GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt ....

So betitelte ein User unter seinem damaligen Usernamen "anonym" eine mehrteilige Serie, welche sich mit der WTG-Ideologie auseinandersetzte. Damals noch ohne Faksimiles, also nur als Textangebot. Wer das Wirken jenes Users weiter verfolgt hat, dem kann sicherlich nicht entgangen sein. Das mit den fehlenden Faksimiles hat er zu späteren Zeiten, dann noch reichlich nachgeholt.

Nicht alles indessen waren über seine Ausführungen erfreut. Für letzteren Umstand mag dann vielleicht auch das nachfolgende Votum, eines Users von der "anderen Feldpostnummer" stehen, der da sich zu nachfolgendem "sinnigen" Kommentar veranlasst sah:

Geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:

Auch diese Jahr wurden die Postingseintragungen von uns ausgewertet und zusammengefasst. Als konkurrenzloser und einsamer Spitzenreiter des diesjährigen Jahrespolls steht mal wieder unangefochten unser Herr Drahbeck! Wie war es auch anders zu erwarten?!

Wir gratulieren Sie! Herzlichen Glückwunsch!

Wie Captain Ahab, der unaufhörlich, verbittert und besessen auf der unendlichen Jagd nach Moby Dick war. Dieses Metapher ist, wie wir finden, sehr zutreffend!

Das Internet ist sein Walfangschiff: Zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit klebt Herr D. am PC um das ZJ-Monster zu jagen. Unerbittlich. Er hat keine Freunde, verläßt kaum seine Wohnung (außer für den Weihnachtskirchgang) und recherchiert wie besessen nach ZJ-Negativthemen!

Natürlich gehen wir auch im kommenden Jahr davon stark aus, dass er unser Oscar erhalten wird.
Alles gute nochmals und herzlichen Glückwunsch!!!

Die Jury

Dieses Jahr haben wir ebenfalls eine neue Rubrik für unser Jahrespoll eingeführt.
Sie heißt: Satan`s Newcomer 2005!

Wir von der Jury haben uns ohne Gegenstimme dafür entschieden, dass dieser Preis dieses Jahr an "Anonym" geht!

Auch wir sagen Ihnen: Herzlichen Glückwunsch!

Teuflischer geht`s kaum noch!!!

Auf seine selbstgestellte Frage hin, ob er ein Terrorist oder ein Freiheitskämpfer sei, ist festzustellen:
Ein christlicher Freiheitskämpfer bedient sich nicht mit den Waffen die der Teufel zur Verfügung stellt!
Ein "Terrorist" der willentlich gegen Gott kämpft, hat bereits heute seinen vollen Lohn erhalten!

Ray Franz ist im Vergleich zu "Anonym" ein Chorknabe!!!
Jemand schrieb mal über "Anonym": "Du bist ein von Satan inspiriertes A...loch!"

Ganz so unverschämt möchten wir das nicht so ausdrücken, aber nun sind wir wenigsten davon Überzeugt, was Sünde gegen den heiligen Geist bedeutet!

Dazu möchten wir Dir unser Konfirmationstext 2005 überreichen:
OFFENBARUNG, KAPITEL EINUNDZWANZIG VERS ACHT!

Also, bis zum nächsten Jahr!
Frohes 2006 und alles gute!

Eure Jury

Oder auch dieses Votum:

Geschrieben von ... am 02. Dezember 2005 14:40:04:

Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 2 das für und in der NW geschrieben von anonym am 02. Dezember 2005 00:39:44:

Das dürfte wohl anonym gelten…

Wachtturm 15.Januar 2006 Seite 23

Dem größten Abtrünnigen widerstehen

12 Das Geistgeschöpf, das zum Teufel wurde, war einmal in der Wahrheit. Doch es „stand in der Wahrheit nicht fest", erklärte Jesus, „weil die Wahrheit nicht in ihm ist" (Johannes 8:44). Als der größte Abtrünnige überhaupt ist der Teufel unablässig darauf bedacht, gegen den „Gott der Wahrheit" zu opponieren. Einige Christen des ersten Jahrhunderts gerieten in die „Schlinge des Teufels", weil sie sich offenbar irreführen ließen und von der Wahrheit abwichen. Deshalb forderte Paulus seinen Mitarbeiter Timotheus auf,
die Betreffenden mit Milde zu unterweisen, damit sie sich geistig wieder fangen und sich aus Satans Schlinge befreien könnten (2. Timotheus 2:23-26). Natürlich ist es viel besser, an der Wahrheit festzuhalten und gar nicht erst auf die Ansichten Abtrünniger hereinzufallen.

13 Das erste Menschenpaar wurde abtrünnig, weil es dem Teufel zuhörte und seine Lügen nicht zurückwies. Werden wir also Abtrünnigen zuhören, ihre Veröffentlichungen lesen

oder uns im Internet mit ihren Websites befassen?

Wer Gott und die Wahrheit liebt, wird das nicht tun. Abtrünnige sollten wir weder ins Haus lassen noch sie auch nur grüßen, denn dadurch würden wir 'an ihren bösen Werken teilhaben' (2. Johannes 9-11). Wir wollen niemals den Listen des Teufels erliegen und den christlichen Weg der Wahrheit verlassen, um Irrlehrern zu folgen, die „zerstörerische Häresien einführen" und uns „mit erlogenen Reden ausbeuten" wollen (2. Petrus 2:1-3, Das jüdische Neue Testament).

14 Paulus sagte zu den christlichen Ältesten aus Ephesus: „Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten, die er mit dem Blut seines eigenen Sohnes erkauft hat. Ich weiß, dass nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen werden, und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen" (Apostelgeschichte 20:28-30). Im Lauf der Zeit standen tatsächlich solche Abtrünnigen auf und redeten „verdrehte Dinge".

15 Um das Jahr 65 u. Z. wurde Timotheus vom Apostel Paulus aufgefordert, 'das Wort der Wahrheit recht zu handhaben'. Weiter schrieb er: „Meide aber leere Reden, die verletzen, was heilig ist; denn sie werden immer mehr zur Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird sich ausbreiten wie Gangrän. Hymenäus und Philetus gehören zu diesen. Gerade diese Männer sind von der Wahrheit abgewichen, indem sie sagen, die Auferstehung sei bereits geschehen; und sie untergraben den Glauben einiger." Der Abfall hatte begonnen! „Doch die feste Grundlage Gottes bleibt bestehen", fügte Paulus hinzu (2. Timotheus 2:15-19).

16 Satan hat durch Abtrünnige zwar immer wieder versucht, die wahre Anbetung völlig zu entstellen, aber das ist ihm letztlich nicht gelungen. Um das Jahr 1868 begann Charles Taze Russell, die lange für wahr gehaltenen kirchlichen Lehren sorgfältig zu überprüfen, und stieß dabei auf Falschauslegungen der Bibel. Russell und einige weitere Wahrheitssucher gründeten in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) eine Bibelstudiengruppe. Seitdem sind annähernd 140 Jahre vergangen und in dieser Zeit hat die Erkenntnis der Diener Jehovas sowie ihre Liebe zu Gott und zu seinem Wort ständig zugenommen. Trotz der Machenschaften des größten Abtrünnigen hat die geistige Wachsamkeit der Klasse des treuen und verständigen Sklaven den wahren Christen geholfen, Jehova und seinem Wort gegenüber loyal zu bleiben (Matthäus 24:45).

Die Antwort von "anonym" darauf:

Geschrieben von anonym am 02. Dezember 2005 16:33:21:

Als Antwort auf: Sie haben email erhalten geschrieben von ... am 02. Dezember 2005 14:40:04:

Ich weiß dass man mich sucht.

Man könnte aber den Wachtturmartikel durchaus als versöhnlich bezeichnen.
Im Lichte dessen das ich nicht der einzige bin der händeringend nach einen Ausweg aus 1914 sucht.

Versöhnend wegen dem Abschnitt 21:

„Geben wir dem Teufel nicht Raum"

Wir werden nicht vom „Geist der Welt" angetrieben, sondern lassen uns von Gottes Geist
leiten, der in uns Eigenschaften wie Liebe und Selbstbeherrschung hervorbringt (Galater 5:22, 23). Diese Eigenschaften helfen uns, den Angriffen des Teufels auf unseren Glauben standzuhalten. Er möchte, dass wir uns 'erhitzen, nur um übel zu tun', doch Gottes Geist hilft uns, 'vom Zorn abzustehen und den Grimm zu lassen' (Psalm 37:8). Zugegeben, manchmal haben wir vielleicht sogar berechtigten Grund, zornig zu sein, aber Paulus gibt uns den Rat: „Seid erzürnt, und doch sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurer gereizten Stimmung untergehen, auch gebt dem Teufel nicht Raum" (Epheser 4:26, 27).

Sie gestehen mir zu das ich zu Recht zornig bin.

Versöhnend wegen dem Abschnitt 9 der Seite 28:

Sie gestehen ihren Schäfchen zu das Hiob auch unter Verfolgung stand und nicht mit „fluche Gott und stirb" reagierte.

Versöhnend wegen dem Abschnitt 14 der Seite 29:

Paulus hatte die Korinther zurechtgewiesen, weil sie einen Mann, der unsittlich handelte, nicht aus der Versammlung entfernt hatten. Das muss Satan sehr gefreut haben, denn es war eine Schmach für die Versammlung, eine solche Hurerei zu dulden, „wie es sie selbst nicht unter den Nationen" gab. Der Missetäter wurde daraufhin ausgeschlossen (1. Korinther 5:1-5, 11-13). Später bereute der Mann. Wenn sich die Korinther nun anhaltend geweigert hätten, dem Mann zu vergeben und ihn wieder aufzunehmen, hätte der Teufel sie auf eine andere Weise überlistet. Wieso? Sie wären dann so hart und unbarmherzig gewesen wie Satan selbst. Wenn der reumütige Mann „von seiner übergroßen Traurigkeit verschlungen" worden wäre und völlig aufgegeben hätte, hätten vor allem die Ältesten vor Jehova, dem barmherzigen Gott, eine gewisse Verantwortung dafür tragen müssen
(2. Korinther 2:7; Jakobus 2:13; 3:1). Natürlich möchte kein wahrer Christ Satan dadurch nachahmen, dass er grausam, hart oder unbarmherzig ist.

Der Artikelschreiber selber ist natürlich auch nicht blind.
Gestern hat man unsere fähigsten Köpfe verbannt.
Heute will man mich Ausschließen.
Und morgen wenn man den Artikelschreiber Angreift ist niemand mehr da der für ihn Stellung beziehen könnte.

Aber das was jetzt passiert hat eine andere Qualität.

Es sind nicht mehr ein paar vereinzelte – böse Abtrünnige die Ihnen aufs Dach steigen.

Es ist die Elite, die Schäfchen, der Artikelschreiber.

Das der erste monatliche Erwachet unter dem Thema „Was bringt die Zukunft" nicht ein einziges Mal die Zahl 1914 enthält – und das trotz der Aufzählung der Zeichen der letzten Tage - gleicht einer Palastrevolution.

Es ist der Bruder in dem Büro neben an, der Vater, die eigenen Kinder, die eigenen Brüder die das vertrauen verloren haben.

Man kann sich auf Dauer keinen solchen Aderlass der wertvollen Mitglieder wie man ihn in großem Stiel in den 1980er Jahren betrieben hat leisten.
Die Brüder damals waren durch die Bank unschuldig – sie hatten Recht.
„Schöne Grüße nach Amerika" - in Deutschland hat man mehrfach die Folgen erlebt wenn man aufgrund von totalitären Strukturen ein Land ausbluten lässt.

Man beschwört die überstandenen Rebellionen der Zeit Russels und Rutherfords (Seite 24 Absatz 16).

Die eigentliche Antwort befindet sich aber auf der Seite 32.

Silber-Amulette aus dem Hinnom-Tal.

Hier wird versucht den Brüdern zu suggerieren dass diese Fundstücke das Jahr 607 bestätigen würden.
Wie sehnsüchtig hofft man doch auf einen Beweis für 607.

1. Die Silber-Amulette stammen jedoch aus der Zeit vor dem Exil Jerusalems.

2. Wenn Archäologen dieses Fundstück mit der Zerstörung Jerusalems in Verbindung bringen, dann mit der Jahreszahl 587 v.u.Z. und nicht mit 607 v.u.Z.

3. Die Silber-Amulette enthalten den Bibeltext aus 4 Mose 6:24-26

Vers 24 „Jehova segne dich und behüte dich.
Vers 25 Jehova lasse sein Angesicht dir gegenüber leuchten und erweise dir Gunst.
Vers 26 Jehova erhebe sein Angesicht zu dir hin und verleihe dir Frieden." '

4. Der Zeitraum den das vierte Bibelbuch umfasst ist 1512 – 1473 v.u.Z und steht nicht mit der Vernichtung Jerusalems im Zusammenhang.

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http://people.freenet.de/erhardbisanz/AT.htm

Silber-Amulette aus dem Hinnom-Tal
Der jüdische Archäologe Gabriel Barkay fand 1979 in der Grabhöhle Ketef Hinnom bei Jerusalem zwei Silber-Rollen.
Er datierte sie 1992 auf das 7. Jahrhundert vor Christus. Einige Forscher schlossen sich ihm an, andere wollten sie in das 2. Jahrhundert vor Christus legen. Mit Hilfe neuer fotografischer Techniken (digitale Bildtechniken) starteten 1994 weiterführende Untersuchungen der beiden Silber-Rollen. Sie befanden sich ursprünglich in einer Grabhöhlenschicht aus vorexilischer Zeit (nachgewiesen durch Tonscherben u. a.), also aus dem 7. Jahrhundert vor Christus. Sowohl die Schriftzeichen als auch die Rechtschreibung bestätigen den vorexilischen Charakter. Der Inhalt deutet auf die Nutzung als Amulette. Der Priestersegen stammt aus 4. Mose 6, 24 - 26.
Die Amulette enthalten damit nicht nur die Erwähnung des Glaubens an Jahwe sondern auch die bisher ältesten Bibel-Zitate.
Quelle: (Zeitschrift) Bulletin of the American Schools of Oriental Research, Nr. 335 von Mai 2004, S. 41 – 71.

Text des Amuletts Ketef Hinnom I (übersetzt aus dem Englischen)
(Zeile 1) Jahwe
(Zeile 2)…
(Zeile 3) der Gro(ße, der hält)
(Zeile 4) den Bund und
(Zeile 5) Gnade denen die (ihn) lieben
(Zeile 6) denen die halten
(Zeile 7) (seine Gebote)
(Zeile 8) der Ewige…
(Zeile 9)… Segen mehr als jede
(Zeile 10) Falle und mehr als das Böse.
(Zeile 11) Denn Erlösung ist in ihm.
(Zeile 12) Denn Jahwe
(Zeile 13) ist unser Wiederhersteller (und)
(Zeile 14) Fels. Möge Jahwe segn(en)
(Zeile 15) dich und
(Zeile 16) (möge) er dich behüten
(Zeile 17) (Möge) Jahwe lassen
(Zeile 18) (sein Angesicht) leuchten

Text des Amuletts Ketef Hinnom II (übersetzt aus dem Englischen)
(Zeile 1) Für PN, (den Sohn/Tochter von)…
(Zeile 2) Möge er
(Zeile 3) (sie) gesegnet sein von Jahwe,
(Zeile 4) dem Krieger/Helfer und
(Zeile 5) den zurechtweisenden des
(Zeile 6) (B)ösen: Möge Jahwe dich segnen,
(Zeile 7) dich behüten.
(Zeile 8) Möge Jahwe lassen
(Zeile 9) sein Angesicht leuchten
(Zeile 10) über dir und
(Zeile 11) dir Fr(ie)den geben.

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Der bislang älteste »Bibel«text: Silberne Segensamulette vom Ketef Hinnom bei Jerusalem mit einer Version des Priestersegens in Z.14/5ff, die Num 6,24ff recht gut entspricht:
»Es segne dich Jhwh, und er bewahre dich. Es lasse aufleuchten Jhwh sein Antlitz über dir, und er setze dir Frieden.«
Die Amulette sind literargeschichtlich ebenso wie religions-/theologiegeschichtlich brisant und auch für die Quellenfrage exemplarisch.
(aus ANE 66 [2004], 168; Schrift nachgezogen)

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www.bible-orient-museum.ch/sammlungen/gattung/_seiten/gattung_manuskript_hebr_de.php

Heiliger Text
Der Wortlaut der Tora wird im Verlauf eines Jahres im synagogalen Gottesdienst laut vorgetragen. Am Jahresende wird die Torarolle feierlich zurückgerollt und so für eine neue Lesung vorbereitet. Seit dem 3. Jh. v. Chr. hat sich der Konsonantenbestand der hebräischen Bibel in der lebendigen synagogalen Überlieferung kaum noch verändert.

Der Ausschnitt aus der Tora zeigt den aaronidischen Segen in Numeri 6,24-26:
«JHWH sege dich und behüte dich!
JHWH lasse sein Angesicht über dir Licht werden und sei dir freundlich!
JHWH wende dir sein Angesicht zu und gebe dir Heil (hebr. schalom)!»
Zwei Varianten des aaronidischen Segens wurden in Gräbern vom Ketef Hinnom bei Jerusalem auf Silberröllchen aus dem 5. Jh. v. Chr. gefunden. Bis dato handelt es sich um die ältesten schriftlich erhaltenen Bibeltexte.
Pergament; L. 35m, Kolumenb.19 cm; Galizien (?); 18./19. Jh. n. Chr.; Ms 2000.1.

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www.dctb.de/fun02_4a.htm

3) Die Überlieferung der ältesten Manuskripte von Qumran, ungefähr 200 vor Christus, bis ins Mittelalter, ungefähr 1000 nach Christus, verlief praktisch ohne Fehler. Die Bibel, die wir heute haben, ist ohnehin eine exakte Reproduktion des Textes, der um 1000 nach Christus vorlag. Somit können wir 2200 Jahre Bibelüberlieferung überschauen. Anhand der Ketef-Hinnom Silberrolle mit dem Priestersegen können wir sogar, wenn wir wollen, 2600 Jahre Bibelüberlieferung überschauen - ohne Veränderung.

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www.paranews.net/beitrag.php?cid=1433

Tel Aviv / Israel - Die Entdeckung von zwei 2000 Jahre alten, handgeschriebenen Pergament-Fragmenten, deren Aufzeichnungen einen Teil der Gesetze für Priester und deren Nachkommen, des alttestamentlichen Buches Leviticus beinhalten, gab letzte Woche der israelische Archäologe Chanan Eshel der Tel Aviv's Bar Ilan University bekannt. Die antiken Schriftrollen wurden in der Judean Desert gefunden.

Bereits 1979 entdeckte Gabriel Barkay in einer Höhle in Ketef Hinnom in der Nähe Jerusalmens zwei silberne Rollen, deren Herstellungsdatum auf 700 v.Chr. geschätzt wird. Historiker nehmen an, dass sie als schützende Amulette um den Hals getragen wurden.

"Es sind nicht die ältesten hebräischen Amulette die wir gefunden haben, doch die ältesten Artefakte die einen biblischen Text beinhalten", versicherte Projektleiter Bruce Zuckerman

Die Inschrift von einer der Rollen konnte man mittels modernster Technik einem Gebet zuordnen, das auch heute noch bekannt ist: May the Lord bless you and keep you; may the Lord cause his face to shine upon you and be gracious to you; may the Lord lift up his countenance upon you and grant you peace.

Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.

Auf einer anderen Rolle wurde eine Aufschrift gefunden, die eher dem Gott Baal zugeordnet werden könnte: May he/she be blessed by Yahweh, the warrior/helper, and the rebuker of Evil. Möge er/sie von Yahweh gesegnet sein, dem Krieger/Helfer und dem Tadler des Bösen.

Bruce Zuckerman ist sich sicher, dass das Wort rebuker, laut der frühen kanaanitischen Literatur, einerseits einen Rückschluss auf den heidnischen Gott Baal zulassen könnte, andererseits bedeutete das Wort Baal nichts anderes als Herr ( z.B. Baal-Biq'äh - Herr der Ebenen: Wetter- und Himmelsgottheit). Das Wort Yahweh, das von den Juden nicht ausgesprochen werden darf, wird in unserer heutigen Zeit als Herr übersetzt, bezeichnete jedoch den König des himmlischen Königreiches und den Architekt aller Dinge.

Zwischen 1946 und 1956 entdeckten Beduinen und Wissenschaftler, in elf Höhlen, in der Umgebung von Qumran, über 10.000 Handschriften-Fragmente, die in der Zeit von circa 200 v. Chr. bis circa 60 n.Chr. auf Pergament oder Papyrus geschrieben worden sind und deren Texte zu 1/3 aus Abschriften von biblischen Büchern aus dem alten Testament bestehen. Davon wurden über 800 Dokumente Gegenstand von Verschwörungstheorien, die den Verdacht beinhalten, dass der Vatikan Forschungsergebnisse unterdrückt, da die Texte das Christentum gefährden sollen.

Bruce Zuckerman lässt sich davon nicht beirren und sucht weiter nach heiligem Material, um dem Mysterium vom Ursprung des Universums auf die Spur zu kommen.

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Weitere Links:
http://www.sakrileg-betrug.de/bibelfunde/bibelfunde-at.php

www.asor.org

www.asor.org/pubs/nea/66_4.html#barkay

www.jstor.org/journals/0003097X.html

www.tfba.org/finds.php

cdm.lib.byu.edu/cdm4/item_viewer.php?CISOROOT=/RelEd&CISOPTR=1478&REC=2

www.mfa.gov.il/MFA/History/Early%20History%20-%20Archaeology/Archaeological%20Sites%20in%20Israel%20-%20Jerusalem%20-%20Silve

Links des Ketef Hinnom in Verbindung mit 587 v.u.Z

www.nationmaster.com/encyclopedia/Ketef-Hinnom

One of a series of rock-hewn burial caves at Ketef Hinnom ("shoulder of Hinnom") near Jerusalem is the archaeological site in Israel that is most famous for the recovery in 1979 of two silver scrolls that were used as amulets, bearing in inscribed the well-known apotropaic priestlyblessings of Book of Numbers 6:24-26 Note: Tanach quotes are from the Judaica press Tanach. ... Jerusalem is an ancient Middle Eastern city of key importance to the religions of Judaism, Christianity, and Islam. ... An amulet from the Black Pullet grimoire An amulet (from Latin amuletum, meaning A means of protection) consists of any object intended to bring good luck and/or protection to its owner. ... The Book of Numbers is the fourth of the books of the Pentateuch, called in the Hebrew ba-midbar
"The Lord bless you and keep you; The Lord make His face shine upon you, And be gracious to you; The Lord lift up His countenance upon you, And give you peace."
Brief as they are, they rank as the oldest surviving texts from the Hebrew Bible, the first texts with the name Yahweh. 11th century manuscript of the Hebrew Bible with Targum Hebrew Bible refers to the common portions of the Jewish and Christian canons. ... The Tetragrammaton in Phoenician (1100 BC to 300 CE), Aramaic (10th Century BC to 0) and modern Hebrew scripts. ...
Gabriel Barkay, professor of archaeology at Bar Ilan University, uncovered them from a site that had appeared to have been thoroughly looted over the millennia. The tomb had last been used for storing army rifles during the Ottoman period. A partial collapse of the ceiling long ago had preserved an ossuary, and the scrolls were among its contents. One of the larger tombs, which probably belonged to a wealthy family, was found almost intact, with over a thousand objects in it: many small pottery vessels; artifacts of iron and bronze including arrowheads, needles and pins; bone and ivory objects; glass bottles; and jewelry, including earrings of gold and silver. An ossuary is a chest, building, well or site made to serve as the final resting place of human skeletal remains. ...
The larger of the two scrolls was 97 by 27 mm. when it was eventually unrolled, a delicate process that took three years.
The date of the find, which is based on the form of the delicately-incised paleo-Hebrew lettering has been disputed. The tomb had been in use for several generations towards the end of the First Temple period, and continued to be used for new interments for some time

after the destruction of Jerusalem in 587/6 BCE.

The orginal discoverer and Yardeni suggest a date at the end of the First Temple period close to 600 BCE. Johannes Renz and Wolfgang Rollig, Handbuch der Althebraischen Epigraphik, 1995 , however, argue for a second century BCE date;

www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Archaeology/jerplaques.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Ketef_Hinnom

people.freenet.de/erhardbisanz/AT.htm

http://www.mfa.gov.il/MFA/History/Early%20History%20-%20Archaeology/Archaeological%20Sites%20in%20Israel%20-%20Jerusalem%20-%20Silve

fontes.lstc.edu/~rklein/Documents/neobab.htm

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1914 ist stinkend geworden in den Augen der Brüder.

Fällt den Baum.
Fällt 1914.
Fällt ihn jetzt.

PS.:
Du solltest nur Deine Einträge nicht vor Freitagabend veröffentlichen sonst weiß man das Du Freitag keine Versammlung hast…
www.mleuenberger.com/Forschung.htm

Oder auch dieser Disput:

Geschrieben von L. am 03. Dezember 2005 14:17:06:

Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 3 Edward F. Campbell jr. geschrieben von anonym am 03. Dezember 2005 00:11:56:

Der Deibel ist ein Drache mit mehreren Köpfen.

Eines davon heiß "Anonym".
Der alte Wolf im Schafspelz!

L.

Darauf die Antwort:

Geschrieben von anonym am 03. Dezember 2005 17:10:07:

Als Antwort auf: Re: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 3 Edward F. Campbell jr. geschrieben von L. am 03. Dezember 2005 14:17:06:

--- 1. ---
Gewalt ist ein Zeichen für Hilflosigkeit.

Ich kann verstehen dass Du mich schlagen willst.
Schlag mich wenn es Dir gut tut, aber bitte:

Beweis mir das ich Lüge.
Bitte!

--- 2. ---
Wenn ich lüge und deswegen ein Kopf des Teufels wäre,
wessen Sohn ist dann die Wachtturm Gesellschaft wenn sie lügt?

Wenn ich aber die Wahrheit sage von wem stammt dann die Wachtturm Gesellschaft wenn sie etwas Falsches gesagt hat?
Von wem stammt sie wenn sie weiter an ihrer Unwahrheit festhält?

Versteh mich bitte nicht falsch.
Ich sage nicht dass der der lügt gleich des Teufels ist.
Alle sind wir Unvollkommen.
Wer nicht im Worte strauchelt ist ein vollkommener Mann.

Ich weiß nur wie viel Finger ich sehe wenn Du vier Finger hochhältst.
Und ich weiß dass Du mich deswegen töten würdest.

--- 3. ---
Deine Brüder zurzeit Jesu waren in der gleichen Situation wie Du heute.

Sie waren hilflos gegenüber den Aussagen der ersten Christen.
Wie titulieren Du und sie damals diejenigen, die die Wahrheit sagen?

(Matthäus 9:34) Die Pharisäer aber begannen zu sagen: „Durch den Herrscher der DämÍnen treibt er die DämÍnen aus."

(Matthäus 11:18) Ebenso kam Johannes, aß nicht und trank nicht, doch sagen die Leute: ‚Er hat einen Dämon';

(Matthäus 12:24) Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: „Dieser Mensch treibt die DämÍnen nicht anders aus als durch Beelzebub, den Herrscher der DämÍnen."

(Markus 3:22) Auch die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabkamen, sagten: „Er hat [den] Beelzebub, und er treibt die DämÍnen durch den Herrscher der DämÍnen aus."

(Lukas 7:33) Ebenso ist Johannes der Täufer gekommen und hat weder Brot gegessen noch Wein getrunken, doch ihr sagt: ‚Er hat einen Dämon.'

(Lukas 11:15) Einige von ihnen aber sagten: „Er treibt die DämÍnen durch Beelzebub, den Herrscher der DämÍnen, aus."

(Johannes 7:20) Die Volksmenge antwortete: „Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu töten?"

(Johannes 8:48) Die Juden gaben ihm zur Antwort: „Sagen wir nicht mit Recht: Du bist ein SamarËter und hast einen Dämon?"

(Johannes 10:20) Viele von ihnen sagten: „Er hat einen Dämon und ist wahnsinnig. Warum hört ihr ihm zu?"

(Apostelgeschichte 5:33) . . .Als sie das hörten, fühlten sie sich zutiefst verletzt und wollten sie umbringen. . .

(Apostelgeschichte 7:54) Als sie nun diese Dinge hörten, fühlten sie sich in ihrem Herzen zutiefst verletzt, und sie begannen mit den Zähnen gegen ihn zu knirschen. . .

(Apostelgeschichte 24:5) Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, der unter allen Juden auf der ganzen bewohnten Erde Aufstände erregt, und als einen Vorkämpfer der Sekte der Nazar¹ner. . .
(Apostelgeschichte 16:20) und führten sie vor die Magistrate und sprachen: „Diese Menschen, die Juden sind, beunruhigen unsere Stadt sehr,

(Apostelgeschichte 17:6) Als sie sie nicht fanden, schleppten sie Jason und gewisse Brüder zu den Stadtvorstehern und schrien: „Diese, die die bewohnte Erde aufgewiegelt haben, sind auch hier anwesend,

--- 4. ---
Ich kann nicht der Teufel sein.

Der Teufel ist eine Person.

Zum Beispiel sprach diese Person mit Jesus.
Ich weiß sicher dass ich Jesus nicht alle Königreiche dieser Welt geboten habe.

Erwachet 1974 8.März Seite 27
Satan, der Teufel — Ist er die personifizierte Bosheit oder eine Person?
Wachtturm 2001 1.September Seite 5
Der Teufel — Mehr als nur Aberglaube

Diese doch wohl aggressive Tonlage macht letztendlich auch deutlich. "anonym" hat mit seinen Ausführungen einen relevanten Nerv getroffen.

Nun muss man es dem so Attackierten auch zugestehen, dass er auf diesen Vorhalt antworten würde. Und in seiner Antwort dazu konnte man auch lesen:

Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 16:06:24:

Als Antwort auf: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:

Da scheint ja jemand mächtig Sauer zu sein.
Gut so!

Mein Lob gilt der Idee für den Eintrag – ich habe mich köstlich Amüsiert.
Du siehst mich von einem Ohr zum anderen grinsen.

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Wir gratulieren Sie! Herzlichen Glückwunsch!
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Sind „uns" auch dafür Verantwortlich das Sie „Sie!" gratulieren und nicht „Ihnen!"?

Ganz besonderer Dank gilt der Jury für die Antwort auf meine gestellte Frage ob ich nun Freiheitskämpfer oder Terrorist bin.

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Ein "Terrorist" der willentlich gegen Gott kämpft
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Als Jesus seine älteren Männer Schlangen und Otternbrut nannte kämpfte er dann gegen Gott oder gegen Menschen?
Wie war das mit den Tischen der Geldwechsler?
Im Tempel Gottes stieß er diese um – kämpfte er da gegen Gott oder gegen Menschen?
Wenn „die Jury" jemanden verurteilt der die Wahrheit sagt, gegen Menschen die seid 25 Jahren wissentlich ihre Schäfchen belügen, wer kämpft dann willentlich gegen die Wahrheit?

Kommen wir doch zu unserem Konfirmationstext 2005.
Offenbarung 21:8
Was aber die Feiglinge und die Ungläubigen und die betrifft, die zufolge ihrer Unsauberkeit abscheulich sind, und Mörder und Hurer und solche, die Spiritismus ausüben, und Götzendiener und alle Lügner, ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das bedeutet den zweiten Tod."

Da ich der Jury leider nicht den Gefallen tun kann abscheuliche Unsauberkeit vorzuweisen, damit er mich als Mörder, Hurer, Spiritist oder Götzendiener verurteilen kann, muss ich Ihn bitten auf die Lüge einzugehen.

Beweis mir 607 v.u.Z und wir unterhalten uns anschließend darüber wer seinen Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt hat.

„Die Jury" unterstellt mir ein negatives Motiv.
Welches Motiv aber hat die Wachtturm Gesellschaft?
Wer hat ein Vorteil davon das Daten genannt wurden?

Hat Gott ein Vorteil von unseren Lügen?
Muss Gott sich seine Schäfchen ergaunern?

Hast Du schon einmal in Erwägung gezogen das ich positive Beweggründe haben könnte?
Reklamiert nicht die Wachtturm Gesellschaft für sich auch positiven Beweggründe?

Was ist die Folge davon das die Wachtturm Gesellschaft so oft „Ein Wolf! ein Wolf!" gerufen hat?

Hat das „binnen Kurzen" in Verbindung mit 1914 nicht unweigerlich die Folge dass man auf einen tatsächlich wahren Warnruf „Ein Wolf!" mit schläfriger Untätigkeit reagieren würde?

Ja, Jehovas Volk musste von Zeit zu Zeit seine Erwartungen revidieren.
Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas Zeitplan vorgesehen wurde.

Ja, aber warum revidieren wir erst wen wir dazu gezwungen werden und nicht wenn die Fakten auf dem Tisch liegen?

Und seid wann akzeptieren wir Eifer und Aufrichtigkeit allein ohne genauer Erkenntnis?
Entschuldigt der blinde Eifer „der Jury" das verteufeln derjenigen die weitsichtiger – mit einem weit vortrefflicheren Eifer - Gott dienen wollen?

Wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen.
Haben aber, wie kein anderer auf der Erde, Gottes zuverlässige Verheißungen in Misskredit gebracht.

Wie töricht ist es die aktuelle Lehrmeinung der Wachtturm Gesellschaft auf die gleiche Stufe mit Gott zu stellen.

Zu Behaupten, das der, der 1914 verneint, gegen Gott kämpft.

Die Beweise liegen auf der Hand, dass sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).

Es wäre aber nicht das erste Mal das ein Volk die Gunst Gottes verlor.

Dies erinnert mich an einen Film.
Johanna von Orléans mit Milla Jovovich.
Am Ende des Films stand Dustin Hoffman bei Johanna in der Gefängniszelle.

Johanna meinte zu Dustin Hoffman (ohne zu wissen das Dustin Hoffman Gott war): „Ich war Gott immer eine treue Dienerin. Ich habe alles getan was er mir befohlen hat und habe alle Aufträge erfüllt!"

Dustin Hoffman der Gott darstellte sagte fragend:
„Gott hat dir Aufträge erteilt?"

Johanna zögert: „Ja. Er gab mir viele Aufträge"

Gott: „So! Du meinst, Gott hat gesagt „ich brauche Dich Jan"?"

Johanna: „Nein. Aber er hat mir Zeichen geschickt."

Gott: „Zeichen! Was für Zeichen?"

Johanna: „Den Wind. Den Wind"

Gott: „Wind?"

Johanna: „und die Wolken, die läuteten"

Gott: „läutende Wolken?"

Johanna: „Der Tanz. Der Tanz. Der Tanz!"

Gott: „Hm. Der Tanz?"

Johanna zögert.
Dann ernst und voller Überzeugung sagt sie: „Das Schwert. Das Schwert das auf der Wiese lag. Das war ein Zeichen"

Gott: „Nein. Das war ein Schwert auf einer Wiese"

Johanna: „Nein. Nein. Das war ein Zeichen"

Gott: „Nein. Das war ein Schwert auf einer Wiese"

Johanna: „Das kann ja nicht von selbst dahin geflogen sein! Das geht nicht! Es ist nicht von selbst da hin gekommen. Es ist nicht von selbst da hin gekommen."

Gott: „Das ist war. Jedes Ereignis hat eine Unzahl möglicher Ursachen. Warum versteifst du dich gerade auf die. Das Schwert kann so oder so auf die Wiese gekommen sein.

In dem Film sieht man eine Kampfszene. Ein auf einem Pferd sitzender Man wird getötet und verliert das Schwert.

Gott: „Das ist eine sehr plausibele Erklärung. Doch wie wär's mit dieser"

In dem Film sieht man eine Mann gegen Mann Schwertkampfszene. Ein Man wird erstochen und verliert das Schwert.

Gott: „Und es gibt noch andere Möglichkeiten."

In dem Film sieht man Soldaten auf der Flucht. Einer wirft sein Schwert fort.

Gott: „Oder noch schneller."

Ein Soldat wird mit dem Pfeil im Rücken getroffen.

Gott: „Und dabei ist noch nichts unerklärliches eingeschlossen."

Ein Mann wirft das Schwert einfach weg.

Gott: „Aber aus dieser unendlichen Anzahl an Möglichkeiten suchst du dir ausgerechnet diese aus"

Im Film öffnet sich die Wolkendecke und an einem Sonnenstrahl entlang gleitet das Schwert begleitet von gewaltiger orchestraler Musik langsam zu Boden auf die Wiese.

Gott: „Du hast nicht gesehen was wirklich war.
Jan.
Du hast gesehen was du sehen wolltest."

Die Wachtturm Gesellschaft glaubte Zeichen gesehen zu haben.
Zeichen die sie zu einer zweifelsfreien Überzeugung gelangen ließ.
Für jedes dieser Ereignisse gab es hundert logische Erklärungen.
Da sie sich aber anmaßt besonders von Gott geleitet zu sein wählte sie ausgerechnet das Wunder als Erklärung für diese Zeichen.

Heute wissen wir alle, das dies nicht das war, was Wirklich war.
Die Wachtturm Gesellschaft hat gesehen was sie sehen wollte.

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aber nun sind wir wenigsten davon Überzeugt, was Sünde gegen den heiligen Geist bedeutet!
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Wenn sich Pluralis Majestatis „Wir die Jury" also genauso sicher mit seiner Einschätzung bezüglich der Sünde gegen den heiligen Geist ist wie er mit 1914 sicher zu seien scheint, kann ich gut damit leben.

Andere User indes, kamen zu einem anderen, den Verfasser besser würdigenden Urteil. Etwa diesem:

Geschrieben von Herr Bert am 26. Dezember 2005 11:11:17:

Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege - Tür 24 gesegnete Weihnachten geschrieben von anonym am 24. Dezember 2005 00:24:17:

Hi anonym!

War's das?

Das war das Ausführlichste und Präziseste was ich je zum Thema 1914 gelesen habe und möchte mich bei Dir herzlich bedanken. Etwa am fünften Tag bin ich durch Zufall auf die Seite gestoßen. Beinahe hätte ich die Seite nicht wieder gefunden da ich kein Lesezeichen gesetzt hatte. Zuerst dachte ich „was ist das den für ein Spinner" – aber man muss wirklich sagen da ist ein Schuh draus geworden.

Drei Sachen möchte ich anmerken.
1. Angenommen 1914 wird abgeschafft – was dann?
2. Mir ist durch diese postings bewusst geworden das meine innere Stimme mir schon längst gesagt hat dass hier etwas nicht stimmt. Nur habe ich dies immer ignoriert. Warum eigentlich?
3. Den besten Beitrag fand ich den Leserbrief über die Zensur des eigenen Denkens. Gar nicht mal so sehr wegen dem einen Leserbrief sondern weil mir hier erst bewusst geworden ist wie viel hunderte selbstbeweihräuchernde Leserbriefe im Wachtturm abgedruckt worden sind. Das ist doch ein erschüttender, abscheulicher Eigenlob. Schämt sich den deswegen niemand?

Mehrfach hast Du gefragt „Was wen Gott uns eines Tages WIRKLICH sagen will „Leute, schließt die Tür der Arche!"?
Den Wachtturm kann und wird Gott dazu nicht mehr verwenden können.

Selten das mir Bibelstudium so viel Spaß gemacht hat.

Vielleicht sollte auch noch dieses Selbstzeugnis des Autors zitiert werden:

Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 18:27:44:

Als Antwort auf: Re: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2005 12:09:54:

In einem hat „Die Jury" Recht.

Seid drei Monaten habe ich zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit in dem Thema 1914 gesteckt.
Unerbittlich.

Ich habe über 100 Bücher der Wachtturm Gesellschaft gelesen.
Jahrgangsweise Wachttürme gewälzt.
Traktate, Broschüren, Jahrbücher, Briefe…

Ich habe nur noch 1914 gehört, gesehen, gedacht, gelesen, geredet, geschrieben, gegessen, geträumt und geatmet.

Meine Frau hat mich mal zum Einkaufen geschickt.
Ich stand also vor dem Supermarkt Regal und dachte „wie dies mit 1914 zusammenhängt". ...

Nachstehend die etwas verstreuten Postings, dann nochmals zusammengefasst

Siehe thematisch auch die Forumsarchive A145  b i s  Forumsarchiv A147

Geschrieben von anonym am 01. Dezember 2005 00:56:48:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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„Einige meiner besten Freunde waren bei Ihnen zu Gast"

IM April 1983 besuchte Frederick W. Franz, der damals in der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas diente, die Bundesvollzugsanstalt in Atlanta (USA).
Es war ihm sehr an diesem Besuch gelegen. Beim Betreten des Gebäudes wandte er sich an den Wachmann, der im Foyer am Schreibtisch saß, und sagte:
„Einige meiner besten Freunde waren bei Ihnen zu Gast. Ich finde, das sollten Sie wissen!"
Der Mann wirkte, gelinde gesagt, verwirrt.
Worüber sprach F. W. Franz?
Etwa 64 Jahre zuvor waren Joseph F. Rutherford und seine sieben Gefährten fälschlich der Verschwörung angeklagt worden.
Später arbeiteten Bruder Rutherford und Bruder Franz zusammen und wurden gute Freunde.
Seit J. F. Rutherfords Tod waren mittlerweile über 40 Jahre vergangen, und F. W. Franz, der selbst inzwischen etwa 90 Jahre alt war, freute sich, den Ort zu besuchen, an dem sein Freund vor so langer Zeit inhaftiert war.
Zweifellos dachte er an die Arbeit, die Bruder Rutherford und seine Gefährten hinter diesen Mauern geleistet hatten.
Was hatten sie dort getan?
Bald nach ihrer Ankunft sagte der stellvertretende Gefängnisdirektor zu J. F. Rutherford und seinen Gefährten:
„Wir werden Ihnen etwas zu arbeiten geben. Also, was können Sie?"
„Herr Direktor", antwortete A. H. Macmillan, einer der acht,
„ich habe mein ganzes Leben nichts anderes getan als gepredigt.
Haben Sie hier irgend etwas in dieser Art?"
„Nein, mein Herr! Gerade deshalb sind Sie ja hier, und hier werden Sie nicht predigen, das kann ich Ihnen jetzt schon sagen."

Einige Wochen vergingen.
Von allen Gefängnisinsassen wurde erwartet, sich sonntags zum Gottesdienst in der Gefängniskapelle einzufinden, und wer wollte, konnte hinterher noch der Sonntagsschule beiwohnen.
Die acht Männer beschlossen, ihre eigene Bibelstudienklasse aufzumachen und den Unterricht abwechselnd durchzuführen.
„Einige Neugierige schauten herein, und es wurden immer mehr", berichtete Bruder Rutherford später.
Bald zählte die ursprünglich 8köpfige Gruppe 90 Besucher.
Wie wurde der Bibelunterricht von den Häftlingen aufgenommen?
Einer von ihnen sagte:
„Ich bin 72 Jahre alt und mußte erst hinter Gitter kommen, um von der Wahrheit zu erfahren.
Aus diesem Grund bin ich froh, daß man mich ins Gefängnis gesteckt hat."
Ein anderer Häftling bemerkte:
„Ich werde bald entlassen.
Es tut mir leid, daß ich gehen muß . . . Können Sie mir sagen, wo ich Menschen wie Sie finden kann, wenn ich weggehe?"
Am Abend vor ihrer Entlassung erhielten die acht Männer von einem jungen Häftling, der ihren Unterricht besucht hatte, einen bewegenden Brief.
Er schrieb: „Ich möchte Ihnen mitteilen, daß Sie mich mit dem Wunsch zurücklassen, ein besserer, edlerer Mensch zu werden, falls das einem verderbten und weltmüden Wrack wie mir überhaupt möglich ist . . . Ich fühle mich schwach, sehr schwach, niemand weiß dies besser als ich selbst, aber ich werde versuchen und wenn nötig mit mir kämpfen, den Samen, den Sie gesät haben, aufgehen zu lassen, damit ich nicht nur mir selbst, sondern auch meinen Mitmenschen helfen kann. Aus dem Mund eines Menschen wie mir mag das alles ziemlich seltsam klingen, aber tief, ganz tief in meinem Herzen meine ich es so, jedes einzelne Wort."
Heute, mehr als 80 Jahre später, säen Jehovas Zeugen in der Strafanstalt in Atlanta — und in vielen anderen Gefängnissen — nach wie vor den Samen der Wahrheit aus (1. Korinther 3:6, 7).

Erwachet 2001 22. 11. S. 20-21

Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
Kap. 29 S. 649-654

„Gegenstand des Hasses aller Nationen"

Während dieser Periode leidenschaftlicher nationalistischer Gefühle hielten Geistliche in Philadelphia in den Vereinigten Staaten eine Konferenz ab, auf der eine Resolution angenommen wurde, die eine Überarbeitung des Spionagegesetzes forderte, damit Personen, die dagegen verstießen, vor ein Kriegsgericht gestellt und mit dem Tode bestraft werden könnten.
John Lord O'Brian, Sonderbeauftragter des Justizministers in Kriegsangelegenheiten, wurde ausgewählt, die Angelegenheit dem Senat vorzulegen.
Der Präsident der Vereinigten Staaten ließ nicht zu, daß diese Vorlage zum Gesetz wurde. Aber James Franklin Bell, Generalmajor der US-Armee, enthüllte J. F. Rutherford und W. E. Van Amburgh in einem Wutanfall, was sich auf der Konferenz ereignet hatte und daß man beabsichtigte, die Vorlage gegen die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder der Watch Tower Society zu verwenden.
Offizielle Akten der US-Regierung zeigen, daß spätestens ab dem 21. Februar 1918 John Lord O'Brian persönlich mit dem Sammeln von Beweismaterial gegen die Bibelforscher zu tun hatte.
Der Sitzungsbericht des Kongresses vom 24. April und vom 4. Mai enthält Notizen von John Lord O'Brian, in denen er nachdrücklich argumentiert, daß er die Bibelforscher nicht erfolgreich strafrechtlich verfolgen könne, wenn das Gesetz Äußerungen erlaube über das, „was wahr ist, mit guten Motiven und vertretbaren Zielen" — wie es in der sogenannten France-Novellierung des Spionagegesetzes festgelegt und vom US-Senat gebilligt worden sei.
In Worcester (Massachusetts) nutzte „Reverend" B. F. Wyland das Kriegsfieber aus und behauptete, die Bibelforscher betrieben Propaganda für den Feind.
Er veröffentlichte einen Artikel im Daily Telegram, in dem er erklärte:
„Eine der patriotischen Pflichten, denen Sie als Bürger gegenüberstehen, ist die Unterdrückung der International Bible Students Association, deren Hauptbüro in Brooklyn ist.
Sie hat unter dem Deckmantel der Religion in Worcester deutsche Propaganda betrieben, indem sie ihr Buch ‚Das vollendete Geheimnis' verkauft hat."
Ohne Umschweife sagte er den Behörden, es sei ihre Pflicht, die Bibelforscher zu verhaften und sie daran zu hindern, weiterhin Zusammenkünfte abzuhalten.
Im Frühling und im Sommer 1918 wurden die Bibelforscher sowohl in Nordamerika als auch in Europa überall verfolgt.
Unter den Anstiftern waren Geistliche der Baptisten, Methodisten, Episkopalen, Lutheraner, Katholiken und anderer Kirchen.
Ohne Durchsuchungsbefehl beschlagnahmten Beamte biblische Literatur, und viele Bibelforscher warf man ins Gefängnis. Andere wurden vom Pöbel gejagt, geschlagen, ausgepeitscht, geteert und gefedert, oder ihnen wurden Rippen gebrochen oder Schnittwunden am Kopf beigebracht.
Einige wurden zu Krüppeln gemacht. Christliche Männer und Frauen wurden ins Gefängnis geworfen und dort ohne Anklage oder Gerichtsverfahren festgehalten. Mehr als einhundert Einzelfälle solch verbrecherischer Behandlung wurden im Goldenen Zeitalter vom 29. September 1920 (engl.) geschildert.


Der Spionage angeklagt

Der Höhepunkt kam am 7. Mai 1918, als in den Vereinigten Staaten Haftbefehl gegen J. F. Rutherford, den Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society, und seine vertrauten Mitarbeiter erlassen wurde.

Am Tag zuvor waren in Brooklyn (New York) zwei Anklageschriften gegen Bruder Rutherford und seine Gefährten ausgestellt worden.
Sollte die eine nicht den gewünschten Erfolg erzielen, wollte man die andere vorlegen.
Die erste Anklageschrift, die eine größere Anzahl Einzelpersonen beschuldigte, enthielt vier Anklagepunkte:
Zwei beschuldigten sie der Verschwörung als einer Verletzung des Spionagegesetzes vom 15. Juni 1917, und in zwei weiteren wurde ihnen vorgeworfen, ihre illegalen Vorhaben auszuführen oder es zu versuchen. Es wurde behauptet, sie hätten sich verschworen, um zum Ungehorsam und zur Verweigerung der Dienstpflicht in den Streitkräften der Vereinigten Staaten anzustiften, und sie hätten sich verschworen, die Rekrutierung und Anwerbung von Männern für solche Dienste zu behindern, und das, während sich die Nation im Krieg befinde; ferner hätten sie beides versucht oder tatsächlich getan.
Die Anklageschrift erwähnte besonders die Veröffentlichung und Verbreitung des Buches Das vollendete Geheimnis.
Die zweite Anklageschrift legte einen Scheck, der nach Europa gesandt worden war (er war für das biblische Schulungswerk in Deutschland bestimmt), als gegen die Interessen der Vereinigten Staaten gerichtet aus.
Als die Angeklagten vor Gericht gebracht wurden, ging man nach der ersten Anklageschrift mit den vier Anklagepunkten vor.
Noch eine andere Anklageschrift, in der man sich auf das Spionagegesetz berief, war damals in Scranton (Pennsylvanien) gegen C. J. Woodworth und J. F. Rutherford anhängig.
Doch gemäß einem Brief von John Lord O'Brian vom 20. Mai 1918 befürchteten einige im Justizministerium, daß der Bezirksrichter Witmer, vor dem der Fall verhandelt werden sollte, nicht mit ihrer Auslegung des Spionagegesetzes übereinstimmen würde; sie legten es dahin gehend aus, daß die Tätigkeit von Personen zu unterdrücken sei, die aus aufrichtiger religiöser Überzeugung etwas sagten, was andere als Antikriegspropaganda auffassen könnten.
Das Justizministerium hielt daher den Fall in Scranton in der Schwebe bis zur Entscheidung des Falles in Brooklyn. Auch lenkte die Regierung die Situation so, daß Richter Harland B. Howe aus Vermont, von dem John Lord O'Brian wußte, daß er mit seiner Ansicht über solche Angelegenheiten übereinstimmte, in dem Fall als Richter im US-Bezirksgericht für den östlichen Distrikt von New York amtieren würde. Mit Isaac R. Oeland und Charles J. Buchner, einem Katholiken, als Vertreter der Anklage kam der Fall am 5. Juni vor Gericht.
Während der Verhandlung beobachtete Bruder Rutherford, daß katholische Priester häufig mit Buchner und Oeland konferierten.
Im Verlauf des Verfahrens zeigte es sich, daß die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder der Gesellschaft und diejenigen, die das Buch zusammengestellt hatten, nicht die Absicht verfolgt hatten, die Kriegsanstrengungen des Landes zu behindern.
Die während des Verfahrens vorgebrachten Beweise belegten, daß der Plan, dieses Buch zu schreiben, ja überhaupt der größte Teil der Manuskripte fertig war, bevor die Vereinigten Staaten den Krieg erklärten (am 6. April 1917), und daß der ursprüngliche Vertrag über die Herausgabe unterschrieben worden war, bevor die Vereinigten Staaten das Gesetz verabschiedet hatten (am 15. Juni), das die Angeklagten angeblich gebrochen hatten.
Die Anklagevertretung verwies auf Zusätze in dem Buch, die im April und Juni 1917 während der Überarbeitung des Textes und beim Korrekturlesen gemacht worden waren.

Dazu gehörte ein Zitat von John Haynes Holmes, einem Geistlichen, der nachdrücklich erklärt hatte, der Krieg sei ein Vergehen gegen das Christentum. Einer der Verteidiger wies darauf hin, daß das Werk des Geistlichen mit dem Titel A Statement to My People on the Eve of War (Eine Erklärung an mein Volk am Vorabend des Krieges) zur Zeit des Prozesses in den Vereinigten Staaten immer noch zum Verkauf angeboten wurde.
Weder der Geistliche noch der Verleger stand deswegen unter Anklage. Aber die Bibelforscher, die sich auf seine Predigt bezogen, wurden für die Meinung, die darin zum Ausdruck kam, zur Rechenschaft gezogen.
In dem Buch wurde der Allgemeinheit nicht gesagt, sie habe kein Recht, sich am Krieg zu beteiligen.
Aber bei der Erklärung von Prophezeiungen wurde aus Wacht-Turm-Ausgaben von 1915 zitiert, um die Inkonsequenz der Geistlichen aufzuzeigen, die einerseits behaupteten, Christi Diener zu sein, andererseits aber kriegführenden Ländern als Rekrutierungshelfer dienten.
Als man erfuhr, daß die Regierung etwas gegen das Buch einzuwenden hatte, schickte Bruder Rutherford sofort ein Telegramm an die Druckerei, um die Produktion zu stoppen, und gleichzeitig sandte man einen Vertreter der Gesellschaft zum militärischen US-Geheimdienst. Er sollte herausfinden, um was für Einwände es sich handelte.
Sobald man in Erfahrung gebracht hatte, daß die Seiten 247 bis 253 des Buches beanstandet wurden, weil der Krieg im Gange war, gab die Gesellschaft die Anweisung, diese Seiten aus allen Exemplaren des Buches herauszuschneiden, bevor es der Öffentlichkeit angeboten würde.
Und als die Regierung die Bezirksstaatsanwälte davon in Kenntnis setzte, daß eine weitere Verbreitung ein Verstoß gegen das Spionagegesetz sei (obwohl die Regierung der Gesellschaft gegenüber eine Stellungnahme zu dem Buch in seiner abgewandelten Form ablehnte), ordnete die Gesellschaft an, das Buch vorerst nicht mehr in der Öffentlichkeit zu verbreiten.

Warum solche harten Strafen?
Ungeachtet all dessen sprachen am 20. Juni 1918 die Geschworenen alle Angeklagten in allen Anklagepunkten schuldig.
Am Tag darauf wurden sieben von ihnen zu je viermal 20 Jahren verurteilt, die gleichzeitig verbüßt werden sollten.
Am 10. Juli wurde der achte zu viermal 10 Jahren verurteilt, die ebenfalls gleichzeitig zu verbüßen waren. Wie hart waren diese Urteile?
Der Präsident der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, räumte in einem Brief vom 12. März 1919 an den Justizminister ein:
„Die Freiheitsstrafen sind offensichtlich unangemessen hoch."
Tatsächlich hatte der Mann, der in Sarajevo die tödlichen Schüsse auf den Thronfolger der österreichisch-ungarischen Monarchie abfeuerte — und damit Ereignisse auslöste, die die Nationen in den Ersten Weltkrieg stürzten —, keine härtere Strafe erhalten. Sein Urteil lautete auf 20 Jahre Gefängnis — nicht viermal 20 Jahre, wie im Fall der Bibelforscher.
Aus welchem Motiv heraus wurden die Bibelforscher zu langen Freiheitsstrafen verurteilt?
Richter Harland B. Howe erklärte:
„Nach Meinung des Gerichts stellt die religiöse Propaganda, für die diese Angeklagten energisch eingetreten sind und die sie im ganzen Land sowie unter unseren Verbündeten betrieben haben, eine größere Gefahr dar als eine ganze deutsche Division. . . .
Jemand, der seinen Glauben verkündigt, hat gewöhnlich viel Einfluß, und wenn er aufrichtig ist, um so mehr.
Das verschlimmert ihr begangenes Unrecht, statt es zu mildern.
Daher hat das Gericht beschlossen, daß es nur klug ist, diese Leute hart zu bestrafen."

Interessanterweise sagte Richter Howe, bevor er das Strafurteil verkündete, aber auch, daß die Verteidiger nicht nur die Justizbeamten der Regierung unglaubwürdig gemacht und angegriffen hätten, sondern auch „alle Geistlichen im ganzen Land".
Gegen die Entscheidung wurde sofort Berufung eingelegt.
Doch Richter Howe lehnte eine Kaution bis zur Verhandlung des Einspruchs willkürlich ab, und am 4. Juli, bevor ein drittes und letztes Rechtsmittel für eine Kaution eingelegt werden konnte, wurden die ersten sieben Brüder schnell in die Bundesstrafanstalt in Atlanta (Georgia) gebracht.
Später wurde bewiesen, daß das äußerst befangene Gericht 130 Verfahrensfehler gemacht hatte.
Es dauerte Monate, die für das Berufungsverfahren erforderlichen Papiere vorzubereiten.
Inzwischen war der Krieg vorüber.
Am 19. Februar 1919 sandten die acht inhaftierten Brüder eine dringende Bitte um Straferlaß an Woodrow Wilson, den Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Zahlreiche Bürger schickten Briefe an den neu ernannten Justizminister, in denen sie sich nachdrücklich für die Freilassung der Brüder einsetzten.
In Beantwortung der Anfrage des Justizministers empfahl Richter Howe am 1. März 1919 „sofortige Strafmilderung".
Das hätte zwar die Strafdauer verkürzt, aber gleichzeitig wäre dadurch die Schuld der Angeklagten bestätigt worden.
Bevor es soweit kam, stellten die Rechtsanwälte der Brüder dem Bundesanwalt eine gerichtliche Verfügung zu, die den Fall vor das Berufungsgericht brachte.
Am 21. März 1919, neun Monate nachdem Rutherford und seine Gefährten verurteilt worden waren — der Krieg war inzwischen vorüber —, ordnete das Berufungsgericht an, alle acht Angeklagten gegen Kaution aus der Haft zu entlassen, und am 26. März kamen sie in Brooklyn gegen eine Kaution von je 10 000 Dollar frei.
Am 14. Mai 1919 entschied das Berufungsgericht in New York:
„Die Angeklagten in diesem Rechtsfall hatten nicht das maßvolle und unparteiische Gerichtsverfahren, auf das sie ein Anrecht gehabt hätten, und aus diesem Grunde ist das Urteil aufgehoben."
Der Fall wurde zurückverwiesen für ein neues Gerichtsverfahren.
Nachdem die Angeklagten jedoch auf Vorladung fünfmal vor Gericht erschienen waren, verkündete der Staatsanwalt am 5. Mai 1920 in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung in Brooklyn, daß die Anklage fallengelassen wurde.
Warum?
Wie aus einem Schriftwechsel hervorgeht, der in den Nationalarchiven der Vereinigten Staaten aufbewahrt wird, fürchtete das Justizministerium, den Fall zu verlieren, wenn er vor unbefangene Geschworene gebracht würde, da die Kriegshysterie abgeklungen war.
Der Bundesanwalt L. W. Ross legte in einem Brief an den Justizminister dar, er denke, es wäre für ihre Öffentlichkeitsarbeit besser, wenn sie auf eigene Initiative erklärten, daß der Fall nicht länger verfolgt werde.
Am selben Tag, dem 5. Mai 1920, wurde die andere Anklage, die im Mai 1918 gegen J. F. Rutherford und vier seiner Gefährten erhoben worden war, ebenfalls fallengelassen.

Danielbuch 9 S. 142-143 Wer wird die Welt regieren? ***

Die „Heiligen", die von dem „kleinen" Horn (der anglo-amerikanischen Weltmacht) verfolgt wurden, sind Jesu geistgesalbte Nachfolger auf der Erde (Römer 1:7; 1. Petrus 2:9). Viele Jahre vor dem Ersten Weltkrieg machte der Überrest dieser Gesalbten die Öffentlichkeit warnend darauf aufmerksam, daß 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen" enden würden (Lukas 21:24). Als in jenem Jahr Krieg ausbrach, wurde offenkundig, daß das „kleine" Horn diese Warnung außer acht gelassen hatte, denn es fuhr fort, die gesalbten „Heiligen" zu befehden. Die anglo-amerikanische Weltmacht widersetzte sich sogar ihrem Bemühen, dem Gebot (oder „Gesetz") Jehovas nachzukommen, die gute Botschaft vom Königreich weltweit zu einem Zeugnis zu predigen (Matthäus 24:14). Auf diese Weise versuchte das „kleine" Horn, „Zeiten und Gesetz zu ändern".
28 Jehovas Engel sprach von einem prophetischen Zeitabschnitt: „eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit". Wie lang ist dieser Zeitabschnitt? Bibelkommentatoren stimmen im allgemeinen darin überein, daß damit dreieinhalb Zeiten gemeint sind — die Summe von einer Zeit, zwei Zeiten und einer halben Zeit. Da sich Nebukadnezars „sieben Zeiten" des Wahnsinns auf sieben Jahre beliefen, handelt es sich bei den dreieinhalb Zeiten um dreieinhalb Jahre (Daniel 4:16, 25). Die Wiedergabe in der Guten Nachricht Bibel lautet: „Ein Jahr und zwei Jahre und ein halbes Jahr wird das Volk Gottes in seine Gewalt gegeben." In der Übersetzung von Dr. Hermann Menge ist zu lesen: „Sie werden seiner Gewalt preisgegeben sein ein Jahr, zwei Jahre und ein halbes Jahr." Die Einheitsübersetzung und die Jerusalemer Bibel weisen in einer Fußnote darauf hin, daß es sich um dreieinhalb Jahre handelt. Von demselben Zeitabschnitt ist in Offenbarung 11:2-7 die Rede, wo es heißt, daß Gottes Zeugen 42 Monate oder 1 260 Tage in Sacktuch gekleidet predigen und anschließend getötet werden würden. Wann begann und wann endete dieser Zeitabschnitt?


Danielbuch Kap. 9 S. 143-144 Wer wird die Welt regieren? ***

31 Die Befehdung der Gesalbten Gottes erreichte am 21. Juni 1918 den Höhepunkt, als J. F. Rutherford und führende Mitglieder der Watch Tower Bible and Tract Society auf Grund von Falschanklagen zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden. In der Absicht, „Zeiten und Gesetz zu ändern", hatte das „kleine" Horn das organisierte Predigtwerk praktisch zum Erliegen gebracht (Offenbarung 11:7). So endete der vorhergesagte Zeitabschnitt von 'einer Zeit und Zeiten und einer halben Zeit' im Juni 1918.
32 Aber die „Heiligen" wurden, als das „kleine" Horn sie befehdete, nicht ausgerottet. Wie in der Offenbarung vorausgesagt, folgte nach einer kurzen Zeit der Untätigkeit eine Wiederbelebung und Reaktivierung der gesalbten Christen (Offenbarung 11:11-13). Der Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society und seine Gefährten wurden am 26. März 1919 aus dem Gefängnis freigelassen und später von den Falschanklagen, die gegen sie erhoben worden waren, freigesprochen. Sogleich begann der gesalbte Überrest, sich für weitere Tätigkeit zu reorganisieren. Was stand indes dem „kleinen" Horn bevor?


Danielbuch Kap. 17 S. 291-292 Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes identifizieren ***

Hat in der Zeit des Endes eine solche geistige Wiederbelebung der gesalbten Diener Gottes stattgefunden? Ja. Es ist geschichtlich verbürgt, daß 1918 ein kleiner Überrest gesalbter Christen außergewöhnlich heftig angegriffen und ihr organisierter öffentlicher Predigtdienst unterbrochen wurde. 1919 kamen sie dann entgegen allen Erwartungen in geistigem Sinne wieder zum Leben. Diese Tatsachen entsprechen der Beschreibung der Auferstehung, die in Daniel 12:2 vorausgesagt worden ist. Viele wachten in jener Zeit und später geistig auf. Traurigerweise blieben aber nicht alle geistig lebendig. Diejenigen, die es sich nach ihrem Erwachen erwählten, den messianischen König zu verwerfen und den Dienst für Gott aufzugeben, ernteten 'Schmach und Abscheu auf unabsehbare Zeit', wie in Daniel 12:2 angekündigt worden war (Hebräer 6:4-6). Die treuen Gesalbten machten sich dagegen ihre geistige Wiederbelebung zunutze und unterstützten loyal den messianischen König. Letzten Endes führt ihre Treue zu „Leben auf unabsehbare Zeit", wie die Prophezeiung sagt. Die geistige Vitalität, die sie angesichts von Gegnerschaft erkennen lassen, hilft uns heute, sie zu identifizieren.

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Der Kriegsdienst den die Brüder 1914 leisteten entspricht immer noch unserer heutigen aktuellen Lehrmeinung.
Unter anderem aus zwei Gründen

1. Wir sind keine Pazifisten

Würde uns heute Gott glaubhaft zu verstehen geben, das wir für seinen heiligen Krieg zu den Waffen greifen sollen, würden wir dies tun.
Die heiligen Kriege Israels werden von uns gutgeheißen.

2. Wir sagen nach wie vor – Anglo-Amerika ist das wilde Tier, das Schaf mit dem Drachenkopf aus dem Frösche springen, Bestandteil des abscheulichen Dinges das an heiliger Stätte steht.

Die Wachtturmgesellschaft hat den Brüdern damals nur glaubhaft versichert dass sie zusammen mit Jesus und dem Deutschen Kaiser gegen das Böse zu den Waffen greifen sollen.

Erst zum Ende des ersten Weltkrieges – mit dem Kriegseintritt Amerikas sagte man das man in der falschen Armee diente.

Deswegen war ihr handeln Böse.
Deswegen verloren sie den Schutz Jehovas und wurden zu Recht angeklagt.

Als verurteilte hatten sie nun zwei Möglichkeiten zu reagieren:

1. Ich habe ein Fehler gemacht - tut mir leid - soll nicht mehr vorkommen
2. Ich wurde unrecht behandelt ich bin unschuldig

Entweder sie bekennen offen ihre Schuld oder – und diesen Weg wählten sie – sie vertuschten, verbargen, verschwiegen, verschleierten, verheimlichten schrieben die Geschichte um so gut es ging.

WT 98 1. 1. S. 32 Eine nachdenklich stimmende Antwort ***

Die zwei Weltkriege unseres Jahrhunderts brachen beide in Ländern der Christenheit aus und kosteten 50 bis 60 Millionen Menschen das Leben.
Von Jehovas Zeugen kann jedoch richtigerweise gesagt werden, daß sie sich weder an diesen Kriegen beteiligten noch in irgendwelche momentanen Auseinandersetzungen verwickelt sind.
Wie kommt das?
Als Leser schulden Sie es sich, mehr über die starken Bande der christlichen Liebe und Einheit zu erfahren, die zwischen den über fünf Millionen Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde bestehen. (Vergleichen Sie bitte Jesaja 2:4.)

Sie waren nicht Gegenstand des Hasses aller Nationen sondern nur von einer Allianz gehasst – Anglo-Amerika.
Nach dem Spionagegesetz und nicht Religiöse Verfolgung.
Blutschuld entzog Gottes Schutz - nicht die Erfüllung von Prophezeiungen.
Kriegshetze gegen eine Seite – gegen das böse – gegen Anglo-Amerika.


WT 89 1. 4. S. 20 Die Stunde des Gerichts Gottes ist gekommen ***

18 In der nächsten Szene aus Offenbarung 13 wird gemäß Vers 11 geschildert, wie „ein anderes wildes Tier aus der Erde" aufsteigt, „und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, doch begann es zu reden wie ein Drache". Dieses zweihörnige Tier ist die politische Verbindung Anglo-Amerika. Das Tier hat insofern etwas Lammähnliches an sich, als es vorgibt, friedfertig zu sein und die fortschrittlichste Regierungsform zu haben. Aber es redet wie ein Drache, wie Satan, und wird als ein „anderes wildes Tier" bezeichnet, weil sein Herrschaftsgebaren an ein wildes Tier erinnert. Es übt Druck aus, droht und greift sogar zu Gewalt, wo immer seine Herrschaftsform nicht akzeptiert wird. Es fordert nicht zur Unterwerfung unter Gottes Königreich auf, sondern zur Unterwerfung unter die Welt Satans. Deshalb sagt Vers 14: „Es führt die irre, die auf der Erde wohnen."

Was stand in dem Buch das Vollendete Geheimnis auf das in dem Gerichtsurteil Bezug genommen wurde?


Seite 82:
Zu unserer ewigen Scham sei gesagt, dass in Bezug auf unsere Mordtaten, die Vereinigten Staaten an der Spitze aller zivilisierten Länder marschieren – jährlich über 8000.
Das Verhältnis der Mordtaten in den Neu-England Staaten zu denen in London ist wie zwölf zu eins; für Californien ist das Verhältnis 75 zu eins, für Nevada 245 zu eins.
Jede Nation denkt von sich dass sie die klügsten Leute hat, dass sie die allerbesten Kanonen hat, dass sie in Allen das Beste hat, und es ist dieses hochgespannte Selbstgefühl, das die Nationen in den gegenwärtigen Krieg hineintrieb.
Jede Nation denkt von sich, dass sie so gut und so groß ist, dass Gott gar nicht anders kann, als ihnen den Sieg zu geben.

Seite 164:
Der jetzt tobende große Völkerkrieg ist ganz sicherlich das Werk böser Geister, und der Kaiser ist gewisslich nicht der einzige gescheite Herrscher, der durch die bösen Geister betrogen und getäuscht worden ist, wie die Geschichte später noch einmal beweisen wird.

(Anglo-Amerika die bösen Geister die den gescheiten Deutschen Kaiser betrügen.)


Seite 268:
Englands Handlungen in der Opiumfrage, indem es durch Gewaltmaßregeln China zwang, dem Opium Einlaß zu gewähren, ist Beweis genug für seinen Satanischen Charakter.

(Hier wird England mit dem Kleinen Horn das wie ein Drache redete verglichen. Siehe auch Danielbuch Seite 140 oder Offenbarungsbuch Seite 193/194. Im folgenden Text wird Chinas Kampf gegen das Opium beschrieben. Wenn China auf das Christliche der Engländer appelliert setzt das Buch jedes Mal ein Fragezeichen in Klammern hinter „Christlich". England wird als der Antichrist bezeichnet.)

In dem oben Zitierten Buch Jehovas Zeugen Verkündiger des Vorsatzes Gottes wird das Zitat des Gerichts von Richter Harland B. Howe durch drei Punkte abgekürzt.
Was sagte das Gericht, das hier im Text verschwiegen wird?

„Wenn Sie Kanonen und Schwerter genommen hätten" sagte der Richter
und würden sich mit den deutschen Armeen verbunden haben, so würde es nicht so schlimm gewesen sein, als die Erfolge ihrer Propaganda.
Wer Religion Predigt, hat großen Einfluss, und desto mehr, je aufrichtiger er es meint.
Das weiseste was man mit solchen Personen tun kann ist nur eine ernste Strafe.

Wachtturm Okt,Nov,Dez 1918 Seite 107

Wir erwarteten dass durch diesen Krieg Jesus die neue Regierung auf der Erde aufrichten wird.
WT 10.1914 S. 147

Wir glaubten dass der Sozialismus der Sauerteig ist der die ganze Ordnung zum gehren bringt.
Das der Kaiser das Deutsche Volk im Kampfe einen wird.
Das Gottes Königreich den Sozialismus mit seinen Weltverbesserungsplänen beseitigen wird.

WT 10.1914 S. 147

Die Leserbriefe der Deutschen Soldaten wurden von Bruder Russel am Frühstückstisch selber vorgelesen.
Bethel Brooklyn 11.August 1915
Nur einige Zeilen, um euch mitzuteilen wie die verschiedenen Briefe der lieben Brüder im Felde erfreut haben. Für den Familienkreis übersetzt wurden sie am Tische von Bruder Russel selbst vorgelesen. Erquickend aber auch sehr beschämend. Sie zeugten von einer herrlichen Charakterreife.

WT Oktober 1915 Seite 159

Weltweit wurde ganz klar für die Deutsche und Türkische Allianz Stellung bezogen.
Die Türken werden dafür sorgen dass die Juden in Jerusalem Zion wieder errichten können.
Das zertreten der Juden hat aufgehört.

WT 2.1915 Seite 27

Die Russen sind schrecklicher als Tyrannen. Die Deutschen befreien und beschützen die Dorfbewohner in Lodz.
WT 2.1915 Seite 32

„England verletzt Menschenrechte.
Wie lange noch?
Wir geben zu dass wir eine gewisse Bangigkeit empfinden wenn wir an das Thema vom Krieg herantreten.
Es ist sicherlich nicht umsonst wenn die Schrift sagt:
„Wenn dein Feind hungert so speise ihn (Römer 12:20)
Und wenn angebliche Britische Christen die Vorschriften des Meisters übertreten und versuchen die deutschen Christen verhungern zu lassen, so wundern wir uns nicht darüber, dass die letzteren in jeder Weise auf Widervergeltung sinnen.
Es wäre gewiss weiser gewesen wen England das Völkerrecht beobachtet und sich an die Vorschriften Jesu gehalten hätte.

WT März 1916 Seite 35 - 39

(Zwei Anmerkungen hierzu:
Erstens. Ich habe keine verbrechen der Deutschen Soldaten in den Berichten gefunden.
Zweitens. Die Britischen Christen werden mit „angebliche Christen" tituliert die Deutschen nicht.
Auf fünf Seiten werden Verbrechen Londons und Moskaus aufgezählt nur eines nachfolgend als Beispiel)

Die Russen sind Bestialische Tartaren
Die Russen haben in Galizien die Bestialität der Tartarenherrschaft in den modernen Krieg wieder eingeführt und gebrauchen beim Angriff auf den Feind hilflose Menschen zu ihrer Deckung.
Es ist wahr diese menschlichen wesen waren Juden; nicht Gefangene sondern am Kampfe Unbeteiligte, Männer, junge und alte, auch Frauen und Kinder. Es war in Radworna wo das Unsagbare, Unbeschreibliche stattfand. Die Russen trieben fünfzehnhundert jüdische Familien zusammen – darunter achtzigjährige und junge Frauen mit Säuglingen, Schulkinder jeglichen Alters, insgesamt etwa siebentausend Seelen – und schoben sie als menschliche Deckung gegen die Österreichische Schlachtfront und marschierten unmittelbar hinter ihren Opfern her. Man findet keine Worte um solche Kriegsgräuel wahrheitsgemäß zu schildern.
Beraubt gegeißelt gequält Vorwärts zur Schlachtung von hinten mit Revolvern und Maschinengewehren die Schädel von den Kolben der Kosakengewehre eingeschlagen der Österreichischen Front entgegen. Gegen dreihundert Feuerschlünde die an der ganzen österreichischen Front donnern und Feuer speien. Die Österreicher hören den ungeheuren Aufschrei der Opfer, das seufzen der Verstümmelten und Sterbenden, aber sie können ihrem Elend nicht zu Hilfe kommen. Sie müssen ununterbrochen Weiterschießen, denn hinter diesem menschlichen Brandopfer liegt der Feind auf dem Sprunge. Wenn sie zu schießen aufhören dann werden sie von den Russen überrannt und die Schlacht ist verloren.
England wurde als das wildes Tier, als das abscheuliche Ding das an heiliger stelle steht (nach wie vor wie heute noch) bezeichnet.
WT März 1916 Seite 38/39

Amerika wurde gewarnt gegen die heiligen Kreuzesstreiter in den Krieg zu ziehen.
WT 2.1915 Seite 28

Feldpost: England war das Böse, Satans Arme auf der anderen Seite der Front.
Dies wissend ist es unser Herzenswunsch recht tapfer zu Kämpfen gegen die Mächte des Bösen.

WT Juni 1915

Hier liegen die Wurzeln warum man bis heute nicht das Märchen von 1914 aufgeben kann.
Gibt man 1914 auf - verliert man die Schutzbehauptung das der Gefängnisaufenthalt prophezeite Verfolgung war – dann bleibt nur noch die Blutschuld die man sich auflud als man seine Schäfchen gegen Anglo-Amerika in die Schlacht schickte.

„Beteiligte sich die Wachtturmgesellschaft am 1. Weltkrieg?".

Die klare Antwort heißt – Ja.

Und zwar nicht nur ein paar, im Glauben unbefestigte, wie im 2ten Weltkrieg – von denen ich persönlich einige kennen lernen durfte.
Auch nicht nur auf ein Land begrenzt wie Japan im 2ten Weltkrieg.
Auch nicht nur im Lazarettdienst – wie man es immer wieder als Gerücht hört.
Und auch nicht bloß unter Zwang und dann hat man in die Luft geschossen - wie man es auch immer wieder als Gerücht hört.
Auch nicht nur theoretisch – wie die Schweiz im 2ten Weltkrieg.

Nein – Militärdienst mit Kirchlichen Segen.
Weltweit.
Parteilich für die Achse Deutschland – Österreich – Türkei.
An vorderster Front.

Rutherford wurde dafür eingesperrt. Und bereits im Gefängnis begann eine Art Verdrängungstendenz.
Prophezeiungen wurden dafür verbogen.
Gerüchte erfunden.
Lügen als Schutzbehauptungen abgedruckt.
Lügen die uns bis heute auf den Schultern lasten.

WT 2002 1. 5. S. 16 Jehova hasst Treulosigkeit ***

Sind wir persönlich auf der Hut, damit 'keine Ungerechtigkeit auf unseren Lippen zu finden' ist? Können beispielsweise unsere Familienangehörigen dem, was wir sagen, wirklich vertrauen? Können das unsere Glaubensbrüder und -schwestern in der Versammlung? Nur zu leicht könnte man sich angewöhnen, seine Worte so zu formulieren, dass sie an sich zwar korrekt sind, andere aber dennoch bewusst dadurch irregeführt werden. Oder vielleicht übertreibt man oder verschweigt in Geschäftsangelegenheiten gewisse Einzelheiten. Würde Jehova das nicht merken? Und würde er, wenn wir so vorgingen, von unseren Lippen Schlachtopfer des Lobpreises annehmen?

Als man gegen Ende des ersten Weltkrieges wegen der Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges erkannte das es falsch war, was man getan hatte und weil Jesus eben nicht eingegriffen hatte, ging es den Brüdern wie Judas der sich erhängte als er erkannte das Jesus eben nicht gezwungen war sein Königreich aufzurichten als sie ihn festnahmen.
Judas mag gedacht haben er wäre derjenige der Jesus dazu zwingen muss endlich zu handeln.
So wie die Wachtturmgesellschaft durch ihre Endzeit Dringlichkeit meint sie müsse es sein, die endlich mal etwas unternimmt – fast als wolle sie Gott zwingen endlich einzugreifen.


Wie Judas steht sie heute durch ihre Lüge „1914" - diesem Verrat an ihren Schäfchen - vor ihrem Scherbenhaufen.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großvaters Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
(Erwachet vom 22.11.1968)

Es wurde Abend es wurde morgen der erste Tag.

Geschrieben von anonym am 02. Dezember 2005 00:39:44:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa griff in seine Tasche und zog ein Päckchen getrockneter Feigen heraus.
Er reichte sie uns.
„Solche Dinge aßen wir, als wir Kinder waren.
Wir aßen auch getrocknete Aprikosen, und wir kauten sie den ganzen Winter über.
Damals gab es noch keine Supermärkte.
Die Kaufläden gehörten Privatpersonen und wurden gewöhnlich von einer Familie betrieben.
Man hatte persönlichen Kontakt mit diesen Menschen.
Man hatte Muße zum Einkaufen.
Gewöhnlich mußten die Waren abgewogen werden, weil sie nur in großen Mengen lose vorhanden waren.
Die Männer pflegten im Laden herumzustehen und sich zu unterhalten, manchmal stundenlang.
In dem Laden, an den ich gerade denke, konnte man alles kaufen, vom Zahnstocher bis zum Sarg.
Ich erinnere mich, daß dieser alte italienische Ladeninhaber mir sagte, was ich kaufen und was ich nicht kaufen sollte.
Diese Art von Vertrauen gibt es heute nicht mehr.
Dieses vertraute Verhältnis zwischen Ladeninhaber und Kunden gab es nicht nur in kleinen Städten, sondern auch in großen Städten.
Wo gibt es das heute noch?" sagte Großvater mit stark gefühlsbetonter Stimme.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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(Jeremia 29:10)

„Denn dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚In Übereinstimmung mit der Erfüllung von siebzig Jahren in Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden, und ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe.'

Neue Welt Übersetzung der Heiligen Schrift

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Die 70 Jahre für Babylon.
Nicht 70 Jahre in Babylon:

Jeremia 29:10
"For thus says Jehovah When as My mouth have been fullfilled for Babylon seventy years, I will visit You and establish for You My word good to bring back you to place this"
Urtext: The Interlinear Bible, Ausgabe 1985

Jeremia 29:10
Ja, so spricht der Herr: Wenn siebzig Jahre für Babel vorüber sind, dann werde ich nach euch sehen, mein Heilswort an euch erfüllen und euch an diesen Ort zurückführen.
Einheitsübersetzung

Jeremia 29:10
"Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, daß ich euch wieder an diesen Ort bringe."
Luther Übersetzung

Jeremia 29:10
Denn so spricht der HERR: Erst wenn siebzig Jahre für Babel voll sind[a], werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, an euch erfüllen
Elberfelder Bibel

Jeremia 29:10
Ich sage euch: Die Zeit des Babylonischen Reiches ist noch nicht abgelaufen. Es besteht noch siebzig Jahre. Erst wenn die vorüber sind, werde ich euch helfen. Dann werde ich mein Versprechen erfüllen und euch heimführen;
Gute Nachricht

Jeremia 29:10
"Ja, also spricht der Herr: Sind 70 Jahre für Babel vorbei, dann nehme ich mich euer wieder an und erfülle an euch meine Verheißung, daß ich euch an diese Stätte heimführen werde"
Hamp-Stenzel-Kürzinger Übersetzung, Ausgabe 1962

Die hebräische Präposition "le", welches hier in diesem Zusammenhang "für" bedeutet, wurde in der NWÜ mit "in" wiedergegeben.
Dieses "le" lässt tatsächlich mehrere Übersetzungsmöglichkeiten zu, aber in Jeremia 29:10 ist die einzig richtige Wiedergabe: "für".
Die sprachliche Struktur des Satzes lässt nur diese Übersetzungsvariante zu.
Es ist auch keine andere Bibelübersetzung bekannt, die ähnlich der NWÜ die hebräische Präposition "le" mit "in" übersetzt.
Warum ist das so wichtig?

Der Startpunkt der 2520 Jahre ist das Jahr, in dem Jerusalem durch die Babylonier vernichtet wurde.
Dieses Ereignis legt die WTG auf 607 v.u.Z. fest, wogegen alle Historiker zurecht auf das Jahr 587 v.u.Z. verweisen.
Auf das Jahr 607 v.u.Z. kommt die WTG durch die Rückrechnung der "70 Jahre". Und das sieht so aus:
539 v.u.Z. wurde Babylon durch die Meder und Perser zerstört.
Zwei Jahre später, 537 v.u.Z., kehrten die Israeliten unter Serubbabel in ihre verödete Heimat zurück.
Die "70 Jahre" Gefangenschaft endeten somit 537 v.u.Z., deshalb begannen sie 607 v.u.Z.
Addiert man nun 2520 Jahre hinzu, kommt man auf das Jahr 1914.
Die Bibel lässt solch eine 70-Jahre-Rückrechnung nicht zu:
Erstens spricht die Bibel nicht von "70 Jahre Gefangenschaft" in Babylon, sondern von "70 Jahre Babylon dienen" (Jeremia 25:11).
Um dem König von Babylon zu dienen, musste Jerusalem nicht vollständig zerstört werden.
Zweitens bezieht die Bibel die "70 Jahre" nicht nur auf Jerusalem und die Israeliten, sondern auch auf die anderen Völker (Jeremia 25:11).
Drittens beziehen sich die "70 Jahre" somit auf die Vorherrschaft Babylons. Die "70 Jahre" endeten, als Babylon im Jahre 539 v.u.Z. zerstört wurde (Jeremia 25:12).

Vor hundert Jahren übernahm die WTG ihre Auslegung von den Adventisten, die sie bis heute mit allen Mittel verteidigen möchte.
Nur wenn sich die 70 Jahre "in" Babylon erfüllten, können sie ihre These der 70- jährigen Gefangenschaft der Israeliten stützen.
Bezieht sich aber die Erfüllung der "70 Jahre" "für" Babylon, wie es der Urtext ja tatsächlich sagt, so wird die Auslegung der WTG unmöglich.

In der Argumentenkette der 70 Jahre bemüht sich die Wachtturm-Gesellschaft zu zeigen, dass ihre Deutung dieser Zeitspanne vielleicht der historischen Beweislage widersprechen mag, die Bibel aber auf ihrer Seite stehe.
Als erstes heißt es in dem Buch Dein Königreich komme auf Seite 187 unten und 188 oben ganz kategorisch:
"Wir glauben, dass gemäß der einfachsten Deutung von Jeremia 25:11 und anderen Texten die 70 Jahre dann beginnen sollten, wenn die Babylonier Jerusalem zerstören und das Land Juda verödet hinterlassen würden."
In Wahrheit aber weigert sich die Wachtturm-Gesellschaft rundheraus, die offensichtlichste Lesart von Jeremia 25:11 und einer Anzahl weiterer Texte zu diesem Thema zu akzeptieren.
Die einfachste Bedeutung von Jeremia 25:11 ist, dass die 70 Jahre eine Zeit der Knechtschaft, nicht der Verwüstung, sein würden:
"... diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen."
Das hebräische Wort für "dienen" in diesem Text ist, wie Avigdor Orr in Vetus Testamentum, Jahrgang 6 (1956), auf Seite 305 in Fußnote l schreibt, ein politischer Ausdruck mit der Bedeutung "anerkannten und akzeptierten die Herrschaft von"; er kommt zu folgendem Schluss: "Aus Vers llb folgt, dass die 70 Jahre mit der Auferlegung des babylonischen Joches auf Juda und seine Nachbarn beginnen."

Darüber hinaus wird dieses Verständnis durch den anderen Text aus Jeremia über die 70 Jahre (29:10) noch erhärtet.
Die unmittelbarste Lesart der dem Original sehr eng folgenden Übersetzungen zeigt, dass hier von der babylonischen Herrschaft die Rede ist:
"Wenn volle siebzig Jahre für Babel abgelaufen sind" (Jerusalemer Bibel).
Falls sich die 70 Jahre auf die babylonische Herrschaft beziehen, was aus diesem Vers klar hervorgeht, dann endeten sie im Jahr 539 v.u.Z.;
dies wird in Jeremia 25:12 unmittelbar gesagt:
"Und es soll geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, dass ich den König von Babylon und jene Nation zur Rechenschaft ziehen werde."
Da Jehova den König von Babylon im Jahr 539 v.u.Z. zur Rechenschaft zog, lassen sich die 70 Jahre nicht über dieses Jahr hinaus verlängern, weder bis 537 v.u.Z. noch bis zu irgendeinem anderen Jahr, denn das würde der offensichtlichsten Bedeutung von Jeremia 25:12 widersprechen. In dem genannten Aufsatz kommt Orr zu der logischen Schlussfolgerung
(Seite 305):
"Für den Beginn der 70 Jahre in Jeremia kann man daher, um es sehr zurückhaltend zu formulieren, das Jahr 605 als äußerst wahrscheinlich annehmen; wann sie aber endeten, darüber kann absolut kein Zweifel bestehen.
Vers 12 sagt, dass sie mit dem Sturz des Königs von Babylon und seines Reiches enden sollen, ganz in Übereinstimmung mit dem, was sich bei unserer Betrachtung von Jeremia xxix 10 ergab, mithin im Jahr 539."

In dieser Frage kann es nicht den leisesten Zweifel geben:
Die offensichtlichste Bedeutung der Prophezeiung Jeremias (25:11,12; 29:10) steht mit der Deutung der 70 Jahre durch die Wachtturm-Gesellschaft in klarem Widerspruch.
Dennoch verkündet sie kühn:
"Doch die Bibel selbst enthält noch stärkere Beweise gegen die Behauptung, die 70 Jahre hätten 605 v.u.Z. begonnen und Jerusalem sei im Jahre 587/86 v.u.Z. zerstört worden" (Seite 188, Absatz 5).
Welche "stärkeren Beweise" sind das?
Folgende:
"Wie bereits erwähnt, wären die 70 Jahre 535 v.u.Z. abgelaufen, wenn sie 605 v.u.Z. begonnen hätten.
Doch der inspirierte Bibelschreiber Esra berichtete, dass die 70 Jahre 'im ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien, abliefen, der einen Erlaß bezüglich der Rückkehr der Juden in ihre Heimat herausgab"
, die dann im Jahr 537 v.u.Z. erfolgte.
Hat Esra das aber wirklich berichtet?
Wie in Kapitel 3 bei der Besprechung von 2. Chronika 36:21-23 gezeigt wurde, gibt Esra keinen klaren Hinweis darauf, dass die 70 Jahre "im ersten Jahr des Cyrus", d.h. im Jahr 537 v.u.Z. endeten.

Im Gegenteil, eine solche Deutung seiner Worte stünde in Widerspruch zu Jeremia 25:12, wonach die 70 Jahre 539 v.u.Z. endeten!

Dieser Schrifttext ist der stärkste Beweis gegen die Behauptung, die 70 Jahre endeten im Jahr 537 v.u.Z. oder irgendwann sonst nach 539!

Nur sehr wenige Kommentatoren (wenn überhaupt welche) versuchen, "das erste Jahr des Cyrus vom Jahre 538 bis zum Jahre 535 v.u.Z. auszudehnen", wie das die Wachtturm-Gesellschaft behauptet (Seite 189).
Die meisten lassen die 70 Jahre entweder 539 oder 536 enden.
Merkwürdigerweise werden diese besseren Alternativen in dem "Anhang" des Buches "Dein Königreich komme" nicht einmal erwähnt!
Als letztes behauptet die Wachtturm-Gesellschaft:
... sind auch wir bereit, uns in erster Linie von Gottes Wort leiten zu lassen statt von chronologischen Angaben, die sich hauptsächlich auf weltliche Quellen stützen, die der Bibel widersprechen. Gemäß dem einfachsten und offensichtlichsten Verständnis der verschiedenen biblischen Aussagen begannen die 70 Jahre mit der vollständigen Verödung Judas nach der Zerstörung Jerusalems (Seite 189).
Auch hier soll wieder der Eindruck erweckt werden, zwischen der Bibel und den weltlichen Beweisen gebe es bei den 70 Jahren einen Widerspruch, und die Wachtturm-Gesellschaft halte sich treu an die Bibel, gegen die weltlichen Beweise.
Doch nichts könnte von der Wahrheit weiter entfernt sein.
Das biblische und das geschichtliche Material befinden sich im Gegenteil in guter Übereinstimmung, was diesen Zeitraum betrifft.
Wie in so vielen anderen Fällen auch, werden die Angaben der Bibel durch historische und archäologische Entdeckungen bestätigt.
Im Gegensatz dazu widerspricht die Auslegung der 70 Jahre durch die Wachtturm-Gesellschaft den durch weltliche Forschung ermittelten Tatbeständen.
Zudem steht sie, wie oben und in Kapitel 3 gezeigt, auch in offenem Widerspruch zu dem "einfachsten und offensichtlichsten Verständnis der verschiedenen biblischen Aussagen" zu den 70 Jahren, so mit Jeremia 25:11; 29:10; 25:12; Daniel 1:1-6; 2:1 und Sacharja 1:7, 12, und 7:1-5.

In Wahrheit besteht also gar kein Widerspruch zwischen der Bibel und dem weltlichen Beweismaterial, sondern zwischen der Bibel und den weltlichen Beweisen einerseits und der Wachtturm-Gesellschaft andererseits.

Da deren Deutung der 70 Jahre sowohl mit der Bibel als auch mit der historischen Beweislage in Widerspruch steht, hat sie mit der Wirklichkeit nichts zu tun und sollte von allen aufrichtigen Christen zurückgewiesen werden.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zweite Tag.

Geschrieben von anonym am 03. Dezember 2005 00:11:56:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Ich erinnere mich noch an eine gewisse Straße" sagte Großpapa.
„Ich besuchte dort das College.
Da war kein Auto in Sicht.
Als ich mit Großmutter nach fünfundzwanzig Jahren an diesen Ort zurückkehrte, konnten wir keinen Parkplatz für unser Auto finden.
Das ist nur einer der großen Wechsel, die sich in der Welt vollzogen haben", sagte Großpapa.
„Ein weiterer Wechsel war der folgende:
Wir gingen damals viel zu Fuß.
Dabei konnte man über vieles nachdenken.
Man konnte über die Straße gehen und dabei nachdenken, ohne befürchten zu müssen, von einem vorbeifahrenden Fahrzeug angefahren zu werden.
Versuch das heute mal!
Was ich damit sagen will, ist, daß die Zeit nicht so schnellebig war.
Heute muß alles gewissermaßen im Laufschritt erledigt werden, und das ist so seit dem Ersten Weltkrieg."
Gerd unterbrach:
„Ich wünschte, es ginge heute etwas ruhiger zu, Opa, aber es gibt einfach zu viel zu tun.
So bleibt nichts anderes übrig, als zu hetzen."
„Wir versuchen, zu viele verschiedene Dinge zu tun, mein Junge. Das ist unser Problem", sagte Großpapa.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Der Wachtturm 01. September 1967, Seite 530:

Natürlich sind Anstrengungen notwendig. Um den Gehorsam zu vervollkommnen, der uns veranlaßt voranzugehen, müssen wir folgende vier Faktoren berücksichtigen
1.Wir müssen Gottes Wort studieren,
2 uns eifrig beimühen das Gelernte in unserem Leben und in unserem Predigtdienst anzuwenden,
3. uns fortgesetzt von Jehovas heiligem Geist leiten lassen und
4. die Hilfe unserer Brüder in der Versammlung annehmen.
Wir kommen um diese Dinge nicht herum.
Wie setzen wir diese vier Dinge in die Tat um? Erstens das Studium: Unter Studium mögen wir harte Arbeit, vor allem Sucharbeit, verstehen. In Jehovas Organisation braucht man jedoch nicht eine "Menge Zeit" und Kraft für Sucharbeit zu verwenden, denn es gibt, in ihr Brüder, die mit dieser Arbeit betraut, worden sind, um dir, der du hierfür nicht soviel Zeit hast, zu helfen. Diese Brüder bereiten den guten Stoff vor, der in der Zeitschrift Der Wachtturm und in anderen Publikationen der Gesellschaft erscheint. Studierst du aber vielleicht nicht genug? Beachte folgende Anregung: Am meisten lernt man, wenn man eine neue Wachtturm oder Erwachet! Ausgabe oder ein neues Buch in der freudigen Erwartung liest, neue Wahrheiten oder eine andere Ansicht kennen zulernen. Dann behält man die einzelnen Gedanken im Gedächtnis.
Man spricht begeistert mit anderen darüber. Versuche deshalb folgendes: Lies jede Wachtturm- oder Erwachet! Ausgabe, sobald du sie erhältst, einfach durch, um dich an ihrem Inhalt zu erfreuen. Denke daran, du setzt dich nicht hin, um zu studieren, sondern lediglich, um den Inhalt zu genießen. Das erhöht deine Freude am Lesen und spornt dich zu einem zielbewussten, systematischen Studium an. Jehova möchte, dass du Freude am Studieren hast. Er will nicht, dass du es als eine mühselige Arbeit empfindest Er ist der glückliche Gott, und er freut sich uns mit dieser Fülle geistiger Speise zu versorgen. — 1. Tim. 1:11; Apg. 20:35.


Leitfaden Lehrstück 21 S. 110-111 Aufschlussreicher Stoff, klar dargeboten ***
Genauigkeit der Darlegung.
Jehovas Zeugen sind eine Organisation der Wahrheit. Wir sollten den Wunsch haben, die Wahrheit zu reden und jederzeit in allen Einzelheiten völlig genau zu sein. Dies sollte nicht nur hinsichtlich der Lehre der Fall sein, sondern auch in unseren Zitaten, in dem, was wir über andere sagen, oder darin, wie wir sie darstellen, ferner in Dingen, bei denen es um wissenschaftliche Angaben oder um Tagesereignisse geht.
Falsche Angaben, die einer Zuhörerschaft vorgetragen werden, mögen wiederholt werden, und der Irrtum wird größer. Ungenauigkeiten, die von einer Zuhörerschaft erkannt werden, lassen Fragen an der Glaubwürdigkeit des Sprechers hinsichtlich anderer Punkte entstehen, so daß vielleicht sogar die Wahrheit der Botschaft selbst in Frage gezogen wird. Ein Neuinteressierter, der solche Angaben hört und bei einer anderen Gelegenheit eine andere Ansicht gehört hat, könnte zu dem Schluß kommen, daß unter Jehovas Zeugen Uneinigkeit im Denken bestehe, und die Verbindung abbrechen, ohne seinen Grund dafür überhaupt anzugeben.


Dein Königreich komme S. 187 Anhang zu Kapitel 14 ***
Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, scheinen diese Beweisführungen eindeutig zu ergeben, daß die neubabylonische Chronologie richtig ist und das 18. Jahr Nebukadnezars (und die Zerstörung Jerusalems) in das Jahr 587/86 v. u. Z. fiel. Doch kein Historiker kann leugnen, daß das Bild, das wir gegenwärtig von der babylonischen Geschichte haben, irreführend oder falsch sein kann. Es ist zum Beispiel bekannt, daß im Altertum Priester und Könige manchmal zu bestimmten Zwecken Urkunden änderten. Selbst wenn das entdeckte Tatsachenmaterial korrekt ist, ist es möglich, daß es von heutigen Gelehrten falsch gedeutet wird oder so unvollständig ist, daß bisher unentdecktes Material die Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte.

Offenbar im Bewußtsein dieser Tatsachen leitete Professor Edward F. Campbell jr. eine Tabelle, in der die neubabylonische Chronologie enthalten ist, mit der Warnung ein:
„Es versteht sich von selbst, daß diese Listen nur provisorisch sind.
Je mehr man die komplizierten Einzelheiten der chronologischen Probleme im Nahen Osten des Altertums studiert, desto weniger hält man irgendeine Darstellung für endgültig.
Aus diesem Grund könnte von dem Wort zirka noch viel freizügiger Gebrauch gemacht werden, als es je geschehen ist" („The Bible and the Ancient Near East", 1965, S. 281).


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Um die Verwerfung der neubabylonischen Chronologie der Historiker zu rechtfertigen, wird eine bekannte Autorität auf dem Gebiet der Alten Geschichte des vorderen Orients zitiert.
Professor Edward F. Campbell jr.

"Offenbar im Bewußtsein dieser Tatsachen" –

daß die babylonische Geschichte, so wie sie heute gesehen wird, verkehrt sein könnte, daß Priester und Könige des Altertums vielleicht die alten Texte aus der neubabylonischen Zeit geändert haben und daß das noch unentdeckte Material die Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte –

"leitete Professor Edward F. Campbell jr. eine Tabelle, in der die neubabylonische Chronologie enthalten ist, mit der Warnung ein:
'Es versteht sich von selbst, daß diese Listen nur provisorisch sind.
Je mehr man die komplizierten Einzelheiten der chronologischen Probleme im Nahen Osten des Altertums studiert, desto weniger hält man irgendeine Darstellung für endgültig.
Aus diesem Grunde könnte von dem Wort zirka noch viel freizügiger Gebrauch gemacht werden, als das bisher geschehen ist."

Dieses Zitat entstammt einem Kapitel aus der Feder von Edward F. Campbell Jr., erschienen erstmals 1961 in dem von G. Ernest Wright herausgegebenen Werk The Bible and the Ancient Near East (Routledge and Kegan Paul, London).

Die Wachtturm-Gesellschaft sagt aber nichts darüber, daß die erwähnte Tabelle in diesem Werk die Chronologien Ägyptens, Palästinas, Syriens, Kleinasiens, Assyriens und Babylons von ca. 3800 v.u.Z. bis zum Tod Alexanders des Großen im Jahr 323 v.u.Z. umfaßt, und der Begriff zirka steht zwar bei vielen der Regierungszeiten in den Tabellen für diese lange Zeitspanne, doch kein "zirka" erscheint vor einer der Regierungszeiten der Könige aus der neubabylonischen Epoche!

Die Frage lautet also:

Glaubte Prof. Campbell, als er gemeinsam mit Prof. David N. Freedman (der 1976 sein Nachfolger als Herausgeber der bekannten Fachzeitschrift Biblical Archaeologist wurde) die Chronologietabellen für das Buch The Bible and the Ancient Near East zusammenstellte, daß "das Bild, das wir gegenwärtig von der babylonischen Geschichte haben, irreführend oder falsch sein kann", wenn man die neubabylonische Zeit betrachtet?

War es seiner Ansicht nach möglich, daß "Priester und Könige manchmal zu bestimmten Zwecken [neubabylonische] Urkunden änderten"?

Gab es für ihn irgendeinen Grund, vor eine der Regierungszeiten der neubabylonischen Könige ein "zirka" zu setzen?

Mit anderen Worten, hat die Wachtturm-Gesellschaft die Ansicht Dr. Campbeils (und Dr. Freedmans) korrekt wiedergegeben?

Campbell antwortete auf diese Fragen wie folgt selbst:

Wie Sie sich vielleicht denken können, bin ich entsetzt über die Art und Weise, wie die Watch Tower Society Noel Freedmans und meine Chronologietabellen verwendet.
Manche Leute, so hat es den Anschein, greifen - in bester Absicht - auch noch nach dem letzten Strohhalm, um ihre vorgefaßte Meinung zu stützen.
Um einen solchen Fall handelt es sich hier eindeutig.
Lassen Sie mich zunächst festhalten, daß die Zuständigkeit für die Chronologietabellen in diesem Werk so verteilt war, daß ich die allgemeinere Chronologie des Vorderen Orients und Prof. David Noel Freedman, jetzt University of Michigan, die biblischen Daten übernehmen sollte.
Über die einschränkenden Bemerkungen, die den Tabellen vorangestellt werden sollten, haben wir uns in der Tat unterhalten.
Auf gar keinen Fall haben wir aber unterstellen wollen, es gebe bezüglich der Daten für Babylon und Juda einen Spielraum von bis zu 20 Jahren.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß Dr. Freedman irgendwo in den Anmerkungen zu dem Kapitel dieses Buches ganz ausdrücklich sagt, das Jahr 587-6 könne sich um höchstens ein Jahr verschieben und nicht mehr; das Jahr 597 dagegen ist eines der ganz wenigen sicheren Daten unseres gesamten chronologischen Repertoires.
Ich weiß, daß er davon auch heute noch überzeugt ist, genau wie ich.
Mir ist nicht die Spur eines Beweises bekannt, die auch nur die Möglichkeit nahelegen würde, daß die Angaben der Babylonischen Chronik von Priestern oder Königen aus religiösen Gründen geändert worden sein könnten.
Hierin stimme ich mit Grayson voll überein.


Ende des Briefes.

Der Grund für die Unsicherheit unter den Gelehrten, ob Jerusalem 587 oder 586 v.u.Z. verwüstet wurde, liegt in der Bibel, nicht den außerbiblischen Quellen.
Man ist sich allgemein einig darüber, daß Nebukadnezars 18. Regierungsjahr auf 587/586 v.u.Z. fiel (von Nisan zu Nisan).
Zumeist datiert die Bibel die Verwüstung in das neunzehnte Regierungsjahr Nebukadnezars (2. Könige 25:8; Jeremia 52:12), einmal aber in sein achtzehntes Jahr (Jeremia 52:29).
Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn man für die Könige Judas eine andere Zählweise der Regierungsjahre annimmt.
Nach den Worten Campbells ist das Jahr 597 v.u.Z. als Datum der früheren Eroberung Jerusalems und der Deportation Jojakins eines der wenigen sicheren Daten für die Forscher.
Dies deswegen, weil die Bibel und die Babylonische Chronik in diesem Punkt genau übereinstimmen.
Campbell leitete die an ihn gerichteten Fragen an Freedman weiter, um diesem Gelegenheit zu einer Stellungnahme einzuräumen.

Prof. Freedman schrieb dann wie folgt:

... stimme ich allem, was Dr. Campbell Ihnen schrieb, voll und ganz zu.
Es ist richtig, daß einige Unsicherheiten über die biblische Chronologie dieser Zeit bestehen, doch diese Unsicherheiten rühren von unklaren und möglicherweise widersprüchlichen Angaben in der Bibel her; sie haben nichts zu tun mit dem chronologischen Beweismaterial für die neubabylonische Epoche, das auf den Keilschrifttafeln und in anderen außerbiblischen Quellen enthalten ist.
Dies ist einer der am besten bekannten Zeitabschnitte des Altertums, und wir können ganz sicher sein, daß die Jahresangaben auf etwa ein Jahr genau sind; viele sind auf Tag und Monat exakt.
Es gibt daher absolut keine Berechtigung für die Ansichten oder Schlußfolgerungen, zu denen die Watch Tower Society auf Grund unserer Aussage über Ungewißheiten gelangt.
Ich hatte dabei speziell die Uneinigkeit unter den Gelehrten darüber im Sinn, ob der Sturz Jerusalems auf das Jahr 587 oder 586 zu datieren sei.
In dieser Frage sind sich namhafte Forscher uneinig, und leider haben wir für dieses Ereignis keine babylonische Chronik, wie wir sie für die Einnahme Jerusalems im Jahr 597 haben (deren Datum mittlerweile ganz genau feststeht).
Doch hier steht höchstens ein Jahr zur Debatte (587 oder 586), was auf die Ansichten der Zeugen Jehovas keine Auswirkung hätte, die anscheinend die gesamte Geschichte für diesen Zeitraum neu schreiben und die Daten recht drastisch ändern wollen.
Dafür gibt es aber überhaupt keine Grundlage.


Ende des Briefes.

Die Wachtturm-Gesellschaft hat also, um ihr Datum 607 v.u.Z. zu stützen, die Aufassungen von Prof. Campbell und Prof. Freedman falsch dargestellt.

Keiner von beiden ist der Ansicht, daß Priester oder Könige des Altertums "Urkunden änderten", die aus der neubabylonischen Zeit stammten, oder "daß bisher unentdecktes Material die Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte".

Und sie sind beide nicht willens, vor irgendeine der Regierungszeiten der Könige aus der neubabylonischen Epoche, die in ihrer Tabelle erscheinen, ein "zirka" zu setzen.

Die einzige Ungewißheit, die sie erwähnen, ist die Frage, ob man für die Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 oder aber 586 v.u.Z. annehmen soll, und diese Ungewißheit stammt nicht aus irgendwelchen Fehlern oder Unklarheiten in außerbiblischen Quellen, sondern aus anscheinenden Widersprüchen in den Zahlenangaben der Bibel!

Das Jahr 539 wurde von 1955 bis 1971 in den Wachtturm-Veröffentlichungen als "absolutes Datum" bezeichnet (siehe Burganger: Chronology, S. 13).
Als man herausfand, daß dieses Datum nicht so fundiert war, wie die Schreiber der Wachtturm-Gesellschaft es sich dachten, ließen sie den Ausdruck fallen.
Das zeigt sich aber nur in den englischsprachigen Veröffentlichungen.
In der englischen Fassung des Buches Hilfe zum Verständnis der Bibel von 1971 wird das Jahr 539 auf Seite 333 als "ein Schlüsseldatum" ("a pivotal point") bezeichnet, doch auch diese Bezeichnung ist nach 1971 nicht mehr gebraucht worden.
Die deutsche Ausgabe dieses Werkes sagt an dieser Stelle hingegen weiterhin "absolutes Datum" (Seite 258).
Heute wird sonst nur noch gesagt, "Historiker haben ausgerechnet" oder "sind der Ansicht", daß Babylon im Oktober 539 v.u.Z. fiel ("Dein Königreich komme" [1981], S. 136, 186).

Die Wachtturm-Gesellschaft selber gründet ihre gesamte "Bibelchronologie" aber weiterhin auf dieses Datum.

Wie hieß es im Leitfadenbuch:
Jehovas Zeugen sind eine Organisation der Wahrheit.
Wir sollten den Wunsch haben, die Wahrheit zu reden und jederzeit in allen Einzelheiten völlig genau zu sein.
Dies sollte nicht nur hinsichtlich der Lehre der Fall sein, sondern auch in unseren Zitaten, in dem, was wir über andere sagen, oder darin, wie wir sie darstellen, ferner in Dingen, bei denen es um wissenschaftliche Angaben oder um Tagesereignisse geht.

Falsche Angaben, die einer Zuhörerschaft vorgetragen werden, mögen wiederholt werden, und der Irrtum wird größer.

Ungenauigkeiten, die von einer Zuhörerschaft erkannt werden, lassen Fragen an der Glaubwürdigkeit des Sprechers hinsichtlich anderer Punkte entstehen, so dass vielleicht sogar die Wahrheit der Botschaft selbst in Frage gezogen wird.

Ein Neuinteressierter, der solche Angaben hört und bei einer anderen Gelegenheit eine andere Ansicht gehört hat, könnte zu dem Schluss kommen, dass unter Jehovas Zeugen Uneinigkeit im Denken bestehe, und die Verbindung abbrechen, ohne seinen Grund dafür überhaupt anzugeben.


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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der dritte Tag.

Geschrieben von anonym am 04. Dezember 2005 00:25:49:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sogar als wir im Teenageralter waren, war es ein Vergnügen, Opa und Oma zu besuchen.
Wir gingen zu ihm hin, und wir waren überrascht, als wir die Zeitungen aus dem Jahre 1907, 1909, 1910, 1913 und 1914 sahen.
„Schaut euch diese Zeitungen durch", sagte er,
„ihr lest nichts von solchen schweren Verbrechen, solchen Morden und Kriegen, wie wir sie heute haben.
Ich weiß, wie ihr jungen Leute eingestellt seid.
Ihr glaubt, wir Alten würden diese Dinge träumen."
Wir wurden etwas verlegen.
Hier war die Zeitung 'The Evening Journal von Wilmington, Delaware; sie umfaßte zwölf Seiten und kostete einen Cent.
Sie war vom 20. Dezember 1913, und sie las sich wie irgendeine volkstümliche Zeitung vom Lande.
„Ihr seid überrascht, nicht wahr?" bemerkte Großpapa mit einem Augenzwinkern, während er unseren Gesichtsausdruck beobachtete.
„Das war damals eine große Zeitung, aber die Menschen waren freundlich, und ihr könnt es daran erkennen, wie sich die Zeitung ausdrückt.
Nun achtet einmal auf den unterschiedlichen Ton in den Nachrichten vor dem 29. Juni 1914 und danach.
Hier ist die New York Times.
Überzeugt euch selbst davon.
Alles voller Kriegsdrohungen und die Nachrichten so düster wie heute".

Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Jahrbuch 74 S. 78-79 Deutschland

1914 — EIN LANGE ERWARTETES JAHR

Nun war das Jahr 1914 gekommen, ein Jahr von welthistorischer Bedeutung, auf das viele Wacht-Turm-Leser seit Jahrzehnten gewartet hatten. Die erste Hälfte jenes Jahres ging genauso ruhig vorüber wie das vorangegangene Jahr. Es ist wahr, daß in Europa eine spannungsgeladene Atmosphäre herrschte, aber da keine Gewalttätigkeiten aufflammten, begannen Gegner des Königreiches, negative Bemerkungen zu machen, und nicht wenige kündigten den „Millenniumsleuten" schadenfroh eine Niederlage an. Doch dies konnte den Glauben derer, die sich an diesem Zeugniswerk jahrelang beteiligt hatten, nicht erschüttern.
Unterdessen drehte sich das Rad der Geschichte weiter. In verschiedenen europäischen Ländern wurden Manöver abgehalten, denn man wollte „für alle Fälle" gerüstet sein. Noch schien alles ruhig zu sein, aber die dröhnenden Schritte der exerzierenden Soldaten klangen wie das dumpfe Grollen eines Vulkans, der jeden Moment auszubrechen drohte. Plötzlich hielt die ganze Welt den Atem an. In Sarajevo waren Schüsse gefallen. „Extrablatt! Extrablatt!" riefen in den Großstädten der Welt die Zeitungsverkäufer auf den Straßen. Der bis dahin mörderischste Krieg der Menschheitsgeschichte war ausgebrochen, ein Krieg, den Historiker zum erstenmal als einen „Weltkrieg" bezeichneten. Für viele kam der Krieg wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und genauso plötzlich wurden die Spötter zum Schweigen gebracht. Bruder Grabenkamp aus Lübbecke sagte zu seinen Söhnen: „So Jungs, jetzt ist es soweit!", und ähnlich dachten und sprachen seine Brüder in der ganzen Welt. Sie hatten diese Ereignisse erwartet, ja nicht nur das, sie hatten sie im Auftrage Jehovas anderen angekündigt. Sie wußten, daß diese Ereignisse nur die Vorläufer unbeschreiblicher Segnungen sein würden, die Jehova für die Menschheit bereithält.
Nun konnten sie zurückblicken und mit eigenen Augen sehen, wie das Zeugnis, das sie gegeben hatten, bestätigt worden war. Ein Beispiel ist Bruder Dathe, der mit seiner Frau im Jahre 1912 getauft worden war und der Jahre später seinem guten Freund und Bruder, Fritz Dassler, folgendes schrieb:
„In den letzten zwei Stunden, die ich am 23. 6. 54 am Krankenbett meiner lieben Frau verbrachte, zweieinhalb Stunden vor ihrem Einschlafen, gedachten wir auch des für uns immer so wichtig gewesenen Tages, des 28. 6. 1914. — Es war ein Sonntag. Es herrschte wunderbares Sommerwetter. Wir tranken nachmittags Kaffee auf dem Balkon und bewunderten den tiefblauen Himmel. Die Luft war ganz rein und trocken. Kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Ich lenkte dann die Aufmerksamkeit auf die Tageszeitungen: Keine Spannung auf der ganzen Erde, ein tiefer Friede überall. Und doch erwarteten wir für dieses Jahr sichtbare Zeichen für den Beginn der Herrschaft des Christus. Die Zeitungen triumphierten schon und brachten einen Schmähartikel nach dem anderen über die wahrhaft Gläubigen, die für 1914 den Weltuntergang prophezeit hatten. Damals standen wir in einem heftigen Kreuzfeuer. Aber durch Gottes Güte und Macht vermochten wir allen Anfeindungen zu widerstehen. Wir wiesen immer wieder darauf hin, daß das Jahr 1914 noch lange nicht vorüber sei. . . . Aber am Montag, dem 29. Juni 1914, nahmen wir frühmorgens die Zeitung in die Hand und lasen die ganz große Überschrift ,Das österreichische Thronfolgerpaar in Sarajevo ermordet'. Über Nacht war da der politische Himmel ganz schwarz geworden. Und vier Wochen später begann der Erste Weltkrieg.

Nun waren wir in den Augen unserer Gegner auf einmal die größten Propheten geworden."


Erwachet 86 8. 6. S. 9 „Wenn nur das ganze Volk zu Propheten würde"

Alle wahren Christen SIND Propheten

In der New American Bible heißt es richtigerweise: „Ein Prophet ist ‚jemand, der für einen anderen spricht', insbesondere für Gott. Das setzt nicht unbedingt voraus, daß er die Zukunft vorhersagt." Papst Johannes Paul II. sagte: „Das ‚Prophetenamt' des Volkes Gottes muß gewissenhaft als ein wahrer Dienst am Wort ausgeübt werden." Wie bereits erwähnt, ist es jedoch einem Katholiken unmöglich, ein wahrer Prophet oder Zeuge für Gottes Wort, die Bibel, zu sein, ohne Verrat an den Lehren der katholischen Kirche zu üben, die sich vornehmlich auf die Tradition stützen.
In der Schlußerklärung der katholischen Weltbibelföderation unterstrich man die Notwendigkeit der biblischen Bildung, namentlich unter jungen und armen Menschen, und den Bedarf an preiswerten Bibeln und Bibelstudienhilfsmitteln, an Bibelübersetzungen und -übersetzern sowie an ganztägigen Mitarbeitern. Ferner wurde gesagt, alle Christen sollten predigen und lehren, nach der Bibel leben und die „Zeichen der Zeit erkennen".
Wer die Bibel schätzt, wird daran interessiert sein, zu erfahren, daß Gott auf der Erde ein Volk hat und daß alle, die dazugehören, Propheten oder Zeugen für Gott sind. Sie sind überall auf der Erde als Zeugen Jehovas bekannt. Aus Liebe zu Gott und seinem Wort führen sie weltweit ein biblisches Erziehungswerk durch, und das unter Jung und Alt, unter Reich und Arm. In ihrer Mitte wirken Hunderttausende freiwillige Vollzeitmitarbeiter; einige von ihnen übersetzen und drucken Bibeln und biblische Literatur, die kostengünstig oder sogar kostenfrei verbreitet wird. Ihnen stehen Millionen Teilzeitmitarbeiter zur Seite. Jeder von ihnen würde sich freuen, dir zu helfen, „die Zeichen der Zeit" zu erkennen und die wunderbare Hoffnung zu erlangen, die Gottes Wort, die Bibel, enthält.


Der Wachtturm, 15. Juli 1996, Seite 16 und 17, Absatz 6 und 7

Wir bewahren als Angehörige der Familie der Anbeter Jehovas die Einheit, weil wir alle „von Jehova belehrt [sind]" und an der von ihm geoffenbarten Wahrheit festhalten (Johannes 6:45; Psalm 43:3). Da sich unsere Lehren auf Gottes Wort stützen, reden wir alle in Übereinstimmung. Gern nehmen wir die geistige Speise an, die Jehova durch den „treuen und verständigen Sklaven" zur Verfügung stellt (Matthäus 24:45-47). Diese einheitliche Belehrung hilft uns, weltweit die Einheit zu bewahren.
Was ist, wenn es uns persönlich schwerfällt, einen bestimmten Gedanken zu verstehen oder zu akzeptieren? Wir sollten um Weisheit beten sowie in der Bibel und in christlichen Veröffentlichungen nachforschen (Sprüche 2:4, 5; Jakobus 1:5-8). Auch ein Gespräch mit einem Ältesten kann eine Hilfe sein. Sollten wir den Gedanken dann immer noch nicht verstehen, ist es möglicherweise das beste, die Angelegenheit nicht weiterzuverfolgen. Vielleicht wird später einmal zusätzlicher Aufschluß zu dem Thema veröffentlicht, der unser Verständnis vertieft. Es wäre allerdings verkehrt, wollten wir andere in der Versammlung davon überzeugen, sich unserer eigenen, abweichenden Meinung anzuschließen. Auf diese Weise würden wir Zwietracht säen und nicht dazu beitragen, die Einheit zu bewahren. Wieviel besser ist es doch, „in der Wahrheit zu wandeln" und andere zu ermuntern, dasselbe zu tun! (3. Johannes 4).


WT 94 15. 7. S. 30 Wie zuverlässig ist der jüdische Kalender?

Ein religiöses Überbleibsel

Solche Irrtümer und Abweichungen im Seder olam rabba und in anderen talmudischen Chroniken haben unter jüdischen Gelehrten zu großer Verlegenheit und zu beträchtlichen Diskussionen Anlaß gegeben. Trotz zahlreicher Versuche ist es nicht hinreichend gelungen, diese Chronologie mit den anerkannten historischen Tatsachen in Einklang zu bringen. Warum nicht? „Man hatte weniger ein akademisches als vielmehr ein religiöses Interesse", bemerkt die Encyclopaedia Judaica. „Die Überlieferung mußte um jeden Preis gerechtfertigt werden, insbesondere angesichts abweichender Sektierer." Statt die durch ihre Überlieferungen hervorgerufene Verwirrung zu beseitigen, suchten manche jüdische Gelehrte den Bibelbericht unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Andere versuchten, in babylonischen, ägyptischen und hinduistischen Legenden und Überlieferungen Stützen zu finden.

Der Wachtturm, 1. November 1948

So wisse, daß jene, die sich wider Jehovas theokratische Anordnungen und Anweisungen für sein organisiertes Volk auflehnen, dem Beispiel Korahs, des Rebellen, folgen und ebenso bestimmt umkommen werden wie er und seine Schar.
Wehe ihnen!


Erwachet!, 8. Juni 1986, S.9

Wer die Bibel schätzt, wird daran interessiert sein, zu erfahren, daß Gott auf der Erde ein Volk
hat und daß alle, die dazugehören, Propheten oder Zeugen für Gott sind. Sie sind überall auf
der Erde als Zeugen Jehovas bekannt.

Der Wachtturm, 15. Januar 1981, S. 17

Demnach schenkt Gott seinen demütigen Dienern ein bestimmtes Wissen, das andere nicht haben. Der Apostel Paulus
sagte: „Diese Weisheit hat keiner der Herrscher dieses Systems der Dinge kennengelernt . . . Denn uns hat Gott sie durch
seinen Geist geoffenbart" (1. Kor. 2:8-10). Da Jehova seinen Dienern im voraus ein bestimmtes Wissen vermittelt hat,
sind sie ausgerüstet - ja von Gott beauftragt -, auf der ganzen Erde vor dem herannahenden Ende des gegenwärtigen Systems
zu warnen und die tröstende Botschaft von der neuen Ordnung zu verkündigen.


WT 1974 15. 9. S. 553

Der „Feuersee" und sein Zweck

Auch der „falsche Prophet" ist keine Person, sondern ein System oder eine Organisation. Ein „Prophet" erhebt den Anspruch, von Gott inspirierten Aufschluß als Anleitung für andere zu haben. Ein „falscher Prophet" würde somit andere dazu verleiten, sich von Gott abzuwenden und sich der falschen Anbetung zuzuwenden. Was tut dieser „falsche Prophet", um dieses Ziel zu erreichen? In Offenbarung 13:11-17 wird er in einem anderen Gewand gezeigt, und zwar als ein zweihörniges „wildes Tier". Als solches wird von ihm gesagt, er vollbringe vor dem siebenköpfigen „wilden Tier" die Zeichen, mit denen er „die irreführte, welche das Kennzeichen des wilden Tieres empfingen, und die, die seinem Bilde Anbetung darbringen" (Offb. 19:20).

WT 1972 1. 7. S. 389-392

'Sie werden wissen, daß ein Prophet unter ihnen gewesen ist'

Er hatte einen „Propheten", um sie zu warnen. Dieser „Prophet" war kein einzelner Mensch, sondern eine Körperschaft von Männern und Frauen. Es war die kleine Gruppe der Fußstapfennachfolger Jesu Christi, die damals als Internationale Bibelforscher bekannt waren. Heute sind sie als christliche Zeugen Jehovas bekannt. Sie verkündigen immer noch eine Warnung, und es haben sich ihnen in dem ihnen aufgetragenen Werk Hunderttausende, die auf ihre Botschaft gehört und ihr geglaubt haben, angeschlossen und haben ihnen geholfen.
Natürlich ist es leicht, zu sagen, diese Gruppe handle als ein „Prophet" Gottes. Es ist etwas anderes, das zu beweisen. Die einzige Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, den Bericht zu überprüfen. Was geht daraus hervor?
Während der Zeit des Ersten Weltkrieges predigte diese Gruppe der Internationalen Bibelforscher eifrig die gute Botschaft von Gottes Königreich, da ihr Führer, Jesus Christus, sie in seiner Prophezeiung gemäß Matthäus 24:14 vor diese Aufgabe gestellt hatte. Sie nahmen die Worte buchstäblich, die Jesus an den römischen Statthalter Pontius Pilatus gerichtet hatte: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt." (Joh. 18:36) Sie nahmen sich auch die Worte zu Herzen, die Jesus an seine Nachfolger gerichtet hatte: „Ihr . . . [seid] kein Teil der Welt . . ., sondern ich [habe] euch aus der Welt auserwählt." Sie rechneten damit, daß sie leiden müßten, weil sie gemäß dieser Regel lebten, denn Jesus hatte weiter gesagt: „Deswegen haßt euch die Welt." (Joh. 15:19) Der Haß ihnen gegenüber wurde während des Ersten Weltkrieges zur Gewalttat.
Diese Bibelforscher hatten sich schon lange mit Hesekiel und seiner Prophezeiung befaßt. Im Jahre 1917 gaben sie ein Buch mit dem Titel „Das vollendete Geheimnis" heraus, in dem das Buch Hesekiel und auch die Offenbarung erklärt wurden. In diesem Buch wurde die Geistlichkeit getadelt, weil sie dem Worte Jehovas untreu war. Innerhalb von drei Monaten wurde die Verbreitung dieses Buches in den Vereinigten Staaten und in Kanada verboten. Dann wurden acht Mitglieder der Watch Tower Bible and Tract Society, unter ihnen der Präsident und der Sekretär-Kassierer, zu einer Gefängnisstrafe in der Bundesstrafanstalt Atlanta (Georgia, USA) verurteilt.
Obwohl das Werk dieser Christen eine Zeitlang gelähmt war, wurden die acht Männer schon nach neun Monaten, im März 1919, aus dem Gefängnis entlassen. Sie sahen darin eine Antwort von Gott auf ihre Gebete. Ihr Werk wurde wiederbelebt, sehr zur Bestürzung der Geistlichen, die hinter dem Verbot gestanden hatten.
Demgemäß ermunterte ihre Zeitschrift Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi in den Ausgaben vom 1. und 15. August 1919 (deutsch Oktober/November 1919), das Werk des Predigens der guten Botschaft tatkräftig wiederaufzunehmen, und zwar ohne Menschenfurcht. Unter dem Thema „Glückselig sind die Furchtlosen" erschienen folgende Darlegungen:
„Es gibt eine Furcht, welche sehr angebracht ist, und die jeder haben muß, der Gott wohlgefällt, und die als Ehrfurcht [Gottesfurcht] bekannt ist. Es bedeutet eine heilige Ehrerbietung vor Jehova und eine Furcht, daß wir ihm mißfallen und der Segnungen verlustig gehen könnten, die er uns verheißen hat. . . . Die Schrift ist reich an Zeugnissen dafür, daß solche, welche Gott wohlgefallen, keinen Menschen noch irgendein anderes Geschöpf fürchten, sondern eine heilige, ehrerbietige Ehrfurcht vor Jehova haben. In alten Zeiten rechtfertigte Jehova einige Menschen zur Freundschaft mit ihm, und der Bericht dieser seiner Handlungsweise mit ihnen wurde zum Segen für die Kirche niedergeschrieben."

Hesekiel war einer dieser so von Gott gebrauchten Menschen, und nicht nur seine Prophezeiungen, sondern auch Hesekiel selbst und seine Taten stellten künftige Dinge dar.
DER „PROPHET" SPRICHT ZUR CHRISTENHEIT
Vom 1. bis 8. September 1919 hielten die Internationalen Bibelforscher in Cedar Point (Ohio) eine Hauptversammlung ab. Tausende der Diener Jehovas aus den Vereinigten Staaten und aus Kanada waren zugegen. Dort spornte der Präsident der Watch Tower Society zur furchtlosen Wiederaufnahme des Werkes an, und zwar unter Verwendung der realistischen Zeitschrift mit dem Titel „Das Goldene Zeitalter". In dem öffentlichen Vortrag unter dem Thema „Die Hoffnung für die bedrängte Menschheit" erklärte der Redner, daß der Völkerbund bestimmt vom Mißfallen des Herrn heimgesucht werden würde,
„weil die Geistlichen — die katholischen und die protestantischen —, die behaupteten, Gottes Vertreter zu sein, seinen Plan aufgegeben und dem Völkerbund zugestimmt hätten, indem sie ihn als einen politischen Ausdruck des Königreiches Christi auf Erden begrüßt hätten".
Der Völkerbund kam im Jahre 1919 ins Dasein und begann seine eigentliche Tätigkeit, als er von den Signatarmächten am 10. Januar 1920 in Paris ratifiziert wurde. Aber Jehovas Diener verkündigten weiter das messianische Königreich Gottes. Als das Verbot des Buches Das vollendete Geheimnis aufgehoben wurde, nahmen sie die Verbreitung des Buches wieder auf, und indem sie es als Lehrbuch benutzten, studierten sie weiterhin das Buch Hesekiel. Nach einer gewissen Zeit, als weitere Entwicklungen die Prophezeiung Hesekiels erfüllten, vermittelte ein dreibändiges Werk mit dem Titel „Rechtfertigung" ein zeitgemäßes Verständnis und zeigte noch ausführlicher die Anwendung der Prophezeiung.
Somit war diese Gruppe gesalbter Nachfolger Jesu Christi, die in der Christenheit ein Werk verrichtete, das dem Werk Hesekiels unter den Juden glich, offenbar der neuzeitliche Hesekiel, der „Prophet", den Jehova beauftragt hatte, die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich zu verkündigen und die Christenheit zu warnen. Es ist bedeutsam, daß diese Nachfolger Christi im Jahre 1931, nach zwölf Jahren treuen Dienstes trotz des Widerstandes der Geistlichen der Christenheit, auf demselben Kongreß, auf dem das Buch Rechtfertigung freigegeben wurde, den Namen „Jehovas Zeugen" annahmen. — Jes. 43:10-12, Elberfelder Bibel.

DER „PROPHET" WIRD ZU „REBELLISCHEN NATIONEN" GESANDT
Als Jehova zu dem jüdischen Priester Hesekiel sprach und ihn als seinen Propheten beauftragte, sagte er: „Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu rebellischen Nationen, die gegen mich rebelliert haben." (Hes. 2:3) Wer sind diejenigen, die die 'Söhne Israels' und die gegen Jehova „rebellischen Nationen" bilden, in dieser „Zeit des Endes"?
Damals in Hesekiels Tagen konnte das israelitische Volk, zu dem Hesekiel gesandt wurde, als 'rebellische Nationen' bezeichnet werden, weil sich im Jahre 997 v. u. Z. zehn der Stämme Israels gegen die Herrschaft der Königslinie Davids aufgelehnt hatten, der auf dem „Thron Jehovas" gesessen hatte. (1. Chron. 29:23) So entstanden zwei Königreiche oder „Nationen". Das Königreich Israel errichtete goldene Kälber für die Anbetung, und das Königreich Juda rebellierte später ebenfalls gegen Jehova, indem es seine Gesetze brach und Götzendienst ausübte.
Wer sind in der neuzeitlichen Erfüllung die „rebellischen Nationen", die gegen Jehova rebelliert haben? Ihr Gegenstück ist die Christenheit. Die Bibel erbringt den Beweis. Die Christenheit hat nämlich auf sich die Worte des Apostels Paulus aus Galater 6:15, 16 (Luther-Bibel) angewandt: „Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur. Und wie viele nach dieser Regel einhergehen, — Friede und Barmherzigkeit sei über sie und über das Israel Gottes." Zum Beispiel gibt der wesleyanische Methodistenprediger Dr. Adam Clarke in seinem Werk „A Commentary and Critical Notes" (Ein Kommentar und kritische Bemerkungen, Ausgabe 1836) folgenden Kommentar über den Ausdruck „Das Israel Gottes": „Die wahren Christen, die hier das Israel Gottes genannt werden, um sie vom Israel nach dem Fleisch zu unterscheiden."
In Römer 2:29 (Elberfelder Bibel) wird obiges Verständnis bestätigt. Der Apostel sagt: „Sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geiste, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott ist."
Die Geschichte der Christenheit zeigt, daß sie ihrer Behauptung, „das Israel Gottes" zu sein, nicht entsprochen hat. Vom vierten Jahrhundert an hat sie sich als abtrünnig, gegenüber Jehova und seinem Wort der Wahrheit als rebellisch, erwiesen. Entsprechend der Geschichte Israels kam es im Jahre 1054 u. Z., als die Legaten des römischen Papstes den Patriarchen Michael Cärularius von Konstantinopel exkommunizierten, zu einem Bruch zwischen den griechischen Kirchen und den lateinischen Kirchen.
Später, im Jahre 1529 u. Z., wurde von den Nachfolgern des ehemaligen Priesters Martin Luther die protestantische Bewegung gegründet, und 1534 wurde der König von England, Heinrich VIII., zum Oberhaupt der Kirche von England gemacht. Danach kamen zahlreiche nichtkatholische Sekten auf, so daß eine Reihe sogenannter „christlicher" Länder ihre eigene nationale Staatskirche haben. Daher kann die Christenheit als „Nationen" bezeichnet werden, und ihre Einstellung gegenüber dem Wort Gottes, der Bibel, und gegenüber Gottes messianischem Königreich ist eine Einstellung der Rebellion gegenüber Jehova. Sie bevorzugt weiter die politische Menschenherrschaft.

JEHOVAS „PROPHET" GERECHTFERTIGT
Hesekiels Name bedeutete „Gott stärkt" und um seinen Auftrag bis zum Ende auszuführen, benötigte er Gottes Hilfe, denn das angebliche Volk Gottes, zu dem er gesandt wurde, war „frechen Angesichts und harten Herzens". Damals mochten sie ihn nicht als einen Propheten Jehovas ansehen oder erkennen. Dennoch sollte — ob sie ihm Aufmerksamkeit schenkten oder nicht — die Gelegenheit kommen, da diese rebellischen Menschen „auch wissen [würden], daß sich ein Prophet selbst in ihrer Mitte befunden hat". Jehova würde ihn dann als einen Propheten bestätigen, indem er das, was Hesekiel prophezeite, wahr werden ließe. (Hes. 2:3-5) Zu Hesekiel wurde weiter gesagt:
„Und du, o Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen; und vor ihren Worten fürchte dich nicht, denn da sind Verstockte und Dinge, die dich stechen, und unter Skorpionen wohnst du. Vor ihren Worten fürchte du dich nicht, und vor ihrem Angesicht erschrick du nicht, denn sie sind ein rebellisches Haus. Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, ungeachtet, ob sie hören oder es unterlassen, denn sie sind ein Fall von Rebellion." — Hes. 2:6, 7.
Vom Jahre 1919 u. Z. an haben Jehovas Zeugen die Verhältnisse genauso vorgefunden, während sie die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich in 207 Ländern der Erde so weit wie möglich ausgedehnt haben.
Gott gab Hesekiel in seiner Vision und symbolisch dem neuzeitlichen „Propheten", den Geistgezeugten, Gesalbten, die heute den Kern der Zeugen Jehovas bilden, etwas zu essen. Hesekiel sagt:
„Und ich sah dann, und siehe! da war eine Hand ausgestreckt nach mir, und siehe! darin war eine Buchrolle. Und er breitete sie allmählich vor mir aus und sie war auf der Vorderseite und auf der Rückseite beschrieben; und es waren Totenklagelieder und Jammer und Wehklage darin geschrieben." — Hes. 2:8-10.
Die Buchrolle, auf der kein Platz verschwendet worden war, war auf beiden Seiten beschrieben; es war eine ausführliche Botschaft, die viele traurige Botschaften des Unglücks damals für die Juden und heute für die Christenheit enthielt. Warum? Weil Jehovas angebliches Volk in beiden Fällen so rebellisch und halsstarrig auf seinem gottlosen Wege war, daß Jehova ein Urteil über dieses Volk fällen mußte.
Die Buchrolle wurde dem Hesekiel zweifellos durch die Hand eines der Cherubim in der Vision übergeben. Dies würde anzeigen, daß Jehovas Zeugen heute die gute Botschaft vom Königreich unter Leitung und mit Unterstützung der Engel verkündigen. (Offb. 14:6, 7; Matth. 25:31, 32) Und da kein Wort oder Werk Jehovas seinen Zweck verfehlen kann — denn er ist Gott, der Allmächtige —, werden die Nationen die Erfüllung dessen sehen, was diese Zeugen sagen, so wie sie vom Himmel aus geleitet werden.
Ja, in Kürze muß die Zeit herbeikommen, da die Nationen wissen müssen, daß wirklich ein „Prophet" Jehovas unter ihnen gewesen ist. Tatsächlich helfen jetzt mehr als eineinhalb Millionen Menschen diesem aus Einzelpersonen bestehenden Kollektiv-„Propheten" in seinem Predigtwerk, und noch mehr als ebenso viele weitere studieren die Bibel mit der „Propheten"-Gruppe und deren Gefährten.
Somit hat Jehova jede Vorkehrung getroffen, damit ihn Einzelpersonen erkennen und seine liebende Güte und Leben empfangen. Es gibt also keine Entschuldigung für die Menschen der Christenheit, daß sie Jehova nicht kennen. Außerdem ist Jehova nicht nur an der Rechtfertigung seines eigenen Namens, sondern auch an der Rechtfertigung seines „Propheten" interessiert. Durch einen anderen seiner Propheten in alter Zeit, Jesaja, sagte er zu den Juden, ebenso, wie er heute zur Christenheit sagt: „Siehe! Meine eigenen Knechte werden jubeln zufolge des guten Herzenszustandes, ihr selbst aber werdet schreien vor Herzensschmerz, und ihr werdet heulen wegen des völligen Zusammenbruchs des Geistes." — Jes. 65:14.


WT 1993 1. 12. S. 18
Nachahmenswerte Beispiele der Demut
Ein anderer treuer Diener der Neuzeit, den Jehova in großem Umfang gebrauchte, war Joseph F. Rutherford, von dem wir bereits zu Anfang gehört haben. Er war ein mutiger Verteidiger der biblischen Wahrheit und insbesondere des Namens Jehovas. Obwohl man ihn allgemein als Richter Rutherford kannte, war er ein von Herzen demütiger Mann.
Ein Beispiel:

Einmal machte er einige dogmatische Äußerungen darüber, was Christen für das Jahr 1925 zu erwarten hätten.

Als die erwarteten Ereignisse nicht eintrafen, erklärte er demütig gegenüber der Bethelfamilie in Brooklyn, daß er sich selbst lächerlich gemacht habe.


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Woran erkennt man falsche Propheten?

5. Mose 18:21,22

„Wie werden wir das Wort erkennen, das Jehova nicht geredet hat?"
wenn der Prophet im Namen Jehovas redet,
und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht,
so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat.
Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet.
Du sollst vor ihm nicht erschrecken.'


Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
Kap. 20 S. 355

RELIGIÖSE HEUCHELEI BLOSSGESTELLT

Jehova,
der Gott der wahren Propheten,
wird alle falschen Propheten in Schande geraten lassen,
entweder dadurch, daß er die falsche Voraussage solcher Propheten, die sich dieses Amt selbst anmaßen, nicht erfüllen läßt
oder indem er seine eigenen Prophezeiungen auf eine Weise verwirklicht, die zu derjenigen der falschen Propheten im Gegensatz steht.

Falsche Propheten werden den Grund für ihre Schande zu verbergen suchen,
indem sie verleugnen, wer sie wirklich sind.
Sie werden zu vermeiden suchen, daß man sie tötet oder daß sie durch Jehovas loyale Anbeter als geistig tot hingestellt werden.
Dies hat Gott vorausgesagt, indem er seinen wahren Propheten Sacharja weitersprechen ließ:

„Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt [zuschanden, JB] werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewißlich sprechen:

,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von meiner Jugend an erworben hat.'

Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen Liebhaber."
— Sacharja 13:4-6, NW; JB; Lu; HSK;


Unterredungsbuch S. 149 Abs. 2
Falsche Propheten

Jehovas Zeugen behaupten nicht, inspirierte Propheten zu sein.
Sie haben Fehler gemacht.
Wie die Apostel Jesu Christi haben sie mitunter falsche Erwartungen gehegt (Luk. 19:11; Apg. 1:6).

Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 52, 53

Ohne Zweifel waren viele in dieser Zeit voreilig in ihren
Erklärungen über das, was zu erwarten war. Einige haben
Gedanken in den Watchtower oder Wachtturm hineingelesen,
die gar nicht darin standen, und obwohl es notwendig
war, daß Russell auf die Gewißheit hinwies, daß am
Ende der „Zeiten der Nationen" eine große Änderung zu
erwarten sei, ermutigte er doch seine Leser, die Ereignisse
mit offenem Sinn zu betrachten, besonders was den Faktor
Zeit betraf.
Aber wir erinnern alle unsere Leser wieder daran, daß
nicht wir irgend etwas über die Zeiten der Nationen prophezeit
haben, welche in einer Zeit der Drangsal zu Ende
gehen, noch über die herrliche Epoche, die dieser Katastrophe
bald folgen wird. Wir haben nur angegeben, was die
Schrift sagt, in dem wir unsere Meinung über kommende
Dinge äußerten und es unseren Lesern anheimstellten, daß
jeder für sich selbst entscheide und darüber urteile, was
diese bedeuten. ... Einige geben jedoch positive Erklärungen über Dinge ab, die sie wissen, und über Dinge, die sie
nicht wissen. Wir folgen niemals diesem Beispiel, sondern
erklären nur das, was wir aus diesem oder jenem Grunde
so oder so glauben.

Gibt es zwischen Verstehen oder nicht Verstehen eine Grauzone (WT 1.5.2002 S.16)?

Entweder man sagt die Wahrheit und ist auf diese Art vom heiligen Geist geleitet oder nicht (WT 1.11.71 S. 664).

Entweder eine Prophezeiung trifft, so wie Ausgelegt, ein oder nicht (5.Mose 18:22).

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Wer ist jetzt der König des Nordens (WT1.6.2003)?

Wurde das Predigtwerk im 20. Jahrhundert beendet oder nicht (WT 1.1.89 S.12)?

Befinden wir uns nun NACH der Zeit des Endes (Harfe Gottes Seite 232/235 Absatz 443)?
IN der Zeit des Endes (Dein Wille geschehe auf der Erde S. 310/311 Absatz 5-7 S. 342 Abs. 2)?
Oder VOR der Zeit des Endes (Die Prophezeiungen Daniels Seite 289 Abs. 6)?

War mit der Aussage „diese Generation wird nicht vergehen" eine Generation die 1914 gelebt hat gemeint oder nicht (Paradiesbuch S.154)?

Ist jetzt die Generation von 1914 vergangen oder nicht (EW 22.10.1984/22.10.1995 S.2)?

Überleben einige Personen die 1914 erlebt haben oder nicht (WT 1.1.79 S.31)?

Stand der Tag Jehovas 1975 unmittelbar bevor oder nicht (Ködi 11.1975 S.1)?

Begann 1975 nach 6000 Jahren Menschheitsgeschichte die neue Ordnung oder nicht (Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes S. 29/30)?

War im Herbst 1975 die Schlacht um Harmagedon zu Ende oder nicht (WT 1968 S. 691)?

Begann im Herbst 1975 die Tausendjahrherrschaft Jesu oder nicht (WT 1968 S. 691)?

Endete die Schlussabrechnung von Harmagedon 1955/65 oder nicht (Trost 1.6.45 S.10)?

Endete mit dem 2.Weltkrieg der feurige Sturm von Harmagedon oder nicht (Schau den Tatsachen ins Auge)?

Wurde Gottes Königreich hier auf Erden 1945 eingeführt oder nicht (Licht Band 1 S. 195)?

Wurde die Villa Beth-Sarim seid 1930 von zurückkehrenden Fürsten bewohnt und hat sie damit ihren Zweck erfüllt oder nicht (Die neue Welt S. 104)?

Wurde das Königreich Gottes 1926 hier auf Erden aufgerichtet oder nicht (WT 15.3.1925 S.90 Absatz 64)?

Verstanden wir zum 1.3.1925 völlig was von 1914 bis 1919 geschähen war oder nicht (Die Prophezeiung Daniel S. 304 vergleiche Die Rettung aus dem Jahre 1939 S. 325/326)?

Ist Jerusalem von den Juden als Welthauptstadt aufgerichtet worden oder nicht (Eine Wünschenswerte Regierung S. 35/WT 15.3.1925 S.89 Absatz 55)?

Steht das Standbild Nebukadnezars aus Daniel 2 nun für Weltreiche oder für die Organisation Satans (Licht Band 2 296)?

Sind die Juden nun das von Gott begünstigte Volk oder doch nur eine Nation wie jede andere (Trost für die Juden)?

Ist es moralisch, wissenschaftlich und theologisch richtig die Menschen in Rassen wie –weiß, gelb, semitisch, neger, braun, rot – aufzuteilen oder nicht (Befreiung S. 263)?

Sind Tag und Stunde schon vorüber oder noch nicht (Harfe Gottes Seite 232/235 Absatz 443)?

Kennen wir die Adressen der 1925 Widerauferstandenen treuen Diener Gottes wie Abel, Henoch, Noah, Melchisedek, Abraham, Isaak, Jakob, Hiob, Moses, Samuel, David, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Johannes dem Täufer usw. (Millionen jetzt lebender S. 79/103/Harfe Gottes S. 235/318 Absatz 580/WT 1.1.1925 S. 11 Absatz 16/Der Weg zum Paradies).

Wurde die Fahrkartenkontrolle in Nahum 2:3-6 vorhergesagt oder nicht (Schriftstudien 7 S. 105,106)?

Lag es nur an den untreuen Juden das Palästina nicht 1925 aufgerichtet wurde (WT 15.3.1925 S.84/85)?

Fand die große Drangsaal im Herbst 1925 ihren Höhepunkt oder nicht (Goldenes Zeitalter 15.3.24)?

Begann nun 1925 mit absoluter Sicherheit die Auferstehung der ganzen Menschheit oder nicht (Goldenes Zeitalter 15.3.24)?

Hat Hesekiel (13 Vers17) vorausgesagt das besonders die Frauen Wetteiferer in den Streitkräften Satans sind oder nicht (und mache ich mich demnach strafbar wenn ich einer Frau die Tür öffne) (Rechtfertigung Band 1 S. 153/154 Überschrift „Frauen im Vordergrund)?

Ist es wahr das Jehovas Zeugen die Kriege der Nationen in keiner Weise unterstützten (WT 15.7.85 S.6).

Ist es wahr das von uns richtigerweise gesagt werden kann das wir uns nicht am 1.Weltkrieg beteiligt haben oder nicht (WT1.1.1998 letzte Seite)?

Ist es wahr das wir uns nicht von der Kriegshysterie des 1.Weltkrieges hinreißen ließen oder war es nicht vielmehr so, das es sich Bruder Russel selbst nicht nehmen ließ, die übersetzten Leserbriefe aus dem Felde am Frühstückstisch im Betel vorzulesen (Die Offenbarung – Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe! 1988/WT 10.1915 S.159)?

Stellt die Eröffnung im Jahre 1918, eines Büros der Hauptvertretung der Juden in Jerusalem, zweifellos die Erfüllung der Prophezeiung Jesu und anderer heiligen Propheten dar oder nicht (Befreiung S.235/236)?

Begann die große Drangsal 1918 oder nicht (Das vollendete Geheimnis S. 152)?

Fand nun Gedächtnismahlfeier an der Front statt oder nicht (Gedächtnismahl Bericht Mai 1916 S. 80)?

Ist es nur richtig oder Falsch das der Kriegsdienst und das Sterben auf dem Schlachtfeld nicht Umsonst war, wenn wir den Beweis bekommen das man trotz der schrecklichen Umstände den Herrn verherrlicht hat (WT 2.1916 S. 24)?

Begann 1915 die große Drangsal oder nicht (Die neue Schöpfung S. 578)?

Endeten die Zeiten der Nationen 1915 oder nicht (Stein ins Rollen S.20/21)?

Begann der Tag der Rache 1915 oder nicht (Ich habe es aus irgendeinem Wachtturm bei mir herauskopiert aber leider nicht notiert aus welchem. Die Überschrift des Artikels lautet „Der Tag der Rache 1915)?

Galt der Jahrestext 1915 nicht auch und vor allem den treuen Brüdern die unter ihrem Banner „Kreuz und Krone" bereit waren wie Jesus, im Felddienst, auf dem Schlachtfeld, ihr leben zu opfern (WT 3.1915 S. 48)?

Gibt es seit 1914 kein Christentum mehr (Dein Königreich komme S. 146)?

Gibt es nach 1914 noch weltliche Regierungen (Schriftstudien II S. 97)?

Ist der Krieg des großen Tages Gottes 1914 zu Ende gegangen oder nicht (Schriftstudien III Studie 2 Absatz 1)?

Sind unsere Deutschen Brüder 1914 dem Ruf des Kaisers in die Schützengräben gefolgt weil sie erwarteten, das Jesus nun auf Erden sein Königreich aufrichten wird oder nicht (WT 12.1914 S. 191/192)?

Erfüllte sich 1914 die Parallele zur 40jährigen Ernte oder nicht (WT 8.1904 S.111)?

Erfüllte sich 1910 die Voraussage das die Protestanten die so genannte Apostolische Autorität angenommen haben oder nicht (WT 8.1904 S.111)?

Ist die Pyramide von Gizeh Jehovas Steinerner Zeuge oder nicht (Dein Königreich komme S. 310/WT 10.22 S. 156)?

Begann 1878 die Inthronisierung Jesu oder nicht (Schriftstudien II S. 97/ Harfe Gottes Abschnitt 230)?

Begann 1895 die Tausendjahrherrschaft Jesu oder nicht (Stein ins Rollen S. 10)?

Erfüllte sich 1881 die Parallele zur Beendigung der besonderen Gnade für das fleischliche Israel oder nicht (WT 8.1904 S.111)?

Erstreckten sich die Jahre der ersten Parousia von 1878 bis 1918 oder nicht (WT 1.4.1925 S 108 Absatz 14)?

Erfüllte sich 1878 die Parallele zum Tode unseres Herren oder nicht (WT 8.1904 S.111)?

Begann 1874 nach 6000 Jahren Menschheitsgeschichte die Gegenwart Jesu oder nicht (Harfe Gottes S. 216/WT 23 S.88/Schriftstudien 4 S. 488/WT 15.4.1925 S. 117 Absatz 35)?

Sind Vakuum-Teppichreiniger der Beweis das Jesus seid 1874 sein Königreich aufgerichtet hat oder nicht (Harfe Gottes S. 221 Absatz 410)?

Wurden 1874 die 1335 Tage aus Daniel 12:12 erreicht oder nicht (Stein ins Rollen S. 30)?

Begann 1874 die Ernte oder nicht (WT 8.1904 S.111)?

Begann 1873 nach 6000 Jahren Menschheitsgeschichte die Gegenwart Jesu oder nicht (Schriftstudien II S. 37)?

Endeten 1872 zum Schluss der 6000 Jahre Menschheitsgeschichte die Zeiten der Heiden (WT 9.11 S. 143)?

Nimmt das symbolische Bild des wilden Tiers 1846 seinen Anfang oder nicht (WT 8.1904 S.111)?

Leben wir seit 1799 in der Zeit des Endes oder nicht? (Harfe Gottes S. 214/Beröer Handbuch Seite 239 + Querverweise)?

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Haben wir nun den Geist der Wahrheit oder nicht?

Sind wir nun in die ganze Wahrheit geleitet oder nicht?

Ab wann ist somit der Geist der Wahrheit unter uns?

Werden wir ab jetzt die kommenden Dinge prophezeien können?

Verstehen wir nun die Prophezeiung oder nicht (WT 15.3.25 S.88 Abschnitt 51)?

Erwachet 93 22. 3. S. 3-4

Warum so oft falscher Alarm?

Das Ende der Welt — Wie nahe?
DIE Geschichte handelt von einem Jungen, der die Schafe der Dorfbewohner hütete. Um für etwas Aufregung zu sorgen, rief er eines Tages: „Ein Wolf! Ein Wolf!", als gar kein Wolf da war. Die Dorfbewohner stürzten mit ihren Prügeln heraus, um den Wolf zu vertreiben. Doch kein Wolf weit und breit! Das machte dem Jungen so viel Spaß, daß er den Streich bei passender Gelegenheit wiederholte. Wieder kamen die Dorfbewohner mit ihren Knüppeln herausgestürzt. Und wieder war es nur falscher Alarm. Dann kam der Wolf tatsächlich, und der Junge rief: „Ein Wolf! Ein Wolf!" Aber diesmal taten die Dorfbewohner sein Rufen als einen weiteren falschen Alarm ab. Sie waren zu oft getäuscht worden.
Ähnlich verhält es sich im Fall derer, die das Ende der Welt ankündigen. In den Jahrhunderten seit den Tagen Jesu wurden so viele Vorhersagen gemacht, die sich dann nicht erfüllten, daß viele Menschen solche Vorhersagen nicht mehr ernst nehmen.
Gregor I., Papst von 590 bis 604 u. Z., schrieb in einem Brief an einen europäischen Monarchen: „Wir wünschen, daß Eure Majestät wissen, daß, wie wir aus den Worten des allmächtigen Gottes in den Heiligen Schriften gelernt haben, das Ende der gegenwärtigen Welt bereits nahe ist und das nicht endende Königreich der Heiligen herannaht."
Im 16. Jahrhundert sprach Martin Luther, einer der geistigen Väter der evangelischen Kirche, von dem unmittelbar bevorstehenden Ende. Gemäß einer Autorität auf dem Gebiet der Reformation sagte er: „Für meinen Teil bin ich sicher, daß der Tag des Gerichts direkt vor der Tür steht."
Über eine der ersten Baptistengruppen wird berichtet: „Die Wiedertäufer des frühen sechzehnten Jahrhunderts glaubten, das Millennium würde 1533 anbrechen."
„Edwin Sandys (1519—1588), Erzbischof von York und Primas von England . . . sagt . . . ‚Laßt uns versichert sein, daß das Kommen des Herrn nahe ist.' "
William Miller, dem man im allgemeinen die Gründung der Adventistenkirche zuschreibt, wird mit den Worten zitiert: „Ich bin völlig davon überzeugt, daß irgendwann zwischen dem 21. März 1843 und dem 21. März 1844, gemäß der jüdischen Zeitrechnung, der Christus kommen wird."
Überführen solche nichterfüllten Vorhersagen ihre Urheber als falsche Propheten im Sinne von 5. Mose 18:20-22? In dem Text heißt es: „Der Prophet jedoch, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu reden, das zu reden ich ihm nicht geboten habe, oder der im Namen anderer Götter redet, dieser Prophet soll sterben. Und falls du in deinem Herzen sagen solltest: ‚Wie werden wir das Wort erkennen, das Jehova nicht geredet hat?' — wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat."
Es gibt zwar solche, die spektakuläre Voraussagen über das Ende der Welt machen, um Aufmerksamkeit zu erregen und Anhänger zu gewinnen, andere jedoch sind ernsthaft von der Wahrheit ihrer Ankündigungen überzeugt. Sie verleihen Erwartungen Ausdruck, die auf ihrer eigenen Auslegung bestimmter Schrifttexte oder gewisser Ereignisse beruhen. Sie behaupten nicht, daß ihre Vorhersagen direkte Offenbarungen Jehovas seien, noch, daß sie in diesem Sinne im Namen Jehovas prophezeien würden. Daher sollten sie in den Fällen, wo sich ihre Worte nicht erfüllen, nicht als falsche Propheten betrachtet werden wie solche, vor denen 5. Mose 18:20-22 warnt. In ihrer menschlichen Fehlbarkeit haben sie Dinge falsch interpretiert.
Unbeeindruckt von früheren Fehlschlägen, sind einige durch das Herannahen des Jahres 2000 beflügelt worden und haben erneut Vorhersagen über das Ende der Welt gemacht. Im Wall Street Journal vom 5. Dezember 1989 konnte man folgende Überschrift lesen: „Millenniumsfieber: Zahl der Propheten nimmt zu, das Ende ist nahe". Mit dem Herannahen des Jahres 2000 sagen verschiedene Anhänger evangelischer Kirchen voraus, daß Jesus kommen werde und daß die 90er Jahre
„eine Zeit noch nie dagewesener Schwierigkeiten" sein würden. Als dieser Artikel geschrieben wurde, kam die letzte Meldung aus der Republik Korea, wo die Mission für die Kommenden Tage vorhergesagt hatte, Christus würde am 28. Oktober 1992 um Mitternacht kommen und Gläubige in den Himmel nehmen. Mehrere Untergangsgruppierungen machten ähnliche Vorhersagen.

Die vielen Fehlalarme sind sehr zu bedauern.

Sie gleichen den Wolf-Wolf-Rufen des Hirtenjungen — die Menschen gehen bald darüber hinweg, und wenn die echte Warnung kommt, wird sie ebenfalls ignoriert.

Warum hat es denn aber in all den Jahrhunderten und bis zum heutigen Tag immer wieder falschen Alarm gegeben, so wie von Jesus vorhergesagt? (Matthäus 24:23-26). Nachdem Jesus seinen Nachfolgern verschiedene Ereignisse genannt hatte, die seine Wiederkunft kennzeichnen würden, sagte er zu ihnen gemäß Matthäus 24:36-42: „Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater. Denn geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. . . . Wacht deshalb beharrlich, weil ihr nicht wißt, an welchem Tag euer Herr kommt."
Ihnen wurde nicht einfach nur gesagt, wachsam und vorbereitet zu sein, sondern mit Sehnsucht zu wachen. In Römer 8:19 heißt es: „Denn die sehnsüchtige Erwartung der Schöpfung harrt auf die Offenbarung der Söhne Gottes." Es liegt in unserer Natur als Menschen, etwas sehnsüchtig Erhofftes und Erwartetes schon vor der Tür zu sehen, selbst wenn die Beweise dafür dürftig sind. In unserer Sehnsucht geben wir dann möglicherweise einen Fehlalarm.


Jehovas Zeugen haben in ihrem Enthusiasmus für Jesu zweites Kommen auf Daten hingewiesen, die sich als unkorrekt herausgestellt haben. Aufgrund dessen sind sie von einigen als falsche Propheten bezeichnet worden.

Doch in keinem der Fälle haben sie sich angemaßt, Vorhersagen „im Namen Jehovas" zu äußern.

Nie haben sie gesagt: „Das sind die Worte Jehovas."

Der Wachtturm, das offizielle Organ der Zeugen Jehovas, hat erklärt: „Wir haben nicht die Gabe der Prophetie (The Watch Tower, Januar 1883, Seite 425). „Noch würden wir unsere Schriften als unfehlbar zitiert oder betrachtet haben" (The Watch Tower, 15. Dezember 1896, Seite 306). Die Tatsache, daß einige Jehovas Geist haben, „bedeutet nicht", so Der Wachtturm, „daß solche, die jetzt als Jehovas Zeugen dienen, inspiriert sind. Es bedeutet auch nicht, daß die Artikel in dieser Zeitschrift, betitelt Der Wachtturm, inspiriert und unfehlbar und fehlerlos sind" (15. August 1947, Seite 253). „Der Wachtturm behauptet indes nicht, in seinen Äusserungen inspiriert zu sein, noch ist er dogmatisch" (15. Oktober 1950, Seite 317). „Die Brüder, die diese Publikationen schreiben, [sind] nicht unfehlbar . . . Ihre Schriften sind nicht inspiriert wie diejenigen des Paulus und der anderen Bibelschreiber (2. Tim. 3:16). Wenn das Verständnis klarer wurde, war es deshalb hin und wieder notwendig, einige Ansichten zu korrigieren (Spr. 4:18)"
(15. Mai 1981, Seite 19).

Wie hieß es also in dem Buch „Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt"?
Kap. 20 S. 355

Jehova,
der Gott der wahren Propheten,
wird alle falschen Propheten in Schande geraten lassen,
entweder dadurch, daß er die falsche Voraussage solcher Propheten, die sich dieses Amt selbst anmaßen, nicht erfüllen läßt
oder indem er seine eigenen Prophezeiungen auf eine Weise verwirklicht, die zu derjenigen der falschen Propheten im Gegensatz steht.
Falsche Propheten werden den Grund für ihre Schande zu verbergen suchen,
indem sie verleugnen, wer sie wirklich sind.
Sie werden zu vermeiden suchen, daß man sie tötet oder daß sie durch Jehovas loyale Anbeter als geistig tot hingestellt werden.
Dies hat Gott vorausgesagt, indem er seinen wahren Propheten Sacharja weitersprechen ließ:

„Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt [zuschanden, JB] werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit;
und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewißlich sprechen:

,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von meiner Jugend an erworben hat.'

Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen Liebhaber."

Sacharja 13:4-6, NW; JB; Lu; HSK
Die Wachtturm Gesellschaft hat sich als Prophet aufgespielt.
(Erwachet!, 8. Juni 1986, S.9)

Sie mussten zugeben dass sie sich lächerlich gemacht haben.
(Wachtturm 1993 1.12 Seite 18)

Ihre Prophezeiungen haben sich alle samt nicht erfüllt.
(WT 1.1.89 S.12)

Jetzt sagen sie „Ich bin kein Prophet"
(Unterredungsbuch S. 149 Abs. 2)

Wir sind unvollkommene Menschen.
Wir betreiben nur Felddienst.
(Erwachet 93 22. 3. S. 3-4)

Ihr Amtsgewand haben sie aber immer noch an,
denn sie töten weiter alle die die ihre dogmatischen Prophezeiungen anzweifeln.
(Apostelgeschichte 7:52)

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der vierte Tag.

Geschrieben von anonym am 05. Dezember 2005 01:03:22:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
„Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Menschen unpersönlicher" sagte Großvater.
„So sind viele zueinander wie Fremde.
Sie verhalten sich kühl und reserviert.
Das ist die schreckliche Veränderung, die sich in der Welt abgespielt hat.
Nehmen wir als Beispiel unseren Hausarzt.
Als er starb, hättet ihr sehen sollen, wie viele Menschen zu seiner Beerdigung kamen.
Wie viele gehen heute noch zu der Beerdigung eines Arztes?
Mit der natürlichen Zuneigung ist es vorbei"
Auch diesen Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Auch an diesem Abend las er uns eine Geschichte vor...

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WT Oktober 1914 S. 153
„Dies Jahr wird ein überaus denkwürdiges Jahr, wird ein glorreiches Jahr sein".
Größer ist der der für uns ist als alle die wider uns sind.
Laßt uns die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen, damit wir an diesem bösen Tage zu stehen vermögen.


Es gab einen eigenen Jahrestext
„Könnt ihr den Kelch trinken"
WT November.1914 Seite 170-172
„Der Segen des Bechers des Heils"
Wie Jesus als Opfer für uns, sein Leben gab so müssen auch wir bereit sein für Jesus unser Leben zu opfern. Wer Unverweslichkeit anziehen will muss Verweslichkeit ablegen.


Siehe auch WT März 1916 Seite 41

Die Waffenrüstung Gottes hilft uns in unseren Felddienst.
WT Dezember.1914 S. 191/192
Der Christ als Streiter oder Soldat.
Im Himmel findet kein Krieg statt. Sehrwohl hier auf der Erde.
Jeder der sich zur auserwählten Kirche zählt war klar das es nötig sei einen guten Kampf zu Kämpfen. In das Heer einzutreten und wider Satan zu kämpfen. Das sie Leiden und ihr leben niederlegen müssen. Wahre Kreuzesstreiter. Im Kampf gegen das Fleisch die Befehle der Führer prompt auszuführen. Ein guter Soldat ist jemand der in enger Fühlung mit dem Anführer steht. Als intelligenter Streiter ist er darauf bedacht die richtige Waffenrüstung anzulegen. Als Kreuzesstreiter stolz sein Banner tragend ist er sich bewusst dass sein Entschluss sein Tod bedeutet. Es genügt nicht dass er die Uniform trägt, für seinen Anführer dem er treue geschworen hat muss er voll und ganz jede Erfahrung mit Dankbarkeit annehmen für die Interessen des Königreiches. Irdische Soldaten sind oft gezwungen durch Wasser und Schlamm zu waten und lange ermüdende Märsche auszuhalten. Oft geht ihnen die Nahrung aus. Ist der Erdboden ihr Nachtquartier. Ein Streiter Christi hat unter der Leitung seines Anführers alle Erfahrungen nicht nur willig sondern freudig zu erdulden. Damit er einen Anteil mit seinem Erlöser an dem Königreiche erlange.


Das Bethelbüro organisierte die Feldpost für die Brüder im Militärdienst.
WT Februar.1915 Seite 18
„Wir würden uns freuen, die genauen Adressen aller zum Militärdienst einberufenen Brüder zu erhalten und auch über jede Adressen Veränderung unterrichtet zu werden - zum Zwecke der Übersendung des 'Wachtturms', sowie auch persönlicher Briefe von Seiten der Geschwister."

WT Februar 1915 Seite 32
Liebe Brüder in Christo!
Wie es in der Welt und besonders bei uns zugeht, werdet Ihr wohl teilweise aus den Zeitungen erfahren haben. Besonders betrübt es uns sehr, daß wir den lieben Wachtturm nicht mehr bekommen, durch den wir doch soviel Segen genießen konnten. Wir erhielten ihn nur bis Nummer 7. Wir haben auch aus Warschau nichts mehr erfahren, wie es da den Geschwistern geht. Mein Schwiegersohn, Bruder …, mußte auch in den Krieg und nach zwei Wochen starb er. Als wir das Telegramm erhielten, war er schon in Warschau begraben. Er war in keiner Schlacht! Wir glauben, daß unser lieber Herr ihn jenseits des Vorhangs genommen und ihn so vor der großen Trübsal bewahrt hat. Es war ein schwerer Schlag für meine Tochter, aber die unsichtbare Macht tröstet sie. Sein Grab ist leer und er ist bei Jesu. Die Trübsalswolken kommen immer näher. In den letzten drei Wochen haben wir hier schreckliche Tage verlebt, besonders am Sonnabend, dem 5. Dezember. Um Padjanize standen die ganzen Dörfer in Flammen, von den Russen angezündet. Um die Stadt herum waren die Kanonen aufgestellt. Zwei Tage und zwei Nächte haben sie geschossen, daß alles gezittert hat und die Menschen vor Angst und Schrecken nicht wußten, wohin. Die Granaten kamen in die Stadt hereingeflogen und richteten viel Schaden an. Unser Haus ist verschont geblieben. Am Sonntag kamen die Deutschen herein und die Russen mußten flüchten. Aber wir hören schon wieder den Kanonendonner um uns herum. Mit uns Deutschen steht es hier sehr schlecht. Wir sollten alle ermordet oder nach Sibirien verschickt werden. Weil jetzt deutsches Militär hier ist, haben wir vorläufig Ruhe. Sollten aber die Russen wieder zurückkommen, dann wehe uns Deutschen! Denn sie sind schrecklicher als Tyrannen. Wie sie hier gehaust haben ist unmenschlich. Wir brauchen uns ja nicht zu wundern, denn es muß doch so kommen, es muß eine Vernichtung kommen. Aber wir können unserm lieben Gott danken, daß wir etwas anders sind und uns nicht zu fürchten brauchen, sondern uns freuen können, daß unsere Erlösung naht! Ich hatte keine Furcht in diesen schrecklichen Tagen und habe auch nichts getan, um mich zu schützen. Ich glaubte, der große allmächtige Gott, der doch stärker ist als die ganzen Kanonen, der kann mich auch vor diesen beschützen, wie die drei Hebräer in dem feurigen Ofen. Und sollte es Sein Wille sein, daß es meine letzte Stunde im Fleische ist - kein größeres Glück könnte mir doch widerfahren. Ich habe mich sehr gefreut, wie es so zuging, daß meine Erlösung naht. Die Trübsal hat mir bis jetzt nichts geschadet: vielleicht muß ich doch noch tiefer hinein, aber ich kann nur sagen:
'Herr, Dein Wille geschehe!'
Mit vielen Grüßen an alle lieben Geschwister im Bibelhause verbleibe ich Euere im Herrn verbundene Schwester
Alwine Schreiber i. Padsanize b. Lodz.


Wachtturm April 1915 Seite 64
Wir freuen uns, daß der liebe Bruder solche Gelegenheiten hat, die frohe Botschaft zu verbreiten. Sicherlich werden in den Kriegsgebieten viele bereit sein, einen solchen Trost der Segnungen anzunehmen, und wir glauben, daß auch andere Brüder solche Gelegenheiten suchen sollten; sie werden in dieser Arbeit für den Herrn reichen Segen empfangen. Wie uns mitgeteilt wird, werden immer mehr Brüder zum Militär eingezogen. Auch unsere lieben Brüder Koetitz, Basan und Dwenger sind ausgehoben und können jeden Tag einberufen werden.
„Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist"
Wachtturm Artikel vom Juni.1915 Seite 87
Wen jemand ein Diener Christi wird entbindet ihn dies nicht seiner Irdischen Pflichten. Wenn jemand im Sinne des Militärdienstes ist sollte er treu sein. Der Herr hat uns geboten gebt dem Kaiser was des Kaisers ist. Und jeder der in diesem Stücke treu ist befolgt den Willen seines himmlischen Meisters.

Feldpost: Die Deutschen Soldaten sind die Brotsherrn die das einfache, einfältige Russische Volk mit Nahrung versorgen

WT Juni 1915
Durch Seine Gnade war es mir vergönnt, mit einem bescheidenen Häuflein, es waren mit meiner Wenigkeit 12 Seelen, Brüder und Schwestern, einige Stunden über den glorreichen Heilsplan unseres himmlischen Vaters zu sprechen. Es sind liebe einfältige Herzen allzumal und es besteht ein lebhaftes Verlangen nach geistiger Speise bei allen. Mehrere von den Geschwistern sind auch, soweit ich mich orientieren konnte, leiblich hungrig, und es ist wirklich nicht zu verwundern, denn die Not hat schon weite Kreise ergriffen. Wir deutsche Soldaten werden allenthalben von dem hiesigen Volk als reiche Brotherren angesehen und auf Schritt und Tritt folgen einem solch halbverhungerte Menschenkinder nach; wir erhalten augenblicklich noch reichlich Verpflegung und so versorgen wir groß und klein täglich mit. …
Br. Hermann Hagen aus Düsseldorf


Wir hatten Feldgeistliche:
Feldpost: „Nordfrankreich - Abendvorträge"
WT Juni 1915 Seite 95
Nun aber teile Ich Euch mit, daß ich unter meinen Kameraden einige Abendvorträge gehalten habe, und aus diesen ist nun unser lieber Kamerad, Gefreiter H., ein Eiferer für des Herrn Wort geworden. Ihr könnt Euch denken, daß wir beide oft vergessen, daß es Krieg ist. Es stört uns das Einschlagen oder das Abfeuern der Geschosse nicht; denn für uns gilt es, durch die Gnade des Herrn in seine großen Verheißungen zu schauen, so daß wir Freudigkeit haben, die sonst niemand kennt, als die des Herrn sind. Uns können die Feindesgeschosse nicht schrecken, denn der Herr hat uns Zeit gesetzt in seiner Gnade; seine Ehre dürfen wir rühmen. Dies wissend, ist es unser Herzenswunsch, noch recht tapfer zu kämpfen gegen die Mächte des Bösen und auszuharren, damit wir zubereitet und vollendet werden.
Meine Lieben, nun aber bedarf mein mitverbundener Kamerad und ich Lesestoff, und darum bitte ich Euch, mir den 1., 2. und 6. Band der Schriftstudien möglichst bald zu übersenden, damit wir die Abendstunden noch recht auskaufen können. Ferner glaube ich Euch mitteilen zu dürfen, daß sich mein lieber Kamerad bald taufen lassen möchte, denn ich konnte aus seinen Worten letzthin diesen Wunsch verstehen, nur hat er diesen Wunsch noch nicht direkt ausgesprochen, was aber wahrscheinlich nicht mehr lange ausbleiben wird. ...
Inzwischen habe ich durch unseren lieben Bruder Riedeberger Traktate bekommen und bin stets mit 'Munition' versehen worden. Doch nun muß auch er des Kaisers Ruf folgen, wie auch unser lieber Bruder Elsässer schon dem Rufe gefolgt ist. Der Herr möge sie stark machen und seine gnädige Hand über sie halten bis zur Vollendung, und alle Brüder mit dem 'Orden der Liebe' schmücken, der nimmer vergeht. Nun nochmals innigen Dank für Eure Liebe und Güte. Von ganzem Herzen empfehle ich Euch der Gnade des Herrn unter den herzlichsten und innigsten Grüßen. Euer allergeringer Bruder
Otto Friedrichs.


WT Juni 1915
Galizien, den 20. April 1915
Sollte uns solche herrliche Hoffnung, eine solch erhabene Aussicht nicht erheben über das Alltägliche, Kleinliche? Ja wahrlich, die Leiden der Jetztzeit sind nicht wert, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die bald an uns geoffenbart werden soll. Der Feuerofen, in dem wir uns befinden, wird uns keinen Schaden zufügen können, denn ist Gott für uns, wer mag wider uns sein! Geliebte Geschwister! Wenn ich auch nicht direkt in der Front bin, sondern bei der Bagage, und infolgedessen durch Gottes Gnade nicht direkt an den Kriegswirren beteiligt bin, so sehe ich doch jedem Beweis unserer baldigen Erlösung mit Freuden entgegen. Es grüßt Euch vielmals recht herzlich Euer in Christo verbundener geringer Bruder
August Krafzik


WT Juni 1915
Lieber Geschwister in Christo!
Herzlichen Dank für die schöne Sendung, besonders für den schönen Brief: 'An die Brüder im Felde'. Es war dies für mich ein besonderer Trost, da ich mich in der letzten Zeit sehr verlassen fühlte, indem ich einige Tage vergeblich versuchte, die Ruhe in Gott inmitten der Unruhe der Welt wieder zu erlangen. Ein Kamerad, der mich jedenfalls oft beobachtet hatte, daß ich morgens inmitten des Wirrwarrs die Bibel las, meinte, als ich auf der Wachstube mich mit einigen Kameraden über den Liebesplan Gottes unterhielt, ich genösse wohl die Bibel zum Frühstück. Ich sagte ihm, daß dies tatsächlich mein Wunsch sei, wiewohl ich innerlich zugeben mußte, daß der Wunsch noch mehr bei mir zur Tat werden könnte.
Indem ich Euch der Gnade unseres himmlischen Vaters und des treuen Herrn Jesu befehle, grüße ich Euch alle im Bibelhaus herzlich Euer Mitbruder in Christo
Ewald Vorsteher.


WT Juli 1915 Seite 96
Ich fühlte mich sehr verlassen, suchte lange die Ruhe Gottes inmitten der Unruhe der Welt. Ein Kamerad der mich beobachtete meinte ich genösse wohl die Bibel zum Frühstück.
Militärdienst leisteten mit einer begeisternden Opferbereitschaft zuerst die Ältesten, Pioniere, Bethelmitarbeiter.

WT Juli 1915 Seite 98
Von unserer Brüderschaft im Felde
Seitdem so viele unserer Brüder zum Militärdienst eingezogen worden sind (über 200 an der Zahl), haben wir es nicht unterlassen, soweit es in unsern schwachen Kräften stand, die lieben Brüder durch besondere Briefe und Druckschriften zu ermuntern und zu erfreuen.
Wir erhielten bereits eine Menge Briefe bzw. Karten herzerquickenden Inhaltes, und gerne würden wir unsere Freunde mit allen lieben Geschwistern durch Wiedergabe aller Briefe teilen, doch müssen wir uns mit der Übermittlung der Grüße begnügen.
Folgende liebe Brüder senden herzliche Grüße:
R. Basan, H. Dwenger, F. Heß, W. Hellmann, H. Rothenstein, J. Finger, F. Jung, F. Balzereit, A. Degert, B. Buchholz, R. Weber, H. Brandt, W. Bader, H. Crämer, H. Hagen, W. Keller, Aug. Reis, J. Kohlmann, W. Hildebrandt, M. Modes, M. Karl, R. Seifert, W. Micklich, M. Stein, O. Strube, J. Rodemich, G. Patzer, B. Martin, A. Oehler, H. Marksteiner, W. Huhle, B. Göldner, O. Oschee, H. Bobsin, H. Bongardt, J. Apostel, C. Labuszewski, O. Friedrichs, R. Elsässer, E. Bergerhof, F. Brüggert, M. Freschel, H. Foist, C. Conzelmann, F. Enkelmann, A. Hinz, H. Gutwill, O. Höhme, P. Sauerwein, F. Hilbich, J. Raschke, A. Krafzig, C. Irendart, A. Kreutle, E. Kipke, F. Keßler, Th. Kaikowski, F. Kownatzki, F. Kliegel, W. Wortmann, A. Noak, O. Speckmann, F. Rungesser, O. Neumann, C. Henningsen, M. Nitzsche, J. Masanek, F. Maske, K. Meyer, Oskar Meyer, W. Müller, W. Nölke, L. Niezboralla, A. Riedel, W. Rüttmann, J. Rohwer, H. Riedeberger, G. Rottmair, A. Salewski, A. Stähler, M. v. d. Steil, A. Stein, G. Stroot, A. Schulte, H. Scheuch, E. Vorsteher, H. Vollrath, K. Vogt, K. Statolte, O. Waldenburger, M. Unrecht, P. Werth, P. Wellershaus, Wnendt, W. Zahn, M. Zenk, A. Kröger, W. Sommerfeld
Wir freuen uns, daß die lieben Brüder voll Mutes und voll Vertrauens zum Herrn sind, und wir bitten Euch, liebe Geschwister, gedenket mit uns ihrer in herzlicher Fürbitte, denn es ist dies unsere Pflicht und unser herrliches Vorrecht.


Warum tausend fallen
WT Juli 1915 Seite 109
Wir sind jetzt in diesen Bösen Tagen angelangt es ist nun an der Zeit die ganze Waffenrüstung anzuziehen. Dies ist die Zeit von der der Psalmist sagte tausende werden an deiner Seite fallen.

Feldpost: Ein preußischer Soldat verteilt als Feldgeistlicher Blätter in Frankreich
WT Juli 1915 Seite 110
Briefliches von unserer Brüderschaft im Felde:
Karpathen, 4. Mai 1915
Im Herrn geliebter Bruder ... Wie oft war es schon mein Wille, Dir mitzuteilen, wie es mir im Felde ergeht, aber immer war die Zeit sehr bemessen, besonders in den letzten Wochen. Ich war mit in Frankreich und hatte mir 'Bibelforscher' (Einfügung eine damalige Flugschrift) in französischem Druck senden lassen. Habe diese gelegentlich dort verteilt, und mit großer Freude wurden sie entgegengenommen. Zuerst waren die Leute sehr erstaunt, daß ein preußischer Soldat ihnen die Blätter darreichte. Aber als ich einige Worte mit ihnen redete, und sie mich verstanden und gelesen hatten, was die Schriften bedeuteten, wurden diese mit Freuden entgegengenommen, und manche wollten sie sogar bezahlen, was ich aber ablehnte ... Alle waren vor Freude erfüllt, dieser eine, der sich besonders freute, lud mich ein, ihn bald wieder zu besuchen. Wie gerne wäre ich nochmal hingegangen, aber am anderen Tage wurde uns durch unsern Herrn Rittmeister die Stadt verboten. Wir rückten bald ab und beim Marschieren durch die Stadt konnten wir uns nochmals begrüßen ... Jetzt sind wir wieder 30 Kilometer vorgerückt, es hat hier eine große Schlacht stattgefunden, ich danke meinem Gott, daß ich nicht daran teilnehmen brauchte. Eine große Anzahl Russen ist gefangen genommen worden, ein Jammerbild zeigte sich, als diese Gefangenen hier durchgeführt wurden. (Die Schlacht ist noch nicht zu Ende). 6000 wurden hier durchgeführt. O welch ein Jammer! Man sah von allen Seiten zusammengelaufene verwundete Flüchtlinge, Wagen mit Frauen und Kindern, Männer, die Kühe vor sich her treiben. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ich denke oft an den zweiten Psalm. Und bei all dem hat alles, wie wir wissen, erst seinen Anfang. Ja Gott sei Dank, daß diese Tage verkürzt werden.
Unter unsern Truppen habe ich schon viele 'Bibelforscher' verteilt. Gott möge seinen Segen dazu geben. Gestern, den 6. Mai, waren wir wieder an unserem neuen Bestimmungsort angelangt, ich war aber sehr abgespannt, mithin konnte ich erst heute meinen Bericht beenden. Wir kamen auf unserem Marsch über ein Schlachtfeld. Ich mußte bei dem traurigen Anblick an viele Verheißungen denken und dem himmlischen Vater danken, daß ich nicht dabei zu sein brauche. Was für Jammer und Elend hat doch die Sünde in die Welt gebracht, aber welch eine Segnung steht der Menschheit auch bevor! Alles sehnt sich nach Frieden, und wir werden alle aufjauchzen, wenn Micha 4:1, 5 und Jes. 2:4 sich erfüllt.
Oft hört man sagen, weshalb ist dieser Krieg? Ich danke Euch herzlich für den Wachtturm, den ich gestern erhielt. ...
Nun sei der Gnade des Herrn befohlen. In herzlicher Liebe gedenke ich der ganzen Bibelhausfamilie und besonders Deiner fürbittend vor dem Herrn, und verbleibe Euer Euch treuliebender Bruder
Wilh. Hildebrandt


WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, den 30. Mai 1915
Geliebte Geschwister in Christo!
Gnade und Friede von Gott unserm Vater, und die Liebe unseres Herrn Jesu Christi, sowie die Gemeinschaft seiner heiligen Gesinnung sei mit Euch allen!
Durch die Gnade unseres lieben himmlischen Vaters gelangte ich gestern Abend im Schützengraben in den Besitz Eures lieben Briefes. Ich danke Euch recht herzlich dafür. Auch heißen Dank für die Juni-Nummer des Wachtturm, den ich ja immer bei Monatsschluß mit Heißhunger erwarte.
Dem lieben himmlischen Vater hat es wohlgefallen, einige seiner Kinder unter das Getöse der Kriegswirren zu stellen, was ich auch von mir sagen muß....
an dem lieben Pfingstage wollte der Herr, daß ich die Stunden im Schützengraben zubrachte. Ich gedachte so recht der schönen Stunden, welche meine lieben Geschwister in Dresden im Verein mit dem Herrn verbringen würden, und der Gedanke stieg in mir auf, es sei vielleicht eine Strafe für mich, daß ich gerade so einsam um diese Zeit sein mußte.
Ich sagte mir: du mußt nun dankbar sein und freudig den Kelch trinken wollen.
Legte ich mir die Frage vor: 'Wie trägst du dein Kreuz auch in den schwersten Drangsalstagen?' stets will ich mir zurufen: 'Du darfst dein Kreuz nicht schleppen lassen, du mußt es tragen und zwar mit Geduld!' Auch will ich mich der Worte des Heilandes erinnern: 'Wer ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.
mit Psalm 95, 1-7 grüßt Euch in der Liebe Christi und in einer Hoffnung verbunden Euer geringer Bruder im Herrn
Walter Hudle


WT Juli 1915 Seite 111
Mainz-Kastel, 3. Juni 1915
An die Brüder im Felde
Geliebte Brüder in Christo Jesu!
Schon seit Anfang des Krieges gedenke ich Eurer hin und her und das Tag für Tag vor dem Thron der Gnaden
Da ich nun selber seit Ostern hier bei den Pionieren bin, ist meine Zeit bemessen,
Lebet wohl in dem Herrn, und in der Macht Seiner Stärke. Gehet einher, dem Herrn und der Wahrheit zum Ruhm
In Liebe Euer geringer Bruder
Friedrich Jung.


WT Juli 1915 Seite 112
Aus dem Felde, 30. Mai 1915
im Herrn geliebte Geschwister!
Man findet hier draußen, insbesondere im Etappengebiet, wo die Gefahr nicht so groß ist, so selten einen Menschen, der sich nach Gott und Seinem Worte sehnt, daß man sich überaus freut, wenn man im Wachtturm die herrlichen Aufsätze unseres lieben Bruders Russell lesen kann. …
Alles in allem, liebe Geschwister, lege ich meinem Gott mit Freuden das Zeugnis ab und will Ihm soviel in meinen Kräften steht, stets dankbar sein, daß Er mir stets, insbesondere auch seitdem ich im Felde bin, treulich beigestanden ist und mir unfaßbare Gnade geschenkt hat. Ihm will ich vertrauen auch fernerhin, Sein Wille geschehe! Nochmals vielen Dank Euch lieben Geschwistern, die Ihr den Brüdern im Felde soviel Liebe erweist. Herzliche Grüße mit Ps. 146. Euer im Herrn geringster Bruder
Fritz Keßler


WT Juli 1915 Seite 112
Königsberg-Ponarth, den 10. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Teile Euch mit, daß ich nach meiner Entlassung aus dem Lazarett zum Train überwiesen wurde, da ich für den Infanteriedienst als untauglich befunden wurde. Da ich aber auch hier den Dienst nicht mitmachen kann, habe ich mich als Krankenpfleger vormerken lassen, und wenn der Herr will, und meine Kräfte hierzu ausreichen, so werde ich vielleicht in diesem Dienste gute Gelegenheit haben, die Wahrheit zu verbreiten.
Der Herr sei gelobt. Sein Reich komme.
Euch allen des Herrn reichsten Segen wünschend, grüße ich Euch herzlichst als Euer Bruder in Christo
Reinhold Weber aus Berlin


WT Juli 1915 Seite 112
Frankreich, den 10. Juni 1915
Im Herrn Geliebte!
Herzlichen Dank für den Brief 'an die Brüder im Felde', das Heftchen 'Der Friede Gottes' und den Wachtturm.
Auch ich teile Euch mit, daß ich unter den Kameraden öfters Vorträge halte. …
Nun seid herzlich gegrüßt von Eurem in Christo verbundenen geringen Bruder
Franz Kliegel


WT August 1915 Seite 114
Von unserer Brüderschaft im Felde
Noch einmal übermitteln wir allen Geschwistern herzliche Grüße von vielen unserer Brüder, die im Felde, auf dem Wasser, in den Lazaretten oder in den Garnisonen sich befinden und zum Teil aus weiter Ferne an uns geschrieben haben.
Aus Mangel an Raum können wir nur etliche Namen bringen, wir bitten aber, daß die lieben Geschwister auch der ungenannten Brüder stets vor dem Thron der Gnade gedenken möchten. Aus Mangel an Raum können wir nur etliche Namen bringen, wir bitten aber, daß die lieben Geschwister auch der ungenannten Brüder stets vor dem Thron der Gnade gedenken möchten. Es grüßen besonders folgende liebe Brüder:
Willi Hellmann, R. Michaelis, D. Würy, A. Ruf, E. M. Ensenbach, W. Baber, W. Bostelmann, A. Dickreuter, G. Dudda, E. Fischbach, J. Fischer, M. Fröglich, E. Fuchs, F. Gies, F. Guddat, H. Gries, K. Hoßmang, H. Hoffmann, R. Hoffmann, F. Heusinger, G. Heinrich, G. Hipp, K. O. Jacoby, W. Kelle, G. Kuschmierz, J. Katheder, J. Kapps, Reinh. Lemke, Konr. Müller, J. Maier, F. Müller, G. Nolde, R. Ott, J. Paul, J. Raschke, H. Suchardt, Chr. Sauer, A. Schön, W. Stank, Alfr. Stein, M. Stein, F. Stoll, M. Trenkmann, H. Winter, G. Wagner, H. Zomerland, R. Basan, H. Dwenger, F. Heß, W. Huhle, M. Freschel, R. Grote, A. Degert, Fritz Balzereit, O. Waldenburger, E. Bastian, W. Hüners, G. Zeglatis, A. Hinz, H. Hagen, R. Seifert, P. Sauerwein, A. Riedel, O. Lemke, H. Rotenstein, J. Rohwer, G. Petermann.


WT August 1915 Seite 126
Bericht über einige Tagesversammlungen in der Schweiz
…und wenn wir unseren lieben Brüdern auf dem Schlachtfelde und in den Schützengräben mit besonderer Teilnahme gedachten, so würde es uns nicht wundern, wenn sie dies auch verspürt hätten.


WT August 1915 Seite 127
Aus dem Felde, 2. Juli 1915
Liebe Geschwister in Christo Jesu!
Friede Euch allen, die Ihr in Christo seid!
O! nichts vermag uns von seiner Liebe zu trennen. Näher mein Gott zu dir, näher zu dir! Das soll unser stetes Bemühen sein.
Da er uns so viel Gutes erwiesen hat, will er nun auch unsere Liebe und Treue zu ihm und zur Wahrheit einer gründlichen Prüfung unterziehen, ob wir ihn wirklich mit ganzem Herzen lieben. Er läßt einige Glutwellen über uns ergehen, die immer stärker werden, damit wir ganz geläutert und zubereitet werden für sein Reich. Sollten wir nun etwa zurückschrecken oder gar uns zurückziehen, vielleicht aus Menschenfurcht? Nein und nimmermehr! Gottes Verheißung ist noch wahr, daß uns auch nicht ein Haar gekrümmt wird ohne seinen Willen, und er ist größer als alle die wider uns sind. Darum wollen wir ihm völlig vertrauen mit ganzem Herzen, und ausrufen: Nur dein Wille geschehe, o Gott! Treu wollen wir bleiben unserm Bunde, den wir geschlossen haben über Opfer.
Es grüßt Euch alle Ihr Lieben und dort Euer in Christo verbundener Bruder
G. Salewski.


Feldpost: Von der Marine
WT August 1915 Seite 127
Auch hier an Bord…dass wir allen Schwierigkeiten mit dem genügenden Vertrauen auf seine Weisheit und Liebe entgegentreten.
Obgleich es längere Zeit schien, daß mein Arbeiten hier vergeblich sei, darf ich, zum preise Jehovas, auch hier auf diesem Schiffe Frucht sehen. Während ich früher alleine hier Stand, ist unsere Zahl jetzt schon 5, die sich an der Weisheit und alles übersteigende Liebe, unseres Vaters und unseres geliebten Herrn erfreuen.
Möge der treue Herr Gnade geben, daß wir allen Schwierigkeiten mit dem genügenden Vertrauen auf seine Weisheit und Liebe entgegentreten, auf daß wir nicht zu Murrenden werden, und uns nicht zurücksehnen nach Ägyptens Fleischtöpfen, damit unsere Wüstenreise nicht auch so endet, wie bei jenen, die vor Kanaan umkamen.
O. Lemke


Feldpost: Junger Kreuzsoldat
WT August 1915 Seite 128
Geliebte Geschwister in Christo Jesu!
Zum dritten Male durfte ich durch des Herrn Gnade Eure Zuschrift „An die Brüder im Felde" empfangen und lesen, und ich danke Euch herzlich, nächst unserm lieben himmlischen Vater, für die herrlichen Worte des Trostes und der Erquickung.
Wie notwendig für einen jungen Kreuzsoldaten die gute Belehrung und Ermahnung ist, um im Kampfe wider die Sünde festzustehen…. Bin ich auch nicht direkt den Feinden Deutschlands gegenübergestellt, so bleiben doch große Prüfungen und Leiden nicht aus, die zu überwinden ohne Gottes Hilfe unmöglich wären. Ihr lieben Geschwister, da Ihr so sehr durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen worden seid, indem mehrere Brüder zum Militär eingezogen wurden und nun die ganze Arbeitslast auf Euch, die Ihr zurückgeblieben seid, liegt, seid versichert, daß auch ich in allen Euren Anliegen herzlich Anteil nehme …
Euer in Christo verbundener und allergeringster Bruder Karl Weiß


WT August 1915 Seite 128
Münsingen, 30. Mai 1915
Liebe Geschwister!
Den Empfang Eures lieben Briefes 'An die Brüder im Felde' hiermit bestätigend, bitte ich Euch meinen herzlichsten Dank entgegenzunehmen für die lieben Zeilen des Trostes und der Ermunterung. Ich war bis jetzt nicht im Felde, und so sind mir die Schrecken des Schlachtfeldes bis jetzt erspart geblieben und sage ich dem Herrn an dieser Stelle Dank dafür; ausgeschlossen ist es nicht, daß ich dieselben doch noch zu kosten bekomme, doch des Herrn Wille geschehe. … Die völlige Nacht, da niemand wirken kann, ist wohl am Hereinbrechen und es gilt für uns jetzt auszuharren bis ans Ende. …
Doch werden wir später gewahr werden, daß der Herr die Zeit genau wie vorhergesagt eingehalten hat und daß es weise war, uns über den genauen Zeitpunkt unserer Erlösung im Unklaren zu lassen. Der Herr gebe, daß unser Glaube nicht aufhören und wir auszuharren vermögen in Geduld und in allen Stürmen und Ungewittern, die noch über uns kommen mögen. 'wenn wir schwach sind, sind wir stark', denn seine Gnade, Huld und Treue grüßt wie alle Tage aufs neue, durch Jesum Christum, unsern Herrn als Heiland.
Euch alle im Bibelhaus der Gnade und Liebe unseres himmlischen Vaters empfehlend, grüßt Euch herzlich
Euer geringer Bruder im Herrn Wilh. Bader.


WT September 1915 Seite 143
Aus dem Felde, den 11. Juli 1915
Meine Lieben in Jesu! Gott grüße Euch! Euer liebes Rundschreiben an uns Brüder im Felde habe ich mit viel Freude erhalten
Lob, Preis und Dank sei unserm Vater in alle Ewigkeit! Nun Euch dem Herrn anbefehlend, Geliebte, grüßt Euch alle Euer geringster Bruder
Willi Müller


WT September 1915 Seite 144
Frankreich, den 10. Juli 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Die Gnade und Liebe, unseres himmlischen Vaters, und der Friede unsers teuren Meisters sei mit Euch allezeit!
Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch lieben Geschwistern im Bibelhaus wieder einmal zu schreiben. Ich danke Euch von ganzem Herzen für die lieben Briefe und die Wachttürme, habe heute auch den letzten vom Juni erhalten. Der Herr möge Euch Eure Güte und Liebe zu mir reichlich lohnen! Wie herrlich sind solche Aufmunterungen und Ermahnungen, die ich in Eurem lieben Briefe finde, und sie tun einem doppelt wohl, da man doch die geschwisterlichen Zusammenkünfte entbehren muß. Aber wir dürfen in allen Lagen lernen, auch in dieser Zeit. Man findet hier selten einen Menschen, der sich nach Gott und Seinem heiligen Worte sehnt.
Wie oft hört man dort sagen, weshalb ist dieser Krieg? Sie haben keine Hoffnung. O wie herrlich und wie schön ist es doch, daß wir noch des Herrn Worte studieren können. Mitten in den Wirrnissen schenkt doch der Herr den Seinen auch Gelegenheiten, mit Ihm allein zu sein. Der Herr möge uns allen recht viel Kraft und Gnade schenken, die letzten schweren Prüfungen zu überwinden.
Im Geiste sind und bleiben wir vereint bis an unser Ende. Der Herr möge nun Euch, liebe Geschwister, und uns alle segnen, behüten und bewahren
Es grüßt herzlich, Euer in treuer Jesuliebe verbundener Bruder
Otto Stephan.
Gott mit Euch! Auf Wiedersehn!


Bekanntmachung im Wachtturm vom Oktober 1915
Den lieben Brüdern im Felde herzliche Grüße und Segenswünsche von vielen Geschwistern.
Den Wachtturm senden wir euch gerne umsonst.
Gott mit euch.

(Zwei Anmerkungen hierzu.
Auf der Gürtelschnalle der Deutschen Uniform stand in der Kaiserlichen Armee „Gott mit euch"
Und der Wachtturm wurde gewöhnlich mit Bargeldsendungen per Feldpost bezahlt.)

WT Oktober 1915 Seite 159
Bethel, Brooklyn, N. Y., 11. August 1915
Im Herrn Geliebte!
Gottes Segen zum Gruß! Nur einige Zeilen, um Euch mitzuteilen, wie mich u. a. auch die verschiedenen Briefe der lieben Brüder im Felde im Juli-Wachtturm erfreut haben.
Diejenigen von Bruder Hildebrandt und Bruder Kliegel habe ich für den Familienkreis übersetzt, und wurden sie am Tische von Bruder Russell selbst vorgelesen. Ich hätte so gerne noch andere mit einbegriffen, aber die Verhältnisse gestatten es nicht. Bruder Freschels beide Briefe habe ich s. Zt. ebenfalls übersetzt. Die Briefe von den Brüdern Huble, Jung und Keßler waren auch sehr erquickend, aber auch teilweise sehr beschämend für mich. Sie zeugen von einer herrlichen Charakterreise.
Was mich besonders freute, ist das Interesse, das unsere Geschwister dem Volke Israel entgegenbringen. Bruder Sargent, der auf dem Dampfer 'Tennessee' als Elektriker angestellt ist, kam mit demselben vor einigen Tagen hier an und erzählte uns u. a., daß sie mit ihrem Schiffe ca. 5000 russische Juden von Joppe nach Alexandrien befördert hatten.
Auf dem Zionisten-Kongreß, der Ende Juni in Boston tagte, wurde ein grenzenloser Enthusiasmus bekundigt, der an Ort und Stelle durch opferfreudige Beisteuer von 100.000 Dollars in ca einer Stunde in die Tat umgesetzt wurde. Nach den Ausdrücken einiger Redner scheinen die Juden förmlich zu ahnen, daß ihre Erlösung nahe ist, und ihre Hoffnung durch den Krieg greifbare Formen angenommen hat, besonders für die Juden in Amerika. Ein jüdischer Richter von Chicago sagte: „Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß die Juden nach dem Kriege ihr Erbteil erlangen werden."
Der provisorische Präsident, Louis Brandeis sagte: 'Da mehr denn 10 von den 15 Millionen Juden in der Kriegszone leben und somit sich nicht selbst zu helfen vermögen, haben amerikanische Juden nicht nur das Recht, sondern erachten es als ihre Pflicht, für ihre Brüder in dieser Sache zu handeln."
In der Wochenschrift 'Literary Digest' stand unter der Überschrift 'Israels Hoffnung in Amerika' u. a. folgender Satz: 'Soll Jerusalem durch Amerika befreit werden? Solches ist wenigstens das Bestreben und die Hoffnung amerikanischer Juden wie sie auf dem 18ten Zionisten-Kongreß in Boston zum Ausdruck kam.'
Und ein Korrespondent der 'New York Times' sagte: 'Diese Äußerung war von dröhnendem Beifall begleitet, welcher nicht etwa bloß das Resultat feuriger Rednergabe war, sondern die Folge begeisterten Eifers, einen 2000jährigen 'Traum' zu verwirklichen.' (Siehe auch Zeph. 3,10)
So danken wir dem Herrn mit froh erhobenem Haupt für dieses weitere Zeichen erneuten Treibens des 'Feigenbaumes'.
Euch und alle Lieben allerorts auch fernerhin der gnädigen Fürsorge unseres Himmlischen Vaters anbefehlend, grüßt Euch aus weiter Ferne mit 2. Thess. 3,5
Euer geringer Bruder Fred Leon Scheerer.


Leserbrief: Chicago 20.6.1915
WT Oktober 1915 Seite 159
Süd-Chicago, d. 20. 6. 1915
Liebe Geschwister!
Habe große Ursache dem Herrn zu danken für seine gnädige Führung, die er mir in der letzten Zeit trotz Widerwärtigkeiten hat zuteil werden lassen. Denke öfters an die lieben Geschwister, die bei Euch in dem Krieg sind, will mich stets bemühen, für sie zu beten, daß der Herr ihnen in ihren Trübsalen bestehen möchte. Hätte vor 2-3 Jahren nicht gedacht, daß einige von uns zu heutiger Zeit Militärdienste verrichten müßten, aber 'so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher sind seine Gedanken als unsere.' -
Des Herrn Wille geschehe! Laßt uns stets beten: 'Dein Reich komme', und mit Ausharren stehen für alle Heiligen bis unsere Pilgerschaft hier auf Erden beendet ist. …
möge dies die Sprache unsres Herzens sein zu unsrer Stärkung und Erbauung! Mit herzlichen Grüßen schließt Euer geringerer Bruder im Herrn
George Riedhauser


Leserbrief: Amerika 30.Juni 1915
WT Oktober 1915 Seite 159
Liebe Freunde und Geschwister in dem Herrn!
Ich unternehme es, in dem Namen des Herrn einen Brief an Sie zu richten. Ich bin eine Wachtturmleserin und so habe ich auch die Briefe von den Soldaten im Felde gelesen und daraus ersehen, daß die lieben Brüder, obgleich sie einem irdischen Rufe folgen mußten, dennoch den König aller Könige nicht vergessen haben, sondern sich bemühen, Ihm treu zu bleiben und zu halten, was sie haben, daß niemand ihre Krone raube.
Ich will die Lieben zum Trost und zur Stärkung willen wissen lassen, daß auch Geschwister in Amerika ihrer treu gedenken vor dem himmlischen Gnadenthron. Wir haben ja alle einen Kampf zu bestehen mit Sünde, Welt, Satan und dem eigenen Ich, und dieser Kampf ist nicht eher beendet, bis das Fleisch gänzlich auf dem Altar verzehrt ist, und wir die Stimme hören dürfen: 'Wohlgetan, gehe ein zu deines Herrn Freude!'
Wir fühlen alle, daß der Weg schmal und dornig ist, wie der Herr im voraus gesagt hat. Man hat sich wohl zu prüfen, bevor man den Schritt tut, es steht viel auf dem Spiele. Wenn wir aber an das Ende des Weges kommen und einen Rückblick tun, waren alle Widerwärtigkeiten nur leichte Drangsale, die nicht im Verhältnis stehen zu den glorreichen Verheißungen Seines Wortes. Es ist ein großer Trost für uns, zu wissen, daß der Herr alle Tage bei uns sein will, bis ans Ende des Zeitalters. …
Gott hat sich auch nicht die Weisen und die Gelehrten dieser Welt ausgesucht, sondern meistens solche, die in der Welt kein Ansehen hatten, und darum bin auch ich unter der Zahl zu finden, und möchte jagen als die Geringste und Elendste von allen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich einige Worte beifügen für zwei liebe Schwestern in der Schweiz, die mir persönlich geschrieben haben …
Ich bin Schweizerin und sehr interessiert an dem Erntewerk in der alten Heimat.
In christlicher Liebe will ich schließen und in der Hoffnung, daß wir bald alle mit Ihm, unserem Haupt, vereint sein möchten. Wie herrlich wird das sein!
Empfanget herzliche Grüße von Geschwistern in Amerika und besonders von Eurer Schwester im Herrn
Minnie Faleska


WT November 1915 Seite 162
Zionsliederbuch in Taschenformat.
Dem Wunsche vieler Brüder im Felde Rechnung tragend, haben wir eine kleine Auflage unserer herrlichen Zionslieder, Textausgabe mit 150 Liedern, in Taschenformat, Größe 11 x 15 cm drucken lassen. Wir sandten bereits an die Brüder im Feld je ein Exemplar und geben, soweit der Vorrat reicht, weitere Exemplare für 25 Pfg. per Stück an die Geschwister ab. Wir haben auch einen Vorrat von Spruchkarten und Weihnachtskarten

Jahresbericht 1915
WT Januar 1916 Seite 15
…Störungen durch Einberufung der Brüder zum Militärdienst…
Der Krieg wurde mit einer mitreißenden Euphorie begrüßt.


WT Januar 1916 Seite 16
Aus den Felde den 17 Dezember 1915
Nachdem ich von meinem Urlaub ins Feld zurückgekehrt bin, drängt es mich, Euch, lieben Brüdern Dank auszusprechen.
Mit dankbaren Herzens gedenke ich all der Kämpfe und Versuchungen, in denen ich durch die Gnade unseres Heilandes überwinden durfte, aber auch mit Wehmut der Gelegenheiten, in denen ich durch die Schwachheiten des Fleisches zu siegen verfehlte. Und doch waren auch diese Erfahrungen nützlich zum Wachstum in der Gnade, Erkenntnis und Gedult.


WT Februar 1916 Seite 24,25
„Elias Werk vor seiner Hinwegnahme"
Alle Kriege der Vergangenheit verblassen jedoch vor dem gegenwärtigen großen Kampfe, der in Europa geführt wird.
Die Schnelligkeit, mit welcher die modernen Feuerwaffen abgeschossen werden, und die schreckliche Verheerung, die sie verursachen, sind grauenhaft. Zuverlässige berichte ergeben, daß bereits zwölf Millionen auserlesenster Mannschaften in Europa entweder getötet oder verwundet oder gefangengenommen worden sind; und wir dürfen annehmen, daß mindestens zehn Millionen Mannschaften im Kampfe stehen.
Wenn wir bedenken das ein Mann mit einem Maschinengewehr mehr gilt, als sonst 12 Mann, ja mehr als hundert Mann gegen früher, dann bekommen wir einen Begriff wie schrecklich der gegenwärtige Krieg ist.
Wahre Christen, Geheiligte, sind ohne Zweifel in allen Armeen jener Länder zu finden, die eine gesetzliche Wehrpflicht haben.
Wir hören von Zeit zu Zeit von solchen Bibelforschern in den verschiedenen Armeen, über ihr Wohlergehen und ihr Bemühen, selbst unter solch schrecklichen Umständen das Licht hochzuhalten und den Herrn zu verherrlichen. Dieses Erwachen sollte ihnen behilflich sein, zu erkennen, was die wahre Kirche oder Herauswahl ist, und daß es nicht ihre Aufgabe gewesen ist, die Welt zu bekehren, sondern sich selber darauf vorzubereiten, die Messianische Königreichsklasse zu sein, die Braut, des Lammes Weib, die Miterben mit dem Messias in seinem himmlischen Königreich. Wenn der Krieg in beträchtlichem Maße diese Lektion beibringt, dann wird er nicht vergeblich gewesen sein.
Viele fragen jetzt warum lässt Gott den Krieg zu, ja warum deutet die Schrift an dass Gott den Krieg veranlasst?
Wir antworten, daß es für den Sterbenden im Grunde genommen einerlei sein kann, ob er infolge eines Bajonettstiches, einer Schwertwunde oder einer Kugel stirbt, oder infolge von Auszehrung, Lungenentzündung, Blattern, oder einem allgemeinen Zusammenbruch der Kräfte. Und wenn es dem einzelnen einerlei sein kann, so können wir auch sagen, das es Gott einerlei ist. Die Strafe, die Gott über das Menschengeschlecht verhängt hat, ist eine Todesstrafe, einerlei, wie sie ausgeführt wird. Sechstausend Jahre lang ist die Strafe vollstreckt worden; und das ganze Menschengeschlecht wandert unter dieser Strafe, 'Sterbend, soll du sterben!' ins Grab hinab.
Viele sind in Verlegenheit darüber, wie sie die Lehren Jesu und der Apostel hinsichtlich des Krieges verstehen sollen, wenn sie diese mit den Anweisungen Gottes an die Juden und dem Segen vergleichen, den er auf ihre Kriege legte. Diese Sache läßt sich aber nur von einem Gesichtspunkt aus betrachtet verstehen, nämlich von dem biblischen.
„Gibt Gott dieser Klasse seiner geistgezeugten Kinder in bezug auf den Krieg besondere Anweisungen, oder unterstehen wir in dieser Sache den obrigkeitlichen Gewalten? Wir antworten, daß ein jeder vom Volke Gottes ein Kreuzesstreiter ist, und daß der Apostel warnend gesagt hat, daß die Waffen unseres Kampfes nicht fleischlich sind. 2. Korinther 10,4"


Leserbrief: „Bin ich denn schon tauglich"
WT Mai 1916 Seite 78
…mit welcher Sehnsucht und doch manchmal schwer beladenen Herzens mit einer Frage:
„bin ich denn wohl schon tauglich"
Morgen muss ich zur Musterung…
Feldpost: Doch wird alles zugelassen damit wir von den letzten Schlacken befreit werden.


Es gab an der Front Gedächtnismahl Feier.
„Gedächtnismahlbericht 1916"
WT Mai 1916 Seite 80
Die Feier des Gedächnismahles.
An der diesjährigen Gedächtnisfeier haben sich die Geschwister in großer Anzahl beteiligt.
…im Kriege und beim Militär.


Todesanzeige
WT September 1916
Glückselig die Toten, die im Herrn sterben von nun an! Offenbarung 14:13
Im Kriege starb Bruder Widlich und Bruder Seifert aus Dresden an der Somme.
Wir erklärten das der Krieg und das Sterben nicht umsonst ist wenn wir dadurch beweisen das wir in dem tosen des Meeres als treue als Kreuzesstreiter unser Leben an der Front für unseren König Jesu Opfern.


Feldpost: Süd-Afrika
WT Juni 1917 Seite 112
…Bruder Riederlander, der Kriegsgefangener im Camp „Fort Napier" ist.
Junge Brüder brannten darauf tauglich zu sein.


In dem "Beröer Handbuch zum Bibelunterricht" wird auf Seite 567 unmissverständlich erklärt:
"Es ist anzunehmen, daß mit Rücksicht auf gewisse Umstände auch das Militär notwendig ist und daß wir daher mit Recht zum Militärdienst verpflichtet werden können"

Jahrbuch 74 S. 83
Deutschland
NEUTRALITÄT
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bot dem Teufel eine Gelegenheit, in der Neutralitätsfrage unter den Brüdern Unsicherheit zu erwecken, eine Unsicherheit, die sogar im Bibelhaus in Barmen zu beobachten war, denn Bruder Dwenger, Bruder Basan und Bruder Hess waren alle im wehrpflichtigen Alter. Während Bruder Dwenger und Bruder Basan entschlossen waren, weder den Fahneneid zu leisten noch Dienst mit der Waffe zu tun, war Bruder Hess unentschlossen. Er ging mit denen, deren Hoffnung nicht Gottes Königreich war, an die Front nach Belgien. Er kehrte nie zurück. Bei einer Nachmusterung wurden auch Bruder Dwenger und Bruder Basan eingezogen. Bruder Basan konnte bald wieder nach Hause zurückkehren, aber Bruder Dwenger wurde nicht entlassen, sondern mußte im Militärbüro Akten abheften. Er war bereit, dies zu tun, da er es nach seinem damaligen Verständnis, das er über diese Frage hatte, mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Bruder Balzereit, ein Pilgerbruder, dachte jedoch ganz anders als Bruder Dwenger, der ihm gesagt hatte, im Ernstfall werde er den Eid und den Dienst mit der Waffe verweigern. Bruder Balzereit äußerte seinen Widerspruch mit den Worten: „Was denkst du, was du für das ganze Werk anrichtest, wenn du so eine Stellung einnimmst?"
Aufgrund der Unsicherheit, die unter ihnen vorherrschte, folgten nicht alle Brüder einem Lauf strenger christlicher Neutralität gegenüber den Angelegenheiten der Nationen. Eine beträchtliche Anzahl der Brüder leistete Militärdienst und kämpfte an der Front. Andere weigerten sich, Militärdienst mit der Waffe zu leisten, aber waren bereit, Sanitätsdienst zu leisten. Einige nahmen jedoch einen festen Standpunkt ein, weigerten sich, sich in irgendeiner Hinsicht am Krieg zu beteiligen, und wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Hans Hölterhoff wurde aufgrund seiner Einstellung einer gemeinen Täuschung ausgesetzt, als er auf den Hof geführt wurde unter dem Vorwand, vor ein Erschießungskommando gestellt zu werden. Schließlich wurde er von einem Militärgericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
In Anbetracht der Unsicherheit, die unter Gottes Volk über eine solch wichtige Angelegenheit wie die der christlichen Neutralität herrschte, können wir Jehova bestimmt dankbar sein, daß er weiterhin mit ihm barmherzig verfuhr.


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WT 1989 15. 4. S. 23
Babylon die Große angeklagt
Warum wir Babylons Blutschuld verabscheuen

In der Offenbarung wird Babylon die Große wegen ihrer gewaltigen Blutschuld angeklagt: „Und ich sah, daß die Frau trunken war vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Ja, in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen und von all denen gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind" (Offenbarung 17:6; 18:24).
Die Geschichte der falschen Religion zeugt von Haß und Blutvergießen, woran die Christenheit den größten Anteil hat. Zwei Weltkriege brachen im Bereich sogenannter christlicher Nationen aus. „Christliche" politische Führer griffen 1914 und 1939 zu den Waffen, und die Geistlichkeit aller am Krieg beteiligten Nationen gab ihren Segen dazu. In dem Werk The Columbia History of the World wird über den Ersten Weltkrieg folgendes gesagt: „Die Wahrheit wurde zusammen mit dem Leben abgewertet, und es war kaum eine Stimme des Protests zu hören. Die Hüter des Wortes Gottes führten den Kriegsgesang an. Der totale Krieg bedeutete schließlich totaler Haß" (Kursivschrift von uns). Feldgeistliche spornten ihre Soldaten mit patriotischem Eifer an, und junge Menschen auf beiden Seiten wurden zu Kanonenfutter. In demselben Geschichtswerk heißt es: „Die systematische Vergiftung des menschlichen Geistes durch den gesteigerten Nationalismus . . . war ein weiteres Hindernis für die Suche nach Frieden."
Die falsche Religion benutzt in der ganzen Welt Konflikte zwischen Juden und Muslimen, Hindus und Sikhs, Katholiken und Protestanten, Muslimen und Hindus sowie Buddhisten und Hindus, um Haß zu erzeugen. Ja, die falsche Religion macht sich weiterhin mitschuldig an dem Blutbad, das unter denen angerichtet wird, „die auf der Erde hingeschlachtet" werden (Offenbarung 18:24).
Angesichts all dieser Beweise sind Jehovas Zeugen davon überzeugt, daß die Kongreßresolution des Jahres 1988 angebracht und zeitgemäß war. Zu Recht verurteilen wir die falsche Religion als die mit Blutschuld beladene Hure, Babylon die Große. Wir machen der Welt den einzigen Weg zu wahrem Frieden und zur wahren Anbetung bekannt und fordern sie auf, sich dem Souveränen Herrn des Universums, Jehova Gott, zuzuwenden, und zwar durch den, den er zur Erde gesandt hat, Jesus, den Christus oder Messias. Das bedeutet, Gottes Königreich als die gerechte, für immer bestehende Regierung anzuerkennen, die allein die Bedürfnisse der Menschheit befriedigen kann. Es bedeutet ferner, jetzt dem Befehl zu gehorchen: „Geht aus ihr [Babylon der Großen] hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt" (Offenbarung 18:4; Daniel 2:44; Johannes 17:3).


WT 1986 1. 9. S. 20
Neutrale Christen in einer blutbefleckten Welt
In der Neuzeit

Im Jahre 1914 brach der erste totale Krieg auf der Weltbühne aus. Alle Schätze der Nationen, einschließlich ihres Menschenpotentials, wurden dem Krieg gewidmet. Viele der Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden, machten lobenswerte Anstrengungen, von Blutschuld frei zu bleiben. Sie wurden erbittert verfolgt, genau wie Jesus es vorausgesagt hatte (Johannes 15:17-20).

WT 1978 1. 4. S. 14
Gestärkt, um die Worte Jehovas zu reden

Seit dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen" im Jahre 1914 haben diese Nationen in ihrem Zorn in zwei Weltkriegen 69 Millionen Menschenleben geopfert und viele weitere in kleineren Kriegen (Luk. 21:24). Die Geistlichen haben zu diesen Kriegen den Segen gegeben, denn auf beiden Seiten dienten viele von ihnen als Feldgeistliche. Da sie dieses Völkermorden guthießen, können sie mit dem abtrünnigen Jerusalem verglichen werden, das Jehova mit den Worten verurteilte:
„An deinen Rocksäumen [sind] die Blutspuren der Seelen unschuldiger Armer gefunden worden."
„Dies ist, was Jehova der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen hat: ,Siehe, ich bringe Unglück über diesen Ort, wovon jedem, der es hört, die Ohren gellen werden darum, daß sie mich verlassen haben . . .; und sie haben diesen Ort mit dem Blut der Unschuldigen erfüllt.' "
Die Bewohner Judas wurden von Jehova streng bestraft, weil sie „ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer" opferten. Die Völker der Christenheit werden ähnlich bestraft werden (Jer. 2:34; 19:3-5; 7:31).


Jahrbuch 1974 S. 86-87 Deutschland

DAS FELD REIF ZUR ERNTE

Wie sehr hatte sich doch Deutschland in wenigen Jahren verändert! Vor dem Ersten Weltkrieg waren nur verhältnismäßig wenige bereit, auf die gute Botschaft vom Königreich zu hören. Aber der Kaiser, der im Jahre 1914 siegesgewiß eine herrliche Zukunft für Deutschland verkündet hatte, war nun in die Niederlande, ins Exil, geflohen. Die deutsche Armee, die Frankreich schlagen sollte, war gedemütigt in die Heimat zurückgekehrt. Der Spruch auf dem Koppelschloß „Gott mit uns" hatte sich als Trugschluß erwiesen. Die heimkehrenden Soldaten hatten die Sinnlosigkeit des Krieges gesehen, eines Krieges, der niemals Gottes Unterstützung hatte, obwohl die Geistlichkeit ihnen wiederholt das Gegenteil eingeredet hatte.
Viele Brüder, die heute noch am Leben sind, bestätigen, daß es gerade dieser grauenhafte und sinnlose Krieg war, der sie veranlaßte, auf die Wahrheit zu hören. Viele konnten nicht glauben, daß Gott irgend etwas mit dieser sinnlosen Zerstörung von Menschenleben zu tun hatte; vielmehr machten sie die Geistlichkeit dafür verantwortlich, die während der sogenannten „Feldgottesdienste" denen einen himmlischen Lohn versprach, die im Kampf ihr Leben verlieren würden. Andere, die die Nachricht erhalten hatten, ihr Mann, Vater oder Sohn sei auf dem „Feld der Ehre" gefallen, begannen sich zu fragen, ob sie sich — wie die Geistlichkeit lehrte — auch wirklich im Himmel befänden oder gar in einer Feuerhölle.


Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt
Kap. 17 S. 161 In Gottes Volk Sicherheit finden

Jesus sagte, daß zur Zeit seiner Gegenwart in Königreichsmacht „der treue und verständige Sklave" damit beschäftigt sein würde, Jesu Nachfolgern „Speise zur rechten Zeit" zu geben (Matthäus 24:45-47). Wer erwies sich 1914, bei der Einsetzung Jesu als himmlischer König, als dieser „Sklave"? Bestimmt nicht die Geistlichkeit der Christenheit. Sie fütterte ihre Herden zumeist mit Propaganda, um die Regierung ihrer Nation im Ersten Weltkrieg zu unterstützen. Die Gruppe treuer Christen, die mit Gottes heiligem Geist gesalbt waren und zu der „kleinen Herde" gehörten, wie Jesus sie nannte, teilte nahrhafte, zeitgemäße geistige Speise aus (Lukas 12:32). Diese gesalbten Christen traten für Gottes Königreich ein, nicht für menschliche Regierungen. Auf Grund dessen haben sich im Laufe der Jahre Millionen gerechtgesinnte „andere Schafe" dem gesalbten Überrest in der Ausübung der wahren Religion angeschlossen (Johannes 10:16). Gott bedient sich des 'treuen Sklaven' und seiner heutigen leitenden Körperschaft, um sein organisiertes Volk anzuleiten, in geistiger Hinsicht allen Nahrung, Kleidung und Obdach zu geben, die davon Gebrauch machen möchten.

Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
Kap. 29 S. 647-649

Das Kriegsfieber genutzt, um ihre Ziele zu erreichen

Der Nationalismus, der die Welt im Ersten Weltkrieg überflutet hatte, bot sich als neue Waffe an, die gegen die Bibelforscher verwendet werden konnte. Protestantische und katholische Geistliche konnten ihre Feindschaft hinter der Fassade des Patriotismus zum Ausdruck bringen. Sie nutzten die Kriegshysterie aus und brandmarkten die Bibelforscher als Aufrührer — dieselbe Anklage, die im ersten Jahrhundert von den religiösen Führern Jerusalems gegen Jesus und den Apostel Paulus erhoben wurde (Luk. 23:2, 4; Apg. 24:1, 5). Natürlich mußten die Geistlichen, um eine solche Anklage erheben zu können, selbst für die Kriegsanstrengungen eintreten, doch das schien die meisten von ihnen nicht zu stören, obwohl es bedeutete, junge Männer hinauszuschicken, damit sie Angehörige der eigenen Religion in einem anderen Land töteten.
Nach Russells Tod gab die Watch Tower Society im Juli 1917 das Buch Das vollendete Geheimnis, einen Kommentar zu Offenbarung, Hesekiel und Hohelied, heraus. Das Buch stellte die Heuchelei der Geistlichkeit der Christenheit rundheraus bloß. Es wurde in verhältnismäßig kurzer Zeit weit verbreitet. Ende Dezember 1917 und Anfang 1918 verbreiteten die Bibelforscher in den Vereinigten Staaten und in Kanada außerdem 10 000 000 Exemplare des Traktats Der Schriftforscher, das eine schonungslose Botschaft enthielt. Dieses vierseitige Traktat im Format einer kleinen Zeitung, betitelt „Der Fall Babylons", trug den Untertitel „Warum die Christenheit jetzt leiden muß — Das Endergebnis". Darin wurden katholische und protestantische Religionsorganisationen gemeinsam als neuzeitliches Babylon identifiziert, das bald fallen mußte. Zur Unterstützung des Gesagten war ein Kommentar aus dem Buch Das vollendete Geheimnis über Prophezeiungen abgedruckt, die das göttliche Gericht gegen das „mystische Babylon" zum Ausdruck brachten. Auf der Rückseite war eine Karikatur, die eine einstürzende Mauer darstellte. Große Steine der Mauer trugen Aufschriften wie „Lehre von der Dreieinigkeit (3 × 1 = 1)", „Unsterblichkeit der Seele", „Ewige-Qual-Lehre", „Protestantismus — Glaubensbekenntnisse, Geistlichkeit usw.", „Katholizismus — Päpste, Kardinäle usw., usw."; und alle Steine fielen.
Die Geistlichen waren wütend über diese Bloßstellung, so wie die jüdischen Geistlichen wütend waren, als Jesus ihre Heuchelei bloßstellte (Mat. 23:1-39; 26:3, 4). Die Geistlichkeit in Kanada reagierte schnell. Im Januar 1918 unterzeichneten über 600 kanadische Geistliche eine Petition, in der die Regierung aufgefordert wurde, die Veröffentlichungen der International Bible Students Association (Internationale Bibelforscher-Vereinigung) zu verbieten. Wie in der Winnipeg Evening Tribune berichtet wurde, verurteilte Charles G. Paterson, der Pastor der St. Stephen's Church in Winnipeg, von seiner Kanzel aus den Schriftforscher, der den Artikel „Der Fall Babylons" enthielt, worauf sich der Kronanwalt Johnson mit ihm in Verbindung setzte, um ein Exemplar zu erhalten. Kurz danach, am 12. Februar 1918, wurde der Besitz des Buches Das vollendete Geheimnis und des oben gezeigten Traktats durch einen Beschluß der Regierung Kanadas zu einem Verbrechen erklärt, das mit Geld- und Gefängnisstrafe geahndet werden konnte.
Im selben Monat, am 24. Februar, hielt der neugewählte Präsident der Watch Tower Society, Bruder Rutherford, in den Vereinigten Staaten im Temple Auditorium in Los Angeles (Kalifornien) eine Ansprache. Sein Thema war aufsehenerregend: „Die Welt ist am Ende — Millionen jetzt Lebender mögen nie sterben". Er unterbreitete Beweise dafür, daß die Welt, wie man sie bis dahin kannte, tatsächlich 1914 geendet hatte, indem er auf den Krieg hinwies, der damals im Gange war, sowie auf dessen Begleiterscheinung Hunger und dies als Teil des von Jesus vorausgesagten Zeichens identifizierte (Mat. 24:3-8). Dann richtete er die Aufmerksamkeit auf die Geistlichkeit, indem er sagte:
„Als Klasse sind die Geistlichen gemäß der Schrift von allen Menschen auf der Erde die verwerflichsten wegen des großen Krieges, der die Menschheit jetzt plagt. 1 500 Jahre lang haben sie dem Volk die satanische Lehre des Gottesgnadentums der Könige beigebracht. Sie haben Politik und Religion, Kirche und Staat
vermischt, haben sich als illoyal gegenüber ihrem von Gott verliehenen Vorrecht erwiesen, die Botschaft vom messianischen Königreich zu verkündigen, und haben sich dazu hergegeben, die Herrscher in ihrem Glauben zu bestärken, daß der König von Gottes Gnaden regiert und daher alles, was er tut, richtig ist." Über das Ergebnis sagte er: „Ehrgeizige Könige in Europa rüsteten zum Krieg, weil sie das Gebiet anderer Völker an sich reißen wollten, und die Geistlichen klopften ihnen auf die Schulter und sagten: ‚Tun Sie nach Ihrem Belieben, Sie können nichts falsch machen. Was Sie auch immer tun, es ist richtig.' " Es waren jedoch nicht nur die europäischen Geistlichen, die den Krieg unterstützten; das wußten die Prediger in Amerika nur zu gut.

Die Deutsche Propaganda kam auch von uns.

Es waren auch unsere Feldgeistlichen die die falschen Hoffnungen schürten.
Die den Brüdern suggerierten es wäre ein heiliger Krieg an der Seite Jesu.

Das Vollendete Geheimnis und die damit einhergehende Verfolgung durch die Kirchen begann erst mit Kriegseintritt der Amerikaner.
Gleichzeitig mit der Aussage des Wachtturm nicht für die Armee Anglo-Amerikas in den Krieg zu ziehen.

Wegen dieser Blutschuld ist es uns heute unmöglich die Lehre von 1914 aufzugeben.

WT 2002 1. 5. S. 16 Jehova hasst Treulosigkeit

Sind wir persönlich auf der Hut, damit 'keine Ungerechtigkeit auf unseren Lippen zu finden' ist?
Können beispielsweise unsere Familienangehörigen dem, was wir sagen, wirklich vertrauen?
Können das unsere Glaubensbrüder und -schwestern in der Versammlung?
Nur zu leicht könnte man sich angewöhnen, seine Worte so zu formulieren, dass sie an sich zwar korrekt sind, andere aber dennoch bewusst dadurch irregeführt werden.
Oder vielleicht übertreibt man oder verschweigt in Geschäftsangelegenheiten gewisse Einzelheiten. Würde Jehova das nicht merken?
Und würde er, wenn wir so vorgingen, von unseren Lippen Schlachtopfer des Lobpreises annehmen?

Jesaja 5:20
Wehe denen, die sagen, dass Gutes böse sei und Böses gut sei,
denen, die Finsternis als Licht hinstellen und Licht als Finsternis,
denen, die Bitteres als Süßes hinstellen und Süßes als Bitteres!


Was sage ich wenn ich heute jemanden der wegen 1914 Ausgeschlossen wurde gegenüber stehe?
Oder jemanden der Angst davor hat seinen Kindern zu sagen was er Glaubt?
Oder von meinem Enkel gefragt werde „Hast Du 1975 gepredigt?"
Oder „Hast Du jemanden geholfen der wegen 1914 ausgeschlossen werden sollte?"
Oder was ist wen ich auferstehe und vor einem meiner Brüder stehe die im ersten Weltkrieg gefallen sind und er mich fragt „hast du mich auch verleugnet?"

Was sage ich dann?

Beendet 1914 für Bruder Chiarski, Emil. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Finger, Johannes. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Hamburger, Friedrich. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Heß, Fritz. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Kownatzki, Fritz. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Lemke, Otto. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Martin, Bruno. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Modes, Martin. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Nitzsche, Max. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Nohle, Erich. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Oschee, Oswald. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Seifert, Robert. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Wahl. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für Bruder Widlich. Gefallen an der Front

Beendet 1914 für die vielen Unbekanten an der Front gefallenen Brüder.

Beendet 1914 für die vielen Unbekanten Opfer von uns an der Front getöteten.

Beendet 1914 für die vielen wegen 1914 zu unrecht von uns Verdammten und Ausgeschlossenen.

Sie haben uns vertraut und wir haben sie verleugnet.

Der Opfer sind genug.

Beendet 1914.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der fünfte Tag.

Geschrieben von anonym am 06. Dezember 2005 00:49:09:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Oft erzählte er uns, wie sich seit dem Jahre 1914 die Weltverhältnisse geändert haben.
„Das seht ihr an dem, was in den Zeitungen steht, und daran, wie die Menschen eingestellt sind", sagte er.
„Die Menschen sind eigenliebig geworden, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer; Kinder sind den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal.
Es gibt nur noch wenig natürliche Zuneigung in der Welt.
Die Menschen sind für keinerlei Übereinkunft zugänglich, viele sind Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten.
Wir leben heute unter Betrügern, halsstarrigen Menschen, die vor Stolz aufgeblasen sind, unter solchen, die die Vergnügungen mehr lieben als Gott.
Und so sollte es gemäß der Bibel in den ,letzten Tagen' sein", sagte Großpapa mit Genugtuung. — 2. Tim. 3:1-5.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Die Nachricht warf mich aus dem Gleis
Mir zittern noch vor Schreck die Knie
Soeben las ich schwarz auf weiß
Das Ende kommt nie

Hat das nicht schlimme Konsequenzen?
Die Zukunft hatte bislang Grenzen
Doch wenn man wieder Planen kann
Was fängt man mit der Zukunft an?

Wir fühlten uns ganz schön bedroht
Und das weiß Gott nicht ohne Grund
Und nun schreibt plötzlich ein Idiot
Die Ganze Welt ist kerngesund

Heißt das es gibt jetzt doch ein morgen,
damit verbunden neue Sorgen?
Irrt jetzt der Mensch ziellos umher,
so wie ein Lemming ohne Meer?

Die Welt ist auf den Kopf gestellt
Durch diesen schrecklichen Bericht
Denn wenn das Ende doch nie kommt
Bringt uns das aus dem Gleichgewicht

Jetzt wird mir wieder Angst und Bang
Wo führt das hin?
Wo geht's jetzt lang?
Wo bleibt die Lust am Untergang?

Die Nachricht warf mich aus dem Gleis
Mir zittern noch vor Schreck die Knie
Soeben las ich schwarz auf weiß
Das Ende kommt nie

WT 1998 15. 6. S. 3

Ist der Planet Erde dem Untergang geweiht?

Der Publizist und Philosoph John Leslie nennt in seinem 1996 veröffentlichten Buch The End of the World—The Science and Ethics of Human Extinction drei Möglichkeiten, wie menschliches Leben auf der Erde ausgelöscht werden könnte. Zunächst stellt er die Frage: „Könnte ein mit Kernwaffen geführter totaler Krieg das Ende des Menschengeschlechts bedeuten?" Dann fügt er hinzu: „Eher vorstellbar wäre eine Ausrottung durch die Folgen der Verstrahlung: Krebs, ein Überhandnehmen von Infektionskrankheiten infolge der Schwächung des Immunsystems oder zahlreiche Geburtsschäden. Denkbar wäre auch das Aussterben der für die Erhaltung der Umwelt lebenswichtigen Mikroorganismen." Als drittes erwähnt Leslie die Möglichkeit, die Erde könne von einem Kometen oder Asteroiden getroffen werden: „Schätzungsweise zweitausend aller Kometen und Asteroiden, deren Umlaufbahn sie eines Tages auf Kollisionskurs mit der Erde bringen könnte, haben einen Durchmesser zwischen einem und zehn Kilometern. Darüber hinaus gibt es eine weit geringere Zahl noch größerer (man kann nur mutmaßen, wie viele) und eine weit größere Zahl kleinerer Objekte."

WT 1998 15. 6. S. 4

Ist der Planet Erde dem Untergang geweiht?

„Der Planet wird durch die Kraft von zehntausend Erdbeben erschüttert. Die verdrängte Luft fegt als Druckwelle über die Erdoberfläche, walzt nieder, was sich über dem Boden erhebt, und läßt alles auf ihrem Weg zu Staub zerfallen. Das ebene Gelände um die Aufschlagstelle herum türmt sich zu einem mehrere Kilometer hohen Ring aus flüssigen Bergen auf und legt in einem Krater von hundertfünfzig Kilometern Durchmesser die Eingeweide der Erde bloß. . . . Eine gewaltige Säule aus staubigem Schutt erhebt sich in die Atmosphäre und verdunkelt die Sonne über dem gesamten Planeten. Nunmehr erscheint anstelle ihres Lichts das düstere Flackern von einer Milliarde Meteore, die den Boden unter sich mit ihrer sengenden Hitze verbrennen, während das emporgeschleuderte Material aus dem Weltraum in die Atmosphäre zurückfällt." Laut Professor Davies gründet sich diese fiktive Beschreibung auf die Voraussage, der Swift-Tuttle-Komet werde auf die Erde aufschlagen. Auch wenn ein solches Ereignis nach seiner Aussage in naher Zukunft nicht unbedingt wahrscheinlich sei, fügt er warnend hinzu: „Früher oder später wird der Swift-Tuttle-Komet oder ein ähnlicher Himmelskörper mit der Erde zusammenstoßen" — so jedenfalls seine Meinung. Er schlußfolgert dies aus Schätzungen, denen zufolge sich 10 000 Objekte mit einem Durchmesser von einem halben Kilometer oder mehr auf Umlaufbahnen bewegen, welche die der Erde schneiden.


WT 1995 15. 10. S. 6-7

Furcht — heute allgegenwärtig, doch nicht für immer

Noch mehr Verderben für die Erde und ihre Bewohner
Professor Barry Commoner äußerte die Warnung: „Ich glaube, daß die Erde, wenn man der Verschmutzung nicht Einhalt gebietet, schließlich für den Menschen unbewohnbar sein wird." Wie er weiter ausführte, ist das Problem nicht Unkenntnis, sondern blanke Habsucht. Könnten wir uns vorstellen, daß unser gerechter und liebevoller Gott diese Situation unbegrenzt duldet und uns einer immer stärker werdenden Angst vor Umweltverschmutzung überläßt? Die Zerstörung der Erde schreit nach einer Abrechnung mit den Zerstörern, damit Gott anschließend den Planeten wiederherstellen kann. Davon sprach Jesus unter anderem zu seinen Aposteln in seiner Erklärung über das „Ende der Welt".
Bevor wir betrachten, wie Gott Abrechnung halten wird, wollen wir uns weiter mit dem Treiben des Menschen beschäftigen. Schon eine kurze Übersicht über das, was er auf der Erde angerichtet hat, stimmt traurig: saurer Regen und habgierige Abholzungspraktiken, durch die ganze Wälder zerstört werden; unsachgemäße Entsorgung von radioaktiven Abfällen, giftigen Substanzen und Abwässern; Zerstörung der schützenden Ozonschicht und unbekümmerter Einsatz von Herbiziden und Pestiziden.
Aus kommerziellen Interessen wird die Erde auch auf andere Weise verschmutzt. Täglich werden tonnenweise Abfallprodukte in die Flüsse und Meere, in die Luft und in den Boden abgegeben. Wissenschaftler verschmutzen den Himmel mit Weltraummüll, da sie, salopp gesagt, nicht ans Aufräumen denken. Die Erde wird zunehmend von einer „Mülldeponie" umkreist. Hätte Gott die natürlichen Abläufe nicht so gestaltet, daß die Erde sich selbst erneuern kann, würde unsere irdische Heimat schon kein Leben mehr zulassen, und der Mensch wäre wahrscheinlich schon längst in seinem eigenen Müll erstickt.
Der Mensch vergiftet sich sogar selbst. Nehmen wir zum Beispiel den Tabakgenuß und den Drogenmißbrauch. In den Vereinigten Staaten gilt der Genuß dieser Suchtmittel als das „größte nationale Gesundheitsproblem". Es kostet das Land jährlich 238 Milliarden Dollar, von denen 34 Milliarden für „unnötige [das heißt vermeidbare] medizinische Versorgung" ausgegeben werden. Wie hoch würden wir wohl in unserem Land die durch Tabak verursachten Kosten und den Tribut an Menschenleben beziffern?
Freizügige, alternative Lebensstile, auf die viele ein Recht zu haben meinen, ziehen eine erschreckende Ernte tödlicher sexuell übertragbarer Krankheiten nach sich und bringen vielen einen frühzeitigen Tod. Wie die Todesanzeigen in den Zeitungen größerer Städte gegenwärtig erkennen lassen, sterben immer mehr Personen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Warum? Oft liegt das an selbstzerstörerischen Gewohnheiten, die ihnen schließlich zum Verhängnis werden. Auch der tragische Anstieg an sexuell übertragbaren oder anderen Krankheiten stimmt mit der Prophezeiung Jesu überein, denn er sagte, es würde „an einem Ort nach dem anderen Seuchen" geben.


WT 1993 1. 3. S. 6

Wirst du Gottes Warnung beachten?

Bemerkenswert ist zum Beispiel ein Bericht im Nachrichtenmagazin Der Spiegel vom 10. Februar 1992 über die Zerstörung der Ozonschicht in der Atmosphäre. Karen Lohr, Ozonspezialistin bei Greenpeace, wurde darin mit der Aussage zitiert, der Ozonschwund könnte „den letzten Akt bedeuten für das Leben auf diesem Planeten". (Siehe weitere Beweise für die Umweltzerstörung auf der Erde in dem Kasten auf dieser Seite.)

[Kasten auf Seite 6]

Umweltprobleme — ein Zeichen der Zeit
• Die schützende Ozonschicht in dichtbesiedelten Breiten der nördlichen Hemisphäre verdünnt sich doppelt so schnell, wie es Wissenschaftler noch vor wenigen Jahren erwarteten.
• Jeden Tag sind mindestens 140 Tier- und Pflanzenarten zum Aussterben verurteilt.
• Der Gehalt des Hitze einfangenden Kohlendioxids in der Atmosphäre ist heute um 26 Prozent höher als vor Beginn des Industriezeitalters und steigt weiter an.
• Die Erdoberfläche war 1990 wärmer als je seit Beginn der Messungen Mitte des 19. Jahrhunderts; sechs der sieben wärmsten gemessenen Jahre folgten nach 1980.
• Wälder schwinden um etwa 17 Mio. Hektar im Jahr — eine Fläche, die der Hälfte Finnlands entspricht.
• Die Weltbevölkerung wächst jährlich um 92 Millionen Menschen, was ungefähr der Bevölkerung in Mexiko entspricht; von dieser Gesamtzahl leben 88 Millionen in Entwicklungsländern.
• 1,2 Milliarden Menschen fehlt es an sicherem Trinkwasser.
Angaben aus dem Buch „Zur Lage der Welt — 1992", Seite 7, 8, 12, herausgegeben vom Worldwatch Institute, W. W. Norton & Company, New York, London.


WT 1991 1. 4. S. 6-7

Ist es später, als du denkst?

Wenden wir uns Offenbarung 11:18 zu. Dort wird gesagt, daß zu Beginn der Herrschaft des Königreiches Christi, wenn die Nationen zornig werden und die Zeit für das Gericht kommt, Jehova die „verderben [wird], die die Erde verderben". Wird die Erde heute nicht durch die Umweltverschmutzung verdorben? Zugegeben, die Menschen haben schon immer die Ressourcen der Erde ausgebeutet, um sich selbst zu bereichern. Aber niemals zuvor sind sie in der Lage gewesen, auf unserem Planeten eine so große Zerstörung anzurichten, daß er unbewohnbar wird. Aufgrund der Fortschritte in Wissenschaft und Technik seit 1914 sind die Menschen nun dazu in der Lage, und da sie gierig nach Reichtum streben, verderben sie tatsächlich die Erde, indem sie die Umwelt verschmutzen und die lebenserhaltenden Systeme schädigen.
Eine habsüchtige, materialistische Gesellschaft tut dies heute in alarmierendem Maße. Und das sind einige der furchtbaren Folgen: saurer Regen, globale Erwärmung, Löcher in der Ozonschicht, eine Müll-Lawine, Giftmülldeponien, Verseuchung durch gefährliche Herbizide und Pestizide, Atommüll, Ölpest, Einleitung von ungeklärtem Abwasser in die Gewässer, Bedrohung von Tier- und Pflanzenarten, tote Seen, vergiftetes Grundwasser, zerstörte Wälder, verseuchte Böden, Erosion und Smog, der Bäume und Getreide sowie die menschliche Gesundheit schädigt.
Professor Barry Commoner sagt: „Ich glaube, daß die Erde, wenn man der Verschmutzung nicht Einhalt gebietet, schließlich für den Menschen unbewohnbar werden wird. . . . Das Problem ist nicht Unkenntnis der Zusammenhänge, sondern Habsucht." In dem Buch State of the World 1987 heißt es auf Seite 5: „Das Ausmaß menschlichen Tuns beginnt die Bewohnbarkeit der Erde an sich zu gefährden." Eine Fernsehserie, die 1990 in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt wurde, war betitelt: „Wettrennen zur Rettung des Planeten".
Der Mensch wird der Verschmutzung der Erde nie ein Ende machen; aber Gott wird es, wenn er diejenigen vernichtet, die die Erde verderben. Gott und sein himmlischer Feldmarschall, Jesus Christus, werden das tun, indem sie im Schlußkrieg von Harmagedon das Strafurteil an den materialistischen Nationen vollstrecken (Offenbarung 16:14, 16; 19:11-21).


WT 1991 15. 7. S. 3

Auf der Suche nach einer neuen Weltordnung

Auch Umweltprobleme stehen der von vielen für möglich gehaltenen neuen Weltordnung entgegen. In dem Buch State of the World 1991 (ein Bericht des Worldwatch-Instituts) schrieb Lester R. Brown: „Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie die neue Weltordnung aussehen wird. Doch wenn wir für die nächste Generation eine verheißungsvolle Zukunft schaffen wollen, dann werden die künftigen Weltereignisse jahrzehntelang von den enormen Anstrengungen überschattet sein, die erforderlich sind, um die Zerstörung der Umwelt des Planeten rückgängig zu machen." In dem Bericht wurde darauf hingewiesen, daß die Luftverschmutzung „in Hunderten von Städten ein gesundheitsschädliches Maß erreicht hat und in vielen Ländern bereits die Ernten beeinträchtigt". Des weiteren wurde gesagt: „Je größer die Zahl der Menschen wird, die den Planeten bevölkern, desto kleiner wird die Zahl der Pflanzen- und Tierarten. Die Zerstörung und Vergiftung des Lebensraums ist für die Verringerung der biologischen Vielfalt der Erde verantwortlich. Steigende Temperaturen und die Schädigung der Ozonschicht könnten die Verluste noch vergrößern."


WT 1981 1. 5. S. 18-19

Die göttliche Warnung erschallen lassen

Es gibt jedoch heute verantwortungsbewußte Personen, die ihre Prognosen zwar keineswegs auf die Bibel stützen, praktisch aber ebenfalls das „Ende der Welt" voraussagen. Sie warnen und machen auf die Wahrscheinlichkeit einer derartigen Entwicklung aufmerksam. Das geschieht seit der Explosion der beiden Atombomben am Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945. Heute verfügen die als „Atommächte" bekannten Staaten über so viele Atombomben, daß sie alles Leben auf der Erde mehrmals auslöschen könnten, wenn das möglich wäre. Man spricht sogar von der Neutronenbombe, die alle Menschen tötet, während sie Sachwerte schont. Aber welchem Zweck sollen die dann noch bestehenden Gebäude dienen, wenn es keine Menschen gibt, die sie bewohnen? Sie wären nichts anderes als eine Art „Geisterstadt" oder eine „Geisterwelt". Und wer findet an diesem Gedanken schon großes Gefallen? Dennoch besteht die Gefahr einer solchen Vernichtung tatsächlich. Von den Vereinten Nationen, deren 153 Mitgliedstaaten alle Atommächte einschließen, erwartet man, daß sie eine derartige Massenvernichtung verhindern. Doch diese Organisation ist eine nichtige Hoffnung.


WT 1985 1. 2. S. 9

Wer kann das „Zeichen" richtig deuten?

„Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Javier-Perez de Cuellar, hat beobachtet, daß die Welt in der Entwicklung der internationalen Beziehungen in eine höchst kritische Phase geraten ist und daß das Streben nach einer gerechten, friedlichen und beständigen internationalen Ordnung geschwächt zu sein scheint. . . . ‚Die . . . Schwächung des gegenseitigen Vertrauens unter den Nationen bildet einen fruchtbaren Boden für Spannungen und Konflikte', sagte der UN-Generalsekretär" (Indian Express, 22. Okt. 1983).
„Viele von uns sagen seit Jahren, daß in einem Atomkrieg viele Millionen unschuldige Menschen umkommen würden und große Teile der Welt unbewohnbar würden . . . Eine Gruppe angesehener Wissenschaftler ist zu einer noch trostloseren Schlußfolgerung gelangt — daß durch einen Atomkrieg oder selbst durch einen einzigen allgemeinen atomaren Schlagabtausch der Supermächte eine weltweite klimatische Katastrophe ausgelöst werden könnte, die ihrerseits Milliarden statt nur Millionen Menschen das Leben kosten und das menschliche Leben auf der Erde auslöschen könnte. Die zweijährige Studie wurde für die Konferenz über weltweite biologische Langzeitwirkungen eines Atomkriegs durchgeführt. Mehr als 100 Wissenschaftler unterstützten die Schlußfolgerungen. . . . Carl Sagan . . . schilderte die Folgen eines Atomkriegs mit den drastischen Worten: ‚Die Auslöschung der menschlichen Art wäre eine reale Möglichkeit' " (The Express, Easton [Pennsylvanien, USA], 3. Nov. 1983).


WT 1983 15. 10. S. 5

Furcht — Ein Zeichen des Endes?

Die Furcht vor einem Atomkrieg hat die ganze Welt erfaßt. In einer kürzlich in der Sowjetunion erschienenen Broschüre heißt es: „Die Sowjetunion geht davon aus, daß ein Atomkrieg eine globale Katastrophe wäre und mit größter Wahrscheinlichkeit das Ende der Zivilisation bedeuten würde. Möglicherweise würde er zur Vernichtung der gesamten Menschheit führen." Heute stehen sich die beiden größten ideologischen Blöcke in einem unsicheren Gleichgewicht gegenüber, das auf einer Strategie der „gesicherten gegenseitigen Zerstörung" (Mutual Assured Destruction, kurz MAD genannt) beruht. Kein Wunder, daß die Menschheit in 'Furcht und Erwartung der Dinge lebt, die über die Erde kommen', genauso wie Jesus es prophezeite!


WT 1982 15. 4. S. 3-4

Prophezeit die Bibel das Ende der Erde?

Astronomen führen mindestens vier Bedrohungen für den Fortbestand des Lebens auf der Erde an. In der französischen wissenschaftlichen Zeitschrift Science et Vie wird unter der Überschrift „Die vier kosmischen Katastrophen, die die Erde bedrohen" folgendes aufgeführt: ein Supernovaausbruch, eine gewaltige Sonneneruption, der Einschlag eines riesigen Meteoriten und das Eintauchen des gesamten Sonnensystems in eine Wolke kosmischen Staubs, der so viel Sonnenwärme absorbiert, daß die Erde gefrieren würde.
Gleichzeitig warnen Ökologen immer eindringlicher vor den Gefahren der Umweltverschmutzung durch den Einsatz und den Mißbrauch künstlicher Substanzen, die eine Bedrohung für die Gesundheit und sogar das Leben der Menschen und der Tiere darstellen. Durch die Umweltverschmutzung wird nicht nur die Luft, die wir einatmen, vergiftet, sondern auch der Boden und die Nahrung, die er hervorbringt, sowie die Meere und die Fische, die uns als Nahrung dienen. Außerdem entstehen durch unweises und selbstsüchtiges Abforsten verheerende Überschwemmungen und neue Wüsten.
Einzeln würden diese Gefahren zweifellos nicht ausreichen, um das Leben auf der Erde auszulöschen. Doch vereint bilden sie eine ungeheure Bedrohung. In einem Interview mit der Pariser Wochenzeitschrift L'Express erklärte Maurice Strong, früherer Generalsekretär der Weltumweltkonferenz, kürzlich: „Wenn der Mensch gegenüber der Natur weiterhin eine solch arrogante Haltung einnimmt wie bisher, wird er — ich sage es sehr ungern — schließlich verschwinden."
Doch die unmittelbarste Gefahr für das Leben auf der Erde geht von der sehr realen Möglichkeit eines totalen Atomkrieges aus. Man malt sich ein Ereignis aus, das man „Schluß-Holocaust oder Apokalypse" nennt und fälschlicherweise auch „Harmagedon". Die hochgerüsteten Nationen der Welt haben Atomwaffen mit einer Sprengkraft angehäuft, die mehreren Tonnen TNT pro Erdbewohner entspricht. Kein Wunder, daß in Verbindung mit der atomaren Bedrohung vom Ende der Welt gesprochen wird!


WT 1977 15. 4. S. 236

Eine Zeit weltweiter Bedrängnis — Wann? Wann? Wann?

Gottes Zeit, der Bosheit auf der Erde ein Ende zu machen, muß jetzt nahe sein, denn würde er, der Schöpfer, den immer schlimmer werdenden Verhältnissen nicht Einhalt gebieten, so würden Egoisten entweder durch ihre Umweltverschmutzung oder durch einen Atomkrieg den Untergang der ganzen Menschheit herbeiführen. Ökologen behaupten, die zunehmende Verschmutzung des Bodens, der Luft und vor allem der Meere sei eine unverkennbare Gefahr für das Leben des Menschengeschlechts. Das gegenwärtige böse System der Dinge ist den Worten Jesu Christi gemäß ein gegen sich selbst entzweites Haus. Es kann daher nicht mehr allzulange bestehen. Einer anderen biblischen Veranschaulichung entsprechend, haben die Nationen 'Wind gesät und werden Sturm ernten', das heißt Vernichtung (Matth. 12:25, 26; Hos. 8:7, Menge).
20 Vor allem aber die Erfüllung biblischer Prophezeiungen gibt uns die Gewißheit, daß wir am Abschluß des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge leben. Auf die Frage seiner Apostel, wann das 'Ende der Welt' oder das Ende dieses Systems der Dinge käme, sagte Jesus Christus weitverbreitete Kriege, Hungersnöte, Erdbeben und Seuchen als Zeichen für die Nähe dieses Endes voraus. Das alles hat unsere Generation in einem noch nie dagewesenen Ausmaß erlebt, besonders seit 1914 (Matth. 24, 25; Mark. 13; Luk. 21).


Erwachet 1976 22. 9. S. 6-7

Läßt sich die Welt ändern?

Auch die beiden Professoren Dennis C. Pirages und Paul R. Ehrlich sehen eine Weltkatastrophe voraus. Abschließend schreiben sie in ihrem Buch Ark II (Die zweite Arche): „Was in den Vereinigten Staaten sowie in der übrigen Welt geschieht, ist ein Symptom dafür, daß ein gewaltiger Zusammenbruch der industriellen Ordnung bevorsteht. Wir alle sind jetzt in eine gigantische Tragödie verwickelt. Jeder Mensch, jede Familie und jedes Volk kämpft, um den Vorsprung beizubehalten, während das ganze System kurz vor dem Zusammenbruch steht."

Erwachet 1973 22. 1. S. 9-10

Warum ausgerechnet jetzt solche Bemühungen um Frieden?

Weltfrieden oder Welt-Selbstmord?
Noch nie zuvor haben die Menschen die Mittel gehabt, die ganze Erde buchstäblich zugrunde zu richten. Bedenke folgendes:
Die Vereinigten Staaten haben einundvierzig atomgetriebene Raketen-Unterseeboote. An Bord eines jeden befindet sich mehr Sprengkraft, als alle Bomben hatten, die im Zweiten Weltkrieg von beiden Seiten verwendet wurden — einschließlich der zwei über Japan abgeworfenen Atombomben! Rußland entwickelt zweiundvierzig solcher Unterseeboote. Frankreich begann im Juli, sein atomgetriebenes Raketen-Unterseeboot zu testen.
Die Russen haben 300 große SS-9-Wasserstoffbomben mit einer Kapazität von je fünfundzwanzig Megatonnen. Das entspricht je fünfundzwanzig Millionen Tonnen TNT. Schon allein eine dieser Bomben würde aus irgendeiner großen Stadt der Erde ein schreckliches Schlachtfeld machen.
Gerade jetzt, in dieser Minute, haben die Vereinigten Staaten außer ihren Unterseeboot-Raketen 1 000 landgestützte Minuteman-Raketen, die mit Sprengköpfen von ein oder zwei Megatonnen ausgerüstet und auf die Sowjetunion und China gerichtet sind. Die Sowjetunion hat etwa 1 300 ebenso starke Raketen, die auf die Vereinigten Staaten gerichtet sind, abgesehen von ihren SS-9-Wasserstoffbomben.
Ein Knopfdruck der feindlichen Nationen würde bewirken, daß schätzungsweise dreihundert Millionen Menschen in weniger als einer Stunde umkämen.
Doch die Supermächte haben immer mehr Sprengköpfe aufgestapelt. Der Physiker Ralph E. Lapp wies zum Beispiel vor einiger Zeit darauf hin, daß die Vereinigten Staaten „genügend Atomsprengstoffe" haben, „um alle Bewohner der Sowjetunion mindestens fünfundzwanzigmal zu töten".
China macht jetzt schnelle Fortschritte auf dem Weg zur Stellung einer Atomwaffen-Supermacht.
Ja noch mehr: Ein Bericht des Internationalen Friedensforschungsinstituts in Schweden zeigt, daß etwa ein Drittel aller Länder „Ende der neunzehnhundertsiebziger Jahre bedeutende Programme auf nuklearem Gebiet" haben werden. Es heißt darin, dies könne zu „einer völlig neuen Situation der militärischen und strategischen Verhältnisse" führen.
Mit gutem Grund warnte Präsident Nixon: „In einem Nuklearkrieg würde es keine Sieger, sondern nur Verlierer geben." „Wenn wir in einen Konflikt hineingezogen werden, ist die Möglichkeit des Selbstmordes beider Seiten sehr groß."
Wenn in der Vergangenheit Krieg auszubrechen drohte, mußten Landesherrscher die Aussichten erwägen, daß sie die Macht verlieren würden, daß ihnen ein Teil der Bevölkerung verlorenginge, daß sie eine gewisse industrielle Stärke einbüßen würden und daß große Teile der bedeutenden Städte zerstört wurden.
Aber sie brauchten nie damit zu rechnen, sozusagen das ganze Land zu verlieren und zu sehen, daß ihr Land für Lebewesen unbewohnbar- würde.


Zitat „Wahrheitsbuch" Gedruckte Ausgabe
Die Wahrheit die zum Ewigen Leben führt
S. 9 Absatz 9:

Auch Dean Acheson, ehemals amerikanischer Außenminister, erklärte, wie im Jahre 1960 gemeldet wurde, wir würden in einer "Zeit beispielloser Unsicherheit und beispielloser Gewalttat" leben. Er sagte warnend: "Ich bin über das, was vor sich geht, ausreichend unterrichtet, um mit Sicherheit sagen zu können, daß diese Welt heute in fünfzehn Jahren zu gefährlich sein wird, um darin zu leben."
U.S. News & World Report, 13. Juni 1960, S. 116, 119.


Die Revidierte Ausgabe auf der CD Rom lautet:

Auch Dean Acheson, ehemals amerikanischer Außenminister, erklärte, wie im Jahre 1960 gemeldet wurde, wir würden in einer „Zeit beispielloser Unsicherheit und beispielloser Gewalttat" leben. Gestützt auf das, was er über die damaligen Vorgänge in der Welt wußte, kam er zu dem Schluß, daß es in dieser Welt bald „zu gefährlich sein wird, um darin zu leben".
U.S. News & World Report, 13. Juni 1960, S. 116, 119.


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Die Lust am Untergang

Hopi-Indianer
Danach erscheint ein heller "gelber Stern" sieben Jahre vor der Zerstörung der Welt am Himmel. Einige Apokalypse-Fans wollen besagten Stern in dem Kometen "Hale- Bopp" erblickt haben, der im Frühjahr 1997 einige Wochen lang mit bloßem Auge zu sehen war und viele Menschen faszinierte. Würde diese Interpretation stimmen, käme der Weltuntergang im Jahr 2004. Allerdings beobachten die Astronomen jedes Jahr rund zwei Dutzend Kometen. Ein berühmter Vetter von "Hale-Bopp" ist etwa der "Halleysche Komet", der sich regelmäßig alle 76 Jahre unserem blauen Planeten nähert. Zuletzt besuchte uns der "Halleysche Komet" 1986. wäre er der Unheilskünder aus der Hopi-Mythologie, wäre die Welt schon 1993 untergehen.

Planetenkette
Einige Astrologen haben für das Jahr 2000 eine so genannte "Große Planetenkonstellation" ausgerechnet. Das bedeutet, dass die neun Planeten unseres Sonnensystems wie an einer Perlenkette aufgereiht in einer Linie stehen. Dies könne angeblich schwere Beben und verheerende Flutwellen auf der Erde auslösen. Kein Grund zur Sorge, meint dagegen der Physikprofessor und Leiter der Berliner Archenhold-Sternwarte, Dieter B. Herrmann. Per Computer-Simulation hat er die vermeintliche "Killer-Konstellation" analysiert. Sein Fazit: "Die Kräfte, die dabei zusätzlich auf die Erde einwirken, entsprechen dem Gewicht einer Stubenfliege, die auf einem fahrenden 15- Tonnen-LKW landet." Übrigens hatten wir die gleiche Anordnung der Himmelskörper schon einmal im Jahr 1982. Auch damals passierte nichts - außer vielleicht, dass Deutschland das Finale der Fußball- WM in Spanien verlor.

Nostradamus
Der Star einer breiten Kaffeesatz-Front, die munter im Drüben fischt und als jüngstes Gerücht das jüngste Gericht halluziniert, bleibt indes unangefochten der berühmte Seher Nostradamus. Wann immer es eine Katastrophe, einen Krieg oder ein Attentat zu kommentieren gibt, greift vor allem die Boulevard-Presse gerne auf diesen billigen Autor zurück. Denn der Großmeister aller Fern-Seher ist bereits seit 500 Jahren tot. Und Tote verlangen in der Regel kein Honorar. Den eigentlichen Weltuntergang datierte Nostradamus zwar erst auf das Jahr 3797. Doch soll 1999 immerhin der "große König des Terrors" erscheinen und einen furchtbaren Krieg auslösen.
Woher konnte Nostradamus das vor einem halben Jahrtausend schon wissen? Zumal der französische Seher noch viele andere verblüffende Vorhersagen gemacht hat. So zum Beispiel die Gründung des Staates Israel: "Zurückgekehrt, finden sie die befestigten Orte ohne Verteidigung. Sie besetzen den Ort, der bis dahin unbewohnbar war. Wiesen, Häuser, Felder, Städte nehmen sie nach Belieben. Hunger, Seuche, Krieg, lange Mühe für wenig Land" (Vers 19 der III. Centurie).
Und dass sogar die Erfindung der Neutronenbombe, die bekanntlich Menschen tötet, aber Gebäude und Geräte unversehrt lässt, wird mit folgendem Vers des Nostradamus bewiesen:
"Zurückgekehrt, finden sie die befestigten Orte ohne Verteidigung. Sie besetzen den Ort, der bis dahin unbewohnbar war. Wiesen, Häuser, Felder, Städte nehmen sie nach Belieben. Hunger, Seuche, Krieg, lange Mühe für wenig Land." (Vers 19 der III. Centurie).
Auch die Liebschaft des ehemaligen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy mit der Schauspielerin Marylin Monroe blieb Nostradamus nicht verborgen: "Plötzlich wird man sich mächtig erschrecken, von den Obersten werden die Ursachen der Affäre vertuscht. Und die feurige Dame wird letztendlich nicht mehr zu sehen sein. Nach und nach werden die Großen verärgerter" (Vers 65 der V. Centurie).
Auch vor dem Aids-Virus verschloss Nostradamus seine titanische Pupille nicht. Beleg: "Plötzlich wird man sich mächtig erschrecken, von den Obersten werden die Ursachen der Affäre vertuscht. und die feurige Dame wird letztendlich nicht mehr zu sehen sein. Nach und nach werden die Großen verärgerter." (Vers 65 der V. Centurie).
Ein und derselbe Vers - zwei völlig unterschiedliche Deutungen. Der Nostradamus-Experte Ray Nolan zum Beispiel sieht in der "Feurigen Dame" eindeutig Marilyn Monroe. Und zwar wegen ihres bekannten Films "Manche mögen's heiß". Für den deutschen Astrologen und Nostradamus-Interpreten Kurt Allgeier dagegen hört sich dieser Vers so an, "als wurde das plötzliche Auftauchen der Krankheit Aids geschildert: Niemand weiß, woher das Virus kam. Zuerst versuchte man sie (ihren Ursprung?) zu verschweigen. Dann setzte die große Angst ein. Schließlich werden auch die verantwortlichen tief besorgt sein." Kein Wunder also, dass nach dem Willen seiner publizistischen Ausbeuter der Renaissance- Pestarzt und Astrologe aus Saint Remy in der Provence immer recht hat. Wenigstens im nachhinein.
Überall dort aber, wo die Nostradamus- Fans Zukünftiges aus seinen skurrilen Vierzeilern herauslesen wollen, wird's unfreiwillig komisch. So heißt es zum Beispiel im 40. Vers der VI. Centurie: "Um den großen Durst zu löschen, wird der Große aus Mainz seinen Ämtern enthoben. Die von Köln werden sich so laut beklagen, dass der große Hintern in den Rhein gestürzt wird." Sagt man von Bundeskanzler Helmut Kohl nicht, daß er Probleme gerne aussitzt? Genau: Dieses Verslein im Stil einer Büttenrede sagt eindeutig seinen Sturz vorher - meinen jedenfalls einige Nostradamus-Deuter.

Die Sache mit der runden Zahl
Kuriosum am Rande: Ausgerechnet die angebliche Massenhysterie im "Schreckensjahr" 999 und zur ersten Jahrtausendwende christlicher Zeitrechnung, die heute oft als Beleg für die Wahrscheinlichkeit ähnlicher kalendergebundener Ängste gilt, ist von Historikern mittlerweile als Mythos, als "romantisierende Erfindung aus dem 16. Jahrhundert" entlarvt worden.
Außerdem: Hätten sich beispielsweise die Araber in unserem Kulturbereich durchgesetzt, würden wir erst im Jahr 1417 leben. Und wäre das Römische Reich nicht untergegangen, schriebe man bereits das Jahr 27495.

Allezeit ist Endzeit
Endzeitstimmung ist auch kein Privileg von so genannten "Wendejahren". Anscheinend hatten die Menschen zu allen Zeiten das Gefühl, ein Strafgericht Gottes stehe unmittelbar bevor. Zu vielen Jahren der vergangenen zwei Jahrtausende findet sich eine Weltuntergangs-Prognose. So bauten 1524 die Menschen überall in Europa Boote und Archen, weil einige Hellseher eine neue Sintflut angekündigt hatten.
1533 errechnete ein Student aus Lochau das "genaue" Datum des Weltuntergangs - angeblich anhand der biblischen Johannes- Offenbarung. Als seine Voraussage nicht eintraf, wurde das unglückliche Mathematik-Genie von seinen Nachbarn mit Steinen beworfen. Außerdem verlor er seinen Job als Kirchendiener.

1761 bestimmte ein Soldat namens William Bell das Ende der Welt für den 5. April. Und tatsächlich schlug das Schicksal unbarmherzig zu: Am 6. April wurde Bell ins Irrenhaus gesteckt.

Woher kommt die Lust am Untergang?

Die Geschichte der Weissagungen ist die Geschichte einer großen, nie getilgten Angst. Besonders im Zeitalter von Aids und Ebola-Virus, von Öko-Krise und drohendem Klima-Kollaps, von Kernspaltung und Gen-Manipulation scheint sich die kommende Jahrtausendzäsur zu einem Happening der Schwarzseher auszuwachsen. Auch die Unübersichtlichkeit und zunehmende Unkontrollierbarkeit aller Verhältnisse trägt mit dazu bei. Sehr oft auch spiegeln die Weissagungen und Visionen von Sehern und selbsternannten Propheten vor allem deren eigene Befürchtungen und Ängste wider. So etwa bei dem "Mühlhiasl", der um 1800 als Klostermüller in Niederbayern lebte und mit richtigem Namen vermutlich Matthias Lang hieß. Der "Mühlhiasl" sagte den "großen Krieg" für die Zeit vorher, "wenn die Weiberleut daherkommen wie die Gänse und Spuren hinterlassen wie die Geißen", und wenn "der Glaube so klein wird, dass man ihn unter den Hut hineinbringt". Anscheinend hatte der Klostermüller schlicht Angst vor modischen Veränderungen und rief zur Rückkehr zum einfachen und frommen Leben auf.
Auch der Brunnenbauer Alois Irlmaier aus der bayerischen Grenzstadt Freilassing erregte um 1950 mit seinen endzeitlich geprägten Beschreibungen eines dritten Weltkrieges viel Aufsehen. Er schrieb zum Beispiel: "Das Meer bekommt große Löcher, und wenn das Wasser zurückkommt, reißt es die Inseln vor der Küste weg." Oder: "Nach der Katastrophe wird es wärmer, und bei uns werden die Südfrüchte wachsen." Doch diese Visionen sind offenkundig stark von der Diskussion um die Atomwaffen in den vierziger und fünfziger Jahren beeinflusst. Ähnlich wie dem "Mühlhiasl" schwante auch Alois Irlmaier ein Verblassen der christlichen Religion und des Glaubens. Seine Vorhersage "Sie werden wieder zu Christus und der Gottesmutter zurückkehren, und das wird ihre Leiden abkürzen" forderte seine Zeitgenossen zur Umkehr auf.
So genannten Volkssehern wie Alois Irlmaier oder dem "Mühlhiasl" würde man sicherlich Unrecht tun, wenn man sie als "Spinner" abtäte. Beide hielten in ihren Visionen einen Teil der Lebensgefühle ihrer Zeit fest. Das, was in ihnen gärte und sie bewegte, konnten sie aber nur als einigermaßen wirre Droh-Botschaften zum Ausdruck bringen.

Aussichten
In einem Punkt sind sich indes volkstümliche Waldpropheten, Star-Fernseher wie Nostradamus und moderne Wissenschaftler völlig einig:

Unsere Erde wird untergehen.
Die Frage ist nur, wann.

Falls nichts Unvorhersehbares passiert, wie zum Beispiel ein gigantischer Kometeneinschlag, wird wohl keiner von uns das Ende der Welt erleben. Physiker gehen davon aus, dass die Aktivität der Sonne in etwa 1,2 Milliarden Jahren um dreißig Prozent steigen wird. Das bedeutet: Alles Wasser auf der Erde verdunstet, das Klima kippt.

Wäre ein „Gefühltes Ende" ein Beweis für eine Jahreszahl wäre die Liste der „falsch gefühlten Ende" lang.

Joachim von Floris Veröffentlichte 1195 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 1-1260

Arnold von Villanova Veröffentlichte 1300 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für ca. 74-1364

Walter Brüte Veröffentlichte 1393 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 134-1394

Martin Luther Veröffentlichte 1530 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 38-1328

A. Osiander Veröffentlichte 1545 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 412-1672

J. Funck Veröffentlichte 1558 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 261-1521

G. Nigrinus Veröffentlichte 1570 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 441-1701

Aretius Veröffentlichte 1573 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 312-1572

John Napier Veröffentlichte 1593 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 316-1576

D. Pareus Veröffentlichte 1618 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

J. Tilinghast Veröffentlichte 1655 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 396-1656

J. Artopaeus Veröffentlichte 1665 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 260-1520

Cocceius Veröffentlichte 1669 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 292-1552

T. Beverley Veröffentlichte 1684 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 437-1697

P. Jurieu Veröffentlichte 1687 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 454-1714

R. Fleming jun. Veröffentlichte 1701 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1848

William Whiston Veröffentlichte 1706 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

Daubuz Veröffentlichte 1720 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 476-1736

J. Ph. Petri Veröffentlichte 1768 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 587-1847

Lowman Veröffentlichte 1770 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 756-2016

John Gill Veröffentlichte 1776 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

Hans Wood Veröffentlichte 1787 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 620-1880

J. Bicheno Veröffentlichte 1793 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 529-1789

Fräser Veröffentlichte 1795 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 756-1998

George Bell Veröffentlichte 1796 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 537-1797

Edward King Veröffentlichte 1798 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 538-1798

Galloway Veröffentlichte 1802 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1849

W. Haies Veröffentlichte 1803 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 620-1880

W. Cunninghame Veröffentlichte 1813 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 533-1792

G. S. Faber Veröffentlichte 1814 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 606-1866

J. H. Frere Veröffentlichte 1815 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 533-1792

Lewis Way Veröffentlichte 1818 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 531-1791

W. C. Davis Veröffentlichte 1818 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 588-1848

J. Bayford Veröffentlichte 1820 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 529-1789

JohnFry Veröffentlichte 1822 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 537-1797

John Aquila Brown Veröffentlichte 1823 die Deutung über die 1260 Jahr Tage für 622-1844

John Aquila Brown: The Even-Tide Veröffentlichte 1823 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 604-1917

Wm. Cunninghame Veröffentlichte 1827 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 728-1792

H. Drummond: Veröffentlichte 1827 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 722-1798

G.S.Faber Sacred Calendar of Proph. Veröffentlichte 1828 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 657-1864

Alfred Addis: Heaven Opened Veröffentlichte 1829 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 680-1840

Will. Digby Veröffentlichte 1831 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 723-1793

W.A.Holmes: Thc Time of thc End Veröffentlichte 1833 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 685-1835

M. Habershon: A Dissertation ... Veröffentlichte 1834 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 677-1843

John Fry: Unfulfüled Prophecies ... Veröffentlichte 1835 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 677-1843

Will.W.Pym: A Word of Warning ... Veröffentlichte 1835 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 673-1847

William Miller First Report of the General Conference Veröffentlichte 1842 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 677-1843

Th. R. Birks: First Elements of Sacred Prophecy Veröffentlichte 1843 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1843

Wm.Cunninghame: The Fulfilling Veröffentlichte 1847 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1847

J. H. Frere:Great Continental Revol. 1848 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 603-1847

E. Bickersteth: A Scripture Help Veröffentlichte 1850 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 727-1793 und 602-1918 und 677-1843

E.B.Elliott: Horae Apocalypticae, Veröffentlichte 1851 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 727-1793

(ohne Angabe): The Watch Tower Veröffentlichte 1856 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 727-1793

R.C.Shimeall: Our BiWe Chrondogj Veröffentlichte 1859 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 652-1868

J.S.Phillips: The Rainbow (1. März) Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 652-1867

"J.M.N.": " Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 658-1862 und 647-1873

W. Farran " Veröffentlichte 1865 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 654-1866

Joseph Baylee:Times of the Gentiles Veröffentlichte 1871 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 623-1896

"P.H.G.":QuartJourn.of Proph. Veröffentlichte 1871 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 652-1868 und 649-1871

Edward White: Our Hope Veröffentlichte 1874 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 626-1894

N.H.BARBOUR: HERALD OF THE MORNING Veröffentlichte 1875 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1914

C.T.RUSSELL: BIBLE EXAMINER Veröffentlichte 1876 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1914

E.H.Tuckett: The Rainbow Veröffentlichte 1877 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 651/650-1869/1870

U M.P.Baxter: Forty Corning Wonders Veröffentlichte 1880 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 620-1900

H.G.Guinness:Light for the Last Days Veröffentlichte 1886 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1915 und 604-1917 und 598-1923 und 587-1934

W.E.Blackstone: The Weekly Evangel Veröffentlichte 1916 die Deutung über die 2520 Jahr Tage für 606-1915 und 595-1926 und 587-1934

Von Martin Luther bis Russel - Hinter jeder dieser Namen steht eine Geschichte – eine „Gefühlt Endzeit"

Wie auch immer - eine „Gefühlte Endzeit" ist kein Beweis für die Jahreszahl 1914.

Rutherford selber sagte das Bibelforscher dazu neigen zu jedem imposanten Ereignis drei Prophezeiungen in der Bibel zu finden.

Wachtturm 15.März 1925 Seite 88 Absatz 51:
Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, dass, wenn sie einen zukünftigen Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen wie möglich auf dieses Datum konzentrieren.

Trotz allem leben wir in der Zeit des Endes.

(1. Petrus 4:7) Das Ende aller Dinge aber hat sich genaht. Seid daher gesunden Sinnes, und seid wachsam im Hinblick auf Gebete.

(Jakobus 5:7,8) Übt daher Geduld, Brüder, bis zur Gegenwart des Herrn. Seht! Der Landwirt wartet die köstliche Frucht der Erde ab und übt Geduld ihretwegen, bis er den Frühregen und den Spätregen erhält. Übt auch ihr Geduld; befestigt euer Herz, denn die Gegenwart des Herrn hat sich genaht.

(Römer 13:11,12) [Tut] dies auch, weil ihr die besondere Zeit erkennt, dass die Stunde für euch schon da ist, aus dem Schlaf zu erwachen, denn jetzt ist unsere Rettung näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt; der Tag hat sich genaht. Lasst uns daher die Werke, die zur Finsternis gehören, ablegen, und lasst uns die Waffen des Lichts anlegen.

(Hebräer 9:26) Sonst hätte er von Grundlegung der Welt an oftmals leiden müssen. Nun aber hat er sich beim Abschluss der Systeme der Dinge ein für allemal offenbar gemacht zur Beseitigung der Sünde durch das Opfer seiner selbst.

(Mathäus 3:1,2) In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und predigte in der Wildnis von Judäa, indem er sprach: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht."

(Mathäus 4: 17) Von dieser Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht."

(Mathäus 10:7) Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ‚Das Königreich der Himmel hat sich genaht.'

(Markus 14,15) Nachdem nun Johannes in Haft genommen worden war, ging Jesus nach Galiläa, predigte die gute Botschaft Gottes und sprach: „Die bestimmte Zeit ist erfüllt, und das Königreich Gottes hat sich genaht. Bereut und glaubt an die gute Botschaft."

(Lukas 10:9) und heilt darin die Kranken und sagt ferner zu ihnen: ‚Das Königreich Gottes hat sich euch genaht.'

(Lukas 10:11) Trotzdem behaltet dies im Sinn, dass sich das Königreich Gottes genaht hat.'

(Offenbarung 1:3) Glücklich der, der laut liest, und diejenigen, die die Worte dieser Prophezeiung hören und die darin geschriebenen Dinge halten; denn die bestimmte Zeit ist nahe.

Jeder der sagt das Ende aller Dinge hat sich genaht, hat Recht.
Schon seid 2000 Jahren.
Jedoch im Sinne von „möglicherweise noch 2000 Jahre".

Sollte ich den morgigen Tag nicht erleben, dauert das Ende für mich keine 24 Stunden mehr.
Und höchstens 70 wen in Kraft 80 Jahre.

Das bedeutet im Unkehrschluss:
Das, egal welche Jahreszahl man seid Jesu Taufe, im Zusammenhang mit der Zeit des Endes bringt, damit immer Recht hat.
Er bestätigt zwar eigentlich nur das, was schon seit Johannes dem Täufer gilt, aber vom Grundsatz liegt man damit natürlich nicht verkehrt.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der sechste Tag.

Geschrieben von anonym am 07. Dezember 2005 00:36:46:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa ging gerne spazieren.
Besonders gern ging er im Sand am Strand entlang.
Am liebsten hatten wir es, wenn er uns mitnahm, uns „huckepack" trug und uns über Gott erzählte.
Manchmal fing Opa an, laut zu singen.
Er hatte eine kratzige hohe Tenorstimme.
Oma war es am liebsten, wenn er aufhörte zu singen, denn er konnte eigentlich den Ton nicht halten, aber uns gefiel es so.
Wenn wir mit einstimmten und zusammen sangen, war es uns wohl ums Herz.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Photodrama der Schöpfung Seite 4

„Es werde Licht! Und es ward Licht." (1.Mose 1,3)
Diese Worte stellen kurzgefaßt das Resultat der 7000 Jahre dar, genannt der „erste Tag". Dies heißt nicht, daß Gottes Wort nicht genügt haben würde, irgend ein Wunder zu bewirken, sondern Gott zieht es vor, seine herrlichen Vorsätze auf natürlichem Wege hinauszuführen.

Wachtturm 22 April 1961
Seite 5

Die Bibel sagt jedoch nicht ausdrücklich, wie lang die sechs Schöpfungstage waren, und das Zeugnis der Natur deutet an, daß es sich um lange Zeitperioden gehandelt hat. Die Bibel enthält jedoch Anhaltspunkte, die uns helfen, die Länge des Ruhetages Gottes zu bestimmen. Da diese sieben Tage alle zu einer „Woche" gehören, ist es vernünftig, anzunehmen, daß jeder dieser Tage gleich lang war, wie das auch die sieben Tage einer Kalenderwoche sind.— 2. Mose 20:8-11.
Tage von verschiedener Länge
Wenn wir in Betracht ziehen, daß der Schöpfer, Jehova Gott, den Schöpfungsbericht inspiriert hat und daß das Zeugnis der Natur zeigt, daß von der Zeit an, da — nachdem die Erde sich abgekühlt hatte — zum erstenmal auf der Erde Licht erschien, bis zu der Erschaffung des Menschen sehr viele Jahre vergangen sein müssen, kommen wir zu dem Schluß, daß keine Tage von 24 Stunden gemeint sein können. Im Schöpfungsbericht selbst werden verschiedene Zeitperioden als Tag bezeichnet. Als Gott das Licht „Tag" nannte, meinte er damit einen Tag von zwölf Stunden. Als er sagte, daß die Lichter an der Ausdehnung des Himmels zu Zeichen und zur Bestimmung von „Tagen und Jahren" seien, meinte er ganz eindeutig Tage von vierundzwanzig Stunden. Die ganze Schöpfungswoche wird sogar als ein Tag bezeichnet: „Dies ist die Geschichte des Himmels und der Erde ... an dem Tage, da Jehova Gott Erde und Himmel machte." — 1. Mose 1:5, 14; 2:4.
Die Bibel berichtet auch, daß Gott „je einen Tag für ein Jahr" bestimmt hat und daß bei ihm „ein Tag" ist „wie tausend Jahre". Bestimmt weisen auch Ausdrücke wie „der Tag Jehovas" und der „Tag Christi" auf Zeitperioden hin. Somit gibt es in der Bibel keine Stütze für die Auffassung, daß jeder Schöpfungstag nur vierundzwanzig Stunden gedauert habe. — 4. Mose 14:34; 2. Pet. 3:8; Joel 2:1; Phil. 1:10.
Seit den ersten paar Jahrhunderten nach Christus bis heute hat es viele Bibelgelehrte gegeben, die die Auffassung teilten, die Delitzsch in seinem Werk New Commentary on Genesis vertritt und die lautet: „Damit sind Tage Gottes gemeint, bei ihm sind tausend Jahre wie ein Tag, der vergangen ist, PS. 90:4 ... Die Schöpfungstage sind, wie die
Heilige Schrift selbst zeigt, keine Tage von vierundzwanzig Stunden, sondern Äonen ... Denn dieses irdische und menschliche Zeitmaß kann keine Anwendung auf die ersten drei Tage haben ... auch nicht auf den Sabbat, weil dort die einschränkende Redewendung fehlt." In dem jüdischen Werk Encydopedia of Bible Interpretation, Ka-sher, 1953, lesen wir etwas Ähnliches.
Da aus der Bibel hervorgeht, daß Gottes Ruhetag siebentausend Jahre lang ist, ist es vernünftig, zu schlußfolgern, daß die anderen sechs Tage, von denen im ersten Kapitel des 1. Buches Mose gesprochen wird, gleich lang sind, also insgesamt 42000 Jahre umfassen. Diese Zeitperiode scheint in Anbetracht der Mutmaßungen der Wissenschaftler kurz zu sein; doch ist sie lang genug, daß alles, was in 1. Mose 1:3-28 aufgezählt wird, vor sich gehen konnte, daß Licht werden konnte, die Ausdehnung, das Trockene und die Vegetation entstehen konnten, die Lichter erscheinen, die Fische, Vögel, Landtiere und zum Schluß der Mensch geschaffen werden konnten. Somit wird unser Glaube an den Schöpfungsbericht der Bibel sowohl durch Gründe der Vernunft als auch durch das Zeugnis der Bibel selbst gestärkt, weil sie uns erkennen lassen, wie lang die Schöpfungstage waren.


Wachtturm 1970 15.5 Seite 309-312
Die Schöpfungstage, von Gottes Standpunkt aus gesehen
DAS WORT „TAG" IN DER BIBEL
Nicht nur von einem Jahr, sondern sogar von tausend Jahren spricht Gottes Wort mitunter als von einem Tag. Der Prophet Moses kam durch sein Nachsinnen zu dem Schluß: „Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht." Der Apostel Petrus drückte es noch eindeutiger aus mit den Worten: „Möge diese eine Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß ein Tag [griechisch heméra] bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag." — Ps. 90:4; 2. Petr. 3:8.
DIE LÄNGE DER SCHÖPFUNGSTAGE
Wie lang waren denn diese „Tage" der Schöpfung? Die Bibel hilft uns, die Länge des siebenten Tages zu errechnen. Da diese „Tage" alle zu einer einzigen „Woche" gehörten, ist anzunehmen, daß alle diese „Tage" gleich lang waren.
Was die Länge des siebenten Tages betrifft, so ist es interessant festzustellen, daß die Bibel beim siebenten Tag nichts von einem „Abend" und einem „Morgen" sagt wie im Falle der anderen sechs Tage. Das ist von nicht geringer Bedeutung. Der Bericht lautet einfach: „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; denn an demselben ruhte er von all seinem Werk." — 1. Mose 2:3.
Die einzig logische Schlußfolgerung ist die, daß der siebente Tag damals weiter andauerte. Stützt die Bibel diese Schlußfolgerung? Jawohl, denn sie spricht davon, daß Jehova Gott Jahrtausende nach der Schöpfung immer noch ruhte. So lesen wir in Psalm 95:8-11, daß Jehova zu den Israeliten in der Wüste sagte, sie würden wegen ihrer Herzenshärte nicht in seine Ruhe eingehen. Das zeigt, daß Gott von der Zeit der Erschaffung Evas an bis zu jener Zeit, also mehr als 2 500 Jahre, von den in 1. Mose, Kapitel 1 und 2 beschriebenen Werken geruht hatte.
Etwa 400 Jahre später sprach der Psalmist David (Ps. 95:8-11) vom Eingehen in die Ruhe Gottes in seinen Tagen. Und über tausend Jahre nach den Tagen Davids sprach der Schreiber des Hebräerbriefes davon, daß Jehova Gott immer noch ruhe. Er ermahnte die Christen, nicht so zu handeln wie die Israeliten in der Wüste, die nicht in Gottes Ruhe eingegangen seien, sondern ihr Äußerstes zu tun, „in jene Ruhe [Jehovas Ruhe] einzugehen". Er sagte in diesem Zusammenhang, daß „dem Volke Gottes noch eine Sabbatruhe" verbleibe. Da die Worte des Apostels Paulus auch auf die heutigen Christen anwendbar sind, läßt dies den Schluß zu, daß Jehova nun schon fast 6 000 Jahre Sabbat hält oder von seinen sichtbaren Schöpfungswerken ruht. — Hebr. 4:9, 11.
Auf diese Weise kämen wir auf 6 000 Jahre. Ist das die Länge des siebenten Tages? Nein, denn wir lesen: „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn." Dieser Tag muß „sehr gut" enden, und das ist angesichts der heutigen Weltlage nicht der Fall. Folglich kann der „Tag" noch nicht zu Ende sein. Diese sechstausend Jahre sind in Wirklichkeit gewissermaßen die Arbeitswoche des Menschen gewesen, in der er im Schweiße seines Angesichts gearbeitet hat. Er wird jedoch unter der Tausendjahrherrschaft Christi, die nach der biblischen Chronologie und aufgrund der Erfüllung der biblischen Prophezeiungen nun sehr bald beginnen wird, ruhen können. — 1. Mose 2:3.

Das siebente Jahrtausend des siebenten „Tages" wird somit ein Sabbat sein. Satan und seine Dämonen werden während dieses Tages gebunden sein. Christus und seine gesalbten Nachfolger werden als Könige und Priester herrschen. Mit welchem Ergebnis? Alle Feinde Gottes werden unter Christi Füße gelegt werden. Durch diesen Sabbat wird der siebente Tag wirklich geheiligt sein, denn er wird Gerechtigkeit hervorsprossen lassen. — 1. Kor. 15:24-28; Offb. 20:1-6; Psalm 72.
Demnach ist der siebente „Tag" der Schöpfungswoche also siebentausend Jahre lang. Aufgrund der Länge des siebenten „Tages" ist es daher vernünftig anzunehmen, daß jeder der anderen sechs „Tage" ebenfalls siebentausend Jahre dauerte. Das würde genügend Zeit lassen für die Erschaffung aller Dinge, die nach dem Bibelbericht an jedem der sechs Schöpfungstage erschaffen wurden.
EINE EREIGNISREICHE „WOCHE"
So erschien am ersten „Tag" allmählich Licht über der „Wassertiefe", die die Erde umhüllte. Am zweiten 7 000-Jahr-„Tag" wurde zwischen den zwei Wasserschichten die Atmosphäre gebildet. Am dritten „Tag" erschien nach und nach das trockene Land, und Jehova Gott erschuf jede Art von Pflanzen: Gräser, Büsche und Bäume.
[Fußnote]
Nach 1. Mose 5:3-29 und 7:6 vergingen von der Erschaffung Adams bis zur Sintflut 1 656 Jahre. Wie aus 1. Mose 11:10 bis 12:4 hervorgeht, vergingen von der Sintflut bis zu der Zeit, wo Gott mit Abraham seinen Bund schloß, 427 Jahre. Aus Galater 3:17 geht hervor, daß von diesem Zeitpunkt an bis zur Gesetzgebung 430 Jahre vergingen, und das macht zusammen über 2 500 Jahre. Siehe „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich", Seite 281, 282.


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Mit der Aufgabe der 1975 Auslegung waren wir gezwungen die 7000 Jahre dauernden Schöpfungstage aufzugeben.

Dies schloss mit ein das wir die grundsätzliche Auslegung 1 Tag für ein Jahr aufgeben mussten.

Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? Kap. 3 S. 34 Was sagt der Schöpfungsbericht? ***

Das Vorerwähnte soll zu einem Verständnis des Schöpfungsberichts beitragen. Aus diesem wirklich realistischen Bericht geht hervor, dass sich der Schöpfungsprozess nicht nur über eine Zeitspanne von 144 Stunden (6 × 24), sondern über viele Jahrtausende erstreckte.

Unterredungsbuch S. 385 - S. 386 Schöpfung

Wurde die gesamte stoffliche Schöpfung vor 6 000 bis 10 000 Jahren innerhalb von nur 6 Tagen erschaffen?
Die Tatsachen widersprechen einer solchen Schlussfolgerung:
(1) Auf der nördlichen Halbkugel kann man in einer klaren Nacht den Andromedanebel sehen. Sein Licht benötigt etwa 2 Millionen Jahre, um die Erde zu erreichen, was anzeigt, dass das Universum zumindest Millionen von Jahren alt sein muss.
(2) Das Vorkommen radioaktiver Endprodukte im Gestein der Erde lässt darauf schließen, dass manche Gesteinsschichten Milliarden von Jahren lang keiner Veränderung unterworfen waren.

In 1. Mose 1:3-31 ist nicht von der ursprünglichen Erschaffung der Materie oder der Himmelskörper die Rede. Dort wird beschrieben, wie die bereits bestehende Erde als Wohnstätte für den Menschen hergerichtet wurde. Dazu gehörte die Erschaffung grundlegender Arten von Pflanzen, Meerestieren, fliegenden Geschöpfen, Landtieren und die Erschaffung des ersten Menschenpaares. Von alldem wird gesagt, es sei innerhalb eines Zeitraumes von sechs „Tagen" geschehen. Das hebräische Wort, das mit „Tag" wiedergegeben wird, hat jedoch eine Vielzahl von Bedeutungen, darunter: „eine lange Zeit; der Zeitraum für ein außergewöhnliches Ereignis" (W. Wilson, Old Testament Word Studies, Grand Rapids, Mich. [USA], 1978, S. 109).
Der verwandte Ausdruck lässt den Gedanken zu, dass jeder „Tag" Tausende von Jahren gedauert haben könnte.

Alle Ideen haben ihre Geschichte. Nur leider sind sich die Anhänger bestimmter Ideen dessen nicht bewusst.
Weiß man aber nichts über den Anlass, die Ursprünge und den Entwicklungsgang einer Idee, so meint man oft, sie sei wahr, selbst wenn das gar nicht der Fall ist.
Auf solcher Unkenntnis gedeiht sehr leicht Fanatismus.
Weiß man Bescheid über die geschichtliche Entwicklung einer Idee, so heißt das nicht gleich, dass sie damit auch widerlegt ist, doch man kann ihren Wahrheitsgehalt besser abschätzen.
Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie eine Idee solche Folgen zeitigen kann, ist das Konzept der "Heidenzeiten", die Christus in Lukas 21:24 erwähnt.

Der Grundsatz "ein Tag für ein Jahr"

Gemäß einer Berechnung sollen die "Heidenzeiten" oder "bestimmten Zeiten der Nationen" insgesamt 2520 Jahre dauern, wobei man sich auf das Tag-Jahr-Prinzip stützt.
Danach steht in Zeitprophezeiungen der Bibel jeweils immer ein Tag für ein Jahr, "genauso wie auf einer Landkarte ein Zentimeter beispielsweise immer für einen Kilometer steht".
Prophetische Zeiträume werden in der Bibel an zwei Stellen ausdrücklich auf diese Weise berechnet:

in 4. Mose 14:34 (genau wie die Kundschafter das Land 40 Tage ausgeforscht hatten, so musste Israel 40 Jahre durch die Wüste wandern, "ein Jahr für einen Tag")

und in Hesekiel 4:6 (Hesekiel sollte 390 Tage lang auf seiner linken Seite liegen und 40 Tage lang auf seiner rechten Seite, wobei er prophetisch die Vergehungen Israels und Judas trug, die diese in ebensoviel Jahren begangen hatten, "ein Tag für ein Jahr").

Hierbei gilt es zu beachten, dass diese Auslegung in beiden Fällen aus der Bibel selbst stammt.
Diesen Berechnungsgrundsatz für prophetische Zeiträume wandten einige Rabbiner auf die "siebzig Wochen" aus Daniel 9:24-27 an, doch als allgemeines Prinzip wurde er nicht vor dem ersten Jahrhundert formuliert, und zwar von dem berühmten Rabbi Akibah ben Joseph (ca. 50-132 u.Z.), und auf die längeren Zeitperioden der Prophezeiungen Daniels wurde das Prinzip erst Anfang des 9. Jahrhunderts angewandt.
Rabbi Nahawendi und einige seiner Nachfolger sahen die 2300 Tage aus Daniel 8:14 als Jahre an, die von der Zerstörung Shilohs (942 v.u.Z.) bis zum Jahr 1358 u.Z. liefen; dann würde der Messias kommen.
In gleicher Weise sah er die 1290 Tage (Daniel 12:11) als Zeitraum von Jahren an, der mit der Zerstörung des zweiten Tempels (70 u.Z.) beginnen sollte und zum selben Enddatum führte: 1358 u.Z..
Es erscheint nicht notwendig, das "Jahr-Tag-Prinzip" auf diese Prophezeiung anzuwenden, und zwar einfach deshalb, weil darin keine Tage, sondern lediglich Wochen erwähnt werden.
Das hebräische Wort für "Woche", shabua, bedeutete für einen Juden nicht immer eine Zeitspanne von sieben Tagen wie im Deutschen und Englischen. Shabua heißt wörtlich "sieben".
Die Juden kannten auch eine "sieben" oder shabua von Jahren (3. Mose 25:3, 4, 8, 9).
Waren "Wochen von Jahren" gemeint, so wurde gewöhnlich das Wort für "Jahre" hinzugefügt, aber nicht in jedem Fall:
"Im nachbiblischen Hebräisch taucht v Wochen' mit der Bedeutung von 'Wochen von Jahren' Hunderte von Malen auf in den Jubeljahrschriften (ca. 150 v.u.Z.), in der Mischna und im Talmud" (G. F. Hasel: The Seventy Weeks of Daniel 9:24-27. Washington 1976).
Waren "Wochen von Tagen" gemeint, so wurde häufig das Wort für "Tage" angefügt, wie in der anderen Stelle in Daniel, wo shabua vorkommt (10:2, 3).
In Daniel 9:24 heißt es einfach, "siebzig sieben sind bestimmt worden", und aus dem Kontext geht hervor, dass anscheinend "siebzig sieben von Jahren" gemeint sind.
So kommt es, dass in manchen Übersetzungen "siebzig Jahrwochen" steht (Bruns, Menge, Die Bibel in heutigem Deutsch). Siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 1353, und Kapitel 3, Fußnote 60.


Schon bald taten andere es Nahawendi gleich, wie zum Beispiel Saadia ben Joseph im selben Jahrhundert und Salomo ben Jeroham im 10. Jahrhundert.
Der Letztgenannte zählte die 1335 Jahr-Tage (Daniel 12:12) ab Alexander dem Großen und kam so auf das Jahr 968 u.Z. als spekulatives Datum der Erlösung Israels.
Der berühmte Rabbi Rashi (1040-1105) errechnete, dass die 2300 Jahr-Tage im Jahr 1352 zu Ende gehen sollten, worauf seiner Ansicht nach der Messias kommen würde.
Abraham bar Hiyya Hanasi dachte sich, die 2300, 1290 und 1335 Jahre endeten zu verschiedenen Zeitpunkten im 15. Jahrhundert.

Viele weitere jüdische Gelehrte, selbst noch aus dem 19. Jahrhunden, legten andere Zeitpunkte für das Kommen des Messias fest, wobei sie sich ebenfalls auf das Jahr-Tag-Prinzip stützten.
Der erste christliche Bibelausleger, der das Jahr-Tag-Prinzip auf die langen Zeitabschnitte aus Daniel und Offenbarung anwendete, war anscheinend der Abt des Zisterzienserklosters von Corace, Joachim von Fiore.
Darauf wies Charles Maitland im Verlauf des letzten Jahrhunderts in mehreren Abhandlungen hin.
Als er beispielsweise die Auffassung widerlegen wollte, die 1260 Tage aus Offenbarung 11:3 seien 1260 Jahre, kam er nach umfangreichen Nachforschungen zu dem Schluss:
"Das System der 1260 Jahre ... war völlig unbekannt, bis ein verrückter Abt es im Jahr 1190 in die Welt träumte".
Viele Anhänger der Jahr-Tag-Theorie haben im 19. Jahrhundert versucht, diese Äußerung Maitlands über den späten Ursprung dieses Prinzips zu widerlegen, doch stets ohne Erfolg.
Selbst Reverend E. B. Ellion, einer der gelehrtesten unter seinen Gegnern, musste nach gründlicher Erforschung aller vorliegenden Quellen zugeben:
"Die in den Prophezeiungen Daniels und denen der Offenbarung über den Antichrist genannten Tage wurden von den Kirchenvätern der ersten vier Jahrhunderte als buchstäbliche Tage und nicht als Jahre gedeutet".
Nach dem 4. Jahrhundert gab es zwar einige Bibelausleger, die für eine symbolische Bedeutung der 1260 Tage eintraten, doch haben sie (bis zum 12. Jahrhundert) nie die Jahr-Tag-Regel darauf angewandt und auch nicht auf andere Zeitabschnitte, ausgenommen die dreieinhalb Tage aus Offenbarung 11:8, die manche Ausleger als dreieinhalb Jahre deuteten (so erstmals Victorinus im 4. Jahrhundert).
Das war natürlich weit entfernt vom durchgängigen Gebrauch einer Jahr-Tag-Regel.
So musste Elliott in seiner Abhandlung über die 1260 Tage Maitland zustimmen, dass Joachim von Fiore der erste christliche Autor war, der das Jahr-Tag-Prinzip auf diese Prophezeiung anwendete:
"Wie gerade gezeigt, war Joachim Abbas aus dem 12. Jahrhundert der erste, der dies in sehr grober Form versuchte;
und im 14. Jahrhundert folgte ihm der Wiclif-Anhänger Walter Brüte".
Joachim, der wahrscheinlich von Rabbinern beeinflusst war, ließ die 1260 Jahre zur Zeit Christi zu zählen anfangen. Er glaubte, sie würden schon bald in ein "Zeitalter des Geistes" münden.

Wenn er sich auch auf kein bestimmtes Jahr festlegte, so sieht es doch so aus, als habe er das Jahr 1260 u.Z. im Sinn gehabt.
Dieses Jahr wurde nach seinem Tod "von seinen Nachfolgern als das Schicksalsjahr angesehen, das den Anfang eines neuen Zeitalters bringen würde, und daran glaubten sie so fest, dass einige, als dieses Jahr verstrichen war, ohne dass sich etwas Besonderes ereignete, überhaupt keiner seiner Lehren mehr glaubten".
Die Werke Joachims waren Anstoß für eine neue Auslegungstradition, in der das Jahr-Tag-Prinzip die Grundlage für die Deutung von Prophezeiungen bildete.
Während der folgenden Jahrhunderte wurden zahllose Daten für die Wiederkunft Christi festgelegt, die überwiegend auf diesem Prinzip basierten.
Die meisten Reformatoren glaubten an dieses Prinzip, und es wurde bis weit ins 19. Jahrhundert von der Mehrzahl der protestantischen Theologen vertreten.

Die Anwendung des Prinzips auf die Heidenzeiten

In Offenbarung 11:2, 3 ist von einer prophetischen Zeitspanne von "zweiundvierzig Monaten" oder "tausendzweihundertsechzig Tagen" die Rede, während derer der "Vorhof ... des Tempelheiligtums ... den Nationen gegeben worden [ist], und sie werden die heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang niedertreten" (Offb. 11:2).
Es erschien darum einleuchtend, diese Worte mit der Prophezeiung über die Heidenzeiten in Lukas 21:24 in Verbindung zu bringen, und genau das taten einige der
Nachfolger Joachims auch.
Da aber in Offenbarung 11:2, 3 und 12:6, 14 anscheinend von der christlichen Kirche die Rede war, deutete man Jerusalem oder "die heilige Stadt" gemeinhin als die römische Kirche. Einige vertraten die Auffassung, die Bedrängnis der heiligen Stadt werde im Jahr 1260 enden; andere glaubten, diese Prophezeiung beziehe sich auf das buchstäbliche Jerusalem.
Arnold von Villanova, ein bekannter Arzt des Mittelalters, identifizierte die Heidenzeiten als die 1290 Tage in Daniel 12:11 und vermutete, dass die Abschaffung der jüdischen Opfer bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer deren Beginn bedeuteten, so dass er das Ende der Heidenzeiten für das 14. Jahrhundert erwartete.
Das Auslaufen der Heidenzeiten in der nahen Zukunft wurde auch mit den Kreuzzügen in Verbindung gebracht.
Arnold sagte:
"Wie können die Treuen das heilige Land den Ungläubigen entreißen, wenn nicht das Ende der Heidenzeiten bevorsteht?".
Für Walter Brüte, Nachfolger Wiclifs im England des ausgehenden 14. Jahrhunderts, begannen die Heidenzeiten "kurz nach dem Weggang der Apostel".
Er rechnete 1290 Jahre vom Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems an:

Wenn man nun in den Chroniken nachschaut, wird man finden, dass nach der Zerstörung Jerusalems und der Zerstreuung des heiligen Volkes und der Aufrichtung des Greuels, d.h. des Götzens der Vernichtung Jerusalems, am heiligen Orte, also dort, wo zuvor der Tempel Gottes stand, 1290 Tage verstrichen sind, wenn man - wie es bei den Propheten allgemein getan wird - einen Tag für ein Jahr nimmt.
Die Zeiten der Heidenvölker, denen Gott die Niedertretung der heiligen Stadt nach deren Riten und Gebräuchen für 42 Monate gewährte, sind vollendet.
Da nach dieser Berechnung die Heidenzeiten bereits abgelaufen waren, glaubte Brüte an ein unmittelbar bevorstehendes zweites Kommen Christi.
Die Zeit ging weiter und ließ viele für die Apokalypse angegebene Daten hinter sich.
Die 1260 oder 1290 Jahre ließen sich nicht mehr von der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 oder dem Tod der Apostel an zählen.
Nun musste der Ausgangspunkt auf ein späteres Datum verlegt werden.
Gruppen, die von der Römischen Kirche verfolgt und als Ketzer gebrandmarkt wurden, hielten sich im allgemeinen für die "wahre Kirche", die in Offenbarung 12 als ein Weib dargestellt wurde, das für "1260 Tage" in die "Wildnis" fliehen musste, den Zeitraum, für den das geistige Jerusalem niedergetreten werden würde.
Den Anfang hierfür legte man häufig irgendwo in das 4. Jahrhundert, wie es besonders oft die Reformatoren taten.
John Napier (1550-1617), der herausragende schottische Mathematiker und Erforscher der Prophetie, ließ die Zeitspanne um das Jahr 300 oder 316 beginnen, so dass sie in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts endete.
Aus den niedertretenden Heiden wurde schon bald das römische Papsttum.
Später verschob man den Ausgangspunkt weiter nach vorn, ins 6. oder 7. Jahrhunden, als die Päpste eine echte politische Macht waren.
So zählte beispielsweise George Bell gemäß einem Artikel, den er im Londoner Evangelical Magazine von 1796 veröffentlichte, die 1260 Tage vom Jahr 537 oder 553 an und sagte den Sturz des Antichristen (des Papstes) für "1797 oder 1813" voraus.
Bell schrieb über die 1260 Jahre:
Die heilige Stadt soll von den Heiden oder den Papisten niedergetreten werden, die zwar dem Namen nach Christen sind, aber in ihrer Religionsausübung Heiden, indem sie Engeln, Heiligen und Bildern Anbetung darbringen und die Nachfolger Christi verfolgen.
Diese Heiden nehmen das tägliche Opfer hinweg und richten den Gräuel auf, der die sichtbare Kirche Christi für die Zeit von 1260 Jahren verwüstet daliegen lässt.
Das wurde 1795 während der Unruhen nach der Französischen Revolution niedergeschrieben, gerade bevor der Papst von französischen Soldaten gefangen genommen und ins Exil gebracht wurde. Von besonderem Interesse dabei ist, dass diese Ereignisse in Frankreich und Italien zum Teil bereits fast ein Jahrhunden zuvor von mehreren Bibelauslegern vorausgesagt worden waren; der Bekannteste unter ihnen war der schottische Pastor Robert Fleming jun. (ca. 1660-1716).
Wegen dieser beachtlichen Vorhersagen galt das Jahr 1798 unter Bibelkommentatoren bald ganz allgemein als das Ende der 1260 Jahre.
Diese Auffassung - mit kleinen Abweichungen - machten sich auch Charles Taze Russell und seine Nachfolger (bis 1930) zu eigen; noch heute herrscht sie unter den Siebten-Tags-Adventisten vor.

Die Französische Revolution von 1789-1798 und die Wirren ihrer Nachwehen in Europa riefen bei vielen Menschen ein großes Interesse an der Erforschung der Prophetie hervor, insbesondere da einige der Umwälzungen von den Bibelauslegern vorausgesagt worden waren.
Die Revolution erreichte ihren Höhepunkt mit der gewaltsamen Beseitigung der Monarchie und der Ausrufung der Republik im Jahr 1792.
Neue, extremistische Führer stürzten Frankreich in eine Zeit des Terrors und des Chaos und eröffneten eine fast ununterbrochene Zeit der Eroberungskriege, die bis 1815 andauerte, als Kaiser Napoleon bei Waterloo geschlagen wurde.
Die Historiker sind sich darin einig, dass die Französische Revolution einen wesentlichen Wendepunkt in der Geschichte darstellte.
Mit ihr ging eine lange Zeitepoche relativer Stabilität in Europa zu Ende.
Sie entwurzelte die überkommenen Ordnungen und hatte weit reichende Folgen für das politische und religiöse Denken.
Der Historiker R. R. Palmer sagt dazu auf Seite V von Georges Lefebvres Werk The Corning ofthe French Revolution (New York 1947) folgendes:
Selbst heute, in der Mitte des 20. Jahrhunderts, kann man noch immer sagen, dass die Französische Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts der Wendepunkt der modernen Zivilisation war, und das trotz all der Dinge, die zu Lebzeiten heute noch gar nicht so alter Menschen geschehen sind; und es gilt auch für Amerika oder andere Teile der Welt, in denen die europäischen Großmächte nicht mehr die Machtposition ausüben, die sie einst hatten.
Die Entwurzelung politischer und sozialer Ordnungen und Institutionen in Europa veranlasste viele Menschen zu dem Glauben, sie lebten in den letzten Tagen.
Menschen aller Schichten - Geistliche, Politiker, Rechtsanwälte und Laien - widmeten sich dem Studium der Prophetie.
Eine umfangreiche Literatur zu dem Thema entstand, Zeitschriften wurden gegründet, die sich diesen Fragen zuwandten, und auf beiden Seiten des Atlantiks wurden Konferenzen über Prophetie abgehalten.
Das religiöse Erwachen begann zwar in England, breitete sich aber schnell auf den Kontinent und die Vereinigten Staaten von Amerika aus.
In den USA erreichte die Strömung ihren Höhepunkt in der bekannten Miller-Bewegung.
Als Zeitpunkt für das zweite Kommen wurden allgemein die Jahre 1843, 1844 oder 1847 genannt, in denen die 2300 Jahr-Tage aus Daniel 8:14 zu Ende gehen sollten.
In dieser Atmosphäre fieberhafter Spekulation entstand auch eine neue Interpretation der Heidenzeiten, bei der die 1260 Jahre auf 2520 Jahre verdoppelt wurden.

John Aquila Brown


Der erste Bibelausleger, von dem bekannt ist, dass er auf 2520 Jahre kam, ist John Aquila Brown. Das war 1823. Er brachte diese Zeitspanne allerdings nicht mit den Heidenzeiten aus Lukas 21:24 in Verbindung; die Heidenzeiten waren für ihn 1260 Mondjahre, was 1242 Jahren nach dem Julianischen Kalender entsprach.
Wenn auch nichts über das Leben von J. A. Brown bekannt geworden ist, so beeinflusste er doch das Endzeitdenken seiner Tage beträchtlich. Er war nicht nur der Urheber der 2520-Jahr-Berechnung, sondern wandte auch als erster die 2300 Jahr-Tage aus Daniel 8:14 auf die Zeit von 457 v.u.Z. bis 1843 u.Z. an.
Browns Chronologie erschien zuerst in einem Artikel der Londoner Zeitschrift The Christian Observer, Ausgabe vom November 1810.
Sowohl in England wie auch den USA sollte sich das Interesse der Bibelausleger auf das Jahr 1843 als den Endpunkt der 2300 Jahre konzentrieren, wenn später auch einige Kommentatoren das Jahr 1844 bevorzugten (wie auch Brown selbst in späteren Jahren) oder das Jahr 1847.
Das Jahr 1843 wurde von den Nachfolgern Millers in den USA einmütig übernommen.
Zahlreiche Bibelkommentatoren rechneten die "sieben Zeiten der Heiden" von der Gefangenschaft Manasses im Jahr 677 v.u.Z. an, wie zum Beispiel John Fry in seinem 1835 erschienenen Buch Unfitlfilled Prophecies of Scripture (Unerfüllt gebliebene Bibelprophezeiungen).
Offensichtlich wollte man sie zur selben Zeit enden lassen wie die 2300 Jahre, mithin 1843 oder 1844.
Ebenfalls im Jahr 1835 veröffentlichte William W. Pym sein Buch A Word of Warning in the Last Days (Ein Wort der Warnung für die letzten Tage), in dem er die "sieben Zeiten" 1847 enden ließ.
Hervorzuheben hierbei ist, dass er seine Berechnung der 2520 Jahre für die Heidenzeiten sowohl auf die "sieben Zeiten" in 3. Mose 26 wie auch auf die "sieben Zeiten" in Daniel 4 stützt:
"Mit anderen Worten, die Bestrafung, vor der Mose warnte, die sieben Zeiten oder 2520 Jahre währen sollte, und die Strafen, die Daniel geoffenbart wurden, die durch die Reinigung des Heiligtums nach dem Verlauf des größten Teils der 2520 Jahre zum Abschluss kommen sollten".
Andere Autoren, die das von dem deutschen Theologen J. A. Bengel (1687-1752) festgelegte Jahr 1836 favorisierten, versuchten, die "sieben Zeiten" in jenem Jahr zum Abschluss kommen zu lassen.
So tat dies unter anderen W. A. Holmes, Kanzler von Cashel, in seinem 1833 erschienenen Buch The Time of the End (Die Zeit des Endes).
Er datierte die Gefangenschaft Manasses unter Esar-Haddon auf 685 v.u.Z., und durch Hinzuzählen von 2520 Jahren kam er auf ein Ende der "sieben Zeiten" im Jahr 1835-36.
Edward Bickersteth (1786-1850), Prediger in Watton (Hartfordshire) probierte verschiedene Ausgangspunkte für die sieben Heidenzeiten aus:
Rechnen wir die Gefangenschaft Israels von 727 vor Christus an, der Zeit der ersten Gefangenschaft Israels unter Salmaneser, dann würde sie 1793 zu Ende gehen, als die Französische Revolution ausbrach.

Gehen wir von 677 vor Christus aus, ihrer Gefangenschaft unter Esar-Haddon (demselben Jahr, in dem Manasse, der König von Juda, in Gefangenschaft gebracht wurde, 2. Könige 17:23, 24; 2. Chronika 23:11), so würde sie 1843 enden.
Oder, wenn wir bei 602 vor Christus anfangen, als Jojakim endgültig durch Nebukadnezar entthront wurde, so gelangen wir zum Jahr 1918.
Alle diese Zeitspannen mögen mit Ereignissen an ihrem Endpunkt in Verbindung stehen und verdienen ernsthafte Beachtung.

Die Heidenzeiten und die Miller-Bewegung

Die Hauptwerke über Prophetie aus England wurden in den USA vielfach nachgedruckt und übten einen starken Einfluss auf amerikanische Autoren dieses Gebiets aus, darunter auch auf William Miller und seine Anhänger.
Ihre Auffassungen über die verschiedenen Prophezeiungen wurden zum größten Teil, wenn nicht vollständig, zuvor bereits von anderen Bibelauslegern vertreten.
In der Frage der "Heidenzeiten" folgte Miller einfach seinen Vorgängern und Zeitgenossen und ließ sie 1843 enden.
In einer Ansprache auf der First General Conference in Boston vom 14. und 15. Oktober 1840 behandelte Miller die Bibelchronologie.
Darin ordnete er die "sieben Zeiten" oder 2520 Jahre dem Zeitraum 677 v.u.Z. bis 1843 u.Z. zu. Ein paar Jahre später schrieb er auf Seite 11 von Wm. Müler's Apology and Defence (1845):
"Aus meinen weiteren Studien der Heiligen Schrift zog ich den Schluss, dass die sieben Zeiten der Vorherrschaft der Heiden beginnen mussten, sobald die Juden aufgehört hatten, eine unabhängige Nation zu sein, was mit der Gefangenschaft Manasses der Fall war, die die besten Chronologen mit 677 v.Chr. angeben."
Zu den Miller-Anhängern, die ebenfalls die 2520 Jahre vertraten, zählte Richard Hutchinson (der Herausgeber von The Voice of Elijah), der 1843 eine Schrift verfasste mit dem Titel The Throne ofJudah Perpetuated in Christ, sowie Philemon R. Russell (Herausgeber von Christian Herald and Journal), der in der Ausgabe seiner Zeitschrift vom 19. März 1840 einen Artikel in diesem Sinne schrieb.
Die 2520 Jahre erscheinen auch auf Zeittafeln, die die Evangelisten der Miller-Bewegung benutzten.

Nelson H. Barbour


Nach der "großen Enttäuschung" von 1844 zerbrach die Bewegung Millers in mehrere Adventistengruppen.
Die ursprüngliche Gruppierung der "Evangelical Adventists" wurde durch Spaltungen immer kleiner.
Manche meinten, der Zeitpunkt habe gestimmt, nur habe man auf das falsche Ereignis gewartet.
Es hieß, man habe "das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet.
Diese Position wurde von einer anderen Gruppe übernommen, die später als die Siebten-Tags-Adventisten bekannt wurde.
Andere, unter ihnen Miller selbst, bekannten offen, sich in der Zeit geirrt zu haben.
Von vielen wurden neue Zeitpunkte festgesetzt: 1845, 1846, 1847, 1853, 1854, 1866, 1867, 1868, 1873 usw.
Die Adventistenbewegung spaltete sich immer weiter auf, als einzelne Anhänger immer neue Daten festlegten, während andere überhaupt keine speziellen Endzeitdaten mehr akzeptierten.
George Storrs, einer der Führer der Miller-Bewegung in ihrer letzten Phase, gründete 1863 eine Gruppe mit dem Namen "The Life and Advent Union".
Eine andere führende Persönlichkeit, Jonathan Cummings, verkündete 1852, "neues Licht" über die Chronologie erhalten zu haben; das zweite Kommen sei für den Herbst 1853 oder das Frühjahr 1854 zu erwarten.
Viele Miller-Anhänger schlössen sich Cummings an, der die Zeitschrift World's Crisis herausgab.
Sie riefen die Gemeinschaft "The Advent Christian Association" ins Leben (später "The Advent Christian Church" genannt), die heute neben den Siebten-Tags-Adventisten die bedeutendste adventistische Gruppierung ist.
Einer der Mitverbundenen Millers, Nelson H. Barbour, "verlor seinen Glauben vollständig" nach der "großen Enttäuschung" von 1844 und wanderte nach Australien aus, wo er während des Goldrauschs nach Gold schürfte.
Im Jahr 1859 kehrte er über London nach Amerika zurück.
"Um die Monotonie der langen Seefahrt zu überbrücken, schlug der englische Pfarrer vor, wir sollten systematisch die Prophezeiungen studieren; dem stimmte der Bruder bereitwillig zu".
Beim Lesen der Bibel meinte Barbour, den Fehler in Millers Rechnung entdeckt zu haben:
Weshalb ließ Miller die 1290 und die 1335 Jahr-Tage aus Daniel 30 Jahre eher als die 1260 Jahre anfangen?
Sollten nicht alle drei Abschnitte zur selben Zeit beginnen?
Dann würden die 1290 Jahre 1828 und die 1335 Jahre 1873 enden!
"Bei der Ankunft in London (1860) begab er sich in die Bibliothek des Britischen Museums und fand dort neben anderen ausführlichen Werken Elliotts Horae Apocalypticae, das damals (1860) als Standardwerk das Jahr 1866 als den Zeitpunkt für die Wiederkehr des Herrn angab".
Elliott hatte in dieses Werk eine Zeittafel des Pfarrers Christopher Bowen mit aufgenommen, betitelt "Die biblische Chronologie der Welt".
Diese verwies darauf, dass im Jahr 1851 seit der Erschaffung des Menschen 5979 Jahre vergangen seien.
Schnelles Weiterrechnen zeigte Barbour, dass 6000 Jahre im Jahr 1873 ablaufen würden.

Ihm erschien das eine bemerkenswerte Bestätigung seiner eigenen Berechnung der 1335 Jahre.
Nach seiner Rückkehr in die USA bemühte sich Barbour, andere für dieses neue Datum der Wiederkehr des Herrn zu interessieren.
Vom Jahr 1868 an begann er, seine Resultate mündlich und schriftlich öffentlich bekannt zu machen.
Im Jahr 1870 brachte er die Schrift Evidences for the Corning of The Lord in 1873: or the Midnight Cry heraus, aus deren zweiter Ausgabe bereits zitiert wurde.
Außerdem schrieb er eine Artikelserie über seine Zeitrechnung für die Zeitschrift World's Crisis, deren damaliger Herausgeber Miles Grant hieß.
Im Jahr 1873 gründete er eine eigene Zeitschrift mit dem Titel The Midnight Cry (Der Mittemachtsruf), "deren Auflage schon bald darauf bis zu 15 000 Exemplare monatlich betrug".
Darin wurde verkündet, dass "der Bräutigam für 1874 zu erwarten" sei.
Doch als dieses Jahr gekommen und verstrichen war, bereitete das Barbour und seinen Anhängern große Sorgen:
Als das Jahr 1874 kam und es in den buchstäblichen Wolken und auch sonst kein Zeichen der fleischlichen Wiederkehr Jesu zu sehen gab, kam es zu einer gründlichen Prüfung aller Argumente, auf die der 'Mitternachtsruf sich gegründet hatte.
Als kein Mangel oder Fehler darin gefunden wurde, führte das zu einer kritischen Prüfung der
Schrifttexte, die etwas über die Art und Weise des Kommens Christi auszusagen scheinen, und bald stellte sich heraus, dass es ein Fehler war, Jesus bei seinem zweiten Kommen im Fleische zu erwarten ....
B. W. Keith, einer der Leser des Midnight Cry (und später Artikelschreiber für Zion's Watch Tower), "hatte das 24. Kapitel von Matthäus anhand der Emphatic Diaglott gelesen, einer neuen und sehr genauen Wort-für-Wort-Übersetzung des Neuen Testaments.
Als er bei Vers 37 und 39 ankam, war er sehr überrascht, dort die Worte zu lesen:
'Denn so wie die Tage Noahs wird auch die Gegenwart des Sohnes des
Menschen sein.'"

Er stellte fest, dass das griechische Wort parousia, das sonst mit "Kommen" wiedergegeben wurde, als "Gegenwart" übersetzt wurde.
Damit ergab sich eine Möglichkeit, das Datum 1874 noch zu retten, und von da an lehrten Barbour und seine Mitverbundenen, Jesus sei tatsächlich 1874 gekommen und sei von da an "unsichtbar gegenwärtig":
"Damit war klar zu Tage getreten, dass zwar die Art und Weise, in der sie Jesus erwartet hatten, verkehrt gewesen war, dass aber der Zeitpunkt, der im Midnight Cry genannt worden war, stimmte, und dass der Bräutigam im Herbst des Jahres 1874 tatsächlich kam ... "".
Wieder einmal hieß es, dass "ein unrichtiges Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet worden war.
Dieser Erklärung konnten aber die meisten Leser des Midnight Cry nicht folgen und die 15 000 Leser "gingen bis auf etwa 200 zurück".
Barbour selbst war davon überzeugt, dass der Morgen des Tausendjahrtags angebrochen sei, und so meinte er, der Titel Midnight Cry passe nicht mehr für seine Zeitschrift.
Er sagte: "Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ein 'Mitternachtsruf am Morgen ertönen soll?"
So hieß die neue Zeitschrift, die er im Juni 1875 herausgab, nachdem die alte ihr Erscheinen im Oktober 1874 eingestellt hatte, Herold of the Morning (Herold des Morgens), was zu den damaligen Ansichten Barbours besser passte.
In einer der ersten Ausgaben (September 1875) veröffentlichte er seine Berechnung der Heidenzeiten, wobei er deren Abschluss mit 1914 angab.

Charles Taze Russell

Charles Taze Russell eröffnete zusammen mit seinem Vater und einigen weiteren Bibelforschem in Allegheny (Pennsylvanien) im Jahr 1870 eine Bibelstudiengruppe, die in engem Kontakt mit einigen Adventisten stand, darunter einer Gruppe in Allegheny unter der Leitung von Jonas Wendell, und mit der Gemeinde George Storrs in New York. Russell wusste zwar, dass einige der Adventisten, so auch Jonas Wendell, Christus für 1873 oder 1874 zurückerwarteten, lehnte aber bis 1876 jede Festlegung von Daten ab:
"Im Januar 1876 wurde meine Aufmerksamkeit in besonderer Weise auf den Gegenstand der prophetischen Zeit gelenkt, und wie sehr sie mit diesen Lehren und Hoffnungen verknüpft ist. Es kam dies so:
Ich erhielt ein Blatt genannt "Der Herold des Morgens", von seinem Verfasser, Mr. N. H. Barbour, zugesandt."
Russell war überrascht herauszufinden, dass Barbours Gruppe zu derselben Schlußfolgerung über die Art und Welse der Wiederkehr Christi gelangt war wie seine eigene, "dass Sein Kommen gleich dem Diebe sein würde, nicht im Fleische, sondern als ein Geistwesen, den Menschen unsichtbar".
Sofort schrieb Russell an Barbour wegen der Zeitrechnung, und zu einem späteren Zeitpunkt im Verlauf des Jahres 1876 verabredete er sich mit ihm in Philadelphia, wo Russell während des Sommers geschäftlich zu tun hatte.

Russell verlangte von Barbour, ihm, "wofern es ihm möglich wäre, völlig und schriftgemäß zu beweisen, dass die Prophezeiungen auf 1874 als die Zeit hindeuteten, mit der des Herrn Gegenwart und 'die Ernte1 angefangen habe.
Er kam," so Russell, "und seine Beweise befriedigten mich".
Es wird deutlich, dass Russell bei diesen Treffen sämtliche Zeitberechnungen Barbours übernahm, auch die für die Heidenzeiten.
Noch während Russell sich in Philadelphia aufhielt, schrieb er einen Artikel mit der Überschrift "Die Heidenzeiten: Wann sollen sie enden?", den George Storrs in seiner Zeitschrift Bible Examiner in der Nummer vom Oktober 1876 druckte.
Auf Seite 27 nimmt er dort Bezug auf die "sieben Zeiten" aus 3. Mose 26:27, 33 und Daniel 4 und gibt die Länge der Heidenzeiten mit 2520 Jahren an; diese hätten 606 v.u.Z. begonnen und würden 1914 enden, "wenn Jerusalem für immer befreit werden wird und der Jude zu dem Befreier sagen wird:
'Siehe, unser Gott, auf den wir gewartet haben und der uns retten wird!'."
Was hat er nun für 1914 genau erwartet?
In seinem 1889 erschienenen Buch The Time Is At Hand (deutsch 1900: Die Zeit ist herbeigekommen, später als Band 2 der Schriftstudien bezeichnet) schrieb er auf Seite 76-78 (deutsche Ausgabe Seite 73, 74):

Erstens, dass dann das Königreich Gottes ... volle und universelle, ,. weltenweite, Herrschaft erreicht haben und "aufgerichtet," oder auf Erden fest gegründet, sein wird.

Zweitens beweist es, dass er, dem das Recht, diese Herrschaft an sich zu nehmen, gebührt, dann als der neue Herrscher der Erde gegenwärtig sein wird.

Drittens beweist es, dass etliche Zeit vor dem Ablauf von 1914 n.Chr. das letzte Glied der göttlich anerkannten Kirche (Herauswahl) Christi, das "königliche Priestertum," "der Leib Christi," mit dem Haupte verherrlicht sein wird

Viertens beweist es, dass von jener Zeit an Jerusalem nicht länger von den Nationen zertreten sein, sondern sich aus dem Staub der göttlichen Ungnade zur Ehre erheben wird ...


Fünftens beweist es, dass mit jenem Datum, oder auch früher, Israels Blindheit anfangen wird, sich Wegzuwenden; denn ihre "Blindheit zum Teil" sollte so lange dauern, "bis dass die Vollzahl der Nationen eingegangen sein würde" (Rom. 11:25) ...

Sechstens beweist es, dass die große "Zeit der Trübsal," "dergleichen nicht gewesen, seitdem ein Volk ist," (die englische Ausgabe fügt hier ein: in einer weltweiten Herrschaft der Anarchie) ihren schließlichen Höhepunkt erreichen und an jenem Zeitpunkt enden wird ... und "die neuen Himmel und eine neue Erde" mit ihrem Friedenssegen werden dann von der durch Trübsal zerschlagenen Menschheit erkannt werden

Siebentens beweist es, dass das in Macht ein- und aufgerichtete Reich Gottes vor jenem Datum in der Welt sein und das heidnische Standbild (Dan. 2:34) geschlagen und zermalmt, die Macht dieser Könige verzehrt, haben wird.

Das waren nun wirklich wagemutige Voraussagen.
Glaubte Russell tatsächlich, diese bemerkenswerten Dinge würden alle innerhalb der folgenden 25 Jahre wahr werden?
Ja, das tat er.
Er hielt seine Chronologie sogar für die Chronologie Gottes und nicht bloß für seine eigene. Im Jahr 1894 schrieb er über das Jahr 1914:
"Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten das auch gar nicht, selbst wenn wir es wollten.
Es handelt sich, so glauben wir, um Gottes Daten, nicht die unseren.
Man behalte aber im Sinn, das Jahr 1914 ist nicht das Datum für den Beginn, sondern für das Ende der Zeit der Bedrängnis".
Man glaubte also, die "Zeit der Bedrängnis" solle einige Jahre vor 1914 beginnen, "nicht später als 1910", und 1914 ihren Höhepunkt erreichen.
Doch 1904, gerade 10 Jahre vor 1914, änderte sich Russells Sichtweise.
In einem Artikel von Zions Wacht-Turm vom August 1904 erklärte er unter der Überschrift "Weltweite Anarchie unmittelbar nach Oktober 1914", dass die Zeit der Bedrängnis nach Oktober 1914 beginnen solle:
Wir erwarten nun, dass die Anarchie, die den Abschluss bilden wird zur großen Zeit der Drangsal, die den Segnungen des Millenniums vorausgehen wird, nach Oktober 1914 stattfinden wird - sehr bald darnach nach unserem Dafürhalten - "in einer Stunde", "plötzlich."
[... Wir sollten] nicht erwarten ..., dass unsere 40jährige Ernte, die mit Okt. 1914 zu Ende geht, die schreckliche Periode der Anarchie einschließen wird, die von der Heiligen Schrift über die Christenheit verhängt ist.
Diese Änderung brachte einige Leser auf den Gedanken, es könnte in dem chronologischen System noch weitere Fehler geben.
Ein Leser meinte gar, Bischof Ushers Chronologie könnte genauer sein, wenn sie für die Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 v.u.Z. statt 607 v.u.Z. ansetze.
Dann würden die 2520 Jahre 1934 enden statt 1914.

Russell aber bekräftigte seine Überzeugung von der Richtigkeit des Jahres 1914, wobei er sich auf die anderen Zeitparallelen bezog, die darauf hinwiesen:
"Wir wüssten keinen Grund, um nur eine Ziffer ändern zu können; es würde die Harmonie und die Parallelen zwischen dem Jüdischen- und Evangeliums-Zeitalter zerstören".
Und in einer Antwort an einen anderen Leser schrieb er:
"Die Harmonie der prophetischen Zeitperioden untereinander ist einer der stärksten Beweise für die Richtigkeit unserer Bibelchronologie.
Sie passen ineinander wie die Zahnräder einer vollkommenen Maschine.
Wollte man die Chronologie selbst um nur ein Jahr ändern, wäre diese ganze Harmonie zunichte gemacht.
So genau sind die verschiedenen Beweise, die sich in den Parallelen zwischen dem
jüdischen und dem Evangeliumszeitalter finden".
Gestützt wurden diese Argumente noch durch Artikel der Brüder Edgar aus Schottland.
Russell war von seinen Daten also 1904 noch genauso überzeugt wie 1889, als er schrieb, das Verständnis dieser Zeitzusammenhänge sei das "Versiegeln an der Stirn" gewesen, das in Offenbarung 7:3 erwähnt wird.
Mit dem Näherrücken des Jahres 1914 allerdings wurde Russell in seinen Äußerungen immer vorsichtiger.
In einer Antwort auf einen Leserbrief schrieb er 1907:
"Wir haben niemals behauptet, dass unsere Berechnungen unfehlbar seien.
Wir haben niemals gesagt, dass dieselben sich auf Wissen, auf unbestreitbare Beweise, Tatsachen oder Erkenntnis gründen; wir haben vielmehr stets darauf bestanden, dass sie sich auf Glauben gründen".
Anscheinend handelte es sich nicht mehr um "Gottes Daten", wie noch 13 Jahre zuvor von ihm behauptet.
Sie könnten auch fehlbar sein. Russell zog sogar in Erwägung, dass 1914 verstreichen könnte (und auch 1915), ohne dass irgend etwas von dem eingetreten sei, was man erwartet habe:
Aber lasst uns einmal einen Fall annehmen, der zwar unsern Erwartungen durchaus entgegengesetzt ist:
Angenommen, das Jahr 1915 geht vorüber, die Weltlage ist ruhig, und die Tatsache ist offenbar, dass die "Auserwählten" noch nicht alle "verwandelt" sind und die Wiederherstellung des Natürlichen Israel zur göttlichen Gunst unter dem Neuen Bunde (Rom. 11,12.15), noch aus steht, was dann?
Würde damit unsere Chronologie nicht als falsch erwiesen sein?
Gewiss!
Und würden wir damit nicht eine bittere Enttäuschung erfahren?
Allerdings!

... Welch ein Schlag wäre das?
Eine der Saiten unserer "Harfe" würde gesprungen sein!
Nichtsdestoweniger, geliebte Freunde, würde unsere Harfe noch alle ändern Wohlgetönten Saiten haben, und dessen könnte sich keine andere Vereinigung von Kindern Gottes auf Erden rühmen.
Weiterhin bestand Unsicherheit darüber, ob in die Berechnungen ein Jahr Null eingehen solle oder nicht (zwischen l v.u.Z. und l u.Z.). Russell brachte diesen Punkt bereits 1904 auf, doch als 1914 näher rückte, wurde die Frage immer drängender.
Auf 1914 war man gekommen, indem man einfach 606 von 2520 abgezogen hatte, allmählich erkannte man aber, dass es in unserem Zeitrechnungssystem kein Jahr Null gibt.
Folglich waren es vom 1. Oktober 606 v.u.Z. bis zum 1. Januar 1 u.Z. nur 605 Jahre und 3 Monate, und vom 1. Januar 1 u.Z. bis zum Oktober 1914 nur 1913 Jahre und 9 Monate, insgesamt also 2519 statt 2520 Jahre.
Demzufolge würden die 2520 Jahre nicht im Oktober 1914, sondern erst im Oktober 1915 ablaufen.

Im Jahr 1913 wurden Russells Äußerungen über 1914 noch vorsichtiger.

In dem Artikel "Lasst eure Gelindigkeit kundwerden allen Menschen" in der Wacht-Turm-Ausgabe vom Juli 1913 ermahnte Russell seine Leser, keine "wertvolle Zeit damit zu vergeuden, dass [sie] zu raten suchen, was dieses Jahr, oder das nächste Jahr, usw., eintreten wird".
An seine früher veröffentlichte Chronologie glaubte er nun nicht mehr:
"Dies ist die gute Botschaft der Gnade Gottes in Christo - einerlei ob nun die Vollendung der Kirche vor dem Jahre 1914 stattfindet, oder nicht".
Noch unsicherer klingt er in der Ausgabe vom Dezember desselben Jahres:
Wir warten auf die Zeit, da die Herrschaft der Welt auf den Messias übergehen wird.
Wir können nicht sagen, ob dies Oktober 1914 oder Oktober 1915 sein wird.
Es könnte möglich sein, dass unsere Rechnungsweise in Bezug auf den Gegenstand um verschiedene Jahre von der Tatsache abweicht.
Wir vermögen es mit Gewissheit nicht zu behaupten.
Wir wissen es nicht; es ist eine Sache des Glaubens, nicht des Wissens.
Früher hatte es geheißen, 1914 zähle zu "Gottes Daten", und "wollte man die Chronologie selbst nur um ein Jahr ändern, wäre diese ganze Harmonie zunichte gemacht".

Jetzt aber "könnte [es] möglich sein, dass unsere Rechnungsweise [...] um verschiedene Jahre [...] abweicht", und man kann über dieses Thema nichts mehr "mit Gewissheit behaupten". Eine beachtliche Kehrtwendung!
Im Wacht-Turm vom März 1914 kommt Russells schwankender Glaube an seine Chronologie klar zum Vorschein:
"Wie wir schon darauf hingewiesen haben, sind wir keineswegs sicher, dass dieses Jahr 1914 einen so radikalen und schnellen Wechsel der Zeitverwaltung bringen wird, wie wir ihn erwartet haben".
Besonders aufschlussreich ist der Artikel "Nahe sind die Tage" in derselben Ausgabe:
Wenn es sich später herausstellen sollte, dass die Herauswahl gegen Ende Oktober 1914 nicht verherrlicht ist, so werden wir uns mit dem Willen des Herrn zu begnügen suchen, welcher Art er auch immer sein mag. ...
Wenn das Jahr 1915 vorbeigehen sollte, ohne dass die Herauswahl vollendet und die Zeit der Drangsal hereingebrochen ist, so möchten einige darin eine Kalamität erblicken.
Bei uns würde dies nicht der Fall sein. ...
Wenn nach der Vorsehung des Herrn die Zeit fünfundzwanzig Jahre später kommen sollte, so würde der Wille des Herrn auch unser Wille sein. ...
Wenn der Zeitpunkt Oktober 1915 vorübergehen sollte, während wir uns noch hienieden befinden und die Dinge noch im wesentlichen so gehen wie heute, während die Welt in ihren Bemühungen, schwebende Streitigkeiten zu schlichten, anscheinende Fortschritte macht, die Zeit der Drangsal noch nicht in Aussicht steht, und die Namenkirche noch nicht verbündet ist, so würden wir sagen, dass uns in unserer Zeitrechnung irgend ein Irrtum unterlaufen ist.
In diesem Falle würden wir die Prophezeiungen weiter durchforschen, um zu sehen, ob wir einen Irrtum entdecken können.
Und dann würden wir uns fragen:
Haben wir ein unrichtiges Ereignis zur richtigen Zeit erwartet?
Der Wille des Herrn könnte dies zulassen.
Auch in der Wacht-Turm-Nummer vom Juli 1914 (Watch Tower vom 1. Mai 1914) ließ Russell seine Leser - in Missachtung all dessen, was er früher gesagt hatte - wissen, dass "wir in dieser Zeitschrift und in den sechs Bänden der Schriftstudien alles in Bezug auf die Zeiten und Zeitläufe in einer Form der Vermutung dargestellt haben; d.h. nicht in positiver Weise, noch auch mit der Behauptung, dass wir es wüssten, sondern lediglich mit dem Dafürhalten, dass die Lehre der Bibel 'so und so' zu sein scheine".
Zwei Monate später scheint Russell so weit gewesen zu sein, die eigene Chronologie ganz und gar über den Haufen zu werfen.

Auf die Anfrage eines Kolporteurs, der wissen wollte, ob die Schriftstudien auch nach dem Oktober 1914 noch verbreitet werden sollten,
"da Du anscheinend einige Zweifel hast, ob sich bis zum Oktober 1914 alles erfüllen wird", erwiderte er:

Wir glauben, dass diese Bücher auch in 100 Jahren noch verbreitet und
gelesen werden, vorausgesetzt, das Evangeliumszeitalter und dessen
Werk gehen weiter. ... Wir haben nicht zu behaupten versucht, dass
diese Gedankengänge unfehlbar seien, sondern haben sie im einzelnen
genau dargelegt, wie auch die Berechnungen, so dass jeder Leser die
Verpflichtung und das Vorrecht hat, selbst nachzulesen, nachzudenken
und nachzurechnen. Das wird in 100 Jahren noch von Interesse sein;
und wenn ein Leser dann besser rechnen und denken kann, so wird er
sich immer noch für das interessieren, was wir vorgetragen haben.
Russell war also anscheinend inzwischen so weit zu akzeptieren, dass das
Jahr 1914 wohl ein Fehlschlag war und dass seine Äußerungen über dieses
Thema für Erforscher der Bibel in 100 Jahren nur noch von historischem
Interesse wären.

Doch dann brach der Erste Weltkrieg aus und Russells schwankendes Vertrauen zur Chronologie begann sich wieder zu erholen.
Wenn auch der Krieg nicht genau in das vorausgesagte Schema von Ereignissen passte - dass die Zeit der Bedrängnis ein Kampf zwischen Kapital und Arbeiterschaft sein und zu einer Periode weltweiter Anarchie führen würde so sah er im Weltkrieg doch das Vorspiel zu dieser Situation: "Wir glauben, dass auch der Sozialismus einen nicht unwesentlichen Faktor in dem jetzt tobenden Kriege spielt, der der größte und schrecklichste und wahrscheinlich auch der letzte Krieg der Erde sein wird".
Einige Monate darauf schrieb er.
Wir glauben, dass die gegenwärtigen Nöte der Nationen lediglich den Anfang der großen Drangsal bilden....
Die Nationen werden einander aufreiben, und das Ergebnis wird die Zeit der großen Drangsal sein [der englische Originaltext an dieser Stelle sagt abweichend: Die Anarchie, die auf diesen Krieg folgen wird, wird die wahre Zeit der Drangsal sein]. ... Wir glauben, dass der Krieg die Nationen derart schwächen wird, dass nach demselben das Volk die Durchführung sozialistischer Ideen anstreben wird. Natürlich werden die an dem Fortbestand der gegenwärtigen Ordnung interessierten Klassen dem Volke entgegentreten; und es wird sich eine Drangsal entwickeln, die große Umwälzungen [im englischen Text: weltweiten Klassenkampf und Anarchie] im Gefolge haben wird.

Weiterhin argumentierte Russell, dass zwar die Stadt Jerusalem noch von den Heiden niedergetreten werde, die Zeiten der Heiden aber trotzdem geendet hätten:

Die Zertretung der Juden hat aufgehört.
In der ganzen Welt, sogar in Russland, sind die Juden jetzt frei.
Der Zar von Russland hat am S. September 1914, also noch vor dem Ablauf der Zeiten der Nationen, eine Proklamation an alle Juden des Russischen Reiches erlassen, die den Juden die Erlangung des höchsten Ranges in der russischen Armee ermöglicht und der jüdischen Religion die gleiche Freiheit einräumt, wie den ändern russischen Religionen.
Wo werden die Juden noch "zertreten"?
Wo werden sie noch verspottet?
Gegenwärtig werden sie in keiner Weise mehr verfolgt.
[Die gegenwärtigen Leiden vieler Juden in Russland und in dem von den Russen besetzten Galizien wären demnach nur Begleiterscheinungen des Krieges.]
Wir glauben, dass die Zertretung Jerusalems aufgehört hat, weil die dafür bestimmte Zeit zu Ende gegangen ist.
(Der Einschub in Klammern erschien nur in der später erschienenen deutschen Ausgabe der Zeitschrift.)
Wiewohl Russell die sozialistische Revolution in Russland 1917 und die Rückkehr der Juden nach Palästina teilweise voraussah, hat er natürlich nicht vorhergesehen, wie die Juden in Deutschland, Polen und anderen Ländern während des Zweiten Weltkriegs verfolgt werden würden.
Russells Widergewonnenes Vertrauen zu seiner Chronologie blieb vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs an bis zu seinem Tod am 31. Oktober 1916 ungebrochen; das zeigen die folgenden Texte, die verschiedenen Ausgaben des Wachtturm aus jener Zeit entnommen wurden:

1. Januar 1915:... der Krieg wird in der Heiligen Schrift als mit dem großen Tages Gottes, des Allmächtigen, in Zusammenhang stehend vorausgesagt, dem "Tag der Rache unseres Gottes". 15. September 1915: Wenn wir die Bibelchronologie herab bis auf unsere Tage verfolgen, so finden wir, dass wir jetzt gerade im Anfang des großen Siebenten Tages der großen Woche der Menschheit leben. Das wird von den Ereignissen um uns herum zur Genüge bestätigt.

15. Februar 1916: In Band 4 der Schriftstudien haben wir deutlich auf die Dinge hingewiesen, die sich jetzt abspielen, sowie auf die noch schlimmeren Zustände, die uns bevorstehen.

15. April 1916: Wir glauben, dass die Daten sich als zutreffend erwiesen haben. Wir glauben, dass die Zeiten der Nationen zu Ende gegangen sind, und dass Gott den Regierungen jetzt gestattet, sich selbst zu zerstören, um dem messianischen Königreich freie Bahn zu machen.

1. September 1916: Es erscheint uns ganz klar, dass die prophetische Zeit, als die Zeit der Nationen bekannt, chronologisch im Oktober 1914 endete. Die Tatsache, dass der große Tag des Grimmes über die Nationen damals begann, markiert sehr gut die Erfüllung unserer Erwartungen.

Der Erste Weltkrieg endete aber 1918, ohne dass sich eine weltweite sozialistische Revolution und Anarchie anschloss.
Weder war das letzte Glied der Kirche Christi verherrlicht worden, noch hatten die Heiden aufgehört, die Stadt Jerusalem niederzutreten, noch hatte das Königreich Gottes das "heidnische Standbild" zermalmt, und auch "die neuen Himmel und die neue Erde" waren nirgends zu sehen inmitten der "durch Trübsal zerschlagenen Menschheit".
Nicht eine einzige der sieben Voraussagen aus dem Buch Die Zeit ist herbeigekommen hatte sich erfüllt.
Und doch, eines hatte sich ereignet: der Erste Weltkrieg.
So war man der Ansicht, die Zeit sei richtig gewesen, und konnte wieder einmal behaupten, dass Russells Nachfolger - wie vor ihnen schon die Adventisten und die Miller-Anhänger - "das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet hatten.
Wie aber konnte die Zeit stimmen, wenn doch von den Voraussagen überhaupt nichts eingetroffen war?
Weil nichts so gekommen war, wie es angekündigt wurde, befanden sich viele Anhänger Russells über Jahre hinweg in einem Zustand großer Ratlosigkeit.
Nachdem einige Jahre verstrichen waren, begann J. F. Rutherford, der Nachfolger Russells im Amt des Präsidenten der Watch Tower Society, Schritt um Schritt zu erklären, was sich von 1914 an "wirklich" erfüllt hatte.
In seiner Ansprache "Das Königreich der Himmel ist nahe gekommen" auf dem Kongress von Cedar Point vom 5.-13. September 1922 sagte Rutherford, das Königreich Gottes sei tatsächlich 1914 aufgerichtet worden, zwar nicht auf Erden, dafür aber unsichtbar im Himmel!
Und drei Jahre darauf, im Jahr 1925, wandte er Offenbarung 12 auf dieses Ereignis an; gemäß dieser Prophezeiung sei Gottes Königreich im Himmel geboren worden.
Gleichfalls auf dem Kongress in Cedar Point 1922 äußerte Rutherford erstmals die Ansicht, "dass im Jahre 1918 oder ungefähr zu der Zeit der Herr zu dem (geistigen) Tempel kam". Früher hatten Russell und seine Anhänger gemeint, die himmlische Auferstehung habe 1878 stattgefunden.
Doch 1927 verschob Rutherford sie auf 1918.
Und ebenso verschob Rutherford in den 30er Jahren den Beginn der unsichtbaren Gegenwart Christi von 1874 auf 1914.
Damit ersetzte Rutherford nach und nach die unerfüllt gebliebenen Voraussagen durch eine Serie unsichtbarer und geistiger Ereignisse, die alle mit den Jahren 1914 und 1918 in Verbindung standen.
Rutherfords "Erklärungen" werden noch heute, ein ganzes Menschenalter nach 1914, von den Zeugen Jehovas als Glaubenssätze gelehrt.

Die Deutung der "Heidenzeiten", nach der diese 2520 Jahre dauerten und von 607 v.u.Z. (anfangs von 606 v.u.Z.) bis 1914 liefen, wurde Pastor Charles T. Russell nicht auf wundersame Weise im Herbst 1876 offenbart.
Im Gegenteil, diese Auffassung hatte eine lange Entwicklungsgeschichte hinter sich und ihre Ursprünge reichen bis weit in die Vergangenheit zurück.
Ihre Wurzel lag im "Jahr-Tag-Prinzip", das zuerst von Rabbi Akibah ben Joseph im ersten Jahrhundert u.Z. formuliert wurde.
Vom 9. Jahrhundert an wandten andere Rabbis dieses Prinzip auf die Zeitperioden des Buches Daniel an.
Das Jahr 1914 wäre wohl längst im Meer der unerfüllt gebliebenen anderen Daten versunken und keiner würde mehr davon reden, wäre es nicht dem Datum des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs so nahe gekommen.
Russell übernahm Barbours Berechnung, als er sich mit ihm 1876 traf.
Barbour war damals 52 Jahre alt, Russell dagegen mit 24 Jahren noch sehr jung.
Ihre Wege trennten sich im Frühjahr 1879, doch Russell behielt die Zeitrechnung Barbours bei, und seit jenen Tagen spielt das Jahr 1914 unter den Anhängern Russells eine so herausragende Rolle bei der Deutung der biblischen Prophezeiungen.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der siebte Tag.

Geschrieben von anonym am 08. Dezember 2005 00:23:20:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Hierin seht ihr dass sich große Veränderungen vollzogen haben, und zwar auch in unseren öffentlichen Bibliotheken und unter den Lehrern.
Die Bibliothekarin war daran interessiert, welche Bücher ich las.
Tatsächlich riet sie mir, was ich lesen sollte.
Wie viele Bibliothekarinnen tun das heute noch?
Und die Lehrer hatten ein vertrauteres und persönlicheres Verhältnis zu ihren Schülern.
Etwa acht Jahre nachdem ich das College verlassen hatte, traf ich zufällig meinen Geschichtsprofessor auf der Straße.
Er freute sich darüber, mich zu sehen, erkundigte sich, wie es mir gehe und was ich gerade tue.
Er lud mich ein, gleich mit ihm in seine Wohnung zu kommen.
Und wir verbrachten zusammen eine gemütliche Stunde bei Kaffee und Erfrischungen.
Wie viele Lehrer sind heute so an ihren Schülern interessiert?
Nun, ich spreche nicht von einem Einzelfall.
So waren die Menschen damals allgemein.
Wenn wir somit sagen, dass sich die Verhältnisse seit 1914 geändert haben, haben sie sich bestimmt zum Schlimmeren geändert.
Diese persönliche und freundliche Art, mit den Menschen umzugehen, gibt es heute so gut wie nicht mehr."

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„Dein Königreich komme"
Kap. 14 S. 137-138 Der König regiert!

Wir können wirklich dankbar sein, daß Jehova in seinem inspirierten Wort ein genaues Bild über die nötigen Einzelheiten in Verbindung mit den Juden, den Babyloniern und den Medo-Persern im 6. Jahrhundert v. u. Z. aufbewahrt hat. Sonst wäre es schwer, den genauen zeitlichen Ablauf der damaligen Ereignisse zu rekonstruieren, denn die weltlichen Berichte über diese Zeit sind sehr unvollständig.

Gestützt auf solche weltlichen Berichte, haben einige ausgerechnet, daß Jerusalem 587/86 v. u. Z. zerstört wurde und daß die Juden im Antrittsjahr Nebukadnezars unter babylonische Herrschaft kamen. Nach ihren Berechnungen war das im Jahre 605 v. u. Z. Ihrer Ansicht nach war somit das Jahr 605 v. u. Z. der Zeitpunkt, an dem sich Jeremia 25:11 zu erfüllen begann: „Das ganze Land soll eine Einöde sein; und sie sollen unter den Heiden dienen siebzig Jahre" (Septuaginta). Wenn das richtig wäre und die Heidenzeiten von da an zählen würden, dann wären die prophetischen „sieben Zeiten" im Jahre 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, zu Ende gegangen. Doch wie bereits gesagt, glauben wir, daß es viel stichhaltigere Gründe gibt, die Angaben des inspirierten Wortes Gottes anzunehmen, gemäß denen die Heidenzeiten im Oktober 607 v. u. Z. begannen und im Oktober 1914 u. Z. endeten.

Wir können froh sein, daß Gott vor langer Zeit in seinem Wort Prophezeiungen aufzeichnen ließ, in denen die Zeit des Kommens Jesu als Messias (im Jahre 29 u. Z.) und auch die Zeit seiner „Gegenwart" als glorreicher himmlischer König (vom Jahre 1914 u. Z. an) so deutlich gekennzeichnet wurden. Während der „Abschluß des Systems der Dinge" im Gange ist, sehen wir um uns herum immer deutlicher die Verhältnisse, die wir nach Jesu Worten erwarten sollten. Die Weltkriege, die Hungersnöte, die Seuchen, die Erdbeben, die Gesetzlosigkeit, die Lieblosigkeit, die Haßgefühle und die Verfolgung derer, die für biblische Grundsätze eintreten — all das zusammen beweist uns, daß wir in den „letzten Tagen" leben (2. Timotheus 3:1; Matthäus 24:3-12; Markus 13:7-13).


„Dein Königreich komme"
S. 186-189 Anhang zu Kapitel 14

Historiker sind der Ansicht, daß Babylon im Oktober 539 v. u. Z. durch die Armee des Cyrus fiel. Damals war Nabonid König von Babylon, aber sein Sohn Belsazar war sein Mitherrscher. Einige Gelehrte haben eine Liste der neubabylonischen Könige sowie der Länge ihrer Regierungszeit zusammengestellt, und zwar vom letzten Jahr des Nabonid bis zurück zu Nebukadnezars Vater Nabupolassar.
Gemäß dieser neubabylonischen Chronologie schlug Kronprinz Nebukadnezar die Ägypter im Jahre 605 v. u. Z. in der Schlacht von Karkemisch (Jeremia 46:1, 2). Nachdem Nabupolassar gestorben war, kehrte Nebukadnezar nach Babylon zurück, um den Thron zu besteigen. Sein erstes Regierungsjahr begann im darauffolgenden Frühling (604 v. u. Z.).
Die Bibel berichtet, daß die Babylonier Jerusalem im 18. Regierungsjahr Nebukadnezars zerstörten (im 19. Jahr, wenn man das Antrittsjahr mitzählt) (Jeremia 52:5, 12, 13, 29). Gemäß der obenerwähnten neubabylonischen Chronologie wäre Jerusalem im Jahre 587/86 v. u. Z. verödet worden. Doch worauf stützt sich diese weltliche Chronologie, und wie unterscheidet sie sich von der biblischen Chronologie?
Folgendes sind einige der wichtigsten Beweisführungen für die weltliche Chronologie:
Der Kanon des Ptolemäus. Claudius Ptolemäus war ein griechischer Astronom, der im 2. Jahrhundert u. Z. lebte. Sein Kanon oder seine Königsliste hing mit einem Werk über Astronomie zusammen, das er verfaßt hatte. Die meisten neuzeitlichen Historiker erkennen die Angaben des Ptolemäus über die neubabylonischen Könige und ihre Regierungszeit an (obwohl Ptolemäus die Herrschaft des Labaschi-Marduk ausläßt). Offenbar stützte Ptolemäus seine geschichtlichen Angaben auf Quellen, die auf die Seleukidenzeit zurückgingen, die über 250 Jahre nach der Eroberung Babylons durch Cyrus begann. Es ist daher nicht überraschend, daß die Angaben des Ptolemäus mit denen des Berossus übereinstimmen, eines babylonischen Priesters aus der Seleukidenzeit.
Die Stele des Nabonid aus Charran (NABON H 1, B): Diese zeitgenössische Stele oder Säule mit einer Inschrift wurde im Jahre 1956 entdeckt. Sie erwähnt die Herrschaft der neubabylonischen Könige Nebukadnezar, Ewil-Merodach und Neriglissar. Die Zahlenangaben für diese drei Könige stimmen mit dem Kanon des Ptolemäus überein.
VAT 4956: Dies ist eine Keilschrifttafel mit astronomischen Angaben, die auf das Jahr 568 v. u. Z. datiert werden können. Auf dieser Tafel heißt es, daß die Beobachtungen aus dem 37. Jahr Nebukadnezars stammten. Das würde mit der Chronologie übereinstimmen, gemäß der sein 18. Regierungsjahr in das Jahr 587/86 v. u. Z. fiel. Es wird jedoch zugegeben, daß die Tafel ein Duplikat ist, das im 3. Jahrhundert v. u. Z. angefertigt wurde. Daher ist es möglich, daß die historischen Informationen auf dieser Tafel lediglich die Ansichten wiedergeben, die man in der Seleukidenzeit vertrat.
Geschäftstafeln: Man hat Tausende zeitgenössischer neubabylonischer Keilschrifttafeln gefunden, auf denen einfache Geschäfte aufgezeichnet sind und auch jeweils das Jahr des babylonischen Königs angegeben ist, in dem das Geschäft abgeschlossen wurde. Tafeln dieser Art sind für alle Regierungsjahre der bekannten neubabylonischen Könige in der anerkannten Chronologie dieser Zeit gefunden worden.

Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, scheinen diese Beweisführungen eindeutig zu ergeben, daß die neubabylonische Chronologie richtig ist und das 18. Jahr Nebukadnezars (und die Zerstörung Jerusalems) in das Jahr 587/86 v. u. Z. fiel. Doch kein Historiker kann leugnen, daß das Bild, das wir gegenwärtig von der babylonischen Geschichte haben, irreführend oder falsch sein kann. Es ist zum Beispiel bekannt, daß im Altertum Priester und Könige manchmal zu bestimmten Zwecken Urkunden änderten. Selbst wenn das entdeckte Tatsachenmaterial korrekt ist, ist es möglich, daß es von heutigen Gelehrten falsch gedeutet wird oder so unvollständig ist, daß bisher unentdecktes Material die Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte.
Offenbar im Bewußtsein dieser Tatsachen leitete Professor Edward F. Campbell jr. eine Tabelle, in der die neubabylonische Chronologie enthalten ist, mit der Warnung ein: „Es versteht sich von selbst, daß diese Listen nur provisorisch sind. Je mehr man die komplizierten Einzelheiten der chronologischen Probleme im Nahen Osten des Altertums studiert, desto weniger hält man irgendeine Darstellung für endgültig. Aus diesem Grund könnte von dem Wort zirka noch viel freizügiger Gebrauch gemacht werden, als es je geschehen ist" („The Bible and the Ancient Near East", 1965, S. 281).
Christen, die an die Bibel glauben, haben immer wieder festgestellt, daß die Aussagen der Bibel der Kritik standhalten und sich als genau und glaubwürdig erweisen. Sie erkennen, daß die Bibel, das inspirierte Wort Gottes, als Maßstab gebraucht werden kann, an dem man weltliche Geschichtsberichte und Ansichten messen kann (2. Timotheus 3:16, 17). Obwohl zum Beispiel die Bibel Belsazar als König von Babylon bezeichnete, waren Gelehrte jahrhundertelang seinetwegen im Zweifel, weil keine weltlichen Dokumente vorhanden waren, in denen etwas über seine Existenz, seine Person oder seine Stellung erwähnt worden wäre. Schließlich entdeckten Archäologen aber weltliche Dokumente, die die Bibel bestätigten. Ja, die innere Harmonie der Bibel und die Sorgfalt ihrer Schreiber, auch in bezug auf Zeitangaben, sprechen so sehr für sie, daß der Christ eher sie als Autorität anerkennt als die sich ständig ändernden Ansichten weltlicher Historiker.
Doch wie hilft uns die Bibel, festzustellen, wann Jerusalem zerstört wurde, und wie unterscheiden sich ihre Angaben von der weltlichen Chronologie?
Der Prophet Jeremia sagte voraus, daß die Babylonier Jerusalem zerstören und die Stadt und das Land zu einer Einöde machen würden (Jeremia 25:8, 9). Er fügte hinzu: „Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen" (Jeremia 25:11). Die 70 Jahre endeten, als Cyrus der Große die Juden in seinem ersten Regierungsjahr freiließ und sie in ihr Heimatland zurückkehrten (2. Chronika 36:17-23). Wir glauben, daß gemäß der einfachsten Deutung von Jeremia 25:11 und anderen Texten die 70 Jahre dann beginnen sollten, wenn die Babylonier Jerusalem zerstören und das Land Juda verödet hinterlassen würden (Jeremia 52:12-15, 24-27; 36:29-31).
Personen, die sich in erster Linie auf weltliche Zeitangaben verlassen, erkennen, daß, wenn Jerusalem 587/86 v. u. Z. zerstört wurde, bestimmt keine 70 Jahre vergingen, bis Babylon erobert wurde und Cyrus die Juden in ihre Heimat zurückkehren ließ. In dem Versuch, die Angaben miteinander in Übereinstimmung zu bringen, behaupten sie, Jeremias Prophezeiung habe sich im Jahre 605 v. u. Z. zu erfüllen begonnen. Berossus soll gemäß späteren Schriftstellern gesagt haben, Nebukadnezar habe den Einfluß Babylons nach der Schlacht von Karkemisch auf ganz Syrien und Palästina ausgedehnt und bei seiner Rückkehr nach Babylon (in seinem Antrittsjahr, 605 v. u. Z.) jüdische Gefangene ins Exil mitgenommen. Nach dieser Ansicht sind die 70 Jahre somit eine Zeit der Knechtschaft unter Babylon, die 605 v. u. Z begonnen hat. Demzufolge waren sie im Jahre 535 v. u. Z. abgelaufen.
Diese Auslegung bringt aber eine Reihe größerer Schwierigkeiten mit sich:

Obwohl Berossus behauptet, Nebukadnezar habe in seinem Antrittsjahr Juden gefangengenommen, gibt es keine Keilschriftdokumente, die dies bestätigen würden. Noch bedeutsamer ist, daß in Jeremia 52:28-30 gewissenhaft berichtet wird, Nebukadnezar habe in seinem 7., 18. und 23. Jahr Gefangene gemacht, aber nichts dergleichen wird von seinem Antrittsjahr gesagt. Auch schreibt der jüdische Historiker Josephus, Nebukadnezar habe in dem Jahr der Schlacht von Karkemisch ganz Syrien und Palästina erobert, „jedoch mit der Ausnahme von Judaea". Er widerspricht somit Berossus und der Behauptung, die 70jährige Knechtschaft der Juden habe im Antrittsjahr Nebukadnezars begonnen („Jüdische Altertümer", X, vi, 1).
Außerdem beschreibt Josephus an anderer Stelle die Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier und sagt dann, daß „ganz Judaea mit Jerusalem und dem Tempel siebzig Jahre lang verödet blieb" („Jüdische Altertümer", X, ix, 7). Er sagt ausdrücklich, daß „unsere Hauptstadt 70 Jahre lang bis auf den Perserkönig Kyros wüste gelegen sei" („Gegen Apion", I, 19). Das stimmt mit 2. Chronika 36:21 und Daniel 9:2 überein, wonach sich die vorausgesagten 70 Jahre auf die Zeit der vollständigen Verödung des Landes beziehen. Theophilus von Antiochia, ein Schriftsteller aus dem 2. Jahrhundert u. Z., zeigt auch, daß die 70 Jahre mit der Zerstörung des Tempels begannen, nachdem Zedekia 11 Jahre regiert hatte. (Siehe auch 2. Könige 24:18 bis 25:21.)
Doch die Bibel selbst enthält noch stärkere Beweise gegen die Behauptung, die 70 Jahre hatten 605 v. u. Z. begonnen und Jerusalem sei im Jahre 587/86 v. u. Z. zerstört worden. Wie bereits erwähnt, wären die 70 Jahre 535 v. u. Z. abgelaufen, wenn sie 605 v. u. Z. begonnen hätten. Doch der inspirierte Bibelschreiber Esra berichtete, daß die 70 Jahre „im ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien", abliefen, der einen Erlaß bezüglich der Rückkehr der Juden in ihre Heimat herausgab (Esra 1:1-4; 2. Chronika 36:21-23). Historiker erkennen an, daß Cyrus Babylon im Oktober 539 v. u. Z. eroberte und daß sein erstes Regierungsjahr im Frühling 538 v. u. Z. begann. Wenn der Erlaß des Cyrus gegen Ende seines ersten Regierungsjahres herausgegeben wurde, konnten die Juden leicht im siebenten Monat (Tischri) in ihrem Heimatland sein, wie es in Esra 3:1 heißt; das wäre im Oktober 537 v. u. Z. gewesen.
Es gibt jedoch keine vernünftige Möglichkeit, das erste Jahr des Cyrus vom Jahre 538 bis zum Jahre 535 v. u. Z. auszudehnen. Einige haben, um das Problem wegzuerklären, behauptet, Esra und Daniel hätten von einem besonderen jüdischen Standpunkt aus vom „ersten Jahr des Cyrus" gesprochen, einem Standpunkt, der sich von der offiziellen Zählung der Regierungsjahre des Cyrus unterschieden habe. Dafür gibt es aber keine Stütze, denn sowohl ein nichtjüdischer Statthalter als auch ein Dokument aus den persischen Archiven stimmen damit überein, daß der Erlaß im ersten Jahr des Cyrus herausgegeben wurde, wie es die Bibelschreiber auch gewissenhaft und ausdrücklich berichteten (Esra 5:6, 13; 6:1-3; Daniel 1:21; 9:1-3).
Jehovas „gutes Wort"hängt mit der vorausgesagten 70-Jahr-Periode zusammen, denn er sagte:
„Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,In Übereinstimmung mit der Erfüllung von siebzig Jahren in Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden, und ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe'" (Jeremia 29:10).
Daniel verließ sich auf dieses Wort. Er war davon überzeugt, daß die 70 Jahre keine „runde Zahl" waren, sondern eine genaue Angabe, auf die man sich verlassen konnte (Daniel 9:1, 2). Und das bestätigte sich auch.

Genauso sind auch wir bereit, uns in erster Linie von Gottes Wort leiten zu lassen statt von chronologischen Angaben, die sich hauptsächlich auf weltliche Quellen stützen, die der Bibel widersprechen. Gemäß dem einfachsten und offensichtlichsten Verständnis der verschiedenen biblischen Aussagen begannen die 70 Jahre mit der vollständigen Verödung Judas nach der Zerstörung Jerusalems (Jeremia 25:8-11; 2. Chronika 36:20-23; Daniel 9:2). Wenn wir daher vom Jahre 537 v. u. Z., als die Juden in ihre Heimat zurückkehrten, 70 Jahre zurückzählen, kommen wir zum Jahr 607 v. u. Z. In diesem Jahr muß Nebukadnezar (in seinem 18. Regierungsjahr) Jerusalem zerstört, Zedekia als König abgesetzt und die Dynastie der Könige von Juda, die im irdischen Jerusalem auf dem Thron saßen, zu Ende gebracht haben (Hesekiel 21:19-27).

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Es gibt mehrere Synchronismen zwischen der biblischen, der ägyptischen und der babylonischen Chronologie, und aus diesen geht klar hervor, daß die WTG-Chronologie falsch ist.

2. Könige 23:29 läßt uns wissen, daß Josia während der Herrschaft von Pharao Necho starb.
Necho begann seine Herrschaft im Jahre 610 v.u.Z., doch gemäß der WTG starb Josia 19 Jahre vorher.

Jeremia 46:2 setzt uns über eine Schlacht zwischen Nebukadnezar und Pharao Necho in Jojakims viertem Jahr in Kenntnis.
In der WTG-Chronologie wäre das im Jahr 625 v.u.Z., aber die Regierungszeit Nechos begann nicht vor 610!

Jeremia 44:30 sagt uns, daß kurz nach dem Tode Gedaljas Pharao Hophra (an anderer Stelle Apries genannt) König in Ägypten war.
Er regierte Ägypten von 589-570; dies paßt völlig zu der Datierung des Falles Jerusalems im Jahre 587, und nicht 607.

Auf Seite 327, Absatz 5, des Buches Hilfe zum Verständnis der Bibel (engl. Ausgabe 1971) wird festgestellt:

"Babylonische Geschichtsaufzeichnungen, die die Angaben des Ptolemäus über die Regierungszeiten bestimmter Könige erhärten oder entkräften würden,
fehlen weitgehend."


Der oder die Verfasser dieses Stichworteintrags vergessen allerdings zu erwähnen, dass dies nicht für die Geschichte des neubabylonischen Reichs gilt.
Es gibt genügend historische Texte, um unabhängig vom Ptolemäischen Kanon die Dauer der neubabylonischen Epoche festzustellen.

Diese historischen Aufzeichnungen umfassen:
(A) Chroniken,
(B) Königslisten und
(C) Königsinschriften.

(A)
Man hat mehrere Chroniken entdeckt, die die Zeit des neubabylonischen Reiches umfassen; sie alle werden im Britischen Museum in London aufbewahrt.
Ihre neueste englische Übersetzung hat A. K. Grayson in Assyrian and Babylonian Chronicles veröffentlicht.

Aus B. M. Nr. 21946 kann man erfahren, daß Nabopolassar 21 Jahre lang über Babylon herrschte, wie es auch im Ptolemäischen Kanon gesagt wird.
Dieser Teil des Textes lautet:
"Denn Nabopolassar herrschte 21 Jahre in Babylon.
Er starb am 8. Tag des Monats Ab.
Während des Monats Elul kehrte Nebukadnezar (II.) nach Babylon zurück, und am ersten Tag des Monats bestieg er den Königsthron in Babylon".
Die letzte Chronik (B. M. 35382), die berühmte "Chronik des Nabonid", umfaßt die gesamte Herrschaftszeit Nabonids, ist aber leider beschädigt.
Es fehlt der Teil, der sein 12. bis 16. Jahr umfaßt, und das Stück, auf dem ursprünglich zweifellos die Worte für "siebzehntes Jahr" zu lesen waren, ist beschädigt.
Was aber sonst noch auf dieser Chronik enthalten ist, bestätigt, daß die Regierungszeit Nabonids tatsächlich sehr nahe an 17 Jahren gelegen haben muß.
Vom 6. Jahr wird gesagt, daß Kyros, König von Anschan, Astyages, den König von Medien, besiegt habe, und später, im 9. Jahr Nabonids, marschierte Kyros (jetzt als "König von Parsu", also Persien, bezeichnet) in Lydien ein, "besiegte dessen König, übernahm seinen Besitz und errichtete dort eine Garnison".
Kyros wird also während des 6. und des 9. Jahres Nabonids eindeutig als König von Medien und von Persien bezeichnet, und es wird gesagt, daß er sein Reich immer mehr ausweitete.
Das erste Jahr des Kyros als König von Anschan (Elam) kann frühestens auf das Jahr 560/559 v.u.Z. datiert werden.
Nach Angaben Herodots (5. Jahrhundert v.u.Z.) regierte Kyros 29 Jahre, davon die letzten neun in Babylon.
Dieselbe Regierungszeit nennen Ktesias, Dinon, Diodorus, Africanus und Eusebius.
Auch Keilschrifttexte (Geschäftsurkunden) weisen Kyros neun Jahre Herrschaftszeit über Babylon zu (538-530 v.u.Z.), so daß sich für die Besteigung des Throns von Elam das Jahr 560 oder 559 v.u.Z. ergibt.
Will man nun die Zeit des neubabylonischen Reiches um 20 Jahre verlängern - was nötig ist, wenn die Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 statt 587 v.u.Z. stattgefunden haben soll - und diese 20 Jahre der Herrschaftszeit Nabonids zuschlagen, so daß diese 37 statt 17 Jahre dauerte, dann müßte 575 v.u.Z. sein erstes Jahr gewesen sein und nicht 555, wie allgemein angenommen.
Das 6. Jahr Nabonids, in dem Astyages von Kyros geschlagen wurde, wäre dann 570 und sein 9. Jahr 567 v.u.Z.
Da Kyros aber, wie bereits gezeigt, erst 560/559 v.u.Z. an die Macht kam, sind diese Daten nicht möglich.

Kyros kann doch Astyages nicht zehn Jahre vor seinem Herrschaftsantritt besiegt haben!

Darum wird das Jahr für diese Schlacht auch in dem Buch "Babylon die Große ist gefallen!" Gottes Königreich herrscht!, das die Wachtturm-Gesellschaft herausgab, korrekt mit 550 v.u.Z. angegeben, womit dessen Autor andeutet, daß die 17 Jahre Regierungszeit für Nabonid richtig sind, so wie alle Autoritäten und die Autoren des Altertums es sagen.
Wenn die verfügbaren Chroniken auch keine vollständige Chronologie der neubabylonischen Zeit liefern, so bestätigt ihr Inhalt doch die Angaben über die Länge der Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige, die Berossos und der Ptolemäische Kanon machen.
Da diese beiden Autoren, wie bereits gezeigt, ihre Informationen unabhängig voneinander aus den babylonischen Chroniken bezogen und ihre Angaben für die neubabylonischen Herrscher übereinstimmen, lautet die logische Schlussfolgerung, dass uns die in den ursprünglichen neubabylonischen Chroniken enthaltenen Zeitangaben durch Berossos und den Ptolemäischen Kanon unverändert übermittelt wurden.

Doch auch, wenn darüber Einigkeit herrscht, bleibt die Frage, ob man den Angaben dieser babylonischen Chroniken trauen darf.
Oft wird darauf verwiesen, dass die assyrischen Schreiber die Geschichte fälschten, um ihre Könige und Götter zu verherrlichen.
"Die Tatsache ist wohlbekannt, dass in den assyrischen Königsinschriften eine schwere militärische Niederlage niemals offen eingestanden wird".
Manchmal verfälschten die Schreiber den Bericht, indem sie das Datum einer Niederlage änderten und es in den Bericht über eine spätere Schlacht mit einwoben.
Gehen die neubabylonischen Chroniken mit der Geschichte ebenso um?
Dr. A. K. Grayson, eine bekannte Autorität auf dem Gebiet der assyrischen und babylonischen Chroniken, kommt zu dem Schluss:

"Im Gegensatz zu den assyrischen Schreibern verheimlichen die Babylonier keine Niederlagen, noch versuchen sie, aus ihnen einen Sieg zu machen.
Die Chroniken enthalten einen einigermaßen verlässlichen und charakteristischen Bericht über die wichtigen Ereignisse des in ihnen behandelten Zeitabschnitts".


Und in dem Werk Assyrien and Babylonian Chronicles schreibt er:
"Innerhalb der Grenzen ihrer Interessen waren die Verfasser recht objektiv und unparteiisch".

Hierin sind die Chroniken den geschichtlichen Teilen der Bücher des Alten Testaments sehr ähnlich.
Wir können uns also darauf verlassen, dass die in diesen Chroniken gemachten Angaben über die Herrschaftszeit der neubabylonischen Könige, wie sie uns auch dank Berossos und dem Ptolemäischen Kanon erhalten geblieben sind, die tatsächlichen Regierungszeiten dieser Herrscher wiedergeben.
Die weitere Diskussion dieses Themas wird das immer wieder von neuem bestätigen.

(B)
In einer Königsliste erscheinen die Namen von Königen, gefolgt von einer Angabe über die Zahl ihrer Regierungsjahre, ähnlich dem Ptolemäischen Kanon.
Man hat zwar eine ganze Anzahl von Listen assyrischer und babylonischer Könige ausgegraben, aber nur eine für die Zeit des neubabylonischen Reiches:
die Königsliste von Uruk.
Leider ist sie schlecht erhalten und einige Teile fehlen.
Die erhaltenen Teile erstrecken sich über die Zeit von Kandalanu bis Darius (647-486 v.u.Z.) und auf der Rückseite von Darius III. bis Seleucus II. (335-226 v.u.Z.).
Anscheinend wurde sie kurz nach der Zeit Seleucus' II. aus älteren Quellen zusammengestellt.
Die Königsliste von Uruk wurde während der Ausgrabungsperiode in Uruk (dem heutigen Warka) 1959/60 zusammen mit etwa 1000 weiteren Keilschrifttexten (meist geschäftlichen Inhalts) aus verschiedenen Zeitepochen entdeckt.
Übersetzt und veröffentlicht wurde sie von van Dijk in UVB Nr. 18 (Berlin 1962) auf Seite 53-60.
In dem Teil, der die neubabylonische Zeit umfaßt, steht folgendes:

21 Jahre: Nabopolassar
43 (Jah)re: Nebukadnezar (II.)
2 (Jah)re: Amel-Marduk
1 (X) + 2 Jahre, 8 Monate: Neriglissar r
(...) 3 Monate: Labaschi-Marduk
(X) + 15 Jahre: Nabonid

Wie man erkennt, stimmen die Namen und die erhalten gebliebenen Zahlen mit denen des Berossos und denen aus dem Ptolemäischen Kanon überein:
Nabopolassar 21 Jahre,
Nebukadnezar 43 Jahre,
Evil-Merodach 2 Jahre.
Die einzige Abweichung bildet die Dauer der Herrschaft Labaschi-Marduks, die mit drei Monaten und nicht, wie bei Berossos, mit neun Monaten angegeben ist.
Ohne Zweifel liegt die niedrigere Zahl näher an der Wahrheit; das beweisen die Urkunden aus dem Geschäftsleben.
Doch wie dem auch sei, die Herrschaftszeit von Labaschi-Marduk ist in Neriglissars viertem Jahr mit enthalten, das zugleich das Antrittsjahr von Nabonid war, und die Gesamtdauer der Zeitspanne ändert sich dadurch nicht.
In der Königsliste von Uruk werden bei Neriglissar und Labaschi-Marduk sowohl Jahre wie auch Monate genannt, im Gegensatz zum Ptolemäischen Kanon.
Die beschädigten Zahlen für Neriglissar und Nabonid lassen sich jeweils als (1) + 2 Jahre, 8 Monate, und als (2) + 15 Jahre rekonstruieren.
Auch die Geschäftsurkunden weisen aus, dass Neriglissar 3 Jahre und 8 Monate regierte (von August 560 bis April 556 v.u.Z.).
Da er zu Beginn seines 4. Jahres starb, wäre seine Herrschaftsdauer gemäß dem babylonischen Antrittsjahr-System als 4 Jahre gerechnet worden.
Die Königsliste weicht hier von diesem Verfahren ab.
Die Angaben bei Berossos und im Ptolemäischen Kanon werden durch dieses alte Dokument also wieder einmal bestätigt.
Zugegebenermaßen wurde es über 300 Jahre nach dem Ende des neubabylonischen Reiches zusammengestellt.
Darum kann es sein, dass sich Abschreibfehler eingeschlichen haben.
Man muss daher fragen:
Gibt es denn keine historischen Aufzeichnungen aus der neubabylonischen Zeit selbst, die diese Zeitangaben bestätigen?
Doch, die gibt es, wie gleich gezeigt werden wird.

(C)
Königsinschriften der verschiedensten Art (an Gebäuden, in Annalen usw.) sind in Assyrien und Babylonien in großer Zahl gefunden worden.
Im Jahr 1912 veröffentlichte S. Langdon eine deutsche Übersetzung aller damals bekannten neubabylonischen Königsinschriften, seither aber sind viele weitere aus dieser Zeit ausgegraben worden.
Darum wird derzeit von P. R. Berger die Herausgabe einer Neuübersetzung sämtlicher neubabylonischer Königsinschriften vorbereitet.
Für die Chronologie sind besonders drei von großem Wert:
1. Nabon. No. 18 (Nbd Zyl. II, 7, gemäß Bergers Einteilung),
2. Nabon. No. 8 (auch als Hillah-Stele bekannt) und
3. Nabon. H l, B, (auch bekannt als Adda-Guppi-Stele).
Dabei handelt es sich durchweg um Originalurkunden aus der Herrschaftszeit Nabonids.

1. Nabon. No. 18
ist eine Zylinderinschrift aus einem nicht genannten Jahr Nabonids.
Um dem Wunsch des Mondgottes Sin nachzukommen, weihte Nabonid eine seiner Töchter dem Priesterdienst für diesen Gott am Tempel des Sin in Ur.
Veranlaßt wurde er dazu während einer Mondfinsternis, die in dem Text auf den 13. Elul, zur Zeit der Morgenwache, datiert wird.
Wann fand während der Regierungszeit Nabonids eine solche Finsternis statt?
Hildegard Lewy untersuchte diese Mondfinsternis im Jahr 1949 und fand heraus, daß es sich um die Finsternis vom 26. September 554 v.u.Z. (Julianischer Kalender) handelte.
Falls Nabonid 17 Jahre regierte und 555/554 v.u.Z. sein erstes Jahr war, wie es Berossos und der Ptolemäische Kanon angeben, dann fanden die Mondfinsternis und die Weihung der Tochter Nabonids im zweiten Regierungsjahr statt (554/553 v.u.Z.).
Das jedenfalls ergibt die Berechnung von H. Lewy. Zwanzig Jahre später wurde diese Datierung auf bemerkenswerte Weise bestätigt, als W. G. Lambert seine Übersetzung von vier Fragmenten einer Inschrift aus der Zeit Nabonids veröffentlichte.
Die Inschrift gibt deutlich an, daß die Weihung der Tochter Nabonids kurz vor seinem dritten Jahr stattfand, offensichtlich im zweiten, genau wie Lewy es herausgefunden hatte.
Mit der Mondfinsternis vom 13. Elul liegt das zweite Jahr Nabonids also eindeutig fest als das Jahr 554/553 v.u.Z. und sein erstes Jahr als 555/554 v.u.Z., womit die Angaben des Berossos und des Ptolemäischen Kanons über die Regierungszeit Nabonids nachhaltig bestätigt werden.

Wer meint, es ließe sich eine andere Mondfinsternis an einem 13. Elul ein paar Jahre eher finden, die zu der Beschreibung Nabonids paßt, vielleicht etwa 20 Jahre früher, um die Beobachtung mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft in Einklang zu bringen, der sollte die vorangegangene Behandlung der Chronik des Nabonid nicht außer acht lassen, in der die Herrschaft des Nabonid mit der des persischen Königs Kyros verknüpft wird, wie wir sahen.
Die Angaben der Chronik lassen die Zeitspanne, innerhalb derer das zweite Jahr Nabonids liegen könnte und in der die Mondfinsternis vom 13. Elul gefunden werden müsste, auf nur wenige Jahre zusammenschrumpfen.
Und innerhalb dieser wenigen Jahre bleibt uns für unsere Wahl nur ein einziges Jahr übrig: 554 v.u.Z.
In diesem Zusammenhang wären vielleicht einige Worte zum Thema Mondfinsternisse angebracht.
Im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel (engt. Ausgabe 1971) wird darauf hingewiesen - wobei die Encyclopaedia Britannica zitiert wird -, dass jede beliebige Stadt im Verlauf von 50 Jahren etwa 40 Mondfinsternisse erlebt (Hilfe, engl. Ausgabe 1971, S. 330, Abs. 5).
Wenn es auch stimmt, dass es ungefähr eine Finsternis auf acht Vollmonde gibt (rund 1,5 Mondfinsternisse pro Jahr), so kommen doch Finsternisse, die auf ein ganz bestimmtes Datum fallen, wie auf den 13. Elul, sehr viel seltener vor.
Selbst wenn eine Mondfinsternis nach einigen Jahren einmal auf denselben Kalendertag fällt, so wird sie nicht zur selben Zeit des Tages oder im gleichen Ausmaß auftreten.
Fällt sie auf die Stunden des Tageslichts, so ist sie natürlich nicht zu sehen.
Tritt sie abends oder um Mitternacht herum auf, so passt sie nicht zu der Beschreibung Nabonids, denn er sah sie am Morgen vor dem Sonnenaufgang.

Im Wachtturm vorn 15. Juni 1969 wird auf Seite 376-380 ein weiterer Faktor erwähnt, der angeblich die genaue Identifizierung von Finsternissen aus dem Altertum erschwert.
Dort heißt es, den Astronomen sei schon seit langem bekannt, dass die Gezeiten, die der Mond und die Sonne in den Ozeanen und auf der Erdkugel hervorrufen, eine allmähliche Verlangsamung der Erdumdrehung bewirken, womit die Tage immer etwas länger werden.
Das habe, so heißt es in dem Artikel, einen Einfluss auf die alten Aufzeichnungen.
Da die Astronomen das schon so lange wissen, haben sie versucht, das Ausmaß der Abweichung in den alten Berechnungen von denen der Neuzeit zu ermitteln.
Wenn sie heute diese alten Finsternisse untersuchen, so berücksichtigen sie diese Abweichungen bereits.
In dem Wachtturm-Artikel ging es um Sonnenfinsternisse, und da ich wissen wollte, inwieweit die Aufzeichnungen aus dem Altertum über Mondfinsternisse von dieser Verlängerung des Sonnentages betroffen sind, wurde bei Professor Robert R. Newton angefragt, der führenden Autorität auf diesem Gebiet.
Er erforscht die säkulare Beschleunigung des Mondes und der Erde seit vielen Jahren und hat eine Reihe von Büchern dazu verfasst.
Sein Buch The Moon's Acceleration and Its Physical Origins ist derzeit das beste Werk zu diesem Thema.
Inwieweit wirkt sich die Verlängerung des Sonnentages auf die Aufzeichnungen über Mondfinsternisse aus dem Altertum aus und können wir uns noch auf die älteren Berechnungen der Sonnen- und Mondfinsternisse verlassen, wie sie in den astronomischen Tafeln von Oppolzer 1887 und Ginzel 1899 stehen?
In seiner Antwort vom 11. Mai 1981 schrieb Newton:

"Ich habe Ginzels Kanon wenig benutzt und kann über darin enthaltene Fehler nichts Spezielles sagen.
Ich denke aber, dass die Fehler darin etwa die gleichen sind wie in Oppolzers Canon der Finsternisse, mit dem ich mich ausführlich beschäftigt habe.
Die früheste Mondfinsternis in diesem Kanon beispielsweise ist die vom 21. April -1206 und ereignete sich nach seinen Berechnungen um 20H 17M Greenwichzeit, mit einem Ausmaß von 2,6 Einheiten.
Nach meinen Berechnungen ereignete sie sich an jenem Tag um 20H 32M mit einem Ausmaß von 2,4 Einheiten.
Es steht also einwandfrei fest, dass man sich für die Identifizierung von Finsternissen des Altertums nach Oppolzers Canon richten kann; die große Abweichung bei ihm liegt wahrscheinlich bei etwa einer halben Stunde."

Das Argument, die Finsternisse des Altertums seien wegen der Verlängerung des Sonnentages auf Grund der Gezeiteneinflüsse schwierig zu identifizieren, ist also völlig nebensächlich.
Die Auswirkungen sind so unbedeutend, dass sie den Astronomen keinerlei Probleme bereiten, und man kann sich guten Gewissens weiter auf Oppolzers Canon stützen, um diese Finsternisse zu datieren.

2. Nabon. No. 8
oder die Hillah-Stele wurde Ende des letzten Jahrhunderts nahe Hillah entdeckt, südöstlich der Ruinen von Babylon.
Eine Transkription des Textes wurde erstmals von Messerschmidt im Jahr 1896 veröffentlicht;
1912 dann brachte Langdon eine Übersetzung heraus.
Allein der Inhalt dieser einen Stelle macht es uns möglich, die Länge der
gesamten neubabylonischen Epoche von Nabopolassar bis Nabonid zu bestimmen.
Auch diese Inschrift enthält astronomische Angaben, mit deren Hilfe wir die Regierungszeit Nabonids datieren können.
In den Spalten VI-VIII sind die Geschehnisse im Antrittsjahr Nabonids und in seinem ersten vollen Regierungsjahr verzeichnet.
Unter anderem wird die Konstellation der Planeten und Sterne angegeben, die Nabonid an einem nicht näher bezeichneten Abend in dieser Zeit beobachtete.
Es heißt, Venus, Saturn und Jupiter seien nach Sonnenuntergang sichtbar gewesen, während Mars und Merkur nicht zu sehen waren.
Folgende Sterne konnten beobachtet werden:
Alpha Bootis, Epsilon Virginis und Alpha Lyrae.
Wenn Nabonid, wie bereits bewiesen, im Jahr 556 v.u.Z. den Thron bestieg und sein erstes volles Jahr von Nisan 555 bis Nisan 554 v.u.Z. lief, dann sollte diese Konstellation während dieser Zeit zu finden sein. Hildegard Lewy führte die Berechnungen dafür durch und zog in dem bereits erwähnten Artikel den Schluss:
"In dem genannten Zeitraum trat eine solche Konstellation nur drei Tage lang auf, und zwar zwischen dem 2. und dem 6. Simanu in Nabonids erstem vollen Jahr (31. Mai bis 4. Juni 555 v.u.Z.), und in dieser Zeit waren auch die genannten Fixsterne wirklich am Abendhimmel sichtbar".
Damit wird Nabonids Regierungszeit wieder einmal mittels astronomischer Datierung fixiert und seine 17jährige Regierungszeit erneut bestätigt.
Nabonid sagt in mehreren seiner Königsinschriften (Stelenfrgm. 111,1, und XI, Nabon. H l, B, und Zyl. III, 2), die Götter Marduk und Sin hätten ihm in seinem Antrittsjahr in einem Traum befohlen, den Tempel Echulchul in Harran wieder aufzubauen.
Im Zusammenhang damit liefert der hier behandelte Text (Nabon. No. 8) eine sehr interessante Information:
"Was den Tempel Echulchul in Harran betrifft, der 54 Jahre in Trümmern lag - diese Heiligtümer wurden von den Manda-Horden verwüstet -, so war die Zeit herangerückt, die von den Göttern bestimmt war, der Zeitpunkt, sie zu besänftigen nach 54 Jahren, daß Sin zu seiner Stätte zurückkehren sollte".
Der Zeitpunkt der Zerstörung des Tempels Echulchul in Harran durch die "Manda-Horden" ist uns aus zwei verschiedenen zuverlässigen Quellen bekannt:
aus der babylonischen Chronik B. M. 21901
und der Inschrift Nabon. H l, B, aus Harran.
In der Chronik wird gesagt, daß im 16. Jahr Nabopolassars, im Monat Marcheswan, "die Umman-manda (die Meder), (die) dem König von Akkad (zu Hilfe) gekommen waren, ihre Armeen vereinigten und gegen Harran vorgingen...
Der König von Akkad kam nach Harran und ... nahm die Stadt ein.
Die riesige Beute aus der Stadt und dem Tempel nahm er mit sich".
Dasselbe sagt die Stele Nabon. H l, B:
"Doch im 16. Jahr Nabopolassars, König in Babylon, erzürnte Sin, der König der Götter, über seine Stadt und seinen Tempel und zog sich in den Himmel zurück. Die Stadt und die Menschen in ihr wurden verwüstet".

Daraus wird ersichtlich, daß Nabonid die 54 Jahre vom 16. Jahr Nabopolassars bis zum Beginn seiner eigenen Herrschaft zählte, als die Götter ihm auftrugen, den zerstörten Tempel wieder aufzubauen.
Dies stimmt hervorragend mit den Zahlen überein, die Berossos und der Ptolemäische Kanon über die neubabylonischen Herrschaftszeiten nennen.
Da Nabopolassar 21 Jahre regierte, verblieben von seinem 16. Jahr bis zum Ende seiner Herrschaft noch fünf Jahre.
Danach regierte Nebukadnezar 43 Jahre, Ewil-Merodach zwei und Neri-glissar vier Jahre, bevor Nabonid die Herrschaft antrat (die wenigen Monate der Herrschaft Labaschi-Marduks kann man vernachlässigen).
Zählt man diese Regierungsjahre zusammen (5 + 43 + 2+ 4), so erhält man 54 Jahre, genau wie Nabonid es auf seiner Stele sagt.
Wenn, wie bereits bewiesen, Nabonids erstes Jahr 555/554 v.u.Z. war, dann muss Nabopolassars 16. Jahr 610/609 und sein erstes Jahr 625/624 v.u.Z. gewesen sein. Nebukadnezars erstes Jahr war dann 604/603 v.u.Z. und sein 18. Jahr, in dem er Jerusalem zerstörte, war 587/586 v.u.Z.

Alle diese Daten stimmen vollständig mit denen überein, die man aus der Königsliste des Ptolemäischen Kanons und aus den Angaben Berossos' errechnet.
Folglich kann man mit Hilfe nur dieser Stele allein bereits die Dauer der ganzen neubabylonischen Epoche ermitteln.
Sie legt die Herrschaft Nabonids durch astronomische Angaben fest und nennt die Gesamtherrschaftszeiten aller Könige des neubabylonischen Reiches vor Nabonid.
Die Beweiskraft dieser Texte, die aus der Zeit des neubabylonischen Reiches selbst stammen, kann gar nicht genug betont werden.

3. Um zu belegen, wie bruchstückhaft die historischen Quellen aus Babylon sind, zitiert das Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel aus einer Inschrift der Mutter Nabonids auf einer Stele, die 1906 von H. Pognon bei Eski Harran entdeckt wurde.
Diese Stele, von C. J. Gadd als Nabon. H l, A bezeichnet, wurde 1947 von Professor B. Landsberger beschrieben und befindet sich heute im Archäologischen Museum von Ankara.
Die Inschrift enthält unter anderem die biographischen Daten der Mutter Nabonids von der Zeit Assurbanipals bis zum 9. Jahr Nabonids (ihrem Todesjahr) und nennt die Dauer der Herrschaft jedes neubabylonischen Königs (natürlich außer der Nabonids).
Leider ist dieser Teil des Texts beschädigt; die einzigen Zahlen, die man lesen kann, sind die 43 Jahre der Herrschaft Nebukadnezars und die vier Jahre Neriglissars.

Der oder die Autoren dieses Artikels in Hilfe zum Verständnis der Bibel wussten offensichtlich nichts davon, dass im August und September 1956 Dr. D. S. Rice bei Harran drei weitere Stelen ausgegraben hatte, von denen eine haargenau dieselbe Inschrift wie die 1906 entdeckte trug!

Im Jahr 1958 veröffentlichte C. J. Gadd eine Übersetzung dieser Inschrift.
Diejenigen Textstellen, die die chronologischen Angaben enthielten, waren zum Glück nicht beschädigt.
Der Teil, auf den Hilfe zum Verständnis der Bibel sich bezieht, lautet gemäß der neuen Inschrift, Nabon. H l, B folgendermaßen:

Vom 20. Jahr Assurbanipals, des Königs von Assyrien, in dem ich geboren wurde, bis zum 42. Jahr Assurbanipals, dem 3. Jahr Assur-etillu-ilis, seines Sohnes, dem 21. Jahr Nabopolassars, dem 43. Jahr Nebukadnezars, dem 2. Jahr Awel-Marduks, dem 4. Jahr Neriglissars, in 95 Jahren des Gottes Sin, des Königs der Götter des Himmels und der Erde ...".
Weiter unten wird das lange Leben der Königin Adda-Guppi insgesamt zusammengefasst:
Von der Zeit Assurbanipals, des Königs von Assyrien, bis zum 9. Jahr Nabonids, des Königs von Babylon, meines Sohnes, der Frucht meines Schoßes, 104 Jahre des Glücks, mit der Ehrerbietung, die Sin, der König der Götter, in mich gelegt hat, ließ er mich blühen, mein eigentliches Selbst.
Die Königin starb im 9. Jahr Nabonids, und in der letzten Spalte der Inschrift wird die Trauer über die verstorbene Mutter beschrieben.
Interessanterweise steht in der Chronik des Nabonid (B. M. 35382) dasselbe:
"Neuntes Jahr:... Im Monat Nisanu, am 5. Tag, starb die Mutter des Königs in Dur-karashu, das an den Ufern des Euphrat oberhalb von Sippar liegt".
In dieser Königsinschrift werden die Herrschaftszeiten aller neubabylonischen Könige angegeben, von Nabopolassar bis zum 9. Jahr Nabonids, und diese Zeitspannen stimmen mit dem Ptolemäischen Kanon genau überein.
Diese Tasache ist sehr bedeutsam, denn die Bestätigung stammt von einer Zeugin aus der Zelt all dieser neubabylonischen Könige, die mit ihnen allen eng vertraut war!

Zehntausende von Urkunden aus Handel und Verwaltung sind uns erhalten geblieben aus der neubabylonischen Zeit, alle datiert mit Tag, Monat und Regierungsjahr des amtierenden Königs.
So liegen uns aus jedem Jahr dieser Epoche Hunderte von Tafeln vor.
Mit ihrer Hilfe lässt sich deshalb die Dauer der Regierungszeit eines jeden Königs, bisweilen auf den Tag genau, ermitteln.
In hervorragender Weise lässt sich das anhand der Tausende von Tafeln aus dem Archiv des Bankhauses "Egibi und Söhne" nachweisen.
Belege für die 20 Jahre, die nach der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft nötig sind, da von ihr die Zerstörung Jerusalems für 607 v.u.Z. angegeben wird, fehlen gänzlich.
Bei diesen Tafeln aus Handel und Verwaltung handelt es sich um Originalurkunden, die aus der neubabylonischen Zeit selbst stammen, wodurch diese Beweislinie so außerordentlich an Kraft gewinnt.
Diese Quellen verweisen eindeutig auf 587/586 v.u.Z. als Nebukadnezars 18. Jahr, in dem er Jerusalem verwüstete.

Jerusalem fiel im 18/19 Regierungsjahr Nebukadnezars (Jeremia 52:12; 2. Könige 25:1-4; 2. Chronika 26:11,19)

Wann begann Nebukadnezar zu regieren?

539 v.u.Z wurde Nabonid als letzter Babylonischer Herrscher besiegt.
Nabonit Regierte 17 Jahre (Einsichten Band 2 Seite 406 Nabonid)
Nabonit begann somit 556 v.u.Z zu Regieren
Vor ihm regierte nur 9 Monate im Jahr 556 v.u.Z Labashi Marduk (WT 65 1.3.157 und Babylon die Große ist gefallen Seite 178/179)
Vier Jahre Regierte Neriglissar von 560 bis 556 v.u.Z (WT 65 1.3.157 und Babylon die Große ist gefallen Seite 178/179)
Ewil-Merodak regierte 2 Jahre von 562 bis 560 v.u.Z (WT 65 1.3.157 und Babylon die Große ist gefallen Seite 178/179)
Nebukadnezar regierte 43 Jahre (Einsichten Band 2 Seite 441 Nebukadnezar)
Von 605 v.u.Z bis 562 v.u.Z
Wenn Nebukadnezar demnach 605 v.u.Z zu Regieren begann war das 18/19te Jahr das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607. 607 v.u.Z war Nebukadnezar noch nicht an der Macht.

Übersicht:
1. Nebukadnezar 43 Jahre 605 - 562 v.u.Z.
2. Ewil-Merodach 2 Jahre 562 - 560 v.u.Z.
3. Neriglissar 4 Jahre 560 - 556 v.u.Z.
4. Labashi Marduk ca. 3-9 Monate 556 v.uZ
5. Nabonid 17 Jahre 556 - 539 v.u.Z.

Darüber hinaus:
Es gibt keinen Beweis für das Datum 607 v. u. Z.

In dem Wachturm vom 1. Mai 1969, Seite 280 heißt es noch:
„Über die letzten dreiunddreißig Jahre der Regierung Nebukadnezars zum Beispiel sind bis heute noch keine geschichtlichen Aufzeichnungen zutage gefördert worden..."
1981 sprach man bereits in dem Buch Dein Königreich komme S. 186 im Anhang von tausenden von Dokumenten.
Heute hat man 10.000de von Dokumenten.

Heute kann man nahezu Taggenau die Regentschaftsjahre der kurzen 70 jährigen Babylonischen Weltherrschaft nachvollziehen.

Gäbe es einen Beweis für 607 wäre dieser mit Kapelle und Feuerwerk in unserer Literatur veröffentlicht.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der achte Tag.

Geschrieben von anonym am 09. Dezember 2005 00:46:16:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
In einem vertraulichen Ton begann dann Großpapa, von der Zeit zu berichten, als er um ein Mädchen warb:
„Ich war noch ziemlich jung, als ich mich in ein Mädchen verliebte.
Als ich mit ihr ging, gingen wir oft zusammen in einen Park.
Wir konnten in irgendeinen Park gehen, ohne irgendwelche Befürchtungen zu hegen, selbst in Parks in den Randzonen einer Stadt.
Ich hörte nie etwas davon, dass dort jemand belästigt worden wäre.
Dort war kein Polizist zu sehen. Man brauchte sie dort nicht. Verbrechen und Unmoral, wie wir sie heute haben, waren fast unbekannt, ja sehr, sehr selten.
Ich erinnere mich noch daran, dass mir einer meiner Freunde erzählte, ein Mädchen sei vergewaltigt worden, und wir waren entsetzt, ja schockiert.
Was für ein Unmensch wird das wohl sein, der so etwas tut?' fragten wir uns.
Damals herrschte eine gerechte Entrüstung unter den Menschen.
Heute gibt es viele, die jeden Tag von solchen Dingen lesen, ohne davon berührt zu sein.
Diese zunehmende Gesetzlosigkeit ist ein weiterer gewaltiger Wechsel, von dem die Bibel spricht und der seit dem Ersten Weltkrieg über die Erde gekommen ist. [Matth. 24:12]
Für viele wirken Verbrechen nicht mehr schockierend.
Verbrecher werden heute von den Gerichten und auch von den Menschen im Allgemeinen mit Samthandschuhen angefasst und in Schutz genommen.
In meiner Jugendzeit hätte es so etwas nicht gegeben."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Einsichten Band 1 S. 483-484 Chronologie ***
Ein Laie, der sich mit Geschichte befaßt, mag fälschlicherweise denken, die Keilschrifttafeln (wie sie auch Berossos verwendet haben mag) seien stets um die Zeit der darauf verzeichneten Ereignisse oder kurz danach geschrieben worden. Doch abgesehen von den vielen keilschriftlichen Geschäftsurkunden, die wirklich zeitgenössisch waren, stammen die babylonischen Geschichtstexte und sogar zahlreiche astronomische Texte erwiesenermaßen oft aus einer viel späteren Epoche. Gemäß dem Assyriologen D. J. Wiseman ist der Teil der sogenannten Babylonischen Chronik, der den Zeitraum von der Regierung Nabu-nasirs bis zur Herrschaft Schamasch-schum-u-kins umfaßt (den profane Geschichtsschreiber von 747 bis 648 v. u. Z. angeben), „eine Abschrift, die im zweiundzwanzigsten Jahr des Darius [die Fußnote lautet: I.e. 500/499 v. Chr., falls Darius I.] von einem älteren, beschädigten Text gemacht wurde" (Chronicles of Chaldaean Kings, London 1956, S. 1). Demnach wurde diese Urkunde nicht nur erst 150 bis 250 Jahre nach den verzeichneten Ereignissen geschrieben, sondern sie wurde auch noch von einer beschädigten früheren Urkunde abgeschrieben, vielleicht einem Original, vielleicht auch nicht. Über die Texte der Neubabylonischen Chronik, die sich auf die Zeit von Nabupolassar bis Nabonid beziehen, sagt derselbe Autor folgendes: „Die Texte der Neubabylonischen Chronik sind in einer kleinen Schrift geschrieben, die keine genaue Datierung zuläßt, die aber anzudeuten scheint, daß die Texte irgendwann zwischen der Zeit, in der sich die Ereignisse abspielten, und dem Ende der Achämenidenherrschaft geschrieben wurden" (S. 4). Möglicherweise wurden sie erst geschrieben, als das Persische Reich unterging, was sich im Jahre 331 v. u. Z. ereignete, also rund 200 Jahre nach dem Sturz Babylons. Wie wir bereits gesehen haben, kann es leicht passieren, daß Daten, einschließlich Zahlen, innerhalb von nur ein paar Jahrhunderten abgeändert oder sogar von heidnischen Schreibern gefälscht werden. Angesichts all dessen ist es sicherlich nicht weise, darauf zu bestehen, die überlieferten Zahlen für die Regierungszeiten der neubabylonischen Könige seien absolut zuverlässig.
Da keine zeitgenössischen geschichtlichen Aufzeichnungen vorliegen und Zeitangaben leicht geändert werden konnten, ist es durchaus möglich, daß der eine oder andere neubabylonische Herrscher länger regierte, als die überlieferten Zahlen zeigen. Die Tatsache, daß keine Tafeln entdeckt worden sind, die über die späteren Regierungsjahre Aufschluß geben würden, kann man nicht unbedingt als stichhaltiges Gegenargument anführen. Es gibt Fälle, in denen Könige viel später regierten und man keine Tafeln gefunden hat, die dies bestätigen würden. Zum Beispiel gibt es weder für Artaxerxes III. (Ochos) (von dem Historiker sagen, er habe 21 Jahre lang geherrscht [358 bis 338 v. u. Z.]) noch für Arses (von dem man annimmt, daß er 2 Jahre regiert hat [337 bis 336 v. u. Z.]) bekannte zeitgenössische keilschriftliche Beweise, aus denen hervorgehen würde, wie lange sie geherrscht haben.
In Wirklichkeit wissen Historiker nicht, wo sie bestimmte babylonische Könige, von denen tatsächlich Berichte existieren, einordnen sollen. Professor A. W. Ahl (Outline of Persian History, 1922, S. 84) stellt folgendes fest: „Auf den Vertragstafeln, die man in Borsippa entdeckt hat, erscheinen die Namen babylonischer Könige, die sonst nirgendwo auftauchen. Höchstwahrscheinlich sind sie zwischen den letzten Tagen Darius' I. und den ersten Tagen Xerxes' I. einzuordnen, wie Ungnad vermutet." Doch dies bleibt immer noch eine Vermutung.


Einsichten Band-1 S. 484-485 Chronologie ***
Astronomische Berechnungen. Martin Noth stellt in seinem Buch Die Welt des Alten Testaments folgende Behauptung auf: „Die Umsetzung der . . . relativen Chronologie [die lediglich die Reihenfolge von Ereignissen aufzählt] . . . in eine absolute Chronologie, d. h. in ein mit unserer Jahreszählung fest verbundenes Zahlensystem, ist möglich durch das Mittel astronomischer Feststellungen" (Berlin 1962, S. 245). Selbstverständlich sollten die vom Schöpfer ins Dasein gebrachten Himmelskörper den Menschen als Zeitmesser dienen, doch die Übereinstimmung astronomischer Angaben mit Ereignissen in der Menschheitsgeschichte ist menschlicher Auslegung und anderen Faktoren unterworfen, die Fehler verursachen können.
Viele der sogenannten Synchronisierungen astronomischer Angaben mit Ereignissen oder Daten der Geschichte des Altertums gründen sich auf Sonnen- oder Mondfinsternisse. Allerdings „treten für irgendeine Stadt durchschnittlich etwa 40 Mondfinsternisse und 20 partielle Sonnenfinsternisse in 50 Jahren ein, [doch] nur eine einzige totale Sonnenfinsternis in 400 Jahren" (Encyclopædia Britannica, 1971, Bd. 7, S. 907). Also nur, wenn es ausdrücklich erwähnt ist, daß eine in einem bestimmten Gebiet sichtbare totale Sonnenfinsternis eingetreten ist, bestünde wenig Grund, diese Methode bei der Festlegung eines bestimmten Geschichtsdatums anzuzweifeln. Doch in vielen Fällen liefert das Material aus alten Keilschrifttexten (oder anderen Quellen) über Finsternisse keine solchen speziellen Angaben.
Ein Beispiel ist die Sonnenfinsternis, auf die sich Historiker stützen, um die assyrische Chronologie mit der biblischen Chronologie in Übereinstimmung zu bringen. Gemäß den assyrischen Eponymenlisten soll sie im dritten Monat (vom Frühjahr an gerechnet) während des Eponymats von Bur-Sagale stattgefunden haben. Laut Berechnungen heutiger Chronologen soll es sich um die Finsternis gehandelt haben, die sich am 15. Juni 763 v. u. Z. ereignet hat. Wenn sie von diesem Datum aus 90 Jahre (oder 90 Namen auf den Eponymenlisten) zurückrechnen, kommen sie auf das Jahr 853 v. u. Z. als den Zeitpunkt für die Schlacht von Karkar im sechsten Jahr Salmanassars III. Sie behaupten, Salmanassar führe König Ahab von Israel als Verbündeten der Feinde Assyriens in jener Schlacht auf und zwölf Jahre später (im 18. Jahr Salmanassars) erwähne der assyrische König, daß ihm König Jehu von Israel tributpflichtig sei. Dann folgern sie, das Jahr 853 v. u. Z. kennzeichne das letzte Jahr Ahabs und 841 v. u. Z. sei der Beginn der Regierungszeit Jehus. Sind diese Berechnungen stichhaltig?
Erstens nimmt man an, daß es sich bei der Sonnenfinsternis um eine totale Sonnenfinsternis handelte, obgleich dies aus der Eponymenliste nicht hervorgeht. Und zweitens haben nicht alle Gelehrte diese Bezugnahme auf die Finsternis von 763 v. u. Z. angewandt, obwohl die meisten Historiker dies heute tun; einige ziehen das Jahr 809 v. u. Z. vor, in dem sich eine Finsternis ereignete, die zumindest teilweise in Assyrien sichtbar war (wie es auch 857 und 817 v. u. Z. usw. der Fall war) (Th. Oppolzer, Canon der Finsternisse, Tafel 17, 19, 21). Zwar weigern sich heutige Geschichtsforscher, von dem Jahr 763 v. u. Z. für die Sonnenfinsternis abzugehen, weil dadurch angeblich die assyrische Geschichte verworren würde, doch wir haben bereits gesehen, daß die Assyrer selbst beträchtliche Verwirrung in ihrer eigenen Geschichte gestiftet haben.
Darüber hinaus ist es sehr unwahrscheinlich, daß König Ahab an der Schlacht von Karkar teilnahm. Selbst wenn die Regierungszeiten Ahasjas und Jorams (die zwischen den Regierungszeiten Ahabs und Jehus lagen) auf nur 12 Jahre herabgesetzt werden könnten (vgl. 1Kö 22:40, 51; 2Kö 1:2, 17; 3:1), sprechen die Beweise dagegen, daß Ahab an der Schlacht von Karkar teilnahm. Daß Salmanassar Jehu erwähnt, heißt nicht notwendigerweise, daß er sich auf dessen erstes Regierungsjahr bezieht. Die Anschuldigung, daß die Assyrer gern die Jahresangaben für ihre Feldzüge fälschten und sogar vorgaben, daß Personen, die schon lange tot waren, Tribut an ihre Könige entrichteten, mag den vermeintlichen Wert der Synchronisierung sogar noch mehr herabsetzen. Aus der zu diesem Artikel gehörenden graphischen Darstellung „Herausragende Daten während der Zeit der Könige von Juda und von Israel" geht hervor, daß Ahab um das Jahr 920 v. u. Z.
starb und daß Jehus Herrschaft als König um das Jahr 904 v. u. Z. begann.

Einsichten Band 1 S. 485-487 Chronologie ***
Mondfinsternisse. Mondfinsternisse sind verwendet worden, um die für bestimmte Jahre der neubabylonischen Könige gewöhnlich angegebenen Daten zu bestätigen, die man aufgrund des Kanons des Ptolemäus und keilschriftlicher Aufzeichnungen ermittelt hat. Aber selbst wenn Ptolemäus die Zeitpunkte gewisser früherer Finsternisse genau berechnet oder aufgezeichnet hat (ein neuzeitlicher Astronom hat herausgefunden, daß drei Fünftel der Angaben des Ptolemäus korrekt sind), beweist das nicht, daß seine Übermittlung geschichtlicher Angaben richtig ist, d. h., die Beziehungen, die er zwischen Finsternissen und der Regierungszeit gewisser Könige herstellt, mögen nicht immer auf Tatsachen beruhen.
Die Bestimmung des Todesdatums von Herodes dem Großen zeigt, welche Probleme beim Festlegen von Daten mit Hilfe von Mondfinsternissen auftauchen können. Josephus' Aufzeichnungen (Jüdische Altertümer, 17. Buch, Kap. 6, Abs. 4; Kap. 8, Abs. 1 bis Kap. 9, Abs. 3) besagen, daß Herodes kurz nach einer Mondfinsternis und nicht lange vor Beginn der Passahzeit starb. Viele Gelehrte setzen das Jahr 4 v. u. Z. als das Todesjahr des Herodes fest und führen als Beweis die Mondfinsternis vom 11. März (13. März gemäß dem Julianischen Kalender) jenes Jahres an. Aufgrund dieser Berechnung datieren viele heutige Chronologen die Geburt Jesu schon auf das Jahr 5 v. u. Z.
Doch die Finsternis im Jahre 4 v. u. Z. war nur eine 36%ige Finsternis und hätte, da sie sich frühmorgens ereignete, die Aufmerksamkeit sehr weniger Menschen erregt. Zwei weitere Finsternisse, die 1 v. u. Z. stattfanden, könnten in Frage kommen, da sie sich beide kurz vor dem Passahfest ereigneten. Die partielle Mondfinsternis vom 27. Dezember (29. Dezember gemäß dem Julianischen Kalender) jenes Jahres war vielleicht in Jerusalem sichtbar, aber wahrscheinlich handelte es sich nicht um ein aufsehenerregendes Ereignis. Gemäß den Berechnungen, die sich auf Oppolzers Canon der Finsternisse (S. 343) stützen, trat der Mond aus dem Schatten der Erde, als es in Jerusalem dämmerte, und sobald es dunkel war, konnte man den Mond wieder ganz sehen. Außerdem ist diese Mondfinsternis nicht in der umfassenden Liste von Manfred Kudlek und Erich Mickler aufgeführt. Inwieweit diese Finsternis also in Jerusalem sichtbar war oder ob man sie überhaupt beobachten konnte, ist zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte ungewiß. Eindrucksvoller als die beiden obenerwähnten Finsternisse war die Mondfinsternis, die spätnachts in den ersten Stunden des 8. Januar des Jahres 1 v. u. Z. (10. Januar gemäß dem Julianischen Kalender) eintrat. Dabei handelte es sich um eine totale Finsternis, bei der der Mond 1 Stunde und 41 Minuten nicht zu sehen war. Selbst bei bedecktem Himmel hätte sie jeder, der wach war, bemerken müssen. Demnach ereignete sich während der hier besprochenen Jahre mehr als eine Finsternis kurz vor einem Passahfest. Vom Standpunkt der heute verfügbaren Informationen aus betrachtet, scheint es, daß die Finsternis vom 8. Januar des Jahres 1 v. u. Z. die auffallendste war (M. Kudlek und E. H. Mickler, Solar and Lunar Eclipses of the Ancient Near East from 3000 B.C. to 0 With Maps, Neukirchen-Vluyn, 1971, Bd. I, S. 156).
Allerdings stützen sich nicht alle Texte, die Historiker verwenden, um Ereignisse und Zeitabschnitte der Geschichte des Altertums zu datieren, auf Finsternisse. Man hat astronomische Kalender gefunden, die die Stellung des Mondes (in Beziehung zu bestimmten Sternen und Sternbildern) bei seinem Aufgang und bei seinem Untergang an einem bestimmten Tag in Babylon (zum Beispiel: „Der Mond stand eine Elle vor dem Hinterfuß des Löwen") und auch die Stellung gewisser Planeten zu denselben Zeiten angeben. Neuzeitliche Chronologen weisen darauf hin, daß sich eine solche Kombination astronomischer Stellungen in Tausenden von Jahren nicht wiederhole. Diese astronomischen Kalender enthalten auch Hinweise auf die Regierung gewisser Könige und scheinen mit den Zahlen, die im Kanon des
Ptolemäus angegeben sind, übereinzustimmen. So unbestreitbar solche Beweise manchen auch erscheinen, gibt es dennoch Faktoren, die ihre Stichhaltigkeit sehr beeinträchtigen.
Erstens können die in Babylon gemachten Beobachtungen Fehler enthalten haben. Die Astronomen Babylons waren sehr an Himmelserscheinungen interessiert, die sich in der Nähe des Horizonts, beim Aufgang oder beim Untergang des Mondes oder der Sonne, ereigneten. Der Horizont, den man von Babylon aus sieht, ist jedoch oft durch Sandstürme verdunkelt. In einem Kommentar darüber erklärt Professor O. Neugebauer, daß Ptolemäus selbst über den „Mangel an zuverlässigen Beobachtungen der Planeten [vom alten Babylon aus] geklagt habe. Er [Ptolemäus] erwähnt, daß die früheren Beobachtungen recht unzulänglich seien, da sie sich mit dem Erscheinen und dem Verschwinden und mit feststehenden Punkten befaßt hätten, was schon an sich schwer zu beobachten sei" (The Exact Sciences in Antiquity, 1957, S. 98).
Zweitens wurden die meisten der entdeckten astronomischen Kalender nicht etwa zur Zeit des Neubabylonischen Reiches oder des Persischen Reiches geschrieben, sondern in der Seleukidenzeit (312—65 v. u. Z.), obgleich sie Angaben enthalten, die sich auf jene früheren Zeitabschnitte beziehen. Historiker nehmen an, daß es sich um Abschriften älterer Urkunden handelt. Tatsächlich besteht ein bedenklicher Mangel an zeitgenössischen astronomischen Texten, mit deren Hilfe man die vollständige Chronologie der neubabylonischen und der persischen Zeit (Ende des 7. Jahrhunderts bis Ende des 4. Jahrhunderts) festsetzen könnte.
Selbst wenn, wie im Fall des Ptolemäus, die astronomischen Angaben in den zur Verfügung stehenden Texten (wie sie jetzt ausgelegt und verstanden werden) im großen und ganzen genau sind, beweist dies nicht, daß die dazugehörenden historischen Angaben genau sind. So wie Ptolemäus die (von ihm angenommenen) Regierungszeiten gewisser Könige des Altertums einfach als Rahmen gebrauchte, in den er seine astronomischen Angaben einfügte, mögen auch die Verfasser (oder Abschreiber) der astronomischen Texte der Seleukidenzeit in ihre astronomischen Texte einfach die allgemein anerkannte oder volkstümliche Chronologie ihrer Zeit eingefügt haben. Diese allgemein anerkannte oder volkstümliche Chronologie kann an den zuvor in diesem Artikel besprochenen kritischen Punkten ohne weiteres Fehler enthalten haben. Zum Beispiel mag ein Astronom (oder Schreiber) des Altertums erklärt haben, ein gewisses Himmelsphänomen habe sich in dem Jahr ereignet, das gemäß unserem Kalender dem Jahr 465 v. u. Z. entspräche, und diese Erklärung mag sich als richtig erweisen, wenn sie durch genaue Berechnungen bestätigt wird. Aber er mag ebenfalls erklärt haben, das Jahr, in dem sich das betreffende Himmelsphänomen ereignet habe (465 v. u. Z.), sei das 21. Jahr des Königs Xerxes gewesen, und dabei völlig unrecht haben. Einfach ausgedrückt, die Genauigkeit in der Astronomie beweist nicht die Genauigkeit in der Geschichte.

WT 1978 15. 3. S. 10 Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung ***
Claudius Ptolemäus — ein Schwindler
• Wie zuverlässig ist die bis heute anerkannte Chronologie des alten babylonischen Weltreichs? Viele Jahre haben sich Chronologen hauptsächlich auf die Königsliste des Claudius Ptolemäus gestützt, eines griechischen Naturforschers, der im zweiten Jahrhundert lebte und für viele als der größte Astronom des Altertums galt.
Robert R. Newton, ein Physiker der Johns-Hopkins-Universität, unterbreitet jedoch in seinem neuen Buch „The Crime of Claudius Ptolemy" (Das Verbrechen des Claudius Ptolemäus) Beweise dafür, daß Ptolemäus viele seiner astronomischen Beobachtungen „bewußt fälschte", damit sie mit seinen vorgefaßten Theorien übereinstimmten und „er behaupten konnte, die Beobachtungen seien ein Beweis für die Stichhaltigkeit seiner Theorien".
Die Zeitschrift „Scientific American" bemerkt zu Newtons Buch: „Die Fälschung des Ptolemäus mag so weit gehen, daß er auch die Länge der Herrschaft babylonischer Könige frei erfunden hat. Da die heutige Rekonstruktion der babylonischen Chronologie größtenteils auf einer Königsliste beruht, nach der Ptolemäus die Daten seiner angeblichen babylonischen Beobachtungen festlegte, muß man, wie Newton ausführt, ,die gesamte relevante Chronologie heute neu überprüfen und die [Königs-]Liste des Ptolemäus als Stütze vollständig fallenlassen' " (Oktober 1977, S. 80).
Diese Entdeckungen zeigen, weshalb man sich auf Geschichtsberichte und chronologische Berechnungen, die im Widerspruch zur Bibel stehen, nicht verlassen kann. Im Gegensatz zu weltlichen Historikern konnten sich die Schreiber der Bibel durch eine Falschdarstellung von Tatsachen keine Vorteile verschaffen. Außerdem wurden ihre Aufzeichnungen in die „ganze Schrift" aufgenommen, die „von Gott inspiriert" ist (2. Tim. 3:16).

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Interview mit Abraham Sachs bei Nachforschungen, in Verbindung mit Vorarbeiten für das Bibellexikon der Wachtturm-Gesellschaft Aid to Bible Understanding (deutsche Ausgabe: Hilfe zum Verständnis der Bibel).
Zu diesen Nachforschungen gehörte auch ein Interview mit Abraham J. Sachs, das dieser ihnen gewährte, während er noch Professor für die Geschichte der Mathematik an der Brown University in Providence, Rhode Island, USA, war.
Das Gespräch fand am 15. Juni 1968.

Als erstes interessiert uns, wie Dr. Sachs über das astronomische
Tagebuch VAT 4956 dachte. Ist die Authentizität dieses Textes eventuell
dadurch beeinträchtigt, dass er eine Abschrift eines älteren Textes darstellt?
Wäre es möglich, dass die in dem Text berichteten Beobachtungen später
berechnet und dann dem 37. Jahr Nebukadnezars zugeordnet wurden?

SACHS: Die Tafel ist abgeschrieben worden; darüber besteht kein
Zweifel. Die darauf enthaltenen astronomischen Angaben sind aber von
einer Art, dass niemand im Altertum sie hätte rückwirkend fälschen
können. Wir müssen also dasselbe annehmen, was wir auch in allen
anderen Fällen tun, dass wir die Tafel nämlich als korrekt einstufen,
wenn sie für sich allein geprüft wurde und die Angaben darauf sich als
korrekt erwiesen haben (Seite 5).
SACHS: Das ist ohne Zweifel eine Kopie. Andererseits ist das astronomische Material von solcher Art, dass es nicht rückwirkend vorgetäuscht worden sein kann. Wir müssen es also so nehmen, als ob es ein Original wäre (Seite 10).
FRANZ: Und über diese Art von Material besteht bei allen Astronomen absolute Einmütigkeit, es bestehen nirgendwo Differenzen? SACHS: Voll und ganz. Das ist nie angezweifelt worden (Seiten 10, 11).
Nach dem Gespräch über VAT 4956 geht Dr. Sachs auf die Mondfinstemistexte (die Saros-Texte) ein. Er gibt eine kurze Einführung und betont, dass sie mit der allgemein akzeptierten Chronologie der neubabylonischen Epoche vollständig übereinstimmen.
FRANZ: Aber davon ist noch kein Text veröffentlicht worden? SACHS: Nein, nein. Aber sie stimmen alle. Ich meine, falls sie nicht in das Bild passen würden, dann wäre das Anlass genug, es sofort zu veröffentlichen. Ich meine, wenn man das Ganze fallenlassen und sagen müsste, dass das alles Schrott ist und dass da irgendwas nicht stimmt. Aber sie stimmen (Seite 12).
Die Mondfinsternistexte sind häufig Kopien von Originaltexten. Könnte es sein, dass wenigstens einzelne Mondfinsternisse von späteren Kopisten berechnet und der neubabylonischen Zeit untergeschoben wurden? PLOEGER: Und dieselbe Situation finden wir in allen Texten vor, in diesen astronomischen Texten, wie Sie sagen, überall finden wir eine Serie von astronomischen Daten vor?
SACHS: Richtig. Sie wurden natürlich in vielen Fällen von den Originaltexten abgeschrieben, können aber nicht gefälscht worden sein, denn damals kannte man nicht genug Astronomie, um dies rückwirkend zu tun.
FRANZ: Und die astronomischen Daten sind zuverlässig, sie stimmen jedes Mal auf den Tag genau? Es kann immer nur genau diese Abfolge von Tagen gewesen sein? SACHS: Genau (Seite 14).
Es wurde auch über LBART 1419 gesprochen, einen der Mondfinsternistexte, der - wie weiter oben bereits ausgeführt - datierte Finsternisse in 18-Jahres-Abschnitten angibt, die von Nabopolassars 17. Jahr (609/608 v.u.Z.) bis zu Artaxerxes' 18. Jahr (447/446 v.u.Z.) reichen. Dazu erklärte Sachs, dass alle Beschreibungen von Finsternissen "damit anfangen, daß sie die Jahreszahl und den Namen der Könige nennen" (Seite 16). Danach kommen die Angaben über die Finsternisse, die hinreichend detailliert sind, so dass Astronomen heute keine Mühe haben, sie zu identifizieren. Das trifft auf sämtliche Finsternistexte zu:
SACHS: Ich habe, wie gesagt, eine große Anzahl von Fragmenten aus dieser Serie der Finsternistexte, die sich sehr einfach datieren lassen. Wenn ich ein Bruchstück davon habe, dann brauche ich nichts als eine Jahreszahl und schon habe ich es datiert (Seite 28). Wenn man aber bedenkt, dass sich die Mondfinsternisse in Abständen von 18 Jahren nach demselben Muster wiederholen, wäre es dann nicht möglich, dass man eine angegebene Finsternis mit einer anderen verwechselt, die 18 Jahre eher stattfand?
FRANZ: Und bei den Saros-Perioden sind die einzelnen Finsternisse der einen Periode also keine genauen Duplikate der entsprechenden Finsternis 18 Jahre später?
SACHS: Auf gar keinen Fall! Die Finsternisse entsprechen einander nur, identisch sind sie aber ganz und gar nicht. Und allmählich verändern sie sich auch im Ausmaß, wissen Sie, im Grad (Seite 29). Sachs erklärte dann, dass sich die Finsternisse nicht am selben Kalendertag wiederholen, da der Abstand der Perioden nicht genau 18 Jahre beträgt, sondern 18 Jahre, 10 Tage und mehrere Stunden. Das Muster der Finsternisse wandert mit jedem 18-Jahr-Zyklus ein Stück voran im Kalenderjahr. So ist es unmöglich, sie zu verwechseln. Am Schluss des Interviews betonte Sachs noch einmal, dass die neubabylonische Chronologie dank der astronomischen Texte "sich selbst trägt", ohne der Hilfe späterer Quellen zu bedürfen.

Es gibt kein Ausweichen vor dem Beweismaterial der babylonischen Texte zur Astronomie. Aus ihnen ergibt sich die Chronologie der neubabylonischen Epoche, ohne dass daran zu rütteln wäre. Dies wird bestätigt durch Abraham J. Sachs, bis zu seinem Tod im Jahr 1983 die führende Autorität auf dem Gebiet der babylonischen Astronomie.

Astronomische Tagebücher sind vor allem deswegen so wertvoll weil sie unabhängig und gleichgültig an welchem Kalender sie angelegt werden, rückwirkend Datiert werden können.

(a) Das astronomische Tagebuch VAT 4956 enthält etwa 30 vollständig verifizierte astronomische Beobachtungen aus Nebukadnezars 37. Jahr.
Diese Kombination astronomischer Beobachtungen kommt in Tausenden von Jahren nicht wieder vor.
Daher gibt es nur ein einziges Jahr, für das sie passen: 568/567 v.u.Z.
War dies Nebukadnezars 37. Regierungsjahr, wie es auf der Tafel zweimal gesagt wird, dann muss 587/586 v.u.Z. das 18. Jahr seiner Herrschaft gewesen sein, in dem er Jerusalem verwüstete.

(b) B. M. 32312 als ältestes erhalten gebliebenes astronomisches Tagebuch verzeichnet astronomische Beobachtungen, die es den Forschern ermöglichen, diese Tafel auf das Jahr 652/651 v.u.Z. zu datieren.
Aus einer geschichtlichen Angabe in diesem Text, die in der babylonischen Chronik B. M. 86379 (der "Akitu-Chronik") wiederholt wird, lässt sich ermitteln, dass dies das 16. Jahr von Schamasch-schuma-ukin war.
Damit kann man dessen Herrschaft anhand dieses Tagebuchs auf 667-648 v.u.Z. datieren, die 22 Jahre der Herrschaft Kandalanus auf 647-626 v.u.Z., Nabopolassars 21 Jahre auf 625-605 und Nebukadnezars 43 Jahre auf 604-562 v.u.Z.

Auch dies ergibt wiederum das Jahr 587/586 v.u.Z. für sein 18. Jahr und somit für das Jahr der Zerstörung Jerusalems.

Genau genommen hätten diese beiden astronomischen Tagebücher als zwei separate Beweislinien gelten können.
Da aber zwischen B. M. 32312 und der neubabylonischen Epoche die Herrschaftzeiten von zwei Königen liegen (Schamsch-schuma-ukin und Kandalanu), kann man diese Tafel als Stütze für VAT 4956 gesehen, deren Echtheit damit umso klarer hervortritt.

In unserem Buch Einsichten Band 1 Seite 483 wird darauf Bezug genommen:

Eine babylonische Tontafel ist eine Hilfe, um die babylonische Chronologie mit der biblischen Chronologie in Verbindung zu bringen. Diese Tafel enthält die folgenden astronomischen Informationen über das siebte Regierungsjahr Kambyses' II., des Sohnes Cyrus' II.: „Jahr VII Duzu nachts 14 12/3 Doppelstunden (3h 20m) nach Einbruch der Nacht eine Mondfinsternis; dem ganzen Verlauf nach sichtbar; sie erstreckte sich über die halbe nördliche (Mond)scheibe. Tebitu nachts 14 21/2 Doppelstunden (5h) nachts gegen Morgen (im letzten Teile der Nacht) die Scheibe des Mondes war verfinstert; der ganze Verlauf sichtbar; über den südlichen und nördlichen Teil die Finsternis erstreckte sich" (J. N. Strassmaier, Inschriften von Cambyses, König von Babylon, Leipzig 1890, Nr. 400, Zeile 45—48; F. X. Kugler, Sternkunde und Sterndienst in Babel, Münster 1907, Bd. I, S. 70, 71). Diese beiden Mondfinsternisse können mit den Mondfinsternissen identifiziert werden, die in Babylon am 16. Juli 523 v. u. Z. und am 10. Januar 522 v. u. Z. zu sehen waren (Theodor v. Oppolzer, Canon der Finsternisse, 1887, S. 335). Folglich geht aus dieser Tafel hervor, dass das siebte Jahr Kambyses' II. im Frühjahr 523 v. u. Z. begann. Dies ist ein astronomisch bestätigtes Datum.

Diese Astronomische Beobachtung stützen unsere Jahreszahlen nach 537 v.u.Z.

Seite 484-485 werden dagegen die gleichen Astronomischen Beobachtungen diskreditiert weil sie unseren Jahreszahlen von 607 widerlegen:

Viele der so genannten Synchronisierungen astronomischer Angaben mit Ereignissen oder Daten der Geschichte des Altertums gründen sich auf Sonnen- oder Mondfinsternisse. Allerdings „treten für irgendeine Stadt durchschnittlich etwa 40 Mondfinsternisse und 20 partielle Sonnenfinsternisse in 50 Jahren ein, [doch] nur eine einzige totale Sonnenfinsternis in 400 Jahren" (Encyclopædia Britannica, 1971, Bd. 7, S. 907). Also nur, wenn es ausdrücklich erwähnt ist, dass eine in einem bestimmten Gebiet sichtbare totale Sonnenfinsternis eingetreten ist, bestünde wenig Grund, diese Methode bei der Festlegung eines bestimmten Geschichtsdatums anzuzweifeln. Doch in vielen Fällen liefert das Material aus alten Keilschrifttexten (oder anderen Quellen) über Finsternisse keine solchen speziellen Angaben.

Gäbe es nur ein oder zwei Aufzeichnungen über Mondfinsternisse wäre diese Kritik zutreffend.
Nun haben aber die Babylonier jede der Mond- und Sonnenfinsternisse und Teilfinsternisse dokumentiert.

Die Mondfinsternistexte (18-Jahr-Texte) enthalten weiteres, sehr beweiskräftiges unabhängiges Material gegen das Datum 607 v.u.Z.

Die Mondfinsternistexte verzeichnen Beobachtungen aufeinander folgender Mondfinsternisse, angeordnet in 18-Jahr-Gruppen.
Dem liegt die seit etwa Ende der babylonischen Zeit bekannte Tatsache zugrunde, dass sich die beobachteten Monderscheinungen in Abständen von 18 Jahren und knapp 11 Tagen nach demselben Muster wiederholen.

Später bezeichnte man dies als den Saros-Zyklus.
Einige dieser Saros-Texte geben Mondfinsternisse schon aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert wieder, andere aus dem 7., 6., 5. und 4. Jahrhundert v.u.Z..

Vierzehn dieser Texte wurden von Dr. Abraham Sachs in seinem Katalog Late Babylonian Astronomical and Related Texts (LBART) (Providence, Rhode Island 1955, S. xxxi, xxxii) kurz beschrieben.
Die Mondfinsternisangaben überspannen einen Zeitraum von mehr als 400 Jahren, vom ersten Regierungsjahr Nabonas-sars (747 v.u.Z.) bis ins 4. Jahrhundert v.u.Z. und liefern damit zahlreiche absolute Daten.

Auch diese, oft mit sehr detaillierten Angaben versehenen Beschreibungen von Mondfinsternissen sind ein voll ausreichender Ersatz für die von Ptolemäus in seinem Abnagest wiedergegebenen Finsternisse des Altertums.

Sie enthalten bereits für sich allein genügend Informationen, um die absolute Chronologie dieses Zeitabschnitts aufzustellen.

Für das achte vorchristliche Jahrhundert verzeichnen die Saros-Texte eingehende Beschreibungen von Mondfinsternissen aus sechs verschiedenen Jahren (748/747, 747/746, 731/730, 713/712, 703/702, 702/701 v.u.Z.).

Für das siebente Jahrhundert gibt es in diesen Texten - meistens detaillierte - Beobachtungen von Mondfinsternissen aus etwa 25 verschiedenen Jahren, und für das sechste Jahrhundert liegen wahrscheinlich ebenso viele vor.

Aus der neubabylonischen Epoche liegen die Mondfinstemistexte LBART 1418, 1419, 1420 und 1421 (nach Sachs' Katalog) vor.
Davon enthalten wenigstens drei detaillierte Beschreibungen von Mondfinsternissen.
Da die Beobachtungen mit Datum versehen sind und den Namen des Königs und seines Regierungsjahres angeben, erhält man durch sie die folgenden absoluten Daten:
Nabopolassar:
15. Jahr = 611/610 v.u.Z.
17. Jahr = 609/608 v.u.Z.
Nebukadnezar:
1. Jahr = 604/603 v.u.Z.
12. Jahr = 593/592 v.u.Z. .
13. Jahr = 592/591 v.u.Z.
14. Jahr = 591/590 v.u.Z.
15. Jahr = 590/589 v.u.Z.
30. Jahr = 575/574 v.u.Z.
31. Jahr = 574/573 v.u.Z.
32. Jahr = 573/572 v.u.Z.
41. Jahr = 564/563 v.u.Z.
42. Jahr = 563/562 v.u.Z.
Nabonid:
1. Jahr = 555/554 v.u.Z.

Text LBART 1419 umspannt die gesamte Zeit vom 17. Jahr Nabopolas-sars (609/608 v.u.Z.) bis zum 18. Jahr Artaxerxes' (447/446 v.u.Z.).
Dieser Text enthält detaillierte Beschreibungen aufeinander folgender Mondfinsternisse in regelmäßigen, ununterbrochenen Abschnitten zu je 18 Jahren, durchgehend vom Anfang bis zum Ende.

Die Beobachtungen sind mit Datumsangabe versehen und nennen das Regierungsjahr und den Namen des jeweiligen Königs.

Diese Tafel alleine bietet ein Netzwerk absoluter Daten, legt die Länge der neubabylonischen Epoche fest und macht die Chronologie dieses Zeitabschnitts zu einer absoluten Chronologie. In dem Text sind folgende absolute Daten in 18-Jahres-Abständen enthalten:
Nabopolassars 17. Jahr = 609/608 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nebukadnezars 14. Jahr = 591/590 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nebukadnezars 32. Jahr = 573/572 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nabonids 1. Jahr = 555/554 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Kyros 2. Jahr = 537/536 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Darius 3. Jahr = 519/518 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Darius 21. Jahr = 501/500 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Xerxes 3. Jahr = 483/483 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Xerxes 21. Jahr = 465/464 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Artaxerxes 18. Jahr = 447/446 v.u.Z.

Hierbei handelt es sich um beobachtete Mondfinsternisse, dieselbe Art von Beobachtungen, die auch Ptolemäus in seinem Almagest verzeichnet.
Wenn wir uns die Handvoll Angaben ansehen, die Ptolemäus für die drei Jahrhunderte angibt, und sie mit der Fülle von Beobachtungen vergleichen, die uns aus den Keilschrifttafeln aus derselben Zeit zur Verfügung stehen, wie den Tagebüchern und den Saros-Texten, so wird deutlich, dass die absolute Chronologie dieser Epoche auch ohne die Beobachtungen des Ptolemäus feststeht.

Jede der vier Tafeln liefert absolute Daten aus der Herrschaftszeit Nebukadnezars und ist eine Bestätigung dafür, dass Nebukadnezars 18. Jahr, in dem Jerusalem verwüstet wurde, auf das Jahr 587/586 v.u.Z. fiel, nicht auf das Jahr 607.

Trotz der überwältigenden Fülle von Beobachtungen, die auf den Keilschrifttexten aus Babylon erhalten geblieben sind, verweist unserer Literatur weiterhin auf Ptolemäus und seine astronomischen Angaben; sie tun dies in dem Bemühen, das Vertrauen in die allgemein akzeptierte Chronologie der neubabylonischen Zeit zu unterminieren.

Dadurch wird der falsche Eindruck erweckt, dass diese Chronologie sich noch immer auf die von Ptolemäus aufgezeichneten Beobachtungen gründet, und zitierte den bekannten Gelehrten Prof. Otto Neugebauer, der gesagt hat: "Die Angaben aus dem Almagest machen das Rückgrat für jegliche neuzeitliche Chronologie des Altertums aus".

Dabei wird aber verschwiegen, dass Neugebauer mit "neuzeitlich" die Zeit vom 16. Jahrhundert an meinte.
Nur zwei Seiten weiter aber weist er darauf hin, dass die astronomischen Angaben des Ptolemäus inzwischen von den astronomischen Keilschrifttafeln abgelöst worden sind, auf denen "gesicherte chronologische Angaben zu Beobachtungen aus dem Altertum" enthalten sind.

Neugebauer fährt fort:
"Die unerschöpfliche Fülle astronomischer Aufzeichnungen, die während der letzten drei bis vier vorchristlichen Jahrhunderte in Babylon gesammelt wurden, werden neuen Forschungsansätzen als Prüfstein dienen, ganz ähnlich, wie es die Daten des Ptolemäus für eine frühere Phase der modernen Astronomie waren".

Eine Textgruppe, die astronomische Beobachtungen von Astronomen Babyloniens wiedergibt, ist von Prof. A. Sachs "astronomische Tagebücher" genannt worden.
Ein solches "Tagebuch" umfasst gewöhnlich sechs oder sieben Monate der ersten oder zweiten Hälfte eines bestimmten babylonischen Jahres und nennt die Stellung des Mondes bei seiner ersten und letzten Sichtbarkeit an einem bestimmten Tag, dazu die Positionen der Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn.

Hinzugefügt werden viele weitere Informationen, wie meteorologische Beobachtungen, Erdbeben, Marktpreise usw.

Über 1200 Fragmente astronomischer Tagebücher verschiedener Größe sind entdeckt worden, doch nur etwa ein Drittel von ihnen kann datiert werden, der Rest ist zu bruchstückhaft.

Die meisten dieser Texte sind in den 1870er und 1880er Jahren entdeckt worden und befinden sich fast alle im Britischen Museum.

Zur Mehrzahl umfassen sie die Zeit von 385 bis 60 v.u.Z. und enthalten astronomische Beobachtungen aus etwa 180 dieser 325 Jahre, womit die Chronologie dieses Zeitabschnitts auf eine solide Grundlage gestellt wird.
Ein halbes Dutzend Tagebücher stammt aus dem 5., 6. und 7. Jahrhundert v.u.Z.
Der für unsere Zwecke wichtigste Text trägt die Bezeichnung VAT 4956 und befindet sich in der Vorderasiatischen Abteilung des Museums in [Ost-]Berlin.

Dieses Tagebuch. ist datiert vom 1. Nisan des 37. Regierungsjahres Nebukadnezars bis zum 1. Nisan seines 38. Jahres. P. V. Neugebauer und E. F. Weidner haben 1915 eine Übersetzung und sorgfältige Untersuchung des Textes veröffentlicht.

Von den vielen Beobachtungen, die VAT 4956 enthält, sind etwa 30 so genau, dass neuzeitliche Astronomen leicht den exakten Tag feststellen können, an dem sie gemacht wurden.

Auf diese Weise ließ sich zeigen, dass diese Beobachtungen (des Mondes und der fünf Planeten) sämtlich im Jahr 568/67 v.u.Z. angestellt worden sein müssen. (In astronomischen Berechnungen, die zwischen l v.u.Z. und l u.Z. ein Jahr Null einschieben, wird das Datum als - 567/566 angegeben.)

Wenn Nebukadnezars Regierungsjahr das Jahr 568/567 v.u.Z. war, dann muss sein erstes Jahr 604/603 v.u.Z. gewesen sein und sein 18. Jahr, in dem er Jerusalem verwüstete, war 587/586 v.u.Z.

Hätten diese Beobachtungen alle auch 20 Jahre früher gemacht werden können, im Jahr 588/587 v.u.Z., das gemäß der im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel enthaltenen Chronologie dem Regierungsjahr Nebukadnezars entsprach?

Neuzeitliche Erforscher der Zeitrechnung weisen darauf hin, dass es eine derartige Kombination astronomischer Positionen in Tausenden von Jahren nicht wieder geben würde.

Nehmen wir ein Beispiel.
Laut Angaben in diesem "Tagebuch" war der Planet Saturn am 1. Nisan und 1. Airu "gegenüber dem südlichen Fische des Tierkreises (d.h. südlich des Sternbilds Wassermann)" sichtbar.
Da der Saturn eine Umlaufzeit von 29,5 Jahren hat, wandert er in 29,5 Jahren einmal durch den ganzen Tierkreis.
In jedem der zwölf Sternzeichen hält er sich also etwa zweieinhalb Jahre auf.
Das heißt, dass man ihn gegenüber dem südlichen Teil des Sternbilds Fische 29,5 Jahre vor dem Jahr 568/567 v.u.Z. gesehen haben konnte, also im Jahr 597/596, aber mit Sicherheit nicht 20 Jahre zuvor, im Jahr 588/587!

Berücksichtigt man außerdem die unterschiedlichen Umlaufzeiten der anderen vier in dem Text erwähnten Planeten, dazu noch die Positionen des Mondes, so leuchtet unmittelbar ein, weshalb eine derartige Kombination von Beobachtungen in Tausenden von Jahren nicht wieder vorkommt. Die auf der Tafel VAT 4956 angegebenen Beobachtungen müssen im Jahr 568/567 v.u.Z. angestellt worden sein, denn sie passen zu keiner anderen Konstellation, die es Tausende von Jahren vorher oder nachher gegeben hat!
Damit stützt VAT 4956 die Chronologie der neubabylonischen Ära, so wie sie von den Historikern aufgestellt wurde, in ganz besonderem Maße.

Und dennoch spricht das Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel unter dem Begriff Chronologie:
(a) Die Beobachtungen in Babylon können fehlerhaft gewesen sein. Die Astronomen Babylons waren besonders an Himmelsereignissen kurz über dem Horizont interessiert, beim Auf- und Untergang des Mondes und der Sonne. Der von Babylon aus sichtbare Horizont ist jedoch häufig durch Sandstürme verdunkelt.

Danach wird Prof. Neugebauer mit den Worten zitiert, Ptolemäus klage über "den Mangel an verlässlichen Planetenbeobachtungen (aus dem alten Babylon)".

Die Beschreibung der meteorologischen Situation in Babylon ist zwar sicher richtig, doch ist damit nicht gesagt, dass die Planetenbeobachtungen im allgemeinen unzuverlässig waren.

Der von Babylon aus sichtbare Horizont war nicht an jedem Tag durch Sandstürme verdunkelt, und etliche Planetenstellungen konnten viele Tage hintereinander beobachtet werden, wie z.B. die Position des Saturn, die gemäß unserem Keilschrifttext "gegenüber dem südlichen Fische des Tierkreises" zu sehen war.

Wie bereits erwähnt, kann .man den Saturn gegenüber jedem der zwölf Tierkreiszeichen im Durchschnitt zweieinhalb Jahre lang beobachten.
Seine Position im südlichen Bereich der Fische war also mehrere Monate lang sichtbar, so dass die Astronomen Babylons unmöglich einen Fehler bezüglich der Stellung dieses Planeten im 37 Regierungsjahr Nebukadnezars machen konnten, selbst wenn es viele Sandstürme gegeben hätte!

Darüber hinaus beobachteten die babylonischen Astronomen den Mond und die Planeten regelmäßig und systematisch;
Tag für Tag verfolgten sie deren Lauf durch den Tierkreis.
Bereits in der neubabylonischen Zeit hatten sie Berechnungsmethoden
entwickelt, um damit astronomische Ereignisse vorauszusagen.

Einige "Beobachtungen" aus den Tagebüchern waren gar keine eigentlichen Beobachtungen, sondern vorausberechnete Himmelsereignisse.

Bei Nachprüfung durch neuzeitliche Astronomen stellten sich diese Berechnungen gewöhnlich als korrekt heraus.

So wird auf VAT 4956 eine Mondfinsternisbeobachtung für den 15. Sivan angegeben.
Der oder die Astronomen hatten diese Finsternis mit Hilfe einer bekannten Finsternisperiode berechnet und sie deshalb in dem Text als atalu Sin bezeichnet, was "vorausberechnete Mondfinsternis" bedeutet.
Darauf folgten wahrscheinlich die Worte (der Text weist hier Schäden auf) sä etelik (LU), "welche ausfiel", d.h. in Babylon nicht sichtbar war.

Neuere Berechnungen haben das bestätigt.
Die Finsternis ereignete sich am 4. Juli 568 v.u.Z. (Julianischer Kalender), war aber, da sie nachmittags begann, in Babylon nicht sichtbar.
Dass die Beobachtungen, die auf der Tafel VAT 4956 angegeben sind, im wesentlichen stimmen, erkennt man aus der Tatsache, dass sie alle (mit ein oder zwei Ausnahmen, bei denen Abschreibfehler vorliegen) zum selben Jahr passen.
Bei fehlerhafter Beobachtung wäre das nicht möglich gewesen.

Prof. Otto Neugebauer, scheint übrigens den Informationen aus den Tagebüchern kein Misstrauen entgegenzubringen.

(b) Zweitens ist es eine Tatsache, dass die allermeisten astronomischen Tagebücher, die gefunden wurden, nicht in der Zeit des neubabylonischen oder persischen Reiches, sondern in der Seleukidenzeit (312-64 v.u.Z.) geschrieben wurden, obwohl sie Angaben über diese früheren Epochen enthalten. Historiker vermuten, dass sie Abschriften älterer Dokumente sind.

Doch die Historiker "vermuten" nicht nur, dass es sich um Kopien älterer Texte handelt.
In den am weitesten zurückliegend datierten Tagebüchern wird die Mühe deutlich, die die Abschreiber hatten, die ihnen vorliegenden alten Urkunden, die sie gerade kopierten, zu verstehen.
Manche waren zerbrochen oder sonst wie beschädigt, und häufig wurde in ihnen eine Terminologie gebraucht, die die Abschreiber zu "modernisieren" suchten.
Auch bei der Tafel VAT 4956 wird das ganz offenkundig.
Zweimal im Text fügte der Schreiber die Bemerkung "abgebrochen, verlöscht" hinzu, um anzudeuten, dass er ein Wort in der Vorlage nicht lesen konnte.
Der Schreiber ist ersichtlich bemüht gewesen, die altertümliche Terminologie zu ändern. Hat er aber auch etwas am Inhalt der Tafel geändert?
In dieser Frage kommen Weidner und Neugebauer zu dem Schluss:
"Inhaltlich bietet unser Exemplar aber natürlich ein getreues Abbild der Urschrift".

Angenommen, spätere Abschreiber hätten einige der 30 vollständig erhaltenen Beobachtungen von VAT 4956 verfälscht.
Welche Wahrscheinlichkeit besteht dann, dass alle diese "verfälschten" Beobachtungen in ein und dasselbe Jahr passen, genau das Jahr, das auch die Königsinschriften, die Geschäftsurkunden, die Chroniken, Berossos und der Ptolemäische Kanon bestätigen, nämlich Nebukadnezars 37. Regierungsjahr?

Zufällige Fehler dieser Art "passen" nicht in einem solchen Ausmaß zusammen.
Darum gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass auf der uns erhaltenen Tafel die ursprünglichen Beobachtungen bewahrt wurden.

(c) Und schließlich beweist die Tatsache, dass die astronomischen Angaben (so wie sie heute gedeutet und verstanden werden) auf den entdeckten Tafeln im wesentlichen stimmen - wie das bei Ptolemäus der Fall ist -, noch nicht, dass die damit verbundenen geschichtlichen Angaben ebenfalls korrekt sind.
So wie Ptolemäus die Regierungszeiten der alten Könige (wie er sie annahm) einfach als einen Rahmenbau verwendete, in den er seine astronomischen Daten einsetzte, so können auch die Verfasser (oder Abschreiber) der
astronomischen Texte aus der Seleukidenzeit in ihre astronomischen Texte einfach das eingesetzt haben, was damals die anerkannte oder 'gängige' Chronologie war.

Hier wird unterstellt, die Abschreiber aus späterer Zeit hätten die Urkunden beim Kopieren gefälscht, damit sie mit ihren eigenen Vorstellungen über die Chronologie des alten Babylon und Persien übereinstimmten.
So heißt es einmal in der Zeitschrift Erwachet! Vom 8.8.1972 Seite 28 der Kopist könnte in dem Tagebuch VAT 4956 "das 'siebenunddreißigste Jahr Nebukadnezars' eingefügt haben".

Ist diese Theorie plausibel?
Wie schon gesagt, ist die Tafel VAT 4956 auf die Zeit vom 1. Nisan des 37. Jahrs Nebukadnezars bis 1. Nisan seines 38. Jahres datiert.
Darüber hinaus sind beinahe alle Ereignisse, die erwähnt werden, mit Datum -Monat, Tag und Tageszeit - versehen.
Im ganzen Text erscheinen vierzig solche Daten, wenn auch das Jahr natürlich nicht an allen Stellen noch einmal genannt wird.
Auf diese Weise sind alle bekannten Tagebücher datiert.
Hätten die Abschreiber die Jahresangaben in den Texten fälschen wollen, so hätten sie den Namen des regierenden Königs ändern müssen, denn wenn das 37. Jahr Nebukadnezars auf 588/587 v.u.Z. fiel, wie es im Erwachet behauptet wird, dann müsste er im Jahr 568/567, als die Beobachtungen von VAT 4956 gemacht wurden, schon viele Jahre tot gewesen sein.

Ist es wirklich wahrscheinlich, dass die Abschreiber aus der Seleukidenzeit derartig groß angelegte Fälschungen unternahmen?

Was wissen wir über die zu ihrer Zeit "gängige" Chronologie, die angeblich das Motiv für diesen bewussten Betrug gewesen sein sollte?

Die Chronologie des Berossos für das neubabylonische Reich stammt aus der Seleukidenzeit und stellt augenscheinlich das zeitgenössische, "gängige" Konzept der neubabylonischen Chronologie dar.

Die Angaben von Berossos über die Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige sehen für Nebukadnezars 37. Jahr das Jahr 568/567 v.u.Z. vor, genau wie VAT 4956.

Und was vor allem zählt:
Die neubabylonische Chronologie des Berossos befindet sich, in vollständiger Übereinstimmung mit der Chronologie, die man den vielen zeitgenössischen Texten aus der neubabylonischen Zeit selbst entnehmen kann, wie den Chroniken, Königsinschriften, Handelsurkunden und mit ägyptischen Quellen aus derselben Zeit!

Die "gängige" neubabylonische Chronologie in der Seleukidenzeit war demnach die wahre, korrekte Chronologie, und die Kopisten hatten keinen Grund, die alten Urkunden zu ändern, um sie ihr anzupassen.

Der Theorie, sie hätten diese Urkunden gefälscht, ist damit vollständig die Grundlage entzogen. Zudem wird sie durch ein weiteres, noch unveröffentlichtes Tagebuch vollständig widerlegt.

Prof. Abraham J. Sachs, der als die führende Autorität auf dem Gebiet der astronomischen Tagebücher gilt, beschrieb sie kurz in einem Artikel aus dem Jahr 1974.
Er sagt, das älteste datierbare Tagebuch enthalte Beobachtungen aus dem Jahr 652 v.u.Z., und erklärt, wie er dieses Datum ermitteln konnte:
"Die astronomischen Angaben reichten nur ganz knapp aus, um dieses Datum ganz sicher anzugeben. Ich war sehr erleichtert, als ich das Datum durch die Übereinstimmung einer auf der Tafel enthaltenen historischen Angabe mit einer entsprechenden Angabe für -651 in einer Gutdatierten historischen Chronik bestätigen konnte'.

Die astronomischen Angaben in dem Tagebuch legen klar das Jahr 652/651 v.u.Z. als das Jahr der Beobachtung fest.

Sachs schreibt: "Die erhaltenen astronomischen Ereignisse (letzte Sichtbarkeit von Merkur hinter den Fischen, letzte Sichtbarkeit von Saturn hinter den Fischen, beides um den 14. Tag des 1. Monats; Stillstand des Mars im Skorpion am 17. Tag des ersten Monats; erste Sichtbarkeit des Merkurs in dem Fischen am 6. Tag des 12. Monats) legen das Datum eindeutig fest"

Hervorhebenswert ist, dass dieses Tagebuch nicht von späteren Abschreibern umdatiert worden sein kann, da Name des Königs, Regierungsjahr und Monatsnamen abgebrochen sind. Diese Angaben lassen sich aber ermitteln auf Grund der Nennung eines historischen Ereignisses in dem Tagebuch.
Unter Monat 12, Tag 27 heißt es darin, der König von Babylon sei in eine Schlacht bei einem Ort namens Hirit verwickelt.
Es trifft sich gut, dass diese Schlacht auch in einer bekannten babylonischen Chronik erwähnt wird.
Dabei handelt es sich um die so genannte "Akitu-Chronik" (B. M. 86379), die einen Teil der Herrschaft Schamasch-schumukins behandelt, vor allem seine letzten fünf Jahre (das 16. bis 20.). Das Datum der Schlacht bei Hirit wird für sein 16. Jahr wie folgt datiert:
Das 16. Jahr von Schamasch-schuma-ukin ... Am 27. Adar (dem 12. Monat!) kämpften die Heere Assyriens und Akkads in Hirit. Die Truppen Akkads zogen sich vom Schlachtfeld zurück und erlitten eine große Niederlage.

Die astronomischen Ereignisse, die im Tagebuch erwähnt werden, legen die Schlacht bei Hirit auf den 27. Adar des Jahres 651 v.u.Z. fest".
Gemäß der "Akitu-Chronik" fand diese Schlacht an diesem Ort an diesem Tag im 16. Jahr Schamasch-schumukins statt.
Damit fiel Schamasch-schumukins 16. Jahr auf das Jahr 652/651 v.u.Z. und seine 20jährige Herrschaft umfasste die Zeit von 667 bis 648 v.u.Z.
Genau diese Zeit geben die Historiker schon seit langem für die Herrschaft von Schamasch-schumukin an.
Darum schließt Prof. Sachs auch mit folgenden Worten:
"Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass es niemals einen Zweifel bezüglich der absoluten Chronologie der Regierungszeit Schamasch-schuma-ukins gegeben hat.
Durch dieses Tagebuch wird sie nur einmal mehr bestätigt".

Die Herrschaftszeit Schamasch-schumukins ist beispielsweise aus dem Ptolemäischen Kanon bekannt, der ihm 20 Jahre zuweist und seinem Nachfolger Kandalanu 22 Jahre.
Danach bestieg Nabopolassar, der Vater Nebukadnezars, den Thron.
Diese Zahlen stimmen mit den alten Keilschriftquellen völlig überein.
Sowohl Handelsurkunden wie auch die "Akitu-Chronik" und die "Königsliste von Uruk" zeigen übereinstimmend, daß Schamasch-schumukin 20 Jahre regierte und dass vom 1. Jahr Kandalanus bis zum 1. Jahr Nabopolassars 22 Jahre verstrichen.

So erhärtet das Tagebuch B. M. 32312 wiederum die schon gezeigte Chronologie der neubabylonischen Ära:
Schamasch-schumukin 20 Jahre 667-648 v.u.Z.
Kandalanu 22 Jahre 647-626 v.u.Z.
Nabopolassar 21 Jahre 625-605 v.u.Z.
Nebukadnezar 43 Jahre 604-562 v.aZ.
usw.

Durch dieses Tagebuch wird erneut die Königsliste im Ptolemäischen Kanon bestätigt und die Zahl der Beweise, die gegen das Jahr 607 v.u.Z. sprechen, weiter vermehrt.

Eine Verschiebung des 18. Jahrs Nebukadnezars von 587 auf 607 v.u.Z. würde auch das 16. Jahr Schamasch-schumukins von 652 auf 672 v.u.Z. verschieben.

Auf Grund der Angaben im Tagebuch B. M. 32312 wird eine solche Verschiebung aber unmöglich gemacht.

Und wie schon gesagt, kann niemand behaupten, spätere Kopisten hätten in diesem Tagebuch die Worte "das 16. Jahr von Schamasch-schumukin" eingefügt, denn an dieser Stelle ist die Tafel zerbrochen und es steht dort überhaupt nichts mehr!

Die einzigartige historische Angabe in diesem Text, die in der "Akitu-Chronik" wiederholt wird, bindet das Tagebuch an Schamasch-schumukins 16. Jahr.
Man kann diese Quelle daher als unabhängiges Zeugnis ansehen, das die Authentizität der Daten aus VAT 4956 und anderen Tagebüchern bekräftigt.

Die beiden ältesten Tagebücher, BM 32312 und VAT 4956, liefern absolute Daten, auf die sich die assyrisch-babylonische Chronologie gründen lässt.

Aus der Tafel BM 32312 geht - in Kombination mit der Akitu-Chronik - hervor, dass das 16. Jahr von Schamaschschumu-kin auf die Jahre 652/651 v.u.Z. fiel.

Und aus VAT 4956 ergibt sich über jeden vernünftigen Zweifel erhaben, dass Nebukadnezars 37. Regierungsjahr das Jahr 568/567 v.u.Z. war.

Hervorzuheben ist, dass jedes der Tagebücher eine Vielzahl von Beobachtungen enthält.
So stehen auf VAT 4956 zum Beispiel etwa 30 detaillierte Beobachtungen aus ein und demselben Jahr.
Es gibt also viel mehr Beobachtungen als Tagebücher.

Es ist einsichtig, dass mit diesen Beobachtungen die Aufzeichnungen des Claudius Ptolemäus vollständig überflüssig werden.

Im astronomischen Tagebuch VAT 4956 wird das 37. Jahr Nebukadnezars auf 568/567 v.u.Z. datiert.
Damit ergibt sich 587/586 v.u.Z. für sein 18. Jahr (anstelle von 607/606 v.u.Z.), und das ist auch der Grund dafür, dass die Wachtturm-Gesellschaft versucht, die Zuverlässigkeit der Tagebücher und anderer astronomischer Texte zu untergraben.

Für sie liegt das Problem darin, dass die Quellen, die sie verwirft, weil sie das Jahr 587 v.u.Z. stützen, von derselben Art sind wie diejenigen, die sie braucht, um den Sturz Babylons auf 539 v.u.Z. zu datieren; und dieses Datum muss sie zwangsläufig anerkennen, um überhaupt zu einer Chronologie zu kommen.

Um das Jahr 539 v.u.Z. festzulegen, zieht die Wachtturm-Gesellschaft in dem Einsichtenbuch einen astronomischen Text hinzu, der in das siebente Jahr des Kambyses datiert wird.

Dem Leser wird allerdings nicht mitgeteilt, dass es sich bei diesem Text, der als Strm. Kambys. 400 bekannt ist, ebenfalls um eine Art astronomisches Tagebuch handelt.
Die Gesellschaft bezieht sich auf zwei in diesem Text erwähnte Mondfinsternisse und zieht dann den Schluss:

"So lässt sich mit Hilfe dieses Textes der Beginn des siebenten Jahres von Kambyses II. auf den Frühling 523 v.u.Z. festlegen.
Hierbei handelt es sich um ein astronomisch belegtes Datum".

Um aber zum Jahr 539 v.u.Z. zu gelangen, muss man auch wissen, wie lange der Amtsvorgänger von Kambyses, Kyros, regiert hat.
Hierfür ist die Gesellschaft gezwungen, die Informationen einer weiteren Sorte Keilschrifttexte anzukennen, der Vertragstäfelchen:
"Das letzte in die Herrschaftszeit von Kyros II. datierte Täfelchen stammt aus dem 23. Tag im fünften Monat seines neunten Jahres ... sein erstes Jahr war nach dieser Rechnung 538 v.u.Z. und sein Antrittsjahr war 539 v.u.Z.".

Zur Festlegung des Datums 539 v.u.Z. benötigt die Wachtturm-Gesellschaft nicht weniger als drei Quellen:
a) astronomisches Tagebuch
b) Mondfinsternis
c) Vertagstäfelchen.
Und doch weist sie auf den folgenden Seiten desselben Artikels (S. 454-456) ähnliche Quellen dieser Art zurück, weil sie das Jahr 587 v.u.Z. für den Sturz Jerusalems stützen.

Träfe die Kritik der Wachtturm-Gesellschaft an den astronomischen Tagebüchern zu, so würde sie auch für Strm. Kambys. 400 gelten.

Diese Tafel ist wie VAT 4956 die Kopie eines älteren Originals.
Man kann sie sogar kaum als eine Kopie bezeichnen.
F. X. Kugler, der herausragende Fachmann für astronomische Texte, wies bereits 1903 darauf hin, dass diese Tafel nur ein Teil einer Kopie ist.

Dem Abschreiber lag offensichtlich ein bruchstückhaftes Vorbild vor und er versuchte, die Lücken im Text durch eigene Berechnungen zu füllen.

Darum enthält nur ein Teil von Strm. Kambys. 400 echte Beobachtungen.
Bei den übrigen handelt es sich um Zusätze eines nicht sehr fähigen Abschreibers aus sehr viel späterer Zeit.

Kugler sagt dazu: "Nicht einer der mir bekannten astronomischen Texte bietet so viele Widersprüche und ungelöste Rätsel wie Strm. Kambys. 400".

Im Gegensatz dazu zählt die Tafel VAT 4956 zu den besterhaltenen astronomischen Tagebüchern. Obwohl sie ebenfalls eine spätere Kopie ist, handelt es sich nach Expertenmeinung um eine getreue Reproduktion des Originals.
Zur Festlegung des Datums der Eroberung Babylons ist es viel sicherer, von der Herrschaft Nebukadnezars auszugehen und von dort aus voranzuschreiten, als bei der Regierung des Kambyses zu beginnen und rückwärts zu rechnen.
Das Jahr 539 v.u.Z. als Jahr des Sturzes von Babylon wurde ursprünglich unter Hinzuziehung der Herrschaft Nebukadnezars errechnet, die in der Tafel VAT 4956 und anderen astronomischen Texten datiert wird:
Das Jahr 539 als Jahr des Sturzes Babylons wurde errechnet... indem man vom Jahr des Endes der Herrschaft Nabopolassars, 605 v.Chr., weiterzählte, und zwar für Nebukadnezar 43, Amel-Marduk 2, Nergal-shar-usur 4, Labschi-Marduk nur das Antrittsjahr, Nabonid 17 Jahre = 66 Jahre.

Die Wachtturm-Gesellschaft akzeptiert nur das Endergebnis dieser Rechnung, lehnt jedoch die Rechnung selbst und deren Ausgangspunkt ab, weil sie dem Jahr 607 v.u.Z. widersprechen.

Die astronomischen Tagebücher werden pauschal abgelehnt, insbesondere VAT 4956, andererseits ist man gezwungen, das problematischste Tagebuch von allen zu akzeptieren - Strm. Kambys. 400.

Man hätte sicher Mühe, ein schlagenderes Beispiel für wissenschaftliche Unehrlichkeit zu finden.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der neunte Tag.

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa liebte die Bibel und zeigte uns, wie wir sie lesen sollten.
Oma hatte es am liebsten, wenn er aus dem Buch Ruth las.
Wir hörten gerne die Berichte von Joseph und seinen Brüdern oder von David und Goliath.
Diese Geschichten begeisterten uns.
Großpapa las laut vor, denn er las am besten von uns allen.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Dein Königreich komme (1981) auf Seite 187:

Christen, die an die Bibel glauben, haben immer wieder festgestellt, daß die Aussagen der Bibel der Kritik standhalten und sich als genau und glaubwürdig erweisen.
Sie erkennen, daß die Bibel, das inspirierte Wort Gottes, als Maßstab gebraucht werden kann, an dem man weltliche Geschichtsberichte und Ansichten messen kann.


Erwachet 74 8. 10. S. 25-26

Aus der Geschichte lernen

Die Bibel als Geschichtswerk
Ein mit absoluter Ehrlichkeit geschriebener Geschichtsbericht ist in der Bibel zu finden. Je intensiver sich ein gottesfürchtiger Mensch mit Geschichte befaßt, desto höher schätzt er die geschichtlichen Berichte der Bibel ein. Die Bibel enthält den ältesten zusammenhängenden Geschichtsbericht, der dem Menschen zur Verfügung steht. Der Historiker H. E. Barnes gibt folgendes zu: „Die Ehre, den ersten wirklich historischen Geschichtsbericht von beträchtlichem Umfang verfaßt zu haben, gebührt den Hebräern des alten Palästinas", denen die Aufgabe übertragen worden war, die Bibel zusammenzustellen.
Aber einige fragen: Wieso kann man von den geschichtlichen Aufzeichnungen in der Bibel sagen, sie seien etwas ganz Besonderes? Wird darin nicht das Volk Israel verherrlicht? Wird vom Leser nicht erwartet, daß er unglaubhafte Dinge für wahr hält, ja sogar Wunder?
Es stimmt, daß ein großer Teil der Bibel von der Geschichte Israels handelt. Aber wer kann bestreiten, daß die Geschichte Israels, die in der Bibel enthalten ist, absolut ehrlich dargestellt ist? In diesem Buch wird nicht nur über die guten Eigenschaften Israels berichtet, sondern auch die schlechten werden erwähnt. Sowohl das Volk als Ganzes als auch das Leben einzelner dient als Beispiel dafür, wie jemand, der es ablehnt, nach den hohen Sittenmaßstäben Gottes zu leben, bestraft wird. Die in der Bibel berichtete Geschichte zeigt, daß Gott das Volk Israel hart bestrafte und daß er es schließlich als sein Bundesvolk verwarf.
Nein, im Geschichtsbericht der Bibel wird kein bestimmtes Volk oder keine bestimmte Rasse verherrlicht, sondern darin wird deutlich gesagt, „daß ihm [Gott] in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist" (Apg. 10:35).
Es stimmt auch, daß in dieser Geschichtsdarstellung von Wundern berichtet wird. Aber ehe man sie deshalb ablehnt, sollte man bedenken, daß sich der Rahmen, in dem sich diese Wunder ereigneten, als historisch zuverlässig und absolut glaubwürdig erwiesen hat. Wieso kann das gesagt werden? Weil in diesem Bericht Zeit- und Ortsangaben gemacht werden.
Als Beispiel sei der Bibelbericht über die Teilung des Roten Meeres erwähnt, die erfolgte, damit das Volk Israel Ägypten verlassen konnte. Es gibt Personen, die diesen von Moses, einem Augenzeugen, stammenden Bericht nicht glauben können. Viele dieser Personen haben ihn aber noch nie selbst aufmerksam durchgelesen.
Wer den Bericht jedoch sorgfältig durchliest (er ist in 2. Mose in den Kapiteln 12 bis 15 zu finden), wird feststellen, daß Personen- und Ortsnamen darin angegeben werden. (Vergleiche 4. Mose 33:1-8.)
Ferner wird darin erwähnt, zu welchem Zeitpunkt sich der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten seinem Ende näherte: „Die Wohnzeit der Söhne Israels, die in Ägypten gewohnt hatten, betrug vierhundertdreißig Jahre. Und es begab sich am Ende der vierhundertdreißig Jahre, ja es begab sich an eben diesem Tag, daß alle Heere Jehovas aus dem Land Ägypten auszogen" (2. Mose 12:40, 41; vergleiche 1. Könige 6:1).
Im Geschichtsbericht der Bibel werden somit in Verbindung mit den Vorgängen am Roten Meer glaubwürdige Zeit- und Ortsangaben gemacht. Was hätte ein Historiker, ganz gleich, wann oder wo er gelebt hätte, seinem Bericht sonst noch hinzufügen können, um zu beweisen, daß er niederschrieb, was er wirklich sah? Nichts. Was berechtigt also dazu, diesen biblischen Bericht als geschichtlich unzuverlässig beiseite zu schieben? Nichts!

Die geschichtlichen Aufzeichnungen der Bibel sind glaubwürdig. Sie heben wie kein anderer Geschichtsbericht die Zuverlässigkeit des prophetischen Wortes Gottes sowie die Überlegenheit der göttlichen Sittengesetze hervor und zeigen, daß Gott sich ständig um seine Schöpfung kümmert. Daher ist es für den Menschen am nützlichsten, wenn er sich mit den Taten vertraut macht, die Gott im Verlauf der Geschichte gewirkt hat und über die in der Bibel berichtet wird (Röm. 15:4).

Die Bibel — Gottes oder Menschenwort?
Kap. 14 S. 186-188

Die Bibel und du
Ihre Autorität anerkennen

Wie der Apostel Paulus sagte, ist die Bibel „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge" (2. Timotheus 3:16). Mitunter ist jedoch das, was die Bibel sagt, nicht beliebt. … Was aber, wenn es einem persönlich schwerfällt, das zu akzeptieren, was die Bibel zu solchen Themen sagt?
Nun, Christen haben gelernt, daß es stets weise ist, dem Wort Gottes zu folgen. Warum? Weil es, auf lange Sicht gesehen, für jeden das beste ist (Sprüche 2:1-11). Fest steht jedenfalls, daß Menschen, was Weisheit anbelangt, ihre Grenzen haben. Sie können selten die letzte Konsequenz ihrer Handlungen voraussehen. Der Prophet Jeremia erklärte: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten" (Jeremia 10:23).
Wir brauchen uns nur umzusehen und werden feststellen, daß dem so ist. Die meisten Probleme in der Welt sind darauf zurückzuführen, daß die Menschen nicht den Rat des Wortes Gottes befolgen. Die lange Leidensgeschichte der Menschheit beweist, daß es den Menschen nicht gelungen ist, in Fragen der Moral richtige Entscheidungen zu treffen. Gott ist unendlich weiser als wir. Warum sollten wir nicht das akzeptieren, was er zu sagen hat, statt uns auf unsere eigene Weisheit zu verlassen? (Sprüche 28:26; Jeremia 17:9).
Kein Mensch ist vollkommen
Die Bibel macht uns darauf aufmerksam, daß wir noch auf einem weiteren Gebiet Hilfe benötigen. Wir alle haben eine ererbte Neigung zum Sündigen. „Die Neigung des Menschenherzens [ist] böse . . . von seiner Jugend an" (1. Mose 8:21; Römer 7:21). Erschwerend wirkt dabei der Umstand, daß wir in einer Welt leben, die sich nicht an biblische Grundsätze hält. Folglich benötigen wir nicht nur Hilfe, um die Bibel zu verstehen, sondern auch Beistand, um das Gelernte in die Tat umsetzen zu können. Deshalb ermuntert uns die Bibel, mit Menschen Umgang zu haben, die nach göttlichen Normen leben möchten. Der Psalmist schrieb: „Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei den Bösen sitze ich nicht. . . . Inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova segnen." Und in einem anderen Psalm heißt es: „Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!" (Psalm 26:5, 12; 133:1).


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Lukas 21:24
und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.

Der Textzusammenhang verweist auf eine buchstäbliche Erfüllung diese Prophezeiung.
Der sich mit der Buchstäblichen Stadt Jerusalem erfüllt hat.

Dies ist der einfachste und naheliegendste Schluss, auf den der Kontext von Lukas 21:24 hinweist und der vom Ablauf der Weltgeschichte bestätigt wird.
Jeder Versuch, hiervon abzuweichen, muss sowohl mit dem Textzusammenhang wie auch mit den historischen Fakten brechen.
So wird im Wachtturm vom 15. Februar 1982 auf Seite 29 berichtet, der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, F. W. Franz, habe mit Absolventen der Missionarschule die Frage besprochen, ob die "Heidenzeiten" mit der "buchstäblichen Stadt Jerusalem" in Verbindung stünden.
Es heißt:
"Einige haben ... behauptet, das Jahr 1914 habe nichts zu bedeuten und Jesus habe gemeint, dass die buchstäbliche Stadt Jerusalem zertreten werde."
Diese Ansicht führe zu der Konsequenz, sagte er, dass die "Heidenzeiten" im Jahr 1967 endeten, als "Israel die Herrschaft über [die] West Bank ... und über die Altstadt von Jerusalem [erlangte].
F.W. Franz stellte jedoch die Frage:
'Ist Jehova Gott dadurch verherrlicht worden?
Ist der Messias gekommen, um im irdischen Jerusalem das Königreich Gottes zu errichten?'
Die Antwort darauf ist ein eindeutiges Nein."
Statt also auf die oben beschriebenen Argumente einzugehen, führte Franz gemäß diesem Bericht völlig kontextfremde Elemente in die Auslegung des Bibeltexts ein.
Im Textzusammenhang von Lukas 21:24 ist mit keiner Silbe davon die Rede, das Ende der "Heidenzeiten" würde unmittelbar "die Verherrlichung Jehovas Gottes" oder "das Kommen des Messias zur Errichtung des Königreiches Gottes" zur Folge haben.
Darüber hinaus ließ er nach dem Bericht vollständig außer acht, dass der alte Tempelbezirk auch nach 1967 immer noch von Heiden zertreten wird.
Die Auffassung, die Zeiten der Nationen endeten 1914 und bezögen sich auf das himmlische Jerusalem, konnte also nur dadurch aufrechterhalten werden, dass sowohl der Textzusammenhang wie auch die historischen Tatsachen ignoriert wurden.

Sacharia 7:1-5
Hier spricht Sacharia von dem vierten Jahr des König Darius.
Laut Einsichtenbuch Band 1 Seite 519 kam Darius 522 v.u.Z an die Macht
Sein viertes Jahr war demnach um 518 v.u.Z.
In Vers 5 spricht Jehova davon dass die Juden wegen der Zerstörung Jerusalems bis zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre gefastet haben.
Demnach fasteten die Juden seid 587 v.u.Z und nicht seid 607.

Sacharia 1:7-12
Hier spricht Sacharia von dem zweiten Jahr des König Darius.
In dem Buch „Die ganze Schrift ist von Gott Inspiriert" auf Seite 166 Absatz 3 wird der Regentschaftsbeginn mit dem Jahr 522 v.u.Z. angegeben und Datiert die Aussage zwischen die Jahre 521 v.u.Z und 519 v.u.Z.
Sein zweites Jahr war demnach um 519/521 v.u.Z.
Somit Spricht in Vers 12 ein Engel Jehovas im Jahre 519/521 davon dass die Juden 70 Jahre öffentlich verurteilt wurden.
Auch dies weist auf 589/591 v.u.Z und nicht auf 609/611.
Interessant ist hier auch das der Engel fragt wie lange noch? Die Verurteilung war noch nicht zu Ende. Erst zwei Jahre später, im Jahre 587 v.u.Z. wie wir bereits in Sacharia 7:5 gesehen haben.
Wäre Jerusalem 607 zerstört worden – Warum hätte der Engel dann 519 (Die Jahreszahl ist laut Inspiriertbuch sicher) fragen sollen wie lange noch wenn dann die Verurteilung bereits 20 Jahre vorbei gewesen wäre?

Das Bibelbuch Sacharia wurde 518 v.u.Z Vollendet
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607.

Das Bibelbuch Sacharia umfasst den Zeitraum 520 - 518 v.u.Z
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt ebenfalls durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607.

Daniel 9:2
Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen werden, ehe die Verwüstung Jerusalems enden könnte.
Er sagt nicht, dass Jerusalem 70 Jahre zerstört sein würde.
Hier zitiert Daniel den Bibeltext aus Jeremia 25:11

In Jeremia 25:11 heißt es
Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen.
Hier ist von den Nationen die Rede.
Das begann ab dem Moment zu zählen an dem Babylon zur Weltmacht aufstieg.
Im Buch „Die Prophezeiungen Daniels" wird zwar auf Seite 31 Absatz 2 die Besiegung des bisherigen Weltherrschers Ägypten als ein bedeutendes historisches Ereignis bezeichnet. Dies wird aber auf das falsche Jahr 625 v.u.Z geschoben.
Auf Seite 56 wird dann aber der Beginn der Weltherrschaft Babylons mit dem Jahr 607 v.u.Z angegeben.
Die Begründung findet man verklausuliert auf Seite 32 Verse 4 und 5. Man behauptet erst mit der historisch bedeutungslosen Vertreibung der letzten Weinbauern aus Jerusalem begann die Weltherrschaft Babylons.
Die Weltherrschaft begann aber mit der Besiegung des vorangehenden Weltherrschers Ägypten.
Wenn man das Ende Babylons mit 539 v.u.Z ansetzt (Danielbuch Seite 112 Absatz 26) dann begann die Weltherrschaft tatsächlich um 607 v.u.Z (genauer nicht später als 605 v.u.Z aber darauf kommt es nicht an).
Jerusalem wurde aber erst 18 Jahre später besiegt und nicht zu beginn der Weltherrschaft.

Jeremia 38:17,18
Jeremia sagte nun zu Zedekia:
"Dies ist, was Jehova, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen hat: Wenn du auch wirklich zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird deine Seele gewiss am Leben bleiben, und diese Stadt selbst wird nicht mit Feuer verbrannt werden, und du wirst bestimmt am Leben bleiben, du und deine Hausgemeinschaft. Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und sie werden sie tatsächlich mit Feuer verbrennen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.'"
Hätte Gott bereits zehn Jahre, bevor er es dann auch tat, beschlossen, die Stadt zu verbrennen, wäre diese Warnung fruchtlos gewesen.
Das Beispiel im Buch Jona zeigt, dass Gott seine Pläne auch ändert, wenn er auf Reue trifft.
Wir haben gesehen, dass Jeremia niemals von siebzig Jahren Verwüstung für Jerusalem spricht.
Das sollten wir bedenken, wenn wir die nächsten beiden Textstellen untersuchen, wo Daniel und Esra diese Worte anwenden.
Natürlich sollte keine Auslegung dieser Texte den Worten Jeremias selbst widersprechen.
Der Prophet Daniel erfuhr die dramatische Erfüllung der Prophezeiung Jeremias.
Wahrscheinlich war er unter den jüdischen Gefangenen, die den Brief Jeremias erhalten hatten (Jeremia 29:4-14).
Zumindest kannte er den Inhalt dieses Briefes, in dem nach siebzig Jahren babylonischer Vorherrschaft die Rückkehr in das heilige Land verheißen wurde.
Eines Abends im Jahre 539 v.u.Z. war die Zeit für das mächtige babylonische Reich gekommen, als der König von Babylon die Inschrift an der Wand sah -- buchstäblich.

Daniel legte diese mysteriöse Schrift aus:
Daniel 5:25-28
Und dies ist die Schrift, die aufgezeichnet wurde:
MENE, MENE, TEKEL und PARSIN. Das ist die Deutung des Wortes: MENE, Gott hat [die Tage] deines Königreiches gezählt und ihm ein Ende gemacht. TEKEL, du bist auf der Waage gewogen und als zu leicht befunden worden. PERES, dein Königreich ist geteilt und den Medern und den Persern gegeben worden."
Ja, Gott hatte "die Tage [des babylonischen Königreiches] gezählt.". Genau siebzig Jahre, nachdem es schließlich die Assyrer besiegte, setzten die Meder und die Perser unter König Cyrus der babylonischen Vorherrschaft ein Ende.
Daniel schließt mit den Worten:
"In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet." (Vers 30).

Es gibt keinen Zweifel, dass sich dies auf die Prophezeiung Jeremias bezieht.
Dieses 'Zählen der Tage' wurde natürlich vorher offenbart und nicht geheim gehalten:
Amos 3:7
Denn der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart.

Man beachte die Reihenfolge der Ereignisse, wie sie Jeremia beschrieben hatte:
Jeremia 25:11,12 "Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen. Und es soll geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, dass ich den König von Babylon und jene Nation zur Rechenschaft ziehen werde", ist der Ausspruch Jehovas . . .
Erst endeten die siebzig Jahre, und dann würde der babylonische König zur Rechenschaft gezogen werden.
Nach der WTG-Auslegung endeten die siebzig Jahre zwei Jahre, nachdem der König zur Rechenschaft gezogen worden war.
Dies steht, wie leicht zu sehen ist, im Widerspruch zum Text.
Die Juden im babylonischen Exil freuten sich zweifellos über das Ende des babylonischen Reiches.
Sie wussten, dass das geschehen müsste, ehe sie nach Jerusalem zurückkehren und den Tempel und die Stadt wieder aufbauen konnten. Dann, wie Jeremia gesagt hatte, würden sie zurückkehren, Gott hatte verheißen: "Ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe." (29:10)

Das ist das, was Daniel fand, als er sofort nach dem Fall Babylons diese Prophezeiungen zu untersuchen begann:
Daniel 9:2 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre. [NWÜ]
Die WTG hat diese Worte oft benutzt, um ihre Auslegung von den siebzig Jahren zu stützen, dass diese Jahre nämlich die Jahre seit der Zerstörung Jerusalems bis zur Rückkehr der Juden gewesen seien.
In einigen Übersetzungen (die deutsche Gute Nachricht ist ein Beispiel) ist die Wortwahl ungenau und vermittelt den Eindruck, die siebzig Jahre müssten vergangen sein, während Jerusalem in Trümmern lag.
Die NWÜ jedoch bewahrt getreu die zweideutige Wortwahl des Originals.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen müssten, ehe die Verwüstung Jerusalems enden könnte.
Er sagt nicht, dass diese siebzig Jahre begannen, als Jerusalem zerstört wurde.
Man beachte die folgende Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahr seiner Königsherrschaft achtete ich, Daniel, in den Bücherrollen auf die Zahl der Jahre, über die das Wort des HERRN zum Propheten Jeremia geschehen war, dass nämlich siebzig Jahre über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten. [Revidierte Elberfelder Bibel]

Eine andere genaue Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahre seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, die nach dem Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia ergangen war, über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten, nämlich siebzig Jahre. [Zürcher Bibel]

Andere Übersetzungen wie die [englische] Neue Jerusalemer Bibel und die NWÜ sprechen von "Verwüstungen" und gebrauchen den Plural (Verwüstungen).
Die WTG argumentiert, die Verwüstung Jerusalems sei geschehen, als die Stadt von Nebukadnezar zerstört wurde.
Aber Daniel spricht von mehreren Verwüstungen.
Die [englische] Jerusalem Bible gebraucht sogar die Wendung "die aufeinander folgenden Verwüstungen Jerusalems".
Das Wort für "Verwüstung" ist chorbah.
Es meint nicht, wie wir noch sehen werden, vollständige Zerstörung.
Nebukadnezar nahm bereits 605 v.u.Z., im Jahr seiner Thronbesteigung, Gefangene und Beute aus Jerusalem mit.
Jedes Jahr danach zog seine Armee durch das Land und verursachte zweifellos weitere Verwüstungen.
Die Bibel spricht von Plündererbanden aus verschiedenen Nationen, die in dieser Zeit ein Chaos verursachten (siehe 2. Könige 24:2; Jeremia 35:11).
Wenn wir uns anschauen, wie dieser Ausdruck an anderen Stellen in der Bibel gebraucht wird, fällt das Wachtturm-Argument völlig in sich zusammen.
Der Prophet Hesekiel spricht von den "Bewohner[n] jener verwüsteten Stätten" (Hesekiel 33:24, 27).
Dadurch wird recht deutlich, dass das Wort sich nicht unbedingt auf Orte beziehen muss, die völlig ohne Bewohner sind.
Und wenn wir dann noch in Nehemia 2:17 sehen, dass die Bibel Jerusalem selbst dann noch als verwüstet bezeichnet, als die Juden schon wieder zurückgekehrt waren, erkennen wir, dass die Art, wie die WTG dieses Wort verwendet, falsch ist.
Wir sahen nun, dass Daniel 9:2 die WTG-Auslegung nicht stützt.

Erstens:
Daniel sagt nirgendwo, dass die siebzig Jahre begannen, als Jerusalem schließlich zerstört wurde.

Zweitens:
die Verwüstungen Jerusalems begannen viele Jahre vor der endgültigen Zerstörung im Jahre 587 v.u.Z.

Schließlich wollen wir noch einen Bibelvers im Hinblick auf die siebzig Jahre untersuchen, der mit der Erfüllung der Prophezeiung Jeremias zusammenhängt.

Wieder müssen wir Jeremias Worte dabei im Sinn behalten.
Der Schreiber Esra schließt seine Chronik über die Könige Judas wie folgt:

2. Chronika 36:20,21
Ferner führte er die vom Schwert Übriggebliebenen gefangen nach Babylon hinweg, und sie wurden ihm und seinen Söhnen zu Knechten, bis das Königshaus von Persien zu regieren begann, um Jehovas durch den Mund Jeremias [gesprochenes] Wort zu erfüllen, bis das Land seine Sabbate abgezahlt hatte. Alle Tage, da es verödet dalag, hielt es Sabbat, um siebzig Jahre zu erfüllen.

Auch diese Worte können bedeuten, dass das Land siebzig Jahre lang verwüstet dalag.
Wie wir oben gesehen haben, begannen die Verwüstungen vor der schließlichen Zerstörung Jerusalems; so stellt auch dies keine Stütze für die WTG-Auslegung dar.

Überdies sagte Esra nicht, dass die Zeitperiode von siebzig Jahren parallel mit der Zeit verlief, die das Land verödet dalag.
Er stellte einfach fest, dass die siebzig Jahre enden mussten, ehe die Zeit der Verwüstung vorüber war.
Das trifft auch auf Esras Erwähnung der Sabbate zu.
Nirgendwo erwähnt Jeremia Sabbatjahre in Verbindung mit den siebzig Jahren.
Esra bezog sich zweifellos auf die Prophezeiung in 3. Mose 26:33-35.
Er setzt nicht die Zeit, die gebraucht wurde, um die Sabbate zu vollenden, mit den siebzig Jahren gleich.
Er bezieht sich auf zwei verschiedene Prophezeiungen und stellt fest, dass zwei Zeitperioden vollendet sein mussten, ehe die Juden zurückkehren konnten:
die Sabbatruhe und die siebzig Jahre Vorherrschaft Babylons.

In Bezug auf die Sabbatruhe sind zwei Grundsätze erwähnenswert. Wenn das Land siebzig Jahre ruhen musste, hieße das, es musste für 490 (7x70) Jahre ruhen, denn die Juden hatten die Sabbatruhe nicht eingehalten.
Das führt uns zum Jahr 1077 v.u.Z. (oder 1097 in der WTG-Chronologie) zurück.
Dies war vor der Herrschaft des gerechten David, selbst ehe Saul der erste König war.
Ist es wahrscheinlich, dass das Land beispielsweise während der Regierungszeiten von Saul, David, Salomo und Josia auch nur für ein Jahr keinen Sabbat hielt?
Andererseits: wenn man die anerkannte Chronologie verwendet, lag das Land 50 Jahre öde da (in diesem Sinne, also nicht für den Ackerbau verwendet).
Dies (7x50 Jahre) bringt uns zurück in das Jahr 937 v.u.Z., sehr nah an die Zeit der Teilung des Königreiches, die der Untreue des Königs zugeschrieben wird.
Es ist von zweifelhaftem Wert, wenn man den Einzelheiten in dieser Prophezeiung zu viel Bedeutung zumisst, aber es ist zumindest einer Betrachtung wert.

Lukas 21:8,9 der NWÜ:

„Er sprach:
„Seht zu, daß ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen:
‚Ich bin es' und:
‚Die bestimmte Zeit hat sich genähert.'
Geht ihnen nicht nach.
Wenn ihr ferner von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht.
Denn diese Dinge müssen vorerst geschehen,
aber das Ende [kommt] nicht sogleich.."

Lukas 21:8,9 der Einheitsübersetzung:

Er antwortete:
Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt!
Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen:
Ich bin es!, und:
Die Zeit ist da. –
Lauft ihnen nicht nach!
Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken!
Denn das muss als erstes geschehen;
aber das Ende kommt noch nicht sofort.

Lukas 21:8,9 der Elberfelder Bibel:

Er aber sprach:
Seht zu, daß ihr nicht verführt werdet!
Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen:
Ich bin's,
und die Zeit ist nahe gekommen!
Geht ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet,
so erschreckt nicht!
Denn dies muß vorher geschehen,
aber das Ende ist nicht sogleich da

Lukas 21:8,9 der Guten Nachricht:

Jesus antwortete:
»Seid auf der Hut und lasst euch nicht täuschen!
Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten:
' Ich bin es!
Jetzt ist es so weit!'
Lauft ihnen nicht nach!
Erschreckt auch nicht, wenn ihr von Krieg und Aufruhr hört.
Das muss so kommen,
aber dann kommt noch nicht sofort das Ende.

Lukas 21:8,9 der Lutherbibel:

Er aber sprach:
Seht zu, lasst euch nicht verführen.
Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen:
Ich bin's, und:
Die Zeit ist herbeigekommen. –
Folgt ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Aufruhr,
so entsetzt euch nicht.
Denn das muss zuvor geschehen;
aber das Ende ist noch nicht so bald da.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 00:28:31:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Ich machte mir Gedanken über Opa.
Er war irgendwie anders als die übrigen; er war einfach und doch sehr tiefgründig.
Ich konnte es nicht ganz begreifen.
Ich merkte, daß es ihm nicht nur darum ging, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Er wandte sein Gesicht zum Himmel empor, um eine Seemöwe zu beobachten, wie sie sich vom Wind tragen ließ.
Man merkte, daß er innerlich begeistert war.
„Wie herrlich!" rief er aus und schaute dann zu mir.
Er war glücklicher als ein Kind.
Er kannte das Geheimnis, wie man sich des Lebens erfreuen kann.
Vergangenes bedauerte er nicht, und vor der Zukunft schreckte er nicht zurück.
Er lebte in der Gegenwart.
Ich sagte: „Opa, du hast so viel Freude am Leben.
Was ist dein Geheimnis?"
Er lächelte und führte die Worte Christi an: „Macht euch also niemals Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben." (Matth. 6:34)
Er war ein lebendiges Beispiel für die Wahrhaftigkeit dieser Worte.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor…

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Erwachet 22.8.1969 Seite 15

Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden wirst. Wieso nicht? Weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen anzeigen, daß dieses verderbte System in einigen wenigen Jahren enden soll. Über die Generation, die den Beginn der 'letzten Tage' im Jahre 1914 miterlebte, sagte Jesus voraus: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen ..., bis alle diese Dinge geschehen." — Matth. 24:34.
sondern vielleicht noch nützlicher bei dem Wiederaufbau, der in Gottes neuer Ordnung erfolgen wird.
Viele junge Leute, die einen praktischen Beruf erlernt haben, sind in der Lage, ihren Lebensunterhalt durch eine Teilzeitbeschäftigung zu verdienen. Dadurch ist es ihnen möglich, viel mehr von ihrer Zeit zu verwenden, um interessierten Personen zu helfen, Gottes Erfordernisse für das Leben kennenzulernen, indem sie mit ihnen die Bibel studieren.
Zwar werden diejenigen, die nicht verstehen, wo wir uns von Gottes Standpunkt aus im Strom der Zeit befinden, sagen, dies sei unpraktisch. Aber was ist wirklich praktisch:
sich auf eine Stellung in dieser Welt vorzubereiten, die bald vergehen wird, oder darauf hinzuarbeiten, das Ende dieses Systems zu überleben und ewiges Leben in Gottes gerechter neuer Ordnung zu erlangen? — 1. Joh. 2:17.
In diesen dringlichen Zeiten, während sich dieses böse System in seinen Todesschmerzen windet, ist folgender Rat aus Gottes Wort für alle, die gern am Leben bleiben möchten, äußerst nützlich: „Mein Sohn, vergiß nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren." — Spr. 3:1, 2.


WT 2002 15. 3. S. 18 Christus führt seine Versammlung ***
Unter Christi Führerschaft bleiben

Es ist für uns alle höchst wichtig, weiterhin unter der Führerschaft Christi zu bleiben. Wir gehen dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge entgegen und befinden uns in einer ähnlichen Lage wie die Israeliten in den Ebenen Moabs im Jahr 1473 v. u. Z. Sie standen an der Schwelle zum Land der Verheißung, und vor ihnen allen ließ Gott durch den Propheten Moses zu Josua sagen: „Du wirst dieses Volk in das Land bringen, das ihnen zu geben Jehova ihren Vorvätern geschworen hat" (5. Mose 31:7, 8). Josua war der von Gott ernannte Führer. Um in das Land der Verheißung einzuziehen, mussten sich die Israeliten der Führerschaft Josuas unterordnen.
Uns wird in der Bibel gesagt: „E i n e r ist euer Führer, der Christus." Einzig und allein der Christus wird uns in die verheißene neue Welt führen, in der Gerechtigkeit wohnen wird (2. Petrus 3:13). Seien wir daher entschlossen, uns auf allen Gebieten unseres Lebens seiner Führerschaft unterzuordnen.


WT 2002 1. 10. S. 20
Noch mehr Wert auf Gehorsam legen, weil das Ende naht

Jetzt ist die Zeit, 'der guten Botschaft zu gehorchen'
Alle, die ewig leben möchten, müssen Gehorsam lernen, denn wie die Bibel deutlich zeigt, werden diejenigen, 'die Gott nicht kennen und die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen', Gottes Tag der Rache nicht überleben (2. Thessalonicher 1:8). Das gottlose Umfeld mit seinem Geist der Rebellion gegen biblische Gesetze und Grundsätze macht es heute allerdings nicht leicht, der guten Botschaft zu gehorchen.
Diese gottfeindliche Gesinnung wird in der Bibel als „Geist der Welt" bezeichnet (1. Korinther 2:12). Dessen Auswirkungen auf die Menschen beschrieb der Apostel Paulus seinerzeit in einem Brief an die Christen in Ephesus. Er erklärte: „Ihr [wandeltet] einst . . . gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist. Ja, unter ihnen führten wir alle einst unseren Wandel gemäß den Begierden unseres Fleisches, indem wir die Dinge taten, die das Fleisch und die Gedanken tun wollten, und wir waren von Natur aus Kinder des Zorns wie auch die Übrigen" (Epheser 2:2, 3).
Glücklicherweise blieben die Christen in Ephesus nicht Sklaven jenes Geistes des Ungehorsams. Stattdessen wurden sie gehorsame Kinder Gottes, indem sie sich seinem Geist unterwarfen und dessen reichliche und nützliche Frucht ernteten (Galater 5:22, 23). Ebenso hilft Gottes Geist — die stärkste Kraft im Universum — heute Millionen von Menschen, Jehova gehorsam zu sein, was dazu führt, dass sie „die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende" haben können (Hebräer 6:11; Sacharja 4:6).
Denken wir auch immer daran, dass wir die machtvolle Unterstützung Schilos haben, der zusammen mit seinem Vater keinem Feind — weder Dämonen noch Menschen — gestatten wird, unseren Gehorsam über Gebühr zu erproben (1. Korinther 10:13). Um uns in unserer geistigen Kriegführung zu unterstützen, ging Jesus auf gewisse Probleme ein, denen wir in den gegenwärtigen letzten Tagen gegenüberstehen würden. Er tat dies in sieben Briefen, die er dem Apostel Johannes in einer Vision übermittelte (Offenbarung 1:10, 11). Sie enthielten zweifellos wichtigen Rat für die Christen damals, aber ihre hauptsächliche Anwendung finden sie am „Tag des Herrn", also seit 1914. Daher ist es bestimmt angebracht, diesen Botschaften Beachtung zu schenken.


WT 2001 1. 3. S. 21
Rettung für diejenigen, die das Licht wählen

Heute könnten die in der Prophezeiung erwähnten „inneren Gemächer" etwas mit den Zehntausenden von Versammlungen des Volkes Jehovas weltweit zu tun haben. Diese Versammlungen sind schon jetzt ein Schutz, ein Ort, wo Christen Sicherheit inmitten ihrer Brüder finden und wo ihnen die liebevolle Fürsorge der Ältesten zuteil wird (Jesaja 32:1, 2; Hebräer 10:24, 25). Das ist vor allem angesichts des nahen Endes des gegenwärtigen Systems der Dinge der Fall, wenn das Überleben von Gehorsam abhängen wird (Zephanja 2:3).
18 Mit Bezug auf diese Zeit prophezeite Jesaja: „An jenem Tag wird Jehova mit seinem harten und großen und starken Schwert seine Aufmerksamkeit Leviathan zuwenden, der gleitenden Schlange, ja Leviathan, der gewundenen Schlange, und er wird bestimmt das Seeungetüm töten, das im Meer ist" (Jesaja 27:1). Was ist der neuzeitliche „Leviathan"? Offenbar handelt es sich um die „Urschlange", um Satan selbst, in Verbindung mit seinem bösen System der Dinge, das er benutzt, um Krieg gegen das Israel Gottes zu führen (Offenbarung 12:9, 10, 17; 13:14, 16, 17). Im Jahr 1919 verlor der Leviathan seine Herrschaft über Gottes Volk. Zu gegebener Zeit wird er gänzlich verschwinden (Offenbarung 19:19-21; 20:1-3, 10). Jehova wird nämlich „das Seeungetüm töten". In der Zwischenzeit wird nichts, was der Leviathan gegen das Volk Jehovas unternehmen könnte, langfristigen Erfolg haben (Jesaja 54:17). Welch eine tröstliche Zusicherung!

WT 1998 1. 6. S. 17-18
'Führt einen harten Kampf für den Glauben'!

Wie eindringlich diese Beispiele uns doch lehren, auf Rat zu hören und diejenigen zu achten, die Jehova in verantwortlichen Stellungen gebraucht! (Hebräer 13:17). Es ist sicher nicht schwer, bei den ernannten Ältesten Fehler zu entdecken, da sie genauso unvollkommen sind wie jeder von uns auch. Würden wir jedoch ständig über ihre Fehler nachdenken und die Achtung vor ihnen untergraben, würden dann nicht auch wir „lästerlich über Herrliche [reden]"? Wie aus Vers 10 hervorgeht, erwähnte Judas Personen, die „lästerlich über alles [reden], was sie in Wirklichkeit nicht kennen". Es kommt manchmal vor, daß einige die Entscheidung einer Ältestenschaft oder eines Rechtskomitees kritisieren. Das tun sie, obwohl sie nicht in alle Einzelheiten eingeweiht sind, die den Ältesten bei ihrer Entscheidungsfindung vorlagen. Warum also lästerlich über Angelegenheiten reden, von denen man eigentlich gar nichts weiß? (Sprüche 18:13). Diejenigen, die anhaltend solch negatives Gerede verbreiten, könnten in der Versammlung Spaltungen verursachen, und vielleicht sind sie in den Zusammenkünften für die Glaubensbrüder sogar gleichsam gefährliche „Felsenriffe, die unter dem Wasser verborgen sind" (Judas 12, 16, 19). Gewiß möchte niemand von uns eine geistige Gefahr für andere darstellen. Vielmehr sollte sich jeder von uns veranlaßt fühlen, die verantwortlichen Männer wegen ihrer harten, hingebungsvollen Arbeit für die Herde Gottes zu schätzen (1. Timotheus 5:17).
Judas führte als Beispiel jemand an, der gebührende Autorität anerkannte. Er schrieb: „Als . . . der Erzengel Michael mit dem Teufel uneins wurde und sich mit ihm wegen des Leibes Mose auseinandersetzte, wagte er nicht, über ihn in lästernden Worten ein Gericht zu bringen, sondern sprach: ‚Jehova schelte dich' " (Judas 9). Aus diesem faszinierenden Bericht, der allein von Judas in den inspirierten heiligen Schriften festgehalten wurde, können wir eine zweifache Lehre ziehen. Zum einen lehrt er uns, Jehova das Gericht zu überlassen. Satan wollte allem Anschein nach Mißbrauch mit dem Leib des treuen Moses treiben, um die falsche Anbetung zu fördern. Wie boshaft! Doch aus Demut unterließ es Michael, ein Gericht über ihn zu bringen, denn das steht allein Jehova zu. Wieviel mehr sollten wir dann davon abstehen, treue Männer zu richten, die bemüht sind, Jehova zu dienen!
Zum anderen können diejenigen, die ein gewisses Maß an Autorität in der Versammlung haben, von Michael etwas lernen. Obwohl Michael immerhin der „Erzengel" war, also der Führer aller Engel, mißbrauchte er seine Machtposition nicht, auch nicht, als er herausgefordert wurde. Treue Älteste halten sich eng an dieses Beispiel, da ihnen bewußt ist, daß ein Mißbrauch ihrer Autorität eine Respektlosigkeit gegenüber der Souveränität Jehovas wäre. Im Brief des Judas ist viel von Menschen die Rede, die Autoritätsstellungen in den Versammlungen innehatten, ihre Macht mit der Zeit jedoch mißbrauchten. Zum Beispiel prangerte Judas gemäß den Versen 12 bis 14 mit scharfen Worten Hirten an, „die sich ohne Furcht selbst weiden". (Vergleiche Hesekiel 34:7-10.) Mit anderen Worten, ihr Hauptinteresse galt dem, was ihnen persönlich nützte, nicht der Herde Jehovas. Heutige Älteste können viel aus solchen negativen Beispielen lernen. Tatsächlich zeichnen diese Worte des Judas ein klares Bild davon, wie wir nicht sein sollten. Würden wir der Selbstsucht erliegen, könnten wir keine Soldaten Christi mehr sein; wir wären allzusehr damit beschäftigt, für uns selbst zu kämpfen. Wir wollen alle lieber gemäß folgenden Worten Jesu leben: „Beglückender ist Geben als Empfangen" (Apostelgeschichte 20:35).


WT 1996 15. 6. S. 21-22
Segnungen oder Flüche — Vorbilder für uns heute

Es ist nichts dagegen einzuwenden, aufrichtige Fragen zu einem biblischen Thema zu stellen. Doch was wäre, wenn wir eine negative Einstellung entwickeln würden, die in kritischen Diskussionen im engsten Freundeskreis zum Ausdruck käme? Wir wären gut beraten, uns zu fragen: „Wohin wird das wahrscheinlich führen? Wäre es nicht viel besser, demütig um Weisheit zu beten, statt weiter zu murren?" (Jakobus 1:5-8; Judas 17-21). Korah und seine Unterstützer, die gegen die Autorität von Moses und Aaron rebellierten, mögen so sehr von der Richtigkeit ihrer Ansicht überzeugt gewesen sein, daß sie sich gar keine Gedanken über ihre Beweggründe machten. Trotzdem waren sie ganz und gar im Unrecht. Dasselbe traf auf die Israeliten zu, die wegen der Vernichtung Korahs und der anderen Rebellen murrten. Wie weise ist es doch, solche Beispiele zum Anlaß zu nehmen, unsere Beweggründe zu überprüfen, vom Murren oder Klagen abzustehen und uns von Jehova läutern zu lassen! (Psalm 17:1-3).
Wir können heute zwar genauso Irrtümern erliegen wie die Israeliten in alter Zeit, aber wir haben als Anleitung das gesamte geschriebene Wort Gottes. Auf seinen Seiten werden wir sowohl über Jehovas Handlungsweise mit der Menschheit als auch über seine Eigenschaften belehrt, die sich in Jesus zeigten, 'dem Widerschein der Herrlichkeit Gottes und dem genauen Abdruck seines Wesens selbst' (Hebräer 1:1-3; Johannes 14:9, 10). Durch Gebet und eifriges Bibelstudium können wir „Christi Sinn" haben (1. Korinther 2:16). Werden wir mit Verlockungen oder anderen Glaubensprüfungen konfrontiert, können wir aus der Betrachtung biblischer Beispiele aus alter Zeit und vor allem aus dem überragenden Beispiel Jesu Nutzen ziehen. Wenn wir das tun, werden wir die Folgen der göttlichen Flüche nicht zu spüren bekommen. Statt dessen werden wir heute schon in Gottes Gunst stehen und für alle Zeit seine Segnungen empfangen.


WT 1992 15. 7. S. 7
Widerspricht sich die Bibel?

„Die richtige Geisteshaltung gegenüber jenen Schwierigkeiten bestehet darin, sie, soweit zweckmäßig, zu vertreiben und der Wahrheit treu zu bleiben und sich ihr zu unterwerfen, auch wenn nicht jeder Schatten davon entfernt werden kann. Wir sollten das Beispiel der Apostel nachahmen, die bei der Gelegenheit, als einige Jünger an einer nach ihrem Bekunden ‚harten Rede' Anstoß nahmen und Christus im Stiche ließen, jeden Einwand mit den Worten zum Schweigen brachten: ‚Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir sind gewiß, daß du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes.' . . . Wenn uns eine Wahrheit einer anderen Wahrheit zu widersprechen scheinet, sei es unser Bestreben, sie miteinander in Einklang zu bringen und sie so als mit allen im Einklang zu erweisen" (Johannes 6:60-69).
Wirst du diesen Standpunkt einnehmen? Wir hoffen, daß du nach der Betrachtung einiger weniger Beispiele für die Harmonie der Heiligen Schrift mit dem Psalmisten übereinstimmst, der zu Gott sagte: „Die Summe deines Wortes ist Wahrheit" (Psalm 119:160).


Wachtturm 1.Februar 1925
Nicht die Wachtturmgesellschaft hat sich geirrt sondern die Juden kamen ihrer Pflicht nicht nach:

Seite 83 Absatz 2:
Das Jahr 1925 ist gekommen. Mit großer Erwartung haben Christen diesem Jahre entgegengesehen. Viele haben zuversichtlich erwartet, daß alle Glieder des Leibes Christi während des Jahres zu himmlischer Herrlichkeit verwandelt werden.

Seite 84 Absatz 11:
Wenn die Juden ihrem Bunde treu geblieben wären, so würde das Jahr 1925 nach Chr. Beginnend in dem Herbst 1924 und endend in dem folgenden Herbst, ihr letztes vorbildliches Jubeljahr gewesen sein.

Seite 84 Absatz 15:
Wenn die Juden in Palästina wären.
Was würden wir desshalb vernünftiger weise erwarten, daß unter den Judenwährend des Jahres 1925 vor sich gehen würde, wenn sie noch in Palästina wären und in all diesen 3500 Jahren treu geblieben wären? Annähernd etwa am 10.Oktober 1924 beginnend, würden die Priester und die Leviten die Jubeljahrposaune durch ganz Judäa haben ertönen lassen,..


Seite 84 Absatz 17:
Hat Gott seinen Vorsatz geändert?
Als eine Nation aber sind die Juden nicht in ihrem Lande, und sie können 1925 nicht als ein Jubeljahr begehen.


Seite 85 Absatz 27:
„Sieben Zeiten" begannen im Juli-August 606 vor Chr.
Die Strafe dafür, daß das Jubeljahr nicht in der rechten Weise gehalten wurde, war schwer…


Wachtturm 1.Oktober 1925
Seite 291 Absatz 5

Das Ende des Jahres 1925 ist ungefähr gekommen. Einige mögen erwartet haben, das Werk der Kirche im Fleische dieses Jahres unbedingt vollendet zu sehen.
Wenn dem so ist, liegt dann nicht ein großes Maß von Selbstsucht in einem solchen Wunsch und solcher Erwartung? Selbstsucht könnte dem Herrn nicht wohlgefällig sein.


Seite 292 Absatz 9 und 10
Die offenkundigen Tatsachen beweisen überzeugend, dass unsere Erwartungen 1914 würde das Ende der Welt kennzeichnen richtig waren.
Weil 1925 ungefähr beendet ist und, wie wir glauben viele Glieder der Kirche noch auf erden sind, mögen vielleicht einige dazu neigen, lässig zu werden…


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Das Zeichen der " parousia" Christi

Als die Jünger Jesu fragten:
"Was wird das Zeichen deiner parousia ... sein?", gebrauchten sie ein Wort, das gewöhnlich mit "Kommen" wiedergegeben wird (Matthäus 24:3).

Darum wird allgemein angenommen, dass das "Zeichen" dem Kommen oder der Ankunft Christi vorausgeht oder es begleitet.

So verstanden es auch N. H. Barbour und seine Mitverbundenen - bis dann das Jahr 1874 verstrichen war, ohne dass Christus auf den Wolken erschienen wäre.
Um diese Zeit herum entdeckte einer der Leser von Barbours Zeitschrift Midnight Cry, daß in der Emphatic Diagfott-Übersetzung des Neuen Testaments von Benjamin Wilson das griechische Wort parousia nicht mit "Kommen", sondern mit "Gegenwart" übersetzt wurde.
Falls diese Wiedergabe von parousia stimmt, haben die Jünger nicht nach einem Zeichen gefragt, das Christi Kommen oder Ankunft vorausgehen oder begleiten, sondern eines, das ihm folgen und seine (unsichtbare) Gegenwart anzeigen sollte!

Barbour übernahm diesen Gedanken, und im Jahr 1876 tat das auch C. T. Russell.
Man erkannte das "Zeichen" in den Weltereignissen ab dem Jahr 1874, später in denen nach 1914.

Bedeutet aber parousia tatsächlich "Gegenwart"?

Es stimmt, dass die Wörterbücher übereinstimmend bei dem Wort parousia als buchstäbliche Bedeutung "Gegenwart" angeben.
Als zweite Bedeutung und als technischen Gebrauch des Wortes geben sie aber auch "Ankunft" oder "Kommen" an, besonders wenn es sich auf den "Besuch eines Herrschers" handelt.

Das bekannte Theologische Wörterbuch zum Neuen Testament, herausgegeben von G. Kittel und G. Friedrich, widmet dem Wort parousia vierzehn Seiten, dreizehn davon dem "technischen Gebrauch".

Darin werden sehr starke Beweisgründe genannt, weshalb parousia in Verbindung mit dem zweiten Kommen Christi im technischen Sinn des Wortes gebraucht wird.

Es lässt sich nicht leugnen, dass Jesu zweites Kommen "der Besuch eines Herrschers" ist.

Und der Textzusammenhang von Matthäus 24 weist eindeutig aus, dass Jesu Jünger das Wort im technischen Sinn gebrauchten.

Als erstes kann man fragen:

Hatten die Jünger zu der Zeit, als sie die Frage über Christi parousia stellten, seine "unsichtbare Gegenwart" im Sinn und wollten deren Zeichen wissen?

Die Antwort liefert der Wachtturm vom 15. Juli 1974 auf Seite 425:
Als sie Jesus fragten: "Was wird das Zeichen deiner Gegenwart ...
sein?", wussten sie nicht, dass seine künftige Gegenwart unsichtbar wäre
(Matth. 24:3).
Sogar nach seiner Auferstehung fragten sie: "Herr, stellst
du zu dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?" (Apg. 1:6).

Wenn sie aber nicht wussten, dass Jesu zukünftige Gegenwart unsichtbar
sein würde, wieso fragten sie dann nach einem sichtbaren Beweis dafür?

Wäre seine sichtbare Gegenwart nicht Zeichen genug?

Offensichtlich interessierte sie das Zeichen, das seine Ankunft begleiten oder ihr
vorausgehen würde, was auch durch die Art und Weise bestätigt wird, wie
Jesus ihre Frage beantwortete.

Er sagte, nachdem er Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben, die große Drangsal und sein Kommen auf den Wolken erwähnt hatte:
"Von dem Feigenbaum als Gleichnis lernt nun folgendes:
Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervor treibt, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist" (Matthäus 24:32).

Man beachte, dass er nicht sagte:
"Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervor treibt, erkennt ihr, dass der Sommer gegenwärtig ist."

Danach fährt er fort:
"Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht, dass er nahe an den Türen ist" (Matthäus 24:33).

Was war es genau, das Jesus als Zeichen seiner parousia nannte?


Als er sagte "Wenn ihr alle diese Dinge seht, [erkennt auch ihr,] daß er nahe an den Türen ist" (Matthäus 24:33), bezog er sich dabei auf alles, was er von Vers 4 bis Vers 31 aufgezählt hatte, Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben, die große Drangsal, sein eigenes Kommen auf den Wolken usw?

So könnte man als Leser zwar zuerst denken, doch eine genaue Analyse der Prophezeiung Jesu deutet anscheinend auf einen speziellen Teil seiner Antwort als das Zeichen seiner parousia hin.

In seiner Antwort sagt Jesus als erstes warnend:

"Seht zu, dass euch niemand irreführe."
Sodann spricht er von falschen Christussen und von "Kriegen und Kriegsberichten".
"Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende" (Verse 4-6).

Diese Dinge sollten also nicht das Zeichen seiner parousia sein.

Wie in dem Buch Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht (1973) auf Seite 296-297 gezeigt wird, kennzeichneten die Ereignisse, die bis einschließlich Vers 22 genannt werden - Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben usw. - die Zeit bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z.

Obwohl diese Dinge höchstwahrscheinlich auch die Zeit bis zu seiner parousia kennzeichnen sollten, bezeichnet sie Jesus nirgendwo als deren "Zeichen".

Von seiner parousia spricht er überhaupt erst nach seiner Beschreibung der großen Drangsal (des Jahres 70 u.Z.).

Von Vers 23 an warnt er dann zuerst wiederum vor falschen Christussen.
Ab Vers 29 beschreibt er zum ersten Mal in seiner Antwort Dinge, die mit seinem zweiten Kommen zu tun haben:
"Die Sonne [wird] verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.

Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen" (Verse 29, 30).

Hier spricht Jesus ausdrücklich von dem "Zeichen" seines Kommens, offenbar um damit die Frage der Jünger zu beantworten.

Worum könnte es sich bei diesem "Zeichen im Himmel" handeln?

Da von dem "Zeichen" gesagt wird, dass es "im Himmel" erscheinen würde, könnte es dann sein, dass es sich dabei um dieselben Dinge handelt, die einen Vers vorher genannt werden, das Verfinstern der Sonne und des Mondes, das Fallen der Sterne vom Himmel? Höchstwahrscheinlich ist das so, denn Lukas schreibt in seinem Parallelbericht ausdrücklich, es werde "Zeichen (semeia, der Plural von semeion) an Sonne und Mond und Sternen" als Vorboten des Kommens Christi auf den Wolken geben (Lukas 21:25).

Worum es sich bei diesen "Zeichen im Himmel" genau handeln wird, kann natürlich niemand wissen, doch wenn sie erscheinen, wird ihre Bedeutung jedermann klar sein, und "dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen" (Matthäus 24:30).

Was seit 1914 auf der Erde geschieht, ist durchaus furcht erregend.

Doch die "Stämme der Erde" erkennen diese Ereignisse nicht als "das Zeichen des Sohnes des Menschen", das sie veranlasst, sich "wehklagend [zu] schlagen".

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der elfte Tag.

Geschrieben von anonym am 12. Dezember 2005 01:14:29:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Mit zunehmendem Alter wechselten unsere Interessen.
Als mein Bruder Gerd und ich im Teenageralter waren, dachten wir, Großpapa würde in einer Traumwelt leben.
Trotzdem waren wir gern mit ihm zusammen, weil er das Leben liebte.
Wenn er zum Beispiel im Sand spazieren ging, betrachtete er die Spuren, die seine Füße hinterließen.
Er hob Holz- und Steinstückchen auf und untersuchte sie.
„Eine Muschel!" hörten wir ihn eines Tages voller Freude rufen.
„Schaut, darauf ist noch der Sonnenaufgang zu sehen!"
Wir rannten zu ihm hinüber, um zu sehen, was er hatte.
Wir waren schon tausendmal achtlos an solchen Muschelschalen vorbeigegangen.
Nun plötzlich ergriff mich neues Staunen, nicht so sehr wegen der Muschel, sondern wegen meines Großpapas, der voller Lebenslust war.
Er war lebendiger als wir.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Wachtturm, 15.Juli 1957, Seite 436 Absatz 7

. . . Ihr Eifer nach Erkenntnis mag sie sogar veranlassen, nach Dingen zu graben, die vor langer Zeit, da sie noch nicht in der Wahrheit waren, veröffentlicht wurden, und so mehren und vertiefen sie ihr Verständnis und nehmen an christlicher Reife zu. „Spürst" du in älteren Publikationen „nach", um deine Erkenntnis über strittige Themen zu erweitern und zu vertiefen? Hast du die früheren Publikationen wirklich studiert? . . . Wie steht es um die Grundlage deiner Erkenntnis? . . . Denke nie: „Oh, ich weiß schon das meiste davon", denn du wirst tatsächlich feststellen, daß dem nicht so ist und daß du durch ein weiteres Studium gestärkt wirst . . . Wenn du dein Studium dieser Bücher beendet hast, kannst du auch noch ältere Publikationen durchgehen . . . Nur durch das Studium früherer Publikationen und indem sie auf ältere Ausgaben des Wachtturms zurückgreifen, die in der Bibliothek eures örtlichen Königreichssaales aufbewahrt werden. In diesen älteren Veröffentlichungen ist viel geistiger Reichtum enthalten; sie sind Hilfsmittel, um zu reifer Erkenntnis zu gelangen, und ihr Studium ist ganz bestimmt die Zeit wert, die man dafür aufwendet

WT 1981 15. 1. S. 31
Fragen von Lesern

• Als Jesus über 'das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge' sprach, sagte er zu seinen Jüngern: „Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matth. 24:3, 34).
Wie ist das zu verstehen?

Diese Prophezeiung, die im Jahre 33 u. Z. geäußert wurde, erfüllte sich im Vorbild bis zum Jahre 70 u. Z., als das jüdische System der Dinge vernichtet und der Tempel Jerusalems zerstört wurde, indem 'kein Stein auf dem anderen gelassen wurde'. Gemäß dem Geschichtsschreiber Josephus kamen allein in Jerusalem 1 100 000 Juden um. Obwohl viele der ersten Jünger Jesu aufgrund von Verfolgung zu jener Zeit schon gestorben waren, waren doch noch einige Glieder der Generation, die zusammen mit Jesus gelebt hatte und Zeuge seiner mächtigen Werke gewesen war, übriggeblieben und so in der Lage, das Ende „des Abschlusses des Systems der Dinge" zu sehen (Matth. 24:2, 3). Sie gehörten zur Generation Jesu, waren also seine Zeitgenossen.
Aus Jesu Prophezeiung ist jedoch zu erkennen, daß seine Worte später eine größere Erfüllung haben sollten, die in 'der großen Drangsal, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird', ihren Höhepunkt finden würde. Diese „große Drangsal" sollte nicht nur über das jüdische „System der Dinge" kommen, sondern über die ganze Menschenwelt, ja über 'alle Nationen', denen Jehovas Zeugen 'diese gute Botschaft vom Königreich predigen müssen, bevor das Ende kommt'. Die „Bedrängniswehen", unter denen die Erde seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges zu leiden hat, zeigen, daß das „Zeichen" Jesu eingetroffen ist und daß sich seine Worte vom Jahre 1914 an im Gegenbild erfüllen (Matth. 24:3-8, 14, 21).
Welche „Generation" ist es also, die „auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen"? Diese Worte beziehen sich nicht auf eine Zeitperiode, von der einige sagen, sie dauere 30, 40, 70 oder sogar 120 Jahre, sondern sie beziehen sich vielmehr auf Menschen — auf Menschen, die am „Anfang der Bedrängniswehen" dieses verurteilten Weltsystems leben würden. Das ist die Generation der Menschen, die die schrecklichen Ereignisse gesehen haben, die in Verbindung mit dem Ersten Weltkrieg seit 1914 eingetreten sind.
„Angenommen, daß das Alter von 10 Jahren das Alter ist, in dem man anfängt, Ereignisse im Gedächtnis zu bewahren" — so hieß es in einem Artikel der Zeitschrift U.S. News & World Report vom 14. Januar 1980, Seite 56 —, dann leben heute noch mehr als 13 Millionen Amerikaner, die sich „an den Ersten Weltkrieg erinnern können". Und falls das böse System dieser Welt bis zur Jahrhundertwende bestehenbleiben würde — was aber in Anbetracht der Entwicklung der Weltverhältnisse und in Anbetracht der Erfüllung biblischer Prophezeiungen höchst unwahrscheinlich ist —, wären immer noch einige von der Generation, die den Ersten Weltkrieg erlebt hat, am Leben. Die Tatsache aber, daß sich die Anzahl dieser Menschen immer mehr verringert, ist ein weiterer Beweis dafür, daß 'der Abschluß des Systems der Dinge' schnell seinem Ende entgegengeht.

In diesem Zusammenhang kann man die interessante Besprechung des Buches The Generation of 1914 (Die Generation von 1914) von Robert Wohl aus der Zeitschrift The Economist vom 15. März 1980 erwähnen, in der folgende bedeutsame Bemerkung gemacht wurde: „Schließlich äußert Herr Wohl seine eigene Meinung über die Generation von 1914. In dem kurzen und zusammenfassenden letzten Kapitel weist er darauf hin, daß man für die Generationen nicht mathematisch genau eine bestimmte Anzahl von Jahren festsetzen kann, sondern daß sie mit entscheidenden historischen Wendepunkten — das beste Beispiel dafür ist der Erste Weltkrieg — in Verbindung stehen." Das stimmt mit dem biblischen Standpunkt überein, den Jehovas Zeugen bezüglich der „Generation von 1914" einnehmen.
Ja, es gab eine Generation von Menschen, die 1914 lebte und die sah, wie eine große Veränderung in der Geschichte vor sich ging: wie sich eine verhältnismäßig friedliche Ära in die gegenwärtige Ära des Krieges, der Gesetzlosigkeit und der Zerstörung verwandelte. Zu dieser Generation gehörten viele, die jetzt Zeugen Jehovas sind. Ja, das Jahr 1914 war „das beste Beispiel" einer Änderung, denn jener Zeitpunkt kennzeichnete den vorhergesagten „Anfang der Bedrängniswehen" unter den Nationen. Viele Personen sind noch am Leben, die darüber berichten können, wie drastisch sich die Verhältnisse auf der Erde im Jahre 1914 geändert haben. Und die Zustände in der Welt verschlimmern sich immer mehr. Wir können daher über Jesu Zusicherung froh sein, daß es von denen, die zur „Generation von 1914" gehören, Überlebende geben wird, daß diese Generation nicht vollständig vergangen sein wird, wenn die „große Drangsal" über dieses böse Weltsystem hereinbricht.


Erwachet 1984 22.10 Seite 4 – 7

1914 — Die Generation, die nicht vergehen wird
JESUS sagte, „daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Aber was ist mit dem Wort „Generation" gemeint?
Der Geschichtsprofessor Robert Wohl gab in seinem Buch The Generation of 1914 folgende ungewöhnliche Definition: „Eine historische Generation wird nicht durch ihre chronologischen Grenzpunkte oder -linien definiert. Sie ist kein datierter Zeitabschnitt . . . Sie gleicht eher einem Magnetfeld, in dessen Zentrum sich ein Erlebnis oder eine Reihe von Erlebnissen befinden . . . Im wesentlichen bildet sich ein Generationsbewußtsein durch ein gewisses Maß an Gemeinsamkeiten, die das Gefühl vermitteln, eine Ära sei zu Ende gegangen . . . Diese Gemeinsamkeiten ergeben sich immer durch große historische Ereignisse wie Kriege, Revolutionen, Seuchen, Hungersnöte und Wirtschaftskrisen."
Von diesem Standpunkt aus gesehen, sind der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 und seine Nachwirkungen bestimmt kennzeichnende „Gemeinsamkeiten" einer Generation. Wie Professor Wohl äußerte, verursachte der Erste Weltkrieg „das überwältigende Gefühl, daß eine Ära zu Ende war. Wer den Krieg durchgemacht hatte, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß im August 1914 eine Welt geendet und eine andere begonnen hatte."
Jesus gebrauchte das Wort „Generation" mehrere Male, und zwar in verschiedenen Zusammenhängen und mit unterschiedlichen Bedeutungen. Doch was meinte er, als er von einer Generation sprach, die nicht vergehen werde? Einige deuten eine „Generation" als eine Zeitspanne von 30, 40, 70 oder sogar 120 Jahren. Die Bezeichnung Generation bezieht sich jedoch auf Menschen und Ereignisse, nicht auf eine bestimmte Zahl von Jahren.
Das in der Bibel mit „Generation" wiedergegebene griechische Wort wird als „die in der gleichen Zeit Geborenen" definiert. „Hier schließt die Bedeutung Zeitgenossenschaft, Zeitalter ein" (Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament). „D. Reihe d. gleichzeitig Geborenen d. Generation, d. Zeitgenossen" (Wörterbuch zum Neuen Testament von Walter Bauer, 5. Aufl., 1971). Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines historischen Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am Leben sind.
Wenn Jesus den Begriff „Generation" in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute 70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen" (Lukas 21:32).
Seit 1914 hat die Menschheit zwei Weltkriege und viele weitere bedeutende Konflikte erlebt; hinzu kommen Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen und ähnliches (Lukas 21:10, 11). Jesus sagte indessen, „daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Daher fragst du vielleicht: Welche weiteren bedeutsamen Ereignisse stehen der Generation von 1914 noch bevor? Und können sie sich tatsächlich in der Zeitspanne abspielen, die dieser Generation noch verbleibt?
Was geschieht als nächstes?

Besonders seit 1919 tragen Jehovas Zeugen in bemerkenswertem Ausmaß und trotz weltweiter Gegnerschaft zur Erfüllung der Prophezeiung Jesu bei: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen" (Matthäus 24:14). Ja, dieses Werk muß zur Zufriedenheit Jehovas vollendet werden, bevor das Ende kommt.
Welche weiteren Ereignisse müssen in der Zeitspanne ihren Verlauf nehmen, die der Generation von 1914 noch verbleibt? Die Bibel weist klar auf bestimmte bedeutsame Entwicklungen hin, die zur „großen Drangsal" führen und einen Teil dieser Drangsal ausmachen, die in Harmagedon gipfelt, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen" (Matthäus 24:21; Offenbarung 16:14, 16). Du solltest unbedingt wissen, worin diese Entwicklungen bestehen, und zu deinem Schutz die notwendigen Schritte unternehmen, bevor es zu spät ist (Zephanja 2:3).
Der Apostel Paulus sagte eine dieser Entwicklungen voraus: „Ihr selbst wißt sehr wohl, daß Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!', dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen." Die Prophezeiung zeigt, daß kurz vor dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge der Ruf „Friede und Sicherheit!" in außergewöhnlicher Weise laut wird — ob seitens der Vereinten Nationen oder unabhängig davon seitens politischer und religiöser Führer. Was wird auf diese Proklamation folgen? Paulus erklärte: „Dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen" (1. Thessalonicher 5:2, 3).
Kommt es auf deine Religion an?
Könnte diese Vernichtung dich in Mitleidenschaft ziehen? Gehörst du einer der vielen Religionen der Welt an? Weißt du, wie Gott diese Religionen ansieht? Was wird auf sie zukommen?
Mit einer sinnbildlichen „großen Hure" namens „Babylon die Große" veranschaulichte der Apostel Johannes unter Inspiration ein System, das sich seit Jahrhunderten des vertrauten Umgangs mit 'den Königen der Erde', den politischen Machthabern, erfreut. Diese „Hure" hat außerdem aus den Beziehungen zu den „reisenden Kaufleuten" — die Handelswelt — Nutzen gezogen. Welches System hat ferner „Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen" beherrscht? Es ist die falsche Religion. Ja, alle Religionen, die von Jehovas Standpunkt aus falsch sind, bilden diese „große Hure", die in der Tat ein Weltreich ist. Doch was wird ihr die unmittelbare Zukunft bringen? (Offenbarung 17:1-8, 15; 18:15-17).
Offenbarung 17:16 zeigt an, daß radikale politische Elemente innerhalb der Vereinten Nationen (dem „scharlachfarbenen wilden Tier") die religiöse Hure hassen und vernichten werden. Schon haben machtvolle atheistische und antireligiöse Elemente der UN Schritte unternommen, die Religion aus ihrem Herrschaftsbereich auszumerzen. In der nahen Zukunft sind jedoch noch drastischere Maßnahmen zu erwarten, denn diese politischen Elemente werden nicht nur die Christenheit, sondern auch die anderen großen Religionssysteme verwüsten. Logischerweise werden die gottfeindlichen Kräfte ebenfalls Jehovas Zeugen angreifen, die treu Gottes Königreich verkündigen. Das wird einem Angriff auf Gott gleichkommen und eine Vergeltung nach sich ziehen — Gottes Krieg von Harmagedon! (Offenbarung 17:3, 12-16; 16:14-16; Hesekiel 38:10-12, 18-23; Sacharja 2:8).
Reicht die Zeit aus?

Rein vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, scheint es vielleicht, daß diese Entwicklungen kaum ihren Verlauf nehmen können, bevor die Generation von 1914 von der Weltszene abgetreten ist. Doch die Erfüllung all der vorhergesagten Ereignisse, die die Generation von 1914 betreffen, hängt nicht vom vergleichsweise langsamen menschlichen Handeln ab. Jehovas prophetisches Wort durch Christus Jesus besagt: „Diese Generation [von 1914] wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen" (Lukas 21:32). Und Jehova, der Quell inspirierter und unfehlbarer Prophezeiungen, wird die Erfüllung der Worte seines Sohnes in verhältnismäßig kurzer Zeit herbeiführen (Jesaja 46:9, 10; 55:10, 11).
Gibt es irgendwelche Beispiele von biblischen Prophezeiungen aus der Vergangenheit, die sich trotz Unglauben und Skepsis der Menschen erfüllten? Ja, wir werden kurz ein Beispiel untersuchen. Im Jahre 33 u. Z. sagte Jesus über Jerusalem und seinen Tempel voraus: „Was diese Dinge betrifft, die ihr da seht: Es werden Tage kommen, da wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht niedergerissen werden wird. Wenn ihr ferner die Stadt Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist" (Lukas 21:6, 20).
Dreiunddreißig Jahre später griff die römische Armee unter Cestius Gallus Jerusalem an und war dem Sieg nahe. Aus unerklärlichen Gründen ordnete General Cestius Gallus jedoch den Rückzug seiner Truppen an. Folglich mußten einige Juden gedacht haben, ihre heilige Stadt werde nicht der Zerstörung anheimfallen. Aber dieser Gedanke war nur von kurzer Dauer. Vier Jahre später kehrten die römischen Armeen unter Titus zurück und zerstörten Jerusalem samt seinem Tempel.
Jesu Prophezeiung bewahrheitete sich bis in alle Einzelheiten. G. A. Williamson erläutert in seiner Einleitung zur englischen Ausgabe des Werkes Der Jüdische Krieg von dem jüdischen Geschichtsschreiber Josephus: „Hätten wir keine anderen Informationsquellen als die Evangelien, so wären wir versucht zu argwöhnen, Jesu Warnungen seien in übertriebene Worte gekleidet . . . War es möglich, daß von diesem mächtigen Tempel kein Stein auf dem anderen gelassen werden sollte, der nicht niedergerissen werden würde? Es war in der Tat möglich; das ist eine historische Tatsache. Die Stadt wurde ganz und gar zerstört . . . Der gesamte tragische Verlauf war mit erstaunlicher Genauigkeit vorhergesagt worden."
So, wie sich Jesu Prophezeiungen über Jerusalem zu Lebzeiten der damaligen Generation erfüllten, so werden sich auch seine Prophezeiungen über die „Zeit des Endes" zu Lebzeiten der Generation von 1914 erfüllen (Daniel 12:4). Das bedeutet, daß nicht nur jene Generation, sondern alle heute lebenden Menschen eine wunderbare Aussicht haben. Warum? Nun, Jesus sagte ferner über die bedeutsamen Ereignisse, die diese Generation betreffen: „Wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist" (Lukas 21:28, 31).
Die Nähe des Königreiches Gottes bedeutet das baldige Ende der gegenwärtigen entzweienden politischen, religiösen und kommerziellen Systeme. Das bedeutet eine gerechte neue Regierung für alle gehorsamen Menschen. Du kannst dich jetzt für ewiges Leben unter dieser Regierung — „neue Himmel und eine neue Erde" — entscheiden (2. Petrus 3:13; Johannes 17:3). Ja, vielleicht wirst du diese verheißene neue Ordnung zusammen mit den Überlebenden der Generation von 1914 erleben — der Generation, die nicht vergehen wird.

Bis zu dem 8. Februar 1964 hieß der Zweck des Erwachet noch:
…sie spiegelt die sichere Hoffnung auf die Errichtung einer gerechten neuen Welt wider.

Von dem 22.Februar 1964 bis zu dem 22.Oktober 1995 lautete der Zweck:
..stärkt die Zeitschrift das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu Lebzeiten der Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat, eine neue Welt zu schaffen…

Seid dem 1.November 1995 heißt es in dem Zweck des Erwachet wieder:
..stärkt die Zeitschrift das Vertrauen in die Verheißung des Schöpfers, eine neue Welt herbeizuführen, die binnen kurzem…

1) Der Beginn der „letzten Tage" war 1799, 1874, 1910, 1915, 1914.
2) Das Ende der „letzen Tage" war 1914, 1925, 1975.
3) Die Zeit für Christi „Parusie" oder Gegenwart war 1874, 1914, 1925.
4) Der Wachtturm stellte es als „unstrittige Tatsache" dar, das „Jesus unzweifelhaft 1874 erschien" und 1878 als König zu herrschen begann.
5) Jerusalem wurde im Jahre 606 v.u.Z. zerstört (später geändert auf 607 v.u.Z.)
6) Harmagedon sollte beginnen: 1874, 1914, 1920, 1925 (alle Daten genau und schriftlich niedergelegt) und 1975 (auch schriftlich, aber etwas vorsichtiger ausgedrückt).
7) Die Zeit, dass Abraham, König David usw. auferstehen und auf der Erde leben: 1925.
8) Da Ende von 6000 Jahren Menschheitsgeschichte: 1874 (später geändert auf 1975).
9) Jesus sollte sichtbar, nicht unsichtbar wiederkommen.
10) Jesus kam 1874 unsichtbar zurück ... bis Ende 1929 gelehrt, was bedeutet, dass die Gesellschaft als „Gottes Organisation erwählt" war zu einer Zeit, als man nicht einmal wusste, dass Jesus „unsichtbar" zurückgekehrt sei.
11) Falls Jesus 1914 „unsichtbar" wiederkehrte, warum wusste man dies erst frühestens 15 Jahre später?

Wieso war dies Speise zur rechten Zeit?

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Das fleischlich orientierte Ausschauhalten nach Zeichen.

(Lukas 11:35,36)
„Diese Generation ist eine böse Generation; sie sucht nach einem Zeichen.
Sei daher wachsam. Vielleicht ist das Licht, das in dir ist, Finsternis

(Hesekiel 13:8)
‚Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat:
„ ,Weil ihr Unwahres geredet und ihr in einer Vision Lüge geschaut habt, darum, siehe, bin ich gegen euch' ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova."

(Jesaja 57:3)
„Was euch betrifft, kommt herzu, hierher, ihr Söhne einer Wahrsagerin, du Same eines Ehebrechers und einer Frau, die Prostitution begeht:

(Jesaja 30:9)
Denn es ist ein rebellisches Volk, lügnerische Söhne, Söhne, die nicht gewillt gewesen sind, das Gesetz Jehovas zu hören;

(Matthäus 16:4)
Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend ein Zeichen,

(Hesekiel 22:28)
Und ihre Propheten haben für sie mit Tünche getüncht, indem sie in einer Vision Unwirkliches geschaut und eine Lüge für sie gewahrsagt haben, indem sie sagten:
„Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat",
wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat.

Entspricht nicht der Nachfolgende Artikel den Worten Hesekiels?
Wachtturm 1.1.1970 4-17:

Bis heute ist der Eifer Jehovas in bezug auf diese Prophezeiung nicht erkaltet, denn es geht dabei um seinen Namen und um seine Ehre. Er hat noch nie gelogen; auch in Verbindung mit dieser Prophezeiung wird er sich nicht als Lügner erweisen. Er ist der „Gott, der nicht lügen kann". — Tit. 1:2; Hebr. 6:18.
Du weißt, daß die Weltbevölkerung sich explosiv vermehrt, auch mag dir bekannt sein, daß in der amerikanischen Presse eine ganzseitige Anzeige erschienen ist mit der Überschrift: „Die Bevölkerungsbombe bedroht den Frieden der Welt";
„Das dringendste Problem der Welt ist der Bevölkerungszuwachs; dieser ist so groß, daß die Nahrungsmittelerzeugung nicht Schritt zu halten vermag" (New York Times vom 8. September 1954). Ein denkender Mensch fragt daher: Wie wird die Bevölkerungs- und die Ernährungssituation in nochmals vierzehn Jahren sein? Was wir vernünftigerweise erwarten können, ist keineswegs beruhigend.
Die Gesamtlage wird nicht beeinflußt durch die Beilegung kleinerer Kriege wie des Vietnamkrieges und des Krieges im Nahen Osten. Die Feindschaft zwischen den beiden großen politischen Gruppen besteht weiter. Die New York Times schrieb in ihrer Ausgabe vom 6. Dezember 1968 unter der Überschrift „Aufgaben des Landes" (Seite 96, Abschnitt 4 und 5): „. . . der kalte Krieg ist noch längst nicht vorbei, obwohl er jetzt ganz anders geführt wird. Seine Gefahren werden nicht geringer. Im Gegenteil, sie wachsen." Der Verfasser äußerte die Befürchtung, daß sich die Russen zu neuen und verzweifelten Schritten veranlaßt sehen könnten, wenn sich der Ostblock allmählich auflösen würde. Das erinnert daran, daß das kommunistische China, Nachbar der Sowjetunion, ein großes Problem für diese, aber auch für einen großen Teil der übrigen Welt ist. Das kommunistische China ruft nicht nur Beunruhigung hervor, weil sich seine Bevölkerung so ungemein vermehrt, sondern weil es jetzt auch Atommacht ist und Langstreckenraketen besitzt. Wenn das kommunistische China weiterhin auf dem Gebiet der Kernwaffen erfolgreich bleibt und im Jahre 1972 beginnt, solche Waffen zu produzieren, und die Produktion fortsetzt, „wird es bis etwa 1975 über 15 bis 20 interkontinentale ballistische Geschosse verfügen". — New York Times vom 3. Februar 1969.
Er muß daher als König Krieg führen, er muß herrschen inmitten seiner irdischen Feinde, bis er sie schließlich vollständig besiegt haben wird, wie König David es im Psalm 110:1-6 vorausgesagt hat. Er geht so vor, weil die Nationen und Reiche dieser Welt seit 1914, dem Jahr, in dem die „Zeiten der Nationen" endeten, nicht bereit sind, ihm das Königtum über die Erde freiwillig abzutreten — sogar die Christenheit weigert sich, das zu tun. (Luk. 21:24; Ps. 2:1-6) Heute noch, nach mehr als einem halben Jahrhundert, weigern sich die Nationen, das zu tun. Was wird das in kurzem für die ganze Menschheit bedeuten? Den Ausbruch des Krieges „des großen Tages Gottes, des Allmächtigen", wenn die Weltlage, Harmagedon oder Armagedon genannt, besteht. (Offb. 16:14, 16) In diesem Krieg werden alle Feinde des Friedens unter den Menschen beseitigt werden.

Nachdem alle Feinde des Weltfriedens — sowohl die Feinde unter den Menschen als auch die Dämonen — beseitigt sein werden, wird der Friedefürst beginnen, über die ganze Erde zu herrschen. Die Zeit, die Gott dafür bestimmt hat, kommt immer näher und damit auch die tausend Jahre Frieden. Tausend Jahre entsprechen einem Millennium. In der erwähnten Rede, die der amerikanische Präsident bei seinem Amtsantritt am 20. Januar 1969 hielt, sprach er von etwas, was für die Amerikaner, ja für die ganze Christenheit von Interesse sein wird. Im achten Abschnitt seiner Rede erklärte der Präsident, der kurz zuvor vereidigt worden war: „In acht Jahren wird Amerika sein 200jähriges Bestehen als Nation feiern. Und zu Lebzeiten des größten Teils der heutigen Weltbevölkerung wird man das Neujahr feiern, das man nur einmal in tausend Jahren feiern kann — den Beginn des dritten Millenniums." Der Präsident sprach vom Jahr 2001 n. Chr.
Was der amerikanische Präsident anschließend sagte, zeigte, daß er der Meinung ist, im ersten Jahr jenes dritten Millenniums werde Amerika noch bestehen. Für gottesfürchtige Erforscher der Bibel, der alten Hebräischen Schriften und der Christlichen Griechischen Schriften, gibt es ein weit wichtigeres Millennium, das ihre Aufmerksamkeit erfordert. Es handelt sich dabei um das siebente Millennium! Nein, nicht um das siebente Millennium vom Jahr 1 n. Chr. an gerechnet, sondern das siebente Millennium nach der Erschaffung der ersten Menschen auf der Erde, des ersten vollkommenen Mannes und der ersten vollkommenen Frau im Garten Eden. Zur Bestimmung dieses Zeitraums gebraucht man gewöhnlich die Weltära und fügt der Anzahl Jahre „Anno Mundi" oder „im Jahre der Welt" hinzu, weil der Anfangspunkt dieser Zeitrechnung der Beginn der Menschenwelt ist.
Hat das etwas mit dem Herannahen eines tausendjährigen Friedens oder eines Millenniums des Friedens zu tun? Offensichtlich ja! Nach dem Kalender der orthodoxen Juden hielt der neue amerikanische Präsident seine Antrittsrede am Anfang des fünften Mondmonats des Jahres 5729 A. M., dieses Datum wurde ausschließlich aufgrund der alten Hebräischen Schriften errechnet. Nach den Berechnungen der Chronologen — der Gelehrten, die sich mit der Zeitmessung befassen —, die auch die inspirierten Christlichen Griechischen Schriften berücksichtigen, ist der jüdische Kalender mehr als 200 Jahre hinter unserer Zeitrechnung zurück. In bestimmten Bibelausgaben, sowohl in katholischen als protestantischen, sind Daten zu finden, die sich auf die Chronologie des bekannten irischen Erzbischofs der anglikanischen Kirche, James Ussher (1581—1656 u. Z.), stützen. Nach Ussher wurde Adam im Jahre 4004 v. u. Z. erschaffen. Nach dieser Berechnung wäre die Menschheit im Herbst des Jahres 1996 u. Z. sechstausend Jahre oder sechs Millennien alt, und nach diesem Jahr würde für die Menschheit das siebente Millennium ihres Daseins beginnen.

Vor einiger Zeit haben ernsthafte Erforscher der Bibel deren chronologische Angaben neu überprüft. Nach ihren Berechnungen wird die Menschheit um die Mitte der 1970er Jahre sechs Millennien auf der Erde sein. Das siebente Millennium nach Adams Erschaffung durch Jehova Gott würde somit in weniger als zehn Jahren beginnen.


Bald werden die sechstausend Jahre, in denen er die Menschheit als seine Sklaven ausgebeutet hat, enden, sie werden noch zu Lebzeiten der Generation enden, die, wie Jesus gemäß Matthäus 24:34 vorausgesagt hat, die Weltgeschehnisse seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 bis heute miterlebt hat. Wäre demnach nicht die Zeit, da die sechstausend Jahre, in denen die Menschheit unter Satan, dem Teufel, Sklavendienste geleistet hat, abgelaufen sind, für Jehova Gott der Zeitpunkt, um für die Menschen ein Millennium des Friedens herbeizuführen? Ganz gewiß!

Ende des Artikels.

Nur war es ganz gewiss nicht so.

Es wurden hier in dieser Vision Unwirkliches geschaut
Eine Lüge gewahrsagt.
Und sie haben gesagt:
„Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat",
wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat.

Der Wachtturm", 1. November 1954, Seite 656.
„Es kann nicht zu sehr betont werden, daß wir die theokratische Organisation Jehovas anerkennen müssen. Wenn das Leben eines Menschen von einer bestimmten Handlungsweise anhängig ist, sollte er ihr mit Freuden folgen, selbst wenn sie, weil er sich demütigen muß, seinen Stolz verletzt. Das gilt besonders in bezug auf die Anerkennung der theokratischen Organisation ..."

Wachtturm, 15. Januar 1981, Seite 17, Absatz 2
Demnach schenkt Gott seinen demütigen Dienern ein bestimmtes Wissen, das andere nicht haben. Der Apostel Paulus sagte: „Diese Weisheit hat keiner der Herrscher dieses Systems der Dinge kennengelernt . . . Denn uns hat Gott sie durch seinen Geist geoffenbart" (1. Kor. 2:8-10). Da Jehova seinen Dienern im voraus ein bestimmtes Wissen vermittelt hat, sind sie ausgerüstet — ja von Gott beauftragt —, auf der ganzen Erde vor dem herannahenden Ende des gegenwärtigen Systems zu warnen und die tröstende Botschaft von der neuen Ordnung zu verkündigen.

Basic Psychology (Grundlagen der Psychologie):
Es gibt das Beispiel einer Sekte, die das Ende der Welt erwartete. Die Gründerin der Sekte verkündete, sie habe von den „Wächtern" draußen im Weltall eine Botschaft erhalten. An einem bestimmten Tag würde sich eine gewaltige Flut ereignen. Nur die wahren Gläubigen sollten gerettet werden, sie würden um Mitternacht an dem bestimmten Tag von fliegenden Untertassen gerettet werden.
Am Weltuntergangstag drängten sich die Sektenmitglieder zusammen und erwarteten die vorhergesagte Naturkatastrophe. Die Zeit für die Ankunft der fliegenden Untertassen kam und verging: die Spannung stieg gewaltig, als die Stunden vergingen. Schließlich erhielt die Führerin der Sekte eine weitere Botschaft:
Um den Glauben der Treuen zu belohnen, sei die Welt gerettet worden. Freude brach aus, und die Anhänger wurden gläubiger als je zuvor.

Zuerst wurde jemand gelobt, weil er „Haus und Hof verkaufte" um die letzten Tage sich im Vollzeitdienst einzusetzen.
Dann wurde er später als gieriger Spekulant verspottet, der die letzten Tage in Luxus verbringen wollte.
In einer Kongreßansprache in Kanada ging der Präsident der so weit zu sagen, Gott habe 1975 abgeblasen, weil Jehovas Zeugen so viel Wirbel darum machten!

A Personal Memory of the 1975 Fiasco. Ty Sharrer, Michigan:

1973 wurde in unserem Königreichssaal ein Kalender aufgehängt, der die Tage bis 1975 herunterzählte. Auf ihm befand sich ein Bild, das meine Schwägerin gezeichnet und koloriert hatte. Mehrere Jahre später leugnete sie, je so etwas getan zu haben. Sie griff zur theokratischen Kriegslist und log. In demselben Jahr passierte noch eine weitere merkwürdige Sache. Jedem im Königreichssaal wurden Codenamen gegeben, damit man sich ausweisen könnte, wenn die Drangsal kam. Man forderte uns auch auf, alle Adressen von Zeugen in unserer Versammlung auswendig zu lernen.

Wachtturm, 1. Dezember 1991, Seite 7
Eine Religion, die Lügen lehrt, kann unmöglich wahr sein.

Die Lehre das diese Generation nicht vergehen wird wurde eingeführt nachdem 1975 sich nicht erfüllt hatte.
Aber schon während man Beweise vorliegen hatte das 607 / 1914 nicht stimmen konnte.
Es war also kein verzeihlicher Irrtum sondern eine Schutzbehauptung.
Die Generationslüge.

Die Vergangenheit wurde getilgt,
die Tilgung wurde vergessen,
die Lüge wurde Wahrheit.
(George Orwell, 1984)

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zwölfte Tag.

Geschrieben von anonym am 13. Dezember 2005 00:15:01:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erzählte sehr gern, dass den Menschen damals gerechte biblische Grundsätze eingeprägt wurden.
Aber wir antworteten:
„Warum haben sie dann gekämpft und sind in den Krieg gezogen?"
Großvater überlegte kurz und sagte dann:
„Ihr habt recht, sie zogen in den Krieg.
Aber die Menschen dachten damals anders als heute.
Während des Ersten Weltkrieges war unter vielen Menschen eine Haltung vorherrschend, die man als ,christlich' bezeichnen könnte.
Wenn sich die Bauern unterhielten, sagten sie:
»Warum sollten Menschen aus Nationen, die sich zum Christentum bekennen, wie England und Deutschland, sich gegenseitig umbringen?'
Sie konnten es gleichfalls nicht verstehen.
Aber der Methodistenprediger, daran erinnere ich mich noch, brachte jeden Sonntag den Gedanken zum Ausdruck, dass es Gottes Wille sei, wenn junge Männer für ihr Vaterland kämpfen.
Die Pfarrer waren es, die die Menschen zu dem Gedanken veranlassten, bei dem Krieg handle es sich um eine gerechte Sache.
Heutzutage denken die meisten Menschen nicht darüber nach, ob ein Krieg christlich ist oder nicht.
Sie wollen lediglich wissen, ob er ,moralisch' vertretbar ist.
Sie scheinen nicht zu wissen, dass nur Gott einen moralisch gerechten Krieg führen kann."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Feldpost: WT November 1915 Seite 176
Aus dem Felde, den 26. Sept. 1915

Liebe Geschwister!
Nachdem ich wieder von Euch Nr. 10 des Wachtturms erhalten habe, sende ich Euch lieben Geschwistern in Barmen und überall die herzlichsten Grüße. Auf der zweiten Seite las ich die Worte: „Den Wachtturm senden wir Euch gerne umsonst". Wieviel Liebe spricht aus diesen Worten! Wie gut, daß uns der liebe Wachtturm auch weiterhin erfreuen soll. Ich danke auch allen Geschwistern für die Liebe, die wir von seiten der Geschwister so reichlich erfahren durften. Die mir gesandten Schriften habe ich an die Bewohner verteilt; während etliche Blätter mit Gleichgültigkeit entgegengenommen wurden, brachte mir das Verteilen hier und dort doch einen dankbaren Blick ein. Wenn ich so in stillen Stunden den Wachtturm zur Hand nehme, merke ich beim Lesen immer aufs neue, wie sich das Schatzkästlein des Wortes unseres Gottes mehr und mehr öffnet. …
Wenn man hier draußen im Felde am Tage oder in der Nacht seiner Pflicht genügt, wenn die Granaten mit pfeifendem Ton die Luft durchschneiden, wenn das Platzen dieser furchtbaren Geschosse die Erde bebend macht, dann spürt man so recht, welche Macht in dem Wörtchen 'Gott' liegt. Unwillkürlich falten manche in solch ernsten Stunden die Hände zum Gebet und suchen Hilfe bei einem Gott im Himmel. Geliebte, wieviel haben wir jenen verblendeten Menschenkindern voraus, indem wir die Gedanken unseres Gottes erkennen dürfen und uns freuen können, daß Seine Absichten liebreich sind.
Sollte es Gottes Wille sein, daß ich meine lieben Glaubensgeschwister im Fleisch nochmal wiedersehe, so will ich mit ihnen in den schönen Versammlungen, die ich schon so lange entbehre, meinem Gott von Herzen danken für alles Gute, daß Er bisher an mir getan hat. Sollte es anders kommen, so wird das auch gut für mich sein, und ich will zufrieden sein in seinem Willen.
Ihr lieben Geschwister in Barmen, im Felde und in der Heimat seid alle herzlich gegrüßt von Eurem Bruder im Herrn
Arno Weise


WT September 1915 Seite 143
Russland 23. Juli 1915

Meine geliebten Brüder!
Indem ich Euch für Eure Mühewaltung bei der Übersendung des Wachtturms und der Briefe „An die Brüder im Felde" herzlich danke, ist es mir eine Freude Euch wissen zu lassen, mit welchem Verlangen ich euren Sendungen entgegensehe …
Wohl sind wir räumlich geschieden, das Band der Liebe Christi bindet uns um so fester.
Vor einigen Stunden ging der Marsch über Leichenfelder, jetzt ist es Nacht. Ich liege unter meiner Zeltbahn; neben mir am Wegesrand schleudern unsere 21-cm-Mörser ihre vernichtenden Geschosse, zirka 3 Kilometer weiter tobt das Gewehrfeuer der Infanterie. schon das Anhören läßt mich erschaudern. Schlafen kann ich nicht. Ein Knistern in meiner Tasche, der letzte Wachtturm, der Verkünder der Gegenwart Christi macht mich völlig munter. Es fällt mir der 6. Vers des 63 Psalmes ein: 'Wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, über dich staune in den Nachtwachen."
O, welch ein Friede durchströmt mein Herz, und herrliche Stunden der Gemeinschaft mit meinem Vater kann ich durchleben.
Vor Wochen zog ich durch Lemberg. Der Ingenieur einer Maschinenfabrik, mit dem ich über die Hoffnung der Juden sprach, bestätigte mir ihr Warten auf den Messias. Nur im Vorbeireiten war es mir möglich, mit einigen Juden zu reden. Ich legte meine Hand auf ihre Schultern und schrie ihnen in die Ohren: 'Euer Messias kommt, ich soll es Ihnen sagen!' Staunen, Freudentränen und Zukunftswünsche, und weiter ging der Marsch.
Wie weit wir noch zu wandern haben, ich weiß es nicht, der Herr weiß es, eines aber wissen wir alle:
'Bald hört auf unser Pilgerlauf
Und die Klagen schweigen,
Jesus nimmt uns auf!'
Darum, weil wir solch herrliche Hoffnung in uns haben, wollen wir alle, die wir Sein sind und nach seinem Namen genannt, unermüdlich weiter wandern, bis wir Ihn schauen, den so lang wir geliebt.
Gott segne Euch
Euer getreuer Bruder
Max v. d. Steil


WT September 1915 Seite 143
Aus dem Felde, 11. Juli 1915

Ihr lieben Geschwister! Eure 2 Briefe erhalten, danke ich Euch herzlich für die Erbauungen, die Ihr uns ins Feld sendet.
Hiobsprüfungen gingen das ganze Jahr hindurch über mich – doch die Gnade des Herrn wirkte in mir einen Charakter, in welchem die Liebe stärker war, denn selbst der schwerste Sturm.
Und nun – ja, die Zeit ist herbeigekommen, Drangsal überall.
Wenn Ihr im Wachtturm wieder einmal Grüße sendet, fügt auch von mir solche an alle die Geliebten bei.
Es grüßt und küßt Euch euer in der Liebe Christi verbundener Bruder
Oskar Waldenburger
Gott mit Euch, bis wir uns wiedersehen.

Auf dem Felde gefallen
WT November 1916 Seite 162 und 176

Wenn aber das Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dies Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann ist das Wort erfüllt das geschrieben steht: „Verschlungen ist der Tod im Sieg" 1 Korinther 15:54.
Bruder Modes und Bruder Wahl sind auf dem Felde gefallen.
Der Brief an Bruder Wahl kam zurück mit dem Vermerk „gestorben für das Vaterland"
WT August 1916 Seite 125

Im Herrn herzlich geliebte Geschwister!
Seid gegrüßt in dem Namen unseres hochgelobten Erlösers. …
Ich habe mit Euch Gedächtnismahl gefeiert, auf Posten ungestört und einsam, doch in dem Bewußtsein der gesegneten Gemeinschaft mit unserem geliebten Herrn und Erlöser und Anfänger und Vollender unseres Glaubens …
In herzlicher Liebe und Fürbitte Euer gedenkend, grüßt Euch aufs herzlichste, Euer Bruder und Mitpilger nach Zion
Bernhard Buchholz


WT November 1915 Seite 162

Von unserer Brüderschaft im Felde
Es ist für alle Geschwister sicher von Interesse zu wissen, daß gegenwärtig ca. 350 unserer Brüder sich beim Militär befinden. Infolge reger Korrespondenz mit vielen der Lieben erhalten wir viele Beweise freudigen Glaubens und Vertrauens und geduldigen Ausharrens in vielen Schwierigkeiten. Einige Brüder schrieben uns, daß sie sich stark fühlen in dem Bewußtsein, daß ihrer soviel im Gebet gedacht wird.
Es hat dem himmlischen Vater wiederum gefallen, zwei liebe Brüder von diesem Leben in Schwachheit abzuberufen.
Am 16. September starb auf dem Kriegsschauplatze unser lieber Bruder Fritz Kownatzki aus Zollernhöhe, Ostpreußen im Alter von 23 Jahren, und ungefähr um dieselbe Zeit starb ebenfalls unser lieber Bruder Johannes Finger aus Barmen, im Alter von 33 Jahren.
Beide Brüder hatten uns noch bis kurz vor ihrem Tode liebe Zeilen geschrieben, aus denen wir erkennen konnten, daß die Lieben mit Jesu zu wandeln trachteten. Wir haben für sie die feste Hoffnung, daß sie vom Glauben zum Schauen gelangt sind gemäß Joh. 11, 25. 'Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird, wenngleich er stirbt, leben.'
Es ist offenbar jetzt die Zeit, wo wir mehr denn je erwarten können, daß dieser und jener von uns jenseits des Vorhanges gehen wird. Laßt uns alle wachen und beten, damit wir stets mit Freuden und Verlangen sprechen können: 'Komm, Herr Jesu!'


Gefallenen Anzeigen.
WT Dezember 1915 Seite 178

Wir erhielten wiederum die Nachricht vom Tode sechs lieber Brüder.
Wir haben von diesen Brüdern ein gutes Zeugnis bekommen, ihre Früchte des Geistes, an denen wir nach dem Willen des Herrn Seine wahren Jünger erkennen sollen, berechtigen uns zu der Hoffnung, dass die Lieben das Ende ihres Glaubens davon getragen haben.
Jesaja 57:1,2


WT Oktober 1915 Seite 159
Belgien, den 23. August 1915

Meine in Jesu innigst geliebten Brüder!
Gal. 1, 3-5 zum Gruß!
Mit Dank über den von Euch empfangenen trostreichen und anspornenden Brief (an die Brüder im Felde) schreibe ich Euch diese Zeilen und rufe Euch ein herzliches 'Gott vergelt's' zu. Durch die große Gnade Gottes angetrieben, möchte ich es nicht unterlassen, solange es noch heute heißt, zu antworten, und der Herr möge mir Gnade schenken, damit ich meine Zeilen in wahrer Herzensdemut niederschreibe, Euch zur Freude und dem Herrn zur Verherrlichung.
Welche große Freude verursachen Eure lieben Briefe, die Ihr regelmäßig an die Brüder, die im Felde sind, gelangen lasset. Durch diese Zeichen der Liebe werden die Herzen, die äußerlich getrennt sind, fester verbunden und mehr zu unserm Herrn und Haupte hingezogen. Euer lieber letzter Brief sagt, daß kein Murren und kein Klagen in den Briefen der Brüder zum Ausdruck kommt. - Was mich betrifft, so muß ich bekennen, liebe Brüder, daß ich oft in den Prüfungen, welche diese, für das Fleisch so schmerzlichen Verhältnisse mit sich bringen, unterliege. Und angesichts Eures lieben Briefes muß ich nun tränenden Auges zum Herrn eilen, damit mir Erbarmung widerfahre, und Er, der Mitleid zu haben vermag mit unsern Schwierigkeiten, mir Trost und Kraft darreichen möchte für die zukünftigen Tage. Aber trotzdem will ich freudig und dankbar sein, denn auf ein ganzes Jahr Seiner weisen und liebevollen Führung vermag ich bereits zurückzublicken. Ja, barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte! Ps. 91
Allmählich kommen infolge der großen Überanstrengungen nervöse Schwächen zum Vorschein, und diese machen den Kampf immer schwerer. Ich bin aber der frohen Zuversicht, daß der Herr, der soweit geholfen hat, mir auch weiter helfen wird. Mit sehnsüchtigem Verlangen denke ich oft an den Tag, da wir, befreit von allem irdischen Leibt, bei Ihm erscheinen dürfen in der Herrlichkeit, und ich bin der frohen Zuversicht, daß dieser Tag nicht mehr weit entfernt ist. …
Ja, die ernste Frage will ich oft erwägen, ob ich zu jeder Stunde abzuscheiden bereit bin, ob nichts zwischen Ihm und mir steht, das nach Trennung aussehen könnte; und vorsichtig und weise will ich zu wandeln mich bestreben, alles Seiner Liebenden Fürsorge anbefehlend.
Gerne hätte ich noch einmal ein Wiedersehen mit Euch Lieben im Fleische, um mich mit Euch erfreuen und erbauen zu können, doch des Herrn Wille geschehe, weiß ich doch, daß alle Dinge zu meinem Besten sind. Wenn schließlich alle irdischen Bande zerreißen, so wollen wir einander auf Händen des Gebets tragen und im Geiste zusammen den Weg wandeln, bis wir dorthin gelangen, wo ewige Freude unser Teil sein wird.
Ich will schließen in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, wo? Das mag der Herr entscheiden. Ich bitte, allen lieben Brüdern im Felde meine herzlichsten Grüße zu übermitteln, wie ich auch Euch Lieben im Bibelhause herzlich grüße.
Euer geringer Bruder und Mitpilger nach Zion
Wilhelm Hüners.

Es gibt einen Bericht von einem Bruder der traurig war das er an der Front verletzt wurde und in der Zeit bis er wider voll tauglich wäre versuchen wird einen Platz im Lazarettdienst zu bekommen um wenigstens hier seinen Dienst für Gott zu erfüllen.
WT Juli 1915 Seite 112
WT Juli 1915 Seite 112
Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915

Im Herrn geliebte Geschwister!
Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich Euren 'an die Brüder im Felde' gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und Aufmunterung brachte, mich aber auch zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch lieben Geschwistern wieder einmal ausführlicher zu schreiben, aber immer wurde ich durch so mancherlei Umstände davon abgehalten. Wir Ihr nun aus diesem Brief ersehen könnt, befinde ich mich gegenwärtig im Reservelazarett und zwar zum Zwecke einer längeren Erholung meiner Körper und auch Nervenkräfte. Die Erschöpfung der letzteren sind wohl zum großen Teil mit die Ursache, daß ich so wenig schreibe, denn es fällt mir immer sehr schwer, meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren, der einiges Denken erfordert. Ja Ihr lieben Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem Briefe schreibt, nämlich, daß uns das Schauen der Schrecken des Krieges mit eigenen Augen so recht tiefes Mitgefühl empfinden läßt und die Sehnsucht in uns vermehrt, daß die von Gott verheißene Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens, sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung bald kommen möge. Ich kann darum meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht genug dankbar sein für die mancherlei Belehrungen durch praktische Erfahrungen, um die er mich während meines nunmehr ¼jährigen Aufenthaltes hier draußen im Felde bereichert hat …
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen haben zu Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird auch auf die traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens, dasjenige des 'Morgens der Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitpilger nach Zion
Herm. Crämer


Gefallenenanzeige
WT September 1915 Seite 130

Von unserer Brüderschaft im Felde
Neben herzlichen Grüßen von vielen unserer Brüder im Felde möchten wir den lieben Geschwistern auch die Nachricht zukommen lassen, daß unser lieber Bruder Max Nitzsche aus Reichenbach i. Vogtl. am 15. Juli bei einem Sturmangriff in Rußland gefallen ist.
Wenn uns solche Botschaft dem Fleische nach auch schmerzt, so freuen wir uns doch in der Hoffnung, daß sich 1. Kor. 15, 51.52 an dem Bruder erfüllt hat.

WT Juli 1915 Seite 110
Charlottenburg (Lazarett), 3. Juni 1915

Liebe Geschwister in Christo!
Eure liebe Briefsendung mit der Schrift 'An die Brüder im Felde' habe ich erhalten und sage herzlichen Dank für die aufmunternden Worte, mit denen wir wieder bedacht worden sind. Wie hat es gewiß in aller Herzen eine Freude hervorgerufen, aufs neue erfahren zu dürfen, daß unser so in Liebe gedacht wird. Wie oft hat uns manches Wort der lieben Geschwister aufzurichten und zu trösten vermocht, zumal wir durch den Krieg vielen Prüfungen und Versuchungen ausgesetzt sind. Aber nicht nur wir, die wir durch den Krieg aus dem Kreise der lieben Geschwister herausgerissen worden sind, auch Ihr, die Ihr zu Hause geblieben seid, habt ebenfalls Prüfungen zu bestehen. Doch wird alles zugelassen, damit wir von den letzten Schlacken befreit werden, und mehr und mehr das Bild unseres Erlösers erlangen möchten. O liebe Geschwister, so wollen wir denn stille halten in dem Schmelztigel unseres Vaters, sollte es uns auch schmerzen und wehe tun, so geschieht ja alles nur zu unsrem ewigen Heile. Ich schrieb Euch schon vor einiger Zeit, wie ich die Liebe und Gnade meines himmlischen Vaters erfahren durfte, als ich mich in den vordersten Reihen befand. Wieviel darf ich jetzt seine Gnade rühmen, wo ich schon bald 4 Monate seit meiner Verwundung im Lazarett bin. Ja täglich erfahre ich seine Hilfe, Gnade und treue, zumal ich so reichlich an Seele und Leib versorgt werde, und sei an dieser Stelle nächst Gott den lieben Berliner Geschwistern Dank für ihre Anteilnahme an meinem Zustande, für all das Gute, womit sie mir den Aufenthalt hier im Lazarett so leicht und angenehm gemacht haben. Der Herr wird's sicherlich lohnen. Liebe Geschwister, meine größte Freude ist es, zu sehen, wie sich vor unsern Augen alles so herrlich nach Gottes Wort erfüllt, und unser Glaube durch geduldiges Ausharren reichlich belohnt wird. Erfüllt sich unser Herz auch oft noch mit Wehmut, indem wir sehen müssen, wie die Menschheit noch durch viele Tränen und Leiden hindurch muß, so freuen wir uns doch, wenn wir die Zeit betrachten, in der sie wieder nach Gott fragen wird, und wir Helfer der Aufrichtung sein dürfen. So will auch ich mich bemühen …
Liebe Geschwister, unser Gebet für jetzt und die Zukunft soll bleiben: 'Herr bleibe bei uns!' Ich verbleibe nun unter vielen Grüßen an die liebe Bibelhausfamilie, unter herzlichem Gedenken an die ganze Versammlung, Euer geringerer Bruder
Heinrich Rothenstein aus Barmen


WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, 29. Mai 1915.

Geliebte Geschwister im Bibelhause!
Mit großer Freude erhielt ich Euer zweites Schreiben 'An die Brüder im Felde' und sage ich Euch vielen Dank, auch für das erste Schreiben. …
Obwohl ich auch jetzt in dieser Kriegszeit besonders erfahren mußte, welch eine Macht unser altes Fleisch ausübt, durfte ich doch wiederum in noch viel größerem Maße erfahren, wie lieb mich der Herr hat. Schon die Tatsache, nach fast 10monatiger Kriegszeit noch gesund und wohlbehalten zu sein, berechtigt zu großem Danke, und das Bewußtsein, in allen Lagen sicher geborgen zu sein in den Vaterarmen Jehovas, treibt mich zur Anbetung. Wie kann man auch jetzt das hohepriesterliche Gebet unseres großen Meisters in Joh. 17 verstehen. Es ist dem Satan nicht möglich, jetzt in der Zeit des Endes, wo er alles verführt, die Auserwählten des Herrn abzubringen von ihrem großen Meister. Derselbe hat, wie für einen Petrus, so auch für uns gebetet, daß unser Glaube nicht aufhöre. Durch das Teilnehmen an diesem schrecklichen Kriege, welchen wir uns wohl etwas anders dachten, will uns, gleich einem Jona, das Murren oder Zweifeln überkommen über die schrecklichen stechenden 'Strahlen' dieses Krieges. Da muß auch uns der himmlische Vater zurufen: 'Ist es billig, daß du zürnest?' (Jona 4). Ist doch jetzt die Zeit des großen Gerichtes, welches über die gegenwärtige arge Welt hereinbricht, und anfangen muß am Hause Gottes. So wollen wir uns darum nicht entmutigen lassen, sondern uns freuen, daß wir gewürdigt sind, Anteil haben zu können an den Leiden des Hauptes …
Und wie schon erwähntet, auch diese Schrecken des Krieges müssen uns zubereiten zu dem großen, herrlichen Dienste, den wir an der Welt im Millenium zu tun haben. …
Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen. Mit den herzlichsten Grüßen aus weiter Ferne, an alle lieben Geschwister verbleibe ich Euer geringer Bruder im Herrn
Martin Modes.


WT August 1915 Seite 128
Vor Warschau, 29. Mai 1915

Eben erhielt ich Euren lieben Brief mit dem herrlichen Ps. 20. Ich sage Euch allen herzlichen Dank. …
Auch ich will meine Pflicht treu erfüllen, und soll es in den Tod gehn. So befehle ich mich meinem und Eurem Erlöser Jesu Christi.
Herzliche Brüdergrüße an alle Brüder dort im Bibelhause. Bitte schreibt noch recht oft.
Euer Bruder K. Meyer.

WT September 1915 Seite 144
Aus dem Felde, 14. Juni 1915

In dem Herrn geliebte Geschwister!
Viele Tage nach Empfang des mir so lieben Briefes von Euch, für den ich vielmals innigst Dank sage, komme ich endlich zum Antworten.
In Eurem erfreuenden Schreiben kommt gerade das zum Ausdruck, was auch mein Herz in etwa während der Kriegszeit empfunden. Mit Bestimmtheit dürfen wir glauben, daß der Herr all unsere Angelegenheiten des Lebens gütigst überwalltet und werden uns dessen auch immer mehr bewußt werden, je mehr wir zu erkennen suchen, was des Herrn Wille in bezug auf uns persönlich ist.
Ich glaube nicht fehlzugehen (und denke, daß andere liebe Brüder ebenso fühlen) anzunehmen, daß gerade diese Kriegsumstände geeignet sind, uns manche wichtige Lektion beizubringen, die wir unter früheren Verhältnissen nicht so gut gelernt hätten. Aus dieser Erkenntnis heraus ist es mir auch leichter geworden, den gewiß schweren Verlust der so oft stattfindenden, segensreichen Versammlung mit des Herrn Geweihten, nicht allzu schmerzlich zu empfinden. Wir können nicht dankbar sein und uns freuen, daß unser treuer Gott noch immer Zeit zu unserer Zubereitung und schließlichen Vollendung gelassen hat.
Obschon unsere Erwartungen über das vergangene Jahr etwas unrichtig waren, so sehen wir doch, wie der Ratschluß Jehovas seiner Erfüllung entgegengeht und wir sind durchaus nicht enttäuscht, vielmehr aber bestärkt worden. Gott ist ein Gott der Ordnung, sehen wir doch, wie pünktlich die welterschütternden Ereignisse eingetroffen, und wenn wir auch noch nicht klar sehen können, dürfen wir doch überzeugt sein, daß alles einen gottgewollten Fortgang nimmt, bis zur Aufrichtung des Reiches Gottes in Macht und Herrlichkeit, um welches wir ja so inbrünstig bitten. …
So seid nun, liebe Geschwister, der gnädigen Fürsorge unseres lieben himmlischen Vaters anbefohlen und in herzlicher Liebe begrüßt mit Ps. 27:1-7, 14 von Eurem in Christo verbundenen Bruder
Robert Seifert aus Dresden


WT September 1915 Seite 144
Straßburg, den 3. 8. 15

Geliebte Geschwister im Herrn!
Meine lieben Geschwister; wir hier in Straßburg Vereinigten merken von den Enbehrungen der Letztzeit schon einiges. So ist uns der Besuch von auswärtigen Geschwistern so gut wie verwehrt, da ohne wichtigsten Grund die Zureise nicht gestattet wird. Indessen haben wir zurzeit Besuch von zum Militär eingezogenen Brüdern. Wir danken indessen Gott, daß er uns noch den Verkehr mit den Geschwistern hier, die so lieb sind, gestattet. Einige liebe Geschwister, die direkt im Operationsgebiet wohnen, haben schon diesen Verkehr entbehrt, da das Verlassen der Ortschaften verboten ist, eine Erlaubnis aber nicht gegeben wird. …
Im Namen der hiesigen Versammlung grüße ich Euch und die Geschwister weit und breit mit dem herrlichen Zionslied 106. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit Allen. Amen.
In Liebe, Euer geringer Mitpilger
Otto Haedike.


WT November 1915 Seite 175

An die Brüder im Felde
1. Gott grüße Euch, geliebte Brüder,
Die Ihr im Weltgetümmel seid!
Ein Engel Gottes steig' hernieder
Und tröste Euch in schwerer Zeit.
2. Er führt Euch durch die Todesschatten
Zum sichern Port mit starker Hand;
Er stärkt die Schwachen, stützt die Matten,
Führt sicher Euch ins Heimatland
3. O haltet fest an Eurem Glauben,
Harrt aus; es naht die dunkle Nacht!
Mag nichts den sichern Trost Euch rauben,
Daß Gottes Vaterauge wacht.
Bald werden alle es erfahren;
Es wird in nicht ferner Zeit
Jehova's Arme sich offenbaren
In großer Kraft und Herrlichkeit.
Eine Schwester


WT Juli 1916 Seite 110

Liebe Brüder in Christo!
So sind denn nun schon wieder drei Monate verflossen, seitdem ich aus dem Felde zurück bin. Der Herr hat alle meine Angelegenheiten zu meinem Wohlergehen in reichlichem Maße überwaltet. Während den elf Monaten im Felde habe ich so mancherlei Erfahrungen im Verteilen der Traktate und Broschüren gehabt. Im Juni vorigen Jahres kam ich in ein französisches Dorf. … des Nachmittags ging's nun gleich ans Verteilen von Haus zu Haus. Die Leute sahen mich erst etwas schüchtern an, als ich ihnen aber das Blatt hinreichte und sie fragte, ob sie es lesen könnten, nickten sie mir freundlich zu und nahmen es dankbar entgegen. So wird denn unser Herr und Meister denen viel Segen gegeben haben, welche es mit Verständnis durchgelesen. Im Schützengraben verschenkte ich etliche Photo-Drama-Bücher …
Der Herr führe uns leite uns nach seinem Wohlgefallen. Es grüßt Euer allergeringster Bruder im Herrn


WT Juli 1916 Seite 110

Liebe Freunde des Wachtturms
Es sind jetzt beinahe zwei Jahre, daß ich nichts mehr von Ihnen gehört habe. Sie werden sich meiner kaum noch erinnern. Im Juli 1914 erhielt ich Ihre letzte Wachtturm-Nummer. Da, im August entbrannte dieser schreckliche Weltkrieg, und in dieser Zeit bin ich ganz ohne Fühlung mit Ihnen geblieben. Jetzt halte ich es aber so nicht mehr aus, und daher dieser Brief an Sie. Liebe Freunde!´
In dem zweiten Band der Schriftstudien ist klargelegt, daß mit Oktober 1914 die 'Zeiten der Nationen' enden werden. Die Tatsache nun, daß dieser schreckliche Weltkrieg im August 1914 begann, ist mir ein Beweis dafür, daß Ihre Bibel-Chronologie durchaus zutreffend ist; denn dieser Krieg ist der Anfang des Krieges von Harmagedon. Der Herr wird sein Königreich auf Erden aufrichten. Dies ist mein fester Glaube.
Mit freundlichen Grüßen,

Feldpost: Wachtturm mit Wehrsold bezahlt

WT August 1916 Seite 127

Liebe Bibelhausfamilie!
Bezugnehmend auf die Aufforderung vom Mai betreffs Erneuerung der Bestellung bitte ich, mir denselben weiter zu schicken. Ich bin vorläufig leider noch nicht in der Lage, den Abonnementspreis für das vergangene Jahr und auch für das laufende Jahr einzusenden. Wie ich das erste Mal während eines Vortrages einer der Brüder die Wahrheit hörte und um weitere Aufklärung bat, war ich eben von einer 12 Wochen langen Krankheit genesen und nicht in der Lage, Geld einzusenden. Durch die Krankheit war ich in große Not geraten.
Kurz darauf begann der Weltkrieg, und ich mußte dienen. Da jetzt auch mein erwachsener Sohn von 19 Jahren einberufen wird, leidet mein armes Weib mit ihren 7 Kindern beispiellos, und sende ich jeden ersparten Groschen von meiner Löhnung nach Hause. Da ich durch das Lesen des Wachtturms so reich gesegnet bin, mehr wie ich jemals zu bitten wagte, möchte ich denselben nicht entbehren, und so bitte ich, mir denselben weiter zu senden. Der Meister wird mir Gelegenheit geben, Ihre Wohltat wieder gut zu machen. Ich danke recht herzlich für die vielen Beweise der Liebe für mich Armen, durch die so pünktliche Übersendung des Wachtturms und anderer Schriften. Möge unser Herr es Euch reichlich vergelten! Es grüßt Euch alle recht herzlich euer dankbarer
Friedrich Lunter.

Feldpost: Zweimarkschein dem Briefe beigelegt
WT August 1916 Seite 126

Im Schützengraben 16.Juni 1916
Meine lieben Geschwister in Christo! Vor einigen Tagen empfing ich Eure liebe Sendung von 6 schönen Friedenskarten, und bitte ich Euch, mir noch 2 weitere Serien, sowie auch 12 Exemplare des letzten Wachtturms, zu senden.
Ich lege einen Zweimarkschein dem Briefe bei, da es der schnellste Zahlungsweg aus dem Felde ist.
Wie ich wohl schon schrieb, habe ich hier draußen durch Gottes Gnade die kostbare Gelegenheit, das Studium fast wie zu Hause fortsetzen zu können.
Welch eine bewahrende Kraft von unserer herrlichen Wahrheit ausgeht, kann ich täglich erfahren, sie bildet einen starken Schutz gegen die mannigfachen, verderblichen Einflüsse hier draußen.
Die letzten Wochen haben uns hier eine schwere Unruhe gebracht, und es sieht noch nicht zum Besten hier aus.
Den ganzen Jammer des Krieges habe ich wieder einmal so recht erkennen können, doch das Bewußtsein, daß die herrliche Zeit der Segnung und der Wiederherstellung so nahe ist, hat mir stets eine schöne, innere Ruhe gegeben.
Wie reich sind wir doch, und wie groß ist die Gnade unseres treuen Gottes und Vaters gegen uns, daß Er uns die Augen des Verständnisses so rechtzeitig geöffnet hat und wir nicht wie die arme Welt den kommenden Tagen mit qualvoller Unruhe und Besorgnis entgegenzusehen brauchen, daß wir nun inmitten des allgemeinen Elends mit froher Zuversicht und wahrem Herzensfrieden erfüllt sein können.
Wahrlich, wie sollen wir Jehova alle Seine Wohltaten an uns vergelten?
Möge unser himmlischer Vater uns immer mehr mit Seinen herrlichen, heiligen Geist erfüllen und uns Kraft verleihen, damit wir unsere Dankbarkeit in rechter Treue zu Ihm beweisen können.
Euch Seiner bewahrenden Liebe befehlend, grüße ich Euch herzinnig mit 1. Petrus 5, 10.11! Euer getreuer Bruder in Christo
Alphons Degert.

WT Oktober 1915 Seite 160

Strelno, den 4. September 1915
Czstrnjewostr. 157
Im Herrn geliebte Brüder!
Wie sehr würden sich auch unsere lieben Brüder im Felde freuen, wenn sie den ihnen so lieb gewordenen Wachtturm weiter lesen könnten!
Seit Ausbruch des Krieges darf ich mit vielen Brüdern, die Heeresdienst tun, im Briefverkehr stehen. Oft habe ich die Kraft des Herrn bewundern können, wie sie in den Seinen wirksam ist. Ungeachtet der schwierigsten Verhältnisse und abgeschnitten von jeder persönlichen Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern sind diese Lieben da draußen doch so fröhlich, so zuversichtlich, so stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, daß es eine Freude sondergleichen ist, dies hier daheim mitzuerleben. Wir in Strelno sind oft durch die Nachríchten der Brüder aus dem Felde ermutigt und gehoben worden und haben uns wieder zusammen genommen, wenn wir in Gefahr waren, ein bißchen einzuschlafen - eine Gefahr, die an uns im Inlande wohl leichter herantritt als an die Lieben da draußen.
Habt Dank, lieber Brüder im Felde, daß Ihr uns ein so schönes Beispiel der Standhaftigkeit gebt. Der Herr sei gepriesen dafür! Eure Standhaftigkeit ist uns nicht nur Stärkung für die Gegenwart, sondern auch Stärkung für die Zukunft. Denn wenn auch für uns gewöhnliche Prüfungen kommen werden - (und sie werden kommen) - wo es heißen wird, stark zu sein in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, dann werden wir uns des Beispiels erinnern, daß Ihr uns, die Mit-„übrig-Gebliebenen", gegeben habt. Gott wolle mir Schwachen und uns allen helfen, daß wir, wenn wir es noch nicht sorgfältig genug getan haben, die Waffenrüstung noch besser antun, damit wir an diesem bösen Tage zu widerstehen, und nachdem wir alles ausgerichtet haben, zu stehen vermögen. (Eph. 6, 13-18).
Leider werde ich meinen Briefverkehr sehr einschränken müssen. Denn infolge wahrscheinlicher Einberufung eines Kollegen werde ich viel mehr Berufsarbeit verrichten müssen. Ihr wollt Euch, liebe Brüder im Felde, nicht wundern, wenn ich Euch dann weniger schreibe. Nach wie vor behalte ich Euch aus treuem Bruderherzen innigst lieb und trete täglich vor den Thron der Gnade, um für Euch zu beten.
Seid nun, Ihr lieben Brüder im Felde und Ihr lieben Brüder in Barmen, vielmals und herzlichst gegrüßt sowohl von uns als Versammlung als auch
von Eurem mitverbundenen Bruder
und Streitgenossen M. Neukrantz


Feldpost: Winter im Schützengraben
WT Januar 1916 Seite 16

Aus den Felde den 17 Oktober 1915
Liebe Brüder im Herrn!
Draußen fällt das welke Laub von den Bäumen und erinnert uns daran, daß wieder ein Jahr sein Ende neigt.
Angesichts des kommenden Winters weilen meine Gedanken mehr den je in der Heimat.
Wie lange noch müssen wir i der Fremde weilen?
Das Warten von Monat zu Monat hat etwas Ermüdendes an sich; wir erkennen die Bedeutung des Wortes Ausharren. Wir erkennen auch die Bedeutung der Worte: „Wenn es verzieht, so harre sein." Hab 2,3. Es besteht in der Tat die Gefahr des Müdewerdens, zumal um uns und zum Teil auch innerhalb des Geschwisterkreises große Anforderungen an unsere Kraft stellen.


Feldpost: Feldwebel-Leutnant
WT Juni 1917 Seite 111

Versetzt euch einmal im Geiste in meine Freude, dass ich jetzt nachdem ich 17 Monate in dem toben der Nationen im Schützengraben und dann 8 Monate im Lazarett war, nun hier wieder unter lieben Geschwistern weilen darf.
Euer Bruder im Herrn Arthur Tilz Feldwebel-Leutnant


Kennt Ihr den Soldaten der Verdreckt, schwarz von Schlamm und Ruß, mit zitternder Hand vergeblich versucht sich eine Zigarette anzuzünden?
Man sieht nur das weiß und all das grauen in seinen Augen wen er zu uns hoch schaut.
WT Juli 1915 Seite 112

…denn es fällt mir sehr schwer meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren. Ihr lieben Geschwister, das schauen des Schreckens des Krieges mit eigenen Augen lässt uns recht tiefes Mitgefühl empfinden und die Sehnsucht der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens Erlösung bald kommen möge. Dann wird auf die traurigen Erlebnisse der jetzt Zeit, der „Nacht des Weinens" dasjenige der „Morgens der Freude" folgen.

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WT 2000 1. 2. S. 17 Jehova wird nicht säumen

Das dritte Wehe und die Frage der Blutschuld
In Verbindung mit dem dritten Wehe, das von Habakuk verkündet wird, wird die Frage der Blutschuld aufgegriffen. In Habakuk 2:12 heißt es: „Wehe dem, der eine Stadt durch Blutvergießen baut und der eine Stadt durch Ungerechtigkeit fest errichtet hat!" Im gegenwärtigen System der Dinge gehen Ungerechtigkeit und Blutvergießen häufig Hand in Hand. Besonders die Religionen der Welt sind für die gräßlichsten Blutbäder in der Geschichte verantwortlich. Wir brauchen nur auf die Kreuzzüge zu verweisen, in denen sogenannte Christen gegen Muslime kämpften, auf die Inquisition in Spanien und Lateinamerika, den Dreißigjährigen Krieg in Europa zwischen Protestanten und Katholiken sowie auf das blutigste Abschlachten überhaupt, nämlich die zwei Weltkriege unseres Jahrhunderts, die beide im Bereich der Christenheit ausbrachen.


WT 1994 1. 3. S. 10-11 Jehovas Gericht an Irrlehrern

Ihre Verwerflichkeit aufgedeckt
Die Jeremia-Klasse hat die Geistlichkeit wiederholt als Irrlehrer bloßgestellt, die ihre Herden auf dem breiten Weg in die Vernichtung führen. Der Überrest hat in der Tat deutlich gemacht, weshalb jene Träumer es verdienen, von Jehova verurteilt zu werden. So haben Jehovas Diener schon oft auf Offenbarung 18:24 verwiesen, wo gesagt wird, daß in Babylon der Großen 'das Blut von all denen gefunden wurde, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind'. Wie viele Kriege sind doch wegen religiöser Streitigkeiten geführt worden! Welch eine gewaltige Blutschuld auf den religiösen Irrlehrern lastet! Ihre Lehren haben Spaltungen hervorgerufen und zwischen Menschen mit unterschiedlicher Religion und Volkszugehörigkeit Haß geschürt. Über den Ersten Weltkrieg heißt es in dem Buch Preachers Present Arms: „Der Klerus verlieh dem Krieg seine leidenschaftliche geistige Bedeutung und Antriebskraft. . . . Die Kirche wurde dadurch zu einem wesentlichen Bestandteil des Kriegssystems." Das gleiche trifft auf den Zweiten Weltkrieg zu. Die Geistlichkeit unterstützte voll und ganz die kriegführenden Nationen und segnete deren Truppen. Zwei Weltkriege, in denen Glaubensbrüder einander hinmetzelten, nahmen innerhalb der Christenheit ihren Anfang. Bis auf den heutigen Tag wird von politisch oder religiös motivierten Gruppen aus dem Einflußbereich der Christenheit Blut vergossen. Welch entsetzliche Folgen die Irrlehren der Geistlichkeit gehabt haben!


WT 1990 1. 2. S. 21
Den „Menschen der Gesetzlosigkeit" bloßstellen

Jesus sagte: „Nehmt euch vor den falschen Propheten in acht, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie raubgierige Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." Falsche Propheten würden „wertlose Frucht" hervorbringen (Matthäus 7:15-17). Ein Beweis für die schlechten Früchte der Geistlichkeit ist ihre ungeheure Blutschuld. Jahrhundertelang unterstützten Geistliche Kreuzzüge, Inquisitionen und Kriege, in denen das Blut von Millionen vergossen wurde. Im Krieg, wenn sich Angehörige ihrer eigenen Kirche gegenseitig umbrachten, haben sie die Kämpfenden jeweils auf beiden Seiten gesegnet und für sie gebetet. Der Apostel Paulus konnte dagegen erklären: „Ich [bin] rein . . . vom Blut aller Menschen" (Apostelgeschichte 20:26). Nicht so die Geistlichen. Ihnen läßt Gott sagen: „Auch wenn ihr viele Gebete vorbringt, höre ich nicht zu; mit Blutvergießen sind ja eure Hände gefüllt worden" (Jesaja 1:15).

WT 1989 1. 4. S. 5 Die große Hure entlarvt

Die „heiligen" Kreuzzüge (1096—1270), der Dreißigjährige Krieg in Europa (1618—1648), zwei Weltkriege und das Gemetzel an etwa 200 000 Hindus und Muslimen bei der Teilung Indiens (1948) sind nur eine kleine Auswahl an Beispielen für die Blutschuld der Religion.

WT 1985 15. 10. S. 15-16
Die „Nation", die Millionen Hungernde ernährt

Obwohl der Erste Weltkrieg bereits Jahrzehnte zurückliegt, tun wir gut, gewisse Entwicklungen der damaligen Zeit zu untersuchen. Jehova Gott hatte einen triftigen Grund, „Grimm" gegenüber den Nationen der Christenheit zu empfinden, da sie sich am Blutvergießen in jenem Krieg beteiligten. (Vergleiche Jesaja 27:4.) Ja, genau das taten sie, obwohl sie statt dessen ihre nationale Souveränität dem Allerhöchsten hätten übergeben müssen, als 1914 in den Himmeln sein Königreich aufgerichtet und sein verherrlichter Sohn, Jesus Christus, damit betraut wurde. Sie schürten seinen Grimm noch, indem sie den Überrest des geistigen Israel verfolgten und diese ergebenen christlichen Bibelforscher vorsätzlich an der Verkündigung seines aufgerichteten Königreichs hinderten. Viele vom Überrest des geistigen Israel gaben dem weltlichen Druck tatsächlich nach und vernachlässigten dadurch ihre Verpflichtung als auserwähltes Volk, das aus dem weltlichen System der Dinge herausgeführt worden ist. Sie erkannten damals nicht die Notwendigkeit absoluter Neutralität gegenüber den Auseinandersetzungen dieser Welt, so daß sie Blutschuld auf sich luden und eine Zeitlang in einem gewissen Maß ebenfalls Gottes „Grimm" verdienten.

WT 1979 1. 5. S. 22
Wie sollte sich der Glaube an Gottes Sohn auf dich auswirken?

Wie reagierten die Religionsgemeinschaften der Christenheit auf diese Situation? Besiegten sie die Welt durch Glauben? Nicht im entferntesten! Statt das „Zeichen" anzuerkennen, daß Gottes Königreich herbeigekommen ist, unterstützte die Geistlichkeit der Christenheit das sterbende „System der Dinge". Als Europa in den Weltkrieg verwickelt wurde, forderten die Kirchen auf beiden Seiten die Christen auf, ihre Mitchristen hinzuschlachten, und luden dadurch eine schreckliche Blutschuld auf sich.


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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der dreizehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 14. Dezember 2005 01:11:11:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Gerd fragte Großvater wie es sich mit dem Verbrechen und der Moral im Volke verhalten habe.
„War das im Großen und Ganzen so wie heute, Opa?" fragte er.
„Nein, nein — meine Güte nein!" sagte Großpapa.
Er erzählte von einem Freund, der in Marengo, Illinois, aufgewachsen war und der bis zu seinem zehnten Lebensjahr nicht wusste, wie ein Polizist aussieht.
Man dachte nicht einmal daran, sein Haus abzuschließen.
An der Innenseite der Tür war lediglich ein Riegel angebracht, der umgelegt wurde, um zu verhindern, dass die Tür bei Wind aufging und gegen die Wand schlug.
Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, dass sie jemals ein Schloss mit einem Schlüssel hatten.
„Eine Zeitlang wohnten Großmutter und ich in einer Großstadtwohnung.
Unsere Tür blieb oft die ganze Nacht über offen.
Gewöhnlich kam ich erst nach Mitternacht von meiner Beschäftigung am Theater zurück, und die Tür war unverschlossen, und die Familie lag in tiefem Schlaf.
In den meisten Teilen der Erde würde man das heute nicht mehr wagen."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Wer auf einem Wachtturm steht, kann in die Ferne blicken und anderen sagen, was er sieht. So hilft auch die Zeitschrift „Der Wachtturm", die von Jehovas Zeugen herausgegeben wird, ihren Lesern, zu erkennen, was die Zukunft bringt.
(Einleitender Satz zum Zweck des Wachtturms in den späten 1970er und den 1980er Jahren)

PROTOKOLL DES NEW YORK KING'S COUNTY COURT, 1940, Band. II, Seite 795:
Fred W. Franz im Zeugenstand:

Frage: Wer wurde schließlich der Herausgeber der Zeitschrift, der eigentliche Herausgeber der Zeitschrift „Wachtturm"?

Franz: Am 15. Oktober 1931, soweit ich mich erinnere, hört man im Wachtturm auf, die Namen eines Herausgeberkomitees auf Seite 2 zu nennen.

Frage: Sie wurden gefragt, wer der Herausgeber wurde.

Franz: Und es hieß —

Gericht: Wer wurde der Herausgeber?
Frage: Wer wurde der Herausgeber, als man die Namen nicht mehr veröffentlichte?

Franz: Jehova Gott.


Olin R. Moyle gegen F.W.Franz, et al. Aussage im Verleumdungsprozeß, 10. Mai bis 27. Mai 1943, New York Supreme Court, Berufungsgericht:
Fred W. Franz im Zeugenstand, Abschnitte 2596 und 2597:

Frage: Auf jeden Fall ist nun Jehova Gott der Herausgeber der Zeitung, ist das richtig?

Franz: Er ist heute der Herausgeber der Zeitung.

Frage: Wie lange ist er schon Herausgeber der Zeitung?

Franz: Seit ihrem Anbeginn hat er sie geleitet.

Frage: Auch schon vor 1931?
Franz: Ja.


Der Wachtturm 1. Oktober 1973, Seite 593:

Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird.

Jahrbuch 1974 Seite 90

DER „MILLIONEN"-FELDZUG
Die Veröffentlichung der Broschüre Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben wurde für den Monat Februar 1921 in Aussicht gestellt, und der Beginn eines Vortragsfeldzuges, der sich über mehrere Jahre erstrecken sollte, wurde offiziell auf den 15. Januar festgesetzt. Die besten Redner wurden beauftragt, die Vorträge zu halten, und wo keine Redner zur Verfügung standen, konnten die Versammlungen an die Gesellschaft schreiben, die dann entsprechende Vorkehrungen traf.
Dadurch wurde die Tür zu einem machtvollen Zeugnis aufgetan, wie es sich die meisten unserer Brüder ein Jahr zuvor nicht hätten träumen lassen. In dem Jahresbericht der Gesellschaft hieß es: „Niemals ist in Deutschland ein solches Interesse an den Tag gelegt worden wie zu dieser Zeit. Große Volksmengen kommen herbei, und obwohl die Opposition zunimmt, breitet sich die Wahrheit aus"
Das traf auch auf Konstanz zu. Schwester Berta Maurer, die Jehova nun schon seit über fünfzig Jahren dient, erinnert sich heute noch, wie der öffentliche Vortrag „Die Welt ist am Ende — Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben!" auf riesigen Plakaten angekündigt und dann in dem größten Saal der Stadt gehalten wurde. Es war übrigens der gleiche Saal, in dem Johannes Huß zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden war. Es wurden weitere Vorträge gehalten, und am 15. Mai 1921 wurden 15 Personen getauft. Damit nahm die Versammlung Konstanz ihren Anfang.
In Dresden war der Vortrag eine regelrechte Sensation. Die Versammlung mietete drei große Säle, aber bereits zwei Stunden vor Beginn des Vortrages mußten Straßenbahnen stillgelegt werden, weil die großen Menschenmassen den Verkehr zum Stillstand gebracht hatten. Die überfüllten Säle konnten niemand mehr aufnehmen. Die Redner hatten große Mühe, sich ihren Weg durch die Menschenmengen zu bahnen, um die Säle zu erreichen. Erst nachdem der Menge das Versprechen gegeben worden war, daß der Vortrag für die Wartenden noch einmal gehalten werden würde, gab sie den Weg frei.
Elisabeth Pfeiffer aus Wiesbaden fand auf der Straße einen Einladungszettel, auf dem der „Millionen"-Vortrag angekündigt wurde. Sie sagte sich: „So ein Unsinn! Ich will aber trotzdem hingehen, denn die Leute, die so etwas glauben, möchte ich einmal kennenlernen." Sie ging also hin und war erstaunt, eine große Menge Menschen auf der Straße zu sehen, die vergebens versuchte, in der bereits überfüllten Aula der Höheren Töchterschule, in der der Vortrag gehalten werden sollte, Einlaß zu finden. Zu dieser Zeit waren noch die Franzosen als Besatzungsmacht im Land, und diese versahen freundlicherweise den Ordnungsdienst. Als sie sahen, daß der Saal gefüllt war und Hunderte weitere Personen auf der Straße standen, sprachen sie mit Bruder Bauer, dem Redner, und sagten dann den wartenden Menschen, er sei bereit, auch zu ihnen zu sprechen, nachdem er seinen Vortrag beendet habe. So warteten 300 bis 400 Personen geduldig, darunter auch Frau Pfeiffer. Was sie an jenem Abend hörte, beeindruckte sie so sehr, daß sie von da an alle Zusammenkünfte besuchte und bald eine eifrige Schwester wurde.
Ein andermal hatten Bruder Wandres und Bruder Bauer Vorbereitungen für den Vortrag getroffen, aber im Gegensatz zu den Erfahrungen, die sie mit überfüllten Sälen gemacht hatten, kam an jenem Abend zunächst überhaupt niemand. Als die Zeit für den Vortrag näher rückte, gingen sie beide auf die Straße hinaus, um zu sehen, ob jemand zu erwarten wäre. Sie fanden einige, die daran interessiert waren, den Vortrag zu hören, die aber aus einem den Brüdern unerklärlichen Grund zögerten, das Gebäude zu betreten. Als sie gefragt wurden, warum sie zögerten, erklärten sie, es sei ja der 1. April und sie seien nicht sicher, ob sich nicht einige Spaßvögel lediglich einen Aprilscherz erlauben wollten. Trotzdem stellten sich im Laufe der nächsten halben Stunde 30 bis 40 Leute ein, um dem Vortrag zuzuhören.
Bruder Erich Eickelberg aus Remscheid verbreitete die Millionen-Broschüre gerade in Solingen, als er folgende interessante Erfahrung machte: Er stellte sich einem Mann, den er antraf, mit den Worten vor: „Ich komme, um Ihnen die gute Botschaft zu bringen, daß Millionen jetzt Lebender nicht mehr sterben, sondern in ein
goldenes Zeitalter hinüberleben werden, so daß sie unter den Vorkehrungen Jehovas für immer in Frieden und Glück leben können. Diese Broschüre ist dafür ein Beweis und kostet nur zehn Pfennig." Der Herr lehnte das Angebot ab, doch sein kleiner Junge, der neben ihm stand, sagte:

„Papi kauf sie doch, ein Sarg ist doch viel teurer!"

1999 wurde einem Kreisaufseher von einer Schwester aus einer Stadt am Chiemsee die letzte Konserve eines Nudelgerichts zu Mittag gemacht, die die Schwester, für die große Drangsaal, - die sie 1975 erwartete - in großer Menge unter ihrer Kellertreppe versteckt und gehortet hatte.

Janice Godlove berichtet über ihren Bruder und ihre Schwägerin, die beide Zeugen Jehovas waren:

Mit dem Herannahen des Jahres 1975 stiegen die Anzeichen der Spannung. Uns fielen merkwürdige Versatzstücke des familiären Klimas auf. Als sich die Zugvögel im Herbst sammelten, kam eine fast schon morbide Faszination auf. Sie gaben uns all ihre Konservendosen, weil sie sie 'nicht mehr brauchten'. Hinter die Waschmaschine war ein Versteck in die Holzwand geschnitten, und den Knaben (die damals 3 und 5 Jahre alt waren) wurde gesagt, wenn sie Schreie hörten, sollten sie in die Küche laufen und sich verstecken. Bill war von dem Fehlschlag von 1975 so enttäuscht, daß er einen Selbstmordversuch unternahm. Aber das Faltblatt, das wir an seinem Krankenhausbett hinterließen, blieb ungelesen, und die Familie blieb weiterhin in der Organisation.


Erwachet!, 22. Oktober 1984, Seite 5

Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines historischen Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am Leben sind. Wenn Jesus den Begriff „Generation" in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute
70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen".


Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
Kap. 17 Seite 304
Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes identifizieren

Die englische Ausgabe vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) enthielt den historischen Artikel „Die Geburt der Nation", der Gottes Volk half, all das völlig zu verstehen, was von 1914 bis 1919 geschehen war. Nach 1925 verrichteten die Heiligen ihren Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen. Statt dessen hatte die Heiligung des Namens Jehovas absoluten Vorrang. Welch ein wichtiger Aspekt der Wahrheit dies ist, wurde durch den Artikel „Wer wird Jehova ehren?" im englischen Wacht-Turm vom 1. Januar 1926 (deutsch: 1. Februar 1926) wie nie zuvor herausgestellt. Auf dem Kongreß im Mai 1926 wurde das Buch Befreiung freigegeben. (Siehe Seite 302.) Es war das erste einer Serie neuer Bücher, die die mittlerweile überholten Schriftstudien ablösen sollten. Die Heiligen schauten nicht mehr in die Vergangenheit. Sie blickten vertrauensvoll in die Zukunft und sahen das vor ihnen liegende Werk. Wie vorausgesagt, befanden sich die Heiligen am Ende der 1 335 Tage in einem Glückszustand.

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Von welcher Organisation spricht das Danielbuch, als es sagt, das seid 1925 der Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen verrichtet wurde?

Der im Danielbuch Angesprochene Wachtturmartikel vom 1.Februar 1926 behandelt den Jahrestext für 1926 „Wer wird Jehova ehren?"
Der Jahrestext galt denen, die Zweifel an der Organisation hegten, weil ihr 1925 nicht noch einmal so ein Zufallstreffer wie 1914 gelungen war.

Deswegen kam es zu diesem Jahrestext und eben diesem Artikel.
In dem gesamten Artikel wird ausgeführt das Zion (von dem man Buchstäblich in Jerusalem die Aufrichtung des Königreiches auf Erden erwartete) die Wachtturm Gesellschaft ist.

Zum Beispiel Seite 38 Absatz 30:
Ein Haus wurde in Jerusalem gebaut, und der Herr, Gott errichtete seinen Namen dort. Das Volk Israel und Jerusalems vergaß seinen Bund und vergaß Gott, und er nahm seinen Nahmen hinweg. (1. Könige 9:3,7-9) Dann begann Gott der Herr, eine neue Stadt zu bauen, die wahre heilige Organisation, und als einen kostbaren Eckstein und Hauptfundament legte er seinen geliebten und treuen Sohn. Die Organisation Israels war ein Vorbild der wahren und besseren, die folgen sollte.

Die Entschuldigung warum 1925 nicht das erwartete passierte, war hier (wenn auch nicht mehr so direkt wie 1914) die gleiche, warum 1914 Jerusalem nicht zur Welthauptstadt wurde.
Die Juden waren schon wieder untreu.
Das sich 1914 oder 1925 nicht die vorausgesagten Ereignisse einstellten lag nicht an dem eigenen Irrtum sondern an der Tatsache das Israel schon wieder Gottes Bund verließ.

Schriftstudien, Band 6: „Die Neue Schöpfung", Ausgabe 1926, Seite 331 und 332
„Es ist jedoch ein allgemeiner Fehler zu versuchen, das, was von dem einzelnen gilt, auf eine Versammlung anzuwenden; mit anderen Worten, zu versuchen, daß alle von den gleichen Voraussetzungen zu den gleichen Schlüssen gelangen, daß das Wort des Herrn vom einen wie vom anderen genau gleich verstanden wird...
Niemand sollte alle dazu zwingen wollen, in allen Einzelheiten genau gleich zu sehen, wie er selbst oder wie die Mehrheit sieht.
„Im Wesentlichen einig, im Unwesentlichen verträglich", sei die Lösung."


Die Korrektheit einer Chronologie lässt sich ausgezeichnet beweisen, wenn sie mit denen zeitgenössischer anderer Länder übereinstimmt, vorausgesetzt, diese anderen Chronologien wurden unabhängig ermittelt und weisen Synchronismen auf, also genau datierte Verknüpfungspunkte untereinander.

Für die neubabylonische Zeit liegen wenigstens vier solcher Synchronismen zwischen Ägypten und den Königreichen von Juda und Babylon vor.

2. Könige 23:29 (Pharao Necho von Ägypten und König Josia von Juda)
In seinen Tagen kam Pharao N¹cho, der König von Ägypten, zu dem König von Assyrien an den Strom Euphrat herauf, und König JosËa ging ihm dann entgegen; er aber brachte ihn bei MegËddo zu Tode, sobald er ihn sah.

Jeremia 46:2 (hier werden Necho, Nebukadnezar und Jehojakim erwähnt)
Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao N¹chos, des Königs von Ägypten, der sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den Nebukadr¹zar, der König von Babylon, im vierten Jahr JÍjakims, des Sohnes JosËas, des Königs von Juda, besiegte:

und Jeremia 44:30 (Pharao Hophra, Zedekia und Nebukadnezar zusammen aufgeführt)
Dies ist, was Jehova gesprochen hat: „Siehe, ich gebe Pharao HÍphra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach der Seele trachten, so wie ich ZedekËa, den König von Juda, in die Hand Nebukadr¹zars gegeben habe, des Königs von Babylon, seines Feindes und dessen, der ihm nach der Seele trachtete."

Die vierte erscheint auf einem Keilschrifttext (B. M. 33041), in dem von einem Feldzug gegen Amasis, den König von Ägypten, im 37. Regierungsjahr Nebukadnezars die Rede ist.

Während der neubabylonischen Zeit herrschten in Ägypten die Könige der 26. Dynastie.
Die Zeit dieser Dynastie wird auch als die Saitenzeit bezeichnet.
Sollen die oben genannten vier Synchronismen von irgendwelchem Wert für die vorliegende Betrachtung sein, so muss man als erstes zeigen, dass die Chronologie der 26. Dynastie Ägyptens unabhängig von der zeitgenössischen neubabylonischen Chronologie feststeht.

Friedrich Karl Kienitz schreibt hierzu:
Die Chronologie der Könige der 26. Dynastie von Psammetich I. an ist vollkommen gesichert durch eine Reihe von Totenstelen und Stelen von heiligen Apisstieren, die das Geburtsdatum "Tag x, Monat y, Jahr z des Königs A", das Todesdatum "Tag x, Monat y, Jahr z des Königs B" und dazu die Lebensdauer des Betreffenden (Stiers oder Menschen) in Jahren, Monaten und Tagen verzeichnen.

Wenn es also auf einer Totenstele heißt, ein heiliger Stier oder ein Mensch wurde im 10. Jahr des Königs A geboren und starb mit 25 Jahren im 20. Jahr des Königs B, dann wissen wir damit, daß König A 15 Jahre lang herrschte.

Von zeitgenössischen Bestätigungen solcher Art spricht Kienitz hier.

Es folgt eine Zusammenstellung seines Materials.

1. Grabstele des 3. Apis der 26. Dynastie. :
Geburtstag: Jahr 53 Psammetichs I, 6. Monat, 19. Tag
Einführungstag: Jahr 54 Psammetichs I, 3. Monat, 12. Tag
Todestag: Jahr 16 Nechos II, 2. Monat, 6. Tag
Begräbnistag: Jahr 16 Nechos II., 4. Monat, 16. Tag
Lebensdauer: 16 Jahre, 7 Monate, 17 Tage.
Ergebnis: Regierungszeit Psammetichs I. = 54 Jahre.

2. Grabstele des 4. Apis der 26. Dynastie
Geburtstag: Jahr 16 Nechos II., 2. Monat, 7. Tag
Einführungstag: Jahr l Psammetichs II,11. Monat, 9. Tag
Todestag: Jahr 12 Apries', 8. Monat, 12. Tag
Begräbnistag: Jahr 12 Apries', 10. Monat, 21. Tag
Lebensdauer: 17 Jahre, 6 Monate, 5 Tage.
Ergebnis: Da das Todesdatum Psammetichs II., Jahr 7, 1. Monat, 23. Tag anderweitig bezeugt ist, beträgt die Regierungszeit Nechos II. 15 Jahre, die Psammetichs II. 6 Jahre.

3. Zwei Grabstelen eines Priesters Psammetich.
Geburtstag: Jahr l Nechos II., 11. Monat, 1. Tag
Todestag: Jahr 27 Amasis, 8. Monat, 28. Tag
Lebensdauer: 65 Jahre, 10 Monate, 2 Tage.
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die Regierungszeit des Apries 19 Jahre.

4. Grabstele eines anderen Psammetich.
Geburtstag: Jahr 3 Nechos II., 10. Monat,1 .od.2. Tag
Todestag: Jahr 35 Amasis', 2. Monat, 6. Tag
Lebensdauer: 71 Jahre, 4 Monate, 6 Tage
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die Regierungszeit des Apries 19 Jahre.

5. Grabstele eines Besmaut.
Geburtsjahr: Jahr 18 Psammetichs I.
Todesjahr: Jahr 23 Amasis'
Lebensdauer: 99 Jahre.
Ergebnis: Die Gesamtsumme der Regierungszeiten von Psammetich I. bis einschließlich Apries von 94 Jahren wird nochmals bestätigt.

Folglich ist durch diese zeitgenössischen Totenstelen die Länge der Regierungszeit der ersten vier Könige der 26. Dynastie Ägyptens festgelegt:

Psammetich I. 54 Jahre
Necho II. 15 Jahre
Psammetich II. 6 Jahre
Apries (= Hophra) 19 Jahre

Leider liegt für die beiden letzten Könige der 26. Dynastie, Amasis und Psammetich III., kein Material dieser Art vor, doch sowohl Herodot (ca. 484-425 v.u.Z.) wie auch Manetho (ägyptischer Priester des 3. Jahrhunderts v.u.Z.) geben 44 Jahre für Amasis und sechs Monate für Psammetich III. an.
Neuere Entdeckungen haben diese Regierungszeiten bestätigt. Im Papyrus Rylands XI, auch "Petition des Petisis" genannt, das aus der Zeit Darius' I. (521-486 v.u.Z.) stammt, wird das Jahr 44 des Amasis erwähnt, und zwar dem Zusammenhang nach deutlich als sein letztes.

Ein Prophet des Amun aus Teuzoi, mit Namen Psammetkmenempe, der im Nildelta wohnte, sandte jedes Jahr einen Beauftragten, der sein Gehalt holen sollte.
Dies tat er bis zum 44. Jahr des Amasis. In der "Demotischen Chronik", einem Bericht über eine Sammlung ägyptischer Gesetze unter Darius I., erscheinen zwei Bezugnahmen auf das 44. Jahr des Amasis als gewissen Abschlusspunkt.
Dieselbe Zahl steht auch in einer Inschrift im Wadi Hammamat.
Eine Zeitlang dachten führende Forscher, Amasis sei in seinem 44. Jahr gestorben, und gaben daher seine Regierungszeit mit nur 43 vollen Jahren an, weil in Ägypten das Antrittsjahr eines Königs als sein erstes Regierungsjahr zählte.
Doch 1957 wies R. A. Parker schlüssig nach, dass Amasis 44 volle Jahre herrschte.

Für Psammetich III. kommt als spätestes Regierungsjahr das Jahr 2 vor.
Man hat drei Texte (Papyri) aus dem 3., 4. und 5. Monat seines 2. Jahres gefunden.
Dies ist kein Widersprach zu der Aussage, er habe nur sechs Monate regiert.
Nach dem ägyptischen System zählte das Jahr, in dem ein König an die Macht kam, als sein erstes Regierungsjahr.
Psammetich III. wurde im Mai/Juni 525 v.u.Z. von dem persischen König Kambyses entthront, als dieser Ägypten eroberte.
Dieses Datum ist bestens gesichert und wird von allen Autoritäten anerkannt.
Wenn Psammetich III. sechs Monate regierte, so begann seine Herrschaft kurz vor Ende des Jahres 526 v.u.Z., wahrscheinlich ein paar Tage oder Wochen vorher.
Damals liefen der bürgerliche ägyptische Kalender und der Julianische Kalender ungefähr parallel, und darum bestieg Psammetich III. den Thron auch gegen Ende des bürgerlichen ägyptischen Jahres.
Zwar regierte er nur einen Bruchteil dieses Jahres, doch dieser kleine Anteil von wenigen Tagen oder Wochen rechnete als sein erstes Regierungsjahr, wie in Ägypten üblich.
Sein zweites Regierungsjahr begann deshalb wenige Tage oder Wochen nach seiner Thronbesteigung.
Wenn seine Herrschaft sechs Monate dauerte, wie Herodot und Manetho sagen, liegen Urkunden, die ein Datum bis zum 5. Monat seines 2. Jahres tragen, ganz auf dieser Linie.

Hat Amasis, der Vorgänger von Psammetich III., 44 Jahre geherrscht, so muss seine Regierungszeit 570 v.u.Z. begonnen haben (526 + 44 = 570).
Das hat R. A. Parker 1957, wie schon erwähnt, auch bewiesen.
In jenem Jahr untersuchte Parker im Louvre in Paris einen Text, Papyrus No. 7848, der ein Datum aus dem 12. Jahr des Amasis trägt.
Zu jener Zeit benutzten die Ägypter zwei Kalender mit unterschiedlicher Jahreslänge.
Manche Ereignisse wurden deshalb nach beiden Kalendersystemen datiert.
Ein Ereignis auf dem Papyrus, den Parker untersuchte, war wie folgt datiert:

"Im Jahr 12, II smw 13 (= 13. Tag im Monat 10), was der 15. Mondtag von I smw (= Monat 9) ist".

Das erste Datum bezog sich auf den bürgerlichen Kalender Ägyptens, das zweite auf den Mondkalender.
Das bürgerliche Jahr hatte 365 Tage und lag damit um etwa einen Vierteltag unter dem wahren Sonnenjahr, das 365,2422 Tage lang ist.
Da das Mondjahr 11 Tage kürzer war als das Sonnenjahr, musste man jedes zweite oder dritte Jahr einen Schaltmonat einfügen.
Das hatte zur Folge, dass ein Tag selten bei beiden Kalendersystemen auf dasselbe Datum fiel.
So etwas kam nur alle 25 Jahre vor.
Auf Grund dieses Umstands konnte Parker nachweisen, dass das 12. Jahr des Amasis nicht 558, sondern 559 v.u.Z. war.
Sein erstes Regierungsjahr musste daher 570 gewesen sein (559 + 11) und nicht 569, wie man vorher dachte.

Amasis und Psammetich III. regierten daher insgesamt 45 Jahre lang, von 570 bis 525 v.u.Z.
Die Daten, die Herodot und Manetho sowie die zeitgenössischen Quellen für Amasis und Psammetich III. angeben, wurden dadurch in beachtlicher Weise bestätigt.
Parkers Schlussfolgerungen von 1957 sind mittlerweile unter den Forschern allgemein anerkannt.
Wenn das erste Jahr des Amasis 570 v.u.Z. war statt 569, wie die meisten es bis 1957 angenommen hatten, dann verschob sich auch der Beginn der 26. Dynastie von 663 auf 664 v.u.Z.

Das war das erste Jahr Psammetichs I.
Da er 54 Jahre regierte, starb er 610 v.u.Z. Im Jahr 1966 lenkte Erik Hornung die Aufmerksamkeit auf den Demotischen Papyrus Berlin 13588, geschrieben im ersten vorchristlichen Jahrhundert, der über ein Ereignis aus der 26. Dynastie berichtet.

Ein Priester namens Amasis berichtet dem König, er hätte gehört, dass "der Himmel die Sonnenscheibe verschlungen hat", worauf er sich dorthin begeben habe, wo König Psammetich gerade einbalsamiert wurde.
Offenbar trat diese Sonnenfinsternis kurz nach König Psammetichs Tod ein.
Welcher Psammetich war es aber?
Gemäß der gerade beschriebenen Chronologie starb König Psammetich I. im Jahr 610 und Psammetich II. 589 v.u.Z.
Im Jahr 589 v.u.Z. gab es keine Sonnenfinsternis, wohl aber am 30. September des Jahres 610 v.u.Z. (Julianischer Kalender), womit dieses Datum für den Tod Psammetichs I. weitere Bestätigung erfährt und sich die oben vorgestellte Chronologie der 26. Dynastie in Ägypten als richtig erweist.

Die Diskussion bis hierher ergibt klar, dass die Chronologie der 26. Dynastie Ägyptens völlig gesichert ist und auf eigenen Beinen steht.
Die folgende Tabelle fasst das Ergebnis zusammen:

Psammetich I. 54 Regierungsjahre 664-610 Jahre v.u.Z.
Necho II. 15 Regierungsjahre 610-595 Jahre v.u.Z.
Psammetich II. 6 Regierungsjahre 595-589 Jahre v.u.Z.
Apries (= Hophra) 19 Regierungsjahre 589-570 Jahre v.u.Z.
Amasis 44 Regierungsjahre 570-526 Jahre v.u.Z.
Psammetich III. l Regierungsjahre 526-525 Jahre v.u.Z.
Kambyses erobert Ägypten Mai/Juni 525

Passt diese Chronologie mit der bereits behandelten für die neubabylonische Zeit zusammen, oder mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft, so wie sie beispielsweise im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel und Einsichten beschrieben wird?

Die schon erwähnten vier Synchronismen zur ägyptischen Chronologie schaffen Klarheit:

(1) 2. Könige 23:29: In seinen (König Josias) Tagen kam Pharao
Necho, der König von Ägypten, gegen den König von Assyrien an den
Strom Euphrat herauf, und König Josia ging ihm dann entgegen; er
aber brachte ihn bei Megiddo zu Tode, sobald er ihn sah.
Hier wird deutlich gesagt, dass König Josia von Juda während der
Herrschaft des Pharao Necho von Ägypten bei Megiddo starb.

Gemäß der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft starb Josia um 629 v.u.Z. (siehe
Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 840).

Nechos Herrschaft begann aber erst 19 Jahre danach, im Jahr 610 v.u.Z.
Josia starb also nicht im oder um das Jahr 629 v.u.Z., sondern 20 Jahre
später, im Jahr 609.

(2) Jeremia 46:2: Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao Nechos, des Königs von Ägypten, der sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den Nebukadrezar, der König von Babylon, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, besiegte.

Diese Schlacht im 4. Jahr Jojakims wird von der Wachtturm-Gesellschaft auf das Jahr 625 v.u.Z. gelegt (siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 269, Fußnote u), was sich wiederum nicht mit der zeitgenössischen Chronologie Ägyptens in Einklang bringen lässt.
Falls aber die Schlacht bei Karkemisch 20 Jahre später stattfand, im Antrittsjahr Nebukadnezars, also im Juni 605 v.u.Z., gemäß den Beweisketten, die alle aufgezeigt wurden, so wäre das genau in Einklang mit der Regierungszeit Nechos (610-595 v.u.Z.).

(3) Jeremia 44:30: Dies ist, was Jehova gesprochen hat: "Siehe, ich gebe Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach der Seele trachten, so wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadnezars gegeben habe, des Königs von Babylon, seines Feindes, und dessen, der ihm nach der Seele trachtete."

Wie der Kontext zeigt (von Vers l an), wurden diese Worte nicht lange nach der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels gesprochen, nachdem die Überbleibsel der jüdischen- Bevölkerung im Anschluss an die Ermordung Gedaljas nach Ägypten geflohen waren.
Ägypten wurde zu jener Zeit von Pharao Hophra oder Apries, wie Herodot ihn nennt, beherrscht.
Wenn Apries Herrscher über Ägypten war, als die Juden dorthin flohen, kurze Zeit nach der Zerstörung Jerusalems, dann kann diese Zerstörung nicht im Jahr 607 v.u.Z. stattgefunden haben, denn Apries begann erst 589 v.u.Z. zu herrschen (siehe Obenstehende Tabelle).

Nimmt man hingegen für die Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 v.u.Z. an, so passt das gut zu der für ihn historisch belegten Regierungszeit: 589-570 v.u.Z.

(4) B. M. 33041: Wie schon erwähnt, bezieht sich dieser Text auf einen Feldzug gegen König Amasis ([Ama]-a-su) im 37. Jahr Nebukadnezars.
Nach der Übersetzung von A. L. Oppenheim heißt es in diesem kargen Textfragment unter anderem: "... (im) 37. Jahr mar(schierte) Nebukadnezar, König von Bab(ylon), (gegen) Ägypten [Misir], um zu kämpfen. (Ama)sis [Text:(...)-a?-su] von Ägypten (rief seine A)rm(ee) ...(...)ku aus der Stadt Putu-Iaman ... entfernte Gegend die (auf Inseln gelegen) mitten im Meer ...".

Der Text weist starke Beschädigungen auf, zeigt aber klar, dass der Feldzug im 37. Jahr Nebukadnezars stattfand.
Der Name des Pharao ist nur teilweise lesbar, doch die erhalten gebliebenen Zeichen passen anscheinend einzig auf Amasis und keinen anderen König der 26. Dynastie.
Die Wachtturm-Gesellschaft legt das 37. Jahr Nebukadnezars auf das Jahr 588/587 v.u.Z. (Hilfe zum Verständnis der Bibel, Seite 44 zusammen mit Berichtigung auf Seite 1618), doch zu dieser Zeit herrschte Apries (siehe Tabelle).
Handelte es sich andererseits bei Nebukadnezars 37. Jahr um das Jahr 568/567 v.u.Z., wie es das astronomische Tagebuch VAT 4956 nachweist und all die anderen bereits aufgezeigten Beweislinien, so stimmt das hervorragend mit der Regierungszeit des Amasis überein (570-526 v.u.Z.).

Folglich stimmt nicht ein einziger der vier Synchronismen zu der unabhängig gesicherten Chronologie Ägyptens mit der Chronologie mit unserer aktuellen Lehrmeinung überein.

Deren Rechnung weicht durchgängig um etwa 20 Jahre von der anderen ab.

Interessanterweise sind aber alle vier Synchronismen völlig mit den Daten in Übereinstimmung, die man mit Hilfe der besprochenen anderen Beweislinien erhält.

Mit den Zeitgleichheiten zur ägyptischen Chronologie haben wir also eine klare Beweislinie, die auf 587 v.u.Z. als das gesicherte Jahr der Zerstörung Jerusalems verweist.
Anhand der unabhängig gesicherten Chronologie der zeitgenössischen ägyptischen Könige lässt sich die neubabylonische Chronologie ganz besonders gut prüfen, da beide durch vier Synchronismen miteinander verbunden sind, drei davon aus der Bibel.

Diese Zeitgleichheiten sind von größter Bedeutung, denn die Gültigkeit der zeitgenössischen Chronologie Ägyptens ist unabhängig von den Chronologien der anderen Völker jener Zeit nachgewiesen worden.

Ein Vergleich mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft dagegen weist durchgehend eine Differenz von etwa 20 Jahren auf.

Alle vier Zeitgleichheiten mit der ägyptischen Chronologie widerlegen das Jahr 607 v.u.Z. als Datum der Zerstörung Jerusalems und bekräftigen einmal mehr das Jahr 587/586 v.u.Z. als das korrekte Datum.

Die Beweiskraft dieses gesamten Materials ist überwältigend und schlüssig.

Nehmen wir einmal an, die Daten des Berossos über die Regierungszeiten der neubabylonischen Könige enthielten einen Fehler von 20 Jahren, wie die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft das fordert.

Ist es aber wirklich wahrscheinlich, dass Schreiber, die zu Zeiten des neubabylonischen Reichs tätig waren, die Länge der Regierungszeiten von Königen, unter deren Herrschaft sie lebten, nicht wussten, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass diese Regierungsjahre die Funktion von Kalenderjahren hatten, nach denen man Ereignisse datierte?

Hätten sie einen so abwegigen Fehler tatsächlich begangen, wie konnten dann die zeitgenössischen Schreiber Ägyptens denselben Fehler machen und dieselben 20 Jahre verschwinden lassen, wenn sie Totenstelen und andere Urkunden beschrieben?

Seltsamerweise müssen auch die babylonischen Astronomen denselben "Fehler" gemacht haben, als sie das Datum auf den Text VAT 4956 setzten, wobei sie nicht nur das Regierungsjahr änderten, sondern auch noch den Namen des regierenden Königs - es sei denn, die Änderungen wären später von Schreibern der Seleukidenzeit absichtlich vorgenommen worden, wie es die Wachtturm-Gesellschaft behauptet.

Noch unglaublicher erscheint aber der Gedanke, die Schreiber und Astronomen könnten jede Bezugnahme auf 20 Jahre der neubabylonischen Epoche aus den Texten vor dieser Zeit entfernt haben, was im Fall des ältesten Tagebuchs, B. M. 32312, deutlich wird, demgemäß das 16. Jahr Schamasch-schuma-ukins das Jahr 652/651 v.u.Z. war und nicht 672/671 v.u.Z., wie es nach der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft nötig wäre.

Der aufsehenerregendste "Zufall" aber ist dieser:

Zehntausende datierter Urkunden aus Handel und Verwaltung der neubabylonischen Zeit sind ausgegraben worden, die jedes Jahr dieser Epoche belegen, nur die 20 Jahre nicht, die die Wachtturm-Gesellschaft
so gern gesehen hätte; aus diesen Jahren wurde keine einzige Tontafel gefunden.

Und wieder ist es äußerst seltsam (gemäß dieser Logik), dass es sich bei diesen 20 Jahren genau um dieselben Jahre handelt, die durch eine Serie von weiteren "Fehlern" der Abschreiber in Babylon und Ägypten sowie der späteren Kopisten und Historiker verloren gingen.

Entweder hat über mehrere Jahrhunderte hinweg eine internationale Übereinkunft bestanden, diese 20 Jahre aus der Geschichte auszulöschen - oder diese Jahre hat es nie gegeben!

Bestand tatsächlich je eine derartige "Verschwörung", dann war sie so erfolgreich, dass es unter all den Zehntausenden von Tontafeln, die in Babylon ausgegraben wurden, nicht eine gibt, nicht einmal eine einzige Zeile in ihnen, die darauf hingewiesen hätte, dass es diese 20 Jahre gab.

Wir können daher als gesichert annehmen, dass die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft eindeutig falsch ist.

In einem Artikel über Chronologie, der im Watch Tower vom 15. Juli 1922 erschien, unter dem Titel "Der feste Strang der Chronologie", wird die Stärke einer Chronologie auf Seite 217 ausgezeichnet beschrieben:

Wenn ein Datum durch mehrere Beweislinien gestützt wird, dann steht es als gesichert fest.

Das wissenschaftliche Gesetz der Wahrscheinlichkeiten verleiht den einzelnen Strängen der Chronologie durch ihren Zusammenhalt eine viel größere Festigkeit, als dies mehrere Beweislinien für sich allein insgesamt je tun könnten.

Auf diese Gesetzmäßigkeit verlässt man sich in wichtigen Fragen uneingeschränkt.

Gibt es nämlich für einen Sachverhalt nur einen einzigen Indizienbeweis, so könnte es sich auch um einen Zufall handeln; liegen zwei Beweise vor, so kann man ihn fast sicher als wahr annehmen; und gibt es mehr als zwei Beweise, so ist es gewöhnlich unmöglich, dass es sich um einen Zufall handelt oder dass der Sachverhalt nicht der Wahrheit entspricht.

Liegen zusätzlich noch andere Beweise vor, so wird aus der Wahrscheinlichkeit feststehende Gewissheit.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der vierzehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 15. Dezember 2005 01:27:03:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„In der Bibel heißt es, daß die Liebe der meisten erkalten wird, und so ist es. [Matth. 24:12]
Wir hatten unsere Freude daran, samstags in die Stadt zu gehen und einzukaufen.
Vielen Leuten macht das Einkaufen keinen Spaß mehr."
Dann streckte er sich ein wenig und sagte:
„Als ich drei oder vier Jahre alt war, schickte mich meine Mutter in eine Konditorei.
Als ich für die Kekse, die ich gekauft hatte, bezahlen sollte, gab ich dem Ladeninhaber in meiner kindlichen Einfalt eine alte Feder mit abgebrochener Spitze.
Er nahm sie entgegen, als ob dies der rechte Preis dafür sei, und er gab mir meine Kekse, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Dann gingen wir Kinder aus dem Laden hinaus und verteilten die Kekse untereinander.
Wo hört man heute von Ladeninhabern, die so etwas tun?
Mit dieser Art von Güte ist es heute fast vorbei.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Der Wachtturm, 15. Mai 1995, S. 17

An den Ergebnissen gemessen, kann kein Zweifel bestehen, daß Bruder
Russell und seinen Gefährten in ihren Bemühungen von Jehovas heiligem Geist geleitet wurden. Es erwies sich, daß sie mit dem treuen und verständigen Sklaven gleichzusetzen waren. ... Es ist wirklich dem heiligen Geist zuzuschreiben, daß die Wahrheit auf Grund der demütigen
Anstrengungen Bruder Russells und seiner Gefährten im Einklang mit
Jesu Verheißung wie nie zuvor erstrahlte. (Johannes 16:13). Jene gesalbten Bibelforscher bewiesen, daß sie tatsächlich zur Klasse des treuen und verständigen Sklaven gehörten, deren Auftrag es ist, an die Hausknechte des Herrn geistige Speise auszuteilen.


Der Wachtturm, 1. August 1956

Da dem „treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut worden sind, laßt uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache so ansehen, daß, was immer der ‚treue Sklave' tut, zu unserem Guten gereicht. Der Sklave erfüllt damit seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott.

Der Wachtturm", 01. Oktober 1973, Seite 593

„Nur diese Organisation wirkt im Interesse des Vorhabens Jehovas und zu seiner Lobpreisung. Nur für sie ist Gottes heiliges Wort, die Bibel, kein versiegeltes Buch... Wahre Christen schätzen es daher sehr, mir der einzigen Organisation auf der Erde verbunden zu sein, die die ,tiefen Dinge' Gottes versteht."
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird. (Sach. 4:6) Nur diese Organisation wirkt im Interesse des Vorhabens Jehovas


„Der Wachtturm", 15. Mai 1981, Seite 19

„Es besteht kein Zweifel, daß wir alle zum Verständnis der Bibel Hilfe brauchen.
Wir können die notwendige biblische Anleitung nicht außerhalb der Organisation des ,treuen und verständigen Sklaven' finden..."

Der Wachtturm", 15. Januar 1968, Seite 43

„Aus diesem Grunde kann die Bibel getrennt von der sichtbaren Organisation Jehovas, nicht richtig verstanden werden..."

„Der Wachtturm", 15. Januar 1968, Seite 47

„Beeile dich, Gottes sichtbare theokratische Organisation, die seinen König Jesus Christus vertritt, herauszufinden. Das ist zur Bewahrung des Lebens unerläßlich. Wenn du sie dann herausgefunden hast, solltest du sie in jeder Hinsicht akzeptieren..."

Zum Predigtdienst befähigt", Ausgabe 1957, Seite 156

„Wenn wir Jehova und die Organisation seines Volkes lieben, werden wir nicht mißtrauisch sein, sondern werden, wie die Bibel sagt, ,alles glauben', nämlich alles, was Der Wachtturm darreicht..."

Der Wachtturm", 01. Oktober 1987, Seite 10

„Wenn du aufhörst, dich von Jehovas Vorkehrungen zu ernähren, wirst du, sobald du stirbst, für immer tot sein..."

„Der Wachtturm", 01. April 1986, Seite 31

„Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten..."

Wacht-Turm Dezember 1910, Seiten 218, 219

Wenn die sechs Bände Schrift-Studien praktisch eine nach den Gegenständen eingerichtete Bibel sind, mit den biblischen Beweisstellen versehen, so möchten wir die Bände wohl „eine Bibel in arrangierter Form" nennen. Das heißt, sie sind nicht nur Kommentare zur Bibel, sondern sie sind praktisch die Bibel selbst, da kein Verlangen besteht, irgend eine Lehre oder einen Gedanken nach individuellem Wunsch zu bilden, oder auf individuelle Weisheit zu gründen, sondern die ganze Sache nach der Richtschnur des Wortes Gottes darzustellen. Wir halten es daher für richtig, dieser Art des Lesens, dieser Art der Unterweisung, dieser Art von Bibelstudium zu folgen. Ferner, wir finden nicht nur, daß die Leute den Göttlichen Plan nicht sehen können, wenn sie die Bibel allein studieren, sondern wir sehen auch, daß, wenn jemand die Schrift-Studien beiseite legt, nachdem er sie gebraucht hat, nachdem er wohl bekannt mit ihnen geworden ist, nachdem er sie zehn Jahre gelesen hat, wenn er sie dann beiseite legt, und sie ignoriert und zur Bibel allein geht, obwohl er seine Bibel zehn Jahre lang verstanden hat, unsere Erfahrung zeigt, daß er binnen zwei Jahren in die Finsternis geht. Auf der anderen Seite, wenn er nur die Schrift-Studien mit ihren Hinweisen gelesen hätte, und hätte nicht eine Seite der Bibel als solche gelesen, so würde er am Ende der zwei Jahre im Licht sein, das Licht der Heiligen Schrift besitzen.

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WT 2000 15. 2. S. 29 Kyrillos Lukaris — Ein Mann, dem die Bibel lieb und teuer war ***

Wieder einmal hatten die herrschenden Geistlichen Bemühungen unterdrückt, dem Volk Gottes Wort näherzubringen.
Sie brachten mit aller Gewalt eine Stimme zum Schweigen, die auf verschiedene Irrtümer ihrer unbiblischen Glaubensansichten aufmerksam gemacht hatte. Sie gehörten zu den schlimmsten Feinden der Religionsfreiheit und der Wahrheit.
Leider tritt eine solche Haltung noch heute in verschiedenen Formen zutage.
Dies ist ein ernüchterndes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Geistliche Intrigen spinnen, die die Gedankenfreiheit und die freie Meinungsäußerung behindern.


WT 2002 1. 5. S. 16 Jehova hasst Treulosigkeit ***

Sind wir persönlich auf der Hut, damit 'keine Ungerechtigkeit auf unseren Lippen zu finden' ist?
Können beispielsweise unsere Familienangehörigen dem, was wir sagen, wirklich vertrauen?
Können das unsere Glaubensbrüder und -schwestern in der Versammlung?
Nur zu leicht könnte man sich angewöhnen, seine Worte so zu formulieren, dass sie an sich zwar korrekt sind, andere aber dennoch bewusst dadurch irregeführt werden.
Oder vielleicht übertreibt man oder verschweigt in Geschäftsangelegenheiten gewisse Einzelheiten. Würde Jehova das nicht merken?
Und würde er, wenn wir so vorgingen, von unseren Lippen Schlachtopfer des Lobpreises annehmen?


Göttliche Aussagen widersprechen sich nicht (1. Korinther 14:33).
Göttliche Aussagen verändern sich nicht (Jakobus 1:17, 1. Samuel 15:29, Hebräer 6:9).

1877 - „Das Ende dieser Welt"; das Ende des Evangeliumszeitalters und der Beginn des tausendjährigen Zeitalters, das näher ist, als die meisten Menschen vermuten; tatsächlich sind wir bereits in die Übergangsperiode eingetreten, die eine Zeit großer Drangsal sein soll, wie sie noch nie da war, seit es eine Nation gibt. Dan. 12:3.
(N.H. Barbour und C.T. Russell, Three Worlds, and the Harvest of This World, Seite 17).

1879 - Christus kam 1874 in der Rolle eines Bräutigams . . . zu Beginn der Erntezeit.
(Watchtower, Oktober 1879, Seite 4)

1880 - Wir brauchen hier nicht die Beweise zu wiederholen, daß die „siebente Trompete" 1840 n.Chr. zu ertönen begann und weiter ertönen wird bis zum Ende der Drangsalzeit und dem Ende der „Heidenzeit" im Jahre 1914 n.Chr. Und daß es die Drangsal dieses „großen Tages" ist, die hier symbolisch die Stimme des Erzengels genannt wird, wenn die Erlösung des fleischlichen Israels beginnt. „Zu der Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst (Erzengel), der für die Kinder deines Volkes steht, und es wird eine Zeit der Drangsal geben, wie es noch nie eine gab, seit eine Nation besteht." Dan. xii. 1. Wir werden hier auch nicht wieder den schlüssigen biblischen Beweis dafür liefern, daß unser Herr 1874 zu seiner Braut kam und ein noch nie dagewesenes Werk als Schnitter der Erstlingsfrüchte dieses Evangeliumszeitalters durchführt.
(Zion's Watchtower, November 1880, Seite 1)

1886 - Die Aussicht auf den Beginn des neuen Jahres hat einige sehr ermutigende Merkmale. Äußere Beweise sind, daß das Aufstellen der Heerscharen für die Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, seinen Fortgang nimmt, während der Kampf beginnt . . . Die Zeit für den Messias ist gekommen, die Herrschaft über die Erde anzutreten und die Bedrücker und Verderber der Erde zu besiegen (Offb.
19:15 und 11:17, 18); als Vorbereitung auf den ewigen Frieden auf der einzig festen Grundlage von Gerechtigkeit und Wahrheit.

(Zion's Watchtower, Januar 1886; Watchtower Reprints I, Seite 817)
1888 In diesem Kapitel liefern wir den biblischen Nachweis, daß das völlige Ende der Zeiten der Heiden (Nationen), d.i. das volle Ende ihrer Herrschaft, mit dem Jahre 1914 erreicht sein wird; und daß dieses Datum die äußerste Grenze der Herrschaft unvollkommener Menschen sein wird. Und wem dies als eine in der Schrift fest begründete Thatsache nachgewiesen ist, der wird auch erkennen, daß dadurch Folgendes bewiesen ist: Erstens, daß dann das Königreich, für welches unser Herr uns beten lehrte: „Dein Königreich komme," volle und universelle, weltenweite, Herrschaft erreicht haben und „aufgerichtet" oder auf Erden festbegründet sein wird.
(Die Zeit ist herbeigekommen, 1888, Seite 73)

1889 - Man verwundere sich daher nicht, wenn wir in den nachfolgenden Kapiteln Beweise beibringen, daß das Aufrichten des Königreiches Gotes schon angefangen habe, daß in der Prophezeiung aufgezeichnet stehe, daß das Jahr 1878 die Zeit sei, da die Ausübung seiner Macht beginnen sollte, und daß die „Schlacht des großen Tages Gottes des Allmächtigen" (Offb. 16:14), die im Jahre 1914 zu Ende gehen soll, bereits angefangen hat.
(Schriftstudien, Band 2, Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1889, Seite 97. In der Ausgabe von 1915 wird „1914 n.Chr." auf „1915 n.Chr." geändert)

1889 - Hier liefern wir den Beweis, daß von der Erschaffung Adams bis (aber nicht einschließlich) 1873 n.Chr. sechstausend Jahre vergingen. Und obwohl die Bibel keine direkte Aussage enthält, daß das siebente Jahrtausend die Epoche der Herrschaft Christi, der große Sabbattag der Wiederherstellung der Welt, sein wird, steht doch die ehrwürdige Tradition nicht ohne vernünftige Grundlage da.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 39)

1889 - Wenn daher die siebente Tausendjahrperiode der Weltgeschichte eine Epoche sein wird, die besonders als die Periode der Herrschaft Christi bezeichnet ist, werden wir beweisen, daß wir uns bereits in ihr befinden, indem wir zeigen, daß sie 1873 begann.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 40)

1889 - In den kommenden 26 Jahren werden alle gegenwärtigen Regierungen besiegt und aufgelöst sein.
(C.T. Russell, Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite. 98-99)

1889 - In diesem Kapitel legen wir die biblischen Beweise vor, die zeigen, daß sechstausend Jahre seit der Erschaffung Adams 1872 n.Chr. zu Ende gingen; und daß wir daher seit 1872 n.Chr. chronologisch ins siebente Jahrtausend oder Millennium eingetreten sind.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 33)

1889 - Erinnere dich, daß die vierzig Jahre der Ernte unter den Juden im Oktober 69 n.Chr. endeten, worauf der völlige Sieg über diese Nation erfolgte; und daß gleichermaßen die vierzig Jahre der Ernte im Evangeliumszeitalter Oktober 1914 enden werden, und daß darauf in gleicher Weise unmittelbar der Sieg über die sogenannte „Christenheit" zu erwarten ist.
(Studies in the Scriptures, Band 2, Seite 245)

1894 - Vor siebzehn Jahren sagten die Leute in bezug auf die in Millennial Dawn vorgelegten Merkmale, sie scheinten in vieler Hinsicht vernünftig zu sein, aber sicher könnten solche radikalen Veränderungen nicht zwischen jetzt und dem Ende des Jahres 1914 eintreten: wenn wir bewiesen hätten, daß sie in einem oder zwei Jahrhunderten kämen, so sei das viel wahrscheinlicher. Welche Änderungen sind seither eingetroffen, und welche Geschwindigkeit wird täglich erreicht? „Das Alte vergeht schnell und das Neue kommt." Jetzt, angesichts der neueren Arbeitskämpfe und der drohenden Anarchie, schreiben uns unsere Leser, weil sie wissen möchten, ob in dem Datum 1914 kein Fehler steckt. Sie sagen, sie könnten nicht erkennen, wie sich die gegenwärtigen Verhältnisse unter der Belastung noch so lange halten können. Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten es auch nicht, selbst wenn wir wollten. Es sind, so glauben wir, Gottes Daten, nicht unsere.
Aber behaltet im Sinn, daß 1914 nicht das Datum für den Beginn, sondern für das Ende der Drangsalzeit ist.

(Zion's Watchtower, Can It Be Delayed until 1914? C. T. Russell, 15.Juli 1894, Auch in: Watchtower, Reprints, 1894, Seite 1677)

1894 - Ein paar weitere Jahre werden das gegenwärtige System der Dinge auflösen, und dann wird die gezüchtigte Welt vor den konkreten Verhältnissen des aufgerichteten Königreiches Gottes stehen. Und doch ist es der Lauf der Kirche, in dem dazwischenliegenden Zeitraum vollendet zu werden.
(Watchtower, 1894, Seite 56,)

1894 - Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten es auch nicht, selbst wenn wir wollten. Es sind, so glauben wir, Gottes Daten, nicht unsere. Aber behaltet im Sinn, daß 1914 nicht das Datum für den Beginn, sondern für das Ende der Drangsalzeit ist.
(Watchtower 15.Juli 1894, Seite 266; Seite 1677 Reprints)

1897 - Das Maß beträgt 3416 Zoll, die für 3416 Jahre stehen . . . Diese Berechnung erweist 1874 n.Chr. als den Beginn der Zeit der Drangsal.
(Russell, Studies in the Scriptures: Thy Kingdom Come, Band 3, Seite 342, Ausgabe 1897 [Die Ausgabe von 1916 änderte dies: „Wir finden, daß es 3457 Zoll sind, die für 3457 Jahre stehen . . . So bezeugt die Pyramide, daß Ende 1914 der Anfang der Drangsalzeit sein wird . . ."] Beachte: Das Maß war die Länge eines inneren Korridors, der in der Pyramide entdeckt wurde. Es besteht kein Bezug zur Bibel.)

1897 - Völlige Vernichtung der „bestehenden Mächte" dieser gegenwärtigen bösen Welt — politisch, finanziell, kirchlich — um die Zeit des Endes der Heidenzeiten Oktober 1914 n.Chr.
(C.T. Russell, Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 622)

1897 - Unser Herr, der ernannte König, ist nun seit Oktober 1874 n.Chr. gegenwärtig . . .
und die formelle Einsetzung in sein königliches Amt fand April 1878 n.Chr. statt.

(Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 621)

1897 - Destillereien, Brauereien, Salons, Bordelle, Billiardsäle, alle diese zeitraubenden und den Charakter verderbenden Geschäfte werden aufhören; und ihre Knechte werden etwas zu tun erhalten, das sich für sie und andere zum Segen auswirkt. Und so wird auch der Bau von Kriegsschiffen, die Herstellung von Munition für Krieg und Verteidigung aufhören, und Armeen werden aufgelöst. Das neue Königreich wird dies alles nicht gebrauchen, es wird über reichlich Macht verfügen, summarisch Recht in der Bestrafung von Übeltätern auszuüben . . . Das Bank- und Brokergeschäft und andere ähnliche Beschäftigungen, unter den gegenwärtigen Bedingungen sehr nützlich, werden keinen Ort mehr finden, denn unter den neuen Verhältnissen wird von der menschlichen Rasse verlangt werden, jeden anderen als Mitglied einer einzigen Familie zu behandeln, und Privatkapital und Kredite werden der Vergangenheit angehören. Vermieter und Immobilienvertreter werden ebenfalls eine neue Beschäftigung finden, weil der neue König jetzt gültige Verträge und Urkunden nicht mehr anerkennen wird . . . daß nämlich bei den heutigen Annehmlichkeiten, wenn alle Leute systematisch und weise an die Arbeit gestellt werden, für jeden einzelnen nicht mehr als drei Stunden Arbeit pro Tag nötig wären.
(Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 633-635)

1902 - In Anbetacht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige Ende der Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des Königreiches Gottes gegen Ende des Jahres 1914 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1902, Seite 99)

1903 - Wenn Uranus und Jupiter 1914 im menschlichen Zeichen des Wassermanns in Konjunktion stehen, wird die lange verheißene Ära einen guten Anfang im Werke gemacht haben, den Menschen dahingehend zu befreien, seine eigene Erlösung zu bewirken, und sie wird die schließliche Verwirklichung der Träume und Ideale aller Poeten und Weisen in der Geschichte gewährleisten.
(Watchtower, 1.Mai 1903, Seite 130-131; Seite 3184 Reprints)

1904 - Gemäß unseren Erwartungen wird die Belastung der großen Zeit der Drangsal bald auf uns liegen, irgendwann zwischen 1910 und 1912, und sie wird in dem Ende der Heidenzeiten im Oktober 1914 gipfeln.
(The New Creation, Studies in the Scriptures, Band 6, 1904, Seite 579)

1908 - In Anbetracht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige Ende der Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des Königreiches Gottes gegen Ende des Jahres 1914 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1908, Seite 99)

1908 - Es stimmt, es heißt große Dinge zu erwarten, zu behaupten, wie wir es tun, daß innerhalb der kommenden sechsundzwanzig Jahre alle gegenwärtigen Regierungen besiegt und aufgelöst sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1908, Seite 99)

1914 - Selbst wenn die Zeit unserer Veränderung nicht innerhalb von zehn Jahren käme, was wollten wir mehr? Sind wir nicht ein gesegnetes, glückliches Volk? Ist unser Gott nicht treu? Wenn jemand etwas Besseres kennt, so soll er es ergreifen. Wenn jemand von euch jemals etwas Besseres findet, so hoffen wir, daß er es uns mitteilen wird.
(Watchtower, 15.Dezember 1914, Seite 376.)

1914 - Beim Studium des Wortes Gottes haben wir die 2520 Jahre berechnet, die sieben symbolischen Zeiten, ab jenem Jahr 606 v.Chr., und haben gefunden, daß sie bis Oktober 1914 gingen, so nah wir sie berechnen konnten. Wir haben nicht eindeutig gesagt, dies sei das Jahr.
(Watchtower, 1.November 1914, Seite 325)

1914 - Es ist zwar möglich, daß Harmagedon im nächsten Frühjahr beginnt, aber es wäre reine Spekulation, zu sagen zu versuchen, wann. Wir sehen jedoch, daß Parallelen zwischen dem Ende des jüdischen Zeitalters und dem Evangeliumszeitalter bestehen. Diese Parallelen scheinen auf das vor uns liegende Jahr zu weisen, insbesondere auf die ersten Monate.
(Watchtower, 1.September 1914, Seite 5527 Reprints)

1914 - Es besteht für Bibelforscher absolut kein Grund, zu bezweifeln, daß die Vollendung dieses Evangeliumszeitalters nun unmittelbar bevorsteht und daß es, wie die Schrift vorhersagt, in einer großen Zeit der Drangsal enden wird, wie es eine solche nicht gegeben hat, seit eine Nation besteht. Wir sehen, wie die Teilnehmer dieser großen Krise sich zusammenrotten . . . Die große Krise, der große Konflikt, symbolisch als Feuer dargestellt, der die kirchlichen Himmel und die gesellschaftliche Erde aufzehren wird, ist sehr nahe.
(Watchtower, 1.Mai 1914, Seite 5450 Reprints)

1915 - Der gegenwärtige große Krieg in Europa ist der Beginn des Harmagedon der Schriften (Offb. 19:16-20). Er wird in den vollständigen Sieg über alle Systeme des Irrtums münden, die so lange das Volk Gottes bedrückt und die Welt getäuscht haben. Wir glauben, daß der gegenwärtige Krieg nicht mehr viel länger dauern kann, bis Revolutionen ausbrechen.
(C.T. Russell, Pastor Russell's Sermons, Seite 676)

1915 - Hier liefern wir den Beweis, daß von der Erschaffung Adams bis (aber nicht einschließlich) 1873 n.Chr. sechstausend Jahre vergingen. Und obwohl die Bibel keine direkte Aussage enthält, daß das siebente Jahrtausend die Epoche der Herrschaft Christi, der große Sabbattag der Wiederherstellung der Welt, sein wird, steht doch die ehrwürdige Tradition nicht ohne vernünftige Grundlage da.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 39)

1915 - Wenn daher die siebente Tausendjahrperiode der Weltgeschichte eine Epoche sein wird, die besonders als die Periode der Herrschaft Christi bezeichnet ist, werden wir beweisen, daß wir uns bereits in ihr befinden, indem wir zeigen, daß sie 1873 begann.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 40)

1915 - Erstens, daß dann das Königreich, für das unser Herr uns beten lehrte: „Dein Reich komme," anfangen wird, die Herrschaft an sich zu nehmen und „aufgerichtet" oder auf Erden festgegründet zu werden.
(Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1915, Seite 73)
1915 - In Anbetracht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige Ende der Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des Königreiches Gottes gegen Ende des Jahres 1915 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 99)

1915 - Man verwundere sich daher nicht, wenn wir in den nachfolgenden Kapiteln Beweise beibringen, daß das Aufrichten des Königreiches Gotes schon angefangen habe, daß in der Prophezeiung aufgezeichnet stehe, daß das Jahr 1878 die Zeit sei, da die Ausübung seiner Macht beginnen sollte, und daß die „Schlacht des großen Tages Gottes des Allmächtigen" (Offb. 16:14), die im Jahre 1915 zu Ende gehen soll, bereits angefangen hat.
(Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1915, Seite 97)

1915 - Wie jenes Datum im Vorbild — dreieinhalb Jahre nach Christi Tod — das Ende aller besonderen Gunst gegenüber den Juden und den Anfang der Gunst gegenüber den Heiden markierte, so erkennen wir, daß das Jahr 1881 n.Chr. das Ende der „hohen Berufung" oder Einladung zu der diesem Zeitalter eigentümlichen Segnung markierte — Miterben Christi und Teilhaber an der göttlichen Natur zu werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 235)

1915 - So war es in dieser Erntezeit gleichfalls bis 1878 n.Chr.: die Zeitvorhersage und die Tatsache der Gegenwart des Herrn, überzeugend wie hier dargelegt, wenn auch weniger eindeutig, war unsere Botschaft. Seither hat sich das Werk ausgeweitet, und die Sicht auf andere Wahrheiten ist leuchtender und heller geworden; aber dieselbe Tatsache und dieselben Schriftstellen, die dieselbe Zeit und Gegenwart lehren, stehen unangefochten und unumstößlich da.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 236)

1915 - Die Heidenzeiten beweisen, daß die gegenwärtigen Regierungen alle gegen Ende des Jahres 1915 n.Chr. gestürzt werden müssen; und der oben erwähnte Parallelismus zeigt, daß diese Zeitperiode exakt dem Jahre 70 n.Chr. entspricht, das das Ende und den Sturz des jüdischen Gemeinwesens brachte.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 242)

1915 - Wir leben bereits im siebenten Millennium — seit Oktober 1872.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 363)

1915 - Die Schlacht von Harmagedon, in die dieser Krieg mündet, wird ein großer Wettstreit zwischen Gut und Böse sein und den völligen und ewigen Sturz des Bösen bedeuten und die ständige Aufrichtung des gerechten Königreiches des Messias zum Segen der Welt . . . Unser Mitgefühl ist weit genug, um alle einzuschließen, die sich an diesem schrecklichen Kampf beteiligen, wie unsere Hoffnung breit und tief genug ist, alle in den großen Segen einzuschließen, den unser Meister und sein tausendjähriges Königreich über die Welt zu bringen im Begriff sind.
(Watchtower, 1.April 1915, Seite 5659 Reprints)

1915 - Nach unserem Verständnis hörte der allgemeine Ruf zum Miterbe mit unserem Erlöser als Glieder der neuen Schöpfung Gottes im Jahre 1881 auf.
(The New Creation, Ausgabe 1915, Seite 95)

1916 - Die hier vorgestellte Bibelchronologie zeigt, daß die sechs großen Tausendjahrtage, beginnend mit Adam, zu Ende gegangen sind, und daß der große siebente Tag, die tausend Jahre der Herrschaft Christi, im Jahre 1873 begannen.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1916, Vorwort, Seite 2)

1916 - Wir sehen daher keinen Grund, zu bezweifeln, daß die Heidenzeiten im Oktober 1914 endeten; und daß in ein paar weiteren Jahren ihr völliger Zusammenbruch und die völlige Aufrichtung des Königreiches Gottes in den Händen des Messias kommen werden.
(Watchtower, 1.September 1916, Seite 5950 Reprints)

1917 - Es gibt kein Vertun . . . Abraham sollte tatsächlich im Jahre 1925 sein verheißenes Erbe antreten.
(Watchtower, 15.Oktober 1917, Seite 6157 Reprints)

1917 - Das Frühjahr 1918 wird für die Christenheit einen Schmerzanfall bringen, der sogar noch größer ist als der vom Herbst 1914 . . . Die Pein, die auf das nominelle Zion kommen wird — die „Christenheit" . . . „Babylon"; und es wird eine große und schmerzhafte Bürde sein — Eine Zeit der Drangsal, wie es keine gab, seit eine Nation besteht.
(The Finished Mystery, Seite 62 [auf der Seite 2 als „posthumes Werk" von Pastor Russell bezeichnet])

1917 - Zweifellos glaubte Satan, das tausendjährige Königreich sollte 1915 aufgerichtet werden . . . Wie dem auch sei, es gibt Beweise, daß das Königreichs wahrscheinlich 1925 in Palästina aufgerichtet werden wird, zehn Jahre später, als wir es einmal errechneten.
(The Finished Mystery, Seite 128)

1917 - Einige interessante Entwicklungen in Verbindung mit der Aufrichtung des Königreiches mögen sich 1920 ergeben, sechs Jahre nach Beginn der großen Drangsal.
Wäre das so, wäre es nicht befremdlich, wenn wir uns daran erinnern, daß die Israeliten nach vierzigjähriger Wanderung in der Wüste nach weiteren sechs Jahren das Land Kanaan in Besitz nahmen. Da diese Dinge noch immer in der Zukunft liegen, können wir nur abwarten. Wir erwarten, daß das „Erdbeben" Anfang kommt, und daß das „Feuer" im Herbst 1920 kommen wird.

[The Finished Mystery, 1917, Seite 178, Kommentare zu Offenbarung 11:13. [In der Ausgabe von 1926 heißt es: „ das 'Feuer' zur rechten Zeit kommen wird."])

1917 - Und jede Insel entfloh. — Selbst die Republiken werden nicht zu bestehen vermögen in diesem großen Erdbeben (englisch: im Herbst 1920 verschwinden). Und Berge wurden nicht gefunden. — Alle Königreiche der Erde werden untergehen und in Anarchie vergehen.
(Das vollendete Geheimnis, 1917, Seite 333)

1917 - Pastor Russells Werk bestand im wesentlichen darin, die Christenheit auf ihr kommendes Ende in der Zeit weltweiter Drangsal hinzuweisen. Es ist das göttliche Gericht über die Nationen . . . Es wird keine Möglichkeit geben, der Vernichtung zu entgehen, durch die Nationen . . . Die Drangsal ist beim Heraufziehen des Tages Christi, dem Millennium, zu erwarten. Es ist der Tag der Rache, der im Weltkrieg von 1914 begann und der 1918 wie ein wütender Morgensturm losbrechen wird.
(The Finished Mystery, 1917, Seite 404)

1917 - Bis 1878 waren die Nominalkirchen in gewissem Sinne Gottes Heiligtum oder Tempel gewesen; aber von da an sollte Er es, gipfelnd in 1918, mit einem Streich oder durch eine Plage mit Irrlehren und Handlungen, die Er zuließ, beseitigen. Die Kirche war die Stärke der Christenheit, das, worum sich ihre Leben drehte und um das herum ihre Einrichtungen angelegt waren. Es war das Begehren der Augen der Leute, das, was alle Christen liebten. Dennoch sollte Gott die Entweihung offenkundig machen, die die Ekklesiologie in der christlichen Kirche bewirkt hatte, und die Kirchenorganisationen veranlassen, für Ihn tot zu sein, etwas Unreines, das man nicht berühren oder betrauern soll. Und die „Kinder der Kirche" sollen durch das Schwert des Krieges, der Revolution und der Anarchie umkommen und durch das Schwert des Geistes zu sehen veranlaßt werden, daß sie ihre Hoffnung auf Leben auf geistiger Ebene verloren haben — daß „die Tür verschlossen" ist.
(Studies in the Scriptures, Band 7, 1917, Seite 484)

1917 - Und nach dem Jahre 1918 (englisch: im Jahre 1918), wenn Gott die Kirchen insgesamt und die Kirchenmitglieder zu Millionen vernichtet, da wird es sein, daß Entronnene die Werke Pastor Russells bekommen werden und durch dieselben die Bedeutung des Sturzes der „Christenheit" erfahren.
(Das vollendete Geheimnis, 1917, Seite 334)

1917 - Wie die fleischlich gesinnten Abtrünnigen vom Christentum, die die Partei der Radikalen und der Revolutionäre ergreifen, sich über das Erbe der Verwüstung freuen werden, das nach 1918 über die Christenheit kommt, so wird Gott mit der erfolgreichen revolutionären Bewegung tun; sie wird völlig vernichtet werden, „vollständig". Keine Spur von ihr wird in den Zerstörungen der weltumfassenden Anarchie im Herbst 1920 übrigbleiben. (Offb. 2:7-13) (The Finished Mystery, 1917, Seite 542, [In der Ausgabe von 1926 heißt es: „am Ende der Drangsalzeit übrigbleiben"])

1917 - Die Vision des Propheten Hesekiel beschreibt das aufgerichtete theokratische Königreich Gottes auf Erden, bürgerlich und religiös, geistig und irdisch . . . Der Tempel . . . ist ein Vorbild und ein Symbol für die „besseren Dinge, die kommen sollen", nachdem die Kriege, die Revolutionen und die Anarchie der Zeit von 1914 bis
1925 vergangen sind.

(The Finished Mystery, 1917, Seite 569, [In der Ausgabe von 1926 heißt es: „der Zeit der Drangsal vergangen sind"])

1920 - Eine einfache Berechnung dieser Jubeljahre bringt uns zu dieser wichtigen Tatsache: Siebenzig Jubeljahre zu je fünfzig Jahren würde uns zu einer Gesamtanzahl von 3500 Jahren bringen. Da diese Zeitperiode 1575 vor dem Jahre 1 beginnt, würde sie notwendigerweise im Herbst des Jahres 1925 zu Ende gehen, zu welcher Zeit das Vorbild endet und das große Gegenbild beginnen muss. Was sollten wir also zu jener Zeit erwarten? Im Vorbilde musste eine volle Wiederherstellung stattfinden: daher muss das große Gegenbild den Beginn der Wiederherstellung aller Dinge markieren. Das menschliche Geschlecht zum Leben zurückzubringen ist es hauptsächlich, was wiedergebracht werden soll; und da andere Schriftstellen der Tatsache bestimmt Ausdruck geben, dass eine Auferstehung Abrahams, Isaaks Jakobs und anderer Treuen des alten Bundes stattfinden wird, und dass diese die erste Gunsterweisung empfangen werden, können wir erwarten, im Jahre 1925 Zeuge zu sein von der Rückkehr dieser treuen Männer Israels aus dem Zustande des Todes, indem sie auferweckt und zur vollkommenen Menschlichkeit wiederhergestellt sein werden, um gemacht zu werden zu sichtbaren, gesetzlichen Vertretern der neuen Ordnung der Dinge auf Erden.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920, Seite 79)
1920 - Daher können wir vertrauensvoll erwarten, dass mit 1925 die Rückkehr Abrahams, Isaaks, Jakobs und der glaubenstreuen Propheten des alten Bundes eintreten wird.

(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920, Seite 81)

1920 - Auf das zuvor dargelegte Argument gestützt, dass also die alte Ordnung der Dinge, die alte Welt, zu Ende geht und daher verschwindet, und dass die neue Ordnung hereinbricht, und dass das Jahr 1925 die Auferweckung der treuen Ueberwinder des alten Bundes und den Beginn der Wiederherstellung markiert, ist es vernünftig zu schliessen, dass Millionen jetzt auf Erden lebender Menschen im Jahre 1925 noch auf Erden sein werden. Sodann auf die Verheissungen, die in dem Worte Gottes niedergelegt sind, gestützt, müssen wir zu dem positiven und unbestreitbaren Schluss kommen, dass Millionen jetzt Lebender nie sterben werden.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920 Seite 97)

1921 - Die „Zeit des Endes" umfaßt eine Zeitperiode von 1799 n.Chr., wie oben angezeigt, bis zur Zeit des vollständigen Sturzes des Reiches Satans und der Aufrichtung des Königreiches des Messias. Die Zeit der zweiten Gegenwart des Herrn zählt, wie oben gesgt, ab 1874 n.Chr. Diese letztere Zeitperiode liegt natürlich innerhalb der ersten und im letzteren Teil der Zeitperiode, die als „Zeit des Endes" bekannt ist.
(The Harp of God, 1921, Seite 236)

1921 - In der biblischen Symbolsprache bedeutet eine Zeit ein Jahr von zwölf Monaten zu jeweils dreißig Tagen oder 360 Tage. Jeder Tag steht für ein Jahr . . . Hier werden nun dreieinhalb Zeiten von jeweils dreißig prophetischen Tagen erwähnt, oder insgesamt 1260 prophetische Tage gleich 1260 Jahre. Sodann wurde dem Propheten gezeigt, daß 1260 Jahre den Beginn der Zeit des Endes in der Reihenfolge der symbolischen wilden Tiere bedeuten. 1260 Jahre ab dem Jahr 539 n.Chr. bringen uns in das Jahr 1799 — ein weiterer Beweis dafür, daß 1799 den Beginn der „Zeit des Endes" markiert. Dies zeigt auch, daß wir die anderen prophetischen Tage von Daniel ab 539 n.Chr. zählen müssen . . . Das Wichtigste, auf das alle Prophezeiungen hinweisen und wonach die Apostel Ausschau hielten, ist das zweite Kommen des Herrn. Es wird von Propheten als eine gesegnete Zeit beschrieben. Daniel sagt dann: „Wohl dem, der ausharrt und 1335 Tage erreicht!" (Daniel 12:12). Die hier Ausharrenden sind zweifellos diejenigen, an die die Anweisung des Herrn erging, nach seiner Rückkehr Ausschau zu halten. Daher würde dieses Datum, wenn verstanden, sicher die Zeit festlegen, wenn der Herr zu seinem zweiten Erscheinen zu erwarten ist. Wenn wir dieselbe Regel anwenden, ein Tag für ein Jahr, bringen uns
1335 Tage nach 539 n.Chr. ins Jahr 1874 n.Chr., wenn gemäß biblischer Chronologie die zweite Gegenwart des Herrn zu erwarten ist. Wenn diese Berechnung richtig ist, sollten wir ab dieser Zeit Beweise dafür zu finden in der Lage sein, daß der Herr gegenwärtig ist.

(Harp of God, 1921, Seite 229-230.)

1921 - Der Herr benutzte die natürliche Ernte, um ein Bild von seiner Ernte von Christen zu geben. Bei der jüdischen natürlichen Ernte war es üblich, eine Nachlese zu halten, wenn die eigentliche Ernte vorüber war. Wir sollten daher erwarten, eine Ernteperiode von 1878 bis 1918 zu finden, und danach eine Zeitlang eine Nachlese, worauf wir hinweisen werden. Die Frage ist nun: Finden wir im Evangeliumszeitalter eine Erntezeit nach 1874, die als Erfüllung der Prophezeiung des Herrn dient? (Studies in the Scriptures, Band 7, 1921, Seite 236.)

1921 Dasselbe Jahr, 1881, ist prophetisch als die Zeit für das schließliche Zurückziehen der Gunst von den Kirchen markiert, einer Gunst, die ab 1878 zurückgezogen wurde — dem Jahr, in dem die Geistlichkeit als Vertreter des göttlichen Wortes fallengelassen wurden und Pastor Russell sein Werk begann, indem er 50.000 Exemplare von Object and Manner of the Lord's Return verbreitete. 1878 wurde der Dienst für die Dinge Gottes, das Lehren der biblischen Wahrheiten, von der Geistlichkeit genommen, die in ihrem jahrhundertealten Dienst untreu geworden waren, und Pastor Russell übergeben. In der Zwischenzeit, bis 1881, brachte der neue Diener die Dinge in Ordnung, brachte die Wahrheiten der Bibel zur Darlegung in logische und biblische Form, bis der letzte große Punkt der Vorbilder der hebräischen Stiftshütte bereit war. Dann, 1881, wurde er Gottes Wächter für die gesamte Christenheit und begann sein gigantisches Werk des Zeugnisses.
(Studies in the Scriptures, Band 7, 1921, Seite 386-387)

1921 - Die Schriften enthüllen eine vollständige Parallele zwischen dem jüdischen und dem Evangeliumszeitalter. Diese Parallele besteht sowohl in bezug auf die Zeit als auch auf die Ereignisse. Das jüdische Zeitalter endete mit einer Ernte, die mit der Himmelfahrt unseres Herrn im Jahre 33 n.Chr. begann. Der hier gebrauchte Begriff „Ernte" meint das Einsammeln des Überrestes der Juden zu Christus. Jesu Aussage ist einfach, daß das Evangeliumszeitalter mit einer Ernte enden wird und er während dieser Zeit gegenwärtig sei und das Erntewerk leite. Auf der Erde bereitete Jesus dreieinhalb Jahre lang ab der Zeit seiner Hingabe und Taufe die Juden für die Ernte jenes Zeitalters vor. Wir sollten erwarten, in dieser Hinsicht eine Parallele zu der Ernte im Evangeliumszeitalter zu finden, und wir finden sie auch. Wenn wir dreieinhalb Jahre ab 1874 zählen, der Zeit seiner Gegenwart, so kommen wir auf 1878. Während seiner Gegenwart von 1874 bis 1878 traf unser Herr Vorbereitungen für die Ernte des Evangeliumszeitalters. Die jüdische Ernte umfaßte eine Zeitperiode von vierzig Jahren und endete 73 n.Chr. Wir sollten daher erwarten, daß die allgemeine Ernte des Evangeliumszeitalters 1918 endet.
(Harp of God, 1921, Seite 235-236)

1922 - Diese Zeitperiode muß 1925 enden. Wenn das Vorbild endet, muß das Gegenbild beginnen; und daher ist 1925 eindeutig in der Bibel festgelegt. Jeder denkende Mensch kann erkennen, daß ein großer Höhepunkt unmittelbar bevorsteht. Die Bibel weist eindeutig darauf hin, daß der Höhepunkt der Sturz des Reiches Satans und die vollständige Aufrichtung des messianischen Königreiches ist. Dieser Höhepunkt wird 1925 erreicht und markiert den Beginn der Erfüllung der lange verheißenen Segnungen des Lebens für die Menschen. Damit werden Millionen Menschen, die jetzt auf der Erde leben, auch dann leben, und wer den gerechten Gesetzen der neuen Einrichtung gehorcht, wird ewig leben. Daher kann vertrauensvoll zu dieser Zeit gesagt werden, daß Millionen jetzt lebender Menschen niemals sterben.
(Golden Age, 4.Januar 1922, Seite 217)

1922 - Unbestreitbare Tatsachen beweisen deshalb, daß die „Zeit des Endes" im Jahre 1799 begann, daß des Hernn zweite Gegenwart 1874 begann, und daß die Ernte darauf folgte und helleres Licht auf das Wort Gottes fiel.
(Wacht-Turm, Juni 1922)

1922 - Wir haben in der Chronologie zweifellos das, was man nur haben kann, bezüglich der Daten 1874, 1914, 1918 und 1925 . . . Es war nach dieser Berechnungsweise, daß die Daten 1874, 1914 und 1918 festgelegt wurden; und Gott hat den Stempel seines Siegels über jegliche Erwartung einer Zeitrechnung aufgedrückt. Welchen weiteren Beweis hätten wir noch nötig? Bei der Anwendung desselben Maßstabes . . . fällt es uns nicht schwer, 1925, wahrscheinlich im Herbst, als den Anfang des gegenbildlichen Jubeljahres festzulegen. 1925 kann ebenso wenig bezweifelt werden, als wie das Jahr 1914.
(Wacht-Turm, August 1922)

1922 - Auf Grund solcher und so vieler Übereinstimmungen — im Einklang mit den solidesten und erprobtesten Gesetzen, von denen die Wissenschaft Kenntnis hat — bekräftigen wir es, daß vom Standpunkte der Schrift, der Wissenschaft und der Geschichte die Chronologie gegenwärtiger Wahrheit über jeden Zweifel hinaus richtig ist. Ihre Zuverlässigkeit ist durch die Daten oder Zeitpunkte und Ereignisse der Jahre 1874, 1914 und 1918 überreichlich bestätigt worden. Die Chronologie gegenwärtiger Wahrheit ist eine sichere Grundlage, auf welche das geweihte Kind Gottes sich stützen mag, um kommende Dinge zu ergründen.
(Wacht-Turm, Oktober 1922, Seite 156)
1922 - Es handelt sich um eine Chronologie von Gott und nicht von Menschen. Dadurch, daß die Chronologie der gegenwärtigen Wahrheit göttlichen Ursprungs ist und von Gott bestätigt wurde, bildet sie eine Kategorie für sich allein, als absolut und uneingeschränkt zutreffend.

(Watchtower, 15.Juli 1922, Seite 217)

1922 - 1914 endeten die Heidenzeiten . . . Das Datum 1925 ist sogar noch schärfer von der Bibel gekennzeichnet . . . Zu dieser Zeit wird die große Krise erreicht und wahrscheinlich vorüber sein.

(Watchtower, 1.September 1922, Seite 262)

1923 - 1925 ist sogar noch schärfer von der Bibel gekennzeichnet . . . Ein Christ hat viel mehr, worauf er seinen Glauben gründen kann, als Noah es hatte (soweit die Schrift das offenbart), seinen Glauben an eine kommende Flut zu gründen.
(Watchtower, 1.April 1923, Seite 106)

1924 - Zweifgellos werden viele Jungen und Mädchen, die dieses Buch lesen, noch erleben, wie Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Daniel und die anderen Männer der alten Zeit in der Herrlichkeit ihrer besseren Auferstehung hervorkommen, vollkommen an Geist und Körper. Es wird nicht lange dauern, daß Christus ihnen ihre Ehrenund Machtposten als seine irdischen Vertreter zuweisen wird. Die Welt mit allen ihren Annehmlichkeiten wird ihnen zuerst seltsam vorkommen, aber sie werden schnell an die neuen Methoden gewöhnt sein. Vielleicht machen sie zuerst einige amüsante Erfahrungen, denn sie haben noch nie Telephone, Radios, Automobile, elektrisches Licht, Flugzeuge, Dampfmaschinen und viele andere Dinge gesehen, die uns vertraut sind.
(The Way To Paradise, 1924, Seite 226)

1924 - Fraglos gibt es für ein geweihtes Kind Gottes nicht den geringsten Raum für Zweifel, daß der Herr Jesus gegenwärtig ist und es schon seit 1874 ist.
(Watchtower, 1.Januar 1924, Seite 5)

1924 - Das Jahr 1925 ist ein eindeutig und deutlich in der Schrift markiertes Datum, noch eindeutiger als das Jahr 1914.
(Watchtower, 1924, Seite 211)

1924 - Man kann uns nicht dafür verantwortlich machen, daß wir aus den Schriften Beweise vorlegen, wie sie das gewähren, die uns zu dem Glauben leiten, ein bestimmtes Ereignis werde zu gegebener Zeit eintreffen. Manchmal hat der Herr sein Volk nach dem Richtigen zur falschen Zeit Ausschau halten lassen, und häufiger haben sie nach dem Falschen zur richtigen Zeit Ausschau gehalten. Aber alle Feinde der Sache der gegenwärtigen Wahrheit auf der Erde hoffen inbrünstig, daß die Bibelforscher 1925 nicht so erfolgreich nach der richtigen Sache zur richtigen Zeit Ausschau halten wie 1914. Wen aber doch, werden das die anderen zu erklären haben, nicht wir.
(The Golden Age, 13.Februar 1924, Seite 314)

1925 - Es ist zu erwarten, daß Satan versuchen wird, in die Köpfe der Geweihten den Gedanken einzuimpfen, daß 1925 das Werk beendet sein sollte.
(Watchtower, September 1925, Seite 262)

1925 - Die Schwierigkeit war, daß die Freunde ihre Vorstellungen jenseits aller Vernunft aufblähten; und daß, als ihre Vorstellungen zerplatzten, sie geneigt waren, alles wegzuwerfen.
(Watchtower 1925, Seite 56)

1925 - Das Jahr 1925 ist da. Christen haben sich mit großen Erwartungen auf dieses Jahr gefreut, und viele haben zuversichtlich erwartet, daß alle Glieder des Leibes Christi in diesem Jahr zu himmlischer Herrlichkeit verwandelt werden. Das kann so kommen, muß es aber nicht. Zu seiner Zeit wird Gott seine Absichten mit seinem Volk durchführen. Christen sollten sich nicht so große Sorgen darüber machen, was in jenem Jahr geschieht.
(Watchtower, 1. Januar 1925, Seite 3)

1926 - Einige erwarteten, daß das Werk 1925 enden würde, aber das sagte der Herr nicht.
Die Schwierigkeit war, daß die Freunde ihre Vorstellungen jenseits aller Vernunft aufblähten; und daß, als ihre Vorstellungen zerplatzten, sie geneigt waren, alles wegzuwerfen.

(Watchtower, 1926, Seite 232.)

1927 - Der biblische Beweis ist, daß die Zeit seiner Gegenwart und der Tag der Vorbereitung Gottes eine Zeitperiode ab dem Jahre 1874 n.Chr. ist. Das zweite Kommen des Herrn begann daher 1874; und dieses Datum und die Jahre 1914 und 1918 sind besonders markierte Daten in bezug auf sein Kommen.
(Creation, 1927, Seite 289 in frühen Ausgaben, Seite 310 in späteren Ausgaben)

1927 - Prophetie kann nicht verstanden werden, bis sie sich erfüllt hat oder dabei ist, sich zu erfüllen. Von 1874 bis 1914 hat sich die Prophetie über das Kommen des Herrn erfüllt und konnte verstanden werden, und wurde auch verstanden von denen, die dem Herrn treu ergeben waren und die Entwicklung der Ereignisse beobachteten, aber nicht von anderen.
(Creation, 1927, Seite 290)

1927 - Wenn man dieselbe Regel, ein Tag für ein Jahr, anwendet, bringen uns 1335 Tage von 539 n.Chr. zum Jahre 1874 n.Chr., zu welcher Zeit gemäß biblischer Chronologie die zweite Gegenwart des Herrn zu erwarten war.
(Creation, 1927, Seite 298)

1928 - Wie oben gesagt, datiert die zweite Gegenwart ab dem Jahre 1874.
(The Harp of God, Ausgabe 1928[!], Seite 236)

1929 - Sowohl der Übereignende als auch der Begünstigte sind durch das Zeugnis der Bibel, die das Wort Jehovas Gottes ist, und durch äußere Beweise völlig davon überzeugt, daß Gottes Königreich dabei ist, aufgerichtet zu werden und daß es einen Segen für die Völker der Erde darstellen wird; daß die Macht und Autorität der Regierung für Menschen unsichtbar sein wird, daß es jedoch sichtbare Vertreter auf der Erde geben wird, die unter der Aufsicht des unsichtbaren Herrschers, Christus, mit den Angelegenheiten der Nationen betraut sein werden. Daß unter denen, die die treuen Vertreter und sichtbaren Herrscher der Welt sein werden, David sein wird, der einmal König über Israel war; und Gideon und Barak und Samson und Jephtha und Joseph, früher einmal Herrscher über Ägypten, und Samuel, der Prophet, und andere glaubenstreue Männer, die zustimmend in der Bibel in Hebräer Kapitel 11 genannt werden.
(Original der Übereignungsurkunde zu Beth Sarim, Rutherford, 1929)

1929 - Wenn sich diese Prophezeiungen nicht erfüllt haben und ihre Erfüllung jenseits aller Verwirklichung in der Vergangenheit liegt, dann haben sich diese Propheten als falsch erwiesen.
(Prophecy, 1929, Seite 22)

1929 - Der biblische Beweis ist, daß die zweite Gegenwart des Herrn Jesus Christus im Jahre 1874 n.Chr. begann.
(Prophecy, 1929, Seite 65)

1929 - Viele von ihnen hatten darauf gewartet, daß der Herr komme und sie in den Himmel nähme, und sie hatten sich insbesondere auf das Jahr 1914 ausgerichtet, wann dies geschehen sollte. Das Jahr 1914 war ein markiertes Datum; aber diese Personen hatten bloß in Erwägung gezogen, daß etwas geschehen sollte, was aber nicht kam.
(Prophecy, 1929, Seite 89)

1930 - „Aber wie wollen Sie König David und die anderen Vertreter Gottes identifizieren?" wurde Rutherford gefragt. „Ich habe das alles durchdacht, ehe ich die Übereignungsurkunde schrieb", erwiderte der Richter mit einem Zwinkern in seinen grauen Augen. „Ich erkannte die Möglichkeit, daß eines schönen Morgens ein alter Kerl auftauchen könnte und erklärte, er sei König David. Die Männer, die ich dafür bestimmt habe, die Identität dieser Männer zu prüfen, sind Beamte meiner Gesellschaften, und ich habe sie selbst dem Herrn geweiht; sie werden von Gott autorisiert sein, Hochstapler von den wahren Fürsten zu unterscheiden." (The San Diego Sun, Samstag, 15.März 1930)

1930 - Richter Joseph Franklin Rutherford, 60, lebt in einer 10-räumigen Villa im spanischen Stil, Nr. 4440 Braeburn Rd, San Diego, Kalif. Vergangene Woche übertrug er das Eigentumsrecht an Nr. 4440 Braeburn Road, eine dazugehörige Doppelgarage und zwei Autos an König David, Gideon, Barak, Samson, Jephtha, Samuel und diverse andere Mächtige des alten Palästina. Er glaubt fest, daß sie bald auf die Erde zurückkehren und sagt: „Ich habe mit Absicht eine Gartenlandschaft mit Palmen und Olivenbäumen geschaffen, so daß diese Fürsten sich wie zu Hause fühlen können." (Time, 31.März 1930)
1930 Der Wachtturm und die begleitenden Veröffentlichungen der Gesellschaft haben vierzig Jahre lang die Tatsache betont, daß 1914 die Aufrichtung des Königreiches Gottes und die völlige Verherrlichung der Kirche kämen. Während dieser Zeitperiode von vierzig Jahren hat Gottes Volk auf Erden ein Zeugniswerk ausgeführt, das von Elia und Johannes dem Täufer vorgeschattet worden war. Das ganze Volk des Herrn hielt mit freudiger Erwartung nach 1914 Ausschau. Als diese Zeit kam und verging, gab es viel Enttäuschung, Kummer und Trauer, und das Volk des Herrn stand da in großer Schande. Sie wurden insbesondere von der Geistlichkeit und ihren Verbündeten ausgelacht, man wies mit Geringschätzung auf sie, weil sie soviel über 1914 gesagt hatten und was dann geschehen würde, und ihre Prophezeiungen waren nicht eingetroffen.

(Light, Band 1, 1930, Seite 194)

1930 - Der große Höhepunkt steht unmittelbar bevor. Die Könige der Erde stellen sich nun gegen den gesalbten Eckstein.
(Light, Band 2, 1930, Seite 327)

Lebenserwartung und die neubabylonische Chronologie

Gemäß der Harran-Stele Nabon. H l, B, wurde Adda-Guppi, die Mutter Nabonids, im 20. Jahr des assyrischen Königs Assurbanipal geboren, also im Jahr 649/648 v.u.Z.
Im dritten Jahr des Sohnes und Nachfolgers Assurbanipals, Assur-etillu-ilanis, zog sie von Harran nach Babylon um und diente von da an babylonischen Königen bis zu ihrem Tod im 9. Jahr Nabonids, 547/546 v.u.Z..

Sie starb also mit 101 oder 102 Jahren, was ein erstaunliches Alter ist.
In dem Dokument wird ihr Alter sogar mit 104 Jahren angegeben.
Kein Forscher zweifelt aber daran, dass der Schreiber sich beim Zusammenzählen der Regierungsjahre um zwei Jahre verzählte.
"Darin sind sich alle Forscher einig", schreiben P. Garelli und V. Nikiprowetsky in Le Proche-Orient Asiatique (Paris 1974, S. 241).
Der Schreiber merkte nicht, dass sich die Regierungszeiten des assyrischen Königs Assur-etillu-ilani und des babylonischen Königs Nabopdassar um zwei Jahre überschnitten, nämlich die Jahre 625/624 und 624/623 v.u.Z.
Es sollte uns allerdings nicht überraschen, dass der Schreiber das Alter von Adda-Guppi errechnen musste, denn "die Orientalen feierten niemals ihren Geburtstag und wussten kaum je, wie alt sie waren" (R. Borger: "Mesopotamien in den Jahren 629-621 v. Chr.", Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 55 (1959), S. 73).

Was würde aus ihrer Lebenszeit werden, wenn man zu der neubabylonischen Zeit noch 20 Jahre hinzufügte?

Damit würde ihr Alter um dieselbe Zahl Jahre heraufgesetzt werden, auf 121 oder 122 Jahre.

Vermeiden ließe sich das nur, indem man die 20 Zusatzjahre an die Regierungszeit Nabonids anhängt, so dass er 37 Jahre statt 17 Jahren regierte.

Doch das verbieten die zeitgenössischen Dokumente.

Das ist nicht das einzige Problem dieser Art, dem sich Verfechter der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft gegenübersehen.

Viele Einzelpersonen, deren Namen in den neubabylonischen Texten aus Handel und Verwaltung auftauchen, lassen sich von Text zu Text durch fast die ganze Zeitperiode verfolgen, bisweilen sogar bis in die persische Zeit hinein.

Dabei stellen wir fest, dass einige von ihnen - Geschäftsleute, Sklaven, Schreiber - am Ende ihrer Laufbahn etwa 80 oder 90 Jahre alt gewesen sein müssen.

Hängt man aber an die neubabylonische Epoche 20 Jahre an, so müsste man die Lebenszeit dieser Menschen ebenfalls um 20 Jahre verlängern, so dass sie 100 bis 110 Jahre alt geworden wären.

Sehen wir uns einige Beispiele an.

Ein Schreiber namens Apla, Sohn des Bel-iddina erscheint erstmals in einem Text aus dem 28. Jahr Nebukadnezars (577 v.u.Z.).

Danach findet man ihn in vielen Texten aus den Regierungszeiten Ewil-Merodachs, Neriglissars, Nabonids, Kyros', Kambyses' und des Darius.

Der letzte Text, auf dem sein Name steht, trägt als Jahreszahl das 13. Jahr des Darius, 509 v.u.Z.

Dieser Schreiber lässt sich also über insgesamt 68 Jahre hinweg verfolgen, von 577 bis 509 v.u.Z.

Dazu nimmt der russische Assyriologe M. A. Dandamaev wie folgt Stellung:
"Bei seinem Amtsantritt als Schreiber muss er mindestens 20 Jahre alt gewesen sein.
Selbst wenn man annimmt, dass Apla im selben Jahr, in dem er das letzte Mal erwähnt wird, oder kurz danach starb, muss er etwa 90 Jahre alt geworden sein"'.
Setzt man aber die neubabylonische Ära 20 Jahre länger an, so würde man nicht nur das Alter des Apla auf 110 oder mehr Jahre heraufsetzen - man müsste auch noch annehmen, dass er in diesem hohen Alter aktiv als Schreiber tätig war.

Ein anderes Beispiel ist Iddina-Marduk, Sohn des Ikischa, aus der Familie des Nur-Sin.

Er taucht erstmals in einem Text auf, der in das achte Jahr Nebukadnezars datiert ist (597 v.u.Z.), in dem er für den Ankauf von Sklaven angestellt wird.
Danach hat er diese leitende Geschäftsposition für rund 70 Jahre inne.
Er erscheint auf zahlreichen Dokumenten aus der Herrschaftszeit Nebukadnezars, Ewil-Merodachs, Neriglissars, Nabonids, Kyros' und des Kambyses, zuletzt in einem Text aus dem dritten Jahr des Kambyses, 527 v.u.Z.
Selbst wenn man annimmt, dass er bei seiner Einstellung für diese leitende Position nur 20 Jahre alt war, muss er zum Zeitpunkt seines Todes 90 Jahre alt oder älter gewesen sein.
Hier ergibt sich wieder dasselbe Bild:
Zählt man 20 Jahre zur neubabylonischen Epoche hinzu, so würde sich das Alter von Iddina-Marduk auf 110 oder mehr Jahre erhöhen, und man müsste genauso annehmen, dass er in diesem hohen Alter noch als Direktor in seiner Firma aktiv tätig war.

Auch in der Bibel finden sich Beispiele.

Im Antrittsjahr Nebukadnezars (605 v.u.Z.) wurde Daniel als Jugendlicher von vielleicht 15 bis 20 Jahren nach Babylon gebracht (Daniel 1:1,4,6).

Dort diente er am babylonischen Hof während der gesamten neubabylonischen Zeit und erlebte noch das dritte Jahr des Kyros (536/535 v.u.Z.) (Daniel 1:21; 10:1).

Zu jener Zeit muss er fast 90 Jahre alt gewesen sein.

Rechnet man aber weitere 20 Jahre zu dieser Epoche hinzu, wäre Daniel fast 110 Jahre alt geworden.

Nun wird dies in unserer Literatur zu der eigentlichen Sensationellen Nachricht

Danielbuch Seite 198-200 Abschnitt 3 und 4
Das „dritte Jahr des Cyrus" entspricht dem Jahr 536/535 v. u. Z. Mehr als 80 Jahre waren mittlerweile vergangen, seitdem Daniel mit den königlichen Nachkommen und judäischen Jugendlichen von vornehmer Geburt nach Babylon gebracht worden war (Daniel 1:3). Wenn er als Teenager nach Babylon kam, dann war er jetzt nahezu 100 Jahre alt. Welch einmaligen Ruf er sich doch durch seinen treuen Dienst erworben hatte!
Trotz seines hohen Alters sollte Daniel noch eine Rolle im Dienst Jehovas spielen.

Danielbuch S.311
Mit zunehmendem Alter konnte er zwar nicht mehr so aktiv sein wie in seiner Jugend. Doch bestimmt nahm er, während er seinem Ende entgegenging, immer noch treu jede Möglichkeit wahr, als ein Zeuge für seinen geliebten Gott zu dienen.

WT 15.5.2004 Ältere bereichern unsere christliche Bruderschaft
Den Propheten Daniel hinderte sein hohes Alter nicht daran, Jehova furchtlos als den Höchsten zu preisen. Daniel war wahrscheinlich bereits über neunzig, als Belsazar ihn aufforderte, die geheimnisvolle Handschrift an der Wand zu deuten (Daniel, Kapitel 5).

In Haggai 2:1-4 schließlich wird gezeigt, dass im zweiten Jahr des Darius (520/519 v.u.Z.) einige der Juden, die am Aufbau des Tempels in Jerusalem mitarbeiteten, alt genug waren, um den Tempel noch "in seiner früheren Herrlichkeit" gesehen zu haben, bevor er im Jahr 587 v.u.Z. zerstört wurde.

Selbst wenn diese Juden zu jener Zeit nur 10 bis 15 Jahre alt gewesen waren, so hatten sie inzwischen ein Alter von 80 oder mehr Jahren erreicht.

Ereignete sich aber die Zerstörung des Tempels im Jahr 607 v.u.Z., wie die Wachtturm-Gesellschaft es behauptet, dann müssen diese Menschen im Jahr 520/519 v.u.Z. wenigstens 100 Jahre alt gewesen sein.

Ist es wirklich wahrscheinlich, dass Menschen während der neubabylonischen Zeit so häufig ein Alter von 100, 110 oder sogar 120 Jahren erreichten?

Man hört zwar hin und wieder von Menschen im Süden der Sowjetunion oder in Nordindien, die 150 Jahre alt oder älter sind.

Forscht man aber genauer nach, so hat sich in allen diesen Fällen gezeigt, dass die Angaben übertrieben sind.

Der älteste bekannte Mensch der Neuzeit war ein Japaner namens S. Izumi, der 1865 geboren wurde und 1986 im Alter von 120 Jahren und 237 Tagen starb.

Adda-Guppi hätte diesen Rekord überboten, wäre sie bei ihrem Tode 122 statt 102 Jahre alt gewesen.

Kann es sein, dass die Menschen damals länger lebten als heute?

Der russische Assyriologe M. A. Dandamaev hat untersucht, wie alt die Menschen in Babylon in der Zeit zwischen dem siebenten und vierten vorchristlichen Jahrhundert geworden sind.
Er stützte sich dabei auf Zehntausende von Texten aus Handel und Verwaltung.
Sein Ergebnis war, dass sich das Lebensalter der Menschen damals von dem heute überhaupt nicht unterschied.

Dandamaev zitiert dabei Psalm 90:10:
"Die Fülle unserer Jahre ist siebzig, und ist Kraft uns beschieden, wir kommen auf achtzig" (Jerusalemer Bibel).

Diese Worte waren in der neubabylonischen Zeit so zutreffend, wie sie es heute sind.

Danielbuch Kap. 18 S. 308
Jehova verspricht Daniel eine großartige Belohnung
„GEH DEM ENDE ENTGEGEN"

Was meinte der Engel, als er zu Daniel sagte: „Was dich selbst betrifft, geh dem Ende entgegen."? Von welchem Ende sprach er? Da Daniel fast 100 Jahre alt war, ging es anscheinend um sein Lebensende, das aller Wahrscheinlichkeit nach sehr nahe war. Der Engel forderte Daniel auf, bis zum Tod treu auszuharren. Das war nicht unbedingt leicht. Daniel hatte miterlebt, wie Babylon gestürzt wurde und ein Überrest der jüdischen Exilanten nach Juda und Jerusalem zurückkehrte. Das muß den betagten Propheten ungemein erfreut haben.
Fußnote
Daniel war 617 v. u. Z. wahrscheinlich als Jugendlicher nach Babylon ins Exil weggeführt worden. Die obenerwähnte Vision hatte er im dritten Jahr des Cyrus, im Jahre 536 v. u. Z. (Daniel 10:1).
Die ungewöhnlich hohen Lebensalter, die man bekommt, wenn man die
Zerstörung Jerusalems auf das Jahr 607 statt 587 v.u.Z. legt, sind folglich eine weitere starke Beweislinie gegen die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der fünfzehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 16. Dezember 2005 00:32:10:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Ich möchte euch von einem meiner Freunde erzählen", sagte Großvater.
„Er war ein kleiner, schmaler Mann mit dunklen Augen.
Er war sehr temperamentvoll.
Er reiste von Deutschland über Frankreich nach Kanada ohne Paß oder irgendeinen anderen besonderen Ausweis.
Als er in Quebec eintraf, stellte man ihm lediglich die Frage:
,Welcher Beschäftigung wollen Sie nachgehen?'
Versuche das heute einmal.
Nach dem Ersten Weltkrieg schrieb er seinem Vater in Deutschland über die gute Botschaft von Gottes Königreich, die er in Kanada kennen gelernt hatte, und in seiner Antwort schrieb sein Vater:
,Mein Junge, die guten alten Zeiten sind vorbei.'
Der Erste Weltkrieg hat alles verändert.
Das Leben war nach dem Krieg ganz anders.
Die Stimmung in der Welt war anders.
Die Menschen vertrauten einander nicht mehr, sie wurden, wie die Bibel sagt, grausam, stolz, hochmütig und schrecklich selbstsüchtig."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Der Weg zum Paradiese (Seiten 214, 216)

Das Jahr 1926 würde darum ungefähr am 1.Oktober 1925 beginnen.
Es würde darum ganz vernünftig sein, zu erwarten, daß kurz nach diesem Zeitpunkt die Gnade Gottes zum jüdischen Volk zurückkehrt.
Viele Juden schauen heute schon voller Verlangen nach ihrem alten Heimatlande Palästina.
Gottes Zeit, für welche er die Herrschaft der Nationen zugelassen hatte, war, wie wir bereits gesehen haben, im Jahre 1914 abgelaufen.

Zweifellos werden viele Knaben und Mädchen, die dieses Buch lesen, es erleben, wenn Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Moses und viele andere der treuen Männer alter Zeit in der Herrlichkeit ihrer 'besseren Auferstehung' hervorkommen werden, vollkommen an Geist und Leib.

Zuerst werden sie viele merkwürdige Überraschungen erleben, denn sie sahen nie zuvor Dampfmaschinen, Automobile, elektrisches Licht, Telephon, Flugmaschinen, Luftschiffe, Radio und viele andere Dinge, an die wir gewöhnt sind.

Wie werden sie staunen, wenn ihr in ein Telephon sprecht!

„Was macht ihr da?"

„Wir reden mit jemanden, der hundert Meilen weit entfernt ist!"

„Das ist doch nicht möglich! Ihr wollt euch wohl lustig machen über uns?"

Wenn Jerusalem die Hauptstadt der Welt sein wird, muß es von dort eine schnelle Verbindung nach allen Richtungen geben.
Was für ein Vorrecht, genau dann zu leben und das Ende der alten und das Heraufziehen einer neuen Welt zu erleben.
Von allen Zeiten in der Geschichte der Erde ist heute die wunderbarste!
. . . Die Fürsten können ihre Anweisungen leicht in jeden Winkel der Erde per Radio verbreiten. Man stelle sich einen Fürsten Abraham vor, der eine allgemeine Anweisung mit „Achtung!" einleitet, und alle Menschen überall hören auf ihn.


Jahrbuch 74 S. 97-98 Deutschland (Teil 1) ***

DIE GESELLSCHAFT ZIEHT UM
Die verantwortlichen Brüder erkannten bald, daß die Maschinen, die in Barmen zur Verfügung standen, nicht ausreichten. Offensichtlich unter der Leitung des Geistes Jehovas wurde ihre Aufmerksamkeit auf Magdeburg gelenkt, wo ein Grundstück zum sofortigen Kauf zur Verfügung stand. Obwohl sich die Gesellschaft schnell entscheiden mußte, kaufte sie das Grundstück an der Leipziger Straße. Der offizielle Wechsel von Barmen nach Magdeburg erfolgte am 19. Juni 1923. Plötzlich besetzten französische Truppen das Rheinland und das Ruhrgebiet, auch Barmen und Elberfeld. Das bedeutete natürlich, daß die Post, der Bahnhof und die Reichsbank ebenfalls besetzt wurden, und dadurch wäre es sehr schwer gewesen, die Versammlungen von Barmen aus zu betreuen. Im Jahresbericht von 1923 hieß es über dieses Ereignis: „Eines Morgens traf im Brooklyner Hauptquartier die Nachricht ein, daß das deutsche Werk ungefährdet nach Magdeburg umgezogen sei. Gleich am nächsten Morgen meldeten die Zeitungen, daß die Franzosen Barmen in Besitz genommen hätten. Wir dankten dem teuren Herrn für seinen Schutz und Segen."
Nun konnten wir den Wacht-Turm in unserer eigenen Druckerei herstellen. Die erste Ausgabe, die dort gedruckt wurde, war die vom 15. Juli 1923. Drei oder vier Wochen später wurde eine große Flachpresse mit automatischem Anleger aufgestellt, und man begann, am ersten Band der Schriftstudien zu arbeiten. Gleich danach wurde das Buch Die Harfe Gottes auf der gleichen Maschine gedruckt.
Aber es wurden noch mehr Maschinen benötigt. Aus diesem Grunde bat Bruder Balzereit Bruder Rutherford um die Erlaubnis, eine Rotationsmaschine zu kaufen. Bruder Rutherford erkannte die Notwendigkeit und stimmte zu, doch nur unter einer Bedingung. Er hatte beobachtet, daß sich Bruder Balzereit im Laufe der Jahre einen Bart hatte wachsen lassen, der dem Bart sehr ähnlich sah, den Bruder Russell getragen hatte. Sein Beispiel machte bald Schule, denn es gab auch andere, die so aussehen wollten wie Bruder Russell. Dies hätte natürlich leicht zur Menschenverehrung führen können, und das wollte Bruder Rutherford vermeiden. Daher sagte er Bruder Balzereit bei seinem nächsten Besuch in Anwesenheit der gesamten Bibelhausfamilie, er könne eine Rotationspresse kaufen, doch nur unter der Bedingung, daß er seinen Bart abnehmen ließe. Bruder Balzereit stimmte schweren Herzens zu und ging danach zum Friseur. In den folgenden Tagen gab es manche Verwechslung und auch einige heitere Situationen, weil der „Fremde" manchmal von seinen Mitarbeitern nicht erkannt wurde.


Traktat T9X Seite 3
„DAS ZEICHEN FÜR DIE GEGENWART CHRISTI"

Beiläufig bemerkt, stellt die Bibelchronologie auch die Zeit der zweiten Gegenwart Christi sowie des Ansichnehmens seines Rechts als Herrscher fest, nämlich das Jahr 1914; auf dieses Jahr wurde im Wachtturm schon im Jahre 1879, also 35 Jahre vor 1914, hingewiesen.

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Welche Ausgabe des Wachturm - Datum Monat und Seitenzahl — von 1879 enthält die Jahreszahl 1914 und bezieht sich auf Jesu zweite Gegenwart ab jenem Jahr?

Tatsache ist, dass die Wachtturm-Gesellschaft das Datum 1914 für Jesu zweite Gegenwart erst 1943 annahm. Daher konnte sie die Jahreszahl 1914 schlecht 35 Jahre zuvor, im Jahre 1879, veröffentlicht haben.

Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht.
1973, Seiten 206-207, 210

Der Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift Zion's Watch Tower and Herald of Christ's Presence (Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi) errechnete allerdings, daß die „Gegenwart" oder Parusie des himmlischen Bräutigams mit dem Jahr 1874 u. Z. begonnen habe . . . Im Jahre 1943 gab die Watch Tower Bible and Tract Society das Buch „The Truth Shall Make You Free" („Die Wahrheit wird euch frei machen") heraus. Im elften Kapitel dieses Buches, das überschrieben war „Die Zeitrechnung", wurden für die Richterzeit nicht mehr 100 Jahre zuviel gerechnet, und man berücksichtigte die älteste und zuverlässigste Lesart von Apostelgeschichte 13:20; ferner akzeptierte man die ausgeschriebenen Zahlen in den Hebräischen Schriften. Das bedeutete, daß der Mensch erst in den
1970er Jahren sechstausend Jahre auf der Erde gelebt haben würde. Natürlich konnte nun das Jahr 1874 u. Z. nicht mehr als das Datum für die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus und den Beginn seiner unsichtbaren Gegenwart oder Parusie gelten.


Prophezeiung, 1929, Seite 70

Der biblische Beweis ist, daß die zweite Gegenwart des Herrn Jesus Christus 1874 n.Chr. begann. Dieser Beweis wird insbesondere in der Broschüre „Unseres Herrn Wiederkunft" unterbreitet.

Watchtower, 1. Januar 1924, Seite 5.

Sicherlich gibt es nicht den geringsten Raum für Zweifel . . . daß der Herr Jesus gegenwärtig ist und es schon seit 1874 ist.

Wachtturm, 1.1.1976, Seite 3:

Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6 000 Jahre innerhalb der Zeitspanne von 7 000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen großen „Ruhetag" 'segnete und heiligte'? . . . Nein, das ist nicht der Fall.

Jahrbuch 1975, Seite 145:

„Das Jahr 1925 kam und verstrich. Die gesalbten Nachfolger Jesu waren als Gruppe immer noch auf der Erde. Die Treuen der alten Zeit — Abraham, David und andere — waren nicht auferweckt worden, um Fürsten auf der Erde zu sein (Ps. 45:16). Anna MacDonald erinnert sich: „Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein trauriges Jahr. Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht worden . . . Statt dies als eine 'Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies mit 'Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten."

Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben Seite 69
Indem man auf der Ansicht beharrte, daß Russell jener „Knecht" gewesen sei, wurden viele veranlaßt, Russell auf eine Weise zu betrachten, die tatsächlich der Menschenverehrung gleichkam. Man glaubte, daß alle Wahrheiten, die Gott seinem Volke zu offenbaren für gut befunden hatte, Russell geoffenbart worden seien und daß nun — da dieser „Knecht" tot war — nichts mehr hervorgebracht werden könne.

Man darf hierbei nicht vergessen, daß nicht ein paar Leute privat zu dieser Ansicht kamen; sie wurde von der Wachtturm-Gesellschaft gelehrt.
Interessant sind folgende Zitate:
Es erhob sich tatsächlich ein gewisser Widerstand von seiten derer, die nicht fortschrittlich dachten und keine Vision von dem vor ihnen liegenden Werke hatten. Einige zogen es vor, in der Vergangenheit zu leben, in der Zeit Pastor Russells, als die Brüder im allgemeinen ihn als den einzigen Kanal biblischer Erleuchtung betrachtet hatten. Bis 1927 wurde der Gedanke, daß er „jener Knecht" von Matthäus 24:45 gewesen sei, propagiert und angenommen.
(Im Watch Tower vom 15. Februar 1927 (engl.) begann in einem Artikel mit dem Titel „Servant-Good and Evil" der zweite Präsident der Gesellschaft zu lehren, die gesamte Kirche, der „Leib Christi" und damit die ganze Bibelforscher-Gemeinde zusammen mit der Gesellschaft, sei der „Sklave", nicht Russell.)
So glaubten praktisch alle Bibelforscher bis 1927 — elf Jahre nach seinem Tod —daß er „jener Knecht" war.


The Memoirs of Pastor Russell: The Laodicean Messenger: His Life, Works and Character

Er wurde nicht nur als kluger und treuer Knecht aus Matthäus 24:45-47 angesehen, er wurde auch mit „dem Mann mit dem Tintenfaß eines Schreibers" aus Hesekiel 9 und mit dem „siebten Boten" aus Offenbarung 1:20 gleichgesetzt. Im letzterwähnten Vers wird der verherrlichte Jesus Christus mit sieben Sternen in seiner rechten Hand dargestellt, die für sieben „Engel" oder „Boten" stehen. Russell wurde als einer dieser Sterne, als der siebte, angesehen. Daher wurde er als der „siebte Bote" bekannt.

WT 1972 15. 8. S. 506-508 Eine Bibliothek in Ninive

UNTER den alten Völkern gab es manchen, der klüger und begabter war, als viele Personen heute anzunehmen geneigt sind. Ein beachtenswertes Beispiel dafür ist die Bibliothek, die ein assyrischer Monarch namens Assurbanipal in Ninive anlegte. Das geschah schon vor über zweieinhalbtausend Jahren, dennoch war diese Bibliothek ganz ähnlich aufgebaut, wie es unsere heutigen Bibliotheken sind.
Im Jahre 1845 u. Z. begann man mit den Ausgrabungen, und insgesamt förderte man schließlich etwa 22 000 beschriebene Tontafeln aus der Bibliothek Assurbanipals zutage. Einige dieser Tafeln sind nur etwa sechs Quadratzentimeter groß. Andere sind bis achtunddreißig Zentimeter hoch und mehr als einundzwanzig Zentimeter breit. Viele dieser Tafeln gehörten offenbar zusammen, denn sie waren numeriert und durch „Stichwortverbindungen" miteinander verbunden. Wahrscheinlich um in der Bibliothek Platz zu sparen, beschrieb man gewisse Tafeln mit winzigen Buchstaben, so daß man sie wohl mit einem Vergrößerungsglas aus Kristall lesen mußte. Das erinnert einen an die Mikrofilme in den heutigen Bibliotheken.
Dem Leser standen eine Vielzahl von Themen zur Verfügung. Heute gilt die Bibliothek Assurbanipals als Schlüssel zur Geschichte des assyrischen Reiches und seiner Könige. Bei den Tausenden von Keilschrifttexten handelt es sich zum Teil um Zaubersprüche, Gebete und Hymnen, aber auch um geschichtliche, geographische, astronomische und medizinische Abhandlungen. Ferner befinden sich darunter mathematische Tabellen, Grammatiken und Wörterbücher der sumerischen und assyrischen Sprache sowie Interlinearübersetzungen sumerischer Texte in die assyrische Sprache.
Eine Abteilung der Bibliothek Assurbanipals enthielt Briefe, und zwar private Briefe und Briefe, die an den König und an hohe Beamte adressiert waren.
Bei vielen Tafeln, die man in der Bibliothek fand, handelte es sich um Geschäftsdokumente wie Vertrags-, Verkaufs- und Darlehensurkunden. Sie bezeugen, wie vorsichtig man war, um einen Betrug auszuschalten. Die Tafeln waren in Ton eingewickelt, und auf diese Hüllen hatten die Geschäftspartner und Zeugen nochmals ihre Siegel gesetzt. Hätte man das Originalschriftstück fälschen wollen, so hätte man dabei den Umschlag wegbrechen müssen. Selbst wenn jemand das Siegel auf dem Umschlag hätte nachahmen können, so wäre doch der neue Umschlag beim Trocknen eingeschrumpft. Schließlich hätte das bereits trockene harte Original im Umschlag bewirkt, daß der neue Umschlag geplatzt wäre. Das hätte erkennen lassen, daß jemand das Original gefälscht hätte.
Die Tafeln in der Bibliothek Assurbanipals waren numeriert und katalogisiert, um das Finden einer bestimmten Tafel oder einer Tafelserie zu erleichtern. Die Inschriften auf den größeren Werken lassen vermuten, daß jeder die Bibliothek benutzen durfte, der lesen konnte.
König Assurbanipal bereitete es offenbar Freude, in den ihm zur Verfügung stehenden literarischen Werken zu lesen. Eine seiner Inschriften lautet auszugsweise: „Ich las die schönen Tontafeln von Sumer und die akkadische Schrift, die schwer zu meistern ist. Ich hatte meine Freude daran, Inschriften auf Stein aus der Zeit vor der Flut zu lesen" (Light from the Ancient Past, 1946, Jack Finegan, S. 181).
Die Inschriften „aus der Zeit vor der Flut" mögen aus der Zeit vor einer örtlichen Überschwemmung größeren Ausmaßes gestammt haben, oder es kann sich dabei um Berichte gehandelt haben, die angeblich vor der Sintflut verfaßt wurden. Es liegt kein Beweis dafür vor, daß die Assyrer echte Berichte aus der Zeit vor der Sintflut besessen hätten. Die einzigen Schriften über eine Überschwemmung, die man in der Bibliothek Assurbanipals fand, waren die Schriften, die den babylonischen Flutbericht enthielten.

Zwischen diesem babylonischen Bericht und dem Bericht, den wir im ersten Buche Mose, dem ersten Buch der Bibel, finden, bestehen einige Ähnlichkeiten: Nach beiden Berichten wurde ein Schiff gebaut, damit Menschen und Tiere darin überleben könnten und so bewahrt würden. Der babylonische Bericht ist jedoch von mythologischen und polytheistischen Elementen durchsetzt. Über die Wirkung der Sintflut auf die Götter wird zum Beispiel gesagt: „Da erschraken im Himmel die großen Götter. Fort von der Flut war'n sie alle geflüchtet, in Anus Himmel kauerten sie wie Hunde. . . . Vor Weinen gebeugt war der Götter Schar."
Über die Ähnlichkeiten zwischen dem babylonischen Bericht und dem Bibelbericht schreibt Professor Merrill F. Unger:
„Sehr weit verbreitet ist die Erklärung, daß die Hebräer sich auf den babylonischen Bericht gestützt hätten. Der konservative Forscher kann das nicht glauben. Wenn man die großartige Erhabenheit des monotheistischen Berichts mit der Plumpheit der babylonischen Tradition vergleicht, erscheint diese Ansicht nicht nur sehr unwahrscheinlich, sondern sozusagen unmöglich, vor allem auch deshalb weil die Theorie nicht bewiesen werden kann. . . . Wahrscheinlich kann man das so erklären, daß sowohl der hebräische als der babylonische Bericht auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen, die sich auf ein tatsächliches Geschehnis stützt . . . Die Erinnerung an dieses große Ereignis lebte in der Überlieferung fort. Die Babylonier übernahmen den Bericht in einer gänzlich verfälschten und verdrehten Form. Das erste Buch Mose schildert das Geschehnis so, wie es sich tatsächlich zugetragen hat" (Unger's Bible Dictionary, S. 373).
Eine Entstellung der Tatsache könnten sogar die Worte sein, daß die Götter voll Furcht vor der Flut gewesen seien. Aus dem Bericht in 1. Mose geht hervor, daß Engelsöhne Gottes den göttlichen Willen mißachteten, vor der Sintflut auf die Erde kamen und mit Frauen in einer eheartigen Gemeinschaft lebten. Die Kinder, die diesen Gemeinschaften entsprangen, wurden „Nephilim" oder „Fäller" genannt. (1. Mose 6:1-13) Durch die Sintflut wurden die ungehorsamen Engel gezwungen, die Erde zu verlassen, ihre mächtigen Nachkommen aber, die „Nephilim", kamen in den Wassern der Sintflut um. In dem babylonischen Flutbericht wird daher vielleicht auf die Wirkung angespielt, die die Sintflut auf die ungehorsamen Engel und ihre Nachkommen hatte.
Assurbanipal und anderen bereitete die Bibliothek in Ninive Freude, doch für uns heute, mit der Ausnahme der Assyriologen ist ein großer Teil dieser Keilschriftliteratur von begrenzter Bedeutung und Wichtigkeit. Eine andere Bibliothek dagegen, die aus nur sechsundsechzig Büchern besteht, hat sogar in unserem zwanzigsten Jahrhundert bewirkt, daß Menschen begonnen haben, ein besseres Leben zu führen. Bei dieser Büchersammlung handelt es sich um die Bibel. Sie verdient es, daß man sich nicht nur beiläufig mit ihr beschäftigt. Allerdings mögen die Schriften, die in Stein gemeißelt oder auf Tontafeln, Prismen und Zylinder geschrieben sind, viel älter sein als das älteste Bibelmanuskript, das heute noch vorhanden ist (geschrieben auf vergängliches Material), aber nur die Heilige Schrift enthält eine Botschaft, die noch heute für uns von Bedeutung ist.


Anscheinend ahnte man 1972 noch nicht welcher entscheidende Sprengstoff in Keilschriftdokumenten der Babylonier verborgen ist.
Leider bleiben diese Dokumente dem Leser des Wachtturm solange verborgen solange man vertuschen muss das die zehntausenden fälschungssicheren Keilschriftdokumente klar belegen das Babylon 605 v.u.Z. zur Weltmacht kam und 587 v.u.Z Jerusalem zerstört wurde.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der sechzehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 17. Dezember 2005 00:25:01:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Die heutigen Verhältnisse stellen eine Erfüllung der Prophezeiungen dar." Sagte Großvater.
„Das Jahr 1914 war ein Wendepunkt der Menschheitsgeschichte.
Könnt ihr das jetzt verstehen?"
„Ja, Opa, wir erkennen, dass sich die Dinge seit 1914 gewandelt haben und dass das eingetroffen ist, was die Bibel vorausgesagt hat, aber was bedeutet das alles für uns, die wir noch so jung sind, Opa?" fragte Gerd.
„Das bedeutet, mein Junge, dass wir in den letzten Tagen dieses bösen Systems der Dinge leben und dass wir an der Schwelle der Tausendjahrherrschaft Christi stehen.
Das bedeutet, dass junge Menschen wie du, Gerd, die Gelegenheit haben, ewig zu leben, ohne jemals sterben zu müssen, ohne alt zu werden wie dein Opa, ohne die Krankheiten und Leiden und die Verbrechen dieser Welt.
„Ihr Lieben", sagte Großpapa,
„das sind die letzten Tage dieses bösen alten Systems der Dinge.
Tut alles, was ihr nur könnt, um jetzt Gottes Willen kennen zu lernen und Gott zu dienen, weil die verbleibende Zeit kurz ist."
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe zum Dachboden hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Watchtower, 15.Juli 1922

Es handelt sich um eine Chronologie von Gott und nicht von Menschen. Dadurch, daß die Chronologie der gegenwärtigen Wahrheit göttlichen Ursprungs ist und von Gott bestätigt wurde, bildet sie eine Kategorie für sich allein, als absolut und uneingeschränkt zutreffend.

Wachtturm, 1.Oktober 1973, Seite 593

Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird.

Der Stein losgelöst ohne Handanlegung ist im Rollen
Vortragsserie gehalten anno 1904 von Pastor Russel.

Seite 19
Das Königreich des lieben Sohnes Gottes.
Wir wollen nun den Beweis erbringen, inwiefern die „Zeiten der Heiden und Nationen" sieben Zeiten oder Jahre sind, selbstredend nicht buchstäbliche, sondern symbolische Zeiten.
Nach dem Schriftgebrauch besteht ein symbolisches Jahr aus 360 Tagen, von denen jeder Tag für ein Jahr steht.
Mithin repräsentieren jede „Zeit" oder jedes Jahr 360 Jahre und sieben Zeiten wären somit 360 x 7 oder 2520 Jahre.
Diese Periode ist nach unserem Dafürhalten das volle Maß der Zulassung der Herrschaft der Nationen über Juden, sowohl als auch über Heiden.
Lasst uns nun untersuchen, wo diese 2520 Jahre ihren Anfang nehmen und wo sie enden, nämlich im Jahr 1915.


Seite 20
1915 n. Chr. das Ende der symbolischen sieben Zeiten.

Seite 21
Somit sehen wir, dass die sieben Zeiten der Strafe Israels und die sieben Zeiten der Herrschaft der Heiden dieselben sind; dass sie mit der Gefangenschaft Zedekias begannen und im Jahr 1915 zu ende gehen.
Diese Gefangenschaft nahm ihren Anfang im Jahre 605 ¼ vor Chr. 1914 ¾ Jahre dazugezählt, ergeben 1915 als Datum des Endes der Herrschaft der Nationen.


Seite 29
So reichen auch 40 Jahre nach 1874 bis zum Jahr 1915, wo auch der Umzug des Gegenbildes Israels, die Christenheit seinen Anfang nimmt.

Befreiung Seite 227

Das vorbildliche Königreich Gottes, die Nation Israel, wurde im Jahre 606 v.Chr. umgestürzt. Dieses Datum markiert den Anfang der Zeiten der Nationen.

JEHOVAS ZEUGEN IN GOTTES VORHABEN Seite 71

Tatsächlich hatten sie überhaupt keinen Grund zum Streiten, denn Russell selbst hatte gesagt: „Wann immer ich den Schlüssel finde, werde ich den siebenten Band schreiben; und wenn der Herr den Schlüssel einem anderen gibt, kann er ihn schreiben."
Watchtower 1917 S.226

Wachtturm Februar 1906 Seite 21
Weitere Bestätigungen unserer Chronologie

…Wir sehen hier aber auch, daß die Milleniumsherrschaft Christi mit dem Ende der Zeiten der Nationen seinen Anfang nimmt, Oktober 1914, und daß der Zeitraum bis zu dem Tage des ersten Adam 3126 n Chr. Genau zweimal Sieben Zeiten einnimmt, aber auch daß der Wendepunkt 606 v. Chr. Und der Schlusspunkt 1914 n. Chr. Genau markiert sind.
…der Anfang der Zeiten der Nationen 606 v. Chr.
…Gänzlicher Sturz des vorbildlichen Königreiches 606…

Die Offenbarung--Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe! Kap. 18 S. 105 Erdbeben am Tag des Herrn ***

„Folglich geschah es im Jahre 606 v. Chr., daß Gottes Königtum endete; der Kopfbund wurde beseitigt, und die ganze Erde wurde den Heiden überlassen. Die Zeitspanne von 2 520 Jahren endet — wenn vom Jahre 606 v. Chr. an gerechnet — im Jahre 1914 n. Chr." (The Three Worlds [Die drei Welten], 1877, Seite 83).

„Der biblische Nachweis ist klar und stark, daß die ‚Zeiten der Nationen' eine Periode von 2 520 Jahren sind, vom Jahre 606 v. Chr. bis (einschließlich des Jahres) 1914 n. Chr." (C. T. Russell, Schriftstudien, Band 2, herausgegeben im Jahr 1900, Seite 80).

[Fußnote]

Durch eine höhere Fügung hatten die Bibelforscher nicht verstanden, daß es zwischen „v. Chr." und „n. Chr." kein Jahr Null gibt.

Später, als Forschungen ergaben, daß eine Änderung von 606 v. Chr. auf 607 v. u. Z. nötig war, wurde auch das Jahr Null fallengelassen, so daß die Voraussage für das Jahr „1914 n. Chr." weiterhin zutraf. (Siehe "The Truth Shall Make You Free", herausgegeben von der Watch Tower Society, 1943, S. 239.)


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Das ist doch höchst bemerkenswert!

"Durch eine höhere Fügung"

-- unter Gottes Leitung --

hatten sie zwei Fehler gemacht, die sich gegenseitig aufhoben!

Welche neuen "Forschungen" änderten dieses Datum?

Natürlich keine.

Wenn man die Wachtturm-Bücher untersucht, findet man keinerlei Beweise für dieses neue Datum.

Diese Änderung war nötig, um das Datum 1914 aufrechtzuerhalten, auf dem der ganze Überbau der Wachtturm-Lehre ruht.

Tatsache ist, dass Jerusalem 587 v.u.Z. an die Babylonier fiel, nicht 606 und auch nicht 607.

Barbours und Russells Unkenntnis in Chronologie und Geschichte hat ein gewaltiges Problem für die WTG geschaffen.
Die Encyclopaedia Britannica (Onlineversion), eine oft von uns genutzte Quelle, sagt:
587/586 v.u.Z. wurden die Stadt und der Tempel völlig von Nebukadnezar zerstört, und die Gefangenschaft begann.
Sie endete 538 v.u.Z., als Cyrus II, der Große, von Persien, der Babylon besiegt hatte, den von Serubbabel aus dem davidischen Haus angeführten Juden erlaubte, nach Jerusalem zurückzukehren.

Lange zeit bestand Unsicherheit darüber, ob in die Berechnungen ein Jahr Null eingehen solle oder nicht (zwischen 1 v.u.Z. und 1 u.Z.).
Russell brachte diesen Punkt bereits 1904 auf, doch als 1914 näher rückte, wurde die Frage immer drängender.
Auf 1914 war man gekommen, indem man einfach 606 von 2520 abgezogen hatte, allmählich erkannte man aber, dass es in unserem Zeitrechnungssystem kein Jahr Null gibt.
Folglich waren es vom 1. Oktober 606 v.u.Z. bis zum 1. Januar 1 u.Z. nur 605 Jahre und 3 Monate, und vom 1. Januar 1 u.Z. bis zum Oktober 1914 nur 1913 Jahre und 9 Monate, insgesamt also 2519 statt 2520 Jahre.
Demzufolge würden die 2520 Jahre nicht im Oktober 1914, sondern erst im Oktober 1915 ablaufen.

Wacht-Turm, Februar 1913, S. 31:

Ob Dionymus seine n. Chr.-Periode mit dem 1.Jan.1 n.Chr. anfing oder mit dem 1. Januar 0 n.Chr. können wir nicht genau wissen; ebenso wenig, ob er die v.Chr. Daten mit dem 31.Dezember 0 v.Chr. zu zählen begann, oder mit dem 31. Dezember 1 v. Chr. Für alle gewöhnlichen Zwecke würde diese Frage ziemlich unwesendlich sein, aber in Bezug auf unsere Berechnung der Zeiten der Nationen ist sie von großer Wichtigkeit. In diesem Umstand schien die Sache vor dreißig oder vierzig Jahren von geringerer Bedeutung zu sein, als es heute der Fall ist; denn jetzt, wo wir zum Schluss der „Zeiten der Nationen" kommen, sind wir geneigt, jede diesbezügliche Sache einer kritischen und peinlichen Untersuchung zu unterwerfen, wie solches vor Jahren nicht so nötig war.

Da der Erste Weltkrieg 1914 ausbrach und dieses Jahr als Ende der Heidenzeiten beibehalten wurde, musste der Ausgangspunkt von 606 auf 607 v.u.Z. vorverlegt werden, um insgesamt bei 2520 Jahren zu bleiben.
Obwohl einige Anhänger der Gemeinschaft schon sehr früh auf diese Tatsache hinwiesen (siehe z.B. die Fußnote auf Seite 32 des Buches Great Pyramid Passages, 2. Aufl. 1924, von John und Morton Edgar), nahm die Wachtturm-Gesellschaft die notwendige Änderung erst 1943 vor, als sie auf Seite 239 der englischen Ausgabe des Buches "Die Wahrheit wird euch frei machen" erschien (deutsche Ausgabe S. 240):

In Offenbarung 12:6, 14 wird von 1260 Tagen gesprochen, und derselbe Zeitraum von Tagen ist später beschrieben als „eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit", oder dreieinhalb Zeiten, was die Hälfte von sieben Zeiten ausmacht. „Sieben Zeiten" wären also zweimal 1260 Tage, das heißt 2520 Tage. In der Arche zählte Noah während der Sintflut 150 Tage, wo die Wasser auf Erden die Oberhand hatten, ehe sich die Flut verlief, und diese Tage waren gleich 5 Monaten, so dass sich ein Monatsdurchschnitt von 30 Tagen ergibt. (1. Mose 7:11,24; 8:3,4) Deshalb sind 2520 Tage gleich 84 Monaten oder 7 Jahren. Das stimmt mit der Erfüllung des Traumes im Kleinen überein, wo Nebukadnezars Wahnsinn von „sieben Zeiten" sieben Jahre dauerte.
In der größeren oder vollständigen Erfüllung müssen die „sieben Zeiten" mehr umfassen als 2520 buchstäbliche Tage. Hesekiel, der zur selben Zeit weissagte wie Daniel, wurde ebenfalls dazu inspiriert, ein Zeitmaß anzugeben, und erwähnte zur Berechnung der Zeit die folgende göttliche ^gel: „Je einen Tag für ein Jahr habe ich dir auferlegt." Auch er war gebunden bis zum Ablauf des Zeitmaßes. (Hesekiel 4:6,8) Daher ist jeder dieser 2520 Tage, gemäß der Berechnung in Daniels Prophezeiung, gleich einem Jahr, einem Sonnenjahr' Nach derselben Regel betragen die „sieben Zeiten" oder „Zeiten der Nationen" 2520 Jahre. Zur Zeit Nebukadnezars wurde das Jahr vom Herbst an gerechnet, ungefähr vom 1. Oktober unserer Zeit an. Da er Jerusalem im Sommer 607 v. Chr. zerstörte, fiel der Beginn jenes Jahres auf den Herbst 608 v. Chr. und endete im Herbst 607 v. Chr.

Es ist einfach zu berechnen, wann die heidnischen „sieben Zeiten" endeten, weil ihr erstes Jahr im Herbst 607 v. Chr. begann. Vom Herbst 607 v. Chr. bis zum Herbst l v. Chr. sind es genau 606 Jahre. Man übersehe nicht, dass auch vom Herbst l v. Chr. bis Herbst l n. Chr. ein Jahr verfloss. Deshalb sind es vom Herbst l v. Chr. bis zum Herbst 1914 n.Chr. 1914 Jahre. Zählt man 606 Jahre und 1914 Jahre zusammen, so erhält man insgesamt 2520 Jahre, die im Herbst 1914 n.Chr. endeten. Auf diese Weise sagte Jehova, der bei seinem Vorhaben die Zeit genau einhält, symbolisch voraus, dass die „Zeiten der Nationen", das heißt die „sieben Zeiten", fortdauern und sich bis zum Herbst des Jahres 1914 n. Chr. erstrecken werden. Vor diesem Datum konnte also die wahre theokratische Regierung des Messias, die durch die Vorbild Theokratie in Jerusalem vorgeschattet war, nicht aufgerichtet werden.

Siehe auch das 1944 erschienene Buch "Das Königreich ist herbeigekommen", S. 179.

Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte man die Dauer des neubabylonischen Reiches einzig anhand der Werke der griechischen und römischen Historiker des Altertums ermitteln.
Diese Geschichtsschreiber lebten Hunderte von Jahren nach dem Ende des neubabylonischen Reiches, und ihre Aussagen widersprechen einander bedauerlicherweise häufig.
Als die beiden zuverlässigsten gelten Berossos und Claudius Ptolemäus.

Berossos war babylonischer Priester des dritten vorchristlichen Jahrhunderts. Um 281 v.u.Z. verfasste er eine Geschichte Babylons, heute als Babyloniaca oder Chaldaica bekannt, die er König Antiochos I. widmete.
Später verließ er Babylon und ließ sich auf der griechischen Insel Kos nieder.
Leider sind seine Werke verloren gegangen und alles, was wir von ihnen wissen, stammt aus den 22 Zitaten oder Paraphrasierungen seines Werkes durch andere Schreiber des Altertums und aus elf Aussagen über Berossos aus der Feder klassischer jüdischer und christlicher Autoren.
Die längsten Zitate umfassen die Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige und stehen in der Chronik des Eusebius (ca. 303 u.Z.), bei Flavius Josephus in seinen Büchern Gegen Apion, Jüdische Altertümer und anderen Spätschriften.

Man weiß, dass sowohl Eusebius wie auch Josephus Berossos indirekt über den griechisch-römischen Gelehrten Cornelius Alexander Polyhistor aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert zitierten.

Woher bezog Berossos seine Informationen über die neubabylonischen Könige?

Gemäß seinen eigenen Worten "übersetzte (er) zahlreiche Bücher, die in Babylon mit großer Sorgfalt bewahrt worden sind und einen Zeitraum von über 150 000 Jahren umfassten".
In diesen "Büchern" waren auch Berichte über die sagenhaften Könige der Zeit vor der Flut enthalten mit stark übertriebenen Angaben bezüglich der Dauer ihrer Herrschaft.
Es ließ sich aber auch feststellen, dass er sehr zuverlässige babylonische Chroniken verwendete, beispielsweise für die neubabylonische Zeit, und "dass er ihren Inhalt verlässlich auf Griechisch wiedergab"
Claudius Ptolemäus (70-161 u.Z.) war ein herausragender Gelehrter, Astronom, Geograph, Historiker und Chronologe, der unter der Regierung Hadrians und Antoninus Pius in Ägypten lebte.
Um das Jahr 142 schrieb er sein Werk He Mathematike Syntaxis, besser bekannt als der Almagest (so der lateinische Titel), und einige Zeit darauf verfasste er seine Tafeln.
In diesem zweiten Werk, das nicht mehr erhalten ist, war eine Königsliste enthalten, die wahrscheinlich mit derjenigen im Ptolemäischen Kanon identisch ist (älteste noch erhaltene Abschrift aus dem 7. Jahrhundert).
Dabei handelt es sich um eine Liste von Königen einschließlich ihrer Herrschaftsdauer, beginnend mit Nabonassar in Babylon 747 v.u.Z., über die babylonischen, persischen, griechischen (ptolemäischen) und römischen Herrscher bis hin zu Antoninus Pius (138-161 u.Z.) aus den Tagen des Ptolemäus.
Woher hatte Ptolemäus diese Liste?
Im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel wird gesagt:
"Man nimmt an, dass Ptolemäus sich auf die Schriften des Berossos stützte".
Das ist aber nicht sehr wahrscheinlich.
Wissenschaftler sind im Gegenteil zu dem Schluss gelangt, dass der Kanon des Ptolemäus "eine babylonische Tradition des ersten Jahrtausends vor Christus repräsentiert, die von Berossos unabhängig ist, was aus der Reihenfolge und der Namensform der Könige ersichtlich ist".
F. Schmidtke erläutert:
Was die Abhängigkeit der Quellen anbelangt, so hat der Ptol. Kanon seinen Stoff sicherlich weithin der Bob. Chron. entnommen.
Das ergibt sich aus den charakteristischen abasileuta ete 688-681, die sich ebenso in der Chronik (III 28) wieder finden, während die Königsliste A Sanherib dafür einsetzt, wie auch für die beiden abasileuta ete 704-703.
Der Ptol. Kanon gibt hier wie die Chronik die babylonische Tradition wieder, die Sanherib nicht als legitimen König anerkannte, weil er Babylon geplündert und zerstört hatte.
Weiterhin liegen Beweise vor, dass der Herausgeber des Kanons des Ptolemäus babylonische Königslisten benutzte.
Er stützte sich also auf babylonische Chroniken und Königslisten, wahrscheinlich über andere Quellen, doch offensichtlich von Berossos unabhängig!
Diese Schlussfolgerung ist von großer Bedeutung, denn die Zahlenangaben im Kanon über die neubabylonischen Herrscher stimmen mit denen des Berossos überein.
Damit stehen uns zwei unabhängige Zeugnisse über die Angaben der Chroniken zur Länge der neubabylonischen Zeit zur Verfügung, und selbst wenn diese Chroniken nur zum Teil auf Keilschrifttafeln erhalten geblieben sind, so sind uns ihre Angaben über die Herrschaftsdauer der neubabylonischen Könige auf dem Weg über Berossos und den Ptolemäischen Kanon korrekt übermittelt worden!
Wenn diese Listen von zwei der ältesten und zuverlässigsten Historiker stimmen, dann wäre 604/603 v.u.Z. das erste Jahr Nebukadnezars, und sein 18. Jahr, in dem er Jerusalem verwüstete, fiele auf 587/586 v.u.Z.
Doch selbst wenn man annimmt, dass Berossos und der Ptolemäische Kanon die Herrschaftszeiten aus den ursprünglichen neubabylonischen Chroniken korrekt wiedergeben, woher wissen die Historiker dann, dass die in diesen Chroniken enthaltenen Zeitangaben auch stimmen?
Ein Grund, weshalb sie dem Ptolemäischen Kanon so großes Vertrauen entgegenbringen, liegt darin, dass Ptolemäus in seinem Almagest eine Vielzahl antiker astronomischer Beobachtungen aus der Zeit, die im Kanon erfasst ist, wiedergibt.
Da die Beobachtungen mit mehreren Königen aus der Königsliste in Verbindung gebracht werden, lässt sich die Liste mit einer Anzahl astronomisch feststehender Daten verknüpfen, womit die Liste in Bezug auf die Zeit, die sie umfasst, zu einer Art "absoluter Chronologie" wird.
Der Bibelchronologe Edwin R. Thiele erklärt das folgendermaßen:
Was den Kanon für den modernen Historiker von so enormer Bedeutung werden lässt, ist das umfangreiche astronomische Material, das Ptolemäus in seinem Almagest aufzeichnete, so dass es möglich ist, die Genauigkeit der Angaben von Anfang bis Ende bei fast jedem einzelnen Schritt zu prüfen.
Im Almagest werden über 80 Positionen von Sonne, Mond und Planeten mit genauen Zeitangaben genannt, die von heutigen Astronomen bestätigt werden konnten.
Die Finsternisse werden so präzise angegeben, dass man die genannten Phänomene zweifelsfrei identifizieren und auf das Gewisseste bestätigen konnte.
Weiter führt er aus, dass beispielsweise die drei am weitesten zurückliegenden Mondfinsternisse, von denen Ptolemäus berichtet, im ersten und zweiten Jahr des babylonischen Königs Mardokempados beobachtet wurden.
Von der ersten schrieb er, "dass sie im ersten Jahr des Mardokempados stattfand, am (Abend des) ägyptischen (Monats) Thoth, am 29./30.
Sie setzte ein, so heißt es, gut eine Stunde nach Mondaufgang und war total".
Und in ähnlicher Weise beschreibt er die zweite und dritte Finsternis, die sich im zweiten Jahr desselben Mardokempados ereignet hätten, die zweite in der Nacht vom 18. auf den 19. Tag des ägyptischen Monats Thoth und die dritte in der Nacht vom 15. auf den 16.
des Monats Pamenoth. Die beiden letzten waren nur partielle Finsternisse.
Diese Beschreibung ist genau genug, dass moderne Astronomen sie nachprüfen können.
Was sie herausfinden, deckt sich mit dem, was Ptolemäus sagt.
Die erste Finsternis ereignete sich am 19. März 721 v.u.Z., die zweite am 8./9. März 720 v.u.Z. und die dritte am 1. September 720 v.u.Z. gemäß dem Julianischen Kalender.
Damit ist klar bewiesen, dass 721/720 v.u.Z. das erste Jahr der Herrschaft von Mardokempados war.
Gestützt wird diese Schlussfolgerung noch durch andere Beweise, die von den Finsternissen des Ptolemäus unabhängig sind.
Doch die Stütze durch die Astronomie ist vielleicht gar nicht so stark, wie die Historiker es traditionellerweise annehmen.
Den meisten ist anscheinend entgangen, dass Astronomen die Beobachtungen des Ptolemäus seit Jahrhunderten anzweifeln.
Bereits im Jahr 1008 kam Ibn Yunis zu dem Schluss, sie enthielten schwere Fehler, und um 1800 war den Astronomen bewusst, dass beinahe alle Beobachtungen des Ptolemäus nicht stimmten. Delambre fragte 1817:
"Hat Ptolemäus überhaupt Beobachtungen angestellt? Hat er seine angeblichen Beobachtungen nicht einfach aus seinen Tafeln errechnet, um damit seine Theorien zu stützen?"
Zwei Jahre darauf stand für Delambre auch fest, dass Ptolemäus seine Sonnenbeobachtungen zum Teil erfunden hat, und er demonstrierte, wie bei der Fälschung vorgegangen worden war. In jüngerer Vergangenheit sind die Beobachtungen des Ptolemäus noch einmal genau untersucht worden, und die Astronomen kamen zu einem ähnlichen Ergebnis.
Am aufsehenerregendsten waren dabei die Arbeiten von Robert R. Newton.
Dieser behauptete in seinem Buch The Crime of Claudius Ptolemy, Ptolemäus habe nicht nur einen großen Teil seiner eigenen Beobachtungen gefälscht, sondern auch etliche, die er anderen Astronomen zuschreibt.
Dazu gehört mindestens auch eine der drei Mondfinsternisse, die er für die Herrschaftszeit des Mardokempados angibt.
Sind Newtons Schlussfolgerungen korrekt, so lässt sich die Königsliste aus dem Ptolemäischen Kanon nicht durch seine astronomischen Daten bestätigen.
Es entspann sich eine Fachdiskussion, in deren Verlauf Newtons Schlussfolgerungen von mehreren Wissenschaftlern widerlegt wurden.
Sie trugen vor, Newtons Argumente seien "durch alle möglichen Verdrehungen verunstaltet", seine Hauptargumente fielen in sich zusammen, weil sie "sich auf eine fehlerhafte statistische Analyse stützen und die Methoden der frühen Astronomie außer acht lassen" und dergleichen mehr.
Die Kritiker Newtons sind in ihrer Mehrzahl allerdings Historiker ohne besondere praktische Kenntnis der griechischen Astronomie. Fachkundige Astronomen, die seine Arbeit begutachteten, haben seinen Folgerungen zum Teil zugestimmt, und K. P. Moesgaard, ein Historiker, der sich auch in griechischer Astronomie gut auskennt, meint ebenfalls, dass Ptolemäus seine astronomischen Daten gefälscht hat, wenn auch das Motiv aufrichtig war.
Dr. Newton ist ein bekannter Physiker, der mehrere herausragende Werke über die säkulare Beschleunigung des Mondes und der Erde veröffentlicht hat.
Wenn er zu dem Schluss kommt, Ptolemäus habe seine eigenen Beobachtungen und die früherer Astronomen zum Teil gefälscht, so kann das auch zutreffen.
Wie bereits gesagt, kann man die astronomische Bestätigung der nach ihm benannten Königsliste nicht einfach als gegeben voraussetzen.
Was aber ist von der Behauptung zu halten, Ptolemäus habe nicht nur die astronomischen Angaben im Almagest, sondern auch die Königsliste selbst gefälscht?
In einer Rezension des Buches von Robert Newton über Ptolemäus, erschienen im Scientific American von Oktober 1977, Seite 79-81, wurde auch gesagt, dass "die Fälschung des Ptolemäus vielleicht so weit ging, dass er die Zeitangaben für die Länge der Herrschaft der Könige Babyloniens erfunden hat".
Wer sich aber in der Geschichte des alten Babylon auskennt, der weiß, dass diese Aussage ein glatter Irrtum ist.
Die Königsliste im Ptolemäischen Kanon weist deutliche Spuren der älteren Quellen auf, die ihr zu Grunde lagen, vor allem der babylonischen Chroniken, und sie stimmt vollständig mit alten Chroniken und Königslisten aus der neubabylonischen Zeit überein.
Doch die Bemerkung des Rezensenten im Scientific American wurde begierig aufgegriffen und schon bald im Wachtturm veröffentlicht.
Newton selbst denkt anscheinend über den Ptolemäischen Kanon ebenso.
In seinem Werk über Ptolemäus heißt es:
"Das Ergebnis davon ist, dass die Königsliste des Ptolemäus für die Erforschung der Chronologie keinerlei Wert hat und deshalb ohne Beachtung bleiben muss.
Und was noch schwerer wiegt, die babylonische Chronologie stützt sich großenteils auf diese Königsliste.
Alle wichtigen Abschnitte der Chronologie müssen jetzt einer erneuten Prüfung unterzogen werden, und eine Abhängigkeit von der Liste des Ptolemäus darf es nicht mehr geben".
Newton ist kein Historiker und kein Experte für babylonische Chronologie.
Er gibt auch zu, sich für die Zeit vor Nebukadnezar nicht eingehend mit anderen Quellen außer Ptolemäus beschäftigt zu haben.
Seine Ansicht über den Zusammenhang zwischen der Chronologie und dem Werk des Ptolemäus wurde, wie er im Vorwort seines Buches schreibt, von einem Philip G. Couture aus Santee in Kalifornien beeinflusst.
Derselbe Couture war es auch, der Dr. Newton dazu brachte, in seinem neuen Buch The Moon's Acceleration andlts Physical Origins den assyrischen Eponymenkanon zu verwerfen, wobei er sich auf ein Argument stützt, das ganz klar auf einem falschen Verständnis der assyrischen Quelle beruht.
Da Couture ein Zeuge Jehovas ist, scheinen die Argumente über die Zeitrechnung, die er an Newton weitergegeben hat, eine Stützung der Chronologie der Watchtower Society bezweckt zu haben, und es lässt sich nachweisen, dass einige davon mit denen identisch sind, die im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel vorgetragen werden.
Die Schreiber der Wachtturm-Gesellschaft sollten daher Newtons Ansichten über den Zusammenhang zwischen der Chronologie des Altertums und der Königsliste des Ptolemäus nicht zur Stützung ihrer eigenen Chronologie verwenden, da diese mindestens teilweise durch unhaltbare Argumente aus ihrem eigenen Bibelnachschlagewerk geprägt wurden!
Jeder, der denkt, man könne die neubabylonische Chronologie über den Haufen werfen, indem man versucht zu beweisen, dass Ptolemäus die nach ihm benannte Königsliste erfand und manche der astronomischen Beobachtungen fälschte, gibt sich einer Selbsttäuschung hin.
Er sieht nämlich nicht, dass die Dauer der neubabylonischen Epoche, so wie sie im Ptolemäischen Kanon angegeben ist, vollständig übereinstimmt mit den Angaben, die Berossos 400 Jahre früher macht, und dass beider Angaben wiederum mit den neubabylonischen geschichtlichen Aufzeichnungen aus dem Altertum übereinstimmen, die im Laufe der letzten 100 Jahre ausgegraben wurden.
Wenn sich nachweisen lässt, dass Ptolemäus die Königsliste erfunden hat, dann müssen wir daraus schließen, dass er großes Glück gehabt hat, denn die von ihm "erfundenen" Jahresangaben für die Herrschaft der neubabylonischen Könige stimmen zufällig mit den tatsächlichen Zahlen überein!
Und selbst wenn sich nachweisen ließe, dass die astronomischen Angaben, mit denen Ptolemäus die Königsliste untermauern wollte, gefälscht wurden, dann ließe sich die Länge der neubabylonischen Epoche, so wie sie in der Königsliste steht, immer noch durch die Astronomie bestätigen.
So sagt Robert Newton:
"Der Schlussteil seiner Königsliste lässt sich unabhängig bestätigen". Ptolemäus erwähnt in seinem Abnagest (V.14) eine Mondfinsternis, die im siebten Jahr des Kambyses in Babylon beobachtet wurde und deren Zeitpunkt auf astronomischem Wege für das Jahr 523 v.u.Z. ermittelt wurde.
Sogar wenn, wie Newton behauptet, Ptolemäus diese Beobachtung gefälscht hat, gibt es noch einen Keilschrifttext, der ausgegraben wurde (Strm. Kambys. 400;), in dem diese Mondfinsternis gleichfalls beschrieben und dem siebten Jahr des Kambyses zugeordnet wird.
Ein weiterer Text aus dem 37. Jahr Nebukadnezars, in dem mehrere Beobachtungen an Mond und Planeten verzeichnet sind, erlaubte es heutigen Astronomen, sein 37. Jahr als das Jahr 568/567 v.u.Z. festzulegen.
Newton erwähnt diese beiden Keilschrifttafeln und zieht dann den Schluss:
"Uns liegt also ein recht sicherer Nachweis vor, dass die Liste des Ptolemäus für Nebukadnezar stimmt, und für Kambyses haben wir eine recht ordentliche Bestätigung".
Anhand von Newtons Theorie -Ptolemäus habe seine Beobachtungen gefälscht und den Kanon erfunden - beweisen zu wollen, dass die allgemein anerkannte neubabylonische Chronologie nicht stimmt, ist nicht ehrlich.
Damit unterschlägt man Newtons eigene Schlüsse, denn er ist der Auffassung, dass die Königsliste des Ptolemäus die Länge der neubabylonischen Zeit korrekt wiedergibt.
Das schlüssige Argument gegen die Theorie, Ptolemäus könne die Königsliste gefälscht haben, ist aber die Tatsache, dass der so genannte Kanon des Ptolemäus den falschen Namen trägt.
Außerhalb des Kreises der Experten ist das nur wenigen bekannt.
Wie Professor Otto Neugebauer ausführt, wurde die Königsliste lange vor Ptolemäus von Astronomen in Alexandria unter Verwendung babylonischer Quellen zusammengestellt, die sie bei ihren astronomischen Berechnungen verwendeten.
Beweise, die zeigen sollen, dass Ptolemäus seine Beobachtungen fälschte, können daher der Königsliste, die irrtümlicherweise seinen Namen trägt, nichts anhaben.
Die Historiker sind heute gar nicht mehr angewiesen auf den Ptolemäischen Kanon oder seine astronomische Daten, um die Dauer des neubabylonischen Reiches festzulegen.
Dessen Dauer lässt sich eindeutig ermitteln durch sieben Beweislinien, die unabhängig sind von dem Kanon des Ptolemäus und von seinen Finsternissen.

Es sind dies Chroniken und andere historische Aufzeichnungen,
Urkunden aus Handel und Verwaltung,
astronomische Tagebücher und
Zeitgleichheiten (Synchronismen) mit der ägyptischen Chronologie.

Die betreffenden Beweise wurden zum großen Teil ab der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Mesopotamien und Ägypten ausgegraben.

Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
Kap. 20 S. 355
In einem gereinigten Land ein 'dritter Teil' bewahrt
RELIGIÖSE HEUCHELEI BLOSSGESTELLT

Jehova,
der Gott der wahren Propheten,
wird alle falschen Propheten in Schande geraten lassen,
entweder dadurch, dass er die falsche Voraussage solcher Propheten, die sich dieses Amt selbst anmaßen, nicht erfüllen lässt
oder indem er seine eigenen Prophezeiungen auf eine Weise verwirklicht, die zu derjenigen der falschen Propheten im Gegensatz steht.
Falsche Propheten werden den Grund für ihre Schande zu verbergen suchen,
indem sie verleugnen, wer sie wirklich sind.

Sie werden zu vermeiden suchen, dass man sie tötet oder dass sie durch Jehovas loyale Anbeter als geistig tot hingestellt werden.

Dies hat Gott vorausgesagt, indem er seinen wahren Propheten Sacharja Weitersprechen ließ:

„Und es soll geschehen an jenem Tage, dass die Propheten beschämt [zuschanden, JB] werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewisslich sprechen:

,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von meiner Jugend an erworben hat.'

Und man soll zu ihm sprechen:

,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'

Und er wird sprechen müssen:

,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen Liebhaber.' "

— Sacharja 13:4-6, NW; JB; Lu; HSK; lies im Gegensatz dazu Amos 7:14-17.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der siebzehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 04:28:06:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erhob sich und holte das alte Familienalbum, und er zeigte uns Bilder von seinen Schwestern.
Er hatte fünf Schwestern.
„Keine meiner Schwestern rauchte", sagte er.
„Wenn ein Mädchen rauchte und sich stark schminkte, betrachtete man sie als unmoralisch.
Von unehelichen Kindern wusste man so gut wie nichts.
Die uneheliche Geburt eines Kindes galt als Skandal!
Heute denkt man anders darüber, man hat sich einfach damit abgefunden.
Ehebruch war so schlimm wie Mord.
Eine Scheidung war unvorstellbar.
So etwas durfte es einfach nicht geben.
Eine Abtreibung galt als glatter Mord.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!

Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich Euren 'an die Brüder im Felde' gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und Aufmunterung brachte, mich aber auch zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch lieben Geschwistern wieder einmal ausführlicher zu schreiben, aber immer wurde ich durch so mancherlei Umstände davon abgehalten. Wir Ihr nun aus diesem Brief ersehen könnt, befinde ich mich gegenwärtig im Reservelazarett und zwar zum Zwecke einer längeren Erholung meiner Körper und auch Nervenkräfte. Die Erschöpfung der letzteren sind wohl zum großen Teil mit die Ursache, daß ich so wenig schreibe, denn es fällt mir immer sehr schwer, meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren, der einiges Denken erfordert. Ja Ihr lieben Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem Briefe schreibt, nämlich, daß uns das Schauen der Schrecken des Krieges mit eigenen Augen so recht tiefes Mitgefühl empfinden läßt und die Sehnsucht in uns vermehrt, daß die von Gott verheißene Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens, sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung bald kommen möge. Ich kann darum meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht genug dankbar sein für die mancherlei Belehrungen durch praktische Erfahrungen, um die er mich während meines nunmehr 1/4jährigen Aufenthaltes hier draußen im Felde bereichert hat ...
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen haben zu Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird auch auf die traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens, dasjenige des 'Morgens der Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitp(ilger) nach Zion
Herm. Crämer

WT 1970 1. 7. S. 399
Das erstemal im Dienst von Haus zu Haus

Aus Connecticut berichtet eine Frau, die Familie hat, wie sie anfänglich über diese Tätigkeit dachte: „Als ich am Schluß einer Zusammenkunft die Bekanntmachungen für den Felddienst hörte, fragte ich, was das sei. Die Zeugin, die mich unterwies, sagte mir, es handle sich dabei um das Verkündigen der Botschaft der Bibel von Haus zu Haus. Sie fragte mich dann, ob ich einmal mitgehen möchte, um zu sehen, wie das geschehe. Ich antwortete kurz: ,Ich kann nicht von Haus zu Haus gehen. Das tun nur Bettler!' Ein anderer Zeuge, der meine Antwort hörte, entgegnete darauf freundlich: ,Jesus Christus, der Sohn Gottes, ging auch von Haus zu Haus und von Dorf zu Dorf!' Seine Äußerung stimmte mich nachdenklich, und ich nahm mir vor mitzugehen." — Luk. 8:1.

Eine Mischung aus Stolz und Scham – ein typisch deutsches Problem.
Die Verwendung der „Worthülsen" des ersten Weltkrieges reichte in Deutschland bis in die 1980er Jahre.
Heute legen wir Wert darauf dass nachfolgende Begriffe nicht mehr verwendet werden:

felddienst
felddienstbekanntmachungen
felddienstbericht
felddienstberichte
felddienstberichten
felddienstdurchschnitte
felddiensterfahrungen
felddienstergebnisse
felddienstes
felddienstgebiet
felddienstgedanken
felddienstpunkte
felddienstsituationen
felddiensttag
felddiensttasche
felddiensttätigkeit
felddiensttreffpunkt
felddienst-treffpunkt
felddienstverkündiger
felddienstvorkehrungen
felddienstzeit
felddienstzusammenkunft

Königreichsdienst 3/1970 S. 1
Brief des Zweigbüros

Meine lieben Mitverkündiger auf der ganzen Erde!
Aus 200 Ländern gingen Felddienstberichte für den Monat Dezember ein. Ich dachte, Ihr möchtet gerne erfahren, was vor sich geht. Nun, wir haben im Dezember eine neue Höchstzahl von 1 345 111 Verkündigern erreicht. Diese Zunahme von 88 327 Verkündigern über dem Durchschnitt des vergangenen Jahres macht uns alle sehr glücklich! Aber noch etwas anderes ist sehr aufschlußreich: Während der ersten vier Monate des Dienstjahres 1970 symbolisierten 55 754 Personen ihre Hingabe durch die Taufe. Wenn wir diese Zahl als ein Anzeichen für das werten dürfen, was wir während der nächsten acht Monate zu erwarten haben, dann könnten es bis Ende August ungefähr 150 000 Täuflinge sein. Besteht diese Möglichkeit? Ja, wenn es der Wille Jehovas ist.

Königreichsdienst 3/1970 S. 3
Vertraut auf den Geist Jehovas

Ein weiterer Kreisdiener berichtet, daß er feststellen kann, daß Verkündiger, die besonders auf Jehovas Geist vertrauen, in ihrem Dienst glücklicher sind. Auch wenn er bei der Felddienstzusammenkunft die Verkündiger ermuntert, ihren Dienst wirkungsvoller zu gestalten, und Anregungen zur Verbesserung gibt, ermuntert er sie ebenfalls, zu Jehova um Segen für ihre Bemühungen aufzublicken. Wenn Verkündiger den Predigtdienst mit dieser Einstellung verrichten, dann danken sie Jehova für den Erfolg, den sie erleben, und sind nicht betrübt oder entmutigt, wenn sie in ihrem Gebiet wenig Widerhall bei den Menschen finden.

WT 1982 15. 5. S. 27
Der Pfad der Gerechten wird ständig heller

Für einige hat es vielleicht den Anschein gehabt, als verlaufe dieser Weg nicht immer in gerader Richtung. Erklärungen, die von Jehovas sichtbarer Organisation gegeben wurden, enthielten mitunter Änderungen, die wie eine Rückkehr zu früheren Standpunkten erschienen. Doch in Wirklichkeit ist dem nicht so gewesen. Man könnte es mit dem vergleichen, was Segler als „kreuzen" bezeichnen. Bei Gegenwind manövrieren sie die Segel so, daß das Schiff bald nach rechts, bald nach links fährt, sich aber ständig dem Ziel nähert. Und im Falle der Diener Jehovas ist dieses Ziel die „neuen Himmel und eine neue Erde", die Gott verheißen hat (2. Pet. 3:13).

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Hat es den Anschein wir revidieren unsere Lehrmeinungen von Zeit zu Zeit?

Aber Nein! Wir kreuzen im Wind!

Epheser 4:14:
„ . . . die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum."

1925 – Trost für die Juden.
Wer sind „die Juden"?: Ein Jude ist somit ein natürlicher Nachkomme Jakobs (Israels), der Glauben an die von Jakob bezüglich Juda gesprochenen Worte hat (Seite 8)
Folgendes sollte dieser Jude glauben: 12.) daß der Messias noch kommen wird; und obschon sein Kommen sich verzögert, dennoch „will ich warten bis er kommt. (Seite 9)
Unerfüllte Erwartungen: Manche verlieren ihren Glauben, weil die Verheißungen Gottes nicht immer zu der Zeit in Erfüllung gehen, da sie nach Erwartungen der Menschen in Erfüllung gehen sollten (Seite 13)
Juden dürfen nicht bekehrt werden!: Da die christlichen Bekenntnisse in Unwissenheit über Gottes Absichten mit den Juden waren, so versuchten sie die Juden zu bekehren und zu Gliedern der christlichen Glaubenssysteme zu machen. Ihr Versuch schlug fehl, weil es nicht Gottes Vorhaben war, daß die Juden mit diesen Einrichtungen sich verschmelzen sollten. Das beharrliche Bemühen, die Juden zu bekehren, hatte die Wirkung, sie von der Bibel abzuwenden. Ein Christ, der die Bibel versteht, hat überhaupt nicht den Wunsch, Proselyten zu machen. (Seite 57/58)
Die Zeit ist jetzt!: Diese Prophezeiungen müssen ihre Erfüllung nach Beendigung der langen Mühsal Israels haben, und diese Zeit ist jetzt herbeigekommen. (Seite 61)
Das Tal der verdorrten Gebeine. Ein Menschliches Skelett besteht aus 206 Knochen. Der Zionismus wurde in Basel in der Schweiz im Jahre 1897 als Körperschaft organisiert. Auf der Konferenz, die die Organisation ins Leben rief, waren genau 206 Delegierte, genau die Zahl der Knochen des menschlichen Körpers. Das war kein Zufall, sondern vom Herrn angeordnet…

Man hatte wirklich geglaubt dass es durch Gottes Fügung kam, als man mit 1914 einen geschichtlichen Zufallstreffer gelandet hatte.
Nun glaubte man unter der gleichen Fügung, mit dem gleichen Selbstverständnis und einer genauso gearteten Bibelauslegung mit 1925 wieder Prophezeiung auslegen zu können.
Die Irrtümer waren genauso absurd wie die, die man mit 1914 hinaus posaunte.
Nur mit dem Unterschied das diesmal nicht wieder der Zufall ihnen den Gefallen tat wenigstens den Anschein einer Erfüllung zu gewähren, wie es mit 1914 passierte.
Im Gegenteil die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg ließen keinen Zweifel an der Absurdität der Leihenauslegungen.

1931 – Unter der Überschrift „Kein weiterer Verzug" Gottes ergebenes Volk auf der Erde betonte die Wichtigkeit der Daten 1914, 1918 und 1925. Sie hatten vieles über diese Daten zu sagen und was dann alles geschehen würde, aber alles, was sie vorhersagten, traf nicht ein.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 146 / Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 143)

1931 – Sie reden gegen die Zeugen Gottes und sagen im wesendlichen von den Knechten des Herrn, sie wären „Schwachköpfe", und es werde noch viel Wasser ins Meer fließen, ehe eine der großen, von diesen angekündigten Heimsuchungen die jetzt im Frieden lebende Christenheit treffen würde.Gottes Königreich hat zu wirken begonnen. Sein Tag der Rache ist gekommen, Harmagedon steht nahe bevor und wird gewisslich über die Christenheit kommen, und zwar sehr bald. Gottes Gericht ist über der Christenheit und muß in kurzem an ihr vollstreckt werden.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 147 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 144/145)

1931 - Auf seiten der Treuen Jehovas auf der Erde gab es, was die Jahre 1914, 1918 und 1925 angeht, eine gewisse Enttäuschung, die eine Zeitlang andauerte. Später lernten die Treuen, daß diese Daten eindeutig in der Schrift festgelegt waren; und sie lernten auch, damit aufzuhören, Daten für die Zukunft festzusetzen und vorherzusagen, was sich zu einem bestimmten Datum ereignen würde, Sie sollten sich vielmehr in bezug auf das, was sich ereignen sollte, auf Gottes Wort verlassen, was sie auch tun.
(Vindication Band 1, 1931, Seite 338-339 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 332)

1931 - Ein abgezehrter, unrasierter Landstreicher war der alleinige Antragsteller für die US-$ 75.000 teure südkalifornische Villa von David, König von Israel, seit sie vor einem Jahr auf diese biblische Figur übertragen wurde.
Dies wurde heute von Richter Joseph Rutherford offenbart, dem zeitweisen Besitzer der luxuriös möblierten Villa im spanischen Stil in der 440 Braeburn Road im exklusiven Bezirk Kensington Heights.
Bei einer der seltsamsten je verzeichneten Besitzübertragungen hat Rutherford, Präsident der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung und der Watch Tower Bible and Tract Society, den prächtigen Besitz treuhänderisch für die alten Könige und Propheten Israels übernommen.
Der Totschläger Goliaths und seine Mitgenossen dürfen das 10-räumige, moderne Haus mit seinen Landschaftsgärten und einer Terrasse so bald übernehmen, wie ihre Legitimationen von Rutherford und den Beamten seiner Gesellschaft, die dazu von Gott autorisiert wurden, anerkannt wurden.
„Eines morgens, als ich vom Haus zur Garage ging, kam ein merkwürdig dreinschauendes Geschöpf auf mich zu, tippte an seinen schmutzigen Hut und rief: 'Wie geht's, Richter? Ich bin David'. 'Verschwinde und sag das jemand anderem', sagte ich ihm, und er ging ohne jede weitere Diskussion. Ich konnte auf einen Blick erkennen, daß es nicht David war. Er sah nicht so aus, wie ich mir David vorstellte." Gefragt, wie er denn wohl meinte, daß David und seine erlauchten Brüder im Herrn aussehen würden, öffnete Rutherford ohne Zögern seine riesige Bibel und wies auf einen Vers hin, in dem es hieß, daß die Fürsten des Universums als „vollkommene Menschen" von den Toten auferstehen würden.
„Ich lege das so aus", erklärte der würdevolle Richter, „daß David, Gideon, Barak, Samson, Jephtha, Joseph und Samuel hierher geschickt werden, um die Welt Satans Klauen zu entreißen, modern angezogen wie wir und mühelos in der Lage, unsere Sprache zu sprechen." Rutherford zeichnete ein Bild von der Ankunft der biblischen Delegation vielleicht in Gehröcken, mit hohen Hüten, Spazierstöcken und Gamaschen. In Beth Sarim (Haus der Fürsten), wie Rutherford seine Villa genannt hat, wird David die modernsten Hilfsmittel finden, die die Wissenschaft ersonnen hat.
Wenn die erlauchten Gäste die Wendeltreppe zur ersten Etage hochgehen, werden sie ein großes Büro vorfinden, mit roten Ledersesseln und einem glänzenden Schreibtisch mit indirekter Beleuchtung. Selbst Tastentelefone warten auf die Berührung durch die Fürsten. Wenn sie eine weite Tür öffnen, werden die Söhne Palästinas ein großes Badezimmer erblicken, leuchtend mit glänzenden schwarzen Fliesen mit Dusche und einem reichlich gefüllten Medikamentenschrank.
Was für ein spannendes Erlebnis der breitschultrige Samson, der mit seinen bloßen Fäusten einen Palast zerstörte, haben mag, wenn er ein goldenes Sicherheitsrasiermesser und einen Streichriemen vorfindet! Rutherford baute das Schlafzimmer im ersten Stock, das er zeitweise selbst belegt, groß, um mehreren der erwarteten Eigentümer Platz zu bieten. Mit großen verglasten Fenstern, die auf die purpurfarbenen Cuyamacas im Osten und Kaliforniens erste Mission im Norden blicken, ist das Schlafzimmer fast schmucklos in seiner Möblierung.
Die Herrscher des Universums werden einen einfachen Geschmack haben, so glaubt der Richter offenbar, obwohl die nüchternen Beistelltische mit FictionZeitschriften in munterer Aufmachung protzen.
Rutherford hat Kölnisch Wasser importiert, damit die Fürsten nach der Rasur ihr Gesicht erfrischen können. Ein schwarzes Scheitelkäppchen hängt über einem der Bettpfosten.

Die Ankunft von David und seinen Gefährten wird die größte Neuigkeit aller Zeiten werden, sagte Rutherford voraus. „Ich suche keine Publicity", sagte Rutherford mit einem Zwinkern seiner freundlichen braunen [?] Augen, „aber ich denke, die Welt sollte es wissen, wenn sie kommen. Das wird eine große Neuigkeit." Die Nachricht von seinem „Haus von König David" habe jeden Winkel der Erde erreicht, meinte der Richter. „Überall, wo ich war, fragten mich die Leute nach diesem Ort", sagte Rutherford. „In Chicago bot mir ein millionenschwerer Fabrikant an, noch ein Haus für David zu bauen, aber ich habe das Angebot abgelehnt.
Buchstäblich Tausende sind hierhergefahren, um den Ort zu sehen", sagte Rutherford weiter. „Viele sind an die Tür gekommen, und mein Sekretär hat sie herumgeführt." Die Terrasse mit ihrem silbernen Pool und Olivenbäumen und Palmen leuchtet von Blumen. Weiter unten in Richtung Canyon wurden Wege angelegt, damit David und seine Freunde dort meditierend entlanggehen könnten. Viele Obstbäume, die aus Palästina stammen, werden die Herrscher begrüßen, wenn sie ankommen.
In der Doppelgarage eine Tür weiter steht eine neues 16-Zylinder-Coupé, das den Herrschern zusammen mit allem persönlichen Besitz dort übergeben werden wird.
„Alles wird ihnen gehören, das Haus, das Land, die Möbel und selbst die Kleidung, wenn sie sie benötigen", sagte Richter Rutherford. „Was ich tun werde? Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich werde schon irgendwie klarkommen", lächelte der Richter. Er hatte eine weitere Wachtturm-Wohnung auf Staten Island und praktisch eine gesamte Etage im Bethel [siehe den Fall Moyle gegen Franz et al., 10.-27.5. 1943, N.Y Supreme Court].
Die sieben berühmten Männer werden sich nicht lange Zeit in ihrem Haus in San Diego auszuruhen brauchen, weil sie schon bald die Heere des Herrn führen werden, um Satans Günstlinge in der Schlacht von Harmagedon zu bezwingen, glaubte Rutherford. „Aber sie werden siegen. Der Herr wird den Teufel bestrafen und zeigen, daß die Prediger und Politiker dem Volk falschen Rat erteilt haben", sagte Rutherford zuversichtlich. Rutherford wird am 9. Mai nach Europa fahren, wo er auf Kongressen in Berlin, Paris und London sprechen wird..

(San Diego Sun, Zeitungsbericht, 9.Januar 1931)

1935 - Die Beweise aus der Schrift und die greifbaren Fakten zeigen deutlich an, daß dieses Zeugniswerk nun fast vollendet ist; und wenn es getan ist, wird der universale Krieg beginnen. Der universale Krieg wird sicher kommen und so schnell, und keine Macht kann ihn aufhalten . . . Während der wenigen verbleibenden Monate bis zum Ausbruch der universalen Katastrophe werden die Mächte, die die Nationen der Erde beherrschen, weiterhin Verträge abschließen und den Leuten sagen, daß sie durch diese den Weltfrieden erhalten und Wohlstand bringen werden.
(Universal War Near, 1935, Seiten 3, 26-27)

1938 - Beachte die Worte Jesu, die eindeutig davon abraten, unmittelbar vor oder während Harmagedon Kinder zu bekommen . . . Daher scheint es keine vernünftige oder biblische Anordnung zu geben, direkt vor Harmagedon, wo wir uns jetzt befinden, Kinder auf die Welt zu bringen.
(Watchtower, 1.November 1938, Seite 324)

1938 - Sie hatten gepredigt, daß Gott zu einem frühen Zeitpunkt die „Christenheit" stürzen werde. Viele hatten das Jahr 1925 als Datum betont, und als zu diesem Zeitpunkt nichts geschah, wurde das Datum auf 1932 verschoben Auch 1932 kam, und die „Christenheit" war nicht zerstört, und nun entdeckte man, daß die „Christenheit" um der Klasse der Jonadabe willen noch eine Zeitlang aufbehalten würde, und dies machte die Schar der stolzen „Wahlältesten" sehr wütend.
(Watchtower, 15.Februar 1938, Seite 54)

1938 - Wäre es biblisch gesehen richtig, wenn sie heirateten und Kinder aufzuziehen beginnen würden? Die Antwort lautet Nein, was die Bibel unterstützt . . . Ungehindert und ohne Last geht es ihnen viel besser, so daß sie den Willen des Herrn jetzt tun, wie es der Herr gebietet, und auch ohne Hinderung während Harmagedon sind ...
Wer jetzt eine Heirat in Betracht zieht, würde, so scheint es, besser daran tun, ein paar Jahre zu warten, bis der Feuersturm Harmagedons vorbei ist.

(Face the Facts, 1938, Seiten 46, 47, 50)

1938 - Bereits 1880 wies der Watchtower auf 1914 n.Chr. als dem Datum hin, das das Ende der Welt markiere, zu welcher Zeit große Drangsal über die Nationen käme; aber zu jener Zeit wurde von Gottes Volk auf Erden nicht gesehen, daß diese Drangsal die Schlacht Jehovas gegen Satans Organisation wäre. Viele Jahre lang wurde geglaubt und auch so im Watchtower gesagt, daß die „Zeit der Drangsal" ein furchtbarer Zusammenstoß der verschiedenen Elemente wie Kapital und Arbeit auf der Erde wäre. Erst 1925 wurde die „Zeit der Drangsal" vom biblischen Standpunkt aus verstanden.
(Watchtower, 1.Februar 1938, Seite 35)

1939 - Die im Überfluß vorhandenen biblischen Beweise zusammen mit den vorliegenden greifbaren Tatsachen, die die Erfüllung der Prophezeiung zeigen, beweisen schlüssig, daß die Zeit für die große Schlacht Gottes des Allmächtigen sehr nahe ist, und daß in dieser Schlacht alle Feinde Gottes vernichtet werden und die Erde von Boshaftigkeit gereinigt wird . . . So stehen heute gleichermaßen alle Nationen und Völker der Erde vor dem größten Ausnahmezustand. Sie werden, so wie Gott es gebietet, davor gewarnt, daß die Katastrophe von Harmagedon nun unmittelbar bevorsteht.
(Salvation, 1939, Seiten 310, 361 deutsch Die Rettung Seite 324, 376)

1939 - In San Diego, Kalifornien, gibt es ein kleines Stück Land, auf dem 1929 ein Haus gebaut wurde, Beth Sarim genannt und unter diesem Namen bekannt. Die hebräischen Wörter Beth Sarim bedeuten „Haus der Fürsten", und der Zweck des Landerwerbs und des Hausbaus war, daß es heute auf der Erde Menschen gibt, die ganz an Gott und Jesus Christus und Sein Königreich glauben, und die glauben, daß die treuen Männer der alten Zeit bald durch den Herrn auferweckt werden, zurück auf die Erde kommen und die Verantwortung für die sichtbaren Dinge auf der Erde übernehmen. Der Rechtstitel auf Beth Sarim liegt treuhänderisch bei der Wachtturm-Gesellschaft, um gegenwärtig vom Präsidenten und seinen Hilfskräften in Anspruch genommen zu werden und danach für immer den genannten Fürsten auf der Erde zur Verfügung zu stehen . . . Es steht dort als ein Zeugnis für den Namen Jehovas; und wenn die Fürsten zurückkehren und einige den Grundbesitz in Beschlag nehmen, wird dies eine Bestätigung des Glaubens und der Hoffnung sein, die dazu führte, Beth Sarim zu bauen. (Salvation, 1939, Seite 311 deutsch Die Rettung Seite 325/326 mit Bild)

1940 - Das Jahr 1940 wird sicherlich das wichtigste Jahr werden, weil Harmagedon so unmittelbar bevorsteht. Es geziemt sich für alle, die Gerechtigkeit lieben, jede mögliche Anstrengung zu unternehmen, die Theokratie zu verkündigen, während die Vorrechte noch allen offenstehen.
(Informant, April 1940, Seite 1)

1940 - Das Königreich ist da; der König ist inthronisiert. Harmagedon steht unmittelbar bevor. Die glorreiche Herrschaft Christi, die Segnungen für die Welt bringen wird, wird unmittelbar folgen. Daher ist der große Höhepunkt erreicht. Drangsal ist auf alle gefallen, die abseits vom Herrn stehen.
(The Messenger, September 1940, Seite 6)

1940 - Die Prophezeiungen des allmächtigen Gottes, deren Erfüllung nun so sehr aus den greifbaren Tatsachen hervorgeht, zeigen, daß das Ende für die Religionen gekommen ist und damit der völlige Sturz der gesamten Organisation Satans.
(Religion, 1940, Seite 336)

1940 - Das Zeugniswerk für die Theokratie scheint in den meisten Ländern der „Christenheit" so gut wie vollbracht zu sein . . . Jetzt hat die totalitäre Herrschaft die Botschaft von der Theokratie unterdrückt, und es sollte zu erwarten sein, daß alle totalitären Herrscher, wenn sie aufhören, sich gegenseitig zu bekämpfen, ihre Aufmerksamkeit der völligen Unterdrückung von allem zuwenden, was die theokratische Regierung betrifft. Was bedeutet es also, daß die theokratische Regierung nun in vielen Nationen unterdrückt wird? Es bedeutet, daß schnell die Stunde naht, wenn das „Zeichen" von Harmagedon deutlich offenbart wird und alle, die auf der Seite Jehovas stehen, es sehen und freudig begrüßen werden.
(Watchtower, 1.September 1940, Seite 265. [White, Seite 335, zitiert aus dem Jahrbuch 1942 (Seite 29), kurz vor dem Tode Rutherfords vollendet: „Der hier veröffentlichte Bericht zeigt oberflächlich gesehen, daß das theokratische Zeugniswerk auf der Erde dem Ende zugeht."])

1941 - Harmagedon ist sicher nahe, und während jener Zeit wird der Herr alles von der Erde beseitigen, das Anstoß erregt und unannehmbar ist . . . Von nun an werden wir unsere tiefempfundene Hingabe auf die Theokratie richten, wissend, daß wir bald für immer zusammen auf der Erde reisen werden. Unsere Hoffnung ist, daß wir in ein paar Jahren unsere Ehe vollziehen können und durch die Gnade des Herrn süße Kinder haben werden, die dem Herrn Ehre machen. Wir können unsere Heirat gut aufschieben, bis dauerhafter Friede auf die Erde kommt.
(Children, 1941, Seite 366 deutsch Kinder Seite 365)

1941 – Sollten Männer und Frauen, die beide Jonadabe oder „andere Schafe" des Herrn sind, nun vor Harmagedon heiraten und Kinder zur Welt bringen? Das zu tun mögen sie sich erwählen, doch scheint die Ermahnung oder der Rat der Heiligen Schrift dagegen zu sein. Wenn sie vor Harmagedon verheiratet sind und beide Teile treu bleiben und Harmagedon überleben, so wird ihr Ehebund fortdauern und auch nach Harmagedon bestehen bleiben. Sie erhalten ihr Recht auf ewiges Leben nach Harmagedon, und nach dem Empfang jenes Rechtes auf Leben würden ihre dann geborenen Kinder in Gerechtigkeit zur Welt kommen. Vor Harmagedon geborene Kinder, die von Eltern stammen, welche das Recht auf Leben nicht empfangen hatten, würden nicht mit dem Recht auf Leben geboren, sondern würden das Vorrecht besitzen, sich selbst für den Dienst Gottes und Christi zu entscheiden und zu leben, sofern sie ihre Lauterkeit beweisen. Anders ausgedrückt: Ein jeder muß für sich selbst wählen und persönlich geprüft werden.
Das prophetische Bild scheint die genaue Richtlinie in folgendem zu zeigen: Die drei Söhne Noahs und ihre Frauen befanden sich in der Arche und wurden von der Flut errettet. Sie hatten jedoch keine Kinder bis nach der Flut. Zwei Jahre nach der Flut begannen sie Kinder zu haben. (1. Mose 11: 10, 11.) In die Arche wurden keine Kinder aufgenommen und keine in der Arche geboren; folglich wurden auch keine Kinder aus der Arche heraus* gebracht. Nur acht Personen gingen hinein und kamen aus der Arche heraus. (1. Petrus 3:20; 1. Mose 8: 18.)
Von der Zeit an, da die „ändern Schafe" zum Herrn hin versammelt werden, bis Harmagedon verfließen nur einige wenige Jahre. Diese ganze Zeit ist eine Zeit großer Drangsal, und sie endet mit der größten Drangsal, die die Welt je gekannt hat. Gerade von dieser Zeit redend, sagt Jesus: „Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen!" (Matthäus 24: 19, 21.)
Dies scheint zu bedeuten, daß Eltern, die während Harmagedon kleine Kinder haben, demzufolge viel mehr Leid zu erdulden hätten, weil sie für diese Kleinen sorgen müßten. Schon jetzt bringt es große Verantwortung, Kinder aufzuziehen und für sie zu sorgen, doch dürfte sich die Betreuung kleiner Kinder während der Zeit der großen Drangsal auf Erden noch weit schwieriger gestalten.
(Kinder Seite 311-313)

1941 - Als sie das Geschenk erhalten hatten, umklammerten die marschierenden Kinder es, nicht ein Spielzeug für eitles Vergnügen, sondern das vom Herrn beschaffte Instrument für das höchst wirkungsvolle Werk in den verbleibenden Monaten vor Harmagedon.
(Watchtower, 15.September 1941, Seite 28)

1942 - Nun, wo Harmagedon unmittelbar bevorsteht, ist es eine Sache auf Leben oder Tod. Wer zu den anderen Schafen des Herrn gehört, die die große Schar der Harmagedon-Überlebenden bilden und für immer in Freuden auf der Erde leben werden, muß die Antwort auf eine sehr persönliche und wichtige Antwort finden.
(Watchtower, 1.April 1942, Seite 139)

1971 Arbeiteten die Brüder an dem Buch „Hilfe zum Verständnis der Bibel".
Was sagt ein Schreiber des Buches „Hilfe zum Verständnis der Bibel"?

Als mir das Stichwort „Chronologie" zugewiesen wurde, ergaben sich schwierige Fragen.
Eine der wichtigsten Lehren der Zeugen Jehovas besagt, dass das Jahr 1914 das Ende der „Zeiten der Heiden" aus Lukas, Kapitel 21, Vers 24, ist.
In jenem Jahr soll Jesus Christus die aktive Königsherrschaft ergriffen und für Menschenaugen unsichtbar zu regieren begonnen haben.
In Daniel, Kapitel 4, ist von einer Zeitperiode von „sieben Zeiten" die Rede, und das war die Grundlage für die Berechnungen, die zu diesem Jahr führten.
Unter Zuhilfenahme anderer Texte machte man aus diesen „sieben Zeiten" einen Zeitraum von 2 520 Jahren, der 607 v. u. Z. begann und 1914 u.Z. endete.
Das Anfangsjahr 607 v. u. Z. soll der Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems durch den baylonischen Eroberer Nebukadnezar gewesen sein.
Dass das Jahr 607 v. u. Z. mit dieser Bedeutung nur in unseren Schriften vorkam, das wusste ich, den wahren Grund dafür allerdings kannte ich nicht.
Mit diesem einen Stichwort „Chronologie" habe ich Monate des Nachforschens zugebracht, und es wurde der längste Eintrag im Hilfe-Buch.
Ein großer Teil dieser Zeit verging mit der Suche nach irgendeinem Beweis, einer Bestätigung in der Weltgeschichte für das Jahr 607 v. u. Z., das in unseren Berechnungen für das Jahr 1914 eine so zentrale Rolle spielte.
Damals war Charles Ploeger, Mitarbeiter in der Weltzentrale, als mein Sekretär tätig, und er graste die Bibliotheken von New York ab, um irgend etwas zu finden, das dieses Jahr historisch untermauerte.
Wir fanden absolut nichts, was das Jahr 607 v. u. Z. bestätigt hätte.
Alle Historiker verwiesen auf ein Datum 20 Jahre später.
Erst durch meine Arbeit an dem Stichwort „Archäologie" für das Hilfe-Buch wurde mir bewusst, dass man im Gebiet von Mesopotamien Zehntausende von Keilschrifttafeln aus gebranntem Ton gefunden hatte, die alle aus dem alten Babylon stammten.
Alle diese Tafeln gaben keinerlei Hinweis darauf, dass das Neubabylonische Reich (in das Nebukadnezars Regierungszeit fällt) lange genug dauerte, um mit unserem Datum 607 v. u. Z. für die Zerstörung Jerusalems zusammenzupassen. Alles deutete auf eine um 20 Jahre kürzere Zeitspanne hin.
Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, doch ich wollte einfach glauben, dass unsere Chronologie trotz der gegenteiligen Beweislage richtig war.
Darum haben wir auch beim Ausarbeiten des Hilfe-Buches viel Zeit und Raum darauf verwandt, die Glaubwürdigkeit der archäologischen und geschichtlichen Beweise herabzusetzen, die unser Jahr 607 v. u. Z. als fehlerhaft erwiesen und unseren Berechnungen einen anderen Ausgangsund Endpunkt gegeben hätten. Das Jahr 1914 wäre nicht zu halten gewesen.
Charles Ploeger und ich fuhren nach Providence (Rhode Island) an die Brown University, um mit Professor Abraham Sachs, einem Spezialisten für Keilschrifttexte aus dem Altertum, zu sprechen.
Wir wollten herausfinden, ob es irgendetwas gibt, das auf einen Mangel oder eine Schwäche bei den astronomischen Angaben in vielen dieser Texte schließen ließ, die unser Datum 607 v. u. Z. als unrichtig auswiesen.
Am Schluss war klar, dass es buchstäblich eines Komplotts der Schreiber des Altertums bedurft hätte (für den es keinerlei denkbaren Grund gab), die Angaben zu fälschen, wenn unsere Zahl stimmen sollte.

Und wieder versuchte ich wie ein Anwalt, der sich unwiderlegbaren Beweisen gegenübersieht, die Zeugen der alten Zeit (das Beweismaterial zum neubabylonischen Reich) in ein schlechtes Licht zu rücken oder anzuzweifeln. Die Argumente, die ich vortrug, waren nicht erschwindelt, doch ich bin mir dessen bewusst, dass hinter ihnen die Absicht stand, eine Jahreszahl zu belegen, für die es keinerlei Stütze in der Geschichte gab.
Obwohl wir also manche Grundsätze besser einzuschätzen wussten, war am Hilfe-Buch trotzdem vielfach ein deutliches Bemühen erkennbar, den Lehren der Gesellschaft treu zu bleiben.
In gewisser Weise hat die bei der Arbeit gewonnene Erfahrung uns selbst mehr geholfen als dem Werk, das dabei herauskam.
Und doch hat das Hilfe-Buch bei vielen Zeugen zu einem vermehrten Interesse an der Bibel beigetragen.
Von grundsätzlichem Wert waren wohl der Stil und der Ansatz des Buches, sowie das Bemühen der meisten Beteiligten, Dogmatismen zu vermeiden und anzuerkennen, dass manches auch anders gesehen werden kann, und in einen Text nicht mehr hineinzulesen, als die Sachlage hergab.
Doch auch hierin haben wir manches Mal das Ziel verfehlt, weil wir Vorgefassten Meinungen Vorrang gegeben und uns nicht so eng an die Schrift gehalten haben, wie wir es hätten tun sollen.
Ich weiß, dass dies auf mich selbst zutrifft für die Abfassung der Stichworteinträge unter „Bestimmte Zeiten der Nationen", „Treuer und verständiger Sklave" und „Große Volksmenge"; in allen finden sich Argumente, die derzeitige Lehren aus den Wachtturmschriften stützen sollen.
Weil diese Lehren für mich damals einfach Tatsachen waren, handelte ich der im (von mir später selbst verfassten) Vorwort erklärten Absicht zuwider.
Auf Seite 6 der englischen Originalausgabe steht unter der Überschrift „Sein Ziel" folgendes:
„Hilfe zum Verständnis der Bibel will kein Lehrkommentar und kein interpretatives Werk sein."
Soweit es auf übertragene und symbolische Bedeutungen eingehe, geschehe dies nicht „willkürlich oder in Anlehnung an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis". Im Allgemeinen traf das auch zu, doch bisweilen wichen wir von diesem Maßstab ab, weil tief verwurzelte Glaubensansichten sich als zu mächtig erwiesen.

Wann wurde nun Jesus Christus inthronisiert?

Auch Heute noch wird in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft unablässig betont, im Jahr 1914 am Ende der Heidenzeiten sei Jesus Christus im Himmel "inthronisiert" und sein Königreich "aufgerichtet" worden.

Es gibt aber mehrere Bibelstellen, aus denen klar hervorgeht, dass Jesus Christus bereits nach seiner Auferstehung im Jahr 33 u.Z. inthronisiert wurde.

So sagt Jesus in seiner Offenbarung an den Apostel Johannes (möglicherweise um 96 u.Z.):
"Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe" (Offenbarung 3:21).

Wie die nachfolgenden Texte zeigen wurde Satan mit der Auferstehung Jesu möglicherweise aus dem Himmel geworfen.

(Johannes 12:31) Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.

(Johannes 16:11) dann hinsichtlich Gericht, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet worden ist.

(Hebräer 2:14) Da nun die „kleinen Kinder" an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben teilgenommen, damit er durch seinen Tod den zunichte mache, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel,

(Offenbarung 12:8) doch gewann er nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden.
Wichtiger noch aber ist das Jesus bereits nach seiner Auferstehung als König inthronisiert wurde.

(Hebräer 10:12) Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt,

(Römer 8:34) Wer ist es, der verurteilen wird? Christus Jesus ist der, der gestorben ist, ja vielmehr der, welcher von den Toten auferweckt worden ist, der zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt.

(Kolosser 3:1) Wenn ihr aber mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht weiterhin die Dinge, die droben sind, wo der Christus zur Rechten Gottes sitzt.

(1. Petrus 3:22) Er ist zur Rechten Gottes, denn er ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen.

(Matthäus 28:18) Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.

(1. Korinther 15:25) Denn er muss als König regieren, bis [Gott] alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.

(Epheser 1:21) hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen.

(Philipper 2:9) Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm Gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem [anderen] Namen ist,

Solange jedoch 1914 noch am Leben gehalten werden muss, bleibt die Offizielle Aussage dass Satan 1914 zur Erde geschleudert wurde.

(Psalm 110:1) Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: „Setze dich zu meiner Rechten, Bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege."

Historiker sprechen zwar bei 1914 von einem Wendepunkt.

Sie sagen aber nicht das Jesus hier Inthronisiert wurde.

Mit der Auferstehung Jesu begann sich gemäß Hebräer 10:12,13 der Text aus Psalm 110:1 zu erfüllen.

Paulus hebt die machtvolle Position, die Jesus seit 33 u.Z. innehat, in Epheser 1:20-23 deutlich hervor:
... als er [Jehova] ihn von den Toten auf erweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen. Auch hat er alle Dinge seinen Füßen unterworfen und hat ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung gemacht, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.

Das stimmt überein mit dem, was Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung sagte:

"Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).

In den letzten Jahren haben auch die Wachtturm-Veröffentlichungen hervorgehoben, dass die Königreichsherrschaft wirklich im Jahr 33 u.Z. begann.

Zum Beispiel heißt es bereits schon in dem Werk Hilfe zum Verständnis der Bibel darüber:
Als Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel auffuhr,
begannen seine Jünger zu verstehen, dass sein Königreich ein
himmlisches Königreich sein würde. Zehn Tage später, zu Pfingsten
des Jahres 33 u.Z., erhielten sie den Beweis dafür, dass er "zur Rechten
Gottes erhöht worden" war, da er den heiligen Geist auf sie ausgoss ...
Da Christus jetzt zur Rechten seines Vaters saß und das Haupt der
Versammlung war, kann kein Zweifel darüber bestehen, dass er von
Pfingsten des Jahres 33 u.Z. an als König über sie regierte (Eph. 5:23;
Heb. 1:3; Phil. 2:9-ll).

Demzufolge sitzt Jesus Christus seit dem Jahr 33 u.Z. als gesetzmäßiger
Erbe des Throns Davids auf dem Thron Jehovas im himmlischen
Jerusalem und herrscht über das geistige Israel, so wie die Könige von
David bis Zedekia auf dem "Thron Jehovas" im irdischen Jerusalem saßen
und über das fleischliche Israel regierten.

--!--

Wie aber kann man dann behaupten, "Jerusalem" - verstanden als das Königreich Gottes- sei noch bis 1914 von den Heiden niedergetreten worden?

--?--

Die Heidennationen konnten natürlich nicht "in den Himmel hinaufsteigen" (Johannes 3:13), um Jesu Herrschaft nach Pfingsten 33 u.Z. zu unterbinden.

Auch kann sich das Niedertreten "Jerusalems" nicht auf die Verfolgung des geistigen Israel beziehen, oder die des noch im Fleisch befindlichen Überrests der Königreichserben mit Christus, denn deren Verfolgung hörte mit dem Jahr 1914 nicht auf.

--!--

Diejenigen Zeugen Jehovas, die sich zu der "himmlischen" Klasse zählen, standen seit 1914 unter sehr starker Verfolgung, vor allem während der beiden Weltkriege.

Was aber bedeutete dann das Niedertreten "Jerusalems", und in welchem Sinne hörte es 1914 auf?

Unsere offizielle Erklärung, ist dazu völlig unzureichend:

Die Herrschaft Christi von 33 u.Z. bis 1914 wird als passive Herrschaft angesehen.

Er herrschte lediglich über seine Versammlung, ansonsten wartete er, "bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden" (Hebräer 10:13; Psalm 110:1).
Doch 1914 ist das "Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden" (Offenbarung 11:15).
Von jener Zeit an ging Jesus gegen seine Feinde vor, als erstes gegen Satan und die Dämonen; diese "werden besiegt und in den irdischen Bereich hinab geworfen".

Dies war ein "Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinab gekommen ist und große Wut hat, da er weiß, dass er nur eine kurze Frist hat" (Offenbarung 12:12).

Dieses "Wehe" soll mit dem Ersten Weltkrieg begonnen haben, auf den Hungersnot, Erdbeben, Gesetzlosigkeit und weiteres mehr folgten, alles Teil des Zeichen der "Gegenwart" (parousia) Christi seit 1914 (Matthäus 24:3-22).

Könnte man den Hinauswurf Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel als das Ende des Niedertretens "Jerusalems" durch die Nationen ansehen?

Mit dieser Lösung hat man es im Wachtturm vom 1. Januar 1950, Seite 11, versucht:
"Der Teufel und seine Dämonen erwiesen sich als außerstande, das himmlische Neue Jerusalem zu zertreten, ja wurden selbst unter die Füße des Königs gelegt. - Off. 12:1-13."

Damit würden aber Satan und seine Dämonen mit den Heidennationen identisch, die das "Neue Jerusalem" bis 1914 niedertraten.

Der größte Haken an dieser Deutung ist, dass das Wort für "Heidennationen" (etkne) überall in der Bibel gebraucht wird, um die Nationen der Erde von den Juden zu unterscheiden.

Das ist offenbar auch der Grund, weshalb man heute die Heidennationen nicht mehr mit Satan und seinen Dämonen gleichsetzt.

--!--

Die Frage, in welchem Sinne dann das Niedertreten Jerusalems durch die Nationen 1914 aufhörte, bleibt weiter unbeantwortet.

Weiter erhebt sich die Frage, wie man sagen kann, das "Königreich der Welt" (Offenbarung 11:15) sei 1914 das Königreich Christi geworden, wenn doch vom Standpunkt der Menschen aus sich überhaupt nichts geändert hat.

Die Heidennationen haben nach 1914 genauso weiter geherrscht, wie sie es schon immer getan haben.

Es sieht also ganz danach aus, als sei "das Königreich der Welt" im Jahr 1914 nicht "das Königreich unseres Herrn und seines Christus" geworden.
Diese Worte aus Offenbarung 11:15 beziehen sich anscheinend vielmehr auf die Inthronisierung Christi im Jahr 33 u.Z., wie das aus vielen anderen Schrifttexten hervorgeht.
Seit damals hat er die "Gewalt über die Nationen" und die Macht, sie "gleich Tongefäßen" zu zerbrechen (Offenbarung 2:26, 27; vergleiche Offenbarung 3:21, 22).

Nach seiner Auferstehung sagte er selbst: "Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).

Seither ist er "der Herrscher über die Könige der Erde", und nur dank seiner Erlaubnis herrschen sie bis heute (Offenbarung 1:5).

Daran hat sich 1914 überhaupt nichts geändert.

Jesus hat aber, so verkünden wir beharrlich, vorausgesagt, seine zukünftige "unsichtbare Gegenwart" werde von einer Zeit der "Wehen" (Offenbarung 12:12), bestehend aus Kriegen, Hungersnot, Epidemien, Gesetzlosigkeit und so fort, begleitet sein.

Dieses "Zeichen" seiner "Gegenwart", so heißt es, sei auf Erden seit 1914 sichtbar geworden.

Ist dieses Verständnis von Matthäus 24 richtig?
Bestätigen die Tatsachen diese Behauptungen über eine "unsichtbare Gegenwart" und ein Zeichen, an dem die Nachfolger Christi angeblich diese "unsichtbare Gegenwart" erkennen können?

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der achtzehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 19. Dezember 2005 01:21:10:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Opa setzte sich nun auf den Fußboden, lehnte sich gegen die alte Truhe und begann in einem etwas ernsteren Ton mit uns zu reden:
„Ich habe euch Jungen schon oft erzählt, daß die Zeiten, als ich so alt war wie ihr, anders waren und daß wir heute in den ,letzten Tagen' leben, aber ihr scheint mich nicht zu verstehen.
Ihr seid in eine Welt der Flugzeuge hineingeboren worden, in eine Welt, in der es feste Straßen und Autos gibt.
Die Farmen sind heute mit Maschinen ausgerüstet, die Lebensmittel sind fein säuberlich abgepackt.
Es gibt fertig zubereitetes Fleisch zu kaufen, und das Brot ist gebacken.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der es all das nicht gab."
Opa lächelte und schwieg einen Augenblick, aber wir konnten ihn fast denken hören.
So baten wir ihn, von den Menschen zu erzählen, die er gekannt hatte, und davon, warum er so sicher war, daß wir in den „letzten Tagen" leben.
Gerd sagte:
„Erzähle es uns so, wie es sich verhält, Opa."
Und Großpapa lachte über das ganze Gesicht.
„Ich tu es schon", sagte er, während er sich bequemer an die Truhe anlehnte…

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Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
Kap. 6 S. 94-97 Das Geheimnis des großen Baumes gelüftet

SIEBEN ZEITEN, DIE AUCH UNS BERÜHREN

Nebukadnezar, der durch den großen Baum dargestellt wurde, versinnbildlichte Weltherrschaft. Erinnern wir uns jedoch daran, daß der Baum für eine weit größere Herrschaft und Souveränität steht als die des Königs von Babylon. Er versinnbildlicht die universelle Souveränität Jehovas, des „Königs der Himmel", und zwar besonders in bezug auf die Erde. Vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier wurde Gottes Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde durch das Königreich vertreten, das seinen Sitz in dieser Stadt hatte, in der David und seine Nachfolger auf dem „Thron Jehovas" saßen (1. Chronika 29:23). Gott selbst ließ 607 v. u. Z. diese Souveränität insofern „umhauen" und in Bänder legen, als er Jerusalem von Nebukadnezar zerstören ließ. Seine Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde, ausgeübt von Königen aus dem Hause Davids, war sieben Zeiten lang gewissermaßen eingeschränkt. Wie lange dauerten diese sieben Zeiten? Wann begannen sie, und was kennzeichnete ihr Ende?

Während Nebukadnezars Zeit des Wahnsinns „[wuchs] sogar sein Haar so lang . . . wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen" (Daniel 4:33). Das hat länger gedauert als sieben Tage oder sieben Wochen. In mehreren Übersetzungen heißt es „sieben Zeiten", und alternative Wiedergaben sind „bestimmte (festgesetzte) Zeiten" oder „Zeitperioden" (Daniel 4:16, 23, 25, 32). Eine altgriechische Lesart (Septuaginta) lautet „sieben Jahre". Für Josephus, den jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, waren die „sieben Zeiten" „sieben Jahre" (Jüdische Altertümer, 10. Buch, Kapitel 10, Absatz 6). Auch bestimmte Hebraisten halten diese „Zeiten" für „Jahre". „Sieben Jahre" lautet die Wiedergabe in der revidierten Elberfelder Bibel und in der Guten Nachricht Bibel; Hermann Menge wählte in seiner Übersetzung (Ausgabe 1949) die Form „sieben Zeiten (= Jahre)".

Bei den „sieben Zeiten" Nebukadnezars handelte es sich offensichtlich um sieben Jahre. In der Prophetie hat ein Jahr im Durchschnitt 360 Tage oder 12 Monate von je 30 Tagen. (Vergleiche Offenbarung 12:6, 14.) Die „sieben Zeiten" oder sieben Jahre des Königs beliefen sich also auf 7 mal 360 Tage, das heißt 2 520 Tage. Wie steht es aber mit der größeren Erfüllung seines Traumes? Die prophetischen „sieben Zeiten" dauerten viel länger als 2 520 Tage. Das lassen die Worte Jesu erkennen: „Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind" (Lukas 21:24). Dieses „Zertreten" begann 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört wurde und es in Juda kein Vorbildkönigreich Gottes mehr gab. Wann sollte das Zertreten enden? „Zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge", wenn durch das sinnbildliche Jerusalem, das Königreich Gottes, wieder Gottes Souveränität in bezug auf die Erde zum Ausdruck käme (Apostelgeschichte 3:21).

Wenn wir von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. 2 520 buchstäbliche Tage weiterzählen, kommen wir nur bis zum Jahre 600 v. u. Z., einem Jahr, das keine biblische Bedeutung hat. Selbst im Jahre 537 v. u. Z., als die befreiten Juden wieder in Juda waren, gab es auf der Erde keinen Ausdruck der Souveränität oder Oberherrschaft Jehovas, denn Serubbabel, der Erbe des Thrones Davids, wurde nicht als König, sondern nur als Statthalter der persischen Provinz Juda eingesetzt.

Da die „sieben Zeiten" prophetisch zu verstehen sind, müssen wir auf die 2 520 Tage die biblische Regel „Ein Tag für ein Jahr" anwenden. Diese Regel wird in einer Prophezeiung über die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier aufgestellt (Hesekiel 4:6, 7; vergleiche 4. Mose 14:34). Die „sieben Zeiten", in denen die Erde von heidnischen Mächten regiert wurde, ohne daß sich Gottes Königreich einmischte, dauerten somit 2 520 Jahre. Sie begannen mit der Verwüstung Judas und Jerusalems im siebten Mondmonat (am 15. Tischri) des Jahres 607 v. u. Z. (2. Könige 25:8, 9, 25, 26). Von da an bis zum Jahr 1 v. u. Z. waren es 606 Jahre. Die verbleibenden 1 914 Jahre erstreckten sich bis ins Jahr 1914 u. Z. Somit endeten die „sieben Zeiten" oder 2 520 Jahre am 15. Tischri oder 4./5. Oktober 1914 u. Z.

In jenem Jahr liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen" ab, und Gott gab die Herrschaft dem „niedrigsten der Menschen" — Jesus Christus —, der in den Augen seiner Feinde so verachtenswert gewesen war, daß sie ihn an den Pfahl hatten schlagen lassen (Daniel 4:17). Um den messianischen König auf den Thron zu erheben, löste Jehova die sinnbildlichen Eisen- und Kupferbänder, die um den „Wurzelstock" seiner eigenen Souveränität lagen. Auf diese Weise ließ Gott, der Höchste, aus dem „Wurzelstock" einen königlichen „Sproß" herauswachsen als Ausdruck seiner Souveränität in bezug auf die Erde — das himmlische Königreich in den Händen Jesu, des größten Erben Davids (Jesaja 11:1, 2; Hiob 14:7-9; Hesekiel 21:27). Wie dankbar sind wir doch Jehova dafür, daß er den Ereignissen eine segensreiche Wende gab und das Geheimnis des großen Baumes lüftete!

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***1.***
In Daniel 4 Prophezeit Daniel einem heidnischen König dass er krank wird und durch den Willen Gottes wieder gesund wird.
Diese „sieben Zeiten" erfüllten sich gemäß der Bibel an Nebukadnezar.
Damit er - Damit wir erkennen das Gott derjenige ist der seinen Willen verwirklicht.
Eine zweite Erfüllung kann man aus diesen Versen nicht entnehmen.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir aber sie wäre auch auf unseren König anzuwenden.
Aber nehmen wir einfach mal an es wäre so.

***2.***
Daniel spricht von 7 Zeiten.
Selbst die NWÜ begeht nicht den Fehler und sagt 7 Jahre.
Es waren 7 Zeiten.
3.Mose 26:18 verwendet die Aussage „sieben mal soviel Züchtigen".
Damit ist aber nicht gemeint dass man abgezählte 7fache Strafe bekam.
Eine Zeit ist ein unbestimmter Zeitabschnitt.
7 Zeiten sind ein vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
70 Zeiten sind ein langer vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir die 7 Zeiten wären tatsächliche Jahre.
Aber bitte nehmen wir an es wären 7 buchstäbliche Jahre.

***3.***
Nebukadnezar bezieht sich kurz bevor er Krank wird auf seine Leistungen und Bauwerke.
Daraus erkennen wir dass ihn seine Krankheit am Ende seiner Regentschaft befallen haben muss.
Aus einem technischen Grund ist die Babylonische Geschichte sehr genau nachzuvollziehen.
Die Babylonier verwendeten haltbare Steintontafeln.
Daher weiß man das Nebukadnezar nicht 7 Jahre Krank gewesen sein kann.
Aber bitte nehmen wir also aus welchen Grund auch immer an, dass er 7 Jahre krank war.

***4.***
Wenn er 7 Jahre krank war.
Waren dies 7 Babylonische Jahre?
7 Jahre nach dem Jüdischen Kalender?
Beinhalteten die 7 Jahre Schalttage?
Wie dem auch sei: wenn es buchstäbliche Jahre waren dann sind die genauen tatsächlichen Tage seiner Krankheit Prophetisch aussagekräftig und es gibt überhaupt keine Veranlassung 360 Tage für ein Jahr zu veranschlagen.
Aber bitte nehmen wir also 360 Tage für ein Jahr.

***5.***
7 x 360 Tage ergeben 2520 Tage.
Es gibt auch hier überhaupt keinen Grund dies nun wiederum auf Jahre umzulegen.
(Die Argumentation aus dem Danielbuch S. 96 Abschnitt 27 ist eine bodenlose Frechheit).
Aber bitte warum auch immer nehmen wir also an es handelt sich um 2520 Jahre.

***6.***
Daniel Prophezeit etwas am Ende der Regentschaft Nebukadnezars.
Wir datieren den beginn diese 2520 Jahre aber fast an den Anfang der Regentschaft Nebukadnezars.
Mit welcher Veranlassung Prophezeit Daniel mitten in der bereits laufenden Erfüllung – sozusagen rückwirkend.
Aber nehmen wir halt an es war so.

***7.***
Wann also begannen diese 2520 Jahre?
Aus welchem Grund auch immer gehen wir davon aus, dass diese mit der Zerstörung Jerusalems im 18/19 Jahr der Regentschaft Nebukadnezars begannen.
Obwohl es spätestens seit 1981 (Siehe Dein Königreich komme S. 186 Anhang) keine ehrliche biblische Grundlage mehr für das Jahr 607 gibt, legen wir dies auf das Jahr 607.
Aber bitte nehmen wir halt an, die 2520 Jahre begannen 607 v.u.Z.

***8.***
Aber kann man wirklich, allen ernstes, sagen das Jesus selbst - den Beginn seiner Regentschaft – 1914 - danach berechnet hat (Die Nationen sollen erkennen dass ich Jehova bin S.234 Absatz 51 letzter Satz)?

DANIEL KAPITEL 11

Im Wachtturm, 1. Januar 1959, Seite 16 wird ein neues Buch angepriesen: DEIN WILLE GESCHEHE AUF ERDEN.
Es erkläre in allen Einzelheiten die Prophezeiungen aus Daniel 11 über den 'König des Nordens' und den 'König des Südens', und welche Rolle beide heute im Kampf um die Weltherrschaft spielten.
Es enthalte die feste Zusicherung, dass Gottes Wille noch in unserer Generation geschehen werde.

Im Jahre 1958 war dieses Buch auf dem letzten Stand der Ereignisse, die in der 'bestimmten Zeit des Endes' stattfinden sollten.
Inwiefern war es auf dem letzten Stand?
Weil es eine entscheidende Änderung bezüglich des 'Königs des Nordens' enthielt.
Wenn man nämlich auf das Jahr 1943 zurückblickt, sieht man, dass in dem damals erschienenen Buch 'Die Wahrheit wird euch frei machen' Änderungen nötig wurden.
Wer war im Jahre 1943 der 'König des Nordens'?
Man schaue sich die Rolle Roms an, das damals vom Vatikan unterstützt wurde.
Der Vatikan, so das Buch, habe sich im Jahre 1929 als Staat manifestiert, den Vatikanstaat.
Er habe mit den totalitären Diktaturen Konkordate abgeschlossen und die Botschafter aller Länder, darunter Japan, empfangen, die nach nationalsozialistischem Muster totalitäre Staaten wurden.
Der Vatikan habe die totalitäre Aggression nicht verurteilt.
1939 sei Krieg ausgebrochen, in den mehr als 30 Mitglieder des Völkerbundes verwickelt waren, darunter der von Rom kontrollierte 'König des Nordens' und der anglo-amerikanische 'König des Südens'.
Im Jahre 1960 enthielt der Wachtturm eine Reihe von Besprechungen von Abschnitten aus dem Buch dein Wille geschehe auf Erden. Nacheinander wurde vorgestellt, welche Identitäten dieser 'König' im Laufe der Geschichte durchlaufen hatte.
Es schien, als wollte man niemand auslassen, der diesen Titel getragen haben könnte (ausgenommen das 1943 erwähnte Papsttum).
Während mehr als zwei Jahrtausenden habe der 'König des Nordens' Änderungen erfahren, von der Seleukidendynastie über die heidnischen Herrscher Roms, die römisch-katholischen und die griechischorthodoxen Kaiser, die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die österreichischen und die deutschen Kaiser, die Herrscher des Nazireiches bis zu den Herrschern des kommunistischen Weltreiches.

Doch wir wollen die Geschichte hinter uns lassen und uns besonders auf die 'Könige' konzentrieren, die in der 'Zeit des Endes' herrschen, bzw. zu der Zeit, als die letzten Tage angeblich anfingen.
Wachtturm 1. Juli 1984, Seite 27, 'Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere Zeit':
Im Frühjahr 33 u. Z. äußerte Christus eine erstaunliche Prophezeiung über die 'Zeit des Endes'.
Er zitierte aus Daniel 11:31 und ließ dadurch erkennen, dass es im 20. Jahrhundert zu dramatischen Entwicklungen in Verbindung mit dem 'König des Nordens' und dem 'König des Südens' kommen sollte (Matthäus 24:15).
Es war vorhergesagt worden, dass der 'König des Nordens' 'zur bestimmten Zeit' wider den Süden 'kommen' würde (Daniel 11:29, 30). Wann war das?
Nun, im Jahre 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Heiden endeten und das Königreich Gottes im Himmel aufgerichtet wurde.
In jenem Jahr kämpfte ein deutscher 'König des Nordens' gegen den 'König des Südens', die angloamerikanische Weltmacht.
Deutschland und seine Verbündeten wurden im Ersten und auch im Zweiten Weltkrieg besiegt. er 'König des Nordens' nahm dann eine neue Identität an.
Die 'neue Identität' war leicht angenommen - wann immer die Charaktere für den jeweiligen Job zu alt wurden, mussten neue gefunden werden; es waren dann diejenigen, die jeweils in die Fußstapfen ihrer Vorgänger getreten waren.
So war man im Wachtturm im Sommer 1960 der Meinung, in den Fußstapfen des 'Königs des Südens' befände sich die anglo-amerikanische Doppelweltmacht, während die Rolle des 'Königs des Nordens' nach dem Fall der Achsenmächte und des Nationalsozialismus von der kommunistischen Sowjetunion übernommen worden sei.
Noch besser: Dadurch, dass man nicht den genauen Wortlaut von Daniel 11 zitierte, konnte man bei allen allgemeinen Aussagen doch den Anschein von 'Genauigkeit' erwecken.

Wachtturm, 15. August 1969, Seite 305 'Das Zermalmen der heutigen Nationen durch Gottes Königreich':
Die geschichtlichen Ereignisse, durch die sich diese zuverlässige biblische Prophezeiung erfüllt hat, lassen erkennen, dass die totalitären Staatsmächte, vor allem der Weltkommunismus, als der letzte 'König des Nordens' anzusehen sind und die demokratischen Staatsmächte, vor allem der anglo-amerikanische Zusammenschluss, als der letzte 'König des Südens'. - Dan. 11:1-35.

Diese Könige wurden durch Hauptwortführer vertreten, deren jeweilige Identität nie enthüllt wurde.
Es war daher schon erstaunlich, dass diese Personen von dem Wachtturm ausfindig gemacht wurden.
Der Hauptwortführer des König des Südens (besser bekannt als angloamerikanische Doppelweltmacht) wurde auf einer Reise nach Japan angetroffen und zitiert.

Wachtturm, 1. Juli 1984, Seite 11, 'Voller Zuversicht in einem Zeitalter der Gewalt':
Bei einem Besuch in Japan erklärte der Hauptwortführer des 'Königs des Südens':
'Der einzige Wert der Atomwaffen besteht darin, dass sie sicherstellen, dass sie niemals zum Einsatz kommen'.
Warum hat man sie dann überhaupt?
Weil Satan, der Gott dieser Welt, die Nationen in ein Dilemma gebracht hat, aus dem sie sich nicht befreien können.
Als Erwiderung auf den Stoß, des 'Königs des Südens' kündigte der Hauptwortführer des 'Königs des Nordens' an, man werde 'in den Ozeangebieten' Mittelstreckenraketen stationieren, deren Zielbereich das Festland der USA sei.
Durch all das erfüllt sich Jesu Prophezeiung, dass es auf der Erde 'Angst und Bangen unter den Nationen [geben wird], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen' (Daniel
11:40; Lukas 21:25; Offenbarung 12:9, 12).

Es hieß, die Könige des Nordens bzw. des Südens seien Symbole für mächtige Nationen und ihre Territorien lägen nördlich bzw. südlich vom jeweils anderen.
Eine einfache Argumentation, an der nichts herumzumanipulieren ist. Doch es ist interessant, wie man die Erde 'drehen und wenden' kann, damit das Ganze wieder passt.

Wachtturm, 15. Oktober 1986, Seite 3,
'Der Kampf um die Weltherrschaft - Wer wird ihn gewinnen':

'Norden' und 'Süden' standen symbolisch für mächtige Nationen, die bestimmte prophetische Rollen spielten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Rollen der beiden 'Könige' zwar von verschiedenen Nationen übernommen, doch diese entsprachen immer der Beschreibung der Prophezeiung. So waren sie stets an ihrer Rivalität zu erkennen, und die von ihnen kontrollierten Gebiete lagen zumeist in etwa nördlich und südlich voneinander.

Die entsprechenden Rollen werden heute zwar mit 'Ost' und 'West' bezeichnet, aber auch das geschieht lediglich symbolhaft, da sich beide Gebiete geographisch nicht so eindeutig abgrenzen lassen.
Die in der Bibel verwendeten Himmelsrichtungen 'Norden' und 'Süden' hatten ebenfalls einen passenden Symbolcharakter, obwohl das zuvor Gesagte auch auf diese Gebiete zutraf.
Warum all diese Änderungen?
Nun, die Weltgeschichte steht nicht still, und die prophetischen Wachtturm-Auslegungen lassen sich erst finden, nachdem die Ereignisse eingetreten sind.
Wenn also hier und da eine Weltmacht in sich zusammenfällt, muss die Identität der beiden 'Könige' neu geschaffen werden.

Wachtturm , 1. Juli 1987, Seiten 12, 13,
'Kein Frieden für die Bösen':

Wir Christen werden jedoch durch die bemerkenswerte Genauigkeit dieser Prophezeiung in unserem Glauben an diejenigen Teile gestärkt, die sich im „Schlussteil der Tage" noch erfüllen müssen.
Wir lesen mit großem Interesse weiter, da wir jetzt von Ereignissen erfahren, die in der nahen Zukunft stattfinden werden. Inzwischen haben Machtverschiebungen auf der Weltbühne zu weiteren Entwicklungen geführt, was die Identität der beiden Könige betrifft. Seit dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen und der faschistischen Mächte am Ende des Zweiten Weltkrieges beobachten wir die Rivalität zwischen zwei Supermächten — einer, dargestellt als der König des Nordens, die einen überwiegend sozialistischen Nationenblock beherrscht, und die andere, dargestellt als der König des Südens, die einen großen Teil des kapitalistischen Blocks beherrscht.

'Unterscheidungsvermögen' bedeutete, dass man im Jahre 1984 100%ig sicher war, wer der König des Nordens war, wer sein Gott war und welches Gebiet ihm damals gehörte.
Man konnte sogar den Gebrauch 'konventioneller Waffen' gegen den 'König des Südens' vorhersagen.

Wachtturm, 1. Juli 1984, Seiten 27, 28,
'Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere Zeit':

Wendet man 'Unterscheidungsvermögen' an, so besteht (heute, auf dem Höhepunkt der Erfüllung dieser Prophezeiung) kein Zweifel an der Identität des 'Königs des Nordens', der mit dem 'König des Südens' einen abschließenden Machtkampf führt, bei dem alles eingesetzt wird ... So irreligiös der 'König des Nordens' auch zu sein scheint, hat er doch einen Gott. In der Prophezeiung heißt es:
„Aber dem Gott der Festungen wird er in seiner Stellung Herrlichkeit geben" (Daniel 11:38).
Huldigt dieser 'König' dem 'Gott der Festungen', indem er den neuzeitlichen, wissenschaftlichen Militarismus als Retter der Menschen seines Nationenblocks verherrlicht? Ja, tatsächlich! Gemäß der Publikation The Military Balance 1981-1982 (Das militärische Gleichgewicht 1981/82) beziffert das internationale Institut für strategische Studien die bewaffneten Streitkräfte der führenden Nation im Bereich des 'Nordkönigs' auf mehr als 4 000 000, verglichen mit über 2 049 000 der führenden Nation des 'Südens'.
Der 'König des Südens' 'bedrängt' nun seinen Rivalen politisch, ja sogar militärisch (Daniel 11:40).

Es sei ein Wettrüsten im Gange, das die Menschheit mit dem nuklearen Holocaust bedrohe.
Weil der 'König des Nordens' vom 'König des Südens' 'bedrängt' werde, stürme er gegen ihn mit Kriegswagen, Reitern und vielen Schiffen an. Ja, es gäbe für beide 'Könige' zuletzt sogar die Möglichkeit, konventionelle Waffen gegeneinander einzusetzen.
Der 'König des Nordens' würde auch die Kontrolle über die 'begehrenswerten Dinge' der Welt erlangen (Daniel 11:40-43).
Bis 1981 übte der 'König des Nordens' die Macht über etwa 1,5 Milliarden Menschen in 16 Ländern aus, und nur die Zeit werde zeigen, wieweit dieser 'König' seine Macht noch ausdehne.

Im Wachtturm vom 1. Mai 1976 hatte man auf den Seiten 286, 287 geschrieben, dass Jehova Gott 'den ständigen Kampf zwischen diesen beiden Königen vorhersah'.
Doch was geschieht, wenn die Könige ihren ständigen Kampf einmal 'vergessen'?
Die Lösung: ein Wachtturm-Kommentar, um das Problem zu kaschieren, sollte eigentlich alles wieder ins Lot bringen!
Daniel, Kapitel 11, Vers 40 lautet nach der Neuen-Welt-Übersetzung: 'Und in der Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm auf einen Zusammenstoß einlassen, und gegen ihn wird der König des Nordens [...] anstürmen ... '.
Lässt dieses Anstürmen nach, verlangsamt es sich?
Gemäß der Bibel nicht, aber wir wollen weiter lesen und sehen, wie man eine Bibelstelle ignorieren kann, wenn ihre Darsteller sich nicht an das Drehbuch halten.
Wachtturm, 1991, 1. September 1991, Seite 6,
'Was die Bibel zu Frieden und Sicherheit sagt':

Daniel sagte voraus, dass die bittere Rivalität zwischen den beiden Blöcken — die in den vergangenen 45 Jahren tatsächlich festzustellen war — gleichsam auf „Zusammenstöße" hinauslaufen würde wie bei zwei Ringern, die darauf bedacht sind, sich einen Vorteil zu verschaffen. In jüngster Zeit scheinen die Zusammenstöße abzunehmen. So erklärte der sowjetische Außenminister im Mai vergangenen Jahres, daß der kalte Krieg vorüber sei.
Ob dieses scheinbar gute Einvernehmen zwischen den beiden Supermächten vorübergehend oder dauerhaft ist, wird die Zeit zeigen. Eines ist jedoch nicht zu leugnen: Die von Jesus erwähnte Zeitspanne nähert sich ihrem Ende.

Was nun tun, wenn Ereignisse wie der Zusammenbruch der 74 Jahre alten UdSSR im August 1991 sich auf die Auslegung von Daniel, Kapitel 11 auswirken und sie gleichfalls zum Zusammenbruch bringen.
Wir wollen einmal sehen, wie die 'Söhne der Räuber' 'mitgerissen werden in dem Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen' (Daniel 11:14, Neue-Welt-Übersetzung).

Hier die Einleitung zu letzten Teil des Romans.

Wachtturm, 1. November 1993, Seite 13, Absatz 3,
'Ein König entweiht das Heiligtum Jehovas':

Der Engel, der Daniel diese Dinge offenbarte, sagte: „Was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden" (Daniel 12:4). Ja, die Prophezeiung hat mit der Zeit des Endes zu tun — einem Zeitabschnitt, der 1914 begann. Während dieser gekennzeichneten Zeit würden viele in der Heiligen Schrift „umherstreifen", und mit der Hilfe des heiligen Geistes würde die wahre Erkenntnis, einschließlich des Verständnisses der biblischen Prophezeiungen, überströmen (Sprüche 4:18). Je weiter diese Zeit fortschreitet, desto mehr Einzelheiten aus den Prophezeiungen Daniels werden erhellt.

Wie ist also die Prophezeiung über den König des Nordens und den König des Südens im Jahre 1993, 35 Jahre nach der Veröffentlichung des Buchs 'Dein Wille geschehe auf Erden', zu verstehen?
Was soll man nun daraus schließen?
Sind die Einzelheiten der Prophezeiung Daniels klarer geworden, ist die 'wahre Erkenntnis' überströmend geworden?

Wir wollen uns einmal die Absätze 6, 7 und 8 anschauen, wie dort ein sehr bedeutsamer Vers aus Daniel, Kapitel 11 erklärt wird.

Wachtturm, 1. November 1993, Seite 14:

Die Rolle des Königs des Nordens hatte im Jahre 1914 Deutschland inne, dessen Regent Kaiser Wilhelm war. ('Kaiser' ist von dem römischen Titel 'Cäsar' abgeleitet.) Der Ausbruch der Feindseligkeiten in Europa war lediglich eine von vielen Konfrontationen zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens. Die Rolle des letzteren, des Königs des Südens, nahm damals Großbritannien ein, das rasch Ägypten besetzte, das Herrschaftsgebiet des ursprünglichen Königs des Südens. Im Laufe des Kriegs stellten sich die Vereinigten Staaten, eine der ehemaligen Kolonien Großbritanniens, an seine Seite. Die anglo-amerikanische Weltmacht, das mächtigste Weltreich der Geschichte, war nun König des Südens. Aus früheren Auseinandersetzungen zwischen den beiden Königen war das Römische Reich als König des Nordens stets siegreich hervorgegangen. Diesmal 'war es nicht gleich wie zuerst'. Warum nicht? Weil der König des Nordens den Krieg verlor. Ein Grund war, daß 'die Schiffe von Kittim' gegen den König des Nordens kamen (Daniel 11:30). Was waren das für Schiffe? ... Im Ersten Weltkrieg erwiesen sich die Schiffe von Kittim als die Schiffe Großbritanniens, das vor der Westküste des europäischen Festlands liegt. Später wurde die britische Marine durch Schiffe von dem westlich gelegenen nordamerikanischen Kontinent verstärkt.
Unter diesem Angriff mußte der König des Nordens 'verzagen' und 1918 seine Niederlage eingestehen. Doch er war noch nicht am Ende. 'Er wird tatsächlich zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung schenken, die den heiligen Bund verlassen' (Daniel 11:30). So prophezeite es der Engel, und so geschah es.
Wie schenkte der 'König des Nordens' in der Gestalt Kaiser Wilhelms 'denen Beachtung [...], die den heiligen Bund verlassen'(Daniel 11:30)? Das wird nicht erklärt, weil sich Kaiser Wilhelm sehr schnell in Absatz 9 in Adolf Hitler verwandelt (Seite 14):
Nach dem Kriegsende 1918 zwangen die siegreichen Alliierten Deutschland einen demütigenden Friedensvertrag auf, der offensichtlich darauf abzielte, das deutsche Volk für lange Zeit fast ein Hungerdasein führen zu lassen. Die große Not, unter der Deutschland einige Jahre litt, ebnete allerdings den Weg für den Aufstieg Adolf Hitlers. Er kam
1933 an die Macht und begann sofort einen heftigen Angriff gegen 'den heiligen Bund', vertreten durch die gesalbten Brüder Jesu Christi. In dieser Hinsicht handelte er wirksam gegen die loyalen Christen, von denen er viele grausam verfolgte.

Gerade erst war festgestellt worden, dass der 'heilige Bund' durch die 'gesalbten Brüder Jesu Christi' dargestellt wird, und in Vers 30 wird uns gesagt, dass einige den heiligen Bund verlassen werden (Hebräisch: 'azab, lösen, verlassen oder im bildlichen Sinne abfallen).
Wie schenkt Hitler dann den gesalbten Brüdern (nur die aus der Wachtturm-Organisation), die den heiligen Bund verlassen, 'Beachtung'(Daniel 11:30)?
Überhaupt nicht!
Plötzlich sind die, die den Bund verlassen, nicht mehr die gesalbten Brüder Jesu Christi, sondern ganz offensichtlich die Führer der Christenheit!
Man kann nur vermuten, dass der Wachtturm-Schreiber den entscheidenden Punkt, wer wirklich den Bund verlässt, umgehen will –

Absatz 10, Seite 14:
Hitler verzeichnete wirtschaftliche und diplomatische Erfolge und handelte auch auf diesem Gebiet wirkungsvoll.
Im Verlauf weniger Jahre machte er Deutschland zu einem Staat, mit dem man rechnen mußte, und bei diesem Bemühen halfen ihm diejenigen, „die den heiligen Bund verlassen".
Wer war damit gemeint?
Offensichtlich die Führer der Christenheit, die behaupteten, in einem Bundesverhältnis mit Gott zu stehen, aber schon lange aufgehört hatten, Jünger Jesu Christi zu sein.
Hitler gelang es, sich den Beistand derjenigen zu sichern, 'die den heiligen Bund verlassen'.
Der Papst schloss mit ihm ein Konkordat, und sowohl die katholische Kirche als auch die protestantischen Kirchen unterstützten Hitler während seiner 12jährigen Schreckensherrschaft.

Absatz 11 (Seite 15) enthält eine weitere eklatante Doppeldeutigkeit. Das 'Heiligtum' oder der geistige Tempel aus Jesu gesalbten Brüdern wird entweiht und das 'beständige Merkmal', als das 'Schlachtopfer der Lobpreisung' (der Predigtdienst) bezeichnet, wurde entfernt.
Doch der letzte Satz des folgenden Absatzes zeigt eindeutig, dass es doch wieder nicht entfernt wurde:
So erfolgreich war Hitler, dass er einen Krieg anzettelte, wie der Engel korrekt vorausgesagt hatte:
'Und da werden Streitarme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen' (Daniel 11:31a).
Im alten Israel war das Heiligtum ein Teil des Tempels in Jerusalem. Doch als die Juden Jesus verwarfen, verwarf Jehova sie und ihren Tempel (Matthäus 23:37 bis 24:2).
Seit dem ersten Jahrhundert ist der Tempel Jehovas daher ein geistiger Tempel mit dem Allerheiligsten im Himmel und mit einem geistigen Vorhof auf der Erde, in dem die gesalbten Brüder Jesu, des Hohenpriesters, dienen.
Seit den 30er Jahren bringt die große Volksmenge gemeinsam mit dem gesalbten Überrest Anbetung dar; deshalb wird von ihnen gesagt, dass sie 'in Gottes Tempel' dienen (Offenbarung 7:9, 15; 11:1, 2; Hebräer 9:11, 12, 24).
Der irdische Vorhof des Tempels wurde durch die erbarmungslose Verfolgung des gesalbten Überrests und seiner Gefährten in den vom König des Nordens beherrschten Ländern entweiht.
Die Verfolgung war so schwer, dass das beständige Opfer — das öffentliche Schlachtopfer der Lobpreisung des Namens Jehovas — entfernt wurde (Hebräer 13:15).
Wie die Geschichte jedoch zeigt, predigten die treuen gesalbten Christen gemeinsam mit den 'anderen Schafen' im Untergrund weiter (Johannes 10:16).

Wie wir uns erinnern, hatte Deutschland 1914 die Rolle des 'Königs des Nordens' übernommen (siehe Absatz 6).
Aber nun gab es ein kleines Problem: Deutschland hatte den 2. Weltkrieg verloren!
Wie sollte man das erklären?
Ganz einfach:
Man teile den König des Nordens in zwei Teile und mache eine Hälfte zu einem Alliierten des ehemaligen großen Gegners.
Absatz 14, Seite 16:
Deutschland war in beiden Weltkriegen der Hauptgegner des Königs des Südens gewesen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in einem Teil Deutschlands eine Neuorientierung, so dass dieser Teil zu einem Verbündeten des Königs des Südens wurde.
Der andere Teil Deutschlands schloss sich dagegen einem anderen mächtigen Reich an.
Der kommunistische Block, zu dem nun auch ein Teil Deutschlands gehörte, stellte sich mit aller Kraft gegen die anglo-amerikanische Allianz, und die Rivalität zwischen den beiden Königen entwickelte sich zum kalten Krieg. (Siehe 'Dein Wille geschehe auf Erden', Seite 264 bis
284.)
Gehen wir weiter zu Absatz 15 (Seite 16):
Die Führer der Christenheit werden Passenderweise als die einzigen Bösewichter abgestempelt.
An dieser Stelle der Bibel (Daniel 11:32a) werden die Bösen 'zum Abfall verleitet'.
Hier sollte man genauer nachdenken: gemäß dem Wachtturm spielte die Christenheit angeblich schon jahrhundertelang die Rolle des großen Abtrünnigen.
Kann jemand, der schon abgefallen ist, zum Abfall verleitet werden?
Der Engel sagte weiter:
'Diejenigen, die in böser Weise gegen den Bund handeln, wird er mit glatten Worten zum Abfall verleiten' (Daniel 11:32a).
Wer handelt in boshafter Weise gegen den Bund?
Auch in diesem Fall kann es sich nur um die Führer der Christenheit handeln, die sich zwar als Christen bezeichnen, aber durch ihre Handlungen den Namen des Christentums in den Schmutz ziehen.

Was ist mit den wahren Christen:

Könnten sie zum Abfall verleitet werden und durch wen?
Absatz 19 (Seite 17) versucht eine plausible Erklärung:
Nicht alle, die sich in dieser Zeit dafür interessierten, Gott zu dienen, hatten lautere Beweggründe.
Der Engel äußerte die Warnung:
'Viele werden sich ihnen gewiss mit Glätte anschließen.
Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden, um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um sie zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit' (Daniel 11:34b, 35).
Manche zeigten Interesse für die Wahrheit, aber sie waren nicht bereit, sich Gott wirklich hinzugeben und ihm zu dienen.
Andere, die die gute Botschaft scheinbar annahmen, waren in Wirklichkeit Agenten im Auftrag des Staates.
Aus einem Land wurde berichtet:
'Einige dieser skrupellosen Individuen waren geschworene Kommunisten, die sich in die Organisation des Herrn eingeschlichen und großen Eifer an den Tag gelegt hatten, so dass ihnen verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren.'
Interessant, dass solchen Infiltratoren sogar 'verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren'.
Aber dies ist nur eine weitere Doppeldeutigkeit, da den Wachtturm-Lesern mitgeteilt wird:

Alle ernannten älteren Männer erfüllen die Voraussetzungen, die in der Bibel für das Amt eines Aufsehers oder älteren Manns umrissen werden ... Ja, die Ältesten werden vom heiligen Geist ernannt, der von Jehova Gott kommt (Johannes 14:26).
Ihre Ernennung erfolgt theokratisch. (Wachtturm, 15. Januar 1994, Seite 17, Absatz 7.)

Nun zum Endsieg von Michael, dem großen Fürsten gegen die zunehmende Macht des 'Königs des Nordens'.
Der nachfolgende Artikel in derselben Ausgabe (Wachtturm, 1. November 1993, Seiten 18-23, 'Der Endsieg Michaels, des großen Fürsten') hat einige nicht schlüssige Dinge über die Kampagne des Königs des Nordens zu sagen.
Auszüge aus den Absätzen 7 und 8, Seite 20:

Obwohl der König des Nordens — vom Standpunkt seines Rivalen aus gesehen — stets drohend gegenwärtig war, konnte er keine Weltherrschaft erlangen. 'Diese sind es, die aus seiner Hand entrinnen werden: Edom und Moab und der Hauptteil der Söhne Ammons' (Daniel 11:41b). In alter Zeit lagen Edom, Moab und Ammon in etwa zwischen Ägypten und Syrien. Sie stehen möglicherweise für heutige Nationen und Organisationen, auf die es der König des Nordens abgesehen hatte, die er seinem Einflußbereich jedoch nicht einverleiben konnte.
Der Engel fuhr fort: 'Er wird fortwährend seine Hand gegen die Länder ausstrecken; und was das Land Ägypten betrifft, es wird sich nicht als eine Entronnene erweisen. Und er wird tatsächlich über die verborgenen Schätze des Goldes und des Silbers und über all die begehrenswerten Dinge Ägyptens herrschen. Und die Libyer und die Äthiopier werden seinen Schritten folgen' (Daniel 11:42, 43). Selbst 'Ägypten', der König des Südens, konnte sich den Folgen der Expansionspolitik des Königs des Nordens nicht entziehen. Er erlitt beispielsweise eine empfindliche Niederlage in Vietnam. Und was ist mit den 'Libyern und den Äthiopiern'? Diese Nachbarländer des alten Ägypten könnten durchaus Nationen darstellen, die geographisch gesehen Grenznachbarn des neuzeitlichen 'Ägypten' sind und zeitweise dem König des Nordens nachgefolgt oder 'seinen Schritten gefolgt' sind.

Was ist nun mit der Schlusskampagne des Königs des Nordens, und wer ist es jetzt und wird es später sein?
Sehen wir uns den umfassenden Mangel an wahrer Erkenntnis des Brooklyner Schreibkomitees an.

Absätze 10-12, Seite 21:
Wird die Rivalität zwischen den beiden Königen endlos andauern? Nein. Der Engel sagte zu Daniel: 'Es wird Berichte geben, die ihn [den König des Nordens] in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her, und er wird gewiß mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und der Vernichtung zu weihen. Und er wird seine Palastzelte zwischen dem großen Meer und dem heiligen Berg der ‚Zierde' aufpflanzen; und er wird völlig zu seinem Ende kommen müssen, und es wird für ihn keinen Helfer geben' (Daniel 11:44, 45).
Da diese Ereignisse noch in der Zukunft liegen, können wir nicht im einzelnen sagen, wie sich diese Prophezeiung erfüllen wird. Unlängst hat sich in bezug auf die politische Situation der beiden Könige einiges geändert. Die erbitterte Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und den osteuropäischen Staaten hat sich gelegt. Außerdem wurde die Sowjetunion 1991 aufgelöst; sie existiert nicht mehr. (Siehe die Wachtturm-Ausgabe vom 1. März 1992, Seite 4, 5.) Wer ist also heute der König des Nordens? Kann er mit einem der Staaten gleichgesetzt werden, die früher zur Sowjetunion gehörten? Oder ändert sich seine Identität völlig, wie schon einige Male zuvor? Das können wir nicht sagen. Wer wird König des Nordens sein, wenn Daniel 11:44, 45 in Erfüllung geht? Wird die Rivalität zwischen den beiden Königen wieder aufflammen? Und was ist mit den ungeheuren Atomwaffenarsenalen, die in einigen Ländern immer noch vorhanden sind? Die Zeit wird zeigen, wie die Antworten auf diese Fragen lauten.

Eins allerdings weiß man dort! (Absatz 13, Seite 21):
Eines wissen wir allerdings. Der König des Nordens wird bald einen offensiven Feldzug führen, ausgelöst durch 'Berichte . . ., die ihn in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her'. Dieser Feldzug wird seinem 'Ende' unmittelbar vorausgehen. Die Betrachtung weiterer biblischer Prophezeiungen vermittelt uns mehr Aufschluß über diese 'Berichte'.

Welche Erkenntnis hat man über die Berichte, die den König des Nordens in Verwirrung stürzen (wer immer er ist)?
Dazu Auszüge aus den Absätzen 17 und 19 (Seite 22) zusammen mit einer klärenden Fußnote:
Der Bericht 'vom Sonnenaufgang her' könnte sich auf diesen Akt Jehovas beziehen, wenn er auf eine von ihm gewählte Weise den menschlichen Führern ins Herz gibt, die große religiöse Hure zu vertilgen (Daniel 11:44) ... Bei dem Bericht 'vom Norden her' könnte es sich durchaus um Satans Propaganda handeln, durch die der König des Nordens und alle übrigen Könige aufgestachelt werden, Jehovas Volk anzugreifen.

Und dazu die Fußnote:
Andererseits könnte es sich auch erweisen, daß der Bericht 'vom Norden her' von Jehova ausgeht.

Jedoch sind wenigstens die Jahreszahlen der Babylonischen Geschichte genauestens Dokumentiert.

Zuerst einmal liegt das daran das die Babylonische Geschichte als Weltreich nur 70 Jahre umfasst.

Vor allem aber aufgrund der Tatsache das die Babylonier ihre Dokumente in Steintafeln verfassten.
Diese waren wesendlich haltbarer als zum Beispiel der Papyrus der Ägypter.

Aussagekräftiger deswegen weil die Babylonischen Könige sehr abergläubisch und von ihren Göttern abhängig waren.
Wenn eine Gottheit einen Babylonischen König durch eine Niederlage in einer Schlacht gestraft hatte, durfte der babylonische König sich nicht erlauben die Geschichte zu beschönigen weil er fürchten musste von seiner Gottheit um so schlimmer gestraft zu werden. Assyrische Könige dagegen sahen sich selber als Gottheit.
Hier lag es in der Natur der Sache dass sie die Geschichte umschreiben mussten um vor ihren Untergebenen das Scheinbild der unbesiegbaren Göttlichkeit aufrecht zu erhalten.
Dies machten sie zum Beispiel so das sie eine Niederlage zu einem später folgenden Sieg umdatierten damit der Eindruck entstand es wäre nur eine Schlacht aber nicht der Krieg verloren worden.
Hier trifft die Aussage der Wachtturmgesellschaft zu, dass Geschichte umgeschrieben werden kann.
In Verbindung mit Babylon trifft dies aus oben genannten Gründen nicht zu.

Aber die Geschichtsschreibung wie zum Beispiel Inschriften an Gebäuden meinte ich dabei nicht.

Ich spreche von ganz Alltäglichen Dokumenten.
Alltägliche Dokumente die mit einen Datum versehen wurden.
Von den verschiedensten Personen, an den unterschiedlichsten Orten, zu zwecken die nichts mit der Geschichtsschreibung oder der Huldigung eines Königs oder Gottes zu tun hatten.

Die in dem Buch „Dein Königreich komme" angesprochenen tausenden Keilschrift Dokumente.

Dies waren zumeist Handels- und Verwaltungsurkunden.

Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat man Hunderttausende von Keilschrifttafeln in Mesopotamien ausgegraben.
Zur überwiegenden Mehrzahl stammen sie aus Handel und Verwaltung; sie enthalten Texte wie Verträge, offizielle Schreiben der Tempelarchive und Beurkundungen aller Art.
Wie heutige Geschäftsbriefe sind sie zum Großteil mit Datum versehen, enthalten also das Regierungsjahr des amtierenden Königs, den Monat und den Tag des Monats.
Ein Text aus dem Archiv des Tempels Eanna in Erech, in dem das erste Regierungsjahr Ewil-Merodachs angegeben wird und der von dem für die Zeremonien benötigten Salz handelt, sei hier als Beispiel genannt:

Eineinhalb Talente Salz,
das vorgeschriebene Opfer für den Monat Sivan
für den Gott Usur-amatsu,
brachte Ina-sillis.
Sechster Tag des Monats Sivan,
erstes Jahr von
Amel-Marduk, König von Babylon.

Zehntausende derartig datierter Keilschrifttexte aus der neubabylonischen Zeit sind ausgegraben worden.
Laut Raymond P. Dougherty wurden allein in den 1920er Jahren über 500 datierte Tafeln aus der Zeit Nabonids publiziert.

Es gibt also aus jedem Jahr der gesamten neubabylonischen Epoche viele Hundert solcher mit Datum versehenen Tafeln!
Wegen der überreichen Fülle datierter Texte können Forscher heute nicht nur die Zahl der Regierungsjahre für jeden König ermitteln, sondern auch, in welcher Zeit des Jahres jeder Wechsel eintrat, bisweilen fast auf den Tag genau!

Dies haben R. A. Parker und W. H. Dubberstein in ihrem Werk
Babylonian Chronology gezeigt.

So ist im letzten Text aus der Herrschaftszeit Nabonids das Datum VII/17/17 angegeben (13. Oktober 539, Julianischer Kalender), obwohl in der Chronik des Nabonid gesagt wird, Babylon sei am VII/16/17 gefallen, also einen Tag eher.
Die letzte Tafel aus der Zeit Nabonids stammt aus Uruk, was Parker und Dubberstein zu folgendem Kommentar veranlasst:

"Die letzte Tafel aus Uruk aus Nabonids Zeit trägt interessanterweise das Datum des Tages nach der Eroberung Babylons durch Kyros.
Die Nachricht von dem Sturz war noch nicht bis in die über 200 Kilometer südlich gelegene Stadt gedrungen."

In einer weiteren aufschlussreichen Handelsurkunde, publiziert von R. H. Sack, werden das 43. Jahr Nebukadnezars und das Antrittsjahr seines Sohnes Ewil-Merodach erwähnt.

Das Sklavenmädchen Lit-ka-idi wurde dem Nabu-ahhe-iddina "im Monat Ajaru, 43. Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babylon" übereignet.
Ein paar Monate später, "im Monat Kislimu, im Antrittsjahr von (Amel-)Marduk", wurde der volle Preis für das Mädchen entrichtet.
Später wurde ein weiteres Keilschrift Dokument gefunden das wiederum belegt das das Sklavenmädchen Lit-ka-idi von Nabu-ahhe-iddina weiterverkauft wurde.

Damit wird durch diesen Text die Länge der Regierungszeit Nebukadnezars festgelegt und gezeigt, dass sein Nachfolger Ewil-Merodach hieß.

Aus anderen Handelsurkunden geht hervor, dass die Herrschaft Nebudkadnezars am Ende des Monats Ululu in seinem 43. Jahr endete, womit sein Tod auf die ersten Tage des Monats Oktober 562 v.u.Z. fällt.

Der späteste Text aus Ewil-Merodachs Herrschaftszeit ist datiert V/17/2 (7. August 560) und der früheste Text aus Neriglissars Herrschaft trägt das Datum V/21/Antrittsjahr (11. August 560). Damit lässt sich der Todestag Ewil-Merodachs für die Zeit zwischen dem 7. und 11. August 560 v.u.Z. festlegen.

Wenn die neubabylonische Epoche um 20 Jahre verlängert werden soll, … damit die Zerstörung Jerusalems auf das Jahr 607 v.u.Z. fällt, … wo sind dann die vielen Tausende von Texten aus Handel und Verwaltung, die das Datum dieser fehlenden Jahre tragen?

Warum haben wir zwar viele hundert Tafeln aus jedem der ersten 17 Regierungsjahre Nabonids, aber nicht eine einzige aus seinen späteren Jahren, wenn er mehr als 17 Jahre herrschte, wie von der Wachtturmgesellschaft behauptet?

Zwanzig Jahre sind etwa ein Fünftel der ganzen neubabylonischen Epoche.
Man hätte unter den Zehntausenden von datierten Tafeln viele Tausende aus diesen fehlenden 20 Jahren finden müssen.

Nehmen wir aber einmal an, es habe einige fehlende Jahre wirklich gegeben und die vielen Tausend Tafeln aus dieser Zeit sind durch einen unglaublichen Zufall nicht gefunden worden. Warum sollten es dann gerade 20 Jahre sein, die fehlen?

Weshalb können es nicht 17, 13 oder 7 Jahre sein, oder vielleicht einzelne Jahre, die verstreut liegen über die ganze neubabylonische Zeit?

Warum fehlen Tausende von Tafeln gerade nur aus denselben 20 Jahren, die auch sonst in keiner Quelle auftauchen, und nicht aus einer anderen 20-Jahr-Periode?

Hin und wieder werden neue Berge von Tafeln ausgegraben, übersetzt und manchmal publiziert, doch nie kommen die fehlenden 20 Jahre vor.

Das Haus Egibi.

Zahlreiche Handelsurkunden stammen aus den Archiven von "Bankhäusern" in Babylonien.
Das "Bankhaus" namens "Die Söhne des Murasu" hatte seinen Sitz in Nippur und erreichte seine Blütezeit unter Artaxerxes I. und Darius II.

Zwei der bekanntesten Bankhäuser aus der neubabylonischen Zeit gehörten den Familien Nur-Sin und Egibi.
Das Haus Egibi, mit Sitz in Babylon, erscheint schon auf Urkunden zu Anfang des 8. Jahrhunderts v.u.Z.
Von der Zeit Nebukadnezars bis zu Darius I. hatte es eine starke Position, so dass es den Finanzmarkt jener Zeit beherrschte.
Bruno Meissner sagt über dieses Bankhaus:
"Aus dem [Bankhaus] der Firma Egibi Söhne in Babel besitzen wir noch eine solche Fülle von Dokumenten, dass wir an ihrer Hand fast alle geschäftlichen Transaktionen sowie die persönlichen Erlebnisse der Chefs von den Zeiten Nebukadnezars bis in die Darius' I verfolgen können".
Die Entdeckung des Archivs von datierten Urkunden dieser Firma, das mehr als 100 Jahre umfasst, war sehr hilfreich für die Erstellung der Chronologie dieser Zeit.

Die Handelsurkunden des Hauses Egibi wurden von Arabern in der Regenzeit des Jahres 1875-76 in einem Erdhügel nahe Hillah entdeckt, einem Ort etwa sechs Kilometer südöstlich der Ruinen von Babylon.
Man fand etwa 3000-4000 Tafeln in mehreren Tongefässen, die wie normale Wasserkrüge aussahen und mit einer Tonplatte verschlossen und mit Erdpech versiegelt waren.
Die Entdecker brachten die Tafeln nach Bagdad und verkauften sie einem Händler.
In demselben Jahr besuchte George Smith Bagdad und kaufte etwa 2500 dieser bedeutenden Urkunden für das Britische Museum auf.

Während der folgenden Monate wurden die Tafeln von W. St. Chad Boscawen untersucht, und sein Bericht erschien in den Transactions offne Society of Biblical Archaeology 6 (1878) S. 1-78.

Die nun folgenden Angaben sind diesem Bericht entnommen.

Boscawen stellt fest, dass die Tafeln "die verschiedensten Geldgeschäfte eines babylonischen Bank- und Handelshauses, das unter Egibi und Söhne firmierte, erfassen".

Auf den Tafeln sei "jedes nur denkbare Handelsgeschäft enthalten, angefangen beim Kredit über ein paar Schekel Silber, bis zum Verkauf oder der Zusage einer Hypothek für ganze Ländereien im Wert von Tausenden von mana Silber".

Er merkte nach kurzer Sichtung, dass es sich lohnte, die Namen der Firmeninhaber des Hauses Egibi nachzuverfolgen, und nach genauer Analyse beschrieb er folgende Firmenchronik:

Vom 3. Jahr Nebukadnezars an hatte jemand mit dem Namen Sula die Leitung über die Firma Egibi inne, und zwar 20 Jahre lang, bis zum 23. Jahr Nebukadnezars.
Dann starb er, und sein Sohn Nabu-ahi-idina wurde sein Nachfolger.
Dieser hatte die Geschäftsleitung 38 Jahre lang inne, also vom 23. Jahr Nebukadnezars bis zum 12. Jahr Nabonids.
Dann trat sein Sohn Itti-Marduk-Balatu an seine Stelle.
Itti-Marduk-Balatu seinerseits leitete die Firma bis ins erste Jahr des Darius Hystaspis (521 v.u.Z.), mithin 23 Jahre:

Zusammenfassend erhalten wir vom 3. Jahr Nebukadnezars II. bis zum
ersten Jahr des Darius Hystaspis eine Zeit von 81 Jahren:

Sula als Firmenchef.……..20 Jahre
Nabu-ahi-idina……………38 Jahre
Itti-Marduk-Balatu……….23 Jahre
Summe:…………………..81 Jahre

Damit ergeben sich 83 Jahre vom ersten Jahr Nebukadnezars II. bis zum ersten Jahr Darius' Hystaspis.

Zählt man vom ersten Jahr des Darius Hystaspis (521 v.u.Z.; siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 287) 83 Jahre rückwärts, so kommt man auf 604 v.u.Z. als erstes Regierungsjahr Nebukadnezars.

Bereits das Archiv des Hauses Egibi wäre ausreichend, um die Zeitdauer des neubabylonischen Reiches festzulegen.
Anhand dieser vollständigen Sammlung datierter Handelsurkunden des Archivs von einem der "Rothschilds" Babylons "sollte es keine Mühe machen, die Chronologie dieses wichtigen Abschnitts der Geschichte des Altertums ein für allemal festzulegen".

Die in diesen Urkunden enthaltenen Beweise lassen keinen Raum für eine Lücke von 20 Jahren in der neubabylonischen Geschichte ab Nebukadnezar.

Da das Archiv datierte Tafeln bis zum 43. Jahr Nebukadnezars, dem zweiten Jahr Ewil-Merodachs, dem 4. Jahr Neriglissars und dem 17. Jahr Nabonids enthält, bestätigt es das Jahr des Sturzes von Jerusalem um 587 v.u.Z voll und ganz.

Seit dem letzten Jahrhundert hat man noch weitere Sammlungen von Keilschrifttafeln aus dem Haus Egibi entdeckt.
Und dabei sind die Tafeln der Egibis nur ein Bruchteil der vielen Tausende von Urkunden aus Handel und Verwaltung der neubabylonischen Zeit, die entdeckt wurden.

Man kann die Bedeutung der Texte aus Handel und Verwaltung für die Chronologie der neubabylonischen Zeit gar nicht überschätzen.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der neunzehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 20. Dezember 2005 01:35:48:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Der Geruch auf dem Dachboden und die alten Zeitungen waren ein idealer Rahmen, um Großpapa nach einigen Dingen zu fragen, über die Gerd und ich nur privat sprachen.
Ich stieß Gerd heimlich an, er sollte mit Fragen beginnen.
„Opa", sagte Gerd, „was war damals so ganz anders?
Die Landwirte hatten keine Traktoren, keine Melkmaschinen, nichts dergleichen.
In der Landwirtschaft und in den Fabriken wurde hart gearbeitet, nicht wahr?"
„Das ist richtig", sagte Opa, „wir hatten keine Traktoren, aber wir hatten Pferde.
Weißt du, was es bedeutet, ein Pferd zu besitzen, es zu füttern, es Hafer aus der Hand fressen zu lassen, es zu bürsten, bis es glänzt?
Ich kann dir sagen, mein Junge, man hat dabei wirklich ein befriedigendes Gefühl, das einem entgeht, wenn man nur einen Traktor besitzt."
„Ja, Opa, aber immer hinter einem Pflug her gehen, Acker um Acker, das muß doch zum Sterben langweilig sein!" entgegnete Gerd.
„Ich bin alt geworden, mein Junge, und ich habe es noch nicht erlebt, daß jemand gestorben ist, weil er hinter dem Pflug her ging.
Dieses Herumsitzen bringt den Menschen um", sagte Großvater.
„Daniel Webster fertigte einmal einen Spezialpflug an, mit dessen Hilfe er auf seiner Farm Stümpfe und Wurzeln herauspflügen konnte.
Er sagte, es habe für ihn keine glücklichere Zeit gegeben, als hinter seinem großen, von seinen Ochsen gezogenen Pflug her zu gehen.
Und ich stimme ihm zu."

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In unserer Argumentenkette heißt es wie folgt:

WT 2004 1. 2. S. 19-20
„Die Szene dieser Welt wechselt"

Ein Geheimnis endlich gelüftet!
Chronologie beschäftigt sich mit der zeitlichen Abfolge von Ereignissen.
Jesus sprach von einer Zeit, während der die Führer der Welt ohne Einmischung des Königreiches Gottes die Bühne beherrschen würden.
Er bezeichnete diese Epoche als „die bestimmten Zeiten der Nationen" (Lukas 21:24).
Nach Ablauf dieser „bestimmten Zeiten" würde Gottes himmlisches Königreich an die Macht kommen, dessen rechtmäßiger Herrscher Jesus ist.
Zu Anfang würde Jesus 'inmitten seiner Feinde' herrschen (Psalm 110:2).
Dann würde das Königreich gemäß Daniel 2:44 alle menschlichen Regierungen „zermalmen und ihnen ein Ende bereiten" und selbst für immer bestehen.
Wann sollte es so weit sein, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" enden und Gottes Königreich zu herrschen beginnt?
Die Antwort, die 'bis zur Zeit des Endes geheim gehalten' worden war, hat mit der biblischen Chronologie zu tun (Daniel 12:9).
Als diese „Zeit" näher kam, sorgte Jehova dafür, dass einer Gruppe demütiger Erforscher der Bibel die Antwort offenbart wurde.
Mit der Hilfe des Geistes Gottes erkannten sie, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. begonnen hatten und 2 520 Jahre dauern sollten.
Daraus schlossen sie, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" 1914 endeten.
Ihnen wurde auch klar, dass 1914 das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge begann.
Wer die Bibel studiert, könnte sich fragen: Kann ich anhand der Bibel erklären, wie man auf das Jahr 1914 kommt?

Ein Hinweis ist im Bibelbuch Daniel versteckt.
Jehova gebrauchte Nebukadnezar, den König von Babylon, um Jerusalem zu Beginn der „bestimmten Zeiten" im Jahr 607 v. u. Z. zu zerstören.
Deshalb offenbarte er durch diesen Herrscher auch, dass die Nationen insgesamt sieben symbolische Zeiten lang ohne Einmischung Gottes regieren würden (Hesekiel 21:26, 27; Daniel 4:16, 23-25).
Wie lange dauern diese sieben Zeiten?
Laut Offenbarung 11:2, 3 und 12:6, 14 entsprechen dreieinhalb Zeiten 1 260 Tagen.
Demnach sind sieben Zeiten doppelt so lang: 2 520 Tage. Ist das alles?
Nein, denn Jehova nannte dem Propheten Hesekiel, einem Zeitgenossen Daniels, die Regel, nach der diese Symbolik zu deuten ist: „Einen Tag für ein Jahr, einen Tag für ein Jahr, das habe ich dir gegeben" (Hesekiel 4:6).
Die sieben Zeiten dauern also in Wirklichkeit 2 520 Jahre. Rechnet man von 607 v. u. Z. an 2 520 Jahre weiter, kommt man auf 1914 als Ende der bestimmten Zeiten.

Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben
Kap. 16 S. 138-141 Gottes Regierung kommt zur Macht

WANN GOTTES REGIERUNG ZUR MACHT KOMMT

Wo sagt nun die Bibel das Jahr voraus, in dem Christus beginnt, als König der Regierung Gottes zu herrschen? Im gleichen Bibelbuch, im Buch Daniel (Daniel 4:10-37). Dort wird ein riesiger, in den Himmel ragender Baum als Sinnbild für den babylonischen König Nebukadnezar verwendet. Er war damals der höchste menschliche Herrscher. König Nebukadnezar wurde jedoch gezwungen, anzuerkennen, daß ein Höherer als er herrschte, nämlich der „Höchste" oder der „König der Himmel", Jehova Gott (Daniel 4:34, 37). Somit stellt dieser in den Himmel ragender Baum noch etwas Wichtigeres dar — die Oberherrschaft Gottes, besonders über die Erde. Jehovas Herrschaft kam eine Zeitlang durch das Königtum zum Ausdruck, das er der Nation Israel gab. Von den Königen aus dem Stamme Juda, die über die Israeliten regierten, hieß es daher, sie säßen auf dem „Thron Jehovas" (1. Chronika 29:23).
Gemäß dem Bibelbericht in Daniel, Kapitel 4 wurde der in den Himmel ragende Baum gefällt. Sein Wurzelstock wurde jedoch in der Erde gelassen und in Bänder von Eisen und Kupfer gelegt. Das sollte den Wurzelstock daran hindern zu wachsen, bis für Gott die Zeit käme, die Bänder zu entfernen und ihn wieder wachsen zu lassen. Doch wie und wann wurde Gottes Herrschaft „gefällt"?
Mit der Zeit wurde das Königreich Juda, das Jehova gegründet hatte, so korrupt, daß er es von König Nebukadnezar vernichten oder „fällen" ließ. Das war im Jahre 607 v. u. Z. Damals wurde zu Zedekia, dem letzten König Judas, der auf dem Thron Jehovas saß, gesagt: „Hebe ab die Krone. . . . es wird gewißlich niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat, und ihm will ich es geben" (Hesekiel 21:25-27).
Gottes Herrschaft, dargestellt durch den „Baum", wurde somit im Jahre 607 v. u. Z. „gefällt". Nun gab es keine Regierung mehr, die Gottes Herrschaft hier auf der Erde vertrat. Im Jahre 607 v. u. Z. begann somit eine Zeitspanne, die Jesus Christus später als die „bestimmten Zeiten der Nationen" bezeichnete (Lukas 21:24). Während dieser „bestimmten Zeiten" hatte Gott keine Regierung, die seine Herrschaft auf der Erde vertrat.
Was sollte am Ende dieser „bestimmten Zeiten der Nationen" geschehen? Jehova wollte dann die Herrschaftsgewalt dem geben, „der das gesetzliche Recht hat". Das ist Jesus Christus. Wenn wir also herausfinden können, wann die „bestimmten Zeiten der Nationen" enden, werden wir auch wissen, wann Christus als König zu regieren beginnt.
Gemäß Daniel, Kapitel 4 sollte es sich bei diesen „bestimmten Zeiten" um „sieben Zeiten" handeln. Daniel zeigt, daß Gottes Herrschaft, dargestellt durch den „Baum", „sieben Zeiten" lang auf der Erde nicht vertreten sein würde (Daniel 4:16, 23). Wie lang sind diese „sieben Zeiten"?
Aus Offenbarung, Kapitel 12, Vers 6 und 14 erfahren wir, daß „eine Zeit [d. h. 1 Zeit] und Zeiten [d. h. 2 Zeiten] und eine halbe Zeit", also insgesamt 31/2 Zeiten, 1 260 Tagen entsprechen. „Eine Zeit" entspricht demnach 360 Tagen. Daher sind „sieben Zeiten" 7mal 360 oder 2 520 Tage. Wenn wir jetzt nach der biblischen Regel einen Tag für ein Jahr rechnen, belaufen sich die „sieben Zeiten" auf 2 520 Jahre (4. Mose 14:34; Hesekiel 4:6).
Wir haben bereits gelernt, daß die „bestimmten Zeiten der Nationen" im Jahre 607 v. u. Z. begannen. Rechnen wir von diesem Datum 2 520 Jahre weiter, so kommen wir zum Jahre 1914 u. Z. In diesem Jahr gingen die „bestimmten Zeiten" zu Ende. Heute leben noch Millionen Menschen, die sich an das erinnern können, was 1914 geschah. In jenem Jahr begann mit dem Ersten Weltkrieg eine Zeit schrecklicher Unruhen, die bis heute andauern. Das bedeutet, daß Jesus Christus im Jahre 1914 begann, als König der himmlischen Regierung Gottes zu herrschen. Und da das Königreich bereits seine Macht angetreten hat, ist es jetzt bestimmt an der Zeit, daß wir darum beten, daß es „komme" und Satans böses System der Dinge von der Erde beseitigen möge! (Matthäus 6:10; Daniel 2:44).

Unterredungsbuch S. 88 - S. 89
Daten (Zeitangaben)

Wie lange würde die Herrschaft solcher Regierungen zugelassen werden, bevor Jehova Jesus Christus das Königreich übertragen würde? In Daniel 4:16 ist von „sieben Zeiten" („sieben Jahre", 4:13 in GN 82, auch Fußnote zu Vers 13 in JB) die Rede. Die Bibel zeigt, daß bei der Berechnung prophetischer Zeiträume ein Tag für ein Jahr steht (Hes. 4:6; 4. Mo. 14:34). Um wieviel „Tage" handelt es sich also? In Offenbarung 11:2, 3 wird deutlich gesagt, daß die 42 Monate (3 1/2 Jahre) in dieser Prophezeiung 1 260 Tagen entsprechen. Sieben Jahre wären zweimal soviel, das heißt 2 520 Tage. Bei Anwendung der Regel „Einen Tag für ein Jahr" ergeben sich also 2 520 Jahre.
Wann begannen die „sieben Zeiten" zu zählen? Nachdem die Babylonier Zedekia, den letzten König des Vorbildkönigreiches Gottes, von seinem Thron in Jerusalem entfernt hatten (Hes. 21:25-27). Anfang Oktober des Jahres 607 v. u. Z. war schließlich die letzte Spur jüdischer Souveränität verschwunden. Damals war der jüdische Statthalter Gedalja, der von den Babyloniern als Verantwortlicher zurückgelassen wurde, ermordet worden, und die übriggebliebenen Juden waren nach Ägypten geflohen (Jeremia, Kapitel 40 bis 43). Die zuverlässige biblische Chronologie zeigt, daß dies 70 Jahre vor dem Jahr 537 v. u. Z. geschah, dem Jahr, in dem die Juden aus der Gefangenschaft zurückkehrten, also Anfang Oktober des Jahres 607 v. u. Z. (Jer. 29:10; Dan. 9:2; weitere Einzelheiten sind in dem Buch „Dein Königreich komme", Seite 186—189 zu finden).
Wie kommt man dann auf das Jahr 1914? Zählt man von Anfang Oktober des Jahres 607 v. u. Z. 2 520 Jahre weiter, so kommt man auf Anfang Oktober des Jahres 1914 u. Z., wie dies aus der Tabelle hervorgeht.

BERECHNUNG DER „SIEBEN ZEITEN"

„Sieben Zeiten" = 7 × 360 = 2 520 Jahre
Eine biblische „Zeit" oder ein Jahr = 12 × 30 Tage = 360 (Offb. 11:2, 3; 12:6, 14).
In der Erfüllung der „sieben Zeiten" entspricht ein Tag einem Jahr (Hes. 4:6; 4. Mo. 14:34).
Anfang Oktober 607 v. u. Z. bis
31. Dezember 607 v. u. Z. = 1/4 Jahr
1. Januar 606 v. u. Z. bis
31. Dezember 1 v. u. Z. = 606 Jahre
1. Januar 1 u. Z. bis 31. Dezember 1913 = 1 913 Jahre
1. Januar 1914 bis Anfang Oktober 1914 = 3/4 Jahr
Insgesamt: 2 520 Jahre
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(Titus 1:13-16)
Dieses Zeugnis ist wahr.
Gerade deswegen fahre fort, sie mit Strenge zurechtzuweisen, damit sie im Glauben gesund seien und jüdischen Fabeln und Geboten von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden, keine Aufmerksamkeit schenken.
Den Reinen sind alle Dinge rein.
Den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihr Sinn als auch ihr Gewissen ist befleckt.
Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke, weil sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und für jedes gute Werk unbewährt sind.

Rutherford selber sagte das Bibelforscher dazu neigen zu jedem imposanten Ereignis drei Prophezeiungen in der Bibel zu finden.

Wachtturm 15.März 1925 Seite 88 Absatz 51:
Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, dass, wenn sie einen zukünftigen Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen wie möglich auf dieses Datum konzentrieren.

1942 - Die neue Welt ist an den Türen . . . Die Zeit ist kurz. Wer sich nicht informiert und jetzt nicht die neue Welt wählt, die die obrigkeitlichen Gewalten aufrichten werden, wird nie eine Zeit der Segnungen und Herrlichkeiten erleben. (The New World, 1942, Seite 10)

1942 - Der Herr Jesus ist nun zum Tempel gekommen, um dort zu richten, und er hat den Überrest der Glieder „seines Leibes", der noch auf der Erde ist, zu einem Tempel der vollkommenen Einheit mit ihm versammelt (Maleachi 3:1-3), und daher können diese glaubenstreuen Männer der alten Zeit jeden Tag zurückerwartet werden. Die Schrift gibt uns einen guten Grund zu glauben, daß es kurz vor dem Ausbruch Harmagedons sein wird. In dieser Erwartung wurde 1930 das Haus in San Diego, Kalifornien, gebaut, über das religiöse Feinde viel Boshaftes geschrieben haben, und „Beth Sarim" genannt, was „Haus der Fürsten" bedeutet. Es wird nun treuhänderisch verwaltet, bis diese Fürsten wiederkehren. Die neuesten Tatsachen zeigen, daß die Religionisten dieser verurteilten Welt wegen des Zeugnisses für die neue Welt, das dieses „Haus der Fürsten" darstellt, mit den Zähnen knirschen. Für diese Religionisten und ihre Verbündeten wird die Wiederkehr der treuen Männer der alten Zeit zur Herrschaft über die Menschen keinerlei Vergnügen bringen. Aber für die Menschen, von denen die Engel sangen, „Menschen guten Willens", wird es ein Anlaß zu grenzenlosem Jubel sein, und sie werden sich an der Seite dieser fürstlichen Vertreter des himmlischen Königreiches versammeln.
(The New World, 1942, Seite 104-105)

1942 - Dieser Tätigkeit, Gottes Königreich zu verkünden und seinen Namen von den Vorwürfen des Teufels durch die Religion zu reinigen, wurde irrigerweise ein Platz eingeräumt hinter der Zubereitung der Braut Christi für die Hochzeit mit ihm im Himmel, die, wie einige dachten, 1914 stattfinden sollte.
(The New World, 1942, Seite 273-274)

1942 - Ehe der Bote des Herrn zum Tempel kam und anfing, Gottes Willen und Lehre auszulegen, hatte die Hiob-Klasse den Rat mit Worten ohne Erkenntnis verdunkelt.
Es war noch nicht die passende Zeit für die Enthüllung solcher Erkenntnis. Einige der Geweihten dachten, sie müßten zu einer bestimmten Zeit in den Himmel aufgenommen werden, um Gott zu helfen, das Universum zu verwalten.

(The New World, 1942, Seite 308)

1942 - Die glaubenstreuen Handlungen der Männer, die in Israel als Väter bekannt waren, werden im elften Kapitel des Hebräerbriefs erzählt. 1. Mose 12:1-3; 28:13,14; Apostelgeschichte 7:2-5 . . . Diese Männer werden die sichtbaren Vertreter der Theokratie sein, der Regierung, die vom allmächtigen Gott als seine Hauptorganisation erschaffen und aufgebaut ist und die die Welt beherrschen soll. Weitere Beweise dafür, daß diese Fürsten in Kürze als vollkommene Menschen den Dienst auf der Erde aufnehmen werden, finden sich in der Prophezeiung des Daniel. „Du nun gehe hin und ruhe! Du wirst zu deinem Erbteil erstehen am Ende der Tage." (Daniel 12:13) Daniels Schicksal oder Erbteil ist das dieser Fürsten. Wir können jetzt Beweise dafür vorlegen, daß wir am „Ende der Tage" leben, und wir können jeden Tag erwarten, Daniel und die anderen erwähnten Fürsten kommen zu sehen.
(Consolation, 27.April 1942, Seite 13)

1943 - Der Mensch kann weder durch Flugzeuge noch durch Raketen oder andere Mittel oberhalb der Lufthülle gelangen, die unseren irdischen Globus umgibt.
(The Truth Shall Make you Free, Ausgabe 1943, Seite 285)

1943 - Der Schlußkrieg wird höchst plötzlich und als vollkommene Überraschung kommen. Dennoch, das Erscheinen des „Greuels an heiliger Stätte, das Verwüstung verursacht", ist ein untrüglicher Beweis, daß der unbekannte Tag, die nicht bekannte Stunde des Anfangs des Schlußkrieges gefährlich nahe ist.
(The Truth Shall Make You Free, 1943, Seite 341)

1944 - [Die Einrichtung der Vereinten Nationen wurde gesehen] als einer der positivsten Beweise, daß das „Königreich der Himmel" unmittelbar bevorsteht und daß das Ende dieser Welt der Dinge nah ist. Jesus sagte die Aufrichtung dieser antichristlichen Organisation voraus.
(The Kingdom Is at Hand, 1944, Seite 342)

1946 - Die Katastrophe von Harmagedon, größer als das, was Sodom und Gomorra zustieß, steht unmittelbar bevor.
(Let God Be True, 1946, Seite 194)

1951 - Unter der Leitung des Geistes Gottes der Freiheit begann man, die Zeitschrift, die heute als Watchtower [Der Wachtturm] bekannt ist, die aber früher einmal Zion's Watch Tower hieß, ab dem Juli des Jahres 1879 herauszugeben. Schon im ersten Jahr ihres Erscheinens wies sie darauf hin, daß das Jahr 1914 in der Bibel markiert sei.
(What Has Religion Done For Mankind?, 1951, Seite 308)

1953 - Nach fast sechstausend Jahren voll menschlichen Kummers, Leidens und Tod steht schließlich eine dauerhafte Befreiung unmittelbar bevor und wird noch innerhalb der jetzigen Generation Wirklichkeit werden.
(New Heavens And A New Earth, 1953, Seite 7)

1955 - Im Licht der Erfüllung biblischer Prophetie wird deutlich, daß der Krieg von Harmagedon sich seinem Ausbruch nähert.
(You may survive Armageddon into God's new world, 1955, Seite 331)

1955 Allein schon die Tatsache, wie lange Adam und später Eva während der letzten Tage der sechsten Schöpfungsperiode lebten, gehört zu dem Geheimnis Gottes. Daher kann niemand bestimmen, wann sechstausend Jahre des gegenwärtigen Ruhetages Jehovas zu Ende sind. Welche Zeit von seinen 930 Jahren Lebenszeit Adam vor dem Beginn dieses siebenten Ruhetages Jehovas auch verbrachte, diese unbekannte Zeit ist offensichtlich zu dem Datum 1976 hinzuzuzählen.
(Watchtower, 1.Februar 1955, Seite 95)

1961 - Wie in alter Zeit Elia, so wurden sie völlig verzweifelt, des Lebens unsicher, dachten, das Ende des Daseins und des Werkes stehe bevor. Dies war insbesondere der Fall, da der Überrest zu der Klasse der Jungfrauen gehörte, die für Christus als seine Braut Partei ergriff, und weder 1914 noch jetzt, 1918, ihre Hoffnungen erkannte, mit ihm zu himmlischem Leben verherrlicht zu werden.
(Let Your Name Be Sanctified, 1961, Seite 313)

1963 - Von welcher Bedeutung ist dies heute? Es bedeutet, daß die Menschheit im Herbst des Jahres 1967 seit 5992 Jahren auf der Erde lebt. Heißt das nun, daß wir im Jahre 1967 bereits 5992 Jahre in den „Tag" hineingekommen wären, an dem Jehova „von all seinem Werk" geruht hat? (1. Mose 2:3) Nicht unbedingt, denn die Erschaffung Adams entspricht nicht dem Beginn des Ruhetages Jehovas; Jehova ließ Adam noch innerhalb des sechsten Schöpfungstages die Tiere benennen, was Zeit erforderte, und er ging daran, Eva zu erschaffen. (1. Mose 2:18-22) Wieviel Zeit auch zwischen Adams Erschaffung und dem Ende des „sechsten Tages" verstrichen sein mag, so muß man sie von den 5992 Jahren abziehen, um die tatsächliche Länge der Zeit vom Beginn des „siebenten Tages" bis jetzt zu ermitteln.
(Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich, deutsch: 1967, Seite 283; englisch: 1963)

1966 - Gemäß dieser zuverlässigen Bibelchronologie werden 6000 Jahre, von der Zeit der Erschaffung des Menschen an, mit dem Jahre 1975 enden, und die siebente Periode von eintausend Jahren Menschheitsgeschichte beginnt im Herbst des Jahres 1975 u.Z. . . . Es würde sich nicht nur lediglich um Zufall oder Wahrscheinlichkeit handeln, sondern es würde gemäß dem liebenden Vorhaben Jehovas Gottes sein, daß die Herrschaft Jesu Christi, des „Herrn über den Sabbat", parallel mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen läuft.
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes, deutsch: 1967, Seite 30-31; englisch: 1966)

1966 - Das Gespräch über das Jahr 1975 überschattete alles andere. „Das neue Buch zwingt uns zu erkennen, daß Harmagedon tatsächlich sehr nahe ist", sagte ein Kongreßteilnehmer.
(Watchtower, 15.Oktober 1966, Seite 629)

1966 - In diesem zwanzigsten Jahrhundert wurde ein unabhängiges Studium durchgeführt, das nicht blindlings den traditionellen chronologischen Berechnungen der Christenheit folgte, und die veröffentlichte Zeittafel, die von diesem unabhängigen Studium herrührt, gibt das Datum der Erschaffung des Menschen mit 4026 v.u.Z. an . . .
Sechstausend Jahre der Existenz des Menschen auf Erden werden bald vorüber sein, ja, innerhalb dieser Generation.
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes, deutsch: 1967, Seite 29-30; englisch: 1966 [Beachte: 4026 v.u.Z. bis 1975 u.Z. = 6000 Jahre])
1967 Denke nur, 1975 markiert das Ende von 6.000 Jahren menschlicher Erfahrung ...
Wird das die Zeit sein, wann Gott die Bösen verurteilt? . . . Es könnte sehr gut sein, aber wir müssen abwarten.

(Watchtower, 1.Mai 1967, Seite 262)

1968 - Die unmittelbare Zukunft wird sicherlich voller Höhepunkte sein, denn dieses alte System nähert sich seinem völligen Ende. Innerhalb höchstens weniger Jahre werden sich die letzten Teile biblischer Prophetie bezüglich dieser letzten Tage erfüllen, was zur Befreiung der überlebenden Menschheit in Christi glorreicher 1000jährigen Herrschaft führt! (Watchtower, 1.Mai 1968)

1968 - Acht Jahre vom Herbst 1967 bringen uns zum Herbst 1975, genau 6.000 Jahre in Gottes siebenten Tag, seinen Ruhetag.
(Watchtower 1.Mai 1968, Seite 271)

1968 - Warum hältst du nach 1975 Ausschau? . . . Was hat es mit diesem Gerede über das Jahr 1975 auf sich? Lebendige Diskussionen, einige auf Spekulationen basierend, sind während der letzten Monate unter ernsthaften Erforschern der Bibel aufgeflammt. Ihr Interesse ist durch den Glauben entfacht worden, daß das Jahr 1975 das Ende von 6.000 Jahren Menschheitsgeschichte seit der Erschaffung Adams markiert. Die Nähe solch eines wichtigen Datums beflügelt tatsächlich die Vorstellung und bietet unbegrenzte Möglichkeiten der Diskussion.
(Watchtower, 15.August 1968, Seite 494)

1968 - „Adam zum Ende des sechsten Tages erschaffen". Sollen wir aus diesem Studium entnehmen, daß die Schlacht von Harmagedon im Herbst 1975 geschlagen sein wird und die langerwartete tausendjährige Herrschaft Christi dann beginnt? Das ist möglich, aber wir warten ab, wie eng sich die siebente Tausendjahrzeit des Bestehens des Menschen mit der sabbatgleichen tausendjährigen Herrschaft Christi deckt . . . Das mag nur ein Unterschied von Wochen oder Monaten sein, aber nicht von Jahren.
(Watchtower, 15.August 1968, Seite 499)

1968 - Ich bin über das, was vor sich geht, ausreichend unterrichtet, um mit Sicherheit sagen zu können, daß diese Welt heute in fünfzehn Jahren zu gefährlich sein wird, um darin zu leben.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 9, Zitat des USAußenministers Dean Acheson im Jahre 1960,
[Die Ausgabe 1981 ließ die Worte „heute in fünfzehn Jahren", das heißt 1975, aus])

1968 - In einem vor kurzem erschienenen Buch, betitelt: Famine—1975! [Hunger-1975!], heißt es über die heutige Lebensmittelknappheit: „In den unterentwickelten Gebieten der Tropen und Subtropen grassiert der Hunger in einem Land nach dem anderen und auf einem Kontinent nach dem anderen. Die heutige kritische Situation kann sich nur in einer Richtung entwickeln—zur Katastrophe. Heute hungern die Nationen; morgen verhungern sie. Bis 1975 werden in vielen Hungerländern Rechtlosigkeit, Anarchie, Militärdiktatur, galoppierende Inflation, Zusammenbruch des Verkehrswesens, Chaos und Unruhe an der Tagesordnung sein.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 88-89)

1968 - 1914—ein gekennzeichnetes Jahr. Schon Jahre im voraus erkannten Erforscher der Bibel, daß 1914 ein Jahr von großer Bedeutung sein würde . . . Sie erwarteten große Veränderungen, und die Tatsachen bestätigen, daß 1914 tatsächlich ein gekennzeichnetes Jahr war.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 91)

1968 - Die Bibel bezeichnet die Zeit, in der wir leben, als die „letzten Tage" oder als die „Zeit des Endes" (2. Timotheus 3:1; Daniel 11:40). Die Tatsachen zeigen, daß diese Zeit von begrenzter Dauer ist, daß sie einen genau festgesetzten Anfang und ein genau festgesetztes Ende hat. Sie begann im Jahre 1914, als Jesus Christus im Himmel als König eingesetzt wurde. Sie wird enden, wenn Gott das gegenwärtige böse System der Dinge vernichten wird. Man wird befreit aufatmen, wenn die Organisationen und Personen, die die Menschen betrügen und bedrücken, und alle, die das Leben ihrer Mitmenschen gefährden, nicht mehr sein werden! Wann wird es soweit sein? Gottes Sohn Jesus Christus gibt die Antwort. Er sagte, nachdem er auf all die vielen Dinge aufmerksam gemacht hatte, die zeigen, daß wir seit 1914 in der „Zeit des Endes" leben: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen . . ., bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Welche Generation meinte er? Jesus hatte gerade von Personen gesprochen, die 'alle diese Dinge sehen' würden.
„Diese Dinge" sind die Ereignisse, die sich seit 1914 zugetragen haben und die sich noch bis zum Ende dieses bösen Systems der Dinge zutragen werden (Matthäus 24:33). Selbst Personen, die vor fünfzig Jahren geboren wurden, hatten nicht die Möglichkeit „alle diese Dinge" zu sehen. Sie wurden erst geboren, nachdem die vorausgesagten Geschehnisse bereits zum Teil eingetreten waren. Aber heute sind noch Personen am Leben, die 1914 alt genug waren, um zu beobachten, was geschah, und die sich somit heute noch daran erinnern können. Diese Generation ist nun schon ziemlich alt. Viele, die zu dieser Generation gehörten, sind bereits gestorben. Doch Jesus sagte sehr deutlich: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen . . ., bis alle diese Dinge geschehen." Einige Personen, die zu dieser Generation gehören, werden das Ende dieses bösen Systems erleben. Das bedeutet, daß das Ende bald kommen muß!

(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 94-95)

1968 - Denkt nur, Brüder, es sind nur noch neunzig Monate, ehe 6.000 Jahre des Bestehens des Menschen vollendet sind . . . Die Mehrzahl der heute lebenden Menschen wird wahrscheinlich noch am Leben sein, wenn Harmagedon ausbricht, und es gibt keine Hoffnung auf eine Auferstehung für Personen, die dann vernichtet werden. So ist es jetzt mehr denn je lebenswichtig, nicht den Geist, mehr tun zu wollen, zu ignorieren.
(Kingdom Ministry, März 1968, p. 4 [Beachte: 1968 + 90 Monate = 1975])

1968 - Während des Ersten Weltkrieges erwartete Gottes Volk, daß er direkt in Harmagedon münden würde, aber Jehova verhinderte einen solchen Höhepunkt zu jener Zeit. Wir unterlagen nicht einer solchen Vorstellung während des Zweiten Weltkriegs.
(Kingdom Ministry, Januar 1968, Seite 5)

1968 - Aber was ist über heute zu sagen? Heute haben wir alle benötigten Beweise, wirklich alle. Und es ist überwältigend! All die vielen, vielen Teile des großen Zeichens der letzten Tage sind hier, und sie bestätigen zusammen die biblische Chronologie.
(Awake!, 8.Oktober 1968, Seite 23)

1968 - Es stimmt, es hat in der Vergangenheit Personen gegeben, die ein „Ende" der Welt vorhersagten und sogar ein bestimmten Datum dafür angaben. Doch es geschah nichts. Das „Ende" kam nicht. Sie hatten sich falscher Prophetie schuldig gemacht.
Warum? Was fehlte? Solchen Leuten fehlten Gottes Wahrheiten und der Erweis, daß Er sie gebrauchte und leitete.

(Awake, 8.Oktober 1968)

1969 - In Anbetracht der Kürze der verbleibenden Zeit ist es nicht nur unweise, sondern extrem gefährlich, die Entscheidung zu treffen, eine Karriere in diesem System der Dinge anzustreben . . . Vielen jungen Brüdern und Schwestern wurden Stipendien oder eine Beschäftigung mit guter Bezahlung angeboten. Sie lehnten sie jedoch ab und setzten geistige Dinge an die erste Stelle.
(Kingdom Ministry, Juni 1969, Seite 3)

1969 - Es dauert nur noch kurze Zeit, und Jehova wird dieses böse System der Dinge vernichten.
(Wachtturm, 15.April 1969, Seite 231)

1969 - Vor einiger Zeit haben ernsthafte Erforscher der Bibel deren chronologische Angaben neu überprüft. Nach ihren Berechnungen wird die Menschheit um die Mitte der 1970er Jahre sechs Millennien auf der Erde sein. Das siebente Millennium nach Adams Erschaffung durch Jehova Gott würde somit in weniger als zehn Jahren beginnen . . . Die heutigen Weltverhältnisse lassen erkennen, daß ein weltweiter Wechsel kurz bevorsteht, und die Tatsache, daß das siebente Millennium der Menschheitsgeschichte bald beginnt, deutet an, daß der von Kriegen heimgesuchten Menschheit eine Änderung zum Guten bevorsteht . . . Der Herr Jesus Christus kann nur „Herr über den Sabbat" sein, wenn die tausend Jahre seiner Herrschaft die siebente Periode einer Reihe von Tausendjahrperioden oder Millennien ist. (Matth. 12:8) Dann ist seine Herrschaft nämlich eine Sabbatherrschaft. Satan hat schon früh in der Menschheitsgeschichte damit begonnen, sein Unwesen zu treiben; er hat die Menschheitsfamilie gezwungen, wie Sklaven schwer für ihn zu arbeiten; er ist auch schuld daran, daß die Erde in den Jahren vor der weltweiten Überschwemmung der Tage Noahs voll Gewalttat war, und er ist verantwortlich dafür, daß heute auf der Erde noch mehr Gewalttaten verübt werden als damals. Bald werden die sechstausend Jahre, in denen er die Menschheit als seine Sklaven ausgebeutet hat, enden, sie werden noch zu Lebzeiten der Generation enden, die, wie Jesus gemäß Matthäus 24:34 vorausgesagt hat, die Weltgeschehnisse seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 bis heute miterlebt hat. Wäre demnach nicht die Zeit, da die sechstausend Jahre, in denen die Menschheit unter Satan, dem Teufel, Sklavendienste geleistet hat, abgelaufen sind, für Jehova Gott der Zeitpunkt, um für die Menschen ein Millennium des Friedens herbeizuführen? Ganz gewiß! Und sein König, Jesus Christus, wird Herr dieses Sabbats sein.
(Wachtturm, 1.Januar 1970, Seite 15; englisch: 1.Okotber 1969)

1971 - Binnen kurzem wird noch in unserem zwanzigsten Jahrhundert 'die Schlacht am Tage Jehovas' gegen das neuzeitliche Gegenstück Jerusalems, die Christenheit, beginnen.
('Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin'—Wie?, deutsch: 1972, Seite 216)

1972 - Natürlich ist es leicht, zu sagen, diese Gruppe handle als ein „Prophet" Gottes. Es ist etwas anderes, das zu beweisen. Die einzige Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, den Bericht zu überprüfen. Was geht daraus hervor? (Wachtturm, 1.Juli 1972, Seite 389)

1972 - Geben sie sich dadurch, daß sie Fehler zugeben, als falsche Propheten zu erkennen? Keineswegs, denn falsche Propheten sind nicht bereit, Fehler zuzugeben.
(Wachtturm, 1.Februar 1973, Seite 68; englisch: 1.November 1972)

1972 - Wenn es sein Vorhaben ist, bis zum Ende seines siebenten Schöpfungstages — gemäß der Bibel während einer Zeitspanne von siebentausend Jahren — die Verschönerung der ganzen Erde vollbracht zu haben, dann hat sich die Zeit genähert, da dem Verderben der Erde von seiten ihrer Ausbeuter durch theokratische Macht ein Ende geboten und da die gesegnete Umwandlung in einen entzückenden Garten beginnen wird. Bereits haben nahezu sechstausend Jahre des menschlichen Daseins seit dem Ende des sechsten Schöpfungstages ihren düsteren Verlauf genommen.
Wir müssen uns der Schwelle des tausendjährigen Reiches Jesu Christi nähern, das von dem Paradies begleitet sein wird, wie es Jesus damals dem mitfühlenden Übeltäter am Stamm auf Golgotha verheißen hat.

(Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt (englisch: 1972; deutsch: 1973, Seite 16-17)

1974 - In den Jahren, die seit 1914 u. Z. vergangen sind, haben sich die Glieder des Überrestes der Gesalbten als die, die das tun, ausgewiesen. Vor jenem Jahr hatten sich Glieder dieses gesalbten Überrestes unabhängig von der Christenheit ernsthaft dem Studium des Wortes Gottes gewidmet. Ihnen bedeutete die Bibel mehr als die von Menschen stammenden religiösen Traditionen. Schon 1876 machten sie bekannt, daß im Jahre 1914 die 2 520 Jahre dauernden Zeiten der Nationen ablaufen würden. Das, was sich von jenem Jahr an ereignet hat, zeigt, daß sie sich nicht geirrt hatten.
(Gottes „ewiger Vorsatz" jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht, 1974, Seite 178-179)

1974 - Ja, das Ende dieses Systems ist so sehr nahe! Ist das kein Grund, unsere Tätigkeit zu mehren? . . . Es gibt Berichte von Brüdern, die Haus und Besitz verkaufen und planen, den Rest ihrer Tage in diesem alten System der Dinge im Pionierdienst zu verbringen. Das ist bestimmt eine gute Art, die kurze Zeit vor dem Ende dieser bösen Welt zu verbringen.
(Kingdom Ministry, Mai 1974, Seite 3, englische Ausgabe)

1974 - Dort lesen wir auch, daß diesen tausend Jahren der verheerendste Krieg der ganzen Menschheitsgeschichte vorausgehen muß. Wir sehen jetzt, daß die politischen Herrscher . . . zu diesem größten aller Kriege . . . versammelt werden.
(Wachtturm, 1.Oktober 1974, Seite 589)

1975 - Das Jahr 1925 kam und verstrich. Die gesalbten Nachfolger Jesu waren als Gruppe immer noch auf der Erde. Die Treuen der alten Zeit — Abraham, David und andere — waren nicht auferweckt worden, um Fürsten auf der Erde zu sein (Ps. 45:16). Anna MacDonald erinnert sich: „Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein trauriges Jahr. Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht worden. Sie hatten gehofft, daß einige der ,alttestamentlichen Überwinder' auferstehen würden.
Statt dies als eine ,Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies mit ,Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten.

(Jahrbuch 1975, Seite 145)

1975 - Im Laufe der Zeit spendete jemand einen Betrag, der dafür gedacht war, in San Diego ein Haus für Bruder Rutherford zu bauen. Man baute es nicht auf Kosten der Watch Tower Society. Das Buch Rettung schrieb 1939 über dieses Grundstück:
„In San Diego, Kalifornien, ist im Jahre 1929 auf einem kleineren Grundstück ein Haus erbaut worden, das die Bezeichnung Beth-Sarim trägt und unter diesem Namen bekannt ist."
(Jahrbuch 1975, Seite 194)

Will man den Ausdruck "Zeiten der Heiden" oder "bestimmte Zeiten der Nationen" in Lukas 21:24 verstehen, so ist es von Bedeutung, den Zusammenhang dieser Textstelle zu berücksichtigen.
Geht aus dem Kontext wirklich hervor, dass Jesus mit dem Wort "Jerusalem" nicht das buchstäbliche Jerusalem, sondern das "Königreich Gottes", "das Königreich der Dynastie König Davids" (Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, Seite 95) meinte, oder, wie andere Ausleger der Bibel dachten, "die geistigen Verheißungen Israels"?
Und woher weiß man, dass die "Zeiten der Heiden" mit dem Sturz Jerusalems durch Nebukadnezar begannen oder - nach der Meinung anderer Ausleger - "mit der babylonischen Gefangenschaft Judas" 18 oder 19 Jahre vorher?
Alle diese Auffassungen lassen sich bei genauer Betrachtung des Zusammenhangs von Lukas 21:24 nicht bestätigen.
Die in diesem Text verwendeten Ausdrücke ("Jerusalem", "Heiden" oder "Nationen" usw.) sind eindeutig buchstäblich gemeint.
So bezieht sich der Ausdruck "Heiden" (ethne) offensichtlich auf die nichtjüdischen Nationen.
Die Juden sollten "als Gefangene zu allen Nationen (ethne) geführt werden", d.h. den nichtjüdischen Nationen, und danach würde Jerusalem "von den Nationen zertreten werden", was immer noch nichts anderes bedeuten konnte als die buchstäblichen nichtjüdischen Nationen.
Während der Abwesenheit der buchstäblichen Juden sollte also Jerusalem von buchstäblichen nichtjüdischen Nationen zertreten oder beherrscht werden.
Ist das nicht Hinweis darauf, dass auch das Wort "Jerusalem" sich hier auf die buchstäbliche Stadt Jerusalem bezieht?
Genau das war es auch, was sich nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z. ereignete:
Die buchstäbliche Stadt Jerusalem wurde von da an von nichtjüdischen Nationen zertreten:
Rom (bis 615), Persien (bis 629), Byzanz (bis 637), von den Sarazenen (bis 1099), dem christlichen Kreuzfahrerstaat (bis 1187), Ägypten (bis 1229), vom Heiligen Römischen Reich (bis 1243), den Türken (bis 1917), Großbritannien (bis 1948) und Jordanien (bis 1967).
Jesu Prophezeiung hat sich buchstäblich erfüllt.
Wenn diese einfache Bedeutung mit allen Einzelheiten der Prophezeiung in Einklang ist, warum sollte man sie dann nicht als die korrekte Bedeutung akzeptieren?
Als Jesus gemäß Lukas 21:20 davon sprach, Jerusalem werde "von Heeren umlagert" sein, meinte er da mit Jerusalem "das Königreich Gottes", "das Königreich der Dynastie des Königs David"?
Offensichtlich nicht, denn die römischen Heere hätten im Jahr 66 u.Z. wohl kaum "das Königreich der Dynastie des Königs David" umlagern können.
Mit dem Begriff "Jerusalem" meinte Jesus offenbar die buchstäbliche Stadt Jerusalem, die von den römischen Heeren im Jahr 70 u.Z. zerstört wurde.
Hätte er das Königreich Davids im Sinn gehabt, so hätte er nicht gesagt, "ihre Verwüstung" (die des Jahres 70 u.Z.) sei "nahe gekommen", oder dass "die, die sich an Orten auf dem Lande befinden," nicht "in sie hineingehen" sollten (in den Jahren 66-70 u.Z.; Lukas 21:20, 21).
Bei dem "Jerusalem" aus Vers 24, das "von den Nationen zertreten werden" würde, könnte es sich wohl kaum um ein anderes handeln als das, das von Heeren umlagert werden sollte, nämlich die buchstäbliche Stadt Jerusalem.
Dann aber kann es sich hier nicht um "das Königreich der Dynastie Davids" handeln.
Wann begann das "Zertreten" des buchstäblichen Jerusalems?
Es stimmt zwar, dass Jerusalem seit seiner Zerstörung im Jahr 587 v.u.Z. die meiste Zeit über von heidnischen Nationen beherrscht wurde (außer während der unabhängigen Herrschaft der Makkabäer 135-63 v.u.Z.), doch Jesus bezog sich offenbar auf das "Zertreten" nach der Zerstörung im Jahr 70 u.Z. Man beachte, dass er nicht sagte:
"Jerusalem wird weiterhin von den Nationen zertreten werden", so als fände das "Zertreten" bereits zu seiner Zeit statt.
Vielmehr liegt das "Zertreten" nach seinen Worten in der Zukunft, denn er gebraucht das Verb in der Zukunftsform: estai patoumene ("wird zertreten werden").
Aus der Beschreibung der Situation ergibt sich, dass Jerusalem vor der Zerstörung noch nicht von den Nationen zertreten wurde.
Als Jesus sagte, Jerusalem würde von Heeren umlagert sein (Vers 20), bedeutete das natürlich, dass die Heere Jerusalem zu diesem Zeitpunkt noch nicht "zertraten" oder beherrschten.
Weshalb sollten sie sonst Jerusalem umzingeln und versuchen, es einzunehmen?
In den Jahren 66 bis 70 u.Z. lag die Herrschaft über Jerusalem in den Händen der Juden, nicht der Heiden.
Doch nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z. wurden die Juden "als Gefangene zu allen Völkern geführt" und die inzwischen zerstörte Stadt wurde von da an von den Nationen "zertreten".
Es gibt also keine Grundlage für die Annahme, dass die "Zeiten der Nationen" zur Zeit Nebukadnezars begannen.
Eine weitere unbewiesene Behauptung besagt, dass mit dem Ende der Heidenzeiten die zweite Gegenwart oder parousia Christi beginnt.
Das hat Jesus aber nicht gesagt.
Die Herrschaft der Nationen über die Erdesollte bei seiner Wiederkunft enden, doch ihre Herrschaft über Jerusalem könnte sehr gut schon vorher zu Ende sein.
In unserem Jahrhundert hat das buchstäbliche Zertreten der buchstäblichen Stadt Jerusalem schrittweise aufgehört: Am 9. Dezember 1917 befreiten die britischen Truppen Jerusalem von den Türken, und im selben Jahr gab es die "Balfour-Deklaration".
Am Freitag, 14. Mai 1948, rief David Ben Gurion in Tel Aviv den Staat Israel aus, und am 7. Juni 1967 eroberten die Juden die Altstadt von Jerusalem.
Seit jenem Tag haben die Juden die Herrschaft über die Stadt Jerusalem inne, ausgenommen den wichtigsten Teil der Stadt, den Tempelbezirk. Damit hat sich Jesu Prophezeiung, nimmt man sie wörtlich, fast vollständig erfüllt, und zwar buchstäblich.
Bedeutet das aber, dass die Juden wieder das auserwählte Volk Gottes werden, dass der Tempel am alten Standort wiedererrichtet und Jerusalem die Hauptstadt werden wird, von der aus Jesus Christus während seiner Tausendjahrherrschaft die Welt regieren wird usw.?
Auch davon hat Jesus nichts gesagt.
Er sagte lediglich voraus, dass das Zertreten Jerusalems irgendwann in der Zukunft aufhören würde, entweder dadurch, dass die Juden Jerusalem zurückerobern würden, oder durch die endgültige Vernichtung der Nationen. Mehr braucht man der Prophezeiung Jesu nicht hinzuzufügen.
Vielleicht hat er lediglich gemeint, dass Jerusalem wieder von Juden bewohnt werden würde, so wie Tyrus wieder zu Ansehen kam, nachdem es 70 Jahre lang vergessen war (Jesaja 23:15-18), oder wie die Ägypter wieder versammelt und nach Ägypten zurückgebracht werden sollten, nachdem sie 40 Jahre lang unter den Nationen verstreut gelebt hatten (Hesekiel 29:12-14).
Wie dem auch sei, der Textzusammenhang von Lukas 21:24 verweist auf einen buchstäblichen Gebrauch der Begriffe hin, und deshalb muss die Erfüllung dieser Prophezeiung auch in Verbindung mit der buchstäblichen Stadt Jerusalem gesucht werden.

Sind die Heidenzeiten "sieben Zeiten" mit 2520 Jahren?

Hat Jesus, als er gemäß Lukas 21:24 von den Heidenzeiten sprach, die "sieben Zeiten" des Wahnsinns gemeint, die nach dem Bericht in Daniel, Kapitel 4, über Nebukadnezar kamen?
Und sollten diese "sieben Zeiten" des Wahnsinns eine größere Erfüllung haben als nur an Nebukadnezar und eine 2520 Jahre dauernde Herrschaft der Heiden darstellen?
Früher, in den Schriften C. T. Russells und J. F. Rutherfords, waren die Heidenzeiten auch mit den siebenfachen (engl. "seven times") Züchtigungen, die in 3. Mose 26:18, 21, 24, 28 vorhergesagt wurden, identifiziert worden (siehe Bible Examner Oktober 1876, S. 27, und Schriftstudien. Band 2: Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1926, S. 84-85).
Auch in dem Buch Die Neue Weh (englisch 1942, deutsch 1946), Seite 77, wurde diese Gleichsetzung noch beibehalten, scheint aber kurz darauf fallengelassen worden zu sein.
Die Berechnung der 2520 Jahre gründet sich seither allein auf Daniel 4.
Der englische Ausdruck "seven times" kann "sieben Zeiten" wie auch "siebenfach" oder "siebenmal" bedeuten. Bei der Verwendung von deutschen Bibelausgaben (oder den ursprachlichen Texten) kann es zu dieser Verwechslung nicht kommen.
Auch in einigen englischen Bibelübersetzungen (Z-B. der Jerusalem Bible) steht der Ausdruck "sevenfold" statt "seven times" in diesen Text.
Trotz der vielen Argumente, mit denen diese Vermutungen belegt werden sollen (siehe insbesondere Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, S. 94-96), gibt es dafür keinen positiven Beweis, und es lassen sich schwerwiegende Einwände dagegen erheben.

A.
Es ist richtig, dass sich Jesus in seiner letzten großen Prophezeiung (Matthäus 24, 25; Lukas 21 und Markus 13) mindestens an zwei Stellen auf das Buch Daniel bezieht (Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, S. 95, Abs. 4).
Als er das "abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht" erwähnt, fügt er die Worte hinzu "von dem Daniel, der Prophet, geredet hat" (Matthäus 24:15; Daniel 9:27; 11:31 und 12:11).
Und wenn er sagt, es werde "große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat", zitiert er ganz klar Daniel 12:1:
"Und es wird gewiss eine Zeit der Bedrängnis (in der Septuaginta-Übersetzung steht hier das Wort thüpsis, das auch in Matthäus 24:21 gebraucht wird) eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit."

Doch eine solch klare Bezugnahme auf das Buch Daniel gibt es in Lukas 21:24 nicht.

Das Wort "Zeiten" (kairoi, der Plural von kairos) ist kein klarer Bezug auf die "sieben Zeiten" in Daniel 4, denn dieses Allerweltswort erscheint sehr häufig in den Griechischen Schriften, im Singular wie im Plural, und wird etwa 250mal in der griechischen Septuaginta-Übersetzung der Hebräischen Schriften gebraucht.
Bei der angenommenen Verbindung zwischen den "Heidenzeiten" in Lukas 21:24 und den "sieben Zeiten" in Daniel 4:20, 29 handelt es sich anscheinend um eine bloße Vermutung.
Offensichtlich gilt, was der bekannte Bibelkommentator F. Godet schreibt:
"Dieses Zeitalter der Heiden war dem Alten Testament völlig fremd".

Frederic Louis Godet: A Commentary on the Gospel ofSt. Luke. Band 2 5. Aufl. Edinburgh 1976. S. 268. (Die Erstausgabe dieses Werkes erschien 1870 in Neuchatel auf Französisch.)
Man kann die Frage stellen, ob Jesus mit dem Ausdruck "Zeiten der Nationen" eine Zeitspanne bezeichnen wollte, deren Dauer damals nur ihm allein bekannt war.
In dem Buch "Die Nationen sollen erkennen, dass ich Jehova bin" - Wie? (englisch 1971, deutsch 1972), S. 234, wird zwar gesagt, dies sei der Fall gewesen, doch sehr wahrscheinlich war es nicht so.
Das trifft besonders dann zu, wenn der Endpunkt dieser Zeitspanne den Beginn der parousia Christi kennzeichnet, wie die Wachtturm-Gesellschaft es sagt.
In seiner letzten großen Prophezeiung stellte Jesus mehrfach fest, dass die Zeit seines zweiten Kommens nicht bekannt sei, nicht einmal ihm selbst (Matth. 24:36, 42, 44, 51; 25:13; Mark. 13:32-37; Luk. 12:40, 46).
Sogar nach seiner Auferstehung sagte Jesus zu seinen Anhängern:
"Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte (chronous e kairous) Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat" (Apg. 1:7). Das schließt vernünftigerweise auch die genaue Länge der Zeiten (kairoi) der Heiden ein, denn diese Aussage war die Antwort auf eine Frage über die Zeit der Wiederherstellung des Königreiches für Israel.

Allem Anschein nach hat Jesus den Ausdruck "Zeiten der Heiden [Nationen, Völker]" (kairoi ethnon) selbst geprägt, um damit die Zeit zu bezeichnen, in der Jerusalem durch die Heiden niedergetreten würde.

B.
Zur Stütze der Ansicht, die "sieben Zeiten" des Wahnsinns Nebukadnezars stellten im Kleinen die Herrschaft der Heiden bis zur Errichtung des Königreiches Christi dar, sind zwei Argumente vorgetragen worden:
1.
"Das Zeitelement ist in allen Visionen und Prophezeiungen des Buches Daniel von herausragender Bedeutung" und "das Buch verweist wiederholt auf das Grundthema seiner Prophezeiungen: die Aufrichtung einer universellen und ewigen Königreichsherrschaft unter der Regierung des 'Sohnes des Menschen'".
Das trifft zwar auf die meisten Visionen und Prophezeiungen im Buch Daniel zu, doch nicht auf alle.
Und soweit uns bekannt, hat keine andere dieser Visionen oder Prophezeiungen mehr als eine Erfüllung.
Eine Ausnahme hiervon bildet dabei die Vision von der Schrift an der Wand, durch die die bevorstehende Eroberung Babylons durch die Meder und Perser angekündigt wird (Daniel 5:28; siehe auch Offenbarung 16:12), und möglicherweise auch die Prophezeiung über "das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht" (Daniel 11:31; siehe Matthäus 24:15).
Im ganzen Buch Daniel und auch sonst in der Bibel gibt es nichts, was auf mehr als nur eine Erfüllung der Vision vom Baum in Daniel 4 hindeuten würde.
Daniel sagt ausdrücklich, dass die Weissagung sich an Nebukadnezar erfüllte:
"All dies widerfuhr Nebukadnezar, dem König" (Daniel 4:28).
Und weiter heißt es (in Vers 33):
"In demselben Augenblick erfüllte sich an Nebukadnezar das Wort selbst."
Der Kommentar von Edward J. Young sagt hier:
"Wörtlich: endete, d.h. es kam zum Ende dadurch, dass es an Nebukadnezar seine vollständige Erfüllung fand".
Auch andere Kapitel verweisen nicht auf "die Aufrichtung einer universellen und ewigen Königreichsherrschaft unter der Regierung des 'Sohnes des Menschen'":
Kapitel l (Daniel und seine Freunde am babylonischen Hof), Kapitel 3 (die drei Hebräer im Feuerofen) und Kapitel 6 (Daniel in der Löwengrube).
Und die Prophezeiung von den 70 Wochen (Daniel 9:24-27) verweist auf Christi erstes und nicht sein zweites Kommen.
Es gibt also keinen Präzedenzfall, demzufolge man für die "sieben Zeiten" des Wahnsinns Nebukadnezars eine größere Erfüllung ansetzen müsste.

2.
Weiter wird gesagt, bestimmte Merkmale von Daniel 4 wiesen auf eine größere Erfüllung hin, wie die Zeit, zu der die Vision gegeben wurde, die Person, die sie erhielt, die Symbolik des Baums und vor allem das Grundthema der Vision, "damit Lebende erkennen mögen, dass der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt" (Daniel 4:17).
"Wir wissen, dass derjenige, dem der Höchste das 'Königreich1 geben will, Christus Jesus ist".
Schauen wir uns diese Argumente näher an.
Wäre der Zeitpunkt der Vision ein Hinweis auf eine größere Erfüllung, dass nämlich die Königslinie Davids 2520 Jahre lang unterbrochen sein sollte, dann hätte sie um die Zeit der Absetzung Zedekias, am besten im selben Jahr, gegeben werden müssen.
In vielen Fällen, in denen der Zeitpunkt einer Prophezeiung von Bedeutung ist und mit ihrer Erfüllung in Zusammenhang steht, wird ein genaues Datum angegeben.
So ist es beispielsweise bei der Prophezeiung von den 70 Jahren (Jeremia 25:1,11).
Im Buch Daniel werden bei den Visionen und Weissagungen gewöhnlich Zeitangaben gemacht: der Traum vom Standbild aus dem zweiten Jahr Nebukadnezars (Daniel 2:1), die Vision von den vier wilden Tieren im ersten Jahr Belsazars (Daniel 7:1), die Vision vom Widder und vom Ziegenbock im dritten Jahr Belsazars, die Prophezeiung über die 70 Wochen im ersten Jahr von Darius, dem Meder, (Daniel 9:1) und die letzte Vision im dritten Jahr des Kyros (Daniel 10:1).
Doch keine derartige Zeitangabe erscheint bei der Vision vom Baum in Daniel 4; wäre sie von Bedeutung gewesen, hätte sie dort stehen müssen.
Einzig in Vers 29 steht ein Zeithinweis, wenn es heißt, der Traum habe sich zwölf Monate später erfüllt.
In welchem Regierungsjahr das geschah, wird zwar nicht gesagt, doch man muss wohl annehmen, dass die "sieben Zeiten" des Wahnsinns gegen Ende der Herrschaftszeit Nebukadnezars lagen.
Nach der Zerstörung Jerusalems belagerte er Tyrus 13 Jahre lang (Josephus: Gegen
Apion, I, 21).
Er ließ zahlreiche Bauwerke errichten.
Aus den Keilschrifttafeln geht hervor, dass Nebukadnezar in erster Linie kein Feldherr, sondern ein Baumeister war.
Er ließ die zwei Tempel Marduks renovieren und stellte 15 weitere Tempel in Babylon wieder her, vollendete die beiden großen Stadtmauern, baute den Palast Nabopolassars wieder auf und errichtete einen weiteren Palast sowie die berühmten hängenden Gärten, womit nur einige seiner baulichen Leistungen aufgeführt sind.
Offensichtlich gegen Ende dieser Bautätigkeit wurde die Vision vom Baum gegeben.
Das geht aus Nebukadnezars stolzen Worten in Daniel 4:30 hervor:
"Ist das nicht Babylon die Große, die ich selbst für das Königshaus mit der Stärke meiner Macht und für die Würde meiner Majestät gebaut habe?"
Das deutet auf das Ende der 43jährigen Herrschaft Nebukadnezars hin, mehrere Jahre nach der Zerstörung Jerusalems in seinem 18. Regierungsjahr.
Wie kann dann der Zeitpunkt der Vision irgendeinen Hinweis auf eine größere Erfüllung enthalten, die mit der Absetzung Zedekias viele Jahre zuvor beginnen soll?
Liegt der Anfang der Erfüllung einer Prophezeiung nicht gewöhnlich nach der Zeit, in der sie gegeben wurde, statt vorher?
So ist also der Zeitpunkt dieses Traums anscheinend nicht nur unwesentlich, da er nicht datiert ist, man kann ihn obendrein sogar noch als ein Argument gegen eine Erfüllung beginnend mit der Zerstörung Jerusalems verwenden, da der Traum offenbar mehrere Jahre nach diesem Ereignis gegeben wurde.
Ist die Person, die die Vision erhielt, also Nebukadnezar, ein Hinweis darauf, dass man den Traum auf eine angebliche 2520jährige Unterbrechung der Herrschaft des Königshauses Davids beziehen müsste?
Wahr ist, dass Nebukadnezar das Instrument war, durch das die Unterbrechung herbeigeführt wurde.
Ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass Nebukadnezars grausame und bedrückende Ausübung der Weltherrschaft Symbol der Souveränität Jehovas sein soll, dargestellt vom königlichen Haus Davids, während seine vollständige Machtlosigkeit in den "sieben Zeiten" seines Wahnsinns die Weltherrschaft durch die Heiden symbolisieren soll?
Oder spielte er in den "sieben Zeiten" seines Wahnsinns zwei Rollen, die der Machtlosigkeit, in der er das Königshaus Davids während der 2520 Jahre darstellte, und die des wilden Tieres, als Sinnbild der Herrschaft der Heiden über die Erde?
Man sieht, die Parallelen zwischen der buchstäblichen und der größeren Erfüllung sind doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen, und darum wird die größere Erfüllung recht kompliziert und verwirrend.
Wäre diese Anwendung nicht einfacher, wenn einer der letzten Könige Judas und nicht Nebukadnezar diese Vision empfangen hätte?
Könnte nicht ein König aus der natürlichen Linie Davids dieses Königshaus besser versinnbildlichen, und wären nicht "sieben Zeiten" des Machtverlusts bei einem solchen König viel geeigneter zur Darstellung des Herrschaftverlusts der Königslinie Davids?
Natürlich müsste der König Judas dann in den "sieben Zeiten" des Wahnsinns immer noch eine Doppelrolle spielen.
Offensichtlich ist also die Person, die die Vision erhielt, kein klarer Hinweis auf eine Erfüllung, die über die vom Propheten Daniel ausdrücklich genannte hinausgeht.
Deutet aber nicht das Grundthema der Vision - "damit Lebende erkennen mögen, dass der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es gibt, wem er will" - auf die Zeit hin, in der Gottes Königreich durch seinen Christus errichtet wird?
Einen solchen Schluss aus dieser Aussage (Daniel 4:17) zu ziehen hieße, mehr in sie hineinzulesen, als sie wirklich sagt.
Jehova ist immer der höchste Herrscher im Königreich der Menschheit gewesen, auch wenn seine Oberherrschaft nicht immer von jedem anerkannt wurde.
Doch David erkannte das: "Jehova selbst hat seinen Thron in den Himmeln fest errichtet; und sein eigenes Königtum hat über alles geherrscht" (Psalm 103:19).
"Dein Königtum ist ein Königtum für alle unabsehbaren Zeiten, und deine Herrschaft währt durch alle sich folgenden Generationen hindurch" (Psalm 145:13).
Jehova hat also schon immer die Geschichte der Menschheit beherrscht und die Geschehnisse nach seinem Willen gelenkt:
"Und er ändert Zeiten und Zeitabschnitte, indem er Könige absetzt und Könige einsetzt, den Weisen Weisheit gibt und Erkenntnis denen, die Unterscheidungsvermögen kennen" (Daniel 2:21).
Diese Lektion musste Nebukadnezar, wie andere Könige vor ihm und nach ihm, lernen. In den 2520 Jahren von 607 v.u.Z. bis 1914 ruhte Jehovas Oberherrschaft keineswegs, auch wenn die Herrschaft des Königshauses Davids unterbrochen war.
Während dieser Zeit hatten die Heidennationen nicht die unumschränkte Macht.
Jehova ging gegen das babylonische Weltreich vor, indem er Kyros erweckte, um Babylon im Jahr 539 v.u.Z. zu erobern (Jesaja 45:1), und in späterer Zeit zerstörte Alexander der Große das persische Weltreich.
Zudem ist mit dem Ausdruck "den niedrigsten der Menschen" in Daniel 4:17 nicht eindeutig Jesus Christus gemeint, denn Jehova hat in seinen Handlungen mit der Menschheit viele Male mächtige und hochmütige Könige gestürzt und niedrige erhöht. Jahrhunderte später bekräftigte dies Maria, die Mutter Jesu:
"Er [Jehova] hat mächtig gehandelt mit seinem Arm, weithin zerstreut hat er die, die in der Absicht ihres Herzens hochmütig sind.
Er hat Machthaber von Thronen herabgestoßen und Niedrige erhöht" (Lukas 1:51, 52).
Als darum der heilige Wächter in Nebukadnezars Traum verkündete, dass "der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt", hat er anscheinend einfach einen allgemein gültigen Grundsatz für Jehovas Handlungen mit der Menschheit ausgesprochen.
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er damit eine Prophezeiung über die Aufrichtung des messianischen Königreichs mit Jesus Christus auf dem Thron verkündet.
Das Grundthema dieser Vision - dass der Höchste der Herrscher im Königreich der Menschheit ist - wird durch die Handlungsweise Jehovas mit dem hochmütigen Nebukadnezar demonstriert, der auf Grund seines Erlebnisses diesen Grundsatz anzuerkennen lernt (Daniel 4:34-37).
Menschen aus jeder Generation, die die Geschichte der demütigenden Erfahrung Nebukadnezars lesen, können dadurch zu derselben Einsicht gelangen.

C.

Die "sieben Zeiten" sollen gemäß einer Berechnung eine Zeitspanne von 2520 Jahren darstellen. Dies gründet sich diese Rechnung auf das so genannte "Jahr-Tag-Konzept".
Da die Wachtturm-Gesellschaft dieses Konzept nicht mehr so allgemein akzeptiert, braucht es hier nicht in aller Breite behandelt zu werden.
Pastor Russell hatte es zwar von den Adventisten übernommen, doch in den 1920er und Anfang der 1930er Jahre wurde es fallengelassen.
Wörtlich "Siebener". In der New International Version wird Daniel 9:24 übersetzt mit "siebzig 'Siebener sind festgesetzt ...", womit der Ausdruck sehr wörtlich wiedergegeben wird.
Siebzig 'Siebener' wovon?
"Siebzig" bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die siebzig Jahre in Vers 2, was ein Hinweis darauf ist, dass es sich bei den siebzig "Siebenem" um Jahre handelt.
Aus dem Textzusammenhang ergibt sich demzufolge, dass die neue Zeitspanne, von der der Engel dem Propheten Daniel gegenüber sprach, 490 Jahre lang war.
Zu diesem Schluss kommt man, ohne dass das Jahr-Tag-Prinzip angewendet werden müsste. Siehe auch die hervorragenden Aussagen von Tregelles zu dieser Prophezeiung (Remarks, S. 116-118).

Seither deutet man die 2300 Abende und Morgen (Daniel 8:14) sowie die 1260, 1290 und 1335 Tage (Daniel 12:7,11,12; Offenbarung 11:2, 3; 12:6,14), die man zuvor als Jahre auffasste, nur noch als Tage.
Aus den beiden Bibeltexten, die man früher als Beweis für das Jahr-Tag-Prinzip anführte (4. Mose 14:34 und Hesekiel 4:6), liest man keinen allgemeinen Deutungsgrundsatz mehr heraus, wenngleich man sie für die Berechnung der 2520 Jahre als Stütze zitiert. Wie in Kapitel l, Fußnote 2, gezeigt wurde, ist die Anwendung des Jahr-Tag-Prinzip bei der Prophezeiung von den 70 Wochen nicht einmal nötig, da hier keine Tage erwähnt werden, sondern nur Wochen.
C. T. Russell kam zu dem Schluss, dass es sich bei beiden Zeitabschnitten um Jahre handeln müsse:
"Denn wenn dreieinhalb Zeiten 1260 Tage (Jahre) ist, so müssen sieben Zeiten gerade zweimal so lang sein, nämlich 2520 Jahre" (Schriftstudien. Band 2: Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1926, S. 87).

Die Anwendung des Jahr-Tag-Prinzips auf die "sieben Zeiten" erscheint darum als ziemlich willkürlich, denn auf andere prophetische Zeitabschnitte wird es nicht mehr angewendet (vielleicht mit Ausnahme der 70 Wochen).
Die "sieben Zeiten" sollen 2520 Tagen entsprechen, weil in Offenbarung 12:6, 14 "eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit" (dreieinhalb Zeiten) mit 1260 Tagen gleichgesetzt werden.
Während man aber die 2520 Tage als 2520 Jahre deutet, sollen die 1260 Tage lediglich 1260 buchstäbliche Tage bedeuten, obwohl dreieinhalb Zeiten die Hälfte von sieben Zeiten sind.

Wenn die Deutung der sieben Zeiten von den dreieinhalb Zeiten (1260 Tagen) hergeleitet wird, müssten dann nicht konsequenterweise beide Zeitabschnitte gleich gedeutet werden?

Woher wissen wir, dass die 2520 Tage mit Jahren gleichzusetzen sind, die 1260 Tage aber nicht?

Ganz offensichtlich gibt es für die Annahme, die "sieben Zeiten" bedeuteten 2520 Jahre, keine echte Grundlage.

Der Zusammenhang der Heidenzeiten aus Lukas 21:24 mit den "sieben Zeiten" aus Daniel 4 lässt sich nicht beweisen.

Weiter gibt es keinerlei Beweis dafür, dass Nebukadnezars "sieben Zeiten" eine andere Zeitspanne Vorschatteten, nämlich 2520 Jahre der Vorherrschaft durch die weltlichen Nationen.

Bei diesen Zusammenhängen handelt es sich offensichtlich um nichts als Spekulationen, die in der Bibel selbst keine Basis finden.

Und darum sollten sie fallengelassen werden!

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zwanzigste Tag.

Geschrieben von anonym am 21. Dezember 2005 01:14:18:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa war ein Mann, der über achtzig Jahre Lebenserfahrung hatte.
„Heute", sagte er, „wird von den jungen Leuten viel gelesen.
Sie sehen vieles im Fernsehen und hören noch mehr Radio.
Ihr Sinn ist vollständig im Banne der Probleme, die in meiner Jugendzeit nicht bekannt waren.
Das führt zu Spannungen und Enttäuschungen, und wahrscheinlich werden sie aufgrund dessen, was sie Fortschritt nennen, nicht mehr so alt werden."
So fragte ich Großpapa, ob er lieber unter den Verhältnissen leben wollte, wie sie in der Vergangenheit waren, oder lieber so vieles wissen wollte wie junge Menschen von heute, auch wenn er nicht so lange leben würde.
Er wandte sich langsam um, legte uns die Arme auf die Schultern und sagte:
„Was nützt all die Weisheit in der Welt, meine Jungen, ohne solche Augenblicke wie diese?
Das beschert mir das Leben.
Wir müssen leben.
Und ewig zu leben wäre das Beste, was man sich denken könnte.
Das ist der Grund, weshalb wir Gott dienen sollten, denn er ist der einzige, der uns ewiges Leben zu geben vermag.

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Feldpost: Aus dem Felde 14.Juni 1915
WT September 1915

…das gerade diese Kriegsumstände geeignet sind, uns manche wichtige Lektion beizubringen, die wir unter früheren Verhältnissen nicht so gut gelernt hätten. Obwohl schon unsere Erwartungen für das vergangene Jahr etwas unrichtig waren.

Feldpost: WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, 29. Mai 1915.

Geliebte Geschwister im Bibelhause!
Mit großer Freude erhielt ich Euer zweites Schreiben 'An die Brüder im Felde' und sage ich Euch vielen Dank, auch für das erste Schreiben. ...
Obwohl ich auch jetzt in dieser Kriegszeit besonders erfahren mußte, welch eine Macht unser altes Fleisch ausübt, durfte ich doch wiederum in noch viel größerem Maße erfahren, wie lieb mich der Herr hat. Schon die Tatsache, nach fast 10monatiger Kriegszeit noch gesund und wohlbehalten zu sein, berechtigt zu großem Danke, und das Bewußtsein, in allen Lagen sicher geborgen zu sein in den Vaterarmen Jehovas, treibt mich zur Anbetung. Wie kann man auch jetzt das hohepriesterliche Gebet unseres großen Meisters in Joh. 17 verstehen. Es ist dem Satan nicht möglich, jetzt in der Zeit des Endes, wo er alles verführt, die Auserwählten des Herrn abzubringen von ihrem großen Meister. Derselbe hat, wie für einen Petrus, so auch für uns gebetet, daß unser Glaube nicht aufhöre. Durch das Teilnehmen an diesem schrecklichen Kriege, welchen wir uns wohl etwas anders dachten, will uns, gleich einem Jona, das Murren oder Zweifeln überkommen über die schrecklichen stechenden 'Strahlen' dieses Krieges. Da muß auch uns der himmlische Vater zurufen: 'Ist es billig, daß du zürnest?' (Jona 4). Ist doch jetzt die Zeit des großen Gerichtes, welches über die gegenwärtige arge Welt hereinbricht, und anfangen muß am Hause Gottes. So wollen wir uns darum nicht entmutigen lassen, sondern uns freuen, daß wir gewürdigt sind, Anteil haben zu können an den Leiden des Hauptes ...
Und wie schon erwähntet, auch diese Schrecken des Krieges müssen uns zubereiten zu dem großen, herrlichen Dienste, den wir an der Welt im Millenium zu tun haben. ...
Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen. Mit den herzlichsten Grüßen aus weiter Ferne, an alle lieben Geschwister verbleibe ich Euer geringer Bruder im Herrn
Martin Modes.

Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1975, S. 145

Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein trauriges Jahr.
Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht
worden. sie hatten gehofft, daß einige der ‚alttestamentlichen
Überwinder' auferstehen würden. Statt dies als eine
‚Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies
mit ‚Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten."

Auszüge aus einem Vortrag von Konrad Franke vom 20. Januar 1968

Im Laufe der Zeit hat uns Jehova immer mehr verstehen lassen über diese Zeitabschnitte, und vor zwei Jahren schon
wurde das erstemal unsere Aufmerksamkeit auf das Jahr 1975 gelenkt. Mancher war zweifelnd und sagte: Da muß man
vorsichtig sein, ihr habt euch schon einmal blamiert, und wenn ich an 1925 denke, wer weiß, was da wieder rauskommt,
ich werde mich einmal zurückhalten.
Ja, die Gesellschaft oder der treue und verständige Sklave, der ja dazu da ist, uns die Speise zur rechten Zeit zu geben, so
sagen wir es doch wohl, ja, der war jetzt und hat uns davon befreit. Es kam nicht von uns, oder ist jemand von euch auf
diesen Gedanken gekommen? Es kam doch von dieser Stelle! Auf einmal beginnen einige doch zu zweifeln! ...
Du sagst: ich warte mal, die haben sich schon einmal blamiert. Da habe ich ihm gesagt. Weißt du, wenn es ums Blamieren
geht, dann blamiere ich mich mit der Organisation! Ich will nicht allein, abseits, stehen! ...
Doch werden bestimmt welche sagen: Na, na, na, die Gesellschaft ist sich selbst nicht ganz sicher. Sie hat doch auch
gesagt „es könnte sein!" Und das ist eigentlich eine Verfälschung des Sachverhalts! Denn wenn wir von dem Jahre 1975
sprechen und damit zum Ausdruck bringen, daß in diesem Jahr 6 000 Jahre menschlicher Geschichte zu Ende sind, dann
möchte ich euch zeigen, daß diesbezüglich die Gesellschaft nicht den geringsten Zweifel hat! Und wer dieses in den
Vordergrund rücken möchte, der sei eingeladen, den Beweis aus der Literatur der Gesellschaft zu erbringen, daß die
Gesellschaft gesagt hätte, „es könnte sein", daß 1975 sechstausend Jahre zu Ende sind! Das hat sie nie gesagt! Das steht
außer Zweifel fest! ...
Wie kommt es denn eigentlich, daß wir diesbezüglich Zweifel hegen? Trauen wir dem Sklaven nicht mehr? Oder was ist
es, wenn wir plötzlich andere Überlegungen anstellen? Vielleicht sind wir gar nicht so sehr mit dem Königreich verbunden?
Vielleicht beten wir gar nicht so inbrünstig, daß es kommen möge? Vielleicht möchten wir noch ein bißchen länger
Zeit mit dieser alten Welt haben? ...
Es heißt dann weiter und jetzt hört gut zu! „Gemäß dieser zuverlässigen Bibelchronologie werden 6000 Jahre von der
Erschaffung des Menschen an mit dem Jahr 1975 enden! Und die siebente Periode von tausend Jahren Menschheitsgeschichte
beginnt im Herbst des Jahres 1975 unserer Zeitrechnung! Es ist hier kein Wort davon gesagt, „es könnte sein!"
... Wohl dem, der bereits in den Reihen dieser Kämpfer steht. ... Sonst wird Harmagedon kommen und wird uns überrumpeln,
denn wenn nach der Zeitrechnung 1975 im Frühjahr die 1000 Jahre beginnen, dann dürfen wir doch wohl annehmen
auf Grund unserer Belehrung und Unterweisung, daß Harmagedon dann nicht nach dem stattfindet und in den Sabbat
hineinwirkt, in den Tag, das gibt s nicht. Das wissen wir doch wohl. ...

Offener Brief der Wachtturm Gesellschaft vom 1.April 1959.

…Ja ihr Ende ist, wie Der Wachtturm gezeigt hat, so nahe, dass die heutige Jugend unter diesem alten System der Dinge nicht mehr alt werden wird…

Erwachet!, 8. November 1986, Seite 7-8

„Ich stelle mir die Welt im Jahre 2000 als ein wunderschönes Paradies vor. Aber ich denke, daß weder die heutige Welt noch ihre Herrscher dies erleben werden. . .Wir leben in den letzten Tagen des gegenwärtigen Systems."

WT 1.3 2004 S. 13-14
Der 'treue Sklave' besteht die Prüfung!

Vor 1914 erwarteten viele von der treuen Sklavenklasse, in jenem Jahr mit dem Bräutigam im Himmel vereint zu werden. Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Dieser Umstand und noch andere trugen dazu bei, dass manche enttäuscht und einige wenige sogar verbittert waren. Einige von ihnen fingen an, ihre ehemaligen Brüder verbal zu „schlagen", und gesellten sich zu „Gewohnheitstrinkern", religiösen Gruppen der Christenheit (Jesaja 28:1-3; 32:6).
Diese ehemaligen Christen bildeten schließlich den „übelgesinnten Sklaven", und Jesus bestrafte sie mit „der größten Strenge". Auf welche Weise? Er verwarf sie, und damit verloren sie die Aussicht auf Leben im Himmel. Sie wurden aber nicht sofort vernichtet. Zuerst mussten sie in der „Finsternis draußen", außerhalb der Christenversammlung, eine Zeit des Weinens und Zähneknirschens durchmachen (Matthäus 8:12). In der Folgezeit offenbarten noch einige andere Gesalbte eine solch schlechte Gesinnung und schlossen sich dem „übelgesinnten Sklaven" an. Auch einige von den „anderen Schafen" sind ihrem Beispiel der Untreue gefolgt (Johannes 10:16). Alle diese Feinde des Christus finden sich in ein und derselben geistigen „Finsternis draußen" wieder.
Wohlgemerkt, der „treue und verständige Sklave" machte dieselben Prüfungen durch wie „jener übelgesinnte Sklave". Doch statt zu verbittern, ließ er sich zurechtbringen (2. Korinther 13:11). Die Liebe der Einzelnen zu Jehova und zu ihren Brüdern nahm zu. So sind sie in den stürmischen „letzten Tagen" eine „Säule und Stütze der Wahrheit" (1. Timotheus 3:15; 2. Timotheus 3:1).

WT 1. 6. 2004 S. 24
Von dunklen Gefängniszellen in die Schweizer Alpen

Mein Vater war allerdings von der Religion enttäuscht. Im Ersten Weltkrieg hatte er miterlebt, wie „christliche" Soldaten zur Weihnachtszeit zwischen feindlichen Schützengräben Glückwünsche austauschten und sich gleich am nächsten Tag gegenseitig hinschlachteten. Für ihn war Religion der Gipfel der Heuchelei.

WT 1. 1. 2003 S. 21
„Wacht beständig"!

Auch wir dürfen heute in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen, selbst wenn wir darüber enttäuscht sein sollten, dass das Ende des Systems der Dinge scheinbar auf sich warten lässt. Ein gewissenhafter Wächter fällt vielleicht auf einen blinden Alarm herein, aber er sollte trotzdem wachsam bleiben. Das ist seine Aufgabe. Genauso verhält es sich bei Christen.

WT 1. 5. 2003 S. 22
Bekümmerten Trost spenden

Menschen, die jahrelang gelitten haben oder wegen vieler leerer Versprechungen enttäuscht sind, könnte man mit den Israeliten in Ägypten vergleichen, die „aus Mutlosigkeit" nicht hören wollten (2. Mose 6:9). In solchen Fällen empfiehlt es sich, darauf hinzuweisen, wie die Bibel einem helfen kann, mit den gegenwärtigen Problemen fertig zu werden und sich vor den Fallen in Acht zu nehmen, die vielen das Leben unnötig vergällen (1. Timotheus 4:8b).

WT 1. 11. 2003 S. 4
Vertrauen — für ein glückliches Leben unerlässlich

Vergleichbar schmerzlich ist es, wenn unser Vertrauen missbraucht wurde. Bei wiederholtem Vertrauensbruch würden wir uns wahrscheinlich ernsthaft Gedanken über die Wahl unseres Umgangs machen. Es ist jedoch keine Lösung, sich von anderen Menschen abzukapseln, um das Risiko auszuschließen, enttäuscht zu werden. Warum nicht? Weil Misstrauen gegenüber anderen uns selbst die Freude raubt. Auf gegenseitigem Vertrauen beruhende Beziehungen sind für ein befriedigendes Leben unerlässlich.
WT 1. 10. 1997 S. 22
Dankbar für ein langes Leben im Dienst Jehovas

Im August 1914 liefen Leute vor dem Gebäude der Lokalzeitung zusammen, wo es Nachrichten vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu lesen gab. Als Vater dazukam und sah, was los war, rief er aus: „Gott sei's gedankt!" Er erkannte in dem Kriegsausbruch die Erfüllung biblischer Prophezeiungen, von denen er beim Predigen gesprochen hatte (Matthäus 24:7). Viele Bibelforscher dachten, sie würden nun bald in den Himmel auffahren. Als nichts dergleichen geschah, waren einige enttäuscht.

WT 1. 5. 1994 S. 23-24
Warum Jehovas Zeugen beharrlich wachen

Jesus hatte vorausgesagt, daß nach dem Tod der Apostel die wahren Erben des Königreiches (die er mit Weizen verglich) bis zur Zeit der Ernte zusammen mit den Scheinchristen (dem Unkraut) wachsen würden (Matthäus 13:29, 30). Es läßt sich heute nicht mit Sicherheit sagen, wen der Herr alles als Weizen betrachtet hat. Bemerkenswerterweise lebten aber im 14., 15. und 16. Jahrhundert Männer, die die Bibel in die Sprache des einfachen Volkes übersetzten, wobei sie ihre Freiheit, ja sogar ihr Leben riskierten. Andere, die die Bibel als Gottes Wort betrachteten, verwarfen die Dreieinigkeitslehre als unbiblisch. Die Lehren von der Unsterblichkeit der Seele und der Höllenqual wurden von manchen ebenfalls als völlig unbiblisch abgelehnt. Infolge eines vermehrten Studiums der Bibel äußerten im 19. Jahrhundert Gruppen in den Vereinigten Staaten, in England, Deutschland und Rußland die Überzeugung, die Zeit der Wiederkunft Christi würde unmittelbar bevorstehen. Aber die meisten ihrer Erwartungen wurden enttäuscht. Warum? Weitgehend deshalb, weil sie zu sehr auf Menschen vertrauten und nicht genug auf die Bibel.

WT 1. 5. 1994 S. 24-25
Warum Jehovas Zeugen beharrlich wachen

Doch auch sie mußten beharrlich wachen. Warum? Sie wußten zwar, daß das Jahr 1914 durch die biblische Prophetie gekennzeichnet war, aber sie wußten nicht mit Bestimmtheit, was in jenem Jahr geschehen würde. Dadurch wurden sie auf die Probe gestellt. Bruder Russell schrieb in der englischen Ausgabe des Wacht-Turms vom 1. November 1914 (deutsch: Februar 1915): „Laßt uns uns stets daran erinnern, daß wir in der Prüfungsstunde stehen! . . . Wenn jemand sich aus irgendeinem Grunde bewogen fühlt, den Herrn und die Wahrheit zu verlassen und dem Herrn keine Opfer mehr darzubringen, so ist nicht die Liebe Gottes allein in seinem Herzen wirksam gewesen, sondern auch etwas anderes — vielleicht der Gedanke, daß die Zeit nur kurz sei und seine Weihung nur für eine bestimmte Zeit gelte."
Einige gaben den Dienst für Jehova auf. A. H. Macmillan gehörte jedoch nicht zu ihnen. Er gab in späteren Jahren freimütig zu: „Wir erwarteten bisweilen von einem bestimmten Datum mehr, als uns die Bibel zu erwarten berechtigte." Was half ihm, trotzdem sein geistiges Gleichgewicht zu bewahren? Er sagte: „Diese Erwartungen erfüllten sich [zwar] nicht, aber das änderte nichts an Gottes Vorhaben." Und er fügte hinzu: „Ich erkannte, daß wir unsere Fehler zugeben und fortfahren sollten, Gottes Wort zu erforschen, um es noch besser zu verstehen." Demütig ließen jene frühen Bibelforscher ihren Standpunkt von Gottes Wort korrigieren (2. Timotheus 3:16, 17).

Königreichsdienst 4/79 S. 3

Setze das Werk des Jüngermachens nach dem Gedächtnismahl fort
Oder denken wir an die Besucher des Gedächtnismahls, die sich zurückgezogen hatten oder sich zumindest kaum am Versammlungsgeschehen beteiligten. Vielleicht sind sie etwas enttäuscht gewesen, daß ihre zeitlichen Erwartungen in Verbindung mit der großen Drangsal nicht erfüllt wurden.

Jahrbuch 1977 S. 202
Norwegen

Einige, deren Erwartungen für das Jahr 1914 zu groß gewesen waren, waren enttäuscht und wandten sich von der Wahrheit ab. Aber die meisten Brüder blieben treu. Heute wissen wir, daß ihre Annahme, die Heidenzeiten von 2 520 Jahren würden um den 1. Oktober 1914 ablaufen, richtig war. Das messianische Königreich begann damals im Himmel zu regieren. Eines der größten Ereignisse der Menschheitsgeschichte hatte stattgefunden, und die Brüder hatten das Vorrecht, sich an seiner Bekanntmachung zu beteiligen.

Jahrbuch 1974 S. 84
Deutschland

Die Brüder hatten verschiedene Erwartungen auf das Jahr 1918 gesetzt. Einige waren sicher, daß es das Ende ihrer irdischen Laufbahn bedeuten würde, und sie hatten diese Hoffnung ihren Freunden und Bekannten gegenüber immer wieder zum Ausdruck gebracht. Schwester Schünke in Barmen hatte zum Beispiel ihren Arbeitskolleginnen erklärt, falls sie eines Tages nicht zur Arbeit erschiene, sei sie „heimgegangen". Als sich ihre Hoffnungen jedoch nicht erfüllten, zogen sich einige enttäuscht zurück, wie es schon im Jahre 1914 der Fall gewesen war. Andere fragten sich, wie es nun weitergehen werde.

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Häuser waren verkauft,
Hypotheken waren bereits abgeschlossen,
Versicherungspolicen zu Geld gemacht,
Krankenversicherungen waren verfallen,
ärztliche Behandlungen hinausgeschoben
und Schulbildungsmöglichkeiten verpasst.

Wachtturm, 15.10.1976, Seite 632-633:

Es kann sein, daß sich einige Diener Gottes bei ihren Planungen von einer verkehrten Ansicht darüber leiten ließen, was an einem gewissen Datum oder in einem bestimmten Jahr geschehen würde. Vielleicht haben sie aus diesem Grund gewisse Dinge aufgeschoben oder vernachlässigt, die sie sonst getan hätten. Aber sie haben den Sinn der biblischen Warnungen in bezug auf das Ende dieses Systems der Dinge verfehlt . . . Es ist aber nicht ratsam, unser Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten und alltägliche Dinge zu vernachlässigen, die wir als Christen normalerweise tun würden oder die wir und unsere Familie wirklich brauchen . . . Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese Einstellung hatte, sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern, und sollte erkennen, daß nicht das Wort Gottes versagt oder ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern daß sein eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte.

Erwachet!, 22. Mai 1995, S. 9

Was die neuere Zeit angeht, so mutmaßten viele Zeugen,
dass die mit dem Anfang der Millenniumsherrschaft verbundenen
Ereignisse eventuell von 1975 an eintreten würden.
Sie dachten, dass in jenem Jahr das siebte Jahrtausend
der Menschheitsgeschichte anbreche.

Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1980, S. 30

Die Brüder schätzten auch die Offenheit, die in diesem Vortrag zum Ausdruck kam, indem
z. B. zugegeben wurde, dass die Gesellschaft für die Enttäuschung, die eine Anzahl
Brüder in Verbindung mit dem Jahr 1975 verspürten, teilweise mitverantwortlich ist.

Licht Band 1 Seite 193

„Das ganze Volk des Herrn blickte in freudiger Erwartung dem Jahre 1914 entgegen. Als diese Zeit gekommen und vorübergegangen war, da bemächtigte sich seiner große Enttäuschung, Kummer und Traurigkeit, und das Volk des Herrn wurde sehr geschmäht.
Die Geistlichkeit und insbesondere ihre Verbündeten machten sie lächerlich und zeigten verächtlich auf sie, weil sie soviel über 1914 und das, was geschehen sollte, gesagt hatten, und ihre Vorhersagen hatten sich nicht erfüllt."

Enttäuschte Erwartungen - das Unrichtige zur richtigen Zeit?

Pastor Russells eigentliche Voraussagen für 1914 haben sich nicht erfüllt.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs herrschten immer noch die Heiden und nicht das Königreich Christi, und das Jerusalem in Palästina wurde noch immer von den Heiden niedergetreten.

Offenbar konnte die Zeitangabe nicht gestimmt haben.
Doch es war keine leichte Sache, diesen einfachen Schluss zu ziehen.

Außerdem war ja etwas eingetreten: der Erste Weltkrieg.

So meinte man, der Zeitpunkt sei doch der richtige gewesen.
Russells Nachfolger glaubten, sie hätten "das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet.

Nach und nach entstand ein neues Bild vom Ablauf der Endzeit.
Der Weltkrieg mit den vielen darauf folgenden Krisen wurde nun lediglich als der Beginn des Sturzes der Heidennationen betrachtet:

Wachtturm Juli 1922 Seite 105-106:

Gott gewährte den Nationen eine art Pacht der Herrschaft für 2520 Jahre, welche im August 1914 ablief.
Dann kam der Besitzer, der rechtmäßige Herrscher (Hesekiel 21:27), und begann die Austreibung vorzunehmen.
Es war nicht zu erwarten, dass er plötzlich alles aus dem Dasein schaffen würde, denn das ist nicht die Art der Handlung des Herrn, sondern es war zu erwarten, dass er die streitenden Elemente überwaltete und diese veranlasste, die gegenwärtige Ordnung zu stürzen und dass, während dieses geschieht, seine treuen Nachfolger unter seiner Leitung ein weltweites Zeugnis geben würden.

Im Jahr 1922 aber wurde der Beginn dieses Vorgangs auf 1914 verlegt, und den Sturz der weltlichen Nationen erwartete man für die nahe Zukunft.

J- F. Rutherford legte diese neue Ansicht auf dem Kongress in Cedar Point vom 5. bis 13. September 1922 in seinem Vortrag "Das Königreich der Himmel ist nahe gekommen" dar.
Drei Jahre später wurde im Wachtturm vom 15. April 1925 in dem Artikel "Die Geburt der Nation" eine neue Auslegung von Offenbarung 12 vorgestellt, die mit dem neuen Verständnis der Aufrichtung von Gottes Königreich in Einklang war und besagte, dass das Königreich 1914 im Himmel "geboren" worden sei.

Jesus Christus "nahm seine große Macht an sich und begann seine Herrschaft: die Nationen wurden zornig, und der Tag des Zornes Gottes begann. (Hesekiel 21:27; Offenbarung 11:17, 18)".

Doch wie stand es mit dem Niedertreten Jerusalems durch die Heiden?

Im Herbst 1914 hatte die Verfolgung der Juden in aller Welt praktisch aufgehört, und Pastor Russell sah darin eine Bestätigung seiner Ansicht, die Heidenzeiten seien zu Ende, wenn auch Jerusalem immer noch durch eine heidnische Macht, das türkische Reich, besetzt wurde.
Doch im Dezember 1917, über ein Jahr nach Russells Tod, geschah etwas Bemerkenswertes.
Am 17. Dezember 1917 nahm der britische General Allenby Jerusalem ein und beendete damit die sieben Jahrhunderte türkischer Besatzung.
Dieses Ereignis wurde als herausragendes Zeichen der Zeit angesehen.

Dieses Ereignis wurde von christlichen Kommentatoren mehrerer Denominationen als Zeichen der Zeit angesehen.
Man erinnerte sich, dass John A. Brown schon 1823 in seinem Buch The Even-Tide das Ende der "sieben Zeiten" für 1917 ansetzte.
Seiner Ansicht nach sollte 1917 "die volle Herrlichkeit des Königreichs Israel vollendet" sein (Band l, S. xliii f.).
Auch Grattan Guinness wies auf 1917 als ein höchst bedeutendes Datum hin:
"Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß diejenigen, die das Jahr 1917 erleben, eines der bedeutendsten, vielleicht das bedeutendste Jahr der abschließenden Krisenjahre mitmachen" (Light for the Last Days. London 1886, S. 342-346).
In Kenntnis dieser Vorhersagen veröffentlichten acht namhafte Geistliche, darunter Dr. G. Campbell Morgan und Dr. G. B. Meyer, ein Manifest, das weltweit verbreitet wurde und in dem es hieß:

"1. Dass die gegenwärtige Krise auf das Ende der Zeiten der Heiden hinweist ... [und]
5. Dass sich alle menschlichen Wiederaufbaupläne dem zweiten Kommen unseres Herrn unterordnen müssen, denn dann werden alle Nationen seiner Herrschaft unterstehen ..." (Current Opinion, Februar 1918).

Obwohl dieses Manifest in den Wachtturm-Publikationen mehrfach als Stütze des Datums 1914 zitiert wurde, hatte man es in Wahrheit zur Stützung des Datums 1 9 1 7 (!) herausgegeben, und zwar aus Anlass der "Befreiung" Jerusalems in jenem Jahr.

Durch die Befreiung Jerusalems von den Türken 1917 und die so genannte Balfour-Deklaration vom 2. November 1917, in der die britische Regierung ihre Unterstützung der Rückkehr der Juden nach Palästina erklärte, wuchs die Zahl jüdischer Einwanderer nach Palästina schlagartig an.
Zwischen Oktober 1922 und Frühjahr 1929 stieg die Zahl der jüdischen Einwohner Palästinas von 83 794 auf 165 000 an.

Als Folge davon veröffentlichte J. F. Rutherford 1929 das Buch Leben, eine einzige lange Beweisführung, dass Jesus in Lukas 21 die Rückkehr der Juden nach Palästina mit Ablauf der Heidenzeiten vorausgesagt hatte und dass die Einwanderung der Juden in Palästina nach 1914 die Erfüllung dieser Prophezeiung sei.

Doch kurz nach Veröffentlichung des Buches Leben wurde diese ganze Idee fallengelassen.

Die Rückkehr der Juden ins Verheißene Land galt nun nicht als Erfüllung biblischer Prophezeiungen (Rechtfertigung Band 2 S. 258-259 und 267-268).

Von 1931 an wurden diese Vorhersagen auf das geistige Israel angewendet.

Als logische Folge davon konnte sich das Ende des Niedertretens Jerusalems nicht mehr auf die buchstäbliche Stadt Jerusalem beziehen:

Wachtturm 1.1.1950 Seite 11:

Die gegenwärtige Stadt Jerusalem drüben in Palästina ist nicht die Stadt des großen Königs, Jehovas Gottes, auch wenn die Christenheit gewisse Stätten dort als "heilig" bezeichnet.
Jene Stadt ist dazu verurteilt, am Ende dieser Welt vernichtet zu werden.
Das wahre Jerusalem jedoch wird als die Hauptstadt der universellen Organisation Jehovas immerdar bestehen. ...
Über dieses wahre Jerusalem ist Jesus Christus der "König der Könige und Herr der Herren".
Am Schlusse der Heidenzeiten im Jahre 1914 wurde er als amtierender Herrscher in der "Stadt des großen Königs", Jehovas, auf den Thron erhoben.
So erhob sich denn die Theokratische Herrschaft, nachdem sie 2520 Jahre lang durch die Heidenmächte unterbrochen gewesen war, über die Erde wieder zur Macht im Neuen Jerusalem, um nie mehr von den Heiden zertreten zu werden.

Was war denn dieses "Neue Jerusalem" genau?

Im Buch "Dein Wille geschehe auf Erden" wird auf Seite 94 erklärt:
Das Jerusalem, das im Jahr 607 v. Chr. gestürzt wurde, repräsentierte Gottes Königreich, weil sich der vorbildliche Thron Jehovas, auf dem der Gesalbte Jehovas als sein König saß, dort befand.
Ebenso repräsentiert das Jerusalem, das von den weltlichen "Nationen zertreten" wird, das Königreich Gottes....
Demnach würde nach Ablauf der Zeit, in der Jerusalem zertreten wird, also nach der vollständigen Erfüllung oder dem Ablauf der "bestimmten Zeiten der Nationen", das symbolische Jerusalem, nämlich Gottes Königreich, wiedererstehen.

Das Ende des Niedertretens Jerusalems wurde also als die Einsetzung Jesu Christi auf Jehovas Thron im himmlischen Jerusalem im Jahr 1914 gedeutet.

Siehe dazu auch Babylon die Große ist gefallen S. 453 / Hilfe zum Verständnis der Bibel Seite 95 / Die Nationen sollen erkennen dass ich Jehova bin Seite 233-236.

Doch dieser Wechsel vom irdischen zum himmlischen Jerusalem warf andere Fragen auf, die bis heute ohne befriedigende Antwort geblieben sind.

Wachtturm 15. 6. 1980 S. 17-18
Wähle den besten Lebensweg Halte an deiner Wahl fest!

Wenn wir treu bleiben, wird Gott nicht zulassen, daß wir Fehler machen, die unser Verderben bedeuten würden. Doch manchmal läßt er zu, daß wir uns irren, damit wir die Notwendigkeit einsehen, uns immer an ihn und sein Wort zu halten. Das stärkt unser Verhältnis zu ihm und hilft uns auszuharren, während wir warten. Wir lernen aus unseren Fehlern, daß wir in Zukunft vorsichtiger sein müssen. In allen Jahrhunderten haben Christen den starken Wunsch gehegt, daß das neue System auf der Erde aufgerichtet wird. Und da das Leben kurz ist, haben sie sich zweifellos danach gesehnt, daß das zu ihren Lebzeiten geschehen möge. Diejenigen, die sich bemüht haben, Gottes Gerichtstag „fest im Sinn" zu behalten, sind mehr als einmal in der Geschichte übereifrig gewesen, was das Kommen dieses Tages betrifft, und haben versucht, das Eintreffen der gewünschten Ereignisse zu beschleunigen (2. Petr. 3:12). Im ersten Jahrhundert hielt es der Apostel Paulus zum Beispiel für nötig, an die Christen in Thessalonich folgende Worte zu schreiben, die wir in 2. Thessalonicher 2:1-3 finden: „Wir bitten euch jedoch, Brüder, in bezug auf die Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus und unser Versammeltwerden zu ihm hin, euch nicht schnell erschüttern und dadurch von eurem vernünftigen Denken abbringen noch euch aufregen zu lassen, weder durch eine inspirierte Äußerung noch durch eine mündliche Botschaft, noch durch einen Brief, angeblich von uns, in dem Sinne, daß der Tag Jehovas hier sei. Laßt euch in keiner Weise von irgend jemandem verführen, denn er wird nicht kommen, es sei denn, der Abfall komme zuerst und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Vernichtung, werde geoffenbart."
In der Neuzeit hat ein solcher Eifer, der an und für sich lobenswert ist, dazu geführt, daß man versucht hat, für die ersehnte Befreiung von den Leiden und Problemen, die die Menschen überall auf Erden plagen, ein Datum festzusetzen. Als das Buch Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes erschien und man darin lesen konnte, es sei sehr passend, wenn die Tausendjahrherrschaft Christi mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen parallel liefe, wurden erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt. Es wurde damals und auch später erklärt, dies sei lediglich eine Möglichkeit. Unglücklicherweise wurden jedoch zusammen mit diesen vorsichtigen Äußerungen auch andere Erklärungen veröffentlicht, die durchblicken ließen, daß die Erfüllung solcher Hoffnungen in jenem Jahr eher wahrscheinlich als nur möglich sei. Es ist zu bedauern, daß diese späteren Erklärungen offensichtlich die vorsichtigen überschatteten und dazu beitrugen, daß die bereits geweckten Erwartungen noch gesteigert wurden.
In der Ausgabe vom 15. Oktober 1976 schrieb Der Wachtturm, es sei nicht ratsam, sein Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten. In diesem Zusammenhang hieß es: „Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese Einstellung hatte, sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern, und sollte erkennen, daß nicht das Wort Gottes versagt und ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern daß sein eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte." Wenn Der Wachtturm hier „jemand" sagte, so meinte er damit alle enttäuschten Zeugen Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von Informationen beteiligt waren, die dazu beitrugen, daß in bezug auf dieses Datum Hoffnungen geweckt wurden.
Wir haben jedoch keinen Grund, unseren Glauben an Gottes Verheißungen erschüttern zu lassen. Wir sollten uns statt dessen veranlaßt fühlen, die Bibel noch eingehender in bezug auf den Gerichtstag zu untersuchen. Wenn wir das tun, stellen wir fest, daß das Datum gar nicht so wichtig ist. Wichtig ist, daß wir stets im Sinn behalten, daß es einen solchen Tag gibt, an dem wir alle Rechenschaft ablegen müssen — und daß dieser Tag näher rückt. Petrus forderte Christen auf, sie sollten 'die Gegenwart des Tages Jehovas erwarten und fest im Sinn behalten' (2. Petr. 3:12). Es kommt nicht auf ein vor uns liegendes Datum an, sondern auf unser
tägliches Leben als Christen. Kein einziger Tag darf vergehen, ohne daß wir daran denken, daß wir unter Jehovas liebevoller Fürsorge und Leitung stehen und uns ihm unterwerfen müssen. Außerdem müssen wir im Sinn behalten, daß wir ihm für unsere Handlungen Rechenschaft schulden.
Jesus nannte den Grund dafür: „Denn es ist dem Sohn des Menschen bestimmt, in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln zu kommen, und dann wird er einem jeden gemäß seiner Handlungsweise vergelten" (Matth. 16:27). Auch der Apostel Paulus schrieb: „Wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen . . . So wird denn jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen" (Röm. 14:10-12). Und: „Wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar gemacht werden, damit ein jeder das ihm Zuerkannte für die Dinge empfange, die er durch den Leib getan hat, gemäß dem, was er zu tun pflegte, ob Gutes oder Böses" (2. Kor. 5:10). Wieviel Zeit haben wir noch, bis wir Rechenschaft ablegen müssen? Jesus sagte: „Wer aber bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden" (Matth. 24:13). Wann ist dieses „Ende"? Für den einen kommt es am Ende dieses Systems der Dinge, für den anderen vorher, wenn er stirbt. Wieviel Zeit verbleibt daher für jeden von uns? Niemand kann den Tag seines Todes errechnen. In gleicher Weise sagte Jesus seinen Aposteln hinsichtlich der Zeit für die Aufrichtung des Königreiches Gottes: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat" (Apg. 1:7). Es ist uns unmöglich, das Ende der Welt im voraus zu errechnen.

1975 - Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6 000 Jahre innerhalb der Zeitspanne von 7 000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen großen „Ruhetag" 'segnete und heiligte'? . . . Nein, das ist nicht der Fall.
(Wachtturm, 1.Januar 1976, Seite 3)

1975 Doch plötzlich endete der Erste Weltkrieg. Er ging nicht, wie die Bibelforscher erwartet hatten, in eine Weltrevolution und in eine weltweite Anarchie oder in die Schlacht von Harmagedon über. Und die aufrichtigen Anbeter Jehovas, die in einem Bund mit ihm standen — in dem von Jesus Christus vermittelten neuen
Bund —, befanden sich immer noch als Menschen auf der Erde.

(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 96)

1975 - Darüber hinaus hatte der Überrest des geistigen Israel jahrzehntelang, nämlich seit 1876, nach dem Ende der Zeiten der Nationen Ausschau gehalten, das im Herbst 1914 eintreten sollte. Sie hofften, daß bis dahin Gottes messianisches Königreich in den Himmeln endgültig aufgerichtet worden sei und daß sie mit Jesus Christus im himmlischen Königreich verherrlicht wären. Ihr ganzes Verständnis der Bibel ging in diese Richtung oder war auf diesen Gedanken abgestimmt. Als dann das Jahr 1914 mitten im Ersten Weltkrieg endete und sie immer noch auf der Erde waren, dachten sie, sie würden im Jahre 1918, dreieinhalb Jahre nach dem Ende der Zeiten der Nationen, verherrlicht werden.
(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 133-134)

1975 - So erfüllt sich also die Prophezeiung Jesajas über das Zahmwerden der Tiere vom Nachkriegsjahr 1919 an. Damit begann eine Zeit der Unterweisung im geschriebenen Worte Gottes, wobei man von dem Standpunkt ausging, daß die biblischen Prophezeiungen am besten verstanden werden können, wenn sie sich erfüllt haben.
Der Überrest des geistigen Israel mußte daher seine bisherigen Ansichten korrigieren und sich der Wirklichkeit und den Gelegenheiten, die sich ihm nach dem Weltkrieg boten, anpassen . . . Diese biblische Unterweisung nach neuen Gesichtspunkten übte eine tiefgreifende Wirkung auf den Überrest aus. Seine Tätigkeit wurde dadurch in die rechte Richtung gelenkt.

(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 191)

1976 - Es kann sein, daß sich einige Diener Gottes bei ihren Planungen von einer verkehrten Ansicht darüber leiten ließen, was an einem gewissen Datum oder in einem bestimmten Jahr geschehen würde. Vielleicht haben sie aus diesem Grund gewisse Dinge aufgeschoben oder vernachlässigt, die sie sonst getan hätten. Aber sie haben den Sinn der biblischen Warnungen in bezug auf das Ende dieses Systems der Dinge verfehlt, da sie glaubten, die biblische Chronologie weise auf ein bestimmtes Datum hin.
(Wachtturm, 15.Oktober 1976, Seite 440)

1977 - Das Jahr 1926 verdiente es somit wirklich, als der glückliche Höhepunkt des Abschlusses der 1 335 Tage gekennzeichnet zu werden. Diejenigen Glieder des „Volkes" Daniels, die harrten, die in Erwartung blieben und das Ende der 1 335 Tage erreichten, gelangten in einen Zustand des Glücks, das bis jetzt nicht getrübt worden, sondern bestehengeblieben ist und zugenommen hat, und das trotz zunehmender Verfolgung und trotz des Zweiten Weltkrieges (1939—1945) sowie der darauf folgenden Unruhen in der Welt.
(Die herannahende Weltregierung—Gottes Königreich, 1977, Seite 146-147)

1979 - Aufgrund dieser Hoffnung hat der „treue und verständige Sklave" alle Diener Gottes auf das Zeichen der Zeit aufmerksam gemacht, das die Nähe der Königreichsherrschaft Gottes anzeigt. In dieser Hinsicht sollte man jedoch beachten, daß der „treue und verständige Sklave" nicht inspiriert und nicht vollkommen ist. Die Aufzeichnungen bestimmter Glieder der Klasse des „Sklaven", die den christlichen Teil des Wortes Gottes ausmachen, sind zwar inspiriert und unfehlbar, doch das trifft nicht auf spätere Schriften zu. Weder die Veröffentlichungen zur Zeit Charles Taze Russells, des ersten Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society, noch diejenigen zur Zeit J. F. Rutherfords, des nachfolgenden Präsidenten, waren vollkommen. Das heller werdende Licht, das auf Gottes Wort gefallen ist, und die geschichtlichen Tatsachen machten bis heute Änderungen dieser oder jener Art erforderlich. Vergessen wir jedoch nicht, daß dieser „Sklave" stets lautere und selbstlose Beweggründe hatte; er handelte immer in einer guten Absicht.
(Wachtturm, 1.Juni 1979, Seite 23-24)

1979 - Teilweise aus dem Wunsch, die Offenbarung Jesu Christi in Herrlichkeit noch zu erleben, haben in allen Jahrhunderten eine Anzahl Gläubige das Ende des gottlosen Systems der Dinge in einer bestimmten Zeitperiode oder für ein bestimmtes Jahr erwartet. Das ist bis hinein in die „letzten Tage" der Fall gewesen. Da gewisse Erwartungen nicht in Erfüllung gingen, kamen viele zum Straucheln und kehrten zu den Wegen der Welt zurück. In Erfüllung der Worte Petri hören wir sogar heute die Stimme von Spöttern (2. Petrus 3:3, 4).
(Wähle den besten Lebensweg, 1979; p. 169)

1980 - Als das Buch Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes erschien und man darin lesen konnte, es sei sehr passend, wenn die Tausendjahrherrschaft Christi mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen parallel liefe, wurden erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt. Es wurde damals und auch später erklärt, dies sei lediglich eine Möglichkeit. Unglücklicherweise wurden jedoch zusammen mit diesen vorsichtigen Äußerungen auch andere Erklärungen veröffentlicht, die durchblicken ließen, daß die Erfüllung solcher Hoffnungen in jenem Jahr eher wahrscheinlich als nur möglich sei. Es ist zu bedauern, daß diese späteren Erklärungen offensichtlich die vorsichtigen überschatteten und dazu beitrugen, daß die bereits geweckten Erwartungen noch gesteigert wurden. . . .
Wenn Der Wachtturm hier „jemand" sagte, so meinte er damit alle enttäuschten Zeugen Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von Informationen beteiligt waren, die dazu beitrugen, dass in Bezug auf dieses Datum Hoffnungen geweckt wurden.

(Wachtturm, 15.Juni 1980, Seite 17-18)

1980 - Und falls das böse System dieser Welt bis zur Jahrhundertwende bestehenbleiben würde — was aber in Anbetracht der Entwicklung der Weltverhältnisse und in Anbetracht der Erfüllung biblischer Prophezeiungen höchst unwahrscheinlich ist —, wären immer noch einige von der Generation, die den Ersten Weltkrieg erlebt hat, am Leben. Die Tatsache aber, daß sich die Anzahl dieser Menschen immer mehr verringert, ist ein weiterer Beweis dafür, daß 'der Abschluß des Systems der Dinge' schnell seinem Ende entgegengeht.
(Wachtturm, 15.Januar 1981, Seite 31)

1982 - Die Bibel hat diese Dinge nicht nur vorausgesagt, sondern auch angezeigt, daß sie in weltweitem Ausmaß eintreten würden. Auch sagt die Bibel, daß alle diese Dinge der Generation widerfahren würden, die im Jahre 1914 am Leben war. Doch was sagten prominente Weltführer noch kurz vor 1914 voraus? Sie sagten, die Voraussetzungen für Weltfrieden seien noch nie so günstig gewesen. Doch die schrecklichen Unruhen, die die Bibel vorhersagte, begannen genau zur richtigen Zeit, im Jahre 1914! Tatsächlich bezeichnen Weltführer heute das Jahr 1914 als einen Wendepunkt in der Geschichte. Nachdem Jesus auf die vielen Dinge aufmerksam gemacht hatte, die die Zeit nach 1914 gekennzeichnet haben, sagte er: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen . . ., bis alle diese Dinge [einschließlich des Endes dieses Systems] geschehen" (Matthäus 24:34, 14). Welche Generation meinte Jesus? Er meinte die Generation, die im Jahre 1914 am Leben war.
Diejenigen, die von dieser Generation noch am Leben sind, sind bereits sehr alt.
Doch einige von ihnen werden noch am Leben sein, wenn dieses böse System zu Ende geht. Eines ist somit klar: In kurzem wird für alles Böse und für alle bösen Menschen in Harmagedon das Ende kommen.

(Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, Seite 154)

1984 - Er hat uns gesagt, daß die „Generation" von 1914 — dem Jahr, in dem das Zeichen in Erscheinung zu treten begann — „auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Einige von dieser „Generation" könnten bis zum Ende des Jahrhunderts leben. Aber es gibt viele Anzeichen dafür, daß das „Ende" viel näher ist.
(Wachtturm, 1.Juni 1984, Seite 18-19)

1984 - Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines historischen Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am Leben sind. Wenn Jesus den Begriff „Generation" in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute
70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen."
(Erwachet!, 22.Oktober 1984, Seite 5)

1986 - Bereits 1876 erkannten Jehovas Zeugen, daß die biblische Prophezeiung das Jahr 1914 u. Z. als die Zeit kennzeichnete, in der bedeutende Ereignisse eintreten würden, die weitreichende Auswirkungen auf die Angelegenheiten der Menschen hätten. Den Grund dafür machten sie weit und breit bekannt.
(Frieden und Sicherheit—Wie wirklich zu finden?, 1986, Seite 70)

1986 - Zu dem prophetischen Aufschluß, der in der Bibel über unsere Tage enthalten ist, gehört folgendes: . . . 4. die Tatsache, daß zumindest einige von der Generation überleben werden, die den Beginn des „Abschlusses des Systems der Dinge" erlebt.
(Frieden und Sicherheit—Wie wirklich zu finden?, 1986, Seite 70)

1989 - Der Apostel Paulus ging im christlichen Missionardienst führend voran. Er legte auch die Grundlage für ein Werk, dessen Vollendung in das 20. Jahrhundert fällt.
(Wachtturm, 1.Januar 1989, Seite 12)

1989 - Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor 1919, mußten die Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden, von einer Art geistiger Gefangenschaft, von gewissen Ansichten und Gebräuchen der falschen Religion, befreit werden. Sie hatten sich zwar von Irrlehren, wie der Lehre von der Dreieinigkeit und der Unsterblichkeit der Seele, abgewandt, hielten aber immer noch an babylonischen Gebräuchen fest. Viele hatten in Verbindung mit der Charakterentwicklung eine selbstgerechte Einstellung entwickelt. Einige trieben Menschenverehrung, in deren Mittelpunkt Charles T. Russell, der erste Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, stand. Ohne eine biblische Grundlage zu haben, feierten sie Geburtstage und Weihnachten. Das Kreuz nahm in ihrem Denken immer noch einen vorrangigen Platz ein. Einige trugen sogar Anstecknadeln mit Kreuz und Krone, und andere strebten nach Ansehen, wie es in der Christenheit üblich ist.
(Wachtturm, 1.Mai 1989, Seite 3)

1989 - Im Jahre 1904 lenkte das Buch Die Neue Schöpfung (deutsch 1906) die Aufmerksamkeit auf diese neue Organisation, die im ersten Jahrhundert u. Z. entstanden war (Schriftstudien, Band 6, Studie 5, betitelt „Die Organisation der Neuen Schöpfung"). Zufolge der damaligen Ansicht über die Bedeutung des Endes der Zeiten der Heiden im Jahre 1914 beschäftigte sich das Buch nicht mit den außergewöhnlichen organisatorischen Anstrengungen, die nach den lähmenden Auswirkungen des ersten Weltkriegs der Menschheitsgeschichte unternommen werden mußten.
(Wachtturm 1.September 1989, Seite 12-13)

1989 - Von katholischer Seite wurde behauptet, die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi sei im Jahre 1799 zu Ende gegangen, als französische Truppen Rom einnahmen, den Papst als Herrscher absetzten und gefangen nach Frankreich brachten, wo er dann starb.
(Wachtturm, 1.September 1989, Seite 12)
Aber gerade Jehovas Zeugen behaupteten das!

1927 - Napoleon begann seinen Ägyptenfeldzug im Jahre 1798, beendete ihn und kehrte dann am 1.Oktober 1799 nach Frankreich zurück. Der Feldzug wird mit knappen Worten, aber anschaulich in der Prophezeiung geschildert, in den Versen 40-44; und sein Abschluß im Jahre 1799 markiert nach den eigenen Worten des Propheten den Beginn der „Zeit des Endes".
(Creation, 1927, Seite 293)

1927 - Zwölfhundertsechzig Jahre von 539 n.Chr. an bringen uns in das Jahr 1799, was ein weiterer Beweis dafür ist, daß 1799 eindeutig den Beginn der „Zeit des Endes" markiert. Das zeigt auch, daß die anderen prophetischen Tage bei Daniel von 539 n.Chr. ab gezählt werden.
(Creation, 1927, Seite 294)

1989 - Für den Überrest der geistigen neuen Schöpfung war es eine ziemliche Überraschung, daß er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im Jahre 1918 bewahrt worden war und daß er im Nachkriegsjahr 1919 noch im Fleische war.
(Wachtturm 1.September 1989, Seite 13)

1989 - Sie haben eine neuzeitliche leitende Körperschaft christlicher älterer Männer aus verschiedenen Teilen der Erde, die die weltweite Tätigkeit des Volkes Gottes beaufsichtigt. Wie die Apostel und die älteren Männer in Jerusalem im ersten Jahrhundert sind die Betreffenden Glieder des treuen und verständigen Sklaven, einer Klasse von Gesalbten, die von Jesus dazu ausersehen wurde, sich hier auf der Erde um seine gesamten Königreichsinteressen zu kümmern. Die Vergangenheit hat bewiesen, daß sie vertrauenswürdig sind, der Leitung des heiligen Geistes folgen und bei der Belehrung der Herde in Gottes Wegen des wahren Friedens nicht auf menschliche Weisheit vertrauen.
(Wachtturm, 15.Dezember 1989, Seite 6)

1990 - Auch erwachsene Christen können enttäuscht sein. Das hat sich bei manch einem in geistiger Hinsicht unheilvoll ausgewirkt. Einige haben ihre Hoffnung auf ein Datum gesetzt, an dem nach ihrer Überzeugung Harmagedon hätte kommen sollen.
Als dann nichts geschah, waren sie enttäuscht.

(Wachtturm, 15.April 1990, Seite 27)

1992 - Heute können sich nur noch wenige an die dramatischen Ereignisse von 1914 erinnern. Wird diese ältere Generation vergehen, bevor Gott die Erde vor dem Ruin rettet? Nein, gemäß der biblischen Prophetie nicht. „Wenn ihr alle diese Dinge seht", verhieß Jesus, „[erkennt,] daß er nahe an den Türen ist. Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:33, 34).
(Wachtturm, 1.Mai 1992, Seite 3)

1993 - Jehovas Zeugen— Verkündiger des Königreiches Gottes,
Am Ende des Buches befindet sich ein chronologischer Abschnitt, betitelt „Wichtige Ereignisse". Die Vorhersagen für 1925 und 1975 werden nicht einmal erwähnt!

1993 - Zudem wurde in der weitverbreiteten Broschüre Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben die Ansicht vertreten, daß sich von 1925 an Gottes Vorsätze erfüllen würden in bezug auf die Umwandlung der Erde in ein Paradies und die Auferstehung der Treuen der alten Zeit . . . Das Jahr 1925 ging vorüber, ohne daß das Ende gekommen war. Seit 1870 hatten die Bibelforscher stets im Hinblick auf ein Datum gedient — zuerst 1914, dann 1925. Jetzt erkannten sie, daß sie Jehova so lange dienen müssen, wie er es möchte.
(Wachtturm, 1.November 1993, Seite 11-12)

1995 - Heute . . . bezieht sich der Begriff „diese Generation" daher offensichtlich auf jene Erdbewohner, die zwar das Zeichen der Gegenwart Christi sehen, aber nicht von ihren verkehrten Wegen umkehren.
(Wachtturm, 1.November 1995, Seite 12)

1995 - Die Bibelforscher — seit 1931 unter dem Namen Jehovas Zeugen bekannt — versprachen sich zudem von dem Jahr 1925 die Erfüllung großartiger biblischer Prophezeiungen. Sie vermuteten, zu jener Zeit würde die irdische Auferstehung beginnen und treue Männer der alten Zeit wie Abraham, David und Daniel würden zurückkehren. Was die neuere Zeit angeht, so mutmaßten viele Zeugen, daß die mit dem Anfang der Millenniumsherrschaft Christi verbundenen Ereignisse eventuell von 1975 an eintreten würden. Sie dachten, daß in jenem Jahr das siebte Jahrtausend der Menschheitsgeschichte anbreche.
(Erwachet!, 22.Juni 1995, Seite 9)

WT vom 15.08.1956 Seite 486-487
nach dem Zitat von Röm. 12,2:

„Beachte den Rat, selbst zu prüfen und „dich selbst zu überzeugen". Wenn du dich anhand der Bibel selbst davon überzeugt hast, daß das, was du glaubst, wirklich Gottes Gedanken sind, dann wird keine „Gehirnwäsche" Propaganda sie aus deinem Sinn wegfegen. Es genügt nicht, zu wissen, was du glaubst. Wisse auch, warum du es glaubst!"

Eine ausgeglichene Ansicht über 1914

Wenn die Heidenzeiten nicht im Jahr 1914 zu Ende gingen und auch die Gegenwart Christi damals nicht begann, weshalb brach dann der Erste Weltkrieg in einem Jahr aus, das 39 Jahre eher vorhergesagt worden war?

Das ist doch sehr auffällig.

Man muss sich aber als erstes daran erinnern, dass in jenem Jahr nichts von dem eingetreten ist, was vorhergesagt war.

Und zweitens war eine endlose Zahl von Jahren als Datum des zweiten Kommens Christi genannt worden, ebenso für das Ende der Heidenzeiten.

Manchmal kommt es vor, dass an einem vorausgesagten Datum zufällig ein wichtiges historisches Ereignis eintritt, wenn auch dieses selbst nicht angekündigt war.

Manche Angaben für den Ablauf der Heidenzeiten lagen
sehr nahe am Jahr 1914:1915 (Guinness 1886), 1917 (J. A. Brown 1823), 1918 (Bickersteth vor 1850) und 1923 (Guinness 1886).

Noch auffälliger ist es, wenn im vorhergesagten Jahr ein Ereignis eintritt, das sogar etwas mit den für dieses Jahr vorausgesagten Dingen zu tun hat.

Doch auch das hat es schon gegeben.

So sollte zum Beispiel nach der Voraussage von Brown (1823) im Jahr 1917 "die volle Herrlichkeit des Volkes Israel vollendet sein".

Das ist im Jahr 1917 zwar nicht eingetreten, doch kam man damals einen wichtigen Schritt in Richtung auf die Gründung des Staates Israel voran.

Noch viel Aufsehen erregender aber waren Robert Flemings Voraussagen über die Französische Revolution von 1789-1798, die beinahe einhundert Jahre vorher gemacht wurden!
Flemings Buch The Rise and Fall of Papacy (Aufstieg und Niedergang des Papsttums) erschien erstmals 1701.
In seinem Kommentar zur vierten Schale aus Offenbarung 16:8, 9 deutet er die "Sonne" als das Papsttum und Frankreich als das Werkzeug zum Ausgießen der vierten Schale.

Anschließend würde Frankreich selbst gedemütigt werden:
... haben wir guten Grund zu der Annahme, dass die Monarchie Frankreichs, nachdem sie andere verbrannt hat, sich auch selbst verzehren wird, indem sie ihr Feuer und den Brennstoff, der die Flamme liefert, sinnlos vergeudet, bis es schließlich gegen Ende dieses Jahrhunderts verbraucht sein wird.
Ich kann nur hoffen, dass es dann zu einer neuen Demütigung der Unterstützer des Antichristen kommen wird, und möglicherweise wird die Monarchie Frankreichs um jene Zeit deutlich gedemütigt zu werden beginnen. Und ich hoffe, dass dann der König von Frankreich, der heute noch die Sonne als sein Symbol trägt und das Motto hat 'Nee pluribus impar1, dass er (oder besser sein Nachfolger) und schließlich auch die Monarchie selbst (zumindest vor dem Jahr 1794) gezwungen sein wird anzuerkennen, dass er in Bezug auf Nachbarherrscher sogar 'Singulis impar' ist. Doch was das Ende des Ausgießens dieser Schale betrifft, so befürchte ich, dass es nicht vor dem Jahr 1794 liegen wird (S. 64 der Ausgabe London 1849).

Kurz nach der Ausrufung der Republik im Jahr 1792, als die Schrecken der Französischen Revolution ihren Höhepunkt erreicht hatten und der Tod Ludwigs XVI. auf dem Schafott bevorstand, erinnerte man sich an Flemings unglaubliche Voraussagen.
Als Folge davon wurde sein Buch in England und den USA neu aufgelegt.
Groß war die Sensation, die seine Vorhersagen hervorriefen, und die Aufregung schlug hohe Wellen.
Die Erfüllungen gaben nach der Französischen Revolution vielen den Anstoß, selbst vermehrt die biblischen Prophezeiungen zu studieren.
Flemings Berechnung der 1260 Jahr-Tage wurde von vielen übernommen, wenn auch das Enddatum dafür vielfach von 1794 auf 1798 verschoben wurde, das Jahr, in dem der Papst als Herrscher im Vatikan abgesetzt und von französischen Soldaten in die Verbannung gebracht wurde.

So kam es, dass man unter den Adventisten das Jahr 1798 als den Beginn der "Zeit des Endes" ansah.
Später übernahmen auch C. T. Russell und seine Anhänger diese Berechnung mit einer kleinen Änderung um ein Jahr auf das Jahr 1799.
Dieses Datum gilt bei den Siebten-Tags-Adventisten heute noch.

Sollten uns "eingetroffene" Voraussagen dieser Art nicht eine Hilfe sein, einen nüchternen Blick für das Jahr 1914 zu bekommen?

Unter Berücksichtigung der zahlreichen handfesten Argumente für das Jahr 587 v.u.Z für die Zerstörung Jerusalems und den Beweisen dass 607 v.u.Z. nicht das Jahr der Zerstörung Jerusalems und der Ausgangspunkt für die 2520 Jahre der Heidenzeiten sein kann.

Die 2520 Jahre können also nicht 1914 zu Ende gegangen sein.

Die Verschiebung des Endes der Heidenzeiten von 1914 auf 1934 war nur ein weiterer Fehlschlag.

Dann findet die Berechnung der 2520 Jahre überhaupt keine Stütze in der Bibel.

Berücksichtigt man die schweren Mängel bei den geänderten Bedeutungen des Jahres 1914 in den Veröffentlichungen in unserer Literatur seit 1922, sollte man nicht das Jahr 1914 als Schlüsseldatum für die Erfüllung biblischer Prophezeiungen in unserem Jahrhundert ganz und gar verwerfen?

Die Antwort darauf ist eindeutig.

Dabei sagte Bruder Knorr im Zusammenhang mit den Chronologiefragen:

»Bei manchen Dingen bin ich mir sicher:
Ich weiß, dass Jehova unser Gott ist,
dass Christus Jesus sein Sohn ist,
dass Jesus sein Leben als Lösegeld für uns gab,
dass es eine Auferstehung gibt.
Bei anderen Dingen bin ich mir nicht so sicher.
Zum Beispiel bei 1914.
Davon reden wir schon sehr lange.
Es mag sein, dass wir recht haben.
Ich will es hoffen.«

Wachtturm 15.12.1984 Seite 26
Hinsichtlich seiner irrigen Feststellungen in Bezug auf das, was wir im Jahre 1925 erwarten könnten, sagte er (Br. Rutherford) einmal vor uns allen im Bethel:

„Ich habe mich lächerlich gemacht."

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der einundzwanzigste Tag.

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Aber womit unterhielten sich die Kinder?" fragten wir.
Er dachte eine Weile nach und lächelte, weil er sich über seine eigenen Gedanken amüsierte.
„Ihr laßt meine Jugendzeit wieder vor mir erstehen.
Oft kam es vor, daß wir uns im Wohnzimmer aufhielten und mit Vater spielten.
Wir spielten Domino.
Ich besaß auch ein Fahrrad.
Wir fuhren in Gruppen auf das Land hinaus.
Auf den Straßen war man sicher, denn es bestand keine Gefahr, ein Opfer des Verkehrs zu werden.
Das war in unseren Teenagerjahren.
Im Winter fuhren wir Schlitten und Ski.
In der Ferienzeit gingen wir in Gruppen in die Berge.
Zwei oder drei Wochen lang schliefen wir im Heu, kochten selbst und tranken frische Kuhmilch.
Es gibt noch Gegenden, wo Jugendliche das auch tun, aber selten.
Wenn ich in Ferien ging, rechnete Vater aus, wieviel Geld ich brauchen würde.
Wenn ich es zu schnell ausgab, gab es nichts anderes, als ohne Geld auszukommen oder nach Hause zu gehen.
Man konnte Vater nicht telegraphisch um mehr Geld bitten.
Daraus seht ihr, daß wir eine vernünftige, saubere und gesunde Unterhaltung pflegten.
Wir suchten nicht den Nervenkitzel.
Wir erfreuten uns einer guten, sauberen Unterhaltung."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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„Wachsamkeit Dringend nötig" 2004 Seite 30:

Mit 'Sünden zudecken' ist nicht gemeint, schwere Verfehlungen zu vertuschen. Darüber müssen die Verantwortlichen in der Versammlung informiert werden, damit sie etwas unternehmen können (3. Mose 5:1; Sprüche 29:24). Zuzulassen, dass schamlose Sünder ihr Treiben unbehelligt fortsetzen können und dadurch Unschuldige zu Schaden kommen, wäre höchst lieblos — und auch völlig unbiblisch (1. Korinther 5:9-13).

ELTERN DENUNZIEREN IHRE KINDER:
Das Geheimnis des Familienglücks Kapitel 7 Seite 85-87

Was ist aber, wenn sich der Jugendliche eines ernsten Vergehens schuldig macht? In diesem Fall benötigt er besondere Hilfe und geschickte Lenkung. Begeht jemand, der zur Christenversammlung gehört, eine schwerwiegende Sünde, wird er ermuntert, zu bereuen und die Ältesten um Hilfe zu bitten (Jakobus 5:14-16). Bereut der Betreffende, arbeiten die Ältesten mit ihm daran, sein Geistiggesinntsein wiederherzustellen. In der Familie liegt die Verantwortung, dem auf Abwege geratenen Jugendlichen zu helfen, bei den Eltern, obgleich sie die Sache eventuell mit den Ältesten besprechen sollten. Es wäre verkehrt, irgendwelche schweren Sünden ihrer Kinder vor der Ältestenschaft verbergen zu wollen… *** Wachtturm 15.8.1986 *** …wenn Älteste es versäumen, auf die Missetaten ihrer Angehörigen zu reagieren. (Vergleiche 1. Samuel 2:22-25, 30-35.) … Jugendliche waren in Hurerei, Drogenmissbrauch usw. verwickelt. Nicht wenige von ihnen waren Kinder von Ältesten, von denen manche in Bezug auf die Missetaten ihrer Kinder ein Auge zudrückten. Als die Tatsachen ans Licht kamen, verloren etliche Älteste ihr Dienstamt, weil sie ihre Stellung als Älteste missbraucht hatten oder, genauer gesagt, weil sie es versäumt hatten, ihre Macht richtig zu gebrauchen.

ELTERN DENUNZIEREN IHRE KINDER
WT 1985 15. 11. S. 21
Habe nicht an den Sünden anderer teil

Alle Diener Jehovas sollten sich unbedingt davor hüten, an den Sünden anderer teilzuhaben. Manche Eltern versuchen, die verkehrte Handlungsweise ihrer Kinder zu rechtfertigen in dem Bemühen, sie zu beschützen. Aber christliche Eltern sollten nicht denken, jeder sei gegen ihre Kinder, wenn diese einen Fehler machen. Statt dessen sollten gottgefällige Eltern ihren schuldigen Kindern helfen, jegliche Zucht, die sie gemäß Gottes Wort benötigen, zu erhalten, anzunehmen und daraus zu lernen.

KINDER DENUZIEREN IHRE ELTERN:
Erwachet 22.8.1996

In meinem Fall war die Person, die mir nahe steht und einen „fragwürdigen Lebenswandel" führt, nicht nur meine Freundin, sondern auch meine unersetzliche, liebenswürdige Mutter. Ich wandte mich wegen ihrer Situation schließlich an die Versammlungsältesten, und sie wurde aus der Versammlung ausgeschlossen. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich mit den Ältesten gesprochen hatte. Jetzt bin ich entschlossen, gegen meine unangebrachten Schuldgefühle anzukämpfen und die Anregungen in dem Artikel zu befolgen.

EHEPARTNER SOLLEN SICH GEGENSEITIG DENUNZIEREN
WT 1985 15. 11. S. 21
Habe nicht an den Sünden anderer teil

Verheiratete Christen müssen darauf achten, daß sie nicht Gottes Gesetz verletzen, indem sie schwere Sünden ihres Ehepartners decken. Sie sollten an den Fall von Ananias und Sapphira denken, die ein Komplott geschmiedet hatten, aber ihre schwere Sünde nicht verborgen halten konnten (Apostelgeschichte 5:1-11).

VERWANDTE DENUZIEREN SICH UNTEREINANDER
Wachtturm 1.8.1997

Viel größer ist die Gefahr unangebrachter Loyalität allerdings im privaten Bereich. Wenn ein guter Freund oder ein Familienangehöriger einen Lauf einschlägt, durch den er biblische Grundsätze verletzt, fühlen wir uns in unserer Loyalität hin- und hergerissen. Natürlich halten wir loyal zu unseren Angehörigen. Doch wir dürfen die Treue zu ihnen niemals über unsere Loyalität gegenüber Jehova stellen. (Vergleiche 1. Samuel 23:16-18.) Wir würden Übeltätern weder helfen, eine schwere Sünde zu verbergen, noch für sie Partei ergreifen gegen die Ältesten, die sie „im Geist der Milde wieder Zurechtzubringen" suchen (Galater 6:1). So zu handeln wäre illoyal gegenüber Jehova, gegenüber seiner Organisation und gegenüber dem uns nahe stehenden Menschen. Sich vor einen Sünder zu stellen, damit ihm die nötige Züchtigung erspart bleibt, bedeutet eigentlich, dass wir ihm einen Ausdruck der Liebe Jehovas vorenthalten (Hebräer 12:5-7)

DENUZIEREN UNTER FREUNDEN:
Erwachet 22.1.1996 Seite 16

Eine andere Situation entsteht, wenn dein Freund ein schweres Vergehen zugibt. Womöglich verlangt er von dir, niemandem etwas zu erzählen. Die Bibel sagt jedoch: „Habe nicht teil an den Sünden anderer; bewahre dich selbst keusch" (1. Timotheus 5:22). Falls dein Freund schwer krank wäre und ärztliche Hilfe brauchte, würdest du dann nicht darauf bestehen, dass er einen Arzt aufsucht? Wenn er ein schweres Vergehen begangen hat, braucht er genauso Hilfe, und zwar auf geistigem Gebiet. Geheimhaltung könnte seinen geistigen Tod bedeuten und sich schädlich auf die Versammlung auswirken. Aus diesem Grund bist du verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Versammlungsältesten unterrichtet werden. (Vergleiche 3. Mose 5:1.)

DENUZIEREN UNTER FREUNDINNEN
WT 1988 1. 8. S. 21
Jugendliche, hütet euch davor, ein Doppelleben zu führen

Wie verhält es sich, wenn du von jemandem weißt, daß er ein Doppelleben führt? Ermuntere ihn zunächst, sich an die Ältesten zu wenden. Was aber, wenn der Betreffende das nicht tut? Dann hast du die schriftgemäße Verantwortung, es zu melden (3. Mose 5:1). Wir wissen, daß dies nicht leicht ist, aber es ist das einzig Richtige. „Treu gemeint sind die von einem liebenden Freund zugefügten Wunden", sagt die Bibel (Sprüche 27:6). Ein 13jähriges Mädchen ging nach einer Ansprache, durch die sie ihre schriftgemäße Verantwortung erkannte, zu einer Freundin, von deren Missetaten sie wußte, und forderte sie auf, zu den Ältesten zu gehen und ein Bekenntnis abzulegen. „Ich erkundigte mich später bei ihr, ob sie mit einem Ältesten gesprochen hatte", schrieb sie. „Das war nicht der Fall. Daher sprach ich mit einem." Das Mädchen stellte dann die Frage: „War es richtig, meine ehemals beste Freundin zu ‚verpetzen'?" Natürlich handelte sie richtig. Die unmittelbaren Folgen mögen zwar betrüblich sein, doch das Endergebnis kann erfreulich sein, ja es kann sogar Leben gerettet werden (Hebräer 12:11).

AUFFORDERUNG DEN MITBRUDER ZU DENUZIEREN ÖFFENTLICH TROTZ SCHWEIGEPFLICHT:
Wachtturm vom 1.9.1987 Seite 13
„Eine Zeit zum Reden" - Wann?

Maria arbeitet als medizinisch-technische Assistentin in einem Krankenhaus. Sie ist verpflichtet, was sie beruflich erfährt oder beobachtet, als Berufsgeheimnis zu wahren. Auch muss sie dafür sorgen, dass schriftliche Unterlagen und andere Informationen über Patienten nicht an unbefugte Personen weitergegeben werden. In dem Land, in dem sie wohnt, gibt es ein Gesetz, das die Weitergabe von vertraulichen Informationen über Patienten regelt. Eines Tages saß Maria in einer Zwickmühle. Als sie Krankenberichte bearbeitete, stieß sie auf eine Information, die besagte, dass eine Patientin, eine Mitchristin, eine Abtreibung vornehmen ließ. Hatte sie die biblische Verpflichtung, diese Information an die Ältesten ihrer Versammlung weiterzugeben, obwohl sie dadurch in die Gefahr geriet, ihre Stelle zu verlieren, gerichtlich belangt zu werden oder ihrem Arbeitgeber rechtliche Schwierigkeiten zu bereiten?... In einer solchen Lage sehen sich Zeugen Jehovas hin und wieder. Dann wird ihnen die Wahrhaftigkeit der Worte Salomos so recht bewusst: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln: . . . eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden" (Prediger 3:1, 7). War das für Maria eine Zeit zum Schweigen, oder war es eine Zeit zum Reden über das, wovon sie Kenntnis erlangt hatte? … Gelegentlich macht Jehova ein Versammlungsglied auf eine geheim gehaltene Verfehlung aufmerksam, damit die Sache bereinigt werden kann (Josua 7:1-26)… Dieses Gebot der höchsten Instanz im Universum verpflichtete jeden Israeliten, irgendeine schwerwiegende Verfehlung, die er beobachtet hatte, den Richtern zu melden, so dass die Sache behandelt werden konnte. Christen sind zwar nicht verpflichtet, das mosaische Gesetz zu halten, doch seine Grundsätze finden in der Christenversammlung immer noch Anwendung. Es gibt daher Fälle, in denen ein Christ verpflichtet ist, die Ältesten von einer Sache zu unterrichten. Allerdings ist es in manchen Ländern verboten, Unbefugten mitzuteilen, was in privaten Unterlagen steht. Aber wenn ein Christ nach gebetsvoller Überlegung zu dem Schluss kommt, es handle sich um einen Fall, den er nach dem Gesetz Gottes melden müsse, auch wenn die weltliche Obrigkeit Schweigepflicht fordere, dann ist das eine Verantwortung, die er vor Jehova trägt. Es gibt Situationen, in denen ein Christ „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen [muss] als den Menschen" (Apostelgeschichte 5:29). Um dem Problem vorzubauen, haben Brüder, die Rechtsanwälte, Ärzte oder Wirtschaftsprüfer usw. sind, schriftliche Richtlinien festgelegt und die Brüder, die zu einer Konsultation zu ihnen gekommen sind, gebeten, diese durchzulesen, ehe sie ihnen ein Geheimnis anvertrauten. So wird im voraus klargelegt, dass der Bruder oder die Schwester, wenn es sich zeigen sollte, dass eine schwerwiegende Verfehlung vorliegt, ermuntert werden wird, zu den Ältesten der Versammlung zu gehen. Auch wird in den Richtlinien zu verstehen gegeben, dass der Beratende sich verpflichtet fühlen würde, selbst zu den Ältesten zu gehen, falls er oder sie nicht gehen würde.

DENUNZIEREN INNERHALB DER VERSAMMLUNG
WT 1984 15. 4. S. 28 3.
Mose — ein Aufruf zur heiligen Anbetung Jehovas

Jehova verlangt, daß wir gegen die Sünde kämpfen. Die Vergebung von Sünden erfordert nicht nur ein Sühnopfer, sondern auch, daß man die Sünden bekennt, sie bereut und soweit wie möglich versucht, den Schaden wiedergutzumachen. Und wenn wir von einem anderen Glied der Versammlung wissen, daß es eine schwere Sünde begangen hat, sie aber nicht bekennen will, sollten wir die Angelegenheit den ernannten Ältesten zur Kenntnis bringen. (Vergleiche 3. Mose 4:2; 5:1, 5, 6.) Bestimmte Sünden werden selbstverständlich nicht vergeben (3. Mose 20:2, 10; Hebräer 6:4-6; 10:26-29).

MELDEPFLICHT
WT 1999 15. 10. S. 19
Vielleicht kannst du deinen Bruder gewinnen

Unter dem mosaischen Gesetz reichte bei bestimmten Sünden die Vergebung der Person, gegen die man sich vergangen hatte, nicht aus. Gotteslästerung, Abtrünnigkeit, Götzendienst und die geschlechtlichen Sünden Hurerei, Ehebruch und Homosexualität waren meldepflichtig, und Älteste (oder Priester) mußten sich damit befassen. Das trifft auch auf die Christenversammlung zu (3. Mose 5:1; 20:10-13; 4. Mose 5:30; 35:12; 5. Mose 17:9; 19:16-19; Sprüche 29:24).

KEINE AUSSAGEVERWEIGERUNGSRECHTE ALS ZEUGE
WT 1972 1. 11. S. 657
Mit den von Gott ernannten Männern eng zusammenarbeiten

Geht dieser Bibeltext nur die Aufseher oder Ältesten an? Nein, denn jeder, der sieht, daß einer seiner Mitchristen einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, ist verpflichtet, zu versuchen, diesen im Geiste der Milde wieder zurechtzubringen. Wir würden dadurch sogar Liebe bekunden. Wenn es sich um eine schwere Sünde handelt, wäre es angebracht, wir würden dem Betreffenden sagen, daß er unverzüglich die verantwortlichen Aufseher der Versammlung davon unterrichten sollte, andernfalls würden wir uns aufgrund unserer Loyalität gegenüber der Organisation Jehovas verpflichtet fühlen, das Rechtskomitee der Versammlung davon in Kenntnis zu setzen. (1. Kor. 5:9-13; Ps. 31:23) Wer Gerechtigkeit liebt und Gott wirklich loyal ergeben ist, wird sich nicht scheuen, eine grobe Sünde aufzudecken, die innerhalb der Versammlung begangen wurde; er wird auch offen die Wahrheit darüber aussagen, wenn er darum gebeten wird. — 3. Mose 5:1; Eph. 4:24; Luk. 1:74, 75.

WT 1970 15. 9. S. 566
Eine glückliche, blühende Nation unter Gottes Gesetz

Ein Zeuge war verpflichtet auszusagen, was er wußte. (3. Mose 5:1)

ERWACHET 1976 22. 2. S. 26
Die Heiligkeit des Lebens

Wenn jemand etwas wußte, was als Beweis dienen konnte, war er zur Aussage verpflichtet. Andernfalls wäre er öffentlich verflucht worden (3. Mose 5:1)

Das Leben hat doch einen Sinn Kap. 13 S. 150-151
Ein Vorbild der künftigen Dinge

Im Interesse des Rechts und der Barmherzigkeit wurde von einem Zeugen in einem Gerichtsfall verlangt, über alles auszusagen, was er über den Fall wußte. Wenn er dies nicht tat, mußte er damit rechnen, von den Richtern öffentlich verflucht zu werden. Ein solcher Fluch wurde dann von Gott erfüllt (3. Mose 5:1)

ZUGESICHERTE STRAFFREIHEIT BEI VERLEUMDUNG
WT 1997 15. 8. S. 28
Warum sollte man Unrecht berichten?

Angenommen, die Person weist die Beschuldigung zurück und wir sind der einzige Belastungszeuge. Müßten wir nun mit einer Gegenklage wegen Verleumdung rechnen? Nicht wenn wir mit keinem Uneingeweihten über die Angelegenheit gesprochen haben. Es ist nicht verleumderisch, diejenigen, die die Befugnis und die Verantwortung haben, zu beaufsichtigen und Dinge richtigzustellen, über etwas zu unterrichten, was die Versammlung betrifft. Das ist sogar im Einklang mit unserem Wunsch, stets das zu tun, was richtig und loyal ist. (Vergleiche Lukas 1:74, 75.)

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Glaubt nicht dem Gefährten, verlaßt euch nicht auf den Vertrauten! Vor der, die an deinem Busen liegt, hüte die Pforten deines Mundes!
Micha 7:5, Revidierte Elberfelder Bibel.

Wenn die Gesellschaft mir sagen würde, dieses Buch sei nicht grün, sondern schwarz, dann würde ich sagen: „Also, ich hätte glatt schwören können, es sei grün; aber wenn die Gesellschaft sagt, es ist schwarz, dann ist es schwarz!"
Bart Thomson, Bezirksaufseher

Zeugen fühlen sich verpflichtet, über Mitzeugen, die vielleicht von den Richtlinien und Lehren der Organisation abweichen, Bericht zu erstatten.

In einem Artikel mit der Überschrift „‚Eine Zeit zum Reden' Wann?" erklärt der Wachtturm vom 1.September 1987 den offiziellen Standpunkt, nach dem ein Zeuge selbst dann verpflichtet ist, Vergehen eines anderen Mitglieds gegen die Regeln der Organisation, die „zum Gemeinschaftsentzug führen", aufzudecken, wenn er damit bestehende Normen, selbst einen Eid oder die Vertraulichkeit verletzt wie im Falle eines Arztes, einer Krankenschwester, eines Rechtsanwaltes oder jemandes anderen, der in vertrauliche Aufzeichnungen oder Mitteilungen eingeweiht ist.
Dem Übertreter ist der Rat zu geben, das Vergehen den Ältesten zu beichten.
Tut er das nicht, dann, so heißt es, fordere die Loyalität gegenüber Gott von dem Zeugen, der von dem Vergehen weiß, dass er die Sache den Ältesten berichtet.
Nur auf einem Gebiet wird die Vertraulichkeit als sakrosankt angesehen: wenn es die eigenen Angelegenheiten der Organisation und die Rechtskomiteesitzungen von Ältesten betrifft.
Übrigens kommt es nicht selten vor, dass die Frauen von Ältesten von den besprochenen Fällen Kenntnis erhalten.
So unglaublich es klingen mag:
Weniger als vier Jahre, nachdem diese Richtlinie festgelegt worden war, veröffentlichte die Zeitschrift Erwachet! vom 8.März 1991 (Seite 7) eine Aufstellung der „Rechte des Patienten", darunter auch das folgende:
6. Vertraulichkeit hinsichtlich aller Mitteilungen und Unterlagen in Verbindung mit einer Behandlung.
Wie wir gesehen haben, heben die Richtlinien der Organisation dieses Recht auf, wenn es mit der Vorschrift in Konflikt gerät, jeder Zeuge, der vom Vergehen eines anderen gegen die Regeln wisse, müsse dies, auch als Arzt oder Krankenschwester, aufdecken.
Ein Artikel von Dr. Gerald L. Bullock aus Plano in Texas, der in der Zeitschrift Medical Economics vom 19.August 1985 veröffentlicht wurde, macht deutlich, dass sich Zeugen tatsächlich gezwungen sehen, trotz der ernsten Folgen als Informanten gegenüber Ältesten aufzutreten Folgen nicht gerade für sie selbst, sondern für andere.
Dr. Bullock berichtet, er habe eine junge Zeugin eingestellt, die seit Jahren eine Patientin und mit seiner Familie befreundet war.
Er bezeichnet „Toni" (das ist nicht ihr wirklicher, sondern ein Deckname) als gute und gutgelaunte Mitarbeiterin.
Alles war in Ordnung, bis eine andere Zeugin (die er „Linda" nennt und die „Toni" bekannt war) in seine Praxis kam.
Sie behauptete, sie sei nach einem Barbesuch in Houston, Texas, von mehreren Männern vergewaltigt worden und habe sich eine Gonorrhöe zugezogen.
Sie war schon bei einem anderen Arzt gewesen und wollte nun einen weiteren Abstrich machen lassen, um zu sehen, ob die Krankheit weg sei.
Er empfand es als unangebracht, ihre Behauptung, sie sei vergewaltigt worden, in Zweifel zu ziehen, und nahm nur den Abstrich vor, der ergab, dass sie keine Infektion mehr hatte.
Eine Woche danach rief ihn Linda an und teilte ihm verärgert mit, man habe ihr die Gemeinschaft entzogen und sie werde jetzt von der eigenen Familie gemieden.
Sie drohte ihm einen Prozess an und sagte, sie sei sicher, dass Toni die Information aus Dr. Bullocks Praxisaufzeichnungen entnommen und den Ältesten hinterbracht habe.
Dr. Bullock stellt fest:
Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
Ich konnte nicht glauben, dass Toni über eine Patientin Geschwätz verbreitete.
Ich hatte lang und breit mit ihr über die Schweigepflicht gesprochen, ehe ich sie einstellte.
Und in meinen Arbeitsverträgen steht, dass die Strafe für das Verletzen der Schweigepflicht die fristlose Kündigung ist.
Als ich Toni zur Rede stellte, war ich noch fassungsloser, als sie offen zugab, tatsächlich die Geschichte weiter getragen zu haben.
Sie erklärte, in ihrer Glaubensgemeinschaft werde von jedem Mitglied erwartet, dass es den Kirchenältesten jedes andere Mitglied melde, das ihre Lehren und Zuchtmaßnahmen missachte.
Als sie in Lindas Karteikarte wegen der Abrechnung und der Versicherungsdaten nachgesehen und dabei gelesen habe, was Linda mir erzählt hatte, habe sie einige Zeit gebraucht, um zu entscheiden, wem gegenüber sie in erster Linie loyal zu sein habe.
Schließlich habe sie die Geschichte den Ältesten hinterbracht.
Man sollte festhalten, dass sie bei ihren Überlegungen, wem gegenüber sie sich loyal zu verhalten habe, nicht etwa auf den Gedanken kam, sie habe gegenüber ihrem Arbeitgeber und Bekannten die Verpflichtung, ihn davon in Kenntnis zu setzen, was sie mit den Daten aus seinen Praxisaufzeichnungen zu tun beabsichtigte.
Aufgrund ihrer Schulung als Zeugin sah sie das wohl nicht als wesentlich in Bezug auf Loyalität an.
Dr. Bullock fährt fort:
Schließlich und endlich hatte es sich nicht um gedankenloses Geschwätz gehandelt.
Damit wäre ich allerdings leichter fertig geworden als mit der Tatsache, dass eine Angestellte und Bekannte, der ich vertraut hatte, so etwas in voller Abwägung des Schadens für eine Patientin von uns und für mich getan hatte.
Und doch empfand ich Lindas Geschichte der öffentlichen Denunziation als beinahe unglaublich.
Alle Zeugen, die ich kannte, schienen so liebenswürdig zu sein.
Ich konnte nicht glauben, dass ihre Religion ein solches Weitererzählen von Dingen und eine derartig rücksichtslose Vergeltung für Abtrünnige verlangte.
Ich rief einen leitenden Ältesten der Kirche an, der seit dem Besuch der High School ein Freund war.
Er bestätigte mir das alles.
Er erklärte mir, die Kirchenältesten hätten erst gar nicht versucht, den Wahrheitsgehalt von Lindas Vergewaltigungsgeschichte abzuwägen. Sie war, so wie sie es sahen, irgendwohin gegangen, wo sie nicht hätte hingehen dürfen; sie habe etwas getan, was sie nicht hätte tun dürfen.
Und sie habe sich eine Krankheit zugezogen, die sie sich nicht hätte zuziehen dürfen.
Dafür hätte sie als Strafe einen „Gemeinschaftsentzug" zu tragen und werde nur wieder aufgenommen, wenn sie die Ältesten von ihrer aufrichtigen Reue überzeugen könne.
Die Kirche habe sogar angeordnet, sie müsse die gemeinsame Wohnung der Familie verlassen, bis sie den Anforderungen für eine Absolution entspreche.
Zu Beginn des Anrufs war ich nur ärgerlich.
Doch jetzt, als der Älteste seine Ausführung beendet hatte, war ich richtig wütend.
Ich fragte ihn, ob er sich klarmache, was seine Religionsgemeinschaft mir, einem schuldlosen Unbeteiligten, angetan habe.
Er sagte, es täte ihm leid, aber wie Toni glaube er, die Lehren seiner Kirche hätten Vorrang vor allen anderen Überlegungen.
Wie Toni fühlten sich er und die anderen Ältesten anscheinend in keiner Weise moralisch verpflichtet, den Arzt darüber zu informieren, dass sie vertrauliche Daten von seiner Angestellten erhalten hatten oder welchen Gebrauch sie von solchen gesetzlich geschützten Daten machen wollten.
Ihre Schulung als Zeugen ließ sie einfach nicht in solchen Kategorien denken.
Auf den Rat seines Rechtsanwaltes hin hielt es Dr. Bullock für unumgänglich, Toni zu entlassen.
Er machte ihr nicht nur klar, warum das geschehen müsse, er ließ auch ganz bewusst nicht zu, dass an ihrer Handlungsweise die Freundschaft zerbrach.
Er entschuldigte sich bei Linda und erklärte ihr, was passiert war.
Sie versprach ihm, ihn nicht zu verklagen, da sie erkannte, dass ihn persönlich keine Schuld traf.
Dr. Bullock praktiziert inzwischen in einer anderen Stadt, aber er sagt, er sei immer noch ein wenig „kopfscheu."
Er schreibt, „unsere ganzen teuren Berufshaftpflichtversicherungen gegen ärztliche Kunstfehler sind keinen roten Heller wert, wenn ein Patient, der auf diese Weise zum Opfer gemacht wird, vor Gericht geht und gewinnt", weil ein Bruch der ärztlichen Schweigepflicht nicht von ihnen abgedeckt werde.
Er hat nun eine Unternehmer-Police, die eine hohe Personalhaftpflicht für seine Angestellten einschließt.
Allen neuen Angestellten wird die Geschichte von „Toni" und „Linda" erzählt, und wenn sie nicht zusichern können, dass ihre Glaubensansichten sie nicht dazu verpflichten, die ärztliche Schweigepflicht zu brechen, stellt er sie nicht ein.
Nur so kann er sichergehen das das Opfer das sich sicherlich wehren wird nicht an jemanden kommt der seiner Verteidigung gehör schenkt.

Im Jahre 1986 fing die Organisation an, starken Druck auf einen Bruder X in Athen auszuüben.
Bruder X, ein Architekt und ehemaliger Sonderpionier, hatte sich an den Entwürfen für eine Anzahl von Gebäuden des Wachtturm-Zweigbüros beteiligt.
Als aktiver Zeuge, langjähriger Ältester und sehr kompetenter Erforscher der Bibel war er im ganzen Land bekannt und geachtet.
Dass er bestimmte Ansichten und Lehren der Organisation nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, setzte ihn jedoch wachsendem Druck und Kritik aus.
Überzeugt, dass man ihn für einen Ausschluss im Visier hatte, unternahm er mit seiner Frau eine Reise in die Vereinigten Staaten.
Er kannte mehrere Glieder der leitenden Körperschaft persönlich und hoffte, wie er sagte, wenigstens mit einigen von ihnen reden zu können, um so herauszubekommen, ob sie die Notwendigkeit von Änderungen erkannten, um die ständigen Ungerechtigkeiten zu vermeiden nicht bloß in seinem Fall, sondern ganz allgemein.
Er sagte, er habe Zweifel an einem Erfolg, aber er meine, er sei verpflichtet, es wenigstens zu versuchen.
Er konnte mit Lyman Swingle sprechen, der der leitenden Körperschaft angehörte (beide Ehepaare gingen in ein Restaurant), doch als er seine Sorgen ansprach über die Forderung der Organisation, man müsse alle ihre Lehren vollständig glauben, sowie über die Verurteilung jeder offenen Diskussion unter den Mitgliedern, war Swingles einzige Reaktion die, inständig zu bitten:
„Bruder X, verlaß Jehova nicht!"
Nachdem seine Frau H .... dies mehrmals im Verlauf des Gesprächs gehört hatte, ergriff sie das Wort und sagte:
„Aber Bruder Swingle, genau darum geht es doch!
Wir wollen Jehova nicht verlassen.
Wir möchten zeigen, dass wir die Loyalität gegenüber Jehova, Jesus Christus und Jehovas Wort über die Loyalität gegenüber Menschen oder menschlichen Organisationen stellen.
Das ist der eigentliche Grund für unsere Sorgen."
Dennoch erhielten sie auf ihre Fragen keine Antwort, vielleicht weil Swingle selbst wusste, dass es auf sie aus der Sicht der Organisation keine Antwort gab.
X ... sprach auch mit Ted Jaracz, der ebenfalls zur leitenden Körperschaft gehörte, darüber, dass man ohne Grundlage auf der Jahreszahl 1914 beharrte.
Jaracz erwiderte darauf nur mit einem Lächeln:
„X ..., Daten sind nicht wichtig.
Wichtig ist, daß die gute Botschaft gepredigt wird."
X ... bemerkte, gleich die erste Wachtturm-Ausgabe nach seiner Rückkehr nach Griechenland habe einen Artikel enthalten, der betonte, wie entscheidend das Jahr 1914 sei!
Direkt nach seiner Rückkehr wurde X ... in Abwesenheit ausgeschlossen, ohne dass er bei der Verhandlung zugegen war.

Jesus verurteilte nachdrücklich die Rigidität als Unrecht, die man typischerweise dort findet, wo man meint, Gott durch Beharren auf Gesetzen dienen zu müssen.
Er zeigte, dass das Gesetz dem Menschen dienen und keine ermüdende Last darstellen sollte.
Es sollte ihn nicht daran hindern, Mitgefühl zu zeigen.
Zu Personen, die Anklagen vorbrachten, sagte er, „der Sabbat [sei] um der Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen."
Markus 2:27, Zürcher Bibel

Er erinnerte Menschen, die sich buchstabengetreu an religiöse Gesetze halten wollten, daran, wie David die Stiftshütte betrat und dort Laibe der heiligen „Schaubrote" als Speise für seine Männer erhielt; Brote, „die zu essen ihm und seinen Begleitern nicht erlaubt war, sondern nur den Priestern."
1.Samuel 21:1-6; Matthäus 12:1-4, Herder.

Weder bezeichnete er David wegen seiner Handlungsweise als jemanden, der ‚unter Gottes Verfluchung komme', noch sagte er, der Priester sei bei dieser Gelegenheit nachlässig gegenüber einem „Eid" gewesen und habe nicht für die Reinheit der Versammlung gesorgt, weil er David nicht angeklagt habe.
Entsprechend lobte er auch nicht die Handlungsweise des Edomiters Doeg, der die Sache Saul, dem Haupt der Nation, denn auch prompt meldete, was dazu führte, dass über 85 Priester zum Tode verurteilt und die Menschen in ihrer Stadt niedergemetzelt wurden.
1.Samuel 21:7; 22:9-19.

Stattdessen benutzte Jesus den Bericht als Grundlage, um zu den Ältesten zu sagen:
„Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt:
‚Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer', dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt."
Matthäus 12:7, NJB.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zweiundzwanzigste Tag.

Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 02:33:43:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa stammte aus einer großen Familie mit neun Kindern.
Die Familien waren groß.
Opa sprach gern über seinen Vater und seine Mutter und das Familienleben, das er genoss, und so drängten wir ihn, uns einige dieser Veränderungen zu erzählen.
Bedächtig fing er an.
„Damals gab es ein Familienleben.
Die Glieder der Familie unterhielten sich miteinander.
Es gab weder Radio noch Fernsehen, um sie abzulenken oder ihnen die Möglichkeit einer Unterhaltung zu rauben.
Das Wohnzimmer ist heute zu einem Filmtheater geworden, in dem die Familie ruhig im Halbdunkel sitzt und auf den flimmernden Bildschirm starrt.
Wenn jemand ein Gespräch anfängt, wird dieses sogleich von interessierten Zuschauern mit einem Pst! erstickt.
Wir waren neun Kinder, und wir sprachen alle gern.
Das war ein Plappern, Schwatzen und Schnattern!
Vater sagte oft:
,Kinder! Bitte nicht mehr als sieben auf einmal!'
Das Familienleben dieser Art verschwand nach dem Ersten Weltkrieg.
Es mag wohl in einigen Teilen der Erde noch vorhanden sein, aber man findet es nur noch selten.
In westlichen Ländern gibt es so gut wie kein Familienleben."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Wachtturm 15.06.1996 S. 21, Abs. 14+15:

„Das Murren und Klagen kann bei ihnen sogar so weit gehen, daß sie Veröffentlichungen des „treuen Sklaven" kritisieren. Doch was wäre, wenn wir eine negative Einstellung entwickeln würden, die in kritischen Diskussionen im engsten Freundeskreis zum Ausdruck käme?"

„Gebt acht auf Euch selbst und auf die ganze Herde",
Seite 94 und 95:

„Abfall oder Abtrünnigkeit schließt Handlungen ein, die gegen die Ordnung gerichtet sind, die Jehova seinem Volk gegeben hat. Personen, die vorsätzlich Lehren verbreiten (hartnäckig daran festhalten oder darüber reden), welche in Widerspruch zu der biblischen Wahrheit stehen, die Jehovas Zeugen lehren, sind Abtrünnige. Das Verursachen von Spaltungen und das Fördern von Sekten. Damit ist eine vorsätzliche Handlung gemeint, durch die...
das Vertrauen der Brüder in die Einrichtung Jehovas untergraben wird."

Wachtturm 1.August 1956 Seite 473:

GEHORSAM GEGENÜBER THEOKRATISCHER VERTRETUNG

Neuherzukommende müssen es lernen, mit den Grundsätzen und Richtlinien der Neuen-Welt-Gesellschaft überein zustimmen und in Harmonie mit ihnen zu handeln, damit alles reibungslos vor sich gehe, zum Wohl und Segen aller, die sich in der Organisation befinden und zum Ruhme Gottes, des Vaters.
Bisweilen fällt es einigen unserer neuen Gefährten ziemlich schwer, diesen Wechsel vorzunehmen.
Sie sind geneigt, ein wenig rebellisch oder unlenksam zu sein.
Um aber wirklich zu einem Teil der Neuen-Welt-Gesellschaft zu werden, ist es unbedingt nötig dass der richtige Respekt vor der theokratischen Einrichtung und Ordnung geoffenbart werde.
Eine demütige, gehorsame Geistesverfassung ist erforderlich.
Wir dürfen nicht zulassen, dass die Einstellung und die Neigungen der alten Welt unser Denken und Tun beeinflussen, wenn wir einmal in die Neue-Welt-Organisation hineingekommen sind.
Wir haben die alte Welt hinter uns gelassen — warum sie also nicht für alle Zeit zurücklassen?
Warum ihre Taktiken und Methoden in die Einrichtung der neuen Welt hineinzuschleppen suchen?
Ihre Taktiken haben der alten Welt nicht genutzt.
Werden sie denn für die neue von irgendwelchem Werte sein?
Nur indem wir uns gewissenhaft anstrengen, unseren Sinn umzugestalten, nur indem wir uns weigern, uns nach diesem System der Dinge formen zu lassen, werden wir fähig sein, den guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes für uns zu prüfen. — Rom. 12:2, NW.
Da dem „treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut worden sind, lasst uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache so ansehen, daß, was immer der ,treue Sklave' tut, zu unserem Guten gereicht.
Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas.
Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott.
Die richtige Geisteshaltung gegenüber der Leitung des Sklaven gehört mit zu den Dingen, durch die wir mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten.
Die aufkommende Generation hat die Neigung, die Individualität — das „freie Denken", wie sie es nennt — zu preisen.
Der „Freidenker" äußert ein persönliches Verlangen nach Unabhängigkeit.
Er widersteht dem „Gebundensein" an irgendeine feste Regel oder Vorschrift.
Er möchte die Dinge auf seine eigene Art tun, die ihm stets besser zu sein scheint.
Die Unterwerfung unter die theokratische Autorität oder Vertretung fällt ihm schwer.
Er fühlt sich eingeengt und durch Anweisungen nach allen Seiten hin eingeschränkt.
Alle, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, sind nach seiner Meinung außer ihm aus dem Schritt gekommen.
Er scheint immer einen besseren Weg zu kennen, wie die Dinge getan werden sollten.

Er ist in seinem Handeln durch Stolz und Einbildung aufgeblasen.
Wenn er nicht sorgfältig darauf bedacht ist, seinen Eigensinn, seinen Dünkel zu korrigieren, wird ihn seih Stolz zu einem schimpflichen Sturze führen.
Es ist besser, immer den schriftgemäßen Weg, die theokratische Anordnung anzuerkennen, durch die wir zur Wahrheit geführt wurden, und sich ihr anzupassen, als ihrer Leitung zu widerstehen, einfach nur weil man bisweilen nicht verstehen mag, warum gewisse Dinge gerade so getan werden, wie es geschieht.
„Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade.
Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jehova und weiche vom Bösen.
"Hochmut kommt vor dem Verderben, und hoffärtiger Sinn vor dem Fäll.
Besser demütig sein mit Gebeugten, als Beute teilen mit Stolzen." (ZB)
Mögen diese Worte genügen. — Spr. 3:5-7; 16:18, 19.
Gehorsam gegenüber der theokratischen Vertretung und Achtung davor ist in Jehovas Organisation ein Erfordernis.
„Mögen die Älteren, die in rechter Weise den Vorsitz führen, doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders jene, die hart arbeiten bezüglich Rede und Lehre." (1.Tim. 5:17, NW) Jehova ist für die Organisation seiner Geschöpfe verantwortlich.
Er überträgt ihnen Macht und Autorität und gibt Anweisung, welche Ehre ihnen gezollt werden sollte.
„Nun aber hat Gott die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel.'' Die irdischen Aufseher vertreten Jehova in ihrem Gebiet, gleichwie es himmlische tun.
„Seid einander Untertan in der Furcht vor Christus.
Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn ... In der Tat, wie die Versammlung dem Christus Untertan ist, so laßt es auch die Frauen in jeder Beziehung, ihren Männern gegenüber sein . . .
Die Frau sollte vor ihrem Manne tiefen Respekt haben." ;
Dies zeigt die Notwendigkeit, daß innerhalb der christlichen Versammlung Ordnung herrsche und Respekt vor jemandem, dem Autorität übertragen worden ist. — 1. Kor. 12:18; Eph. 5:21-33, NW.

Der Wachtturm", 1957, Seite 498

„Es ist höchst wichtig, daß wir diese Tatsache verstehen und den Anweisungen des ,Sklaven' so folgen, wie wir der Stimme Gottes folgen würden, weil es Gottes Vorkehrung ist..."

„Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", 1960, Seite 148

„daß ,DIE GESELLSCHAFT' der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist..."

Der Wachtturm", 01. November 1954, Seite 669

„Indem wir Gott ehren und ihm dadurch die höchste Achtung erweisen, daß wir seine von ihm gebilligte Organisation hingebungsvoll anerkennen..."

Der Wachtturm", 01. August 1956, Seite 474

„Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott..."

Wachtturm 1. April 1986,
„Fragen von Lesern":

Warum haben Jehovas Zeugen einige Personen, die sich immer noch zum Glauben an Gott, die Bibel und Jesus Christus bekennen, wegen Abtrünnigkeit ausgeschlossen?
Die Antwort:
Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten.

WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:

Der Selbstzensur unserer Gedanken kommt große Bedeutung zu.

WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:

Aber oft führen derartige Gedanken zu schlechten Handlungen. Statt in Gedanken bei solchen Dingen zu verweilen, sollten wir Selbstbeherrschung, eine Frucht des heiligen Geistes, üben und über die Dinge nachsinnen, die in Philipper 4:8 aufgeführt werden (Galater 5:22, 23).

WT 1978 1. 1. S. 30-31
'Ergrimme nicht gegen Jehova'

Angesichts dieser Gefahr gibt die Bibel den Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens" (Spr. 4:23). Wenn wir besonnen bleiben und unseren Weg nicht durch unvernünftiges Handeln oder törichtes Denken verdrehen, werden wir unser Gleichgewicht bewahren können (1. Petr. 1:13).

WT 1994 1. 2. S. 27-29
Wahrst du die Würde derer, denen du Rat erteilst?

In der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen." Angesichts der Angriffe auf die Menschenwürde wird sie mit gutem Grund in der Charta der Vereinten Nationen und in der Präambel zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte besonders hervorgehoben. Darin wird der Glaube „an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person" bekräftigt.
Hat man jemals deine Würde verletzt? Hat man dich, als du Rat erhieltst, so behandelt, daß du dich überaus schuldig fühltest, beschämt warst, dir bloßgestellt oder erniedrigt vorkamst? „Ich konnte keine Spur von aufrichtigem Interesse, Mitgefühl oder Würde entdecken. Man gab mir das Gefühl, ich sei nichts wert", berichtet André und fügt hinzu: „Daraufhin fühlte ich mich frustriert, ich bekam Angst und war sehr niedergeschlagen." Laura sagt: „Von jemand Rat anzunehmen, bei dem man das Gefühl hat, er sei gar nicht aufrichtig an einem interessiert, ist schwierig."
Aus diesem Grund werden christliche Aufseher ermahnt, die Herde Gottes mit Achtung und Ehrerbietung zu behandeln (1. Petrus 5:2, 3).
Vergiß nicht, daß auch du Fehler machst. „Alle straucheln oft", bemerkte Jakobus (Jakobus 3:2). Behältst du das im Sinn, wird es dir besser gelingen, deine Bemerkungen zu mäßigen und deine Gefühle zu beherrschen, wenn es erforderlich ist, mit anderen über ihre Unzulänglichkeiten zu reden. Berücksichtige ihre Empfindlichkeit. So wirst du es vermeiden können, übertriebene Kritik zu üben und die Aufmerksamkeit auf nebensächliche Fehler oder Mängel zu lenken. Jesus hob dies hervor, als er sagte: „Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird man euch messen" (Matthäus 7:1, 2).
Ihr Ältesten, behaltet im Sinn, daß die überwältigende Mehrheit eurer christlichen Brüder voraussichtlich Gründungsmitglieder einer neuen menschlichen Gesellschaft auf der gereinigten Erde sein werden! Als derart wertvolle, ja kostbare Individuen verdienen sie es, daß man ihnen Ehre zuteil werden läßt. Denkt beim Ratgeben daran, daß sowohl Jehova als auch Jesus Rücksicht auf sie nehmen, und tut auch in Zukunft euren Teil, damit eure Brüder trotz der Angriffe Satans ihre Würde und ihr Selbstwertgefühl bewahren können (2. Petrus 3:13; vergleiche 1. Petrus 3:7).

WT 1994 1. 7. S. 27
Freudige Unterwerfung unter Autorität

Sind Älteste dagegen nicht achtsam, können sie einigen Brüdern die Freude rauben. Sie könnten beispielsweise Vergleiche anstellen, und sei es nur dadurch, daß sie diejenigen, die den Stundendurchschnitt der Versammlung im Predigtdienst erreicht oder übertroffen haben, loben, wodurch sie aber praktisch diejenigen kritisieren, denen das nicht gelungen ist. Doch wie wird wohl jemand empfinden, dessen Zeiteinsatz womöglich aus einem triftigen Grund niedriger ausgefallen ist? Könnte das nicht dazu führen, daß der Betreffende unnötig Schuldgefühle hat und ihm die Freude geraubt wird?

WT 1986 1. 1. S. 30-31
Jehova — der „große" Gott

Wenn wir ihn als „Großen Unterweiser" voll anerkennen, werden wir die Unterweisungsmethoden, die die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven" Jehovas heute anwendet, weder in Zweifel ziehen noch kritisieren. Statt dessen werden wir die oft nötige Zucht, die uns durch die Unterweisung zuteil wird, annehmen und gleichzeitig versuchen, aus den von Gottes sichtbarer Organisation zur Verfügung gestellten vortrefflichen Hilfsmitteln zum Bibelstudium den größtmöglichen Nutzen zu ziehen (Matthäus 24:45-47).

Erwachet 22.Mai 1969 Seite 4
Freiwillige oder erzwungene „Gedankenkontrolle"

Den Christen gibt Gottes Wort den guten Rat, eine freiwillige „Gedankenkontrolle" auszuüben: „Was irgend wahr, was irgend von ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge betrachtet weiterhin." (Phil. 4:8) Mit welch guten Dingen ist unser Geist dann beschäftigt!
Die freiwillige „Gedankenkontrolle" erfordert Wachsamkeit und Selbstzucht. Ganz besonders erfordert sie, daß man seine Gefühle im Zaume hält. Hat dich jemand geringschätzig behandelt oder dich durch Worte oder Taten verletzt? Dann brüte nicht darüber nach, sondern übe eine freiwillige „Gedankenkontrolle" aus, indem du dich zwingst, über etwas anderes nachzudenken. Vielleicht gerätst du in eine große Versuchung? Dann übe eine freiwillige „Gedankenkontrolle" aus, und verbanne alle Gedanken daran, bevor du ein übermächtiges Verlangen entwickelst, das dich veranlaßt zu sündigen. — Matth. 26:41; Jak. 1:14, 15.
Es ist weise, eine freiwillige „Gedankenkontrolle" auszuüben. Du wirst dadurch nicht nur zufriedener und glücklicher, sondern es gereicht auch den Menschen zum Nutzen, mit denen du Umgang pflegst. Vor allem aber trägt es dir die Gutheißung des Schöpfers ein. — Spr. 27:11; Mal. 3:16.

WT 2000 15. 2. S. 29
Kyrillos Lukaris — Ein Mann, dem die Bibel lieb und teuer war

Wieder einmal hatten die herrschenden Geistlichen Bemühungen unterdrückt, dem Volk Gottes Wort näherzubringen. Sie brachten mit aller Gewalt eine Stimme zum Schweigen, die auf verschiedene Irrtümer ihrer unbiblischen Glaubensansichten aufmerksam gemacht hatte. Sie gehörten zu den schlimmsten Feinden der Religionsfreiheit und der Wahrheit. Leider tritt eine solche Haltung noch heute in verschiedenen Formen zutage. Dies ist ein ernüchterndes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Geistliche Intrigen spinnen, die die Gedankenfreiheit und die freie Meinungsäußerung behindern.

Erwachet 1994 8. 6. S. 21
Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?

Die Bibel ermuntert dazu, den Verstand voll einzusetzen, allerdings nicht ungezügelt. Die Verantwortung dafür, daß das Denken im Einklang mit dem Denken Jehovas bleibt, liegt jedoch bei jedem einzelnen Christen, nicht bei der Versammlung. Als zahlreiche Epheser in aller Öffentlichkeit ihre spiritistischen Praktiken aufgaben und Christen wurden, übernahm es nicht Paulus, ihre Bücher zu verbrennen, sondern „viele von denen, die Zauberei getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher herbei und verbrannten sie vor aller Augen" (Apostelgeschichte 19:19, EÜ). Warum hielten diese Christen es für nötig, ihre eigenen Bücher zu verbrennen?
Die erste Verteidigungslinie
Betrachten wir einmal folgende Veranschaulichung. Eine erfolgreiche Verteidigung im Krieg besteht oftmals aus mehreren Verteidigungslinien. Kein guter General würde irgendeine dieser Linien für unbedeutend halten und sie ohne Kampf aufgeben. Im Kampf eines Christen gegen die Sünde gibt es ebenfalls mehrere Verteidigungslinien.
In Jakobus 1:14, 15 heißt es: „Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde." Eine falsche Begierde gedanklich zu nähren ist der erste Schritt in Richtung Sünde. Somit besteht die erste Verteidigungslinie darin, die Begierde nicht zu nähren — seine Gedanken zu kontrollieren.
Wegen dieser Verbindung zwischen Gedanken und Handlungsweise sagt die Bibel warnend: „Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet, nicht auf die Dinge auf der Erde" (Kolosser 3:2). Wenn Christen es ablehnen, sich gedanklich mit Unmoral, Spiritismus oder Abtrünnigkeit zu beschäftigen, dann nicht, weil sie fürchten, die biblischen Wahrheiten könnten dabei den kürzeren ziehen, sondern, weil sie alles vermeiden möchten, was sie zu einer sündigen Handlung bewegen könnte.
'Alle Dinge sind bloßgelegt'
Liebe zu Jehova und Achtung vor seiner Fähigkeit, unsere Gedanken zu kennen, ist ein weiterer wichtiger Grund, warum man sein Denken kontrollieren sollte. Stellen wir uns vor, ein teurer Freund oder naher Verwandter würde auf Schmutz oder Staub außerordentlich sensibel reagieren. Würden wir ihn dann nicht mehr zu uns einladen, weil wir keine zusätzliche Arbeit haben wollten? Würden wir uns nicht aus Liebe zu ihm besonders anstrengen, alles sauberzuhalten? Jehovas Sensibilität für unsere geheimsten Gedanken wird in Psalm 44:21 beschrieben: „Er weiß um die Geheimnisse des Herzens." Gemäß den Worten des Paulus sind wir für diese Gedanken rechenschaftspflichtig. „Es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben" (Hebräer 4:13; Psalm 10:4; Sprüche 6:16, 18).
Hiob anerkannte, daß der Mensch Gott gegenüber für seine Gedanken verantwortlich ist. „Hiob . . . opferte Brandschlachtopfer . . .; denn Hiob sprach: ‚Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht' " (Hiob 1:5). Wenn man bewußt eine verkehrte Handlung in Erwägung zieht, könnte Jehova das bereits als eine Sünde betrachten. (Vergleiche 2. Mose 20:17.)

Wahre Gedankenfreiheit
Die Bibel ermuntert alle Christen, sich zum Ziel zu setzen, 'jeden Gedanken gefangenzunehmen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen' (2. Korinther 10:5). Dieses Ziel erreicht man nicht durch Verbote von religiösen Führern, sondern dadurch, daß man Selbstbeherrschung übt und Jehova sowie seine Grundsätze liebt und versteht. Mit dem Erreichen dieses Ziels erlangen wir wahre Gedankenfreiheit, die lediglich von gottgefälligen Maßstäben begrenzt wird und uns das gute Gefühl vermittelt, Jehova sogar durch unsere Gedanken Freude zu bereiten.

Erwachet 1995 8. 4. S. 30
Leserbriefe

Gedankenfreiheit Bisher ließ ich meine Gedanken häufig einfach schweifen und bei unangebrachten Dingen verweilen. Daher war ich über die Aussagen in dem Artikel „Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?" [8. Juni 1994] ziemlich erstaunt. Mir war nicht bewußt, daß es in den Augen Jehovas eine Sünde ist, wenn man sich in Gedanken absichtlich mit einer verkehrten Handlung befaßt. Ich danke Jehova für den ehrlichen Rat, der mir helfen wird, meine Gedanken wieder in die richtige Bahn zu lenken.
J. P., Philippinen

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Bua, was is' denn mit dir,
du bist so bleich,
bist' krank, magst' dich niederlegen?
Schau dein' Bruder an, der is immer g'sund,
und schaut aus wie das blühende Leben.

Also, was is' los, wo tut's dir weh,
mach den Mund auf, Bub, sprich!
„Papa, Papa, du schaust so streng,
Papa, ich trau' mich nicht."

Bua, was is' denn mit dir,
jetzt weinst auch noch,
komm her zu mir, schau mich an!
Du weißt, dein Bruder, der is' viel jünger als du,
aber benimmt sich schon wie ein Mann.

Was bedrückt dich denn, mir kannst' es doch sagen,
also Bub, warum weinst'?
„Papa, Papa, wirst böse sein,
wirst mir nie verzeihen."

Bua, was is' denn mit dir,
du zitterst ja,
du zitterst am ganzen Leib.
Dein Bruder, der hat nie a' Angst,
grad du bist so schrecklich feig.

Herrgott, jetzt reiß' dich z'amm', laß mich nicht böse werden
du weißt doch was dir dann droht!
„Papa, Papa, ich hab' so a' Angst,
Papa, ich wär' so gern tot"

Was versteckst' denn da hinten,
zeig die Hände her,
Bub, die sind ja blutverschmiert!
Hast' dich g'schnitten an der Sichel, draußen am Feld,
also ihm war' das nicht passiert!

Warum sind wir nur so g'straft mit dir,
kann mir das irgendwer sagen?
„Papa, geliebter Papa,
i' hab mein Bruder daschlagn."

Ludwig Hirsch

WT 1986 15. 3. S. 19
Gebt dem Teufel nicht Raum!

Abschließend möchten wir das ansprechen, was die Gesellschaft in der Vergangenheit über Chronologie veröffentlicht hat. Einige Gegner behaupten, Jehovas Zeugen seien falsche Propheten. Sie sagen, es seien Daten festgelegt worden, aber nichts sei geschehen. Wiederum fragen wir, welches Motiv die Kritiker haben. Fördern sie die Wachsamkeit auf seiten des Volkes Gottes, oder versuchen sie nicht vielmehr, ihren Rückfall in eine schläfrige Untätigkeit zu rechtfertigen? (1. Thessalonicher 5:4-9). Noch wichtiger ist die Frage: Was würdest du tun, wenn du eine solche Kritik hörst? Wenn jemand bezweifelt, daß wir in den „letzten Tagen" des gegenwärtigen Systems leben, oder vielleicht die Vorstellung hegt, Gott sei so barmherzig, daß er sicherlich nicht den Tod so vieler Millionen Menschen während der „großen Drangsal" herbeiführen werde, dann hat er bereits sein Herz für eine solche Kritik empfänglich gemacht (2. Timotheus 3:1; Matthäus 24:21).
Ja, Jehovas Volk mußte von Zeit zu Zeit seine Erwartungen revidieren. Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas Zeitplan vorgesehen ist. Aber wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen. Außerdem sind wir dadurch, daß wir unser Verständnis etwas revidieren mußten, nicht zu falschen Propheten geworden, noch ändert es etwas an der Tatsache, daß wir in den „letzten Tagen" leben und bald die „große Drangsal" erleben, die den Weg in ein irdisches Paradies ebnet. Wie töricht, die Ansicht zu vertreten, Erwartungen, die einer gewissen Korrektur bedurften, würden die Gesamtaussage der Wahrheit in Frage stellen! Die Beweise liegen auf der Hand, daß sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).

Was hat die Gesellschaft in der Vergangenheit über Chronologie veröffentlicht?

Einige Gegner behaupten, Jehovas Zeugen seien falsche Propheten.
Der Wachtturm vom 15.März 1986 zitiert dazu Matthäus 7:15.
Vortreffliche und faule Frucht.
Die Frucht die hier in Verbindung mit Propheten angesprochen wird bezieht sich zu allererst auf die Erfüllung der Prophezeiung.

Welche Früchte konnten wir bis jetzt von dem Prophetenbaum der Wachtturm Gesellschaft ernten?

Wenn wir auf die Frage eingehen „sind wir wahre oder falsche Propheten?" müssen wir aufgrund der erbrachten Früchte unumwunden zugeben: wir sind falscher Propheten.
Außer wir würden uns auf den Standpunkt stellen wir wären keine Propheten.
Dies brächte aber zwei Probleme mit sich:

Einerseits müssten wir dann langmütig mit den Zweiflern der 1914 Lehre umgehen.

Andererseits entspräche dies dann der Erfüllung von Sacharja 13:4-6:
„Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt [zuschanden, JB] werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewißlich sprechen:
,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von meiner Jugend an erworben hat.'
Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen Liebhaber."

…und nicht die Wunden die ihnen ihre eigenen Gefolgsleute zugefügt haben wenn sie sagen, es seien Daten festgelegt worden, aber nichts sei geschehen.

In dem Wachtturm vom 15.März 1986 fragt die Wachtturm Gesellschaft „welches Motiv die Kritiker haben".
Welches Motiv hat die Wachtturm Gesellschaft?

Wer hat ein Vorteil davon dass Daten genannt werden?
Hat Gott ein Vorteil von unseren Lügen?
In dem Wachtturm Artikel wird mit keinem Wort davon gesprochen das ein Chronologiekritiker positive Beweggründe haben könnte.
Demnach hat also auch die Wachtturm Gesellschaft keine positiven Beweggründe?

Fördert die Wachtturm Gesellschaft mit ihrem Festhalten an ihren „Auslegungen der Nacht und Finsternis" die Wachsamkeit auf Seiten des Volkes Gottes, oder verursachen sie nicht vielmehr, einen Rückfall in eine schläfrige Untätigkeit? (1. Thessalonicher 5:4-9).
Wenn Sie nach den negativen Folgen der Zweifler fragt bleibt die Frage im Raum:

Welche Negativen Folgen hat das falsche Prophezeien?

Ich möchte hier auf den vor einigen Tagen zitierten Wachtturm verweisen mit dem Inhalt „Ein Wolf! ein Wolf!"
Ist das zahllose nennen des „binnen Kurzen" in Verbindung mit 1914 nicht nur ein Versuch, sondern die unweigerliche Folge dass man auf einen tatsächlich wahren Warnruf „Ein Wolf!" mit schläfriger Untätigkeit reagieren würde?

Noch wichtiger ist die Frage: Warum tut die Wachtturm Gesellschaft nichts, wenn sie eine solche Kritik hört?

Ja, Jehovas Volk musste von Zeit zu Zeit seine Erwartungen revidieren.
Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas Zeitplan vorgesehen ist.

Ja, aber warum revidieren wir erst wen wir müssen und nicht wenn wir können.
Und seid wann akzeptieren wir Eifer und Aufrichtigkeit allein ohne genauer Erkenntnis?

Entschuldigt unser blinder Eifer das Ausschließen derjenigen die weitsichtiger – mit einem weit vortrefflicheren Eifer - Gott dienen wollen?

Aber wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen.
Haben aber wie kein anderer auf der Erde Gottes zuverlässige Verheißungen in Misskredit gebracht.

In dem Wachtturm vom 15.März 1986 heißt es weiter: „Außerdem sind wir dadurch, dass wir unser Verständnis etwas revidieren mussten, nicht zu falschen Propheten geworden, noch ändert es etwas an der Tatsache, dass wir in den „letzten Tagen" leben und bald die „große Drangsal" erleben, die den Weg in ein irdisches Paradies ebnet."

(5. Mose 18:22) . . .wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.'

Den Wert unserer Lehrmeinung in welchen „letzten Tagen" wir leben und wie nah die Große Drangsal ist müssen wir daran messen lassen wie gravierend diese „etwas" ist.

Ein gern in Vorträgen verwendete Veranschaulichung ist das Glas Wasser mit einer tödlichen Spur Gift…

In dem Wachtturm vom 15.März 1986 heißt es weiter:
„Wie töricht, die Ansicht zu vertreten, Erwartungen, die einer gewissen Korrektur bedurften, würden die Gesamtaussage der Wahrheit in Frage stellen!"

Töricht ist es seine eigenen Falschlehren auf die gleiche Stufe der Gesamtaussage der Wahrheit zu stellen.
Zu Behaupten, das der, der 1914 verneint, die Gesamtaussage der Wahrheit verneint.

Die Beweise liegen auf der Hand, dass sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).

Es wäre aber nicht das erste Mal das ein Volk die Gunst Gottes verlor.

Es ist die Furcht des anmaßenden Propheten vor dem Zorn des Volkes der ihn veranlasst innerhalb der ihm innewohnenden Macht, Kontrolle über jeden Aspekt des Lebens seiner Untergebenen auszuüben: wie man sich anzieht, was man liest und wem man zuhört, wie man spricht, mit wem man Umgang hat, wie man seine Zeit und seine Freizeit verbringt, welche Arbeiten man verrichten darf

und vor allem, was und wie man denkt.

Unwissenheit des Volkes ist die Stärke der Herrschenden.
Man darf nicht wirklich eigene Gewissensentscheidungen treffen, wenn sie nicht im Einklang mit der leitenden Körperschaft sind.
Wenn man versucht, seinem Gewissen in eine andere Richtung zu folgen, entzieht man diesem die Gemeinschaft.
Die Informationen, zu denen der einzelne Zugang hat, sind strikt kontrolliert.

WT 1989 1. 12. S. 12
Warum benötigen wir genaue Erkenntnis?

All das wird von Satan, dem Herrscher der Finsternis und Unwissenheit, dem Feind genauer Erkenntnis, inszeniert.

Erwachet 1973 8. 9. S. 7
Der Feldzug der Sowjetunion zur Vernichtung der Religion

Um ihres eigenen selbstsüchtigen Vorteils willen hatte die Geistlichkeit jahrhundertelang die Herrscher umschmeichelt, die Bedürfnisse des Volkes ignoriert und es in Unwissenheit gehalten.

Kommentar zum Jakobusbrief Kap. 3 S. 114 3. Kapitel

Dadurch, daß das Volk Israel von seinen Führern falsch geleitet wurde, beging es das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte — die Ermordung des Sohnes Gottes. Sowohl die Herrscher als auch das Volk handelten in Unwissenheit, aber die Unwissenheit der Herrscher war sträflicher, weil sie sich durch ihre selbstsüchtige Begierde, ihren Reichtum und ihre Macht zu behalten, verblenden ließen, während das Volk ihrem irreführenden Rat folgte (Apg. 3:14-17; Joh. 11:45-50; 12:9-11; Matth. 23:27, 28; 12:31, 32). Falsche Lehrer haben in der frühen Christenversammlung und auch später viele Personen von Gott abwendig gemacht (1. Tim. 1:18-20; 4:1, 2; 2. Petr. 2:1-3). Das sollte den Männern, die in der Christenversammlung gern Lehrer sein möchten, zu denken geben.

Wir lieben unsere Organisation weil sie die einzige ist die uns liebt

! Die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht

! In die Organisation kann man nur aufgenommen werden wenn man sich für die Organisation öffentlich bekennt

! Die Organisation sagt, man soll ihr blind vertrauen und folgen.

! Die Organisation braucht sich aber nicht entschuldigen wen dieses blinde Vertrauen tödliche Folgen hat

! Die Organisation sagt bei tödlichen Folgen war es die alleinige Schuld dessen der dem gefolgt ist

! Die Organisation schreibt vor wie man Gott gefallen kann und ewiges leben erreichen kann.

! Die Organisation sagt, dass allen anderen die Vernichtung droht.

! Die Organisation sagt, dass Gott nur sie allein als Organisation verwendet.

! Die Organisation sagt, dass Gott den Ältesten durch seinen heiligen Geist die Autorität überträgt

! Die Organisation sagt, dass Gott diese Autorität in direkterer Weise überträgt als beispielsweise Regierungsvertretern

! Die Organisation verkündet die Gerichtsurteile dieser Ältesten öffentlich

! Die Organisation verkündet nie die Fehlurteile dieser Ältesten öffentlich

! Da die Organisation Urteile durch den heiligen Geist fällt braucht sie nie einen unschuldig Verurteilten rehabilitieren

! Die Organisation sagt, dass alle anderen vom Satan benützt werden. Und Satan sei darauf aus, uns wie ein brüllender Löwe, zu verschlingen.

! Die Organisation sagt, sie sei die einzige die nicht vom Satan benützt wird.

! Die Organisation sagt, sie besitzt die Wahrheit

! Die Organisation sagt, sie lehre keine Falschlehren

! Die Organisation sagt, da „aus der Wahrheit keine Lüge stammt", seien ihre Falschlehren keine Lügen

! Die Organisation sagt, dass die Falschlehren der anderen natürlich böswillige Lügen seien

! Wenn die Organisation allerdings gezwungen ist ihre Ansichten zu ändern waren ihre Falschlehren Gottes Fügung

! Die Organisation sagt, glaubt man etwas anderes VOR der Lehrmeinungsänderung wird man von Gott dafür verurteilt.

! Die Organisation sagt, hat man NACH der Lehrmeinungsänderung wegen der gelehrten Falschlehre einen Schaden verurteilt Gott einen wegen dem an den Tag gelegten Glauben an eine Falschlehre

! Die Organisation sagt, sie allein kennt die Zukunft, sei auserwählt, und in der Lage, die Bibel zu verstehen.

! Wenn sich die Organisation in der Zukunft geirrt hat sagt sie die Zukunft nun besser kennt, deswegen aber trotzdem die Bibel vollständig versteht

! Die Organisation sagt, da sie eine „Salbung" durch den heiligen Geist hat, wandelt sie im göttlichen Licht

! Die Organisation sagt, dass dieses göttliche Licht allerdings noch heller werden muss

! Nur die Organisation weiß, was Gott möchte, wie man handeln, denken, was man tun sollte. ! Nur die Organisation kennt, den Weg zu wahrem Glück.
! Die Organisation sagt, dass man aber täglich darum ringen muss im Dienste der Organisation sich zu freuen

! Die Organisation erzählt von ihrer glorreichen Geschichte und den Beweisen für den Segen Gottes.

! Die Organisation erzählt nicht von ihrem glorreichen Scheitern und den Beweisen für den verwehrten Segen Gottes.

! Die Organisation sagt, man solle sich keine Freunde außerhalb der Organisation suchen.

! Die Organisation sagt, man solle auch auf die Freunde innerhalb der Organisation misstrauisch sein.

! Die Organisation sagt Kinder sollen ihre Eltern denunzieren.

! Die Organisation sagt Eltern sollen ihre Kinder denunzieren.

! Die Organisation sagt Ehepartner sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Jugendliche sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Freunde sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Glaubensbrüder sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Älteste und Dienstamtgehilfen sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Arbeitnehmer sollen trotz gesetzlicher Schweigepflicht ihre Glaubensbrüder denunzieren.

! Die Organisation fordert freiwillige Gedankenkontrolle

! Die Organisation sagt du darfst Zweifeln du darfst aber nicht über deine Zweifel reden

! Die Organisation sagt das du die Bibel Studieren darfst du darfst aber nur zu dem Studienergebnis der Organisation kommen

! Die Organisation sagt, man solle nichts lesen und über nichts nachsinnen, das den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.

! Die Organisation sagt, uns was den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.

! Die Organisation sagt, wenn man andere Ansichten glaube wird man aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

! Im letzteren Fall sagt die Organisation jedem, auch seiner Familie, sie dürften nicht einmal mit ihm sprechen — sie müssten ihn eigentlich töten, da dies momentan leider nicht möglich ist dann aber zumindest hassen.

! Die Organisation sagt, sie ist die einzige die uns liebt

! Die Organisation sagt, andere wollen uns töten

! Die Organisation sagt, sie will uns nicht töten

! Die Organisation sagt, wenn sie einen von uns tötet ist dies weil sie uns liebt

! Die Organisation sagt, jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Totschläger

! Wen die Organisation sagt, man solle seinen Bruder hassen sind wir keine Totschläger den die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht

Hütet euch vor „Organisation." Sie ist vollkommen unnötig. Die Richtlinien der Bibel sind die einzigen, die ihr benötigt. Versucht nicht, andere in ihren Gewissensentscheidungen auf etwas festzulegen, und lasst das auch nicht bei euch zu. Glaubt und gehorcht soweit, wie ihr Gottes Wort im Augenblick versteht . . .

Charles Taze Russell

Watchtower, 15. September 1895, Seite 216

Im Jahre 1910 begann Percy, der aus dem Westen Kanadas stammte, im Alter von etwa zwanzig Jahren damit, sich mit den Schriften Pastor Russells zu beschäftigen.
Innerhalb von sechs Monaten hatte er an die 3.000 Seiten gelesen. Er trat aus der protestantischen Kirche, der er angehörte, aus und sah, dass er unter den Einwohnern seiner Stadt alleine mit seinem Glauben dastand. Er fing an, „Zeugnis zu geben", gründete in dem Gebiet zwei Gruppen und führte an einem Fluss in der Nähe Taufen durch. Er schreibt:
Im Jahre 1918 gab ich eine gute Arbeitsstelle auf und wurde Kolporteur. Mein Gebiet umfasste Hunderte von Quadratmeilen, meist entlang der Eisenbahnlinien, von Südalberta bis zur Pazifikküste. Ich durchreiste auch das Landgebiet zu Fuß und trug dabei zwei kleine Taschen mit Büchern. Oft wanderte ich so an die 15 bis 20 Meilen pro Tag.
Am 25.Mai 1925 ging er nach sieben Jahren Tätigkeit nach Brooklyn, New York, um in der Wachtturm-Zentrale zu dienen. Nach ungefähr vier Jahren hatten ihn die Haltung, die sich unter Präsident Rutherford entwickelte, und das Verhalten einiger dort Verantwortlicher ernüchtert. Im Jahre 1929 hörte er mit der Arbeit in der Zentrale auf.
Trotzdem blieb er mit derselben Versammlung in Brooklyn verbunden und war die nächsten sechsundfünfzig Jahre aktiv. Über das, was dann passierte, schreibt er:
Von Mai 1925 bis Dezember 1981 blieb ich in derselben Versammlung, bis ich ausgeschlossen wurde, weil ich mit ein paar meiner Freunde über Gottes Wort sprach. Das war unglaublich, und soweit es die Gesellschaft betrifft, hat sie sich erbärmlich aufgeführt. Das Rechtskomitee hatte einen Brief von anderen Ältesten aus einer anderen Versammlung erhalten.
Diese hatten einen Freund von mir ausgeschlossen. Sie fragten ihn lang und breit über andere Leute aus, mit denen er über die Bibel gesprochen hatte. Er fiel um und erzählte es ihnen, wobei er unter anderem auch meinen Namen nannte. So wurde mir also dieser Brief von den Ältesten unter die Nase gehalten. Darin standen Dinge, die ich und andere gesagt hatten. Sie forderten mich auf, dazu Stellung zu nehmen. Ich sagte dem Komitee, ich hätte nichts zu sagen; was zwischen mir und meinen Freunden geschehe, sei eindeutig meine Privatangelegenheit und gehe niemanden sonst etwas an. Sie versprachen mir eine Kopie des Briefes, aber die habe ich nie erhalten.
Dann fingen sie an, Fragen zu stellen. Die wichtigste war: „Glaubst du, dass die Gesellschaft die Organisation Gottes ist und dass sie die Wahrheit verkündet?" Da sagte ich: „Es gibt keinen Hinweis in Gottes Wort, dass er je eine ‚Organisation' gebraucht hat, um die Wahrheit zu verkünden. Seit Moses, in der Zeit aller Propheten bis zu Johannes und der Offenbarung, waren es immer Einzelpersonen." Es gab drei Komiteesitzungen, die letzte davon im Bethel. An dem Abend, als man mir die Gemeinschaft entzog, hielt Harry Peloyan [ein langjähriges Mitglied der Wachtturm Schreibabteilung] eine Ansprache im Königreichssaal und kam mit einem Vorwurf, der nicht einmal in einer der Komiteesitzungen vorgekommen war, dass ich nämlich die Einheit der Versammlung zerstöre. Er missbrauchte 2.Johannes 10, 11 dazu, um Leute dazu aufzufordern, mich kaltzustellen. Nach der Zusammenkunft ging jeder hinaus und an mir vorbei, als hätte ich Aussatz.
Percy war 91 Jahre alt und bei schlechter Gesundheit. Ob man nun sein Verständnis gewisser Schriftstellen als richtig oder falsch ansieht, es bleibt doch eine Tatsache, dass der Fall nicht etwa deshalb aufkam, weil er Unruhe verursachte, die in der Versammlung bekannt war, sondern weil er private Gespräche mit Freunden führte.
Niemand in der Versammlung hatte sich beschwert, er sei ein „Aufwiegler"; die Angelegenheit wurde nur deshalb zum Problem, weil es da einen Brief aus einer anderen Versammlung gab, der Untersuchungen und Verhöre durch Älteste über private Bemerkungen zu biblischen Themen gegenüber persönlichen Freunden auslöste. (Vergleiche die Anklage gegen den Apostel Paulus und seine Verteidigung in Apostelgeschichte 24:5-13.) Während einer Reise in den Nordosten der Vereinigten Staaten im Jahre 1982 besuchte ich Percy Harding in seiner Wohnung in der 6. Straße in Brooklyn. Da saß er, zwergenhaft im Vergleich zu dem großen Sessel, ein kleiner, gebrechlich wirkender Mann, sichtlich geschwächt durch Alter und Krankheit.
Ich habe mich gefragt, wie man mit gesundem Menschenverstand in solch einer Person ohne Stellung und besonderen Einfluss eine derartige Gefahr sehen kann, dass man es trotz seiner etwa siebzigjährigen Zugehörigkeit für nötig hielt, ihm die Gemeinschaft zu entziehen und ihn von allen abzuschneiden, die zeit seines Lebens seine Gefährten waren. Ich meinte, eine Organisation müsse ihrer selbst äußerst unsicher sein und eine unglaubliche Verletzlichkeit spüren, wenn sie so einen gebrechlichen alten Mann als Bedrohung auch nur in Betracht zieht. Er schreibt darüber, wie sich der Gemeinschaftsentzug auf seine persönlichen Lebensumstände auswirkte:
„Vorher besuchten mich immer zwei Pflegerinnen [Zeuginnen]. Sie kamen fast jede Woche und erledigten einige Dinge für mich, die ich nicht selbst tun konnte, und noch wichtiger, sie waren immer abrufbereit, wenn ich sie brauchte. Nun werde ich am 18.August 92 Jahre alt, und wer weiß, wann dann ein Notfall eintritt? Nachdem ich ausgeschlossen wurde, rief ich eine der Pflegerinnen an. Ihr Ehemann war am Apparat und sagte: „Ann darf nicht mit dir sprechen." Ich möchte noch einmal wiederholen: Das einzige, was die Ältesten gegen mich vorzubringen haben, ist, dass ich mit ein paar Freunden über die Bibel gesprochen habe".
Bei meinen Gesprächen mit Percy fand ich, dass er frei von der Leber weg redete. Er mag in seinen Darlegungen gegenüber den Ältesten, die über ihn zu Gericht saßen, durchaus recht unverblümt gewesen sein. Aber selbst wenn er mehr als direkt gewesen ist bissig oder sogar störrisch, wie kann das rechtfertigen, einen einundneunzigjährigen Mann auszuschließen, der allein stehend und krank ist und keine Angehörigen im Umkreis von mehreren hundert Meilen hat, und ihn trotz seiner über siebzigjährigen Zugehörigkeit und Tätigkeit als jemand abzuschreiben, den man nun nicht mehr beachten dürfe und vergessen müsse? Welches schändliche Verbrechen hatte er begangen, das dies rechtfertigen konnte? Ich kann kaum verstehen, wie ein Mensch, der den Anspruch erhebt, ein Jünger des wahren Hirten der Herde, Jesus Christus, zu sein, bei einer solchen Handlungsweise, die für meine Begriffe keine andere Bezeichnung als herzlos verdient, mitmachen kann. Und doch passierte das, wie gesagt, direkt „vor den Türen" der Weltzentrale der Watch Tower Society.

Percy ist inzwischen tot, gestorben am 3.Februar 1984. In den fünfundzwanzig Monaten nach seinem Gemeinschaftsentzug hat ihn nicht ein einziger aus der Versammlung, der er 56 Jahre lang angehörte, besucht und nach seinen Bedürfnissen gefragt.

Walter Graham vom kanadischen Zweig, zitiert in einer Torontoer Zeitung:

„Wenn jemand nicht nach unseren Grundsätzen leben will, kann er jederzeit gehen. Wir stellen ihm nicht nach und quälen ihn nicht, weder körperlich noch psychisch. . . . Wir ordnen nichts von oben an."

Samuel Herd, reisender Aufseher, zitiert in der Chicago Tribune:

„Wir sind keine geistigen Polizisten. . . .Wir versuchen nicht, irgendwelche Meinungen zu unterdrücken."

Robert Balzer, in der Wachtturm-Zentrale zuständig für Öffentlichkeitsarbeit:

„Wenn die Leute nicht bleiben wollen, dann können sie jederzeit gehen. . . . Ich kann nicht verstehen, warum die Abweichler nicht einfach still und leise gehen."

Die Wahrheit ist - die Richtlinien der Organisation lassen keinen Weg für einen ehrenhaften Weggang offen.

Schreiben der Wachtturm Gesellschaft vom 1.September 1980

An alle Kreis- und Bezirksaufseher

Bitte beachtet, daß ein Abgefallener seine Irrlehren nicht bei anderen zu verbreiten braucht, um ausgeschlossen zu werden. In der Watchtower-Ausgabe vom 1. August 1980 heißt es auf Seite 17, Absatz 2; "Unser Wort 'Abfall' ist dir Wiedergebe eines griechischen Ausdrucks, der ' Abscheiden, Trennung', ' Absonderung, Auswuchs' und 'Aufstand' bedeutet." Wendet sich also ein getaufter Christ von den Lehren Jehovas, so wie sie vom treuen, und Verständigen Sklaven dargelegt werden ab, und glaubt er trotz biblischer Ermahnung weiterhin hartnäckig an eine andere Lehre, dann fällt er vom glauben ab. Man sollte sich längere Zeit freundlich bemühen, sein Denken zurechtzurücken, wenn er aber nach diesen ausgedehnten Bemühungen immer noch an seine falschen Lehren glaubt und die Auffassung, die ihm durch die Sklavenklasse zugekommen ist, zurückweist, dann sollten die entsprechenden rechtlichen Schritte eingeleitet werden.

Ende des Zitates

Es reiche schon für einen Gemeinschaftsentzug aus, wenn jemand nur weiterhin etwas anderes glaube als das, was die „Sklavenklasse" verkünde er müsse nicht einmal darüber reden.
Einfache Fragen aus Mangel an Erkenntnis sind gestattet, sie werden anscheinend sogar begrüßt.
Bei Fragen aber, die sich aus ernsthaftem Nachforschen und sachkundiger Überlegung ergeben und in denen Lehren der Organisation in Frage gestellt werden führen zu rechtlichen Schritten.

Hierin entsteht ein Problem.
Das oben zitierte Schreiben öffnet Männern mit dem Hang zu Dogmatismus und Engstirnigkeit Tür und Tor, um diesen Eigenschaften gegenüber der Herde freien Lauf zu lassen.

Jeder der aber einen anderen Anklagt begibt sich in die Gefahr wegen einer Falschanklage selber angeklagt zu werden.
Dies führt zu der oft angewandten Tendenz das der Ankläger versucht gleichzeitig der Richter (als Mitglied in dem Komitee) und als Henker aufzutreten.
Da der Angeklagte weder das Recht hat in das Regelwerk nach dem er verklagt wird Einsicht zu nehmen noch eine zweite Person als seine Rechtsvertretung zur Wahrung seiner Rechte hinzu zu ziehen, bleibt dem Ankläger die willkürliche Auslegung und Anwendung der Gesetze überlassen.
Nur so kann er sichergehen das das Opfer das sich sicherlich wehren wird nicht an jemanden kommt der seiner Verteidigung gehör schenkt.

Es wird bei einer Anklage kein neutraler Rechtsbeistand, zur Wahrung der mindesten Grundrechte gestattet.

Auch wenn ein Angeklagter selber nicht in der Lage ist sich zu verteidigen, wird ihm die Möglichkeit genommen selbstständig in das aktuelle Regelwerk - nachdem er gerichtet werden soll - Einblick zu nehmen.
Ich kann mich nicht an einen Fall erinnern in der ein Ältester auf die Bühne gegangen wäre und sich wegen einer erhobenen Falschanklage und den damit verbundenen Sanktionen und Verurteilungen zu entschuldigen oder den Versuch unternommen hätte jemanden zu Rehabilitieren.

Das Reden über das Verfahren oder deren Anklagen – ob berechtigt oder nicht mit dritten in der Versammlung oder der eigenen Familie führt erneut zu schwerwiegenden Sanktionen und Verurteilungen. Dies bringt den zu unrecht Angeklagten mit Begriffen wie Unruhestiften oder Zwietrachtsehen erschwerend in die Gefahr schwerer Verurteilt zu werden.

Wenn jemand zu Unrecht Verurteilt wurde kann er nur dann wieder Aufgenommen werden, wenn er die nie begangene Tat Öffentlich bereut

Von dem Angeklagten wird verlangt schriftlich Einspruch zu erheben, von den Anklägern wird jedoch niemals eine schriftliche Anklage oder Stellungnahme abgegeben.

„Vorrechte" wie z.B. Dienstvorrechte können willkürlich von den Ältesten entzogen werden. Es gibt keine Stelle bei der man gegen ein Vorrechtsentzug - und dem damit verbundenen Gesichtsverlust – Protest einlegen könnte und das ob nun ein vergehen vorlag oder nicht.

Es handelt sich hier um gängige Spielregeln.

Ich habe noch nicht davon gesprochen wenn der Ankläger die Regeln zu seinen Gunsten beugt.

KRIEG IST FRIEDEN
FREIHEIT IST SKLAVEREI
UNWISSENHEIT IST STÄRKE

(Orwell 1984)

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der dreiundzwanzigste Tag.

Geschrieben von anonym am 24. Dezember 2005 00:24:17:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor…
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Täglich himmlisch Manna für den Haushalt des Glaubens –

Tagestext vom 25. Dezember 1914:

Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute ein Heiland geboren in Davids Stadt, welcher ist Christus der Herr. Lukas 2, 10.11.

Obgleich wir der Annahme, daß dies der richtige Tag zur Feier der Geburt unseres teuren Erlösers sei, nicht beipflichten können, sondern vielmehr daran festhalten müssen, daß es annähernd der erste Oktober ist (Schriftstudien, Band 2), so ist dies doch unwesendlich, zumal der Herr einen Wunsch, daß wir seinen Geburtstag feiern sollten, nicht kundgegeben hat. Auch ist es von geringer Wichtigkeit, wann wir diesen Tag mit dem für alle so bedeutungsvollen Ereignis feiern. Für uns ist es daher auch nicht unpassend, daß wir uns an diesem so allgemein gefeierten Tage mit allen solchen vereint fühlen, deren Herzen so stehen, daß sie Gott und den Heiland lieben und wertschätzen. Die Gepflogenheit, einander kleine Geschenke zu dieser Zeit des Jahres zu machen, scheint uns sogar sehr gut zu sein. Gott ist der Geber aller guten und vollkommenen Gaben. Er gibt unaufhörlich, und wir nehmen beständig aus seiner Fülle Gnade um Gnade; aber von allen seinen Gaben ist uns die Gabe seines Sohnes, unseres Erlösers, die bedeutsamste.

Das Goldene Zeitalter
15.Dezember 1922

Weihnacht

Tod und Kampf, das dunkle Bild
In der weiten Welt!
Doch wie schön, daß doch noch ein Strahl
Großen Lichts darauf fällt

Daß noch über unseren Geist
Eine Gottheit steht,
Zu der das bedrängte Kind
Um Erlösung fleht

Daß uns noch aus reinem Quell
Jene Liebe fließt
Die ein Herz als ersten Wunsch
Immer in sich schließt

Das Goldene Zeitalter wünscht allen lieben Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest

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Wahrheit ist für die Wachtturm-Gesellschaft immer nur IHRE SICHT DER DINGE ... und es ist völlig ohne Belang, ob diese WAHRHEIT im eigentlichen Sinne des Wortes WAHR ist, also den Tatsachen bzw. dem Sachverhalt entspricht, oder nicht.

Damit allerdings das, was die Wachtturm-Gesellschaft WAHRHEIT nennt, auch WAHR erscheint, hat sie ein hochwirksames Instrumentarium des geschickten Formulierens und Argumentierens entwickelt, in dem sich alle klassischen Elemente der Dialektik wieder finden:

Nach einer einfachen Betrachtungsweise basiert die Dialektik auf drei zentralen Ansatzpunkten:

1. WAHRHEIT, die oft nicht voll genannt wird (Halbwahrheiten sind meist gefährlicher als Lügen), und GEWISSHEIT als ein psychischer Zustand, der es schwer macht, die Wahrheit einer Aussage zu bezweifeln, sowie der WAHRSCHEINLICHKEIT, die in unterschiedlichen Stufen zur Gewissheit führt.

2. LOGIK, als reiner Denkakt, der zur Wahrheit, Gewissheit und Wahrscheinlichkeit keine Stellung nimmt.

3. RHETORISCHE SPRACHSPIELE, welche dialektische Aussagen in die richtige Sprache »verpacken« oder bewusst verwirrend, irreführend etc. (meist emotional) eingesetzt werden.

Aus dem Buch: Auf alle Fälle Recht behalten, von Wolf Ruede-Wissmann

WENN jemand behauptet, Gottes „verständiger" Verwalter zu sein...

... wie kann dieser dann in einem solchen Ausmaß Irrtümern erliegen und sie mit solcher Selbstsicherheit verbreiten, was eindeutig nicht von „Verständigkeit" zeugt und wofür sicher auch kein „wohlgetan" angebracht ist?

WENN jemand behauptet, Gottes „treuer" Verwalter zu sein und für sein „Haus" zu sorgen...

... wie kann dieser dann so oft das, was wahr ist, gegen alle bekannten Tatsachen verdrehen, seine Fehler leugnen oder verharmlosen und die teils dramatischen Konsequenzen für andere herzlos ignorieren?

WENN jemand behauptet dass alle andere vom Teufel benutzt werden…

…von wem wird dann der benutzt der regelmäßig versuchen muss seine Irrtümer unauffällig zu revidieren.

WENN es die „letzten Tagen" sind...

... muss es dann nicht im besonderen Interesse Gottes sein, den Menschen eine eindeutige und von so krassen, teilweise abstoßenden und sogar Schaden verursachenden Fehlern freie Anleitung zu geben?

WENN ein echter Engel an unserer Tür klopft und sagt 2075...

... wer ist dann schuld das Ihm dann keiner glaubt?

WENN jemand behauptet er besitzt den Schlüssel der Erkenntnis…

…warum erschlägt er dann seinen Bruder als Lügner, wenn sich später herausstellt das der Erschlagene die Wahrheit gesagt hatte?

WENN jemand behauptet bei seiner Bibelauslegung im Besonderen vom heiligen Geist geleitet zu sein...

... wie kann dieser dann so schwerwiegenden Fehleinschätzungen unterliegen?

Liefert die Bibel auch nur ein einziges Vorbild, wo Gottes Geist Menschen in derart unvollkommener, widersprüchlicher und gefühlloser Weise „geleitet" hat?

Zu einer Lüge gehören immer zwei –

einer der lügt und einer der sie glaubt.

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Dieses Gespräch mit Opa beeindruckte uns tief.
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Dabei erinnerten wir uns an das biblische Gebot:
„Vor grauem Haare sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott.
Ich bin Jehova." (3. Mose 19:32)
Wir beide blickten mit Bewunderung auf Großpapa und dachten:

„Wie wahr! Wie wahr sind doch diese Worte!"

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