Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. Mai 2009 03:57
[Anmerkung zur Überschrift. Die drei Punkte stehen für eine Vokabel,
welche in ausgeschriebener Form, mehrmals noch im nachfolgenden Text mit vorkommt.
Manchmal lässt es sich eben nicht vermeiden, wirklich harte Urteile auch auszusprechen.
Darüber wiederum sind diejenigen, welche sich die Jacke im besonderen anziehen
können" nicht erfreut. Als Kompromiss" sei denn auf das aussprechen der
fraglichen Vokabel schon in der Überschrift verzichtet. Deshalb ihre Abkürzung durch
drei Punkte]
Vorab dann erst mal ein Votum von Ludwig Reinhardt, reproduziert in dem von seinem
Schüler Ernst Staehelin herausgegebenen Buche "Im Bannkreis der
Reichsgotteshoffnung".
Einige ergänzende Anmerkungen.
Reinhardt war mal ein christlicher Missionar in (12 Jahre in Indien), danach in seine
Heimat die Schweiz, wieder zurückgekehrt.
In der Frühzeit der deutschsprachigen Bibelforscherbewegung hatte er bei selbigen einen
"besonderen Stein im Brett".
Dieweil (auf europäischem Boden) Reinhardt der "einsame Rufer in der Wüste
war", welcher in der Frage Seelenlehre, und auch Dreieinigkeit mit Russell konform
ging.
Einer der Söhne des Reinhardt (Ernst Reinhardt) wurde Verleger (in München). Und in
jenem Verlag erschien auch die Übersetzung des Neuen Testamentes durch Ludwig Reinhardt.
Weil er darin die Bibelstelle Lukas 23,43 im Sinne Russells wiedergab, hatte das als
"Nebenwirkung" zur Folge, gemäss eigener Reinhardt'schen Aussage, dass diese
Variante des Neuen Testaments, von deutschsprachigen Bibelforscherkreisen der Frühzeit,
in verhältnismäßig großen Mengen aufgekauft wurde.
Man vergleiche zum Thema Luk. 23, 43 (ohne inhaltliche Bewertung meinerseits), etwa
Parsimony.9331
Was meine persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik anbelangt, siehe auch das
Kapitel
Sakramentalismus
Noch was, im Verlag des Reinhardt (Junior) erschien auch die Zeitschrift "Warte des
Tempels". In heutigen Konfessionskundlichen Büchern, ist jene Gruppierung nicht mehr
sonderlich beschrieben. In älteren, etwa das von Scheurlen, sehr wohl noch
(Tempelgesellschaft des Christoph Hoffmann).
Albrecht Bengel, ein Theologe verkündete ein außerhalb seiner eigenen Lebenszeit
liegendes Endzeitdatum (1836). Wie auch bei anderen Narrendaten dieser "Klasse",
traten die damit verbundenen Erwartungen aber nicht ein.
Das hinderte jene Narren nicht daran, sich trotzdem organisatorisch zu verfestigen, und im
Laufe der Zeit nach Jerusalem auszuwandern, um dort eben ihre heiß erwarteten
Endzeitereignisse "abzuwarten".
Palästina hat bekanntlich eine sehr bewegte Geschichte. Und so ist auch festzustellen,
dass jener Narrenverein, heutzutage dort nicht mehr präsent ist. Das sah aber in der Zeit
vor dem ersten Weltkrieg durchaus noch anders aus.
Obwohl Reinhardt mit Russell in Sachen Seelenlehre und Dreieinigkeit auf gleicher
Wellenlänge schwamm, machte er sich (vielleicht als schon gebranntes Kind), dessen
Endzeitthesen so nicht zu eigen.
Und nun kommt das entsprechende Zitat, das mir, zumindest aus dem Reinhardt'schen Munde,
bei Beachtung des geschilderten Backgroundes, mehr als beachtlich erscheint.
Nach diesem Vorspann" kommen wir allmählich, zum eigentlichen heutigen
Thema.
Wer sich mal mit dem Jenseits-Akrobaten", Astrologen, Geistheiler"
und Bordell-Inseratenblatt namens Heim und Welt" etwas näher
beschäftigt hat, registriert erst mal.
Auch für Zeugen Jehovas ist der dortige Anzeigenmarkt, besonders der unter der Rubrik
Lebensglück" und Verwandtes, hochinteressant. Wäre es anders, wurde man ja
nicht just in dieser Postille eben auch diversen Inseraten, eben aus diesen Kreisen,
begegnen.
Gleich und gleich" gesellt sich halt eben gerne zusammen.
Passenderweise" können dortige Leser gleich auch als Antwort auf dortige
Inserate, gleich auch noch das Sechste und siebente Buch Mose"
bestellen.
Ohne alle" diesbezüglichen Inserate registriert zu haben. So definitiv unter
anderem inseriert in Heft 2/1979 und diversen Wiederholungen.
Mindestens sechs Inserate der Rubrik Lebensglück" aus Zeugen Jehovas-Kreisen,
habe ich übrigens in dergleichen Ausgabe der Heim und Welt" auch noch
registriert.
Genannte Postille hat aber noch andere vermeintlich hochinteressante" Schlager
auf Lager.
So mögen denn mal als unkommentiertes Inserat, bzw. Redaktioneller Artikelausriss, aus
deren Nummern 20/1978 und 12/1978 (der redaktionelle Artikel) verdeutlicht werden.
Und da eben darin auch von Pyramiden die Rede ist, wären wir schon mitten im Thema" angelangt, was nachfolgend dann noch etwas detaillierter ausgeführt sei.
Einleitender Prolog.
In seinem Buch Kleine Geschichte der Pyramiden" fasst Gerhard Rühlmann, als
einen Aspekt der mittlerweile auch dazu gehört zusammen:
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
reifte allmählich ein Konflikt heran: die Auseinandersetzung zwischen den mit
wissenschaftlichen Methoden arbeitenden Archäologen und Philologen einerseits und den
Pyramidisten" andererseits. Als Kronzeugen der Pyramidisten oder
Pyramidentheoretiker sind vor allem John Taylor und Piazzi Smyth zu nennen, die seit 1859
verschiedene Werke veröffentlichten, in denen sie ihre Forschungen" darlegten.
Sie betrachteten die große Pyramide von Gise ohne Zusammenhang mit der Geschichte
Ägyptens und als ein Bauwerk, das sich von anderen Pyramiden grundsätzlich
unterscheidet. Während diese tatsächlich Grabbauten der Ägypter seien, habe die große
Pyramide einen anderen Zweck gedient:
In ihren Maßen sei das gesamte mathematische und astrologische Wissen einer vergangenen
Zeit dargelegt. ... Der Sarkophag in der Grabkammer sei in Wirklichkeit ein genormtes
Raummaß gewesen.
Taylor führte darauf ein englisches Weizenmaß und auf die Pyramide insgesamt den
englischen Zoll zurück.
Piazzi Smyth las von den Pyramidenmaßen die genaue Jahreslänge, die Entfernung zwischen
Sonne und Erde, die Erddichte u. a. ab.
Diese Theorien widerlegte der Engländer Sir Flinders Petrie - ursprünglich einer ihrer
Anhänger - gründlich, nachdem er sich durch eingehendes Studium von ihrer Irrigkeit
überzeugt hatte.
Sein nüchternes Buch über Die Pyramiden und Tempel von Gise" enthält ein
Kapitel Theorien verglichen mit Tatsachen", das auf die Theoretiker"
wir eine kalte Dusche wirken mußte.
Ein amerikanischer Anhänger der Pyramidentheorien, der einmal in Gise bei ihm weilte,
äußerte am Abschiedstage traurig:
... (Mir ist zumute, als wäre ich bei einem Begräbnis gewesen!)
Trotz Petries Veröffentlichungen trieben die Pyramidentheorien noch einmal die tollsten
Blüten, nachdem sie in Max Eyths Roman Der Kampf um die Cheeopspyramide"
Verwendung gefunden hatten.
1921 erschien z. B. ein Buch indem der Autor Noetling u. a. darlegte, wie man von der
Cheopspyramide die Atomgewichte, das weibliche und männliche Klimakterium, die
Schwangerschaftsdauer des Menschen, die Trächtigkeitsdauer der Säugetiere und andere
Zahlen ablesen könne. Er stellte auch die Vermutung auf, daß die Inschrift INRI am
Kreuze Jesu das ägyptische Wort für eine mathematische Formel sei."
Was den mit genannten Roman des Max Eyth Der Kampf um die Cheopspyramide"
anbelangt, liest man in selbigen, verpackt in einer fiktiven Geschichte, unter anderem:
Ich, der Reverend Joseph Thinker, D.D., von
Sydenham bei London in der Grafschaft Kent, in England, beginne diese Schrift am 14.
Februar des Jahres 1865, am Fuß der Pyramide Chefrens.
Empfinden zu allen Zeiten Hunderte, daß es Torheit sei, anzunehmen, ein so kolossales
Gebäude könne nur dem Zweck gedient haben, den Sarkophag eines einzelnen Menschen zu
bergen.
Meinem ehrwürdigen Freund John Taylor war es vergönnt, den ersten hellen Strahl in das
Dunkel zu werfen.
Allerdings ist die eigentliche Spitze und die glatte Verschalung der Seitenflächen
längst verschwunden: eine Schandtat der arabischen Steinräuber aus Giseh und Kairo, so
daß man die wirklichen ursprünglichen Maße nur mit Hilfe der Berechnungen feststellen
kann. Dazu aber dienen die unzweifelhaften, in den gewachsenen Felsgrund eingehauenen
Fundamente der vier Ecksteine des Baus und der Winkel des mit wunderbarer Genauigkeit
gearbeiteten Verschalungssteine, von denen Howard-Vyse im Jahr 1837 zwei entdeckte und ich
vor wenigen Tagen vielleicht den letzten kostbaren Fund ans Tageslicht förderte.
So zeigt sich, daß die Cheopspyramide eine Höhe von 486,256 englischen Fuß und eine
Seitenlänge der Grundfläche von 763,810 Fuß hatte.
Daraus ergibt sich durch einfache Rechnung die erstaunliche Tatsache, daß der Umfang der
quadratischen Grundfläche der großen Pyramide (3055,24) gleich dem Umfang eines Kreises
ist, dessen Halbmesser der Höhe gleich ist (= 2 x 486,256 ), mit anderen Worten - da
dieses wunderbare Zusammentreffen unmöglich das Werk des Zufalls sein kann: daß dem
Erbauer der Pyramide Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung das Verhältnis zwischen dem
Umfang und dem Durchmesser eines Kreises, die berühmte Zahl pi (3,14159 usw.) mit einer
Genauigkeit bekannt war, von der die Weltweisen von Griechenland und Rom, die Mathematiker
von Deutschland, Frankreich und England bis in das 15. Jahrhundert nichts wußten. Geht
dies mit natürlichen Dingen zu?
Mit ihr wäre das uralte Problem der Quadratur des Kreises gelöst. Auf dem Höhenrücken
hinter Giseh hat eine unbekannte Hand die Lösung dieser Aufgabe in Stein gemeißelt, ehe
der Mensch in seiner Kindheit auch nur ahnen konnte, daß mit diesem Problem auch nach
Jahrtausenden seinem Ausdruck - seinem Begriffsvermögen ein unüberwindlicher Halt
geboten sei. Doch es häuften sich nunmehr rasch Rätsel auf Rätsel, als mein verehrter
Freund Piazzi Smyth, der königliche Astronom von Schottland, an die Seite Taylors trat
und unter dem Gespött der zünftigen Gelehrten seine Forschungen veröffentlichte. Was
kümmerte ihn, was kümmert uns dieser Spott, wenn wir mit jedem Schritt deutlicher
fühlen, daß neues Licht auf unsern Weg fällt, das durch ungezählte Jahrhunderte im
Dunkeln lag.
Piazzi Smyth, der Astronom und Mathematiker, der in dem Zahlengewirr falscher und
richtiger Pyramidenmessungen zu Hause ist wie an seinem Sternenhimmel, und dessen
glückliche Kombinationsgabe an den Seherblick alter Zeiten gemahnt, hat das Siegel dieses
Geheimnisses gelöst.
Nach den Berechnungen unserer heutigen Wissenschaft hat das Sonnenjahr unserer Erde
365,2422 Tage. Teilt man die Seitenlänge der Pyramide in 365,2422 gleiche Teile, das
heißt also genau in so viele Teile, als das irdische Jahr Tage zählt, als sich die Erde
jährlich um ihre Achse dreht, so ergibt sich eine Länge, die Smyth mit Recht den
Pyramidenmeter nennt. Es findet sich in allen Maßen der Gänge und Kammern des Innern in
auffallender Wiederholung und bedeutsamen Verhältniszahlen wieder. Es ist kaum möglich,
daran zu zweifeln, daß diese Maßeinheit dem Pyramidenbaumeister zur Festlegung aller
Hauptverhältnisse seines Werkes diente. Teilt man aber den Pyramidenmeter in 25 gleiche
Teile, so erhält man den Pyramidenzoll, das, um alle Zweifel zu heben, an einer der
wichtigsten Stellen des Innern, auf der Granittafel vor dem Eingang in die Königskammer
dargestellt ist, und zwar in der Form eines sonst unerklärlichen Knaufs, welcher eine
Höhe von genau 1 und eine Breite von 5 Pyramidenzoll hat.
Der Pyramidenmeter aber, der das Sonnenjahr unserer Erde mit der Seitenlänge der
Pyramidengrundfläche in so merkwürdige Verbindung bringt, ist genau der zehnmillionste
Teil derselben Polarachse der Erde, soweit und so genau uns diese Länge nach den neuesten
Forschungen unserer Astronomen bekannt ist.
Wir finden hier abermals jenen unerklärlichen Zusammenhang, der uns schon bei dem Zoll
begegnete, zwischen dem Pyramidenmaß und den ältesten angelsächsischen, germanischen,
arischen Maßsystem, einen Zusammenhang, der völlig rätselhaft bleibt, wenn wir nicht
annehmen wollen, daß sich - wie ja schon von vielen meiner grübelnden Landsleute
vermutet wurde - durch das britische Volk eine semitische Ader zieht, die es mit den zehn
verlorenen Stämmen Israels und hierdurch mit der Welt des biblischen Orients in
Verbindung bringt."
Was den genannten Max Eyth und seinen Hintergrund anbelangt, sei eine entsprechende
Passage aus dem 1932 erschienenen Buch des Ernst Bindel mit dem Titel Die
ägyptischen Paramiden als Zeugen vergangener Mysterienweisheit" zitiert. Bindel's
Diktion - ein Jünger des Rudolf Steiner - mache ich mir grundsätzlich nicht zu eigen.
Die diesbezüglichen Kritikpunkte seien hier also übersprungen. Es geht bei seinem Zitat
nur um das, was er zum Hintergrund des Max Eyth zu berichten weis. Und dazu schreibt er:
Max Eyth schildert in seinem Roman zwei
Brüder, Joseph und Benjamin Thinker, die miteinander eine Art Kampf um die Cheopspyramide
führen. Benjamin, ein Ingenieur, will sie abtragen, um aus ihrem Material ein neues
Nilstauwerk errichten zu können.
Joseph, ein Geistlicher, sieht in ihr ein von Gott bewirktes Wunder; ihr Baumeister wurde
von Gott inspiriert und baute in sie die Geheimnisse von Welt, Erde und Menschheit hinein.
So gestatte die Pyramide noch heute dem ehrfürchtigen Forscher, aus ihr sowohl
Geheimnisse des Sternenhimmels wie auch Beziehungen der Erde zum Weltall und sogar auch
Ereignisse der Weltgeschichte abzulesen.
Der Tatsachenhintergrund für den Eyth'schen Roman ist dadurch gegeben, daß Max Eyth in
den Jahren 1863 bis 1866 in Ägypten im Dienste der englischen Firma John Fowler als
Chefingenieur auf den Gütern des Prinzen Halim Pascha weilte, um für dessen
Baumwollkulturen den Dampfflug einzuführen, und dabei dem dort ebenfalls weilenden Piazzi
Smyth begegnete, welcher auf dem Pyramidenfelde von Giseh Messungen an der Cheospyramide
vornahm.
Er kam dann dazu, daß Eyth ihn bei diesen Messungen unterstützte.
In der Romanfigur des Joseph Thinker hat er ihm offenbar ein Denkmal setzen wollen.
Berühmt ist aus dem Roman das 14. Kapitel, in welchem die Smyth'schen Theorien in Form
einer Denkschrift mitgeteilt werden, die von Joseph Thinker an den Erzähler überreicht
wird. Durch jenes Kapitel sind die Smyth'schen Theorien überhaupt erst in die breitere
deutsche Öffentlichkeir gedrungen und haben dort das gegenwärtig vorhandene allgemeine
Interesse für die Cheopspyramide wachgerufen, aber andererseits, man muß es leider
sagen, dort auch viel Verwirrung angerichtet, zumal da Eyth es in diesem Roman offen
läßt, ob er selber diesen Theorien Wirklichkeitswert beimißt.
Der Kampf, welcher im Roman zwischen den beiden Brüdern ausgetragen wird, hat sich
nunmehr auf die ganze dem Pyramidenproblem zugewandte Öffentlichkeit ausgedehnt, so daß
wir in derselben heute allenthalben die Joe Thinker und die Ben Thinker gewahren können.
Besonders das letztvergangene Jahrzehnt steht im Zeichen dieses Kampfes, in welchem wir
die bodenlosen Phantasten mit den skeptischen Praktikern ringen sehen."
Das ein gewisser Herr C. T. Russell sich auch des Pyramidenthemas
annahm, kann es bekannt vorausgesetzt werden,
siehe auch Das Pyramidenthema, angereichert mit
Bildmaterial und sei daher hier und heute übersprungen
Nun sei noch etwas zitiert, was der genannte Rühlmann eben nicht mit erwähnte.
Im USA-Staat Wisconsis, dort im Random Lake, gab es um die Zeit um 1925 herum einen
Pastor.
K. A. Kuenne sein Name. Möglicherweise Deutschsprachiger Herkunft; jedenfalls hat er ein
Deutschsprachiges Buch verfaßt.
Das erschien im Jahre 1925 in Berlin in einem Ernst Röttgers Verlag. Letzterer ist mir
zwar bisher nicht weiter untergekommen; aber verstehe ich verstreute Angaben im Internet
richtig, irgendwo im Spektrum zwischen "Landeskirche und Freikirche"
angesiedelt.
Ob denn besagter Herr Kuenne sein Buch auch in den USA veröffentlicht hat, scheint wohl
so nicht zu sein. Jedenfalls nimmt er auch auf einige damalige deutsche
"Besonderheiten" bezug. Etwa mit seiner Aussage:
"Ist sie richtig, so muß die Verfolgung der
Gemeinde des Herrn, auf welche das fünfte Siegelgesicht hinweist, bald losbrechen. Die
Welle der Verfolgung, welche dem Weltkrieg folgte und so schweres Leid über die Kirche
Rußlands und der baltischen Provinzen brachte, kam an Deutschlands Grenze zum Stillstand.
Die nächste, zu welchen vielleicht die Aufrichtung der Diktatur des Proletariats den
Anstoß geben mag, wird wohl ganz Europa überschwemmen und erst am englischen Kanal
haltmachen. Auf diese Verfolgung müßte dann noch vor dem Jahre 1934 das Losbrechen des
Weltsturms des sechsten Siegels erfolgen."
Nun ist es ja so, die sowjetische Kirchenpolitik erschütterte zu der Zeit noch ganz
andere religiöse Kreise. Insofern war da der Herr Kuenne keine Ausnahme. Aber wie gelesen
möchte er das eben in bestimmte Aussagen der Bibelbuches "Offenbarung"
eingeordnet wissen. Damit war er wohl schon eher "einsamer Rufer auf weiter
Flur."
Herr Kuenne glaubte offenbar um 1925 auch noch, dass in Deutschland womöglich eine
kommunistische Diktatur "demnächst" bevorstehen könnte. Damit griff er
letztendlich auch nur das Gefühl des Unwohlseins auch anderer breiter bürgerlicher
Schichten auf. Die befürchteten ja auch ähnliches; wiederum mit dem Unterschied, ohne
ihre Befürchtungen in das Korsett des Bibelbuches "Offenbarung" hineinzupacken.
Die "Prophetengabe" des Herrn Kuenne hielt sich aber doch wohl in Grenzen. Zwar
wurde einige Jahre später, Deutschland von einer tatsächlichen Diktatur heimgesucht. Der
"feine Unterschied" eben nur: das war dann keine kommunistische, sondern eben
"nur" eine faschistische Diktatur.
Über solche "Patzer" indes pflegen die gläubigen Narren solcher
"Propheten" dann in der Regel großzügig hinwegzusehen.
Herr Kuenne hatte offenbar "noch mehr auf dem Kasten". Als besondere
"Highlight" seiner Schrift (wie gesagt 1925 publiziert) darf man wohl seine
Aussage ansehen:
"Die Wiederkunft Christi wäre dann um das Jahr
1969 oder 1970 zu erwarten."
Nun einige der hiesigen Leser, werden ja vielleicht auch das Jahr "1969 oder
1970" bewusst miterlebt haben. Ich jedenfalls auch. Und von einer "Wiederkunft
Christi" habe ich in jenem Jahre (und auch zu anderen Zeiten) nichts registriert.
Das stört aber die Narren nicht weiter. Auch Herr Kuenne versäumte es ja nicht, zugleich
ein Hintertürchen an seine Behauptung zu koppeln.
"Alle meine Berechnungen ruhen auf gewissen
Voraussetzungen. Sollten sich diese als falsch erweisen, dann sind es natürlich auch die
Folgerungen."
A ja solche verbalen Einlassungen kennt man ja bereits von einem gewissen Herrn C. T.
Russell, nebst Nachfolger (und noch ein paar mehr aus dieser Szene).
Nur sind diese "Einräumungen" dann eben eher der Rubrik
"Kleingedrucktes" zugeordnet. Die gläubigen Narren dieser "Propheten"
sind dann wohl von ihrem Level her, eher untauglich, auch "Kleingedrucktes" zu
lesen. Die lesen nur das "Großgedruckte", dass ihnen da eher scheinbar, in den
eigenen Kram zu passen scheint.
Einen besonderen Schwerpunkt seiner Argumentation sieht Herr Kuenne offenbar in der
sogenannten "Judenmission". Dazu stellt er umfängliche Vergleiche an über die
"Erfolge sonstiger Christlicher Missionen".
Etwa in Form seiner Aussage:
"Vergleicht man nun diese Zahlen an sich, so
scheint es in der Tat, als sei die Judenmissionsarbeit, oder besser die Evangelisation
unter den Juden fast erfolglos, aber solche Beurteilung ist innerlich unrichtig. Man muß
vielmehr die Gesamtzahlen in Betracht ziehen. Es gibt auf der Welt etwa 1622 Millionen
Menschen, davon sind etwa 600 Millionen christlich, 14 bis 15 Millionen Juden, 1000
Millionen weder das eine noch das andere. Unter letzteren arbeiten die Heiden- und
Mohammedaner-Missionare und haben - nehmen wir die angegebene Höchstzahl - jährlich
200.000 Neugetaufte gehabt. Nehmen wir dagegen bei den Juden die Höchstzahl der
Volksgesamtheit und die Mindestzahl der Neugetauften, so kommt auf je 3000 ein
Neugetaufter, bei den Heiden aber erst auf je 5000."
Also will er mit seiner geschraubten Redeweise wohl "rüberbringen".
Prozentual würden mehr Juden als Heiden zum Christentum bekehrt.
Und besonders angetan hat es ihm dabei, dass es wohl seit etwa 1876 das sogenannte Neue
Testament der Bibel auch in Hebräischer Sprache gäbe. Das sieht er quasi als
"Quantensprung" an. Auch dabei kennt seine Euphorie keine Grenzen:
Etwa mit seiner Aussage:
"Welchen gewaltigen Aufschwung hat dieser Zweig
der Mission innerhalb dieses Zeitraums genommen! Mehr als 250.000 Juden sind in dem hinter
uns liegenden Jahrhundert Christen geworden, 95.000 davon evangelische Christen ..."
Noch was; offenbar hat Herr Kunne auch noch zwei Englischsprachige Bücher gelesen,
von denen man ja weis, dass sie auf den Religionsfürsten Russell, auch ebenfalls nicht
ohne Eindruck blieben.
Bei Kuenne äußert sich diese Wertschätzung in den Worten:
"Im Jahre 1859 erschien in England ein von John
Taylor, den Redakteur einer Londoner Zeitschrift, verfaßtes Werk, in welchem er auf Grund
der bis dahin bekannten Resultate der Pyramidenforschung die Überzeugung aussprach, daß
die Erbauer bei der Entwerfung und Ausführung ihres Bauplans unter besonderer göttlicher
Leitung gestanden haben müssen. Das Buch erregte großes Aufsehen, reizte natürlich die
Spottlust, gewann aber auch begeisterte Freunde.
Und deren Zahl mehrte sich bedeutend, als das Werk des Schottischen Astronomen Piazzi
Smyth "Our Inheritance in the Great Pyramid" erschien. In weiten Kreisen brach
sich die Ansicht Bahn, daß die große Pyramide ein in Stein gemeißelte göttliche
Offenbarung und die große Galerie ein Symbol der christlichen Dispensation sei. Wie
phantastisch nun diese Theorie auch erscheinen mag, sie ruht in der Hauptsache doch auf
unwiderlegbaren Tatsachen."
Und folgerichtig betitelt auch Herr Kuenne sein Buch: "Die große Pyramide von
Gizeh und das prophetische Wort".
Nun also entpuppt sich auch Herr Kuenne als gläubiger Fan der Pyramidentheorie. Und wie
auch andere Fans dieser "Klasse" liest er selbstredend allerlei
"bedeutungsvolle" Daten aus der Pyramide heraus.
Er weis "natürlich" noch mehr. Auch in seiner Sicht sei das alles
"biblisch vorhergesagt":
""An jenem Tage wird ergeben einen Altar
Jahwes, in der Mitte des Landes Ägypten.
Einen Malstein Jahwes an seiner Grenze,
Als ein Zeichen und ein Zeuge wird er sein
Für Jahwe der Heerscharen
Im Lande Ägypten" (Jer. 19, 19.20). ...
Ein Altar und ein Malstein - die Stuttgarter Jubiläumsbibel gebraucht dafür den Ausdruck
"Spitzsäule" - Gottes, der in der Endzeit und im kommenden Aeon sich erweisen
wird als ein Zeichen und ein Zeuge für den Herrn."
Und derart Glaubensgewiß entdeckt er als erstes mal in besagter Pyramide das
"Datum 1882".
Nun kommt er etwas ins Grübeln. Ein richtige zünftige "Erfüllung" just in
jenem Jahre 1882 vermag er dennoch auf Anhieb nicht so recht zu benennen.
"Sie nötigen uns zu der Frage: Hat die in der
Schrift angekündigte Geschichtsepoche vielleicht mit dem Jahre 1882, dem Endpunkt der
großen Galerie eingesetzt?
Aber dann müßte sich doch auch um diese Zeit etwas ganz besonders Auffälliges ereignet
haben, etwas, das uns berechtigt, von einem gerichtlichen Eingreifen Gottes zu reden.
Davon ist aber in der Geschichte der letzten zwei Jahrzehnte des neunzehnten Jahrhunderts
nichts zu finden. Dieser Einwurf, den jedenfalls mancher Leser machen wird, hat auf den
ersten Blick vieles für sich. Aber wie war es denn zur Zeit der Geburt Jesu? Da begann
doch sicher ein neuer Abschnitt in der Geschichte, als der in die Welt eintrat, durch den
Gott alles im Himmel und auf Erden zu sich selbst versöhnte! Hat Israel etwas davon
gemerkt? ..."
Also er vertröstet sich damit, "rückblickend" würde man schon jenes Jahr
1882 noch in seinem Sinne zu würdigen wissen. Und das er sich auch als theologischer
Israel-Fan sieht, wurde bereits vernommen. Er möchte das alles also in jenem Sinne
gedeutet sehen.
Aber mit "einem" Datum gibt sich natürlich ein zünftiger Pyramiden-Fan nicht
zufrieden. So eben Kuenne auch nicht. Auch er las aus seinem Kaffeesatz (pardon soll ja
wohl nicht der Kaffeesatz sondern eben besagte Pyramide sein), noch ein paar mehr Daten
heraus.
Etwa diese:
"Bezeichnet der Anfang des Granitbodens den
Beginn der Posaunengeschichte, so haben wir nach den Maßen der Pyramide das Losbrechen
dieser Stürme ungefähr um das Jahr 1947-1948 zu erwarten, 13 Jahre nach der Loslösung
des sechsten Siegels. Demnach fällt die Versiegelung zwischen die Jahre 1934 und 1947-48.
Dann nehmen die Posaunengerichte ihren Anfang."
Und dann geht's weiter mit der Aussage:
"Die Höhe der vierten Stufe ist 29 Zoll. Von da
bis zum Beginn der fünften ist die Entfernung ungefähr 5.6 Zoll. Vom Anfang bis zum Ende
der vierten Stufe sind es also im ganzen 34,6 Zoll. Die Fluchtzeit umfaßt 2 x 1260 = 2520
Tage. Dazu rechne ich noch die kurze Periode von 75 Tagen (Dan. 12, 11.12), während
welcher jedenfalls die Wiederkunft des Herrn stattfinden wird; im ganzen also 2595 Tage.
Und 2595: 34,6 = 75. Ein Zoll steht für 75 Tage oder 5/2 Monate. Auf die dritte Stufe
(33.744 Zoll) kommen demnach 2533, auf die zweite (37.227 Zoll) 2792 Tage. Und vom Anfang
der zweiten bis zum Schluß der vierten Stufe sind es 7920 Tage = 22 prophetische Jahre.
So wäre es also möglich, mit Hilfe der großen Pyramide das Jahr der Wiederkunft Christi
genau zu bestimmen? Ja, wenn wir den Bauplan der Pyramide bis ins kleinste verstünden.
Aber diese Kenntnis besitzen wir nicht."
"Aber diese Kenntnis besitzen wir nicht", letzterer Satzteil dürfte dann
bei den Kuenne'schen Fan's wieder mal in der Rubrik "Kleingedrucktes"
verschwunden sein.
Und da selbige eben nur "Großgedrucktes" zu raffen vermögen, ist doch bei
denen nur das Datum 1969/70 haften geblieben.
Wenn Gerhart Hauptmann seinen Helden Emanuel Quint
als einen Narren betitelt, dann erscheint mit diese Vokabel für vorstehend geschilderte
Sachlage, um ein vielfaches zutreffender!
Erwähnt werden sollte vielleicht auch noch, dass die Pyramidenthesen es selbst in die in
kirchlicher Sicht doch wohl als renommiert" geltende Allgemeine
Evangelisch-Lutherische Kirchenzeitung" brachte, und zwar in deren Ausgabe vom 8.
Juli 1921.
In der Sache zwar, zitiert die AELKZ ihrerseits nur einen den Leipziger Neuesten
Nachrichten" entnommenen Pressebericht. Dieser wiederum stützt sich in hohem Maße
auf das schon genannte Buch des Max Eyth.
Aber auch das gilt es anzumerken. An diesen Zeitungsbericht hängte dann die AELKZ noch
ein eigenes redaktionelles Nachwort an. Und in selbigem verbreitete man sich mit der
Aussage:
Soweit das oben genannte Blatt. Wir fügen den
erwähnten Rätseln noch ein weiteres zu. Man hat bekanntlich viel Kapital aus dem
veralteten biblischen Weltbild" gegen die Bibel geschlagen. Stimmt nun das mit
der Cheopspyamide - die Meinungen sind noch geteilt - so hatte auch Moses, der in
aller Weisheit der Ägypter" unterrichtet war, Kenntnis von diesem
Weltbild", von der Erdachse usw., wenn aber er, dann auch wohl andere biblische
Verfasser. Und doch haben sie so erzählt und geschrieben, wie sie geschrieben haben.
Waren sie nun wirklich die Unwissenden, wie man immer sagt, oder liegt die Sache doch
nicht so einfach, wie man bisher annahm?"
Nun ist jenes eben zitierte Nachwort sicherlich zweideutig formuliert. Jeder kann das
aus ihm herauslesen, was er denn gerne möchte.
Und genau auf dieser Ebene des Wunschdenkens, liegt der eigentliche Knackpunkt.
Noch macht sich ja die AELKZ nicht die Vollmundigkeit anderer Pyramidenphantasten zu
eigen. Der Boden indes ist auch bei ihr aufnahmebereit. Auch sie wäre wohl ohne langes
Zögern bereit, in den Chorus der Pyramidenphantasten mit einzustimmen, wenn eine
Bedingung erfüllt gewesen wäre. Und die ist eben, weltliche Stimmen meldeten auch Kritik
an der Pyramidenphantasterei an. Die kann auch die AELKZ nicht völlig ignorieren.
Gäbe es eben nicht diese deutlich ausgesprochene Kritik von Seiten weltlicher Stimmen,
höchstwahrscheinlich hätte sich auch die AELKZ in den Chorus der Pyramidenphantasten mit
eingereiht.
Exkurs:
Noch ein paar thematische Aussagen aus einem weiteren Buch. Das des Ernst Landt, 1923
erschienen, mit dem Titel: Ein neuer Kampf um die Cheopspyramide".
Selbiger schrieb unter anderem auch:
Es wurde eine Weile stiller um die Große
Pyramide, bis der englische Verlagsbuchhändler John Taylor daran ging, den vermeintlichen
Schleier zu lüften. Er ist der Vater des Unfugs, der seit Jahrzehnten mit der
Cheopspyramide getrieben worden ist. Die Auswertung seiner Untersuchung übernahm der
schottische Staatsastronom Piazzi Smyth. In einem dickleibigen Band Our in heritance
in the Great Pyramid" hat er die Ergebnisse seiner Forschungen"
niedergelegt.
Max Eyth, der Dichter-Ingenieur hat sie uns Deutschen durch seinen Roman Der Kampf
um die Cheopspyramide" näher gebracht. Was er an Smythschen Phantasien in das bunte
Band seiner Erzählung wirkt, ist nur eine kleine Kostprobe, die im Rahmen einer Dichtung
verdaulich ist. Völlig ungenießbar ist jedoch, was das Originalwerk des Schotten uns
aufzutischen wagt.
Wie ein rotes Band zieht sich durch Smyths Buch der unerschütterliche Glaube, daß
göttliche Inspiration den Bau der großen Pyramide veranlaßt und ihre Baupläne
beeinflußt hat. Nach ihm waren es jüdische Baumeister, die als Handlanger Gottes das
gewaltige Werk errichteten. Die übrigen Pyramiden sind nur minderwertige Kopien der
großen. Sie verraten eine vollkommene Unkenntnis des ehrwürdigen Modells, der
Feinheit seines Neigungswinkels und seiner kosmischen Beziehungen."
Ein tiefes Gefühl des Bedauerns mit dem gläubigen Mann überkommt einen, wenn man seinen
Irrwegen Schritt für Schritt nachgeht, wenn man sieht, wie er - gehetzt von einer fixen
Idee - die absurdesten Kombinationen übereinander türmt. Sein Buch ist nie ins Deutsche
übersetzt worden. ...
Er (der Leser) wird dann verstehen, daß die Königliche Wissenschaftliche Gesellschaft
von Edinburgh es ablehnte, die Ergebnisse der Smythschen Pyramidenuntersuchungen der
Öffentlichkeit bekannt zu geben. Diese Ablehnung mußte sie mit dem Austritt des
beleidigten Forschers bezahlen, der nun sein Werk auf eigene Kosten herausgab.
Er fand Gläubige. Aber nicht nur unter denen, die jede Torheit, wenn sie nur gut
vorgetragen wird, als Wahrheit hinnehmen. ...
Hiernach nimmt es nicht wunder, wenn eine Schrift erscheinen und Beifall finden konnte,
wie die des deutschen Geologen Noetling Die kosmischen Zahlen der Cheopspyramide,
der mathematische Schlüssel zu den Einheitsgesetzen im Aufbau des Weltalls."
In Noetling hat Smyth einen würdigen Nachfolger gefunden.
Nur eins scheidet die beiden: der Schotte lehnt energisch den Glauben ab, als hätten die
Ägypter in der Cheopspyramide versteinerte mathematischen und astronomischen Beziehungen
gekannt. Der Deutsche spricht ihnen nicht nur eine gründliche Kenntnis der gesamten
Mathematik, sondern auch die Vorstellung zu, die wir heute vom Kosmos gewonnen haben.
Und worauf gründet nun Noetling sein Werk? Der Leser wird erstaunt sein, wenn ich ihm
antworte: auf einen Roman!
Auf die schon genannte Dichtung von Max Eyth Der Kampf um die Cheopspyramide".
Der Sarkophag in der Königskammer hat es Noetling angetan. Aus seinen Abmessungen
errechnet er mit taschenspielerischer Gewandheit die Umlaufzeit der Erde, die
Sonnenentfernung, die Bahnlänge und die Bahngeschwindigkeit der Erde, ihr spezifisches
Gewicht, die Umlaufzeiten der Planeten und anderes mehr.
Man faßt sich an den Kopf und staunt -
Die Einen darüber, daß so Wunderbares in dem Steinbau verkörpert sein soll, die
Anderen, daß ein deutscher Gelehrter es wagt, dergleichen Verworrenheit als Wissenschaft
anzubieten.
Weil Noetling auf dem Umweg über Eyth auf den Schultern Smyths steht, erscheint es
zweckmäßig, auch des letzteren Theorien unter die Lupe zu nehmen, wie dieses als erster
der Engländer Petrie schon im Jahre 1883 getan hat.
Okkultismus und Mystizismus, die wie eine Sturzwelle über unser krankes Volk hin gehen,
haben den Pyramidenspuk vom Grunde, wo er versunken schien, wieder emporgerissen. Durch
Kritik allein wird man ihn aber nicht bannen können.
Es genügt nicht, den Pyramidenphantasten zuzurufen:
Ihr seid Narren des Zufalls.
Es gilt die Baugesetze zu ergründen, nach denen die Pyramiden - unter ihnen die keine
besondere Stellung beanspruchende Cheeopspyramide - wirklich errichtet - vor allem die
Neigungen der Seitenflächen dieser gewaltigen Totenmale angelegt wurden.
Wir treten nun in die Königskammer ein und stehen vor der Granittruhe. Smyth behauptet,
daß sie nie als Sarkophag gedient hat. Die Deckellosigkeit und das Fehlen jeder Inschrift
wagt er als Beweis anzuführen, trotzdem der Sarkophag in der Königskammer der
benachbarten Cheopspyramide, die Smyth wohl kennt, seinen Fehlschluß offenkundig macht.
Auch der Sarkophag des Nachfolger des Cheops ist ohne eine Hieroglyphe. Er trägt noch
jetzt seinen inschriftenloen Deckel. Dieser ist nicht aufgelegt, sondern vermittels Nuten,
die in die Schmalseiten der Kiste eingeschoben sind, eingeschoben. Und solche Nuten weist
auch der Sarkophag des Cheops auf. Diese, einen vernünftigen überzeugende Tatsache, kann
einen Smyth nicht belehren.
Er begegnet ihr mit der Meinung, daß diese Schlitze später eingearbeitet worden
sind. Mit Rücksicht auf die Gestalt, Größe und Stellung der Kiste, stehe ich nicht an,
sie einen blinden Sarkophag" zu nennen, bestimmt die Augen der heidnischen
Ägypter zu täuschen, aber ein Symbol anderen, die sie an Tod, Jüngstes Gericht und
Ewiges Leben erinnerte."
Er begibt sich daran, die mysteriöse Truhe der Länge und Breite nach zu messen, und ist
erstaunt, weder die Pyramidenelle noch den Pyramidenzoll in den Abmessungen verkörpert zu
finden. Nur eine Feststellung gelingt ihm;
Der aus den Außenmaßen errechnete Kubikinhalt ist doppelt so groß wie der Hohlraum der
Kiste.
(Die genaue Vermessung Petries hat diese Behauptung als falsch erwiesen).
Aber diese Ergebnis genügt ihm nicht. Die Steintruhe muß tiefere Geheimnisse bergen, und
er forscht zehn Jahre.
Endlich kommt ihm die Erleuchtung:
Der Inhalt der Kiste ist gleich dem zehnten Teil eines Würfels von 50 Pyramidenzoll
Seitenlänge, multipliziert mit dem spezifischen Gewicht der Erde.
Diese fundamentale Entdeckung drängt ihn nun auch, die Bundeslade und die Arche
Noah" auf ihre Beziehungen zum Inhalt der Granittruhe zu untersuchen.
Auch hier Überraschungen.
Einige Ausnahmen" zu Grunde gelegt, errechnet Smyth für die Bundeslade den
gleichen Inhalt, wie für den Sarkophag des Cheops. Die Arche Noah ist 100.000 mal so
groß. Nach Smyth haben von Adam bis 1880 (Erscheinungsjahr des Werkes Our
inheritance in the Great Pyramid") 161.000.000.000 Menschen gelebt. Woher er das
weiß? Sehr einfach. Der Inhalt der Pyramide beträgt 161.000.000.000 Kubikpyramidenzoll
und auf jeden Kubikzoll kommt - eine Seele.
Daß der närrische Mann in der Cheopspyramide die Zahlen der Präzession, der Abspaltung
der Erde und der Neigung der Ekliptik im Jahre 270 v. Chr. versteinert sieht, will ich nur
andeuten, um das Bild zu vervollständigen.
Wenn der Leser aber glaubt, daß ich hier über alle Phantasien des schottischen
Astronomen berichtet habe, so irrt er. Das über sechshundert Seiten starke Buch ist eine
Fundgrube ungezählter törichter Theorien und zugleich ein erschütterndes Dokument
religiösen Wahnsinns."
Der Lobesbrief des Piazzi Smyth bezüglich Charles T. Russell:
Herr William M. Wright aus Pittsburgh, der davon
hörte, dass Pastor Russell ein Kapitel für eines seiner Bücher verfasste, das von der
Cheopspyramide in Ägypten handeln sollte, besorgte sich eine Abschrift des Manuskriptes
und schickte es Prof. C. Piazzi Smyth, F. R. S. E., F. R. A. S., ehemals Königlicher
Astronom von Schottland, zu. Prof. Smyths Antwort wird hier wiedergegeben. Sie ist
selbsterklärend:
Clova, Ripon, England, 21. Dezember 1890
Herrn Wm. M. Wright
SEHR GEEHRTER HERR,
ich habe doch länger dafür gebraucht, als ich es mir wünschen konnte, das Manuskript
unseres Freundes, C. T. Russell aus Allegheny, Pa., durchzusehen, aber jetzt habe ich eine
recht genaue Untersuchung, Wort für Wort abgeschlossen. Und das war das Mindeste, was ich
tun konnte, wenn Sie so freundlich sind und sich die Mühe machten es mit solcher Sorgfalt
zwischen Brettern in einem eingeschriebenen Paket zuzusenden, jede Seite flach und
geschrieben mit der Maschine statt mit der Hand.
Zuerst konnte ich nur Zettel der besagten Schreibmaschine finden, aber als ich durch die
Seiten vorankam, kamen die Kraft, die Besonderheiten und die Originalität des Verfassers
durch; und es gab nicht wenige Passagen, wo ich hätte froh sein sollen, sie mir zum
Zwecke des Zitierens mit Namensangabe für mein nächstes Pyramidenbuch abzuschreiben.
Aber natürlich tat ich nichts dergleichen, und ich werde mit völliger Geduld und in den
dankbarsten Empfindungen warten bis der Verfasser der Tagesanbruchsreihe dies zu seiner
eigenen Zeit veröffentlichen wird.
So merke ich hier nur an, dass er in vielem sowohl gut als auch neu ist, was er über die
Chronologie in verschiedenen Teilen der Pyramide sagt; über die Große Galerie, die das
Leben des Herrn darstellt; über den Parallelismus zwischen der Königskammer und ihrem
Granit gegenüber der Stiftshütte und ihrem Gold; und generell über die Bestätigungen
oder engen Übereinstimmungen zwischen der Bibel und der Cheopspyramide, die gut
kommentiert sind.
In der Zwischenzeit scheint es, dass ich wegen ihrer freundlichen Gabe vor langer Zeit,
den beiden ersten Bänden der Tagesanbruchsreihe, in Ihrer Schuld stehe. Damals kam ich
nicht weiter als bis zur ersten Hälfte des ersten Bandes, weil ich fand, dass das Thema
nicht so ganz neu war, wie ich erwartet hatte. Aber nachdem ich, so hoffe ich jedenfalls,
viel von einem gründlichen Lesen dieses von Ihnen zugesandten Pyramidenkapitels des
dritten Bandes profitiert habe, muss ich mir aufs Neue die ersten beiden Bände vornehmen.
Das Paket wird zwischen den Brettern als Einschreiben wieder zurückgehen. Ich verbleibe
mit vielem Dank hochachtungsvoll
C. PIAZZI SMYTH.
Siehe:
Rutherford's Verteidigungsschrift für
Russell"
Dann haben sich da wohl die beiden Obernarren gesucht und gefunden, wäre dazu nur
noch anzumerken!
Noch ein Pyramidenphantast
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. Mai 2009 06:03
Zwei thematische Bücher seien noch mit vorgestellt. Zuerst das 1925 erschienene von
Karl Rosenberg mit dem Titel:
"Das Rätsel der Cheopspyramide".
Auch Rosenberg fasst in relativ sachlicher Form einige wesentliche Aspekte zusammen.
Zur Einordnung der Thematik ist vielleicht auch seine Angabe beachtlich:
"Als die sieben Weltwunder des Altertums wurden
bezeichnet:
1. Die ägyptischen Pyramiden.
2. Die hängenden oder schwebenden Gärten der Semiramis zu Babylon, die sich auf den mit
Blei überdeckten und mit Erde überschütteten Dächern eines terassenförmig erbauten
Palastes (nach anderen unmittelbar auf der großen babylonischen Stadtmauer) befunden
haben sollen.
3. Der Tempel der Diana zu Ephesus, erbaut 600 v. Chr. Aus weißem Marmor vom Baumeister
Chersiphon und 356 v. Chr. Von Herostratos in Brand gesteckt, der diese Schandtat nur
beging, um seinen Namen der Nachwelt zu überliefern.
4. Die Statue des Jupiter im Tempel zu Olympia, von Phidias aus Gold und Elfenbein
angefertigt.
5. Das Grabmal des Mausolus, König von Korien, 350 v. Chr. auf Halikarnossas von seiner
Gattin ihm errichtet.
6. Der Koloß zu Rhodos, eine 32 m hohe, aus Bronze gegossene und mit Mauerwerk
ausgefüllte Riesenstatue, die im Jahre 290 v. Chr. errichtet worden sein soll.
Nach einer (unwahrscheinlichen) Beschreibung soll sie so über der Hafeneinfahrt gestanden
haben, daß die ein- und ausfahrenden Schiffe zwischen den ausgespreizten Beinen des
Standbildes hindurchfahren mußten.
Wahrscheinlicher ist es, daß sie auf einem Felsen seitwärts des Hafeneinganges stand.
Sie wurde 50 Jahre nach ihrer Errichtung durch ein Erdbeben zerstört.
7. Der Leuchtturm der Insel Pharos von Alexandria, 250 v. Chr. aus Marmor erbaut. Er soll
160 m hoch gewesen und das auf seiner Spitze brennende offene Feuer auf 55 km Entfernung
sichtbar gewesen sein."
Wie vernommen rangieren in dieser Auflistung die Pyramiden auf Platz eins.
Insofern ist es ja vielleicht auch verständlich, dass sogar eine Straßenbahnlinie
existiert, mit der man von Kairo aus startend, die 14 km Strecke bis zu den Pyramiden,
verhältnismäßig bequem erreichen kann; was aber wiederum nur eine Äußerlichkeit
betrifft und nicht den Kern der Sache.
Zur Sache selbst notiert Rosenberg unter anderem:
"An der Pyramide selbst haben nach Herodot
100.000 Mann zwanzig Jahre lang gebaut.
In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begann die Pyramidenforschung in ganz
eigenartige Richtung einzuschlagen. Zunächst gab der Buchhändler der Londoner
Universität John Taylor, nachdem er sich dreißig Jahre lang mit dem Pyramidenproblem
beschäftigt hatte, in den Jahren 1859 und 1863 zwei Bücher heraus, in denen er die
sogenannt "pi"-These der Pyramide entwickelte. Die Maße, die von ihm benutzt
wurden, waren für die Grundkante 763.81 und für die Höhe 486.2567 engl. Fuß.
Aber Taylors theoretische Betrachtungen führen ihn noch zu weiteren, sehr merkwürdigen
Ergebnissen. Er findet beispielsweise, daß das Quadrat der Pyramidenhöhe gleichkommt dem
Inhalte einer Seitenfläche, was uns später bei Behandlung einer anderen
Pyramidentheorie, der Theorie des "goldenen Schnittes", leicht erklärlich
erscheinen wird.
Die Theorien Taylors fanden nun einen begeisterten - man kann sogar sagen fanatischen -
Anhänger und Ausgestalter in Piazzi Smyth.
Während Taylor für sich nur in Anspruch nehmen konnte, als gebildeter Laie zu gelten,
wurde Piazzi Smyth durch die Bedeutung seiner fachlichen Ausbildung und seiner amtlichen
Stellung gestützt.
Er war im Alter von 16 Jahren bereits Assistent an der Sternwarte zu Edinburgh und zehn
Jahre später ebendort Professor und königlicher Astronom von Schottland.
Um den Theorien Taylors ein festes Fundament zu geben, beschloß Smyth, mit den ihm zu
Gebote stehenden Kenntnissen und Hilfsmitteln genaue Messungen an der Pyramide persönlich
vorzunehmen. Er verbrachte mit diesen Arbeiten die ersten vier Monate des Jahres 1865. Die
Frucht dieser Studien war ein dreibändiges Werk "Life and Work of the Great
Pyramid", Edinburgh 1867.
Es folgten weitere fünf Bücher, deren letztes "Our inheritance in the Great
Pyramid" (London, in seiner 3. Auflage 1880) auf über 600 Seiten die vollständige
Übersicht über die Smythischen Theorien gibt. Während die Arbeiten Taylors in
Deutschland wenig bekannt wurden, war dies bezüglich jener des Piazzi Smyth infolge eines
besonderen Zufalls wesentlich anders. Zu derselben Zeit (1863 - 1866) weilte nämlich in
Ägypten der bekannte Dichteringenieur Max Eyth.
Er wurde mit Smyth bekannt, unterstützte ihn auch bei seinen Messungen und hielt später
einmal (am 14. Jänner 1901) im Verein für Mathematik und Naturwissenschaften in Ulm
einen Vortrag "Mathematik und Naturwissenschaft der Cheopspyramide". Der Vortrag
erschien nach einigen Jahren mit sechs anderen Vorträgen technischen Inhaltes in Buchform
unter dem Titel "Lebendige Kräfte" ... Und noch durch ein anderes Werk des
Dichters Max Eyth wurde die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf den Gegenstand gelenkt. Es
ist der im Jahre 1902 erschienene Roman "Das Kampf um die Cheopspyramide."
Letzteren referiert auch Rosenberg wie folgt:
"Zwei über die Jugendjahre gereifte Brüder,
von denen jeder in seiner Art ein verrücktes Huhn ist, bekämpfen sich in Plänen, die
sie bezüglich der Cheopspyramide gefaßt haben. Der eine, ein etwas abenteuerlicher
Erfinder, will sie abtragen und aus ihren Steinen ein neues Nilstauwerk bauen. Der andere,
ein glaubensdurchdrungener Reverend (beide Brüder sind nämlich Engländer) sieht in der
Pyramide ein von Gott beeinflußtes Werk, indem die Abmessungen des Weltalls
geschichtliche Ereignisse, ferner eine Reihe von mathematisch und naturwissenschaftlich
bedeutsamen Zahlen gleichsam seit Jahrtausenden im vornhinein festgelegt erscheinen.
Beide Brüder zeigen neben ihren Narrheiten auch so manche wertvolle und liebenswürdige
Charaktereigenschaften, die im laufe der Handlung, in der auch zwei Liebespaare eine
reizvolle Rolle spielen, zu tage treten.
In der Person des frommen Reverend Joe Thinker hat nun der Dichter offensichtlich die für
ihn interessante Persönlichkeit des Astronomen Piazzi Smyth verkörpert. Die Theorien des
letzteren werden auch in Form eines von Thinker an den Erzähler (Eyth) überreichten
Denkschrift im Romane mitgeteilt. So wurden sie durch den Roman auch weiteren Kreisen in
Deutschland bekannt.
Smyth sieht in der Pyramide einen Baustil verkörpert, den man als "mathematischen
Stil" bezeichnen könnte. Ein solches Bauwerk dürfte dann sicherlich unter
Zugrundelegung eines bestimmten Maßstabes errichtet worden sein und diesen Maßstab
glaubt nun Smyth gefunden zu haben.
Er nennt seine Einheit das "Pyramidenmeter". Dieses ist - man höre und staune!
- der zehnmillionste Teil der halben Erdachse."
Auch Rosenberg kommentiert:
"Es muß nun an dieser Stelle ausdrücklich
hervorgehoben werden, daß diese Maßeinheit des Pyramidenmeters von Smyth willkürlich
angenommen wurde, daß sich jedoch keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben, daß ein
solches Maß in Ägypten tatsächlich einmal bestanden hat.
Wenn nun ein Astronom - also ein Vertreter der exakten Wissenschaften - eine so stattliche
Reihe von Anhaltspunkten für die Richtigkeit seiner Theorie gefunden haben glaubt, so
wird er - das müßte man doch meinen - sich nun mit allen Mitteln bemühen, eine
Erklärung zu finden, wie all das seltsame zustande gekommen sei. Wie wäre es zu
erklären, daß die alten Ägypter vor rund fünf Jahrtausenden bereits alle die von Smyth
angeführten mathematischen und naturwissenschaftlichen Tatsachen und Zahlenwerte gekannt
haben, um deren Auffindung und Bestimmung sich die übrigen Kulturvölker der Erde im
Schweiße ihres Angesichtes bis in die jüngste Gegenwart abgemüht haben?
Gerade in diesem Punkte macht es sich nun aber Piazzi Smyth sehr leicht. Er versucht gar
keine Erklärung zu finden, sondern er sieht in der großen Pyramide ein Werk jüdischer
Baumeister, die, durch göttliche Inspiration beeinflußt, ganz unbewußt und rein
mechanisch alles so hergestellt hätten, daß es späteren Geschlechtern für
immerwährende Zeiten bewahrt bleiben sollte ...
Während des Druckes dieses Buches, geht dem Verfasser von befreundeter Seite die
Nachricht zu, daß in jüngster Zeit wieder ein Engländer, namens D. Davidson, ein nach
seinem Preise (21 sh.) zu urteilen, sehr umfangreiches Werk über die Cheopspyramide
geschrieben hat, indem er nachweisen will, daß in den geometrischen Beziehungen des
Bauwerks alle möglichen alttestamentlichen Prophezeiungen und neutestamentarischen
Wahrheiten ihren Ausdruck und ihre Bekräftigung finden. Joe Thinker ist also übertrumpft
...
Wie schon erwähnt, haben spätere, mit vollkommeneren Hilfsmitteln und besseren Methoden
vorgenommene Messungen der Pyramide (u. a. durch Flinders Petrie 1880 - 1882) Abweichungen
gegen den von Smyth vorgenommenen Messungen ergeben. Wenn diese Abweichungen im Vergleich
zur ungeheuren Größe des Bauwerkes auch verhältnismäßig gering erscheinen mußten, so
waren sie doch mehr als ausreichend, um die sämtlichen Ableitungen der Herren Taylor und
Smyth ins Wanken und zum Einsturze zu bringen.
Um so auffälliger ist es nun, daß diese Theorien in jüngster Zeit denn doch wieder eine
recht pomphafte Auferstehung erfuhren.
Im Jahre 1920 erschien in erster Auflage (seither folgten einige weitere Auflagen) ... ein
ziemlich umfangreiches Buch, das den vielversprechenden Titel führt: "Die kosmischen
Zahlen der Cheopspyramide, der mathematische Schlüssel zu den Einheitsgesetzen im
Weltall."
Mit ungewöhnlichem Reklame-Spektakel angekündigt, hat dieses Buch seinen Einzug in die
Leserwelt genommen und - sagen wir es nur ganz ehrlich - reichliche Verwirrung in
zahlreichen Köpfen angerichtet. Der Verfasser ist Dr. Fritz Noetling.
Auf diese derartig "verbesserten" Zahlenangaben baut nun Noetling unter Hinweis
auf ein demnächst erscheinendes Werk, dessen Vorläufer nur der rund 180 Seiten
umfassende "mathematische Schlüssel" sein soll, seine weiteren Entwicklungen
auf.
Jeder Vertreter der exakten Wissenschaften wird diesen Vorgang auf das strengste
verurteilen müssen. Wenn uns Zahlenwerte nicht zuverlässig oder nicht wahrscheinlich
erscheinen, dürfen wir sie wohl durch von uns selbst oder anderen ermittelte bessere
Werte ersetzen, aber wir dürfen diese besseren Zahlenwerte nicht bloß
"vermuten" ...
Die Art und Weise, wie Noetling eine Dezimalzahl nach Belieben zerschneidet und daraus
eine mehrfach benannte Zahl werden läßt, ist zumindestens originell. Ein Mathematiker
wird sie freilich als einen Faustschlag ins Antlitz empfinden ...
So ist beispielsweise das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig - ein Riesenbau, der den
Pyramiden auch in Hinsicht seiner Massigkeit verglichen werden könnte - der Hauptsache
nach aus riesigen Granitquadern erbaut und zeigt die moderne Steinbautechnik auf einer
kaum zu überbietenden Höhe.
Damit mögen die Zitate aus dem Rosenberg'schen Buch erst mal ihr bewenden haben.
Nun sei noch ein anderes Buch zitiert. Zwar ist es jüngeren Datums (1979 erschienen) als
das von Rosenberg, und seine Thematik ist auch weiter gespannt. Sein Titel lautet
"Propheten und Prognosen. Hellseher und Schwarzseher von Delphi bis zum Club of
Rome".
Nicht alle Aspekte jenes Buches von Helmut Swoboda seien referiert, sondern die
Beschränkung bezieht sich auf die Pyramiden-Aspekte. Quasi "ergänzend" kann
man in diesem Buch auch lesen:
"Einige der Forscher erfanden sogar weit mehr
neue Rätsel, als sie alte lösten. Zu ihnen zählt vor allem der schottische Astronom
Charles Piazzi-Smyth, dessen berufliche Neigung zu astronomischen Berechnungen ihn dazu
verführte, in die Große Pyramide (die anderen interessierten ihn nicht) eine Vielzahl
von mathematischen und astronomischen Daten hineinzulesen. Damit schuf er die Basis für
noch verwegenere Deutungen durch spätere, okkultistisch orientierte Forscher.
Piazzi-Smyth, als berühmter Astronom Mitglied der Royal Society, unterbreitete dieser
wissenschaftlichen Akademie in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einen großen
Bericht über seine Forschungen. Als dieser Bericht von den dort vertretenen Ägyptologen
zurückgewiesen wurde, legte er seine Mitgliedschaft nieder.
Was Piazzi-Smyth behauptet, war, soweit man in zwei Sätzen das Lebenswerk eines
begeisterten Forschers zusammenfassen kann, dieses:
Erstens wurde die Große Pyramide - zum Unterschied von den späteren, kleineren, nicht
von den einheimischen Völkern als Königsgrab gebaut; sie ist vielmehr das Werk
"sethischer" Urahnen des Auserwählten Volkes, die in dieser Pyramide ihr Wissen
für die Nachwelt aufbewahrten.
Zweitens sind daher alle Abmessungen der Großen Pyramide Schlüsselzahlen für
wissenschaftliche - vorwiegend astronomische - Kenntnisse, und Grundlage ist der von
Piazzi-Smyth errechnete "Pyramidenzoll" der vom britischen inch nur um ein
Tausendstel abweicht. Auch der vermeintliche Sarg in der vermeintlichen Königskammer ist
ein Normalmaß, denn er hat das vierfache Volumen des britischen Raummaßes quarter.
Wenn man in diesen "Pyramidenzoll" rechnet, dann beträgt der Umfang der
Pyramide 3652,4 Pyramidenzoll, und das entspricht, wenn man ein Komma richtig setzt, genau
der Anzahl der Tage in einem Jahr (365,2).
Das wäre bereits bemerkenswert genug, das Spiel wurde ins Groteske weitergetrieben.
Spätere "Pyramidologen" fanden heraus:
Teilt man den Umfang von 365241 Pyramidenzoll durch 4, so erhält man die Kantenlänge
9131, und das ist - mit Kommaverschiebung - der Zeitraum zwischen dem Beginn der vier
Jahreszeiten.
Mehr noch: Teilt man diese 9131 Pyramidenzoll durch 25, um Pyramidenellen zu erhalten,
dann ersteht vor uns, o Wunder, erneut die Zahl der Tage im Jahr, diesmal sogar ohne
Kommaverschiebung.
Spätere Archäologen haben nachgewiesen, daß selbst die Messungen von Piazzi-Smyth nicht
ganz exakt waren, von seinen phantasievollen Schlußfolgerungen ganz zu schweigen.
Der deutsch Ägyptologe Ludwig Borchardt schrieb 1922 die vernichtende Studie "Gegen
die Zahlenmystik an der großen Pyramide von Gise", in der er nicht nur Piazzi-Smyth
lächerlich machte, sondern seinen Spott auch gegen spätere wie er sie nannte
G(oldenen)- S(chnitt)-Theoretiker wandte und vor dem "Pyramidenquatsch"
warnte. ...
Bei seiner vernichtenden Kritik erwähnte Borchardt aber mit keinem Wort jene Okkultisten,
die - mit den Zahlen und Berechnungen Piazzi-Smyths als Grundlage - in ihren Deutungen
noch viel weiter gingen und im Gang- und Kammersystem der Großen Pyramide ein
Weltkalendarium zu finden glaubten.
Von wann bis wann es reicht, darüber weichen die Aussagen voneinander ab:
Eine Autorin beispielsweise erklärt zunächst
"von 2670 v. Chr. bis 2100" und gibt fünf Seiten weiter "von Adam bis ans
Ende der Zeiten, nämlich von 4000 v. Chr. bis zum Jahre 2001" an.
Piazzi-Smyth hatte angeblich aus der Einteilung des zur Königskammer schräg aufwärts
führenden Hauptganges herausgelesen, daß der Weltuntergang im Jahre 1880 stattfinden
würde, doch ist dies gewiß eine Verleumdung, denn die kalendarische Deutung jeder Boden-
und Deckenerhebung des großen Ganges hat richtig erst mit Pastor John Davidson (nicht zu
verwechseln mit dem frühen Pyramidenforscher und Weltreisenden Davison) um die Wende zum
20. Jahrhundert begonnen, nachdem bereits 1865 Robert Menzies erstmals die Vermutung
geäußert hatte, in der Pyramide sei eine Prophezeiung verborgen.
Die Mehrzahl der Pyramidenpropheten geht davon aus, daß zunächst jeder Pyramidenzoll der
Ganglänge ein Jahr bedeutet, später aber nur noch dreißig Tage. Das hat den Vorteil,
daß man die vorchristliche Zeit rasch übergehen kann und mehr markante Bodenmerkmale
für das 19. oder auch das 20. Jahrhundert bleiben.
Dabei fällt in den Deutungen auf, daß die bereits eingetretenen Ereignisse im
Pyramidenkalendarium angeblich sehr genau registriert sind, während an markanten Daten
der Zukunft ein um so größerer Mangel herrscht.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnte man aus der Pyramide zum Beispiel unter
anderem ablesen: den Geburts- und Todestag Christi (der daraus errechnete
"wahre" Geburtstag ist der 4. Oktober des Jahres 4 unserer Zeitrechnung, der
wahre Todestag der 7. April 30).
Beginn und Ende des Ersten Weltkriegs (datumgemäß genau auf den Kriegseintritt
Großbritanniens abgestimmt), aber auch Daten wie den 27./28. Oktober 1912, gedeutet als
Beginn der Schlacht von Lule-Burgas, die "praktisch das Ende der Türkenherrschaft in
Europa brachte", und den 2. August 1909 ("Zar Nikolaus nimmt an der großen
Flottenparade bei Cowers als Gast König Eduards VII. teil").
Für Juli 1927 sagte die Pyramide angeblich ein Erdbeben in Jerusalem voraus; der Beginn
der Weltwirtschaftskrise wird auf den 29. Mai 1928 datiert.
Das Verblüffendste sind wohl die Angaben über Beginn und Ende des Ersten Weltkriegs -
aber das Staunen darüber läßt rasch nach wenn man erfährt, daß Davidsons Buch erst im
Jahre 1924 schienen ist (Borchardts Paukenschlag war offenbar Wirkungslos verhallt) und
der Autor daher Gelegenheit hatte, zumindest bezüglich dieser auffälligen Daten seine
Theorie den Realitäten nachträglich anzupassen.
Mit der Zukunft tat er sich wesentlich schwerer:
Das Ende der Wirtschaftskrise wurde für Mitte September 1936 prophezeit, und danach
sollte - nach einem letzten kritischen Datum am 8. September 1937 - das Goldene Zeitalter
des Gottesfriedens folgen!
Nun war der Gang in die Königskammer gemündet, und 20. August 1953 endete der Weg. Auf
einen zweiten Weltkrieg schien nichts hinzuweisen, oder er war bloß eine Episode im
Gottessreich, bedeutungsloser als die Flottenparade von Cowes.
Als sich diese Vorhersagen für die späten dreißiger Jahre als falsch herausgestellt
hatten, versuchte der Okkultist B. Landone nachzuweisen, daß der Pyramidenkalender nicht
in Längen, sondern in Raummaßen geschrieben sei. Daraus ergebe sich, daß die nicht um
Mitternacht des 16. September 1936 umgewandelt würde, sondern vielmehr "erst im
näheren Umkreis des 6. März 1947":
Dann beginnt die Verklärung, die - auf einer Seite des Buches - "vor dem 6. März
1997", auf der nächsten Seite "am 23. November 2000" in den Tempel der
Göttlichkeit übergeht.
An markanten Zwischendaten bis zum "näheren Umkreis des 6. März 1947" werden
reichlich ein Dutzend geliefert, darunter aber weder der Beginn des Rußland-Feldzugs noch
das Attentat auf Hitler, noch das Ende des Zweiten Weltkriegs (der bei Landone übrigens
der Dritte ist, weil von 1921 bis 1933 der Zweite Weltkrieg als erbitterter
Wirtschaftskrieg düsterer Spekulanten, als "Goldkrieg". geführt wurde).
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Kalenderdaten der Cheopspyramide plötzlich
wieder ganz anders zu lesen, wobei man sich jedoch nicht etwa der Mühe unterzog, alle
Daten zeitlich nach hinten zu verschieben. Denn dann wären die Daten des Ersten
Weltkriegs gänzlich verschwunden, und das war unmöglich; sie durften nicht angetastet
werden. Man hielt statt dessen an den alten Prophezeiungen fest, fügte aber neue hinzu,
obzwar die Ganglänge in der Pyramide dafür gar nicht mehr ausreichte.
1936 bedeutete nun nicht mehr das Ende der Weltwirtschaftskrise, sondern den Ausbruch des
spanischen Bürgerkriegs, der September 1937 fiel unter den Tisch - oder unter die
Pyramidenblöcke -, an seine Stelle trat der August 1938, der April 1945 tauchte aus dem
Nichts auf.
Aber noch blieb das alte Datum "August 1953", freilich nicht mehr als
Endzeitpunkt, sondern mit dem Zusatz "darauf steil ansteigend bis 2000" (oder
1992 oder 2001 oder 2100).
Wenn man jedoch die "traditionelle" Berechnungsweise beibehält, dann sind wir
seit August 1953 (in dem sich nichts sonderlich Bemerkenswertes ereignet hat) am
hintersten Ende der königlichen Grabkammer angelangt, und das einzige, was von dort noch
steil in die Höhe führt, ist ein Lüftungsschacht, durch den man nicht einmal kriechen
könnte.
Doch schon früher hatte selbst einer der gläubigsten Okkultisten, Georges Barbarin, sich
darüber gewundert, daß die so deutlich ausgeprägte "Große Stufe" am Ende der
Großen Galerie ausgerechnet die Daten des 25. Januar 1844 und des 2. August 1909
markiere; die Flottenparade schien selbst ihm für diesen gewichtigen Punkt nicht
bedeutsam genug zu sein.
Ja und was die Zukunft anlangt, so kriechen wir nun - im Geiste - durch den
Lüftungsschacht dem Weltende im Jahre 1992 oder 200l entgegen. Freilich könnte zu den
genannten Zeitpunkten auch das Goldene Zeitalter endgültig anbrechen.
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 05. Mai 2009 08:42
Drahbeck
(Ein weiterer thematischer Bericht morgen dann noch).
Könntest du bitte bei der Gelegenheit die damaligen Veröffentlichungen der WTG
benennen, welche auf die Pyramidenmathematik von Russel hinweisen?
Kennst du auch noch das Zitat, auch aus welcher Publizierung, worin diese Berechnungen
dann allesamt als dämonischen Ursprungs abgetan wurden?
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. Mai 2009 09:04
Jochen4321
Könntest du bitte ... die damaligen Veröffentlichungen der WTG benennen, welche auf die
Pyramidenmathematik von Russel hinweisen?
Kennst du auch noch das Zitat, auch aus welcher Publizierung, worin diese Berechnungen
dann allesamt als dämonischen Ursprungs abgetan wurden?
Als grobe Umrisse und Antwortversuch dazu.
Besonders im Band 3 der Schriftstudien" hatte Russell das Pyramidenthma
aufgegriffen und ausgebreitet.
Zu nennen sind auch noch die Gebrüder Edgar (als im WTG-Sog) befindliche Multiplikatoren
dabei.
Was Band 3 Schriftstudien" und die Edgar's anbelangt, hatte ja schon User
+" in einer umfänglichen Collage diesbezügliches zusammengestellt.
Ich empfehle nochmals deren Sichtung:
Parsimony.19912
Ergänzend vielleicht auch noch:
19242Stein
Was die Aufgabe der Pyramidentheorien durch Rutherford im Jahre 1928/29 anbelangt, so hat
sich dabei besonders der nicht unbekannte F. W. Franz hervorgetan.
Den interessierte schon damals sein Gewäsch von gestern" nicht, und er meinte
rechtzeitig umgestiegen" zu sein. Seine schon damals zutage gelegte
Wendigkeit", die schon Rutherford schätzte, dürfte wohl mit eines der
vermeintlichen Pluspunkte" gewesen sein, die ihm auf seinem weiteren
Karriereweg behilflich waren.
Über den Wendehals" F. W. Franz siehe auch:
19292Pyramide.pdf
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 05. Mai 2009 09:26
Das war schnell....
Vielen Dank!
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. Mai 2009 09:59
Die Verlautbarungen im deutschen Wachtturm" nach Aufgabe der
ursprünglichen Pyramidentheorie.
1) deutscher Wachtturm" 15. 12. 1928 S. 371 - 384
2) deutscher Wachtturm" vom 1. 3. 1929 S. 78 - 80
3) deutscher Wachtturm" vom 1. 9. 1929 S. 272
Was Russell's Ursprungsaussagen zum Pyramidenthema in Band 3 der
Schriftstudien" anbelangt, umfassen diese etwa 66 Druckseiten. Wegen dieses
Umfanges möchte ich auf eine Repro doch verzichten. Wesentliche Aspekte hat ja User
+" schon zusammengefasst.
Es kann des weiteren als bekannt vorausgesetzt werden. Den Text der
Schriftstudien"-Bände kann man mittlerweile auch Online sichten.
Band 3 etwa auch bei Infolink. Was das dabei nicht mit reproduzierte Bild- respektive
Zeichnungsskizzen-Material anbelangt, gibt es mehr als ausreichenden Ersatz dafür in der
verlinkten Zusammenstellung von User +".
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Käpten Blaubart
Datum: 05. Mai 2009 17:21
Huah! Starker Tobak!
Beeindruckende Dokumentation.
Jetzt hinterlässt mich dies etwas desorientiert.
1914 basiert also auf der Teufelsreligion der Ägypter.
Russel am Fuße einer Pyramide begraben.
Starker Tobak.
Kann man irgendwie herausfinden ob die herangezogenen Dokumente von dieser Seite echt
sind?
Parsimony.19912
Was sind das für alte Bilder?
Vor allem die Frau in dem hellblauen Kleid und der Mann mit Glatze Waren das
Bibelforscher?
Vor allem aus heutiger Sicht, erscheint 1914 sowieso als sich abzeichnender Irrtum.
Die Frage ist also, wie Wichtig ist die Reinheit der Wahrheit.
Aber dann stellt sich mir noch eine Frage.
Ließe der wahre Gott zu, das aufrichtige Gottsuchende so in die irregeführt werden?
Wenn aber 1914 auf einer Teufelsreligion basiert.
Was ist dann dieses verkündete Königreich?
Wer ist dann Jehova?
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. Mai 2009 18:07
Kann man irgendwie herausfinden ob die herangezogenen Dokumente von dieser Seite echt
sind?
Parsimony.19912
Was sind das für alte Bilder?
Vor allem die Frau in dem hellblauen Kleid und der Mann mit Glatze Waren das
Bibelforscher?
Der Mann mit der Glatze dürfte höchstwahrscheinlich John Edgar sein.
Selbiger zwar früh verstorben, aber davor noch eine Expedition zu den Pyramiden
vornehmend, dort allerlei berüchtigte Vermessungen" im Sinne der WTG-Religion
vornehmend, und anschließend auch in mehrbändigen Büchern darüber berichtend,
fortgesetzt von Morton Edgar.(Englischsprachig).
Noch heute kann man etwa bei Amazon (Englischsprachig) die Edgar'schen Ergüsse als
Neu-Nachdruck käuflich erwerben.
Was meine persönliche Quellenlage an Belegexemplaren anbelangt, beschränkt sich selbige
mehr oder weniger hauptsächlich auf Deutschsprachiges.
In die Tiefen des Englischsprachigen Internets mich da zu vertiefen, fehlt mir persönlich
A) die Zeit und
B) das Interesse dafür.
Ich habe aber keinerlei Zweifel an der Authentizität des von User +" auch
ausgebuddelten Bildmaterials. Das bestätigen mir auch die mir bekannten Deutschsprachigen
Quellen.
Es reicht also nicht irgendwas aus einem Bauchgefühl" anzuzweifeln. Das ist zu
wenig. Da muss der Zweifler schon selbst die Beweislage antreten.
Was die über Amazon beziehbaren Edgar-Bücher anbelangt (Band 2 seines Ergusses habe ich
auch als Privatexemplar vorzuliegen) siehe auch:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_eb?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Denglish-books&field-keywords=Morton+Edgar&x=12&y=14
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 05. Mai 2009 19:24
Käpten Blaubart
Die Frage ist also, wie Wichtig ist die Reinheit der Wahrheit.
Aber dann stellt sich mir noch eine Frage.
Ließe der wahre Gott zu, das aufrichtige Gottsuchende so in die irregeführt werden?
Wenn aber 1914 auf einer Teufelsreligion basiert.
Was ist dann dieses verkündete Königreich?
Wer ist dann Jehova?
Ahoi Käpten,
wie rein die Wahrheit sein muss, diesen Maßstab sellt sich eine Organisation selber.
Das letzte Wachtturmstudium sei hier mal als Beispiel dienlich, wo die Sklavenklasse sich
selber als "jungfräulich" darstellt, wenn es um babylonische Bräuche geht.
Nehmen wir nochmal das babylonische Weihnachten feiern - wäre dies ein gutes Beispiel?
Ich wähle dieses, da man dies mit der alltäglichen Literatur eines JZ auch heute noch
nachvollziehen kann, wie jungfräulich diese Organisation denn nun wirklich war. Dort
heist es im "Verkündiger-Buch":
[Kasten/Bilder auf Seite 200, 201]
Aufgegebene Bräuche und Gewohnheiten
Diese Weihnachtsfeier im Brooklyner Bethel 1926 war die letzte.
__________
Weihnachten wurde also sehr wohl gefeiert..... aber wie ist das mit den Jungfrauen?
Wie oft darf ein Akt vollzogen werden, damit man eben keine mehr ist?
Erfüllt somit die Wachtturmgesellschaft den selbstgelegten Maßstab, der
Jungfräulichkeit, oder eher nicht?
Auf deine Frage, wieso Jehova solch Aufrichtige in die Irre laufen ließ, möchte ich mit
einer Gegenfrage antworten:
Warum lässt Gott überhaupt das Böse zu?
Oder direkt als Antwort: Gerade weil Gott das Böse zulässt, gehen Menschen in die irre,
leider auch die Aufrichtigen.
Oder kennst du kemanden, der vor Unglück gefeit wurde?
Doch als Jehovas Zeuge war man bisher stets der Ansicht, das all die anderen Religionen
irrig sind, ich weiß, nur man selber hatte die Wahrheit - man dachte weil die Welt böse
ist gehen diese alle einen Irrweg.
Das dies aber umgekehrt auch der Fall sein könnte, hatte man nie bedacht , oder
verdrängt.
Es ist eine bitterböse Erfahrung, wenn man in einer Sache sein Herz reingelegt hat, aber
man dann erfahren muss wie sehr man eigentlich in dieser Sache reingelegt wurde.
Was das verkündete Königreich angeht, so lass dir schonend beibringen, das sämtliche
christliche Organisationen ebenso an den "Tag des Herrn" glauben, wie Jehovas
Zeugen auch - nur die Wachtturmgesellschaft wollte lediglich was neues draus machen, indem
diese lehrt, das dieses Ende nahe bevorsteht.
Doch die Bibel lehrt lediglich die Verkündigung des Reiches, doch nicht, das man ein nahe
bevorstehendes Ende predigen sollte.
Jehova ist ein Name von vielen, den man dem allein wahren Gott, Gott dem Vater von Jesus,
zuschreibt.
Es liegt ganz bei dir, ob du diesen Gott persönlich finden willst, oder ob du einer von
Menschen geleiteten Institution vertrauen möchtest.
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. Mai 2009 19:58
Hallo Jochen,
es ist wie in der Realität: manche Muslima muss nachweisen eine Jungfrau zu sein. Dann
lässt sie sich ihr Hymen von einem Gynäkologen wieder restaurieren - und ist
jungfräulich.
So macht es die WTG auch
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 06. Mai 2009 04:43
Wenn schon hier einige Narren zitiert wurden, dann sei ein weiterer
keineswegs vergessen.
Wilhelm Burmester sein Name. Eine Bibelforscher-Splittergruppe zuortbar (Tagesanbruch). Im
Jahre 1951 veröffentlichte er unter der Überschrift Das göttliche
Denkzeichen" eine entsprechend thematische Schrift im Selbstverlag.
Ich kann im Falle Burmester eigentlich nur die schon früher getätigte Feststellung
wiederholen.
In meiner Sicht, ist die Loslösung von der Brooklyner WTG, noch lange kein Beweis dafür,
dass der Betreffende sich auch vom Narrentum an sich gelöst hätte.
Was ich von Burmester halte, habe ich damit ja wohl deutlich genug ausgesprochen. Auch ein
Narr!
Damit mag denn mein Kommentar zu ihm und seinesgleichen sich erschöpfen. Im Nachfolgenden
zitiere ich einfach nur noch aus seiner Schrift kommentarlos.
Ihr ist ein Vorwort vorangestellt, indem man unter anderem liest:
In der vorliegenden Schrift vertrete ich die Lehre
Pastor Russells, des Begründers der Bibelforscherbewegung. Wir behaupten nicht mehr und
nicht weniger, als die Lehre der Urkirche wiedergefunden und unter dem Schutthaufen
päpstlicher Lehrirrtümer hervorgezogen zu haben, die wir nun in das Licht des 20.
Jahrhunderts stellen. Nach dem Tode Pastor Russells im Jahre 1916, der ein Reformator war
ungefähr wie Dr. Martin Luther, trat bald eine Verflachung und Verfälschung in der Lehre
ein durch den "Abfall" in den sog. "Zeugen Jehovas". Ich selbst habe
aber diesen Kurswechsel nicht mitgemacht und mich bereits im Jahre 1923 zurückgezogen
habe.
Des ferneren schicken die "Z. J." alle Menschen, die ihrer Botschaft vom
Königreiche Gottes keinen Glauben schenken, in den 2. Tod im kommenden Krieg von
Harmagedon, wozu sie keinen Auftrag haben. Auch bieten sie das "Wasser des
Lebens" zur Heilung der Nationen schon jetzt an. Man kann auch in Bezug der "Z.
J." sagen: "Denn ich gebe ihnen Zeugnis; daß sie Eifer für Gott haben, aber
nicht nach Erkenntnis." (Röm. 10: 3.)
Ich bemerke, daß ich im Sommer 1914 in Leipzig zu einer kleinen Gruppe von Bibelforschern
gekommen bin und bereits etwa 1916 die ersten Gedanken über das
Leipziger (Völkerschlacht) Denkmal
als göttliches Orakel mündlich zirkulierten. Doch bald setzte der rapide Abfall ein,
indem die meisten von der reinen und ursprünglichen Lehre abwichen und Finsternis als
Licht ausgaben, u. a. auch die Große Pyramide als Teufelswerk verwarfen. So wurden die
meisten in ein neues Babylon (Verwirrung) gefangen weggeführt. Die früheren Gedanken
über das Leipziger Denkmal gerieten vollständig in Vergessenheit. Ich selbst aber habe
sie behalten und erweitert.
Die Herausgabe einer ähnlichen Schrift über den Gegenstand zum 125jahrigen Jubiläum im
Jahre 1938 wurde durch die Überheblichkeit der Nazis verhindert, indem die Genehmigung
nicht erteilt wurde.
Ich freue mich, nunmehr diese kleine Schrift hinausgehen zu lassen; welche zum erstenmale
Gedanken über diesen Gegenstand veröffentlicht.
Das Leipziger Völkerschlachtdenkmal ist zur Erinnerung an die Niederringung des großen
Korsen errichtet worden, der in der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober
1813 besiegt wurde. Wohl hatten die deutschen Stämme das Joch des Korsen abgeschüttelt,
um dafür das Joch der Fürsten einzutauschen. Dennoch mußten diese gewisse Freiheiten,
welche die französische Revolution ausstrahlten, zugestehen, wie z. B. die Abschaffung
der Leibeigenschaft.
Napoleon Bonaparte ist als ein bemerkenswerter Charakter der Weltgeschichte in Daniel 11;
36-45 prophetisch genau abgezeichnet, auch sein Einfalt im Süden, der Feldzug in Ägypten
1798/99 beschrieben, wodurch ein Datum 1799 als das Ende papstlicher
Verfolgungsmacht besonders markiert wurde.
"Und er wird sein Palastgezelt aufschlagen zwischen dem Meere und dem Berge der
heiligen Zierde (dem Berg Tabor als dem Berg der Verklarung oder dein Berge Sinai, welchen
Napoleon mit seinem wissenschaftlichen Corps aufsuchte). Und er wird zu seinem Ende kommen
(auf der Insel St. Helena) und niemand wird ihm helfen."
Unter Napoleon hörte die menschenunwürdige Inquisition, die Einkerkerung und Folterung
von Menschen um des Glaubens willen, sofort auf. Durch den plötzlichen Wutausbruch eines
ganzen Volkes, das mit einem Schlage mit allem Althergebrachten und einem morschen
Gesellschaftsgefüge aufräumte, wurde die ganze Welt gleichsam in Schrecken versetzt und
schaute mit verhaltenem Atem auf die Dinge, wo sie wohl hinauslaufen würden; Napoleon
stieg aus diesem "Abgrunde" herauf und kehrte in den Abgrund des Verlassenseins
zurück.
Viele glaubten damals, daß die Morgenröte der Freiheit und der Völkerfrühling
angebrochen sei, aber die Reaktion erhob bald ihr Haupt und Männer der Freiheit wie Fritz
Beutet (18101874), Hoffmann von Fallersleben (17981874) u. a. wurden bitter
verfolgt.
Der echte und rechte Volkerfrühling und die Morgenröte der Freiheit
wird nicht eher kommen, als bis Christus selbst als "die Sonne der Gerechtigkeit
aufgeht mit Heilung in ihren Flügenn oder Strahlen.
Lüneburg, den 12. April 1948.
Wilhelm Burmester
Das war also Zitierung aus dem Vorwort. Und nun folgen noch Zitate aus seinem
thematischen Text:
Die Große Pyramide bei Gizeh in Ägypten wird schon
seit Jahrzehnten als ein göttliches Orakel anerkannt, indem von den Gelehrten ab 1859
zuerst die wissenschaftlichen und erst später die biblischen und chronologischen
Wahrheiten herausgefunden wurden. Viele Jahrhunderte hindurch hat dieses gewaltige Bauwerk
in der Wüste als ein stummer göttlicher Steinzeuge gestanden, der jetzt plötzlich zu
uns zu reden anfängt.
Ich betrachte nun das Leipziger Völkerschlachtdenkmal wegen seiner eigenartigen
symbolischen Figuren, die eine biblische Auslegung zulassen, als ein gewisses Gegenstück,
als das göttliche "Denkzeichen nahe an der Grenze". Auch dieses wuchtige
Denkmal von der imponierenden Größe von 91 m weist im Äußeren die vier Seiten einer
Pyramide auf, gleichwohl kann man das Denkmal wegen seiner mehr schlanken und zum Himmel
strebenden Gestalt als eine "Denksaule" ansprechen.
Bei näherem Zusehen erkennen wir, wie Jesaja 19: 19, 20 von 2 göttlichen Orakeln
spricht, von 2 steinernen Malen:
"An jenem Tage wird inmitten des Landes Ägypten (der Welt) ein Altar dem Jehova
geweiht sein und eine Denksäule nahe an seiner Grenze dem Jehova: und das (letztere, das
Leipziger Denkmal) wird zu einem Denkzeichen und (das erstere, die Große Pyramide) zu
einem Zeugnis sein dem Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten."
Wahrend die Große Pyramide räumlich inmitten Oberägyptens und nahe an seiner Grenze
gelegen ist, in dem beherrschenden Mittelpunkt des Nildeltadreiecks, so ist das Leipziger
Völkerschlachtdenkmal noch nahe an der Grenze der Zeit im Jahre 1913 fertiggestellt
worden. Denn schon seit Jahrzehnten wurde durch die Bibelforscher allerorten im voraus
verkündigt, wie auch aus alter Literatur ersichtlich, daß im Jahre 1914 mit dem Ablauf
der 7 symbolischen Zeiten der Nationen von 2520 Jahren eine große Drangsal beginnen
würde, wie sie dann auch tatsachlich eingetroffen ist.
Selbst im Jahre 1913 gab Morton Edgar noch das englische Werk; "Great Pyramid
Passages Vol. II," dessen Mitverfasser sein 1910 verstorbener Bruder Prof. Dr. med.
John Edgar ist, heraus, worin ebenfalls durch die Pyramide mehrfach auf das Datum 1914 als
ein weltgeschichtlichen Wendepunkt hingewiesen wurde.
Zu allererst betrachte ich das Leipziger Völkerschlachtdenkmal als Ganzes als ein Symbol
von der "Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, dem Kriege von
Harmagedon" (Offb. 16; 14, 16). d. h. dem letzten Ringen zwischen Wahrheit und
Irrtum, Licht und Finsternis, dem Satan und dem Lamme, letzteres zuletzt den Sieg
davontragen wird.
Aber auch bald nach dem Tode Pastor Russells, der seine wichtige Mission als kluger und
treuer Knecht" von 1869-1916 erfüllte (Matth. 24; 4.547), kamen die
verderblichen Wölfe des Ehrgeizes und Irrtumes unter dem Volke Gottes, welches mit dem
Licht der Erntewahrheiten gesegnet war, herein und richteten unermeßlichen Schaden an und
eine Verwüstung des Heiligtums.
Dieses alles gehört bereits der geschichtlichen Erfüllung an. Gott läßt aber den
Irrtum in mannigfaltiger Form mehr als zu. Ja, er sendet kräftige Irrtümer, er läßt
denselben zu, um die Herzen seiner Kinder und ihre Treue zu erproben. "Und deshalb
sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben, auf daß
alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt (sie nicht aus Liebe zu ihr
angenommen haben), sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit." (2.
Thess. 2; 11, 12.)
Nach unserem chronologischen Verständnis hat die Auferstehung der "Toten in
Christo", der geschlafenen Leibesglieder, bereits 1878 stattgefunden und seither
werden die Fußglieder im Moment des Sterbens, "in einem Nu". verwandelt beim
Ertönen der letzten oder 7. Posaune, d. h. der Posaune der Wahrheit. Diese Posaune
ertönt bereits seit 1874 und wird das ganze Milleniums-Zeitalter hindurch ertönen.
Die höchste Steigerung wird diese Verwandlung aber erfahren dadurch, daß die
allerletzten Fußglieder als Gesamtheit, als Klasse "zugleich" in einem
Nu" hinweggenommen werden was die Entrückung sein wird. l. Kor. 15: 4954; l.
Thess. 4: 1518.
In Band II und III der Schriftstudien ist der chronologische Nachweis für das Datum 1878
erbracht. Hier fing bereits die Auferstehung an ...
Wann wird die Entrückung stattfinden? Vielleicht geben die 11 Reihen oder Ringe den
Schlüssel zur Sache. Die 11 Ringe, in denen die 324 Reiter angeordnet sind, erinnern an
das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberge und wie selbst in 11. Stunde noch welche vom
Ernteherrn in den Weinberg geschickt werden, welche abends bei der Abrechnung den gleichen
Lohn empfingen wie die ersteren, welches bei einigen sogar ein Murren auslöste. (Matth.
20; l16.)
Rechnen wir für jede symbolische "Stunde" 7 Jahre, so führen 11 Stunden 7 x 7
=77 Jahre ab 1878 hin nach Frühjahr 1953; man beachte aber, daß auf die 11. Stunde noch
die 12. Stunde folgt, so daß weitere 7 Jahre hinführen nach Frühjahr 1962 als dem
mutmaßlichen Datum der Entrückung. Richtiger sind die 11 Stunden == 77 Jahre ab 1874 als
dem chronologischen Beginn der Ernte einzusetzen, was hinführt nach 1951, dem Ende der
11. Stunde.
Die 12. und letzte Stunde, in welcher auch der Antichrist sich entwickelt (l. Joh. 2; 18),
führt demgemäß von 1951 hin nach 1958, woselbst "Mitternacht" der Kirche sein
und die
"Tür" (die höchste Gelegenheit) geschlossen wird. (Luk. 12: 2427.)
Indessen den
genauen "Tag und Stunde" der Entrückung "weiß niemand". (Matth. 24:
36;
25: 1013.)
An anderer Stelle, im deutschen Januar-Wachtturm 1915, auf Seite 14, sagt Pastor Russell:
"Der Herr hat uns keine genauen Anhaltspunkte darüber gegeben, zu welcher Zeit
die Seinen in den Zustand innerhalb des Vorhangs eingehen werden. Aber wir haben die
Zusicherung, daß wir, wenn er erscheinen, d. h. offenbar werden wird, wenn seine
"Epiphania" stattfinden wird, mit ihm und ihm gleich sein und ihn sehen werden,
wie er ist. Er wird sein großes Werk der Aufrichtung des sein wird.
Wir können nicht alles verstehen, was in diesen Worten eingeschlossen ist. Es kann sein,
daß wir eine Zeitlang diesseits des Vorhangs bei unserem Herrn sein werden. Es ist dies
zwar nicht unsere Erwartung gewesen; aber wir begehren, daß des Herrn Wille geschehe
welcher Art es auch sein mag, und wir vertrauen uns seiner Vorsehung an. Watch-Tower vom
15. Oktober 1914."
Wann mag dieses sein, das öffentliche Hervortreten der Kirche im Fleische in
Machtvollkommenheit und Autorität? M. e. 31/2 Jahre vor der Entrückung, d. i. Im Herbst
1958, 84 Jahre nach 1874. So kann man die 12 X 7 == 84 Jahre noch richtiger auch in dieser
Weise anwenden. 1958 wäre alsdann, vorausgesetzt, daß meine Erwartungen und Berechnungen
richtig sind, "Mitternacht" für die Kirche, wo die Trennung der Elias- und
Elisaklasse stattfindet und wo der Wagen mit feurigen Rossen vorfährt, der beide Klassen
voneinander trennt, wobei die Elisaklasse erschreckt ausruft; "Mein Vater, mein
Vater, Wagen Israel und seine Reiter!"
1962 dagegen wird die "Mitternachtsstunde" der Welt sein. Ungefähr 3 Jahre
später analog den 3 "Tagen" vergeblichen Suchens nach Elias (2. Kon. 2:
17) mögen hinführen zur Aufrichtung des Königreiches Gottes im Herbst 1964.
Neben der vorzitierten Schrift, hatte Burmester dann noch eine Reihe weiterer
publiziert, in welchen er in ähnlich unseriöser Weise argumentierte.
Darin gibt es dann auch noch eine Reihe thematischer Abbildungen
Mehr auf die eigentliche Pyramide zu Gizeh bezogen, sind diese beiden Schriften
In Der göttliche Steinzeuge" (1949 erschienen) schrieb er unter
anderem:
In Offb. 14: l5 wird uns das Lamm, stehend auf
dem Berge Zion mit den 144000, gezeigt, und es wird darin zum Ausdruck gebracht, daß
niemand das harmonische Lied der Wahrheit auf der Harfe Gottes von 10 Saiten zu spielen
vermag als nur die 144000, die sich
l.) mit Weibern (Sekten und deren falschen Lehren) nicht befleckt haben,
2.) aus den Menschen und von der Erde erkauft sind als Erstlinge Gott und dem Lamme,
3.) dem Lamme und seinem Lichte folgen, wohin irgend es geht und
4.) in deren Munde kein Falsch erfunden wurde, denn sie sind tadellos.
Es wird im Anschluß alsdann auf 3 Engel == Diener, Werkzeuge aufmerksam gemacht. Ich
stehe durchaus nicht an, daß hierin auf 3 besondere Erntewerkzeuge hingewiesen wird: Band
IIII der Schriftstudien.
Band I ist inmitten des Himmels geflogen, inmitten der ganzen Namenschristenheit, und hat
das ewige Evangelium von der Liebe Gottes verkündigt. Band I, der uns einen allgemeinen
Umriß des göttlichen Planes gibt, ist seit dem Erscheinen 1886 bereits in über 15
Millionen Exemplaren auf der ganzen Erde und in vielen Sprachen verbreitet.
Der 2. Engel, d.h. der II. Band (erschienen 1889) führt den chronologischen'' Nachweis,
daß der König 1878 in Parallele zu Frühjahr 33 "hereinkam" und Babylon
verwarf: "Gefallen, gefallen ist Babylon!", zum kommenden Falle und Sturze
verurteilt.
"Weil du lau bist, weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem
Munde!" (Offb. 3: 16.)
Dieser 2. Band führt auch den Nachweis, daß die symbolischen 7 Zeiten der Nationen von
buchstäblich 2520 Jähren im Herbst 1914 abgelaufen sind, wo alsdann große Drangsal auf
Erden einsetzen würde, wie auch pünktlich eingetroffen.
Der Stein (5. Universalreich) ist seither im Rollen, schlägt an die Füße, wächst und
füllt schließlich die ganze Erde und wird zu einem großen Berge (Königreich). Dan. 2:
34, 35, 44, (4: 16), Matth. 24: 7, 8, 21, 33.
Der 3. Engel oder III. Band der Schriftstudien (erschienen 1891) behandelt die 1260, 1290
und 1335 Tage Daniels, die einen gleichen Ausgangspunkt haben und von 539 bis 1799 (Ende
der päpstlichen Verfolgungsmacht), 1829 (Beginn der Millerbewegung, die im Fehlschlag von
1844 gipfelte, aber bereits sehr viel zur Reinigung des Heiligtums beitrug) und 1874, der
Gegenwart des Herrn und Entfaltung eines helleren Lichtes, des Lichtes der
Erntewahrheiten, reichen.
Gleichfalls werden darin die 2300 Tage Daniels behandelt, welche bis 1846 reichen, wo ein
besonderes Ereignis eintrat durch die Gründung der Ev. Kirchen-Allianz, die damals
ausdrücklich ihrem Glaubensbekenntnis doch den Satz über menschliche Unsterblichkeit
hinzufügte und insoweit von der Lehre Luthers abfiel.
Hier, 1846, stand das Heiligtum bereits gereinigt da von groben, päpstlichen
Lehrirrtümern, wenngleich die Zeit für die volle Entfaltung des Erntelichtes noch nicht
gekommen war, nicht vor 1874. Dan. 8: 14; 12: 12.
In Offb. 14: 912 heißt es, daß der Rauch der Qual des Tieres (Papsttums) und
seines Bildes (protest. Kirchenallianz) steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit und sie, die
Anbeter, haben keine Ruhe Tag und Nacht. Der Rauch ist ein Symbol von Erinnerung. Rauch
ist lange Zeit ein Zeichen davon, daß irgendwo ein Feuer gebrannt hat. So ist Feuer und
Schwefel, mit dem das "Tier" und sein "Bild" gequält werden sollen,
ein Symbol von Vernichtung, dagegen nicht von ewiger Qual.
So wird in alle Ewigkeit der Rauch, die Erinnerung, aufsteigen an die Vernichtung und dem
beispiellosen Untergang Groß-Babylons, daß emporgehoben wird (für eine kurze. Zeit zur
Macht aus dem Abgrunde heraufsteigt), um wie ein Mühlstein ins Meer geworfen und niemals
wiedergefunden zu werden. Gotteeidank!
Gerade im III. Bande wird der Vers 13 ausgelegt:.
"Glückselig die Toten, die im Herrn sterben von nun an! (von einem gewissen
Zeitpunkt an). Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihren Mühein, denn ihre
Werke folgen mit ihnen." Es wird der Nachweis geführt, daß 1878 die Toten in
Christo zuerst auferstanden sind und daß seither die letzten Glieder des Leibes nicht
mehr zu "schlafen" brauchen im Todeszustande, sondern im Augenblick des Todes
gleich verwandelt werden und eingehen jenseits des Vorhangs, um mühelos auf der anderen
Seite an dem Erntewerk weiter teilzunehmen.
Hier, im III. Bande, schreibt Pastor Russell im Kapitel "Befreiung der Kirche"
buchstäblich: "Während das verherrlichte Haupt und die auf der anderen Seite des
Vorhangs befindlichen Glieder des Leibes über die große, jetzt im Fortschritt und in der
Einführung in die Welt begriffenen Wechsel volle Aufsicht haben, sind die Mitglieder, die
noch im Fleische sind, Werkzeuge des Königreiches, indem sie durch Wort, Feder, Bücher
und Traktate die "frohe Botschaft großer Freude, die allem Volke widerfahren
wird", verbreiten, indem sie der Welt die Segensbotschaft von Gottes Plan der
Zeitalter sagen: daß die Zeit der glorreichen Hinausführung dieses Planes herbeigekommen
ist; und indem sie nicht nur auf die drohende Zeit der großen Trübsal hinweisen, sondern
auch auf die Segnungen, die darauf folgen werden, als Ergebnis der Aufrichtung des
Königreiches Gottes in der Welt."
In Vers 14 wird uns dann weiter der Sohn des Menschen selbst als der gekrönte
Hauptschnitter und mit einer "scharfen Sichel" der Erntewahrheiten in der Hand
gezeigt, sitzend auf der weißen Wolke der Drangsal. Die Wolke ist weiß wegen der reinen
Absichten Gottes, welche sich hinter der züchtigenden Wirkung der Drangsal verbergen,
In Vers 15 wird uns dann noch ein "anderer Engel" gezeigt, der dem Ernteherrn
auf der Wolke mit lauter Stimme zuruft:
"Schicke deine Sichel und ernte, denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die
Ernte der Erde ist überreif geworden."
In Bibelforscherkreisen wird allgemein angenommen, daß dieser andere Engel kein anderer
ist als der göttliche Steinzeuge der Großen Pyramide bei Gizeh in Ägypten, wie auch das
Schlußkapitel des 3. Bandes bereits eine Behandlung dieses Gegenstandes bildet. Pastor
Russell hat hier mehr symbolische Lehren der Großen Pyramide gebracht, während die
exakten chronologischen Lehren erst später durch die Gebrüder Edgar in Glasgow
(Schottland entdeckt) herausgebracht wurden. So finden wir in der Großen Pyramide ,-
durch ihre symbolischen und chronologischen Lehren, merkwürdigerweise das Zeugnis der
vorstehenden 3 Bände vereinigt und zusammengefügt. So erweist sich die Große Pyramide
als ein den göttlichen Plan der Zeitalter bestätigender göttlicher Steinzeuge, sowohl
in Hinsicht der verschiedenen Zeitalter als auch in Hinsicht wichtiger, chronologischer
Punkte.
In Vers 17 ist dann noch von einem weiteren "anderen Engel" die Rede der
gleichfalls eine "scharfe Sichel" hatte. Hiermit ist sicher wieder ein
besonderes Erntewerkzeug mit scharfen Wahrheiten gemeint, vielleicht die Auslegungen des
Buches der Offenbarung Johannes, welches Buch ja bereits zum größten Teil aufgeschlossen
ist.
In Vers 18 wird weiter ein "anderer Engel" gezeigt, der Gewalt über das Feuer
hat und aus dem Altar hervorkommt. Hier ist wohl auf unseren Herrn Jesus selbst
hingewiesen, der sowohl Gewalt hat über das Feuer des kupfernen Opferaltars als auch des
goldenen Räucheraltars und der gemäß Offb. 8: 35 Kraft gibt dem Räucherwerk auf
dem goldenen Räucheraltar, d. h. den Gebeten der Heiligen. (Offb. 5: 8.) Dieser Engel
ruft dem Engel mit der "scharfen Sichel" mit lautem Schrei, d.h. mit
Kommandostimme und mit der Stimme des Erzengels zu, sein Werk zu verrichten und die
Trauben des Weinstocks der Erde zu lesen, da seine Beeren der Selbstsucht reif geworden
sind, und die große Kelter des Grimmes Gottes zu treten.
Man beachte, daß das Keltertreten des Weinstocks der Erde das abschließende Werk der
Ernteperiode ist und dieses Werk noch zukünftig aussteht.
Nach dieser Einführung mit einem kurzen Überblick über die Bedeutung von Offb. 14
bringe ich jetzt in Nachstehendem eine gedrängte Abhandlung über die symbolischen und
chronologischen Lehren der Großen Pyramide, dieses göttlichen Steinzeugen.
Die Cheops-Pyramide bei Gizeh in Ägypten zählte im Altertum zu den 7 Weltwundern. Seit
Jahrtausenden hat die Pyramide in der Wüste gestanden ohne daß jemand die tiefere
Bedeutung dieses merkwürdigen und gewaltigen Bauwerks erfaßt hätte. Sie hat erst
angefangen, in den letzten Jahrzehnten zu uns zu "reden". Ihre Lehren sind
ebenso einfach wie genial und künden das Vorherwissen des göttlichen Baumeisters und
Architekten.
Die religiösen oder symbolischen Wahrheiten der inneren Gänge sind bereits dargestellt
worden im Anhang des III. Bandes der "Schriftstudien" von Pastor Russell,
während die chronologischen Wahrheiten in einwandfreier Weise dargelegt sind in dem Werk:
"Great Pyramid Passages Vol. II" von Prof. Dr. med. John Edgar. In dieser
Abhandlung sind die Lehren beider vorstehenden Bücher, erschienen 1891 und 1913,
zusammengefaßt.
Der Schlüssel zur Chronologie der Großen Pyramide bilden die 33 ½ Lebensjahre unseres
Herrn Jesum Christum und es gebührt den Gebrüdern Edgar in Glasgow die Ehre, die
Entdeckung dieser 33 ½ Lebensjahre an der richtigen Stelle gemacht zu haben.
Die Länge des Fußbodens der großen Galerie durch die große Stufe. am Ende derselben
bis zur Senkrechten der äußersten Südwand der großen Galerie mißt 1881 ½
Pyramidenzoll und führt vom Punkt Tod Christi hin zum Herbst 1914 als dem Beginn
weltenweiter Drangsal gemäß Daniel 12: l und Matth. 24: 21 und dem Ablauf der 7
symbolischen Zeiten der Nationen gemäß Luk. 21: 24 und Daniel 4: 16, 23, 25 und 32.
Betrachten wir jetzt diese 1881 ½ Pyramidenzoll Fußbodenlänge der großen Galerie als
die Hypothenuse eines rechtwinkligen Dreiecks so messen die beiden gegenüberliegenden
Katheten (8331/2 + 1686i/a) zusammen 2520 Pyramidenzoll. Dieses sind die 7 symbolischen
"Zeiten (7 X 360 == 2520 Jahre) der Nationen" von 606 v. Chr. bis 1914, woselbst
der "Stein" ins Rollen gekommen ist und an die Füße des Standbildes, die
10-Zehen-Reiche (die Überbleibsel) des heutigen römischen Reiches schlägt, um alsbald
selbst als 5. und ewiges Universalreich auf Erden aufgerichtet zu werden, oder wie es in
der danielschen Vision heißt: "Und der Stein wurde zu einem großen Berge
(Königreiche) und füllte die ganze Erde." Daniel 2: 35, 44.
Bis zum Beginn der großen Stufe messen 1813 ½ Pyramidenzoll, welche hinführen zum Jahre
1846, dem Ende der "2300 Tage" Daniels, wo ein Teil des Heiligtums, der währen
Kirche, bereits von groben päpstlichen Lehrirrtümern gereinigt dasteht, aber
zugleicherzeit die Gründung der Evangelischen Allianz (Vereinigung protestantischer
Kirchen) stattfand, die ihrem Glaubensbekenntnis da noch ausdrücklich den Satz über
menschliche Unsterblichkeit hinzufügte und insoweit von der Lehre Luthers abfiel. Daniel
8: 13, 14.
Siehe Band III der Schriftstudien.
Luther hat in seiner Originalhandschrift, liegend in der Bibliothek zu Wolfenbüttel, die
Lehre von der Unsterblichkeit der menschlichen Seele als teuflisch verworfen. Er sagt
dort, "wider die Bulle des Antichrists. Der 27. Artikel u.a.:
"Daher ist's gekommen, daß neulich (auf dem Laterankonzil 15121517) zu Rom
fürwahr meisterlich beschlossen wurde der heilige Artikel, daß die Seele des Menschen
sei unsterblich, denn es war vergessen worden, was in dem allgemeinen Glauben alle sagen:
Ich glaube an ein ewiges Leben.
Desgleichen ist auch mit Hilfe des Aristoteles beschlossen worden, des großen Lichtes der
Natur, daß die Seele eine wesentliche Form des menschlichen Leibes sei und dergleichen
feine Artikel viel mehr, die aufs allergeziemendste wohlanstehen der päpstlichen Kirche,
auf daß Sie Menschenträume und Teufelslehren behalte, dieweil sie Christi Lehre und den
Glauben mit Füßen tritt und vertilgt."
Wir können uns diesen Worten Luthers voll und ganz anschließen, denn die heilige Schrift
sagt ausdrücklich: "Die Seele, die sündigt, die soll sterben" (Hes. 18: 4) und
"Welches Tages du issest, wirst du sterben" und "der Lohn der Sünde ist
der Tod" usw.
Ich gebe jetzt noch einige chronologische Erklärungen von mir selbst, die über das Jahr
1914 hinausgehen. Mit Recht und Interesse erhebt sich die Frage; Wie lange dauert die
Drangsal und wann ist das Ende der hohen Berufung?
Ich möchte hierauf einige Vermutungen, Kombinationen, oder Schlußfolgerungen zum
Ausdruck bringen in der Hoffnung, das Richtige getroffen zu haben. Weitere Einzelheiten
über Chronologie nach 1914 mögen noch vorhanden sein, deren Aufschluß der Zukunft
überlassen bleibt.
Die große Galerie stellt die hohe, himmlische Berufung dar. Wie mir scheint, liegt die
große Stufe etwa l Zoll tiefer als der Flur der Königskammer. wenn dieses zutrifft,
wäre ich berechtigt, für die Zahl 36 Stufenhohe auch die Zahl 37 zu rechnen. Wenn ich
die Fußbodenlinie der großen Galerie über die große Stufe hinweg (also nicht hindurch)
messe, so erhalte ich ab dem Punkt 1846 + 37 + 61 == 1944, als das Ende der hohen Berufung
und den Beginn der "elften" Stunde.
Da die ,,Ernte" chronologisch 1874 einsetzte, so gestatten die 70 Jahre bis 1944 eine
Einteilung in 10 Epochen oder ,,Stunden" zu je 7 Jahren. Die II. Stunde reicht
alsdann von 19441951 und die 12. Stunde von 19511958, woselbst
"Mitternacht" ist für die Kirche und etwas später die Entrückung der letzten
Fußglieder als Gesamtheit, als Klasse ,,in einem Nu, in einem Augenblick" zu
erwarten ist, etwa 196162; 3 Jahre später (analog den "3 Tagen"
vergeblichen Suchens nach Elias im Vorbilde l. Kön. 2: 17) wäre die Aufrichtung
des Königreiches Gottes im Jahre 1964 zu erwarten.
1951 wäre alsdann ein Wendepunkt; vielleicht ist alsdann ein vermehrtes Zeugnis der
Eliasklasse zu erwarten. "Siehe, auf den Bergen die Füße dessen, der gute Botschaft
bringt, der Frieden verkündigt! Feiere, Juda, deine Gelübde! denn der Nichtswürdige
wird fortan nicht mehr durch dich ziehen; er ist ganz ausgerottet." (Nahum l: 15.)
Die 5 Granitsteine, die übereinander die südliche Seitenwand der Königskammer bilden,
haben alle das gleiche Maß von 47 Pyramidenzoll. Diese Zahl 47 mag die Entrückung 47
Jahre nach 1914 andeuten, also im Jahre 196162.
Was seine 1971 erschienene variierte Schrift Bibel in Stein" anbelangt,
meint er selbige inhaltlich erweitert" zu haben, bezeichnet aber die
1949-Ausgabe als weiterhin lesbar".
Zu seinen dann in Anführungsstriche Erweiterungen" gehört dann wohl auch dass
man dort seine seinerzeitigen Entrückungsthesen" so nicht mehr vorfindet. Auch
nicht seine Datenspekulationen für 1951 und 1961-62.
Da wurde wohl selbst dem Obernarr Burmester, der Boden unter den Füssen allmählich zu
heiß! Wenn auch reichlich spät. Zu spät!
Wie auch andere Seinesgleichen, focht Kritik ihn nicht sonderlich an.
Den Haupt"trumpf" meinen er und Seinesgleichen, in den jeweiligen
Weltverhältnissen zu sehen. Das zugehörige von ihnen offerierte theologische Geplänkel,
soll dann wohl so eine Art Schmuck" darstellen. Wobei unsereins allerdings dazu
nur sagen kann, ziemlich verrostet dieser vermeintliche Schmuck".
Exemplarisch begegnet man seiner Unbelehrbarkeit auch in einer von ihm 1958 publizierten
Schrift mit dem Titel Die Sonnenuhr Ahas".
Er veröffentlichte noch einige Schriften mehr. Wenn selbige hier nicht referiert werden,
dann deshalb, weil sie sich nicht selten inhaltlich wiederholen; weil es eigentlich zuviel
der nicht verdienten Ehre ist, diesen geistigen Tiefflieger, noch mehr Referierungsraum
zuzubilligen.
Aber einige exemplarische Auszüge aus seiner Sonnenuhr Ahas" seien,
stellvertretend auch noch für anderes, doch noch vorgestellt.
In genannter Schrift schrieb er unter anderem:
Manch einer wird sagen, ist es nicht zu weit
hergegriffen, die zehn Schattengrade der Sonnenuhr Ahas auf die heutige Zeit von einem
bestimmten Zeitpunkt, an vorwärts und rückwärts zurechnen? Ich antworte: Gerade jetzt
ist die Zeit, die Berechnung anzuwenden. Zur bestimmten Zeit läßt der Herr sein Licht
auf gewisse biblische Gegenstande fallen. Der Zeiger der Weltenuhr steht kurz vor
Mitternacht, auf 12 Uhr.
Auch die 100 Steine der Königskammer der großen Pyramide ... stellen einen Wegweiser
durch die Drangsal dar, indem jeder Stein ein Jahr bedeutet die Zahlung beginnt
beim Eingang mit dem Jahre 1874 - und jeder Eckpunkt einen Wendepunkt in der
Weltgeschichte. Alsdann werden Daten wie 1914, 1918, 1933, 1939, 1944, 1954, 1962, 1967
und 1974 herausgestellt.
Wenn man die vierte Steinreihe von links nach rechts zählt, werden Daten wie 1948, 1956
(Suezkrise), 1960 und 1967 herausgestellt.
Hiskia war krank zum Tode und erbat von Jehova Verlängerung des Lebens, die ihm um 15
Jahre gewährt wurde. Auch wurde ihm das Zeichen gegeben, indem die Schattengrade der
Sonnenuhr Ahas um zehn Grade rückwärts gingen. Durch ein aufgelegtes Pflaster von
Feigenkuchen wurde das Geschwür geheilt und Hiskia wieder genesen. Alles dieses ist
nachzulesen im 38. Kapitel von Jesaja.
Das 14. Jahr der Regierung Hiskias, wo er zum Tode krank wurde, war also 731 v. Chr.
Dieses schattet vor 2520 Jahre später die Krankheit der Christenheit zum Tode beim
Ausbruch der französischen Revolution 1789, wovon sie zehn Jahre später im Jahre 1799
wieder geheilt wurde. Die französische Revolution blieb auf den Herd Frankreich
beschränkt und der Strom von Wahrheiten über Menschenrechte, Freiheit und Gleichheit,
welche die "Schlange" gegen das "Weib" der Reformation ausspie, wurde
von der übrigen "Erde" === menschliche Gesellschaftsordnung aufgesogen.
Viele Wahrheiten wurden angenommen, z. B. die Leibeigenschaft wurde abgeschafft. Offb.
12:15,16. Man lese hierüber nach die meisterhaften Ausführungen Charles T; Russells in
Band III, Seite 59/60, Ausgabe 1914.
Da manche nicht mehr im Besitze von Band III sind, setze ich die Worte Russells hierher:
"Im Symbol stellt Wasser Wahrheit vor: und das Symbol behält seine Bedeutung, selbst
wenn es heißt, daß sie aus dem Schlund des Drachen und der Schlange hervorgehe. Der
Gedanke, der durch dieses Symbol beigebracht werden soll, ist der, daß durch böse
Werkzeuge Wahrheit hervorgebracht werden würde, und zwar mit böser Absicht. Und gerade
so verhält es sich. Die Kraft der französischen Revolution lag in dem Umstand, daß sie
durch viele ernste Wahrheiten betreffs der persönlichen Rechte und Freiheiten aller
Menschen angeregt worden war.
"Menschenrechte" war in der Tat das Stichwort jener Auflehnung gegen
bürgerliche und kirchliche Bedrückung. Wahrheiten über Menschenrechte erkannte man da
und sprach sie aus, die uns überraschen, wenn wir die Unwissenheit, den Aberglauben und
die Kriecherei jener Zeit bedenken, worunter die Massen so lange geschlummert hatten.
Viele der Wahrheiten, die damals über Frankreich wie eine "Flut"
daherschwemmten, es mit Blut tränkend, werden heute unter allen zivilisierten Völkern
allgemein angenommen; aber damals waren sie zu stark und zu plötzlich vorgetragen.
Wahrlich, die Prophezeiung zeigt deutlich, daß die Schlange, Satan, nicht beabsichtigt
hat, was unter Gottes Vorsehung eintrat, sondern das Gegenteil. Hierin hat er sich selbst
betrogen, wie er auch bei anderer Gelegenheit getan. Satan wird die Wasser der Wahrheit
nie hervorsenden, um zu segnen und zu erfrischen und von Knechtschaft zu befreien. Im
Gegenteil, seine Bemühungen sind je und je gewesen, die Menschheit sicher unter
Unwissenheit und Aberglauben zu blenden und zu binden; und diese plötzliche Flut von
Wassern (Wahrheiten) sollte wie ein Brechmittel wirken, um die Nahrung der Freiheit, die
vom Volke schon als Resultat der Reformation eingenommen war, wieder auszuspeien, und so
die Herrscher und Lehrer zu nötigen, aus Furcht vor Anarchie der Wahrheit zu opponieren.
Satans Absicht bei der Erregung der französischen Revolution war, einen der Freiheit
ungünstigen Alarmruf durch ganz Europa tönen zu lassen, besonders unter den
einflußreichen Klassen, und an Frankreich ein Beispiel zu geben, daß, wo der Freiheit
voller Schwung gegeben werde und der Aberglaube Roms gestürzt würde, bald Gesetz und
Ordnung ganz und gar enden würden. Das war ein Meisterstreich politischer Kunst, wert
seines Urhebers und beabsichtigt, wie der Prophet zeigt, das "Weib" (die Kirche
der Reformation) zu ersäufen und alle Konservativen und Friedliebenden, Herrscher wie
Beherrschte, zurück zur Vereinigung und Harmonie mit dem Papsttum zu treiben.
Daß dieser Plan mißlang, lag nicht am Mangel an Licht von selten seines Urhebers,
sondern an der überwaltenden Macht Gottes, durch welche er fähig ist, alles zum Besten
zusammenwirken zu lassen,"
Die Parallele zwischen 731 v.Chr. und 1789 n.Chr. (zusammen 2520 Jahre) ist eine
Entdeckung von Prof. Dr. med. John Edgar, angezeigt in einem Briefe an Charles T. Russell
und abgedruckt im deutschen Wachtturm 1906 auf Seite 22 ...
Es ist bekannt, daß die Drangsal über Israel im Jahre 70 und die französische
Revolution nur Schatten oder Vorbilder sind von der größten Drangsal und Umwälzung der
Weltgeschichte, beginnend im Jahre 1914
Genauso heutzutage; nur ist der Geist der Freiheit nicht erst am Erwachen und das Maß von
vorhandenem Licht ist viel reichlicher geworden. Wir können uns also nicht falscher
Sicherheit hingeben und rufen: Friede! Friede! da doch kein Friede ist.
Namentlich nicht angesichts der Weissagung, in deren Licht betrachtet die französische
Revolution dem ersten von ferne grollenden Donner eines heraufziehenden Gewitters, dem
Knacken der Weltzeituhr, vergleichbar ist, das ankündigt, daß Mitternacht, die Stunde
des Zusammenbruchs der alten Ordnung und des Beginns der neuen Ordnung, des Jubeljahrs mit
seinem Besitzwechsel, bevorsteht.
Dieser Vorbote hat denn auch die ganze Welt aufgeschreckt und die gewaltigen Kräfte in
Tätigkeit versetzt, welche die alte Ordnung gänzlich umzustürzen bestimmt sind."
Wenn also die zehn Schattengrade bereits ihre Erfüllung in der Zeit von 1789 bis 1799
gefunden haben, wie wir oben gesehen haben, so schließt dieses doch nicht aus, daß
dieselben nochmals ihre Erfüllung auf noch breiterer Grundage in der "großen
Drangsal" finden, da ja die französische Revolution bekanntlicht diese große
Drangsal vorschattet.
Wir sind der Meinung, daß in der breiteren Erfüllung dieser Prophezeiung die Zehn
Schattengrade sowohl vorwärts als auch rückwärts zu rechnen sind von einem bestimmten
Zeitpunkt ab und zwar ab 1964.
Rechnen wir ab 1964 rückwärts zehn Jahre, so kommen wir nach 1954 und vorwärts zehn
Jahre, so kommen wir nach 1974. Es sind dieses alles Daten, die uns bereits hinlänglich
bekannt sind.
40 Jahre nach 1914 führen ohne weiteres nach 1954.
Doch 1954 haben gewisse Erwartungen des Volkes Gottes
sich nicht erfüllt, weil es nicht hinreichend geheiligt war,
[Hervorhebung redaktionell nicht von Burmester] wie
wir oben bereits gehört haben, sodaß noch zehn Jahre hinzugefügt werden müssen, also
die Verherrlichung des Volkes Gottes erst 1964 zu erwarten ist!
Noch weitere zehn Jahre führen nach 1974, wo die ersten
100 Jahre nach 1874 abgelaufen sind, sodaß im Jahre 1975 die ersten Allgemeinen
Auferstehungen von seiten der Menschheit zu erwarten sind.
[Hervorhebung redaktionell nicht von Burmester]
Auch die Jubeljahrzyklasse bestätigen dieses, wenn
wir die Zyklusse mit vollen 50 Jahren rechnen. 69 X 50 == 3450 führen ab 1575. dem
Betreten des Landes Kanaan, hin nach 1875, dem ersten Jahre der Gegenwart des
zurückgekehrten Königs. ...
70 X 50 == 3500 Jahre führen hin nach 1925, woselbst ein großer Abfall von der Wahrheit
stattgefunden hat.
Erst 71 Zyklusse mal 50 == 3550 Jahre führen hin nach 1975, woselbst die Allgemeine
Auferstehung zu erwarten ist.
1964 ist aber auch angezeigt durch die 100 Steine der Königskammer der großen Pyramide,
wenn wir dieselben Zahlen von oben und unten (Eingang) ab 1914 und hierbei beim großen
Stein als Mittel- und Höhepunkt im Jahre 1964 zusammentreffen! Der große Stein ist der
50. Stein und 50 + 1914 == 1964.
Bei dieser Zählung werden gewisse Datei wiederum bestätigt (Eckpunkte als Wendepunkte)
wie 1939, 1948, 1954 und 1958,
1954 haben sich die Erwartungen mancher nicht erfüllt und ist ein scheinbarer Verzug der
Verheissungen Gottes eingetreten Aber zehn Jahre später dürfen wir erwarten, daß sich
die Verheißung an den Fußgliedern erfüllen, indem dieselben als Klasse "in einem
Nu, in einem Augenblick" verherrlicht werden (1. Kor. 15:52).
Die Verherrlichung der Kirche ist, soweit wir heute zu sehen vermögen, 1964 zu erwarten.
"Von jenem Tage aber und jener Stunde weiß niemand" (Matth. 24:36). Die drei
"Tage" des vergeblichen Suchens nach Elias, nach seiner Entrückung mögen
anzeigen etwa drei Jahre, von 1964 bis 1967 (siehe 2. Kon. 2:17).
Die 5. und oberste Steinreihe der 100 Steine der Königskammer besteht aus zumeist sieben
großen Steinen und mögen anzeigen die ersten sieben Jahre im Königreiche, sodaß sieben
Jahre von Oktober 1974 zurück hinführen nach Oktober 1967, woselbst sie Aufrichtung des
Königreiches zu erwarten wäre.
Die Tragik am Falle Burmester lässt sich meines Erachtens auf den Punkt bringen.
Er - und seine Geistesverwandten - sind, durch ihre Erziehung zur Unselbstständigkeit,
auf Krücken angewiesen. Ohne Krücken meinen sie nicht durchs Leben zu kommen.
Ihre vorwissenschaftliche Krücke heisst: die Bibel
Welche sie in aller Kunst der Kaffeesatzleserei immer wieder neu zerlegen.
Hilfreich indes kann man diese Krücke wohl kaum bewerten.
Es wäre indes für sie wirklich besser, sie würden die Aussage von Emanuel Kant
beachten.
Dazu sind sie offenbar nicht willens und in der Lage. Damit haben sie sich in
geschichtlicher Wertung, ihr eigenes Untergangsurteil ausgesprochen.
Re: Noch ein N ... bericht
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 06. Mai 2009 07:28
Huch, nach Burmesters Ergüssen braucht man schon am frühen Morgen einen Magenbitter
zwecks Verdauung
Inhalt gehört in die Kuriositätenkiste.
Danke für die Arbeit, Manfred!
Falschprophetie
geschrieben von: Jochen 4321
Datum: 07. Mai 2009 10:45
"Millionen jetzt lebender werden nie sterben".
WT. 01.09.2002:
"IM Sommer des Jahres 1929 ich war gerade zwei Jahre alt entdeckte mein
Vater, Matthew Allen, etwas Wunderbares. Er hatte die Broschüre Millionen jetzt lebender
Menschen werden nie sterben erhalten, die von den Internationalen Bibelforschern, wie man
Jehovas Zeugen damals nannte, herausgegeben worden war."
Das Verkünder-Buch Seite 7:
"Unerfüllte Hoffnungen [kennzeichnen] nicht nur unsere Zeit
In der Broschüre Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben hieß es 1920:
Daher können wir vertrauensvoll erwarten, daß mit 1925 die Rückkehr Abrahams,
Isaaks, Jakobs und der glaubenstreuen Propheten des alten Bundes [von den Toten] eintreten
wird . . . zu dem Zustande menschlicher Vollkommenheit. Man erwartete 1925
nicht nur die Auferstehung treuer Männer aus alter Zeit, sondern manch einer hoffte, daß
gesalbte Christen in jenem Jahr ihren himmlischen Lohn erhalten würden."
Seite 12:
"Nachdem die Zeiten der Nationen abgelaufen waren, meinten sie, die Zeit der
Wiederherstellung sei sehr nahe; daher verkündigten sie von 1918 bis 1925:
Millionen jetzt Lebender werden nie sterben. Ja, sie nahmen an, daß die
damals lebenden Menschen die Menschheit im allgemeinen die Gelegenheit
hätten, in die Zeit der Wiederherstellung hinüberzuleben und dann Jehovas Anforderungen
für das Leben kennenzulernen. "
Seite 22:
"Sie verkündigten eine sensationelle Botschaft: Millionen jetzt Lebender
werden nie sterben! Bruder Rutherford hatte 1918 einen Vortrag über dieses Thema
gehalten. "
Aus dem Kasten Offenbarungsbuch Seite 173 - "Höhepunkte der Trompetenstößen
gleichenden Gerichtsbotschaften Jehovas":
" 2. 1923 Los Angeles (Kalifornien, USA): Der öffentliche Vortrag Alle
Nationen marschieren nach Harmagedon, aber Millionen jetzt Lebender werden nie
sterben! forderte friedliebende Schafe auf, das todbringende Meer der
Menschheit zu verlassen."
____________
Zich Wachtturmzitate beziehen sich noch auf diesen Vortrag, welcher sich im Nachhinein als
Falschprophetie entpuppte.
5.Mose 18,22:
"...wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder
bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit
Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.
"
Re: Hessen
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 30. April 2009 12:58
Die KdöR-Anerkennung der Zeugen Jehovas, wird für den Bereich Hessen jetzt vermeldet. Dort befindet sich bekanntlich auch die deutsche WTG-Zentrale
Re: Hessen und Nachfolger
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 09. Mai 2009 16:07
Nun stehen sie Schlange" die CDU-regierten Länder, und können es nicht
länger abwarten denn auch ihren Segen" zu geben.
Der Segen" wird ihnen allerdings - in dem Falle - nicht in Form von
Wählerstimmen bezahlt, wie das ja sonst so in CDU-Kreisen (CSU nicht zu vergessen) der
Fall zu sein pflegt.
Auch der Stadtstaat Hamburg, soll es da nach dem Beispiel von Hessen, auch besonders eilig
gehabt haben.
Ist diese Meldung zwar noch nicht 100 % beglaubigt, gibt es aber wohl kaum sonderliche
Zweifel an ihr.
Wie war das nochmal mit Hamburg. Ist das nicht jene Region wo die Frau Caberta geschasst
wurde?!
Ist das nicht jene Region wo man von einer großsprecherischen Dame, von Zeit zu Zeit
immer wieder was vernimmt?
Nun kann selbige sicherlich nicht für die Hamburg-Entscheidung verantwortlich gemacht
werden. Ganz sicher nicht.
Aber ein Symptom - auch ihrer - Machtlosigkeit, ist das allemal!
Re: Hessen und Nachfolger
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 10. Mai 2009 18:02
Ein sogar (begrenzte) Teile der Presse erreichender Theaterdonner in Baden-Württemberg, die Zeugen Jehovas betreffend ist vernehmbar.
Nun mögen die etwa 40.000 Zeugen Jehovas in dieser Region eine der größeren Konzentrationen selbiger in Deutschland sein.
Der dortige Kultusminister Kultusminister Helmut Rau (CDU) wollte das eigentlich auch geräuschlos über die Bühne bringen.
Da aber, welches Ungemach, wurde einigen der Seinigen wohl etwas "unwohl in der Magengegend".
Die erinnerten sich doch plötzlich daran, an Wahltagen nicht die Stimmen der Zeugen Jehovas kassieren zu können.
Und da im "Ländle" das "eine Hand wäscht die andere Hand"-Prinzip nicht unbekannt ist, haben da doch tatsächlich zum Ärger von Herrn Rau einige die "in der Ecke stehende Pauke" entdeckt, und mal darauf geschlagen.
O je was für ein Lärm! Sollen da etwa noch die Trommelfelle platzen?
Sicherlich nicht. Die Verursacher des Lärmes waren dann wohl von allen noch die Erschrockensten, und gelobten postwendend in ihren Gebeten, das nicht noch mal zu tun.
Ach ja, um nun nicht zu einseitig parteiisch zu berichten, sei auch noch zitiert.
Die SPD-Fraktion fuchst vor allem die Gleichstellung der Zeugen Jehovas mit den
Volkskirchen, wie Sabine Fohler, die Sektenexpertin der Fraktion, betonte. Sie sehe keinen
Grund, eine Organisation staatlich anzuerkennen, die an unserer Gesellschaft, an
unserem Staat, wenig Interesse zeigt".
Auch so ist das also, da hat aber besagte Dame eine schöne salbungsvolle "Sonntagsrede" gehalten.
Pech nur, das Kritiker einfach nicht das Gefühl los werden. Zwischen "Sonntagsreden" und der Wirklichkeit, klafft doch eine erhebliche Kluft.
Re: Vorauseilender Gehorsam
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 11. Mai 2009 11:50
Siehe thematisch auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,26479,27391#msg-27391
Auch wenn ich sonst kein Freund" der Catholica bin (und auch nicht der
Bild")
Die Vokabel hat mir in dem Kontext gefallen:
vorauseilendem Gehorsam
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart lehnt die von der Landesregierung geplante Aufwertung
der Zeugen Jehovas im Südwesten als Körperschaft öffentlichen Rechts ab. «Die Diözese
kann nicht nachvollziehen, dass jetzt in einer Art vorauseilendem
Gehorsam einem möglichen Rechtsstreit aus dem Weg gegangen wird», sagte ein
Sprecher der Diözese am Montag in Rottenburg (Kreis Tübingen). «Die Zeugen Jehovas
haben ein Menschen- und Weltbild, das dem Menschen in seinen Möglichkeiten nicht gerecht
wird», sagte er. Als Beispiel nannte der Sprecher, dass die Mitglieder der
Glaubensgemeinschaft Blutspenden generell ablehnten.
.Man kann diese Vokabel eigentlich gar nicht genug wiederholen, und den diesbezüglichen
Waschlappen" von Politikern um die Ohren hauen!
Re: Vorauseilender Gehorsam
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 11. Mai 2009 11:57
Nochmals zum "Mitschreiben":
Politiker-"Waschlappen".
Parteimäßig der CDU angehörend.
Ergo ist diese Partei in dieser Frage für mich eine Waschlappenpartei!
Berlin hat zumindest gekämpft in der Frage! (wenn auch verloren. Auch das ist wahr).
Diese CDU-Waschlappen kämpfen aber erst gar nicht.
Die kapitulieren einfach!
Schande über sie
Re: Vorauseilender Gehorsam
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. Mai 2009 04:16
In einer Zeitung gelesen, selbige, das sei ja neidlos zugestanden, immer wieder gut für eine "flotte Formulierung´":
"Meuterei gegen Käpt´n Oettinger "
Wie dieses? Ahh!! liest man weiter
...
Thema Zeugen Jehovas. Kultusminister Helmut Rau setzt sich plötzlich für die
umstrittenen Religions-Gemeinschaft ein, will ihnen staatliche Privilegien zugestehen. Die
Kirchen laufen Sturm, Oettinger muss um Stimmen unter den Gläubigen bangen die
Zeugen Jehovas gehen nicht wählen.
Laut einem anderen Blatt sollen bereits acht Bundesländer, darunter auch Bayern,
die KdöR-Anerkennung ausgesprochen haben.
Mehr noch als die anderer Bundesländer, stellt sich in meiner Sicht dann die
klammheimliche Anerkennung auch durch Bayern, als Hammermeldung" dar.
Klammheimlich deshalb weil sehr wohl gefragt werden muss, wo in der öffentlichen
Publizistik kann man die Bayern-Meldung nachlesen?
Nun ist meine Wählerstimme an Wahltagen selbstredend völlig unbedeutend. Und wen ich
N i c h t
zu wählen gedenke, darüber habe ich schon früher keinerlei Zweifel aufkommen lassen.
Die Baden-Württemberg und Bayern-Meldungen, bestätigen mir das einmal mehr!
Re: Vorauseilender Gehorsam
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. Mai 2009 04:42
Die Verlinkung auf diesen Thread auf der Startseite der Gebhard-Webseite, gedenke ich
voraussichtlich bis zum Ergebnis der Europawahl zu belassen.
Sollte jenes Ergebnis zeigen, dass dann jene Parteien, die ich persönlich nicht zu
wählen gedenke, sich im Aufwind" befinden. Dann werde ich nolens volens diese
Verlinkung wieder löschen.
Sollte vorgenannter Umstand so nicht eintreten, belasse ich diese Verlinkung bis zur
Bundestagswahl im Herbst dieses Jahres
Um das weiter zu spezifizieren
Zu den für mich persönlich derzeit nicht wählbaren Parteien gehören:
CDU
CSU
FDP
PBC (Partei Bibeltreuer Christen)
Der Fall der Grünen" ist für mich ein Wackelkandidat".
In Bezug auf deren Religionspolitik habe ich vielfach nicht die beste" Meinung.
Ergo kann bestenfalls in allerletzter Sekunde" diesbezüglich entschieden
werden.
Ähnlich liegt das mit der verhinderten Pfarrerpartei" SPD (Stichwort nur. Ein
Herr Wolfgang Thierse).
Was die übrigen nicht genannten Parteien anbelangt, die ausdrückliche Anmerkung:
Auch zu denen habe ich auf vielerlei Feldern Vorbehalte.
Also irgendeine Positivempfehlung" muss ich auf das allerentschiedenste ablehnen.
Man kann es wirklich nur so sehen.
Was wäre unter denen denn noch das kleinere Übel"?
Welche Aspekte muss man in dieser Übel-Bewertung besonders sehen?
Welche kann man auf hinteren Plätzen einordnen?
Dann noch die Anmerkung:
Nicht-Wählen stärkt (in der Regel) am allermeisten jene Kräfte, die man eigentlich am
wenigsten gefördert sehen möchte.
Zu irgend einer (wie auch immer gearteten) Wahlentscheidung sich durchzuringen, erscheint
durchaus als angemessen.
Wenn die Zeugen Jehovas ja (derzeit) prinzipiell nicht wählen, dann dürfte der
berechtigte Jammer über diesen Umstand vor allem die PBC treffen.
Auch im Falle einer Wahlfreigabe seitens der Zeugen Jehovas, dürften jene Parteien, die
sich als große Parteien" definieren, wohl kaum praktisch Nutzen davon haben.
Re: Vorauseilender Gehorsam
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. Mai 2009 17:53
Noch einer, welcher schnell wieder vergessenen Theaterdonner liebt, ist wohl der CDU-Franktionsvorsitzende in Baden-Württemberg Stefan Mappus.
Was er da so zu Protokoll gibt, etwa dieses:
«Eine Glaubensgemeinschaft, die Volkswahlen ablehnt, die individuelle Freiheit gering schätzt und Bluttransfusionen ablehnt, kann aus Sicht der CDU-Fraktion nicht als verfassungstreu gelten.»
Hört sich ja für unsereins nicht "unübel" an.
Allein unsereins kann sich des ergänzenden Detailsatzes nicht erwehren:
Die Botschaft hört man wohl; allein es fehlt der Glaube!
Re: Vorauseilender Gehorsam
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. Mai 2009 19:06
Tschechien
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 02. Mai 2009 19:29
In der Tschechischen Republik wollten Eltern, offenbar Zeugen Jehovas, ihre Tochter
zwingen, ebenfalls der Sekte beizutreten. Da sie sich weigerte, warfen sie die 18-Jährige
ohne Geld aus dem Haus.
Sie erklärten ihr, sie könne erst wieder nach Hause zurückkehren, wenn sie eine Zeugin
Jehovas geworden sei.
Die Eltern wurden nun wegen Ausnutzung von Abhängigen angeklagt. Ihnen drohen bis zu 6
Monate Gefängnis.
www.shortnews.de/start.cfm?id=762801