäuschten
Zeugen Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von
Informationen beteiligt waren, die dazu beitrugen, dass in Bezug auf dieses
Datum Hoffnungen geweckt wurden.
(Wachtturm, 15.Juni 1980, Seite 17-18)
1980 - Und falls das böse System dieser Welt bis zur
Jahrhundertwende bestehenbleiben würde — was aber in Anbetracht der Entwicklung
der Weltverhältnisse und in Anbetracht der Erfüllung biblischer Prophezeiungen
höchst unwahrscheinlich ist —, wären immer noch einige von der Generation, die
den Ersten Weltkrieg erlebt hat, am Leben. Die Tatsache aber, daß sich die
Anzahl dieser Menschen immer mehr verringert, ist ein weiterer Beweis dafür, daß
'der Abschluß des Systems der Dinge' schnell seinem Ende entgegengeht.
(Wachtturm, 15.Januar 1981, Seite 31)
1982 - Die Bibel hat diese Dinge nicht nur vorausgesagt,
sondern auch angezeigt, daß sie in weltweitem Ausmaß eintreten würden. Auch sagt
die Bibel, daß alle diese Dinge der Generation widerfahren würden, die im Jahre
1914 am Leben war. Doch was sagten prominente Weltführer noch kurz vor 1914
voraus? Sie sagten, die Voraussetzungen für Weltfrieden seien noch nie so
günstig gewesen. Doch die schrecklichen Unruhen, die die Bibel vorhersagte,
begannen genau zur richtigen Zeit, im Jahre 1914! Tatsächlich bezeichnen
Weltführer heute das Jahr 1914 als einen Wendepunkt in der Geschichte. Nachdem
Jesus auf die vielen Dinge aufmerksam gemacht hatte, die die Zeit nach 1914
gekennzeichnet haben, sagte er: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall
vergehen . . ., bis alle diese Dinge [einschließlich des Endes dieses Systems]
geschehen" (Matthäus 24:34, 14). Welche Generation meinte Jesus? Er meinte die
Generation, die im Jahre 1914 am Leben war.
Diejenigen, die von dieser Generation noch am Leben sind, sind bereits sehr alt.
Doch einige von ihnen werden noch am Leben sein, wenn dieses böse System zu Ende
geht. Eines ist somit klar: In kurzem wird für alles Böse und für alle bösen
Menschen in Harmagedon das Ende kommen.
(Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, Seite 154)
1984 - Er hat uns gesagt, daß die „Generation" von 1914 —
dem Jahr, in dem das Zeichen in Erscheinung zu treten begann — „auf keinen Fall
vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Einige von
dieser „Generation" könnten bis zum Ende des Jahrhunderts leben. Aber es gibt
viele Anzeichen dafür, daß das „Ende" viel näher ist.
(Wachtturm, 1.Juni 1984, Seite 18-19)
1984 - Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein,
die um die Zeit eines historischen Ereignisses geboren werden, als auch
diejenigen, die zu jener Zeit am Leben sind. Wenn Jesus den Begriff „Generation"
in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind
diejenigen, die damals Babys waren, heute
70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80
Jahre alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus
jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben
bleiben, so daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall
vergehen, bis alle Dinge geschehen." (Erwachet!, 22.Oktober 1984, Seite 5)
1986 - Bereits 1876 erkannten Jehovas Zeugen, daß die
biblische Prophezeiung das Jahr 1914 u. Z. als die Zeit kennzeichnete, in der
bedeutende Ereignisse eintreten würden, die weitreichende Auswirkungen auf die
Angelegenheiten der Menschen hätten. Den Grund dafür machten sie weit und breit
bekannt.
(Frieden und Sicherheit—Wie wirklich zu finden?, 1986, Seite 70)
1986 - Zu dem prophetischen Aufschluß, der in der Bibel
über unsere Tage enthalten ist, gehört folgendes: . . . 4. die Tatsache, daß
zumindest einige von der Generation überleben werden, die den Beginn des
„Abschlusses des Systems der Dinge" erlebt.
(Frieden und Sicherheit—Wie wirklich zu finden?, 1986, Seite 70)
1989 - Der Apostel Paulus ging im christlichen
Missionardienst führend voran. Er legte auch die Grundlage für ein Werk, dessen
Vollendung in das 20. Jahrhundert fällt.
(Wachtturm, 1.Januar 1989, Seite 12)
1989 - Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor 1919, mußten die
Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden, von einer Art geistiger
Gefangenschaft, von gewissen Ansichten und Gebräuchen der falschen Religion,
befreit werden. Sie hatten sich zwar von Irrlehren, wie der Lehre von der
Dreieinigkeit und der Unsterblichkeit der Seele, abgewandt, hielten aber immer
noch an babylonischen Gebräuchen fest. Viele hatten in Verbindung mit der
Charakterentwicklung eine selbstgerechte Einstellung entwickelt. Einige trieben
Menschenverehrung, in deren Mittelpunkt Charles T. Russell, der erste Präsident
der Watch Tower Bible and Tract Society, stand. Ohne eine biblische Grundlage zu
haben, feierten sie Geburtstage und Weihnachten. Das Kreuz nahm in ihrem Denken
immer noch einen vorrangigen Platz ein. Einige trugen sogar Anstecknadeln mit
Kreuz und Krone, und andere strebten nach Ansehen, wie es in der Christenheit
üblich ist.
(Wachtturm, 1.Mai 1989, Seite 3)
1989 - Im Jahre 1904 lenkte das Buch Die Neue Schöpfung
(deutsch 1906) die Aufmerksamkeit auf diese neue Organisation, die im ersten
Jahrhundert u. Z. entstanden war (Schriftstudien, Band 6, Studie 5, betitelt
„Die Organisation der Neuen Schöpfung"). Zufolge der damaligen Ansicht über die
Bedeutung des Endes der Zeiten der Heiden im Jahre 1914 beschäftigte sich das
Buch nicht mit den außergewöhnlichen organisatorischen Anstrengungen, die nach
den lähmenden Auswirkungen des ersten Weltkriegs der Menschheitsgeschichte
unternommen werden mußten.
(Wachtturm 1.September 1989, Seite 12-13)
1989 - Von katholischer Seite wurde behauptet, die
Tausendjahrherrschaft Jesu Christi sei im Jahre 1799 zu Ende gegangen, als
französische Truppen Rom einnahmen, den Papst als Herrscher absetzten und
gefangen nach Frankreich brachten, wo er dann starb.
(Wachtturm, 1.September 1989, Seite 12)
Aber gerade Jehovas Zeugen behaupteten das!
1927 - Napoleon begann seinen Ägyptenfeldzug im Jahre 1798,
beendete ihn und kehrte dann am 1.Oktober 1799 nach Frankreich zurück. Der
Feldzug wird mit knappen Worten, aber anschaulich in der Prophezeiung
geschildert, in den Versen 40-44; und sein Abschluß im Jahre 1799 markiert nach
den eigenen Worten des Propheten den Beginn der „Zeit des Endes".
(Creation, 1927, Seite 293)
1927 - Zwölfhundertsechzig Jahre von 539 n.Chr. an bringen
uns in das Jahr 1799, was ein weiterer Beweis dafür ist, daß 1799 eindeutig den
Beginn der „Zeit des Endes" markiert. Das zeigt auch, daß die anderen
prophetischen Tage bei Daniel von 539 n.Chr. ab gezählt werden.
(Creation, 1927, Seite 294)
1989 - Für den Überrest der geistigen neuen Schöpfung war
es eine ziemliche Überraschung, daß er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im
Jahre 1918 bewahrt worden war und daß er im Nachkriegsjahr 1919 noch im Fleische
war.
(Wachtturm 1.September 1989, Seite 13)
1989 - Sie haben eine neuzeitliche leitende Körperschaft
christlicher älterer Männer aus verschiedenen Teilen der Erde, die die weltweite
Tätigkeit des Volkes Gottes beaufsichtigt. Wie die Apostel und die älteren
Männer in Jerusalem im ersten Jahrhundert sind die Betreffenden Glieder des
treuen und verständigen Sklaven, einer Klasse von Gesalbten, die von Jesus dazu
ausersehen wurde, sich hier auf der Erde um seine gesamten Königreichsinteressen
zu kümmern. Die Vergangenheit hat bewiesen, daß sie vertrauenswürdig sind, der
Leitung des heiligen Geistes folgen und bei der Belehrung der Herde in Gottes
Wegen des wahren Friedens nicht auf menschliche Weisheit vertrauen.
(Wachtturm, 15.Dezember 1989, Seite 6)
1990 - Auch erwachsene Christen können enttäuscht sein. Das
hat sich bei manch einem in geistiger Hinsicht unheilvoll ausgewirkt. Einige
haben ihre Hoffnung auf ein Datum gesetzt, an dem nach ihrer Überzeugung
Harmagedon hätte kommen sollen.
Als dann nichts geschah, waren sie enttäuscht.
(Wachtturm, 15.April 1990, Seite 27)
1992 - Heute können sich nur noch wenige an die
dramatischen Ereignisse von 1914 erinnern. Wird diese ältere Generation
vergehen, bevor Gott die Erde vor dem Ruin rettet? Nein, gemäß der biblischen
Prophetie nicht. „Wenn ihr alle diese Dinge seht", verhieß Jesus, „[erkennt,]
daß er nahe an den Türen ist. Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf
keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:33, 34).
(Wachtturm, 1.Mai 1992, Seite 3)
1993 - Jehovas Zeugen— Verkündiger des Königreiches Gottes,
Am Ende des Buches befindet sich ein chronologischer Abschnitt, betitelt
„Wichtige Ereignisse". Die Vorhersagen für 1925 und 1975 werden nicht einmal
erwähnt!
1993 - Zudem wurde in der weitverbreiteten Broschüre
Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben die Ansicht vertreten, daß
sich von 1925 an Gottes Vorsätze erfüllen würden in bezug auf die Umwandlung der
Erde in ein Paradies und die Auferstehung der Treuen der alten Zeit . . . Das
Jahr 1925 ging vorüber, ohne daß das Ende gekommen war. Seit 1870 hatten die
Bibelforscher stets im Hinblick auf ein Datum gedient — zuerst 1914, dann 1925.
Jetzt erkannten sie, daß sie Jehova so lange dienen müssen, wie er es möchte.
(Wachtturm, 1.November 1993, Seite 11-12)
1995 - Heute . . . bezieht sich der Begriff „diese
Generation" daher offensichtlich auf jene Erdbewohner, die zwar das Zeichen der
Gegenwart Christi sehen, aber nicht von ihren verkehrten Wegen umkehren.
(Wachtturm, 1.November 1995, Seite 12)
1995 - Die Bibelforscher — seit 1931 unter dem Namen
Jehovas Zeugen bekannt — versprachen sich zudem von dem Jahr 1925 die Erfüllung
großartiger biblischer Prophezeiungen. Sie vermuteten, zu jener Zeit würde die
irdische Auferstehung beginnen und treue Männer der alten Zeit wie Abraham,
David und Daniel würden zurückkehren. Was die neuere Zeit angeht, so mutmaßten
viele Zeugen, daß die mit dem Anfang der Millenniumsherrschaft Christi
verbundenen Ereignisse eventuell von 1975 an eintreten würden. Sie dachten, daß
in jenem Jahr das siebte Jahrtausend der Menschheitsgeschichte anbreche.
(Erwachet!, 22.Juni 1995, Seite 9)
WT vom 15.08.1956 Seite 486-487
nach dem Zitat von Röm. 12,2:
„Beachte den Rat, selbst zu prüfen und „dich selbst zu überzeugen". Wenn du dich anhand der Bibel selbst davon überzeugt hast, daß das, was du glaubst, wirklich Gottes Gedanken sind, dann wird keine „Gehirnwäsche" Propaganda sie aus deinem Sinn wegfegen. Es genügt nicht, zu wissen, was du glaubst. Wisse auch, warum du es glaubst!"
Eine ausgeglichene Ansicht über 1914
Wenn die Heidenzeiten nicht im Jahr 1914 zu Ende gingen und auch die Gegenwart Christi damals nicht begann, weshalb brach dann der Erste Weltkrieg in einem Jahr aus, das 39 Jahre eher vorhergesagt worden war?
Das ist doch sehr auffällig.
Man muss sich aber als erstes daran erinnern, dass in jenem Jahr nichts von dem eingetreten ist, was vorhergesagt war.
Und zweitens war eine endlose Zahl von Jahren als Datum des zweiten Kommens Christi genannt worden, ebenso für das Ende der Heidenzeiten.
Manchmal kommt es vor, dass an einem vorausgesagten Datum zufällig ein wichtiges historisches Ereignis eintritt, wenn auch dieses selbst nicht angekündigt war.
Manche Angaben für den Ablauf der Heidenzeiten lagen
sehr nahe am Jahr 1914:1915 (Guinness 1886), 1917 (J. A. Brown 1823), 1918 (Bickersteth
vor 1850) und 1923 (Guinness 1886).
Noch auffälliger ist es, wenn im vorhergesagten Jahr ein Ereignis eintritt, das sogar etwas mit den für dieses Jahr vorausgesagten Dingen zu tun hat.
Doch auch das hat es schon gegeben.
So sollte zum Beispiel nach der Voraussage von Brown (1823) im Jahr 1917 "die volle Herrlichkeit des Volkes Israel vollendet sein".
Das ist im Jahr 1917 zwar nicht eingetreten, doch kam man damals einen wichtigen Schritt in Richtung auf die Gründung des Staates Israel voran.
Noch viel Aufsehen erregender aber waren Robert Flemings
Voraussagen über die Französische Revolution von 1789-1798, die beinahe
einhundert Jahre vorher gemacht wurden!
Flemings Buch The Rise and Fall of Papacy (Aufstieg und Niedergang des
Papsttums) erschien erstmals 1701.
In seinem Kommentar zur vierten Schale aus Offenbarung 16:8, 9 deutet er die
"Sonne" als das Papsttum und Frankreich als das Werkzeug zum Ausgießen der
vierten Schale.
Anschließend würde Frankreich selbst gedemütigt werden:
... haben wir guten Grund zu der Annahme, dass die Monarchie Frankreichs,
nachdem sie andere verbrannt hat, sich auch selbst verzehren wird, indem sie ihr
Feuer und den Brennstoff, der die Flamme liefert, sinnlos vergeudet, bis es
schließlich gegen Ende dieses Jahrhunderts verbraucht sein wird.
Ich kann nur hoffen, dass es dann zu einer neuen Demütigung der Unterstützer des
Antichristen kommen wird, und möglicherweise wird die Monarchie Frankreichs um
jene Zeit deutlich gedemütigt zu werden beginnen. Und ich hoffe, dass dann der
König von Frankreich, der heute noch die Sonne als sein Symbol trägt und das
Motto hat 'Nee pluribus impar1, dass er (oder besser sein Nachfolger) und
schließlich auch die Monarchie selbst (zumindest vor dem Jahr 1794) gezwungen
sein wird anzuerkennen, dass er in Bezug auf Nachbarherrscher sogar 'Singulis
impar' ist. Doch was das Ende des Ausgießens dieser Schale betrifft, so
befürchte ich, dass es nicht vor dem Jahr 1794 liegen wird (S. 64 der Ausgabe
London 1849).
Kurz nach der Ausrufung der Republik im Jahr 1792, als die
Schrecken der Französischen Revolution ihren Höhepunkt erreicht hatten und der
Tod Ludwigs XVI. auf dem Schafott bevorstand, erinnerte man sich an Flemings
unglaubliche Voraussagen.
Als Folge davon wurde sein Buch in England und den USA neu aufgelegt.
Groß war die Sensation, die seine Vorhersagen hervorriefen, und die Aufregung
schlug hohe Wellen.
Die Erfüllungen gaben nach der Französischen Revolution vielen den Anstoß,
selbst vermehrt die biblischen Prophezeiungen zu studieren.
Flemings Berechnung der 1260 Jahr-Tage wurde von vielen übernommen, wenn auch
das Enddatum dafür vielfach von 1794 auf 1798 verschoben wurde, das Jahr, in dem
der Papst als Herrscher im Vatikan abgesetzt und von französischen Soldaten in
die Verbannung gebracht wurde.
So kam es, dass man unter den Adventisten das Jahr 1798 als
den Beginn der "Zeit des Endes" ansah.
Später übernahmen auch C. T. Russell und seine Anhänger diese Berechnung mit
einer kleinen Änderung um ein Jahr auf das Jahr 1799.
Dieses Datum gilt bei den Siebten-Tags-Adventisten heute noch.
Sollten uns "eingetroffene" Voraussagen dieser Art nicht eine Hilfe sein, einen nüchternen Blick für das Jahr 1914 zu bekommen?
Unter Berücksichtigung der zahlreichen handfesten Argumente für das Jahr 587 v.u.Z für die Zerstörung Jerusalems und den Beweisen dass 607 v.u.Z. nicht das Jahr der Zerstörung Jerusalems und der Ausgangspunkt für die 2520 Jahre der Heidenzeiten sein kann.
Die 2520 Jahre können also nicht 1914 zu Ende gegangen sein.
Die Verschiebung des Endes der Heidenzeiten von 1914 auf 1934 war nur ein weiterer Fehlschlag.
Dann findet die Berechnung der 2520 Jahre überhaupt keine Stütze in der Bibel.
Berücksichtigt man die schweren Mängel bei den geänderten Bedeutungen des Jahres 1914 in den Veröffentlichungen in unserer Literatur seit 1922, sollte man nicht das Jahr 1914 als Schlüsseldatum für die Erfüllung biblischer Prophezeiungen in unserem Jahrhundert ganz und gar verwerfen?
Die Antwort darauf ist eindeutig.
Dabei sagte Bruder Knorr im Zusammenhang mit den Chronologiefragen:
»Bei manchen Dingen bin ich mir sicher:
Ich weiß, dass Jehova unser Gott ist,
dass Christus Jesus sein Sohn ist,
dass Jesus sein Leben als Lösegeld für uns gab,
dass es eine Auferstehung gibt.
Bei anderen Dingen bin ich mir nicht so sicher.
Zum Beispiel bei 1914.
Davon reden wir schon sehr lange.
Es mag sein, dass wir recht haben.
Ich will es hoffen.«
Wachtturm 15.12.1984 Seite 26
Hinsichtlich seiner irrigen Feststellungen in Bezug auf das, was wir im Jahre
1925 erwarten könnten, sagte er (Br. Rutherford) einmal vor uns allen im Bethel:
„Ich habe mich lächerlich gemacht."
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der einundzwanzigste Tag.
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Aber womit unterhielten sich die Kinder?" fragten wir.
Er dachte eine Weile nach und lächelte, weil er sich über seine eigenen Gedanken
amüsierte.
„Ihr laßt meine Jugendzeit wieder vor mir erstehen.
Oft kam es vor, daß wir uns im Wohnzimmer aufhielten und mit Vater spielten.
Wir spielten Domino.
Ich besaß auch ein Fahrrad.
Wir fuhren in Gruppen auf das Land hinaus.
Auf den Straßen war man sicher, denn es bestand keine Gefahr, ein Opfer des
Verkehrs zu werden.
Das war in unseren Teenagerjahren.
Im Winter fuhren wir Schlitten und Ski.
In der Ferienzeit gingen wir in Gruppen in die Berge.
Zwei oder drei Wochen lang schliefen wir im Heu, kochten selbst und tranken
frische Kuhmilch.
Es gibt noch Gegenden, wo Jugendliche das auch tun, aber selten.
Wenn ich in Ferien ging, rechnete Vater aus, wieviel Geld ich brauchen würde.
Wenn ich es zu schnell ausgab, gab es nichts anderes, als ohne Geld auszukommen
oder nach Hause zu gehen.
Man konnte Vater nicht telegraphisch um mehr Geld bitten.
Daraus seht ihr, daß wir eine vernünftige, saubere und gesunde Unterhaltung
pflegten.
Wir suchten nicht den Nervenkitzel.
Wir erfreuten uns einer guten, sauberen Unterhaltung."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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„Wachsamkeit Dringend nötig" 2004 Seite 30:
Mit 'Sünden zudecken' ist nicht gemeint, schwere Verfehlungen zu vertuschen. Darüber müssen die Verantwortlichen in der Versammlung informiert werden, damit sie etwas unternehmen können (3. Mose 5:1; Sprüche 29:24). Zuzulassen, dass schamlose Sünder ihr Treiben unbehelligt fortsetzen können und dadurch Unschuldige zu Schaden kommen, wäre höchst lieblos — und auch völlig unbiblisch (1. Korinther 5:9-13).
ELTERN DENUNZIEREN IHRE KINDER:
Das Geheimnis des Familienglücks Kapitel 7 Seite 85-87
Was ist aber, wenn sich der Jugendliche eines ernsten Vergehens schuldig macht? In diesem Fall benötigt er besondere Hilfe und geschickte Lenkung. Begeht jemand, der zur Christenversammlung gehört, eine schwerwiegende Sünde, wird er ermuntert, zu bereuen und die Ältesten um Hilfe zu bitten (Jakobus 5:14-16). Bereut der Betreffende, arbeiten die Ältesten mit ihm daran, sein Geistiggesinntsein wiederherzustellen. In der Familie liegt die Verantwortung, dem auf Abwege geratenen Jugendlichen zu helfen, bei den Eltern, obgleich sie die Sache eventuell mit den Ältesten besprechen sollten. Es wäre verkehrt, irgendwelche schweren Sünden ihrer Kinder vor der Ältestenschaft verbergen zu wollen… *** Wachtturm 15.8.1986 *** …wenn Älteste es versäumen, auf die Missetaten ihrer Angehörigen zu reagieren. (Vergleiche 1. Samuel 2:22-25, 30-35.) … Jugendliche waren in Hurerei, Drogenmissbrauch usw. verwickelt. Nicht wenige von ihnen waren Kinder von Ältesten, von denen manche in Bezug auf die Missetaten ihrer Kinder ein Auge zudrückten. Als die Tatsachen ans Licht kamen, verloren etliche Älteste ihr Dienstamt, weil sie ihre Stellung als Älteste missbraucht hatten oder, genauer gesagt, weil sie es versäumt hatten, ihre Macht richtig zu gebrauchen.
ELTERN DENUNZIEREN IHRE KINDER
WT 1985 15. 11. S. 21
Habe nicht an den Sünden anderer teil
Alle Diener Jehovas sollten sich unbedingt davor hüten, an den Sünden anderer teilzuhaben. Manche Eltern versuchen, die verkehrte Handlungsweise ihrer Kinder zu rechtfertigen in dem Bemühen, sie zu beschützen. Aber christliche Eltern sollten nicht denken, jeder sei gegen ihre Kinder, wenn diese einen Fehler machen. Statt dessen sollten gottgefällige Eltern ihren schuldigen Kindern helfen, jegliche Zucht, die sie gemäß Gottes Wort benötigen, zu erhalten, anzunehmen und daraus zu lernen.
KINDER DENUZIEREN IHRE ELTERN:
Erwachet 22.8.1996
In meinem Fall war die Person, die mir nahe steht und einen „fragwürdigen Lebenswandel" führt, nicht nur meine Freundin, sondern auch meine unersetzliche, liebenswürdige Mutter. Ich wandte mich wegen ihrer Situation schließlich an die Versammlungsältesten, und sie wurde aus der Versammlung ausgeschlossen. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich mit den Ältesten gesprochen hatte. Jetzt bin ich entschlossen, gegen meine unangebrachten Schuldgefühle anzukämpfen und die Anregungen in dem Artikel zu befolgen.
EHEPARTNER SOLLEN SICH GEGENSEITIG DENUNZIEREN
WT 1985 15. 11. S. 21
Habe nicht an den Sünden anderer teil
Verheiratete Christen müssen darauf achten, daß sie nicht Gottes Gesetz verletzen, indem sie schwere Sünden ihres Ehepartners decken. Sie sollten an den Fall von Ananias und Sapphira denken, die ein Komplott geschmiedet hatten, aber ihre schwere Sünde nicht verborgen halten konnten (Apostelgeschichte 5:1-11).
VERWANDTE DENUZIEREN SICH UNTEREINANDER
Wachtturm 1.8.1997
Viel größer ist die Gefahr unangebrachter Loyalität allerdings im privaten Bereich. Wenn ein guter Freund oder ein Familienangehöriger einen Lauf einschlägt, durch den er biblische Grundsätze verletzt, fühlen wir uns in unserer Loyalität hin- und hergerissen. Natürlich halten wir loyal zu unseren Angehörigen. Doch wir dürfen die Treue zu ihnen niemals über unsere Loyalität gegenüber Jehova stellen. (Vergleiche 1. Samuel 23:16-18.) Wir würden Übeltätern weder helfen, eine schwere Sünde zu verbergen, noch für sie Partei ergreifen gegen die Ältesten, die sie „im Geist der Milde wieder Zurechtzubringen" suchen (Galater 6:1). So zu handeln wäre illoyal gegenüber Jehova, gegenüber seiner Organisation und gegenüber dem uns nahe stehenden Menschen. Sich vor einen Sünder zu stellen, damit ihm die nötige Züchtigung erspart bleibt, bedeutet eigentlich, dass wir ihm einen Ausdruck der Liebe Jehovas vorenthalten (Hebräer 12:5-7)
DENUZIEREN UNTER FREUNDEN:
Erwachet 22.1.1996 Seite 16
Eine andere Situation entsteht, wenn dein Freund ein schweres Vergehen zugibt. Womöglich verlangt er von dir, niemandem etwas zu erzählen. Die Bibel sagt jedoch: „Habe nicht teil an den Sünden anderer; bewahre dich selbst keusch" (1. Timotheus 5:22). Falls dein Freund schwer krank wäre und ärztliche Hilfe brauchte, würdest du dann nicht darauf bestehen, dass er einen Arzt aufsucht? Wenn er ein schweres Vergehen begangen hat, braucht er genauso Hilfe, und zwar auf geistigem Gebiet. Geheimhaltung könnte seinen geistigen Tod bedeuten und sich schädlich auf die Versammlung auswirken. Aus diesem Grund bist du verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Versammlungsältesten unterrichtet werden. (Vergleiche 3. Mose 5:1.)
DENUZIEREN UNTER FREUNDINNEN
WT 1988 1. 8. S. 21
Jugendliche, hütet euch davor, ein Doppelleben zu führen
Wie verhält es sich, wenn du von jemandem weißt, daß er ein Doppelleben führt? Ermuntere ihn zunächst, sich an die Ältesten zu wenden. Was aber, wenn der Betreffende das nicht tut? Dann hast du die schriftgemäße Verantwortung, es zu melden (3. Mose 5:1). Wir wissen, daß dies nicht leicht ist, aber es ist das einzig Richtige. „Treu gemeint sind die von einem liebenden Freund zugefügten Wunden", sagt die Bibel (Sprüche 27:6). Ein 13jähriges Mädchen ging nach einer Ansprache, durch die sie ihre schriftgemäße Verantwortung erkannte, zu einer Freundin, von deren Missetaten sie wußte, und forderte sie auf, zu den Ältesten zu gehen und ein Bekenntnis abzulegen. „Ich erkundigte mich später bei ihr, ob sie mit einem Ältesten gesprochen hatte", schrieb sie. „Das war nicht der Fall. Daher sprach ich mit einem." Das Mädchen stellte dann die Frage: „War es richtig, meine ehemals beste Freundin zu ‚verpetzen'?" Natürlich handelte sie richtig. Die unmittelbaren Folgen mögen zwar betrüblich sein, doch das Endergebnis kann erfreulich sein, ja es kann sogar Leben gerettet werden (Hebräer 12:11).
AUFFORDERUNG DEN MITBRUDER ZU DENUZIEREN ÖFFENTLICH TROTZ
SCHWEIGEPFLICHT:
Wachtturm vom 1.9.1987 Seite 13
„Eine Zeit zum Reden" - Wann?
Maria arbeitet als medizinisch-technische Assistentin in einem Krankenhaus. Sie ist verpflichtet, was sie beruflich erfährt oder beobachtet, als Berufsgeheimnis zu wahren. Auch muss sie dafür sorgen, dass schriftliche Unterlagen und andere Informationen über Patienten nicht an unbefugte Personen weitergegeben werden. In dem Land, in dem sie wohnt, gibt es ein Gesetz, das die Weitergabe von vertraulichen Informationen über Patienten regelt. Eines Tages saß Maria in einer Zwickmühle. Als sie Krankenberichte bearbeitete, stieß sie auf eine Information, die besagte, dass eine Patientin, eine Mitchristin, eine Abtreibung vornehmen ließ. Hatte sie die biblische Verpflichtung, diese Information an die Ältesten ihrer Versammlung weiterzugeben, obwohl sie dadurch in die Gefahr geriet, ihre Stelle zu verlieren, gerichtlich belangt zu werden oder ihrem Arbeitgeber rechtliche Schwierigkeiten zu bereiten?... In einer solchen Lage sehen sich Zeugen Jehovas hin und wieder. Dann wird ihnen die Wahrhaftigkeit der Worte Salomos so recht bewusst: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln: . . . eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden" (Prediger 3:1, 7). War das für Maria eine Zeit zum Schweigen, oder war es eine Zeit zum Reden über das, wovon sie Kenntnis erlangt hatte? … Gelegentlich macht Jehova ein Versammlungsglied auf eine geheim gehaltene Verfehlung aufmerksam, damit die Sache bereinigt werden kann (Josua 7:1-26)… Dieses Gebot der höchsten Instanz im Universum verpflichtete jeden Israeliten, irgendeine schwerwiegende Verfehlung, die er beobachtet hatte, den Richtern zu melden, so dass die Sache behandelt werden konnte. Christen sind zwar nicht verpflichtet, das mosaische Gesetz zu halten, doch seine Grundsätze finden in der Christenversammlung immer noch Anwendung. Es gibt daher Fälle, in denen ein Christ verpflichtet ist, die Ältesten von einer Sache zu unterrichten. Allerdings ist es in manchen Ländern verboten, Unbefugten mitzuteilen, was in privaten Unterlagen steht. Aber wenn ein Christ nach gebetsvoller Überlegung zu dem Schluss kommt, es handle sich um einen Fall, den er nach dem Gesetz Gottes melden müsse, auch wenn die weltliche Obrigkeit Schweigepflicht fordere, dann ist das eine Verantwortung, die er vor Jehova trägt. Es gibt Situationen, in denen ein Christ „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen [muss] als den Menschen" (Apostelgeschichte 5:29). Um dem Problem vorzubauen, haben Brüder, die Rechtsanwälte, Ärzte oder Wirtschaftsprüfer usw. sind, schriftliche Richtlinien festgelegt und die Brüder, die zu einer Konsultation zu ihnen gekommen sind, gebeten, diese durchzulesen, ehe sie ihnen ein Geheimnis anvertrauten. So wird im voraus klargelegt, dass der Bruder oder die Schwester, wenn es sich zeigen sollte, dass eine schwerwiegende Verfehlung vorliegt, ermuntert werden wird, zu den Ältesten der Versammlung zu gehen. Auch wird in den Richtlinien zu verstehen gegeben, dass der Beratende sich verpflichtet fühlen würde, selbst zu den Ältesten zu gehen, falls er oder sie nicht gehen würde.
DENUNZIEREN INNERHALB DER VERSAMMLUNG
WT 1984 15. 4. S. 28 3.
Mose — ein Aufruf zur heiligen Anbetung Jehovas
Jehova verlangt, daß wir gegen die Sünde kämpfen. Die Vergebung von Sünden erfordert nicht nur ein Sühnopfer, sondern auch, daß man die Sünden bekennt, sie bereut und soweit wie möglich versucht, den Schaden wiedergutzumachen. Und wenn wir von einem anderen Glied der Versammlung wissen, daß es eine schwere Sünde begangen hat, sie aber nicht bekennen will, sollten wir die Angelegenheit den ernannten Ältesten zur Kenntnis bringen. (Vergleiche 3. Mose 4:2; 5:1, 5, 6.) Bestimmte Sünden werden selbstverständlich nicht vergeben (3. Mose 20:2, 10; Hebräer 6:4-6; 10:26-29).
MELDEPFLICHT
WT 1999 15. 10. S. 19
Vielleicht kannst du deinen Bruder gewinnen
Unter dem mosaischen Gesetz reichte bei bestimmten Sünden die Vergebung der Person, gegen die man sich vergangen hatte, nicht aus. Gotteslästerung, Abtrünnigkeit, Götzendienst und die geschlechtlichen Sünden Hurerei, Ehebruch und Homosexualität waren meldepflichtig, und Älteste (oder Priester) mußten sich damit befassen. Das trifft auch auf die Christenversammlung zu (3. Mose 5:1; 20:10-13; 4. Mose 5:30; 35:12; 5. Mose 17:9; 19:16-19; Sprüche 29:24).
KEINE AUSSAGEVERWEIGERUNGSRECHTE ALS ZEUGE
WT 1972 1. 11. S. 657
Mit den von Gott ernannten Männern eng zusammenarbeiten
Geht dieser Bibeltext nur die Aufseher oder Ältesten an? Nein, denn jeder, der sieht, daß einer seiner Mitchristen einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, ist verpflichtet, zu versuchen, diesen im Geiste der Milde wieder zurechtzubringen. Wir würden dadurch sogar Liebe bekunden. Wenn es sich um eine schwere Sünde handelt, wäre es angebracht, wir würden dem Betreffenden sagen, daß er unverzüglich die verantwortlichen Aufseher der Versammlung davon unterrichten sollte, andernfalls würden wir uns aufgrund unserer Loyalität gegenüber der Organisation Jehovas verpflichtet fühlen, das Rechtskomitee der Versammlung davon in Kenntnis zu setzen. (1. Kor. 5:9-13; Ps. 31:23) Wer Gerechtigkeit liebt und Gott wirklich loyal ergeben ist, wird sich nicht scheuen, eine grobe Sünde aufzudecken, die innerhalb der Versammlung begangen wurde; er wird auch offen die Wahrheit darüber aussagen, wenn er darum gebeten wird. — 3. Mose 5:1; Eph. 4:24; Luk. 1:74, 75.
WT 1970 15. 9. S. 566
Eine glückliche, blühende Nation unter Gottes Gesetz
Ein Zeuge war verpflichtet auszusagen, was er wußte. (3. Mose 5:1)
ERWACHET 1976 22. 2. S. 26
Die Heiligkeit des Lebens
Wenn jemand etwas wußte, was als Beweis dienen konnte, war er zur Aussage verpflichtet. Andernfalls wäre er öffentlich verflucht worden (3. Mose 5:1)
Das Leben hat doch einen Sinn Kap. 13 S. 150-151
Ein Vorbild der künftigen Dinge
Im Interesse des Rechts und der Barmherzigkeit wurde von einem Zeugen in einem Gerichtsfall verlangt, über alles auszusagen, was er über den Fall wußte. Wenn er dies nicht tat, mußte er damit rechnen, von den Richtern öffentlich verflucht zu werden. Ein solcher Fluch wurde dann von Gott erfüllt (3. Mose 5:1)
ZUGESICHERTE STRAFFREIHEIT BEI VERLEUMDUNG
WT 1997 15. 8. S. 28
Warum sollte man Unrecht berichten?
Angenommen, die Person weist die Beschuldigung zurück und wir sind der einzige Belastungszeuge. Müßten wir nun mit einer Gegenklage wegen Verleumdung rechnen? Nicht wenn wir mit keinem Uneingeweihten über die Angelegenheit gesprochen haben. Es ist nicht verleumderisch, diejenigen, die die Befugnis und die Verantwortung haben, zu beaufsichtigen und Dinge richtigzustellen, über etwas zu unterrichten, was die Versammlung betrifft. Das ist sogar im Einklang mit unserem Wunsch, stets das zu tun, was richtig und loyal ist. (Vergleiche Lukas 1:74, 75.)
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Glaubt nicht dem Gefährten, verlaßt euch nicht auf den
Vertrauten! Vor der, die an deinem Busen liegt, hüte die Pforten deines Mundes!
Micha 7:5, Revidierte Elberfelder Bibel.
Wenn die Gesellschaft mir sagen würde, dieses Buch sei nicht
grün, sondern schwarz, dann würde ich sagen: „Also, ich hätte glatt schwören
können, es sei grün; aber wenn die Gesellschaft sagt, es ist schwarz, dann ist
es schwarz!"
Bart Thomson, Bezirksaufseher
Zeugen fühlen sich verpflichtet, über Mitzeugen, die vielleicht von den Richtlinien und Lehren der Organisation abweichen, Bericht zu erstatten.
In einem Artikel mit der Überschrift „‚Eine Zeit zum Reden'
Wann?" erklärt der Wachtturm vom 1.September 1987 den offiziellen Standpunkt,
nach dem ein Zeuge selbst dann verpflichtet ist, Vergehen eines anderen
Mitglieds gegen die Regeln der Organisation, die „zum Gemeinschaftsentzug
führen", aufzudecken, wenn er damit bestehende Normen, selbst einen Eid oder die
Vertraulichkeit verletzt wie im Falle eines Arztes, einer Krankenschwester,
eines Rechtsanwaltes oder jemandes anderen, der in vertrauliche Aufzeichnungen
oder Mitteilungen eingeweiht ist.
Dem Übertreter ist der Rat zu geben, das Vergehen den Ältesten zu beichten.
Tut er das nicht, dann, so heißt es, fordere die Loyalität gegenüber Gott von
dem Zeugen, der von dem Vergehen weiß, dass er die Sache den Ältesten berichtet.
Nur auf einem Gebiet wird die Vertraulichkeit als sakrosankt angesehen: wenn es
die eigenen Angelegenheiten der Organisation und die Rechtskomiteesitzungen von
Ältesten betrifft.
Übrigens kommt es nicht selten vor, dass die Frauen von Ältesten von den
besprochenen Fällen Kenntnis erhalten.
So unglaublich es klingen mag:
Weniger als vier Jahre, nachdem diese Richtlinie festgelegt worden war,
veröffentlichte die Zeitschrift Erwachet! vom 8.März 1991 (Seite 7) eine
Aufstellung der „Rechte des Patienten", darunter auch das folgende:
6. Vertraulichkeit hinsichtlich aller Mitteilungen und Unterlagen in Verbindung
mit einer Behandlung.
Wie wir gesehen haben, heben die Richtlinien der Organisation dieses Recht auf,
wenn es mit der Vorschrift in Konflikt gerät, jeder Zeuge, der vom Vergehen
eines anderen gegen die Regeln wisse, müsse dies, auch als Arzt oder
Krankenschwester, aufdecken.
Ein Artikel von Dr. Gerald L. Bullock aus Plano in Texas, der in der Zeitschrift
Medical Economics vom 19.August 1985 veröffentlicht wurde, macht deutlich, dass
sich Zeugen tatsächlich gezwungen sehen, trotz der ernsten Folgen als
Informanten gegenüber Ältesten aufzutreten Folgen nicht gerade für sie selbst,
sondern für andere.
Dr. Bullock berichtet, er habe eine junge Zeugin eingestellt, die seit Jahren
eine Patientin und mit seiner Familie befreundet war.
Er bezeichnet „Toni" (das ist nicht ihr wirklicher, sondern ein Deckname) als
gute und gutgelaunte Mitarbeiterin.
Alles war in Ordnung, bis eine andere Zeugin (die er „Linda" nennt und die
„Toni" bekannt war) in seine Praxis kam.
Sie behauptete, sie sei nach einem Barbesuch in Houston, Texas, von mehreren
Männern vergewaltigt worden und habe sich eine Gonorrhöe zugezogen.
Sie war schon bei einem anderen Arzt gewesen und wollte nun einen weiteren
Abstrich machen lassen, um zu sehen, ob die Krankheit weg sei.
Er empfand es als unangebracht, ihre Behauptung, sie sei vergewaltigt worden, in
Zweifel zu ziehen, und nahm nur den Abstrich vor, der ergab, dass sie keine
Infektion mehr hatte.
Eine Woche danach rief ihn Linda an und teilte ihm verärgert mit, man habe ihr
die Gemeinschaft entzogen und sie werde jetzt von der eigenen Familie gemieden.
Sie drohte ihm einen Prozess an und sagte, sie sei sicher, dass Toni die
Information aus Dr. Bullocks Praxisaufzeichnungen entnommen und den Ältesten
hinterbracht habe.
Dr. Bullock stellt fest:
Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
Ich konnte nicht glauben, dass Toni über eine Patientin Geschwätz verbreitete.
Ich hatte lang und breit mit ihr über die Schweigepflicht gesprochen, ehe ich
sie einstellte.
Und in meinen Arbeitsverträgen steht, dass die Strafe für das Verletzen der
Schweigepflicht die fristlose Kündigung ist.
Als ich Toni zur Rede stellte, war ich noch fassungsloser, als sie offen zugab,
tatsächlich die Geschichte weiter getragen zu haben.
Sie erklärte, in ihrer Glaubensgemeinschaft werde von jedem Mitglied erwartet,
dass es den Kirchenältesten jedes andere Mitglied melde, das ihre Lehren und
Zuchtmaßnahmen missachte.
Als sie in Lindas Karteikarte wegen der Abrechnung und der Versicherungsdaten
nachgesehen und dabei gelesen habe, was Linda mir erzählt hatte, habe sie einige
Zeit gebraucht, um zu entscheiden, wem gegenüber sie in erster Linie loyal zu
sein habe.
Schließlich habe sie die Geschichte den Ältesten hinterbracht.
Man sollte festhalten, dass sie bei ihren Überlegungen, wem gegenüber sie sich
loyal zu verhalten habe, nicht etwa auf den Gedanken kam, sie habe gegenüber
ihrem Arbeitgeber und Bekannten die Verpflichtung, ihn davon in Kenntnis zu
setzen, was sie mit den Daten aus seinen Praxisaufzeichnungen zu tun
beabsichtigte.
Aufgrund ihrer Schulung als Zeugin sah sie das wohl nicht als wesentlich in
Bezug auf Loyalität an.
Dr. Bullock fährt fort:
Schließlich und endlich hatte es sich nicht um gedankenloses Geschwätz
gehandelt.
Damit wäre ich allerdings leichter fertig geworden als mit der Tatsache, dass
eine Angestellte und Bekannte, der ich vertraut hatte, so etwas in voller
Abwägung des Schadens für eine Patientin von uns und für mich getan hatte.
Und doch empfand ich Lindas Geschichte der öffentlichen Denunziation als beinahe
unglaublich.
Alle Zeugen, die ich kannte, schienen so liebenswürdig zu sein.
Ich konnte nicht glauben, dass ihre Religion ein solches Weitererzählen von
Dingen und eine derartig rücksichtslose Vergeltung für Abtrünnige verlangte.
Ich rief einen leitenden Ältesten der Kirche an, der seit dem Besuch der High
School ein Freund war.
Er bestätigte mir das alles.
Er erklärte mir, die Kirchenältesten hätten erst gar nicht versucht, den
Wahrheitsgehalt von Lindas Vergewaltigungsgeschichte abzuwägen. Sie war, so wie
sie es sahen, irgendwohin gegangen, wo sie nicht hätte hingehen dürfen; sie habe
etwas getan, was sie nicht hätte tun dürfen.
Und sie habe sich eine Krankheit zugezogen, die sie sich nicht hätte zuziehen
dürfen.
Dafür hätte sie als Strafe einen „Gemeinschaftsentzug" zu tragen und werde nur
wieder aufgenommen, wenn sie die Ältesten von ihrer aufrichtigen Reue überzeugen
könne.
Die Kirche habe sogar angeordnet, sie müsse die gemeinsame Wohnung der Familie
verlassen, bis sie den Anforderungen für eine Absolution entspreche.
Zu Beginn des Anrufs war ich nur ärgerlich.
Doch jetzt, als der Älteste seine Ausführung beendet hatte, war ich richtig
wütend.
Ich fragte ihn, ob er sich klarmache, was seine Religionsgemeinschaft mir, einem
schuldlosen Unbeteiligten, angetan habe.
Er sagte, es täte ihm leid, aber wie Toni glaube er, die Lehren seiner Kirche
hätten Vorrang vor allen anderen Überlegungen.
Wie Toni fühlten sich er und die anderen Ältesten anscheinend in keiner Weise
moralisch verpflichtet, den Arzt darüber zu informieren, dass sie vertrauliche
Daten von seiner Angestellten erhalten hatten oder welchen Gebrauch sie von
solchen gesetzlich geschützten Daten machen wollten.
Ihre Schulung als Zeugen ließ sie einfach nicht in solchen Kategorien denken.
Auf den Rat seines Rechtsanwaltes hin hielt es Dr. Bullock für unumgänglich,
Toni zu entlassen.
Er machte ihr nicht nur klar, warum das geschehen müsse, er ließ auch ganz
bewusst nicht zu, dass an ihrer Handlungsweise die Freundschaft zerbrach.
Er entschuldigte sich bei Linda und erklärte ihr, was passiert war.
Sie versprach ihm, ihn nicht zu verklagen, da sie erkannte, dass ihn persönlich
keine Schuld traf.
Dr. Bullock praktiziert inzwischen in einer anderen Stadt, aber er sagt, er sei
immer noch ein wenig „kopfscheu."
Er schreibt, „unsere ganzen teuren Berufshaftpflichtversicherungen gegen
ärztliche Kunstfehler sind keinen roten Heller wert, wenn ein Patient, der auf
diese Weise zum Opfer gemacht wird, vor Gericht geht und gewinnt", weil ein
Bruch der ärztlichen Schweigepflicht nicht von ihnen abgedeckt werde.
Er hat nun eine Unternehmer-Police, die eine hohe Personalhaftpflicht für seine
Angestellten einschließt.
Allen neuen Angestellten wird die Geschichte von „Toni" und „Linda" erzählt, und
wenn sie nicht zusichern können, dass ihre Glaubensansichten sie nicht dazu
verpflichten, die ärztliche Schweigepflicht zu brechen, stellt er sie nicht ein.
Nur so kann er sichergehen das das Opfer das sich sicherlich wehren wird nicht
an jemanden kommt der seiner Verteidigung gehör schenkt.
Im Jahre 1986 fing die Organisation an, starken Druck auf
einen Bruder X in Athen auszuüben.
Bruder X, ein Architekt und ehemaliger Sonderpionier, hatte sich an den
Entwürfen für eine Anzahl von Gebäuden des Wachtturm-Zweigbüros beteiligt.
Als aktiver Zeuge, langjähriger Ältester und sehr kompetenter Erforscher der
Bibel war er im ganzen Land bekannt und geachtet.
Dass er bestimmte Ansichten und Lehren der Organisation nicht mehr mit seinem
Gewissen vereinbaren konnte, setzte ihn jedoch wachsendem Druck und Kritik aus.
Überzeugt, dass man ihn für einen Ausschluss im Visier hatte, unternahm er mit
seiner Frau eine Reise in die Vereinigten Staaten.
Er kannte mehrere Glieder der leitenden Körperschaft persönlich und hoffte, wie
er sagte, wenigstens mit einigen von ihnen reden zu können, um so
herauszubekommen, ob sie die Notwendigkeit von Änderungen erkannten, um die
ständigen Ungerechtigkeiten zu vermeiden nicht bloß in seinem Fall, sondern ganz
allgemein.
Er sagte, er habe Zweifel an einem Erfolg, aber er meine, er sei verpflichtet,
es wenigstens zu versuchen.
Er konnte mit Lyman Swingle sprechen, der der leitenden Körperschaft angehörte
(beide Ehepaare gingen in ein Restaurant), doch als er seine Sorgen ansprach
über die Forderung der Organisation, man müsse alle ihre Lehren vollständig
glauben, sowie über die Verurteilung jeder offenen Diskussion unter den
Mitgliedern, war Swingles einzige Reaktion die, inständig zu bitten:
„Bruder X, verlaß Jehova nicht!"
Nachdem seine Frau H .... dies mehrmals im Verlauf des Gesprächs gehört hatte,
ergriff sie das Wort und sagte:
„Aber Bruder Swingle, genau darum geht es doch!
Wir wollen Jehova nicht verlassen.
Wir möchten zeigen, dass wir die Loyalität gegenüber Jehova, Jesus Christus und
Jehovas Wort über die Loyalität gegenüber Menschen oder menschlichen
Organisationen stellen.
Das ist der eigentliche Grund für unsere Sorgen."
Dennoch erhielten sie auf ihre Fragen keine Antwort, vielleicht weil Swingle
selbst wusste, dass es auf sie aus der Sicht der Organisation keine Antwort gab.
X ... sprach auch mit Ted Jaracz, der ebenfalls zur leitenden Körperschaft
gehörte, darüber, dass man ohne Grundlage auf der Jahreszahl 1914 beharrte.
Jaracz erwiderte darauf nur mit einem Lächeln:
„X ..., Daten sind nicht wichtig.
Wichtig ist, daß die gute Botschaft gepredigt wird."
X ... bemerkte, gleich die erste Wachtturm-Ausgabe nach seiner Rückkehr nach
Griechenland habe einen Artikel enthalten, der betonte, wie entscheidend das
Jahr 1914 sei!
Direkt nach seiner Rückkehr wurde X ... in Abwesenheit ausgeschlossen, ohne dass
er bei der Verhandlung zugegen war.
Jesus verurteilte nachdrücklich die Rigidität als Unrecht, die
man typischerweise dort findet, wo man meint, Gott durch Beharren auf Gesetzen
dienen zu müssen.
Er zeigte, dass das Gesetz dem Menschen dienen und keine ermüdende Last
darstellen sollte.
Es sollte ihn nicht daran hindern, Mitgefühl zu zeigen.
Zu Personen, die Anklagen vorbrachten, sagte er, „der Sabbat [sei] um der
Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen."
Markus 2:27, Zürcher Bibel
Er erinnerte Menschen, die sich buchstabengetreu an religiöse
Gesetze halten wollten, daran, wie David die Stiftshütte betrat und dort Laibe
der heiligen „Schaubrote" als Speise für seine Männer erhielt; Brote, „die zu
essen ihm und seinen Begleitern nicht erlaubt war, sondern nur den Priestern."
1.Samuel 21:1-6; Matthäus 12:1-4, Herder.
Weder bezeichnete er David wegen seiner Handlungsweise als
jemanden, der ‚unter Gottes Verfluchung komme', noch sagte er, der Priester sei
bei dieser Gelegenheit nachlässig gegenüber einem „Eid" gewesen und habe nicht
für die Reinheit der Versammlung gesorgt, weil er David nicht angeklagt habe.
Entsprechend lobte er auch nicht die Handlungsweise des Edomiters Doeg, der die
Sache Saul, dem Haupt der Nation, denn auch prompt meldete, was dazu führte,
dass über 85 Priester zum Tode verurteilt und die Menschen in ihrer Stadt
niedergemetzelt wurden.
1.Samuel 21:7; 22:9-19.
Stattdessen benutzte Jesus den Bericht als Grundlage, um zu
den Ältesten zu sagen:
„Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt:
‚Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer', dann hättet ihr nicht Unschuldige
verurteilt."
Matthäus 12:7, NJB.
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der zweiundzwanzigste Tag.
Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 02:33:43:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa stammte aus einer großen Familie mit neun Kindern.
Die Familien waren groß.
Opa sprach gern über seinen Vater und seine Mutter und das Familienleben, das er
genoss, und so drängten wir ihn, uns einige dieser Veränderungen zu erzählen.
Bedächtig fing er an.
„Damals gab es ein Familienleben.
Die Glieder der Familie unterhielten sich miteinander.
Es gab weder Radio noch Fernsehen, um sie abzulenken oder ihnen die Möglichkeit
einer Unterhaltung zu rauben.
Das Wohnzimmer ist heute zu einem Filmtheater geworden, in dem die Familie ruhig
im Halbdunkel sitzt und auf den flimmernden Bildschirm starrt.
Wenn jemand ein Gespräch anfängt, wird dieses sogleich von interessierten
Zuschauern mit einem Pst! erstickt.
Wir waren neun Kinder, und wir sprachen alle gern.
Das war ein Plappern, Schwatzen und Schnattern!
Vater sagte oft:
,Kinder! Bitte nicht mehr als sieben auf einmal!'
Das Familienleben dieser Art verschwand nach dem Ersten Weltkrieg.
Es mag wohl in einigen Teilen der Erde noch vorhanden sein, aber man findet es
nur noch selten.
In westlichen Ländern gibt es so gut wie kein Familienleben."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume
und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele
Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden
durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf
eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Wachtturm 15.06.1996 S. 21, Abs. 14+15:
„Das Murren und Klagen kann bei ihnen sogar so weit gehen, daß sie Veröffentlichungen des „treuen Sklaven" kritisieren. Doch was wäre, wenn wir eine negative Einstellung entwickeln würden, die in kritischen Diskussionen im engsten Freundeskreis zum Ausdruck käme?"
„Gebt acht auf Euch selbst und auf die ganze Herde",
Seite 94 und 95:
„Abfall oder Abtrünnigkeit schließt Handlungen ein, die
gegen die Ordnung gerichtet sind, die Jehova seinem Volk gegeben hat. Personen,
die vorsätzlich Lehren verbreiten (hartnäckig daran festhalten oder darüber
reden), welche in Widerspruch zu der biblischen Wahrheit stehen, die Jehovas
Zeugen lehren, sind Abtrünnige. Das Verursachen von Spaltungen und das Fördern
von Sekten. Damit ist eine vorsätzliche Handlung gemeint, durch die...
das Vertrauen der Brüder in die Einrichtung Jehovas untergraben wird."
Wachtturm 1.August 1956 Seite 473:
GEHORSAM GEGENÜBER THEOKRATISCHER VERTRETUNG
Neuherzukommende müssen es lernen, mit den Grundsätzen und
Richtlinien der Neuen-Welt-Gesellschaft überein zustimmen und in Harmonie mit
ihnen zu handeln, damit alles reibungslos vor sich gehe, zum Wohl und Segen
aller, die sich in der Organisation befinden und zum Ruhme Gottes, des Vaters.
Bisweilen fällt es einigen unserer neuen Gefährten ziemlich schwer, diesen
Wechsel vorzunehmen.
Sie sind geneigt, ein wenig rebellisch oder unlenksam zu sein.
Um aber wirklich zu einem Teil der Neuen-Welt-Gesellschaft zu werden, ist es
unbedingt nötig dass der richtige Respekt vor der theokratischen Einrichtung und
Ordnung geoffenbart werde.
Eine demütige, gehorsame Geistesverfassung ist erforderlich.
Wir dürfen nicht zulassen, dass die Einstellung und die Neigungen der alten Welt
unser Denken und Tun beeinflussen, wenn wir einmal in die Neue-Welt-Organisation
hineingekommen sind.
Wir haben die alte Welt hinter uns gelassen — warum sie also nicht für alle Zeit
zurücklassen?
Warum ihre Taktiken und Methoden in die Einrichtung der neuen Welt
hineinzuschleppen suchen?
Ihre Taktiken haben der alten Welt nicht genutzt.
Werden sie denn für die neue von irgendwelchem Werte sein?
Nur indem wir uns gewissenhaft anstrengen, unseren Sinn umzugestalten, nur indem
wir uns weigern, uns nach diesem System der Dinge formen zu lassen, werden wir
fähig sein, den guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes für uns zu
prüfen. — Rom. 12:2, NW.
Da dem „treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut
worden sind, lasst uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die
Sache so ansehen, daß, was immer der ,treue Sklave' tut, zu unserem Guten
gereicht.
Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk
Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas.
Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott.
Die richtige Geisteshaltung gegenüber der Leitung des Sklaven gehört mit zu den
Dingen, durch die wir mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten.
Die aufkommende Generation hat die Neigung, die Individualität — das „freie
Denken", wie sie es nennt — zu preisen.
Der „Freidenker" äußert ein persönliches Verlangen nach Unabhängigkeit.
Er widersteht dem „Gebundensein" an irgendeine feste Regel oder Vorschrift.
Er möchte die Dinge auf seine eigene Art tun, die ihm stets besser zu sein
scheint.
Die Unterwerfung unter die theokratische Autorität oder Vertretung fällt ihm
schwer.
Er fühlt sich eingeengt und durch Anweisungen nach allen Seiten hin
eingeschränkt.
Alle, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, sind nach seiner Meinung außer
ihm aus dem Schritt gekommen.
Er scheint immer einen besseren Weg zu kennen, wie die Dinge getan werden
sollten.
Er ist in seinem Handeln durch Stolz und Einbildung aufgeblasen.
Wenn er nicht sorgfältig darauf bedacht ist, seinen Eigensinn, seinen Dünkel zu
korrigieren, wird ihn seih Stolz zu einem schimpflichen Sturze führen.
Es ist besser, immer den schriftgemäßen Weg, die theokratische Anordnung
anzuerkennen, durch die wir zur Wahrheit geführt wurden, und sich ihr
anzupassen, als ihrer Leitung zu widerstehen, einfach nur weil man bisweilen
nicht verstehen mag, warum gewisse Dinge gerade so getan werden, wie es
geschieht.
„Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen
Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine
Pfade.
Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jehova und weiche vom Bösen.
"Hochmut kommt vor dem Verderben, und hoffärtiger Sinn vor dem Fäll.
Besser demütig sein mit Gebeugten, als Beute teilen mit Stolzen." (ZB)
Mögen diese Worte genügen. — Spr. 3:5-7; 16:18, 19.
Gehorsam gegenüber der theokratischen Vertretung und Achtung davor ist in
Jehovas Organisation ein Erfordernis.
„Mögen die Älteren, die in rechter Weise den Vorsitz führen, doppelter Ehre
würdig geachtet werden, besonders jene, die hart arbeiten bezüglich Rede und
Lehre." (1.Tim. 5:17, NW) Jehova ist für die Organisation seiner Geschöpfe
verantwortlich.
Er überträgt ihnen Macht und Autorität und gibt Anweisung, welche Ehre ihnen
gezollt werden sollte.
„Nun aber hat Gott die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es
ihm gefiel.'' Die irdischen Aufseher vertreten Jehova in ihrem Gebiet, gleichwie
es himmlische tun.
„Seid einander Untertan in der Furcht vor Christus.
Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn ... In der Tat, wie die
Versammlung dem Christus Untertan ist, so laßt es auch die Frauen in jeder
Beziehung, ihren Männern gegenüber sein . . .
Die Frau sollte vor ihrem Manne tiefen Respekt haben." ;
Dies zeigt die Notwendigkeit, daß innerhalb der christlichen Versammlung Ordnung
herrsche und Respekt vor jemandem, dem Autorität übertragen worden ist. — 1.
Kor. 12:18; Eph. 5:21-33, NW.
Der Wachtturm", 1957, Seite 498
„Es ist höchst wichtig, daß wir diese Tatsache verstehen und den Anweisungen des ,Sklaven' so folgen, wie wir der Stimme Gottes folgen würden, weil es Gottes Vorkehrung ist..."
„Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", 1960, Seite 148
„daß ,DIE GESELLSCHAFT' der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist..."
Der Wachtturm", 01. November 1954, Seite 669
„Indem wir Gott ehren und ihm dadurch die höchste Achtung erweisen, daß wir seine von ihm gebilligte Organisation hingebungsvoll anerkennen..."
Der Wachtturm", 01. August 1956, Seite 474
„Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott..."
Wachtturm 1. April 1986,
„Fragen von Lesern":
Warum haben Jehovas Zeugen einige Personen, die sich immer
noch zum Glauben an Gott, die Bibel und Jesus Christus bekennen, wegen
Abtrünnigkeit ausgeschlossen?
Die Antwort:
Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die
Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener
biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten.
WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:
Der Selbstzensur unserer Gedanken kommt große Bedeutung zu.
WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:
Aber oft führen derartige Gedanken zu schlechten Handlungen. Statt in Gedanken bei solchen Dingen zu verweilen, sollten wir Selbstbeherrschung, eine Frucht des heiligen Geistes, üben und über die Dinge nachsinnen, die in Philipper 4:8 aufgeführt werden (Galater 5:22, 23).
WT 1978 1. 1. S. 30-31
'Ergrimme nicht gegen Jehova'
Angesichts dieser Gefahr gibt die Bibel den Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens" (Spr. 4:23). Wenn wir besonnen bleiben und unseren Weg nicht durch unvernünftiges Handeln oder törichtes Denken verdrehen, werden wir unser Gleichgewicht bewahren können (1. Petr. 1:13).
WT 1994 1. 2. S. 27-29
Wahrst du die Würde derer, denen du Rat erteilst?
In der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen
verkündeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es: „Alle Menschen
sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und
Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen."
Angesichts der Angriffe auf die Menschenwürde wird sie mit gutem Grund in der
Charta der Vereinten Nationen und in der Präambel zur Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte besonders hervorgehoben. Darin wird der Glaube „an die
grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person"
bekräftigt.
Hat man jemals deine Würde verletzt? Hat man dich, als du Rat erhieltst, so
behandelt, daß du dich überaus schuldig fühltest, beschämt warst, dir
bloßgestellt oder erniedrigt vorkamst? „Ich konnte keine Spur von aufrichtigem
Interesse, Mitgefühl oder Würde entdecken. Man gab mir das Gefühl, ich sei
nichts wert", berichtet André und fügt hinzu: „Daraufhin fühlte ich mich
frustriert, ich bekam Angst und war sehr niedergeschlagen." Laura sagt: „Von
jemand Rat anzunehmen, bei dem man das Gefühl hat, er sei gar nicht aufrichtig
an einem interessiert, ist schwierig."
Aus diesem Grund werden christliche Aufseher ermahnt, die Herde Gottes mit
Achtung und Ehrerbietung zu behandeln (1. Petrus 5:2, 3).
Vergiß nicht, daß auch du Fehler machst. „Alle straucheln oft", bemerkte Jakobus
(Jakobus 3:2). Behältst du das im Sinn, wird es dir besser gelingen, deine
Bemerkungen zu mäßigen und deine Gefühle zu beherrschen, wenn es erforderlich
ist, mit anderen über ihre Unzulänglichkeiten zu reden. Berücksichtige ihre
Empfindlichkeit. So wirst du es vermeiden können, übertriebene Kritik zu üben
und die Aufmerksamkeit auf nebensächliche Fehler oder Mängel zu lenken. Jesus
hob dies hervor, als er sagte: „Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet
werdet; denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden;
und mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird man euch messen" (Matthäus 7:1, 2).
Ihr Ältesten, behaltet im Sinn, daß die überwältigende Mehrheit eurer
christlichen Brüder voraussichtlich Gründungsmitglieder einer neuen menschlichen
Gesellschaft auf der gereinigten Erde sein werden! Als derart wertvolle, ja
kostbare Individuen verdienen sie es, daß man ihnen Ehre zuteil werden läßt.
Denkt beim Ratgeben daran, daß sowohl Jehova als auch Jesus Rücksicht auf sie
nehmen, und tut auch in Zukunft euren Teil, damit eure Brüder trotz der Angriffe
Satans ihre Würde und ihr Selbstwertgefühl bewahren können (2. Petrus 3:13;
vergleiche 1. Petrus 3:7).
WT 1994 1. 7. S. 27
Freudige Unterwerfung unter Autorität
Sind Älteste dagegen nicht achtsam, können sie einigen Brüdern die Freude rauben. Sie könnten beispielsweise Vergleiche anstellen, und sei es nur dadurch, daß sie diejenigen, die den Stundendurchschnitt der Versammlung im Predigtdienst erreicht oder übertroffen haben, loben, wodurch sie aber praktisch diejenigen kritisieren, denen das nicht gelungen ist. Doch wie wird wohl jemand empfinden, dessen Zeiteinsatz womöglich aus einem triftigen Grund niedriger ausgefallen ist? Könnte das nicht dazu führen, daß der Betreffende unnötig Schuldgefühle hat und ihm die Freude geraubt wird?
WT 1986 1. 1. S. 30-31
Jehova — der „große" Gott
Wenn wir ihn als „Großen Unterweiser" voll anerkennen, werden wir die Unterweisungsmethoden, die die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven" Jehovas heute anwendet, weder in Zweifel ziehen noch kritisieren. Statt dessen werden wir die oft nötige Zucht, die uns durch die Unterweisung zuteil wird, annehmen und gleichzeitig versuchen, aus den von Gottes sichtbarer Organisation zur Verfügung gestellten vortrefflichen Hilfsmitteln zum Bibelstudium den größtmöglichen Nutzen zu ziehen (Matthäus 24:45-47).
Erwachet 22.Mai 1969 Seite 4
Freiwillige oder erzwungene „Gedankenkontrolle"
Den Christen gibt Gottes Wort den guten Rat, eine
freiwillige „Gedankenkontrolle" auszuüben: „Was irgend wahr, was irgend von
ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend
liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und
irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge betrachtet weiterhin." (Phil. 4:8)
Mit welch guten Dingen ist unser Geist dann beschäftigt!
Die freiwillige „Gedankenkontrolle" erfordert Wachsamkeit und Selbstzucht. Ganz
besonders erfordert sie, daß man seine Gefühle im Zaume hält. Hat dich jemand
geringschätzig behandelt oder dich durch Worte oder Taten verletzt? Dann brüte
nicht darüber nach, sondern übe eine freiwillige „Gedankenkontrolle" aus, indem
du dich zwingst, über etwas anderes nachzudenken. Vielleicht gerätst du in eine
große Versuchung? Dann übe eine freiwillige „Gedankenkontrolle" aus, und
verbanne alle Gedanken daran, bevor du ein übermächtiges Verlangen entwickelst,
das dich veranlaßt zu sündigen. — Matth. 26:41; Jak. 1:14, 15.
Es ist weise, eine freiwillige „Gedankenkontrolle" auszuüben. Du wirst dadurch
nicht nur zufriedener und glücklicher, sondern es gereicht auch den Menschen zum
Nutzen, mit denen du Umgang pflegst. Vor allem aber trägt es dir die Gutheißung
des Schöpfers ein. — Spr. 27:11; Mal. 3:16.
WT 2000 15. 2. S. 29
Kyrillos Lukaris — Ein Mann, dem die Bibel lieb und teuer war
Wieder einmal hatten die herrschenden Geistlichen Bemühungen unterdrückt, dem Volk Gottes Wort näherzubringen. Sie brachten mit aller Gewalt eine Stimme zum Schweigen, die auf verschiedene Irrtümer ihrer unbiblischen Glaubensansichten aufmerksam gemacht hatte. Sie gehörten zu den schlimmsten Feinden der Religionsfreiheit und der Wahrheit. Leider tritt eine solche Haltung noch heute in verschiedenen Formen zutage. Dies ist ein ernüchterndes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Geistliche Intrigen spinnen, die die Gedankenfreiheit und die freie Meinungsäußerung behindern.
Erwachet 1994 8. 6. S. 21
Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?
Die Bibel ermuntert dazu, den Verstand voll einzusetzen,
allerdings nicht ungezügelt. Die Verantwortung dafür, daß das Denken im Einklang
mit dem Denken Jehovas bleibt, liegt jedoch bei jedem einzelnen Christen, nicht
bei der Versammlung. Als zahlreiche Epheser in aller Öffentlichkeit ihre
spiritistischen Praktiken aufgaben und Christen wurden, übernahm es nicht
Paulus, ihre Bücher zu verbrennen, sondern „viele von denen, die Zauberei
getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher herbei und verbrannten sie vor
aller Augen" (Apostelgeschichte 19:19, EÜ). Warum hielten diese Christen es für
nötig, ihre eigenen Bücher zu verbrennen?
Die erste Verteidigungslinie
Betrachten wir einmal folgende Veranschaulichung. Eine erfolgreiche Verteidigung
im Krieg besteht oftmals aus mehreren Verteidigungslinien. Kein guter General
würde irgendeine dieser Linien für unbedeutend halten und sie ohne Kampf
aufgeben. Im Kampf eines Christen gegen die Sünde gibt es ebenfalls mehrere
Verteidigungslinien.
In Jakobus 1:14, 15 heißt es: „Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen
Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist,
gebiert sie Sünde." Eine falsche Begierde gedanklich zu nähren ist der erste
Schritt in Richtung Sünde. Somit besteht die erste Verteidigungslinie darin, die
Begierde nicht zu nähren — seine Gedanken zu kontrollieren.
Wegen dieser Verbindung zwischen Gedanken und Handlungsweise sagt die Bibel
warnend: „Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet, nicht auf die Dinge
auf der Erde" (Kolosser 3:2). Wenn Christen es ablehnen, sich gedanklich mit
Unmoral, Spiritismus oder Abtrünnigkeit zu beschäftigen, dann nicht, weil sie
fürchten, die biblischen Wahrheiten könnten dabei den kürzeren ziehen, sondern,
weil sie alles vermeiden möchten, was sie zu einer sündigen Handlung bewegen
könnte.
'Alle Dinge sind bloßgelegt'
Liebe zu Jehova und Achtung vor seiner Fähigkeit, unsere Gedanken zu kennen, ist
ein weiterer wichtiger Grund, warum man sein Denken kontrollieren sollte.
Stellen wir uns vor, ein teurer Freund oder naher Verwandter würde auf Schmutz
oder Staub außerordentlich sensibel reagieren. Würden wir ihn dann nicht mehr zu
uns einladen, weil wir keine zusätzliche Arbeit haben wollten? Würden wir uns
nicht aus Liebe zu ihm besonders anstrengen, alles sauberzuhalten? Jehovas
Sensibilität für unsere geheimsten Gedanken wird in Psalm 44:21 beschrieben: „Er
weiß um die Geheimnisse des Herzens." Gemäß den Worten des Paulus sind wir für
diese Gedanken rechenschaftspflichtig. „Es gibt keine Schöpfung, die vor seinen
Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den
Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben" (Hebräer 4:13; Psalm 10:4;
Sprüche 6:16, 18).
Hiob anerkannte, daß der Mensch Gott gegenüber für seine Gedanken verantwortlich
ist. „Hiob . . . opferte Brandschlachtopfer . . .; denn Hiob sprach: ‚Vielleicht
haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht' " (Hiob
1:5). Wenn man bewußt eine verkehrte Handlung in Erwägung zieht, könnte Jehova
das bereits als eine Sünde betrachten. (Vergleiche 2. Mose 20:17.)
Wahre Gedankenfreiheit
Die Bibel ermuntert alle Christen, sich zum Ziel zu setzen, 'jeden Gedanken
gefangenzunehmen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen' (2. Korinther 10:5).
Dieses Ziel erreicht man nicht durch Verbote von religiösen Führern, sondern
dadurch, daß man Selbstbeherrschung übt und Jehova sowie seine Grundsätze liebt
und versteht. Mit dem Erreichen dieses Ziels erlangen wir wahre
Gedankenfreiheit, die lediglich von gottgefälligen Maßstäben begrenzt wird und
uns das gute Gefühl vermittelt, Jehova sogar durch unsere Gedanken Freude zu
bereiten.
Erwachet 1995 8. 4. S. 30
Leserbriefe
Gedankenfreiheit Bisher ließ ich meine Gedanken häufig
einfach schweifen und bei unangebrachten Dingen verweilen. Daher war ich über
die Aussagen in dem Artikel „Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?" [8. Juni
1994] ziemlich erstaunt. Mir war nicht bewußt, daß es in den Augen Jehovas eine
Sünde ist, wenn man sich in Gedanken absichtlich mit einer verkehrten Handlung
befaßt. Ich danke Jehova für den ehrlichen Rat, der mir helfen wird, meine
Gedanken wieder in die richtige Bahn zu lenken.
J. P., Philippinen
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Bua, was is' denn mit dir,
du bist so bleich,
bist' krank, magst' dich niederlegen?
Schau dein' Bruder an, der is immer g'sund,
und schaut aus wie das blühende Leben.
Also, was is' los, wo tut's dir weh,
mach den Mund auf, Bub, sprich!
„Papa, Papa, du schaust so streng,
Papa, ich trau' mich nicht."
Bua, was is' denn mit dir,
jetzt weinst auch noch,
komm her zu mir, schau mich an!
Du weißt, dein Bruder, der is' viel jünger als du,
aber benimmt sich schon wie ein Mann.
Was bedrückt dich denn, mir kannst' es doch sagen,
also Bub, warum weinst'?
„Papa, Papa, wirst böse sein,
wirst mir nie verzeihen."
Bua, was is' denn mit dir,
du zitterst ja,
du zitterst am ganzen Leib.
Dein Bruder, der hat nie a' Angst,
grad du bist so schrecklich feig.
Herrgott, jetzt reiß' dich z'amm', laß mich nicht böse werden
du weißt doch was dir dann droht!
„Papa, Papa, ich hab' so a' Angst,
Papa, ich wär' so gern tot"
Was versteckst' denn da hinten,
zeig die Hände her,
Bub, die sind ja blutverschmiert!
Hast' dich g'schnitten an der Sichel, draußen am Feld,
also ihm war' das nicht passiert!
Warum sind wir nur so g'straft mit dir,
kann mir das irgendwer sagen?
„Papa, geliebter Papa,
i' hab mein Bruder daschlagn."
Ludwig Hirsch
WT 1986 15. 3. S. 19
Gebt dem Teufel nicht Raum!
Abschließend möchten wir das ansprechen, was die
Gesellschaft in der Vergangenheit über Chronologie veröffentlicht hat. Einige
Gegner behaupten, Jehovas Zeugen seien falsche Propheten. Sie sagen, es seien
Daten festgelegt worden, aber nichts sei geschehen. Wiederum fragen wir, welches
Motiv die Kritiker haben. Fördern sie die Wachsamkeit auf seiten des Volkes
Gottes, oder versuchen sie nicht vielmehr, ihren Rückfall in eine schläfrige
Untätigkeit zu rechtfertigen? (1. Thessalonicher 5:4-9). Noch wichtiger ist die
Frage: Was würdest du tun, wenn du eine solche Kritik hörst? Wenn jemand
bezweifelt, daß wir in den „letzten Tagen" des gegenwärtigen Systems leben, oder
vielleicht die Vorstellung hegt, Gott sei so barmherzig, daß er sicherlich nicht
den Tod so vieler Millionen Menschen während der „großen Drangsal" herbeiführen
werde, dann hat er bereits sein Herz für eine solche Kritik empfänglich gemacht
(2. Timotheus 3:1; Matthäus 24:21).
Ja, Jehovas Volk mußte von Zeit zu Zeit seine Erwartungen revidieren. Wegen
unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas
Zeitplan vorgesehen ist. Aber wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine
zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen.
Außerdem sind wir dadurch, daß wir unser Verständnis etwas revidieren mußten,
nicht zu falschen Propheten geworden, noch ändert es etwas an der Tatsache, daß
wir in den „letzten Tagen" leben und bald die „große Drangsal" erleben, die den
Weg in ein irdisches Paradies ebnet. Wie töricht, die Ansicht zu vertreten,
Erwartungen, die einer gewissen Korrektur bedurften, würden die Gesamtaussage
der Wahrheit in Frage stellen! Die Beweise liegen auf der Hand, daß sich Jehova
seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung
innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der
sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes
6:68).
Was hat die Gesellschaft in der Vergangenheit über Chronologie veröffentlicht?
Einige Gegner behaupten, Jehovas Zeugen seien falsche
Propheten.
Der Wachtturm vom 15.März 1986 zitiert dazu Matthäus 7:15.
Vortreffliche und faule Frucht.
Die Frucht die hier in Verbindung mit Propheten angesprochen wird bezieht sich
zu allererst auf die Erfüllung der Prophezeiung.
Welche Früchte konnten wir bis jetzt von dem Prophetenbaum der Wachtturm Gesellschaft ernten?
Wenn wir auf die Frage eingehen „sind wir wahre oder falsche
Propheten?" müssen wir aufgrund der erbrachten Früchte unumwunden zugeben: wir
sind falscher Propheten.
Außer wir würden uns auf den Standpunkt stellen wir wären keine Propheten.
Dies brächte aber zwei Probleme mit sich:
Einerseits müssten wir dann langmütig mit den Zweiflern der 1914 Lehre umgehen.
Andererseits entspräche dies dann der Erfüllung von Sacharja
13:4-6:
„Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt [zuschanden, JB]
werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein
härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewißlich
sprechen:
,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von
meiner Jugend an erworben hat.'
Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen
Liebhaber."
…und nicht die Wunden die ihnen ihre eigenen Gefolgsleute zugefügt haben wenn sie sagen, es seien Daten festgelegt worden, aber nichts sei geschehen.
In dem Wachtturm vom 15.März 1986 fragt die Wachtturm
Gesellschaft „welches Motiv die Kritiker haben".
Welches Motiv hat die Wachtturm Gesellschaft?
Wer hat ein Vorteil davon dass Daten genannt werden?
Hat Gott ein Vorteil von unseren Lügen?
In dem Wachtturm Artikel wird mit keinem Wort davon gesprochen das ein
Chronologiekritiker positive Beweggründe haben könnte.
Demnach hat also auch die Wachtturm Gesellschaft keine positiven Beweggründe?
Fördert die Wachtturm Gesellschaft mit ihrem Festhalten an
ihren „Auslegungen der Nacht und Finsternis" die Wachsamkeit auf Seiten des
Volkes Gottes, oder verursachen sie nicht vielmehr, einen Rückfall in eine
schläfrige Untätigkeit? (1. Thessalonicher 5:4-9).
Wenn Sie nach den negativen Folgen der Zweifler fragt bleibt die Frage im Raum:
Welche Negativen Folgen hat das falsche Prophezeien?
Ich möchte hier auf den vor einigen Tagen zitierten Wachtturm
verweisen mit dem Inhalt „Ein Wolf! ein Wolf!"
Ist das zahllose nennen des „binnen Kurzen" in Verbindung mit 1914 nicht nur ein
Versuch, sondern die unweigerliche Folge dass man auf einen tatsächlich wahren
Warnruf „Ein Wolf!" mit schläfriger Untätigkeit reagieren würde?
Noch wichtiger ist die Frage: Warum tut die Wachtturm Gesellschaft nichts, wenn sie eine solche Kritik hört?
Ja, Jehovas Volk musste von Zeit zu Zeit seine Erwartungen
revidieren.
Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas
Zeitplan vorgesehen ist.
Ja, aber warum revidieren wir erst wen wir müssen und nicht
wenn wir können.
Und seid wann akzeptieren wir Eifer und Aufrichtigkeit allein ohne genauer
Erkenntnis?
Entschuldigt unser blinder Eifer das Ausschließen derjenigen die weitsichtiger – mit einem weit vortrefflicheren Eifer - Gott dienen wollen?
Aber wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine
zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen.
Haben aber wie kein anderer auf der Erde Gottes zuverlässige Verheißungen in
Misskredit gebracht.
In dem Wachtturm vom 15.März 1986 heißt es weiter: „Außerdem sind wir dadurch, dass wir unser Verständnis etwas revidieren mussten, nicht zu falschen Propheten geworden, noch ändert es etwas an der Tatsache, dass wir in den „letzten Tagen" leben und bald die „große Drangsal" erleben, die den Weg in ein irdisches Paradies ebnet."
(5. Mose 18:22) . . .wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.'
Den Wert unserer Lehrmeinung in welchen „letzten Tagen" wir leben und wie nah die Große Drangsal ist müssen wir daran messen lassen wie gravierend diese „etwas" ist.
Ein gern in Vorträgen verwendete Veranschaulichung ist das Glas Wasser mit einer tödlichen Spur Gift…
In dem Wachtturm vom 15.März 1986 heißt es weiter:
„Wie töricht, die Ansicht zu vertreten, Erwartungen, die einer gewissen
Korrektur bedurften, würden die Gesamtaussage der Wahrheit in Frage stellen!"
Töricht ist es seine eigenen Falschlehren auf die gleiche
Stufe der Gesamtaussage der Wahrheit zu stellen.
Zu Behaupten, das der, der 1914 verneint, die Gesamtaussage der Wahrheit
verneint.
Die Beweise liegen auf der Hand, dass sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).
Es wäre aber nicht das erste Mal das ein Volk die Gunst Gottes verlor.
Es ist die Furcht des anmaßenden Propheten vor dem Zorn des Volkes der ihn veranlasst innerhalb der ihm innewohnenden Macht, Kontrolle über jeden Aspekt des Lebens seiner Untergebenen auszuüben: wie man sich anzieht, was man liest und wem man zuhört, wie man spricht, mit wem man Umgang hat, wie man seine Zeit und seine Freizeit verbringt, welche Arbeiten man verrichten darf
und vor allem, was und wie man denkt.
Unwissenheit des Volkes ist die Stärke der Herrschenden.
Man darf nicht wirklich eigene Gewissensentscheidungen treffen, wenn sie nicht
im Einklang mit der leitenden Körperschaft sind.
Wenn man versucht, seinem Gewissen in eine andere Richtung zu folgen, entzieht
man diesem die Gemeinschaft.
Die Informationen, zu denen der einzelne Zugang hat, sind strikt kontrolliert.
WT 1989 1. 12. S. 12
Warum benötigen wir genaue Erkenntnis?
All das wird von Satan, dem Herrscher der Finsternis und Unwissenheit, dem Feind genauer Erkenntnis, inszeniert.
Erwachet 1973 8. 9. S. 7
Der Feldzug der Sowjetunion zur Vernichtung der Religion
Um ihres eigenen selbstsüchtigen Vorteils willen hatte die Geistlichkeit jahrhundertelang die Herrscher umschmeichelt, die Bedürfnisse des Volkes ignoriert und es in Unwissenheit gehalten.
Kommentar zum Jakobusbrief Kap. 3 S. 114 3. Kapitel
Dadurch, daß das Volk Israel von seinen Führern falsch geleitet wurde, beging es das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte — die Ermordung des Sohnes Gottes. Sowohl die Herrscher als auch das Volk handelten in Unwissenheit, aber die Unwissenheit der Herrscher war sträflicher, weil sie sich durch ihre selbstsüchtige Begierde, ihren Reichtum und ihre Macht zu behalten, verblenden ließen, während das Volk ihrem irreführenden Rat folgte (Apg. 3:14-17; Joh. 11:45-50; 12:9-11; Matth. 23:27, 28; 12:31, 32). Falsche Lehrer haben in der frühen Christenversammlung und auch später viele Personen von Gott abwendig gemacht (1. Tim. 1:18-20; 4:1, 2; 2. Petr. 2:1-3). Das sollte den Männern, die in der Christenversammlung gern Lehrer sein möchten, zu denken geben.
Wir lieben unsere Organisation weil sie die einzige ist die uns liebt
! Die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht
! In die Organisation kann man nur aufgenommen werden wenn man sich für die Organisation öffentlich bekennt
! Die Organisation sagt, man soll ihr blind vertrauen und folgen.
! Die Organisation braucht sich aber nicht entschuldigen wen dieses blinde Vertrauen tödliche Folgen hat
! Die Organisation sagt bei tödlichen Folgen war es die alleinige Schuld dessen der dem gefolgt ist
! Die Organisation schreibt vor wie man Gott gefallen kann und ewiges leben erreichen kann.
! Die Organisation sagt, dass allen anderen die Vernichtung droht.
! Die Organisation sagt, dass Gott nur sie allein als Organisation verwendet.
! Die Organisation sagt, dass Gott den Ältesten durch seinen heiligen Geist die Autorität überträgt
! Die Organisation sagt, dass Gott diese Autorität in direkterer Weise überträgt als beispielsweise Regierungsvertretern
! Die Organisation verkündet die Gerichtsurteile dieser Ältesten öffentlich
! Die Organisation verkündet nie die Fehlurteile dieser Ältesten öffentlich
! Da die Organisation Urteile durch den heiligen Geist fällt braucht sie nie einen unschuldig Verurteilten rehabilitieren
! Die Organisation sagt, dass alle anderen vom Satan benützt werden. Und Satan sei darauf aus, uns wie ein brüllender Löwe, zu verschlingen.
! Die Organisation sagt, sie sei die einzige die nicht vom Satan benützt wird.
! Die Organisation sagt, sie besitzt die Wahrheit
! Die Organisation sagt, sie lehre keine Falschlehren
! Die Organisation sagt, da „aus der Wahrheit keine Lüge stammt", seien ihre Falschlehren keine Lügen
! Die Organisation sagt, dass die Falschlehren der anderen natürlich böswillige Lügen seien
! Wenn die Organisation allerdings gezwungen ist ihre Ansichten zu ändern waren ihre Falschlehren Gottes Fügung
! Die Organisation sagt, glaubt man etwas anderes VOR der Lehrmeinungsänderung wird man von Gott dafür verurteilt.
! Die Organisation sagt, hat man NACH der Lehrmeinungsänderung wegen der gelehrten Falschlehre einen Schaden verurteilt Gott einen wegen dem an den Tag gelegten Glauben an eine Falschlehre
! Die Organisation sagt, sie allein kennt die Zukunft, sei auserwählt, und in der Lage, die Bibel zu verstehen.
! Wenn sich die Organisation in der Zukunft geirrt hat sagt sie die Zukunft nun besser kennt, deswegen aber trotzdem die Bibel vollständig versteht
! Die Organisation sagt, da sie eine „Salbung" durch den heiligen Geist hat, wandelt sie im göttlichen Licht
! Die Organisation sagt, dass dieses göttliche Licht allerdings noch heller werden muss
! Nur die Organisation weiß, was Gott möchte, wie man handeln,
denken, was man tun sollte. ! Nur die Organisation kennt, den Weg zu wahrem
Glück.
! Die Organisation sagt, dass man aber täglich darum ringen muss im Dienste der
Organisation sich zu freuen
! Die Organisation erzählt von ihrer glorreichen Geschichte und den Beweisen für den Segen Gottes.
! Die Organisation erzählt nicht von ihrem glorreichen Scheitern und den Beweisen für den verwehrten Segen Gottes.
! Die Organisation sagt, man solle sich keine Freunde außerhalb der Organisation suchen.
! Die Organisation sagt, man solle auch auf die Freunde innerhalb der Organisation misstrauisch sein.
! Die Organisation sagt Kinder sollen ihre Eltern denunzieren.
! Die Organisation sagt Eltern sollen ihre Kinder denunzieren.
! Die Organisation sagt Ehepartner sollen sich gegenseitig denunzieren.
! Die Organisation sagt Jugendliche sollen sich gegenseitig denunzieren.
! Die Organisation sagt Freunde sollen sich gegenseitig denunzieren.
! Die Organisation sagt Glaubensbrüder sollen sich gegenseitig denunzieren.
! Die Organisation sagt Älteste und Dienstamtgehilfen sollen sich gegenseitig denunzieren.
! Die Organisation sagt Arbeitnehmer sollen trotz gesetzlicher Schweigepflicht ihre Glaubensbrüder denunzieren.
! Die Organisation fordert freiwillige Gedankenkontrolle
! Die Organisation sagt du darfst Zweifeln du darfst aber nicht über deine Zweifel reden
! Die Organisation sagt das du die Bibel Studieren darfst du darfst aber nur zu dem Studienergebnis der Organisation kommen
! Die Organisation sagt, man solle nichts lesen und über nichts nachsinnen, das den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.
! Die Organisation sagt, uns was den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.
! Die Organisation sagt, wenn man andere Ansichten glaube wird man aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.
! Im letzteren Fall sagt die Organisation jedem, auch seiner Familie, sie dürften nicht einmal mit ihm sprechen — sie müssten ihn eigentlich töten, da dies momentan leider nicht möglich ist dann aber zumindest hassen.
! Die Organisation sagt, sie ist die einzige die uns liebt
! Die Organisation sagt, andere wollen uns töten
! Die Organisation sagt, sie will uns nicht töten
! Die Organisation sagt, wenn sie einen von uns tötet ist dies weil sie uns liebt
! Die Organisation sagt, jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Totschläger
! Wen die Organisation sagt, man solle seinen Bruder hassen sind wir keine Totschläger den die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht
Hütet euch vor „Organisation." Sie ist vollkommen unnötig. Die Richtlinien der Bibel sind die einzigen, die ihr benötigt. Versucht nicht, andere in ihren Gewissensentscheidungen auf etwas festzulegen, und lasst das auch nicht bei euch zu. Glaubt und gehorcht soweit, wie ihr Gottes Wort im Augenblick versteht . . .
Charles Taze Russell
Watchtower, 15. September 1895, Seite 216
Im Jahre 1910 begann Percy, der aus dem Westen Kanadas
stammte, im Alter von etwa zwanzig Jahren damit, sich mit den Schriften Pastor
Russells zu beschäftigen.
Innerhalb von sechs Monaten hatte er an die 3.000 Seiten gelesen. Er trat aus
der protestantischen Kirche, der er angehörte, aus und sah, dass er unter den
Einwohnern seiner Stadt alleine mit seinem Glauben dastand. Er fing an, „Zeugnis
zu geben", gründete in dem Gebiet zwei Gruppen und führte an einem Fluss in der
Nähe Taufen durch. Er schreibt:
Im Jahre 1918 gab ich eine gute Arbeitsstelle auf und wurde Kolporteur. Mein
Gebiet umfasste Hunderte von Quadratmeilen, meist entlang der Eisenbahnlinien,
von Südalberta bis zur Pazifikküste. Ich durchreiste auch das Landgebiet zu Fuß
und trug dabei zwei kleine Taschen mit Büchern. Oft wanderte ich so an die 15
bis 20 Meilen pro Tag.
Am 25.Mai 1925 ging er nach sieben Jahren Tätigkeit nach Brooklyn, New York, um
in der Wachtturm-Zentrale zu dienen. Nach ungefähr vier Jahren hatten ihn die
Haltung, die sich unter Präsident Rutherford entwickelte, und das Verhalten
einiger dort Verantwortlicher ernüchtert. Im Jahre 1929 hörte er mit der Arbeit
in der Zentrale auf.
Trotzdem blieb er mit derselben Versammlung in Brooklyn verbunden und war die
nächsten sechsundfünfzig Jahre aktiv. Über das, was dann passierte, schreibt er:
Von Mai 1925 bis Dezember 1981 blieb ich in derselben Versammlung, bis ich
ausgeschlossen wurde, weil ich mit ein paar meiner Freunde über Gottes Wort
sprach. Das war unglaublich, und soweit es die Gesellschaft betrifft, hat sie
sich erbärmlich aufgeführt. Das Rechtskomitee hatte einen Brief von anderen
Ältesten aus einer anderen Versammlung erhalten.
Diese hatten einen Freund von mir ausgeschlossen. Sie fragten ihn lang und breit
über andere Leute aus, mit denen er über die Bibel gesprochen hatte. Er fiel um
und erzählte es ihnen, wobei er unter anderem auch meinen Namen nannte. So wurde
mir also dieser Brief von den Ältesten unter die Nase gehalten. Darin standen
Dinge, die ich und andere gesagt hatten. Sie forderten mich auf, dazu Stellung
zu nehmen. Ich sagte dem Komitee, ich hätte nichts zu sagen; was zwischen mir
und meinen Freunden geschehe, sei eindeutig meine Privatangelegenheit und gehe
niemanden sonst etwas an. Sie versprachen mir eine Kopie des Briefes, aber die
habe ich nie erhalten.
Dann fingen sie an, Fragen zu stellen. Die wichtigste war: „Glaubst du, dass die
Gesellschaft die Organisation Gottes ist und dass sie die Wahrheit verkündet?"
Da sagte ich: „Es gibt keinen Hinweis in Gottes Wort, dass er je eine
‚Organisation' gebraucht hat, um die Wahrheit zu verkünden. Seit Moses, in der
Zeit aller Propheten bis zu Johannes und der Offenbarung, waren es immer
Einzelpersonen." Es gab drei Komiteesitzungen, die letzte davon im Bethel. An
dem Abend, als man mir die Gemeinschaft entzog, hielt Harry Peloyan [ein
langjähriges Mitglied der Wachtturm Schreibabteilung] eine Ansprache im
Königreichssaal und kam mit einem Vorwurf, der nicht einmal in einer der
Komiteesitzungen vorgekommen war, dass ich nämlich die Einheit der Versammlung
zerstöre. Er missbrauchte 2.Johannes 10, 11 dazu, um Leute dazu aufzufordern,
mich kaltzustellen. Nach der Zusammenkunft ging jeder hinaus und an mir vorbei,
als hätte ich Aussatz.
Percy war 91 Jahre alt und bei schlechter Gesundheit. Ob man nun sein
Verständnis gewisser Schriftstellen als richtig oder falsch ansieht, es bleibt
doch eine Tatsache, dass der Fall nicht etwa deshalb aufkam, weil er Unruhe
verursachte, die in der Versammlung bekannt war, sondern weil er private
Gespräche mit Freunden führte.
Niemand in der Versammlung hatte sich beschwert, er sei ein „Aufwiegler"; die
Angelegenheit wurde nur deshalb zum Problem, weil es da einen Brief aus einer
anderen Versammlung gab, der Untersuchungen und Verhöre durch Älteste über
private Bemerkungen zu biblischen Themen gegenüber persönlichen Freunden
auslöste. (Vergleiche die Anklage gegen den Apostel Paulus und seine
Verteidigung in Apostelgeschichte 24:5-13.) Während einer Reise in den Nordosten
der Vereinigten Staaten im Jahre 1982 besuchte ich Percy Harding in seiner
Wohnung in der 6. Straße in Brooklyn. Da saß er, zwergenhaft im Vergleich zu dem
großen Sessel, ein kleiner, gebrechlich wirkender Mann, sichtlich geschwächt
durch Alter und Krankheit.
Ich habe mich gefragt, wie man mit gesundem Menschenverstand in solch einer
Person ohne Stellung und besonderen Einfluss eine derartige Gefahr sehen kann,
dass man es trotz seiner etwa siebzigjährigen Zugehörigkeit für nötig hielt, ihm
die Gemeinschaft zu entziehen und ihn von allen abzuschneiden, die zeit seines
Lebens seine Gefährten waren. Ich meinte, eine Organisation müsse ihrer selbst
äußerst unsicher sein und eine unglaubliche Verletzlichkeit spüren, wenn sie so
einen gebrechlichen alten Mann als Bedrohung auch nur in Betracht zieht. Er
schreibt darüber, wie sich der Gemeinschaftsentzug auf seine persönlichen
Lebensumstände auswirkte:
„Vorher besuchten mich immer zwei Pflegerinnen [Zeuginnen]. Sie kamen fast jede
Woche und erledigten einige Dinge für mich, die ich nicht selbst tun konnte, und
noch wichtiger, sie waren immer abrufbereit, wenn ich sie brauchte. Nun werde
ich am 18.August 92 Jahre alt, und wer weiß, wann dann ein Notfall eintritt?
Nachdem ich ausgeschlossen wurde, rief ich eine der Pflegerinnen an. Ihr Ehemann
war am Apparat und sagte: „Ann darf nicht mit dir sprechen." Ich möchte noch
einmal wiederholen: Das einzige, was die Ältesten gegen mich vorzubringen haben,
ist, dass ich mit ein paar Freunden über die Bibel gesprochen habe".
Bei meinen Gesprächen mit Percy fand ich, dass er frei von der Leber weg redete.
Er mag in seinen Darlegungen gegenüber den Ältesten, die über ihn zu Gericht
saßen, durchaus recht unverblümt gewesen sein. Aber selbst wenn er mehr als
direkt gewesen ist bissig oder sogar störrisch, wie kann das rechtfertigen,
einen einundneunzigjährigen Mann auszuschließen, der allein stehend und krank
ist und keine Angehörigen im Umkreis von mehreren hundert Meilen hat, und ihn
trotz seiner über siebzigjährigen Zugehörigkeit und Tätigkeit als jemand
abzuschreiben, den man nun nicht mehr beachten dürfe und vergessen müsse?
Welches schändliche Verbrechen hatte er begangen, das dies rechtfertigen konnte?
Ich kann kaum verstehen, wie ein Mensch, der den Anspruch erhebt, ein Jünger des
wahren Hirten der Herde, Jesus Christus, zu sein, bei einer solchen
Handlungsweise, die für meine Begriffe keine andere Bezeichnung als herzlos
verdient, mitmachen kann. Und doch passierte das, wie gesagt, direkt „vor den
Türen" der Weltzentrale der Watch Tower Society.
Percy ist inzwischen tot, gestorben am 3.Februar 1984. In den fünfundzwanzig Monaten nach seinem Gemeinschaftsentzug hat ihn nicht ein einziger aus der Versammlung, der er 56 Jahre lang angehörte, besucht und nach seinen Bedürfnissen gefragt.
Walter Graham vom kanadischen Zweig, zitiert in einer Torontoer Zeitung:
„Wenn jemand nicht nach unseren Grundsätzen leben will, kann er jederzeit gehen. Wir stellen ihm nicht nach und quälen ihn nicht, weder körperlich noch psychisch. . . . Wir ordnen nichts von oben an."
Samuel Herd, reisender Aufseher, zitiert in der Chicago Tribune:
„Wir sind keine geistigen Polizisten. . . .Wir versuchen nicht, irgendwelche Meinungen zu unterdrücken."
Robert Balzer, in der Wachtturm-Zentrale zuständig für Öffentlichkeitsarbeit:
„Wenn die Leute nicht bleiben wollen, dann können sie jederzeit gehen. . . . Ich kann nicht verstehen, warum die Abweichler nicht einfach still und leise gehen."
Die Wahrheit ist - die Richtlinien der Organisation lassen keinen Weg für einen ehrenhaften Weggang offen.
Schreiben der Wachtturm Gesellschaft vom 1.September 1980
An alle Kreis- und Bezirksaufseher
Bitte beachtet, daß ein Abgefallener seine Irrlehren nicht bei anderen zu verbreiten braucht, um ausgeschlossen zu werden. In der Watchtower-Ausgabe vom 1. August 1980 heißt es auf Seite 17, Absatz 2; "Unser Wort 'Abfall' ist dir Wiedergebe eines griechischen Ausdrucks, der ' Abscheiden, Trennung', ' Absonderung, Auswuchs' und 'Aufstand' bedeutet." Wendet sich also ein getaufter Christ von den Lehren Jehovas, so wie sie vom treuen, und Verständigen Sklaven dargelegt werden ab, und glaubt er trotz biblischer Ermahnung weiterhin hartnäckig an eine andere Lehre, dann fällt er vom glauben ab. Man sollte sich längere Zeit freundlich bemühen, sein Denken zurechtzurücken, wenn er aber nach diesen ausgedehnten Bemühungen immer noch an seine falschen Lehren glaubt und die Auffassung, die ihm durch die Sklavenklasse zugekommen ist, zurückweist, dann sollten die entsprechenden rechtlichen Schritte eingeleitet werden.
Ende des Zitates
Es reiche schon für einen Gemeinschaftsentzug aus, wenn jemand
nur weiterhin etwas anderes glaube als das, was die „Sklavenklasse" verkünde er
müsse nicht einmal darüber reden.
Einfache Fragen aus Mangel an Erkenntnis sind gestattet, sie werden anscheinend
sogar begrüßt.
Bei Fragen aber, die sich aus ernsthaftem Nachforschen und sachkundiger
Überlegung ergeben und in denen Lehren der Organisation in Frage gestellt werden
führen zu rechtlichen Schritten.
Hierin entsteht ein Problem.
Das oben zitierte Schreiben öffnet Männern mit dem Hang zu Dogmatismus und
Engstirnigkeit Tür und Tor, um diesen Eigenschaften gegenüber der Herde freien
Lauf zu lassen.
Jeder der aber einen anderen Anklagt begibt sich in die Gefahr
wegen einer Falschanklage selber angeklagt zu werden.
Dies führt zu der oft angewandten Tendenz das der Ankläger versucht gleichzeitig
der Richter (als Mitglied in dem Komitee) und als Henker aufzutreten.
Da der Angeklagte weder das Recht hat in das Regelwerk nach dem er verklagt wird
Einsicht zu nehmen noch eine zweite Person als seine Rechtsvertretung zur
Wahrung seiner Rechte hinzu zu ziehen, bleibt dem Ankläger die willkürliche
Auslegung und Anwendung der Gesetze überlassen.
Nur so kann er sichergehen das das Opfer das sich sicherlich wehren wird nicht
an jemanden kommt der seiner Verteidigung gehör schenkt.
Es wird bei einer Anklage kein neutraler Rechtsbeistand, zur Wahrung der mindesten Grundrechte gestattet.
Auch wenn ein Angeklagter selber nicht in der Lage ist sich zu
verteidigen, wird ihm die Möglichkeit genommen selbstständig in das aktuelle
Regelwerk - nachdem er gerichtet werden soll - Einblick zu nehmen.
Ich kann mich nicht an einen Fall erinnern in der ein Ältester auf die Bühne
gegangen wäre und sich wegen einer erhobenen Falschanklage und den damit
verbundenen Sanktionen und Verurteilungen zu entschuldigen oder den Versuch
unternommen hätte jemanden zu Rehabilitieren.
Das Reden über das Verfahren oder deren Anklagen – ob berechtigt oder nicht mit dritten in der Versammlung oder der eigenen Familie führt erneut zu schwerwiegenden Sanktionen und Verurteilungen. Dies bringt den zu unrecht Angeklagten mit Begriffen wie Unruhestiften oder Zwietrachtsehen erschwerend in die Gefahr schwerer Verurteilt zu werden.
Wenn jemand zu Unrecht Verurteilt wurde kann er nur dann wieder Aufgenommen werden, wenn er die nie begangene Tat Öffentlich bereut
Von dem Angeklagten wird verlangt schriftlich Einspruch zu erheben, von den Anklägern wird jedoch niemals eine schriftliche Anklage oder Stellungnahme abgegeben.
„Vorrechte" wie z.B. Dienstvorrechte können willkürlich von den Ältesten entzogen werden. Es gibt keine Stelle bei der man gegen ein Vorrechtsentzug - und dem damit verbundenen Gesichtsverlust – Protest einlegen könnte und das ob nun ein vergehen vorlag oder nicht.
Es handelt sich hier um gängige Spielregeln.
Ich habe noch nicht davon gesprochen wenn der Ankläger die Regeln zu seinen Gunsten beugt.
KRIEG IST FRIEDEN
FREIHEIT IST SKLAVEREI
UNWISSENHEIT IST STÄRKE
(Orwell 1984)
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der dreiundzwanzigste Tag.
Geschrieben von anonym am 24. Dezember 2005 00:24:17:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa
sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor…
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Täglich himmlisch Manna für den Haushalt des Glaubens –
Tagestext vom 25. Dezember 1914:
Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute ein Heiland geboren in Davids Stadt, welcher ist Christus der Herr. Lukas 2, 10.11.
Obgleich wir der Annahme, daß dies der richtige Tag zur Feier der Geburt unseres teuren Erlösers sei, nicht beipflichten können, sondern vielmehr daran festhalten müssen, daß es annähernd der erste Oktober ist (Schriftstudien, Band 2), so ist dies doch unwesendlich, zumal der Herr einen Wunsch, daß wir seinen Geburtstag feiern sollten, nicht kundgegeben hat. Auch ist es von geringer Wichtigkeit, wann wir diesen Tag mit dem für alle so bedeutungsvollen Ereignis feiern. Für uns ist es daher auch nicht unpassend, daß wir uns an diesem so allgemein gefeierten Tage mit allen solchen vereint fühlen, deren Herzen so stehen, daß sie Gott und den Heiland lieben und wertschätzen. Die Gepflogenheit, einander kleine Geschenke zu dieser Zeit des Jahres zu machen, scheint uns sogar sehr gut zu sein. Gott ist der Geber aller guten und vollkommenen Gaben. Er gibt unaufhörlich, und wir nehmen beständig aus seiner Fülle Gnade um Gnade; aber von allen seinen Gaben ist uns die Gabe seines Sohnes, unseres Erlösers, die bedeutsamste.
Das Goldene Zeitalter
15.Dezember 1922
Weihnacht
Tod und Kampf, das dunkle Bild
In der weiten Welt!
Doch wie schön, daß doch noch ein Strahl
Großen Lichts darauf fällt
Daß noch über unseren Geist
Eine Gottheit steht,
Zu der das bedrängte Kind
Um Erlösung fleht
Daß uns noch aus reinem Quell
Jene Liebe fließt
Die ein Herz als ersten Wunsch
Immer in sich schließt
Das Goldene Zeitalter wünscht allen lieben Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest
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Wahrheit ist für die Wachtturm-Gesellschaft immer nur IHRE SICHT DER DINGE ... und es ist völlig ohne Belang, ob diese WAHRHEIT im eigentlichen Sinne des Wortes WAHR ist, also den Tatsachen bzw. dem Sachverhalt entspricht, oder nicht.
Damit allerdings das, was die Wachtturm-Gesellschaft WAHRHEIT nennt, auch WAHR erscheint, hat sie ein hochwirksames Instrumentarium des geschickten Formulierens und Argumentierens entwickelt, in dem sich alle klassischen Elemente der Dialektik wieder finden:
Nach einer einfachen Betrachtungsweise basiert die Dialektik auf drei zentralen Ansatzpunkten:
1. WAHRHEIT, die oft nicht voll genannt wird (Halbwahrheiten sind meist gefährlicher als Lügen), und GEWISSHEIT als ein psychischer Zustand, der es schwer macht, die Wahrheit einer Aussage zu bezweifeln, sowie der WAHRSCHEINLICHKEIT, die in unterschiedlichen Stufen zur Gewissheit führt.
2. LOGIK, als reiner Denkakt, der zur Wahrheit, Gewissheit und Wahrscheinlichkeit keine Stellung nimmt.
3. RHETORISCHE SPRACHSPIELE, welche dialektische Aussagen in die richtige Sprache »verpacken« oder bewusst verwirrend, irreführend etc. (meist emotional) eingesetzt werden.
Aus dem Buch: Auf alle Fälle Recht behalten, von Wolf Ruede-Wissmann
WENN jemand behauptet, Gottes „verständiger" Verwalter zu sein...
... wie kann dieser dann in einem solchen Ausmaß Irrtümern erliegen und sie mit solcher Selbstsicherheit verbreiten, was eindeutig nicht von „Verständigkeit" zeugt und wofür sicher auch kein „wohlgetan" angebracht ist?
WENN jemand behauptet, Gottes „treuer" Verwalter zu sein und für sein „Haus" zu sorgen...
... wie kann dieser dann so oft das, was wahr ist, gegen alle bekannten Tatsachen verdrehen, seine Fehler leugnen oder verharmlosen und die teils dramatischen Konsequenzen für andere herzlos ignorieren?
WENN jemand behauptet dass alle andere vom Teufel benutzt werden…
…von wem wird dann der benutzt der regelmäßig versuchen muss seine Irrtümer unauffällig zu revidieren.
WENN es die „letzten Tagen" sind...
... muss es dann nicht im besonderen Interesse Gottes sein, den Menschen eine eindeutige und von so krassen, teilweise abstoßenden und sogar Schaden verursachenden Fehlern freie Anleitung zu geben?
WENN ein echter Engel an unserer Tür klopft und sagt 2075...
... wer ist dann schuld das Ihm dann keiner glaubt?
WENN jemand behauptet er besitzt den Schlüssel der Erkenntnis…
…warum erschlägt er dann seinen Bruder als Lügner, wenn sich später herausstellt das der Erschlagene die Wahrheit gesagt hatte?
WENN jemand behauptet bei seiner Bibelauslegung im Besonderen vom heiligen Geist geleitet zu sein...
... wie kann dieser dann so schwerwiegenden Fehleinschätzungen unterliegen?
Liefert die Bibel auch nur ein einziges Vorbild, wo Gottes Geist Menschen in derart unvollkommener, widersprüchlicher und gefühlloser Weise „geleitet" hat?
Zu einer Lüge gehören immer zwei –
einer der lügt und einer der sie glaubt.
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Dieses Gespräch mit Opa beeindruckte uns tief.
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas
Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Dabei erinnerten wir uns an das biblische Gebot:
„Vor grauem Haare sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du
sollst dich fürchten vor deinem Gott.
Ich bin Jehova." (3. Mose 19:32)
Wir beide blickten mit Bewunderung auf Großpapa und dachten:
„Wie wahr! Wie wahr sind doch diese Worte!"